Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central & Eastern Europe
Ausgabe 01/2010 3,80 Euro
The business magazine of the Austrian Airlines Group
Die Welt des Bill Clinton
Gedanken des Ex-Präsidenten zur Lage der Nationen Bill Clinton’s world The former president’s thoughts on the state of the nations
Die Tapferen und die Kühnen Die junge Garde der Autodesigner gibt Gas
The brave and the bold Young car designers are up to speed
Die Konsequenzen der Krise Neue Herausforderungen für Wirtschaftsanwälte in CEE
Consequences of the crisis New challenges for commercial lawyers in CEE
Ein Leben für den Handel Living for retail
Janusz Kulik, REWE International AG
editorial M
an sagt, es gebe einen grundlegenden Unterschied zwischen Menschen in Ost- und Westeuropa. Die Osteuropäer wollen gewinnen. Die Westeuropäer wollen nichts verlieren. Es steckt viel Wahrheit in dieser Aussage. Wer vor einigen Jahren in Wien das „euroforum:communication“, einen Treffpunkt der Kreativbranche aus Ost- und Westeuropa besuchte, ahnte schon, wohin der Zug fahren wird: Junge Art Directoren aus Polen oder Bulgarien referierten frei und mit Leidenschaft in feinem Englisch. Die meisten Vertreter der heimischen Wirtschaft glänzten durch Unbeholfenheit und gruselige Fremdsprachenkenntnisse. Zu Beginn der „Nullerjahre“, als dieser Event stattfand, war Janusz Kulik schon auf dem Weg zum seinem bisherigen Gipfel. Der gebürtige Pole kann als Synonym für den Hunger der Menschen in Osteuropa gesehen werden: Ursprünglich Bergbauingenieur, kletterte der fleißige, flexible und stets positiv gestimmte Kulik immer weiter hinauf, bis an die Spitze der REWE International
FotoS: david sailer (Cover), david sailer
Sie wollen gewinnen AG. Dort verantwortet er einen Markt mit rund 200 Millionen Einwohnern. Sein Ziel ist es, seinen Bereich zum profitabelsten der gesamten Gruppe zu machen. Bisher ist ihm das gelungen. Die Chancen in Zentral- und Osteuropa früh genützt haben auch die großen Wirtschaftskanzleien. Die Partnerschaft in internationalen Netzwerken, etwa über Best-Friends-Modelle, aber auch die Entwicklung von eigenen Standorten haben die österreichischen Kanzleien zu wichtigen Playern in CEE gemacht. Die Krise hat das Geschäft verändert. 2010 sind Unternehmen und ihre Rechtsberater mit neuen Entwicklungen konfrontiert, beispielsweise in der Frage der Rechtsdurchsetzung oder bei der Insolvenz eines Geschäftspartners. Darüber hinaus nehmen allerdings auch die Transaktionen von Ost nach West, nach einer Delle in 2009, langsam wieder zu. Viele Russen beispielsweise haben Österreich schon seit längerem zu ihrem Lieblingsstandort in Westeuropa erkoren. Manche der bekanntesten – und auch der weniger in der Öffentlichkeit stehenden – russischen Geschäftsleute managen ihr Business von der Alpenrepublik aus. Welche Strategie sie damit verfolgen, lesen Sie in dieser Ausgabe von SUCCEED. Ein Generationswechsel hat bei den Autodesignern stattgefunden. Welche Auswirkungen das auf die künftigen Modelle haben wird, ist teilweise heute schon zu sehen. Es ist zwar noch kein gebürtiger Osteuropäer unter den großen automotiven Designstars, aber es besteht kein Zweifel daran, dass auch dies einmal der Fall sein wird. Denn der Hunger nach Erfolg bleibt.
T
hey say there is a fundamental difference between people in Eastern and Western Europe. The Eastern Europeans want to win. The Western Europeans don’t want to lose. There is much truth in this statement. Whoever visited ‘Euroforum:communication’ – a meeting of Eastern and Western Europeans from the creative sector – in Vienna a couple of years ago already sensed the new direction: Young art directors from Poland or Bulgaria held passionate talks without notes in impeccable English. Most of the representatives of Austria’s economy presented a display of awkwardness and embarrassing foreign language skills. When this event took place at the start of the millennium, Janusz Kulik was already heading for the summit of his career so far. Born in Poland, he can be viewed as a synonym for the hunger of the people in Eastern Europe: Hard-working, flexible and always optimistic, Kulik started out as a mining engineer and then worked his way up to the top of REWE International AG. The market for which he is responsible comprises some 200 million people. It is his aim to make his division the most profitable of the whole group. So far he has been able to achieve this. Major commercial law firms were also quick to grab opportunities in Central and Eastern Europe. Through partnerships in international networks – e.g. ‘best friends’ models – but also by
They want to win developing their own locations, Austrian law firms have become leading players in CEE. The crisis has changed business. In 2010 companies and their legal advisers are confronted with new developments, for example regarding the issue of claim prosecution or insolvency of a business partner. Nonetheless, transactions between East and West are slowly on the rise again, following a slump in 2009. Many Russians, for instance, have long declared Austria their favourite location in Western Europe. Some of the best known, but also many less known Russian business people run their companies from Austria. This edition of SUCCEED provides insight into their underlying strategy. A generation shift among car designers has taken place and some of the effects on future car models can already be seen. There may not as yet be an Eastern European-born automotive designer among the top stars, but there is no doubt that this will someday be the case. After all, the hunger for success is there.
Yours, Harald Hornacek Editor in Chief
Herzlichst,
harald.hornacek@diabla.at
Harald Hornacek Chefredakteur harald.hornacek@diabla.at Succeed 01/10
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contents
Business Lounge Wissen kompakt serviert
Succeed 01/2010
007 markets & players 010 Bill Clinton. Der Ex-Präsident der USA in einem Gespräch über Politiker und Autoren, die man beachten sollte. Bill Clinton. The former US president in an interview on which politicians and writers to watch. 016 Coverstory. Janusz Kulik, Vorstand der REWE International AG, verantwortet den wichtigsten Zukunftsmarkt des Konzerns. Coverstory. Janusz Kulik, executive director of REWE International AG, is responsible for the group’s most important future market. 022 Russen in Österreich. Sie gründen Stiftungen, kaufen und bauen Hotels und beteiligen sich an Unternehmen. Russians in Austria. They are establishing foundations, purchasing and building hotels, and acquiring interests in companies. 027 Managertalk. Die Gehälter in Tschechien, Ungarn und der Slowakei steigen im Jahr 2010 moderater als im Vorjahr. Managertalk. 2010 brings more moderate salary increases in the Czech Republic, Hungary and Slovakia than last year. 028 Matthias Horx. Der Trendforscher ärgert sich über Mutlosigkeit der Menschen und vermisst echte Innovationen. Matthias Horx. The trend researcher is annoyed by people’s faint-heartedness and misses real innovation. 032 Wirtschaftsstandort Wien. Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, sieht Vorteile für Österreichs Hauptstadt. Business location Vienna. Brigitte Jank, president of the Vienna Chamber of Commerce, sees advantages for the Austrian capital. 036 Strategie. Die UniCredit verstärkt ihr Angebot in Corporate Finance. Davon sollen auch die Kunden profitieren. Strategy. UniCredit is increasing its offer in corporate finance. Something its customers should also benefit from.
039 finance & investment 042 Anlage. Unternehmensanleihen, Emerging Markets und Life Sciences stehen bei Anlage-Experten hoch im Kurs. Investment. Corporate bonds, emerging markets and life sciences are popular with investment experts.
047 law & taxation 050
Special. Für Wirtschaftsanwälte wird 2010 interessant. Streitigkeiten nehmen zu, auch Transaktionen werden vermehrt registriert. Special. 2010 is going to be interesting for commercial lawyers. Rising numbers of dispute nsactions are being registered.
063 news & facts 064 Industry & Technology 066 Travel & Transportation 068 Communications & IT 070 Training & Education 072 Ausbildung. Der Markt für gehobene Aus- und Weiterbildung erfreute sich auch im Vorjahr einer anhaltend guten Nachfrage. Education. The market for training and continued education was still in high demand last year.
077 lifestyle & luxury Herzlich Willkommen in der Canon Business Lounge!
080 Generationswechsel. Eine neue Garde von Autodesignern mit höchst unterschiedlichen Ansichten tritt an. Generation shift. A new generation of car designers with very different views is lining up.
Seien Sie dabei, wenn wir in angenehmer Atmosphäre über Branchenlösungen, Trends und neue Technologien sprechen. Verbringen Sie informative, spannende und angenehme Stunden unter Experten, Partnern und Kollegen.
089 home & office
„Informativ & Exklusiv“ - kurz gefasste Attribute, die schon viel verraten, was Sie bei unserer neuen Veranstaltungsreihe erwartet.
092 Immobilien. Langsam macht sich wieder Zuversicht breit, die Immobilienmärkte in CEE stehen vor einem Aufschwung. Real estate. Confidence is slowly returning and real estate markets in CEE will be on the upswing soon.
Mit der Canon Business Lounge erhalten Sie einen Wissensvorsprung durch Information, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist – und das optimal aufbereitet von externen Experten und Canon-Profis. Zusätzlich nutzen Sie die Zeit für produktives Networking und für Erfahrungsaustausch mit Branchen-Kollegen. Wählen Sie den passenden Veranstaltungsort und Ihre bevorzugten Themen und melden Sie sich an. Wir freuen uns, Sie beim kompakten Branchentalk mit Profis begrüßen zu dürfen – die Canon Business Lounge erwartet Sie! Mehr Informationen unter: www.canon.at/businesslounge
regular features 003 Editorial 026 Statistik. Daten und Fakten aus dem Neuen Europa. Statistics. Facts and figures from the new European states. 085 Destination: 48 Stunden in Belgrad. Die Stadt im Spiel zwischen Tradition und Moderne. Destination: 48 hours in Belgrade. A city between tradition and modernity. 087 Impressum Masthead 096 Gastkommentar. Garantiefonds gewinnen in unsicheren Märkten wieder verstärkt an Bedeutung. Guest commentary. Guarantee funds are regaining significance in instable markets. 098 Anders gefragt. Was Sie immer schon von Susanne Höllinger, Private Banking Erste Bank, wissen wollten. In other words. Everything you have always wanted to ask Susanne Höllinger, Private Banking Erste Bank.
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You need to be well connected to do business in Eastern Europe. Austrian Airlines offers 500 flights per week to over 45 destinations in Central and Eastern Europe, including Bucharest, Belgrade and Sofia.
markets players & Boom für Europas Offshore-Windenergie
2010 bringt bescheidene Erholung in CEE
EU streitet um Bonussteuer
> Die europäische Offshore-Windenergiebranche erweist sich als echte Wachstumsbranche. Gestützt durch Fördergelder aus dem EU-Konjunkturprogramm und durch die Europäische Investitionsbank (EIB), gingen allein 2009 in Europa acht neue Windparks mit 199 Offshore-Windturbinen und einer Leistung von 577 Megawatt ans Netz. Der Branchenverband EWEA (European Wind Energy Association) rechnet damit, dass 2010 zehn weitere Offshore-Windparks mit einer Leistung von 1000 Megawatt fertiggestellt werden könnten.
> Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) erwartet, dass sich die Konjunktur in Zentralund Osteuropa nach dem Tiefpunkt 2009 in kleinen Schritten erholt. In den EU-Ländern Mitteleuropas, also Österreich bis Polen, scheint eine mäßige Erholung der Wirtschaft mit zwischen ein und zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) realistisch. Die Balkanländer dürften jedoch höchstens eine schwache Stabilisierung erzielen. Vom Absturz am stärksten getroffen, sollten aber Russland und die Ukraine mit jeweils 3,5 Prozent BIP-Zuwachs einen Teil der Einbußen wieder aufholen. Erst 2011 erwartet die RZB für CEE wieder stärkere Zuwachsraten in Höhe von 2,5 bis vier Prozent.
> The European offshore wind energy sector is proving to be a new growth sector. Supported by subsidies from the EU’s economic stimulus plan, and by the European Investment Bank (EIB), in 2009 alone eight new wind parks with 199 offshore wind turbines and an output of 577 megawatts were connected to the electricity grid. The industry association, EWEA (European Wind Energy Association), expects that in 2010 the construction of ten more offshore wind parks with a total output of 1,000 megawatts can be completed.
> Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) expects the economic cycle in Central and Eastern Europe to recover from its lowest point in 2009, in small steps. In the Central European EU member states, meaning from Austria to Poland, a moderate recovery of between 1 and 2 percent of GDP seems to be realistic. Balkan countries, however, are expected to achieve a slight stabilisation at best. The hardest hit by the crisis, Russia and Ukraine, should nevertheless recover some heavy losses with 3.5 percent GDP growth each. RZB expects strong growth of 2.5 to 4 percent to return to CEE, but only in 2011.
> In der EU ist ein heftiger Streit um die Besteuerung von BonusZahlungen für Banker ausgebrochen. Großbritannien und Frankreich wollen ab einer Bonushöhe von 27.500 Euro eine Sondersteuer von 50 Prozent erheben. Rund 20.000 Banker wären allein in Großbritannien betroffen. In Deutschland wird die Frage noch diskutiert. Manche Investmentbanken drohen bereits mit Absiedelung. Sollte die deutsche Regierung nicht der britischen und französischen Linie folgen, sind Verlegungen von Instituten nach Frankfurt möglich.
Boom for Europe’s offshore wind energy
2010 brings limited recovery in CEE
EU in disagreement over taxing bankers’ bonuses
>A vigorous dispute has broken out in the EU over the taxation of bankers’ bonuses. Britain and France want to levy a special tax of 50 percent on bonus payments of 27,500 euros or more. Approximately 20,000 bankers would be affected in Britain alone. In Germany, the question is still being discussed. Some investment bankers are already threatening to relocate. Should the German government not follow the British and the French policy, transfers of banking institutes to Frankfurt would be a possibility.
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markets&players Schäumende Erfolge will CVC Capital nun in den Märkten Zentral- und Osteuropas feiern. CVC Capital now plans to extend its success to the markets of Central and Eastern Europe.
Anheuser-Busch InBev verkauft Brauereien in CEE
Milliardeninvestition für erneuerbare Energie
Nabucco-Netzwerk wird größer
Billions to be invested in renewable energy
Nabucco network to get bigger
> Europa setzt nach den eher schwachen Ergebnissen von Kopenhagen auf den Ausbau von Öko-Energien. Neun Länder (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Benelux, Dänemark, Irland und Norwegen) möchten ihre Ökostrom-Aktivitäten mit einem gemeinsamen Hochspannungsnetz unter der Nordsee bündeln. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll ein Hochspannungsunterseekabel in der Nordsee Windparks vor der deutschen und britischen Küste mit Wasserkraftwerken in Norwegen, Gezeitenmeilern an der belgischen und dänischen Küste sowie Wind- und Solaranlagen auf dem europäischen Festland verbinden. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 30 Milliarden Euro, wobei private Unternehmen den Großteil der Investitionskosten übernehmen sollen. > Following the feeble results of the Copenhagen Climate Conference, Europe is fixed on building up green energy. Nine countries (Germany, UK, France, Benelux, Denmark, Ireland and Norway) want to bundle their renewable energy activities with a high-voltage grid under the North Sea. Within the next ten years, a highvoltage undersea cable in the North Seawind parks off the British and German coasts with hydroelectric power stations in Norway, tidal generators on the Belgian and Danish coasts and wind and solar installations on the European mainland. The costs of the project amount to 30 billion euros, the bulk of which is expected to come from private investors.
Die Nabucco-Pipeline soll künftig die Abhängigkeit Europas von russischem Gas verringern. The Nabucco pipeline is to reduce Europe’s dependency on Russian gas in the future.
> Medienberichten zufolge zeigt nun auch Turkmenistan Interesse an einer Teilnahme am Pipeline-Projekt Nabucco. Mit etwa acht Billionen Kubikmetern an nachgewiesenen Reserven verfügt Turkmenistan über die viertgrößten Gasvorkommen weltweit. Der Radius der Gaslieferpartner würde damit erweitert. Zsolt Hernadi, CEO des ungarischen Energiekonzerns MOL, hatte jüngst gegenüber dem „Handelsblatt“ betont, er hätte kein Problem damit, wenn iranisches Gas durch die Nabucco-Leitungen fließen würde. „Früher oder später werden wir unser Gas auch aus dem Iran beziehen.“ Der Iran als Gaslieferant galt bisher als umstritten. > According to media reports, Turkmenistan is now also showing an interest in participating in the Nabucco pipeline project. With approximately eight trillion cubic metres of proven reserves, Turkmenistan possesses the fourth largest gas deposits worldwide. The radius of the gas supply partners would therefore be widened. Zsolt Hernadi, CEO of the Hungarian energy company MOL, had recently said in an interview with the Handelsblatt that he would have no problem if Iranian gas were to flow through the Nabucco pipeline. “Sooner or later, we will also be drawing our gas from Iran.” Up to now, Iran as a gas supplier has been considered controversial.
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er Finanzinvestor CVC Capital Partners kauft elf Brauereien in Osteuropa von der Anheuser- Busch InBev. Gleichzeitig erwirbt der Investor auch die Lizenzrechte für die Herstellung und den Vertrieb für Marken wie Stella Artois, Beck’s, Löwenbräu, Hoegarden, Leffe und Spaten in den osteuropäischen Märkten. Für die Werke in Bulgarien, Rumänien, Ungarn, BosnienHerzegowina, Montenegro und Tschechien zahlt CVC zunächst rund 2,2 Mrd. USD. Darüber hinaus wurde eine gewinnabhängige Nachzahlung vereinbart.
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he financial investor CVC Capital Partners is buying 11 breweries in Eastern Europe from Anheuser-Busch InBev. At the same time, the investor will inherit licensing rights for the manufacture and distribution of brands such as Stella Artois, Beck’s, Löwenbräu, Hoegaarden, Leffe and Spaten in the East European markets. For the works in Bulgaria, Romania, Hungary, Bosnia and Herzegovina, Montenegro and the Czech Republic, CVC is initially paying approximately 2.2 billion US dollars. In addition, a profit-dependant supplementary payment will be negotiated.
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Erneuerbare Energien werden im Zuge von Klimaschutzvorhaben forciert. Renewable power is being pushed in the course of climate protection schemes.
FotoS: corbis, beigestellt, reuters, shutterstock
Anheuser-Busch InBev sells breweries in CEE
Kommt Starbucks nun doch in Ungarn?
Is Starbucks coming to Hungary after all? > Die eigentlich schon für 2008 geplante Eröffnung von Starbucks in Ungarn, dürfte heuer realisiert werden. Das Unternehmen nützt die Krise zur Expansion und profitiert von den gegenwärtig günstigen Mietpreisen. Derzeit betreibt Starbucks weltweit 14.000 Filialen im FranchiseSystem. Osteuropa ist hier noch eher schwach vertreten, lediglich in Tschechien, Rumänien und Bulgarien betreibt Starbucks einige Shops. > The opening of Starbucks in Hungary, originally planned for 2008, may be realised this year. The company is using the crisis to expand and is profiting from low rent levels. Currently, Starbucks operates 14,000 branches worldwide in a franchise system. Eastern Europe is weakly represented in the network so far: Starbucks only has a small number of shops in the Czech Republic, Romania and Bulgaria.
Bisher sind erst 70 Prozent der ungarischen Haushalte an Abwassersysteme angeschlossen. To date a mere 70 percent of Hungarian households are connected to the sewage systems.
Heinz im Glück
Ausbau der Abwassersysteme
Heinz in luck
> Weil Russen, aber auch Inder und Lateinamerikaner Heinz Ketchup für sich entdeckt haben, konnte der Lebensmittelkonzern im zweiten Geschäftsquartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 2,67 Milliarden USD (plus drei Prozent) erhöhen. Firmenchef William Johnson blickt optimistisch in die Zukunft und geht davon aus, dass das Geschäft weiter anziehen wird. Heinz CEO William Johnson: Erfolge in Schwellenländern Heinz CEO William Johnson: Successes in emerging markets
> Thanks to Russians, Indians and Latin Americans discovering their taste for Heinz Ketchup, the foods company has been able to increase revenues in the second quarter by 2.67 billion US dollars (3 percent) in comparison with last year. Company head William Johnson has an optimistic view of the future and expects that business will continue to grow.
Expansion of waste water system
> In Ungarn sind nur rund 70 Prozent der Haushalte an die Kanalisation angeschlossen. Mit Hilfe der EU soll dieser Wert bis 2015 auf 90 Prozent erhöht werden. Federführend bei diesem Projekt ist die Donau-Wasserwerke AG, die dafür eine Beihilfe in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro von der EU erhält. Die Gesamtkosten für das Vorhaben betragen rund vier Millionen Euro. > In Hungary, only 70 percent of all households are connected to the sewage system. With help from the EU, this number should increase to 90 percent by 2015. DonauWasserwerke AG is leading the project, and will receive approximately 2.2 million euros from the EU in support. The total costs for the plan are approximately 4 million euros.
Brüssel verlängerte Genehmigung für Banken-Hilfspaket Brussels extends approval of bank aid package
> Im Dezember 2009 hat die EU-Kommission das österreichische Banken-Hilfspaket in Höhe von 100 Milliarden Euro bis Mitte 2010 verlängert. Gleiches gilt für acht weitere EU-Länder: Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Lettland, die Niederlande, Slowenien und Ungarn. Die Staatshilfen sollen der Erholung des Bankensektors dienen. Allerdings müssen die Länder gleichzeitig auch Vorbereitungen für ein Auslaufen der Beihilfen treffen. > In December 2009, the EU Commission extended the Austrian bank aid package, amounting to 100 billion euros, to mid2010. The same goes for eight other EU countries: Denmark, Germany, Finland, Britain, Latvia, the Netherlands, Slovenia and Hungary. The state aid serves to assist the recovery of the banking sector. However, the countries must also start preparing for the expiry of the financial support. Succeed 01/10
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markets & players
Bill Clinton: Der Ex-Präsident ist nach wie vor ein weltweit gefragter Mann. Bill Clinton: The former president is still in great demand in the whole world.
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The former president tells SUCCEED what to read, who to watch, and why there really is a chance of Middle East peace in 2010.
In den Jahren 2008 und 2009 erwarteten wir nicht, dass die Wirtschaft so zusammenbrach, wie es passierte. Im letzten Jahr dachten wir nicht, dass die Bevölkerung des Iran nach den Wahlen auf den Straßen protestieren würde. Wenn wir ins Jahr 2010 schauen, nach welchen strategischen Überraschungen sollen wir Ausschau halten?
In 2008 and 2009 we did not expect the economy to collapse quite the way it did. The last year we did not think the people of Iran would take to the streets after the election. Looking ahead to 2010, what are the strategic surprises we ought to be looking for?
Wir sollten uns in der Welt umsehen und versuchen zu erkennen, wo eine politische Analogie zur Finanzkrise entstehen könnte. Das heißt: Was wir über Systeme, die einer Kombination aus Belastung und dynamischen Kräften ausgesetzt sind, wissen ist, dass es Bruch- und Schwachstellen gibt, die nicht sofort augenscheinlich sind, da die Menschen erwarten, dass morgen genauso sein wird wie gestern und heute. Ich sage immer, es ist selbstverständlich, dass man in einem sehr dynamischen Umfeld immer auf das Beste hinarbeiten und sich auf das Schlimmste vorbereiten soll. Das ist leicht gesagt, aber wie geht das? Und welche Warnsignale gibt es? Auf der anderen Seite, welche anderen Orte auf der Welt gibt es, die uns überraschen könnten, indem sie etwas wirklich Kluges oder Gutes tun? Ich glaube, es ist möglich, dass die Israeli, die Hamas-Regierung und die palästinensische Regierung sich einigen, weil ich überzeugt bin, dass die langfristigen Tendenzen schlecht sind für beide Seiten, welche die Möglichkeit haben, sich zu einigen. Derzeit ist die Hamas nach der Gaza-Operation ziemlich diskreditiert und dennoch steigern die palästinensischen Befehlshaber ihre Kapazität. Es geht ihnen gerade gut, aber wenn sie nicht dauerhafte wirtschaftliche und politische Fortschritte vorweisen können, sieht es nicht gut für sie aus. Die langfristigen Tendenzen für die Israeli sind sogar noch trister, weil sie bald nicht mehr die Mehrheit sein werden. Dann werden sie entscheiden müssen, ob sie weiterhin eine Demokratie führen wollen ohne ein jüdischer Staat zu sein, oder ob sie einen jüdischen Staat weiterführen möchten, der keine Demokratie mehr ist. Das ist der große Ansporn. Noch etwas wurde nicht ausreichend verstanden: der unvermeidliche Bogen technologischer Kapazität der militärische Waffen genauso betrifft wie PCs und Videospiele und alles andere. Ich weiß, dass die Raketen die Israeli verrückt gemacht haben und ich mache ihnen keinen Vorwurf, dass sie wütend und frustriert waren – es war zum wahnsinnig werden. Aber seien wir ehrlich: die Raketen waren nicht sehr präzise. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sie de facto mit GPS-Systemen zur Positionsbestimmung ausgerüstet sind. Und wenn das passiert und die Zahl der Opfer zu steigen beginnt, wird es das den Palästinensern schwerer machen, Frieden zu schließen, anstatt leichter? Sie werden nämlich mehr Druck von den radikalen Gruppen bekommen, die sagen: „Nein, nein. Schaut, wir treffen bei acht von zehn Abschüssen. Bleiben wir dabei.“ Ich glaube, eine der größten Überraschungen dieses Jahres könnte sein, dass es beträchtliche Zustimmung dafür gibt. Keiner glaubt, dass es passieren wird und wahrscheinlich wird es das nicht, wegen der politischen Komplexität der israelischen Regierung. Aber ich kann Ihnen nur sagen, dass ich als Präsident viel Zeit damit zubrachte, zwischen bloßen Schlagzeilen und echten Tendenzen zu unterscheiden. Wenn es einen Ort gibt, wo das genaue Untersuchen der Tendenzen zu dem Schluss führt, dass man sich besser früher als später einigen sollte, dann ist es dort.
Bill Clintons Welt
Wer ist Ihrer Meinung nach der klügste, scharfsinnigste Denker, den Sie kennen? Gibt es Leute, die auf unserer Liste stehen sollten?
foto: shutterstock
Bill Clinton's World
Der ehemalige Präsident erzählt SUCCEED, was man lesen und wen man ansehen soll – und warum es 2010 eine echte Chance auf Frieden im Mittleren Osten gibt.
Paul Krugman. Ich bin nicht immer einer Meinung mit ihm, aber er ist immer gut. David Brooks ist sehr gut. Tom Friedman ist der begabteste Journalist in den USA, der sich wirkIich damit auseinandersetzt, was in der Welt passiert und daraus ableitet, welche Relevanz es für morgen hat, und es dabei so clever formuliert, dass es in der Erinnerung haften bleibt – wie „Echte Kerle erhöhen die Benzinsteuer“. Verstehen Sie mich? Malcolm Gladwell ist ziemlich bedeutend geworden. Das Buch Tipping Point beobachtet sehr genau, was passiert ist und wie die Veränderung
We should look around the world and see if there are any places where the political analogue of the financial crisis could occur. That is, what we know about all systems subject to a combination of stress and dynamism is that there are fractures and vulnerabilities that are not immediately apparent because people expect tomorrow to be a replica of yesterday and today. I always say, in a highly dynamic environment, it’s obvious you should always be working for the best and preparing for the worst. That’s easy to say, but how do you do that? And what are the warning signs? On the flip side, which other places in the world could still surprise us by doing something really smart and good? I still think there is some chance the Israelis and the Hamas government and the Palestinian government could make a deal. Because I think that the long-term trend lines are bad for both sides that have the capacity to make a deal. Right now, Hamas is kind of discredited after the Gaza operation, and yet the Palestinian Authority is clearly increasing its capacity. They are in good shape right now, but if they are not able to deliver sustained economic and political advances, that’s not good for them. The long-term trends for the Israelis are even more stark, because they will soon enough not be a majority. Then they will have to decide at that point whether they will continue to be a democracy and no longer be a Jewish state, or continue to be a Jewish state and no longer be a democracy. That’s the great spur. The other thing that has not been sufficiently appreciated is the inevitable arc of technological capacity that applies to military weaponry, like it does to PCs and video games and everything else. I know that these rockets drove the Isra-
elis nuts, and I didn’t blame them for being angry and frustrated -- it was maddening. But let’s be candid: They were not very accurate. So it’s only a question of time until they are de facto outfitted with GPS positioning systems. And when that happens and the casualty rates start to really mount, will that make it more difficult for the Palestinians to make peace instead of less? Because they will be even more pressed by the radical groups saying, ”No, no, look, look, we are making eight out of 10 hits. Let’s stay at this.” I think one of the surprising things that might happen this year is you might get a substantial agreement. Nobody believes this will happen, and it probably won’t, because of the political complexity of the Israeli government. But all I can tell you is, I spent a lot of time when I was president trying to make a distinction between the headlines and the trend lines. If there was ever a place where studying the trend lines would lead you to conclude that sooner is better than later for deal-making, it would be there. Who do you think is the smartest, most penetrating thinker you know? Are there people who should be on our list?
Paul Krugman. I don’t always agree with him, but he is unfailingly good. David Brooks has been very good. Tom Friedman is the most gifted journalist in the US at actually looking at what is happening in the world and figuring out its relevance to tomorrow and figuring out a clever way to say it that sticks in your mind – like “real men raise the gas tax.” You know what I mean? Malcolm Gladwell has become quite important. The Tipping Point was a very good observational book about what happened and how change occurred. But I think his last book, Outliers, is even more important for understanding how we all develop and for making the case that, even for people we view as geniuses, life is more of a relay race than a one-night stand by a one-man band or a one-woman band. I thought it was a truly exceptional book. Succeed 01/10
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eingetreten ist. Aber ich glaube, sein letztes Buch, Überflieger, ist sogar noch wichtiger um zu verstehen, wie wir uns alle entwickeln. Und er bringt auch Argumente dafür, dass selbst für Leute, die wir als Genies betrachten, das Leben eher ein Staffellauf als ein One-Night-Stand einer One-Man-Band oder einer One-Woman-Band ist. Ich fand das ein wirklich außergewöhnliches Buch. Robert Wright – der Bursche schrieb The Evolution of God und Diesseits von Gut und Böse; und das Buch, das er dazwischen geschrieben hat, Nonzero, hatte großen Einfluss auf mich als Präsident. Dieses Buch über Gott ist eigentlich eine Erweiterung seines Arguments in Nonzero. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Welt zusammenwächst und nicht auseinander. Und da der Radius unserer Netzwerke immer größer wird – das heißt geographisch größer, und immer mehr Menschen umfasst und eine größere Bandbreite besitzt und mehr Themen umfasst – steht am Anfang ein Konflikt und am Ende eine Lösung, ein Zusammenwachsen. Er sagt daher, dass es im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gott keinen innewohnenden Konflikt gibt – und er erklärt, warum. Wright sagt, nein, nein, nein, das Religiöse und das Wissenschaftliche können in Frieden miteinander existieren. Sein Argument in Nonzero ist, dass, seit der Mensch die Höhlen verlassen und Clans gebildet hat, die Menschen immer wieder aufeinander getroffen sind und dadurch eine Erweiterung ihrer Identität benötigten, die unterbewusste Identität. Es geht der Konflikt in eine Kooperation irgendeiner Art über. Und bisher ist der Kampf zwischen Konflikt und Kooperation hervorgetreten, bevor die Menscheit ihre Fähigkeit zur Selbstzerstörung ausgelöst hat. Der ganze NonzeroGedanke ist in sein Argument über Gott übertragen worden und ich glaube, er ist ein sehr wichtiger Mann. Noch jemand, von dem ich denke, dass er sehr interessante Bücher über das oberste Gebot der Kooperation innerhalb der menschlichen und anderer Spezies geschrieben hat, ist Matt Ridley. Eines, das ziemlichen Einfluss auf mich hatte, ist Die Biologie der Tugend. Und Tugend bedeutet hier nicht, dass ich nie etwas trinke, nicht einmal Samstagabend. Er meint damit gesellschaftliche Tugend. Wie behandeln wir einander auf konstruktive Weise und wie arbeiten wir zusammen? Ich glaube, das sind einige der vielen Leute. Sie machen sich darüber Gedanken, wie die Welt funktioniert und gleichzeitig auch darüber, wie sie sein könnte. Zum heutigen Zeitpunkt brauchen wir Leute, die eine einzigartige Kenntnis sowohl darüber besitzen, wie die Welt funktioniert, als auch darüber, wie sie besser, harmonischer sein könnte. Der Kalte Krieg dauerte ungefähr 40 Jahre an. Glauben Sie, dass der Kampf gegen Extremismus – oder wie man es auch nennen möchte – der Kampf gegen Terrorismus, den wir derzeit führen, auch so lange anhält, oder glauben Sie, dass er sich im Laufe des nächsten Jahrzehnts irgendwie ändern wird?
Wie lange er dauert hängt davon ab, ob die Gebiete, von denen aus die wirklich großen und effizienten Terroristengruppen operieren, im Wesent12
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»Man kann gläubigen Menschen nicht erklären, dass sie ihren Glauben relativ betrachten müssen.« Origins of Virtue. And by virtue he doesn’t mean, I never take a drink, even on Saturday night. He means civic virtue. How do we treat one another in ways that are constructive, and work together? I think that these are some of the many people. They are thinking about how the world works and how it might be at the same time. At this moment in history, we need people who have a unique understanding
of both how the world works and how it might be better, might be more harmonious. The Cold War lasted about 40 years. Do you see this current struggle we are having with extremism, whatever you want to call it, the war on terror, do you see that lasting as long, or do you see that changing in some way over the next decade?
How long it lasts depends on whether the places out of which really big, effective terrorist groups are operating remain essentially stateless. The territories in Pakistan and the border area with Afghanistan are not part of a centralised state. Robert Kaplan has written tons of books about what’s going on in the modern world, and if you read The Ends of the Earth and these books that say we are de facto, no matter what the laws say, becoming nations of mega-city-states full of really poor, angry, uneducated, and highly vulnerable people, all over the world, we would have a lot of slumdog millionaires. If that’s right, then terror – meaning killing and robbery and coercion by people who do not have state authority and go beyond national borders – could be around for a very long time. On the other hand, terrorism needs both anxiety and opportunity to flourish. So one of the things that the United States and others ought to be doing is trying to help the nation-state adjust to the realities of the 21st century and then succeed. Resolving energy, ironically, could play a major role in reducing the appeal of terror because if we change the way we produce and consume energy all over the world, it would create opportunities for education, for entrepreneurs, for work, for involving women and girls in positive economic encounters, at every level of national income from the richest states to the poorest. Therefore, I think all of the creative energy thinkers need to be brought to bear on this because the world as it integrates has to have a source of new economic activity. In the poorer places just getting agriculture up to speed and putting all the kids in school, there is enough to keep going for a few years. But this energy thing could give us a decade of exhilarating self-discovery. Really smart energy thinkers,Amory
Fotos: reuters, corbis (2)
Weltpolitiker: Clinton zu Besuch bei Ruandas Präsident Paul Kagame, von dem er viel hält. World leaders: Clinton on a visit to Rwanda’s president, Paul Kagame, of whom he thinks highly.
Robert Wright, the guy who wrote The Evolution of God, The Moral Animal, and the book he wrote in the middle, which had a huge effect on me as the president, Nonzero. This book about God is just basically an extension of his argument in Nonzero, which is essentially that the world is growing together, not apart. And as you have wider and wider circles of interconnection – that is, wider geographically, encompassing more people, and wider in bandwidth, encompassing more subject areas – you begin with conflict and you end with some resolution, some merging. So he says there is not an inherent conflict between science and God, and he explains why. Wright says, no, no, no, the religious and scientific can mix in accommodation. In Nonzero he argues that ever since people came out of caves and formed clans, people have been bumping up against each other, requiring expansion of identity, subconscious identity. You move from conflict to cooperation in some form or fashion. And so far the struggle between conflict and cooperation has come out before humanity triggered its capacity for self-destruction. So that whole Nonzero idea has now been translated into his argument on God, and I think he is a very important guy. Another person I think has written some very interesting books on the ultimate imperative of cooperation in the human and other species is Matt Ridley. The one that had a pretty good influence on me is The
lichen staatenlos bleiben. Die Gebiete in Pakistan und dessen Grenzbereich of Truth, capital T, and the abil»You can’t zu Afghanistan gehören nicht zu einem zentralisierten Staat. Robert Kaity of any one human being to tell people plan hat Massen von Büchern darüber geschrieben, was in der modernen understand it completely and to of faith to be Welt vor sich geht. Und wenn sie Reisen an die Grenzen der Menschheit translate it into political actions relative lesen, und solche Bücher, die behaupten, dass wir uns überall auf der Welt that were 100 percent consistent about their zu Nationen von Mega-Stadt-Staaten voll armer, ungebildeter und sehr with it. That’s what you had to do; anfälliger Menschen entwickeln, dann hätten wir eine Menge Slumdog all you had to do was accept hufaith.« Millionaires. Wenn das stimmt, dann könnte der Terror – damit meine man frailty. You can’t tell people of ich Mord, Raub und Zwangsausübung durch Menschen ohne staatliche Lovins, Paul Hawken, people who faith to be relative about their faith. Befugnis, auch über die nationalen Grenzen hinweg – noch sehr lange have been doing this for 30 years – They believe there is a truth. But anhalten. Andererseits benötigt der Terrorismus sowohl Ängstlichkeit als what they’ve always known, before the question of whether they can auch Gelegenheit, um zu gedeihen. Daher sollten die Vereinigten Staaten this ever became a serious debate, know it and turn it into a political und andere versuchen, dem Nationalstaat zu helfen, sich der Realität is, you couldn’t sell a clean green programme is a very, very different des 21. Jahrhunderts anzupassen und auf diese Weise erfolgreich zu sein. future unless you could prove it was thing. That is an act of arrogance. Paradoxerweise könnte die Klärung des Energiethemas dabei eine Rolle good economics. I was influenced by Ken Wilber’s spielen, den Anreiz des Terrorismus zu mindern, denn, wenn wir überall You should look at big thinkers book A Theory of Everything, auf der Welt unsere Energiegewinnung und unseren Energieverbrauch anon the question of identity. Samuel because he tries to point out that passen, könnte das Möglichkeiten für unsere Bildung, Unternehmer, Arbeit, Huntington wrote the famous book throughout history we get condie Einbindung von Frauen und Mädchen in positiven wirtschaftlichen The Clash of Civilizations. But we nected to people who are different Begegnungen, auf allen Ebenen des Nationaleinkommens haben – von need an effort to explain and, if pos- from us before our heads get around den reichsten Staaten zu den ärmsten. Daher glaube ich, dass all jene, die sible merge, theories of identity that the implications of that, and then über kreative Energie nachdenken, darauf angesetzt werden müssen, weil are biological, psychological, social, as soon as they do there is a pardie Welt eine neue Quelle wirtschaftlicher Aktivitäten benötigt je mehr and political, because it’s obvious allel level of interconnectivity and sie sich integriert. In den ärmeren Ländern gibt es auf Jahre genug zu tun, that in an age of interdependence, we have to get our heads around um die Landwirtschaft in Schwung zu bringen und die Kinder in Schulen you want Wright’s thesis, you want that. All of the public intellecunterzubringen. Aber diese Energie-Sache könnte uns ein Jahrzehnt der there to be more nonzero subsolu- tuals in the world need to be thinkaufregenden Selbstentdeckung bescheren. Wirklich kluge Energie-Denker tions. You want this thing to hap- ing quite a bit about this question wie Amory Lovins und Paul Hawken, Leute, die das schon seit 30 Jahren pen; you hope he is right that you of identity and need to recognise tun, haben, schon bevor eine ernsthafte Debatte darüber geführt wurde, can reconcile religion and science; that in view of the findings of the eines schon immer gewusst: Ohne Beweis, dass es für die Wirtschaft gut you hope the president’s speech in human genome about the similariist, kann man keine saubere, grüne Zukunft verkaufen. Cairo turns out to be right, that it’s ties of all of us, even the husband Sie sollten sich die großen Denker in der Frage der Identität ansehen. a walk in the park to reconcile reli- and wife who at the minimum are Samuel Huntington schrieb das berühmte Buch Kampf der Kulturen. gious differences. I gave a bunch of 99.5 percent the same – it’s pretty Aber wir müssen uns bemühen, Identitätstheorien mit biologischer, psyspeeches on this after 9/11, saying spooky, isn’t it? chologischer, sozialer und politischer Begründung zu erklären und, wenn that our religious and political dif- Lightning round: What are the möglich, miteinander zu verschmelzen, denn es ist naheliegend, dass in ferences could be reconciled. I think three books you’ve been reading einem Zeitalter der gegenseitigen Abhängigkeiten reichliche NonzeroPresident Obama’s word was that recently? I am reading H.W. Brands’s book Lösungen nach dem Vorbild von Wrights These wünschenswert sind. we had to respect doubt. Man möchte, dass das passiert; man hofft, dass er Recht hat und die What I always said was that if you on FDR. I am reading the new bioVersöhnung von Religion und Wissenschaft möglich ist; man hofft, dass are religious, it meant by defini- graphy of Gabriel García Márquez, die Rede des Präsidenten in Kairo sich als richtig erweist, und dass es tion there was such a thing as Truth, and I just finished Joshua Cooper leicht sein wird, die religiösen Differenzen beizulegen. Nach 9/11 habe ich capital T. So to make it work in a Ramo’s book, which I thought was ein paar Reden darüber gehalten und gesagt, dass unsere religiösen und world full of differences, you had actually quite good, but I think he politischen Differenzen beigelegt werden können. Ich glaube, Präsident to recognise that there was a big should write another one and think Obama formulierte es so, dass wir Zweifel respektieren müssen. distinction between the existence about the practical applications of Ich habe immer gesagt, wenn man Ein palästinensischer Junge auf den Trümmern einer Straße: religiös ist, gibt es Clinton spricht sich für eine rasche Beeindigung der Kämpfe aus. eine Wahrheit, und A young Palestinian amidst what is left of a street: Clinton argues for die wird groß gea swift end to the fighting. schrieben. Damit das in einer Welt voller Differenzen funktioniert, muss man anerkennen, dass man unterscheiden muss zwischen der Wahrheit (groß geschrieben) und der Fähigkeit eines MenMilitärparade im Gaza-Streifen: Den Konflikt zwischen schen, diese vollstänIsraelis und Palästinensern beobachtet Clinton mit dig zu erkennen und Sorge und Kritik an beiden Seiten. in politische HandMilitary parade in Gaza: Clinton views the conflict between Israelis and Palestinians with concern and criticises both sides. lungen umzusetzen, Succeed 01/10
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Blitzfrage: Welche drei Bücher haben Sie unlängst gelesen?
Ich lese H.W. Bands Buch über Franklin D. Roosevelt. Ich lese die neue Biografie über Gabriel García Márquez und habe gerade Joshua Cooper Ramos Buch fertig gelesen, das ich eigentlich recht gut finde, aber er sollte noch eines schreiben und über die praktische Anwendung der strategischen und der theoretischen Einblicke schreiben. Die wichtigsten drei Oberhäupter, außer Obama, denen die Leute Beachtung schenken sollten.
Der Premierminister von Australien, Kevin Michael Rudd – er ist wirklich klug. Er hat den Drang, Dinge zu verstehen, und richtige Vorgehensweisen zu ermitteln. Ich finde, die Leute sollten sich genau ansehen, was Paul Kagame in Ruanda getan hat. Es ist das einzige Land der Welt in dessen Parlament mehr Frauen als Männer sitzen (das ist offensichtlich demografisch bedingt, als Folge des Genozids). Es mag nicht perfekt sein, aber unter den Entwicklungsländern, hat es Ruanda am Besten geschafft, Hilfe von außen anzunehmen und auch wirksam einzusetzen. Es ist nicht leicht, Hilfe anzunehmen. Sie haben es getan. Und wie um Himmels Willen, bringt er jeden Erwachsenen des Landes dazu, einen Samstag im Monat die Straßen zu säubern? Und was ist die psychologische Wirkung daraus? Die Bedeutung für die Identität? Der Präsident sagt, es sei nicht peinlich, es ist kein niederer Dienst, sondern eine Art, seine Loyalität gegenüber seinem Land und seinen Stolz darauf auszudrücken. Wie ändert man seine Einstellung Dingen gegenüber, von denen man glaubt zu wissen, was sie sind? Wie hat er das geschafft? Es gibt viele faszinierende Oberhäupter in Lateinamerika, die es wert sind, sie näher zu betrachten. Aber ich glaube, es zahlt sich auch aus, Kolumbien zu beobachten. Wie wurde Medellín der Bevölkerung von Kolumbien zurückgegeben? Wir alle wissen, dass Präsident Uribe dafür von den USA kritisiert wurde, aber wie hat Medellín den Wandel von der Welt-Hauptstadt für Drogen und einem der gefährlichsten Orte der Welt zur Gastgeberstadt der Interamerikanischen Entwicklungsbank geschafft? Das würde ich mir ansehen. Ich würde mir noch einen Menschen ansehen: José Ramos-Horta, den Präsident der ersten Staates des 21. Jahrhunderts, Osttimor. Ist es zu klein, eine Nation zu sein? Kann man zu klein werden? Kann dein mutiger Kampf für Unabhängigkeit und Freiheit zu einer Wirtschaftseinheit führen, deren Bevölkerung und geografische Basis nicht groß genug sind, um das Volk zu versorgen? Wie werden die Kosovaren das vermeiden?
succeed is Business. Succeed ist Wirtschaft. succeed is Investment. Succeed ist Geldanlage. the strategic insights and the theoretical insights. Top three leaders that people should pay attention to, other than Obama.
The prime minister of Australia, Kevin Michael Rudd – he is really smart. He has a thirst to know and figure out how to do things. I think people should study what Paul Kagame did in Rwanda. It is the only country in the world that has more women than men in Parliament (obviously part of the demographic is from the genocide). It may not be perfect, but Rwanda has the greatest capacity of any developing country I have seen to accept outside help and make use of it. It’s hard to accept help. They’ve done that. And how in God’s name does he get every adult in the country to spend one Saturday every month cleaning the streets? And what has the psychological impact of that been? The
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succeed is Real Estate. Succeed ist Immobilien.
identity impact? The president says it’s not embarrassing, it’s not menial work, it’s a way of expressing your loyalty to and your pride in your country. How do you change your attitudes about something that you think you know what it means? How did he pull that off? There are lots of fascinating leaders in Latin America worth studying. But I think it’s worth looking at Colombia. How has Medellín been given back to the people of Colombia? We all know President Uribe has faced criticism in the US, but how did Medellín go from being the drug capital of the world, one of the most dangerous places on earth, to the host city of the 50th anniversary of the Inter-American Development Bank? I would look at that. I would look at another guy, José Ramos-Horta, the president of the first country in the 21st century, East Timor. Is it too small to be a nation? Can you get too small? Can your courageous fight for independence and freedom lead you to an economic unit that is not going to have a population or a geographic base big enough to take care of your folks? How are the Kosovars going to avoid that?
succeed is law. Succeed ist Gesetz. succeed the Business Magazine.
Das Wirtschaftsmagazin
In der Mongolei mit dem Pferd über die Steppe reiten: Ein Traum von Bill Clinton. Riding a horse across the Mongolian steppes: one of Bill Clinton’s dreams.
I want to go to Mongolia and ride a horse across the steppes and pretend I am in Genghis Khan’s horde – but I’m not hurting anybody! I want to go to Antarctica. There are places where I have been where I have only been working. I would like to take Hillary to climb Kilimanjaro while there is still snow up there. Peter Baker & Susan Glasser
Ausgabe 01/2010 3,80 Euro
Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central & Eastern Europe
The Austrian Airlines Group is the only European airline to offer its passengers an informative and intensively researched business magazine. Die Austrian Airlines Group bietet als einzige europäische Fluglinie ihren Fluggästen weltweit ein informatives, toprecherchiertes Wirtschaftsmagazin.
The business magazine of the Austrian Airlines Group
DIE WELT DES BILL CLINTON
Gedanken des Ex-Präsidenten zur Lage der Nationen BILL CLINTON’S WORLD The former president’s thoughts on the state of the nations
DIE TAPFEREN UND DIE KÜHNEN Die junge Garde der Autodesigner gibt Gas
THE BRAVE AND THE BOLD Young car designers are up to speed
DIE KONSEQUENZEN DER KRISE Neue Herausforderungen für Wirtschaftsanwälte in CEE
CONSEQUENCES OF THE CRISIS
SUCCEED will be published every 2 months and will also be available from well stocked news agents for EUR 3.80. SUCCEED erscheint alle 2 Monate und ist auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel um EUR 3,80 erhältlich.
Is there any country you haven’t been to yet that you want to go to?
Gibt es ein Land, in dem Sie noch nie waren, aber hin möchten?
Ich möchte in die Mongolei und dort mit dem Pferd über die Steppen reiten und so tun als wäre ich in Dschingis Khans Horde – aber ich tu niemandem etwas zuleide! Ich möchte in die Antarktis. Es gibt Orte, wo ich schon war, aber nur um zu arbeiten. Ich möchte mit Hillary den Kilimandscharo besteigen, solange dort noch Schnee gibt. Peter Baker & Susan Glasser
succeed is LIFESTYLE. Succeed ist Lebensstil.
Die Clintons: Bill und Hillary, so etwas wie ein Dream Team der demokratischen Politik in den USA. The Clintons: Bill and Hillary – the dream team of democratic politics in the US.
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die 100-prozentig damit im Einklang stehen. Das muss man tun; man muss nur akzeptieren, dass der Mensch Schwächen hat. Man kann gläubigen Menschen nicht erklären, dass sie ihren Glauben relativ betrachten müssen. Sie glauben daran, dass es eine Wahrheit gibt. Aber die Frage, ob sie das wissen und in ein politisches Programm umsetzen können ist etwas ganz anderes. Das ist ein Akt der Arroganz. Ken Wilbers Buch Ganzheitlich Handeln hat mich stark beeinflusst, weil er zu erklären versucht, dass wir uns im Laufe der Geschichte stets mit Menschen zusammenschließen, die anders als wir selbst sind, bevor wir uns in unseren Köpfen über dessen Auswirkungen bewusst werden. Und sobald wir das geschafft haben, entsteht eine Ebene der Zusammenschaltung, die wir folglich auch wieder verstehen lernen müssen. Alle öffentlichen Intellektuellen der Welt müssen sich über diese Frage der Identität ein wenig Gedanken machen und sie erkennen, angesichts der Erkenntnisse über das menschliche Genom über die Ähnlichkeit zwischen uns allen, selbst zwischen dem Ehemann und der Ehefrau, die zu 99,5 Prozent gleich sind – ziemlich unheimlich, nicht wahr?
New challenges for commercial lawyers in CEE
6 Issues 6 Ausgaben
18,–
Ein Leben für den Handel Living for retail
Janusz Kulik, REWE International AG
EUR
SUCCEED, the business magazine for markets, managers and business ideas in Central, Eastern & Southeastern Europe. SUCCEED, das Wirtschaftsmagazin für Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central, Eastern & Southeastern Europe.
markets & players
Janusz Kulik, Vorstand der REWE International AG und verantwortlich für das CEE-Geschäft, liebt Herausforderungen und schnelles Handeln. Die Karriere in der Retail-Branche war daher für den gelernten Bergbau-Ingenieur eigentlich eine logische Konsequenz.
Händler aus Leidenschaft
D
ie REWE-Zentrale an der Wiener Stadtgrenze ist ein architekto nisches Glanzstück. Mitten im Industriegebiet gelegen, sticht sie aber auch durch ihre schiere Größe hervor. In den letzten Jahren ist das Unternehmen rasant gewachsen. Diese Dynamik ist überall zu spüren. Händler arbeiten rund um die Uhr, sagte man früher gerne, und auch Janusz Kulik ist keiner, der früh das Büro verlässt. Der Vorstand der REWE International AG ist für das immer stärker werdende CEE-Geschäft in der Gruppe zuständig. »Im Bergbau In seinen Aufgabenbereich fallen die Länder Bulgarien, Kroatien, Rumänien, habe ich TeamRussland, Slowakei, Tschechische Repuwork und blik und Ukraine. Rein rechnerisch hat Leadership Kulik damit ein Käuferpotenzial von weit gelernt. Da über 200 Millionen Menschen, die ihren gibt es keinen täglichen Bedarf bei Billa decken könnten. Platz für Tatsächlich ist die Präsenz des Konzerns je nach Land sehr unterschiedlich, denn Fehler.« Kaufkraft und Konsumverhalten sind in jedem Staat durchaus verschieden. Aber in Summe, daran besteht kein Zweifel, bietet die Region für die REWE-Gruppe das größte Potenzial an Entwicklungsmöglichkeiten. Erfolg hat, wer schnell ist und die richtige Strategie fährt.
A passion for retail
Schnelles Business
Genau das ist es, was Janusz Kulik an seinem Job so fasziniert. „Das Retail-Business ist sehr schnell. Man muss rasch Entscheidungen treffen. Das ist nichts für Leute, die beobachten und lange überlegen. Für den Handel braucht man Leidenschaft und Hingabe, ja sogar Liebe“, sagt Kulik, und man nimmt es dem gebürtigen Polen ab. Wie sonst ließen sich die funkelnden Augen erklären, wenn er meint: „Sie entscheiden sich für
Zur Person The Person
Janusz Kulik: „Das Retail-Business ist sehr schnell. Das ist nichts für Leute, die beobachten und lange überlegen“. Janusz Kulik: “The retail business is very fast. It’s not suited to people who observe and deliberate for a long time.”
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Fotos: david sailer (4), beigestellt
> Janusz Kulik, 48, absolvierte ein Ingenieurs-Studium an der „Academy of Mining and Metallurgy“ in Krakau und ein Leadership-Studium an der University of Maryland. Seine Karriere startete er bei den polnischen Bergwerken und kam nach Stationen, u. a. bei Carrefour, 2002 zur REWE-Gruppe. Seit April 2009 ist der gebürtige Pole Vorstand der REWE International AG und für das CEE-Geschäft zuständig. Damit verantwortet Kulik einen Bereich mit mehr als 20.000 Mitarbeitern und 600 Outlets. 2008 erzielte die REWE International in CEE einen Umsatz von rund 2,3 Milliraden Euro. Die Zahlen für 2009 lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor, dürften sich aber auf noch höherem Niveau bewegen. > Janusz Kulik, 48, got his degree in engineering at the ‘Academy of Mining and Metallurgy’ in Krakow and competed a leadership course at the University of Maryland. He started his career in the Polish mines and landed with the REWE Group after several other engagements, for example at Carrefour in 2002. Since April 2009 the Pole has been executive director of REWE International AG and responsible for CEE business, having charge of 20,000 employees and 600 outlets. In 2008 REWE International had a turnover totalling about 2.3 billion euros in CEE. The figures for 2009 were not yet available at the time of going to press, but are expected to exceed even that.
Janusz Kulik, executive director of REWE International AG and responsible for CEE business, loves challenges and swift action. For this reason a career in the retail sector was a logical consequence for the qualified mining engineer.
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he REWE main office on the outskirts of Vienna is an architectural jewel. Located in the middle of the industrial area, it also stands out through its sheer enormity. The company has experienced rapid growth in the
»My job in mining taught me the meaning of teamwork and leadership. Mistakes are not allowed there.« past few years. This drive can be sensed everywhere. Traders work around the clock, so they used to say, and Janusz Kulik is not one for leaving the office early. The executive director of REWE International AG is responsible for the ever-growing CEE business within the Group. The countries within his field of responsibility include Bulgaria, Croatia, Romania, Russia, Slovakia, the Czech Republic and Ukraine. In terms of figures, this means potential customers in excess of 200 million people who could go to Billa for their daily needs. The corporation’s presence varies de facto in the various countries, as the purchasing power and consumer behaviour differ from state to state. Overall, however, there is no doubt that the region offers the REWE Group the greatest potential for development. Success comes to those who are quick and pursue the right strategy. Fast business
That is precisely what fascinates Janusz Kulik about his job. “The retail business is very fast. You have to make decisions quickly. It’s not suited to people who observe and deliberate for a long time. Retail requires passion and commitment – yes, even love,” reveals the Polishborn manager, and you believe what he says. How otherwise would you explain the sparkle in his eyes when
he says: “You make a new decision, and a couple of weeks later you see your ideas put into practice in the stores. That’s fascinating.” Speed is without doubt one of the characteristics that distinguish Kulik. Maybe it’s because, owing to his physique, he wasn’t born to be a basketball player. But as a winger on the football field, so to speak, nothing can stop him. Career beginnings in mining
Kulik’s career took a steep and direct path. He started out in the mining industry. “I’m a chartered engineer and worked in the Upper Silesian mining industry 750 metres below ground level in the mid-1980s,” explains Kulik. That is where he learned the meaning of leadership and teamwork. The coalmine doesn’t allow mistakes. By the end of 1993, however, he was convinced that it was time to move on. Markets were continuing to open up in Central and Eastern Europe and Kulik always wanted to be part of the action when new territories were being discovered. When a headhunter offered him a position in the retail industry (with a subsidiary of the company presently named Metro), the timing was just perfect. Kulik can’t keep from smiling when he says: “I had hardly an inkling of retail. I thought it was just about selling onions and meat. But they were looking for a manager with managerial experience – something I had acquired in the mining industry.” He recalls that everyone thought he was crazy when he left the coalmine. In those days a job in the coalmine was considered ‘perpetual’, well paid and secure. But Kulik longed to leave the underground and worked his way further and further up in the retail business. “I’ve been through all management positions: food manager, check-out manager, security manager, store manager – I know all facets of the business,” he points out, and adds, “Of course, that’s a big advantage to me today.” Succeed 01/10
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etwas Neues, und ein paar Wochen darauf sehen Sie Ihre Entscheidungen in den Märkten umgesetzt. Das ist faszinierend.“ Tempo ist zweifellos eine jener Eigenschaften, die Kulik besonders auszeichnet. Vielleicht liegt es daran, dass Kulik von seiner körperlichen Statur her eher nicht zum Basketballer geboren wurde. Aber als Flügelflitzer, wie es im FussballSprech heißt, hat der Mann zweifellos alle Register gezogen.
Janusz Kulik im Gespräch mit Harald Hornacek in der Zentrale der REWE International AG in Wr. Neudorf. Janusz Kulik speaks with Harald Hornacek in the main offices of REWE international AG in Wiener Neudorf.
Karrierestart im Bergbau
Kuliks Karriere verlief ebenso steil wie direkt. Eigentlich kommt er ja aus dem Bergbau. „Ich bin Diplomingenieur und habe in der oberschlesischen Bergbauindustrie Mitte der 80er Jahre in 750 Metern Tiefe gearbeitet“, erzählt Kulik. Dort hat er gelernt, was Leadership und Teamwork bedeuten. In der Grube gibt es keinen Platz für Fehler. Doch Ende 1993 reifte die Überzeugung, dass es Zeit wäre, neue Wege zu gehen. In Zentral- und Osteuropa öffneten sich die Märkte immer weiter, und Kulik wollte immer gerne dabei sein, wenn Neuland entdeckt wird. Das Angebot eines Headhunters für eine Position in der Retail-Branche (bei einer heutigen Metro-Tochter) kam da durchaus gelegen. „Ich hatte kaum ein Bild vom Handel“, schmunzelt Kulik. „Ich dachte, hier geht es bloß darum, Zwiebel und Fleisch zu verkaufen. Aber sie suchten einen Manager mit Führungserfahrung – und diese hatte ich mir im Bergbau angeeignet.“ Alle hielten ihn für verrückt, erinnert sich Kulik, als er die Grube verließ. Damals galt ein Job im Bergwerk als „ewig“, gut bezahlt und sicher. Aber Kulik wollte an die Oberfläche, und so arbeitete er sich im Handel immer weiter hinauf. „Ich habe alles Management-Positionen durchlaufen: Food Manager, Check-Out Manager, Security Manager, Store Manager – ich kenne das Geschäft in all seinen Facetten“, so Kulik, „das hilft mir heute natürlich sehr.“ Carrefour als Sprungbrett
Der vielleicht alles entscheidende Schritt kam dann 1998. Der französische Retail-Gigant Carrefour, mit einem Umsatz von rund 100 Mrd. Euro ein echtes Schlachtschiff der Branche, suchte einen Kapitän für sein Polen-Geschäft. Janusz Kulik, damals 36 Jahre alt, wurde der erste lokale Manager, der eine Neugründung von Carrefour leiten durfte. „Bis zu die»Sie können ein sem Zeitpunkt hatte Carrefour stets Filialkonzept Konzern-Manager in die Länder entnicht einfach sandt und erst nach einigen Jahren von Wien die Geschäfte an lokale Manager nach Moskau übergeben“, weiß Kulik. „Bei mir war das erstmals anders.“ Er nützte exportieren. die einmalige Chance. Lernte binnen Das geht schief.« kürzester Zeit Französisch, „weil die Konzernsprache zwar offiziell Englisch war, aber jedes Meeting nach drei Minuten in Französisch wechselte“. Kulik, in Oberschlesien geboren, bereitete seinem Konzern viel Freude mit der positiven Entwicklung des Polen-Geschäftes. Nach zwei Jahren, mitten in der großen Welle der Venture Capital-Fonds, bekam Kulik das Angebot, für einen eben dieser Fonds eine Apotheken-Kette aufzubauen. Auch dieses Engagement verlief wie gewohnt erfolgreich. REWE ruft
Und so empfahl sich der Mann, der aus den Bergwerken bis in die lichten Höhen der hohen Finanzwelt geklettert war, für weitere Aufgaben. Die große REWE Group in Deutschland wurde auf ihn aufmerksam, die JobHochzeit fand im September 2002 statt. Kulik wurde CEO von miniMAL Polen und später von Billa Russland. Im Jahr 2007 wurde ihm die Leitung des Bereichs Discount National und International von REWE Group übertragen. Neben den Management-Erfolgen dieser Zeit ist vor allem eines bedeutend: „Ich habe in dieser Zeit im Discount Deutsch gelernt. Und zwar sozusagen learning by doing, draußen in den Märkten, das war sehr spannend“, schmunzelt Kulik. Seit 1. April 2009 ist Janusz Kulik, der mehrere Sprachen beherrscht, nun Vorstand der REWE International AG und damit verantwortlich für den Vollsortimentsbereich, wie es bei REWE heißt, in Zentral- und Osteuropa. Es sind diese Flexibilität, dieser Wunsch nach Neuem, die Fähigkeit, zu 18
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Carrefour as a steppingstone
Probably the most decisive step was in 1998. The French retail giant Carrefour, with a turnover of about 100 billion euros and a veritable battleship in the industry, was looking for a captain for its Poland business. Janusz Kulik, 36 at the time, became the first local manager to head the establishment of a new Carrefour branch. “Up to that time Carrefour had always sent their corporate managers to the respective countries and only handed the business over to a local manager after several years,” he says. “In my case it was the first time that it was handled differently.” He seized the one-time opportunity. Within a short time he learned French “because the core language may officially have been English, but
»You can’t just transfer a branch concept from Vienna to Moscow. That’s bound to fail.« every meeting switched to French after three minutes”. Kulik, who was born in Upper Silesia, was able to please the corporation with the positive development of business in Poland. After two years, in the middle of the big wave of venture capital funds, one of these funds
offered Kulik the job of establishing a chain of pharmacies. This engagement was also accompanied by success.
antizipieren und ohne Scheu an Herausforderungen heranzugehen, die Kulik so erfolgreich machen. Ob seine Herkunft dabei ein Vorteil ist? „Ja, sicher“, meint Kulik. „Menschen aus Osteuropa sind oft flexibler und offener als Westeuropäer. Man hat das sehr stark in den Krisenjahren 2008 und 2009 gesehen: Osteuropäer kennen den Zustand einer Krise. Daher nehmen es die Menschen leichter, und sie sind prinzipiell positiver eingestellt.“ Janusz Kulik hat seine polnische Herkunft aber auch für den Konzern optimal genützt. Es sei wichtig, für jedes Land und die Menschen, die dort leben, Respekt zu haben, sagt er. Der Wirtschaftsraum CEE sei eben kein einheitliches Konglomerat, sondern eine Gruppe von Ländern, in denen Menschen mit höchst differenzierten Anschauungen und Wünschen leben. Das schlägt sich auch im Konsumverhalten nieder. „Sie können nicht einfach ein Filialkonzept von Wien nach Moskau exportieren. Das geht schief“, betont Kulik. „Natürlich steht die Marke Billa auf unseren Outlets. Aber wir arbeiten mit lokalen Ladenbau-Experten, mit lokalen Baufirmen, mit lokalen Architekten. Und natürlich müssen Sie größten Wert auf das Sortiment legen. Wenn Sie einen Billa in Moskau besuchen, sehen Sie eine Fischtheke, die für Österreich schlicht unvorstellbar groß wäre. Man muss die Menschen kennen, um sie optimal bedienen zu können.“ Deshalb hat der Konzern heute bereits bis zu 400 Produkte der Preiseinstiegs-Eigenmarke „clever“ im Programm, die in wirtschaftlich harten Zeiten durchaus verstärkt Zuspruch finden. Deshalb hat REWE aber auch mit „Ja! Natürlich“ in Österreich eine extrem erfolgreiche „Bio-Eigenmarke“ entwickelt, und bietet nun auch in Tschechien und der Slowakei unter dem Label „Nase Bio“ hochwertige Bio-Produkte an. Und deshalb möchte Kulik in Zukunft eine in Deutschland bereits erfolgreiche Premium-Eigenmarke, auch gerne in CEE anbieten. „Natürlich nicht flächendeckend, das würde wenig Sinn machen, aber sehr wohl in Großstädten und kaufkräftigen Regionen“, beschreibt Kulik.
often more flexible and open than Western Europeans. That’s something that was especially evident in the crisis years 2008 and 2009: Eastern Europeans are acquainted with crisis situations. Which is why they don’t take it as seriously and are generally more optimistic.” Janusz Kulik also utilised his Polish background for the benefit of the corporation. He believes it is important to have respect for every country and for the people that live there. The economic area CEE is not a uniform conglomerate, but a group of countries with inhabitants who have very different views and desires. This can be seen in the consumer behaviour. “You can’t just transfer a branch concept from Vienna to Moscow. That’s bound to fail,” Kulik is convinced. “Of course, the name Billa is displayed on our outlets, but we work together with local shopfitters, local construction companies, local architects. And naturally you have to set great value on the range of products. If you go to a Billa
store in Moscow, you’ll find a fish counter that is just unbelievably big by Austrian standards. One has to know the people in order to provide optimal service.” For this reason the corporation already has up to 400 products from their own entry-level house brand ‘clever’ in their product range, which gain popularity in economically challenging times. Furthermore, REWE developed the extremely successful ‘organic house brand’ ‘Ja! Natürlich’ in Austria and is now also offering high-quality organic products under the label ‘Nase Bio’ in the Czech Republic and Slovakia. That’s why in future Kulik would like to offer a premium house brand in CEE that has already been very successful in Germany. “Not across the entire region, of course. That wouldn’t make much sense. But certainly in large cities and regions with high purchasing power,” Kulik describes his plan. The right timing
The brands Billa and Penny are positioned independently on the market. “They are individual pro-
REWE calls
And so it came that the man who had climbed from the coalmines up to the lofty heights of the financial world looked to undertake new tasks. He came to the attention of the great REWE Group in Germany and the professional marriage was agreed upon in September 2002. Kulik became CEO of miniMAL Poland and later of Billa Russia. In 2007, he was entrusted with heading the national and international discount division of the REWE Group. Apart from his management successes during this time, something else had significance for Kulik: “During my time in discount I learned German. In a ‘learning by doing’ way, out in the stores – that was quite an experience,” he grins. Since 1 April 2009 Janusz Kulik, who speaks several languages, is now executive director of REWE International AG and therefore also responsible for the full-range division, as it is called within REWE, in Central and Eastern Europe. What makes Kulik so successful is this flexibility, this longing for new experiences, his ability to anticipate challenges and to tackle them boldly. Is his background an advantage? “Sure,” says Kulik, “People from Eastern Europe are
„2009 war sicherlich ein schwieriges Jahr, aber auf der Ertragsseite haben wir unsere Ziele wohl erreicht“, sagt Janusz Kulik. “2009 was certainly a difficult year, but as far as returns are concerned, we reached our goals,” says Janusz Kulik.
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Das Jahr 2010 steht im Zeichen von Investition und Expansion. „Wann, wenn nicht jetzt“, gibt Kulik die Marschrichtung vor. The year 2010 stands under the banner of investment and expansion. “When, if not now?” says Kulik, leading the way. Billa-Outlet in der Ukraine: Lokale Kundenbedürfnisse werden in jedem Land berücksichtigt. Billa outlet in Ukraine: Local customers’ needs are taken into account in every country.
Der richtige Zeitpunkt
»In Summe
Die Marken Billa und Penny sind gesehen, bietet im Markt eigenständig positioniert. die Region CEE für „Sie sind eigene Profit-Center im die REWE-Gruppe Konzern, aber natürlich nützen wir das gröSSte möglichst viele Synergieeffekte“, beschreibt Kulik. Nach einem sehr Potenzial an erfolgreichen Jahr 2008 – REWE EntwicklungsInternational AG konnte ihre Ummöglichkeiten.« sätze, auch bedingt durch die Übernahme der Adeg-Gruppe in Österreich, um 14 Prozent erhöhen – dürfte auch 2009 relativ gut verlaufen sein. „Wir rechnen noch“, sagt Kulik, „aber es sieht ganz gut aus. 2009 war sicherlich ein schwieriges Jahr, aber auf der Ertragsseite haben wir unsere Ziele sehr wohl erreicht.“ Diese finanzielle Stabilität ist es auch, welche die REWE-Gruppe als Arbeitgeber attraktiver als in der Vergangenheit macht. „Während die slowakische Autoindustrie massiv Leute abbauen musste, haben wir Personal aufgenommen“, beschreibt Kulik. „Das schafft schon eine positive Grundeinstellung bei der Bevölkerung.“ Insgesamt beschäftigt REWE International AG, zu der auch Italien und die CEE-Länder zählen, heute rund 66.000 Menschen, davon knapp 30.000 im Ausland. An den ambitionierten Expansionsplänen – auch 2010 dürfte der Konzern viele Millionen Euro im Ausland investieren – wird festgehalten. „Wann, wenn nicht jetzt!“, meint Kulik pointiert. Der Zeitpunkt sei ideal für Cash-Flow-starke Unternehmen wie Rewe, jetzt ihre Position in den Märkten auszubauen. Derzeit betreibt die Rewe International rund 600 Outlets in den CEE-Ländern. „Ich denke, dass heuer rund 100 Geschäfte dazu kommen werden“, gibt Kulik die Marschrichtung vor. In Tschechien und der Slowakei ist REWE International heute schon Marktführer. In den anderen Ländern soll das auch bald der Fall sein. Klar ist für Kulik aber dabei eines: Marktanteile um jeden Preis kaufen, will er nicht. „Man kann in CEE sehr gute Geschäfte machen, wenn man weiß, wie. Mein Ziel ist es, das hochprofitabelste Geschäft in der Gruppe zu sein. Das haben wir bisher ganz gut geschafft.“ Das Tempo, das Janusz Kulik vorlegt, ist enorm hoch. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt dem Manager – der als Hobby spontan „Fliegen“ nennt, weil er ständig im Flugzeug sitzt – nicht. Aber er legt Wert darauf, jedes Wochenende daheim in Warschau zu sein, wo Gattin und die acht Monate alte Tochter leben und sich auf zwei gemeinsame Tage mit dem Vielreisenden freuen. Und ab und an findet Kulik auch Zeit zum Fahrrad- oder Skifahren. Aber vor allem ist Janusz Kulik eines: Ein Händler aus Leidenschaft. 20
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fit centres within the corporation, but of course we utilise the largest possible number of synergy effects,” Kulik explains. After a very successful 2008 – REWE International AG was able to increase its turnover by 14 percent, in part due to the takeover of the Adeg Group in Austria – 2009 also appears to have gone well. “We’re still doing our sums,” says Kulik, “but things are looking good. 2009 was certainly a difficult year, but as far as returns are con-
»Overall, there is no doubt that the region offers the REWE Group the greatest potential for development.« cerned, we have definitely reached our goals.” This financial stability makes REWE more attractive as an employer now than in the past. “While the Slovakian automotive industry had to cut jobs on a massive scale, we were able to take on new staff,” says Kulik, “and that creates a positive attitude in the population.” REWE International AG, which also includes Italy and the CEE countries, employs about 66,000 people, of which some 30,000 are abroad. The corporation’s bold expansion plans – many millions of euros are to be invested abroad in 2010 – are still in place. “When, if not now?!” as
Kulik says with emphasis. He believes that now is the perfect time for companies with a strong cash flow such as Rewe to strengthen their position on the markets. At present Rewe International is operating approximately 600 outlets in the CEE countries. “I expect that another 100 stores will be opened this year,” says Kulik, showing the way of things to come. REWE International is already the market leader in the Czech Republic and Slovakia, and the other countries are soon to follow suit. One thing is clear to Kulik: He does not want to buy market shares at any cost. “You can do really good business in CEE, if you know how. It’s my aim to have the most profitable business in the Group. So far we’ve been able to achieve that rather well.” The pace that Janusz Kulik sets is extremely high. It doesn’t leave the manager – whose quick reply, when asked about hobbies, was “Flying”, because he spends so much time in airplanes – much time for a breather. But he sets great value on being at home in Warsaw on weekends, where his wife and eight-month-old daughter live and look forward to spending two days together with the frequent traveller. And every now and again Kulik also finds the time to go cycling or skiing. But first and foremost Janusz Kulik is one thing: a man with a passion for retail. Harald Hornacek
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Kitzbühel: Schick, teuer, nobel – das Mekka der russischen Touristen. Kitzbühel: Chic, expensive, classy – a mecca for Russian tourists.
erfreulich war die umfassende Unterstützung, die ich in allen Bereichen von den staatlichen Stellen erhalten habe.“ Sokolov denkt sogar daran, eine Hotelkette in Österreich aufzubauen. Etwas weiter südlich, im romantischen, abgelegenen Osttirol, hat eine russische Investorin um sieben Millionen Euro ein modernes Biohotel auf einen Hang gestellt: Tatjana Maximova, die Frau eines MetallUnternehmers aus dem Ural. Ihr Hotel Zedernklang konnte in kurzer Zeit mit Architektur und Küche Aufmerksamkeit erregen. Auch hier sollen die lokalen Behörden mit den Investoren gut kooperiert haben. Tiroler Luxus mit russischen Wurzeln
Am bekanntesten ist freilich die rustikal-elegante Tiroler Außenstelle von Elena Baturina. Im vorigen Oktober eröffnete die russische Milliardärin und Ehefrau des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow ihr Luxushotel im Tiroler Nobel-Skiort Kitzbühel: Grand Tirolia Golf & Ski Resort nennt sich der moderne Bau, der mit viel Holz und Stein einen Hauch von Colorado in die Alpen bringt. Baturina hatte schon zuvor den nahe gelegenen Golfplatz Eichenheim gekauft, und damit es keine Probleme mit den strikten Grunderwerbsregelungen gab, tat sie das über eine in Wien errichtete Privatstiftung. Damit ist sie nicht allein. Zwar stehen die Investitionen in die Hotellerie in der Auslage, viele Russen agieren in Österreich allerdings deutlich unauffälliger. Handelsunternehmen machen heute einen Gutteil der russischen Firmen in Wien aus. Es sind oft wenig bekannte Mini-Büros, über die manchmal große Volumina von Rohstoffen oder auch komplexe Waren fakturiert werden. Dabei geht es längst nicht mehr nur um bilaterale Geschäfte zwischen Russland und Österreich, sondern um eine Art Gateway zu EU-Märkten oder von der EU nach Russland. Krutrade verkauft etwa sibirische Kohle im Westen, das hoch spezialisierte Handelsunternehmen Bogmed von Oleg Bogdanov liefert medizintechnische Geräte von globalen Produzenten wie Siemens an Krankenhäuser in ganz Osteuropa. Nur selten tauchen russische Käufer in der Öffentlichkeit bei Immobiliengeschäften auf, etwa wenn der Oligarch Roman Abramowitsch in bester Wiener City-Lage um 27 Millionen Euro ein Gründerzeit-Geschäftshaus erwirbt. Meist laufen diese Investitionen hinter den Kulissen und nicht selten über Stiftungen ab, deren Namen nicht sofort Auskunft über die russischen Begünstigten geben. „Da steht oft der Sicherheitsaspekt im Vordergrund und nicht so sehr die hohe Rendite“, weiß Anna Zeitlinger. Die russische Anwältin, die mit einem Österreicher verheiratet ist, betreut seit mehreren Jahren russische Klienten in der Kanzlei Lansky, Ganzger und Partner.
Warum die Russen Österreich lieben Why the Russians love Austria
Russian business people are not just seeking aprèsski parties and luxury shops in Austria. Numerous groups now run their EU activities from here via holding companies and trusts.
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s roch nach Krise. Im Sommer 2009 waren die so wichtigen Gäste aus Russland ausgeblieben. Zwar zählten sie im Jahr 2008 mit 240.000 Ankünften und einer Million Nächtigungen noch nicht zu den ganz großen Gästenationen wie Deutschland oder die Niederlande - aber ihre Pro-Kopf-Ausgaben lagen deutlich höher. Doch dann gaben die österreichischen Touristiker Entwarnung: Die Buchungslage für die Wintersaison 2009/2010 lag sogar über dem guten Vorjahr. Auch wenn die Gäste aus dem Osten hier nach dem Pistenzauber alpinen Schmäh und exotische Atmosphäre suchen, manche von ihnen finden in den Alpen ein Stück Heimat. Etwa in Bad Gastein. Dort hat Sergey Sokolov das traditionsreiche Hotel Elisabethpark gekauft und renoviert. Er war mit der Unterstützung durch die Behörden so zufrieden, dass er sich als Testimonial für die österreichische Ansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) zur Verfügung stellte: „Sehr
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he scent of crisis was in the air. In summer 2009 the so very vital Russian guests stayed away. In 2008 they made 240,000 journeys to Austria with a total of one million overnight stays, and although these numbers did not yet make Russia one of the top guest nations like Germany or the Netherlands, their per capita expenditure was significantly higher. But then Austrian tourism experts gave the all-clear: Bookings for the winter season 2009/2010
were actually higher than those of the good year before. Even though many guests from the East seek magical ski slopes, as well as Alpine charm and an exotic atmosphere, some of them find a little piece of home in the Alps. In Bad Gastein, for instance. It was here that Sergey Sokolov purchased and renovated the traditional Hotel Elisabethpark. He was so pleased with the support he received from the authorities that he offered a testimonial for Austrian
Fotos: PICTUREDESK (2), beigestellt
Russische Geschäftsleute suchen in Österreich nicht nur Après Ski und Luxus-Shops. Über Holdings und Stiftungen lenken zahlreiche Gruppen von hier aus ihre EU-Aktivitäten.
Holdings sind beliebt
Der Bereich, den die Anwälte und Wirtschaftstreuhänder in Wien für ihre Moskauer und Leningrader Klienten als den interessantesten identifiziert haben, betrifft Holding-Konstruktionen. Diese gibt es von den bekannten staatlichen Konzernen wie auch von vielen kleineren Unternehmen. Die Energiegruppe Lukoil betreibt etwa seit vielen Jahren zwei Holdings in Wien und wickelt über diese weltweite Geschäfte außerhalb Russlands ab. „2009 wurde noch eine weitere gegründet“, berichtet Birgit Braunwieser, die für Russland zuständige Direktorin der ABA. Sie führt die Attraktivität Österreichs als Holding-Standort auf eine Kombination von Soft und Hard Facts zurück: persönliche Sicherheit, saubere Umwelt, gute Schulen für die Kinder, kulturelles und kulinarisches Angebot – aber eben auch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten. Anwältin Zeitlinger präzisiert: „Wenn man nur auf die Kosten schaut, kann man anderswo Holdings billiger konstruieren, etwa in Zypern. Aber wer ein seriöseres Image haben will, eine EU-Adresse mit immer noch günstigen Möglichkeiten, für den ist Wien interessant.“ Neben der Körperschaftssteuer von 25 Prozent ist dies vor allem das so genannte Schachtel-Privileg. Dieses erlaubt, hier steuerfrei Dividenden in einer Holding-Mutter zu kumulieren – und dann eventuell an ein Niedrigsteuerland weiter zu transferieren. Mittels Gruppenbesteuerung können in einer Unternehmensholding in Österreich Gewinne und Verluste bei Tochterunternehmen in mehreren EU-Ländern gegeneinander verrechnet werden, um die Steuerlast zu minimieren.
Elena Baturina: Die Milliardärin und Frau des Moskauer Bürgermeisters hat in Kitzbühel ein Nobelhotel eröffnet. Elena Baturina: The billionairess and wife of the Moscow mayor opened an exclusive hotel in Kitzbühel.
Business Agency (ABA), Austria’s national investment promotion company: “The comprehensive support I received from the state authorities in all areas was excellent.” Sokolov is even thinking of setting up a hotel chain in Austria. Further to the south, in romantic East Tyrol, a Russian investor – Tatjana Maximova, wife of a metals entrepreneur from the Urals – invested some 7 million euros in a modern organic hotel on a hillside. Her Hotel Zedernklang soon made a reputation for itself through its architecture and cuisine. The local authorities are again said to have cooperated well with the investors. Tyrol luxury with Russian roots
Of course, Elena Baturina’s Tyrolbased project with its rustic elegance is best known of all. Last October the Russian billionairess and wife of Moscow’s mayor, Juri Luschkow, opened her luxury hotel in Tyrol’s ski resort par excellence, Kitzbü-
hel. The modern structure is called Grand Tirolia Golf & Ski Resort and its wood and stonework bring a touch of Colorado to the Alps. Baturina previously purchased the nearby Eichenheim golf course via a private trust set up in Vienna to avoid problems with the strict real estate purchase regulations. And she is not alone. Although the investments in the hotel industry can hardly be disguised, many Russians are much less conspicuous when it comes to their activities in Austria. Commercial enterprises constitute a large proportion of the Russian companies in Vienna. These are often less well-known mini-offices, through which large quantities of raw materials or complex products are sometimes invoiced. As such, it is no longer a matter of bilateral business between Russia and Austria, but rather a type of gateway to the EU markets or from the EU to Russia. Krutrade, for example, sells Siberian coal to the West, while the highly specialised commercial enterprise Bogmed, run by Oleg Bogdanov, supplies technical medical equipment from global producers like Siemens to hospitals across Eastern Europe. It is rare for Russian buyers to go public with their real estate dealings, like when oligarch Roman Abramovich purchased a 19th century commercial building in a top Vienna location for 27 million euros. Most of these investments take place behind the scenes and often involve trusts, so as to avoid revealing information about the Russian beneficiary. “The focus is often on the security aspect, rather than the high rate of return,” says Anna Zeitlinger, a Russian lawyer
Im Grand Tirolia in Kitzbühel weht ein Hauch von Colorado durch die edlen Zimmer. The scent of Colorado wafts through the elegant rooms of the Grand Tirolia in Kitzbühel.
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Unter der Wahrnehmbarkeit
Für direkte Investitionen in die Industrie sind die meisten österreichischen Unternehmen russischen Oligarchen schlichtweg zu klein. Aber am Baukonzern Strabag, einem der größten in Europa, beteiligte sich Oleg Deripaska mit einem Viertel, kam allerdings bald darauf selbst in finanzielle Schwierigkeiten. Seine Hereinnahme war von den beiden anderen großen Aktionärsgruppen, Raiffeisen und Haselsteiner, mit den gewaltigen Zukunftschancen auf dem russischen Markt begründet worden. Auch wenn dort momentan viele Baustellen ruhen, glauben die Österreicher nach wie vor daran. „Wir sind davon überzeugt, dass der russische Markt weiterhin ein wichtiger Markt sein wird“, so Raiffeisen-Holding Chef Erwin Hameseder. Deripaska musste seine Strabag-Anteile zwischenzeitlich verpfänden, will aber als Aktionär im Unternehmen bleiben. Lückenschluss
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV arbeitet seit vielen Jahren mit russischen Konzernen zusammen. Momentan ist geplant, das letzte offene Teilstück der Öl-Pipeline Druschba zwischen der Slowakei und der österreichischen Raffinerie Schwechat zu schließen. Gemeinsam mit Gazprom plant die OMV, den Central European Gas Hub (CEGH) zum größten Gashub Kontinentaleuropas auszubauen. „Aus diesem Grund ist auch eine Beteiligung der Gazprom am CEGH geplant“, erzählt Michaela Huber, OMV-Sprecherin, „OMV und Gazprom haben diese Beteiligung zur Genehmigung im Rahmen eines Fusionskontrollverfahrens bei der EU eingereicht. Wir sind derzeit in der Pränotifikationsphase.“ Eine Gashandelplattform in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse wurde im Dezember 2009 in Wien vorerst von der OMV alleine gestartet, Gazprom soll nach der Zustimmung von Brüssel dazustoßen.
Geschäftspartner: Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner und Oleg Deripaska, der gerade Rusal an die Börse gebracht hat. Business partners: Strabag executive chairman Hans-Peter Haselsteiner and Oleg Deripaska, who recently introduced Rusal on the stock exchange.
who is married to an Austrian and has been looking after Russian clients at the offices of Lansky, Ganzger und Partner for several years. Holding companies are popular
The field identified by Viennese lawyers and chartered public accountants as being of greatest interest to their clients from Moscow and Leningrad is that of holding companies. These range from wellknown state-owned groups of companies to many smaller enterprises. For many years the energy group Lukoil has been operating two holding companies in Vienna, through which it conducts business across the world, outside of Russia. “Yet another was founded in 2009,” reports Birgit Braunwieser, manager
for Russia at ABA. She puts the attraction of Austria as a location for holding companies down to a combination of hard and soft facts: personal security, a cleaner environment, good schools for the children, and cultural and culinary opportunities – but also various tax options. The solicitor Zeitlinger sums it up: “Looking at the expenses alone, it is possible to set up holding companies elsewhere at lower cost; for example, in Cyprus. But Vienna is of interest to anyone who wants to establish a respectable image and and have an EU address with cost-effective opportunities.” In addition to the corporate tax rate of 25 percent, there is also the so-called ‘Schachtel charter’, which enables the accumulation of tax-free dividends at a parent holding company – and the possible transferral of these on to a low-tax country. Thanks to group taxation, the profits and losses of subsidiaries across several EU companies can be offset against one another through a holding company in Austria to minimise the tax burden. Solicitors specialising in this Russian clientele in Vienna and who can offer advice in the mother tongue of their clients can be found at virtually all of the large-scale global practices such as Lansky, Ganzger und Partner, Specht and Sozietät LAW@TEG7. They offer support in founding companies as well as in acquiring residency authorisation. “It’s a serious matter,” stresses Gerald Vasak, a partner at LAW@TEG7.“A limited company has to have turnover. It is not necessary for someone to live here, but it is necessary to prove that you are undertaking commercial activities here.” Expert Zeitlinger has made similar discoveries: “Banking confidentiality in Austria is strict, as are regulations surrounding money laundering. As such, we constantly have to educate our clients in dealing with the banks openly, disclosing the purpose of payments, so that they are not flagged up as being in any way dubious.” Under the radar
Das Hahnenkamm-Wochenende spült jährlich über 30 Millionen Euro in die Kitzbüheler Wirtschaft. The weekend of the Hahnenkamm race moves over 30 million euros into the economy of Kitzbühel each year.
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Most Austrian companies are simply too small for Russian oligarchs to make direct investments into the industry. Oleg Deripaska,
however, bought a quarter of the shares of the construction group of companies Strabag, one of the largest in Europe, after which he himself soon ran into financial difficulties. His involvement was backed by the other two large shareholders, Raiffeisen and Haselsteiner, and justified with the great prospects on the Russian market. Although many building sites there have ground to a halt, the Austrians still have faith: “We are convinced that the Russian market will remain an important market,” says director of Raiffeisen-Holding, Erwin Hameseder. In the meantime Deripaska has had to pledge his shares, but wants to remain a shareholder in the company.
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Wien: Die Stadt gilt aufgrund ihrer steuerlichen Rahmenbedingungen als beliebter Standort für russische Unternehmen. Vienna: Because of its favourable fiscal conditions, the city is considered an attractive location for Russian companies.
Closing the gap
Fotos: reuters, picturedesk, österreich werbung
Anwälte, die sich in Wien auf die russische Klientel eingerichtet haben und diese auch in ihrer Muttersprache betreuen können, sind neben den praktisch überall vertretenen globalen Großkanzleien etwa Lansky, Ganzger und Partner, die Kanzlei Specht oder die Sozietät LAW@TEG7. Sie kümmern sich nicht nur die Firmengründung, sondern auch um die Beschaffung von Aufenthaltsgenehmigungen. „Das muss seriös sein“, betont Gerald Vasak, Partner bei LAW@TEG7. „In einer hiesigen GmbH muss es eben wirklich Umsätze geben. Jemand braucht nicht immer hier zu wohnen, aber er sollte nachweisen können, dass er auch wirklich hier geschäftliche Aktivitäten hat.“ Expertin Zeitlinger hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Das Bankgeheimnis in Österreich ist streng, aber ebenso die Geldwäsche-Bestimmungen. Wir müssen daher unsere Klienten auch dahingehend erziehen, wie sie mit den Banken offen umgehen, sagen, welchen Zweck welche Zahlung hat, damit sie nicht irgendwo als dubios eingestuft hängen bleibt.“
The Austrian oil and gas company OMV has been working with Russian companies for many years. The current plan is to complete the last open section of the Druzhba oil pipeline between Slovakia and the Austrian refinery in Schwechat. Together with Gazprom, OMV is planning on expanding the Central European Gas Hub (CEGH) into the largest gas hub in continental Europe. “For this reason, Gazprom plans to participate in the CEGH,” explains Michaela Huber, spokeswoman for the OMV. “OMV and Gazprom have submitted this participation for approval as part of the EU merger control procedures. We are currently in the pre-notification phase.” A gas trade platform in collaboration with the Vienna Stock Exchange was launched in December 2009 in Vienna – by OMV alone for now, though Gazprom should be joining as soon as the approval has been given by Brussels. Reinhard Engel
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CEE Datenbank CEE Database
Gehälter steigen langsamer Salaries are increasing more slowly
Zahl des Monats Number of the month
Die Gehälter in Tschechien, Ungarn und der Slowakei steigen im Jahr 2010 moderater, als im Vorjahr. In Tschechien sind die Gehälter am höchsten. Bonuszahlungen sind in Ungarn rückläufig. Salaries in the Czech Republic, Hungary and Slovakia increased more moderately in 2010 than the previous year. Salaries were highest in the Czech Republic. Bonus pay-outs are also on the decline in Hungary.
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Immer mehr Müll
Waste constantly increasing > Jeder EU-Bürger verursacht jährlich im Schnitt 522 Kilogramm Müll. Unrühmlicher Spitzenreiter im Ranking ist Dänemark mit einem Wert von 810 Kilogramm Müll pro Kopf und Jahr, gefolgt von Irland (788), Zypern (752), Luxemburg (694), Malta 652), Niederlande (639) und Österreich (597), noch vor Spanien, Großbritannien, Deutschland, Italien und Frankreich. Die Tschechen produzieren mit lediglich 264 Kilogramm die geringste Menge an Müll in der EU. In der Statistik wurden auch einige Nicht-EULänder untersucht. Ergebnis: Norwegen ist mit 824 Kilogramm eindeutig Spitzenreiter in Europa. Die Schweizer verursachen 724, die Isländer 566 Kilogramm pro Kopf. In einigen Ländern ist das Müllaufkommen in den letzten Jahren signifikant gestiegen. > On average, each EU citizen produces 522 kilograms of refuse annually. The clear leader in the rankings is Denmark, with a value of 810 kilograms of refuse per head per year, followed by Ireland (788), Cyprus (752), Luxembourg (694), Malta (652), the Netherlands (639) and Austria (597), before Spain, Britain, Germany, Italy and France. With only 264 kilograms, the Czech Republic produces the least waste in the EU. Some non-EU countries are also included in the statistics. The Swiss produce 724 kilograms and the Icelanders 566 kilograms per head. In some countries, the total amount of refuse has significantly increased in recent years.
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ährend es in Tschechien von 2008 auf 2009 noch Gehalts steigerungen von durchschnittlich sieben Prozent gab, werden die Erhöhungen in diesem Jahr nur mehr rund 2,9 Prozent betragen. Auch ungarische und slowakische Unternehmen sind mit ihren Gehaltserhöhungen zurückhaltender. So steigen die Gehälter um 3,9 Prozent in Ungarn und drei Prozent in der Slowakei. Im Vorjahr betrugen diese durchschnittlich 6,2 beziehungsweise 5,7 Prozent. Das ist das Ergebnis aktueller Studien zur Vergütung von Mitarbeitern und leitenden Angestellten in Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Die Managementberatung Kienbaum hat dazu Daten von 35.851 Positionsinhabern aus 183 Unternehmen ausgewertet. Das Gehaltsniveau variiert sehr stark zwischen den drei Ländern: Während in Tschechien ein Geschäftsführer Jahresgesamtbezüge in der Höhe von 100.242 Euro verdient, erhalten seine Kollegen in Ungarn 79.668 Euro und in der Slowakei lediglich 78.410 Euro. „Die Vorreiterrolle Tschechiens ist nicht zuletzt der wirtschaftlichen Entwicklung Prags zu verdanken. Die tschechische Hauptstadt wird zunehmend als attraktiver Wirtschaftsstandort geschätzt. Das Gehaltsgefüge in Prag treibt auch den Durchschnitt deutlich nach oben“, erklärt Maria Smid, Vergütungsexpertin bei Kienbaum in Wien. Tschechische Unternehmen zahlen auch häufiger variable Gehälter als Unternehmen in Ungarn und der Slowakei. Immerhin 99 Prozent der Geschäftsführer in Tschechien, jedoch nur 85 Prozent in Ungarn und 84 Prozent in der Slowakei erhalten Tantiemen und Boni in Abhängigkeit vom Unternehmenserfolg und von der persönlichen Leistung. „Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch in Osteuropa Spuren hinterlassen. Insbesondere Ungarn bekam deren Auswirkungen relativ frühzeitig zu spüren. Dies kommt nun auch durch deutlich geringere Bonuszahlungen zum Ausdruck“, sagt Smid.
Teilzeitbeschäftigung nimmt zu Part-time employment increasing
> Der Arbeitsmarkt in Europa unterliegt einer raschen Veränderung, die Vollzeitbeschäftigung geht zurück. Das ergab eine Studie der deutschen Bertelsmann-Stiftung. Die niedrigsten Vollzeitquoten gibt es in den Niederlanden, Deutschland und Österreich sowie in Schweden, Belgien, Norwegen und Großbritannien mit Werten unter 80 Prozent. Mittel- und osteuropäische Länder wie Griechenland und Zypern haben dagegen mit Werten von über 90 Prozent die höchsten Vollzeitquoten. Besonders ausgeprägt ist die Vollzeitbeschäftigung in den neuen Mitgliedstaaten der EU. Bulgarien, Ungarn und Griechenland zeigen zwar insgesamt eine relative hohe Vollzeitquote, leiden jedoch unter einer generell niedrigen Beschäftigungsquote. > The job market in Europe is undergoing rapid change, with full-time employment decreasing. The news comes from a study by the German Bertelsmann Foundation. The lowest full-time numbers are in the Netherlands, Germany and Austria along with Sweden, Belgium, Norway and Britain with values under 80 percent. By contrast, Central and East European countries such as Greece and Cyprus have the highest full-time figures with over 90 percent. The figures for full-time employment in the new EU member states are particularly pronounced. Bulgaria, Hungary and Greece present a relatively high full-time figure, but have a generally low rate of employment.
Land Country
Inflation in Russland auf Tiefstand Inflation in Russia at low point
> Laut der staatlichen Statistikbehörde Rosstat betrug die Inflation in Russland im vergangenen Jahr 8,8 Prozent. Im Dezember 2009 war mit 0,4 Prozent, die niedrigste Teuerungsrate seit 1991 zu verzeichnen. Zum Vergleich: 2008 hatte sich die Jahresinflation auf 13,3 Prozent belaufen. Laut Schätzungen der Regierung soll die Jahresinflation 2010 bei 6,5 bis 7,5 Prozent liegen. > According to the state statistical office, Rosstat, inflation in Russia in the past year amounted to 8.8 percent. In December 2009, inflation reached its lowest point since 1991, at 0.4 percent. In comparison, annual inflation in 2008 stood at 13.3 percent. According to government estimates, annual inflation in 2010 should lie between 6.5 and 7.5 percent.
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hile salaries increased by an average of 7 percent in the Czech Republic from 2008 to 2009, increases this year are going to be around the 2.9 percent mark. Hungarian and Slovakian companies are more reserved when it comes to their salary increases. In Hungary salaries are expected to increase by 3.9 percent, and in Slovakia by 3 percent. Last year, these figures stood at 6.2 and 5.7 percent respectively, on average. These results were found in recent surveys investigating the payment of employees and managers in the Czech Republic, Hungary and Slovakia. Kienbaum management consultants analysed data from 35,851 position holders from 183 companies. The salary levels in the three countries vary greatly: while a managing director in the Czech Republic earns an annual total of around 100,242 euros, his colleagues in Hungary earn 79,668 euros and managing directors in
Gehaltssteigerung zum letzten Jahr / Gesamtdurchschnitt Salary increase on last year/ overall average
Maria Smid/ Kienbaum, VienNA
Slovakia only 78,410 euros. “The fact that the Czech Republic is out in front is due not least to the economic development of Prague. The Czech capital is increasingly being perceived as an attractive financial location. The pay structure in Prague also pushes the average up significantly,” explains Maria Smid, an expert in remuneration at Kienbaum in Vienna. Czech companies pay out variable salaries more often than companies in Hungary and Slovakia. 99 percent of managing directors in the Czech Republic receive royalties and bonuses based on company success and personal achievement, compared to 85 percent in Hungary and 84 percent in Slovakia.“The global economic crisis has also left its mark on Eastern Europe. Hungary, in particular, already noticed its effects at a rather early stage. This is reflected in significantly lower bonus payments,” says Smid. Andrea Jindra
Geplante Gehaltssteigerungen für 2010 / Gesamtdurchschnitt Planned salary increase in 2010/ overall average
Tschechien Czech Republic
7,0 %
2,9 %
Ungarn Hungary
6,2 %
3,9 %
Slowakei Slovakia
5,7 %
3,0 %
Durchschnittliche Jahresgesamtbezüge 2009, in Euro* Average total annual income 2009, in euros*
Fotos: CORBIS, beigestellt
Der Kampf gegen die steigenden Müllberge beschäftigt ganz Europa. In den meisten CEE-Staaten sind geeignete Sammelsysteme erst im Aufbau begriffen. All of Europe is concerned with the fight against the growing mountains of waste. However, most CEE nations are still setting up adequate collection systems.
Die Einwohnerzahl in der EU beträgt erstmals über 500 Millionen. Mit Stichtag 1. Jänner 2010 lebten in den 27 EU-Staaten 501,26 Millionen Menschen. Im Jahr davor waren es noch 499,7 Millionen. AuSSer in Frankreich, GroSSbritannien, Irland und Spanien nimmt die Bevölkerung seit Jahren zu – in Deutschland als bevölkerungsreichstem EU-Staat und manchen Ländern Osteuropas geht sie zurück. The population in the EU has reached over 500 million for the first time. As of January 1st 2010, 501.26 million people live in the 27 EU countries. In the previous year the figure was 499.7 million. With the exceptions of France, Britain, Ireland and Spain, the population has been growing for years – in the most populous EU country, Germany, and most East European countries, it is decreasing.
Tschechien Czech Republic
Ungarn Hungary
Slowakei Slovakia
Geschäftsführer Managing Directors
100 242
79 668
78 410
Führungskräfte Executives
48 373
36 008
36 388
Fachkräfte Qualified employees
18 746
15 508
16 431
Facharbeiter/einfache Arbeiter Skilled workers/shop floor workers
11 359
8 368
11 412
* Wechselkursstichtag: 1. Oktober 2009/ Exchange rate per: 1st October 2009.
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markets & players Matthias Horx, Zukunftsinstitut
Weg mit der Angst Throwing fear overboard Interview: Andrea Jindra Fotos: klaus vyhnalek
Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, sieht die aktuelle Wirtschaftskrise als produktiven Prozess für einen notwendigen Wandel in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Innovationen sind nicht nur im technologischen, sondern auch im sozialen Bereich nötig.
Matthias Horx: „Die Wirtschaftskrise ist im Finanzwesen entstanden, aber dahinter versteckt sich auch eine Innovationskrise.“ Matthias Horx: “The economic crisis originated in the financial world, but underlying it is also an innovation crisis.“
Matthias Horx, trend researcher and futurist, sees the current economic crisis as a productive process for a necessary change in the economy, politics and society. Innovations are not only essential in technology, but also in social areas. Herr Horx, in Ihrem „Buch des Wandels – Wie Menschen Zukunft gestalten“ beschreiben Sie Krisen als etwas Positives. Worin sehen Sie den Nutzen der aktuellen Wirtschaftskrise?
Das ganze Leben ist eine Abfolge von Krisen. Wenn man diese versteht und durch Veränderung beantwortet, können wir daran reifen. Ähnliches gilt auch für die Ökonomie. Krisen gab es immer. Die aktuelle Wirtschaftskrise ist im Finanzwesen entstanden, aber es versteckt sich mehr dahinter als Kapitalversagen. Viele Wirtschaftssektoren haben keine Innovationen mehr hervorgebracht. Das zeigt sich in der Autobranche. Wir sind am Ende einer Phase von linearer Beschleunigung angelangt. Heute kann man schon mit Automanagern über Elektromobilität sprechen, ohne dabei ausgelacht zu werden. Auch Fluggesellschaften, Kaufhäuser und traditionelle Medien stehen unter hohem Evolutionsdruck. Wir können das vergleichen mit einem starken Winter. Überleben werden die Fitten. Jene, die ihre Hausaufgaben gemacht, über Innovation und Märkte der Zukunft nachgedacht haben, wachsen in der Krise. Schwache werden dahingerafft. Was sind die wichtigsten Innovationen für die Zukunft?
In der Technologie zählt Energie zu den wichtigsten Zukunftsfeldern. Dabei geht es um nachhaltigere Energienetze, smarte Energielösungen und »Wenn man weniger CO2-Output. Alle Branchen Krisen versteht müssen sich in Zukunft an neuen und durch Lösungen beteiligen. Im Bereich der Veränderung sozialen Innovation benötigen wir beantwortet, neue Ansätze in der Wirtschaftskulkönnen wir tur und Organisation. Wir sprechen hier von der Kreativen Ökonomie, daran reifen.« in der Vertrauen, Kooperation und Offenheit vorherrschen und die Menschen befähigt werden, kreativer, innovativer und selbstbestimmter zu sein. Organisationen müssen anders mit Mitarbeitern umgehen und ihnen die Möglichkeit geben, Sinn in der Arbeit zu sehen und persönlich zu wachsen. Wurde aus der Krise bereits gelernt?
Gerade in der kreativen Ökonomie gibt es viele Unternehmen, die ihre Produkte radikal in Frage stellen. Apple ist in der Lage, Märkte umzudrehen und entwickelte smartere, einfach zu bedienende Technologien. Aber auch in Traditionsunternehmen gibt es schon starke Ansätze für Veränderungen. Viele haben begriffen, dass sie mit den alten Kommandozentralen untergehen werden. Wo setzen diese Unternehmen an?
Große Unternehmen sind träge. Der Evolutionslogik folgend, müssen sie sich in kleine Teile, in Netzwerke zerlegen, um produktiver zu werden, und um dynamisch und autonom funktionieren zu können. Wir beobachten, dass Stammbelegschaften unentwegt abschmelzen. Aber es gibt in traditionellen Branchen Millionen von mittleren, kleinen Unternehmen und kreativen Schmieden, die bereits vernetzte Arbeitsformen ausprobieren. Viele Menschen wollen auch keine lebenslange Anstellung mehr. Es werden 28
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Mr Horx, in your book “Das Buch des Wandels – Wie Menschen Zukunft gestalten“ (The Book of Change – How People Shape the Future) you describe crises as being something positive. What benefit does the present economic crisis hold?
Life is a series of crises. If we understand them and react by changing, we can grow through them. This also applies to the economy. There have always been crises. The current economic crisis originated in the financial world, but there is more to it than just financial mismanagement. Many economic sectors weren’t yielding innovations anymore.
» If we understand crises and react by changing, we can grow through them.« This is evident in the car industry. We have reached the end point of a phase of linear acceleration. Nowadays you can already talk to managers in the automotive industry about electric mobility without being laughed at. And airlines, department stores and traditional media are also under severe development pressure. We could compare it to a severe winter. The fittest will survive. Those who have done their homework, have given a lot of thought to innovation and future markets, grow through the crisis. The weak will fall victim to it. What are the most important innovations for the future?
In the future energy will be one of
the most important fields in technology. The focus will be on more sustainable energy networks, clever energy solutions and less CO2 output. In future all sectors will have to contribute to new solutions. As far as social innovation goes, we need new approaches in the culture and organisation of the economy. What we’re driving at here is the creative economy, in which trust, cooperation and transparency prevail and people are empowered to become more creative, innovative and self-determined. Organisations must change their manner of dealing with employees and must give them the opportunity to see meaning in their work and experience personal growth. Have some lessons already been learnt from the crisis?
Many companies – in the creative economy in particular – are calling into question their products to a radical degree. Apple is in a position to turn markets around, and has developed smarter, easy-to-use technologies. But there are also strong impulses for change in longestablished businesses. Many have understood that they will drown if they stick to the dated concept of central command. Where do these businesses begin?
Large companies are sluggish. According to evolutionary logic, they must divide themselves into small parts, into networks, in order to become more productive and to function dynamically and autonomously. We are observing that the number of permanent employees is constantly shrinking. But there are millions of mediumsized and small businesses and creative hotbeds in traditional sectors that are already putting interconSucceed 01/10
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Sie betonen, dass die Zukunft den Kreativen und „Ich-AGs“ gehört. Seit Jahren gibt es aber in vielen Ländern Europas auch einen Anstieg an unfreiwilligen Selbstständigen und Zeitarbeitern. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Das ist der Konflikt unserer mitteleuropäischen Gesellschaft. Wir haben eine massive Kultur der Abhängigkeit. Menschen können sich nicht vorstellen, dass Arbeit etwas mit Selbstverwirklichung, Befreiung und Kreativität zu tun hat. Wir leben in einer Angstkultur. Die Ausprägung ist in Europa unterschiedlich und hängt stark vom jeweiligen Bildungssystem ab. Wir haben ein industriell geprägtes Bildungssystem, das Menschen zu passiven Befehlsempfängern macht und auf Qualifikationen schult, die ihnen dann einen angeblich lebenslangen, sicheren Job verschaffen. Unsere Schulen schaffen es nicht, Talente der Schüler zu entwickeln und
Zur Person The person
Matthias Horx, Jahrgang 1955, gilt als einflussreichster Trendund Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Sein publizistisches Wirken erstreckt sich über einen Zeitraum von 25 Jahren, in denen er zahlreiche Bestseller veröffentlichte, zum Beispiel „Trendbuch 1“ und „Trendbuch 2“, „Wie wir leben werden“, „Anleitung zum Zukunftsoptimismus“, „Technolution“ und als neuestes Werk, „Das Buch des Wandels - Wie Menschen Zukunft gestalten“. Er arbeitete als Redakteur bei renommierten Zeitungen wie „Die Zeit“ und „Merian“. Mit seinem Zukunftsinstitut mit Hauptsitz bei Frankfurt am Main gründete er zur Jahrtausendwende den wichtigsten Think-Tank der deutschsprachigen Zukunftsforschung. Ab Herbst 2007 lehrt Matthias Horx wissenschaftliche Trend- und Zukunftsforschung auch als Dozent an der Zeppelin-Universität am Bodensee. Matthias Horx, born in 1955, is regarded as the most influential trend and future researcher in the German-speaking world. He has worked as a journalist for over 25 years and has published books, many of which became bestsellers, for example, ‘Trendbuch 1’ (Trendbook 1) and ‘Trendbuch 2’ (Trendbook 2), ‘How We Will Live’, ‘Anleitung zum Zukunftsoptimismus’ (A Guide to Future Optimism), ‘Technolution’, and his latest work ‘Das Buch des Wandels – Wie Menschen Zukunft gestalten’ (The Book of Change – How People Shape the Future). He worked as an editor at renowned journals such as ‘Die Zeit’ and ‘Merian’. At the turn of the millennium he founded the most important think tank in German-speaking future research: his Zukunftsinstitut based in Frankfurt am Main. Since autumn 2007 Horx has been lecturing in scientific trend and future research at Zeppelin University at Lake Constance.
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You stress that the future belongs to creative people and one-person businesses. However, for years the number of involuntarily selfemployed and temporary workers has been increasing in many European countries. What do you think about this development?
That is the conflict of our Central European society. We have a massive culture of dependency. People can’t even imagine that work has anything to do with self-fulfilment, liberation and creativity. We live in a culture of fear. Its manifestation varies within Europe and depends greatly on the respective educational system. We have an educational system that is shaped by the industry. It creates people who passively follow orders, and it provides them with the qualifications necessary to get a supposedly life-long, stable job. Our schools are unable to foster the talents of pupils and to help them to develop into self-confident entrepreneurs. We also have far too many uneducated people. 90 percent of the people in Finland have a completed secondary education. Upward mobility in education is firmly rooted in the society. There is no fear of the future in the Nordic countries because people are more prudent. In Central Europe, on the other hand, people are afraid that they are not able to keep up with the changing conditions of the new working world. What’s your estimate of the time frame for this development?
First of all, we need to turn our thinking around and not always dwell on what doesn’t work, but emphasise what does. I admit, it is
sie zu selbstbewussten Entrepreneuren zu formen. Wir haben auch viel zu viele ungebildete Menschen. In Finnland haben 90 Prozent der Bevölkerung Maturaniveau. Aufwärtsmobilität der Bildung ist in der Gesellschaft verankert. In den nordischen Ländern gibt es keine Zukunftsangst, weil Menschen viel qualifizierter agieren. In Zentraleuropa hingegen existiert die Angst, mit den Bedingungen der neuen Arbeitswelt nicht mitzukommen.
a slow and tedious process. But the transition from the agricultural to the industrial society also took two centuries. A crisis is a disruption of what we take for granted and a gradual ongoing change. Who will do the menial tasks in future then?
Menial tasks will be taken over by technology or transferred to China, or must be enhanced by more intelligent and more complex combinations. Simple tasks, such as operating a cash register, will be replaced by machines and will therefore become obsolete – which is a positive development because doing the same thing all day long is not meaningful. Many jobs became obsolete in the past. But do we always want to hang onto the past, or rather try to shape the new?
Wie schätzen Sie den Zeithorizont für diese Entwicklung ein?
Wir müssen zuerst eine mentale Wende hinbekommen, und nicht immer auf das schauen, was nicht funktioniert sondern darauf, was alles geht. Ich gebe zu, das ist ein langsamer und mühsamer Prozess. Der Übergang von der bäuerlichen zur Industriegesellschaft hat aber auch zwei Jahrhunderte gedauert. Die Krise ist eine Störung des Selbstverständlichen und eine graduelle und laufende Veränderung. Wer wird dann in Zukunft die einfachen Tätigkeiten verrichten?
Einfache Tätigkeiten werden durch Technik substituiert, nach China ausgelagert oder müssen durch intelligentere und komplexere Verbindungen lebenswerter gemacht werden. Einfache Arbeiten, wie das Kassieren, werden ersetzt durch Maschinen und werden daher aussterben. Das ist auch gut so, weil es nicht sinnvoll ist, den ganzen Tag über das Gleiche zu tun. In der Vergangenheit sind viele Jobs ausgestorben. Aber wollen wir immer dem Alten hinterherweinen, oder versuchen, das Neue zu gestalten?
What are the success criteria for optimism regarding the future?
What’s important is the mental focus and thinking in terms of possibilities. People in Africa are optimistic when they have something ahead of them. Having something ahead is the core of humanity. Someone who has nothing ahead of him is basically already dead. The desire for aliveness is the core of every transformation.
Was sind die Erfolgskriterien für Zukunftsoptimismus?
Wichtig sind die mentale Ausrichtung und das Denken in Möglichkeiten. In Afrika sind die Menschen optimistisch, wenn sie etwas vor sich haben. Etwas vor sich haben, ist der Kern der Menschheit. Wer nichts vor sich hat, ist quasi schon tot. Die Sehnsucht nach Lebendigkeit ist der Kern jedes Wandlungsprozesses.
Where did you personally get it wrong? Which of the trends you predicted did not come to pass?
Wo haben Sie persönlich falsch gelegen? Welche Ihrer prognostizierten Trends sind nicht eingetreten?
Bei der Trend- und Zukunftsforschung geht es ja nicht um Prophezeiungen. Trends sind ja schon da. Ich versuche Bilder zu beschreiben, die glaubwürdig und authentisch sind. Diese müssen mit der kommenden Wirklichkeit zu tun haben. Es ist aber schwierig, einen Zeitpunkt zu nennen. Manchmal mache ich Fehlprognosen, weil ich bestimmte Faktoren nicht genügend bedacht habe. So habe ich vor fünf Jahren einmal gesagt, dass die Geburtenrate in Deutschland und Österreich deutlicher ansteigt, als es jetzt der Fall ist.
Trend and future research is not about making predictions. Trends are already here. I try to paint pictures that are believable and authentic. These must have something to do with the coming reality. But it of one is difficult to pinpoint an effective date. Sometimes I am mistaken in my forecast because I didn’t consider certain factors sufficiently. For example, five years ago I said that the birth rate in Germany and Austria would increase more significantly than it now actually is.
Wie sieht die Zukunft der Trendforschung aus?
What does the future of trend research hold?
Prognostic science will continue to develop. We will feed new findings from the areas of evolutionary biology, game theory and systems theory in particular into the formation of theories regarding the future, and we will observe the interaction between economics, politics, value systems and cultures more closely. It is my mission in life to be a part of this endeavour.
VIENNA LIVING
Auch mit seinem neuesten Werk: „Das Buch des Wandels - Wie Menschen Zukunft gestalten“, bleibt Horx provokant. In his latest book, “The Book of Change – How People Shape the Future”, Horx’s ideas continue to be provocative.
Die prognostische Wissenschaft wird sich weiterentwickeln. Wir werden neue Erkenntnisse vor allem aus der Evolutionsbiologie, Spiel- und Systemtheorie in die Theoriebildung von Zukunft einspeisen und die Interaktion zwischen Ökonomie, Politik, Wertesystemen und Kulturen genauer beobachten. Es ist meine Lebensaufgabe, an diesem Versuch mit beteiligt zu sein.
Jedem Wien-Besucher seine eigene Wohnung. Hotelzimmer abgelehnt.
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zunehmend phasenweise Engagements eingegangen, auch in den unteren Lohnklassen. Betriebe müssen dafür sorgen, dass die Arbeitsmobilität erhalten bleibt, indem spätestens nach fünf Jahren eine Umschulung in andere Bereiche erfolgt. Diese Aufwärtsmobilität fehlt im Denken der deutschsprachigen Gesellschaft noch völlig. Skandinavien ist da schon viel weiter. Der Anteil der freiwillig Selbstständigen ist weit höher und die Firmen sind in sich kooperativer und lebendiger aufgestellt.
nected forms of employment to the test. Many people don’t want one life-long job anymore. They are increasingly entering into shortterm engagements – also in the lower income group. Companies must ensure that labour mobility is maintained by providing occupational re-training in other areas after five years at the latest. The concept of upward mobility is still completely absent in the thinking of the German-speaking society. Scandinavia is much further developed in this regard. The percentage of voluntarily self-employed people is much higher and businesses are more cooperative and dynamic within themselves.
Foto: beigestellt
M. Horx: „Überleben werden die Fitten, die ihre Hausaufgaben gemacht, über Innovation und Märkte der Zukunft nachgedacht haben.“ M. Horx: “The fittest will survive. Those who have done their homework and given thought to innovation and future markets.”
markets & players
„Wir stärken die Wiener Unternehmen“
„Insgesamt gesehen, haben sich die Wiener Unternehmen in einem sehr schwierigen Umfeld gut gehalten“, betont Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. “On the whole, we managed to hold our own in a very difficult business climate,” Britgitte Jank, President of the Vienna Chamber of Commerce and Industry, spoints out.
“We strengthen Viennese businesses”
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as Krisenjahr 2009 hat auch in Wien seine Spuren hinterlassen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt, und auch wenn die ersten Anzeichen einer positiven Entwicklung deutlicher werden, so bleibt die Frage offen, wann und in welchem Ausmaß ein nachhaltiger Aufschwung einsetzen wird. „Die Mehrheit der Wiener Unternehmen ist eindeutig positiv eingestellt“, weiß Brigitte Jank. Die »Die Mehrheit Präsidentin der Wirtschaftskammer der Wiener Wien verweist auf Umfragen aus Unternehmen dem Herbst 2009, in der 40 Proist eindeutig zent der Unternehmen in der österreichischen Bundeshauptstadt ihre positiv eigene Geschäftslage sehr gut bzw. eingestellt, gut bewerteten. Ein weiteres rundes zeigen aktuelle Drittel war zufrieden, nur ein knapUmfragen. « pes Fünftel der Befragten schätzte die eigene wirtschaftliche Lage nicht gut ein. „Insgesamt gesehen, haben wir uns in einem sehr schwierigen Umfeld gut gehalten“, betont Jank. Es klingt weniger Erleichterung in diesen Worten durch, als vielmehr die Bestätigung und das Wissen, dass der eingeschlagene Weg zum Erfolg geführt hat. Brigitte Jank, eine der wenigen weiblichen Spitzenfunktionäre in einer österreichischen Interessenvertretung, hat all ihre Kraft darin gelegt, dramatische Auswirkungen der Krise auf die Wiener Wirtschaft zu verhindern. Die Wirtschaftskammer Wien hat in der härtesten Zeit bewiesen, wie wichtig eine Interessenvertretung im Sinne der rund 118.000 Wiener Unternehmen ist. Hilfe bei Finanzierungen
Als die Unternehmer immer mehr über Finanzierungsprobleme geklagt haben, hat Jank die Ombudsstelle für Unternehmensfinanzierungen, eine Art Vermittler zwischen Banken und Unternehmen, gegründet „Das war die richtige Antwort zur richtigen Zeit. Über 2300 Wiener Betriebe haben diesen Service schon in Anspruch genommen“, berichtet Jank. Intensivste Verhandlungen mit Vertretern der Republik haben dazu geführt, dass deutliche Erleichterungen für Unternehmen erreicht werden konnten. „Natürlich braucht man in härteren Zeiten vor allem eines: Geld“, formuliert Jank pointiert, „wir haben es geschafft, dass den Wiener Unternehmen jährlich rund 650 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen. Die jüngste Steuerreform, aber auch die schon vor einiger Zeit erfolgte 32
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Vienna is widely regarded as one of the most attractive business locations in Europe. The Vienna Chamber of Commerce and Industry helps ensure that local and international corporations are provided with an ideal market environment.
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he 2009 crisis has left its mark on Vienna as well. The job situation is tense, and even though first signs of an upward trend are appearing, it remains to be seen when and to what extent sustained growth will set in. “The majority of Viennese businesses clearly have a positive attitude,” maintains Brigitte Jank, president of the Vienna Chamber of Commerce and Industry, referring to surveys conducted in autumn 2009 in which 40 percent of companies in the Austrian capital described their own business situation as good or very good. About a third were satis-
»The majority of Viennese businesses clearly have a positive attitude.« fied, while only one in five respondents assessed their own economic situation as poor. “On the whole, we managed to hold our own in a very difficult business climate,” Jank points out. It is less relief that is conveyed in her words than an expression of acknowledgement and the knowledge that the path chosen led to success. Brigitte Jank, one of only a handful of women in top positions in Austrian lobby groups, has done her utmost to prevent the
crisis from having a dramatic impact on the Viennese economy. In these very tough times, the Vienna Chamber of Commerce and Industry proved just how important it is to have a lobby group representing the interests of the approximately 118,000 businesses in Vienna. Assistance with financing
When companies increasingly began complaining about difficulties with financing, Jank established an ombudsman centre for corporate financing – a kind of mediator between banks and businesses. “That was the right response at the right time. More than 2,300 Viennese firms have already made use of this service,” Jank reports. After intensive discussions with representatives of the Austrian government, significant relief was achieved for companies. “Of course, in difficult times there is one thing that everybody needs most: money!” Jank continues, “We succeeded in making an additional 650 million euros available to Viennese companies. The latest tax reform as well as the reduction in corporate tax some time ago, together with the abolition of inheritance tax and gift tax, has also strengthened businesses in Vienna.” Basel II eased up
Only a few weeks ago, the president of the Vienna Chamber of Commerce and Industry announced yet
Fotos: Regine Hendrich
Wien gilt als einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte in ganz Europa. Die Wirtschaftskammer Wien trägt mit ihren Aktivitäten dazu bei, dass sowohl Wiener wie auch internationale Unternehmen ein ideales Marktumfeld vorfinden.
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markets & players
„Die ausländischen Direktinvestitionen sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen“, ist Brigitte Jank zufrieden. “In the last few years, there has been a sharp rise in direct investments from abroad,” Jank is happy to say.
Erleichterungen bei Basel II
Vor wenigen Wochen konnte die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien über den nächsten Erfolg berichten. Seit Anfang 2010 sind die Bestimmungen von Basel II, die so vielen Unternehmen in der Finanzierung Probleme bereiten, entschärft. „Der Beobachtungszeitraum wurde von fünf auf sieben Jahre erweitert“, betont Jank, „das schafft für die Unternehmen Spielraum, weil die schwierigen Jahre 2008 und 2009 nun in einem längerfristigen Kontext gesehen werden.“ Das hilft den Betrieben – und den Banken, denn diese müssen nun weniger Eigenkapital für vergebene Kredite hinterlegen. Das Tor zu den Märkten in CEE
Brigitte Jank ist aber nicht nur Präsidentin und oberste Vertreterin der Wiener Wirtschaft, sondern auch selbst Unternehmerin. Die Immobilienexpertin verfügt über beste Kontakte im In- und Ausland. Wien kennt sie wie ihre Westentasche. Dieses Netzwerk nützt sie auch, wenn es um die Ansiedelung von internationalen Firmen in Wien geht. „Der Wirtschaftstandort Wien weist einzigartige Qualitäten auf“, betont Jank. Die geographische Lage inmitten von Europa und als Tor zu den CEEMärkten, die unternehmerfreundlichen steuerlichen Rahmenbedingungen, der gute Ausbildungsstandard der Mitarbeiter, eine hohe Zahl an universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und nicht zuletzt Soft-Facts wie Lebensqualität, stabile politische Lage und Sicherheit sind es, die ihrer Meinung nach Wien als idealen Standort für Headquarters qualifizieren. Rund 300 ausländische Konzerne managen derzeit ihr CEE-Geschäft von Wien aus. „Die ausländischen Direktinvestitionen sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen“, ist Jank zufrieden. Der CEE-Raum wird dabei für Wien immer wichtiger: Die Ausfuhren der Wiener Betriebe in diese Länder sind seit 2002 um 74 Prozent gestiegen. Von der Osterweiterung der EU sind Wachstumseffekte in allen Bereichen ausgegangen, Wien hat hier in einem überdurchschnittlichen Ausmaß profitiert. „Vor dem EU-Beitritt waren 3.500 Wiener Unternehmen international aktiv, heute sind es über 6.500. Seit dem EU-Beitritt Österreichs haben sich die Ausfuhren der Wiener Wirtschaft fast verdreifacht“, illustriert Jank. Fast zwei Drittel der Wiener Exporte finden ihre Abnehmer in EU-Mitgliedsländern. Diese unbestrittene Erfolgsstory gilt es in den nächsten Jahren weiter fortzusetzen, denn Osteuropa bleibt, auch angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage, für Wien der wichtigste Wachstumsmarkt. Nicht zuletzt verfügt die österreichische Bundeshauptstadt mit dem Flughafen Wien über eine ausgezeichnete internationale Anbindung in diese Märkte. „Wir schreiben sicher bald die nächsten Kapitel der Erfolgsstory der Wiener Unternehmen in Zentral- und Osteuropa“, ist Brigitte Jank überzeugt. 34
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Gateway to CEE markets
In addition to her role as president – and thus top representative of Vienna’s economy – Brigitte Jank is a businesswoman too. As a real estate expert, she knows Vienna like the back of her hand and has excellent contacts in Austria and abroad. She makes good use of this network, for instance when multinational enterprises wish to set up branch offices in Vienna. “Vienna has unique qualities as a business location,” emphasises Jank. In her opinion, Vienna’s geographic location in the centre of Europe and as a gateway to CEE markets, the business-friendly tax environment, its highly skilled workforce, the large number of university and non-
Zur Person The Person
> Brigitte Jank ist Unternehmerin und Sachverständige in der Immobilienwirtschaft und seit 2004 Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien sowie Obfrau des Wiener Wirtschaftsbundes. Neben ihrer beruflichen und politischen Arbeit ist sie unter anderem auch Vorsitzende des Universitätsrates der Modul University Vienna, stv. Vorsitzende des Universitätsrates der Universität für angewandte Kunst und Vizepräsidentin des FK Austria Wien. > Brigitte Jank is an entrepreneur and real estate expert. Since 2004, she is also president of the Vienna Chamber of Commerce and Industry and spokesperson of the Viennese business association Wirtschaftsbund Wien. In addition to her business and political activities, she is also chairperson of the university council at Modul University Vienna, vice chairperson of the university council at the University of Applied Arts Vienna and vice-president of the Viennese football club FK Austria Wien.
Fotos: Wieser
Körperschaftssteuer oder die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer stärken die Wiener Unternehmen.“
another success. Since the beginning of 2010, the regulations of Basel II – that cause financing difficulties for so many companies – have been slackened. “The period of observation has been extended from five to seven years,” explains Jank. “This gives companies the necessary leeway, as the difficult period from 2008 to 2009 can now be viewed in a longer-term context.”This helps businesses as well as banks, because these now require less own capital when issuing loans.
university research institutions, as well as factors such as the quality of life, political stability and safety, make Vienna an ideal location for company headquarters. Around 300 foreign companies currently manage their CEE operations from Vienna. “In the last few years, there has been a sharp rise in direct investments from abroad,” Jank says happily. The CEE region is becoming increasingly important for Vienna: Exports from Viennese companies to these countries have risen by 74 percent since 2002. After the eastward expansion of the EU, the dynamic effects of growth spread to all areas; Vienna benefitted more than most from these political changes. “Prior to EU accession, 3,500 Viennese companies were active at an international level, today there are more than 6,500. Since Austria joined the EU, exports from Viennese companies have practically tripled,” says Jank. Almost two thirds of Vienna’s exports are marketed in other EU member states. This undeniable success story should be continued over the coming years, as Eastern Europe remains one of the most important growth markets for Vienna, also in light of the current economic situation. Moreover, Austria’s capital city – together with the Vienna international airport – has an excellent transport connection to these foreign markets. “We will soon be adding another chapter to the success story of Viennese companies doing business in Central and Eastern Europe,” Brigitte Jank remarks confidently.
markets & players Jan M. Kupfer & Carlo marini, international Client management corporate & investment banking (CIB)
on the product range?
Hauptbank in ganz Europa Corebank all over Europe Interview: Harald hornacek Fotos: david sailer
Die UniCredit Group weitet ihre Finanzdienstleistungen für Geschäftskunden aus. Jan M. Kupfer, Managing Director und Leiter International Client Management Corporate & Investment Banking (CIB) und Carlo Marini, Executive Vice President und Leiter CIB in Zentralund Osteuropa (CEE), sprechen über die Zentral- und Osteuropastrategie. UniCredit Group is extending its corporate finance services. Jan M. Kupfer, Managing Director, Head of International Client Management Corporate & Investment Banking (CIB), and Carlo Marini, Executive Vice President, Head of CEE CIB, talk about the strategy for CEE.
Obwohl die Finanzkrise angeblich vorbei ist, beklagen sich noch immer viele Unternehmen darüber, dass ihnen keine Kredite gewährt werden. Andererseits betonen Finanzinstitute, dass die erwartete Kreditkrise ausgeblieben ist. Was sind die Gründe für diese gegensätzlichen Ansichten?
Carlo Marini: 2009 war ein sehr ungewöhnliches Jahr mit einer noch nie dagewesenen Situation. Obwohl die Finanzkrise nachweislich eine Liquiditätskrise ausgelöst hat, ist die UniCredit immer hinter ihren Geschäftskunden gestanden. Es stimmt aber, dass sich »Wir haben uns die Krise auf den Produkt-Mix ausgeimmer auf eine wirkt hat, und dass der Markt weniger stabile Position risikofreudig geworden ist, besonders in Bezug auf Schwellenländer. Ich und eine nachsehe das jedoch als idealen Vorteil für haltige WertUniCredit. Dank unseres umfangschöpfung reichen und tiefgreifenden Wissens über konzentriert.« Zentral- und Osteuropa (CEE) können wir das Risikoprofil unserer Kunden besser einschätzen und so künftige Trends und Bedürfnisse im Bereich Corporate Banking vorhersehen. Jan M. Kupfer: Es stimmt, dass die Banken beschuldigt wurden, ihren Kunden Kredite vorzuenthalten. Man muss dieses Problem jedoch differenziert betrachten. Zunächst ist die Situation in jedem Land unterschiedlich. Zweitens erholen wir uns gerade erst langsam von einer schweren Rezession. Die Banken müssen also bei der Gewährung von Darlehen umsichtiges Risikomanagement betreiben. Und schließlich wollen wir unseren Kunden nicht nur Darlehen gewähren, sondern Kundenbeziehungen aufbauen, die alle Produkte umfassen. Auf dieser Basis gewähren wir täglich im gesamten UniCredit Netzwerk Kredite. Übrigens ist das Kreditvolumen in den meisten Ländern trotz stark rückläufiger Investitionen stabil geblieben. UniCredit weitet die Kapitalbasis des Unternehmens um vier Milliarden Euro aus. Sie haben auf staatliche Hilfe verzichtet. Glauben Sie, dass Ihr Bankinstitut gestärkt aus der Krise hervorgegangen ist?
Marini: UniCredit war bereits vor der Krise stark, unter anderem dank der verlässlichen Kundenbasis. Was Zentral- und Osteuropa betrifft, sind wir der Ansicht, dass sich langfristige Bankgeschäfte durch die Krise nicht verändert haben. Die zukünftigen Gewinner werden jene Marktteilnehmer sein, die heute über eine starke Kapitalbasis und genügend Risikobereitschaft verfügen. Da wir das Jahr 2010 gut ausgestattet mit diesen beiden Vorraussetzungen beginnen, werden wir unser Engagement in dieser Region weiter ausbauen. Kupfer: Wir haben uns immer auf eine stabile, widerstandsfähige Position und eine nachhaltige, langfristige Wertschöpfung konzentriert. Wir sind in 22 36
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Though the financial crisis is said to be history, many companies still complain that they don’t get loans. On the other hand, financial institutes stress that the expected credit crunch did not occur. What are the reasons for these very different points of view?
Carlo Marini: 2009 was a truly uncommon year with a situation that nobody had experienced before. Although it is a fact that the financial crisis triggered a liquidity crisis, UniCredit has never stopped its support to corporate clients. Right, the crisis did affect product mix, and the market changed its risk appetite, in particular towards emerging
»We have always been focusing on a resilient position and have been concentrating on creating sustainable long-term value.« economies. However, I see that as an ideal advantage for UniCredit. In fact, the deep and solid knowledge we have about CEE helps us to better assess clients’ risk profiles, and that will put us in the right position to anticipate future trends in corporate banking needs. Jan M. Kupfer: It is true that the banks have been broadly accused for holding back loans. But we have to take a differentiated look at this. First of all we’re talking about different situations in each country. Se-
condly, we are just emerging from a heavy recession, so banks have to be prudent in risk management when granting loans. And finally we don’t want to be the ‘loan only’ provider, but establish a broad relationship across all products with the customer. On that basis we are in fact granting loans every day throughout the entire UniCredit Network. By the way, despite the fact that investments strongly declined, credit volume in nearly every country is stable. UniCredit extends the company’s capital base by four billion euros. You have renounced the state help. Do you think that your institute came out of the crisis with even more strength than before?
Marini: UniCredit was already strong before the crisis, also thanks to its reliable customer base. From a CEE point of view, we believe that long-term banking opportunities are unchanged from the pre-crisis scenario, but nonetheless future winners will be those players with a robust capital base and enough risk appetite today. Given that we are entering 2010 well endowed with those two factors, our commitment to grow in the region will continue. Kupfer: We have always been focusing on a resilient position and have been concentrating on creating sustainable long-term value. We are situated in 22 countries – we are not only active there, but we deliver a full banking network. Thus we have a strong expertise of each market. Our unique network helped us through the crisis. What influence did the crisis have
Jan M. Kupfer: „2009 war ein sehr starkes Jahr für Anleihemärkte und Transaction Banking Produkte, wir erwarten für die erste Jahreshälfte 2010 eine Fortsetzung dieses Trends.“ Jan M. Kupfer: “In 2009 we saw a very strong year for the bond markets and a high demand for transaction banking products, a trend which we expect to continue in the first half of 2010.”
Ländern vertreten – und sind dort nicht nur aktiv, sondern bieten ein vollständiges Banking Netzwerk. Daher verfügen wir in jedem Markt über viel Erfahrung und Kompetenz. Unser einzigartiges Netzwerksystem hat uns in der Krise geholfen. Welchen Einfluss hatte die Krise auf die Produktpalette?
Marini: Die Krise hat Kunden und Investoren gleichermaßen gezwungen, ihre Effizienz zu steigern. In Zeiten finanzieller Schwierigkeiten geht der Trend zur „Vereinfachung“. Die Nachfrage nach exotischen Produkten ist zurückgegangen, man greift zunehmend auf einfache Produkte zurück. Für uns als Bank besteht die Stärke darin, Darlehen effizient und zeitnah zu genehmigen. Daher steht der Prozess und nicht das Produkt an sich im Vordergrund. Kupfer: Der Trend ging ganz klar zurück zu einfachen Produkten. Einige ausgeklügeltere Produkte sind vom Markt verschwunden, und es bleibt abzuwarten, ob sie wieder Fuß fassen können. 2009 war ein sehr starkes Jahr für Anleihemärkte sowie Transaction Banking Produkte und wir erwarten für die erste Jahreshälfte 2010 eine Fortsetzung dieses Trends. Welche Unterstützung bietet UniCredit ihren Kunden heute an?
Marini: Wie ich bereits gesagt habe, hat sich die Krise auf Kreditprozess und Produktmix ausgewirkt. Der Schwerpunkt liegt mehr auf Working Capital Management als auf Investitionen. Die Entwicklung effizienter Prozesse ist ein Schlüsselfaktor, da das Management von Finanzprozessen einen entscheidenden Einfluss auf ein Unternehmen hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Zentral- und Osteuropa für langfristige Investitionen nicht mehr attraktiv ist. Einige Branchen, wie der Energiesektor oder grüne Technologien, sind in Zentral- und Osteuropa genauso attraktiv wie überall sonst auf der Welt... Kupfer: … und wir helfen unseren Kunden bei allen grenzüberschreitenden Aktivitäten, indem wir Ihnen unser Fachwissen und die Nähe zu den einzelnen Märkten in Kombination mit international leistungsstarken Produkten anbieten. Welche Branchen stellen derzeit attraktive Investitionsmöglichkeiten dar?
Marini: Bevor wir über Branchen sprechen, sollten wir die wirtschaftlichen Perspektiven der zentral- und osteuropäischen Länder im Detail verstehen. Zu diesem Zweck darf man den CEE-Raum nicht als Gesamtregion betrachten. Vielmehr sollte man die Länder in mindestens drei Gruppen einteilen: zentraleuropäische Länder, südosteuropäische Länder und GUS-Länder. Für jede Gruppe gibt es unterschiedliche wirtschaftliche Prognosen. Die Aussichten für Polen, Slowakei oder Tschechien sind beispielsweise positiv,
Marini: The crisis forced clients and investors to increase efficiency. During a financial turbulence, that pushes towards ‘simplicity’. Actually, demand for exotic products has declined, while we are coming back more and more to simple products. To us as a bank, therefore, the main strength is to be able to approve loans efficiently and timely. As a result, the focus is more on the process, and not on the product itself. Kupfer: There was a clear trend of ‘back to simple’. Some more sophisticated products disappeared and it is to be seen whether they will return to the market. In 2009 we saw a very strong year for the bond markets and a high demand for transaction banking products, a trend that we expect to continue in the first half of 2010. What’s the main support UniCredit is now offering to its clients?
Marini: As I said before, the crisis did affect credit process and product mix. The focus is more on working capital management than on investments. Also engineering efficient processes is a key variable, because financial process management might have a crucial influence on a company. Nevertheless, this does not imply that CEE is not attractive any more for long-term investments. Some sectors such as energy or green technologies are as attractive in CEE as everywhere else in the world…
Kupfer: … and we are helping the client in all his cross-border activities, offering local expertise and proximity combined with excellent international product strengths. Which industries are attractive for investments at the moment?
Marini: First, before talking about sectors, we should understand CEE economic perspectives in detail. From this point of view, you have not to consider CEE as a whole region. Rather you should split that in three different clusters at least: CentralEastern countries, South-Eastern countries, and the CIS. Each cluster has a different economic forecast. For example, Poland, Slovakia or the Czech Republic enjoy a very positive outlook; Romania, Bulgaria or Serbia will recover eventually, but that will take some time, while Russia or Ukraine remain rather tense. Then, as far as the sectors are concerned, you have to cross-check those cluster outlooks with the industrial pattern specialisations that characterise the region. In this respect, the global crisis represents an opportunity, because Western countries may accelerate moving productions to those Eastern countries that have a competitive advantage in producing those goods. That’s why saying “the xyz sector has a bleak horizon” might mean absolutely nothing to CEE (as long as there is a demand for xyz goods).
Carlo Marini: „Die Krise hat sich auf Kreditprozess und Produktmix ausgewirkt. Der Schwerpunkt liegt mehr auf Working Capital Management als auf Investitionen.“ Carlo Marini: “The crisis did affect credit process and product mix. The focus is more on working capital management than on investments.”
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markets & players
Rumänien, Bulgarien oder Serbien werden sich allmählich wieder erholen, während die Situation in Russland oder der Ukraine angespannt bleibt. Was die einzelnen Branchen betrifft, so muss man die Prognosen für die einzelnen Regionen mit den dort vorherrschenden Industriezweigen vergleichen. In diesem Zusammenhang stellt die globale Krise eine Chance dar, da westliche Länder ihre Produktionen unter Umständen schneller in jene osteuropäischen Länder verlagern werden, die bei der Produktion bestimmter Güter über einen Wettbewerbsvorteil verfügen. Aus diesem Grund ist die Aussage „Die Aussichten für die Branche xyz sind düster“ in Bezug auf Zentral- und Osteuropa bedeutungslos (solange es eine Nachfrage für die Waren xyz gibt). Kupfer: Wir bieten in all diesen Märkten qualitativ hochwertige Dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden an. Daher sind wir in der Lage, unser gesamtes Netzwerk wirksam einzusetzen, speziell bei grenzüberschreitenden Geschäften. Unsere Stärke besteht in einer Institutionalisierung dieser Prozesse, speziell für unsere besten Geschäftskunden. Unser menschliches und fachliches Netzwerk ist von großer Bedeutung. Unser Prinzip lautet „One Face to the Customer“, also Kundenbetreuung durch einen Ansprechpartner. Welche Vorteile hat dieses Konzept?
Kupfer: Wenn Sie in einem bestimmten Land ein Konto eröffnen wollen, müssen Sie nicht unbedingt wissen, wie man das macht. Sie können sich stattdessen auf unsere engagierten Mitarbeiter verlassen, die in jedem Land für Sie arbeiten. Wollen Sie einen Kreditantrag in einem CEE-Land stellen, hilft Ihnen unser Netzwerk von Account Managern bei Ihren grenzüberschreitenden Geschäften. Dem Kunden ist es letztendlich egal, wie unser Unternehmen intern organisiert ist. Aber es ist in jedem Fall beruhigend zu wissen, dass UniCredit in jedem Land denselben Standard bietet. Marini: Dieses Konzept bietet sowohl für Großunternehmen als auch für KMUs einen idealen Vorteil. Über Ihren regionalen Manager in Wien oder Mailand haben Sie Zugriff auf unser internationales Netzwerk. Und wenn Sie ein Klein- oder Mittelbetrieb sind, dann steht Ihnen in jedem Land eine Person zur Verfügung, die mit Ihnen und für Sie arbeitet. Wir wollen unseren Kunden kurz gesagt den Zugang zu den einzelnen Märkten erleichtern. Der Eintritt in einen neuen Markt ist nicht so einfach, aber unsere Experten, die besten Anwälte, die besten Berater usw. werden Sie bei der Verwirklichung Ihrer Pläne unterstützen. Komplexität wird die Beziehung jedoch nicht belasten. Wir wollen eine „benutzerfreundliche“ Bank sein. Das hört sich ganz nach dem guten alten „Hausbank-Prinzip“ an...
Kupfer: Ich würde es nicht „Hausbank“ sondern „Hauptbank-Prinzip“ nennen. Im Zentrum steht dabei die langfristige Beziehung zwischen einer Firma und einer Bank. In der Krise wurde den Kunden klar, wer »Wegen der ihnen zur Seite stand. Jetzt mangelnden Nachwird sich das Kräfteverhältfrage am Markt liegt nis wieder ein wenig ändern. der Schwerpunkt Aber ich bin überzeugt, dass derzeit mehr auf wir unsere Position bei unWorking Capital als seren Topkunden durch die Krise festigen konnten, da auf Investitionen.« wir Verständnis für ihre Bedürfnisse hatten und in ihren heimischen Märkten in ihrer Nähe waren. Marini: Wir wollen für unsere Kunden in jedem Land und jedem Markt eine „Hauptbank“ sein. Es gibt nicht viele Banken in Europa, die ein solches Versprechen machen können. Eine paneuropäische Finanzinstitution zu sein, ist für uns nicht bloß ein Slogan, es ist die Art und Weise, wie wir unser Unternehmen führen. Überall, mit dem Kunden, für den Kunden, durch den Kunden. 38
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„Wir wollen für unsere Kunden in jedem Land und jedem Markt eine ,Hauptbank’ sein“, sagen Carlo Marini und Jan M. Kupfer. “We want to be a ‘corebank’ in every country and market for our customers,” Carlo Marini und Jan M. Kupfer say.
Kupfer: What we provide in all these markets is high-quality service for companies and customers. So we are able to leverage on our entire network, especially in cross-border business. Our strength is that we are now institutionalising these processes, in particular for our top corporate clients. Our human and
»The focus is more on working capital management than on investments due to lack of market demand.« professional network is very important. We follow the ‘one face to the customer’ principle. What’s the asset of that idea?
Kupfer: If you want to open an account in a certain country, you don‘t necessarily need to know how to do this. Instead you may rely on our dedicated sales team that will be working for you in each country. Also, when applying for a loan in CEE, our network of account managers will help clients with their cross-border activities. In the end, the client doesn‘t care how we organise ourselves internally. But it’s good for him to know that UniCredit offers the same standards in each country. Marini: It is an ideal advantage both for large corporations as well as for
SMEs. If you have your local manager in Vienna or in Milan, you will find access to our international network. And if you are a SME, you have one person in each country that will work with you and for you. Basically, our business proposition is to simplify your access to the markets. Entering a country is not that easy, but our experts, the best lawyers, the best consultants, etc … will help you succeed in your plans. Complexity won’t affect relationship, though. We want to be a bank that is ‘easy to use’. That sounds quite like the good old ‘Hausbank’ principle...
Kupfer: I would not name it ‘Hausbank’ but ‘corebank’ principle. The core of this is the long-term relationship between a firm and a bank. In the crisis the clients saw who was standing next to them. Now things will rebalance a bit. But I‘m sure that we have strengthened our position with our top clients through the crisis by understanding their needs and offering proximity in their home markets. Marini: We want to be ‘corebank’ in every country and market for our customers. There are not too many banks in Europe that can offer such a promise. To us, being a pan-European financial institution is not just a slogan, rather it is the way we drive our business: everywhere, with the client, for the client, by the client.
finance investment & EZB öffnet den Geldhahn für Banken
Raiffeisen plant Direktbank in CEE
Grünes Licht für Exportkreditversicherung
> Die Europäische Zentralbank (EZB) pumpt weiter fleißig Liquidität in den Markt und borgt den Banken noch einmal rund 97 Milliarden Euro bis Ende 2010. Die jüngste Tranche war die dritte und vorerst letzte Zuweisung. Zuvor wurden bereits insgesamt rund 520 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Die EZB will die, in der Finanzkrise ergriffenen, massiven Sondermaßnahmen langsam auslaufen lassen, ohne sich dafür auf einen konkreten Zeitpunkt festzulegen.
> Für das Jahr 2010 plant die Raiffeisen International Bank-Holding AG, Teil der Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB), eine neue Direktbank in ausgewählten Märkten Zentral- und Osteuropas einzuführen. Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International, will mit der neuen Direktbank die speziellen Bedürfnisse und Interessen der in CEE rasch wachsenden Zahl von Internet-Kunden bedienen.
> Durch die Genehmigung der EUKommission für Exportkreditversicherungen in Österreich, die bis zum 31. Dezember 2010 gültig ist, können negative Auswirkungen der Finanzkrise auf die Exportwirtschaft abgemildert werden. Die Oesterreichische Kontrollbank AG übernimmt in diesem Rahmen kurzfristige Exportkreditversicherungen für in Österreich niedergelassene Exportunternehmen.
ECB boosts funding for banks
> The European Central Bank (ECB) is continuing to pump liquidity into the market and is lending banks another 97 billion euros until end of 2010. The most recent tranche was the third and last grant for the time being. Previously, a total of 520 billion euros had already been provided. The ECB wants to slowly phase out the considerable measures taken during the financial crisis, without formulating a specific time frame.
Raiffeisen plans a direct bank in CEE
> Raiffeisen International Bank-Holding AG, a part of Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB), is planning to introduce a new direct bank in selected markets of Central and Eastern Europe in 2010. With this new direct bank, Herbert Stepic, CEO of Raiffeisen International, aims to cater to the particular needs and interests of the rapidly increasing number of internet customers in CEE.
Go-ahead for export credit insurance
> The European Commission’s approval of export credit insurance in Austria, valid until 31 December 2010, will contribute to alleviating some negative effects of the financial crisis on the export-based economy. In this regard, Oesterreichische Kontrollbank AG will provide exporters based in Austria with short-term export credit insurance.
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finance&investment Auszeichnung für UniCredit Leasing
Anhaltend solide Entwicklung der RZB
> Die UniCredit Leasing gewann bei der jährlichen Auszeichnung des internationalen Fachmagazins „Leasing Life“ in zwei Kategorien und wurde zum „European Lessor of the Year“ und zum „Functional Leader of the Year“ gekürt. Außerdem wurde das Unternehmen mit dem 2. Rang in der Kategorie „SME Champion of the Year“ gewürdigt. Basis für diese Auszeichnungen war der Geschäftserfolg im Jahr 2009. > UniCredit Leasing won in two categories at the annual finance awards hosted by the financial magazine ‘Leasing Life’, and was crowned ‘European Lessor of the Year’ and ‘Functional Leader of the Year’. In addition, the company came second place in the category ‘SME Champion of the Year’. These awards were based on commercial success in 2009.
> Das Betriebsergebnis der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) liegt trotz eines durchgängig schlechten makroökonomischen Umfelds 2009 bei rund 2,4 Milliarden Euro (2008: 2,8 Milliarden Euro). Der Gewinn vor Steuern liegt bei rund 600 Millionen Euro und damit fast auf dem Niveau des Jahres 2008. Die voraussichtliche Bilanzsumme wird mit rund 150 Milliarden Euro knapp vier Prozent unter dem Wert von 2008 liegen, wobei dieser leichte Rückgang auf Maßnahmen zur Reduktion des Kreditportfolios – vor allem in Zentral- und Osteuropa – und Währungsabwertungen zurückzuführen ist. „Vor einem weiterhin unfreundlichen Marktumfeld zeigt die RZB damit auch 2009 eine solide Entwicklung“, betont Walter Rothensteiner, Generaldirektor der RZB. > Despite continuously poor macro-economical conditions, the operating results of Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) in 2009 total approx. 2.4 billion euros (2008: 2.8 billion euros). The profit before taxes is approx. 600 million euros, just below the level of 2008. The anticipated balance sheet total of 150 billion euros will be about 4 percent below the value of 2008. This slight decline can be attributed to measures for reducing the loan portfolio – especially in Central and Eastern Europe – and currency devaluation. “In spite of a relentlessly unfriendly market environment, RZB has solid growth to show for itself in 2009,” says Walter Rothensteiner, chairman of RZB.
Award for UniCredit Leasing
Neue Basis für Kundenbeziehungen New basis for customer relations
Schärfere Regeln für Ratingagenturen Tighter regulations for rating agencies
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uf die Ratingagenturen kommen härtere Zeiten zu: Sie werden für die Finanzkrise mitverantwortlich gemacht und sehen sich nun mit einem verschärften EU-Regelwerk konfrontiert. Bei besonders schweren Verstößen müssen Rating-Agenturen künftig mit Bußgeldern bis zu einer Million Euro rechnen. Diese Strafe kann etwa dann fällig werden, wenn eine Ratingagentur trotz des Fehlens verlässlicher Daten ein Rating abgibt oder ein vorhandenes Rating nicht zurückzieht. Derzeit wird der Rating-Markt von den drei US-Agenturen Standard & Poors‘s, Moody‘s und Fitch beherrscht. Der Ruf nach einer europäischen Ratingagentur wird allerdings immer lauter. Diese soll sowohl die Bewertungsinformationen der privaten Agenturen überprüfen als auch die Bewertung von Kreditrisiken selbst vornehmen können.
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ifficult times are coming up for rating agencies: They are being held partly responsible for the financial crisis and are now being confronted with tightened EU regulations. In future fines for serious violations will be up to 1 million euros. Submitting a rating or not remitting an existing rating despite a lack of reliable data, for example, would incur this fine. Presently, the rating market is dominated by the three US agencies Standard & Poor’s, Moody’s and Fitch. The call for a European rating agency, however, is becoming ever louder. This would serve to check the evaluation information of the private agencies, and could also carry out the evaluation of credit risks itself.
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> Privatbanking war in den letzten Jahren praktisch ein Selbstläufer. Doch die Auswirkungen der Krise haben auch vor den Privatbanken nicht Halt gemacht. Christian Ohswald, Leiter Raiffeisen Private Banking Wien, sieht darin aber auch neue Chancen: Im Rahmen der „Performance Guarantee“ (Leistungsgarantie) haben Kunden die Möglichkeit, auf Honorarzahlungen zu verzichten, sollten sie sich von Raiffeisen Private Banking Wien nicht optimal betreut fühlen – unabhängig von der reinen Performance. Und mit dem neuen „Depot Radar System“ verspricht Ohswald seinen Kunden mehr Sicherheit für das Depot. „In diesem System vereinbart der Berater mit unserem Kunden einen individuellen Korridor – entsprechend dem persönlichen Risikoempfinden. Dabei wird die Depotentwicklung laufend überwacht sowie Anomalien verschiedenster Art identifiziert, die mit dem Kunden erläutert werden.“ So steigt die Beratungsleistung der Bank, gleichzeitig wird aber auch das Verantwortungsbewusstsein beim Kunden selbst erhöht. > In recent years private banking was a sector that required practically no additional effort to sell itself, but the effects of the crisis did not stop short of the private banks. Christian Ohswald, head of Raiffeisen Private Banking Wien, recognises new opportunities in the situation: The performance guarantee allows customers to withhold fees, should they not be satisfied with the support offered by Raiffeisen Private Banking Wien – regardless of the actual performance. And with the ‘Depot Radar System’, Ohswald promises his customers more security for their deposit: “In this system the consultant and the customer agree on an individual corridor – according to the personal perception of the risk. Christian Ohswald, The development of the deposit is Leiter Raiffeisen continually monitored and various Private Banking Wien kinds of anomalies are identified and Christian Ohswald, discussed with the customer.” This head of Raiffeisen system results in an increase in the Private Banking Wien bank’s consultancy services, but also in the customer’s own sense of responsibility.
Kreditklemme scheint beseitigt Credit crunch conquered?
FotoS: corbis, aleksandra pawloff, gettyimages (2), robert newald
Die Ratingagenturen sollen künftig einer schärfen Aufsicht unterliegen. Rating agencies will be subject to stricter surveillance measures in the future.
VIG: Cosmopolitan Life wird in Helios integriert
Strong development of RZB continues
> Die österreichische Wirtschaft glaubt mit großer Mehrheit nicht an eine künftige flächendeckende Kreditklemme. Allenfalls in einigen Branchen wie der Automobilindustrie, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Handel seien 2010 Finanzierungsengpässe möglich, ergab eine Umfrage von Ernst & Young unter Führungskräften von 30 Banken und 140 Unternehmen. Allerdings stellen sich viele Betriebe darauf ein, dass die Kreditkonditionen unverändert bleiben oder sich verschlechtern, und die Anforderungen bei der Kreditvergabe sich weiter verschärfen werden. Zwar erwarten 60 Prozent der Banken eine wachsende Nachfrage nach Unternehmenskrediten – doch nur jede dritte Bank beabsichtigt, dieses Jahr ihre Neukreditvergabe zu erhöhen. > The Austrian economy in large part does not believe in an extensive credit crunch in the future. According to a survey conducted by Ernst & Young among executives from 30 banks and 140 businesses, only certain sectors such as the automotive, manufacturing and construction industries as well as retail may experience funding squeezes in 2010. However, many companies expect credit conditions to remain unchanged or to worsen, and the requirements for the granting of a credit to become even tighter. Although 60 percent of the banks expect a rise in demand in corporate loans, only one in three banks plans to grant more new loans this year.
Von einer Lockerung der Vergabekonditionen ist bei Krediten noch wenig zu spüren. A slackening of conditions for the granting of credits is not yet in sight.
VIG: Helios incorporates Cosmopolitan Life
Schon die Hälfte der Tschechen verfügt über einen Bausparvertrag. Already every second Czech has a building loan contract.
Tschechen schätzen Bausparverträge Building loans popular in
> Der Bausparvertrag ist für die Tschechen ein beliebtes Mittel, um ihre Wohnwünsche zu realisieren. Die erste Bausparkasse wurde 1993 in Tschechien gegründet, heute vertraut bereits jeder zweite Tscheche auf diese Spar- und Kreditform. Die insgesamt sechs Bausparkassen in Tschechien verwalten derzeit Kundeneinlagen in Höhe von fast 360 Milliarden Kronen (rund 13,8 Milliarden Euro). > Building loan contracts are a popular means for Czechs to fulfil their dream of a home. The first building society in the Czech Republic was founded in 1993, and today every second Czech puts his/her trust in this type of savings and loan scheme. The building societies in the Czech Republic – six in number – are presently managing customer deposits to the value of almost 360 billion korunas (approx. 13.8 billion euros).
> 2010 will die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG, Wiener Städtische) ihre kroatische Tochter Cosmopolitan Life in ihre kroatische Schwester Helios Vienna Insurance Group integrieren und somit Synergieeffekte erzielen. Nach eigenen Angaben ist die VIG mit einem Marktanteil von 8,3 Prozent die viertgrößte Versicherung in Kroatien. Bei Lebensversicherungen ist die VIG mit einem Marktanteil von 18,1 Prozent Marktführer. Im Geschäftsjahr 2009 musste die VIG einen Gewinnrückgang von rund 19 Prozent hinnehmen. Für 2010 ist aber wieder ein Zuwachs von mindestens zehn Prozent geplant. > In 2010 the listed Vienna Insurance Group (VIG, Wiener Städtische) will integrate its Croatian subsidiary Cosmopolitan Life into its sister company Helios Vienna Insurance Group, thereby producing synergy effects. According to the company itself, VIG is the fourth largest insurance company in Croatia, with a market share of 8.3 percent. In the life insurance sector VIG is the market leader, with a market share of 18.1 percent. In 2009 VIG suffered a drop in profits of approximately 19 percent. 2010, however, is again to show an increase of at least 10 percent.
Die VIG-Zentrale in Wien The VIG main office in Vienna
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finance & investment
Die Stimmung unter den Investoren wurde im Laufe des Vorjahres immer besser, 2010 fährt man auf Sicht. Spirits rose among investors in the course of last year. In 2010 everyone is driving by sight.
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After a troublesome start, 2009 eventually did turn out to be a successful year for investors. This year life sciences, banks and – increasingly – real estate are becoming the centre of attention.
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ie Trendwende erfolgte im März 2009. Da fanden die zuvor massiven Kursverluste ein jähes Ende. Was folgte, waren ein Kursfeuerwerk und die Rückkehr der Investoren zu den Investmentfonds. Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung der ErsteSparinvest, sieht angesichts tiefer Marktzinsen und Ertragsansprüche der Investoren gute Vorzeichen, dass sich die Mittelzuflüsse in österreichische Investmentfonds 2010 fortsetzen. „Dank der breiten Streuung, der hohen Transparenz und der Kontrolle durch die staatlichen Aufsichtsbehörden sind Investmentfonds für Anleger die richtige Wahl“, ist Bednar überzeugt. Auch Christian Pabst, Vertriebsleiter Österreich bei Fidelity International, hält ein gutes Investment-Jahr für durchaus möglich: „Die Börsen bieten trotz der starken Kursanstiege seit März 2009 mittel- und langfristig immer noch attraktive Einstiegsgelegenheiten. Unternehmens- und Konjunkturdaten sprechen zunehmend für einen nachhaltigen Aufschwung.“ Und einmal mehr könnten dabei vor allem die Emerging Markets punkten. So spricht nach Meinung von Martin Linsbichler, Managing Director Franklin Templeton Austria, „sehr viel für ein Engagement in den Emerging Markets. Auch die so genannten Frontier Markets, die auf dem Weg zum Status der heutigen Emerging Markets sind, bieten enorme Wachstumschancen.“ Die Gründe für Linsbichlers Zuversicht: Der Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung ist deutlich höher als in den Industriestaaten. Die Staatsschulden in den Schwellenländern liegen weit unter dem Verschuldungsgrad entwickelter Staaten. Und das Wachstum der Mittelschicht bewirkt eine höhere Konsumnachfrage und kurbelt so den innerregionalen Handel an. Pabst sieht insbesondere bei Schwellenländerfonds auf der Aktien- wie auch auf der Anleihenseite gute Renditechancen. Dass die Märkte wieder anziehen und die Nachfrage anhaltend gut sein dürfte, liegt auch daran, dass genügend Kapital vorhanden ist. Die Schweizer Bellevue Asset Management meint, dass die Aktienmärkte auch 2010 von erneuten Zuflüssen aus den noch hohen Liquiditätsbeständen profitieren. Vor allem jene Branchen und Unternehmen gelten als vielversprechend, die über eine solide Finanzierung, attraktive Wachstumsperspektiven, eine starke Wettbewerbsposition und eine vergleichsweise tiefe Bewertung verfügen. Dazu zählt Bellevue etwa Unternehmen im Bereich Gesundheitswesen, die auf Effizienzsteigerungen und echte Innovationen setzen. Zudem setzt Bellevue auf eine Beimischung von innovativen Nischen in Europa, wie etwa eigentümer- oder familiengeführte Unternehmen.
Geht die Rallye weiter?
Erfolgreiche Strategien fortsetzen
Seiner bisher erfolgreichen Strategie wird Manfred Huber, Mitglied des Vorstandes Euram Bank AG und für den Bereich Asset Management verantwortlich, auch in 2010 treu bleiben: „Unser Anlageschwerpunkt, ausschließlich in Unternehmensanleihen zu investieren, war die richtige Entscheidung.“ Auch Andreas Lassner, Geschäftsführer der Kepler-Fonds KAG, war mit 2009 zufrieden: „Wir konnten sowohl bei Aktien- als auch bei Rentenfonds im abgelaufenen Jahr sehr gute Performance-Ergebnisse
Fotos: gettyimages, beigestellt (6)
Will the rally continue?
Nach sorgenvollem Beginn wurde 2009 doch noch zu einem erfolgreichen Jahr für Anleger. Dieses Jahr stehen Life Sciences, aber auch Banken und verstärkt Immobilien im Blickpunkt des Interesses.
Harald Egger, CIO Erste-Sparinvest (l.) und Martin Linsbichler, Managing Director Franklin Templeton Austria, sehen gute Chancen für ein günstiges Umfeld für Unternehmensanleihen und Engagements in den Emerging Markets. Harald Egger, CIO Erste-Sparinvest, and Martin Linsbichler, Director Franklin Templeton Austria, predict a favourable environment for corporate bonds and investment in emerging markets.”
he tide began to turn in March 2009. The massive stock market losses came to an abrupt halt and were followed by an explosion in share prices and the return of inves-tors to unit trusts. In the light of lower market interest rates and investors’ legitimate earnings expectations, ErsteSparinvest managing director Heinz Bednar sees good prospects for a continued influx of capital into Austrian investment funds in 2010. “Thanks to their broad diversification, high level of transparency and monitoring by governmental regulatory authorities, investment funds are the right choice for investors,” said Bednar. Christian Pabst, sales manager at Fidelity International’s Austrian branch, also feels there is a strong possibility that this year will be good for investment: “Stock exchanges are still offering attractive medium-term and long-term investment opportunities, despite the strong rise in market prices since March 2009. Corporate results and economic data increasingly seem to indicate a sustained upturn.” The emerging markets could once again benefit the most from this trend. According to Martin Linsbichler, managing director of Franklin Templeton Austria,“There is much to be said for investing in emerging markets. Even the so-called frontier markets – that are still on their way to becoming emerging markets, offer enormous potential for growth.” The reasons for Linsbichler’s optimism: The percentage of the population that can be employed is much larger than in developed countries. The national debt for newly industrialised countries is much lower than the
debt levels in developed countries. Moreover, the expanding middle classes lead to greater consumer demand, thereby boosting intraregional trade. Pabst sees a large potential for profit in the newly industrialised countries, particularly in investment funds for shares and bonds. Another factor in favour of firmer markets and sustained, high levels of demand is the availability of sufficient capital. According to Swiss group Bellevue Asset Management, stock markets will continue to benefit in 2010 from a renewed influx of funds due to high levels of liquidity. Sectors and companies that have a sound financial structure, good prospects for growth, a strong competitive position and a relatively low rating are considered particularly promising. Bellevue includes in this category companies in the healthcare sector that focus on increasing their efficiency and real innovations. Moreover, Bellevue sees a positive influence from innovative niches in Europe, such as owner-managed and family-run businesses. Sticking to successful strategies
Euram Bank board member Manfred Huber, responsible for asset management, will continue to remain true to his successful strategy in 2010: “Our investment policy of investing exclusively in corporate bonds was the right path to take.” Andreas Lassner, managing director of Kepler-Fonds KAG, is also pleased with the figures for 2009: “We managed to achieve very good performance results over the past year – for equity funds as well as for bond funds.” In equity trading, according to Lassner, Kepler‘s Austrian equity fund was the best in the product range – with an overall performance of 47.34 percent for the year. In the bonds business, funds offering corporate bonds stood out against the rest. Lassner’s prognosis for 2010 is generally positive, though he does point out that the stock market recovery was very euphoric in 2009.” In his view, expectations of a significant market recovery are currently reflected in Succeed 01/10
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finance & investment
erzielen.“ Aktienseitig, so Lassner, war der Kepler Österreich Aktienfonds mit einer Jahresperformance von 47,34 % der Beste in der Produktpalette. Rentenseitig stachen besonders Fonds mit Unternehmensanleihen hervor. Für das Jahr 2010 ist Lassner grundsätzlich positiv gestimmt, gibt aber zu bedenken, „dass die Erholung an den Aktienmärkten 2009 sehr euphorisch war.“ Aktuell werde in den Kursen eine deutliche wirtschaftliche Erholung eingepreist. Die Anzeichen dafür sollten sich aber durch Umstände wie auslaufende Konjunkturprogramme oder den unter Druck stehenden Arbeitsmarkt abschwächen. „Korrekturen scheinen daher im Jahr 2010 möglich“, sagt Lassner. Am Rentenmarkt geht er von einem wirtschaftlichen Umfeld mit positivem, aber niedrigem Wachstum sowie niedriger Inflation aus. „In einem solchen Umfeld werden sich fundamental gut aufgestellte Emittenten am besten behaupten können“, gibt Lassner die Investmentstrategie vor. Verhalten optimistisch
Auch Horst Simbürger, Head of Equities bei der Volksbank Invest, sieht gute Chancen für das Jahr 2010, rät jedoch zu einer realistischen Betrachtungsweise: „Ein großer Teil der positiven Entwicklung im Jahr 2009 ist auf das Ausbleiben der befürchteten Depression zurückzuführen, und der damit einhergehenden Erleichterung. Die Abwendung einer massiven Rezession ist allerdings auf Kosten zukünftigen Wachstums erkauft worden.“ Nahezu alle Staaten haben Konjunkturprogramme gestartet und ihre Verschuldung massiv erhöht. „Das dämpft die Wirtschaftserwartungen, und damit auch das Wachstum der Unternehmensgewinne. Wir gehen für 2010 nur mehr von moderaten Zuwächsen aus“, betont Simbürger.
Investoren schauen nach Afrika Malek Bou-Diab, Portfoliomanager bei Bellevue, glaubt an einen starken Aufschwung auf dem schwarzen Kontinent. „Die Börsenrallye wurde bisher von Schwellenländern wie China, Russland oder Brasilien angeführt. Afrika, ein neu aufstrebender Kontinent mit Wachstumsraten von über fünf Prozent, wurde von den Anlegern kaum wahrgenommen“, stellt Malek Bou-Diab fest. „Fakt ist“, so der Investmentmanager bei Bellevue, „dass in den letzten Jahren eine neue afrikanische Elite herangewachsen ist, die beachtliche Reformanstrengungen unternommen hat.“ Die Bekämpfung der Korruption, die Bildung zeitgemäßer Finanzsysteme, Infrastrukturinvestitionen, große noch weitgehend unerschlossene Rohstoffreserven sowie die verstärkte Integration in die globalen Wirtschaftskreisläufe eröffnen Afrika seiner Meinung nach attraktive Wachstumsperspektiven, „vergleichbar mit China oder Indien vor 20 oder 30 Jahren“. Dass Afrika in den meisten Aktienportfolios untervertreten ist, macht einen Einstieg für Investoren heute erst recht interessant: Mehr als 65 Prozent der an afrikanischen Börsen gelisteten Unternehmen werden von lokalen oder afrikanischen Diaspora-Investoren gehalten.
Investors rediscover Africa Bellevue portfolio manager Malek Bou-Diab believes in a strong upswing for Africa “Until now, the stock market rally has been led by newly industrialised countries such as China, Russia and Brazil. Investors have paid hardly any attention to Africa – an emerging continent with growth rates above five percent,” Malek Bou-Diab points out. “The fact is,” continues Bellevue’s investment manager, “that in the last ten years, a new African elite has emerged and has carried out considerable reforms.” The fight against corruption, the establishment of modern financial systems, investments in infrastructure, large yet mostly untapped raw materials reserves as well as the continent’s increased integration into global economic cycles open up favourable growth prospects for Africa in his opinion – comparable to the situation in China and India 20 to 30 years ago. The fact that Africa is not represented in most equity portfolios makes it even more interesting for investors to buy this year: More than 65 percent of companies listed at African stock exchanges are in the hands of local investors and African diaspora investors.
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the share prices. The signs of euphoria may weaken though, as economic stimulation packages come to an end and the labour market continues to remain under pressure – in addition to other negative factors. “The share prices in 2010 may therefore be adjusted accordingly,” said Lassner. In the bond market, he foresees an economic environment with positive, but low growth and low inflation. “In such an environment, sound, well-positioned issuers will come out on top,” said Lassner on investment strategies. Cautious optimism
Horst Simbürger, head of equities at Volksbank Invest, also sees good prospects for the year 2010, but recommends a realistic approach: “A large portion of the positive development in 2009 can be attributed to the fact that the dreaded depression did not arrive, and to the relief which followed. However, the prevention of a massive recession was brought about at the expense of future growth.” Almost all countries initiated programmes to stimulate their economies, thereby increasing their national debt enormously. “This puts a dampener on economic expectations, and consequently also on increases in corporate earnings. We anticipate only moderate growth for 2010,” explained Simbürger. Erste-Sparinvest chief investment officer Harald Egger predicts a favourable environment for corporate bonds and high-yield bond funds, as well as for bond funds associated with emerging markets, which profit from strengthening currencies and strong economic growth. As a result of the catch-up effect and the relatively low levels of national debt compared to Western Europe, CEE government bonds are consi-
dered particularly attractive. ErsteSparinvest envisages low potential yield for classic euro government bonds, international government bonds, US mortgage bonds and inflation-indexed bonds. Defensive sectors remain favourable
Last year those sectors more sensitive to growth and economic activity — such as companies, raw materials and banks — experienced disproportionate growth, therefore the more defensive sectors should become stronger again in 2010, in the unanimous opinion of investment experts. Sectors of particular interest include pharmaceuticals, food, telecommunications and utilities. Many investment managers have therefore placed extra emphasis on these sectors in their portfolios. Technology stocks are also preferred. “In our view, innovative companies in biotechnology, medical technology and healthcare infrastructure will continue to achieve ten to twenty percent growth in the coming years,” said Eric Bernhardt, health-care portfolio manager at Bellevue. Higher life expectancy, an increasing incidence and prevalence of chronic disease, changing lifestyles and the expanding health-care provision in up-and-coming newly industrialised countries raises the demand for health-care services. Furthermore, populations in the emerging markets continue to grow. “In many newly industrialised countries, better health-care provision leads to a greater need for investment, which is supported by governmental investment programmes,” said Bernhardt. Russia, for example, intends to double its expenditure on health care by the year 2015, reaching 6.4 percent of the GDP.
Erste-Sparinvest Chief Investment Officer (CIO) Harald Egger sieht ein günstiges Umfeld für Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihenfonds, ebenso für Anleihenfonds mit Bezug zu den Emerging Markets, die von steigenden Währungen und einem starken Wirtschaftswachstum profitieren. Wegen ihres Nachzieheffektes und der im Vergleich zu Westeuropa geringen Staatsverschuldung sind CEE-Staatsanleihenfonds als besonders attraktiv einzustufen. Eher geringes Ertragspotenzial sieht die Erste-Sparinvest bei klassischen Euro-Staatsanleihen und internationalen Staatsanleihen, US-Hypothekenanleihen- und Inflationsanleihenfonds. Defensive Branchen bleiben attraktiv
Nachdem im letzten Jahr vor allem die konjunktursensitiven Unternehmen, Rohstoffe und Banken überproportional zugelegt haben, sollten 2010 die defensiveren Branchen wieder relativ stärker sein, so die einhellige Meinung der Investmentprofis. Zu den interessanten Branchen zählen Pharma, Nahrungsmittel, Telcos und Versorger. So mancher Investmentmanager hat daher diese Branchen in seinem Portfolio übergewichtet, auch Technologiewerte werden bevorzugt. „Nach unserer Einschätzung dürften innovative Unternehmen in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnologie oder Gesundheitsinfrastruktur auch in den kommenden Jahren um zehn bis 20 Prozent wachsen“, betont etwa Eric Bernhardt, Portfoliomanager Healthcare bei Bellevue. Die steigende Lebenserwartung, die Zunahme chronischer Krankheiten, veränderte Lebensgewohnheiten sowie die wachsende Gesundheitsversorgung in den aufstrebenden Schwellenländern steigern die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Zudem nimmt die Bevölkerung in den Emerging Markets weiter zu. „Eine verbesserte Gesundheitsversorgung in vielen Schwellenländern führt zu einem hohen Investitionsbedarf, welcher durch staatliche Investitionsprogramme unterstützt wird“, beschreibt Bernhardt. So plane etwa Russland, seine Gesundheitsausgaben bis ins Jahr 2015 auf 6,4 Prozent des BIP zu verdoppeln. Aus diesen Gründen setzt auch die Euram Bank weiterhin auf Technologie und Gesundheitswesen. „Für Veranlagungen in Anleihen sind Unternehmensanleihen trotz der Spreadverengung zu Staatsanleihen nach wie vor zu favorisieren“, betont Asset Management-Chef Manfred Huber, „allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass die Restlaufzeit weniger als zwei Jahre beträgt, um einer möglichen Zinserhöhung vorzubeugen“. Banken werden freundlicher bewertet
Einiges zur Freude der Anleger beitragen könnte nach Meinung von Fidelity-Manager Pabst der Finanzsektor selbst. „Die Banken haben im Zuge der Finanzkrise strukturelle Verbesserungen vorgenommen, Überkapazitäten abgebaut und somit Gewinnmargen gesteigert. Stärkere Häuser konnten ihren Vorsprung durch günstige Übernahmen weiter ausbauen und dürften daher langfristig eine überproportional gute Wertentwicklung erzielen“, ist Pabst überzeugt. Interessant sind für ihn aber auch Unternehmen aus dem Grundstoffbereich, „denn die Rohstoffe tendieren wieder nach oben“. Fluggesellschaften, Zementhersteller und Autobauer bleiben hingegen stark unter Druck. Und noch eine Branche steht für die Anlageprofis 2010 besonders unter Beobachtung: Für Immobilieninvestoren könnte es aus Sicht der Investmentexperten ein vielversprechendes Jahr werden. In Nord-, West- und Mitteleuropa stabilisieren sich die Immobilienpreise bereits, in Deutschland, Frankreich und Großbritannien steigen die Preise erstklassiger Immobilien sogar. Der Raum Zentral- und Osteuropa (siehe auch unsere Story auf Seite 92) wird sich zwar im Jahr 2010 noch verhalten darstellen, doch wenn die wirtschaftliche Entwicklung wieder nach oben zeigt, werden auch die Immobilienportfolios wieder zu einer positiven Entwicklung kommen.
Andreas Lassner, KeplerFonds KAG: „Die Erholung an den Aktienmärkten war 2009 sehr euphorisch, 2010 sind Kurskorrekturen möglich.“ Andreas Lassner, KeplerFonds KAG: “The stock market recovery was very euphoric in 2009 but share prices may be adjusted in 2010.”
Christian Pabst, Fidelity International: „Die Börsen bieten trotz starker Kursanstiege seit März 2009 mittel- und langfristig attraktive Einstiegsgelegenheiten.“ Christian Pabst, Fidelity International: “Stock exchanges are still offering attractive medium-term and long-term investment opportunities, despite the strong rise in market prices since March 2009.”
Consequently, Euram Bank also continues to place special emphasis on technologies and health care. “When investing in bonds, corporate bonds should be prioritised over government bonds, despite the spread narrowing,” emphasises head of asset management Manfred Huber. “However, it is imperative to check that the term to maturity does not exceed two years, in order to avoid a possible increase in interest rates.” Banks are assessed less harshly
Fidelity sales manager Pabst feels that the financial sector itself may contribute towards the good mood of investors. “In the course of the financial crisis, the banks made structural improvements, reduced overcapacity and thereby increased their profit margin. Strong institutions were able to increase their lead further through low-cost takeovers and should therefore achieve an above-average performance in the long term,” said Pabst. Companies in the raw materials sector
Manfred Huber, Euram Bank, fokussiert weiter auf Unternehmensanleihen. Manfred Huber, Euram Bank, continues to focus on corporate bonds.
are also of great interest to him, as raw materials are showing an upward trend. On the other hand, airlines, cement manufacturers and car manufacturers remain heavily under pressure. Investment experts are keeping a watchful eye on another sector as well: Real estate looks very promising to them this year. In Northern, Western and Central Europe, property prices have already begun to stabilise. In Germany, France and Great Britain, prices for prime real estate are even rising. Activities in Central and Eastern Europe (see our story on page 92) will remain subdued in 2010, but as soon as economic development starts pointing upwards again, real estate portfolios will also yield better and better results.
Bellevue-Portfoliomanager Malek Bou-Diab sieht gute Chancen in Afrika. Bellevue portfolio manager Bou-Diab senses good opportunities in Africa.
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1020 Wien – Loft nahe Augarten
1020 Wien – Ehemalige Fabrik
law& taxation Polen mit neuem Privatisierungsplan
Ukraine verschärft Steuerrichtlinien
Neue Kreditlimits in Ungarn
> Die Ukraine modifiziert ihr Steuersystem: Die sogenannte Akzise (Sonderabgabe auf Luxusgüter) auf alkoholische Getränke wurde fast verdoppelt. Die Ausführungsbestimmungen zur Überwachung der Entrichtung von Umsatzsteuer wurden abermals verschärft, weist e|n|w|c Rechtsanwälte hin. Die Bedingungen für den Erhalt der anstelle von Umsatzsteuerrückerstattungen gewährten Steuerguthaben sind noch enger gefasst und auf die Steuerschuld des jeweiligen Monats bezogen worden.
> Das ungarische Parlament hat Ende 2009 neue, wichtige Beschränkungen für den Finanzmarkt beschlossen. In erster Linie betrifft diese Regelung Privatkunden: Die Begrenzung von Hypothekendarlehen und Leasinggeschäften wird ab 1. Juni 2010 neu geregelt. So soll die Gesamtsumme eines Kredites, bei einer Forint-Finanzierung, auf eine Liegenschaft nicht mehr als 75 Prozent ihres Verkehrswertes betragen. Bei einer Euro-Finanzierung dürfte die Gesamtsumme des Kredites dann nur 60 Prozent und bei einer anderen Fremdwährung sogar nur 45 Prozent des Verkehrswertes ausmachen.
New privatisation programme for Poland
Loft in ehemaliger Fabrik beim Augarten, Dachgeschoß, außergewöhnliche Architektur, Luxusausstattung, 247 m2 Wohnfläche, Gartenbenützung, Sauna, Weinkeller, Fitnessraum, Garage möglich.
Dachgeschoßmaisonette in ehemaliger Fabrik, 159 m2 Wohnfläche, Blick in hauseigenen Garten, Terrasse, Sauna, Weinkeller, Garage.
2344 Maria Enzersdorf
2000 Stockerau
> Die polnische Regierung beschleunigt ihre Pläne zu weiteren Privatisierungen für den Zeitraum bis 2011. Mit erhofften Einnahmen von 36,7 Milliarden Zloty (rund neun Milliarden Euro) aus Verkäufen von Unternehmensanteilen in den Bereichen Energie, Banken und Finanzen, Chemie, Öl- und Metallindustrie sowie Transportwesen soll das Budget maßgeblich gestärkt werden. Insgesamt sollen in diesem Prozess rund 740 Staatsbetriebe privatisiert werden.
Wohndomizil Marienhöhe, extravagante Reihenhäuser, moderne Architektur, ca.150 m2 Wohnfläche, Autoplatz, wunderschöner Blick.
> The Polish government has expedited plans for further privatisation in the period leading up to 2011. The 36.7 billion zlotys (approx. 9 billion euros) in revenues anticipated from the sale of shares in companies in the energy, banking and finance, chemicals, oil and metals as well as transport sectors are to be used to greatly strengthen the national budget. Altogether 740 state-owned enterprises have been earmarked for privatisation during this period.
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Stricter tax regulations in the Ukraine
> The Ukraine is making changes to its tax system. The so-called excise taxes (special tax on luxury goods) have been practically doubled for alcoholic beverages. The regulatory statutes that serve to monitor the payment of turnover tax have also become more severe, according to the law firm e|n|w|c. Conditions for receiving tax credits instead of tax refunds have been narrowed down and take into account the tax liability in that particular month.
New credit limits in Hungary
> At the end of 2009, the Hungarian parliament passed legislation to place important limitations on the financial market. These regulations will primarily affect retail banking customers, as new limits will apply to mortgage loans and the leasing business from 1 June 2010. According to the new regulations, the total amount of credit obtained through forint-based loans for a single piece of real estate may not exceed 75 percent of its market value. In the case of eurobased loans, the total amount of credit will be limited to only 60 percent, while for other currencies a mere 45 percent of market value is the applicable limit.
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law&taxation
Die HGAA wurde vom österreichischen Staat übernommen. HGAA taken over by the Republic of Austria.
Auszeichnungen für CMS Awards for CMS
> CMS, der Verbund führender Europäischer Anwaltskanzleien, dem CMS Reich-Rohrwig Hainz in Österreich und Südosteuropa als Gründungsmitglied angehört, wurde von der Thomson Reuters Publikation Acquisitions Monthly zum Mid-Market Legal Advisor of the Year ernannt. Eine ähnliche Auszeichnung erhielt CMS knapp ein Monat davor von Financial Times und Mergermarket, die CMS ebenfalls zum Mid-Market Legal Advisors of the Year kürten. Die Spitzenposition von CMS in CEE spiegelt sich auch im Mergermarket-Ranking wieder, das den internationalen Sozietätenverbund bei der Anzahl von M&ATransaktionen in CEE an die erste Stelle reihte. > CMS – the association of leading European law firms of which CMS Reich-Rohrwig Hainz, based in Austria and Southeast Europe, is a founding member –has been awarded the title of Mid-Market Legal Advisor of the Year by Acquisitions Monthly, a magazine published by Thomson Reuters. CMS received a similar award only a month before that from the Financial Times and Mergermarket, which also chose CMS as Mid-Market Legal Advisor of the Year. The prime position of CMS in CEE is also reflected in Mergermarket’s M&A ranking, which – in terms of the number of M&A transactions in CEE – puts the international association of law firms in the top spot.
fwp stellte Weichen für Constantia Privatbank FWP points the way ahead for Constantia Privatbank
Avancement für Alexander Petsche GlaxoSmithKline und Intercell haben eine Kooperation abgeschlossen. GlaxoSmithKline and Intercell have concluded a cooperation agreement.
Schönherr verhandelte für GlaxoSmithKline Schönherr negotiates deal for GlaxoSmithKline > Die zentraleuropäische Rechtsanwaltskanzlei Schönherr, vertreten durch Christian Herbst und Florian Kusznier, hat den britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline beim Abschluss einer strategischen Kooperation mit der Biotech Company Intercell AG beraten. Ziel der Kooperation ist die rasche Entwicklung und Vermarktung nadelfreier Pflasterimpfstoffe. Die Transaktion in der Höhe von 105 Millionen Britischen Pfund – das entspricht 115 Millionen Euro – wurde am 11. Dezember abgeschlossen. Im Rahmen der Kooperation erhält GlaxoSmithKline auch eine Kapitalbeteiligung an Intercell, die schrittweise auf bis zu fünf Prozent ausgebaut werden kann. > Central-European-based law firm Schönherr, represented by Christian Herbst and Florian Kusznier, advised the British pharmaceutical group GlaxoSmithKline in reaching a strategic cooperation agreement with the Austrian biotech company Intercell AG. The agreement is intended to pave the way for rapid development and marketing of needlefree vaccines delivered through a patch. The deal, worth 105 million pounds sterling – equivalent to 115 million euros – was concluded on 11 December. As part of the deal, GlaxoSmithKline will acquire an equity stake in Intercell that can be raised over time to up to 5 percent of Intercell’s stock.
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> Alexander Petsche, Partner der Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte, wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2010 zum Mitglied des Präsidiums des Internationalen Schiedsgerichts der Wirtschaftskammer Österreich (VIAC) gewählt. Dieses Gremium zählt zu den wichtigsten internationalen Schiedsinstitutionen und verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 1975 das Ziel, internationale Wirtschaftsstreitigkeiten zu entscheiden. Petsche, der erst kürzlich zum Vorstandsmitglied der Österreichischen Vereinigung für Schiedsgerichtsbarkeit bestellt wurde, leitet die Praxisgruppe Dispute Resolution der Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte in Wien. > Alexander Petsche, partner at Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche law firm, was elected to the committee of the Vienna International Arbitral Centre (VIAC – the international arbitration centre of the Austrian Federal Economic Chamber) with effect of 1 January 2010. This committee ranks as one of the most important arbitration institutions in the world and its core objective since its founding in 1975 has been the settling of international financial disputes. Petsche, who was only recently voted onto the board at the Neues Mitglied des inAustrian Arbitration Association ternationalen Schiedsge(ArbAut), heads the Dispute richts: Alexander Petsche Resolution team at Baker & New member of the interMcKenzie • Diwok Hermann national arbitration centre: Petsche law firm in Vienna. Alexander Petsche
Fotos: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT (4)
Thumbs up for Alexander Petsche
> Die Wiener Wirtschaftssozietät Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH (fwp) hat den Verkauf der Constantia Privatbank AG rechtlich begleitet. Nach einer umfassenden Restrukturierung und intensiven Verhandlungen wurde die Bank an ein Konsortium um die E. F. Grossnigg Finanzberatung und Treuhandgesellschaft m.b.H. verkauft. Das Team um den Bankrecht- und Finanzierungsexperten Markus Fellner und Partner Andreas Jank erarbeitete die Strategie für die umfangreiche Restrukturierung der Constantia Privatbank AG. „Ziel war es, eine Struktur zu entwickeln, die den Käufer vor Risiken aus ungewissen Haftungen der Constantia Privatbank soweit rechtlich möglich schützt“, erläutert Fellner. Zur Minimierung der Risiken griff Fellner erstmals in Österreich das Prinzip einer Bad Bank auf, in der als Grundlage für die Restrukturierung alle Risiken und notleidenden Kredite der Constantia Privatbank zurückgelassen wurden. Das von Rechtsrisiken befreite Bankgeschäft wurde ausgegliedert und konnte schließlich verkauft werden. Die Gesamttransaktion soll in der ersten Jahreshälfte 2010 abgeschlossen sein. > The Vienna-based business law firm Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH (FWP) provided legal counsel in connection with the sale of Constantia Privatbank AG. After comprehensive restructuring and extensive negotiations, the bank was sold to a consortium involving E. F. Grossnigg Finanzberatung und Treuhandgesellschaft m.b.H. A team led by banking and finance expert Markus Fellner and FWP partner Andreas Jank worked out the strategy for the comprehensive restructuring of Constantia Privatbank AG. “Our goal was to develop a structure that, to the extent possible under the law, protects the buyer against risks arising from possible liabilities on the part of Constantia Privatbank,” FWP partner Markus Fellner explains. In order to minimise risks, Fellner resorted to the bad bank principle. To make restructuring possible, this bad bank – the first of its kind in Austria – held all risks and non-performing loans on the part of Constantia Privatbank. The banking business, which was thus free from legal risks, was spun off and could finally be sold. The whole transaction is expected to be completed in the first half of 2010.
Freshfields beriet BayernLB bei HGAA
Freshfields advises BayernLB on HGAA transfer
> Die internationale Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer hat die BayernLB, Deutschlands zweitgrößte Landesbank, bei der Übernahme ihrer Beteiligung an der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) durch die Republik Österreich vertreten. Die Abtretung des Anteils der BayernLB von 67,08 Prozent an der HGAA erfolgte zum symbolischen Preis von einem Euro. Die BayernLB verzichtet außerdem auf bestehende Forderungen gegenüber der HGAA über 825 Millionen Euro. Zudem trägt die BayernLB zur Sicherung der Liquidität der HGAA mit Verbleib der bestehenden Liquiditätslinien in der HGAA bei. Die restlichen Altaktionäre Grazer Wechselseitige und das Land Kärnten schießen 30 Millionen Euro bzw. 200 Millionen Euro zu. > The international law firm Freshfields Bruckhaus Deringer advised BayernLB – Germany’s second largest regional bank – on the transfer of its interest in Hypo Group Alpe Adria (HGAA) to the Republic of Austria. BayernLB’s 67.08 percent stake in HGAA was relinquished for the symbolic sum of one euro. BayernLB also waives existing claims against HGAA amounting to 825 million euros. Furthermore, BayernLB will help ensure the solvency of HGAA while the current liquidity guidelines remain in place at HGAA. Grazer Wechselseitige and the Austrian province of Carinthia, both outgoing shareholders, are contributing 30 million and 200 million euros respectively.
Wolf Theiss und TelCo AG unterstützen Privatisierung im Kosovo
Neue Partner bei CHSH Four new partners at CHSH
Wolf Theiss and TelCo assist Kosovo in privatisation > Ein Konsortium, bestehend aus Telco AG und Wolf Theiss, unterstützt das Wirtschafts- und Finanzministerium des Kosovo im Rahmen der zukünftigen Privatisierung des staatlichen Telekommunikations- und Postunternehmens Post und Telekom Kosovo (Posta dhe Telekomunikacioni i Kosovës, PTK). Das Konsortium unter der Leitung der TelCo AG analysiert Möglichkeiten für eine Privatisierung der PTK und soll eine Privatisierungsstrategie mit größtmöglichen Vorteilen für die Bevölkerung des Kosovo empfehlen. Der neue strategische Investor soll notwendige Investitions- und Entwicklungsprogramme für die PTK gewährleisten, um so Qualität, Quantität und Preisgestaltung der Telekommunikationsdienste zu verbessern. Die Privatisierung der PTK ist die bisher größte Transaktion im Kosovo. > A consortium consisting of Telco AG and Wolf Theiss is assisting Kosovo’s Ministry of Economy and Finance in connection with the future privatisation of the state-owned telecommunications and postal company Post and Telecommunications Kosovo JSC (Posta dhe Telekomunikacioni i Kosovës or PTK). The consortium led by TelCo AG will analyse the options for the privatisation of PTK in order to put forward a privatisation strategy that would bring the maximum benefit to the people of Kosovo. The new strategic investor will be expected to make a commitment towards much needed investment and development programmes for PTK to improve the quality, quantity and tariff structure of its tele-communications services. The privatisation of PTK is the largest deal to date in
Thomas Trettnak, Johannes Prinz, Bernhard Kofler-Senoner, Manfred Ton (v.l.n.r.)
> CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati erweiterte mit 1. Jänner 2010 seine Partnerschaft von Rechtsanwälten. In den Kreis der bisher 13 wurden vier neue Partner aufgenommen: Bernhard Kofler-Senoner, Johannes Prinz, Manfred Ton und Thomas Trettnak. Als eine der größten und renommiertesten Wirtschaftskanzleien Österreichs mit Büros in Zentral-, Ost- und Südosteuropa setzt CHSH weiter auf Expansion. „Vier neue Partner in die Partnerschaft aufzunehmen ist ein klares Zeichen für anhaltendes Wachstum. Wir schaffen damit die Grundlage, auch in den nächsten Jahren das Beratungsspektrum für unsere Klienten kontinuierlich auszubauen“, betont Albert Birkner, Managing Partner von CHSH. >The number of partners at CHSH (Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati) was increased on 1 January 2010. Four new partners joined the ranks of the 13 existing partners: Bernhard Kofler-Senoner, Johannes Prinz, Manfred Ton and Thomas Trettnak. As one of the largest and most renowned corporate law firms in Austria with offices in Central, Eastern and Southeast Europe, CHSH continues to expand. “Appointing four new partners is a clear sign of sustained growth. In doing so, we are laying the foundation for the continued expansion – over the coming years – of the advisory services we offer our clients,” stresses Albert Birkner, managing partner at CHSH.
Die beabsichtigte Privatisierung der Post und Telekom Kosovo schreitet zügig voran. The planned privatisation of Post and Telecommunications Kosovo is making rapid progress.
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Das Jahr der Entscheidungen
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2010 will be an exciting year for commercial lawyers. Disputes and the prosecution of claims will be on the rise, and one or two cases of privatisation are on the cards in CEE. The sector is optimistic.
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as Erdbeben ist ausgeblieben. „Anfang 2009 war von vorsichtigen Prognosen gekennzeichnet, aber insgesamt lief es dann doch besser als erwartet“, sagt Raoul Hoffer, Partner von Binder Grösswang stellvertretend für seine Zunft. In wirtschaftlich härteren Zeiten achten Unternehmen mehr darauf, Recht zu bekommen. Die seit vielen Jahren in den Märkten Zentral- und Osteuropas tätigen Kanzleien haben ihr CEE-Geschäft im Prinzip nach drei Modellen aufgebaut: Nach dem Best-Friends-Prinzip, mit eigenen Niederlassungen und mit einer Mischung aus beiden Strategien. Ein klares Best-Friends-Konzept verfolgt Dorda Brugger Jordis. Partner Stefan Artner: „Ziel ist, ein one-face-to-the-customer-Prinzip zu erreichen. Unsere Kunden haben so einen einzigen Ansprechpartner für Ihre Anliegen, und das schätzen sie. Wir setzen bewusst auf lokal vernetzte Anwälte.“ Das bringe Kostenvorteile ohne Qualitätseinbußen. Eine Einschätzung, die Hoffer teilt. „Das Prinzip: best partner statt gezwungener Partner, sehen wir als vorteilhaft. Ein weiteres Argument ist, dass wir durch eigene Niederlassungen mögliche Partnerschaften mit internationalen Kanzleien verlieren könnten.“ Doch es gibt auch Kanzleien, die ganz bewusst das Risiko von Niederlassungen in Kauf nehmen. An Kraft durch eigene Präsenz glaubt Horst Ebhardt, Managing Partner von Wolf Theiss: „Wir haben Büros in 12 Ländern, weil wir an die Notwendigkeit eigener Standorte glauben, um »Rund ein unsere Klienten vor Ort erstklassig Drittel ihrer zu betreuen. Best Friends ist dann Umsätze erzielen sinnvoll, wenn man in einem Markt die Kanzleien nicht präsent sein will und Klienten bereits in das auch nicht einfordern.“ Auch Zentral- und e|n|w|c Natlacen Walderdorff Cancolas setzt auf eigene Niederlassungen. Osteuropa.« Partner Raimund Cancola: »Law firms are „Wir wollen an jenen Standorten, wo wir sind, auch tatsächlich already making mit eigenen Büros vertreten sein. about one third Wo e|n|w|c drauf steht, soll auch of their turnover e|n|w|c drin sein. Man braucht echte in Central and Osteuropa-Kompetenz, und wir denEastern Europe.« ken, dass wir diese mit eigenen Büros und lokalen Partnern am besten bieten können.“ Heute erzielt e|n|w|c bereits rund 30 bis 40 Prozent des Umsatzes und Gewinns in CEE und liegt damit im oberen Bereich im Vergleich zu anderen österreichischen Kanzleien. Das Ziel sei, so Cancola, „in Warschau sagen zu können, wir haben auch ein Büro in Wien“. Auch in der Krise hat Cancola dieses Konzept nie in Frage gestellt. „Natürlich verursacht die lokale Präsenz Kosten, aber auf der anderen Seite sind wir extrem flexibel, haben eine schlanke Organisation und flache Hierarchien. Das unterscheidet uns von den großen amerikanischen und englischen Sozietäten: Deren Kosten sind deutlich höher.“
The year of decisions
Komplexität der Fälle nimmt zu Fotos: gettyimages, beigestellt (14)
Auseinandersetzungen vor Gericht können oft lange dauern. Die Komplexität grenzüberschreitender Fälle nimmt zu. Settling disputes in court can take a long time. Cross-border cases are becoming increasingly complex.
2010 wird ein spannendes Jahr für Wirtschaftsanwälte. Streitigkeiten und Durchsetzung von Recht werden zunehmen, auch die eine oder andere Privatisierung in CEE steht an. Die Branche ist zuversichtlich.
Willibald Plesser, Partner im Wiener Büro der internationalen Sozietät Freshfields Bruckhaus Deringer, sieht das naturgemäß differenziert: „Komplexe und große Projekte in CEE erfordern Beratung zu höchsten internationalen Standards, gekoppelt mit dem besten Rechtsrat, den man vor Ort bekommen kann. Dies können andere Kanzleien mit ihren oft kleineren Netzwerkbüros vor Ort weder vom Know-how noch von den Kapazitäten her leisten.“ Der Erfolg dieses Modells ließe sich nachweisen, meint Plesser nicht ohne Stolz: In den Transaktionsranglisten interna-
he earthquake did not occur after all.“The begin ning of 2009 was marked by tentative prognoses, but on the whole things went better than expected,” says Raoul Hoffer, partner at Binder Grösswang, on behalf of the legal profession. In economically difficult times, companies are more determined to protect their rights. Law firms that have been active in the Central and Eastern European markets for many years basically established their CEE business on one of three models: on the ‘best friends’ principle, opening their own on-site branches or a combination of these two strategies. Dorda Brugger Jordis clearly follows a ‘best friends’ concept. Partner Stefan Artner: “The aim is the ‘one face to the customer’ principle. This means that our customers have one single contact person for their
concerns – which they appreciate. We rely on locally interconnected lawyers, which brings cost benefits without compromising quality.” Hoffer agrees: “We regard the principle of ‘best partner instead of compelled partner’ as an advantage. Another argument is that having our own on-site branches could lead to our losing possible partnerships with international law firms.” However, there are also law firms that knowingly accept the risk of establishing their own branches. Horst Ebhardt, managing partner at Wolf Theiss, believes in strength through presence: “We have offices in 12 countries because we are convinced of the necessity of having our own locations in order to offer our clients the optimal support. ‘Best friends’ makes sense if one doesn’t wish
Guter Rat
Good advice Führende Wirtschaftsanwalts-Kanzleien in CEE (Auswahl) Leading commercial law firms in CEE (selection) Baker & McKenzie – Diwok Hermann Petsche www.bakernet.com Binder Grösswang www2.bgnet.at Brauneis Klauser Prändl www.bkp.at bnt Rechtsanwälte www.bnt.eu CHSH Cerha Hempel Spiegefeld Hlawati www.chsh.at CMS Reich-Rohrwig Hainz www.cms-rrh.com DLA Piper Weiss-Tessbach www.dlapiper.com Dorda Brugger Jordis www.dbj.co.at e|n|w|c Natlacen Walderdorff Cancola www.enwc.com Freshfields Bruckhaus Deringer www.freshfields.com Hule |Bachmayr-Heyda| Nordberg www.hbn-legal.at Lambert Eversheds www.lamberteversheds.com Lansky Ganzger www.lansky.at Saxinger Chalupsky www.scwp.com Schönherr Rechtsanwälte www.schoenherr.at Wolf Theiss www.wolftheiss.com
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Martin Brodey und Stefan Artner, Dorda Brugger Jordis: Setzen in CEE auf ein Best-Friends-Prinzip und sind damit gut unterwegs. Martin Brodey and Stefan Ar tner, Dorda Brugger Jordis: Are doing well in CEE using the “best friends” principle.
tionaler Datenanbieter wie Mergermarket stand Freshfields 2008 und 2009 als Rechtsberater in Osteuropa jeweils ganz vorn. „Wien ist also ein idealer Standort für unser regionales Osteuropa-Kompetenzzentrum“, meint Plesser. Lokal verankert
Christian Nordberg, Partner von Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg, ist mit seiner Kanzlei seit über 15 Jahren in CEE tätig. Im Oktober 2008 öffnete die Kanzlei einen eigenen Standort in Bratislava. „Wir betreuen dort vor allem Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die in der Slowakei über Niederlassungen verfügen oder die dort Investments tätigen“, erklärt Nordberg. In anderen CEE-Ländern, vor allem in Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Russland und Ungarn, ist man über lokale Partnerkanzleien tätig, wobei die Mandate von Wien aus betreut werden. „Wir kennen sowohl das Best-Friends-Konzept als auch den eigenen Standort. Aus meiner Sicht verfügt der eigene Standort über einige klare Vorteile gegenüber einer Best-Friends-Kooperation. Beim Best-Friends-Konzept hängt sehr viel davon ab, welcher Anwalt die Causa gerade betreut“, weiß Nordberg. Der eigene Standort bringe zudem eine stärkere lokale Verankerung. Deshalb haben sich auch Schönherr Rechtsanwälte, die bis Mitte der 90er Jahre mit Best-Friends in CEE arbeiteten, für eigene Niederlassungen entschieden. Partner Markus Piuk: „Die zusehends komplexeren rechtlichen Fragestellungen in CEE können nur durch vollständig in die Kanzleistruktur integrierte und nach westlichen Standards ausgebildete lokale Anwälte auf westeuropäischem Niveau betreut werden.“ In Warschau, Prag und dem neuen Büro in Bratislava wurden entsprechende Strukturen schon geschaffen, ein Standort in der Türkei soll bald folgen. Das Beste aus beiden Welten
Gerhard Hermann von Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche, sieht 52
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Dick Tyler, CMS: „Wir verfügen in unserem Verbund über gemeinsame ethische Standards und in allen Ländern über einheitlich hohe technische Standards unserer rechtlichen Beratungsleistung.“ Dick Tyler, CMS: “In our organisation we have common ethical standards and consistently high technical standards of legal counsel in all countries.“
to be present on a market and the clients do not demand it.” The legal firm e|n|w|c Natlacen Walderdorff Cancolas also sets great store by having its own branches. As partner Raimund Cancola explains: “We want to have actual offices in the places where we are active. When we call it e|n|w|c, then it should really be e|n|w|c. One requires a particular competence specific to Eastern Europe, and we believe that the best way to offer that is by having our own offices.” Today e|n|w|c already generates between 30 and 40 percent of its turnover and returns in CEE, which puts them at the higher end compared to other Austrian law firms. “Our goal,” Cancola explains, “is to be in Warsaw and to be able to say that we ‘also have an office in Vienna’.” And even during the crisis he never put this concept into question. “Of course local presence is associated with costs, but on the other hand we are extremely flexible, have a lean organisation and flat hierarchies. That’s what distinguishes us
from the big American and British law firms: Their costs are considerably higher.” Cases becoming more and more complex
Willibald Plesser, partner in the Viennese branch of the international law firm Freshfields Bruckhaus Deringer, sees this more discriminately: “Complex and large-scale projects in CEE require consulting services at the highest international level, combined with the best possible onsite legal advice. This is something that other law firms with their often smaller network offices cannot provide – neither know-how- nor capacity-wise.” Plesser is proud to say that this model’s success can be seen from the figures: In the transaction rankings of international data providers such as Mergermarket, Freshfields was the number 1 legal adviser in Eastern Europe in 2008 and 2009. “Therefore, Vienna is the perfect location for our regional Eastern Europe competence centre,” says Plesser.
David Gray, Eversheds: „Noch vor einigen Jahren lehnten die Klienten eine paneuropäische Betreuung ab – heute schätzen sie das sehr.“ David Gray, Eversheds: “Only a couple of years ago clients refused a pan-European service – today that service is precisely what they cherish.”
hingegen in der Verbindung beider strategischer Ansätze die ideale Lösung: „Baker & McKenzie hat weltweit in fast allen wesentlichen Jurisdiktionen eigene Standorte. In den wenigen Ländern, wo dies nicht der Fall ist, haben sich sehr erfolgreiche Best-Friends-Modelle entwickelt.“ Felix Prändl, Partner der Brauneis Klauser Prändl Rechtsanwälte, setzt auf ein modifiziertes Best-Friends-Modell. BKP kooperiert im Neuen Europa eng mit jenen Rechtsanwaltskanzleien, die mit Deloitte befreundet sind. „So können wir sowohl auf hervorragende Rechtsanwälte als auch auf das umfassende Know-how von Deloitte selbst zugreifen“, betont Prändl. Die Klienten erhalten so rechtliche und steuerliche Beratung aus einer Hand. Auch CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati kombiniert die Vorteile jeder Philosophie. „Unsere Kanzlei ist Mitglied des Netzwerks Lex Mundi“, sagt CHSH-Managing Partner Irene Welser, „wir haben in sechs CEE-Jurisdiktionen eigene Büros. Darüber hinaus verfügen wir mit unseren Lex Mundi Partnerkanzleien über ein globales, bewährtes Netz von Kollegen.“ Eine ähnliche Strategie verfolgt Martin Neupert, Partner bnt Rechtsanwälte in Nürnberg: „Für uns ist der Aufbau eigener Standorte zentraler Bestandteil unserer weiteren Expansionsstrategie in Mittel- und Osteuropa. In jenen
Thinking outside the box is not just a phrase, but rather our approach to legal advice. LANSKY, GANZGER + partner is Austria‘s leading law firm interacting between businesses, national and international political institutions. We develop interdisciplinary solution strategies in Austria and throughout Eastern Europe. LANSKY, GANZGER + partner provides comprehensive legal solutions in the following areas: • • • • •
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home advantage in central europe
Chrstian Nordberg, Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg: „Der eigene Standort hat klare Vorteile gegenüber einer Best-Friends Kooperation und bringt eine stärkere lokale Verankerung.“ Chrstian Nordberg, Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg: “An on-site office has clear advantages compared to the ‘best friends’ concept and promotes a greater sense of local rootedness.”
MOE-Ländern, wo wir noch keine eigenen Rechtsanwaltsgesellschaften haben, haben wir ein Best-Friends-Modell entwickelt.“ Erfahrung zählt
Wichtig sei in jedem Fall, so Dick Tyler, Executive Partner CMS Legal Services EEIG, die Schaffung gemeinsamer Charakteristika: „Wir verfügen in unserem Verbund über gemeinsame ethische Standards und in allen Ländern über einheitlich hohe technische Standards unserer rechtlichen Beratungsleistung unter Nutzung des gesamten im Netzwerk vorhandenen Know-hows.“ Peter Huber, Managing Partner CMS Reich-Rohrwig-Hainz, ergänzt: „Wir können auf eine Erfahrung von 20 Jahren in CEE verweisen. Unser Konzept hat sich bewährt: Operative Integration bei finanzieller Unabhängigkeit der einzelnen CMS Verbundkanzleien. Wir verfügen über ein gemeinsames Branding, unsere Mitarbeiter bieten allerorts den gleich hohen Beratungsstandard, und wir sorgen mit unseren Aus- und Weiterbildungsprogrammen auch dafür, dass wir diese Stärken ausbauen.“ Finanziell sei jede CMS-Mitgliedssozietät unabhängig und könne dementsprechend flexibel auf die lokalen Marktgegebenheiten reagieren. Der klare Fokus von CMS Reich-Rohrwig Hainz auf die Region SEE sowie die Industriespezialisierung als Kern der Strategie von CMS seien weitere Assets. Mit einem ähnlichen Strategieansatz, nämlich einer Verbindung aus lokal etablierten Kanzleien unter einem europaweit gültigen Markendach agiert auch Eversheds. „Als wir unseren Kunden vor einigen Jahren einen paneuropäischen Service anboten, haben sie das abgelehnt. Sie kannten das nicht und waren nicht interessiert“, lächelt David Gray, Chairman Eversheds International. „Heute schätzen unsere Klienten eben genau diesen Service, der praktisch unverzichtbar geworden ist.“ In CEE funktioniert das Prinzip hervorragend. Es zeigt sich auch, dass zunehmend Unternehmen aus CEE Aktivitäten in Westeuropa setzen. Davon profitiert 54
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Peter Huber, CMS Reich-Rohrwig-Hainz: „Wir können auf eine Erfahrung von 20 Jahren in CEE verweisen. Unser klarer Fokus liegt auf der Region SEE und der Industriespezialisierung.“ Peter Huber, CMS Reich-Rohrwig-Hainz: “We can cite our 20 years of experience in CEE. Our focus is on the SEE region as well as on industry-specific legal advice.“
Local rootedness
Christian Nordberg, one of the partners at Hule|BachmayrHeyda|Nordberg, has been active in CEE for 15 years with his law firm. In October 2008 the firm opened an office in Bratislava: “We mainly provide support for businesses from German-speaking countries that have branches or investments in Slovakia,” Nordberg explains. In other CEE countries, especially in the Czech Republic, Romania, Bulgaria, Serbia, Russia and Hungary, activities are carried out through local partner firms, although the cases are directed from the Viennese main office. “We are acquainted with both the ‘best friends’ concept and that of having one’s own office. In my opinion, however, an on-site office has several distinct advantages over a ‘best friends’ cooperation,” Nordberg is convinced. “With the ‘best friends’ concept everything depends on the lawyer who is presently handling the case.” In addition, an on-site office promotes a greater sense of local rootedness.
This is the reason why the law firm Schönherr switched from working with ‘best friends’ in CEE to having their own offices in the mid-1990s. Markus Piuk, one of the partners, says: “The increasingly complex legal issues in CEE can only be handled on a Western European level by local lawyers who are entirely integrated in the firm’s structure and trained according to Western standards.” The appropriate structures have already been established in Warsaw, Prague and the new office in Bratislava, and an office in Turkey is soon to follow.
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The best of both worlds
Gerhard Hermann from Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche, on the other hand, considers a combination of both strategic approaches to be the ideal solution: “Baker & McKenzie has offices in almost all of the world’s important jurisdictions. In those few countries where this is not the case very successful ‘best friends’ models have developed.” Felix Prändl, a partner at
AustriA | BulgAriA | CroAtiA | CZECH rEPuBliC | EuroPEAN uNioN HuNgAry | PolAND | romANiA | sErBiA | sloVAKiA | sloVENiA | uKrAiNE
law & taxation
TAX ADVICE Investieren in CEE: Mit den richtigen Partnern zum Markterfolg
Klaus Bauer-Mitterlehner, Par tner des Steuerberatungsunternehmens TPA Horwath.
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umgekehrt nun Lambert Eversheds in Wien. Partner Alexander Stolitzka: „Wir sind seit 1998 in CEE tätig und haben in diesen Märkten langjährige Erfahrung. Davon profitieren natürlich auch unsere Klienten.“ Der Wunsch der Kunden nach mehr Effizienz in der anwaltlichen Betreuung spricht nach Meinung von Stolitzka und Gray für das Eversheds-Modell. Neues Umfeld
Die Krise hat die Tätigkeitsfelder der Wirtschaftsjuristen beeinflusst. So haben sich die Regeln im Finanzmarkt, etwa im Bereich Rating und Bonitätsbewertung, deutlich verschärft. Auch den Sicherheiten wird bei Finanzierungen mehr Bedeutung als vor der Krise beigemessen. Die Kunden sind vorsichtiger. Davon profitieren jene Kanzleien, die ihre Schwerpunkte nicht ausschließlich auf M&A-Aktivitäten legen, sondern umfassende Leistungen bieten. Insolvenzberatung, die Durchsetzung von Haftungs- und Forderungsansprüchen sowie Unterstützung bei Restrukturierungsmaßnahmen sind besonders gefragt. Allerdings ist in den letzten Monaten auch bereits wieder eine leichte Zunahme im Transaktionsgeschäft festzustellen. Bankenrettungspakete, Rettungsfinanzierungen, Restrukturierungen und verschärfte Compliance- und Aufsichtsregeln – das Geschäft der Wirtschaftsanwälte brummt durchaus. „Wichtig ist jetzt, unsere Ressourcen zu bündeln und Know-how in neuen Materien mit langjähriger Erfahrung zu kombinieren“, sagt Edith Hlawati, Managing Partner und Leiterin des Bereichs Banking & Corporate Finance von CHSH. Das erfordert auch ein Höchstmaß an Flexibilität, weiß Markus Piuk, Partner bei Schönherr: „Die Planung wird immer schwieriger, wirtschaftliche Schwierigkeiten bei Kunden, Lieferanten und Mitbewerbern verlangen rasche Reaktionen, eröffnen aber auch Chancen. Für Anwälte bedeutet das Arbeiten in diesem Umfeld, komplexere Fragestellungen − vor allem im Insolvenzrecht – und sehr rasche Transaktionsabwicklungen.“ Christian Nordberg sieht eine weitere Herausforderung in der sukzessiven Öffnung der öffentlichen 56
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Raimund Cancola, e|n|w|c: Setzt aus voller Überzeugung auf eigene Niederlassungen in CEE – und war damit auch im Krisenjahr 2009 sehr zufrieden. Raimund Cancola, e|n|w|c: Sets a great store by having own branches in CEE – and was satisfied with them even in the year of the crisis.
Brauneis Klauser Prändl, believes in a modified ‘best friends’ model. In the new EU member states BKP cooperates closely with those law firms that are friends with Deloitte. “In this way we have access to excellent lawyers as well as to the comprehensive know-how of Deloitte themselves,” says Prändl. Clients receive their legal and fiscal advice from one single source. CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati also combines the benefits from both philosophies. “Our law firm is a member of the Lex Mundi network,” says CHSH managing partner Irene Walser. “We have offices in six CEE jurisdictions. Furthermore, together with our Lex Mundi partner firms, we have a reliable global network of colleagues.” Martin Neupert, partner at bnt in Nuremberg, has a similar strategy: “For us, establishing our own on-site offices is a central aspect of our expansion strategy in Central and Eastern Europe. In the CEECS countries where we don’t yet have our own law offices we have deve-
loped a ‘best friends’ model.” Experience counts
Dick Tyler, executive partner at CMS Legal Services EEIG, believes that, in either case, establishing common characteristics is important: “In our organisation we have common ethical standards and consistently high technical standards of legal counsel in all countries, while utilising the know-how available within the whole network.” Peter Huber, managing partner at CMS Reich-Rohrwig-Hainz, adds: “We can cite our 20 years of experience in CEE. Our concept has proved strong: operative integration and, at the same time, financial independence of the individual CMS member firms. We share a common branding, our employees offer the same high standard of counsel at all locations, and our training and further education programmes ensure these strengths keep growing.” Every CMS member firm is financially independent and can react to the local market conditions in an accordingly flexible manner. Further
Martin Neupert, bnt: „Niedrige Aktienkurse schaffen für westliche Investoren neue Möglichkeiten für den Erwerb gerade von börsennotierten Unternehmen.“ Martin Neupert, bnt: “Low share prices open new opportunities to Western investors, especially for the purchase of companies listed on the stock exchange.”
assets are the company’s focus on the SEE region as well as specialisation on industry-specific legal advice as the core of CMS’s strategy. Another firm with a similar strategic approach, i.e. the connection of locally established firms under an umbrella brand that is valid throughout Europe, is Eversheds. “When we offered our clients a panEuropean service a couple of years ago they turned it down. They weren’t familiar with it and weren’t interested,” David Gray, chairman at Eversheds International, smiles at the recollection.“Today that service is precisely what our clients cherish. It has become virtually indispensible.”That principle works perfectly in CEE. What also comes to light is that an increasing number of companies from CEE are becoming active in Western Europe, from which Lambert Eversheds in Vienna is now profiting. Alexander Stolitzka, partner: “We have been active in CEE since 1998 and have years of experience in these markets. This is naturally a great benefit to our clients.” Stolitzka and Gray believe that clients’ demand for more efficiency in legal services speaks in favour of the Eversheds model. New environment
The crisis has had an effect on the areas of practice of commercial lawyers. The regulations in the finance market, for example in the area of rating and credit rating, have been tightened. And securities for financing have gained significance since the crisis. Customers have become more careful. Law
❯ The TPA Horwath Group, with its branches of (international) tax consulting, corporate and finance consulting as well as auditing, offers CEE investors a wide range of services. Due diligences and business appraisals, real estate transactions, mergers and takeovers, or the steps of setting up a business or corporate restructuring are but a few examples. TPA Horwath also covers the whole field of financial advisory services – from mergers and acquisitions, appraisals and restructuring through to EU subsidies. With some 450 employees in Hungary, the Czech Republic, Slovakia, Slovenia, Poland, Croatia, Romania and Bulgaria, and offices in the booming metropolitan centres of the region, the TPA Horwath Group is one of the leading players in the sector.
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Irene Welser und Edith Hlawati (li.), CHSH: „Wichtig ist jetzt, Ressourcen zu bündeln und Know-how in neuen Materien mit langjähriger Erfahrung zu kombinieren.“ Irene Welser and Edith Hlawati (l.), CHSH: “What’s important now is to pool our resources and to combine know-how of new matters with our many years of experience,”
nvestitionen in CEE können – auch in Krisenzeiten – interessant und lukrativ sein. „Allerdings haben Glücksritter schlechte Aussichten“, weiß Immobilien- und Steuerexperte Klaus Bauer-Mitterlehner, Partner des Steuerberatungsunternehmens TPA Horwath. „Gerade jetzt sind Professionalität und Erfahrung besonders gefragt“, rät der Experte allen (Immobilien-) Investoren. Die aktuellen Chancen auf den zentral- und osteuropäischen Märkten beurteilt Bauer-Mitterlehner als durchaus gut – auch wenn das Investitionsvolumen zuletzt stark gesunken ist und manche Standorte stark von der weltweiten Finanzkrise getroffen wurden. Zwar sei die Wirtschaftskrise in der CEE-Region noch nicht ganz ausgestanden und die Volkswirtschaften seien praktisch durchwegs vom Abschwung betroffen, „die Prognosen für 2010 und 2011 sind jedoch vielversprechend – mit Wachstumsraten teilweise deutlich über jenen der Eurozone“, so Klaus Bauer-Mitterlehner. „Wichtigstes Kriterium für Investoren ist Rechtssicherheit und Marktattraktivität“, betont der Manager, der auf langjährige Erfahrung in der CEE-/SEE-Region verweisen kann. Und mit den richtigen, erfahrenen Partnern kann man die Marktpotenziale sehr gut einschätzen und die Risiken minimieren. Die TPA Horwath-Gruppe mit ihren Standbeinen (Internationale) Steuerberatung, Unternehmens- und Finanzierungsberatung sowie Wirtschaftsprüfung bietet interessierten Unternehmen eine breite Palette an entsprechenden Dienstleistungen an. Due Diligences und Unternehmensbewertungen, Immobilientransaktionen, Fusionen und Übernahmen oder sämtliche Schritte der Unternehmensgründung bzw. -umstrukturierung sind nur einige Beispiele. Auch der gesamte Bereich Financial Advisory – von Mergers and Aquisitions, Bewertungen, Restrukturierungen bis zu EU-Förderungen – wird von TPA Horwath abgedeckt. Mit rund 450 Mitarbeitern in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Polen, Kroatien, Rumänien und Bulgarien und Standorten in den boomenden Metropolen der Region zählt die TPA Horwath Gruppe zu den wichtigsten Playern der Branche.
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Willibald Plesser, Freshfields: „Die zunehmende Komplexität der Fälle kommt uns zugute, weil wir unsere Arbeit auf genau dieses Segment fokussieren.“ Willibald Plesser, Freshfields: “The increasing complexity of claims is good for us, because our services focus on precisely this segment.“
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Beschaffungsmärkte: „Die Vergaberichtlinien sind in jenen CEE-Ländern, die bereits Mitglied der EU sind, umgesetzt. Hier wird das Bewusstsein steigen, dass öffentliche Aufträge auszuschreiben sind und Vergaben von unterlegenen Bietern angefochten werden können.“ Die führenden Wirtschaftskanzleien stellen also einerseits bereits stärkere Transaktionsaktivitäten fest. Doch es gibt auch einen Gegentrend: „Ich denke allerdings, dass noch eine Insolvenzwelle auf uns zukommen wird. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese auf unser Business auswirken wird“, meint Raimund Cancola. Martin Brodey bestätigt diese Meinung: „Im Bereich M&A sind zwar wieder stärker Aktivitäten festzustellen, allerdings zeigen sich die Märkte derzeit noch eher schwierig und unter dem Eindruck der Ausläufer der Krise. Auf der anderen Seite werden Sanierungs- und Insolvenzfälle zunehmen.“ Damit setzt sich ein Trend fort, der schon 2009 begonnen hat. Damit einher geht auch eine verstärkte Komplexität der Projekte, weiß Willibald Plesser. „Das ist gut für uns, weil wir unsere Arbeit auf genau dieses Segment fokussieren.“ Für CMS-Manager Dick Tyler ist vor allem postiv, „dass 2009 schon die meisten schlechten Nachrichten verarbeitet wurden. Wir werden allerdings auch 2010 insbesondere verstärkte Aktivitäten im Bereich Restrukturierung sehen.“ Darüber hinaus nimmt das Interesse von Investoren aus anderen Teilen der Welt zu. „Wir stellen verstärkt von BRICLändern ausgehende Aktivitäten in Europa, einschließlich CEE/SEE fest“, sagt Peter Huber, „etwa ein indischer Investor, der sich in der slowakischen Autoindustrie einkaufen möchte. Hier entstehen ganz neue Konstellationen.“ Konsolidierungswelle kommt
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Raoul Hoffer, Binder Grösswang: „Wir stellen derzeit weniger große M&A-Aktivitäten fest, dafür nehmen kleinere und mittelgroße Transaktionen zu.“ Raoul Hoffer, Binder Grösswang: “Currently we are experiencing less activity in the M&A sector, but smaller and medium-sized transactions are increasing in number.”
Zudem geht die Konsolidierung in den verschiedenen Branchen weiter. Gerhard Hermann erwartet diesbezüglich 15.09.2009 9:39:49 Uhr
Horst Ebhardt, Wolf Theiss: „Wir glauben an die Notwendigkeit eigener Standorte. Best Friends ist dann sinnvoll, wenn man in einem Markt nicht präsent sein will und Klienten das auch nicht einfordern.“ Horst Ebhardt, Wolf Theiss: “We are convinced of the necessity of having our own locations. ‘Best friends’ makes sense if one doesn’t wish to be present on a market and clients do not demand it.”
Gerhard Hermann, Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche: „Baker & McKenzie hat weltweit in fast allen wesentlichen Jurisdiktionen eigene Standorte. Wo dies nicht der Fall ist, haben sich sehr erfolgreiche Best-Friends-Modelle entwickelt.“ Gerhard Hermann, Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche: “Baker & McKenzie has offices in almost all of the world’s important jurisdictions. In those few countries where this is not the case very successful ‘best friends’ models have developed.”
firms that do not focus solely on M&A, but who offer comprehensive services, profit from this. Insolvency advice, assertion of liability claims and claims, as well as support for restructuring measures are particularly high in demand. However, the past few months registered a slight increase in the transaction business as well. Bank rescue packages, rescue financing, restructuring and stricter compliance and supervisory regulations – commercial lawyers certainly have enough to do. “What’s important now is to pool our resources and to combine know-how of new matters with our many years of experience,” says Edith Hlawati, managing partner and head of the division ‘Banking & Corporate Finance’ at CHSH. According to Markus Piuk, partner at Schönherr, this requires the highest degree of flexibility: “Planning is getting more difficult all the time. Clients’, suppliers’ and competitors’ economical difficulties call for swift reactions, but also open up new opportunities. Working in this environment means more complex issues for lawyers – especially in the field of insol-vency law – and very quick handling of transactions.” For Christian Nordberg there is another challenge in the gradual opening of the public procurement markets: “The regulations for awarding contracts are already in place in those CEE countries that are already EU member states. They will become increasingly aware that public contracts are to be put out to tender and that the awarded contracts can be contested by unsuccessful bidders.” So on the one hand leading commercial law firms are already registering an increase in transaction activities, but on the other hand there is a counter-trend: “I believe that we will be facing another wave of insolvency. It remains to be seen whether and how this will effect our business,” says Raimund Cancola. Martin Brodey agrees: “There may again be more activity in the M&A sector, but the markets
Felix Prändl, Brauneis Klauser Prändl: „Wir kooperieren eng mit jenen Rechtsanwaltskanzleien, die mit Deloitte befreundet sind. Unsere Klienten erhalten so rechtliche und steuerliche Beratung aus einer Hand.“ Felix Prändl, Brauneis Klauser Prändl: “We cooperate closely with those law firms that are friends with Deloitte. That way our clients receive their legal and fiscal advice from one single source.”
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im Energie- und Banksektoren „einige Transaktionen.“ Die Verstaatlichung der Hypo Alpe Adria, bei der Wolf Theiss involviert war, war eines der ersten Großprojekte. Doch auch im ungekehrten Fall, der Privatisierung von Staatsbetrieben, wartet Geschäft auf die Kanzleien. „Privatisierungen werden spätestens dann wieder kommen, wenn die Staaten ihre Haushalte sanieren oder ihre Anteile an den jetzt verstaatlichten Banken abgeben müssen“, betont Edith Hlawati. „Interessante Privatisierungen, insbesondere im Energiebereich, stehen in der Türkei an sowie in Kosovo und Mazedonien, jedoch deutlich kleineren Zuschnitts. In der Ukraine warten wir nach wie vor auf die Privatisierung von Ukrtelekom“, meint Schönherr-Partner Markus Piuk. Sogar der massiv unter Druck geratene Immobilienmarkt ist nach Meinung mancher Wirtschaftsanwälte kurz vor dem nächsten Aufschwung. Christian Nordberg: „Unternehmen positionieren sich neu, strategische Neuausrichtungen werden vorgenommen, Zukäufe oder auch die Abgabe von Geschäftsbereichen werden geplant. Das gilt auch für Liegenschaftstransaktionen.“ Und letzten Endes könnte sogar ein frischer Wind an die Börse kommen. „Durch den Einbruch der Aktienkurse haben sich für westliche Investoren neue Möglichkeiten für den Erwerb gerade von börsennotierten Unternehmen ergeben“, sagt Martin Neupert. „Dadurch hat das Geschäft mit M&A-Deals bezüglich börsennotierter Unternehmen angezogen. Harald Hornacek
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Markus Piuk, Schönherr: „Interessante Privatisierungen, insbesonders im Energiebereich, stehen in der Türkei, im Kosovo und Mazedonien an. In der Ukraine warten wir auf die Privatisierung von Ukrtelekom.“ Markus Piuk, Schönherr: “Interesting privatisations, in the energy sector in particular, are in the offing in Turkey, Kosovo and Macedonia. In Ukraine we are still waiting for the privatisation of Ukrtelekom.”
Öffentliche Auftragsvergabe in der Slowakei Public Procurement in Slovakia
Beschaffungsvorgänge öffentlicher Auftraggeber sind auch in der Slowakei öffentlich auszuschreiben, sofern der Auftrag ein bestimmtes Volumen überschreitet. Procurement procedures by public authorities are put out to tender, if the contract exceeds a certain volume.
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n an economic crisis, the state and municipalities play a particularly important role as purchasers. For this reason, more and more companies are attempting to secure such contracts – especially in CEE. The awarding of construction, delivery and service contracts is strictly regulated in the Slovak Republic, for example. Act no. 25/2006, which applies to public tenders, regulates the awarding of contracts, based on the corresponding EU directives. Through this legislation, the procurement market for foreign companies is to be opened. A freely awarded
are still difficult and feeling the repercussions of the crisis. On the other hand, restructuring and insolvency cases will increase in number.” Which will mark the continuation of a trend that already began in 2009. Willibald Plesser claims that this will be accompanied by an increase in the complexity of projects. “That’s good for us, because our services focus on precisely this segment.“ For CMS manager Dick Tyler the most positive aspect is “that most of the bad news were already dealt with in 2009. In 2010 we’re going to see a growth in restructuring activities in particular.” Furthermore, investors from other corners of the world are becoming more interested. “In Europe – including CEE/SEE – we have noted more activities originating in the BRIC countries,” says Peter Huber, “for instance, an Indian investor who wants to buy into the Slovakian automotive industry. Completely new constellations are emerging.”
Experten für Vergaberecht: Vlasta Margocova, Partnerin von Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg in Bratislava, und Michael Hule. Experts in tendering law: Vlasta Margocova, partner at Hule|BachmayrHeyda|Nordberg in Bratislava, and Michael Hule.
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erade in der Wirtschaftskrise kommt dem Staat und den Gemein den eine wichtige Rolle als Auftraggeber zu. Daher versuchten immer mehr Unternehmen, entsprechende Aufträge zu lukrieren – verstärkt auch in CEE. Die Vergabe von Bau-, Liefer- sowie Dienstleistungsaufträgen ist etwa in der Slowakei streng geregelt. Das Gesetz Nr. 25/2006 über die öffentliche Vergabe regelt die Auftragsvergabe, angelehnt an die einschlägigen EU-Richtlinien. Dadurch soll der Beschaffungsmarkt für ausländische Unternehmen geöffnet werden. Eine freihändige Vergabe ohne Ausschreibung ist nur bei Aufträgen unter 30.000 Euro bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen, und unter 120.000 Euro bei Bauaufträgen zulässig. Zur Kontrolle von Vergabeentscheidungen wurde eine eigene Behörde eingerichtet, die Behörde der öffentlichen Vergabe. Bei dieser können Ausschreibungen oder Zuschlagsentscheidungen angefochten werden.
Wave of consolidation coming
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Rasches Handel ist notwendig
Foto: Mirjam reither
Committed to Solutions
In addition, consolidation in the various sectors is continuing. Gerhard Hermann is expecting “several transactions” in the energy and banking sectors in this respect. The nationalisation of Hypo Alpe Adria, in which Wolf Theiss was involved, was one of the first large-scale projects. And, vice versa, when state-owned enterprises are privatised, law firms also have work to do. “Privatisations are going to be on the cards again when the states reorganise their budgets or they have to give up their shares in the currently nationalised banks,” claims Edith Hlawati. “Interesting privatisations, in the energy sector in particular, are in the offing in Turkey, and also in Kosovo and Macedonia, though in a smaller measure. In Ukraine we are still waiting for the privatisation of Ukrtelekom,” says Schönherr partner Markus Piuk. According to some commercial lawyers, even the real estate market, which came under massive pressure, is on the brink of another upturn. Christian Nordberg: “Businesses are repositioning themselves, undertaking strategic realignments, and planning acquisitions or ceding certain business divisions. This also applies to real estate transactions.” Ultimately, the wind of change may even blow through the stock exchange. “Following the slump in share prices, new opportunities have emerged for Western investors for the purchase of companies listed on the stock exchange,” says Martin Neupert. “And as a result business with M&A deals concerning listed companies has been growing.” Harald Hornacek
Vlasta Margocova, Partnerin von Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg Rechtsanwälte in Bratislava: „Wir beobachten, dass sich immer mehr ausländische Unternehmen in der Slowakei an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen. Seitens der Unternehmer ist rasches Handeln wichtig. Das Gesetz sieht nur sehr kurze Fristen für Anfechtungen vor.“ Das Gesetz Nr. 25/2006 über die öffentliche Vergabe ist noch relativ jung. „Die Behörde der öffentlichen Vergabe arbeitet aber sehr effizient und ist bereit, Zuschlagsentscheidungen aufzuheben, falls Unregelmäßigkeiten aufgezeigt werden“, so Vlasta Margocova.
»Immer mehr ausländische unternehmen beteiligen sich an öffentlichen ausschreibungen in der slowakei.«
»More and more foreign companies are participating in open tenders in slovakia.« in public tenders in Slovakia. It is vital for companies to act swiftly. Legislation gives very short time limits for appeals.” The Act no. 25/2006 concerning public tenders is still relatively new. “The Office for Public Procurement, however, works very efficiently and is willing to annul contract awards, if irregularities are identified,” says Vlasta Margocova.
contract (without a call for tenders) is only admissible for contracts under the value of 30,000 euros for delivery and service contracts, and under 120,000 euros for construction contracts. The Office for Public Procurement, a special authority to monitor the awarding of contracts, was established. Tenders or contract awards can be contested here. Swift action is essential
Vlasta Margocova, a partner at Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg Attorneys-at-law in Bratislava: “We have noticed that more and more foreign companies are participating
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newsfacts & Aktionsplan Donauraum beginnt
Einheitliche Sterne für Hotels
Kraftwerke für Bosnien-Herzegowina
> Es wird ernst mit der jahrelang diskutierten Donauraum-Strategie. Im Februar findet im deutschen Ulm eine Donaustrategiekonferenz statt, nur wenig später wird sich auch ein Gipfeltreffen in Budapest mit dem Wirtschaftsraum Donau auseinandersetzen. Der Donauraum soll zur europäischen Schlüsselregion des 21. Jahrhunderts werden. Dazu sind beispielsweise Verbesserungsmaßnahmen in Verkehrs- und Energienetzen, aber auch Umweltund Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich.
> Sieben Länder, darunter Ungarn, Tschechien, Österreich, einigten sich auf gleiche Kriterien für die Vergabe von Hotel-Sternen. Dazu wurde die „Hotelstars Union“ gegründet, die für international vergleichbare Transparenz und Gütesiegel sorgen soll. Noch im Jahr 2010 werden die Mitglieder ein gemeinsames Klassifikationssystem in ihren Ländern einführen. Bisher wurden die Hotel-Sterne von nationalen Hotelverbänden vergeben, was bei den Gästen immer wieder zu Verwirrung führte. Die jetzt erzielte Einigung basiert auf 21 Prinzipien von Hotrec, der europäischen Vermarktungsplattform für insgesamt 1,6 Millionen Hotel-, Pensions-, Restaurant- und Kaffeehausbetriebe.
> Die Regierung in Sarajevo plant den massiven Ausbau ihrer Stromerzeugungskapazitäten und sucht strategische Partner für die Großprojekte, deren Gesamtinvestitionsvolumen auf rund fünf Milliarden Euro geschätzt wird. Sechs Kohlekraftwerke, 14 Wasserkraftwerke, sechs Windparks und 25 Kleinwasserkraftwerke sollen so entstehen. Ebenso sollen die bestehenden Kohlekraftwerke modernisiert werden. Wann die Pläne realisiert werden können, ist allerdings noch unklar.
> After years spent discussing the strategy for the Danube region, things are finally getting moving. The German city of Ulm will be hosting the Conference on the European Union Strategy for the Danube Region in February, and a short time later a summit in Budapest will focus on the Danube region market. The Danube region is ordained to become the key region in Europe in the 21st century. To achieve this, however, improvements in transportation and energy networks, for instance, but also environmental and flood protection measures are necessary.
> Seven countries, including Hungary, the Czech Republic and Austria, have agreed on standard criteria for awarding hotel stars. To this end, the ‘Hotelstars Union’ was founded, which is to ensure transparency and quality in international comparison. The members’ introduction of a common classification system in their respective countries is to take place during 2010. Until now, the hotel stars were awarded by national hotel associations, often resulting in confusion among hotel guests. The recently sealed agreement is based on the 21 principles of HOTREC, the European marketing platform for a total of 1.6 million hotels, guesthouses, restaurants and cafés.
Action plan for Danube region set to go
Infos und Abo-Bestellung unter 01/514 14 DW 79 oder unter www.wirtschaftsblatt.at/abo
WirtschaftsBlatt Wirtscha Wi h ftsBlatt
Standardised stars for hotels
Power plants for Bosnia and Herzegovina
> The government in Sarajevo is planning a large-scale expansion of their power generation capacities and is looking for strategic partners for the major projects, with an estimated overall investment volume of approx. 5 billion euros. Six coal power stations, 14 hydroelectric power plants, six wind parks and 25 micro-hydro power stations are being planned. In addition, the existing coal power stations are to be modernised. The exact time frame for the realisation of these plans is however still unclear.
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industry &technology EIT startet Innovationscluster Bereits heute fließen durch Baumgarten jährlich rund zehn Prozent des gesamten europäischen Gasverbrauchs. About 10 percent of Europe’s overall gas consumption flow through Baumgarten annually.
Innovationsschub für Österreich
EIT sets up innovation clusters
Impetus for Austrian innovations
> Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) unterstützt die Gründung von drei großen neuen Innovationsclustern, die sich mit den Themen Klima, Energie und Informationstechnologie beschäftigen. Diese Wissenschafts- und Innovationszentren (Knowledge and Innovation Communities-KIC) sollen autonom agieren und ergebnisorientiert arbeiten, und sich mittelfristig aus eigener Kraft finanzieren können. Im April 2010 soll darüber hinaus der Sitz des EIT in Budapest in Betrieb genommen werden. > The European Institute of Innovation and Technology (EIT) is funding the creation of three new large innovation centres, which will focus on the subject of climate change, sustainable energy and information technology. These Knowledge and Innovation Communities (KICs) are expected to operate autonomously and in a result-oriented manner, and to finance themselves in the medium term. The inauguration of the EIT headquarters in Budapest is set for April 2010.
MCE ist Konsortialpartner für die Errichtung von Montageanlagen für Airbus. MCE is the consortium partner for constructing assembly systems for Airbus.
MCE punktet mit Airbus-Auftrag MCE wins Airbus tender
> Nach der Übernahme von MCE treibt Bilfinger Berger den Ausbau seines Servicegeschäfts weiter voran. MCE ist auf Planung, Errichtung und Wartung von Anlagen der Prozessindustrie und der Energiewirtschaft ausgerichtet. Im Vorjahr konnte MCE einen besonders attraktiven Abschluss vermelden: Ein Konsortium aus Areva, MCE und ECA gewann den Auftrag zur Errichtung von Montageanlagen für den Flugzeugrumpfbau an den Airbus-Standorten Hamburg und Nordenham in Deutschland sowie SaintNazaire in Frankreich. Das Projekt wird in zwei Stufen bis 2013 realisiert. Der Anteil von MCE am Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 70 Mio. Euro plus Erweiterungsoption. > After the acquisition of MCE, Bilfinger Berger is continuing to expand the company’s service portfolio. MCE specialises in the planning, construction and maintenance of plants for the process and power industries. Last year MCE was able to conclude a particularly attractive business deal: A consortium consisting of Areva, MCE and ECA was awarded the contract for construction of facilities for fuselage assembly at the Airbus locations in Hamburg and Nordenham, Germany, and in Saint-Nazaire, France. The project will be carried out in two stages and is to be completed in 2013. MCE’s share of the contract amounts to approx. 70 million euros, with the option for extension.
Henkel künftig mit weniger Marken Henkel to have fewer brands
> Die OMV baut die Gasbörse Baumgarten an der österreichisch-slowakischen Grenze aus Gemeinsam mit der Wiener Börse und dem russischen Gaskonzern Gazprom will die OMV den Central European Gas Hub AG (Cegh) in den nächsten Jahren zur wichtigsten Gasbörse Mitteleuropas machen. Damit soll mehr Transparenz und Flexibilität in die Bildung des Gaspreises in Mitteleuropa einfließen, denn bisher erfolgt die Gaspreisbildung aufgrund langfristiger Verträge zwischen europäischen Versorgern und Gazprom. Zudem ist der Gaspreis an ein Bündel aus Ölprodukten gekoppelt. Bereits heute fließen durch Baumgarten jährlich rund zehn Prozent des gesamten europäischen Gasverbrauchs. Der Anteil soll sich in den nächsten Jahren durch die Anknüpfung der Pipeline-Projekte Nabucco und South Stream weiter erhöhen. > OMV is expanding the gas exchange at Baumgarten on the Austrian-Slovakian border. Together with the Vienna Stock Exchange and the Russian natural gas company Gazprom, OMV plans to make the Central European Gas Hub AG (CEGH) the leading gas exchange in Central Europe within the next few years. This should lead to more transparency and flexibility in the pricing of natural gas in Central Europe, as gas prices have hitherto been determined by long-term contracts between European suppliers and Gazprom. In addition, the gas price has been linked to a variety of oil products. At present, the amount of gas flowing through the hub at Baumgarten every year already covers approx. ten percent of Europe’s gas requirements. This percentage is expected to rise further over the coming years once the Nabucco and South Stream gas pipelines are connected.
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Günter Thumser, Präsident Henkel CEE, setzt neben internationalen Brands auch auf „Local Heroes“. Günter Thumser, president of Henkel CEE, places his trust not only in international brands but also in ‘local heroes‘.
committed to a ‘glocal’ strategy,where the advantages of strong global markets are combined with local, national brands.” 2009 has shown how important a balanced portfolio has been, comprising of international brands such as Persil, Loctite and Schwarzkopf along with ‘local heroes’ like Glem Vital or Blue Star.
Generalsekretär für GECF gewählt
Frische Ideen sorgen für eine Belebung der Wirtschaft. Diesen Ansatz will 3M fördern. Fresh ideas stimulate the economy. 3M wants to promote this approach.
GECF elects secretary-general
Fotos: OMV, BEIGESTELLT, AIRBUS, GETTY IMAGES, CORBIS
Wichtigste Gasbörse Mitteleuropas ist gestartet Central Europe‘s leading gas exchange project underway
> Henkel ändert sein Markenportfolio. Jährlich will sich das Familienunternehmen künftig von 40 bis 50 Marken verabschieden oder sie unter Dachmarken zusammenfassen. Henkel verfügt derzeit über mehr als 700 Marken, wobei die zehn Top-Marken mehr als 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Henkel CEE-Präsident Günter Thumser: „Henkel bekennt sich seit Jahren zu einer ,glokalen‘ Strategie, welche die Vorteile von global starken Marken mit lokalen, nationalen Markengrößen kombiniert.“ Gerade 2009 habe gezeigt, wie wichtig ein ausgewogenes Markenportfolio sei, das neben internationalen Brands wie Persil, Loctite oder Schwarzkopf auch „Local Heroes“ wie Glem Vital oder Blue Star enthalte. > Henkel is changing its brand portfolio. Henceforward, the family business wants to lose, or combine under umbrella brands, between 40 and 50 brands annually. Henkel currently has more than 700 brands, of which the ten top brands generate more than 40 percent of revenues. Henkel CEE President Günter Thumser: “For years, Henkel has been
> Die neue Initiative „ZukunftInnovation“ von 3M stellt die Förderung der österreichischen Innovationskultur und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt. Ein wesentliches Element der Initiative ist es, innovativen Betrieben und Innovatoren eine "Open Innovation-Plattform" zu Selbstkostenpreisen zur Verfügung zu stellen. Auf der Online-Innovationsplattform www.Zukunft-Innovation.com können sich Unternehmen selbst präsentieren sowie Innovationen aus dem eigenen Bereich auf der Plattform vorstellen, aber auch Ideen vom Markt einholen.
> Die zwölf wichtigsten gasexportierenden Nationen hatten 2008 ein Bündnis nach dem Vorbild der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) gegründet. Nach eigenen Angaben verfügen die Mitgliedsstaaten des Forum Gasexportierender Länder (GECF) über mehr als 73 Prozent der weltweiten Gasreserven. Vor wenigen Wochen wurde der Russe Leonid Bochanowski zum Generalsekretär der GECF gewählt. Bochanowski ist der Vizepräsident von Stroytransgaz, einer Tochtergesellschaft des russischen Energiekonzerns Gazprom und wird sein Amt vorerst zwei Jahre bekleiden. >The twelve leading gas-exporting states formed an alliance in 2008 modelled on that of the Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC). According to the alliance – Gas Exporting Countries Forum (GECF) – its member states account for more than 73 percent of the world’s gas reserves. A few weeks ago, Leonid Bochanowski, a Russian, was elected as SecretaryGeneral of GECF. Bochanowski is the vice-president of Stroytransgaz, a subsidiary of the Russian energy conglomerate Gazprom, and is currently scheduled to stay in office for two years.
> Zukunft-Innovation – a new initiative from 3M – seeks to promote Austria’s culture of innovation and strengthen the country’s international competitiveness. The main objective of the initiative is to provide innovative companies and innovators with an open innovation platform at cost price. Companies can present themselves on the online innovation platform at www.zukunft-innovation.com, in addition to presenting innovations from their specific sector. Moreover, they can also get feedback and ideas from the market.
Atomstroyexport baut Kompeten zaus
Atomstroyexport increases capabilities
Nukem Technologies ist auf die Stilllegung von nuklearen Anlagen und das Management von radioaktivem Abfall spezialisiert. Nukem Technologies specialises in shutting down nuclear plants and managing radioactive waste.
> Der russische Kernkraftwerksbauer Atomstroyexport übernimmt Nukem Technologies, ein Tochterunternehmen des deutschen Uranhändlers Nukem. Nukem Technologies ist auf die Stilllegung von nuklearen Anlagen, das Management von radioaktivem Abfall sowie Ingenieurdienstleistungen und Consulting spezialisiert. Atomstroyexport will mit Hilfe von Nukem Technologies sein Engineering-Potenzial verstärken. > Russian nuclear power plant builder Atomstroyexport is acquiring Nukem Technologies, a subsidiary of the German uranium trader Nukem. Nukem Technologies specialises in nuclear power plant decommissioning, radioactive waste management, engineering services and consulting. Atomstroyexport intends to use the expertise from Nukem Technologies to improve its engineering capabilities.
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travel &transportation
Ende der Straße: Um mehr Altfahrzeuge aus dem Markt zu bekommen, verlängert Moskau die Abwrackprämie. End of the road: In an effort to get more old vehicles off the market, Moscow is prolonging scrapping premiums.
Unterstützung für Russlands Autoindustrie
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> Russlands Ministerin für Wirtschaftsentwicklung, Elvira Nabiullina, will die russische Automobilindustrie mit 33,5 Milliarden Rubel (770 Millionen Euro) unterstützen. Davon sollen rund zehn Milliarden Rubel (227 Millionen Euro) für die Verschrottung von Alt-Autos und rund eine Milliarden Rubel (23 Millionen Euro) für günstige Autokredite zur Verfügung gestellt werden. Das Programm habe sich 2009 bewährt und soll daher auch dieses Jahr fortgesetzt werden, so Nabiullina. > Russia’s Minister for Economic Development Elvira Nabiullina wants to subsidise the country’s motor industry with RUB 33.5 billion (EUR 770 million), of which about RUB 10 billion (EUR 227 million) would be set aside for the scrapping of old cars and about RUB 1 billion (EUR 23 million) allocated for low-interest auto loans. The programme proved to be a success in 2009 and should therefore be continued this year, according to Nabiullina.
> Jährlich werden mehr als 200.000 LKW in Europa gestohlen. Der Wert der dabei verlorenen Fracht beläuft sich auf 8,2 Milliarden Euro pro Jahr. Darauf reagiert nun das Sicherheitsunternehmen Securitas und bietet zur Sicherheit von Fahrer und Fracht Begleitschutz und Parküberwachung, laufende Signalüberwachung (GSM, GPRS Box) sowie Lösungen mit Panikschaltern und eCall. Damit will das Unternehmen die Sicherheit auf Europas Straßen erhöhen. > Every year more than 200,000 lorries are stolen in Europe. The total value of freight lost in this way amounts to EUR 8.2 billion per annum. In response to this problem and for the safety of drivers and cargo alike, the security firm Securitas is now providing escort, parking lot surveillance, continuous signal monitoring (GSM and GPRS boxes) as well as solutions using panic buttons and eCall. In this way, the company aims to improve safety on Europe’s roads.
> TNT Express hat in Europa „Direct Express“ ein-geführt, eine kosteneffiziente Vertriebslösung für den Straßentransport. Durch eine Direktverbindung zum TNT-Netzwerk im Bestimmungsland bietet dieses Angebot Kunden, die große Volumina zu versenden haben, einen schnelleren, flexibleren und verlässlicheren Service. Direct Express ist eine Lösung, bei der die Sendungen beim Kunden abgeholt und dann in einem eigenen Fahrzeug direkt zum Übergabepunkt von TNT im Bestimmungsland transportiert werden, wobei das Lager und der Hub im Ursprungsland umgangen werden. TNT liefert im Bestimmungsland jedes Paket bis zur Haustür. > TNT Express has launched Direct Express in Europe – a cost-effective means of distribution using road haulage. As it provides a direct connection to the TNT network in the country of destination, this option provides clients needing to send large volumes with a faster, more flexible and more reliable service. With Direct Express, consignments are picked up from the client and then directly TNT liefert in ganz Europa von Tür zu Tür, transported in a TNT vehicle to TNT’s transfer point ohne Lager und Hub im Ursprungsland. in the country of destination, thus bypassing the TNT makes door-to-door deliveries in all of ware-house and hub in the country of origin. TNT Europe, without storage facilities or hubs in delivers all parcels right to the recipient’s doorstep. the countries of origin.
TNT introduces Direct Express
Handelshub zwischen Ost und West Trade hub between East and West
> An der Grenze zur Ukraine wirbt die Investitions- und Handelsförderungsagentur ITD Hungary für den Logistikhub Záhony. Mit dem Ziel, am wachsenden Handelsgeschäft mit der Ukraine und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion mitverdienen zu können, baut man mit massiver Unterstützung der EU einen Verkehrs- und Handelsknotenpunkt. Rund 137 Millionen Euro werden dafür aus EU-Mitteln und aus dem Staatshaushalt investiert. > The trade and investment promotion agency ITD Hungary is advertising a logistics hub at Záhony on the Ukrainian border. With the aim of profiting from an increase in trade with the Ukraine and other countries of the former Soviet Union, the transport and trade hub is being built with huge financial backing from the EU. About EUR 137 million in EU and state funds will be invested in the project.
Bauern setzen auf österreichische Traktoren
Farmers put faith in Austrian tractors
Fotos: CORBIS, GETTY IMAGES, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT
> Russland startete den Bau des neuen Raumbahnhofes Kosmodrom Wostotschny im Fernen Osten. Die Forschungs- und Projektierungsarbeiten sollen bis 2011 abgeschlossen werden. Die Fertigstellung des neuen Raumbahnhofes ist 2020 geplant, 2015 sollen schon die ersten Raumapparate starten. Zur Zeit benutzt Russland den Raumbahnhof in Kasachstan, den es bis 2050 gepachtet hat. > Russia has given green light for the construction of the new Vostochny Cosmodrome in the Russian Far East. The research and planning phases are to be finished by 2011. Construction of the new spaceport is set for completion in 2020, with first spacecraft already being launched from the site in 2015. Currently Russia uses the spaceport in Kazakhstan which it has leased until 2050.
TNT mit Europa Direct Express
Jedes Jahr werden mehr als 200.000 LKW in Europa gestohlen. Neue Sicherheitsdienstleistungen sollen das verhindern. Every year more than 200,000 lorries are stolen in Europe. New security services are to put an end to this.
Boost for Russian automobile industry
Neuer Weltraumbahnhof New Russian spaceport
Kampf gegen Straßenpiraten Fight against lorry thieves
Auf dem Weg ins All: Russland intensiviert seine Bemühungen in der Raumfahrt. Heading for space: Russia is intensifying its endeavours in the field of space travel.
> Der Tiroler Landmaschinenspezialist Lindner konnte seine Neuzulassungen in Österreich im Vorjahr deutlich steigern, und zwar um 23 Prozent. Damit ist Lindner nun die Nummer 2 auf dem österreichischen Traktorenmarkt. Der Geotrac 73 war 2009 erneut Österreichs meist verkauftes Traktormodell. Die Serienproduktion des neuen Geotrac 94 startet im März 2010. Die LindnerExportquote hat sich 2009 wieder auf dem Niveau von 2007 eingependelt und liegt derzeit bei rund 34 Prozent. Gut entwickelt haben sich die Auslandsmärkte Deutschland, Schweiz, Südtirol und Slowenien. Leichte Rückgänge verzeichnete das Unternehmen in Spanien, Frankreich sowie in Südosteuropa. > Tyrolean agricultural machinery specialist Lindner was able to increase the number of new registrations for vehicles in Austria considerably last year – by 23 percent. This makes Lindner the no. 2 manufacturer of tractors on the Austrian market. Its Geotrac 73 model was once again the best selling tractor in Austria in 2009. Series production of the new Geotrac 94 is set to start in March 2010. The export ratio for Lindner’s products returned to 2007 levels last year and currently lies at around 34 percent. Positive developments could be seen in the export markets Germany, Switzerland, South Tyrol and Slovenia, while slight declines were recorded for the company in Spain, France and Southeast Europe.
Made in Austria: Die Exportquote für Traktoren von Lindner beträgt rund 34 Prozent. Made in Austria: The export quota for Lindner tractors is approximately 34 percent.
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communications &IT Nokia siegt im Greenpeace-Ranking
Russisches GPS-System GLONASS wird ausgebaut Russian GPS GLONASS to be expanded
Laurels for Nokia in Greenpeace ranking
> Das neue „Grüne Elektronik“-Ranking von Greenpeace zeigt einen klaren Sieger: Nokia. Der Weltmarktführer wird vor allem für die Reduktion gefährlicher Chemikalien gelobt und gewann vor Sony Ericsson, Toshiba, Philips und Apple. Die Top 5 hatten den Ausstieg aus PVC (Polyvinylchlorid) und bromierten Flammschutzmitteln (BFR) bis Ende 2009 versprochen und hielten ihre Ankündigungen auch großteils ein. Zugesichert wurde dies zwar auch von anderen Firmen wie Dell, Lenovo, LGE und Samsung, diese konnten allerdings ihre Vorhaben noch nicht umsetzen und schnitten daher in der Wertung der „Grünen Elektronik“ schlechter ab als zuvor. Am schlechtesten wurden Nintendo und Microsoft bewertet. 2010 sollte übrigens aus Sicht des Umweltschutzes ein erfreuliches Jahr in der Elektronikbranche werden, da laut Greenpeace neue PCs und TV-Geräte auf den Markt kommen werden, die bereits frei von gefährlichen Chemikalien sind. > The new Greenpeace Green Electronics Ranking has a clear winner: Nokia. The world market leader received special praise for the reduction of hazardous chemicals and was placed before Sony Ericsson, Toshiba, Philips and Apple. The top 5 had pledged to discontinue the use of PVC (Polyvinyl chloride) and brominated flame retardants (BFR) by the end of 2009, and they also fulfilled their promises by and large. Other companies such as Dell, Lenovo, LGE and Samsung were not yet able to implement their measures, despite good intentions, and therefore dropped in the Green Electronics Ranking. Nintendo and Microsoft received the worst ratings. Incidentally, 2010 promises to be a good year for the electronics sector in terms of environmental protection: According to Greenpeace, new PCs and TVs that are free of hazardous chemicals will be entering the market this year.
> GLONASS (GLObal NAvigation Satellites System) ist das russische Pendant zum amerikanischen GPS. Der russische Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Anatoli Perminow, kündigte vor kurzem an, dass 2010 drei Starts mit jeweils drei GLONASS-Satelliten geplant sind. Derzeit funken 19 Satelliten des Systems ihre Daten zur Erde. Um sein Territorium abzudecken, benötigt Russland mindestens 18, für den weltweiten Einsatz des Systems 24 Raumapparate. > GLONASS (GLObal NAvigation Satellites System) is the Russian counterpart to the American GPS. The Head of the Russian Federal Space Agency Roscosmos, Anatoli Perminow, recently announced that three launches with three GLONASS satellites each are planned for 2010. At present, 19 GLONASS satellites are in operation. Russia requires at least 18 satellites in order to cover its own territory with the system and 24 for global coverage. Nokia hat gefährliche Chemikalien aus seinen Produkten entfernt und wurde dafür von Greenpeace gelobt. Nokia removed hazardous chemicals from their products and consequently received praise from Greenpeace.
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Siemens and SAP strengthen hospital competence
Die Medizintechnologie zählt zu den künftigen Wachstumsbranchen. Medical technology is one of the growth sectors of the future.
> Siemens Healthcare und SAP bauen ihre vertriebliche Zusammenarbeit weiter aus. Beide Unternehmen unterzeichneten eine ResellerVereinbarung für die Softwarelösungen i.s.h.med. und i.c.m.health. Die Vereinbarung erweitert die bereits bestehende Partnerschaft und verfolgt das Ziel, umfassende Softwarelösungen aus einer Hand anzubieten, mit denen das gesamte Anforderungsspektrum eines Krankenhauses abgedeckt werden kann. > Siemens Healthcare and SAP are continuing to strengthen their sales collaboration. The companies sealed a reseller agreement for the software solutions i.s.h.med. and i.c.m.health. This agreement expands the existing partnership and aims to offer comprehensive one-stop software solutions that cover a hospital’s entire range of needs.
Immer mehr Facebook-User auf dem Balkan
Großauftrag für Telekom-Tochter
> Die Anzahl der Facebook-User in den Balkanländern wächst rasant, wie eine Studie von Adriatalk.com feststellt. Das Soziale Netzwerk wird von ungefähr 14 Millionen Personen in Serbien genutzt, das sich somit in Europa an 18. Stelle befindet. Kroatien ist mit 941.000 Mitgliedern 22., Bosnien-Herzogovina ist an 26. Stelle mit 566.000 Usern und Mazedonien hat 492.000 User. Die meisten Facebook-User sind unter 35, verrät die Studie. > As a survey conducted by Adriatalk.com has shown, the number of Facebook users in the Balkan countries is increasing rapidly. Serbia currently notes approximately 14 million users of this social network, thereby taking 18th place in Europe. Croatia ranks 22nd with 941,000 users, Bosnia and Herzegovina 26th with 566,000, and in Macedonia there are 492,000 users. The survey also reveals that most Facebook users are under the age of 35.
> T-Systems erhielt von BP den Auftrag, künftig die gesamten Telekommunikationsdienstleistungen für den weltweiten Energiekonzern bereitzustellen. Unterstützung erhält T-Systems dabei von Siemens Enterprise Communications. Das Projekt sieht die Umstellung des weltweiten Netzes von BP auf Sprach- und Datenkommunikation der nächsten Generation vor. So sollen das bestehende Netz von BP vereinfacht, die Zahl der Lieferanten drastisch verringert und die Betriebskosten erheblich reduzieren werden. > The international energy company BP has commissioned T-Systems with providing the complete telecommunications services in the future. In doing so, T-Systems will be supported by Siemens Enterprise Communications. The intention of the project is to outfit BP’s worldwide network with voice and data communication of the next generation. BP’s existing network is to be simplified, the number of suppliers drastically reduced and the running costs lowered considerably.
More and more Facebook users in the Balkans
Fotos: CORBIS, BEIGESTELLT, SHUTTERSTOCK (2), SCHIERLITZ & BUDEWIG
Das GLONASS-System erhält 2010 weitere Satelliten zur besseren Netzabdeckung. In 2010 the GLONASS system is getting more satellites for improved network coverage.
Siemens und SAP stärken Krankenhaus-Kompetenz
Major commission for Telekom subsidiary
Nexus One von Google: das neue Smartphone könnte den Markt in Bewegung bringen. Google’s Nexus One: The new smartphone could bring new life into the market.
Google will Apple ärgern Google out to aggravate Apple
> Das neue Smartphone „Nexus One“ von Google könnte früher als erwartet in Europa angeboten werden. So hat Vodafone in Foren bereits angekündigt, Nexus One schon bald in Deutschland einführen zu wollen. Im Internet kursieren Preise von 150 Euro für das Nexus One bei einer vertraglichen Bindung an Vodafone, bisher war man von rund 370 Euro für ein vertragsfreies Gerät ausgegangen. Mit dem Nexus One zielt Google vor allem auf den Apple und die bisherigen iPhone-User ab. > The new smartphone by Google, the ‘Nexus One’, may see an earlier introduction to the European market than expected. Vodaphone has already indicated in internet forums that it plans to introduce the Nexus One in Germany soon. Prices from 150 euros for the Nexus One with a binding contract with Vodaphone can be found on the Internet – the anticipated price up to now had been 370 euros for a phone without a contract. With the Nexus One, Google is aiming for Apple and targeting current iPhone users.
Neue Spielwelten New game worlds > Auch an der Videospielindustrie ging die Krise nicht spurlos vorüber. Branchengrößen wie Electronic Arts (EA) konnten mit ihren Games nicht immer an die Erfolge der bisherigen Produkte anschließen. Dafür engagiert sich das Unternehmen nun stärker in Sozialen Netzwerken wie Facebook. 2010 soll es besser werden: So will Nintendo mit einer größeren Version seiner Spielekonsole DS und einem Sensor für Vitalfunktionen für Schwung im Markt sorgen. Microsoft und Sony setzen hingegen auf Bewegungssteuerung, wie sie bereits von Nintendos Wiimote bekannt ist. Microsofts „Project Natal“ (Xbox 360) und Sonys „Motion Controller“ (PS3) sollen völlig neue virtuelle, interaktive Welten erschließen.Übrigens: Nach Apples Erfolg mit Spielen für das iPhone, glauben Branchenexperten, dass nun auch die Stunde der Handy-Spiele schlagen könnte. > The video game industry has also felt the effects of the crisis. Sector leaders such as Electronic Arts (EA) have not always been able to live up to previous successes with their games. Still, the company now has a stronger presence in social networks such as Facebook. Things are supposed to get better in 2010: Nintendo is planning on stirring up the market with a larger version of the DS game console and a sensor for vital functions. Microsoft and Sony, on the other hand, are focusing on motion control, a feature that is already integrated in Nintendo’s Wiimote. Microsoft’s ‘Project Natal’ (Xbox 360) and Sony’s ‘Motion Controller’ (PS3) are expected to open up completely new virtual, interactive worlds. By the way: Following Apple’s success with games for the iPhone, experts believe that the new era of mobile phone games will soon dawn.
Die Spieleindustrie ist dabei, neue, virtuelle Welten zu erschließen. Das soll den Markt wieder pushen. The game industry is opening up new virtual worlds, which should push the market.
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training &education Das Schul- und Universitätswesen befindet sich in Europa an einem Scheideweg. Europe’s school and university systems are at a crossroads.
Modul University Vienna mit neuer Leitung
Berufsbegleitend promovieren Getting an extra-occupational PhD
New management at Modul University Vienna
> Die flensburg.school for Advanced Research Studies bietet ab April 2010 die berufsbegleitenden forschungsorientierten Weiterbildungsstudien „Strategische Führung, Organisationsentwicklung & Bildungsmanagement“ und „Dynamik und Nachhaltigkeit in Management & Consulting“ an. Die Programme finden u. a. in Flensburg, an der Donau Uni Krems und in Kitzbühel statt. > As of April 2010, the flensburg.school for Advanced Research Studies is offering extra-occupational, research-oriented further training courses of ‘Strategic Management, Organisational Development & Education Management’ and ‘Dynamics and Sustainability in Management & Consultation’. The venues for these programmes include Flensburg, the Danube University Krems and Kitzbühel.
> Christian Hoffmann leitet als kaufmännischer Geschäftsführer ab sofort gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Leiter, Rektor Karl Wöber, die Geschicke der am Kahlenberg ansässigen Privatuniversität. Seit Oktober 2009 studieren an der Modul University Vienna 235 Studenten aus 53 Nationen in den Bereichen Tourismus, Öffentliches Management und Neue Medien Technologie. > Christian Hoffmann is the new managing director at Modul University Vienna, running the private university located on the Kahlenberg together with the academic head and president, Karl Wöber. Since October 2009 235 students from 53 nations have been studying Tourism, Public Governance and New Media Technology at Modul University Vienna.
Richard Hammer und Gerhard Aumayr, Geschäftsführer der SMBS, wollen Familienunternehmen stärken. Richard Hammer and Gerhard Aumayr, managing directors at SMBS, aim to strengthen family enterprises.
Auf dem Kilimandscharo lernen Führungskräfte, in neuen Bahnen zu denken. Executives learn to think in new ways on Mount Kilimanjaro.
SMBS ManagementAusbildung für Familienunternehmen
Modul University Vienna
SMBS management programme for family businesses
Top-Ergebnisse erzielen
10 Jahre „Bologna-Prozess“ 10 years Bologna Process > Vor zehn Jahren wurde im italienischen Bologna der Grundstein für eine tiefgreifende Reform im Hochschulwesen gelegt. 46 Länder haben sich bis dato angeschlossen. Ziel ist es, Studienabschlüsse international zu vereinheitlichen. In Österreich werden bereits 82 Prozent aller Studiengänge in dem neuen dreigliedrigen System (Bachelor, Master, PhD) geführt, in Deutschland sind es 75 Prozent der Studiengänge. Die Universitäten befinden sich noch in der Reformphase. > Ten years ago the cornerstone for a far-reaching reform of higher education was laid in Bologna, Italy. There are 46 countries participating to date. Their aim is the international standardisation of higher education systems. 82 percent of all courses of studies in Austria and 75 percent of those in Germany are already being run according to the new three-part system (Bachelor, Master’s, PhD). The universities are still in the reform phase.
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> In vielen Unternehmen steigt der Ergebnisdruck zusehends. Doch manchen Managern gelingt es mit ihren Einheiten wesentlich besser als anderen, hohe Ergebnisbeiträge zu erbringen. Innerhalb der Task Force »Leadership for Results« wird von 4. bis 5. März 2010, im vom Hernstein Institut veranstalteten Seminar, der Frage nachgegangen, wie sich hohe Ergebnisfähigkeit herstellen lässt. Daraus werden Strategien und Handlungsansätze abgeleitet. > In many companies the pressure for results is increasing noticeably. However, some managers are more successful in achieving high profit results with their units than others. From 4th to 5th March 2010 the Hernstein Institute is holding a seminar, within which the task force ‘Leadership for Results’ will be focusing on how to achieve a high level of results capability and also be establishing strategies and ideas for practical approaches. Katharina FischerLedenice: Verstärkte Nachfrage nach Executive-Lehrgängen. Katharina FischerLedenice: Increased demand for executive training programmes.
Fotos: MAURITIUS IMAGES/CUBOIMAGES, BEIGESTELLT, HERNSTEIN INSTITUT, UNIVERSITÄT GRAZ, CORBIS
How to get top results
> Die Business School der Universität Salzburg (SMBS) startet im März 2010 den neu konzipierten Universitätslehrgang „General Management – Schwerpunkt Family Business“. Die SMBS wurde vom Family Business Network Österreich beauftragt, nachhaltige Weiterbildungsprogramme für die speziellen Anforderungen von Familienunternehmen zu konzipieren. Die Ausbildung nimmt direkten Bezug auf Stärken und Optimierungspotenziale von Familienunternehmen. > In March 2010 the University of Salzburg Business School (SMBS) is launching its new university course ‘General Management – Focus Family Business’. The Family Business Network Austria charged SMBS with developing sustainable continuing education programmes tailored to the specific requirements of family businesses. This programme directs attention on the strengths and optimisation potentials of family businesses.
Führungskräftetraining auf dem Kilimandscharo
Training for executives on Mount Kilimanjaro > Der Business-ThinkThank Forward2business schickt seit sieben Jahren ausgewählte CEOs auf das Dach Afrikas, um vom Gipfel des Kilimandscharo neue Blickwinkel auf ihr Business zu bekommen. Geübt wird die Disziplin des Innovationsmanagements. Herzstück des 8-tägigen Workshops ist dabei die Kreativ-Methode des „Strategic-War-Game“, ein Rollenspiel in dem die Teilnehmer in die Rollen anderer Marktteilnehmer schlüpfen und somit Schritt für Schritt verschiedene denkbare Zukunftsszenarien und –strategien testen. > For the past seven years the business think tank forward2business has been sending selected CEOs to the ‘roof of Africa’, to offer them new perspectives on their businesses from the summit of Mount Kilimanjaro. The discipline of innovation management is practised, applying the creative method of the so-called ‘strategic war game’ – the core of the eight-day workshop. In this method, which works with role-playing, the participants slip into the roles of other market participants, thereby gradually investigating various possible future scenarios and strategies.
Universitätslehrgang Kunst und Recht in Graz University course Arts and Law in Graz
Die Uni Graz bietet als einziges Institut in Europa einen Lehrgang für Kunst und Recht an. The University of Graz is the only European institute to offer a course on Arts and Law.
> Einzigartig in Europa wird seit Herbst 2009 an der Uni Graz der Universitätslehrgang Kunst und Recht angeboten. Ziel ist die Vermittlung fundierter rechts- und wirtschaftswissenschaftlicher Kenntnisse im Bereich Kunst und Recht. Schwerpunkte liegen in den juristischen Kernbereichen des Kunst- und Kulturrechts, öffentlich- und privatrechtlicher Fragen, Recht der Kulturbetriebe sowie Projektorganisation und Finanzierung. Der Universitätslehrgang dauert vier Semester und schließt mit dem Master of Arts ab. Nächste Einstiegsmöglichkeit ist im Oktober 2010. > Since autumn 2009 the University of Graz has been offering an Arts and Legislation university course that is unique in Europe. The aim is to convey solid legal and economical knowledge in the field of arts and law. The focus lies on the core areas of art and culture law, questions regarding public and private law, legal issues applying to cultural institutions, as well as project management and funding. This university course runs for four semesters, and graduates obtain a Master of Arts degree. The next opportunity to begin the course is in October 2010. Succeed 01/10
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news & facts training & education
Die Welt des Wissens
Der Aus- und Weiterbildungsmarkt hat sich in der Krise als überaus robust erwiesen. Gefragt sind mehr denn je Soft Skills wie soziale Kompetenz oder Kommunikationsfähigkeit, aber auch klassische Führungsqualitäten oder Prozess- und Projektmanagement.
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ie staatlichen Konjunkturprogramme und die Unterstützungs maßnahmen wie Bildungskarenz haben dazu geführt, dass in manchen Ländern Europas der Aus- und Weiterbildungsmarkt im Vorjahr zu den Krisengewinnern zählte. Auch die Nachfrage nach Angeboten für Führungskräfte blieb konstant auf hohem Niveau. Petra Aigner, Managing Director Continuing Education Center Vienna University of Technology: „Es gab verstärkte Nachfrage in den Bereichen Umwelt & Energie, Immobilienwirtschaft sowie klassische General-ManagementThemen. Ein leichter Rückgang war 2009 hingegen in sehr eng gesteckten Nischenprodukten festzustellen. Das dürfte sich 2010 fortsetzen.“ Viele Führungskräfte setzten in der Krise auf Fortbildung, bestätigt auch Verena Hergel, Head of Marketing & Communications WU Executive Academy: „Wir hatten 2009 einen Anstieg bei den MBA-Interessenten um rund 30 Prozent und letztlich bei den MBA/MBL/LLM Teilnehmern um rund 20 Prozent.“ Eine deutliche Veränderung sei bei der Finanzierung von Weiterbildungsprogrammen zu erkennen: „Immer mehr Personen nehmen Bildungskredite und Unterstützungen oder Teilzahlungsmöglichkeiten in Anspruch.“ Erfolge konnte die WU Executive Academy mit den Inhouse-Personalentwicklungsprogrammen verzeichnen. Diese bieten die Möglichkeit, Teile der MBA-Programme exklusiv für das Unternehmen inhouse durchzuführen.
The World of Knowledge
The market for training and continuing education has proven itself to be robust even in times of crisis. What people are looking for are soft skills such as interpersonal relations and communication, but also traditional leadership qualities as well as process and project management.
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conomic stimulus plans and support measures like educational leave have meant that in several European countries the education sector has been one of the few areas to actually profit from the economic crisis last year. The demand for jobs at the executive level has also remained steady. Petra Aigner, Managing Director of the Continuing Education Centre at the Vienna University of Technology has attested to a “strong demand for the subjects Energy and Environment, Real Estate Management as well as general Management courses.” She also pointed out that there had, however, been a “slight drop in demand in 2009 for narrowly defined niche products, which should continue into 2010.”
Bernhard Weidinger, Senior Berater next level consulting: Immer mehr mittelständische Unternehmen investieren in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Bernhard Weidinger, Senior Consultant at next level consulting: A growing number of medium-sized companies are investing in continuing education for their employees.
Bildung als Asset: Viele Führungskräfte haben die Krise für Fortbildungsmaßnahmen genützt. Education as an asset: Many executives chose to undergo further training during the crisis.
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Fotos: shutterstock, beigestellt
Nachfrage zieht wieder an
Auch Anton Aufner, Geschäftsführer WIFI International, registriert nach der Wirtschaftskrise 2009 in den CEE-Ländern eine schrittweise Erholung des Bildungsmarktes: „Die Wirtschaftslage in den Partnerländern führte dazu, dass manche Unternehmen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter verschoben. Es gab keine staatlichen Begleitmaßnahmen wie etwa in Österreich, auch der Zugang zu Fördermitteln ist in den CEE-Ländern nicht unkompliziert. Deshalb war die Nachfrage nach WIFI-Produkten zwar unvermindert gut, allerdings war der Trainingsmarkt abgeschwächt. Mit Jahresende kam es in allen Ländern jedoch wieder zu einer verstärkten Nachfrage. Nur wer jetzt die Chance auf Aus- und Weiterbildung nützt, wird langfristig und nachhaltig Wettbewerbsvorteile am Markt erzielen.“ Bernhard Weidinger, Senior Berater bei next level consulting, stellt darüber hinaus fest, „dass mittelständische Unternehmen verstärkt in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren.“ Eine Erfahrung, die Mario Rieder, Geschäftsführer Wiener Volkshochschulen (VHS) bestätigt. Er sieht aber auch ein gesteigertes Interesse seitens der Mitarbeiter selbst, sich fortzubilden. „Eine gute Ausbildung ist heute die wichtigste Voraussetzung für eine stabile Position auf dem Arbeitsmarkt. Dafür ist ein gutes Bildungsfundament unverzichtbar.“ In der Managementausbildung setzen die international orientierten Anbieter auf Schlüsselthemen wie Leadership, Controlling, Innovationsmanagement sowie Ethik und Corporate Social Responsibility. Auch Soft Skills wie Kommunikation und Konfliktmanagement, Teambuilding und Mitarbeitermotivation stehen hoch im Kurs. Den Themen Risikound Finanzmanagement kommt erwartungsgemäß hohe Bedeutung zu. Zudem erfreuen sich Spezialausbildungen wie Prozessmanager, Eventoder Tourismusmanager, etwa beim WIFI International, wachsender Beliebtheit. Trotz der Probleme in der Automobilindustrie konnte beispielsweise auch der von der TU Wien seit 2009 angebotene „Professional MBA Automotive Industry“ die Erwartungen erfüllen.
Executive MBA 2 degrees, 3 continents, 14 months Double degree: › Vienna University of Economics and Business, Austria › University of Minnesota, USA Residencies:
USA, Asia, CEE
Duration:
14 months, only 40 days ‘off-the-job’
Next Start:
March 2010
Accreditations: AACSB, EQUIS, FIBAA Contact:
To p 15 Am on g th e in Eu ro pe*
Regine.Eitelboes@wu.ac.at +43 -1- 313 36 - 4327 www.executiveacademy.at/emba
*Financial Times Executive MBA Ranking 2009
Immer mehr Frauen
Erfreulich ist auch die wachsende Zahl von Teilnehmern aus CEE – und von Frauen. WU-Expertin Hergel: „Der internationale Anteil bei unseren 9.0910 az EMBA succeed 91x125.indd 1
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training & education
Wo liegen die größten Fehler im HR-Management? Nachhaltige Unternehmensentwicklung und strategische Maßnahmen sind nur gemeinsam mit den Mitarbeitern umsetzbar. Eine komplette Neuausrichtung des Unternehmens bringt oft Probleme. Das verursacht Angst, Unsicherheit, Abwehr und somit eine ineffiziente Arbeitsweise. Daher ist es notwendig, die HR-Strategie langfristig und nachhaltig in die Unternehmensstrategieprozesse einzubinden. Welche Aspekte sind dabei unbedingt zu berücksichtigen? Work-Life-Balance, ein gezielt ausgearbeitetes Personalentwicklungskonzept, Personalmarketing und qualitative Personalplanung sind elementare Bereiche einer zukunftsorientierten HR-Strategie. Durch genaue Jobbeschreibung sowie einen Karriere- sowie Ausbildungsplan mit ausreichend Praxisanwendungen, lässt sich gezielt Aus- und Weiterbildung gestalten. Um davon als Betrieb zu profitieren, sollten Reflexionsgespräche, in denen die Umsetzbarkeit der Ausbildung überprüft wird, zum Ausbildungsplan gehören. Welche Management Skills sind gerade jetzt besonders gefragt? Durchaus klassische Themen wie Krisenmanagement, Change Management, Kommunikations- und Social Skills sowie Innovationsmanagement.
“Fear of change” Many companies have taken the crisis as an opportunity to redefine their HR strategy, says Anke Beekuis from the management consultancy TheRedHouse.
Which aspects definitely need to be taken into account? A good work-life balance, a targeted staff development concept, HR marketing and qualitative personnel planning are fundamental parts of a forward-looking HR strategy. Detailed job descriptions along with a career plan and a training curriculum that offers sufficient practical experience afford companies the opportunity to incorporate a purposeful concept for continuing education. For the whole company to profit, there need to be one-on-one meetings to assess the practicability of the education programme. Which management skills are in demand at the moment? Traditional ones like crisis management, change management, communication and social skills as well as innovation management. Anke Beekhuis, TheRedHouse: Krisen- und Innovationsmanagement sind gefragt. Anke Beekhuis, TheRedHouse: Crisis and innovation management are in demand.
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The best names for continuing education in Austria
• M/O/T School of Management, Development and Technology, www.mot.ac.at
Many executives have turned to continuing education in the crisis, confirms Verena Hergel, Head of Marketing & Communications at the WU Executive Academy. “In 2009 we saw a 30 percent increase in potential participants in our MBA programme, which ultimately turned into a 20 percent increase in actual enrolment in the MBA, MBL and LLM programmes.” There has also been a marked change in the way this further education is being paid for: “More and more people are taking out special loans or taking advantage of financial assistance and payment plans.” The WU Executive Academy has also been successful with their in-house staff development programmes. These programmes bring parts of the MBA programme into companies for their employees to complete in-house. Demand on the rise again
Where are the greatest mistakes in HR management made? Sustainable business development and strategic planning can only be accomplished with the help of employees. A complete reorientation often brings with it problems that can lead to uncertainty, anxiety and defensive behaviour, which in turn can cause inefficiency. It is therefore necessary to incorporate a sustainable, long-range HR strategy into a company’s strategic plan.
Top-Adressen in Österreich für Aus- und Weiterbildung
Anton Aufner, head of WIFI International, has also registered a gradual recovery of the education market in CEE after the financial crisis of 2009: “The economic climate in our partner countries has caused some companies to delay investing in continuing education for their employees. There were no accompanying measures from the government, like there were in Austria, and getting grants is rather complicated in CEE countries. Only those who take the opportunity for training and continuing education now will achieve long-term compe-
• Management Center Innsbruck, www.mci.edu • next level consulting, www.nextlevelconsulting.eu • SAM – Sales Manager Akademie, www.sales-manager.at
titive advantages on the market.” Moreover, the demand for special training programmes such as for process managers, event or tourism managers – at WIFI International for instance – is on the rise. In addition, Bernhard Weidinger, Senior Consultant at next level consulting, has observed that “small and medium-sized businesses have increasingly been investing in continuing education for their employees.” This observation was also made by Mario Rieder, head of the Wiener Volkshochschulen (VHS), a group of 12 adult education centres in Vienna. He has also noticed a growing interest in continuing education among the employees themselves. “Being well-trained is the most important qualification for maintaining a secure position on the labour market. This means that a good education is indispensible.” In management education, internationally oriented institutions are focusing on key subjects such as leadership, controlling, innovation management, as well as ethics and corporate social responsibility. Additionally, soft skills like communication and conflict management, team building and employee motivation are in demand. Finance Petra Aigner, CEC TU Wien: bisher postgraduale Studierende aus 50 Ländern. Petra Aigner, CEC at Vienna University of Technology: postgraduate students from 50 countries to date.
MBA/MBL/LLM Teilnehmern liegt bei 56 Prozent, davon kommen 32 Prozent aus dem CEE Raum. Der Frauenanteil liegt bei 32 Prozent – Tendenz steigend.“ Auch die TU Wien punktet mit einer höchst internationalen Teilnehmerstruktur, weiß Petra Aigner: „Insgesamt haben wir am CEC bisher postgraduale Studierende aus über 50 Ländern betreut. Gesamt über alle postgraduale Programme der TU Wien gesehen haben wir einen Frauenanteil von 28 Prozent, wobei wir bei manchen Programmen in den Klassen sogar schon einen Frauenanteil von 50 Prozent haben.“ Die weitere Entwicklung ist laut next level Manager Weidinger klar vorgegeben: „Der Frauenanteil wird weiter kontinuierlich steigen. Immer häufiger gibt es Seminare, in denen Frauen sozusagen die Mehrheit bilden.“
• Continuing Education Center Vienna University of Technology, http://cec.tuwien.ac.at/ • WIFI International, www.wifi.eu • WU Executive Academy, www.executiveacademy.at • Donau-Universität Krems, www.donau-uni.ac.at (Auswahl/sample)
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Viele Unternehmen haben die Krise zur Neudefinition ihrer HRStrategie genützt, meint Anke Beekhuis vom Unternehmensberater TheRedHouse.
take off - events
erleben Fotos: gettyimages, beigestellt
„Veränderungen machen Angst“
Anton Aufner, Geschäftsführer WIFI International: „Verstärkte Nachfrage in allen Ländern seit Jahresende 2009.“ Anton Aufner, head of WIFI International: “Increase in demand in all countries since the end of 2009.”
Trotz Krise blieb die Nachfrage nach Angeboten für Führungskräfte auf hohem Niveau. Despite the crisis, high-quality training programmes for executives are still in demand.
Für die Crew des Austria Center Vienna ist jedes Event ein Take Off: Ein Aufbruch zu einem gut organisierten, faszinierenden Veranstaltungserlebnis für unsere Gäste. In intesivem Dialog und enger Kooperation folgen wir der Zielvorgabe unserer Kunden. Und mit perfektem Service - von der Haustechnik, über die Dekoration bis zum Catering - sorgen wir für eine Punktlandung. Austria Center Vienna IAKW-AG | Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien | Tel.: +43-1-260 69-0 | office@acv.at | www.ACV.at
training & education
Der Anteil von Frauen in Seminaren nimmt kontinuierlich zu und liegt bei manchen Ausbildungsangeboten bereits über 50 Prozent. The percentage of women at seminars is constantly increasing, and in some programmes women already make up over 50 percent.
HR and training grants in CEE The development of the labour market is recognised as an important economic factor in the CEE countries. The majority of funding schemes in the CEE region is composed out of the European Social Fund (ESF). Some examples: Romania ‘Sectoral Operational Programme Human Resources Development’ (SOP HRD); training state aid funding scheme that aims at providing funding for public and private companies to implement training programmes for their employees. Eligible are, for example, management and leadership training or IT training. Poland ‘Development of human resources for modern economy’; can be used by entrepreneurs in order to obtain support for their post-graduate studies. Applicants who conduct activities aiming to increase the level of employment and develop human or adaptive potential receive up to 80 percent of all eligible costs.
HR und Ausbildungsförderung in CEE Die Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes wird als wichtiger Wirtschaftsfaktor in CEE-Ländern gezählt. Die Mehrheit der Förderungen in der Region wird aus den europäischen Sozialfonds (ESF) geschöpft. Rumanien „Sectoral Operational Program Human Resources Development“ (SOP HRD); eine staatliche Förderung, die darauf ausgerichtet ist, Firmen bei der Implementierung von Ausbildungsprogrammen für ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Förderungswürdig sind, z. B. Managment- und Führungstrainings oder IT-Trainings. Polen „Development of human resources for modern economy “; für Unternehmer, die Unterstützung bei postgradualen Studien brauchen. Bis zu 80 Prozent der förderungswürdigen Kosten können jene Förderungswerber rückerstattet bekommen, die Maßnahmen zur Steigerung der Beschäftigungszahlen und des Human- bzw. adaptiven Potenzials ergreifen.
lifestyle luxury &
Czech Republic Grant programme EDUCA opened its second call in February 2010; supports education that helps employees to further enhance the knowledge and skills required for their current job and so to keep their qualification with latest requirements. Beneficiaries are enterprises from selected sectors (e.g. processing industry, building industry, information and communication industry etc.); maximum grant amount of up to 100 percent of eligible project expenditures. Hungary In Hungary, special and general training programmes for large companies are supported with a maximal grant of 2.2 million euros. The aim of the grant is to increase the competitiveness and adaptability of enterprisers, to improve the educational level of the employees and to increase the effectiveness. Applications can be submitted until 26 February, eligible costs comprise training, personnel costs and publicity. Austria In Austria, all Austria-Hungary grant applications go through the Austrian Public Employment Service (AMS). In the individual provinces, however, there are different grants that companies can apply for. Source: PNO Consultants
Ungarn In Ungarn werden allgemeine und Speziallausbildungen für Großunternehmen mit einer Maximalförderung von 2,2 Millionen Euro unterstützt. Das Ziel dieser Förderung besteht darin, die Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen zu steigern, das Ausbildungsniveau der Mitarbeiter zu verbessern und die Effektivität zu erhöhen. Bewerbungen können bis zum 26. Februar eingereicht werden. Förderungswürdige Kosten umfassen Trainings-, Personal- und PR-Kosten. Austria In Österreich ist das AMS die Anlaufstelle für AT-HR-Förderungen. Es gibt jedoch in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Töpfe, die Unternehmen nützen können. Source: PNO Consultants
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and risk management are, as expected, sought-after courses. But specialised programmes in Event and Tourism Management, such as those at WIFI International, are also becoming increasingly popular. Even in light of the problems in the auto industry, the Vienna University of Technology (TU), for example, was able to meet expectations for its year-old programme Professional MBA Automotive Industry. More and more women
The increasing number of participants from CEE is encouraging – also the number of women. According to Verena Hergel from the WU Executive Academy, “56 percent of students enrolled in our MBA, MBL and LLM programmes are international students, with 32
percent from CEE. Women make up 32 percent – and counting.” The TU also has a diverse and international student body, explains Petra Aigner: “At our Continuing Education Centre, we have assisted postgraduate students from over 50 countries all told. All of our postgraduate programmes taken together, the proportion of female students is 28 percent, although classes in some of our programmes have 50 percent.” For Bernhard Weidinger at next level the direction is clear: “The number of female participants is going to keep on growing. We have more and more seminars where women make up the majority.”
Imagegewinn online
Goldener Publikumsmagnet
> Gemeinsam mit Unicef steht die Nobelmarke seit 2004 im Dienst der guten Sache. Die limitierte Edition „Signature for Good“, edle Accessoires und zuletzt ein Fotoprojekt, das zwölf HollywoodCelebrities (Erlös 1,5 Millionen Dollar) porträtierte, tragen zur Förderung internationaler Programme gegen Analphabetismus bei.
> Lange Zeit waren Internetshopping und Designermode zwei völlig getrennte Universen. Eine Trendwende kündigte sich mit der Geschäftsidee der Amerikanerin Natalie Massenet an. Ihr im Jahr 2000 gegründetes Luxusportal www.net-a-porter.com etablierte sich mit zwei Millionen Besuchern monatlich zum angesehenen und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen.
> Er ist knapp 35 Zentimeter hoch und wiegt weniger als vier Kilogramm. Seine ökonomische Ausstrahlung ist dennoch kaum zu toppen. 2010 hält er die Welt bis 7. März in Atem: der Oscar. Die gesamte Filmindustrie, Modedesigner und Luxushersteller wollen gemeinsam mit ihm in Erscheinung treten. Und 800 Millionen Menschen weltweit schauen zu.
Montblanc helps combat illiteracy
> Since 2004 the sophisticated brand has been working with UNICEF to support a good cause. The ‘Signature for Good’ limited edition, various exquisite accessories and, most recently, a photo project depicting twelve Hollywood celebrities (1.5 million dollars in proceeds) have all helped to aid international anti-illiteracy programmes.
Online image improvement
> For a long time internet shopping and designer fashion were two completely separate worlds. Then American Natalie Massenet came up with a business idea that signalled a brand new trend. Her luxury portal www.net-a-porter.com was founded in 2000 and attracted 2 million visitors each month, thereby advancing to a distinguished and financially successful company.
The golden publicity magnet
> It is just 35 cm high and weighs less than 4 kg. Yet its economic prowess is virtually unrivalled. In 2010, it will keep the world in suspense until 7 March: the Oscar. The entire film industry and every fashion designer and luxury goods manufacturer wants to be seen with one – by 800 million people across the world.
Fotos: corbis
Tschechien Die 2. Ausschreibung für das Förderungsprogramm EDUCA wird im Februar 2010 eröffnet. EDUCA unterstützt Mitarbeiter dabei, ihre Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu erweitern, um ihre Berufsqualifikationen auf dem neuesten Stand zu halten. Potenzielle Förderungsempfänger sind Unternehmen aus bestimmten Bereichen (z. B. Prozessfertigungsindustrie, Baugewerbe, Informations- und Kommunikationsindustrie usw.). Der Förderhöchstsatz beträgt bis zu 100 Prozent der förderungswürdigen Projektkosten.
Montblanc bekämpft Analphabetismus
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lifestyle&luxury Über den Valentinstag hinaus Beyond Valentine’s Day
>Nicht nur am 14. Februar werden Herzensangelegenheiten groß geschrieben. Das „Love Charm“-Armband von Louis Vuitton bezaubert das ganze Jahr. > It is not just on 14 February that the focus will be on affairs of the heart. The magic of Louis Vuitton’s ‘Love Charm’ bracelet remains all year round.
Symbolkraft in Pink
Riviera Soldier
Symbolic power in pink
> Roséfarbenes Krokoleder und Raum für Schminktäschchen und Notizbuch machen „Caroline Mini“ von Chopard zum kostbaren Postillon d’amour. > Pink-coloured crocodile leather and space for make-up bags and a notebook make the ‘Caroline Mini’ by Chopard a truly exquisite postillon d’amour.
Exklusive Kooperation
Exclusive cooperation
Radiant and fresh
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> Das Motto der aktuellen Baldessarini-Kollektion wird mit klaren Schnitten, edlen Materialien und kräftigen Farbstatements umgesetzt. >The current Baldessarini collection presents its motto with clear cuts, sophisticated materials and powerful colour statements.
Märchenhaft schön Enchantingly beautiful
Britische Expedition British expedition
> Der neue DAKS-Creative Director Filippo Scuffi ließ sich im Spiel mit den Proportionen von leichten Stoffen und historischen Abenteurern inspirieren. > The new DAKS Creative Director, Filippo Scuffi, plays with proportions while drawing his inspiration from light fabrics and historical adventurers.
>Tim Burtons „Alice im Wunderland“ und Johnny Depp als verrückter Hutmacher erwecken Lewis Carroll’s Klassiker zu neuem Leben. Da hat die Grinsekatze der Swarovski-Kollektion leicht lachen.
> Die nächste Generation des Advanced Sound Systems von Bang & Olufsen wurde im Rahmen der Messe „Design Miami“ an Bord des neuen Audi A8 vorgestellt. Ultimativer Audiogenuss auf großer Fahrt. > The next generation of the Advanced Sound System from Bang & Olufsen was presented during ‘Design Miami’ on board the new Audi A8. Ultimate listening pleasure for long journeys.
Strahlend frisch
Mut zur Farbe
Dare to be colourful Fotos: Hersteller
> Die ersten Frühlingsboten kündigen sich an. Während die ersten Knospen und Blüten noch auf sich warten lassen, weckt Clinique die Vorfreude mit fruchtigen Farben der „Juiced Up Colour“-Kollektion. > The first signs of spring are starting to appear. But while the first buds and flowers are still keeping us waiting, Clinique is building up the anticipation with its fruity colours from the ‘Juiced Up Colour’ collection.
Riviera Soldier
> Viele Designer präferieren in diesem Frühjahr Gelb für Herren. Auch Hogan setzt auf den Muntermacher und bietet eine sportliche Alternative zum grauen Einerlei. > This spring many designers are opting for yellow in men’s fashion. Hogan too is focusing on this stimulating shade as a sporty alternative to the monotony of grey.
> Tim Burton’s ‘Alice in Wonderland’ and Johnny Depp as the Mad Hatter breathe new life into Lewis Carroll’s classic tale. Plenty to smile about for Swarovski’s Cheshire Cat!
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lifestyle & luxury
Unter den führenden Autodesignern findet derzeit ein Generationswechsel statt. Die jungen Stars – der eine wilder, der andere konzilianter – wollen vor allem eines: Gefühle zum Angreifen erzeugen.
The leading car designers are currently experiencing a shift in the generations. The up-and-coming stars – some wild, some conciliatory – predominantly want one thing: to create tangible feelings.
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n kaum einem anderen Industriebereich ist Design so wichtig und gleichzeitig so komplex und vielschichtig wie beim Automobil. Es soll nicht nur Markenwerte transportieren und Gefühle erzeugen, sondern auch Wertvorstellungen und Status des Besitzers möglichst positiv repräsentieren. Zuallererst ist Mut gefragt, die einzige Zutat zu erfolgreichem Design, die nicht so einfach berechenbar ist. Der Mut gehört freilich den Entscheidungsträgern, und das sind in letzter Instanz gar nicht die Designer selbst, die mindestens zwei Versionen eines Autos bis zur Endauswahl vorantreiben. Erst der Vorstand einer Automarke trifft dann die Entscheidung für die Produktion eines Modells. Auseinandersetzungen können Designer nicht aus dem Weg gehen – ein neues Auto entsteht immer in einem kontroversen Diskussionsprozess zwischen Design, Vertrieb, Technik und Finanz. Und darüber steht der Kunde, oft mit nicht minder widersprüchlichen Erwartungen. In jüngerer Zeit hat eine Reihe von Generationswechseln bei Auto-Designern renommierter Marken stattgefunden. Eine Auswahl davon, die besonders für den europäischen Markt relevant ist, finden Sie hier.
n virtually no other area of industry is design as important and at the same time as complex and multi-layered as in the car industry. It is not just about conveying brand values and eliciting feelings; the ideas and status of the owner should also be represented in the most positive way possible. Courage is required, first and foremost – the only component of a successful design that is not easily calculable. Courage is the domain of the decision-makers – ultimately it is not the designers who press ahead with at least 2 versions of a car until the final selection is made. It is the executive board of the car brand that then decides on the production of a model. Designers cannot always avoid disagreements – a new car model always emerges from a controversial discussion process involving the design, sales, technology and finance departments. And then there is the customer, whose expectations are often no less contradictory. There has recently been a number of generation shifts among the designers for renowned car brands. A selection of those who are most relevant to the European market can be found here.
Walter Maria de’Silva, VW Group
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Fotos: shutterstock, hersteller
Die Tapferen und die Kühnen
> Sein Herz hängt an einem Automobil, für dessen Erscheinungsbild er den „Designpreis der Bundesrepublik 2010“ überreicht bekommen hat. „Das Audi A5 Coupé ist das schönste Auto, das ich jemals entworfen habe“, sagt Walter de’Silva heute. „Kraftvoll und überaus sportlich, dabei aber überhaupt nicht aggressiv oder arrogant.“ Seine nicht minder ruhmreiche Vergangenheit indes kann er damit nicht wegdiskutieren. Autofans assoziieren mit dem Namen de’Silva hartnäckig die Marke Alfa Romeo, wo er die Modelle 156 und 147 gezeichnet hat. Der am 27. Februar 1951 in Lecco (Italien) geborene de’Silva begann seine Laufbahn 1972 beim Fiat-Designzentrum in Turin. Nach Stationen im Studio R. Bonetto, Instituto Idea und kurz bei Trussardi Design Milano wechselte er 1986 zu Alfa Romeo und 1999 zu Seat, wo er u. a. für den Vorgänger des heutigen León sowie, auf dessen Basis, Altea und Toledo verantwortlich zeichnete. Bei Seat hielt es ihn nur drei Jahre. Von 2002 bis 2007 leitete de’Silva dann das Design der Markengruppe Audi, zu der auch Seat und Lamborghini gehörten. In diese Zeit fielen seine Werke Audi Q7, TT und R8 sowie diverse Konzeptstudien. Heute leitet der quirlige Designer, der bei jeder kniffligeren Frage zum stets mitgeführten Stift greift und auf allen sich bietenden Unterlagen skizziert, das Design aller Pkw-Marken im VW-Konzern. Viele der im Konzern tätigen Designer haben schon einmal de’Silvas Weg gekreuzt oder mit ihm zusammengearbeitet. Eine erste Handschrift zeigte er sofort beim aktuellen VW Golf VI, dem er bereits das neue Markengesicht auf die Front setzte.
> His heart beats for a car, for which he recently received the ‘Design Award of the Federal Republic of Germany 2010’. “The Audi A5 Coupé is the most beautiful car I have ever designed,” says Walter de’Silva. “Powerful and extremely sporty without being aggressive or arrogant.” And there is no ignoring his glorious past. Car fans still associate the name of de’Silva with Alfa Romeo, for whom he designed the 156 and 147 models. De’Silva was born in Lecco (Italy) on 27 February 1951 and started out his career at the Fiat Design Centre in Turin in 1972. After holding positions at the R. Bonetto studio, the Instituto Idea and briefly at Trussardi Design Milano, he switched to Alfa Romeo in 1986. In 1999 he began working for Seat, for whom he designed the predecessor to the current León as well as the Altea and Toledo. He stayed with Seat for 3 years. From 2002 to 2007 he was Head Designer for the Audi Brand Group, which encompassed both Seat and Lamborghini. During this time, he created the Audi Q7, TT and R8, as well as various concept studies. Today the lively designer, who always has a pencil at hand and uses every opportunity to sketch on any available paper, is responsible for the design of all car
brands of the Volkswagen Group. Many of the designers working for the company have crossed paths with de’Silva or collaborated with him before. He immediately showed his own discernible style with the current VW Golf VI, presenting it with the new face of the brand.
Walter M. de’Silva: Das Audi A5 Coupé ist nach eigenem Bekenntnis sein schönstes Designstück. Walter M. de’Silva: In his eyes the Audi A5 Coupe is the most beautiful of his designs.
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Adrian van Hooydonk, BMW Group > Die Ansicht, dass nach dem Weggang von Design-Provokateur Chris Bangle als BMW-Chefdesigner Ruhe einkehren könnte, unterliegt einem grundlegenden Irrtum. Denn der jetzt 45-jährige Nachfolger Adrian van Hooydonk ist seit mehr als 17 Jahren bei BMW und hat zahlreiche Design-Entwicklungen mitgeprägt, etwa bei X6, Z4, X1 und dem neuen 7er. Der 5er GT ist im Wesentlichen sein Werk. „Unser Ziel war es nie zu schockieren oder die Automobilwelt durchzurütteln“, erklärte der gebürtige Niederländer rückblickend nach der Übernahme des Design-Chefsessels im Frühjahr 2009. „Aber es war o.k., dass es passiert ist“. Dass einige der neuen Modelle einen „etwas harmonischeren Weg einschlagen“, räumt er dennoch ein. Die Rolle von Bangle sei vor allem die eines „großen Motivators gewesen. Seine grundsätzliche Sicht erläuterte er einmal so: „Design ist ein Versprechen, das eingelöst wird, wenn man das Produkt wirklich benutzt“. Adrian van Hooydonk, aus Born in Limburg gebürtig, startete nach mehreren kleinen Stationen als Designer 1992 bei BMW München im Automotive Exterieur Design. Ab 2000 war er bei BMW Group DesignworksUSA tätig, einem Studio, das auch für Fremdfirmen arbeitet. Seit September 2004 war er in München Director Design, BMW Cars. Auch die Marken Mini und Rolls-Royce gehören zu seinem Aufgabengebiet.
> The view that things would get back to normal following the departure of the provocative designer Chris Bangle as Head Designer at BMW has a fundamental flaw: His 45-year-old successor Adrian van Hooydonk has been working for BMW for more than 17 years and numerous design developments were significantly influenced by him, most recently the X6, Z4, X1 and the new model in the 7 series, which is much less avant-garde than its controversial predecessor. The 5 series GT is largely his own work.“Our aim was never to shock or shake up the car industry,” explains the Dutch-born designer in hindsight, following his takeover of the head role in early 2009, “But it’s ok that it happened.” He nevertheless admits that some of the new models are taking a “somewhat more harmonious route.” Bangle’s role was primarily that of a “great motivator able to extract every shred of creativity from his 400 employees.” Incidentally, van Hooydonk sees no end to the SUV wave: “Those who can afford to buy a premium vehicle want to be able to enjoy any journey on any terrain.” His fundamental view is that “design is a promise that is cashed in when the product is really put to use.” Adrian van Hooydonk, from Born in Limburg, started out as
Gorden Wagener, Mercedes-Benz
Adrian van Hooydonk: „Design ist ein Versprechen, das eingelöst wird, wenn man das Produkt wirklich benutzt“. Adrian van Hooydonk: “Design is a promise that is cashed in when the product is really put to use.”
a designer in 1992 at BMW Munich in the Automotive Exterior Design department, following various short placements. From 2000, he worked at BMW Group DesignworksUSA, an international design studio that also works for outside companies. In September 2004 he was appointed Director of Design at BMW Cars, Munich. His present responsibilities include the Mini and Rolls-Royce brands.
Gorden Wagener, Mercedes-Benz: Er will Mercedes zu der Design-Company schlechthin machen. Gorden Wagener, Mercedes-Benz: He plans to turn Mercedes into the ultimate design company.
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Fotos: BMW Ag, hersteller, gettyimages, daimler ag, greg jarem
Martin Smith: Setzte in Europa Designmaßstäbe für die ganze Welt. Martin Smith: He set standards for the whole world in Europe.
> He may not be the head manager in ‘his’ company, but he is Executive Design Director at Ford of Europe – as well as being responsible for design at ‘Ford Asia Pacific and Africa’. Furthermore, Martin Smith has not only had an astonishing career, but is also utterly devoted to cars, as his Austin Healey (1961) and others show. Smith worked with his team in Cologne to develop ‘Kinetic Design’ (‘Energy in movement’), which gives the European models an unmistakeable, sporty look – from the Mondeo to the S-Max and the new Ford Ka. This concept was pushed thanks to the ‘Iosis MAX’ study and the 3rd generation of the Focus especially. This garnered attention with its design at the Detroit Motor Show in January and was designed primarily in Cologne, despite being intended for use across the world. Martin Smith, born in Sheffield, England, in 1949, graduated from the Royal College of Art in London in 1973. Following this, he worked for Porsche and then in various positions at Audi from 1977 to 1997. His CV features both the design of the legendary 1980 Quattro and the sensational Avus study. This was followed by a move to Opel (Design Director of Compact Cars, then Head Designer at Opel/Vauxhall) and finally to Ford of Europe.
> If you ask the 42-year-old Head Designer of Mercedes-Benz cars about his contribution to the ‘car with the star’, you end up with an impressive collection of letters. From 1999 he was head of exterior/interior styling at the age of just 31 and designed the models in the GL-, M- and R-classes with his team. In 2002, he headed the design of the A-, B-, C-, E-, CLK- and CLS-classes. Got that? That covers nearly all of them. And looking to the future: This was followed by the research car F 700, which caused a real stir in autumn 2007. Gorden Wagener, born in Essen in 1968, studied Industrial Design in Essen and then at the Royal College of Art in London. He has been working for Mercedes since 1997 and has been the Head Designer since summer 2008. The new E-class, sometimes criticised for its large rear wheel houses (“a reference to the earlier PontonMercedes”), has been a real bestseller. The first CGIs of the forthcoming A-class in the German media indicate real courage, even if only half of the details given prove correct. Wagener’s ambitions say it all: “I want to make Mercedes the design company par excellence. We want to remain stylish but sporty, as this is now a phenomenon in society. Even 60-year-olds don’t put their hats on the rear shelf any more. They wear jeans, play golf and want to reflect their sporty attitude to life in their choice of vehicle.”
Laurens van den Acker, Renault
Martin Smith, Ford Europe > Er ist zwar in „seinem“ Konzern nicht der oberste Chef der Sparte, aber er ist Leiter (Executive Design Director) bei Ford of Europe – und zusätzlich für Design bei „Ford Asia Pacific and Africa“ zuständig. Darüber hinaus hat Martin Smith nicht nur eine erstaunliche Laufbahn aufzuweisen, sondern auch eine hingebungsvolle Beziehung zu Autos, von der nicht nur sein Austin Healey (1961) zeugt. Smith hat mit seinem Team in Köln das „Kinetic Design“ („Energie in Bewegung“) vorangetrieben, das heute von Mondeo über S-Max bis zum neuen Ford Ka den in Europa angebotenen Modellen eine unverkennbare Optik verleiht. Das Thema wurde mit der Studie „Iosis MAX“ bereits weitergeführt – und erst recht mit der dritten Generation des Focus. Der sorgte vor allem mit seinem Design im Jänner auf der Detroit Motor Show für beträchtliche Aufmerksamkeit – und er wurde, obwohl für die ganze Welt vorgesehen, mehrheitlich im deutschen Köln konzipiert. Martin Smith, 1949 in Sheffield, England, geboren, begann nach einem Master Degree am Londoner Royal College of Art 1973 bei Porsche. Danach arbeitete er, von 1977 bis 1997, in verschiedensten Positionen bei Audi. Das Design des legendären 1980 Quattro steht ebenso in seinem Lebenslauf wie etwa die Aufsehen erregende Studie Avus. Es folgte ein Wechsel zu Opel (Design Director Compact Cars, dann Design-Chef Opel/Vauxhall) und schließlich zu Ford of Europe.
> Fragt man den heute 42-jährigen Designchef von Mercedes-Benz Pkw nach seiner Mitarbeit bei Autos mit dem Stern, endet man in einem Buchstabensalat. Bereits ab 1999 – er wurde mit 31 Jahren Leiter Exterieur/Interieur-Styling – entwarf er mit seinem Team die Modelle der GL-, M- und R-Klasse. 2002 übernahm er die Leitung der Designgestaltung von A-, B-, C-, E-, CLK- und CLS-Klasse. Auch Zukünftiges rückte ins Rampenlicht: Es folgte das Forschungsfahrzeug F 700, das im Herbst 2007 für Aufsehen sorgte. Gorden Wagener, 1968 in Essen geboren, studierte an der Uni Essen Industrial Design und danach am Royal College of Art in London, ist seit 1997 für Mercedes tätig und seit Sommer 2008 oberster Designchef. Die neue E-Klasse, da und dort vor allem wegen der groß ausgestellten hinteren Radhäuser („ein Zitat der früheren Ponton-Mercedes“) kritisiert, ist eine Art Verkaufsschlager. Erste Computerzeichnungen, die in deutschen Medien von der kommenden A-Klasse künden, lassen echten Mut erwarten, selbst, wenn nur die Hälfte der Details stimmen sollte. Da passt der Anspruch des Designchefs: „Ich will Mercedes zu der Design-Company schlechthin machen. Wir wollen immer stilvoll sein, aber auch sportlich, denn das ist einfach ein weltweites Gesellschaftsphänomen. Selbst 60-Jährige legen heute keinen Hut mehr auf die Ablage. Sie tragen Jeans, spielen Golf und wollen ihre sportliche Lebenseinstellung auch mit der Wahl ihres Autos dokumentieren.“.
> Der heute 45-jährige Laurens van den Acker hat im Mai 2009 als Design-Chef Patrick le Quément beerbt, der diese Position unglaubliche 22 Jahre lang ausgefüllt hatte. Le Quément hatte mit dem ersten Renault Twingo für Furore und u. a. mit dem vorletzten Mégane für viele kontroverse Diskussionen gesorgt. Er erklärte einmal: „Es kommt beim Automobildesign nicht auf Harmonie und Gleichgewicht an. Wichtig ist vielmehr, das richtige Ungleichgewicht zu finden.“ Ob das sein Nachfolger ähnlich sieht, darüber hat er sich bis heute nicht geäußert. Faktum ist, dass Laurens van den Acker bei seinem vorigen Arbeitgeber Mazda mit einer Serie von Konzeptstudien Aufsehen erregte. Die bekannteste hieß „Nagare“ (japanisch für „Fluss“ oder „fließend“). Er verstand es, die Formen von Meereswellen, Sanddünen, Felsformationen und im Wind schwingenden Wüstengräsern außerordentlich gekonnt ins Autodesign zu übertragen. Laurens van den Acker ist Niederländer und hat seinen Abschluss als Industriedesigner 1990 in Delft gemacht. Nach einer Station in Italien war er bei Audi, Volvo und Ford tätig, bis er 2006 das Amt als MazdaDesignchef übernahm und mit Frau und Kind nach Hiroshima / Japan zog. Dort fand der heutige RenaultKonzernchef Carlos Ghosn, der wie van den Acker lange in Japan gelebt hat, schnell Gefallen an dessen Arbeit. Van den Acker, der auch für die Marke Dacia zuständig ist, pflegt den kleinen Spleen, fast immer peppig-bunte Sneakers von Puma zu tragen.
> 45-year old Laurens van den Acker took over the role of Head Designer in May 2009, replacing his predecessor Patrick le Quément, who held the post for an unbelievable 22 years. Le Quément created a real furore with the first Renault Twingo and triggered plenty of discussion with the penultimate Mégane. As he once said: “The essence of car design is not harmony and balance. It is much more important to find the right imbalance.” Whether his successor feels the same way remains to be seen. In fact Laurens van den Acker created a stir himself with a series of concept studies. The most famous was ‘Nagare’ (Japanese for ‘stream’ or ‘flowing’). He knew just how to transpose the forms of waves, sand dunes, cliff formations and desert grasses blowing in the wind to create skilful car designs. This does not sound much like imbalance. Laurens van den Acker is Dutch-born and studied industrial design in Delft until 1990. Following a placement in Italy, he worked for Audi, Volvo and Ford until he took on the role of Head Designer at Mazda in 2006 and moved to Hiroshima/Japan with his wife and child. It was here that the current CEO of Renault, Carlos Ghosn, took a real liking to his work. He too had spent a long time living in Japan. Van den Acker, who is also responsible for the Dacia brand, has one slightly eccentric habit: He nearly always wears brightly coloured Puma trainers!
Laurens van den Acker: Erregte bereits weltweites Aufsehen mit seinen Konzeptstudien. Laurens van den Acker: Already caused a sensation with his concept studies.
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lifestyle & luxury
Drei Save-Brücken und eine Donau-Brücke verbinden die Altstadt mit den anderen Stadtteilen. Three Sava bridges and one Danube bridge connect the Old Town with the other districts.
Luc Donckerwolke, Seat
> Der 59-jährige gebürtige Brite kehrte im vergangenen Mai auf eine Position zurück, die er bereits elf Jahre lang innegehabt hatte. Von 1991 bis 2002 nämlich war Peter Horbury „Design Director“ der Volvo Car Corporation gewesen. Und jetzt ist er „Vice President of Design“ von Volvo Cars. Von 2002 bis 2004 führte er als Executive Director Design in der damaligen Premier Automotive Group (PAG) des Ford-Konzerns das Produktdesign der Marken Aston Martin, Jaguar, Land Rover und Volvo. 2004 wechselte er in die USA, wo er für die Designstrategie von Ford, Lincoln und Mercury verantwortlich zeichnete. Horbury war in den 90-er Jahren für die neue Formensprache aller Volvo-Modelle verantwortlich gewesen. Insbesondere verbindet man seinen Namen mit dem Volvo XC90, dessen Erfolg sogar den Hersteller selbst überraschte. Die Produktion musste in der Folge mehrfach aufgestockt werden. Der aus Alnwick, Northumberland, stammende Horbury liebt Schweden und das dort unkomplizierte Leben. Auch seine Kinder sind hier geboren. Der Designer ist ein echter „car guy“, ein Mann mit Benzin im Blut. Einmal gefragt, was denn sein eigenes Traumauto wäre, griff er zu Stift und Papier und zeichnete flugs einen sehr flachen, viertürigen Wagen mit Kombi-Heck. Es wäre der erste Ferrari-Kombi geworden. Christian Vavra
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48 Stunden in Belgrad 48 hours in Belgrade In Belgrad ist es nie langweilig! Nicht nur die reichlich bewegte Geschichte, sondern auch die auflebende Zukunft machen sich überall bemerkbar. Serbiens Hauptstadt ebnet sich mit viel Energie ihren Weg nach Europa. It’s never boring in Belgrade! Not only its eventful history but also its flourishing future is evident all around. The Serbian capital is putting a lot of effort into paving its way to Europe.
B
Peter Horbury: Der gebürtige Brite ist ein echter „car guy“ und hat Benzin im Blut. Peter Horbury: The British-born designer is a real ‘car guy’ with petrol in his blood.
Fotos: shutterstock
Peter Horbury, Volvo Car Corporation
> Last May the 59-year-old Briton returned to the position he had already occupied for 11 years. Peter Horbury had been ‘Design Director’ at the Volvo Car Corporation from 1991 to 2002, and now he is ‘Vice President of Design’ at Volvo Cars. From 2002 to 2004, he was responsible for the product design of the Aston Martin, Jaguar, Land Rover and Volvo brands as Executive Director of Design with the former Premier Automotive Group (PAG) of the Ford Motor Company. In 2004, he moved to the USA where he was responsible for the Ford, Lincoln and Mercury design strategy. Horbury was in charge of the new look of all Volvo models in the 1990s. In particular, his name is often associated with the Volvo XC90, whose success surprised even the manufacturer. Production had to be increased several times. Horbury hails from Alnwick, Northumberland, and loves Sweden and its uncomplicated lifestyle. His children were born there. The designer is a real ‘car guy’ – a man with petrol in his blood. Once asked what his dream car would be, he grabbed a pen and paper and sketched a very flat four-door car with a station wagon rear end. This would have become the first Ferrari station wagon.
> Walter de’Silva’s successor at Seat has been working for the Spanish brand since 2005 and is in charge of more than 100 people. Luc Donckerwolke himself admits that it took some getting used to delegating and relinquishing tasks and responsibility. “Otherwise I wouldn’t have had any time at all for the design aspect,” as he once admitted in an interview. His previous employer’s design department was compacter: From 1998, the now 45-year-old designer was Head Designer at Lamborghini, with striking results for the industry: The appearance of the Murciélago, its roadster version and the Gallardo are all Donckerwolke’s achievements. He caused something of a stir in the Seat design department and has already clocked up a real success: He was responsible for the design of the new Ibiza, which not only comes with a striking exterior, but is also selling well. Studies for other versions of the Ibiza are already underway, so there is little chance of grinding to a standstill: The brand plans to launch 14 new models onto the market by 2018. Donckerwolke, a designer with a serious demeanour, was born in Peru as the son of a diplomat. He is a citizen of Belgium and speaks several languages. The fact that he is passionate about cars goes without saying!
Fotos: hersteller, ford motor company
Luc Donckerwolke: Er soll bis 2018 gleich 14 neue Modelle für Seat entwerfen. Luc Donckerwolke: He is to design 14 new models for Seat by 2018.
> Der unmittelbare Nachfolger von Walter de’Silva bei Seat ist seit 2005 bei der spanischen Marke tätig und befehligt mehr als 100 Leute. Daran musste sich Luc Donckerwolke nach eigener Aussage erst gewöhnen – und ans Delegieren sowie das Abgeben von Arbeit und Verantwortung. „Sonst wäre ich überhaupt nicht mehr zum Zeichnen gekommen“, wie er einmal in einem Interview gestand. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber war die Designabteilung nämlich viel übersichtlicher gewesen: Von 1998 an hatte der heute 45-jährige als Designchef bei Lamborghini gearbeitet. Mit in der Branche sehr auffälligen Ergebnissen: Das Erscheinungsbild von Murciélago, dessen Roadster-Version sowie des Gallardo gehen auf Donckerwolke zurück. Bei Seat hat er im Design ordentlich umgerührt und bereits einen veritablen Erfolg verbucht: Der von ihm verantwortete neue Ibiza zeigt nicht nur ein sehr markantes Äußeres, sondern verkauft sich auch gut. Schon gibt es Studien zu weiteren Ibiza-Versionen und ein Stillstand ist generell nicht in Sicht: Bis 2018 will die Marke 14 neue Modelle auf den Markt bringen.Der häufig etwas ernster blickende Donckerwolke wurde in Peru als Sohn eines Diplomaten geboren, ist belgischer Staatsbürger und spricht mehrere Fremdsprachen. Dass er ein Autofreak ist, versteht sich diesen Arbeitgebern fast von selbst.
elgrad (serbisch: Beo grad) bedeutet übersetzt „Weiße Stadt“ – was auf die helle Farbe des Kalksteins der Festung zurückgeht. Belgrad blickt auf eine über 7000 Jahre alte, stürmische Geschichte zurück: Neben einer 346-jährigen Herrschaft der Türken, Verwicklungen in den Ersten Weltkrieg aufgrund des Attentats auf Franz Ferdinand im Juni 1914 und Bombenangriffen seitens der deutschen Luftwaffe 1941 im Zweiten Weltkrieg, hatte Belgrad 1968 auch mit Studentenunruhen und 1991 mit dem Zerfall Jugoslawiens zu kämpfen. Nach der Abspaltung Montenegros wurde Belgrad 2006 zur Hauptstadt Serbiens ernannt. Mit seiner Lage im Südosten Europas und an der Mündung der Save in die Donau trägt Belgrad zu Recht den Beinamen „Tor nach Mitteleuropa“. Heute werden hier mehr als 30 Prozent des serbischen BIPs erwirtschaftet. 2006 wurde Belgrad im Rahmen eines von der Zeitschrift „Financial Times“ veranstalteten Wettbewerbs zur „Stadt der Zukunft Südeuropas“ ernannt.
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he name Belgrade (Ser bian: Beograd) trans lates to ‘white city’, which can be attributed to the light-coloured limestone of the fortress. Belgrade looks back on a turbulent, more than 7000-year history: 346 years under Turkish rule, involvement in World War I because of the assassination of Franz Ferdinand in June 1914, bombing by the German Luftwaffe in 1941 during World War II, student protests in 1968, and the disintegration of Yugoslavia were some of the events that Belgrade survived. After Montenegro’s secession in 2006, Belgrade became the capital of Serbia. Located in the south-east of Europe at the confluence of the Sava and Danube rivers, Belgrade is deserving of its title of ‘Gateway to Central Europe’. Today more than 30 percent of Serbia’s GDP is generated here. In 2006 Belgrade was awarded the title of ‘City of the Future in Southern Europe’ after winning a competition organised by the Financial Times.
Sightseeing
Kalemegdan Kalemegdan > Der Kalemegdan – benannt nach den türkischen Worten „kale“ (Festung) und „megdan“ (Feld) – ist eine weitläufige Parkanlage und war früher der militärische Hauptstützpunkt Belgrads. Das Plateau diente zur Feindesbeobachtung. Im 19. Jahrhundert wurde dieses im Auftrag von Fürst Mihailo Obrenovic´ in einen Park umgestaltet, dessen Flächen immer wieder erweitert wurden. Heute beherbergt der Kalemegdan neben Ruinen und bedeutenden Denkmälern auch das Militärmuseum, den Kunstpavillon „Cvijeta Zuzoric´“ und den Zoologischen Garten. > Kalemegdan – so named because of the Turkish words ‘kale’ (fortress) and ‘megdan’ (field) – is a large park that used to be Belgrade’s main military base. The plateau served as a lookout point. By order of Prince Mihailo Obrenovicć´ it was remodelled into a park in the 19th century, and the area was enlarged again and again. Today Kalemegdan includes ruins, significant monuments, the military museum, the Art Pavilion ‘Cvijeta Zuzoricć’ ´ and the Zoological Garden.
Kalemegdan – Der größte Belgrader Park und gleichzeitig bedeutendstes kulturhistorisches Gut. Kalmegdan – The largest park in Belgrade and at the same time the most significant object of cultural and historical heritage.
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destination
Eat & Drink
Impressum Masthead
Restaurant Z ˇ abar Zˇ abar Restaurant
MEDIENINHABER & HERAUSGEBER MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG OG karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, Fax +43 1 89 00 881 15
> Das auf einem Hausboot installierte und nach Familientradition geführte Restaurant Zˇabar bietet eine lange Liste erlesener Weine und geschmackvolle Menüs direkt an der Donau. Gegrilltes, auf jegliche Art zubereitet, zählt zu den Spezialitäten dieses Restaurants, das auch für seine moderne serbische Küche bekannt ist. Unbedingt empfehlenswert: ein Glas Weißoder Rotwein aus der Gegend zu gegrilltem Fisch oder Cevapcici! ˇ abar: Kej oslobodjenja bb, +381 11 319 1226, http://www.zabar.rs/ Restaurant Z > Located on a houseboat on the Danube, Zˇ abar is a restaurant with a long family tradition that offers a long list of selected wines and a delectable menu. Grilled food, prepared in all manner of ways, is one of the specialities of this restaurant, which is also famous for its modern Serbian cuisine. Highly recommended: a regional white or red wine to go with your grilled fish or cevapcici! Zˇabar Restaurant: Kej oslobodjenja bb, +381 11 319 1226, http://www.zabar.rs/
GESCHÄFTSFÜHREr MANAGEMENT: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) RICHTUNG DES MAGAZINES EDITORIAL POLICY: Internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa International business magazine published in Austria and focused on Central, Eastern and South-eastern Europe
Hotel
Life Design Hotel Life Design Hotel > Das neu errichtete Vier-Stern-Hotel liegt direkt im Zentrum Belgrads. Das beruhigende Ambiente dieses edlen Hotels spiegelt sich nicht nur in den warmen Farbtönen der Zimmer wider, sondern auch im Rundum-Wohlfühl-Angebot. Lassen Sie sich im Beauty & Spa-Bereich „Five Elements“ bei einem türkischen Bad oder einer Thai-Massage verwöhnen, oder genießen Sie im hauseigenen Restaurant „Privilege“ einen Schokoladekuchen nach Originalrezept des Küchenchefs. Life Design Hotel: Balanska 18, +381 11 362 60 90, http://www.lifedesignhotel.rs > This newly-built 4-star hotel is located in the very heart of Belgrade. The relaxing atmosphere of this elegant hotel is reflected in the warm colours of the rooms as well as in the range of all-round wellness services. Treat yourself to a Turkish bath or a Thai massage in the ‘Five Elements’ beauty & spa area, or enjoy a slice of chocolate cake made to the chef’s original recipe in ‘Privilege’, the in-house restaurant. Life Design Hotel: Balanska 18, +381 11 362 60 90, http://www.lifedesignhotel.rs
ANZEIGEN ADVERTISMENTS: Manfred Berndt, Mag. Alexander Bursky, Heinz W. Fürnkranz, Christopher Miesbauer, Hermann Tribuser AUSLANDSVERTRETUNGEN ADVERTISING REPRESENTATIVES: France: Inflight Media Marketing Tel. +33 140 13 79 01 Italy: Inflight Media Marketing, Tel. +39 02 36 53 44 33 Switzerland: Inflight Media Marketing, Tel. +41 61 319 90 90 Belgium, Netherlands, Luxembourg: Media Partners LoyaleteitsCommunicatie, Tel. +31 20 547 35 57 Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52 Hong Kong, Singapore: Emphasis Media Ltd., Tel. +852 2516 1000 Publicitas Hong Kong Ltd: Tel: +852 2516 1088
Nightlife
Tanzen unter Segeltüchern am Ufer der Save Dancing beneath sailcloths on the banks of the Sava
> „Splavovi“ werden die schwimmenden Lounges am Ufer des Flusses Save von den Belgradern genannt. Sie verwandeln sich fast täglich, vor allem am Wochenende, zu nächtlichen Partyzonen. Hier kann man nach Lust und Laune feiern: Egal ob zu Hip-Hop, House, Rock oder Folk – für jeden Geschmack ist etwas dabei! Futuristisch illuminierte Bars und unterschiedliche Größen der Schiffe runden das Gesamtkonzept harmonisch ab. Auswahl der Bars unter: http://www.belgradeeye.com/splavovi.html > The floating lounges on the banks of the Sava river are called ‘splavovi’ by the inhabitants of Belgrade. They turn into party zones almost every night – especially on weekends. You can party ‘til you drop! – There is something for everyone: from hip-hop to house, rock or folk. Bars with futuristic lighting and different-sized boats round off the overall concept. Selection of bars at: http://www.belgradeeye.com/splavovi.html
Knez Mihailova Ulica Knez Mihailova Ulica > Die prachtvolle Fußgängerzone und Einkaufsmeile Knez Mihailova Ulica in Stari Beograd, ist als einer der ältesten und wertvollsten Stadtteile mit repräsentativen Denkmälern und Gebäuden im Stilmix gesetzlich geschützt. Sightseeing und Shoppen lassen sich hier perfekt verbinden: Altehrwürdige Gebäude wie die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste reihen sich neben zahlreichen Cafés, Souvenirshops und diversen in- wie auch ausländischen Markenshops. > Knez Mihailova Ulica, the magnificent pedestrian zone and shopping mile in Stari Beograd, is protected by law, being one of the oldest and most significant parts of the city, with representative monuments and buildings in a mix of styles. A perfect opportunity to combine sightseeing and shopping: stately buildings such as the Serbian Academy of Sciences and Arts can be found amidst numerous cafés, souvenir shops, and stores selling various national and international brands. Bianca Baumgartner
Fotos: beigestellt (2), miroslav lazovic, mauritius-images
Shopping
ABONNEMENT SUBSCRIPTION: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 18,00 (im Ausland exklusive Porto). Bestellung unter abo@diabla.at Subscription for one year (6 issues) at EUR 18.00 (exclusive postage). Order your subscription at abo@diabla.at
CHEFREDAKTEUR EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) MITARBEITER DIESER AUSGABE CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: Bianca Baumgartner, Reinhard Engel, Michaela Hocek, Andrea Jindra, Walter Senk, Christian Vavra; Peter baker & susan glasser/ Foreign Policy/ The Interview People ART DIREKTOR / GRAFIKdesign ART DIRECTION / GRAPHIC DESIGN: Barbara Zötl (office@signumforma.com) FOTOS PHOTOS: diwisch fotoproduktion (Bildredaktion); David Sailer, Mirjam Reither, Regine Hendrich, Wieser Übersetzer/Translators KORREKTUR / PROOF-READING: der I the I das Sprachservice.at Robert Gisshammer, Elisabeth Kaplan, Melanie Hersey, Peter Hindt, Tom Crawley, Benjamin Wright AGENTUREN DIESER AUSGABE AGENCIES OF THIS ISSUE: CORBIS, GETTY IMAGES, REUTERS, MAURITIUS, SHUTTERSTOCK, ÖSTERREICH WERBUNG, PICTUREDESK DRUCK PRINT: Berger Druck, Wiener StraSSe 80, 3580 Horn COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act.
succeed ist WIRTSCHAFT. succeed ist GELDANLAGE. succeed ist LIFESTYLE. succeed ist IMMOBILIEN. succeed ist GESETZ.
succeed das wirtschaftsMAGAZIN. Die Austrian Airlines Group bietet als einzige europäische Fluglinie ihren Fluggästen weltweit ein informatives, toprecherchiertes Wirtschaftsmagazin. SUCCEED erscheint alle 2 Monate und ist auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel um EUR 3,80 erhältlich. Abobestellung unter abo@diabla.at (im Ausland zuzüglich Porto)
Ausgabe 01/2010 3,80 Euro
Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central & Eastern Europe The business magazine of the Austrian Airlines Group
Offenlegung gemäSS § 25 Mediengesetz Medieninhaber / Herausgeber: diabla media Verlag OG, Sitz: Karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Unternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Druckerzeugnissen aller Art, Vermarktung von Werbeflächen, Geschäftsführende Gesellschafter: Mag. Oswald Greil, Christina Weidinger Blattlinie: SUCCEED ist ein unabhängiges, internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln und einem Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa.
DIE WELT DES BILL CLINTON
Gedanken des Ex-Präsidenten zur Lage der Nationen BILL CLINTON’S WORLD The former president’s thoughts on the state of the nations
DIE TAPFEREN UND DIE KÜHNEN Die junge Garde der Autodesigner gibt Gas
THE BRAVE AND THE BOLD
6 Ausgaben
18,– EUR
Ein Magazin aus dem Verlag
Young car designers are up to speed
DIE KONSEQUENZEN DER KRISE Neue Herausforderungen für Wirtschaftsanwälte in CEE
CONSEQUENCES OF THE CRISIS New challenges for commercial lawyers in CEE
Ein Leben für den Handel Living for retail
Janusz Kulik, REWE International AG
Destination Info > Austrian Airlines fliegen mit Kooperationspartner JAT Airways bis zu fünfmal täglich von Wien nach Belgrad. Seit 1. Februar 2010 bieten Austrian Airlines auf dieser Strecke auch das beliebte redticket an. > Austrian Airlines offers up to five flights a day from Vienna to Belgrade together with its cooperation partner JAT Airways. Since 1 February 2010, Austrian Airlines has also been offering the popular redticket for this route. 86
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SUCCEED, das Wirtschaftsmagazin für Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central, Eastern & South Eastern Europe
BEST OF COMPANY
Reinhard Madlencnik Der Ressortleiter Real Estate der Bank Austria zur Entwicklung des Immobilienmarktes:
Mit der Finanzkrise haben sich die Rahmenbedingungen auf dem Markt für Immobilienfinanzierungen deutlich geändert. Eine starke und verlässliche Hausbank ist deshalb wichtiger denn je.
The market conditions for real estate financing have changed markedly following the financial crisis. A strong and reliable bank to work with is therefore more important than ever.
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ie schwerste Rezession der Nachkriegszeit ist vorüber. Die Wachstumsprognosen wurden zuletzt nach oben revidiert. Die massiven Anstrengungen von Regierungen und Notenbanken, die Konjunktur zu stabilisieren, zeigen Wirkung. Trotz einiger Risiken haben sich auch die Rahmenbedingungen für die Immobilienmärkte insgesamt wieder verbessert. Für Österreich erwarten die Ökonomen der Bank Austria heuer ein reales Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent, auch in Zentral- und Osteuropa (CEE) zeichnet sich ein Ende der Konjunkturschwäche ab. Nach einem Einbruch der realen Wirtschaftsleistung von rund 6 Prozent 2009 erwartet die Bank Austria 2010 für CEE wieder ein Wachstum von mehr als 2 Prozent, wobei die regionalen Unterschiede teilweise beträchtlich sind. Als größte und ertragsstärkste Bank Österreichs bietet die Bank Austria ihren Immobilienkunden weiterhin individuell passende Finanzierungsvarianten an. Sie konzentriert sich dabei auf die Segmente Wohnen, Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Die Stärke der Bank Austria liegt in ihrer langjährigen Finanzierungserfahrung in Österreich und CEE, sowohl beim Projekt-Know-how als auch bei den rechtlichen Rahmenbedingungen.
he hardest recession of post-war times is over. Growth prognoses have recently been revised upwards. The massive efforts of governments and central banks to stabilise the economy appear to be working. Despite some risks, conditions for the real estate market have also improved overall. For Austria, Bank Austria’s economists expect real economic growth of 1.3 percent this year. In Central and Eastern Europe, an end to weakness in the economy is also appearing. After a 6 percent slump in economic production, Bank Austria expects growth of more than 2 percent to return to CEE, within which there are some substantial regional differences. As the largest and most profitable bank in Austria, Bank Austria continues to offer its customers individually tailored financing solutions with focus on the residential, office and retail property segments. Bank Austria’s strengths lie in its many years of financing experience in Austria and CEE, as well as its project know how and familiarity with legal frameworks.
Kontakt: UniCredit Bank Austria Real Estate Reinhard Madlencnik Tel.: +43 (0)5 05 05–54199 reinhard.madlencnik@unicreditgroup.at
„Es gibt erste Anzeichen, dass Investoren zurückkommen.Vor allem in Österreich hat sich das Investitionsvolumen im 4. Quartal 2009 positiv entwickelt. Der heimische Immobilienmarkt hat die Krise im europäischen Vergleich relativ gut gemeistert. Wir sehen auch wieder steigendes Interesse an Immobiliengeschäften in der Tschechischen Republik sowie in Polen und der Slowakei und teilweise auch in Ungarn. In den anderen Märkten Osteuropas herrscht derzeit noch größere Zurückhaltung, aber das könnte sich 2010 wieder ändern. Als Immobilienfinanzierungsexperten stehen wir unseren Kern- und Hausbankkunden in diesen Märkten mit Rat und Tat zur Seite. Auch Neukunden mit aussichtsreichen Projekten bieten wir umfassende Beratung und Betreuung. Obwohl sich die Eigenkapitalanforderungen bei Finanzierungen durch das verschlechterte Marktumfeld erhöht haben, planen wir 2010 ein deutlich höheres Kreditneugeschäft als 2009. Bei unserer Projektbeurteilung wird das Kriterium der „Nachhaltigkeit“, also Parameter wie Energieeffizienz und niedrige Betriebskosten immer wichtiger. Insgesamt ist die Bank Austria im Bereich Immobilien also exzellent aufgestellt, um auch 2010 und 2011 weiter gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreiche Immobilienfinanzierungen zu realisieren.“ ❯ “We have the first signs that investors are coming back. In Austria, above all, the volume of investment developed positively in the fourth quarter of 2009. The domestic real estate market has coped well in comparison with the rest of Europe. We are also seeing increasing interest again in real estate business in the Czech Republic, as well as in Poland and Slovakia and partly also in Hungary. In the other markets of Eastern Europe, there is still a lot of restraint, but that could change in 2010. As experts in real estate financing, we serve our core clients and regular customers in these markets with help and advice. We also offer new clients with promising projects comprehensive counsel and service. Although equity required for financing has increased due to the worsened market conditions, we are planning a significantly higher amount of new financing business for 2010 compared to 2009. In our evaluation of projects the criteria of sustainability, meaning parameters such as energy efficiency and low operating costs, is becoming more and more important. All in all, in the area of real estate Bank Austria is perfectly positioned to continue to realise successful real estate financing together with our customers in 2010 and 2011.”
homeoffice & Gute Nachfrage für Polens größten Business-Park
Citypark in Laibach erweitert Citypark in Ljubljana expanded
Auszeichnung für Bürohaus Capital Square
> CA Immo International und UBM Realitätenentwicklung AG vermieteten 16.500 Quadratmeter im Poleczki Business Park an die polnische staatliche Agentur ARiMR (Agency for Restructuring and Modernisation of Agriculture). Somit sind 65 Prozent der ersten Bauphase in Polens größtem Businesspark ein halbes Jahr vor Fertigstellung vorvermietet. Der Poleczki Business Park ist die derzeit größte Immobilienentwicklung in Polen.
> Mit einer Erweiterung um 14 Shops wurde der Citypark in Laibach zum größten Shopping-Center Sloweniens mit einer verpachtbaren Fläche von über 53.000 Quadratmetern. Betreiber SES Spar European Shopping Centers investierte 19 Millionen Euro in den Umbau. Die Kundenfrequenz seit Eröffnung des Centers im Jahr 2002 bis heute betrug mehr als 62 Millionen Besucher, der Umsatz lag im selben Zeitraum über 1,2 Milliarden. Euro.
> Das seit Juni 2009 im Eigentum der CA Immo International stehende Bürohaus Capital Square erhielt vom Construction & Investment Journal (CIJ) den Titel „Best Office Development“. Das englischsprachige Immobilienmagazin erscheint in fünf mittel- und osteuropäischen Staaten. Der Preis wird jährlich in zehn verschiedenen Kategorien auf nationaler Ebene von einer Jury aus Immobilienexperten vergeben.
Poland’s largest business park in demand
> CA Immo International and UBM Realitätenentwicklung AG have rented out 16,500 m2 of space at Poleczki Business Park to the Polish state agency ARiMR (Agency for Restructuring and Modernisation of Agriculture). As such, 65 percent of the initial construction phase at Poland’s largest business park has been rented out in advance, 6 months before completion. Poleczki Business Park is currently the largest real estate development in Poland.
> Fourteen new shops have been added to the Citypark in Ljubljana, making it Slovenia’s largest shopping centre with a rentable area of over 53,000 m2. The operator, SES Spar European Shopping Centers, has invested 19 million euros in the redevelopment project. The number of customers who have visited the centre since it opened in 2002 totals more than 62 million with turnover topping 1.2 billion euros over the same period.
Award for Capital Square office block
> The Capital Square office block, which has been under the ownership of CA Immo International since June 2009, has been awarded the title of ‘Best Office Development’ by the Construction & Investment Journal (CIJ). This Englishlanguage real estate magazine is published in 5 Central and Eastern European countries. The prize is awarded each year at a national level in 10 different categories by a panel of property experts.
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Das Gemini-Center bietet 40.000 Quadratmeter vermietbare Fläche. Gemini Center offers 40,000 m2 of rentable space.
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Verdrängungswettbewerb in Zagreb Cut-throat competition in Zagreb
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egen Jahresende hat die Westgate Shopping City westlich von Zagreb eröffnet. „Die Mega-Mall mit starkem Fashion Schwerpunkt entstand in einer Rekord-Bauzeit von nur fünfzehn Monaten mit einem Investitionsvolumen von 270 Millionen Euro“, erklärt Ernst Kirchmayr, Mitglied und Sprecher der Eigentümer- und Investorengruppe. 260 Shops, 226.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, 100.000 Quadratmeter Verkaufsfläche – doch trotz dieser Ausmaße ist die Westgate Shopping-City mit ihrem 250.000 Quadratmeter Areal erst die erste Stufe einer Handelslandschaft von europäischer Dimension. Denn das gesamte Areal, das eine Fläche von einer Million Quadratmetern umfasst, soll in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt werden. Derzeit gibt es allerdings in Zagreb 16 Shopping Center mit einer Fläche von insgesamt 340.000 Quadratmetern. Pro 100 Einwohner steht in Zagreb also eine Shopping Center-Fläche von 44 Quadratmetern zur Verfügung. Zum Vergleich: In ganz Kroatien sind es nur 18 Quadratmeter auf 100 Einwohner. Die kroatische Hauptstadt hat damit westeuropäisches Niveau erreicht und überholt sogar einige Städte wie etwa Wien, obwohl die Kaufkraft aber noch sehr viel schwächer ist. Ein Verdrängungswettbewerb gilt als unvermeidlich.
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owards the end of last year Westgate Shopping City situated to the west of Zagreb opened its doors. “This mega-mall focuses on fashion and was constructed in a record time of just 15 months with a total investment of 270 million euros,” explains Ernst Kirchmayr, a member of and spokesman for the owners and investors group. 260 shops, 226,000 m2 of gross floor space, 100,000 m2 of sales space – yet despite these dimensions Westgate Shopping City is only the first stage in a retail landscape of European dimensions, as the 250,000 m2 site on which it is built is part of a total area covering some 1 million m2, which is to undergo constant development over the next few years. Zagreb is currently home to some 16 shopping centres with a total area of 340,000 m2. Zagreb therefore has some 44 m2 of shopping centre space per 100 inhabitants. In comparison: In all of Croatia there are just 18 m2 per 100 inhabitants. The Croatian capital has therefore reached a Western European level in this respect and has even overtaken some cities such as Vienna, although purchasing power is still significantly lower. Predatory competition will therefore be inevitable.
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Immoeast errichtete in Moskau Europas größte Shopping-Mall Immoeast constructs Europe’s largest shopping mall in Moscow
> In Sviblovo, dem Moskauer Bezirk mit der höchsten Bevölkerungsdichte, hat die Immoeast AG in Partnerschaft mit dem Projektentwickler Patero die größte Shopping-Mall Europas errichtet. „Golden Babylon Rostokino“ hat auf insgesamt 170.000 Quadratmetern Mietfläche 440 Geschäfte in zwei Etagen sowie einen Entertainmentbereich. Rostokino ist, gemessen an der gesamten vermietbaren Fläche, auch das größte Objekt des ImmoeastPortfolios. CEO Eduard Zehetner zeigt sich mit dem Projekt äußerst zufrieden, zumal das Unternehmen durch die Managementfehler aus der Vergangenheit mit großen Problemen in den vergangenen 18 Monaten zu kämpfen hatte. Zehetner: „Der Bau und die Eröffnung dieser außergewöhnlichen Shopping-Mall sind ein weiterer signifikanter Erfolg für die Immoeast als international erfolgreicher Player bei der Entwicklung und Errichtung von Immobilienprojekten.“ > Immoeast AG has built Europe’s largest shopping mall in partnership with the project developer Patero in Sviblovo, the district of Moscow with the highest population density. ‘Golden Babylon Rostokino’ has a total of 170,000 m2 of space for hire, incorporating 44 stores over 2 floors and an entertainment area. Rostokino is also the largest real estate property in the Immoeast portfolio in terms of total rentable space. CEO Eduard Zehetner is extremely satisfied with the project, especially since the company has had to deal with la lot of big problems over the last 18 months following past management failures. Zehetner: “The construction and opening of this exceptional shopping mall represents yet another significant victory for Immoeast as a successful international player in the development and construction of real estate projects.”
Gute Büroimmobilien mit hohem Ertragspotenzial
Prag: Büroimmobilie Gemini an Deka verkauft
> Einige zentraleuropäische Büromärkte, wie jene in Slowakei, Ungarn, Tschechien, Polen sind derzeit sehr gut aufgestellt und können eine mittelfristig überdurchschnittliche Performance erwarten, lautet das Ergebnis der neuen Studie von CB Richard Ellis: „Risk, Return & Reality – CEE Office Property.“ Gute Büroimmobilien in Polen und Tschechien haben ein relativ hohes Ertragssteigerungspotential mit relativ geringem Risiko, bei Preisen, die nachhaltiger sind als noch vor einem Jahr. Somit ergeben sich interessante Möglichkeiten für Investoren, wieder in den CEE Immobilienmarkt einzusteigen. > Some of the office property markets in Central Europe (e.g. Slovakia, Hungary, the Czech Republic and Poland) are very well positioned and can expect to see an above-average performance in the medium term, according to the results of a new study by Richard Ellis on ‘Risk, Return & Reality – CEE Office Property.’ The sound office properties in Poland and the Czech Republic have a relatively high potential yield increase with a relatively low risk and at more sustainable prices than a year ago. This presents investors with some interesting opportunities for re-entering the CEE real estate market.
> Die börsennotierte Sparkassen Immobilien AG hat das Büro- und Geschäftsgebäudes Gemini im vierten Prager Bezirk Pankrác an die Deka Immobilien GmbH verkauft. Das 2009 fertig gestellte, moderne Objekt mit ca. 40.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche befindet sich zentrumsnah an einem der etabliertesten Bürostandorte der tschechischen Hauptstadt und ist derzeit an 29 internationale und nationale Gesellschaften vermietet. Der Kaufpreis betrug rund 110 Millionen Euro. Die Immobilie wurde von der Deka Immobilien GmbH für den Publikumsfonds Deka-Immobilien Europa gekauft, der ein Gesamtvolumen von über 10 Milliarden Euro hat. > The Sparkassen Immobilien AG, a listed company, has sold the Gemini office and commercial property located in Prague’s 4th district of Pankrác to Deka Immobilien GmbH. This modern property was completed in 2009 and offers around 40,000 m2 of rentable space close to the city centre at one of the best-established office sites in the Czech capital. The space is currently being rented out to 29 national and international companies. The sale price totalled around 110 million euros. The property was purchased by Deka Immobilien GmbH for the DekaImmobilien Europa public fund, which has a total volume of over 10 billion euros.
Delta bringt „Green Building“-Ideen nach Kiew
Verkehrsbüro Group: Weitere Expansion
Good office blocks with a high potential yield
Delta brings ‘green building’ ideas to Kiev
Fotos: westgate (2), delta group, s immo Ag, verkehrsbüro group
Das Westgate Shopping-Center definiert ein neues Einkaufserlebnis in der Region Zagreb. Westgate Shopping Center sets standards for a new shopping experience in the Zagreb region.
> Auf Grund des enormen Interesses in der Ukraine wiederholt die österreichische Delta Gruppe ihr Forum zum Thema „Green Building“ im Frühjahr. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres veranstaltete Delta gemeinsam mit den Partnern Knauf Ukraine und dem Fassadenspezialisten GIG (Grill und Grossmann) das 1. Delta Forum Ukraine zum Thema „Green Building“ in Kiew. Behandelt wurden die neuesten europäischen Trends, die ukrainische Energiesituation, rechtliche, steuerliche und förderungstechnische Grundlagen für energieeffiziente Projekte sowie die im Westen derzeit bestehenden Zertifizierungs-Standards für Green Buildings. Darüber hinaus wurden Standards und Erfahrungen zu nachhaltigen Büro-, Handels- und Hotelbauten präsentiert. Zu den Besuchern zählten Entscheidungsträger aus der öffentlichen Verwaltung, Architekten, Projektentwickler und Investoren. „In der Ukraine wird derzeit viel zu wenig für Energiesparen unternommen“, meint Wolfgang Gomernik, DELTA Managing Director Ukraine. Auch das Thema Nachhaltigkeit werde noch kaum beachtet. > Following enormous interest from the Ukraine, the Austrian Delta Group will be repeating its forum on the issue of ‘green building’ at the start of this year. In the autumn of last year, Delta hosted the first Delta Forum in the Ukraine on the issue of ‘green building’ in Kiev, along with its partners Knauf Ukraine and façade specialist GIG (Grill & Grossmann). The forum looked at the latest European trends, the energy situation in the Ukraine, the legal, tax and technology-promoting bases for energy-efficient projects and the certification standards for green buildings that are currently in operation in the West. Standards and experiences relating to sustainable office, retail and hotel structures were also presented. The visitors included decisionmakers from the public authorities, architects, project developers and investors. “At present not enough is being done to save energy in the Ukraine,” says Wolfgang Gomernik, DELTA Managing Director for the Ukraine. “And the issue of sustainability is also being largely disregarded.” Wolfgang Gomernik setzt weiter auf das Thema Nachhaltigkeit. Wolfgang Gomernik continues to place emphasis on sustainability.
Prague: Gemini office block sold to Deka
Verkehrsbüro Group: further expansion
> Die Verkehrsbüro Group hat in den vergangenen zwei Jahren ihr HotelleriePortfolio um sieben neue Häuser auf insgesamt 32 Austria Trend Hotels & Resorts erweitert. Auch in dem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld soll diese Vorwärtsbewegung beibehalten werden. „Wir planen in den nächsten Jahren unser CEE-Portfolio sukzessive aufzubauen und wollen ganz klar weiter in Osteuropa expandieren. Erste Schritte haben wir bereits mit den beiden Austria Trend Hotels in Bratislava und Ljubljana gesetzt“, meint Harald Nograsek, Generaldirektor der Verkehrsbüro Group, „derzeit prüfen wir etwa Standorte in Prag und Budapest und denken durchaus auch an weitere Projekte in der Slowakei.“ Der Fokus der Verkehrsbüro Group liegt auf der Vier-Sterne-Stadthotellerie als erste Adresse für Geschäfts- und Städtereisende. Das aktuelle Projekt befindet sich in Bratislava. Das neue Vier-Sterne-Haus am Beginn der Fußgängerzone verspricht ausgezeichnete Erfolgsaussichten. Nograsek: „Mit der Eröffnung des Austria Trend Hotel Bratislava steigen wir in den slowakischen Markt ein.“ > Over the last two years, the Verkehrsbüro Group has added seven new hotels to its portfolio, which now encompasses 32 Austria Trend Hotels & Resorts in total. Even the present difficult economic conditions cannot hamper their progress. “In the next few years, we are planning to gradually build upon our Die Verkehrsbüro Group will in den nächsten CEE portfolio and hope to Jahren ihr CEE-Portfolio ausbauen. expand further in Eastern The Verkehrsbüro Group plans to expand their CEE Europe. We have already portfolio in the coming years. taken the initial steps with our two Austria Trend Hotels in Bratislava und Ljubljana,” says Harald Nograsek, General Director of the Verkehrsbüro Group. “We are currently testing sites in Prague and Budapest and are also considering further projects in Slovakia.” The focus of the Verkehrsbüro Group is on the 4-star city hotel industry as the first choice for business and city travellers. The current project is located in Bratislava. The new 4-star hotel at the start of the pedestrian zone looks set to enjoy a successful future. Nograsek: “The opening of the Austria Trend Hotel Bratislava signals our entry onto the Slovakian market.”
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Erholung auf den osteuropäischen Immobilienmärkten wird wesentlich vom weiteren Verlauf der Wirtschaft in Gesamteuropa abhängen.“ Ungarn ist zwar auch ein CEE-Kernland, aber hier kam der Investmentmarkt fast völlig zum Stillstand. Eine Änderung dieser Situation ist auch aufgrund der politischen Unsicherheiten vor Mitte 2010 nicht zu erwarten. Dies ist nämlich ein wesentlicher Faktor für die Investoren, und daher ist „in Polen, Tschechien oder der Slowakei zu sehen, dass entsprechende politische Grundstrukturen die Aufwärtsentwicklung deutlich beschleunigen“, so Thomas Jungreithmair, Messeleiter Real Vienna. In Prag, Warschau und Bratislava ist 2011 sogar mit einer Büroknappheit vor allem in guten, verkehrsgünstigen Lagen zu rechnen. „Die kleineren südosteuropäischen Länder wie Rumänien oder Bulgarien sind weniger stabil und werden länger brauchen, um sich von der Krise zu erholen“, meint Ettenauer. Die politische Instabilität macht auch der besonders stark betroffenen Ukraine zu schaffen und „durch die nahezu nicht mehr vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten kam die Neuerrichtung von Büroflächen praktisch völlig zum Erliegen“, berichtet Georg Spiegelfeld, Spiegelfeld International.
Im Jahr 2009 wurden die Immobilienportfolios einer gründlichen Neubewertung unterzogen. In 2009 real estate portfolios underwent a thorough revaluation.
Ende des Booms
„Der Boom ist vorbei, das ist klar“, resümiert Markus Neurauter, Sprecher der Geschäftsführung von Raiffeisen evolution. „Vereinzelte „Glückstreffer“ wird es bei manchen Projekten immer wieder geben, wer jedoch
Das planen die Profis für 2010/2011 Knut Drugowitsch, Trio Holding GmbH: Unsere Dienstleistungsschienen werden wir ausbauen und uns verstärkt auf Projekte im Wohnbereich konzentrieren. Projekte, die wir bereits in der Vergangenheit begonnen haben, werden wir weiter vorantreiben und realisieren.
Das große Warten
Bruno Ettenauer, CA Immo: 2010 werden wir unter anderem an der weiteren Umsetzung laufender Projektentwicklungen arbeiten, selektiv zukaufen sowie bestehende Liegenschaften unseres Portfolios modernisieren. Wir haben in der CA Immo Gruppe aktuell eine Projektpipeline von rund einer Milliarde Euro in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in Bau - auch einige osteuropäische Entwicklungen.
The big wait
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allende Preise, sinkende Nachfrage nach Büroflächen, kaum vor handener Investmentmarkt – Developer oder Investoren waren zuletzt hauptsächlich damit beschäftigt, die Neubewertungen der Immobilien zu verkraften und Neustrukturierungen vorzunehmen. „Es hat sich aber gezeigt, dass Immobilienprofis mit langjähriger Erfahrung unter unseren Kunden sehr professionell mit der Krise umgegangen sind. Das gilt für Entwickler und Investoren“, erklärt Reinhard Madlencnik, Ressortleiter Real Estate der UniCredit Bank Austria AG. Als deutlich stabiler haben sich in der Wirtschaftskrise die Kern-CEE Länder erwiesen, die zum Teil schon Immobilienzyklen hinter sich haben und in denen das Wachstum nicht so unkontrolliert verlief. „Polen und Tschechien haben – ähnlich wie Österreich – das Potenzial, sehr schnell die Situation gut zu meistern und zu einem funktionierenden Immobilienmarkt zurückzukehren“, meint Reinhard Schertler, Vorstand der S+B Gruppe AG, „allerdings natürlich abhängig von der weltwirtschaftlichen Situation.“ CA Immo Vorstand Bruno Ettenauer ergänzt: „Eine nachhaltige
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End of the boom Christian Farnleitner, CF Developement: Sowohl im Development als auch im Asset Management gilt es, die Ressourcen und das Leistungsangebot den Gegebenheiten anzupassen. Wir sehen in einzelnen Segmenten und Märkten durchaus Potenzial, doch bedarf es auch, die Investoren dafür zu begeistern.
After a turbulent year in 2009, real estate markets in Central and Eastern Europe are expected to gradually calm down.
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lummeting prices, dwindling demand for office space, an almost non-existent investment market – developers and investors have lately been mainly concerned with coping with the revaluation of property and carrying out restructuring efforts. Reinhard Madlencnik, head of the real estate department at UniCredit Bank Austria AG, reveals, “It turned out that, amongst our clients, the real estate experts with many years’ experience handled the crisis very professionally. This applies equally to developers and
investors.” The core CEE countries proved far more stable during the economic crisis as some of them have already gone through real estate cycles and the growth they experienced was not as unchecked. “Poland and the Czech Republic have the potential – much like Austria – to take control of this situation very quickly and to return to a functioning real estate market,” explains Reinhard Schertler, board member at S+B Gruppe AG, adding, “Of course, this does also depend on the global economic situation.” According to
Reinhard Madlencnik, Real Estate – UniCredit Bank Austria AG: Wir werden unsere Kernkunden weiter bestmöglich begleiten. Aber auch Neukunden mit guten Projekten sind bei uns bestens aufgehoben. Bei unserer Projektbeurteilung spielt „Nachhaltigkeit“ eine wesentliche Rolle. Markus Neurauter, Raiffeisen evolution: Wir setzen die Arbeit an jenen Projekten fort, mit denen wir bereits vor der Krise begonnen haben: In Moskau und St. Petersburg, in Budapest und Bukarest, in Warschau und in Sofia.
Fotos: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT
Nach einem turbulenten Jahr 2009 sollte sich die Situation in den Immobilienmärkten in Zentral- und Osteuropa langsam zu entspannen beginnen.
CA Immo CEO Bruno Ettenauer, “The long-term recovery of Eastern European real estate markets will primarily depend on the future economic developments in the whole of Europe.” Although Hungary also lies in the CEE heartland, its investment market came to an almost complete standstill. This situation is not expected to change before mid2010, also as a result of political uncertainties. This is an important factor for investors, and therefore, as Thomas Jungreithmair, trade fair manager for Real Vienna, puts it,“We can see from Poland, the Czech Republic and Slovakia, that an appropriate political framework can significantly boost the upward trend.” In Prague, Warsaw and Bratislava, one can even expect a shortage in office space by 2011, particularly in attractive, conveniently situated areas. “Smaller Southeast European countries such as Romania and Bulgaria are less stable and will require more time to recover from the crisis,” adds Ettenauer. Political instability is also presenting quite a challenge for the Ukraine, which has been especially hard-hit, and as Georg Spiegelfeld of Spiegelfeld International reports, “As the chance of obtaining financing was virtually zero, the construction of new office space basically ground to a halt.”
Martin Sabelko, ING Real Estate – Central Europe: Vorausgesetzt, dass keine weiteren Katastrophenmeldungen in den erst 2 Quartalen 2010 uns erreichen, investieren wir Mitte nächsten Jahres wieder in Zentraleuropa, ausschließlich in Retail-Immobilien (Shopping Center, Fachmarktzentren). Reinhard Schertler, Schertler Holding GmbH: Unser Akquisitionshunger für 2010 ist in CEE etwas verhalten. Wir konzentrieren uns auf die aktuellen Projekte und werden 2010 lediglich ein neues Projekt im Zentrum Bukarests starten.
Markus Neurauter, spokesperson for the board at Raiffeisen Evolution, sums it up, “The boom is over, that’s for sure. The odd lucky strike will occur now and again with certain projects, but those who have shut their eyes to reality and have not taken appropriate action will not be prepared for the future.” The reality is that CEE has stabilised at a low level. This also means, however, that substandard and thresholdvalue projects are more difficult or impossible to let. This is one of the reasons why some inferior new projects in this subregion are not even completed. Knut Drugowitsch, managing director of Trio Holding GmbH, on the future: “The conditions will remain difficult for development projects.” Yet there is still potential in the region, as the latest transaction figures indicate. Innovative developers who understand
Bruno Ettenauer, CA Immo: „Eine nachhaltige Erholung auf den CEE-Immobilienmärkten hängt vom weiteren Verlauf der Wirtschaft in Gesamteuropa ab.“ Bruno Ettenauer, CA Immo: “A longterm recovery of CEE real estate markets depends on how the economy in the whole of Europe develops.”
the tenants and cater for their needs have a good chance of success. The markets for office space in CEE still exhibit great potential, but growth patterns will change and therefore, as Jos Tromp, head of CEE Research & Consulting at CB Richard Ellis, says,“Innovative solutions tailored to tenants’ requirements must be found in order to make the most of current market conditions.” Just a pit stop
Even though things are looking pretty grim at the moment, real estate experts such as Alfons Metzger, managing director of Metzger Realitäten Group, view the current situation as a mere stopover: “There is definitely demand in CEE. All types of property are needed.” Metzger views Eastern Europe as one of the largest economic growth areas in the world, but it must be “developed in moderation and with an aim in mind.” According to Metzger, “One must study growth patterns and sensible development more intensively and in detail, while examining very carefully to what extent business locations and market compatibility are given. There’s no need for 16 shopping centres in one city.” So the long-term prospects may not be so bad, but at present all those involved must prepare for the immediate future. “And that depends very greatly on supplying the markets with financial means,” says Christian FarnleitSucceed 01/10
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Knut Drugowitsch, Trio Holding: „Die Bedingungen werden in der Projektentwicklung nach wie vor schwierig bleiben.“ Knut Drugowitsch, Trio Holding: “Conditions will remain difficult in the project development sector.”
Nur ein Boxenstopp
Auch wenn die Aussichten derzeit nicht so rosig sind, für Immobilienprofis wie Alfons Metzger, Geschäftsführer der Metzger Realitäten Gruppe, ist die derzeitige Situation „nur ein Zwischenstopp. Der Bedarf ist in CEE ja da. Es werden alle Formen von Immobilien gebraucht.“ Metzger sieht in Osteuropa einen der größten weltweiten Wirtschaftsentwicklungsräume, der jedoch künftig mit „Maß und Ziel entwickelt“ werden müsse. Metzger: „Man muss sich intensiver und im Detail mit dem Wachstum und der sinnvollen Entwicklung auseinandersetzen und genau prüfen, inwieweit Standort und Marktverträglichkeit vorhanden sind. Ich brauche nicht in einer Stadt 16 Shopping-Center.“ Die Zukunftsaussichten sind also nicht so schlecht, aber derzeit müssen sich die Beteiligten mit der unmittelbaren Zukunft befassen. „Und die hängt sehr stark mit der Versorgung der Märkte mit finanziellen Mitteln zusammen“, meint Christian Farnleitner, Geschäftsführer von C.F. Development, „sogar noch mehr als in den etablierten westeuropäischen Märkten, da wir in diesen Märkten investorenseitig bereits wieder ein gewisses Interesse feststellen.“ In Westeuropa wird bereits investiert. „Es gibt einige deutsche Fonds, die haben ordentlich gewirtschaftet“, meint Immobilienanwalt Alfred Nemetschke, „und die können wieder kaufen. Sie investieren aber extrem konservativ, also dort, wo alles soweit stabil ist und es ein geringes Risiko gibt.“ Damit taucht der osteuropäische Markt bis dato kaum auf dem Radar der Investoren auf. Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien, hofft jetzt auf eine leichte Trendumkehr: „Nachdem in den letzten 18 Monaten kaum Investoren in CEE/SEE investiert haben, ist damit zu rechnen, dass zunehmend mehr Investorengruppen wieder Osteuropa als Investitionsplattform sehen, da ihr Kapital veranlagt werden muss und Osteuropa nach wie vor der Wachstumsmarkt in Gesamteuropa ist.“ Gefragt sind Core
ner, managing director of C.F. Development, “even more than in the established West European markets, since investors are again showing an interest in these markets.” Investments are already being made in Western Europe. Conveyancer Alfred Nemetschke sheds some light on the matter: “A number of German funds have managed their finances well, and they are again ready to buy. But they invest extremely conservatively, in
Der Glaube an CEE
Auch wenn „business as usual“ noch lange nicht erreicht ist, so bleibt Osteuropa weiterhin interessant und RE-Chef Neurauter meint: „Wir bleiben in CEE, das sind unsere Märkte, an die wir glauben – auch wenn es derzeit schwierig ist. Die Immobilien-Projektentwicklung ist ein langfristiges Geschäft, wo man nicht von einem Tag auf den anderen ein Projekt beginnt – oder es stoppt.“ Es herrscht vorsichtiger Optimismus, wie Messeleiter Jungreithmair bemerkt, „und wir bekommen positive Signale für die Real Vienna 2010.“ Ein Branchentreffpunkt, um sich vielleicht gerade jetzt auszutauschen, Networking zu betreiben und sich zu informieren. Vor allem gibt es mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ ein bedeutendes Diskussionsfeld. Denn der Trend zur Nachhaltigkeit wird sich auch in CEE fortsetzen. Drugowitsch: „Wir rechnen damit, dass die Haltung der Investoren gegenüber nachhaltigen Projekten noch positiver wird. Mittelfristig wird es keine Immobilienprojekte mehr geben, die sich nicht mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben.“ Walter Senk
areas where everything seems stable and where there is little risk.” Consequently, the East European market has hardly appeared on investors’ radars up until now. Michael Ehlmaier, managing partner at EHL Immobilien, is hoping for a slight reverse in the trend: “Seeing as hardly anyone invested in CEE or SEE over the past 18 months, it is to be expected that more and more investor groups will once again regard Eastern Europe as
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Faith in CEE
Even though we are still far away from seeing business as usual, Eastern Europe remains interesting. RE managing director Neurauter
Knut Drugowitsch, Trio Holding GmbH: We will expand our range of services and focus even more strongly on residential projects, while pressing ahead with projects that we have already begun and completing them.
affirms, “We will stay in CEE; those are our markets in which we believe, even when times are difficult such as now. Real estate project development is a long-term business, which one cannot simply start doing – or stop doing – from one day to the next.” “There is widespread cautious optimism,” trade fair manager Jungreithmair remarks, “and we are receiving positive feedback for Real Vienna 2010.”A meeting place for the entire sector, at an opportune moment to exchange views, do some networking and keep informed. Renewable energies will be a major topic for discussion, as the trend towards sustainability will also continue in CEE. Drugowitsch says, “We expect the investors’ approach towards sustainable projects to become even more positive. In the medium term, there won’t be any real estate projects which do not take into account the sustainability of a development.”
REAL VIENNA 2010 As the leading event for commercial property and investment in Central and Eastern Europe, REAL VIENNA brings together everyone active in these markets or looking to enter them.
Bruno Ettenauer, CA Immo: In 2010 we will carry on with current development projects, among other things, while selectively purchasing properties and modernising the properties that are currently in our portfolio. At present, CA Immo Group is involved in a pipeline project worth about one billion euros – under construction in different stages – in addition to several Eastern European developments. Christian Farnleitner, CF Developement: In the development and asset management business, resources as well as the range of services offered must be adapted to suit the circumstances. We do see potential in individual segments and markets, but it is also necessary to get investors interested.
REAL VIENNA provides targeted market information, and acts as a forum for networking, making new business contacts and initiating deals. It is also the ideal showcase for interdisciplinary and international projects, as well as investment and financing opportunities. Thanks to clear focus on Central and Eastern Europe you are sure to find the right partners at REAL VIENNA. Representatives of regional and local authorities and international property business will be presenting their plans and projects.
Reinhard Madlencnik, Real Estate, UniCredit Bank Austria AG: We will continue assisting our core customers as best we can. But new customers with sound projects are also in good hands with us. Sustainability plays a significant role in our assessment of projects.
The comprehensive and multifaceted conference programme at REAL VIENNA will provide guidance and detailed information not just on the Central and Eastern European markets as a whole but on the various market segments.
Markus Neurauter, Raiffeisen Evolution: We will continue work on those projects we started before the crisis – in Moscow, St. Petersburg, Budapest, Bucharest, Warsaw and Sofia. Martin Sabelko, ING Real Estate– Central Europe: Provided that no further news of disaster reaches us in the first two quarters of 2010, we will invest in Central Europe again towards the middle of the year, but only in retail real estate (shopping centres, retail parks). Reinhard Schertler, Schertler Holding GmbH: Our appetite for acquisitions in CEE is somewhat diminished this year. We are concentrating on our existing projects and will only start one new project in the centre of Bucharest in 2010.
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an investment platform, since their capital must be invested somewhere and Eastern Europe still remains the strongest growth market in the whole of Europe.” Core real estate in top locations with multinational lessees and long-term leases is very much in demand. “Countries such as Poland and the Czech Republic are in a better position economically than the south of Europe and are currently enjoying greater investor confidence as a result,” says CF managing director Farnleitner. Furthermore, a disparity between west and east and between north and south is evident, according to Farnleitner, “The further east or south, the less interest there is on the part of investors.” Low-quality projects practically have no chance of success.
What the experts are planning to do in 2010/2011
Fotos: BEIGESTELLT, REED EXHIBITIONS
bisher die Augen vor der Realität verschlossen und keine Konsequenzen gezogen hat, wird für die Zukunft nicht gerüstet sein.“ Und diese Realität heißt: CEE hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Das bedeutet aber auch, dass minder- oder grenzwertige Projekte schwerer bis unmöglich zu vermieten sind. Und das ist einer der Gründe, warum schwächere Neuprojekte in dieser Subregion teilweise nicht fertig gestellt werden. „Die Bedingungen werden in der Projektentwicklung nach wie vor schwierig bleiben“, blickt Knut Drugowitsch, Geschäftsführer der Trio Holding GmbH in die Zukunft. Allerdings gibt es nach wie vor Möglichkeiten in der Region, wie neueste Transaktionen zeigen. Innovative Projektentwickler, die die Mieter verstehen und auf deren Wünsche eingehen, können durchaus erfolgreich sein. Die Büromärkte in CEE bieten nach wie vor großes Potenzial, aber die Wachstumsstruktur wird sich ändern und innovative, „auf den Mieterwunsch eingehende Lösungen müssen gefunden werden, um die derzeitigen Marktbedingungen optimal zu nutzen“, erklärt Jos Tromp, Head of CEE Research & Consulting von CB Richard Ellis.
Immobilien in bester Lage mit multinationalen Mietern und langfristigen Mietverträgen. „Länder wie Polen und Tschechien stehen wirtschaftlich besser da als der Süden Europas und genießen im Moment daher eher das Vertrauen der Investoren“, sagt CF-Chef Farnleitner. Zudem sei ein klares West-Ost bzw. Nord-Süd Gefälle festzustellen: „Je weiter östlich bzw. südlich desto geringer das Investoreninteresse.“ Schlechte Projekte haben praktisch keine Chance mehr.
Thomas Jungreithmair, Messeleiter Real Vienna: „In Polen, Tschechien oder der Slowakei beschleunigen entsprechende politische Grundstrukturen die Aufwärtsentwicklung.“ Thomas Jungreithmair, exhibition manager of Real Vienna: “In Poland, the Czech Republic or Slovakia appropriate political frameworks are accelerating the upward trend.”
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Annual Conference for the international property law community
WWW.REALVIENNA.COM
Kommentar Comment
Die Renaissance der Garantiefonds The renaissance of guarantee funds
Die Berg- und Talfahrt der Börsen über die letzten Jahre hinweg hat viele Anleger verunsichert. Das sorgt für steigendes Interesse an Garantie- und Wertsicherungsfonds.
Thomas Seidl Verwaltungsrat der MSInvest
The ups and downs of the stock exchanges over the past few years have made investors feel insecure. Consequently, there is a growing interest in guarantee and capital preservation funds.
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bar, die Laufzeiten sind bei offenen »GarantieFonds flexibel und das Performancefonds bieten ein Potential ist höher als bei klassischen HöchstmaSS Garantiefonds. an Sicherheit. Klassische Garantiefonds bieten das höchste Maß an Sicherheit. Abstriche Abstriche muss man dafür bei den muss man bei Renditen machen – selten ist mehr den Renditen als ein Inflationsausgleich drin. Da machen.« lohnt es sich, selbst bei mageren Zinsen Geldmarktalternativen zu prüfen. Wertsicherungsfonds bieten bei klar definiertem Verlustrisiko in guten Börsenzeiten zweistelliges Renditepotential und sichern in stürmischen Börsenzeiten das Vermögen ab.
icherheitsaspekte gewinnen heute wieder zunehmend an Bedeutung. Hinzu kommen die historisch niedrigen Renditen von klassischen Lebensversicherungen und Zinsprodukten. Das sorgt für steigendes Interesse an Garantie- und Wertsicherungsfonds – also Investmentfonds, die am Ende der festgesetzten Vertragslaufzeit entweder mindestens die Rückzahlung des ursprünglich eingezahlten Anlagebetrages, eines bestimmten Prozentsatzes davon (z. B. 90 Prozent) oder zwischenzeitlich erreichte Höchststände garantieren. Kombination von Performance und Kapitalschutz
Innovative Wertsicherungsfonds
Eine Alternative dazu bilden so genannte Wertsicherungsfonds. Hier wird das Verlustpotential beschränkt auf einen so genannten Floor (Untergrenze), zum Beispiel 90 Prozent. Die Absicherung ist dynamisch und passt sich den Marktverhältnissen an. In guten Zeiten wird das Vermögen in Aktien angelegt, in heiklen Phasen im Geldmarkt. Das Risiko bleibt überschau96
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Die Funktionsweise von Wertsicherungsfonds
How capital preservation funds work > Investmentstrategie und Kapitalschutz werden dynamisch angepasst. Wenn die Märkte steigen, wird verstärkt in Aktien investiert. Wenn die Märkte an Boden verlieren, steigt der Geldmarktanteil. Die Absicherung greift beispielsweise bei 90 Prozent des Ausgabepreises. > The investment strategy and capital protection are adjusted dynamically. When the markets rise, investments are made in shares. When the markets lose their ground, the money market share rises. The hedging comes into effect at e.g. 90 percent of the original sum invested.
Das Jahr 2009 brachte nach einem holprigen Start gute Erträge für Investoren. Diese sollen nun bestmöglich abgesichert werden. After a bumpy start, investors achieved high yields in 2009. These should now have the best possible protection.
Sicherheitskomponente Geldmarkt/ Security component money market Ertragskomponente Aktien/ Yield component shares
S
ecurity issues are again gai ning significance. In addi tion, the yields of conventional life insurances and interestyielding products have reached a historical low. This leads to a rising interest in guarantee and capital preservation funds – that is, investment funds that guarantee no less than the full repayment of the original sum invested, a certain percentage of that amount (e.g. 90
percent), or occasional peaks during the period. Combination of performance and capital protection
Guarantee funds are distinguished according to their maturity periods and hedging strategies. Open-end guarantee funds can be purchased or sold by each investor on every trading day. What must, however, be taken into account is that the capital protection connected to
Foto: GETTY IMAGES, BEIGESTELLT
Garantiefonds unterscheiden sich nach Laufzeiten und Absicherungsstrategien. Offene Garantiefonds können börsentäglich von jedem Anleger gekauft oder verkauft werden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass der Kapitalschutz in Abhängigkeit vom Aufbau der Fonds nicht permanent, sondern meist nur zu bestimmten Zeitpunkten greift – so zum Beispiel jährlich oder auch nur zum Ende der Laufzeit. Geschlossene Garantiefonds haben, wie die meisten anderen geschlossenen Fonds auch, eine feste Laufzeit, während der Fondsanteile nicht oder nur mit wesentlichen Einschränkungen gehandelt werden können. Die Kapitalgarantie greift hier in der Regel nur zum Ende der Laufzeit; bei einem vorzeitigen Verkauf muss der Anleger mit deutlichen Kursabschlägen rechnen. Die meist statische Investment- und Absicherungsstrategie wird über Renten- und Aktienanlagen sowie Derivatstrategien vorgenommen. Nachteile vieler Garantiefonds dieses Typs sind die durch die begrenzte Verfügbarkeit von Derivaten eingeschränkten Investitionsmöglichkeiten, der oft hohe Preis für die Absicherung, die nahe am Geldmarkt liegende Performance und die teilweise sehr langen Laufzeiten.
the establishment of the funds is not permanent, but usually only provides coverage at certain times – e.g. annually or only at maturity. Closed-end guarantee funds have a fixed maturity period – as do most other closed-end funds – and
»Guarantee funds offer the highest possible protection. Compromises must be made with regard to the returns.« the fund shares may not be traded at all, or only if major restrictions are taken into account. In general, the capital protection in this case only provides coverage at maturity. Should the shares be sold prematurely, the investor must expect significant discounts. The usually static investment and hedging strategy is financed through annuity or share investments as well as derivative strategies. The disadvantages of many of this type of guarantee fund are the restricted investment possibilities due to the limited availability of derivatives, the often high protection costs, the close connection of the performance to the money market, and the, in some cases, very long maturity periods.
adapts to the market conditions. In good times the capital is invested in shares, and in precarious phases in the money market. The risk remains in proportion, the maturity periods of open-end funds are flexible, and the performance potential is higher, compared to conventional guarantee funds. Conventional guarantee funds offer the highest possible protection. However, compromises must be made with regard to the returns, which seldom exceed a mere inflationary adjustment. It would be worth the trouble of examining money market alternatives, even if they also only offer a meagre interest rate. When the stock market is thriving value funds offer a double-digit yield potential with a clearly defined risk of loss, and in turbulent times they secure the assets.
Innovative value funds
So-called value funds represent an alternative. Here the loss potential is limited to a so-called floor (the minimum level), e.g. 90 percent. The hedging is dynamic and Succeed 01/10
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In other words
Susanne Höllinger Susanne Höllinger, Leiterin Private Banking Erste Bank, betreibt seit ihrem 19. Lebensjahr konsequent persönliche Vorsorge. Die Mutter zweier Kinder (plus zwei Patenkindern) liebt die Schönheiten des Meeres. Susanne Höllinger, Head of Private Banking Erste Bank, has been making provisions for the future since the age of 19. The mother of two (plus sponsorship of two children) loves the beauty of the ocean.
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What was your very first career aspiration?
Teacher How many hours of sleep do you need?
7 hours at the least; 8 are better What did you last discuss over dinner?
Holiday plans Why don’t you live in New Zealand or India as an expat?
India would be a lovely idea – it’s a fascinating country and I have two Indian sponsor children. But, basically, I love living in safe, beautiful Austria. Most impressive experience during your last holidays?
I saw that rays are completely tame and affectionate when they’re being fed (did that in Dubai). Your favourite food at your favourite eatery?
I prefer to eat in. Organic natural foods. The most important person in history?
In recent history, Bill Gates, or the inventors of the web browser Google, Larry Page and Sergey Brin – they changed the modern age. In earlier history: Maria Theresia, a great, courageous reformist. Something you would like to be able to do...
Stretch out my time a bit, so that I could do more of those lovely things that I like doing. Do you regard yourself as replaceable?
As a working component of the economy, definitely. But not as a mother, wife and friend. What would you still like to experience?
Everything! Life is so exciting. Every innovation, research, reorientation. And of course, I want to see my children living their own lives as they see fit. Your largest expense in the past 12 months?
Several trips What would your mother say about you today?
I always knew you would be someone. After all, you never listened to anything other people said. Who would you like to be for a day?
No one else. Because it’s not likely that you could bring about any major change in one day. If there were 8 days in a week, what would you do?
On the eighth day I’d do all those things that I can’t spend that much time on these days: more reading, playing the piano, being with my family. The ‘second life’ – what do you want to do after your career in management?
Work for a non-profit organisation. How could someone make you happy?
By joining in my enthusiasm, joy, hobbies or mutual goals.
Foto: erste bank
Was war ihr allererster Berufswunsch? Lehrerin Mit wie viel Stunden Schlaf kommen Sie aus? Mit Minimum 7, besser 8 Stunden Thema des letzten Tischgesprächs? Urlaubspläne Warum leben Sie nicht als Expat in Neuseeland oder Indien? Indien wäre schon ein schöner Gedanke – ich finde dieses Land sehr faszinierend und habe auch zwei indische Patenkinder. Aber grundsätzlich liebe ich dieses sichere, schöne Leben in Österreich sehr. Beeindruckendste Erfahrung im letzten Urlaub? Dass Rochen beim Füttern ganz zahm und anschmiegsam sind (getan in Dubai). Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal? Am liebsten esse ich zu Hause. Biologisch & Vollwert. Der in ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte? In der neuesten Geschichte Bill Gates oder die Erfinder der Suchmaschine Google Larry Page und Sergey Brin – sie haben die Neuzeit verändert. In der früheren Geschichte: Maria Theresia – eine großartige, mutige, reformfreudige Frau. Schätzen Sie sich selbst als ersetzbar ein? Als arbeitender Teil der Wirtschaft sicher – als Mama, Ehefrau und Freundin nicht. Was würden Sie noch gerne erleben? Alles! Das Leben ist so spannend. Jede Neuentwicklung, Forschung, Neuausrichtung und natürlich dass meine Kinder ihr eigenes Leben nach ihren Vorstellungen meistern. Die größte Ausgabe in den letzen 12 Monaten? Mehrere Reisen Meine Mutter würde heute über mich sagen ... Ich hab immer schon gewusst, dass aus Dir einmal was wird. Hast Dir ja nie etwas sagen lassen. Ich wäre gerne für einen Tag ...? Niemand anderer. Weil man an einem Tag wohl nicht viel verändern kann. Wenn die Woche acht Tage hätte würde ich.... Am achten Tag all die Dinge tun, die jetzt manchmal zu kurz kommen: mehr lesen, mehr Klavierspielen, mehr mit meiner Familie zusammen sein. Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun? Für eine karitative Organisation tätig sein. Womit macht man Ihnen Freude? Wenn man mit mir Begeisterung, Freude, Hobbies oder gemeinsame Ziele teilt.