Detlef Waschkau

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Detlef Waschkau ..New..北..Ber..大阪.. – The Cities in Me


Titel/Cover Page: Queens Manhattan · 2020 · 159 x 120 x 1 cm Pigment auf Holz/Pigment on wood 4


Detlef Waschkau 5


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Vorwort · Preface

ie Faszination für die Großstadt ist in der bildenden Kunst bis heute gegenwärtig. Detlef Waschkau richtet den Blick auf die Stadt aus aktueller Perspektive. Das Leben in den Metropolen, der niemals ruhende Organismus der Großstädte, Häusermeere, Straßenschluchten, Asphalt und Großstadtdschungel – das ist die künstlerische Heimat des Berliner Künstlers. In der Ausstellung in der Kommunalen Galerie Berlin treffen New York, Beijing und Berlin aufeinander. Für den Maler und Bildhauer kann das städtische Chaos nicht dicht genug sein. Die Stadt wird zur großen Bühne – die inszenierte Kollision der unterschiedlichen Narrationen: Materie, Energie, Infrastruktur, Architektur – abgelagert in den Poren der hölzernen Reliefstruktur.

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he fascination for the big city continues even today to exert its presence in the visual arts. Detlef Waschkau casts his gaze to the city from a contemporary perspective. Life in metropolitan areas, the never resting organism of the big cities, seas of houses, the canyons of streets, asphalt and urban jungles – this is the artistic turf of Berlin artist Detlef Waschkau. In the exhibition at Berlin’s Kommunale Galerie, New York City, Beijing and Berlin all encounter each other. For the painter and sculptor, the urban chaos cannot be heavy enough. For him, the city becomes the great stage – the staged collision of different narrations: matter, energy, infrastructure, architecture – stored in the pores of the wooden relief structure.

Ohne sich in topographische Details zu verlieren, evoziert Detlef Waschkau in seinen wuchtigen Architekturbildern eine Synthese von Emotionen und Erlebnisbildern. Die Hierarchie wird von der Architektur bestimmt, die sich endlos in den Himmel schraubt. Durch die Überschneidung und das Aufeinandertreffen von Relief- und Farbschichten wird das immer wieder faszinierende Phänomen der städtischen Identität sichtbar. Er projiziert keine apokalyptischen Visionen; seine Städte sind ein Netzwerk von Teilhabe und Gemeinschaft, Individualität und Realität. Eine Liebeserklärung an das urbane Leben der Gegenwart.

Without getting lost in topographical details, Detlef Waschkau evokes a synthesis of emotions and images of experience in his powerful architectural paintings. The hierarchy is determined by the architecture, which towers endlessly into the sky. Due to the layers of relief and paint that overlap and confront one another, the ever-fascinating phenomenon of urban identity becomes visible. These are not apocalyptic visions the artist projects; his cities are a network of partaking and community, individuality and reality. They constitute a declaration of love for contemporary urban life.

Elke von der Lieth

Elke von der Lieth

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en Berliner Künstler Detlef Waschkau kenne ich seit seiner Residenz im Auswärtigen Amt im Jahr 2015. Ich stand damals lange vor dem von ihm geschaffenen Porträt (Courage auf Holz) von Willy Brandt in seiner Ausstellung und war sofort von der Treffsicherheit des Künstlers begeistert. Die Person im Kunstwerk war lebendig. Die Aussagekraft der Werke Detlef Waschkaus rührte mich an. In der Ausstellung entdeckte ich damals auch ein Stadtbild aus China. Später erzählte der Künstler mir leidenschaftlich von seinen Chinareisen und seiner Affinität zu den Menschen und der Kultur dort.

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Einige Monate zuvor hatte er in der Residenz des deutschen Botschafters in Beijing eine Ausstellung präsentiert. Bei seinen vielen Aufenthalten in China konnte er das Land und die Leute kennenlernen. In diesem Zusammenhang sind neue Serien von Arbeiten entstanden, in denen er seine Eindrücke verarbeitete. etlef Waschkau ist einer von vielen Künstlern, mit denen ich in den letzten 12 Jahren in meiner ehrenamtlichen Funktion als Vorsitzende des Fördervereins der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch (GEKA) zusammen gearbeitet habe, aber er ist einer der wenigen, die ich persönlich kennengelernt und mit denen ich mich angefreundet habe. Für mich ist er ein guter Beobachter und ein ruhiger Denker. Seine sorgfältige Beobachtung der verschiedenen Kulturkreise, in denen er ständig nach Inspiration sucht, bringt er in seine detail-

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reichen Kunstwerke ein. Ich entdecke die Horizonte und zugleich die Tiefe des Kulturverständnisses in seiner Kunst. Ob Porträts oder Stadtbilder, die Werke wirken auf den ersten Blick abstrakt, werden aber bei der weiteren Betrachtung sofort konkret. Die Offenheit des Künstlers gegenüber den asiatischen Kulturen sowie seine Neugier auf Menschen und Länder widerspiegelt er in seiner Kunst. Insofern ist Detlef Waschkau für mich auch ein Kulturbotschafter zwischen Ost und West. Seiner Solo-Ausstellung in der Kommunale Galerie Berlin wünsche ich viel Erfolg! Prof. Yu Zhang (张彧) Präsidentin der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch e.V. (GEKA)


have known the Berlin artist Detlef Waschkau since his residency at the Foreign Office in 2015. In his exhibition at the time, I had lingered a long while before the portrait he had created of Willy Brandt (Courage auf Holz, Courage on Wood), immediately enthused by the artist’s soundness and precision. The person in the work of art was alive. The force of expression conveyed in Detlef Waschkau’s works moved me. In the exhibition back then, I also discovered a cityscape from China. Later the artist spoke to me with passion of his travels in China and his affinity to the people and culture there.

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A few months prior to this, he had mounted an exhibition at the residence of the German ambassador in Beijing. During his many stays in China, he had been able to get to know the country and its people. In this context, new series of works came about, in which he took up and dealt with the impressions he had gained.

standing and at the same time, its depth. Be it portraits or cityscapes, the works seem abstract at first glance, but then become immediately concrete upon further contemplation. The artist’s openness towards Asian cultures as well as his inquisitiveness concerning people and countries are things he reflects in his artwork. In this respect, Detlef Waschkau is also, in my opinion, a cultural ambassador between East and West. I wish his solo exhibition at the Kommunale Galerie Berlin every success! Prof. Yu Zhang (张彧) President of the Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch e.V. (GEKA)

etlef Waschkau is one of many artists, with whom I have worked over the past 12 years during my honorary function as chairman of the Förderverein der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch (GEKA), but he is one of the few whom I have personally met and befriended. To me, he is a sharp observer and contemplative thinker. His careful observation of the various cultural circles in which he constantly searches for inspiration he then incorporates in his richly detailed works of art. In his art, I discover the horizons of cultural under-

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Stadtgeschehen und evozieren in uns ein Stadtbild, das durch ein Bild ausgelöst wird, welches eine unverkennbar eigene Handschrift trägt. Er wählt Großstädte aus, deren charakteristische Merkmale für Besucher*innen von einer großen Vielfältigkeit und Komplexität geprägt sind. aschkau manifestiert dieses Ungeordnetsein in seinem Bildaufbau und seinen technischen Mitteln und kreiert eine eigene Bildordnung des Neben- und Übereinander. Jedem Bild ordnet er eine Farbstimmung zu. Mal Zu den Bildkonstruktionen sind es die Blautöne, mal die Gelbstöne, die eine Grundstimmung suggerieren. In allen Bildern finvon Detlef Waschkau den sich sogenannte Leerstellen. Manchmal werden sie mit monochromen Farben gefüllt, ein anderes Mal wird der Bildträger Holz mit dem Holzbeitel freilegt. Auf diese Weise verknüpft sich Die Kunstwerke von Detlef Waschkau haben der virtuose Pinselstrich mit der bildhauerischen durch die weltweite Corona-Pandemie einen ganz Arbeit am Relief. Bei dem großen Angebot an verneuen, unerwartbaren Aspekt an Aktualität hinwinkelten Straßen (NYC TS, 2017), überlagerten zugewonnen. Egal, ob Osaka, Berlin oder New Hochhäusern (City Dreamer, Berlin, 2020), gesetzYork, alle Städte und Länder sind seit der Pandeten Lichtreflexen (Serie NYC mie im Wandel. Das Alltags2018) und Schriftzügen von leben in einer Stadt und deren Seine Bilder sind geprägt von einer OffenGehsteigen und Geschäften sozialen Konstruktionen sind heit, die eine Neuinterpretation von Stadt er(City Dreamer, Berlin, 2020), zur Zeit enormen Veränderunmöglicht, egal in welchem Jahr das Bild sind es genau diese Leerstelgen ausgesetzt. Die Geentstanden ist, heute oder vor zehn Jahren. len, die eine wesentliche Rolle schwindigkeit der Globalisiefür den Bildaufbau und die ästhetische Wahrnehrung, die in den letzten Jahrzehnten immer rasanmung spielen. Wir kennen aus der ostasiatischen ter wurde, ist gebremst und das soziale MiteinanKunst das Phänomen der Freifläche, die für den der erhält neue räumliche, zeitliche und soziale Bildaufbau so wichtig ist, da sie einen PerspektivParameter. Die Arbeiten von Detlef Waschkau wechsel zulässt und ein kontemplatives Schauen haben schon immer bevorzugt den Stadtraum mit ermöglicht. Waschkau überträgt dieses techall seinen Bedingungen thematisiert. Seine Bilder nisch wie inhaltlich starke Mittel auf seine eigensind geprägt von einer Offenheit, die eine Neuinständige Produktionsweise. Durch diese Technik terpretation von Stadt ermöglicht, egal in welfindet der Betrachter jederzeit die Möglichkeit, in chem Jahr das Bild entstanden ist, heute oder vor dem komplexen Gewusel des Stadtgeschehens zehn Jahren. Ruhepole und Verankerungen zu finden. as künstlerische Werk zeichnet sich dadurch aus, dass es unabhängig von dem Entstehungsdatum nie an Aktualität verliert. Jederzeit können wir bei dessen Betrachtung eine Interpretation mit aktuellen Fragestellungen anbinden. Die Arbeiten Waschkaus ermöglichen Detail: Beijing skyscraper · 2020 · 120 x 90 x 1 cm viele Blicke und Blickwinkel auf das jeweilige Pigment auf Holz/Pigment on wood

Die Welt neu erzeugen

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n was orientieren wir uns bei dem Angebot, das uns der Künstler offeriert? Ist eine Orientierung überhaupt notwendig? Ist ein Leitfaden der Blickabfolge wichtig? Die zahlreichen verschiedenen An- und Aufsichten, welche die Tafeln anbieten, lassen es zu, dass wir Betrachter*innen gleichberechtigt unser eigenes Bild der jeweiligen Stadt konstruieren können. Die Mehransichtigkeit gestattet uns einen großen Spielraum an ästhetischen und kognitiven Entscheidungen, wie wir das Bild oder die Stadt sehen wollen oder können, egal, ob sie uns bekannt ist oder nicht. Waschkau bietet uns folglich nicht nur eine einzige Ansicht von Stadt an, der wir folgen können oder nicht, sondern überlässt uns den entscheidenden Moment selbst, ein Bild der Stadt zu konstruieren.

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Der amerikanische Philosoph Nelson Goodman hat in seinem Buch Ways of Worldmaking die konstruktiven Tendenzen analysiert, die der Erzeugung von Werken und Weltbildern zugrunde liegen wie Komposition und Dekomposition, Gewichtung, Ordnung, Tilgung und Ergänzung, sowie Deformation.1 Die Werke Waschkaus lesen sich wie Visualisierungen der Thesen des amerikanischen Philosophen: „In welchem Sinn genau gibt es viele Welten? Was unterscheidet echte von unechten Welten? Woraus bestehen sie? Wie werden sie erzeugt? Welche Rolle spielen Symbole bei der Erzeugung von Welten? Und wie ist das Erschaffen von Welten auf das Erkennen bezogen?“2

sind offensichtlich. Er schneidet aus, fokussiert, läßt weg, zerlegt, setzt neu zusammen, stellt nebeneinander, was in der wirklichen Welt so nicht nebeneinander stehen kann. Er macht möglich, was in Wirklichkeit niemals eine Option ist. Waschkau lotet neue Perspektiven aus, bis eine neue Welt, eine neue Ansicht von Osaka, New York oder Berlin entsteht, die so nur in seinen Bildern existiert. Es ist die jeweilige Konstruktion von Welt, sprich Stadt, die der Künstler mittels Weglassen, Hinzufügen und Aussparen erzeugt. Es ist sein spezifisches Welt-Bild der jeweiligen städtischen Situation, in der er eine präzise, visuelle Behauptung über seine Sicht der Stadt formuliert. Der Bezugspunkt seiner Bild-Konstruktionen ist die Erinnerung, sowohl mit Hilfe der Fotografie, als auch mit seinem eigenen, subjektiven Gedächtnis, die ihm als Grundlage seiner Bildfindungen dienen. owohl zu seinen Fotografien wie zu seinen persönlichen Erinnerungen haben wir als Betrachter*innen keinen direkten Zugang. Von dem Ursprungsfoto ist nichts mehr zu erkennen. Seine persönlichen Erinnerungen sind in die Symbole von Form und Farbe transformiert. Für unsere ästhetische Erfahrung benötigen wir weder das Ausgangsbild noch die Erlebnisse, die Waschkau selbst vor Ort erfahren hat. Unsere Erkenntnisse sind an die visuelle Interpretation seiner Bilder gebunden. Er lässt uns dabei viel Raum und noch mehr Zeit, so dass jede/r von uns ei-

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Nelson Goodman (1906 – 1998) ist einer der wenigen Philosophen, dessen Analysen und Erkenntnisse auf Bildender Kunst und Musik basieren. Er leitete Jahre lang eine eigene Galerie und weiß genau, von was er spricht. „Zum Erzeugen einer Welt aus einer anderen gehört gewöhnlich auch ein umfangreiches Weglassen und Auffüllen – tatsächlich muß einiges von dem alten Material weggeschnitten und neues Es ist sein spezifisches Welt-Bild der jeweihinzugefügt werden…. Unsere Fähigligen städtischen Situation, in der er eine keit, Dinge zu übersehen, ist praktisch präzise, visuelle Behauptung über seine unbegrenzt….. Davon machen KünstSicht der Stadt formuliert. 3 ler oft geschickt Gebrauch.“ Diese Aussagen lassen sich anhand der Arbeiten von Detlef Waschkau exemplifizieren. Er erzeugt 1 Nelson Goodman, Weisen der Welterzeugung, aus einer vorgegebenen Welt eine eigene. Der Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1984. Unterschied seiner Bild-Welten zu realen Welten 2 A.A.o., S. 13. 3

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gene Assoziationen an das Bildangebot knüpfen kann, um auf der Basis seiner Werke eine weitere, neue, mentale Welt zu erschaffen. Die Offenheit ist dabei groß, einerseits durch die Vielschichtigkeit und andererseits durch die immer wechselnden Perspektiven, die Waschkau erschafft. Er lenkt uns nicht, er bietet an. Die Werke des Künstlers besitzen im doppelten Wortsinn eine Vielschichtigkeit. Diese Methode verwendet er inhaltlich wie technisch. Das eine bedingt das Andere. Es entsteht eine Verschränkung und gegenseitige Beeinflussung von medialer Bearbeitung und inhaltlicher Konstruktion. Somit entsteht eine ganz eigene Stimmigkeit, die sich dadurch erklären läßt, dass von ihr beides gleichwertig bestimmt ist. Weder Form noch Farbe dominieren. Sie gehen einen Dialog ein und fügen sich der Gesamtkonzeption. Damit hat jedes Detail wie selbstverständlich seinen Platz in einem Gefüge. s gibt, wie Nelson Goodman sagt, den Unterschied zur Realität, und der ist bei den Bildkonstruktionen von Waschkau offensichtlich. Es sind dies die Architekturfragmente, die Straße, das Fortbewegungsmittel und nicht zuletzt der Mensch, welche beim ersten Blick auf das Bild ein unüberschaubares Gemisch ergeben. Verweilt man länger vor dem jeweiligen Werk, stellt man fest, dass jedem Detail wie selbstverständlich ein Platz zugewiesen wurde. Die Methode, eine Welt in Fragmente aufzuteilen, ermöglicht uns, diese neu zusammenzusetzen.

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Jede Betrachterin/jeder Betrachter verbindet die Symbole, Architekturfragmente und Bildzeichen unterschiedlich miteinander. Was wir nacheinander wahrnehmen und auch weglassen, ergibt unsere eigene Weltkonstruktion und ist subjektiv konnotiert. Waschkau gibt vor – wir verknüpfen. So entsteht nicht nur eine neue Welt, sondern viele neue Welten. Entscheidend ist auch nicht, ob wir den Ort, zum Beispiel Osaka, real besucht haben oder nicht. Es geht in dem Werk des Künstlers nicht vordergründig um einen Wiedererkennungseffekt. Das Ziel ist auch niemals, einen Gesamteindruck von der

Stadt Osaka, Berlin oder New York zu erhalten. Das widerspräche der Methode des Fragmentierens. Waschkau interpretiert ein Stadtbild und wir nehmen in unserer ästhetischen Einstellung das Angebot an und erstellen ein eigenes, persönliches Bild. Dieses ist nicht identisch mit dem von Waschkau produzierten materiellen Objekt, besitzt aber in der Schnittmenge vieles, was wir und andere sehen. Wesentlich ist, dass der Künstler in unserer Wahrnehmung eine eigene Welterzeugung auslöst. Das genau ist der entscheidende Punkt, weshalb man den Werken des Künstlers Respekt gegenüber entwickelt, da sie auch unsere eigenen Welt-Bilder respektieren, indem sie genügende Symbole in einer Gemengelage von Bekanntem und Unbekanntem darstellen. Niemand beginnt am Nullpunkt. Das ist ein weiterer, entscheidender Aspekt im Prozess von Welterzeugung. Neu ist nicht gleichzusetzen mit unbekannt. Unbekannt ist uns nichts, es wird nur neu gezeigt. Waschkau wirft ein Licht auf eine bestimmte urbane Situation. Dies geschieht zum einen mit den Mitteln der Malerei, über Punkte, Elemente und Fragmente, die in der Realität keine rechte Aufmerksamkeit erhalten. Zum anderen funktionieren seine Werke über inhaltliche Symbole. Das für ihn Nebensächliche läßt er weg, schneidet beziehungsweise sticht es sichtbar aus. Der Ausgangspunkt ist der Blick durch ein Kameraobjektiv, das Endprodukt eine unverwechselbare Bildfindung, die viele verschiedene Blicke und Interpretationen auf das Sujet ermöglicht. Die Erkenntnis lautet am Ende, es gibt nicht eine Welt, es gibt so viele Welten wie bewußt sehende Betrachter*innen. „[…] there is no way that is the way the world is, […]. But there are many ways the world is […] .“4 Hannelore Paflik-Huber

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Nelson Goodman: the Way the world Is; in: Nelson Goodman: Problems and Projects. Indianapolis, New York: The Bobbs-Merrill Company 1972, S. 31. 15


City Dreamer · 2020 · 120 x 80 x 1 cm Pigment auf Holz/Pigment on wood 16


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City Dreamer 2 · 2020 · 53 x 63 x 1 cm Pigment auf Holz/Pigment on wood 18


Underground Berlin · 2020 · 67 x 82,5 x 1 cm Pigment auf Holz/Pigment on wood 19


Beijing stairway · 2020 · 120 x 90 x 1 cm Pigment auf Holz/Pigment on wood 20


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Impressum/Imprint

dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung

Detlef Waschkau ..New..北..Ber..大阪.. – The Cities in Me

Druck und Bindung · Printing and binding

Kommunale Galerie Berlin Hohenzollerndamm 176 · 10713 Berlin www.kommunalegalerie-berlin.de 15.11.2020 – 24.01.2021

Grafisches Centrum Cuno, Calbe (Saale)

Herausgeber · Commissioned by Kommunale Galerie Berlin Hohenzollerndamm 176 · 10713 Berlin Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch e.V. (GeKA e.V.) Uhlandstr. 1 · 10623 Berlin

Textbeiträge · Text contributions Hannelore Paflik-Huber Dorothée Bauerle-Willert

Verlag · Publisher Deutscher Kunstverlag GmbH Berlin München Lützowstraße 33 · 10785 Berlin www.deutscherkunstverlag.de Ein Unternehmen der/Part of Walter de Gruyter GmbH Berlin Boston www.degruyter.com Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available on the Internet at http://dnb.dnb.de. © 2021 Deutscher Kunstverlag GmbH Berlin München © 2021 VG Bild-Kunst

Gestaltung, Bildreproduktionen und Fotos Design, image reproductions, photography Nikolaus Netzer www.sommerfeldt-netzer.de S. 67 – 68 Fotos Daniel Müller

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ISBN 978-3-422-98547-6


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