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Du musst die Leute mitnehmen“

Sie war überrascht, als der Bundesvorstand sie Anfang des Jahres in die Geschäftsführung berief. Ulrike Voß war und ist die Personalchefin der Deutschen Umwelthilfe, geändert haben sich ihre Gestaltungsspielräume.

Als Ulrike Voß vor 20 Jahren nach ihrem Studium als Praktikantin bei der DUH in Berlin anheuerte, traf sie auf zwei Kollegen. Inzwischen arbeiten über 160 Mitarbeitende bei der DUH, allein am Berliner Standort 109.

Studiert hat die Mecklenburgerin Landschaftsplanung: „Ich wollte immer bei einem Umweltverband arbeiten und etwas bewegen. Dass es bei der DUH geklappt hat, war für mich ein Sechser im Lotto.“ 2002 gab es am Berliner Standort noch keine Fachbereiche: „Das Aufgabenspektrum reichte von Naturschutzthemen wie ‚Lebendige Spree‘ bis hin zu unserer Kampagne ‚Kein Diesel ohne Filter‘.“ Nach ihren Anfangsstationen übernahm Voß die Koordination verschiedener Energie- und Klimaschutzprojekte, bevor sie dann 2016 stellvertretende Leiterin und Finanzkoordinatorin im Energiebereich wurde: „In diesen Jahren habe ich sehr viel gelernt. Auch dass meine größte Stärke ist, ein Gespür dafür zu haben, was Leute gut können und damit Teamstrukturen aufzubauen und weiterzuentwickeln.“

Die Umstrukturierungen im Energiebereich waren dann auch wegweisend für andere Fachbereiche. 2018 entschied sie sich, diese Expertise als Referentin für strategische Projektentwicklung, Personal & Gremienbetreuung für die gesamte DUH einzubringen. Erfahrungen im Personalbereich hatte sie bereits parallel im Ehrenamt als Geschäftsführender Vorstand an der Freien Schule ihrer beiden Söhne gesammelt. „Da war ich für 21 Angestellte zuständig und mit verschiedensten arbeitsrechtlichen Fragen konfrontiert.“ Als die 48-Jährige im Frühjahr dann zum „Mitglied der Bundesgeschäftsführung“ berufen wurde, nahm sie nicht nur ihren bisherigen

Aufgabenbereich im Personal- und Vereinsmanagement mit, sondern vor allem ihr Herzensthema, die Projekt- und Organisationsentwicklung. Was sich für sie geändert hat als Mitglied der Geschäftsführung? „Die Flughöhe und der Ge»Das Besondere in staltungsspielraum“, sagt sie lachend. Eine wesentliche Aufgabe sieht Voß darin, die Strukturen der DUH ist ein hohes des schnell gewachsenen Verbandes sukzessive Maß an Flexibilität, an künftige Anforderungen anzupassen und dazu beizutragen, die DUH resilienter aufzustellen. In Pragmatismus und den herausfordernden Pandemiezeiten trug sie maßgeblich dazu bei, dass alle Standorte ihre wirklich gute Leute Arbeit effizient weiterführen konnten. mit einer hohen Moti„Das Besondere in der DUH ist ein hohes vation, das ist unser Maß an Flexibilität, Pragmatismus und wirklich gute Leute mit einer hohen Motivation, größtes Kapital.« das ist unser größtes Kapital.“ Entscheidend ist für Voß, dieses Potenzial durch eine gute Kommunikation nach innen zu stärken. Durch ihre eigenen Erfahrungen aus der Arbeit im Energiebereich kennt sie die verschiedenen Herausforderungen in den Fachbereichen. Sie versteht sich als Beraterin, „Übersetzerin“ zwischen den verschiedenen Ebenen und Gestalterin einer sehr dynamischen Organisation. „Es ist nicht meine Art, die Dinge übers Knie zu brechen. Du musst die Leute mitnehmen, sonst funktioniert das nicht. In einer schnell wachsenden Organisation ist das eine Herausforderung. Vor allem aber ist es ein spannender Prozess, den ich mitgestalten möchte.“ Von ihrem trubeligen Arbeitsalltag erholt sich die passionierte Wassersportlerin am liebsten beim Kajakfahren mit ihrer Familie.

(ak)

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