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Für Toleranz und Weltoffenheit

Gärten der Integration

Ganz praktisch wollten Gartenfreunde in Meißen den interkulturellen Austausch pflegen und sich gegen Rechts engagieren. Mit dieser Motivation starteten sie ein internationales Gartenprojekt. Die DUH hat es als „Garten der Integration 2018“ ausgezeichnet.

Auf einem 3,5 Hektar großen, ehemals brachliegenden Areal am Standrand liegt der Internationale Garten Meißen. Mit einer Pflanzaktion ging es im Jahr 2016 los. Inzwischen stehen 60 Obstbäume auf der Streuobstwiese, vorwiegend alte Sorten. Stück für Stück wurden neue Gartenparzellen urbar gemacht und Gemeinschaftsbeete mit Kräutern und Blumen kamen hinzu.

Ob Geflüchtete oder Meißner, vorwiegend sind es Familien, die hier Parzellen beackern. Auch an Bauprojekten, beispielsweise einer Regenbewässerung, wirken bunt gemischte Teams mit. Man pflanzt und erntet, kocht und feiert gemeinsam. Dabei lernen nicht nur die Geflüchteten Deutsch, die Einheimischen lernen andere Kulturen ganz persönlich kennen. Darüber hinaus sind die Gärtnerinnen und Gärtner mit Schulen und Sportvereinen vernetzt, denn das weitläufige Gelände eignet sich gut für Sport und Spiel. In den naturbelassenen Randbereichen lassen sich zudem viele wildlebende Pflanzen und Tiere entdecken.

Ellen Scharmentke und Heike Ribbeck, Projektleiterinnen bei Buntes Meißen – Bündnis Zivilcourage e.V., haben Mitwirkende nach ihren persönlichen Erfahrungen gefragt. (dj) ■

Weitere Informationen: www.duh.de/gaerten-der-integration

Förderer:

»Es ist schön, einen Platz zu haben, wo man Gäste einladen kann, Freunde und Familie, um zusammen zu kochen und zu spielen. Ich bin mindestens dreimal pro Woche hier, vor allem auch um mein Gemüse zu pflegen und zu ernten.« »Das Projekt hat eine gute Botschaft, alle Ausländer können hier zusammenkommen und sich mit Deutschen treffen. Es ist ein ruhiger Platz, der multikulturell und lebendig ist – man kann arbeiten und feiern. Toll wäre es, wenn es direkt hier am Garten auch eine Bushaltestelle gäbe.«

Mohammed Anwar Samadi

»Beim Gärtnern findet man trotz Sprachbarrieren zueinander, denn Gartenarbeit ist auf der ganzen Welt ähnlich. Einheimische und geflüchtete Menschen lernen auch ohne große Worte die Kultur des anderen kennen. Es freut uns sehr, dass der Garten auch bei den Meißnern immer mehr Akzeptanz erfährt.«

Heike Ribbeck und Ellen Scharmentke

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