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August/September 2012
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editorial E
s ist ja eigentlich egal, ob es nun 40, 80 oder 120 Billionen US-Dollar sind, die – je nach Quelle – reiche Menschen in aller Welt gemeinsam besitzen. Es ist einfach eine Menge Geld, und es wird immer mehr. Auf der anderen Seite ist das Geschäftsmodell der Privatbanken, die sich um die betuchte Klientel kümmern, dramatischen Veränderungen unterworfen. Kleine Institute verschwinden, denn Größe kann in dieser Branche sehr wohl ein entscheidender Faktor sein. Und die Anleger selbst machen es den Banken auch nicht immer leicht. Sie wollen zumindest kein Geld verlieren oder wenigstens die Inflation überwinden, sind aber laut der neuesten Anlegerstudie der LGT Bank (Österreich) AG und der Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität in Linz mit Klumpenrisiko im Portfolio nach wie vor schlecht positioniert: Die starke Gewichtung von heimischen Anlagen und Währungen sorge für ungenügende Diversifikation. Zu tun gibt es also genug für Privatbanken, jetzt und in der Zukunft.
Zukunft managen
FotoS: David Sailer (COver), David Sailer
Viel vor hat auch OMV CEO Gerhard Roiss. An mehreren Ecken dieser Welt ist Österreichs Paradekonzern höchst aktiv, und Roiss setzt alles daran, die Integrationsstrategie der OMV und die weitere Verdichtung der Wertschöpfungskette voranzutreiben. Nicht zuletzt kämpft Österreichs führender Topmanager – als den ihn jüngste Umfragen erneut ausgeben – darum, mehr Gas nach Europa zu bringen. Denn die erneuerbaren Energien, so wichtig sie auch sind, werden den künftigen Energiebedarf bei Weitem nicht allein abdecken können. Die Frage der Zukunft beschäftigt derzeit auch viele Experten in Bezug auf China. Ist da schon das Ende des rasanten Wachstums eingeleitet? Kommt es zu einer Blase, etwa im Immobilienbereich? Noch ist es bestenfalls ein Gegenwind und kein Sturm, der sich in China zusammenbraut. Und nach wie vor gilt das drittgrößte Land der Welt als Zielregion für Industrien aus aller Welt. Einige Österreicher sind ganz vorne mit dabei. Spitzenexpertise liefern auch manche österreichische Kapitalmarktexperten. Ihr Wissen ist bei großen M&A-Deals ebenso gefragt wie bei Börsengängen. Wir haben einige dieser Anwälte vor den Vorhang gebeten. Weiters zu lesen in dieser Ausgabe von SUCCEED: der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Antonio Tajani über die zunehmende Bedeutung von Sustainable Entrepreneurship, die Auswirkungen der teilweisen Privatisierung der Sberbank auf das russische Bankensystem, die starke Position der österreichischen Autozulieferer als Systempartner und ein Blick auf herausragendes und erfrischendes Weingutdesign.
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rankly, it makes no difference whether the rich people of the world own 40, 80 or 120 trillion US dollars in total (depending on which source you consult). The bottom line is: it’s a bundle of money, and it’s growing and growing. Private banks, on the other hand, which look after the affairs of well-off clients, are undergoing drastic changes. Small institutes are disappearing, and size may well be a deciding factor in this business. And the investors themselves don’t exactly make things easy for their banks: they want to avoid losing money (or at least beat inflation), but are still poorly positioned, with correlation risk in their portfolio, according to the latest investor study carried out by LGT Bank (Österreich) AG and the department of asset management at Johannes Kepler University Linz. The study shows that the high weighting of domestic investments and currencies results in insufficient diversification. Private banks still have a lot of work to do, now and in future. Gerhard Roiss, OMV’s CEO, also has big plans. Austria’s model company is extremely active in all parts of the world, and Roiss – who has been named Austria’s top executive in recent surveys – has every intention of pushing OMV’s integration strategy and consolidating the value creation chain even further. One of his priorities is to get more gas to Europe, since renewable energies alone, despite their undeniable importance, won’t come close to meeting the future energy demand.
Managing the future The future is also something that experts are currently thinking about with respect to China. Is the speedy growth in the country already coming to an end? Will a bubble be bursting, like in the real estate industry? At the moment, it doesn’t look like there’s a storm brewing in China, although there certainly does seem to be headwind. Still, the world’s third-largest country remains a target region for industries from around the globe, with quite a few Austrian companies at the forefront. And speaking of Austrian expertise: some of the country’s capital market lawyers are renowned experts in their field. Their skills are called for when it comes to major M&A deals or IPOs. We put the spotlight on some of them here. Also in this issue of SUCCEED: Antonio Tajani, vice-president of the EU Commission, on the significance of sustainable entrepreneurship; the effects of the partial privatisation of Sberbank on the Russian banking system; the strong position of Austrian automotive suppliers as system partners; and a look at some wineries that are sporting an extraordinary new look.
Herzlichst,
Yours,
Harald Hornacek Chefredakteur
Harald Hornacek Editor-in-Chief
harald.hornacek@diabla.at
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009 markets & players 012 Personalmanagement. Karriere: Neben hervorragenden Kompetenzen brauchen Frauen Netzwerke und Eigenmarketing. HR management. Career: Women need more than excellent skills; networks and self-promotion are also crucial. 016 Serie GUS. Aserbaidschan und Österreich haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermuten würde. CIS series. Azerbaijan and Austria have more in common than meets the eye. 020 China. Der bevölkerungsreichste Staat der Welt ist einer der wichtigsten Handelspartner Europas und Österreichs. China. The world’s most populous country is one of Europe’s – and Austria’s – most important trading partners. 024 Produktion. Der Produktionsboom in China sorgt auch für einen rasch wachsenden Logistikmarkt. Production. The production boom in China is resulting in a flourishing logistics market.
026 SEA. Antonio Tajani, Vizepräsident der EU Kommission, über Sustainable Entrepreneurship als Basis für künftigen Erfolg. SEA. Antonio Tajani, vice-president of the EU Commission, on sustainable entrepreneurship as the basis for future success. 028 Dokumentation. Die Rohstoffe für PCs, Notebooks oder Smartphones werden oft unter unmenschlichen Bedingungen gewonnen. Documentation. The raw materials needed to make computers, laptops and smartphones are often extracted under inhumane conditions. 030 SEA. Jochen Mundinger, Chairman routeRANK Ltd. und Sieger für die „Best Idea“ beim SEA 2011, über nachhaltiges Reisen. SEA. Jochen Mundinger, chairman of routeRANK Ltd and winner of the Best Idea at the SEA 2011, on travelling sustainably. 032 SEA. Peter Mahlknecht, Schöpfer der SEA Trophäe, über Herausforderungen im modernen Industrial Design. SEA. Peter Mahlknecht, designer of the SEA trophy, talks about the challenges of modern industrial design.
033 finance & investment 036
Sberbank. Der geplante Börsengang der Sberbank ist ein bahnbrechender Deal in Russlands Bankenbranche. Sberbank. Sberbank’s planned IPO is a ground-breaking deal in Russia’s banking sector. 040 Private Banking. Die Reichen werden noch reicher, das Geschäft mit ihnen befindet sich aber im Umbruch. Private banking. The rich are getting even richer, but the private banking business is in a state of transition.
053 industry & technology 056 Coverstory. Gerhard Roiss, CEO OMV, über Herausforderungen im Energiemarkt und Aufgaben für Europa. Cover story. Gerhard Roiss, CEO of OMV, on the challenging climate in the energy market, and the path ahead for Europe. 064 Autoindustrie. Die österreichische Automobilbranche baut ihre Position als Systemlieferant aus – auch in China. Automotive industry. Austria’s automotive sector is strengthening its position as a system supplier – also in China.
069 law & taxation 072 Kapitalmarktrecht. Einige österreichische Anwälte zählen zur weltweiten Spitze in dieser komplexen Rechtsmaterie. Capital market law. A number of Austrian lawyers are renowned experts on this complex area of law. 081 Kooperation. Raimund Cancola, Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte, über die Vorzüge der neuen Partnerschaft. Cooperation. Raimund Cancola, Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law, on the benefits of this new partnership.
083 news & facts 084 Communications & IT 086 Travel & Transportation 088 Training & Education 094 Special. Der Opel Ampera beweist im Praxistest seine elektrischen Qualitäten. Special. The electric Opel Ampera shows off its qualities on a test drive.
097 lifestyle & luxury 100 Weingüter. Kühne und ambitionierte zeitgenössische Architektur findet sich verstärkt in ausgewählten Weingütern. Wineries. Many wineries are now presenting themselves with bold, adventurous contemporary architecture. 104 Cartier. Kaum eine Marke hat so viele Ikonen geschaffen wie Cartier. Der Grund: Kreativität liegt in der Luft! Cartier. Hardly any other brand has created as many iconic items. Creativity is definitely in the air at Cartier! 107 Luxus. Mit Voguish.tv hat Nadja Ondrusik ein neues Format für Style und die schönen Dinge des Lebens geschaffen. Luxury. Nadja Ondrusik has created a new format for style and the beautiful things in life: Voguish.tv. Succeed 04/12
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contents Succeed 04/2012
109 home & office
112 Porträt. Karl Bier, CEO der UBM, hat das Immobiliengeschehen in CEE entscheidend geprägt. Portrait. Karl Bier, CEO of UBM, had a considerable influence on real estate development in CEE. 114 Netzwerk. Der Counselors of Real Estate (CRE) ist ein exklusiver Club von Immobilienprofis – jetzt auch in Wien. Network. The Counselors of Real Estate (CRE) is an exclusive club for real estate advisers – with a new office in Vienna. 116 Klöster. Frischer Schwung in alten Gemäuern: Klöster sind neben geistigen Zentren auch Wirtschaftsbetriebe. Monasteries. New life within ancient walls: Monasteries are not only spiritual centres but also businesses.
regular features 003 Editorial 006 Impressum Masthead 025 Managertalk. Unternehmen mit einer offenen Unternehmenskultur werden zukünftig erfolgreicher sein. Manager talk. Companies with an open corporate culture will be more successful in the future. 091 Destination. 48 Stunden in Tirana. Destination. 48 hours in Tirana. 120 Gastkommentar. Zukunftsforscher Andreas Reiter über die Stadt von morgen. Guest commentary. Futurist Andreas Reiter reflects on the city of the future. 122 Anders gefragt. Was Sie immer schon von Gabriel Lansky, LGP wissen wollten. In other words. What you always wanted to ask Gabriel Lansky, LGP.
Impressum Masthead MEDIENINHABER & HERAUSGEBER/MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG GMBH karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at GESCHÄFTSFÜHREr/Herausgeber MANAGEMENT/Publisher: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) RICHTUNG DES MAGAZINS/EDITORIAL POLICY: Internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa. International business magazine published in Austria and focused on Central, Eastern and South-eastern Europe ANZEIGEN/ADVERTISEMENTS: Mag. Alexander Bursky, Andrea Fürnweger, Sabine Marx, Jelena Milenovic, Hermann Tribuser, Sandy Pfaff (Anzeigenverwaltung, sandy.pfaff@diabla.at) AUSLANDSVERTRETUNGEN/ADVERTISING REPRESENTATIVES: France & Switzerland: Inflight Media Marketing, Tel. +33 140 13 79 01. Belgium, Netherlands, Luxembourg & Middle East: GIO Media, Tel. +31 6 22 23 84 20. Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52 CHINA: Publicitas Hong Kong Ltd., Tel. +852 2516 1088. Slovenia, Croatia, Bosnia, Serbia, Montenegro, Macedonia, Kosovo, Albania: Dioklecian Ltd, Tel: +377 44 136258. Great Britain: HillPost Limited, +44 7875 496 498 ABONNEMENT/SUBSCRIPTION: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 18,00 (im Ausland exklusive Porto). Bestellung unter abo@diabla.at Subscription for one year (6 issues) at EUR 18.00 (EXCL. INTL. postage). Order your subscription at abo@diabla.at COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act. DRUCK/PRINT: Berger Druck, Wiener StraSSe 80, 3580 Horn
CHEFREDAKTEUR/EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) chef vom dienst/managing editor: Herbert jellmair (h.jellmair@jellmairpartner.coM) MITARBEITER DIESER AUSGABE/CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: Bianca Baumgartner, Reinhard Engel, Michaela Hocek, Andrea Jindra, Mara Leicht, Harald Sager, Walter Senk, Eva Stanzl/Wiener Zeitung, Rumyana Vakarelska, Christian Vavra ARTDIREcTOR/GRAFIKdesign/ART DIRECTION/GRAPHIC DESIGN: Constanze Necas (c.necas@jellmairpartner.com) FOTOS/PHOTOS: diwisch Fotoproduktion/Natascha Senegacnik (Bildredaktion); David Sailer ÜBERSETZER/KORREKTUR/TRANSLATIONS/PROOFREADING: der I the I das Sprachservice.at (post@sprachservice.at) Robert Gisshammer, Elisabeth Kaplan, Peter Hindt, Tom Crawley, Simon Böckle, Karoline Pemwieser, Benjamin Wright Offenlegung gemäSS § 25 Mediengesetz Medieninhaber / Herausgeber: diabla media Verlag GmbH, Sitz: Karlsplatz 1/18, 1010 Wien. Unternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Druckerzeugnissen aller Art, Vermarktung von Werbeflächen. Geschäftsführende Gesellschafter: Mag. Oswald Greil, Christina Weidinger Blattlinie: SUCCEED ist ein unabhängiges, internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln und einem Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa.
Ein Magazin aus dem Verlag
Papier: LWC aufgebessert (Novapress silk), P.E.F.C. zertifiziert Teilnehmer an der LAE 2011
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Internationale Ausschreibung für den | International call for submissions for the Sustainable Entrepreneurship Award sea 2012
Werden Sie mit Ihrem Unternehmen sustainable Entrepreneur des Jahres 2012. Die besten 10 Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung am 10. April 2013 in der Hofburg in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.
Einreichschluss ist der 31. Dezember 2012 Submit your project to become the sustainable entrepreneur of the year 2012. The 10 best projects and the best idea will be presented to the public at a gala event in Vienna’s Hofburg on 10 April 2013. The best project will be awarded EUR 10,000.00.
Closing date is 31 December 2012
Weitere Informationen und Registrierung unter For further information and registration please visit
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Der Top Player in CEE. The Top Player in CEE. Als Pionier im Versicherungsgeschäft in Zentral- und Osteuropa (CEE) hat die Vienna Insurance Group mutig neue Wege beschritten und sich damit erfolgreich in 25 Ländern positioniert. Mit innovativen Produkten bieten die lokalen Konzernunternehmen Versicherungslösungen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Klar formulierte Ziele und die konsequente Umsetzung der Strategie haben die Vienna Insurance Group zu einem der Top Player in CEE gemacht. www.vig.com As a pioneer in the insurance business in Central and Eastern Europe (CEE), the Vienna Insurance Group has boldly broken new ground and therewith successfully positioned itself in 25 countries. By offering innovative products, the local Group companies provide insurance solutions geared towards people’s needs. Clearly formulated goals and consistent implementation of this strategy have transformed the Vienna Insurance Group into one of the top players in CEE. www.vig.com
markets players & Krammer neuer Senior Partner bei BCG Krammer new senior partner at BCG
Schwieriges Umfeld für Österreichs Wirtschaft Difficult climate for Austria’s economy
EU-Verbraucherausgaben bleiben gedämpft EU consumer spending still subdued
> Christian Krammer (38), Regional Head Austria and CEE, stieg bei der Boston Consulting Group (BCG) zum Senior Partner auf. Der gebürtige Wiener leitet seit 2010 das BCG Büro in Wien und zusätzlich die Region Mittel- und Osteuropa. Das Wiener Büro der BCG verfügt nun über sieben Partner und Geschäftsführer, davon drei Senior Partner. Das BCG Büro in Wien wurde 1997 gegründet und ist seither auf über 100 Mitarbeiter angewachsen.
> Der Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Mai 2012 zwar zum fünften Mal in Folge, allerdings nur noch minimal auf 0,7 Punkte. Damit festigt sich der Trend, dass die Konjunktur immer mehr an Tempo verliert. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Experten der Bank Austria daher auch ein schwächeres Wirtschaftswachstum. Positiv zu erwähnen sind die Exporte und die stabile Inlandsnachfrage. Sie stützen die unveränderte BIP-Prognose von 0,8 % für 2012. Dennoch bleibt Österreichs Wirtschaft auch mit einer gesenkten Wachstumsaussicht für 2013 – von 2,0 % auf 1,5 % – auf der „Sonnenseite Europas“, wie das Institut bildhaft formuliert.
> Die Verbraucherausgaben in der Europäischen Union sind im ersten Quartal 2012 weiter gedämpft. In den 27 Mitgliedsstaaten wurde ein Rückgang um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Allerdings meldeten auch 15 Mitgliedsstaaten Wachstumsraten, wie das aktuelle „EU Consumer Spending Barometer“ von Visa Europe zeigt. Es basiert auf tatsächlichen Verbraucherausgaben und ist ein verlässlicher Wirtschaftsindikator, da es den genauesten und ausführlichsten Einblick in das Ausgabeverhalten von Verbrauchern in der Europäischen Union gibt. In Europa wird jeder siebte Euro mit einer Visa Karte bezahlt.
> Christian Krammer, regional head for Austria and CEE at the Boston Consulting Group (BCG), has been promoted to senior partner. He has headed BCG’s office in his home town of Vienna since 2010 and is also responsible for the CEE region. BCG’s Vienna office, which was established in 1997 and employs 100 staff, now has seven partners and managing directors, three of which are senior partners.
> In May 2012 Bank Austria’s economic indicator grew for the fifth time in a row, albeit marginally, climbing to 0.7 points. This means that the economy is still losing pace. Bank Austria’s experts therefore expect weaker economic growth for the rest of the year. The positive news is that exports and domestic demand have been stable, which means the GDP forecast of 0.8% for 2012 remains unchanged. Despite the prospect of slower growth for 2013 – from 2.0% to 1.5% – Austria’s economy is still on the “sunny side of Europe”, as the institute puts it.
> Consumer spending within the EU continued to shrink in the first quarter of 2012. A decline of 0.2% on the previous year was recorded in 27 member states. However, 15 member states reported growth rates, as the latest EU Consumer Spending Barometer of Visa Europe shows. It is based on actual spend and is an authoritative economic indicator, as it offers the most accurate and detailed insight into consumers’ spending behaviour within the European Union. In Europe, one in seven euros are paid by Visa card.
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markets&players Coface: Krise in Südeuropa vertieft sich
Weiter unter Druck Still under pressure
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ür die mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder erwartet das wiiw (Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche) ein recht enttäuschendes Jahr 2012 – zumindest im Vergleich zur bisherigen Performance und den Ambitionen, die noch vor kurzer Zeit gehegt wurden. einige Länder (die Tschechische Republik, ungarn, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien) werden eine milde Rezession erleben oder in die Nähe davon kommen (Bulgarien, Rumänien, Montenegro). Für 2013 sind in einigen Ländern neuerlich externe ungleichgewichte zu erwarten. diese sollten aber nicht so schwerwiegend sein, dass es zu einer Wiederholung von plötzlichen und ungeordneten Zahlungsbilanzkrisen kommt. Nur wenn sich diese ungleichgewichte ungebremst ausweiten sollten, könnte dies in der Folge zu ernsten Problemen führen.
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he Vienna Institute for International economic Studies (wiiw) expects 2012 to be disappointing for central and southeast european countries – at least in comparison to their previous performance and the ambitions nurtured until recently. Some countries (czech Republic, Hungary, Slovenia, Bosnia and Herzegovina, Serbia) will experience a mild recession, or come come close to it (Bulgaria, Romania, Montenegro). 2013 will be characterised by external imbalances developing anew in some countries, although these are not expected to culminate in a repetition of precipitate and disorderly rebalancing crises. Only if these imbalances are allowed to widen might this result in serious problems.
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Coface: Crisis in southern europe getting worse
> Die Rezession in Südeuropa nimmt immer ausgeprägtere Züge an und hat von Spanien und Italien bereits auf Zypern übergegriffen, zeigt eine aktuelle Länderbewertung von Coface. Angesichts der sich verschlechternden Konjunkturlage hat Coface Spanien und Italien mit der Bewertung A4 auf die negative Watchlist gesetzt und Zypern, dessen Situation Anlass zur Sorge gibt, von B auf C herabgestuft. Die Wirtschaftsleistung in diesen drei Ländern wird im Jahr 2012 voraussichtlich um 2,0 % (Spanien), 1,8 % (Italien) bzw. 1,3 % (Zypern) schrumpfen. Auch in den Schwellenländern zeigen sich laut Coface erste Schattenseiten, etwa in Indien. In Argentinien rechnet man ebenfalls mit einer Verschlechterung. Indonesien kann hingegen auf die Vitalität seines Inlandsmarkts zählen und zeigt deutliche Widerstandskraft gegenüber negativen Einflüssen von außen. > a recent assessment carried out by Coface shows that the recession in southern europe is becoming more and more grave and has already spread to Cyprus from Spain and italy. in the face of the deteriorating economic situation, Coface has reduced Spain and italy’s rank to a4 an put them on negative watch; Cyprus, whose situation gives cause for concern, has been downgraded from B to C. the economic activity in these three countries is expected to shrink by 2.0% (Spain), 1.8% (italy) and 1.3% (Cyprus). also, threshold countries like india are beginning to show first signs of slower growt, and the situtation in argentinia is expected to worsen. indonesia, however, can count on a healthy domestic market making it distinctly more robust against negative influence from outside.
Land unter oder doch über Wasser? Die Staatsschulden bleiben eine zentrales Problem. Not waving but drowning? National debt is still a critical issue.
Erratum erratum
> In der letzten Ausgabe von SUCCEED wurde im Beitrag über die europäische Kulturhauptstadt Guimarães/Portugal Frau Ana Isabel Franco de Sousa Douglas als Konzernsprecherin der spanischen Textilgruppe Inditex angegeben. Dies ist unrichtig. Frau Douglas ist Direktorin von Aicep Portugal Global in Wien, der Handelsdelegation der Botschaft von Portugal, und damit für die Promotion der portugiesischen Wirtschaft im Allgemeinen tätig. Wir bedauern diesen Irrtum. > the last SUCCeeD issue featured a report on the european Capital of Culture Guimarães, Portugal, in which Ms ana isabel Franco de Sousa Douglas was referred to as the inditex spokesperson. this is incorrect. Ms Douglas is the director of aicep Portugal Global in vienna, the trade delegation of the Portuguese embassy, and responsible for promoting Portuguese businesses in general. We regret our error.
FotoS: Getty iMaGeS, BeiGeStellt
Der endgültige Durchbruch zur Überwindung der Krise ist derzeit nicht in Sicht. at present there is no sign of the crisis being over.
Exportpreis 2012 verliehen
Sicherere Transaktionen
> Alljährlich würdigt die WKÖ überdurchschnittliche Engagements und Erfolge österreichischer Unternehmen im Ausland mit dem Exportpreis. Dieser wurde heuer bereits zum 19. Mal vergeben. Die Gewinner sind die AMO Automatisierung Messtechnik Optik GmbH (Gewerbe und Handwerk), die AME International GmbH (Handel), die Starling & Co GmbH (Industrie), die UC4 Software GmbH (Information und Consulting), medalp, Zentrum für ambulante Chirurgie BetriebsGmbH (Tourismus und Freizeitwirtschaft) sowie die Hödlmayr International AG (Transport und Verkehr). In der Kategorie „Global Player 2012“ gewann die Andritz AG. Den „Expat-Award“ errang Gerald Sakuler von Bene Russland. > Every year WKO, the Austrian commercial chamber, honours the exceptional engagements and successes of Austrian entrepreneurs in foreign markets with an export award. This year it was presented for the 19th time. The winners are AMO Automatisierung Messtechnik Optik GmbH (Crafts and Trades), the AME International GmbH (Trade and Commerce), Starling & Co GmbH (Industry), UC4 Software GmbH (Information and Consulting), medalp, centre for out-patient surgery (Tourism), as well as Hödlmayr International AG (Transport and Traffic). Andritz AG won the title of Global Player 2012. The expat award went to Gerald Sakuler from Bene Russia.
> Die Europäische Kommission will grenzüberschreitende elektronische Transaktionen in Europa sicherer machen, so das EUBüro der WKÖ. Bürger und Unternehmen sollen mit ihren nationalen „elektronischen Identitäten“ (e-IDs) auch Zugang zu den öffentlichen Diensten anderer Mitgliedsländer erhalten. Außerdem soll die vorgeschlagene Die EU Kommission will mehr Sicherheit bei grenzVerordnung einen überschreitenden Transaktionen in Europa erreichen. Binnenmarkt für die The EU Commission wants more security for cross-border grenzüberschreitende transactions in Europe. Verwendung elektronischer Signaturen (e-Signaturen) und einschlägiger Vertrauensdienste schaffen. Diese Dienste sollen grenzübergreifend funktionieren und den gleichen Rechtsstatus haben wie herkömmliche papiergestützte Verfahren. > The European Commission wants to make cross-border electronic transactions within Europe more secure, the WKO EU office reports. It is intended to enable EU citizens as well as enterprises to access public services of other member states using their national electronic identities (e-IDs). In addition, the proposed regulation will create a single market for the cross-border use of electronic signatures (e-signatures) and related trust services. These services will work across borders and have the same legal status as traditional paper-based processes.
Export award 2012 presented
Der Exportpreis wurde bereits zum 19. Mal vergeben. The export award has been presented for the 19th time.
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Karriere mit Netzwerk und eigenmarketing Building a career with networks and self-promotion Für eine Top-Karriere reicht harte Arbeit nicht aus; es braucht die unterstützung durch ein förderliches Netzwerk. Hard work alone doesn’t get you to the top; a supportive network is essential.
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In Österreich sind Toppositionen in Unternehmen nach wie vor fest in Männerhand. Neben hervorragenden Kompetenzen brauchen Frauen auf ihrem Karrierepfad vor allem Netzwerke und Eigenmarketing.
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undi Wentner ist seit Jahrzehnten eine der führenden Beraterinnen Österreichs. Und sie zeichnet ein Bild, das zum Nachdenken anregt: „Männer rekrutieren eher Männer als Frauen, da unbewusst nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit ausgesucht wird“, ist die Partnerin von Deloitte Österreich überzeugt. Aufgrund der nach wie vor extrem konservativen Rollenbilder in Österreich werden daher „Frauen nicht dieselben Führungsqualitäten wie Männern zugeschrieben“, berichtet die Personalberaterin weiter. Während noch im mittleren Management zahlreiche Frauen zu finden sind, kommen diese dann kaum in die oberen Führungsebenen, die für die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratspositionen verantwortlich sind. Einen Hauptgrund sieht Wentner in den Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel dem Halbtagsschulsystem: „Da die Familienarbeit zu 80 Prozent bei den Frauen liegt, entscheiden sich viele hochqualifizierte Frauen für Teilzeit und Familie und gegen Karriere.“ Cornelia Zinn-Zinnenburg, Geschäftsführerin der Kienbaum Consultants International, sieht die Gründe hierfür auch in einem unterschiedlichen Wertesystem: „Frauen definieren sich weniger über Macht und Einfluss. Stattdessen haben sie hohe Ansprüche an sich selbst und auch eine andere Einstellung zu Verantwortung.“ Durch die Konzentration auf die fachlichen Herausforderungen vergessen sie aber oftmals auf ein unterstützendes Netzwerk. „Es ist immer wieder anstrengend, sich rein sachlich zu behaupten“, gibt die Beraterin zu bedenken. Familie und Karriere
Dass viele Frauen oftmals gar nicht den Wunsch haben, eine Karriere in Richtung Topmanagement einzuschlagen, stellt Natalie Bairaktaridis, Managing Partner der Signium Management Consulting, immer wieder fest: „Eine Spitzenposition erfordert nicht nur erheblichen Einsatz und Mut, sondern vor allem große Abstriche im Privatleben. Diesen Preis wollen viele Frauen nicht bezahlen.“ Bairaktaridis sieht aber auch eine neue Generation an weiblichen Führungskräften heranwachsen, die erst spät eine Familie gründet und die sich sowohl Karriere als auch Familie wünscht. Die Geschäftsführerin des Executive Search Unternehmens hat als Mutter einer zweijährigen Tochter selbst lernen müssen, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. „Die finanziellen Möglichkeiten als Führungskraft schaffen die Voraussetzungen für eine umfassende Kinderbetreuung. Aber es braucht auch einen Partner, der das mitträgt und einen sowohl zeitlich als auch psychisch unterstützt“, berichtet Natalie Bairaktaridis aus eigener Erfahrung.
Fotos: Getty Images, beigestellt
Weniger Führungskräfte
Während auf dem Arbeitsmarkt Fachkräfte immer rarer werden, zeichnet sich ebenfalls ein Mangel an Führungskräften quer durch alle Branchen ab. „Viele Manager erreichen einen Punkt in ihrem Leben, wo sie kein Interesse mehr an einer hierarchischen Karriereentwicklung haben, materielle Bedürfnisse mehr als befriedigt sind, Macht und Einfluss keine Rolle mehr spielen und sie sich völlig neu orientieren“, berichtet Cornelia Zinn-Zinnenburg aus ihrer Beraterpraxis. „Geld ist kein Hauptmotivator mehr. Double Career und die Familienorganisation hemmen die Mobilität, die wir oft für die Besetzung von Führungspositionen benötigen“, erklärt die Kienbaum Geschäftsführerin.
In Austria the most senior positions in companies are still firmly in the hands of men. Women need more than just excellent qualifications; they must develop networks and market themselves more if they are to succeed.
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undi Wentner has been one of Austria’s leading consultants for decades. And she paints a picture that gives pause for thought: “Men prefer to recruit other men, rather than women, because they subcon sciously look for people similar to themselves,” claims Wentner, a partner at Deloitte Austria. Due to persistant conservative stereotypes in Austria,“women are not credited with the same leadership qualities as men,” the HR consultant continues. Whilst there are many women to be found in middle management, they rarely break through to the upper levels of management that are responsible for appointing executive and supervisory boards members. According to Wentner, one of the main reasons for this is external conditions such as the half-day school system. “As 80 percent of family responsibilites fall to women, many highly qualified women opt for part-time work and family rather than a career.” Cornelia Zinn-Zinnenburg, managing director at Kienbaum Consultants International, points to differing value systems as another cause.“Women do not define themselves as much by power and influence; they have high standards for themselves and a different appreciation of responsibility.” However, in focusing on practical challenges, they often forget about building a supportive network. “It is always difficult to make your mark purely with the work you do,” says the consultant.
Family and career
Natalie Bairaktaridis, managing partner at Signium Management Consulting, maintains that women often have no desire at all to pursue a career in senior management. “A very senior position demands not only extreme dedication and determination, but also significant sacrifices in one’s private life. This is a price that many women are not prepared to pay.” But Bairaktaridis also sees a new generation of female managers emerging who start their families at a later stage and who want a career just as much as they want a family. As managing partner of an executive search firm and mother of a two-year-old daughter, she has had to learn how to dovetail family and career commitments. From her own experience, “the financial benefits of being a senior manager do provide the necessary funds for extensive childcare. But you also need to have a partner who shares the responsibility and is able to provide support, both in terms of time and emotionally.” Lack of managers
Not only are qualified employees becoming scarcer on the market, but the lack of able managers is also beginning to show across all industrial sectors. Based on what she sees in her work, Zinn-Zinnenburg Natalie Bairaktaridis, Signium: „Männer sind besser miteinander vernetzt und kommen rascher an Informationen.“ Natalie Bairaktaridis, Signium: “Men have better developed networks and so they get important information more quickly.”
Neue Anforderungen
Unabhängig vom Geschlecht suchen die Headhunterinnen verstärkt nach Führungskräften, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. Gundi Wentner: „Im Zentrum stehen zukünftig noch mehr Leadership, Umgang mit Unsicherheit und Veränderungen, Talent, Management und Selbstkompetenz, wie zum Beispiel Lernfähigkeit, Misserfolgstoleranz und Selbstreflexion.“ Succeed 04/12
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Vernetzen und Werben
Die Bedeutung von Netzwerken wird von Frauen oftmals unterschätzt. Cornelia Zinn-Zinnenburg: „Sie vergessen oft, dass das reale Netzwerk und das damit begründete Vertrauen oft über reine Kompetenz gestellt ist.“ Was Männer bereits sehr gut können, müssen Frauen erst richtig lernen. „Männer sind besser miteinander vernetzt und kommen so rascher an wichtige Informationen“, berichtet Natalie Bairaktaridis aus ihrer Executive Search Praxis. Auch Eigenmarketing sollte nicht zu kurz kommen. „Es ist viel schwieriger, sich als Person mit seinen Kompetenzen zu verkaufen als ein Produkt. Sich als Person zu positionieren ist aufwändig und dauert mitunter mehr als zehn Jahre“, weiß die Beraterin. Noch sehen die Headhunterinnen wenig positive Veränderungen. Auch die Besetzungsentscheidungen für Aufsichtsratspositionen im öffentlichen Sektor sind für Frauen nicht einfacher geworden. „Oft werden bei Frauen strengere Anforderungen und Beurteilungskriterien festgelegt, während bei Männern in der Vergangenheit häufig einfach die aktuelle Position oder persönliche Kontakte ausschlaggebend waren“, beschreibt es Gundi Wentner. „Auch auf Vorstandsebene erkenne ich keine Tendenz zu mehr Frauen“, resümiert die Deloitte Partnerin. Für jene Frauen, die sich proaktiv für ihre Karriere entscheiden, wird es wohl auch weiterhin einige Hürden zu überwinden geben. Neben der fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung lohnt es sich aber, Zeit in den Aufbau eines privaten und beruflichen Netzwerkes zu investieren und die eigenen Kompetenzen und Erfolge zukünftig stärker ins Rampenlicht zu stellen. Andrea Jindra
Gundi Wentner, Deloitte: „Frauen werden nicht dieselben Führungsqualitäten wie Männern zugeschrieben.“ Gundi Wentner, Deloitte: “Women are not credited with the same leadership qualities as men.”
claims that “many managers reach a point in their lives where they are no longer interested in hierarchical career development, their material needs are already more than satisfied, power and influence aren’t that important anymore, and they want to take a completely new direction.” Kienbaum’s managing partner continues: “Money is no longer a motivator. Double careers and family impede the mobility that we often require of people in management positions.” New challenges
Head hunters are searching more intensively than ever for managers who are capable of handling the challenges of the future – regardless of their sex. As Wentner describes, “the central qualities required for the future are even greater leadership qualities, the ability to handle instability and change, and talent management as well as personal competences such as aptitude for learning, tolerance of failure and capacity for self-reflection.” The first things that Bairaktaridis looks for in her candidates are a high level of self-motivation and entrepreneurial thinking. “Managers that really impress me are those who can create demand for a product that no one knows about, and who are not discouraged by defeat, but pick themselves up and pursue new approaches.” Another key quality, according to the head hunter, is taking responsibility for one’s own career. “It is becoming more and more important to ask yourself in what direction you want to go, to pursue it and to be proactive and decisive, rather than wait to be discovered.” Given the lack of good managers, career-oriented and well-educated women represent a significant pool of talent. But whilst motivated women are often highly competent, both in terms of professional skills and personal qualities, they are often lacking in two key areas that are decisive on the path to the very top: the required networks and consistent self-promotion. Networks and self-promotion
Women often underestimate the significance of networks. ZinnZinnenburg says that they “often forget that a real network and the trust it establishes are often valued more than pure competence.”What 14
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Cornelia Zinn-Zinnenburg, Kienbaum: „Frauen definieren sich weniger über Macht und Einfluss.“ Cornelia Zinn-Zinnenburg, Kienbaum: “Women do not define themselves as much by power and influence.”
men already do very well, women still need to study and learn. “Men have better developed networks and so they get important information more quickly,” Bairaktaridis has noticed in her work in executive search. Promoting oneself should also be given adequate priority. “It is much more difficult to promote yourself and your qualifications than it is to sell a product. Positioning yourself takes a lot of work and can sometimes take more than ten years,” she explains. Head hunters are seeing little positive change. It has also not become any easier for women when it comes to supervisory board positions in public companies.“Women often face stricter requirements and assessment criteria, while men’s current position or personal contacts were enough to get them the job in the past,” explains Gundi Wentner. “I don’t see any trend towards more women occupying executive board positions either,” she continues. For those women who do decide to put their career first, there are still a number of hurdles to jump. But it is clear that alongside professional and personal development, it pays to invest time in building a private and professional network and to draw more attention to one’s own talents and achievements. Andrea Jindra
Fotos: www.wilke.at, beigestellt
Natalie Bairaktaridis schaut vor allem auch bei ihren Kandidatinnen und Kandidaten auf ein hohes Maß an Eigenmotivation und unternehmerischem Denken: „Bemerkenswert sind jene Führungskräfte, die es bewerkstelligen, Nachfrage für ein Produkt zu schaffen, das keiner kennt, die Niederlagen einstecken können und sich trotzdem nicht entmutigen lassen, die weitermachen und neue Wege gehen.“ Eine weitere zentrale Fähigkeit sieht die Headhunterin in der Selbstverantwortung für die eigene Karriere: „Es wird immer wichtiger, sich zu fragen, wo es hingehen soll, selbstbestimmt vorzugehen, proaktive Entscheidungen zu treffen und nicht einfach darauf zu warten, dass einen jemand entdeckt.“ Bei dem Führungskräftemangel stellen karriereorientierte und gut ausgebildete Frauen einen umfassenden Talentepool dar. Während engagierte Frauen in fachlicher und persönlicher Hinsicht oftmals sehr kompetent sind, fehlt es ihnen häufig an zwei Erfolgsfaktoren, die auf dem Weg nach ganz oben entscheidend sind: den nötigen Netzwerken und umfassendem Eigenmarketing.
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Gute Bekannte close acquaintances
Weit auseinander und einander doch so nahe: Aserbaidschan und Österreich haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermuten würde. die wirtschaftlichen Beziehungen blühen und gedeihen.
So far apart and yet so close: Azerbaijan and Austria have more in common than meets the eye, and economic relations are flourishing.
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as hätte sich der beliebte Volksschauspieler wohl nicht träumen lassen: dass seine Villa in Wien-Hietzing dereinst die Botschaft von Aserbaidschan beherbergen würde. und doch ist es so gekommen. denn die Botschaft loziert seit 1. Jänner 2003 in der berühmten Hans-Moser-Villa. Allein dieses kleine Beispiel zeigt eine starke Verbundenheit zwischen den beiden Ländern, die so manchen auf den ersten Blick überraschen wird. Trotz der geografischen distanz weisen Österreich und Aserbaidschan viele Gemeinsamkeiten auf, wie die Botschaft in Wien betont: Beide Länder sind faktisch gleich groß und haben nahezu dieselbe einwohnerzahl. darüber hinaus verfügen beide auch über eine ähnliche geografische Lage mit vergleichbarem Klima und vergleichbarer Topografie. Sowohl Aserbaidschan als auch Österreich nehmen aufgrund ihrer Lage seit jeher eine strategisch wichtige Rolle in deren jeweiligen Regionen ein. und während Österreich als Tor zu Zentral- und Osteuropa gilt, entwickelt sich Aserbaidschan schon seit Jahren zum Sprungbrett nach Zentralasien. Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten blicken beide Länder auch auf ein reiches kulturelles erbe zurück, welches die Identität der zwei Nationen wesentlich mitbestimmt. Nicht zuletzt gelangt man dank Austrian Airlines auch binnen weniger Stunden von Wien in die Hauptstadt Baku. das Land selbst bietet dem Besucher – aber auch dem Investor – beeindruckende erlebnisse. Trotz Krise verzeichnete das Land im Jahr 2010 ein Wachstum von fünf Prozent; 2009 waren es sogar 9,3 Prozent. die Aussichten für 2012 sind stabil und werden mit 3,5 Prozent angegeben. der IWF geht davon aus, dass das BIP in den nächsten Jahren solide wachsen wird. Laut dem Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft rechnen die aserbaidschanischen Behörden insbesondere mit dem Wachstum des Nicht-Ölsektors, wobei die steigende Inflation das Land vor Herausforderungen stellt. denn Aserbaidschan (übersetzt: „Feuerland“) ist zwar immens reich an erdöl- und erdgasvorräten – aber damit allein wird die Wirtschaft künftig nicht wachsen können.
he famous Austrian actor Hans Moser would probably never have dreamed that his villa in the Hietzing district of Vienna would some day house the Azerbaijani embassy. And yet it is precisely what came to pass: the embassy of the Republic of Azerbaijan moved into the famous villa on 1 January 2003. This in itself can be seen as an example of the strong connection between the two countries, which might seem peculiar at first glance. despite the great geographical distance between them, Austria and Azerbaijan have a lot in common, as the embassy in Vienna emphasises. The countries are practically the same size and have almost the same number of
inhabitants; also, their respective geographical location gives them a similar climate and topography. Thanks to their geographical positions, both Azerbaijan and Austria have always played an important strategic role in their respective regions. And while Austria is regarded as the gateway to central and eastern europe, for years Azerbaijan has been developing into the steppingstone to central Asia. Apart from these economic aspects, both countries also look back on a rich cultural heritage that forms a large part of their identities. And last but not least, thanks to Austrian Airlines, Baku is no more than a few flight hours away from Vienna. Visitors – and also investors – cannot complain of a lack of impressive experiences in Azerbaijan. despite the crisis, the country grew by 5 percent in 2010, and even by 9.3 percent in 2009. The outlook for 2012 is stable, and growth of 3.5 percent is expected. The IMF is confident that GdP will thrive in the coming years. According to Germany’s committee on eastern european economic
Wirtschaftliche Partnerschaft
Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang das entwicklungspotenzial, das die österreichisch-aserbaidschanische Achse bietet. Sie zeigt sich auch in den Aktivitäten der Österreichisch-Aserbaidschanischen Handelskammer (Austrian-Azerbaijani chamber of commerce/ATAZ). Im April 2012 16
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baku: Hauptstadt mit Flair und rund 2 Mio. Einwohnern. Baku: a capital city with flair and about 2 million inhabitants.
FotoS: Getty iMaGeS, MarCUS DzaK
Aserbaidschan entwickelt sich schon seit Jahren zum Sprungbrett nach Zentralasien. For years azerbaijan has been developing into the steppingstone to central asia.
wurde in deren Generalversammlung ein neues Präsidium bestellt. Der bekannte Wiener Anwalt Gabriel Lansky (Lansky, Ganzger & Partner) wurde neuer Präsident der ATAZ. Wenige Monate zuvor, im September 2011, nahm eine mehr als 60-köpfige Handelsdelegation aus Wien an den im Rahmen des Vienna – Baku Business Forums organisierten Workshops zu den Themen Energie, Infrastruktur, Abfallwirtschaft, Kultur und Tourismus sowie E-Government teil. ATAZ trat dabei gemeinsam mit der Stadt Wien und AzPromo als Veranstalter des Forums auf. Der bilaterale Meinungsaustausch bedeutete laut ATAZ einen weiteren großen Schritt im Hinblick auf die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder. Reger Warenaustausch
Und diese weisen ein solides Fundament auf: Der Warenumsatz zwischen Österreich und Aserbaidschan beträgt rund 150 Millionen Manat bzw. rund 154 Millionen Euro. Die Ausfuhren Österreichs nach Aserbaidschan wuchsen von 2010 auf 2011 um 74 Prozent. Und schon stehen weitere Projekte und Kooperationen im Raum, etwa in den Bereichen Tourismus, erneuerbare Energie, Landwirtschaft, Bauwirtschaft und Infrastruktur. Um den Austausch zu unterstützen, wurde in Baku ein Verbindungsbüro zur Servicierung von Unternehmen eingerichtet. Aber auch im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien sehen Kenner des Landes gute Chancen für Österreich: So betonte beispielsweise Ali Abbasov, Minister für Kommunikation & IT, bei einem Besuch in Wien das Ziel Aserbaidschans, bis 2025 von einer von Öl und Erdgas abhängigen »Solide Volkswirtschaft zu einer HightechEntwicklung: Das Nation zu werden. Und gerade im BIP-Wachstum Bereich E-Government brauche man Unterstützung – die Österreich, das für 2012 wird als hier als europäischer Vorreiter gilt, stabil bewertet, sicherlich gewährleisten kann. erwartet Gas für Europa
werden 3,5 %.«
Dennoch wird Aserbaidschan auch in angestammten Bereichen weiterhin »Stable developvon zentraler Bedeutung für Österment: The GDP reich und Europa sein. Wie erwähnt, outlook for 2012 verfügt das Land über enorme Eneris stable, and giereserven. Daher ist Aserbaidschan auch ein wichtiger Bestandteil in den growth of 3.5% Plänen für die Nabucco-Pipeline is expected.« der OMV. „Aserbaidschan nimmt die Rolle einer Brücke der gesamten Region in Richtung Europa ein“, meint OMV Generaldirektor Gerhard Roiss. „Das Gas dient dabei sozusagen als Vehikel der Zusammenarbeit. Die Nabucco-Pipeline kann hierbei eine zentrale Position einnehmen und bietet Aserbaidschan eine Chance, die Ausrichtung nach Europa zu beschleunigen.“ Damit könne sich das Land auch verstärkt aus eigener Kraft weiterentwickeln, so Roiss. Es steht aber derzeit noch nicht fest, ob und auf welcher Route kaspisches Anwalt Gabriel Lansky (l.), Präsident der ÖsterreichischAserbaidschanischen Handelskammer (Austrian-Azerbaijani Chamber of Commerce/ATAZ) und Kanzleipartner Gerald Ganzger. Lawyer Gabriel Lansky (left), president of the Austrian-Azerbaijani Chamber of Commerce (ATAZ), and his business partner Gerald Ganzger.
Relations, the Azerbaijani authorities are expecting the non-oil sector especially to flourish, although the country is facing challenges due to the rising inflation rate. Azerbaijan (which means ‘fire land’) may be extremely rich in crude oil and natural gas, but the economy will not be able to thrive on that alone. Economic partnership
What is much more significant in this regard is the development potential that the Austria-Azerbaijan axis offers. This can also be seen in the activities of the AustrianAzerbaijani Chamber of Commerce (ATAZ). At their general assembly in April 2012, a new board was elected and the renowned Viennese lawyer Gabriel Lansky (Lansky, Ganzger & Partner) was appointed president of ATAZ. A few months previously, in September 2011, a 60-person business delegation from Vienna participated in several panel discussions in the framework of the Vienna-Baku Business Forum, dealing with topics such as energy, infrastructure, waste management, culture and tourism, as well as e-government. ATAZ was the co-organiser together with the City of Vienna and AzPromo. According to ATAZ, this bilateral exchange of views represented yet another big step towards intensifying the economic relations between the two countries. A lively trading relationship
And these relations prove to be built on a stable foundation. The goods turnover between Austria and Azerbaijan totals about 150 million manats or about 154 million euros, and Austria’s exports to Azerbaijan grew by 74 percent between 2010 and 2011. Further projects and collaborations are in the cards, eg in tourism, renewable energy, agriculture, construction and infrastructure. In order to support companies in their cross-border business dealings, ATAZ opened an office in
Der Warenumsatz zwischen Österreich und Aserbaidschan beträgt rund AZN 150 Mio. (rund EUR 154 Mio.). The goods turnover between Austria and Azerbaijan totals about AZN 150m (about EUR 154m).
Baku. Experts also see good business opportunities for Austrians in Azerbaijan in the information and communication technology sectors. During his visit to Vienna, Ali Abbasov, the Azerbaijani minister of communication and information technology, stressed that his country is aiming to develop from an economy dependent on oil and gas into a hi-tech nation. He continued by saying that, especially in the area of e-government, Azerbaijan would need support – something that Austria, being a European pioneer in this regard, can certainly provide. Gas for Europe
But Azerbaijan will also remain important to Austria and Europe in the traditional sectors. As mentioned before, the country has great energy reserves, which is why it is also an important part of OMV’s Nabucco plans. “Azerbaijan is the bridge that leads from the entire region to Europe,” says Gerhard Roiss, CEO of OMV. “The gas is the vehicle, so to speak, for cooperation. The Nabucco pipeline can play a key role in this and offers Azerbaijan an opportunity to expedite its orientation towards Europe.” Roiss goes on to say that this is how the country can achieve great progress under its own steam. At present, however, it has not yet been decided whether and by which route Caspian gas will really be conveyed to Vienna. According to the EU’s energy commissioner, Günther Oettinger, the only thing that is important to Europe is ultimately to get the gas by whichever means. “We always said that it makes no difference to us whether the pipeline is black or white or whether Succeed 04/12
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EU-Energiekommissar Günther Oettinger: „Hauptsache, das Gas fließt nach Europa – gleich über welche Pipeline.“ EU energy commissioner Günther Oettinger: “The main thing is that the gas reaches Europe – no matter what pipeline it comes by.“
Gerhard Roiss, OMV: „Aserbaidschan nimmt die Rolle einer Brücke der gesamten Region in Richtung Europa ein.“ Gerhard Roiss, OMV: “Azerbaijan is the bridge that leads from the entire region to Europe.”
Gas letztlich wirklich nach Wien fließt. Für Europa, stellte EU-Energiekommissar Günther Oettinger fest, sei letzten Endes nur eines wichtig: dass das Gas fließe. „Wir haben stets gesagt, dass es uns egal ist, ob eine Pipeline schwarz oder weiß ist oder ob es eine oder zwei Pipelines gibt, solange die notwendige Infrastruktur gebaut wird und sie Gas aus dem Kaukasus in die EU pumpt“, wird Oettinger zitiert. Mit Gas aus Aserbaidschan soll jedenfalls die Abhängigkeit Europas vom russischen Gas deutlich verringert werden. Österreich als Schrittmacher
Die Rolle Österreichs als Partner Aserbaidschans auf dem Weg nach Europa wird in diesem Zusammenhang immer bedeutender. So wurde im Oktober 2011 ein „Memorandum of Understanding“ zwischen den Finanzministerien Aserbaidschans und Österreichs unterzeichnet. Zweck des Abkommens sind eine verstärkte Kooperation und ein verbesserter Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Staaten auf wirtschafts- und fiskalpolitischer Ebene. Darüber hinaus wurde das erste Kompetenzzentrum für Zollangelegenheiten in Aserbaidschan eröffnet, das eine verbesserte Ausbildung der Zollverwaltung im Land ermöglicht. „Davon wird auch Österreich profitieren“, meinte der österreichische Finanzstaatssekretär Andreas Schieder bei der Eröffnung, „denn eine verstärkte Betrugsprävention und der Kampf gegen Produktpiraterie bereits an der Quelle erleichtern auch die Arbeit der Zollverwaltung in Österreich.“ Gleichzeitig, so Schieder, könne Österreich seine große Expertise in Fragen des Kampfes gegen den Drogenschmuggel zur Verfügung stellen. Harald Hornacek
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there is one pipeline or two, as long as the necessary infrastructure is established to pump the gas from the Caucasus to the EU,” Oettinger is quoted. At any rate, Azerbaijani gas would definitely reduce Europe’s dependence on Russia. Austria as a pacesetter
The significance of Austria’s role as Azerbaijan’s partner on its way to Europe will keep growing in this regard. In October 2011 the finance ministers of the two countries signed a memorandum of understanding
Die großen Öl- und Gasreserven bieten für Aserbaidschan auch mittelfristig beträchtliches Wachstumspotenzial. Azerbaijan has considerable growth potential, also in the medium term, thanks to its great oil and gas reserves.
News aus Aserbaidschan
News from Azerbaijan
• Fitch Ratings hat die Long-term Issuer Default Ratings (IDRs) der aserbaidschanischen Banken Unibank Commercial Bank (UB) und Demirbank (Demir) von B- auf B erhöht. Gleichzeitig bestätigte die Agentur die Bewertung B- für die Long-term IDRs der Technikabank (TB) und AGBank (AGB). Die Prognosen sind für alle vier Banken stabil. • Die internationale Ratingagentur Moody’s hob das große Potenzial Aserbaidschans für ein mittelfristiges Wachstum hervor. „Angesichts seiner großen Öl- und Gasreserven hat Aserbaidschan mittelfristig großes Wachstumspotenzial. Allerdings könnte die mangelnde Diversifizierung der Wirtschaft dem Wachstum langfristig im Wege stehen, sollte dieses Problem nicht angegangen werden“, verlautbarte die Agentur. • Aserbaidschan investiert USD 90 Mio. in alternative Energien, gab Akim Badalow, Direktor der Behörde für alternative und erneuerbare Energien, bekannt. Laut Badalow ist Aserbaidschan weltweit als Öl- und Gasland bekannt, hat aber auch im Bereich alternative und erneuerbare Energien große Ressourcen.
• Fitch Ratings has upgraded the Azerbaijan-based Unibank Commercial Bank (UB) and Demirbank’s (Demir) Long-term Issuer Default Ratings (IDRs) to B from B-. At the same time, Fitch has affirmed Technikabank (TB) and AGBank’s (AGB) Long-term IDRs at B-. The outlooks on all four banks are stable. • Moody’s international rating agency stressed the existence of strong potential for Azerbaijan’s medium-term economic growth. “However, given the country’s large oil and gas reserves, Azerbaijan’s medium-term economic growth potential is strong, although a lack of economic diversification could hinder growth in the long term if not addressed,” the agency said. • Azerbaijan is investing USD 90m in the alternative energy sector, announced State Agency for Alternative and Renewable Energy director Akim Badalov. Badalov said Azerbaijan is known worldwide as an oil and gas country, but also has a large resource of alternative and renewable energy.
Quelle: Botschaft von Aserbaidschan in Wien
Source: Embassy of Azerbaijan in Vienna
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Fotos: Getty Images, Zinner, OMV Foto:
Finanzstaatssekretär Andreas Schieder: „Österreich unterstützt Betrugsprävention und Kampf gegen Produktpiraterie.“ Andreas Schieder, state secretary for finance: “Austria supports efforts to combat fraud and product piracy.“
with the aim of strengthening the cooperation and improving communication on an economic and fiscal level. Furthermore, the first competence centre for customs issues was established in Azerbaijan, which provides better training for Azerbaijani customs officials. “Austria will also benefit from it,” Andreas Schieder, Austria’s state secretary in the ministry of finance, said at the opening. “Greater efficiency in fraud prevention and in tackling product piracy at the source also makes work easier for the customs officials in Austria.” At the same time, says Schieder, Austria can offer its great expertise in combating drugs trafficking. Harald Hornacek
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Soll und Haben Both sides of the ledger
China muss den Spagat schaffen, zeitgleich politisch und ökonomisch zu reformieren. Das Interesse des Westens liegt auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit. China has to succeed in carrying out political and economic reforms at the same time. the west is interested in economic cooperation.
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China hält die besten Karten in der Hand: Der bevölkerungsreichste Staat der Welt wird auch zum bedeutendsten Global Player und ist einer der wichtigsten Handelspartner Europas – auch Österreichs. Aber nicht alles läuft in der Volksrepublik nach Plan.
China is holding the best cards: the world’s most populous nation is on the road to becoming a global superpower and is one of Europe’s – and Austria’s – most important trade partners. But not everything is going according to plan in the People’s Republic.
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hina verteilt die Rollen in der Weltwirtschaft neu. Von Panikmache ob der „Gelben Gefahr“ hält der Chinakenner Hannes Androsch dennoch nichts. Als der Industrielle vor 30 Jahren nach China ging, wurden die Straßen noch als Dreschböden verwendet. Heute ist das nicht mehr denkbar. Für das 21. Jahrhundert werde China sein, was die USA für das 20. Jahrhundert waren: die führende wirtschaftliche, politische und militärische Weltmacht. „Da dürfen wir uns nichts vormachen“, stellt Androsch nüchtern fest. Dennoch: Nicht alles ist eitel Wonne im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Nach den schlechten Wirtschaftsdaten für April und Mai senkte die People’s Bank of China mit 8. Juni das erste Mal seit Ende 2008 den Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,31 Prozent, berichtete Raiffeisen Research Mitte Juni. Auch der einjährige Einlagezins wurde im selben Ausmaß auf 3,25 Prozent gesenkt. Im gleichen Atemzug mit der Zinssenkung erfolgte auch eine Liberalisierung der Zinssätze. Das sich laufend abschwächende Wirtschaftswachstum, kombiniert mit einer niedrigen erwarteten Inflationsrate, war Haupttreiber der Zinssenkung. Die Konjunkturdaten für Mai fielen für die Analysten enttäuschend aus: Im Vergleich zum Vorjahr lagen sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze mit jeweils 9,6 Prozent (9,8 Prozent erwartet) und 13,8 Prozent (14,2 Prozent erwartet) Wachstum unter den Erwartungen. Sachanlageinvestitionen hingegen verzeichneten ein Plus um 20,1 Prozent. Positives kam außerdem von den Handelsbilanzdaten. Sowohl Exporte als auch Importe konnten mit je 15,3 Prozent und 12,7 Prozent deutlich stärker steigen als erwartet (7,1 Prozent und 5,5 Prozent) und auch der Handelsbilanzüberschuss war mit 18,7 Milliarden US-Dollar höher als im Vormonat. Wunsch nach Führungsrolle
Auch wenn sich das Wachstumstempo verlangsamt, bekennt sich China ganz klar zu seinem Wunsch nach einer dominierenden Rolle in der Welt, analysiert auch der langjährige ORF-Auslandskorrespondent Helmut Opletal. Nur seine internen Probleme könnten das viertgrößte Land der Erde in seinem Eroberungsfeldzug bremsen, meint der Experte: brüchige soziale Stabilität und entsprechendes Konfliktpotenzial; zwar wachsender, aber ungleich verteilter Wohlstand, ein autoritärer Staat, fehlende demokratische Kontrolle, Korruption und mangelnde Transparenz, dazu noch demografische Fehlentwicklungen sowie ein steigender Männeranteil aufgrund jahrzehntelanger Einkindpolitik – ein Pulverfass mit der Kraft, die ganze Welt mitzureißen. Opletal: „Es ist die größte Herausforderung für die Regierung, das friedlich zu managen.“
Foto: Getty Images
Retter und Täter zugleich
Während China zeitgleich politisch und ökonomisch reformieren muss, liegt das Interesse des Westens auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Der Handel mit der Supermacht ist zum Rettungsanker so mancher angeschlagener Volkswirtschaft geworden. Auch für Österreich ist China inzwischen der wichtigste Handelspartner außerhalb Europas. Der bilaterale Außenhandel hat sich seit Chinas WTO-Beitritt mehr als verfünffacht. Die rot-weiß-roten Exporte nach China stiegen pro Jahr im Schnitt um mehr als 20 Prozent, meldet die WKO. Allerdings: 2011 legten sie nur mehr um 4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu, während die Importe um 17,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro anschwollen. Auch wenn dieses Missverhältnis mit Besorgnis gesehen wird, wird dennoch gute Miene zum bösen Spiel gemacht. AT&S-Aufsichtsratsvorsitzender Androsch bekennt unumwunden, dass er ohne den Widerpart im Shanghaier Werk niemals die Arbeitsplätze in der heimischen
hina is reshuffling the roles in the global economy. But it is unreasonable to dread the ‘yellow peril’, says industrialist and China expert Hannes Androsch. Thirty years ago, when he first went to China, people were still threshing their grain in the street. Today this would be unthinkable. Androsch believes that China will be for the 21st century what the US was for the 20th century: the main economic, political and military global power. “There’s no point in pretending otherwise,” he states matter of factly. And yet, all is not sunshine and roses in the world’s most populous country. After the disappointing economic performance of April and May, the People’s Bank of China (PBOC) lowered its base
»Der Handel mit der Supermacht ist zum Rettungsanker so mancher angeschlagener Volkswirtschaft geworden.« rate – effective as of 8 June – for the first time since the end of 2008, by 25 basis points to 6.31 percent, Raiffeisen Research reported in mid-June. The bank also reduced its one-year deposit rate by the same number of basis points, bringing it down to 3.25 percent. Along with the interest rate cuts, the PBOC also introduced interest rate flexibility. The unremitting economic slowdown, together with the expectation of a low inflation rate, was the main driver behind the interest rate reduction. The cyclical indicators in May disappointed the analysts: both factory output and retail sales were lower than expected, with a year-on-year growth of 9.6 percent (9.8 percent expected) and 13.8 percent (14.2 percent expected) respectively. Year-to-date fixed asset investment, on the other hand, increased by 20.1 percent compared to the same period a year ago, and
the trade balance was also positive. Exports increased by 15.3 percent and imports by 12.7 percent compared to a year ago – a pleasant surprise, considering that a mere 7.1 percent and 5.5 percent had been expected – and the trade surplus of 18.7 billion US dollars surpassed that of the previous month. The desire for a leading role
The country’s growth rate may be slowing down, but China makes no bones about wanting to play a dominant role on the global stage, says Helmut Opletal, who was a foreign correspondent for the Austrian Broadcasting Corporation (ORF) for many years. The only thing that could stand in the country’s way, according to the China expert, is its internal problems, which include fragile social stability and corresponding potential for conflict; increasing, but unequally distributed wealth; an authoritarian state, non-existent democratic control; corruption and lacking transparency; as well as demographic aberrations and a growing proportion of men to women owing to the one-child policy
»Trade relationships with China have been A saving grace for many a battered national economy.« enforced in the past three decades. All this makes China a loose cannon with the potential to drag the world down with it. Opletal: “The government’s biggest challenge is to get it all under control in a peaceful way.” Both rescuer and perpetrator
While the world’s fourth-largest country must concentrate on implementing political and economic reforms, the west is interested in economic cooperation. Trade relationships with China have been a saving grace for many a battered national economy. China is also already Austria’s number one trade Succeed 04/12
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Helmut Opletal, früherer ORFExperte: „Nur seine internen Probleme könnten China in seinem Eroberungsfeldzug bremsen.“ Helmut Opletal, former ORF correspondent: “The only thing that could stand in China’s way is its internal problems.”
Peter Untersperger, Lenzing: „China braucht 40 bis 50 % der globalen Reserven. Aus dem Boden graben können sie das nicht.“ Peter Untersperger, Lenzing: “China needs 40% to 50% of the world’s reserves – a quantity you can’t just dig out of the ground.”
Leiterplattenproduktion hätte retten können. „Unsere Elektronik steckt in jedem iPhone, Blackberry oder HTC-Handy. Und die werden in China gefertigt.“ Gerade baut er ein zweites Werk im Landesinneren, das von den Energie- und Personalproblemen der Küstenmetropolen noch weitgehend verschont ist. Seine Erfahrungen mit China hat auch Lenzing CEO Peter Untersperger gemacht. Er ist seit elf Jahren mit einem Faserwerk in Nanjing vertreten.
partner outside of Europe, and since China’s WTO accession the bilateral foreign trade has more than quintupled. Austrian exports to China increase by over 20 percent on average per year, the WTO reports. But in 2011 they rose by only 4 percent to 2.9 billion euros, while imports went up by 17.7 percent to 6.4 billion euros. Although this discrepancy is regarded with concern, those affected try to put a brave face on it. Androsch, also chairman of the AT&S
supervisory board, claims in no uncertain terms that he would never have been able to save the jobs in the domestic printed circuit board production without the Shanghai site.“Our electronics are inside each and every iPhone, BlackBerry and HTC mobile phone – and they are made in China.” At present he is building a second production facility upcountry, in a region that has so far remained free of the energy and staff problems of the coastal cities. Peter Untersperger, CEO of the Lenzing Group, has 11 years of experience in China in connection with a fibre production site in Nanjing. He remarks that the competition is getting tougher: “Back then, we had maybe 20 bush-league competitors; today there are about 30 more. And at least ten of them have a clear strategy with the aim of overtaking us.” China is Lenzing’s biggest market, but the market and price pressure is immense. Untersperger maintains that one of the advantages is the country’s comparatively modest reserves of raw materials that force it to import wood and pulp at world prices – although the shrewd purchasers even control these by operating anticyclically: when the stores are full, the demand is halted and the market run dry until the prices bottom out again. This approach has been applied to copper and aluminium imports, iron ore and steel. Untersperger: “As the ‘workbench of the world’, China needs 40 to 50 percent of the world’s reserves – a quantity you can’t just dig out of the ground.” Even the Chinese government is now grappling with the unbridled
Die rot-weiß-roten Exporte nach China stiegen 2011 auf EUR 2,9 Mrd. an – die chinesischen Importe auf EUR 6,4 Mrd. In 2011, Austrian exports to China rose to EUR 2.9bn, but the imports from China climbed up to EUR 6.4bn.
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Fotos: Getty Images, Stefan Soeser, Cornelia Krebs, AIC/Peter M. Mayr
Hannes Androsch, AT&S: „Unsere Elektronik steckt in jedem iPhone, Blackberry oder HTC-Handy. Und die werden in China gefertigt.“ Hannes Androsch, AT&S: “Our electronics are inside each and every iPhone, BlackBerry and HTC mobile phone – and they are made in China.”
Die Konkurrenz wird härter: „Damals hatten wir vielleicht zwanzig Garagenmitbewerber. Heute sind es um 30 mehr. Mindestens zehn davon haben die klare Strategie, uns zu überholen.“ China ist Lenzings größter Markt. Doch Markt- und Preisdruck sind gewaltig. Zum Vorteil gereichen Untersperger die vergleichsweise geringen Rohstoffreserven, die China zum Import von Holz und Zellstoff zu Weltmarktpreisen zwingen. Doch selbst diese steuern die schlauen Einkäufer antizyklisch: Sind die Lager voll, wird die Nachfrage gestoppt und der Markt ausgehungert, bis die Preise wieder im Keller sind. So geschehen auch bei Kupfer- und Aluminiumimporten, Eisenerz und Stahl. Untersperger: „Als Werkbank der Welt braucht China 40 bis 50 Prozent der globalen Reserven. Aus dem Boden graben können sie das nicht.“ Das enthemmte Wirtschaftswachstum macht inzwischen selbst der eigenen Regierung zu schaffen. „Sie wollten es von elf auf neun Prozent jährlich herunterbremsen“, erzählt Hannes Androsch. Leichter gesagt als getan: Als man in der Absicht, damit die Produktion zu drosseln, den Strom rationierte, stieg das findige Volk einfach auf Generatoren um. Deren Mehrbedarf an Treibstoff führte wiederum zu höheren Ölimporten. Der notwendige Wechsel von Export- auf Binnenwirtschaft und die innenpolitische Stabilisierung werden Chinas Expansionsdurst bremsen, ist Androsch überzeugt. In Richtung EU rät er eindringlich, sich von der Einbildung zu lösen, selbst das perfekte System gepachtet zu haben. Respekt China gegenüber sei jedenfalls angebracht. Denn die Chinesen sind alles andere als untätig. Sie werfen derzeit ihre Netze in Europa aus – und nützen damit auch die Schwäche, die aus der Schuldenkrise resultiert. Die Direktinvestitionen der Volksrepublik in Europa dürften sich im Zeitraum von 2010 bis 2020 auf eine bis zwei Billionen US-Dollar (801 bis 1602 Milliarden Euro) erhöhen, gab unlängst die US-Beratungsfirma Rhodium Group bekannt. Für Übernahmen, Fusionen und andere Standortprojekte sollen die Chinesen allein im laufenden Jahrzehnt bis zu 500 Milliarden Dollar in die Hand nehmen. Aber nur dann, wenn die Eurozone nicht zusammenbreche, so Rhodium. Mara Leicht, Mitarbeit: Harald Hornacek
Für Übernahmen und Fusionen wollen die Chinesen bis zu USD 500 Mrd. in die Hand nehmen. The Chinese are expected to spend up to USD 500bn on takeovers, mergers and greenfield investments.
economic growth. “They wanted to reduce it from 11 to 9 percent per year,” Hannes Androsch points out. But that is easier said than done. When the government started rationing electricity in the hopes of curbing production, people proved to be resourceful and simply switched to using generators. Their increased need for fuel, in turn, lead to increased oil imports. Androsch in convinced that the necessary shift from exports to the domestic economy and the
spreading out their nets in Europe, taking advantage of the weakened state caused by the debt crisis. The Rhodium Group, a US consultancy firm, recently projected that China’s
»Das enthemmte Wirtschaftswachstum macht inzwischen selbst der eigenen Regierung zu schaffen.«
»Even the Chinese government is now grappling with the unbridled economic growth in its country.«
internal political stabilisation will subdue China’s thirst for expansion. But he does strongly advise the EU to get off its high horse and forget the notion that it has a monopoly on the perfect system. It is certainly sensible to regard China with a certain wariness. After all, the Chinese people are by no means idle. They are presently
direct investments in Europe should increase to 1 to 2 trillion US dollars (801 to 1,602 billion euros) between 2010 and 2020. In this decade alone the Chinese are expected to spend up to 500 billion US dollars on takeovers, mergers and greenfield investments – provided, Rhodium stresses, that the eurozone can avoid collapsing. Succeed 04/12
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markets & players Logistik Logistics
Land der unbegrenzten Möglichkeiten Land of unlimited possibilities
China ist fast so groß wie die USA. Kein Wunder, dass die Industrie innovative Logistikund Transportlösungen benötigt. Auch Österreicher mischen in diesem Markt mit. Palfinger ist das jüngste Beispiel dafür. China is almost as large as the USA. So it comes as no surprise that its industry is in need of innovative logistics and transport solutions. Austrians are also involved in this market – Palfinger is the most recent example of this.
Palfinger mit Joint Ventures
Die österreichische Palfinger AG packt jedenfalls die Gelegenheit beim Schopf und investiert massiv in China. Ende Februar gab das Unternehmen eine Vereinbarung zur Gründung von zwei Joint Ventures mit Sany Heavy Industry bekannt. Die zwei gemeinsamen Gesellschaften gehören jeweils zu 50 Prozent den beiden Partnern. Sany Palfinger wird in Changsha Palfinger Produkte für den chinesischen Markt produzieren und verkaufen; Palfinger Sany mit Sitz in Salzburg wird von Sany produzierte Mobilkrane weltweit außerhalb Chinas vertreiben. Für Herbert Ortner, CEO der Palfinger AG, ist das ein echter Meilenstein: „Mit der Gründung dieser zwei Gemeinschaftsgesellschaften haben wir bei unserer Internationalisierungsstrategie einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Wir sind damit in allen wichtigen Märkten der Welt mit Fertigungs- und Montagewerken präsent.“ Mit Sany, so Ortner, habe Palfinger eines der am raschesten wachsenden Industrieunternehmen der Welt als Partner gewonnen. „China wird unser zweiter Heimmarkt werden“, gibt Ortner die Richtung vor. „Unseren Partnern außerhalb Chinas bieten wir mit dem Vertrieb der Sany Mobilkrane eine wertvolle Komplettierung ihres Angebots.“ Harald Hornacek
Meilenstein: Palfinger gründet zwei Joint Ventures mit Sany Heavy Industry. Milestone: Palfinger is founding two joint ventures with Sany Heavy Industry.
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ll the big players are already there: the Chinese market for courier, express and parcels services is booming and estimates suggest that it could overtake the German market in volume in the next few years. According to a study by PwC, the Chinese logistics market grew by around 30 percent in 2010 and has now reached a total volume of 400 billion US dollars. In August 2011 the Chinese government announced that it wants to strengthen the sector further – by means of tax relief, the development of additional transport routes and higher investments in the market. Despite GDP growth that is weaker than before, the demand in the country seems unbroken. China has become the largest market for the automotive industry, and lorries and construction equipment are among the most important producer goods. The industry therefore is in need of clever manufacturing and transport solutions. Palfinger with joint ventures
The Austrian Palfinger AG is also seizing the opportunity and
Herbert Ortner: „China wird unser zweiter Heimmarkt werden.“ Herbert Ortner: “China will become our second home market.”
investing heavily in China. At the end of February, the company announced an agreement for the founding of two joint ventures with Sany Heavy Industry. Both partners have a 50 percent share in the two joint ventures. Sany Palfinger will produce and sell Palfinger products for the Chinese market in Changsha, while Palfinger Sany, based in Salzburg, will market mobile cranes produced by Sany in the rest of the world. For Herbert Ortner, CEO of Palfinger AG, this is a real milestone: “With the founding of these two joint ventures, we have made a significant step forward in our internationalisation strategy. We are therefore present in all important markets of the world with manufacturing and assembly plants.” With Sany, according to Ortner, Palfinger has gained one of the most rapidly growing industrial companies in the world as a partner. “China will become our second home market,” says Ortner about the future direction. “With the marketing of the Sany mobile cranes, we offer our partners outside of China a valuable completion of their offer.”
Fotos: beigestellt
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lle Großen sind schon da: Der chinesische Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste boomt. Schätzungen zufolge könnte er in den nächsten Jahren das Volumen des deutschen Marktes überholen. Laut einer Studie von PwC ist der chinesische Logistikmarkt 2010 insgesamt um rund 30 Prozent gewachsen und hat inzwischen ein Gesamtvolumen von 400 Milliarden US-Dollar erreicht. Die chinesische Staatsführung hat im August 2011 angekündigt, dass sie den Sektor stärken will – durch Steuererleichterungen, den Ausbau weiterer Verkehrswege und höhere Investitionen in den Markt. Trotz schwächerer BIPZuwächse als früher scheint die Nachfrage im Land ungebrochen: China ist mittlerweile der größte Markt für die Automobilindustrie, auch LKW und Baumaschinen zählen zu den wichtigsten Produktionsgütern. Die Industrie braucht also kluge Produktions- und Transportlösungen.
MANAGERTALK
Offen und vernetzt in die Zukunft Open and well connected into the future Text: Andrea Jindra
Unternehmen mit einer offenen Unternehmenskultur werden zukünftig erfolgreicher sein. Bedeutsam für die Unternehmens-Performance sind auch die intensive Nutzung sozialer Medien und das Eingehen von Kooperationen. Companies with an open corporate culture will be more successful in the future. And intensive use of social media and partnerships with other companies will have a greater impact on their performance too.
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ffenheit und Vernetzung sind die Erfolgsfaktoren für die Unternehmen der Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt IBM in der neuesten, alle zwei Jahre erscheinenden IBM Global CEO Studie 2012. Für die Studie befragten IBM Executives im Rahmen persönlicher Gespräche insgesamt 1709 CEOs, Geschäftsführer und Führungskräfte aus 60 Ländern und 18 Branchen. „Es gibt eine neue Reihung der zu fokussierenden Themen, zumindest für die sogenannten ‚Outperformer‘“, fasst Andreas Greilhuber, Leader Global Business Services bei IBM Österreich, die Erkenntnisse aus der Studie zusammen. „Während der Marktsituation und der Marktentwicklung weniger Bedeutung als bisher zukommen wird, werden sich CEOs darauf konzentrieren, ihre Unternehmen offener zu gestalten“, betont Greilhuber. Offenheit fördert Kreativität
Um mehr Kreativität und Innovation zu erlangen, setzen Unternehmen verstärkt auf eine offene Unternehmenskultur und auf größere Entscheidungsspielräume der Mitarbeiter. Gleichzeitig setzt eine Mehrheit der befragten CEOs (65 Prozent) auf starke Unternehmenswerte und ethische Grundsätze, um Mitarbeiter zu binden. Verstärkte Nutzung sozialer Medien
Erfolgreiche Unternehmen setzen demnach auf eine noch intensivere Nutzung sozialer Medien. Laut Studie werden in fünf Jahren bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen (57 Prozent) Social Media Plattformen und Social Networks nutzen, um sich mit ihren Kunden auszutauschen. Innovationen durch Kooperationen
Die IBM Studie zeigt auch auf, dass erfolgreiche Unternehmen mehr und intensivere Kooperationen eingehen. Damit schaffen sie es, weit erfolgreicher zu sein als kooperationsscheue Firmen. „Gemeinsam mit Partnern Innovationen voranzutreiben, ist eine kluge Strategie, weil sich dadurch neue Geschäftsfelder erschließen lassen – bis hin zum Einstieg in eine andere Branche“, resümiert IBM Manager Greilhuber. Starke Vernetzung braucht Analysen
Die immer stärker digitalisierte und vernetzte Welt bringt Veränderungen, aber auch Chancen für die Unternehmensführung. Durch den einhergehenden explosionsartigen Anstieg an Datenmengen werden innovative analytische Lösungen notwendig sein, um aus den vorhandenen Kundendaten die entscheidenden Erkenntnisse zu ziehen.
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penness and interconnectedness are the key factors for companies’ future performance. This is the conclusion drawn by IBM in its latest Global IBM CEO Study 2012, a survey that is published biennially. 1,790 CEOs, managing directors and executives from 60 countries and 180 sectors were interviewed personally by IBM executives. “The topics to focus on are now ranked differently – at least as far as outperformers are concerned,” Andreas Greilhuber, leader of global business services at IBM Austria, explains. “While less importance will be attached to the market situation and market development, CEOs will concentrate on opening up their organisations.” Openness enhances creativity
In order to achieve a higher degree of creativity and innovation,
Andreas Greilhuber Leader Global Business Services, IBM Österreich
companies are increasing the openness of their corporate culture and empowering their employees. At the same time, the majority of CEOs interviewed (65 percent) are focusing on strong corporate values and ethical principles to bind employees. More use of social media
Outperforming companies aim their focus on a more intensive use of social media. According to the study, more than half the companies (57 percent) will be using social media platforms and social networks to interact with their customers in five years. Innovation through partnerships
IBM’s study also shows that outperformers are willing to partner more often and more extensively with other companies. This makes them much more successful than companies who shy away from cooperations.“Amplifying innovation with partners is a smart strategy, because companies can access new fields of business and even move into new industries in this way,“ IBM manager Greilhuber concludes. Strong interconnectedness needs analysis
The increasingly digitised and interconnected world brings about changes and opportunities for company management. The data explosion in most organisations creates the need for innovative analytical solutions in order to convert the data into insight. Gemeinsam mit Partnern Innovationen voranzutreiben – so lassen sich neue Geschäftsfelder erschließen. Amplifying innovation with partners is a way of accessing new lines of business.
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SEA
„Auf dem richtigen Weg“ “Heading in the right direction” Interview: Harald Hornacek
Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmertum, über die Bedeutung von Sustainable Entrepreneurship für den künftigen Erfolg der europäischen Wirtschaft. Antonio Tajani, vice-president of the European Commission and responsible for industry and entrepreneurship, on the significance of sustainable entrepreneurship for the future success of Europe’s economy.
Nach der neuen Definition, die wir in der Mitteilung verwenden, ist CSR „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“. Ich weiß, dass bereits viele Unternehmen Verantwortung über ihr eigentliches Geschäft hinaus übernehmen. Ich wünsche mir aber, dass eine noch höhere Zahl von Unternehmen in der EU gesellschaftliche und ökologische Belange in die Betriebsführung und ihre Kernstrategie aufnimmt. Dies sollte in einem transparenten Prozess und in Zusammenarbeit mit den internen und externen Stakeholdern der Unternehmen erfolgen. Dadurch sollen idealerweise die Eigentümer der Unternehmen sowie Gläubiger, Arbeitnehmer und die gesamte Gesellschaft an einem Strang ziehen. Die Schaffung gemeinsamer Werte, also der sogenannte „Shared Value“-Ansatz, soll nicht zuletzt den Betrieben zugutekommen. Denn etwaige negative Auswirkungen auf das Unternehmen und seine Stakeholder sollen aufgezeigt, verhindert und abgefedert werden. Dieser – lassen Sie es mich nennen – „erweiterte Horizont“ soll es Unternehmen und Unternehmern ermöglichen, ihre Geschäftsmodelle wo nötig zu verbessern und fit für die Zukunft zu machen. Kurz: Es geht, wie es die Mitteilung der Kommission erwähnt, um Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Wie weit ist Europa aus Ihrer Sicht auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft?
Wie gesagt, sind CSR und Nachhaltigkeit eng miteinander verknüpft. Seit der letzten Mitteilung der Kommission zu CSR 2006 sind beachtliche Fortschritte erzielt worden: Die Zahl der EU-Unternehmen, die sich zur Einhaltung der zehn CSR-Grundsätze des „Global Compact“ der Vereinten Nationen verpflichtet haben, ist von 600 im Jahr 2006 auf über 1900 im Jahr 2011 angewachsen. Die Menge der Organisationen, die sich im Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) registrieren ließen, ist von 3300 im Jahr 2006 auf 4600 im Jahr 2011 gestiegen. Die Summe der Mitglieder der Business Social Compliance Initiative, eine von Europa ausgehende Initiative der Wirtschaft zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Lieferketten der Unternehmen, hat sich verzehnfacht. Und die Anzahl der europäischen Unternehmen, die Nachhaltigkeitsberichte nach den Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ veröffentlichen, hat sich ver26
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In October 2011 the European Commission issued a new strategy for corporate social responsibility (CSR). What are your expectations of it?
Tajani: The new definition of CSR, as stated in the communication, is “the responsibility of enterprises for their impacts on society”. I know that many companies are already assuming responsibility that goes beyond their actual business, but I would like even more enterprises in
for companies and entrepreneurs to, if necessary, improve their business models and make them fit for the future. In short: as stated in the communication, it’s all about competitiveness and sustainability. How far along the line do you think Europe already is on its path towards a sustainable future?
As I said before, CSR and sustainability are closely connected. There has been considerable
»Trotz vieler Fortschritte bleibt noch viel zu tun, weil CSR ein andauernder Prozess ist.«
»Despite the many aCHIEVEMENTS, there is still a lot to be done, as CSR is an ongoing process.«
the EU to integrate social and ecological issues in their management and core strategy. The implementation should be carried out in a transparent process and in cooperation with the companies’ internal and external stakeholders. Ideally the company owners as well as the creditors, employees and the whole of society should pull in the same direction. The approach of creating shared value should ultimately benefit the companies themselves. Any negative effects on the companies and their stakeholders should be exposed, prevented and cushioned. This ‘extended horizon’, as it were, should make it possible
progress since the Commission’s last communication about CSR in 2006: The number of EU businesses that agreed to fulfil the ten CSR principles of the UN Global Compact rose from 600 in 2006 to more than 1,900 in 2011. The number of organisations registered with the EU Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) increased from 3,300 in 2006 to 4,600 in 2011. The number of members of the Business Social Compliance Initiative – a Europe-based, business-driven initiative for the improvement of work conditions in the supply chains of companies – has increased tenfold. The number of European companies that publish sustainability reports in accordance with the guidelines of the Global Reporting Initiative has tripled. All of this gives me hope. It shows that we are heading in the right direction and that the companies support us.
„Wir bauen unsere Zusammenarbeit mit Partnerländern außerhalb der EU und maßgeblichen internationalen Foren aus“, sagt Antonio Tajani. “We are expanding our cooperation with partner countries outside of the EU and with highly influential international forums,” says Antonio Tajani.
Fotos: beigestellt
Im Oktober 2011 hat die Europäische Kommission eine neue Strategie zur sozialen Verantwortung der Unternehmen („corporate social responsibility“, kurz CSR) veröffentlicht. Welche Erwartungen verbinden Sie damit?
dreifacht. All das stimmt mich zuversichtlich. Diese Bilanz zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und von den Unternehmen unterstützt werden. Welche Rolle kann und soll Europa in einer globalen Weiterentwicklung der nachhaltigen Wirtschaft übernehmen?
Trotz der genannten Fortschritte bleibt noch viel zu tun, weil CSR ein andauernder Prozess ist. Die EU kann hier auch in Zukunft eine federführende Rolle spielen. Dies gilt zum Beispiel im Hinblick auf das Thema der Transparenz von Unternehmen in gesellschaftlichen und ökologischen Fragen sowie in der Betriebsführung. Die Kommission wird dazu noch in diesem Jahr einen Legislativvorschlag vorlegen. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, den Menschenrechten, die sich zu einem immer bedeutenderen CSR-Aspekt entwickelt haben, größere Beachtung zu schenken. Ferner sind wir bemüht, unsere Zusammenarbeit mit Partnerländern außerhalb der EU und maßgeblichen internationalen Foren auszubauen. Ich denke da beispielsweise an die OECD und die Vereinten Nationen. Wie beurteilen Sie die Initiative des Sustainable Entrepreneurship Awards (SEA)?
Der Sustainable Entrepreneurship Award bietet meines Erachtens eine gute Möglichkeit, das Thema der nachhaltigen Unternehmensführung stärker ins Bewusstsein zu rücken. Dies steht im Einklang mit einer Initiative der Generaldirektion Unternehmen und Industrie, die gerade lanciert wurde. Diese zielt darauf ab, einen europäischen CSR-Preis zu entwickeln, der herausragenden Beispielen für CSR auf der nationalen Ebene eine europaweite Aufmerksamkeit verschafft und zur Nachahmung anregt. Es ist beabsichtigt, diesen Preis erstmals 2013 zu vergeben.
What role can and should Europe play in further progressing a sustainable global economy?
Despite the aforementioned achievements, there is still a lot to be done, as CSR is an ongoing process. The EU can continue to play a leading role in the future. This applies, for instance, to the topic of corporate transparency with regard to social and ecological issues and business management. The EU Commission will present a legislative proposal dealing with this issue in the course of this year. Also, it is necessary to pay more attention to human rights, which have become an increasingly significant aspect of CSR. Further, we are working on expanding our cooperation with partner countries outside of the EU and with highly influential international forums such as the OECD and the UN.
Antonio Tajani: „Der Sustainable Entrepreneurship Award rückt das Thema der nachhaltigen Unternehmensführung stärker ins Bewusstsein.“ Antonio Tajani: “The Sustainable Entrepreneurship Award creates greater awareness of the topic.”
What is your view on the initiative of the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA)?
In my opinion the Sustainable Entrepreneurship Award offers a good opportunity to create greater awareness of the topic of sustainable entrepreneurship. It corresponds with an initiative that was recently launched by the Directorate General Enterprise and Industry. This initiative aims to establish a European CSR prize that gives models of CSR an EU-wide platform and inspires others to follow suit. The first-ever presentation of this prize is planned for 2013. Succeed 04/12
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Böse computer The real life of your computer Körperliche Schwerstarbeit für ein paar winzige Goldkrümel. Heavy labour for a few tiny crumbs of gold.
Wir alle wollen die neuesten Pcs, Notebooks, Tablets oder Smartphones. dabei übersehen wir jedoch, dass bei der Gewinnung der Rohstoffe zur Herstellung der Komponenten und letztendlich auch bei der entsorgung des hochgiftigen elektronikschrotts oft unmenschliche Bedingungen herrschen. der Film Behind the Screen – Das Leben meines Computers klärt darüber auf.
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in Team von drei Studenten der Fachhochschule Salzburg hat den Prozess vom Anfang bis zum ende eines computers genauer unter die Lupe genommen. Im dokumentarfilm Behind the Screen – Das Leben meines Computers beleuchten Stefan Baumgartner, Simon Fraissler und Sandra Heberling die Schattenseiten der sonst so schillernden Welt der smarten elektronischen Geräte. um den Lebenszyklus zu zeigen, fuhren die jungen Filmemacher um die halbe Welt und hielten die verschiedenen Stationen fest. Zur Hintergrundrecherche interviewten sie Goldschürfer in Afrika, Arbeiter in den tschechischen Fabriken der Zulieferfirmen, Wissenschaftler und umweltaktivisten. Mit dem Film zeigt das Team einen Kreislauf, der beim illegalen Goldabbau in Ghana beginnt und bei der entsorgung auf den elektronikschrottmüllhalden wiederum in Ghana endet. 1. Station: Goldgewinnung
Gold ist ein wichtiger Rohstoff für computerkomponenten. Als Land mit hohen Rohstoffvorkommen hat die Regierung Ghanas in den letzten Jahren Landteile an Goldminenbetreiber verkauft. die enteigneten Bauern verdienen sich ihren spärlichen Lebensunterhalt mit „Galamsey Mining“, dem illegalen Goldabbau abseits der legalen Minen. dabei riskieren sie täglich ihr Leben, indem sie mit körperlicher Schwerstarbeit nach winzigen Goldkrümeln im Schlamm suchen. Nicht nur sozial, sondern auch ökologisch zeigen sich hier die ersten Schattenseiten im Lebenszyklus eines computers: um das Gold aus dem Gestein zu lösen, verwenden die Minenbetreiber Zyanid, eine hochgiftige Substanz, die in die Flüsse gelangt und das Wasser in der Gegend ungenießbar macht. 28
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We all want to own the latest desktop computers, notebooks, tablets and smartphones – overlooking that the extraction of the raw materials required to make components, their manufacture and the disposal of such devices are often conducted under inhumane conditions. cue an eyeopening documentary, Behind the Screen – The Life of My Computer.
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team of three students at Salzburg university of Applied Sciences have put the entire life cycle of a computer under close scrutiny. In their documentary film, Behind the Screen – The Life of my Computer, Stefan Baumgartner, Simon Fraissler and Sandra Heberling have cast a light on the dark side of the otherwise shiny world of electronic devices. Their quest to track the life cycle of the computer took them halfway round the world, recording what they found at various locations. Background research included interviews with gold miners in Africa and factory workers in the czech Republic, as well as academics and environmental activists. The film delineates a cycle that begins in Ghana with illegal gold mining and also ends there, with disposal in landfills full of electronic scrap.
Stage 1: Gold extraction
Gold is a key natural resource in the manufacture of computer components. As a country rich in raw materials, Ghana’s government has sold swathes of land to gold mine operators in recent years. dispossessed farmers work as galamseys – illegal gold diggers – on the fringes of the legal mines to subsidise their sparse income. This means risking their lives on a daily basis, painstakingly searching through heavy sludge for tiny crumbs of gold. The first negative effects of the computer life cycle are evident here, not only socially, but also environmentally: the mining companies use cyanide, which is highly toxic, to extract the gold deposits from the rock. This pollutes rivers, making water in local areas undrinkable.
2. Station: Herstellung der Komponenten
Als zweite Station zeigt der Film die Werkshallen der Zulieferindustrie. Als Schauplatz wählten die Filmer die Fabrikanlage von Foxconn in Tschechien, den weltweit größten Auftragsfertiger in der IT-Branche. Zwischen 5000 und 6000 Arbeiter verrichten hier einfache monotone Aufgaben. Der größte Teil der Arbeitskräfte wird über Personalagenturen eingestellt. Diese rekrutieren Billigarbeitskräfte aus Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und der Mongolei. Vor der Kamera – aus Angst aber nur anonym – berichten die Arbeiter über Arbeitszeiten von zwölf Stunden pro Tag, einen Stundenlohn von 2,70 Euro und die Tatsache, dass sie keinen Urlaub bekommen. Diese Station im Computer-Lebenszyklus zeigt vor allem die Schattenseiten der Globalisierung: Der Preisdruck wird von den Markenherstellern an die Kontraktfertiger weitergegeben, die ihren Kostendruck dann auf die Arbeiter abwälzen. Eine Konkurrenz der Billiglöhne und unmenschliche Arbeitsbedingungen sind die Folge. 3. Station: Verwendung der Geräte
Nach kurzen Filmsequenzen, die die Nutzung der neuen Technologien in der industrialisierten Welt zeigen, dokumentiert der Film die letzte Schattenseite im Computer-Lebenszyklus: das Ende der alten und kaputten Geräte auf der Müllhalde. 4. Entsorgung des Elektronikschrotts
Unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe und um „den Anschluss an das digitale Zeitalter zu ermöglichen“, wird der Elektronikschrott auf Schiffen nach Afrika gebracht. Auf diese Weise landen jeden Monat über 500 Container aus Europa und den USA in Ghana. 90 Prozent der Altgeräte enden auf Müllhalden. Die Schwermetalle des Elektronikschrotts gelangen in den Boden, in die Gewässer und durch das Verbrennen des Mülls auch in die Luft. Auch wenn der Lebenszyklus des Computers auf der Müllhalde endet, geht der ökologische Kreislauf weiter. Die toxischen Substanzen gelangen von den Flüssen ins Meer und von da weiter in die Nahrungskette, auch der Industrienationen. Das Resümee von Filmproduzentin Sandra Heberling: „Mit dem Dokumentarfilm wollen wir Konsumenten die Augen öffnen, denn den meisten Menschen ist dieser Kreislauf nicht bewusst.“ Andrea Jindra
Fotos: beigestellt
Elektronikschrott aus Europa und den USA landet auf Müllhalden in Ghana. Electronic waste from Europe and the USA ends up in landfills in Ghana.
Stage 2: Manufacture of components
The film’s second staging post is the production halls of the component supply industry. The loca tion chosen by the filmmakers is a plant in the Czech Republic operated by Foxconn, the largest build-to-order manufacturer in the IT sector worldwide. Between 5,000 and 6,000 workers perform simple, monotonous tasks here. The majority of the workforce is employed via staffing agencies, who recruit cheap labour from Bulgaria, Romania, Slovakia and Mongolia. Workers speak to the camera of daily 12-hour shifts, pay of just 2.70 euros an hour and zero holiday entitlements. Afraid of the consequences of speaking out, they will only talk anonymously. This stage of the computer life cycle illustrates the dark side of globalisation: pricing pressure is passed on by the brand-name producers to the build-to-order manufacturers – who in turn foist it off on their workers. The consequences are a low-wage war between competitors and inhumane working conditions.
Das Filmteam Sandra Heberling, Stefan Baumgartner und Simon Fraissler wollen Konsumenten die Augen öffnen. The filmmakers Sandra Heberling, Stefan Baumgartner and Simon Fraissler want to open consumers’ eyes.
Stage 3: Use of the device
After a series of short sequences that depict the use of new technologies in the industrialised world, the film documents the final stage in this dark history of the computer
life cycle: the desolate end of the old, now useless devices on the rubbish tip. Stage 4: Disposal of electronic waste
Under the guise of development aid, to “help enable access to the digital age”, electronic waste is brought to Africa on ships. Over 500 containers full of used devices from the USA and Europe arrive in Ghana every month. Ninety percent of these end up in waste dumps. Heavy metals in the electronic waste material find their way into the ground, water and, due to the burning off of waste, also into the air. Even after the computer has reached the end of its life in the landfill, the environmental effects continue. The toxic substances pollute rivers, thus flowing into the sea, and from there into the food chain of industrialised as well as developing countries. Sandra Heberling sums up the filmmaking team’s objective: “Our intention in making the documentary was to open consumers’ eyes, as most people are not aware of this cycle.” Andrea Jindra Succeed 04/12
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SEA Preisträger SEA prize winner
„Überlegtes Businessmodell“ “A well-conceived business model” Interview: Nicole Prieller
Jochen Mundinger, Chairman routeRANK Ltd., freut sich über die Auszeichnung „Best Idea“ beim SEA 2011. Wie es dazu kam, verrät er hier. Jochen Mundinger, chairman of routeRANK Ltd, is delighted with winning the Best Idea award at the SEA 2011. SUCCEED spoke to him about how it all began.
routeRANK (www.routerank.com) besteht seit 2006. Unser Service liegt in der Reiseplanung über Verkehrsmittel hinweg, also von Haustüre zu Haustüre. Die Suche umfasst unterschiedliche Kriterien. Es geht dabei nicht nur um den Gesamtpreis, sondern auch um CO2-Emissionen und Zeit. Wir haben schon früher Anerkennung zum Konzept und unserer Technologie bekommen, etwa von Ernst Ulrich von Weizsäcker oder Klaus Töpfer (beide UNEP). Aber der SEA zeichnet uns erstmals nicht nur für die Nachhaltigkeit, sondern auch für das Businessmodell aus, das wir uns überlegt haben. Das freut uns natürlich sehr! Wie kamen Sie auf Ihre Idee und welche Ziele verfolgen Sie?
2006 musste ich für eine Konferenz gemeinsam mit einem Kollegen eine Reise planen und habe den ganzen Nachmittag damit verbracht, die verschiedenen Optionen zusammenzusuchen: Flieger, Leihwagen, Bahn – alles mithilfe von Google Maps etc. Das dauerte ewig und am Ende nagte immer noch der Zweifel, ob das denn auch wirklich die sinnvollste Verbindung war. Mein Ziel ist es, die Reiseplanung zu vereinfachen: Wir ersparen dem Nutzer viel Zeit und Kosten bei der Reiseplanung. Gleichzeitig wird er über die durch seine Reise verursachten Emissionen informiert, kann auf Basis dessen eine informierte Entscheidung treffen und, wenn er möchte, die Restemissionen kompensieren. Dadurch entsteht ein nachhaltiger Benefit. Welche Zielgruppe nützt Ihr Angebot?
Hauptsächlich Firmenkunden. Größeren Firmen mit eigenen Travel Management-Systemen bieten wir mit dem Produkt „Custom developed“ maßgeschneiderte Lösungen. KMUs oder Firmen mit geringerem Reiseaufkommen nützen „Standard Professional“ und Websitebetreiber können mit dem „Widget“ unsere Reiseplanung auf ihrer Seite integrieren. Unabhängig davon gibt es auch unsere öffentliche Version auf der Website, die jeder User privat nutzen kann. Was verstehen Sie persönlich unter Sustainable Entrepreneurship?
Für mich ist das die Verbindung von Entrepreneurship und Umweltbeitrag. Entrepreneurship ist dabei darauf ausgerichtet, sich selbst zu tragen und profitabel zu sein. Das Wichtigste ist, dass beide – Entrepreneurship und Umweltbeitrag – Hand in Hand gehen: Das eine ohne das andere ist für das wirtschaftliche Handeln in Zukunft schwierig und unverantwortlich.
Reiseplanung nach Maß und unterschiedlichen Kriterien, inklusive CO2-Emissionen. Customised travel planning that takes various criteria into account including CO2 emissions.
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You won the Sustainable Entrepreneurship Award in the Best Idea category. What does this prize mean to you?
routeRANK (www.routerank.com) was launched in 2006. We offer travel planning that takes the entire travel route and all modes of transport into account. routeRANK allows users to carry out their search according to various criteria – not only cost, but also CO2 emissions and travel time. Our concept and our technology have already received recognition – for example, from Ernst Ulrich von Weizsäcker and Klaus Töpfer (both of UNEP) – but the SEA is the first prize we’ve received not for our sustainability, but for our business model. We’re very happy about that! What gave you the idea and what are your goals?
In 2006 I had to travel to a conference and spent a whole afternoon with a colleague wading through the various options – aeroplane, hire car, train – and referring to Google Maps … It took me ages, and in the end I still wasn’t sure that I’d chosen the most sensible route. My goal is to make travel planning easier. The users save time and money planning their trips; they get information about their emissions so that they can make informed decisions and, if so desired, offset the CO2 emissions caused by their trip. The result is a sustainable benefit. Which target group makes use of your service?
Mainly corporate customers. Large companies with their own travel management systems use
Jochen Mundinger, Chairman routeRANK Ltd. Jochen Mundinger, chairman of routeRANK Ltd
the ‘Custom developed’ version of our software with customised solutions; SMEs and companies that travel less make use of our ‘Standard Professional’ option; and website operators can use our widget to integrate routeRANK into their site. And then there’s our public version, of course, which anyone can access on our website. What does sustainable entrepreneurship mean to you personally?
For me it’s the combination of entrepreneurship on the one hand – which aims to be viable on its own and profitable – and a contribution to the environment on the other. The most important thing is that these two aspects work in tandem. Disregarding one or the other will make doing business difficult in future and is irresponsible.
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Für 2012 werden wieder neue Ideen gesucht. Interessierte können ihre Bewerbungen ab sofort unter www.se-award.org einreichen.
The SEA is again looking for new ideas for 2012. Submissions are being accepted at www.se-award.org.
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Fotos: beigestellt
Sie sind Preisträger des Sustainable Entrepreneurship Awards in der Kategorie „Best Idea“. Welche Bedeutung hat dieser Preis für Sie?
Das Umfeld ändert sich täglich. Unsere Werte haben Bestand.
Als Spitzeninstitut der größten österreichischen Bankengruppe stehen wir zu unserer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Wir streben nach einer vernünftigen Balance von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten. Weil wir überzeugt sind, dass nachhaltige Geschäftstätigkeit den Erfolg von morgen ausmacht. www.rzb.at
SEA
Homogene Ästhetik Homogenous design Interview: Harald Hornacek
Peter Mahlknecht, Schöpfer der SEA Trophäe, über die künstlerische Grundidee und die Herausforderungen im modernen Industrial Design. Peter Mahlknecht, the designer of the SEA trophy, on the artistic concept and the challenges in modern industrial design.
Die Grundidee war, aus dem bestehenden Logo ein dreidimensionales Objekt zu entwickeln. Mein Anspruch war es, das Logo und verschiedene Bilder, die für Nachhaltigkeit stehen, zu einem homogenen ästhetischen Objekt zu verweben.
»Ich glaube, es gibt Qualitäten Messing ist ein schönes und wertivon Produkten, ges Material mit einer lebendigen welche die Nutzer Oberfläche. Es passt einfach gut zum erkennen.« Entwurf. Welche Entscheidungskriterien lagen der Materialauswahl zugrunde?
Welche Herausforderungen werden heute an Industrial Design gestellt? Und wie entsprechen Sie diesen in Ihrer Arbeit?
»I BELIEVE THAT THERE ARE CERTAIN qualities IN PRODUCTS that users recognise.«
(Heraus)forderungen gibt es immer viele. Das Schwierige daran ist, sich den richtigen zu stellen. Ich glaube, dass es Qualitäten von Produkten gibt, welche die Nutzer erkennen. Durch ihre Nachfrage steuern sie das Angebot. Das Problem dabei ist, dass der Benutzer immer weniger Gespür und Interesse für Qualität und Material hat. Die Gründe dafür sind komplex. Ich merke jedoch, dass ich als Designer die Situation beeinflussen kann – und genau das möchte ich auch. Durch Projekte wie dem DIY-Kit geht der Einfluss über den Entwurf von zeitlosen und langlebigen Produkten hinaus. Mit dem DIY-Kit wird der Benutzer Teil der Produktion. Es ist ein Versuch, sein Gefühl für das Material und die Beziehung zum Handwerk zu stärken. Haben Sie künstlerische Vorbilder beziehungsweise gibt es gewisse Einflüsse, die Ihr Wirken prägen oder geprägt haben?
Es gibt viele, die ich für ihre Fähigkeiten und Eigenschaften bewundere, und noch viele mehr, die mich unbewusst beeinflussen. Ein richtiges Vorbild habe ich aber keines. Es ist auch so schon schwierig genug zu wissen, was man selbst möchte! An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?
Momentan arbeite ich gemeinsam mit Magdalena Akantisz an einem Projekt über „geplante Obsoleszenz“ für die VIENNA DESIGN WEEK 2012 (28.9.–07.10.2012). Neben kleineren eigenen Projekten arbeite ich auch in einem Design-Team für BEHF architects.
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What was your artistic concept for the SEA trophy? What basic considerations played a role in its design?
The basic idea was to create a threedimensional object based on an existing logo. I wanted to combine the logo with various pictures that stand for sustainability and to form one homogenous aesthetic object from them. What factors played a role in your choice of material?
Brass is a beautiful, high-quality material with a lively surface. It just fitted the design perfectly. What challenges is industrial design faced with today? And how do you meet them?
There are always a lot of challenges and demands. The important thing is to tackle the right ones. I believe that there are certain qualities in products that users recognise. Their demand governs the supply. The problem is that users’ feel for and interest in quality and materials is lessening continuously. The reasons for this are complex. But I do feel that as a designer I can influence the situation – and that’s exactly what I want to do. Projects such as the DIY kit help this impact to go beyond the mere design of timeless and durable products. The DIY kit involves users in the production. It’s an attempt to help them relate to the material as well as the craft more strongly. Do you model yourself on other artists or are there any influences
Peter Mahlknecht zum SEA Preis: „Aus einem bestehenden Logo wurde ein dreidimensionales Objekt.“ Peter Mahlknecht on the SEA trophy: “I turned an existing logo into a threedimensional object.”
that have inspired and are still inspiring your work?
There are many artists that I admire for their skills and qualities, and there is an even greater number of them who have influenced me subconsciously, but I don’t really have an idol. It’s difficult enough to find out what you yourself want! What projects are you currently working on?
I’m currently working together with Magdalena Akantisz on a project dealing with ‘planned obsolescence’ for the VIENNA DESIGN WEEK 2012 (28.9.–07.10.2012). In addition to various smaller projects of my own, I am also part of a design team that works for BEHF architects.
Wettbewerbe und Ausstellungen
Competitions and exhibitions
2012: Recycling Design Preis – MARTa Herford, Herford (D) Kokoschka sucht einen Rahmen – Orangerie Belvedere, Wien (A) 2011: The Essence 11 – Museum für Angewandte Kunst, Wien (A) Blickfang 11 – Museum für Angewandte Kunst, Wien (A) 2010: Inside/Outside – Universität für Angewandte Kunst, Wien (A) 2007: YOUNG? CREATIVE? CHEVROLET! – 2. Platz Interior Designn, Paris (F)
2012: Recycling Design Award – MARTa Herford (GER) Kokoschka sucht einen Rahmen – Orangerie Belvedere, Vienna (A) 2011: The Essence 11 – Museum of Applied Arts, Vienna (A) Blickfang 11 – Museum of Applied Arts, Vienna (A) 2010: Inside/Outside – University of Applied Arts, Vienna (A) 2007: YOUNG? CREATIVE? CHEVROLET! – 2nd place interior design, Paris (F)
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Fotos: Getty Images, beigestellt
Welches ist die künstlerische Grundidee hinter Ihrer SEA Trophäe? Welche grundlegenden Überlegungen haben bei der Gestaltung mitgespielt?
finance & CFOs rechnen mit Wachstum CFOs expect growth
KMU sollen leichter zu Geld kommen Easier access to finance for SMEs
Raiffeisen weiter an der Spitze Raiffeisen back at the top
> Ein Großteil der weltweit verantwortlichen CFOs blickt optimistisch in die Zukunft: 64 % prognostizieren ein Wachstum der Weltwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten, knapp die Hälfte wird die anlässlich der Finanzkrise gebildeten Rücklagen reinvestieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine weltweite Studie im Auftrag von American Express. Auch für den Arbeitsmarkt wird eine positive Entwicklung erwartet. 53 % der Befragten wollen in den nächsten zwölf Monaten neue Mitarbeiter einstellen. Dieses Ergebnis unterstützt die jüngst veröffentliche Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF), der ebenfalls eine positive Entwicklung der Weltwirtschaft prognostiziert.
> Ein neuer Leitfaden der Europäischen Kommission soll kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) helfen, rascher und effizienter Finanzierungs- und Fördermittel zu erhalten. In diesem Leitfaden werden laut dem EU-Büro der WKÖ mehr als 120 nationale oder regionale Finanzierungsprogramme mit einem Volumen von über EUR 50 Mrd. vorgestellt und erklärt. Auch die über 600 Partnerorganisationen im Enterprise Europe Network bieten Beratung zum Thema Zugang zu Finanzierungsmitteln an. Die Europäische Kommission bereitet zudem einen Aktionsplan zur Förderung der unternehmerischen Initiative vor, der im Herbst 2012 veröffentlicht werden soll.
> Die Raiffeisen Bankengruppe (RBG) baute 2011 ihre Position als führende Bankengruppe laut OeNB Statistik weiter aus. Bei den Gesamteinlagen erhöhte sich der Anteil um 0,4 Prozentpunkte auf 29,7 %. Das Einlagenvolumen stieg um EUR 3,6 Mrd. auf EUR 86,2 Mrd. Der Marktanteil bei den Spareinlagen stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 32,4 % bzw. EUR 51 Mrd. Bei den Direktkrediten erreichte die RBG 25,7 % nach 25,5 % im Vorjahr. Diese stiegen von EUR 79,2 Mrd. 2010 auf EUR 82,2 Mrd. 2011. Die Bilanzsumme der RBG stieg um 5,6 % auf EUR 270 Mrd.
> The majority of CFOs around the globe are optimistic about the future. 64% expect the economy to grow in the next 12 months, nearly half of them will reinvest the reserves they accumulated during the financial crisis, a study conducted on behalf of American Express reveals. The labour market is expected to develop positively as well. 53% of respondents intend to hire new staff in the coming 12 months. This result is supported by an estimation recently published by the International Monetary Fund (IMF), which also forecasts a positive economic development at a global level.
> A new handbook published by the European Commission will support small and medium-sized enterprises in obtaining financing and subsidies more quickly and more easily. According to the WKO’s (Austrian Economic Chambers) EU office, the handbook describes and explains more than 120 national or regional financing programmes amounting to EUR 50bn in total. The 600-plus partner organisations within the Enterprise Europe Network offer advice on how to get access to funding. In addition, the European Commission is preparing an action plan for the promotion of the entrepreneurial initiative, which is due to be published in 2012.
> According to OeNB (Austrian National Bank) statistics, the Raiffeisen Bankengruppe (RBG) further consolidated its position as the leading group of banks in 2011. The share of total deposits rose by 0.4 percentage points to 29.7%. The volume of deposits went up by EUR 3.6bn to EUR 86.2bn. The market share in bank deposits increased by 0.3 percentage points to 32.4% or EUR 51bn. RBG’s direct credits reached 25.7% after 25.5% in the previous year; they increased from EUR 79.2bn in 2010 to EUR 82.2bn in 2011. Its balance sheet total climbed by 5.6% to EUR 270bn.
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finance&investment Unternehmen horten Geld
Companies are hoarding money
D
er aktuelle PwC Liquiditätsreport analysiert 107 Leitbetriebe aus Österreich und Deutschland. Die ATX- und Prime Market- bzw. DAX und MDAX-Unternehmen zeigen zum Ende des vierten Quartals 2011 ein divergierendes Bild: Unternehmen beider Länder bauen zwar wieder Liquidität auf; deutsche Unternehmen investieren aber stark, während die österreichische Investitionsbereitschaft maximal auf historischem Durchschnittsniveau liegt. Heimische Unternehmen stocken stattdessen die Eigenkapitalquote weiter auf. Die Eigenkapitalausstattung der Österreich AG liegt mit 41,95 % deutlich über jener der deutschen Leitbetriebe. „Die österreichischen Leitbetriebe setzen lieber auf Bargeldreserven als auf Investitionen. Die Liquiditätsbestände der Österreich AG befinden sich daher auf Rekordniveau. Nach dem Motto ‚Bitte anschnallen und Ruhe bewahren‘ erwartet man derzeit eher weitere Turbulenzen“, erklärt Jörg Busch, Partner PwC Österreich.
Die österreichischen Leitbetriebe setzen lieber auf Bargeldreserven als auf Investitionen, sagt PwC. Austria’s leading companies prefer to accumulate cash reserves rather than to invest, says PwC.
wC analysed 107 leading companies in Austria and Germany in their latest liquidity report, which shows a varying picture for ATX and Prime Market or DAX and MDAX companies per the end of Q4 2011. Companies in both countries are building up liquidity again, but while German companies are investing heavily, in Austria the willingness to invest is at its historical average level at best. Instead, domestic companies are increasing their equity ratio. With 41.95% ATX and Prime Market companies’ capital base is well above that of leading German companies. “Austria’s leading companies prefer to accumulate cash reserves rather than to invest. Their cash in vaults is therefore on a record high. These companies expect further turbulences and are abiding by the guiding principle of ‘fasten your seatbelts and keep calm’,” explains Jörg Busch, partner at PwC Austria.
Skrill übernimmt paysafecard.com Wertkarten AG
Neusiedler neu im Vorstand der Helvetia
> Skrill (Moneybookers), einer der größten Onlinezahlungsdienstleister in Europa und mehrheitlich im Besitz von Investcorp, übernimmt die paysafecard. com Wertkarten AG, einen österreichischen Anbieter von Prepaid-Lösungen für den Onlineeinkauf. Diese strategische Akquisition stellt eine wesentliche Erweiterung von Skrills Angeboten für Onlinehändler und Endkunden dar: Neben dem branchenführenden Digital Wallet Service werden zukünftig auch in 31 Ländern Prepaid-Lösungen verfügbar sein. > Skrill (Moneybookers), one of the major providers of online payment services in Europe and majority-owned by Investcorp, takes over paysafecard.com Wertkarten AG, an Austrian provider of prepaid solutions for online shopping. With this strategic acquisition Skrill significantly expands its services provided to online shops and consumers: in addition to the market-leading digital wallet service, prepaid solutions will also be available in 31 countries in the future.
> Thomas Neusiedler wurde vom Aufsichtsrat der Helvetia per 1. September 2012 in den Helvetia Vorstand berufen. Er tritt die Nachfolge von Rolf Kuhn an und übernimmt von diesem das Ressort Schaden/Unfall. Neusiedler ist seit 13 Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Die letzten vier Jahre war er bei der Zürich Versicherung in Österreich als Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Versicherungstechnik Schaden/Unfall verantwortlich. Davor war er in leitender Funktion für die Allianz tätig. > Thomas Neusiedler was designated a member of Helvetia’s board of directors as of 1 September 2012. He will take over the claims/accident division from his predecessor, Rudolf Kuhn. Neusiedler has been working in the insurance business for 13 years. After holding an executive position at Allianz Insurance, he joined the management of Zurich Insurance Austria, where he was in charge of claims/accident insurance for the past four years.
Skrill acquires paysafecard.com Wertkarten AG
CFO Nilesh Pandya (l.) und CSO Nikolai Riesenkampff von Skrill. CFO Nilesh Pandya (left) and CSO Nikolai Riesenkampff of Skrill.
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Neusiedler new member of Helvetia board
Thomas Neusiedler leitet das Ressort Schaden/Unfall. Thomas Neusiedler heads the claims/accident division.
Fotos: Getty Images, Dan Jones / VisualMedia, ZOOM visual project gmbh, Fotostudio Floyd, www.peterrigaud.com, beigestellt
P
Erste Group errichtet neue Zentrale
Banken mit guter CEE-Performance
> Die Erste Group hat den Grundstein für ihr neues Headquarter gelegt. Dieses wird derzeit am Standort des künftigen Wiener Hauptbahnhofes errichtet und soll 2016 bezogen werden. Generaldirektor Andreas Treichl: „Wir können unseren Mitarbeitern einen zentralen Standort anbieten und müssen unsere Zeit nicht mehr zwischen den verschiedenen Büros verbringen.“ Derzeit ist die Erste Group auf 20 verschiedene Standorte in Wien aufgeteilt. Der neue Standort hat für Treichl auch strategische Bedeutung: „Wir sind als führende Bank in CEE nun auch mit unserem Headquarter geografisch in Richtung dieser Länder ausgerichtet. Gleichzeitig bleiben wir unserer Herkunft als österreichisches Traditionsbankhaus treu.“ > The Erste Group has laid the cornerstone for its new headquarters, which is being built on the site of Vienna’s future central station and is scheduled to be ready for occupation in 2016. CEO Andreas Treichl: “We can offer our employ ees a central workplace and eliminate the necessity to waste time travelling from one office to another.” Currently the Erste Group is still spread across 20 locations in Vienna. The new offices have a clear strategic element for Treichl: “The geographical location of our headquarters underscores our position as the leading bank in CEE. At the same time, we remain loyal to our heritage as a traditional Austrian bank.”
> Die CEE-Bankensektoren verbesserten 2011 ihre Rentabilität; vor allem in den Wachstumsmärkten Russland, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Rumänien, Serbien und Albanien wurde eine gute Performance erzielt. „Trotz der aktuellen Turbulenzen in der Eurozone, die auch Auswirkungen auf Zentral- und Osteuropa (CEE) haben, erweisen sich die Bankenmärkte in CEE als robuster als ursprünglich erwartet. Vor allem Polen und Russland entwickelten sich solide und sind daher die attraktivsten Bankenmärkte der Region“, erklären die Analysten der Raiffeisen Bank International AG (RBI) und der Raiffeisen Centrobank Polen gilt nach wie vor als attraktiver AG (RCB) in der neuesten Ausgabe der jährlich erBankenmarkt. scheinenden CEE-Bankensektorstudie von Raiffeisen Research Performing in challenging times. Die Analys- Poland is still considered ten von Raiffeisen Research sehen das größte Wachs- an attractive banking tumspotenzial in Russland und Polen, die gemeinsam market. 60 % des Bankensektors in CEE ausmachen. > The CEE banking sectors as a whole became more profitable in 2011; the growth markets of Russia, Poland, the Czech Republic, Slovakia, Romania, Serbia and Albania showed an especially good performance. “Despite the current turbulences in the eurozone, which have also had their impact on central and eastern Europe, the CEE banking markets have proven to be more resilient than initially anticipated. Especially Poland and Russia have developed solidly and are therefore the bright spots on the region’s banking markets,” the analysts of Raiffeisen Bank International AG (RBI) and Raiffeisen Centrobank AG (RCB) state in the newest edition of Raiffeisen Research‘s annual CEE Banking Sector Report entitled Performing in Challenging Times. The analysts at Raiffeisen Research see the largest growth potential in Russia and Poland, which together represent 60% of the CEE banking sector.
Erste Group builds new HQ
Banks performing well in CEE
HYPO NOE Gruppe baut Immobilienservices aus HYPO NOE Group expands real estate service Der Erste-Campus am künftigen Wiener Hauptbahnhof soll 2016 bezogen werden. Erste Bank’s campus at Vienna’s future central station will be ready for occupation in 2016.
Avancement für Michael Spiss Advancement for Michael Spiss
> Die Hauptversammlung der CEE Stock Exchange Group AG hat die Ernennung von Michael Spiss zum Aufsichtsrat der CEE Stock Exchange Group AG, der Holdinggesellschaft, welcher die Börsen Budapest, Laibach, Prag und Wien unterstellt sind, beschlossen. Damit zieht er auch in den Aufsichtsrat der Wiener Börse AG ein. Er folgt in diesen beiden Funktionen dem ehemaligen Vorstand der Raiffeisen Bank International AG, Patrick Butler, nach. Unter dem Wertpapierspezialisten und stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden Spiss hat sich die Raiffeisen Centrobank zum führenden Emittenten von strukturierten Produkten sowie zu einem der bedeutendsten Aktienhändler in Österreich und CEE entwickelt. > At the general meeting of the CEE Stock Exchange Group AG, Michael Spiss was appointed member of the supervisory board of the CEE Stock Exchange Group AG, the holding company of the exchanges in Budapest, Ljubljana, Prague and Vienna. Hence, Michael Spiss also becomes a member of the supervisory board of the Vienna Stock Exchange, succeeding Patrick Butler, former Raiffeisen Bank International AG executive board member, in both functions. During the past 10 years, Michael Spiss, an established and renowned security specialist, has turned Raiffeisen Centrobank into the largest issuer of structured products in Austria and into one of the major issuers of certificates in central and eastern Europe. Michael Spiss zieht in den Aufsichtsrat der Wiener Börse AG ein. Michael Spiss joins the supervisory board of the Vienna Stock Exchange.
> Die HYPO NOE Gruppe hat die 100 %-Tochter des Energieversorgers EVN „first facility“ übernommen. Die NÖ Hypo-Beteiligungsholding GmbH (100 %-Tochter der HYPO NOE Gruppe Bank AG) ist damit neuer Eigentümer der „first facility“. Die HYPO NOE setzt bereits einen starken Fokus auf das Immobilienfinanzierungsgeschäft sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich und ist in der Projektentwicklung sowie beim Immobilienservice erfolgreich. „Wir wollen unsere Immo-Wertschöpfungskette weiter ausbauen und unseren Kunden einen Full Service, also alles aus einer Hand, bieten“, so Peter Harold, Generaldirektor der HYPO NOE Gruppe. „first facility“ verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung als Komplettanbieter für Facility Management Dienstleistungen und betreut derzeit rund 215 Immobilienobjekte in Österreich und weitere 44 in den CEE-Ländern. > The HYPO NOE Group has acquired first facility, a 100% subsidiary of the energy supplier EVN. This makes NÖ Hypo-Beteiligungsholding GmbH (100% subsidiary of HYPO NOE Gruppe Bank AG) the new proprietor of first facility. HYPO NOE is already placing its focus on the property financing business in both the commercial and the private sector, and is successful as a project developer and as a provider of real estate services. “We want to further expand our real estate value creation chain and offer our customers a full service from one source,” Peter Harold, CEO of the HYPO NOE Group, says. first facility has more than 25 years of experience as a full-service provider of facility management services and currently handles about 215 real estate properties in Austria and a further 44 in CEE countries.
HYPO NOE Generaldirektor Peter Harold (l.), Susanne Schindler und Klaus Reisinger von der first facility Geschäftsführung mit EVN Vorstand Stefan Szyszkowitz (r.). HYPO NOE CEO Peter Harold (left), Susanne Schindler and Klaus Reisinger from first facility management, together with member of the EVN management board Stefan Szyszkowitz (right).
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finance & investment
Geschichte schreiben Writing history Die Sberbank war gerade erst auf Einkaufstour in Europa – und schreibt schon am nächsten Erfolgskapitel: Der Börsengang der Sberbank ist ein bahnbrechender Deal in Russlands Bankenbranche.
E
s ist ein Deal, der die Finanzwelt in Aufruhr versetzt: Sberbank, Russlands angesehenste Investmentbank und zweitgrößte Investmentbank in Europa, wartet auf den besten Zeitpunkt für den Verkauf eines Anteils von 7,6 Prozent, mit einem geschätzten Wert von 4,6 Milliarden Euro (5,8 Milliarden US-Dollar). Das ist dieses Jahr eines der wichtigsten Privatisierungsgeschäfte der russischen Regierung, die durch die Russische Zentralbank (CBR) einen Anteil von 57,5 Prozent besitzt und die per Gesetz 50 Prozent plus eine Aktie besitzen muss. Es wird allgemein erwartet, dass der IPO der Sberbank mit einem Verkauf zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Aktien der größte in der Geschichte Russlands wird. Der Verkauf wird den Maßstab für ähnliche Deals in Russlands Privatisierungsprogramm setzen. Immerhin hält die Sberbank ein Drittel der Bankvermögen und ungefähr die Hälfte der Spareinlagen des Landes in Höhe von 272,6 Milliarden Euro (11 Billionen Rubel bzw. 340 Milliarden US-Dollar). German Gref, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Sberbank ist immer für die Privatisierung der Bank gewesen und hat betont, dass er eine staatliche Beteiligung von 25 Prozent für am besten hält. Damit gehen seine Erwartungen bezüglich des Verkaufs von Stammaktien darüber hinaus, was durch den Verkauf jetzt verwirklicht wird. Zudem findet Anton Karamzin, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sberbank, dass eine Platzierung zu einem schlechten Preis äußerst unfair wäre: “Je mehr wir über den Aktienpreis reden, desto weniger Chancen haben wir, die Anteile zu platzieren.” Beide sind jedoch der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für den Börsengang ist. Auch andere Marktbeobachter können diesem Ansinnen einiges abgewinnen. „Dass die Sberbank bis jetzt nicht an die Börse gegangen ist, liegt teils an der darüber herrschenden Unsicherheit, teils an den Gelegenheiten, die sich für russische Banken ergeben, wenn der Euro scheitert“, sagt Ian Ivory, Partner bei der Anwaltskanzlei Goltsblat BLP in Moskau und Leiter der Abteilung für englisches Recht. „Der Verkauf der Sberbank sollte beispielhaft ablaufen, damit wir hochwertige Investoren und eine große Nachfrage erhalten“, betont Alexei Ulyukayew, der stellvertretende Vorsitzende des CBR. Er erwartet einen dreifachen Zinsgewinn pro Aktie. Voll im Plan
Russlands aktuell laufendes Privatisierungsprogramm endet 2013. Bis 2016 folgt eine Reihe von Unternehmen, darunter die russische Eisenbahngesellschaft, die beabsichtigt, einen 25-Prozent-Anteil auf den Markt zu bringen, und Rusnano, ein Nanotechnologieunternehmen, von dem 10 Prozent verkauft werden sollen. Außerdem möchte laut Informationen von Russia Otkritie Brokerage der Diamant-Konzern AK Alrosa einen Anteil von 32 Prozent verkaufen. Man geht auch davon aus, dass Vneshtorgbank (VTB), die zweitgrößte Bank Russlands, es der Sberbank gleichtun wird, jedoch nicht bevor deren IPO über die Bühne gegangen ist; urspünglich war dieser in Russlands Privatisierungsprogramm bereits für 2007 vorgesehen. 36
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No sooner had Sberbank completed its shopping spree in Europe, than it was already on to its next coup: Sberbank’s IPO is a ground-breaking deal in Russia’s banking sector.
I
t’s a deal that is causing quite a stir in the world of finance: Sberbank, Russia’s top investment bank and the second-biggest investment bank in Europe, is looking for the best timing for its estimated 4.6 billion euro (5.8 billion US dollar), 7.6 percent stake sale. This is one of the most important privatisation deals for the Russian
»Russlands aktuell laufendes Privatisierungsprogramm endet 2013. « government this year, which owns a 57.5 percent share through the Central Bank of Russia (CBR), and is required by law to own a share of at least 50 percent plus 1 share. Sberbank’s IPO is also widely expected to be the largest ever in Russian history, selling between 2.5 million and 3.5 million shares. The sale may well set a benchmark for similar deals in Russia’s privatisation programme, as it holds around one-third of Russia’s banking assets and around half of the country’s private deposits amounting to 272.6 billion euros (11 trillion roubles or 340 billion US dollars) in total assets. German Gref, president and board chairman of Sberbank, has always supported the privatisation of the bank, saying that “I consider the best presence of the state in Sberbank shares to be 25 percent,” thus going further in his ultimate expectations from the bank’s ordinary share sale. In addition, according to Anton Karamzin, deputy chairman of Sberbank’s
management board, “it [the sale] would be fundamentally unfair to be placed on a bad price,” but he also notes that “the more we talk about the share price, the less chance we have to place stakes.” However, they both agree that the time for an IPO is not right now. And other market observers are of the same mind. “Sberbank’s decision not to go for an IPO so far is partly driven by uncertainty, partly by the potential opportunity for Russian banks if the euro fails,” saya Ian Ivory, a partner at Goltsblat BLP law firm in Moscow and head of English law there. According to
»Russia’s current privatisation programme ends in 2013.« Alexei Ulyukayev, CBR’s deputy chairman, “Sberbank’s sale should be a model operation, so that we get a quality group of investors and a large demand.” He expects a threefold interest per share. On target
Russia’s current privatisation programme ends in 2013, followed by another list of companies by 2016, including the Russian Railways company, which plans to put a 25 percent stake on the market and Rusnano, a nanotechnology corporation selling 10 percent. In addition, AK Alrosa, a diamond conglomerate is seeking to sell a 32 percent stake, according to data from Russia’s Otkritie Brokerage. Vneshtorgbank (VTB), the second-largest bank in Russia, is expected to follow suit, but not before
Der IPO der Sberbank wird zu weiteren Privatisierungen russischer banken führen. Sberbank’s iPo will trigger further russian banking privatisation.
die staatliche Gazprombank, die private Rosbank und die Alfa Bank könnten Sberbank und VTB nachfolgen. Letztere konnten jedoch nicht, wie ursprünglich geplant, den Schritt als erste tun, da man annimmt, dass der Markt für nur einen großen Verkauf ausreichend Potenzial bietet und die Nachfrage an den Anteilen der Sberbank größer ist.
Foto: Getty iMaGeS
Gutes Geschäft?
die Privatisierung der Sberbank ist diesen März so richtig in Schwung gekommen, als der Wert pro Aktie 3,30 uS-dollar erreichte. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erwirtschaftete die Bank nach eigener Berechnungsmethode einen Gewinn vor Steuern von 230,3 Milliarden Rubel und einen Nettogewinn von 183 Milliarden Rubel. Beide Zahlen liegen über denen der Vorjahrsperiode, was eine gute Basis für die Aussichten beim IPO schafft. des Weiteren ist das Vermögen der Bank seit Jahresbeginn um 1,363 Milliarden Rubel (13 Prozent) gewachsen und beträgt nun mehr als 11,8 Billionen Rubel. Im Juni 2012 ist das Vermögen um 332 Milliarden Rubel (2,9 Prozent) gestiegen, hauptsächlich aufgrund des wachsenden Kreditportfolios. „Wenn der Marktpreis von Sberbank Stammaktien eine Zeitlang über dem Niveau von 100 bis 110 Rubel bleibt, können wir sicher sein, dass der Verkauf von 7,6 Prozent stattfindet“, ist Konstantin Buschujew, chefanalyst bei Otkritie Brokerage in Moskau, überzeugt. „Außerdem können auch indirekt die Kapitalkosten für andere russische Banken reduziert werden, wenn die Sberbank Aktien dieses Niveau erreichen.“ Laut Buschujew ist es kaum vorstellbar, dass der Verkauf eines Anteils von 7,6 Prozent den Geschäftserfolg der Sberbank wesentlich schmälern könnte – experten sehen hier keinen direkten Grund, dass so etwas wegen des Verkaufs passiert. Allerdings: „Seit diesem Jahr befürchten wir, dass die Gewinne der russischen Banken auf lange Sicht sinken könnten“, sagt er. „der Hauptgrund für diese Veränderung ist die erweiterung des Kreditmarkts zusätzlich zu den erwarteten niedrigeren Inflationsraten.“ Buschujew erklärt, dass die cBR die Mehrheitsbeteiligung von 50 Prozent plus eine Aktie behalten will, da die Sberbank eine wichtige Rolle bei der Refinanzierung des russischen Bankensystems spielt.
Sberbank’s IPO takes place, which was originally included in Russia’s privatisation programme in 2007. The state-owned Gazprombank and the privately owned Rosbank and Alfa Bank could follow Sberbank and VTB. However, the latter could not go first as initially planned, as it has been estimated that the market has a potential for one big sale, and higher demand is expected for Sberbank’s shares. Deal or no deal
Sberbank’s privatisation really gained momentum in March, when its shares reached 3.30 uS dollars per share. For the first six months of 2012, the bank’s profit before tax totalled 230.3 billion roubles and net profit amounted to 183 billion roubles, calculated using Sberbank’s own methodology. Both figures exceeded those for the same period a year ago, which underlies good prospects for the IPO. Further, the bank’s assets expanded by 1,363 billion roubles year to date, or 13.0 percent, to exceed 11.8 trillion roubles. In June 2012, assets increased by 332 billion roubles or 2.9 percent, primarily due to growth of the loan portfolio. “If
the market price of Sberbank common shares stays higher than 100 to 110 roubles for a while, we can be sure that the sale of 7.6 percent will be held,” Konstantin Bushuev, chief analyst at Otkritie Brokerage in Moscow, is confident. “Moreover, when Sberbank’s shares reach these levels, then indirectly capital costs for other Russian banks can also be lowered.” According to Bushuev, it is hard to think that the sale of a 7.6 percent stake will hurt Sberbank margins – experts see no direct reason for that to happen because of the sale. However: “This year we started thinking that the margins of Russian banks might decrease in the long run,” he says. “The main reasons for this process will be the widening of the credit market on the top of the expected lower inflation rates.” Bushuev explains that the cBR wants to keep a controlling stake (50 percent +1), because Sberbank plays an important role in the refinancing of the Russian banking system. However, despite the drawbacks at home and internationally, the chairman of the cBR, Sergei Succeed 04/12
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finance & investment
Alexei Ulyukayew, CBR, erwartet aus dem Verkauf der Sberbank einen dreifachen Zinsgewinn pro Aktie. Alexei Ulyukayev, CBR, expects the Sberbank sale to bring a threefold interest per share.
German Gref, Sberbank, würde eine staatliche Beteiligung von 25 % bevorzugen. German Gref, Sberbank, would favour a 25% stake for the state.
Ian Ivory, Goltsblat: „Für russische Banken ergeben sich Gelegenheiten, wenn der Euro scheitern sollte.“ Ian Ivory, Goltsblat: “Potential opportunity for Russian banks if the euro fails.”
Trotz der Nachteile zu Hause und international, schließt Sergej Ignatiew, der Vorsitzende der CBR in einer Stellungnahme vom 1. Juni nicht aus, dass Anteile im Laufe des Jahres 2012 verkauft werden. „Während der Krise von 2008, als ausländische Kreditgeber sich fluchtartig aus dem Land zurückzogen, hat CBR nur drei russische Banken für direkte Refinanzierungsoperationen zugelassen: Sberbank, VTB und Gazprombank“, so Buschujew weiter.“ Die Sberbank werde daher weiterhin günstige Kredite von der CBR erhalten. Wichtige Drehscheibe
Die Bedeutung der Sberbank für die nationale russische, aber auch exportorientierte Wirtschaft, erklärt Buschujew so, dass laut Daten des russischen Finanzministeriums die staatliche Sberbank am Beginn der Finanzkrise 2008 bis zu 754 Milliarden Rubel ausleihen konnte. Die VTB hatte hingegen ein Limit von 268,5 Milliarden Rubel und Gazprombank Zugriff auf 103,9 Milliarden Rubel. „Am 2. Juli 2012 betrug der Schlusspreis für Sberbank Stammaktien 87,65 Rubel (110 Rubel im Jänner 2011), während einige Mitglieder der russischen Regierung darauf bestehen, dass Staatsunternehmen auf Preisen gehalten werden sollen, die nicht unter den IPO-Aktienpreisen liegen“, führt Buschujew aus. Und er ergänzt: „Auf jeden Fall können wir mittelfristig beim Preis für Sberbank Aktien einen Aufwärtstrend erwarten; möglicherweise folgt darauf ein kurzfristiger Rückgang aufgrund des Verkaufs. Der Sberbank Börsengang wird nichts an ihrer starken Basis ändern, besonders wenn der Verkauf langfristig einen positiven Effekt auf die Liquidität der Sberbank hat.” Betrachtet man die Ergebnisse für das erste Quartal 2012, zeigt sich, dass die Sberbank Erträge hauptsächlich durch das Bankgeschäft erwirtschaftet, wobei die Nettozinseinnahmen, Nettogebühren und -provisionen – vor Rückstellungen für gefährdete Kredite – 92,5 Prozent des Gesamtbetriebsergebnisses ausmachen. Erträge aus Geschäften mit ausländischen Banken blieben gering. Daraufhin hat Bankchef Gref mittlerweile ein neues Ziel für Erträge aus dem Auslandsgeschäft gesteckt: Es sollen über die nächsten beiden Jahre 5 Prozent erreicht werden, im Vergleich zu den derzeit nur 1,5 Prozent.
Ignatiev, said on 1 June that he does not rule out the sale of shares during 2012. “During the crisis of 2008, when foreign creditors fled the country, RCB accepted only three Russian banks for direct refinance operations, namely Sberbank, VTB and Gazprombank,” says Bushuev. “So Sberbank will continue to borrow cheaply from CBR.” An important hub
To illustrate the importance of Sberbank for both the Russian domestic and the export economy, Bushuev explains that at the beginning of the global financial crisis in 2008, when the state-run Sberbank was allowed to borrow up to 754 billion roubles, VTB had a limit of 268.5 billion roubles and Gazprombank could access 103.9 billion roubles, according to data from the Russian Finance Ministry. “On 2 July 2012 the closing price for Sberbank common shares was 87.65 roubles (110 roubles in January 2011), while some members of the Russian government insist that privatisations of state-owned corporations should be held at prices that are not lower than the IPO’s share price,” says Bushuev.
In any case, a mid-term uptrend in Sberbank’s share price before the sale can be expected, possibly followed by a short-term drawback due to the sale, according to Bushuev. “At any rate, Sberbank’s IPO will not affect its strong fundamentals, especially when the sale will have a positive effect on Sberbank’s share liquidity in the long term.” According to Q1 2012 results, Sberbank’s revenues continued to come mostly from core banking operations, with net interest income, net fee and commission income accounting for 92.5 percent of total operating income, before provision for loan impairment for 1Q 2012. However, revenues from transactions with foreign counterparts remained small. As a result, Sberbank boss Gref has meanwhile set a new target for foreign earnings, which are expected to reach five percent over the next two years compared to the existing 1.5 percent. A spree of international acquisitions
This objective reflects well the market conditions, as Sberbank has Die Sberbank soll laut den Plänen von Bankchef Gref künftig deutlich mehr Erträge im Ausland erwirtschaften. Sberbank’s boss Gref plans for the bank to generate much more earnings abroad in the future.
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Fotos: Getty Images, beigestellt
Auf internationaler Einkaufstour
Dieses Ziel spiegelt die Marktkonditionen sehr gut wider, da die Sberbank europaweit Banken übernimmt, die gut zu ihrer Strategie passen, ein Globaler Player zu werden. Am 8. Juni 2012 hat die Dexia einen Vertrag über den Verkauf ihrer Anteile an der Muttergesellschaft der DenizBank AG, die DenizBank AS, an die Sberbank abgeschlossen. Der Kauf der DenizBank, der sechstgrößten Bank der Türkei, für 3,09 Milliarden Euro von der durch die Eurokrise angeschlagenen, französisch-belgischen Bank Dexia, war ein Erfolg. DenizBank hatte auch Filialen in der ganzen EU und hat Russland Zugang zu neuen Märkten gegeben. Für die DenizBank hat die Sberbank die Qatar National Bank (QNB) überboten.
Mit dieser Akquisition erwirbt die Sberbank ein bedeutendes Standbein im schnell wachsenden türkischen Markt. Die DenizBank hat rund 590 Filialen in der Türkei, aber u. a. auch eine Filiale in Bahrain, eine Tochter in Wien und eine Abteilung mit Sitz in Moskau.“ Der Kauf der DenizBank ist ein weiterer Schritt zur Ausführung der Strategie 2014 der Sberbank“, meinte Sberbank CEO Gref anlässlich des Deals. Er gab auch bekannt, dass die Sberbank keine Gelder für den Kauf aufnehmen muss und dieser Deal wahrscheinlich der letzte in der jüngsten Serie internationaler Akquisitionen der Bank sein wird. Dieser Kauf ist auch bisher der größte Erwerb der Sberbank und wird dem Gref helfen, sein Ziel zu erreichen, die Auslandserträge des russischen Kreditinstituts zu steigern. „Vor der Akquisition der DenizBank betrug die Eigenkapitalquote 11 Prozent“, sagt Buschujew. „Nach Abschluss der Übernahme kann sie 10,7 bis 11 Prozent betragen. Das ist noch immer ein gutes Verhältnis, aber die Sberbank wird es trotzdem verbessern müssen, wenn sie weiter im Ausland expandieren will“, fügt er hinzu. Das Geschäft folgte einem 505 Millionen-Euro-Kauf des regionalen Players Volksbank International (VBI) von der österreichischen Volksbanken AG, der im Februar abgeschlossen wurde. Zuvor erwarb die Sberbank die russische Maklerfirma Troika Dialog für 80 Millionen Euro (1 Milliarde US-Dollar). Unlängst hat die österreichische Kontrollbank (OeKB) der Sberbank eine Kreditfaziliät von 100 Millionen US-Dollar auf drei Jahre gewährt, um die Verfügbarkeit von Finanzierungen für russische Käufer österreichischer Waren und Dienstleistungen zu stützen. Und auf dem Internationalen Wirtschaftsforum von St. Petersburg Ende Juni haben Sberbank und HSBC einen Rahmenkreditvertrag unterzeichnet, mit dem der Sberbank kurz-, mittel- und langfristige Handelsfinanzierungsdarlehen von 1,60 Milliarden Euro (2 Milliarden US-Dollar) zur Verfügung stehen, die von Exportkreditversicherern gedeckt werden. „Die neuesten Akquisitionen der Sberbank werden langfristig keinen Einfluss auf den Aktienpreis haben, da die Diversifizierung des Geschäfts eine positive Entwicklung darstellt“, meint Ivory. Außerdem könne die russische Wirtschaft nicht weiterhin völlig von ihren Rohstoffvorkommen wie Öl und Gas abhängen. „Die Sberbank hat weitere Übernahmen in Lateinamerika und Asien geplant – ein Beweis dafür, dass sie eine wirklich globale Bank werden möchte“, so Ivory weiter. Eines scheint sicher: Der IPO der Sberbank wird zu weiteren Privatisierungen russischer Banken führen. Und das bedeutet auf der anderen Seite mehr Transparenz und mehr Liquidität für Russland und die in Schwierigkeiten geratene Eurozone, sowie ein höheres Ansehen Russlands in der WTO. R.Vakarelska
Die Sberbank hat bereits die DenizBank von der Dexia-Gruppe übernommen. Sberbank has already acquired DenizBank from the Dexia Group.
undertaken a spree of European acquisitions, which will also fit well into its strategy to become a global player. On 8 June 2012 the French-Belgian bank Dexia agreed to sell its shares in the parent company of DenizBank AG, DenizBank AS, to Sberbank. The purchase of DenizBank, Turkey’s sixth-largest largest bank, for 3.09 billion euros, from Dexia, which was hit by the euro crisis, was a success. DenizBank also had branches across the EU, giving Russia access to new markets. Sberbank outbid Qatar National Bank (QNB). This acquisition also gives Sberbank a significant foothold in the fast-developing Turkish market. DenizBank has 589 branches across Turkey, a branch in Bahrain, a Vienna subsidiary and a Moscowbased unit. “The purchase of DenizBank is yet another step towards implementing Sberbank’s 2014 strategy,” Sberbank CEO Gref commented the deal. He also stated that Sberbank will not need to borrow money for the purchase and that this deal is probably the last in the recent string of international purchases by the bank. This purchase is also Sberbank’s largest so far, and will help German Gref achieve his goal of boosting foreign earnings for the Russian lender. “Before the acquisition of DenizBank, Sberbank’s equity/assets ratio was 11 percent,” says Bushuev. “After the completion of the acquisition, it can be between 10.7 and 11 percent. This is still a good rate, but Sberbank will need to improve it if it wants to continue expanding abroad.” The deal follows an earlier 505 million euro purchase of regional player Volksbank International (VBI) from Austrian lender Volksbanken AG, which was agreed in February. Sberbank had earlier acquired the Russian brokerage Troika Dialog for 80 million euros (1 billion US dollars). Recently, Austria’s Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) granted a 100 million dollar facility in favour of Sberbank for three years to support availability of financing for Russian purchasers of Austrian goods and services. And at the St Petersburg Economic Forum at the end of June, Sberbank and
Laut jüngsten Meldungen will der russische Staat bis 2016 auch vollständig aus der VTB aussteigen. Latest reports reveal that the Russian government intends to withdraw from VTB by 2016.
HSBC signed a framework loan agreement for 1.60 billion euros (2 billion US dollars) to provide Sberbank with short-, medium- and long-term trade finance advances, including advances to be covered by Export Credit Agencies. “Sberbank’s latest acquisitions will not have an effect on the share price in the long term, as diversifying the business is a positive trend,” says Ian Ivory. “In addition, the Russian economy cannot continue to depend on its natural resources such as oil and gas. Sberbank has more planned acquisitions in Latin America and Asia, evidence that Sberbank wants to be a truly global bank.” One thing is certain, Sberbank’s IPO will trigger further Russian banking privatisation. And this means more transparency and more cash liquidity for Russia and the troubled eurozone, as well as a higher standing for Russia in the WTO. Rumyana Vakarelska Succeed 04/12
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die Reichen werden noch reicher The rich are becoming even richer
Gute Aussichten für vermögende Menschen: Krise ist nicht überall. Good prospects for the rich: the crisis has not spread everywhere.
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Krise hin oder her, wer über viel Geld verfügt, dürfte bald noch mehr haben. Auf über 120 Billionen uS-dollar werden die Vermögenswerte von Privatanlegern geschätzt – Tendenz steigend.
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atürlich kann man über Zahlen immer spekulieren und diskutieren. dennoch sind jüngst veröffentlichte Analysen es Wert, genauer beobachtet zu werden. da wäre zunächst der Global Wealth 2012: The Battle to Regain Strength der Boston consulting Group (BcG), in dem die entwicklung von Vermögenswerten wohlhabender Privatanleger unter die Lupe genommen wurde. das ergebnis kurz gefasst: die Vermögenswerte von Privatanlegern stiegen 2011 um 1,9 Prozent auf 122,8 Billionen uS-dollar. Bis 2016 rechnet BcG mit einer Zunahme auf mehr als 150 Billionen uS-dollar. die Reichen werden also noch reicher, wenngleich auch die Inflation eine Rolle spielt. und, so die experten weiter: das Wachstum bremst sich ein. 2011 stiegen die Vermögenswerte, die von Privatanlegern in Bargeld, Aktien, Wertpapieren oder Fonds angelegt sind, nur noch moderat um 1,9 Prozent. Im Jahr davor waren sie noch um 6,8 Prozent gewachsen. Am besten geht es den Reichen in den Hoffnungsmärkten. Während die entwicklung in den etablierten Industrieländern durchschnittlich leicht negativ ausfiel, wuchsen die verwalteten Assets in den aufstrebenden BRIc-Staaten um 18,5 Prozent. Mit verwalteten Assets von 38 Billionen uS-dollar – rund »bIS 2017 KÖNNTE einem drittel des globalen VermöDAS VERWALTETE gens – bleibt Nordamerika 2011 trotz VERMÖGEN IN eines leichten Rückgangs (0,9 ProCHINA uM 19 % zent) die reichste Region weltweit. Im internationalen Vergleich nahmen WACHSEN.« die verwalteten Vermögenswerte in Osteuropa mit einem Plus von 14,4 Prozent (auf 1,9 Billionen uSdollar) am stärksten zu. In Westeuropa sanken die Vermögenswerte im vergangenen Jahr leicht um 0,4 Prozent auf 33,5 Billionen uS-dollar. In deutschland belief sich das Privatvermögen auf 6,4 Billionen uS-dollar und in Österreich auf 230 Milliarden uS-dollar. Neue Zentren der Reichen
In den nächsten fünf Jahren, so BcG, werde aber das verwaltete Vermögen in china mit einem Plus von 19 Prozent am stärksten zunehmen. die Volksrepublik könnte sich damit auf den zweiten Rang weltweit vorarbeiten. und die Zahl der weltweiten Millionärshaushalte wird, ausgehend vom heutigen Niveau von rund 12,6 Millionen, aufgrund der starken entwicklungen in china oder Indien wohl kaum kleiner werden. eine ähnliche einschätzung gibt der World Wealth Report 2012 von capgemini und RBc Wealth Management wieder. Allerdings steigt dieser Studie zufolge die Zahl der vermögenden Privatanleger bzw. der sogenannten „High Net Worth Individuals“ (HNWI) leicht an. das Gesamtvermögen nimmt jedoch ab. einzige Ausnahme ist dieser Analyse zufolge der Mittlere Osten. der Vermögensrückgang um 1,7 Prozent ist übrigens der erste seit der globalen Wirtschaftskrise 2008. damals schmolz das weltweite Vermögen um rund 20 Prozent. doch laut capgemini und RBc Wealth Management stieg die Anzahl der HNWI in der Region Asien/Pazifik um 1,6 Prozent auf 3,37 Millionen. In der Region leben zum ersten Mal die weltweit meisten Vermögenden und damit mehr als im bisherigen Spitzenreiter Nordamerika. Hier leben 3,35 Millionen HNWI. Nordamerika bleibt aber mit 11,4 Billionen uSdollar nach wie vor die Region mit dem größten HNWI-Vermögen. Im Vergleich dazu sind es in der Region Asien/Pazifik 10,7 Billionen uS-dollar.
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Reich oder viel reicher?
deutliche unterschiede zeigen sich in den beiden Studien allerdings in der Frage des Gesamtvermögens. capgemini und RBc Wealth Management gehen in ihrer Anlayse „nur“ von einem globalen Vermögen der HNWI von 42,0 Billionen uS-dollar aus – und meinen, das Vermögen der Superreichen sei sogar um knapp fünf Prozent kleiner geworden, als es noch 2010 war. Allerdings bestehen unterschiede darin, welche Vermögenswerte
crisis or no crisis, those who have a lot of money will probably soon have even more. The assets of private investors are estimated to be worth more than 120 trillion uS dollars, and rising.
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f course, one can always discuss and speculate about numbers. But recent analyses are worth looking at more carefully. One of these is Global Wealth 2012: The Battle to Regain Strength from the Boston consulting Group (BcG), which examines the development of the assets of wealthy private investors. The conclusion, in short: the assets of private investors grew by 1.9 percent to 122.8 trillion uS dollars in 2011. By 2016, BcG expects an increase to more than 150 trillion uS dollars. The rich are therefore becoming even richer, even though inflation also plays a role. And, according to the experts, the growth is slowing down. In 2011 the assets that were invested by private investors in cash, shares, securities and funds increased
»tHe MaNaGeD aSSetS iN CHiNa CoUlD GroW By 19% By 2017.« only moderately by 1.9 percent. In the previous year, they grew by 6.8 percent. The rich are doing best in the promising markets: while the development in the established industrialised countries was slightly negative on average, the managed assets in the emerging BRIc states grew by 18.5 percent. With managed assets of 38 trillion uS dollars – roughly a third of global wealth – North America remained the richest region in the world in 2011, despite a slight decline of 0.9 percent. In an international comparison, the managed assets in eastern europe increased the most, with a plus of 14.4 percent (to 1.9 trillion uS dollars). Last year the assets in western europe decreased slightly by 0.4 percent to 33.5 trillion uS dollars. The private wealth amounted to 6.4 trillion uS dollars in Germany and to 230 billion uS dollars in Austria. New centres of the rich
However, in the next five years, according to BcG, managed assets
will grow the most in china, with a plus of 19 percent. So china could advance to the second place worldwide as a result. And, thanks to the strong developments in china and India, the number of millionaire households in the world will most likely not diminish – at present there are around 12.6 million. The World Wealth Report 2012 by capgemini and RBc Wealth Management provides a similar assessment. However, according to this study, the number of wealthy private investors or so-called high net worth individuals (HNWI) is increasing slightly, while the total wealth is decreasing. The only exception to this, according to the analysis, is the Middle east. The decrease in wealth, by 1.7 percent, is the first decrease since the global economic crisis in 2008, when the global wealth decreased by around 20 percent. However, according to capgemini and RBc Wealth Management, the number of HNWIs in the Asia/Pacific region grew by 1.6 percent to 3.37 million. For the first time, the greatest number of wealthy people in the world live in this region – and therefore more than in the former number one, North America, with its 3.35 million HNWIs. However, North America remains the region with the greatest HNWI wealth, at 11.4 trillion uS dollars, compared to 10.7 trillion uS dollars in the Asia/Pacific region. Rich or much richer?
The two studies do differ greatly, however, on the issue of total wealth. In their analysis, capgemini and RBc Wealth Management estimate the global wealth of HNWIs at ‘only’ 42.0 trillion uS dollars – and are of the opinion that the wealth of the super-rich has even diminished by five percent compared to the 2010 figure. Yet there are differences as to which assets are actually included. But, ultimately, numbers like 120 trillion or 42 trillion uS dollars mean little to the average citizen anyway. Succeed 04/12
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finance & investment
auch wirklich eingerechnet werden. und letzten endes sind Zahlen wie 120 oder 42 Billionen uS-dollar ohnedies nur noch Ziffern, die sich der Normalbürger kaum vorstellen kann. Starke Österreicher
und wie geht es den vermögenden Österreichern? die Zahl der Millionäre in Österreich steigt leicht an, sagen capgemini und RBc Wealth Management. Sie stieg 2011 um 0,6 Prozent (Vorjahr plus 9,4 Prozent) von 87.900 auf 88.300. der Zuwachs ist damit etwas unter dem globalen durchschnitt. BcG geht hingegen von lediglich 35.000 uS-dollar-Millionären in der Alpenrepublik aus. Wobei beide – durchaus unterschiedlichen – Zahlen von Privatbankern als absolut realistisch gesehen werden. denn es ist eben immer eine Frage der Perspektive, welche Vermögenswerte auch wirklich berücksichtigt werden. und auch das weltberühmte Forbes Ranking spiegelt nur einen Teil der Realität wieder. Immerhin vermisst man da die Familien Porsche und Piëch. und die sind durch ihre Anteile am VW Konzern bekanntlich ganz besonders reich. Harald Hornacek
Wealthy Austrians
And how are wealthy Austrians doing? In Austria, the number of millionaires is slowly increasing, according to capgemini and RBc Wealth Management. It rose by 0.6 percent in 2011 (after a plus of 9.4 percent in the previous year) from 87,900 to 88,300. This increase is slightly below the global average. BcG, on the other hand, claims that there are only 35,000 dollarmillionaires in the Alpine republic. Yet both of these – admittedly disparate – figures are regarded as absolutely realistic by private
bankers. This is because it is always a matter of perspective which assets are actually taken into account. And the world-famous Forbes ranking also only reflects a portion of the reality. After all, it makes no mention of the Porsche and Piëch families. And everybody knows that they are extremely well off thanks to their shares in the VW Group. Harald Hornacek
Die besten Privatbanken
the best private banks
Die Private Banking-Umfrage von Euromoney wird stets mit großer Spannung erwartet. Im Ranking 2012 wurde die Credit Suisse zum dritten Mal in Folge als beste Privatbank weltweit ausgezeichnet. In Österreich wurde die Erste Bank für das beste Private Banking in Österreich, Ungarn und Rumänien ausgezeichnet. Die Erste Bank Oesterreich ist damit ebenfalls zum dritten Mal Nummer eins im Private Banking. BCR und Erste Bank Hungary sind in ihrem Land jeweils zum ersten Mal Top im Private Banking. Auch die Bank Gutmann wurde von Euromoney in einigen Kategorien in Österreich und CEE ganz vorne gereiht, so etwa in Österreich in „Relationship Management“ und „Privacy and Security“. Besonders gut abgeschnitten hat die Bank Gutmann bei „Family Office Services“ in CEE. Zur Nummer eins in Österreich in Bezug auf „Service“ wurde die Kathrein Privatbank gekürt.
euromoney’s private banking survey is always awaited with great anticipation. in the 2012 ranking, Credit Suisse was named the best private bank in the world for the third time in a row. in austria, erste Bank was named the best private bank in austria, Hungary and romania. erste Bank austria is therefore also the number one in private banking for the third time in a row. BCr and erste Bank Hungary are both number one in private banking in their countries for the first time. euromoney also listed Gutmann Bank at the top in several categories for austria and Cee, including relationship Management and Privacy and Security in austria. Gutmann Bank did especially well in the Family office Services category for Cee. Kathrein Private Bank was voted number one in austria in terms of service.
Die reichsten Österreicher the richest austrians
Johann Graf, Novomatic Dietrich Mateschitz, Red Bull Karl Wlaschek, Billa Gründer / founder of Billa Heidi Horten, Kaufhauserbin / department store heiress Helmut Sohmen, BW Group Reinold Geiger, L’Occitane
USD 5,3 Mrd. / USD 5.3bn USD 5,3 Mrd. / USD 5.3bn USD 4,7 Mrd. / USD 4.7bn USD 3,2 Mrd. / USD 3.2bn USD 1,4 Mrd. / USD 1.4bn USD 1,3 Mrd. / USD 1.3bn
Dietrich Mateschitz
Heidi Horten
Karl Wlaschek
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Helmut Sohmen
Johann Graf
Reinold Geiger
FotoS: Getty iMaGeS, reUterS, BW GroUP, PiCtUreDeSK, NovoMatiC
Quelle / Source: Forbes
Manche müssen warten.
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finance & investment PRIVATE bANKING
„Auch für Unternehmen und Körperschaften“ “also for businesses and corporations” iNtervieW: HaralD HorNaCeK
Susanne Höllinger, Leiterin erste Private Banking, rät weiterhin zu Aktien und hält viel von offenen Immobilienfonds. Susanne Höllinger, head of private banking at the erste Group, still advises clients to buy shares and she thinks highly of open-ended property funds.
Wir bieten unsere Leistungen im Private Banking auch für unternehmen und Körperschaften sowie für corporates an. das macht uns einzigartig in Österreich und in cee. und wir verfügen über ein eigenes Trading-Team nur für das Private Banking. das ist ungewöhnlich in unserer Branche, weil ja hier eher die langfristige Perspektive im Vordergrund steht, also das Investieren auf Zeiträume von fünf bis zehn Jahren oder auch das denken in Generationen. Aber wir stellen fest, dass ein gewisser Teil des Vermögens auch gerne verstärkt kurzfristig angelegt wird. Mit unserem Trading-Service haben wir hierfür die passende Antwort – vor allem für jene Kunden, die auch gerne in einzeltitel investieren möchten. unsere Stärke ist eben, dass wir die umfassenden Leistungen der erste Group anbieten können. Privatbanken, die ausschließlich auf Wertpapierservice setzen, werden es künftig schwer haben. Welche Anlagetipps würden Sie derzeit geben?
Bei corporate Bonds ist sehr auf die Liquidität und die Streuung zu achten. Gerade bei kleineren Vermögen rate ich dazu, in Fonds zu investieren, z. B. corporate Baskets oder corporate Bond Funds, nicht jedoch in einzeltitel. Bei Immobilien raten wir zu offenen Immobilienfonds. Mit dem Fonds beteiligt man sich an mehreren Objekten, meist ein Mix aus Wohn- und Gewerbeimmobilien – für mich die ideale Alternative zur Vorsorgewohnung und zum Zinshaus: der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Wien ist in den letzten Jahren stark gestiegen und lässt nicht mehr viel Fantasie nach oben. Bei einigen Immobilienfonds kann man jedoch neben der breiteren diversifikation noch von günstigeren einstiegspreisen profitieren. Hier ist das Potenzial größer! Weiters: Substanzaktien, also antizyklische Blue chips wie energieversorgungsunternehmen, Gesundheit, Healthcare und Nahrungsmittel. Also gute, große Titel weltweit. Sie setzen demnach weiterhin auf Aktien?
Ja, denn Aktien helfen, das Inflationsthema abzudecken. Manche unternehmen bieten sehr gute dividenden. und man muss klar sagen: Sollte es zu einem crash kommen, so zeigt die Vergangenheit, dass gerade Aktien am raschesten wieder steigen.
The market for private banks is extremely competitive. What makes Erste Private banking different from the competition?
We also offer private banking services to businesses and corporations. That’s what makes us different from other banks in Austria and cee. And we have our own trading team just for private banking. That’s not very common in our business because banks tend to take a long view, conceiving of investments in increments of five to ten years – even generations. But in our experience, people tend strongly to put at least a certain portion of their capital in short-term investments. Our trading services offer the best possible solution – especially for customers who want to invest in individual shares or bonds. Our main strength is being able to bundle the comprehensive services of the erste Group. Private banks that deal solely in securities are going to have a difficult time going into the future.
Which investment tips would you give at the moment?
If we’re talking about corporate bonds, then liquidity and diversification are very important. If you’re a small investor, you might want to think about investing in funds such as corporate baskets or corporate bond funds, but not individual securities. If you want to go with real estate, then your best bet is openended property funds. Investing in funds spreads your money across different kinds of real estate, often an assortment of residential and commercial properties; for me it’s the ideal alternative to buying an apartment or apartment building and becoming a landlord. The average price per square metre has risen so drastically in the last several years that there’s not much more room for upward movement. With property funds, however, there’s a greater potential for profit because you don’t have to invest as much at once and you can diversify! Also, invest in counter-cyclical blue chips like energy companies, healthcare providers and food companies. In other words, reliable, well-known international securities. So you still advocate buying shares?
Yes, because then you’ve got the topic of inflation covered. Some companies offer great dividends. And one thing’s for sure: history has shown that if there’s a crash, shares are always the first to recover.
Susanne Höllinger: „Aktien helfen, das Inflationsthema abzudecken.“ Susanne Höllinger: “Shares help cover the topic of inflation.”
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Foto: erSte BaNK
Der Markt für Privatbanken ist hart umkämpft. Was unterscheidet das Erste Private banking vom Mitbewerb?
„Beratung schafft Transparenz. “ Damit Sie in jeder Situation den Blick auf das Wesentliche nicht verlieren. Wenn es um Transparenz und Klarheit geht, drehen wir an jedem noch so kleinen Rädchen. So bleiben Ihre Finanzen für Sie immer greifbar.
Raiffeisen Private Banking. Leistung garantiert. Über das Private BankingLeistungsversprechen informieren Sie gerne unsere FinanzBerater. Besuchen Sie uns auf: www.privatebanking-raiffeisen.at
finance & investment Private Banking
„Menschen zählen, nicht Produkte“ “It’s the people that count, not the products” Interview: Harald Hornacek
Christian Ohswald, Leiter von Raiffeisen Private Banking Wien, über die Notwendigkeit neuer Ansätze im Private Banking. Christian Ohswald, head of Raiffeisen Private Banking Wien, on the need to find new approaches in private banking.
Nicht Produkte, sondern Beziehungsmanagement steht jetzt im Vordergrund. Kunden haben Vorbehalte gegenüber Komplexität und umständlichen Management Fees. Um es am Beispiel einer Tankstelle zu illustrieren: Wir haben lange gut vom Treibstoffverkauf gelebt; jetzt sind die Margen aber eng, daher müssen wir uns gute Shopkonzepte überlegen. Menschen, nicht Produkte stehen im Vordergrund.
Private banking is at a crossroads, industry experts say. What has to change?
Wir haben unser Gebührenmodell auf die Zufriedenheit unserer Kunden mit unseren Leistungen abgestimmt und Modelle entwickelt, mit deren Hilfe wir die Risiko- und Leidensfähigkeit unserer Kunden messen können. Und wir verfügen mit www.raiffeisen-gute-beziehungen.at über eine neue, einzigartige Plattform. Damit stärken wir die Beziehung zu unseren Kunden und können sie auch untereinander verbinden.
The focus must be on relationship management, not products. Customers have reservations about complexity and complicated management fees. This is illustrated by the following example of a filling station: for many years we were able to live very well from the sale of fuel, but now that the profit margins have become low, so we have to find good shop concepts. It’s the people that count, not the products.
Also ein soziales Netzwerk für Ihre Kunden?
Which measures have you taken?
Ja, allerdings haben Facebook oder Xing nur geringen unternehmerischen Wert. Daher wollten wir neue Wege gehen. Wir führen Interviews durch, in denen wir mehr über persönliche Ansichten, Ziele und Wünsche erfahren. Diese Interviews dienen als Basis dazu, Menschen zusammenzuführen. „Raiffeisen – Gute Beziehungen“ kürzt Umwege ab und ermöglicht auch kommerzielle Erfolge. Wir verbinden Kunden – wissenschaftlich untermauert und von professionellen Consultants betreut – wirtschaftlich miteinander in einer bisher einzigartigen Qualität. Aber wir sorgen auch für emotionale Erlebnisse und arrangieren etwa über dieses Netzwerk Treffen mit Künstlern oder führen zehn bis fünfzehn Kunden mit ähnlichen Interessen zu speziellen Diskussionsrunden zusammen. Solche Lösungen werden künftig im Privat Banking über den Erfolg entscheiden.
We have aligned our pricing scheme with our customers’ degree of satisfaction with our services and
Was haben Sie konkret geändert?
Weniger Zinsen, mehr Emotion?
Ein Sparbuch ist kein Differenzierungsmerkmal. Mit reiner Vermögensverwaltung wird man künftig nur schwer erfolgreich sein können, zumal ein stressfreier Wertzuwachs über einer bestimmten Grenze nicht mehr möglich ist. Kleinere Institute kommen dramatisch unter Druck, allein durch die gesetzlichen Vorgaben. Ich gehe auch davon aus, dass das kleinvolumige Wertpapiergeschäft aus dem Retailbereich verschwinden und sich etwa ins Onlinegeschäft verlagern wird. Christian Ohswald: „Ein Sparbuch ist kein Differenzierungsmerkmal.“ Christian Ohswald: “A savings book is not a distinguishing feature.”
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developed models that help us measure the willingness of our customers to take risks and their fortitude. In addition, www. raiffeisen-gute-beziehungen.at provides us with a unique new platform. It allows us to strengthen our customer relationships and to connect our customers with one another. A kind of social network for your customers?
Yes, but networks like Facebook and Xing only have a low business value. We want to find new ways. We conduct interviews in which we try to find out more about our customers’ personal views, perspectives and wishes. These interviews provide the basis for bringing people together. Raiffeisen – Gute Beziehungen avoids detours and promotes commercial success. Based on scientific evidence and with the support of professional consultants, we link customers on a business level with an unprecedented quality. We also create emotional experiences and use this network to arrange meetings with artists or organise debates to which we invite 10 to 15 customers with similar interests. In future such solutions will be the decisive success factor in the field of private banking. Lower interest rates, higher emotions?
A savings book is not a distinguishing feature. In future it will be difficult to be successful with asset management alone – also because value growth without stress will no longer be possible beyond a certain level. Smaller institutes will be under severe pressure because of legal requirements. I expect the small-volume securities business to disappear completely from the retail sector and to shift increasingly towards online trade.
Foto: beigestellt
Private Banking steht am Scheideweg, sagen Branchenbeobachter. Was muss sich ändern?
Seit der Antike hatte sich der Hochsprungstil nicht weiterentwickelt. Bis Dick Fosbury 1968 den ersten Flop sprang und Olympiagold gewann.
Der Krach der Metallräder am Dreirad seines Sohnes ärgerte den schottischen Tierarzt John Boyd Dunlop so sehr, dass er kurzerhand ein paar alte Gummiplatten zusammenklebte, sie um die Felgen wickelte und aufpumpte.
Bis 1926 nahm das Einrichten einer Küche viel Platz in Anspruch. Die junge Architektin Margarete Schütte-Lihotzky beobachtete die Arbeitsabläufe der Hausfrau und entwarf die „Frankfurter Küche“, den Prototyp der modernen, Platz sparenden Einbauküche.
Mehr Vermögen.
Von Einlagen bis Spezialfonds – Privat- und Stiftungsvermögen brauchen neue Ideen und eine starke Bank.
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finance & investment
Zurück zum Vertrauen The return of trust
die Auswirkungen der Krise haben die Vertrauensbasis zwischen Privatbanken und vermögenden Kunden empfindlich gestört. Langsam kehren aber wieder Ruhe und positive Stimmung ein.
The effects of the crisis shook the foundation of trust between private banks and their wealthy customers. But by and by, the tender shoots of a calm and positive mood can be detected.
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ranz Witt-dörring, seit Mitte April Vorsitzender des Vorstandes der Schoellerbank, ist seit mehr als 30 Jahren im Private Banking tätig. Aber auch er musste in den letzten Jahren einiges lernen. „es war zuvor nie der Fall, dass man in einem Zeitraum von zehn Jahren mit Aktien unterm Strich wenig bis nichts verdienen konnte“, meint Wittdörring. „diese erkenntnis führte zu einer Vertrauenskrise, die auch das Private Banking betrifft. Gerade unser Geschäft basiert auf Vertrauen.“ Heute, sagt Witt-dörring, haben die Gespräche mit den Kunden „viel mehr Tiefgang als früher und sind zugleich herausfordernder geworden“. die Schoellerbank konnte sich aber in einem schwierigen umfeld behaupten; derzeit verwaltet sie für ihre rund 24.000 Privatkunden, Firmenkunden und institutionellen Anleger mehr als 8 Milliarden euro. dabei profitiert die Bank auch von der Anbindung zum unicredit Konzern, der selbst über eine Private Banking-unit verfügt. „die 2-MarkenStrategie hat sich bestens bewährt und wir als kleine, feine Privatbank profitieren von den Ressourcen und der Ausstattung der unicredit“, weiß Witt-dörring. er spricht damit Themen an, die für die kleineren Privatbanken zusehends zum Problem werden: die ständig steigende Flut an gesetzlichen Vorgaben und Meldepflichten, die zunehmenden Fragen im Bereich compliance, aber auch das immer rasantere Tempo der Märkte, das hochkomplexe und teure Analysesysteme erfordert. „die reine
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ranz Witt-dörring, president of the managing board at Schoellerbank since midApril, has been in private banking for more than 30 years. But even he had to learn a thing or two in the past few years. “It was never before the case that, in the space of 10 years, the net yield of shares was nothing or next to nothing,” says Witt-dörring.“This realisation led to a trust crisis that also affects private banking. After all, our business is based on trust. Nowadays customer meetings have much more depth and are more challenging than before.” But Schoellerbank has managed to stand its ground, even in this difficult climate, and currently manages more than eight billion euros for its 24,000 retail
banking customers, corporate clients and institutional investors. The bank also profits from its relationship with the unicredit Group, which has its own private banking unit. “The two-brand strategy works extremely well,” says Witt-dörring, “and, as a small, quality private bank, we benefit from the resources and infrastructure of unicredit.” And these are issues that are becoming more and more of a problem for smaller private banks: the continuous flood of legal requirements and reporting obligations, ever more questions concerning compliance, but also the ever-quickening pace of the markets, which requires highly complex and expensive analysis systems. “Nowadays mere asset
Vermögensverwaltung ist heutzutage zu wenig“, ergänzt Witt-Dörring. „Als Privatbank hat man heute beispielsweise auch mit Fragen der Finanzierung von Immobilienkäufen zu tun.“ In seiner Anlageempfehlung setzt Witt-Dörring u. a. weiterhin – oder gerade jetzt verstärkt – auf Aktien: „Es war eine schwierige Dekade für die Aktien, aber es wird besser. Wir sehen gerade bei global ausgerichteten Qualitätsunternehmen langfristig nach wie vor attraktive Chancen, wobei die Selektion der richtigen Unternehmen im aktuellen Umfeld überdurchschnittlich wichtig ist.“ Mehr als Portfolioverwaltung
Und genau da spielen die Privatbanken ihre Stärken aus, meint Peter Weinzierl, Vorstand der Meinl Bank: „Vermögensberatung ist vor allem Vertrauenssache, die von einer langfristigen Beziehung lebt. Diese wird über viele Jahre aufgebaut und vom Kunden ständig auf die Probe gestellt. Onlinebroker sowie die zahlreichen mobilen Applikationen helfen zwar dem Kunden seine Informationsbasis zu verbessern, Entscheidungen werden jedoch mit dem Berater im Investmentprozess abgesprochen.“ Die Beratung habe die Aufgabe, mit dem Kunden zahlreiche Aspekte das Portfolio betreffend zu beleuchten – und das auch durchaus über Generationen hinweg. Weinzierl sieht die Meinl Bank als „Investmentboutique, die abgesehen vom standardisierten Wertpapierhandel Trends erkennt und für Investoren den Zugang aufbereitet.“ Sein Tipp? „Ruhe bewahren! Das ist nicht die erste Krise, die auf die Kundenportfolios einwirkt. Darum haben wir unsere Kunden speziell nach der letzten Krise darauf vorbereitet, nachhaltige Erholungssignale abzuwarten, bevor CashReserven wieder investiert werden“, erklärt Weinzierl. Und auf der anderen Seite bieten Krisen natürlich auch Chancen. Diese sieht Weinzierl u. a. in zukunftsträchtigen Aktien, die aktuell günstige Bewertungen zeigen. Über Europa hinausschauen
Auch für Wolfgang Eisl, Managing Director und Leiter UBS Niederlassung Österreich, sind Aktien nach wie vor attraktiv: „Wir erwarten, dass Aktien und Unternehmensanleihen weiter besser abschneiden werden als Staatsanleihen und Geldmarktpapiere. Wir rechnen weiter mit einer gemäßigten wirtschaftlichen Erholung in den kommenden Quartalen. Entscheidend für die Nachhaltigkeit der Erholung wird das Timing der geld- und fiskalpolitischen Rückzugsstrategien sein.“ In regionaler Hinsicht bevorzugt UBS vermehrt US- und Schwellenländeraktien, zwei Märkte, die im Vergleich zu europäischen Aktien relativ robuste Gewinnentwicklungen aufweisen. „Schwellenländer werden darüber hinaus durch die reichlich vorhandene weltweite Liquidität unterstützt“, erklärt Eisl. „In Aktien der Eurozone bleiben wir untergewichtet, da die Region nach wie vor das Epizentrum des größten Extremrisikos ist und voraussichtlich eine leichte Rezession durchmachen wird.“ Daheim im Land
Sicherheit steht auch für Günther Ritzberger, Sprecher des Vorstandes der HYPO NOE Landesbank, an erster Stelle in der Veranlagung. Wobei
Thomas Partel, HYPO NOE: „Die regionale Stärke ist unser Asset.“ Thomas Partel, HYPO NOE: “Regional strength is our asset.”
Peter Weinzierl, Meinl Bank: „Ruhe bewahren! Das ist nicht die erste Krise.“ Peter Weinzierl, Meinl Bank: “Keep calm! This isn’t our first crisis.”
management is not enough,” WittDörring points out. “As a private bank, we also have to deal with issues like the financing of real estate purchases.” Witt-Dörring’s investment recommendation is still – or perhaps now more than ever – shares: “It was a tough decade for shares, but things are looking up. We still believe that globally oriented quality companies, in particular, offer good prospects in the long term, but in the current climate it is more important than ever to choose the right companies.”
challenged by the client. Online brokers and the many mobile applications may help customers to improve their information basis, but decisions are made in coordination with the adviser during the investment process.” The objective of counselling is to look into the many different aspects of the portfolio together with the client – and often over generations. Weinzierl sees Meinl Bank as “an investment boutique that not only offers the standard trade in securities, but also recognises trends and makes them available to customers.” His advice? “Keep calm! This is not the first crisis to affect customer portfolios. That’s why after the last crisis we prepared our customers to wait for sustainable recovery signals before again investing their cash reserves,” he explains. Then again, crises also offer opportunities. For Weinzierl these include promising shares with favourable valuations.
More than portfolio management
And that is exactly where private banks play to their strengths, says Peter Weinzierl, member of the management board at Meinl Bank. “Investment counselling is first and foremost a matter of trust based on a long-term relationship that is built up over many years and constantly
Fotos: Getty Images, Kurt Keinrath, hyponoe.at, Gerald Lechner, beigestellt
Looking beyond Europe
Günther Ritzberger, HYPO NOE: „Pfandbriefe sind jetzt wieder en vogue.“ Günther Ritzberger, HYPO NOE: “Mortgage bonds are now again en vogue.”
Franz Witt-Dörring: „Reine Vermögensverwaltung allein ist zu wenig.“ Franz Witt-Dörring: “Mere asset management is not enough.”
Wolfgang Eisl, UBS: „In Aktien der Eurozone bleiben wir untergewichtet.“ Wolfgang Eisl, UBS: “We remain underweighted in eurozone shares.”
Wolfgang Eisl, managing director and head of the Austrian branch of UBS, also believes that shares are still attractive: “We expect that shares and corporate bonds will continue to do better than government bonds and money market papers. We also anticipate a moderate economic recovery in the coming quarters. Decisive for the sustainability of the recovery will be the timing of the monetary and fiscal withdrawal strategies.” As far as regions are concerned, Bitte lesen Sie auf Seite 59 weiter. Continued on page 59.
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finance & investment Private Banking
„Freiheit in Produktwahl“ “Freedom in product choice” Interview: Harald Hornacek
Das Marktumfeld im Private Banking ist nicht einfach, weiß Helmut Bernkopf, Head of Private Banking Division UniCredit. Für sein Institut sieht er dennoch sehr gute Wachstumschancen. The market environment in private banking is not easy, something that Helmut Bernkopf, head of the private banking division at UniCredit, knows well. Nevertheless, he sees very good growth opportunities for his institution.
Wir haben eine starke Kernregion mit Italien, Deutschland, Österreich und Polen. Auch die Märkte in CEE wachsen im Private Banking, wenn auch etwas verlangsamt durch die aktuellen Entwicklungen im Euroraum. Europa ist und bleibt eine sehr reiche Region. Das Marktumfeld ist für Private Banking nicht einfach; das Vertrauen der Kunden ist etwas belastet. Man schätzt einfachere Strukturen und Veranlagungsprodukte. Es gibt einen Trend zu Cash. Das führt zu starkem Margendruck im Private Banking. Die regulatorischen Bestimmungen führen zu weiteren Belastungen, vor allem für kleinere Institute. Aber eines steht fest: Private Banking verzehrt kein Kapital und generiert Liquidität. Es ist also für UniCredit ein attraktives Geschäft, auch wenn nicht mehr so viel zu verdienen ist wie früher. Aber mit rund 230.000 Kunden und 150 Milliarden Euro Total Financial Assets (inkl. CEE) sind wir in Europa ganz vorne an der Spitze dabei. Welche Renditeerwartungen hat der klassische Private Banking-Kunde heute?
Vermögenserhalt steht im Vordergrund; gewünscht wird ein Wachstum über der Inflation. In Österreich, Deutschland und Italien läuft das Geschäft sehr gut. Italien wächst dabei am schnellsten, was auch damit zusammenhängt, dass wir als UniCredit über eine sehr gute Liquidität und Kapitalausstattung verfügen. Wir gewinnen derzeit aufgrund unserer Größe Kunden von anderen Instituten. Aber auch in der Vermögensverwaltung haben wir uns in den letzten Jahren sehr gut behauptet. Unsere Musterportfolios haben sich gut entwickelt. Wir setzen weiterhin auf Vermögensverwaltung und Veranlagung mit einem entsprechenden Research Background. Und wir können im Konzern eine gute Verbindung aus dem Kommerzkundengeschäft und dem Private Banking darstellen. Der Trend im Markt geht zu größeren Einheiten. Eine Wachstumschance für UniCredit?
Das regulatorische Umfeld erschwert sicherlich die Sache für kleinere Institute. Ein weiterer Vorteil unseres Hauses ist die Freiheit in der Produktwahl. Ein kleineres Institut wird möglicherweise eher seine eigenen Produkte anbieten. Wir hingegen können die besten Produkte auf dem Markt für unsere Kunden auswählen. Diese Objektivität ist viel wert und hat vor allem in den letzten Jahren viel zum Erfolg beigetragen. Vor allem in Europa ist das eine wichtige Positionierung für uns, denn die Vermögen sind hier zuletzt nicht mehr so stark gewachsen wie früher.
Helmut Bernkopf: „Wir gewinnen aufgrund unserer Größe Kunden von anderen Instituten.“ Helmut Bernkopf: “As a result of our size, we are currently gaining customers from other institutions.”
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The private banking business has been under pressure lately. How is this area developing at UniCredit?
230,000 clients and 150 billion euros in total financial assets (including CEE) we are right at the forefront in Europe.
We have a strong core region with Italy, Germany, Austria and Poland. In addition, the CEE markets in private banking are growing, even if slightly more slowly, due to the current developments in the eurozone. Europe is and remains a very rich region. The market environment for private banking is not easy, the confidence of customers is somewhat troubled. They favour simple structures and fiscal products; there is a trend towards cash. This leads to strong margin pressure in private banking. The regulatory provisions lead to further strains, particularly for smaller institutions. But one thing stands firm: private banking consumes no capital, and generates liquidity. For UniCredit it is an attractive business, even if the potential earnings are not as high as before. However, with around
What rates of return does the average private banking customer expect nowadays?
Capital return is the priority; growth above the rate of inflation would be desired. In Austria, Germany and Italy the business is going very well. Italy is growing fastest, which is also linked with the fact that we, as UniCredit, have very good liquidity and capital resources at our disposal. As a result of our size, we are currently gaining customers from other institutions. But we have also competed very well over the last few years in asset management. Our model portfolios have developed well. For the future we are focusing on asset management and tax assessment, with a corresponding research background. The group is able to present a good combination between the corporate customer business and private banking. The trend in the market is towards larger entities. Could this mean growth potential for UniCredit?
The regulatory environment certainly makes things difficult for smaller institutions. A further advantage of our financial institution is the freedom of product choice. A smaller institution would most likely offer its own products, while we can choose the best market products for our customers. This objectivity is valuable and has contributed greatly to our success, particularly in recent years. It was important for us to position ourselves in that way, especially in Europe, as the assets haven’t been growing as strongly as before.
Foto: Nick Albert
Das Private Banking-Geschäft kam zuletzt unter Druck. Wie entwickelt sich dieser Bereich bei UniCredit?
die Betreuung vermögender Kunden hier bewusst nicht Private Banking genannt wird: „Der Private Banking-Markt ist klein und eng. Wir haben uns daher entschlossen, mit Premium Banking ein Angebot im Markt zu zeigen“, meint Ritzberger. „Ich vergleiche das gerne mit der Luftfahrt: First Class fliegt kaum jemand, aber Business Class sehr wohl.“ Die Zielregionen sind Wien und Nieder»Chancen bieten österreich. Thomas Partel, Leiter Premium Banking, ergänzt: „Die regiozukunftsträchnale Stärke ist unser Asset. Unsere tige Aktien mit Mitarbeiter sind sprichwörtlich im aktuell weiten Land vor Ort, nämlich in der günstigen Filiale. Zusätzlich haben wir zertifiBewertungen.« zierte Anlageberater in den Regionen. Und für besondere Anliegen – etwa »There are bei Themen großer Stiftungen – opportunities in kooperieren wir mit entsprechenden promising shares Spezialisten.“ Ein Jahr Premium Banking habe with favourable gezeigt, dass das Konzept gut angevaluations.« nommen werde, betont Ritzberger. Ein Grund dafür sei sicherlich auch die generelle Ausrichtung der Bank selbst: „Wir gelten als konservatives Haus. Diese Einstellung trifft sich sehr gut mit den Überzeugungen und Erwartungen unserer Kunden.“ In seiner Anlageempfehlung setzt Ritzberger daher auf Solides. Sein Tipp: „Pfandbriefe wurden lange Zeit unterschätzt und sind jetzt wieder en vogue, und zwar als sicherer Hafen und als langfristiges strukturelles Investment zur Werterhaltung.“ Und die Sicherung des Vermögens steht derzeit zweifellos im Vordergrund – nicht nur bei den ganz reichen Menschen dieser Welt. Harald Hornacek
UBS is increasingly favouring US and emerging market shares, two markets that show relatively sound earning developments compared to European shares. “What’s more, emerging countries are supported by the abundant worldwide liquidity,” explains Eisl. “We remain underweighted in eurozone shares, as the region is still the epicentre of the most extreme risk and is likely to experience a slight recession.” Back home
For Günther Ritzberger, spokesperson for the managing board at HYPO NOE Landesbank, security of investment has priority, although the bank does not call looking after wealthy clients private banking: “The private banking market is small and narrow. We therefore decided to create a new offer on the market called premium banking,” says Ritzberger. “I like to compare this with flying: hardly anybody flies first class, but business class they certainly do.” The target region is Vienna and Lower Austria. Thomas Partel, head of premium banking,
adds: “Regional strength is our asset. Our employees are practically everywhere throughout the country. In addition, we have certified investment counsellors in the regions. And for particular concerns – eg those of big foundations – we cooperate with the appropriate experts.” One year of premium banking shows that the concept has been well received, Ritzberger stresses. He believes that the general orientation of the bank itself is also a reason for that: “We are seen as a conservative institution, and this view goes well with the convictions and expectations of our customers.” Ritzberger therefore opts for solid investment recommendations. His advice: “Mortgage bonds were underestimated for a long time and are now again en vogue – as a secure haven and long-term structured investment for the preservation of wealth.” Safeguarding assets is definitely a priority at the moment – and not only for the super-rich. Harald Hornacek
Bis Bis Sie Sie vertrauensvoll vertrauensvoll vorwärtsblicken vorwärtsblicken können. können. Bis Sie sich mit Ihren Bedürfnissen voll und ganz verstanden fühlen. Bis Sie sich mit Ihren Bedürfnissen voll und ganz verstanden fühlen. Bis Sie das gute Gefühl haben, von einem der weltweit größten Bis Sie das gute Gefühl haben, von einem der weltweit größten Vermögensverwalter engagiert und nachhaltig beraten zu werden. Vermögensverwalter engagiert und nachhaltig beraten zu werden. Bis Sie die Qualität und die Leistung von UBS Wealth Management Bis Sie die Qualität und die Leistung von UBS Wealth Management überzeugen, dürfen Sie sich auf eines verlassen: überzeugen, dürfen Sie sich auf eines verlassen:
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UBS ist ein weltweit führender Finanzdienstleister. Zu unserem Angebot gehören: Wealth Management für Privatkunden, Asset Management und Investment Banking für Unternehmen und institutionelle Anleger. Mit Hauptsitz in der UBS ist ein weltweit führender Zu unserem gehören: Wealth ManagementS.A. für Privatkunden, Management und Investment für Unternehmen und 2012. institutionelle Anleger. Mit Hauptsitz in der Schweiz ist UBS weltweit in überFinanzdienstleister. 50 Ländern und allen wichtigenAngebot Finanzzentren tätig. UBS (Luxembourg) Niederlassung Asset Österreich ist eine Niederlassung derBanking UBS (Luxembourg) S.A. © UBS Alle Rechte vorbehalten. Schweiz ist UBS weltweit in über 50 Ländern und allen wichtigen Finanzzentren tätig. UBS (Luxembourg) S.A. Niederlassung Österreich ist eine Niederlassung der UBS (Luxembourg) S.A. © UBS 2012. Alle Rechte vorbehalten.
COMING SOON 2012 COMING COMING SOON SOON–––SEPTEMBER SEPTEMBER SEPTEMBER2, 2,2,2012 2012 diabla media publishing house presents a SUCCEED special on RUSSIA – for all business diabla diablamedia mediapublishing publishinghouse housepresents presentsa aSUCCEED SUCCEEDspecial specialon onRUSSIA RUSSIA– –for forallallbusiness business travellers on their Austrian Airlines flights from Vienna to Moscow, St. Petersburg, travellers travellerson ontheir theirAustrian AustrianAirlines Airlinesflights flightsfrom fromVienna ViennatotoMoscow, Moscow,St. St.Petersburg, Petersburg, Krasnodar and Rostov. This special issue will be awaiting passengers on their seats on all Krasnodar Krasnodarand andRostov. Rostov.This Thisspecial specialissue issuewill willbe beawaiting awaitingpassengers passengerson ontheir theirseats seatson onallall flights to these destinations from 3 September to 2 October 2012. flights flightstotothese thesedestinations destinationsfrom from33September Septembertoto22October October2012. 2012.
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STEUER & RECHT STEUER STEUER &&RECHT RECHT Vorsicht im Geschäftsalltag
Vorsicht Vorsicht imim Geschäftsalltag Geschäftsalltag TAX & LAW TAX TAX && LAW LAW Exercising caution Exercising Exercising caution when doing caution business when when doing doing business business
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Chancen nützen Chancen Chancen nützen nützen Geschäftspartner Russland
Geschäftspartner GeschäftspartnerRussland Russland
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Russia Russiaasasa abusiness businesspartner partner
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industry technology & Miba bleibt auf Wachstumskurs Miba continues expansion
AIT investiert Gewinn in Forschung AIT invests profits in research
voestalpine mit Rekordumsatz voestalpine achieves record revenue
> Die Miba Gruppe startete gut ins neue Geschäftsjahr: Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal 2012/13 (1. Februar bis 30. April) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 % auf EUR 160,9 Mio. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug EUR 20,2 Mio. und lag damit um EUR 6,6 Mio. über dem Vorjahreswert. Das Umsatzplus in der Gleitlager-, der Sinter- und der Reibbelagsgruppe stammt überwiegend aus organischem Wachstum. Den größten Anteil am Konzernumsatz erzielte die Miba Sinter Group mit knapp 35 %.
> Mit einem EGT von EUR 2,1 Mio. bilanzierte das AIT Austrian Institute of Technology 2011 zum vierten Mal in Folge positiv. Auch für 2012 wird mit einer anhaltend guten Entwicklung gerechnet. Nach drei starken Konsolidierungsjahren werden nun die Gewinne in die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens investiert. In den nächsten Jahren soll das AIT seine Rolle als Netzwerkknoten für Österreichs Industrie, Forschungspartner und auch für die öffentliche Hand stärken und darüber hinaus vermehrt internationale Themenführerschaft aufbauen.
> Der voestalpine Konzern hat im Geschäftsjahr 2011/12 mit EUR 12,1 Mrd. den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet (plus 10,1 % gegenüber dem Vorjahr). In der Hauptversammlung wurde für das Geschäftsjahr 2011/12 eine Dividende von EUR 0,80 je dividendenberechtigter Aktie beschlossen. Sie blieb damit trotz des Ergebnisrückganges gegenüber dem Vorjahr unverändert. Bezogen auf das Ergebnis je Aktie von EUR 1,98 stellt diese Dividende eine Ausschüttungsquote von 40,5 % (Vorjahr: 26,3 %) dar.
> The Miba Group had a good start to the new business year. In the first quarter of 2012/2013 (1 February to 30 April), consolidated sales increased by 16% in comparison to the same period of the previous year, reaching EUR 160.9m. EBIT (earnings before interest and taxes) equated EUR 20.2m, exceeding last year’s figure by EUR 6.6m. The sales growth in the bearing, sinter and friction divisions predominantly stems from organic growth. At 35%, the Miba Sinter Group achieved the largest share of consolidated sales.
> With an EGT of EUR 2.1m in 2011, the AIT Austrian Institute of Technology reported positive earnings for the fourth consecutive year. The positive development is expected to continue in 2012. Following three strong consolidating years, AIT is now investing profits into the strategic development of the company. In the coming years, AIT aims to strengthen its role as a hub for the Austrian industry, research partners and public authorities. Furthermore, the company seeks to increasingly establish a leading position on an international scale.
> At EUR 12.1bn, the voestalpine Group generated the highest revenue in company history during the business year 2011/12 (surpassing the previous year’s revenue by 10.1%). The annual general shareholder’s meeting approved a dividend of EUR 0.80 per eligible share for the business year 2011/12. Despite the decline in results, the dividend thus remains unchanged in comparison to the previous year. Based on the earnings per share of EUR 1.98, the distribution ratio amounts to 40.5% (previous year: 26.3%).
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industry&technology Unger Steel Group definiert Wiener Stadtbild neu unger Steel Group redefines Vienna’s cityscape
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albzeit bei einem der größten Projekte, das Wien jemals erlebt hat: der neue Hauptbahnhof Wien definiert das Stadtbild neu. die unger Steel Group leistet mit dem dynamischen Rautendach aus Stahl ihren Beitrag dazu. die Konstruktion mit 40.000 m² Fläche ist eines der bedeutendsten aktuellen Projekte des unternehmens. derzeit ragen acht der insgesamt 14 mächtigen Rautendächer mit einer Fläche von 25.000 m² in die Höhe. Nach Fertigstellung wird sich das Rautendach mit einer Breite von 120 m und einer Länge von 420 m 15 m über dem Bahnsteigniveau erstrecken. In der Kategorie „Nationale Projekte“ wurde die unger Steel Group für dieses Projekt mit dem SOLId Bautech-Preis 2012 ausgezeichnet.
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Leindecker avanciert bei Kapsch leindecker promoted at Kapsch
> Wolfgang Leindecker ist neuer Vice President M2M und Public Transport bei Kapsch CarrierCom und damit für den weltweiten Aufbau der neuen Geschäftsfelder Machine-to-Machine Networks und Public Transport verantwortlich. Leindecker studierte u. a. in Frankreich Astrophysik und an der TU Wien Technische Physik und war mehr als zwölf Jahre im IT- und Telekommunikationsumfeld tätig; zuletzt bei NextiraOne Austria als Chief Operating Officer (COO). > Wolfgang leindecker has been appointed the new vice-president M2M and public transport at Kapsch CarrierCom. as such, he is responsible for the global development of the new business areas of machine-to-machine networks and public transport. leindecker studied astrophysics in France and technical physics at the vienna University of technology. He has over 12 years of experience in the it and telecommunications sector, most recently as chief operating officer (Coo) at Nextiraone austria. Wolfgang Leindecker, neuer Vice President M2M und Public Transport. Wolfgang leindecker, new vice-president M2M and public transport.
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Andritz holt sich frisches Geld
andritz acquires fresh money > Die von der Andritz AG begebene Unternehmensanleihe 2012–2019 ist sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Anlegern im In- und Ausland auf großes Interesse gestoßen. Aufgrund der starken Nachfrage konnte ein Volumen von EUR 350 Mio. platziert werden. Zwei Drittel des Volumens wurden von österreichischen Privatinvestoren gezeichnet, ein Drittel von Banken, Fonds und Versicherungen. Die Erstnotiz der Anleihe erfolgte am 9. Juli 2012. > the 2012–2019 corporate bond issued by andritz aG has sparked great interest among both private and institutional investors in austria and abroad. Strong demand made it possible to place a volume of eUr 350m, two-thirds of the volume being subscribed by austrian private investors, and one-third by banks, funds and insurance companies. the initial quotation of the bond took place on 9 July 2012.
Das Andritz Management kann sich über eine starke Anleihe-Nachfragen freuen. the andritz managers are pleased with the strong demand for their bonds.
Siemens liefert Anlage nach Linz Siemens to deliver plant in linz
> Die voestalpine Giesserei Linz GmbH hat bei Siemens VAI Metals Technologies eine 50 t-Vakuum-Entkohlungsanlage (VOD-Vacuum Oxygen Decarburization) mit mechanischen Vakuumpumpen bestellt. Damit ergänzt das Unternehmen seine Einrichtungen zur sekundärmetallurgischen Behandlung von Gussstählen für anspruchsvolle Anwendungen in der Energiewirtschaft und im Maschinenbau. Die Vakuum-Entkohlungsanlage wird mit der Siemens AG Österreich realisiert und soll Ende 2012 in Betrieb gehen. Siemens übernimmt die Projektierung und liefert alle Kernkomponenten für die neue VakuumEntkohlungsanlage. > voestalpine Giesserei linz GmbH has ordered a 50t vacuum oxygen decarburisation (voD) plant with mechanical vacuum pumps from Siemens vai Metals technologies. the company is thus supplementing its facilities for secondary metallurgical processing of cast steels for sophisticated applications in the energy and machine-building industries. the vacuum decarburisation plant is being realised in cooperation with Siemens aG austria and is expected to be operational from the end of the 2012. Siemens will handle the engineering and will supply all core components for the new vacuum decarburisation plant. Die VakuumEntkohlungsanlage soll Ende 2012 in betrieb gehen. the vacuum oxygen decarburisation plant should be ready by the end of 2012.
FotoS: reNee Del MiSSier, SieMeNS aG, MiCHael iNMaNN, BeiGeStellt
So sieht die Zukunft aus: Der Wiener Hauptbahnhof gilt heute schon als Meilenstein. this is what the future looks like: vienna’s central station is already regarded as a milestone.
alftime for one of the largest construction projects Vienna has ever seen: the new central Railway Station will redefine Vienna’s cityscape, and the unger Steel Group is contributing a dynamic diamond-shaped steel roof. With an area spanning 40,000m2 of steel, the construction is one of the company’s most important ongoing projects. eight of the 14 striking diamond-shaped roofs are currently in place, spanning an area of 25,000m2. upon completion, the diamond-shaped roof will rise 15m above platform level, with a breadth of 120m and a length of 420m. For this project, the unger Steel Group was awarded the SOLId Bautech Award 2012 in the National Projects category.
Palfinger macht’s nachhaltig
Knapp AG gewinnt Grocer Gold Award
> Die Palfinger Gruppe fokussiert sich auch weiterhin auf nachhaltiges Wirtschaften und gesellschaftliche Verantwortung, wie der jüngst veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht 2010/11 zeigt. So sind u. a. alle österreichischen Werke als Klimabündnisbetriebe qualifiziert. Zudem konnte Palfinger die klima:aktiv-Auszeichnung für außerordentliche Kompetenz im Klimaschutz erwerben. Gemeinsam mit anderen Unternehmen forcierte Palfinger auch die weitere Marktentwicklung der Alternativenergie Windkraft. Darüber hinaus wurden zahlreiche Programme im Bereich der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter initiiert. > The Palfinger Group continues to focus on sustainable economic activities and social responsibility, as illustrated by its recently published Sustainability Report 2010/2011. All Austrian plants are certified Climate Alliance companies. Palfinger was also able to win the klima:aktiv Award for extraordinary competence in climate protection. Together with other companies, Palfinger has pushed for further market development of wind power as an alternative energy source. Furthermore, the company has initiated numerous training and further education programmes for its employees.
> Die steirische Knapp AG, ein international tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Lagerautomation und der Lagerlogistiksoftware, wurde zum „Technology & Logistics Supplier of the Year“ gekürt. Mit der „Multichannel“Lösung für boots.com gewann Knapp den Grocer Gold Award 2012. Im neuen Boots Service Centre in Burtonupon-Trent ist u. a. ein OSR Shuttle-System mit mehr als 70.000 Stellplätzen im Einsatz. Knapp konnte sich gegen Unternehmen wie Kühne & Nagel oder NFT Distribution Operations durchsetzen. > The Styrian Knapp AG, Boots Service Centre: operating internationally in the mehr als 70.000 Stellplätze. field of warehouse automation Boots service centre: More than and warehouse logistics 70,000 storage locations. software, was voted Technology & Logistics Supplier of the Year. Knapp received the Grocer Gold Award 2012 in recognition of its multi-channel solution for boots.com. The new Boots service centre in Burton-upon-Trent is utilising an OSR shuttle system with over 70,000 storage locations. Knapp was able to beat out companies such as Kühne & Nagel and NFT Distribution Operations.
Palfinger backs sustainability
Knapp AG wins Grocer Gold Award
Zur Nachhaltigkeit zählt bei Palfinger auch die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Palfinger’s view on sustainability includes training and further education for employees.
A sustainable company – with every fiber
As the global market leader for cellulose fibers, we at Lenzing are also the global market leader when it comes to environmental protection. The wood for our cellulose fibers is derived exclusively from sustainable forestry. This corporate philosophy of sustainability ensures the renewability of valuable natural resources. In an increasingly environmentallyconscious world, this approach also ensures the future growth of the company. You can find out everything about how the Lenzing Group embodies sustainability at www.lenzing.com
industry & technology Gerhard ROISS, OMV
„Europa braucht mehr und neues Gas” “Europe needs more gas and new gas” Interview: Harald Hornacek
Der Energiewandel macht auch vor der OMV nicht Halt, meint Generaldirektor Gerhard Roiss. Gas wird künftig die Rolle des wichtigsten Energieträgers übernehmen. Deshalb ist für Roiss die Nabucco-Pipeline so bedeutend – allerdings nicht nur für den Konzern, sondern auch für die Menschen in Europa und in den ressourcenreichen Ländern wie Aserbaidschan oder im Nordirak. The energy revolution does not stop at OMV, says CEO Gerhard Roiss. Gas will become the most important energy source in the future, and this is why Roiss regards the Nabucco pipeline as so vital – not just for his company, but also for the people of Europe and for resource-rich countries such as Azerbaijan and northern Iraq.
Wir befinden uns in einer Ära des Energiewandels, der auch massiven Einfluss auf Unternehmen in dieser Branche hat. Der erste Schritt war daher für mich die Erstellung einer soliden Strategie, die auf die nächsten zehn Jahre ausgelegt ist, als Fundament einer erfolgreichen Unternehmenszukunft. Diese Strategie sieht unter anderem eine Profilschärfung – verbunden mit einer stärkeren Fokussierung auf den Upstream-Bereich, und hier insbesondere das Gasgeschäft – vor. Zudem stehen wir in der Restrukturierungsphase des Raffinerien- und Marketinggeschäfts. Das ist kein einfacher, aber absolut notwendiger Schritt, denn wir stehen hier in einem wettbewerbsintensiven Markt: Wir schließen weitaus mehr Tankstellen, als wir neue eröffnen. Der Fokus liegt auch in diesem Geschäft auf dem Integrationsvorteil. Und wir setzen »Die verstärktE auf profitables Wachstum, für das wir bereits die wichtigsten Grundlagen Gewinnung und geschaffen haben – etwa mit unserem Nutzung erkonzernweiten Performance-Steigeneuerbarer rungsprogramm, das eine ROACEEnergien wird Verbesserung (Return on Average Capital Employed, Anm.) von zwei auch die EnergieProzentpunkten bis 2014 zum Ziel hat. preise erhöhen.« Inwieweit ändert sich durch diese Strategie die Rolle der OMV selbst?
»The increased generation and Wir managen Versorgungssicherheit, consumption of um unsere rund 200 Millionen Konsumenten zufriedenzustellen. Diese renewable energy Aufgabe hat auch unter dem Eindruck will result in higher unseres ökologischen Fußabdrucks zu energy prices.« erfolgen. Und letzten Endes befinden wir uns in einem immer globaleren Wettbewerb, gerade im Energiemarkt. Die Weltbevölkerung wächst, der Wohlstand ebenso und damit der Energiebedarf. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine Umschichtung zu umweltfreundlicheren Energieträgern, also etwa von Kohle zu Gas. Das ist auch aus dem Blickwinkel der erneuerbaren Energien notwendig, denn um Leistungsschwankungen auszugleichen, benötigen wir gerade im Bereich der Erneuerbaren beispielsweise Speicherkraftwerke. Zu bedenken ist aber auch, dass die verstärkte Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien auch die Energiepreise erhöhen. Und das kann negative Auswirkungen haben, die es zu berücksichtigen gilt. Denken wir an CEE: Hier kann sich nicht jeder Mensch Energie zu marktkonformen Preisen leisten. Energie wird daher zusehends auch unter sozialpolitischen Aspekten bewertet werden müssen. Und welche Lösung haben Sie dafür parat?
Es gibt im Wesentlichen zwei Strategien: Mehr Gas in die Märkte zu bringen, wie das die USA bereits tun. Und der zweite Aspekt betrifft 56
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You took over as CEO of OMV on 1 April 2011. What has changed since then and what changes are still ahead?
We are presently living in a period characterised by an energy revolution, which has a massive impact on the companies in this sector. My first step, therefore, was to carve out a stable strategy with the next ten years in mind, to establish a foundation for the company’s successful future. This strategy includes honing our profile by placing a stronger focus on the upstream sector, and on gas in particular. In addition, we are currently restructuring our refining and marketing segment. That’s no easy feat, but it is essential, as we operate in a highly competitive market, and we’re closing more filling stations than we are opening. Our focus in this business is also on the integration advantage. And we seek to achieve profitable growth, for which we have already laid the most important cornerstones – for example, with our company-wide performance enhancement programme, which aims at improving our ROACE (return on average capital employed, ed) by two percentage points by 2014. To what extent is this strategy bringing about a change in the role of OMV itself?
We ensure security of supply to satisfy our 200 million consumers. What’s more, we have to fulfil this task while being mindful of our ecological footprint. And ultimately, we have to hold our ground amidst increasing global competition, especially in the energy market. The world’s population is growing,
as is wealth and, in connection with it, the energy demand. In this regard it is important to shift towards more environment-friendly energy sources – for example, from coal to gas – which is also vital from the perspective of renewable energy. After all, we need storage power plants to even out power fluctuations – especially in renewable energy supply. One must keep in mind, however, that the increased generation and consumption of renewable energy will result in higher energy prices. And this can have negative effects that shouldn’t be ignored. In CEE, for instance, everyone can afford energy at prices that are in line with the market. Energy will increasingly have to be priced taking socio-political aspects into consideration. And what is your suggestion?
There are essentially two strategies: The first is to bring more gas into the markets, like the US is doing. And the second involves regulations – the political dimension. But there’s also something that OMV can do: Our focus in on the upstream business. We believe that gas will soon be the most important and most used energy source. That’s why we are striving to create more supply and more quantity – also in the area of renewable energy, in which we are investing 50 million euros. We are pioneers with our secondgeneration biodiesel, which is made from waste, scrap wood and straw. We are operating the world’s first BioCrack plant in our refinery in Schwechat. The days when edibles were used to make fuel could soon be over. Another one of our focal
Foto: David Sailer
Sie sind seit 1. April 2011 Generaldirektor der OMV. Was hat sich unter Ihrer Führung verändert? Was soll sich noch weiter verändern?
Gerhard Roiss: „Wir managen Versorgungssicherheit, um unsere rund 200 Millionen Konsumenten zufriedenzustellen.“ Gerhard Roiss: “We manage security of supply to satisfy our 200 million consumers.”
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Wann rechnen Sie mit einem Ausbau der Schiefergas-Aktivitäten in Österreich, die Sie ja aufgrund der heftigen öffentlichen Diskussion vorerst auf Eis gelegt haben?
Die Kernaufgabe für die Energiezukunft Europas, sowohl in wirtschaftlicher als auch in ökologischer Hinsicht, lautet: Wir brauchen mehr und neues Gas. Hier schließt sich der Kreis zu Nabucco, zu unserem jüngsten, potenziell sehr großen Offshore-Fund in Rumänien bis hin zur Frage nach unkonventionellen Gasquellen in Europa. Schiefergas hat ein unglaubliches Potenzial. Das müssen wir auch nutzen. Wann und wie ist noch in Diskussion, aber eine Lösung wird kommen müssen. Sie setzen klare Akzente im Upstream-Bereich, jüngst mit dem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company. Welche langfristige Explorations- und Produktionsstrategie haben Sie im Mittleren Osten und welche Rolle spielen die Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und ADNOC?
Im Mittleren Osten, nicht im Nahen Osten, sind wir bereits seit Längerem stark positioniert und haben bedeutende E&P-Assets entwickelt: im Jemen seit 2004 und in der Region Kurdistan im Irak seit 2008. Die
points is hydrogen technology. The first standard-production models should be leaving the assembly line in Germany in the next couple of years. Our third pillar is geothermal energy. When do you expect to expand your shale gas extraction activities in Austria, which you put on the backburner owing to the intense public debate?
The primary task in view of Europe’s energy future – both in terms of the economy and ecology – is to get more gas and new gas. This is where
»Wir investieren im Bereich der erneuerbaren Energien EUR 50 Mio.« Nabucco comes in, as well as our most recent and potentially huge offshore fund in Romania, and also unconventional sources of gas in Europe. Shale gas has enormous potential, which we must also take advantage of. The question of when and how is still under discussion, but a solution will have to be found. You are taking decisive steps in the upstream segment; most recently, with a joint venture with the Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC). What is your long-term exploration and production strategy in the Middle East, and which role do your relations with the United Arab Emirates and ADNOC play?
We’ve had a strong position in the Middle East (not the Near East) for a long time and have been developing significant E&P assets: in Yemen since 2004 and in the Kurdistan region of Iraq since 2008. Signing our first upstream joint venture agreement in Abu Dhabi was a historic moment for OMV. In doing so we laid the cornerstone for further engagement and growth in that region. Gaining a foothold there is a great achievement for us as an Austrian company. The decisive
Restrukturierung des Raffinerienund Marketinggeschäfts: OMV schließt weitaus mehr Tankstellen, als eröffnet werden. Restructuring of the refining and marketing segment: OMV is closing more filling stations than it is opening.
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factor was our specialist knowledge, as well as our long stable partnership with the United Arab Emirates and ADNOC. This is underscored not only by our long-standing relationship with IPIC, OMV’s secondlargest stakeholder, but also by our professional collaborations in the petrochemical industry, for example the Borealis-Borouge project. Your aim with your new upstream strategy is to ensure future growth. Amongst other things, you are concentrating on your UK activities in the West of Shetlands region. This puts you in the same league with the giants of the industry who have already established themselves there with great success …
Our goal with this new strategy is to achieve profitable growth in our
»We are investing EUR 50m in renewable energy.« core competence: the exploration and production of oil and gas. We aim to increase our production organically and on our own steam by two percent on average each year. More growth than that will only be possible through acquisitions – then we could be looking at up to four percent. But the E&P business is fundamentally geared towards the long term and is extremely capital intensive. Growth won’t be possible without some financial outlay. That’s why two-thirds of our total investments will be in E&P. We invest so that we can find. What’s important, though, is a solid, balanced portfolio. At present, about three-quarters of our international oil and gas portfolio comes from EU and OECD countries. OMV is, for instance, the biggest oil producer in New Zealand. Almost two-thirds of our oil and gas production comes from our two core countries, Romania and Austria. But of course, as an oil and gas company, we have to search for oil and gas in those regions and countries that actually have these resources. Where we’ll end up growing depends entirely on the opportunities. We see growth potential in Africa, the Middle East and the Caspian region.
Fotos: David Sailer, OMV
Reglementierungen und Regulierungen – eine politische Dimension. Doch auch wir als OMV können einiges tun: Unser Schwerpunkt liegt im Upstream-Bereich. Wir gehen davon aus, dass Gas schon bald die wichtigste und stärkste Energiequelle sein wird. Daher arbeiten wir daran, mehr Angebot und mehr Volumen zu schaffen, auch im Bereich der erneuerbaren Energien. Wir investieren 50 Millionen Euro in diesem Bereich. Mit unserem Biodiesel 2. Generation, der aus Abfällen, Holzresten und Stroh gewonnen wird, sind wir Vorreiter. In der Raffinerie Schwechat haben wir die erste BioCRACK-Pilotanlage der Welt in Betrieb. Die Zeiten, als Nahrungsmittel zur Treibstoffgewinnung herangezogen wurden, könnten damit bald vorbei sein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt für uns in der Wasserstofftechnologie. Hier sollen in den nächsten Jahren die ersten Serienmodelle in Deutschland vom Band rollen. Und als drittes Standbein setzen wir auf Geothermie.
Unterzeichnung unseres ersten Upstream-Joint Ventures in Abu Dhabi ist allerdings durchaus ein historischer Moment für die OMV. Wir haben damit einen Grundstein für weiteres Engagement und Wachstum in der Region gesetzt. Für uns als österreichisches Unternehmen ist es ein großer Erfolg, dort Fuß zu fassen. Entscheidend war vor allem unsere Fachkenntnis, aber zweifelsohne auch unsere über Jahre gewachsene gute Partnerschaft mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und ADNOC. Das zeigt nicht nur unsere langjährige Stakeholderbeziehung mit IPIC, dem zweitgrößten Aktionär der OMV, sondern auch die professionelle Zusammenarbeit durch Kooperationen im Bereich der Petrochemie wie das Borealis-Borouge Projekt. Mit Ihrer neuen Upstream-Strategie wollen Sie das zukünftige Wachstum sicherstellen, unter anderem mit einer Fokussierung der UK-Aktivitäten auf die Region westlich der Shetlandinseln. Sie spielen damit in einer Liga mit den ganz Großen der Branche, die dort bereits erfolgreich tätig sind …
Mit unserer neuen Strategie wollen wir in unserer Kernkompetenz profitabel wachsen: in der Suche und Förderung von Öl und Gas. Organisch, also aus eigener Kraft, wollen wir die Produktion jährlich um durchschnittlich 2 Prozent steigern. Darüber hinaus wird Wachstum nur über
The energy industry is definitely one of the sectors that are under the most scrutiny on an international level. How do you win trust in this difficult climate?
By giving clear answers to the questions that everyone has to think about at some stage: Where will we get the energy we need in the future? How can we ensure that our planet’s resources are used as efficiently and sustainably as possible? I can see a good position for OMV here. We are on the right track to becoming an integrated company that covers the value creation chain from crude oil to refineries and petrochemicals – with the help of Borealis’s competences, in particular – to the provision of
Gerhard Roiss: „Die Kernaufgabe für die Energiezukunft Europas lautet: Wir brauchen mehr und neues Gas.“ Gerhard Roiss: “The primary task in view of Europe’s energy future is to get more gas and new gas.”
materials for weight-reduced bodywork parts for the automotive industry. Credibility is key to this strategy, which is definitely something we still need to work on, especially as a company in the energy industry. What’s your view on the current status of the Nabucco project?
The gas demand in Europe is rising, and at the same time domestic production is decreasing. Nabucco is the strategic alternative that will Succeed 04/12
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Akquisitionen machbar sein. Dann ist auch ein Wachstum um bis zu 4 Prozent möglich. Doch das E&P-Geschäft ist grundsätzlich langfristig und äußerst kapitalintensiv. Wachstum wird nicht ohne finanziellen Aufwand zu schaffen sein. Deshalb werden zwei Drittel der Gesamtinvestitionen in den E&P-Bereich gehen. Wir investieren, um zu finden. Wichtig ist hierbei allerdings ein solides, ausgewogenes Portfolio. Derzeit kommen rund drei Viertel unseres internationalen Öl- und Gasportfolios aus EU- und OECD- Ländern. Die OMV ist beispielsweise der größte Ölproduzent Neuseelands. Fast zwei Drittel unserer Öl- und Gasproduktion stammen aus den beiden Kernländern Rumänien und Österreich. Aber natürlich müssen wir als Öl- und Gasunternehmen in jenen Regionen und Ländern nach Öl und Gas suchen, in denen diese Rohstoffe auch vorhanden sind. Wo genau wir letzten Endes wachsen werden, hängt ganz von den Möglichkeiten ab. Wachstumspotenzial sehen wir in Afrika, dem Mittleren Osten und der Kaspischen Region. Die Energiewirtschaft ist sicherlich eine jener Branchen, die international besonders kritisch beobachtet werden. Wie können Sie Vertrauen in diesem schwierigen Umfeld aufbauen?
also bring with it benefits for an entire region. The export of energy from that part of the world creates more wealth there and also helps
»Wachstumspotenzial sehen wir in Afrika, dem Mittleren Osten und der Kaspischen Region.«
»We see growth potential in Africa, the Middle East and the Caspian region.«
understand the framework conditions, you can appreciate the complexity. The overall objective, however, is the same: get new gas to Baumgarten, ie the Central European Gas Hub, one of the most important distribution stations in all of Europe. It’s not only about diversifying Europe’s gas supply, of which one-third is presently of Russian origin; the implementation of the Nabucco project – irrespective of the length of the pipeline – will
Europe. In the long term we could, of course, also bring our own gas here, but if countries like Azer baijan and northern Iraq can take advantage of the potential that lies
„Wir sind auf dem besten Weg zu einem integrierten Unternehmen“, gibt CEO Gerhard Roiss die Richtung vor. “We are on the right track to becoming an integrated company,” says CEO Gerhard Roiss.
Fotos: David Sailer, OMV
Durch klare Antworten auf Fragen, die sich letzten Endes jeder Mensch stellen muss. Wo nehmen wir künftig die Energie her, die wir benötigen? Wie sorgen wir dafür, dass die Ressourcen dieser Welt möglichst effizient und nachhaltig genützt werden? Ich sehe hier eine sehr gute Position für die OMV. Wir sind auf dem besten Weg zu einem integrierten Unternehmen, das die Wertschöpfungskette von Rohöl über Raffinerien und Petrochemie – insbesondere durch die Kompetenzen der Borealis – bis etwa hin zur Bereitstellung von Materialien für gewichtsreduzierende Karosserieteile
bring new gas from a new region to Austria and Europe via a new route. An epochal project – both strategically and politically. If you
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für die Autoindustrie abdeckt. In dieser Strategie kommt dem Thema Glaubwürdigkeit eine zentrale Bedeutung zu. Da gibt es sicherlich noch viel zu tun, gerade für ein Unternehmen in der Energiebranche. Wie beurteilen Sie den aktuellen Status rund um das Nabucco-Projekt?
Der Gasbedarf in Europa steigt. Gleichzeitig geht die inländische Produktion zurück. Nabucco ist die strategische Alternative, neues Gas aus einer neuen Region über eine neue Route nach Österreich und Europa zu bringen. Ein Jahrhundertprojekt – strategisch und politisch. Versteht man die Rahmenbedingungen, versteht man die Komplexität. Das übergeordnete Ziel bleibt aber gleich: neues Gas nach Baumgarten zu bringen, also in den Central European Gas Hub und damit an eine der wichtigsten Verteilstationen in ganz Europa. Es geht nicht nur um eine Diversifizierung der Gaslieferungen für Europa, die ja heute zu einem Drittel von Russland bereitgestellt werden. Wir erreichen mit der Umsetzung des NabuccoProjektes – gleich, in welcher Streckenlänge – auch eine Aufwertung einer gesamten Region. Die Lieferung von Energie aus diesem Teil der Welt sorgt dort für mehr Wohlstand und hilft auch Europa. Langfristig könnten wir natürlich auch unser eigenes Gas hierher transportieren. Aber wenn Länder wie Aserbaidschan bzw. Regionen wie der Nordirak das Potenzial, das in ihren Energieressourcen vorhanden ist, nützen können, dann haben sie auch die Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln und ihre Rolle als Partner Europas zu festigen. Dazu tragen wir mit unseren Aktivitäten bei.
in their energy resources, then it’s also a chance for them to develop and strengthen their role as a partner of Europe. Our activities are our contribution towards that. How do you think things will develop in Turkey?
Turkey is of economic importance to us. Which other region can boast of 7.5 percent growth in 2011? Turkey has been a dynamically growing country in recent years, especially compared to the other European markets we operate in. Moreover, Turkey is our strategic bridge into the resource-rich Middle East and Caspian region, where we have exploration and production undertakings. Petrol Ofisi owns the only nationwide filling station network in the rapidly growing Turkish market. Our leading
Die OMV will mehr Gas nach Baumgarten bringen, eine der wichtigsten Verteilstationen in ganz Europa. OMV wants to get more gas to Baumgarten, one of Europe’s most important distribution centres.
role opens up a range of possibilities, not only for the oil marketing business, but also for other business segments of our company. We believe that the Turkish market has particular potential for growth in the gas business. And I must say that Austria, as a neutral country, enjoys a very special status in that region. We have a strong traditional and cultural connection – more so than some may think! I am deeply impressed by the vitality prevalent in this country and by Succeed 04/12
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Gerhard Roiss: „Die Türkei ist für uns der strategische brückenschlag in die rohstoffreiche Region des Mittleren Ostens und die Kaspische Region.“ Gerhard roiss: “turkey is our strategic bridge into the resource-rich Middle east and Caspian region.”
the positive energy the people exude. These moments fascinate me over and over again. And Romania?
Romania is a very important market for us – not least because Petrom was our company’s largest investment to date. Petrom was responsible for almost half of the OMV Group’s result in the first
quarter of 2012 and is the leading oil and gas company in See. Oil and gas will continue to be the most important source of energy in Romania and to meet about half of the demand there. The energy industry is still Romania’s biggest industrial sector and we believe that there will be exciting possibilities for on- and offshore activities in the future. The decisive factor here is having the right basic approach: we don’t only see what the country can give us, but also make sure that we give something in return. That applies not only to our immense investments, but also to our social commitment.
Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung in der Türkei ein?
die Türkei ist für uns wirtschaftlich sehr wichtig. Welche Region konnte im Jahr 2011 ein Wachstum von 7,5 Prozent vorweisen? die Türkei war in den letzten Jahren ein sehr dynamisch wachsender Markt, gerade im Vergleich zu anderen europäischen Märkten, in denen wir tätig sind. darüber hinaus ist die Türkei für uns der strategische Brückenschlag in die rohstoffreiche Region des Mittleren Ostens und in die Kaspische Region, wo wir explorations- und Produktionsinteressen verfolgen. Petrol Ofisi verfügt über das einzige flächendeckende Tankstellennetz im schnell wachsenden türkischen Markt. unsere führende Rolle eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, nicht nur für das Ölmarketinggeschäft, sondern auch für andere Geschäftsbereiche des Konzerns. Gerade am türkischen Markt sehen wir ein hohes Potenzial für Wachstum im Gasbereich. Man muss auch sagen, dass Österreich als neutrales Land eine ganz besondere Bedeutung in der Region genießt. Wir haben eine starke traditionelle und kulturelle Verbundenheit – mehr, als manche auf den ersten Blick glauben würden! Ich bin tief beeindruckt von der dynamik, die in diesem Land vorherrscht, und von der positiven energie, die von der Bevölkerung ausgeht. es ist für mich stets faszinierend, diese Momente zu erleben. und Rumänien?
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Energie für Österreich: In Hohenruppersdorf in Niederösterreich fördert die OMV seit vielen Jahren Öl und Gas. Power for austria: For years oMv has been recovering oil and gas in Hohenruppersdorf in lower austria.
Gute Zahlen
Healthy figures
Das erste Quartal 2012 verlief gut für die OMV. Ein Highlight war der Gasfund vor der rumänischen Schwarzmeerküste im Februar. In Libyen erreichte die OMV Förderung rasch wieder rund 85 Prozent des Vorkrisenniveaus. Diese Mengen trugen positiv zum operativen Ergebnis bei. Ein günstiges Ölpreisumfeld und Kosteneinsparungen haben das gute Ergebnis ebenfalls unterstützt. Allerdings bleiben die Raffinerie- und auch Marketingmargen unter Druck. 2011 betrug der Konzernumsatz rund 34 Mrd. Euro.
oMv had a good q1 2012. one of the highlights was the discovery of gas off the romanian coast of the Black Sea in February. in libya, oMv’s production quickly climbed up to about 85% of the pre-crisis level, which had a positive effect on the company’s operating income, as did a favourable oil price environment and cost reductions. the refinery & marketing margins are, however, still under pressure. in 2011 the company’s turnover amounted to about eUr 34bn.
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FotoS: DaviD Sailer, oMv
Rumänien ist für uns ein sehr wichtiger Markt. und das nicht allein deshalb, weil die Petrom das bisher größte Investment unseres unternehmens darstellt. die Petrom trug im ersten Quartal 2012 fast die Hälfte zum ergebnis der OMV Gruppe bei und ist das führende Öl- und Gasunternehmen in See. Öl und Gas werden auch weiterhin die wichtigste energiequelle in Rumänien bleiben und rund die Hälfte der Nachfrage decken. Nach wie vor ist der energiesektor der größte Wirtschaftsbereich in Rumänien, in dem wir auch künftig attraktive Möglichkeiten für On- und Offshore-Aktivitäten sehen. entscheidend ist aber auch hier die Frage der Haltung: Wir sehen nicht nur, was uns das Land gibt, sondern achten auch genau darauf, entsprechend etwas zurückzugeben. das betrifft sowohl die enormen Investitionen als auch das soziale engagement.
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Zukunft auf vier Rädern The future on four wheels
MILA von Magna Steyr aus Graz: eine ganz besondere Art von Sport-SuV. Mila, built by Magna Steyr in Graz, is a very special sportive SUv.
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Die österreichische Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren von Lohnfertigern und simplen Zulieferern recht deutlich in Richtung forschende Systemlieferanten entwickelt.
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uch wenn sie aufgrund des fehlenden Motors nicht selber fahren kann, steht Mila immer wieder im Scheinwerferlicht der Benzinbranche. Am Genfer Automobilsalon drängten sich die Fachjournalisten um das futuristisch aussehende Designmodell von Magna Steyr aus Graz. Es ist eine Art Sport-SUV, dessen Besonderheit das Lamellendach darstellt. Dieses kann in wenigen Sekunden aus dem geländegängigen Fahrzeug ein schickes Cabrio oder einen Pick-up für Sportgeräte machen. „Wir sehen in der Zukunft eine relativ große Diversifizierung des Marktes“, erzählt Wolfgang Kriegler, Leiter Advanced Development bei Magna Steyr. Diese Diversifizierung sieht man bereits im aktuellen Fertigungsprogramm des Unternehmens: Von den Bändern in Graz rollen derzeit unter anderem ein Geländeklassiker, der Mercedes (Puch) G, ein Sportwagen von Peugeot sowie eine Allradvariante des Mini. Künftig wird Magna auch noch eine kleine Luxuslimousine für Nissan Infiniti bauen. Doch Kriegler meint nicht nur die Vielfalt der Fahrzeugklassen. Als Techniker sieht er unter die metallene Haut, wo derzeit ebenfalls große Umwälzungen stattfinden. Bei diesen muss ein weltweit agierender Zulieferkonzern ganz vorne mit dabei sein. Aus diesem Grund hat Magna Steyr längst seinen Spezialbereich Allradantrieb hinter sich gelassen und forscht und entwickelt in ganz anderen Sparten. In einer davon ist etwa das Projekt „CULT: Cars’ Ultralight Technologies“ angesiedelt. Hier geht es um eine umfassende Gewichtreduktion des Fahrzeuges bei gleicher Sicherheit und hohem Komfort. „Es beginnt bei leichten Karosserien und leichteren Innenkomponenten“, erklärt Anton Mayer, der innerhalb der gesamten Magna Group für Coordination Vehicle Project & Innovation zuständig ist. Um das Gewicht eines Kompaktautos von 900 Kilogramm auf 600 Kilogramm zu reduzieren oder den CO2-Ausstoß unter 50 Gramm pro Kilometer zu drücken, braucht man ein komplexes Gesamtkonzept, das den Leichtbau – mit neuen Faserverbundwerkstoffen – bis in die Achsen hinein umsetzt. Und natürlich auch einen extrem sparsamen Motor. Magna denkt hier an einen kleinen aufgeladenen Gasdirekteinspritzer. Die Grazer Ingenieure haben erkannt, dass sie in ganz neue Felder vorstoßen müssen, wenn sie für ihre globalen Kunden aus der Automobilindustrie weiterhin relevant bleiben wollen. „Ein ehemaliger Blechhersteller tut sich am Anfang etwas schwer mit einem Thema wie Connectivity“, so Innovationsmanager Mayer. „Dazu braucht es ein gewaltiges Umdenken.“ Zwar rechne er nicht damit, dass Microsoft oder Apple eigene Fahrzeuge auf den Markt bringen werden. Doch deren populäre Anwendungen müssen im Auto problemlos laufen, das Fahrzeug daher in ein größeres – virtuelles – Netz eingebunden sein. Und dazu ist viel Entwicklungsarbeit notwendig.
Foto: Reinhard Engel
Gute Position
Dies geschieht heute quer durch Österreich in einer Branche, die einst von Stahl, Gummi und Glas dominiert war. Mit insgesamt 900 Unternehmen – davon mehrheitlich KMUs –, 175.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von rund 22 Milliarden Euro im Jahr 2010 ist die Automobilbranche in Österreich einer der bedeutendsten Industriesektoren. Und immer mehr verschiebt sich der Schwerpunkt dabei von reinen Produktlieferungen, von simpler Teile- und Komponentenerzeugung hin zu Entwicklungsarbeit, zum Testen und kreativen Schöpfen. Das erfolgt meist in enger Zusammenarbeit mit den großen Automobilkonzernen, vor allem in Deutschland. AVL List, ebenfalls in Graz, gilt als Vorzeigeunternehmen im Bereich Motorenentwicklung. AVL List ist heute das weltweit größte private Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen. Was einst mit dem Testen von rau laufenden Direkteinspritz-Dieselmotoren begann, ist längst in Richtung Systemintegration gewachsen. Die Forschungsquote des 5000-Mann-Unternehmens liegt bei 12,5 Prozent; und darin sind die Entwicklungsaufträge der Kunden noch
In the past few years, Austria’s automotive sector has become much more than a group of toll manufacturers and plain suppliers, and now boasts a host of research-based system suppliers.
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lthough MILA can’t actually drive – it doesn’t as yet have an engine – it is nevertheless regularly in the limelight in the petrol industry. Automotive journalists were falling over themselves to get a glimpse of Magna Steyr’s futuristic-looking design model at the International Motor Show in Geneva. MILA is a sportive type of SUV and features a folding roof that can turn this allterrain vehicle into a smart cabriolet or a pick-up for sports equipment in a matter of seconds. “We expect the market to become quite diversified in the future,” says Wolfgang Kriegler, head of advanced development at Magna Steyr. This diversification can already be observed in the company’s current product line: vehicles as varied as the classic all-terrain Mercedes (Puch) G, a Peugeot sports car and a four-wheel drive version of the Mini are presently leaving the assembly line in Graz. In future, Magna will also be building a small luxury sedan for Nissan-Infiniti. But Kriegler isn’t only referring to the diversity of vehicle classes. As an engineer, he pays attention to what is under the bodywork, where radical changes are happening too. A supplier operating globally needs to be at the front line, and for this reason Magna Steyr has long abandoned its specialist area of four-wheel drive engineering and is now doing R&D in other areas. One of these, for example, is CULT (Cars’ Ultralight Technologies), with which Magna seeks to achieve a significant reduction in vehicles’ weight, while maintaining their high level of safety and comfort. “It all begins with light bodywork and lighter internal components,” explains Anton Mayer, who is responsible for the coordination of vehicle projects and innovation for the entire Magna Group. Reducing a 900-kilogram compact car’s weight to 600 kilograms, or its CO2 emissions to less than 50 grams per kilometre calls for a complex overall concept that implements lightweight construction down
to its axles by using novel fibrereinforced materials – in addition to an economical engine, of course. Magna has a small turbocharged direct injection engine in mind. The Graz-based engineers have realised that they need to venture into new fields if they want to maintain their standing among their customers worldwide. “A former sheet metal company has difficulties when confronted for the first time with topics such as connectivity,” innovation manager Mayer says. “It takes a radical change in thinking.” He doesn’t really expect Microsoft or Apple to start developing their own vehicles, but their popular applications have to operate smoothly in cars, which therefore need to be integrated in a larger – virtual – network. And this requires a lot of R&D. Solid position
Today R&D is being done throughout Austria, in an industry that used to be all about steel, rubber and glass. With a total of 900 companies – most of them SMEs – that employ 175,000 workers and generated about 22 billion euros in 2010, the automotive sector is one of the most important industry sectors in Austria. The focus is increasingly shifting from the mere supply of products and the manufacturing of simple parts and components to product development, testing and creative work, which is usually done in close collaboration with major, predominantly German, automotive corporations. AVL List, also from Graz, is regarded as an exemplary company in the area of engine development. It is the worldwide largest privately owned company for the development, simulation and testing of powertrain systems. What started off as testing of unbalanced directinjection diesel engines has long grown into system integration. The proportion of research in the 5,000-strong company is around 12.5 percent, and this doesn’t even include the R&D projects commissioned by customers. In recent years AVL List has put great emphasis Succeed 04/12
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AVL List setzt Forschungsschwerpunkte im Bereich Hybridtechnologie. Das Ergebnis fährt bereits. AVL List puts great emphasis on researching hybrid technology. The fruits of this research can already be seen in the streets.
on researching hybrid technology, and the first cars have already hit the streets. Furthermore, AVL List offers its own module system, which allows engines and gearboxes to be assembled according
Schnittstellenmanagement
Ein Spezialproblem eines Hybridkonzepts wird auch in einer Wiener Firma bearbeitet: Das reibungslose elektronische Zusammenspiel zwischen einem konventionellen Verbrennungsmotor, der die Vorderräder antreibt, und elektrisch betriebenen Hinterrädern. TTTech ist ein Spin-off der Technischen Universität Wien. Die Firma, mittlerweile mit 240 Mitarbeitern, hat sich ganz auf zuverlässige Netzwerke spezialisiert. Der Großteil davon findet seine Anwendung in Automobilen, aber TTTech beliefert auch US-Luftfahrtkonzerne. An der Schnittstelle zwischen realer und virtueller Welt arbeiten die Ingenieure und Forscher von Virtual Vehicle in Graz. Dortige Projekte beschäftigen sich etwa mit der Sicherheit der Insassen, mit Bordnetzen im Auto oder mit zukunftsträchtigen Batteriemodellen für Elektromobile. Immer wieder geht es dabei um aufwändige Systemsimulationen, mit deren Hilfe teure Prototypenbauten und reale Crashtests deutlich reduziert werden können, ohne dass dadurch die Entwicklungsgeschwindigkeit oder die Zuverlässigkeit leiden würden. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Entwicklung einer leichten, aber stabilen B-Säule (der Säule zwischen den vorderen und hinteren Türen) im Auto. Bisher mussten für die Neuentwicklung dieses für den Seitenaufprall extrem wichtigen Teils jeweils komplette Prototypen gecrasht werden, wobei der Preis pro Stück eine Million Euro betrug. Jetzt lässt sich ein großer Teil davon bereits am Rechner erledigen. Auf ein ganz spezielles Segment konzentriert sich der klassische Zulieferer Ventrex Automotive in Graz. Das Kerngeschäft des 110-Mitarbeiter-Unternehmens betrifft relativ simple Kompressoren, die Autos ohne Ersatzreifen für Reifenpannen beigepackt werden. Daneben hat man sich aber auch auf Ventile für Gastanks in verbrauchsgünstigen Fahrzeugen spezialisiert. „Noch ist das ein kleiner Markt, aber ein stark wachsender“, so Verkaufsleiter Bernhard Kiener. Ventrex arbeitet bereits mit großen deutschen Konzernen zusammen. Darüber hinaus sieht das Management Erdgas als Brückentechnologie zur nächsten Entwicklungsstufe, nämlich zum Wasserstoff. Reinhard Engel 66
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»Mit einem Umsatz von EUR 22 Mrd. ist die Automobilbranche in Österreich höchst bedeutend.« to a kind of building block system, using traditional and electric drive units, without having to make any substantial alterations to the car itself. Interface management
One particular problem in connection with the hybrid concept is presently being tackled by a Vienna company: the smooth electronic interaction between a conventional combustion engine, which propels the front wheels, and the electrically powered rear wheels. TTTech, a spinoff of the Vienna University of Technology, is now a company with 240 employees that specialises entirely in reliable networks. These are mainly used in cars, but TTTech’s customers also include US aviation companies.
»With EUR 22bn in turnover, the automotive sector is one of the most important industry sectors in Austria.« creating valves for fuel tanks in fuelefficient vehicles. “That may still be a small market, but a fast-growing one,” says head of sales Bernhard Kiener, and Ventrex is already collaborating with large German corporations. Furthermore, the Ventrex management sees natural gas as a bridging technology to the next stage of development: namely, to hydrogen propulsion. Reinhard Engel
Fotos: Getty Images, Reinhard Engel
gar nicht enthalten. AVL List hat in den letzten Jahren einen besonderen Forschungsschwerpunkt im Bereich Hybridtechnologie gesetzt – erste Autos sind bereits auf den Straßen. Darüber hinaus bietet AVL List ein eigenes Modulsystem an, bei dem Motoren und Getriebe fast baukastenartig aus traditionellen und elektrischen Antriebseinheiten zusammengestellt werden können, ohne dass beim Fahrzeug selbst größere Umbauten nötig sind.
The engineers and researchers at the Graz-based company Virtual Vehicle are working on the interface between the real world and the virtual world. Their projects deal with issues such as passenger safety, wiring systems in cars, and future-oriented battery models for electric vehicles. And so often complex system simulations are needed to help reduce the number of costly prototypes and crash tests necessary, without jeopardising the pace of development or the reliability. One actual example of this is the development of a light but stable centre pillar (located between the front and back doors) for cars. Up until now, new developments surrounding this part of a car’s anatomy that is so vital in case of a side collision required entire prototypes – costing one million euros each – to be crashed. These days a large part of that research can already be done on computers. Ventrex Automotive, a Grazbased supplier with 110 employees, focuses on one highly specialised segment: relatively simple compressors that are included in cars without a spare tyre, to be used for tyre repairs. Apart from that, Ventrex Automotive has also specialised in
Export Exports
Next Stop, Shanghai Next stop, Shanghai Bereits rund 50 österreichische Zulieferbetriebe produzieren in China. Darunter sind auch einige aus der Automobilindustrie. There are already about 50 Austrian suppliers who are manufacturing their products in China, and quite a few of them produce for the automotive sector.
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ach wie vor stehen in China die Zeichen auf Wachstum – und das überproportional. „Der chinesische PKW-Markt wird 2018 doppelt so groß sein wie der US-amerikanische oder der westeuropäische“, so Rupert Petry, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger Management Consultants. In Zahlen bedeutet das ein jährliches Plus von rund 8 Prozent auf 33 Millionen PKW. Dieses Wachstum sollten aber nicht nur die Markenhersteller selbst nutzen, so Petry. „Die richtige Strategie wird entscheiden, ob und wie sehr sich die Hersteller und die Zulieferbetriebe aus Mitteleuropa in China positionieren und durchsetzen können.“ Diesem Rat folgt bereist eine ganze Reihe österreichischer Unternehmen aus der Automobilbranche. „Wir haben derzeit etwa 50 Zulieferbetriebe, die in China produzieren“, erzählt der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Shanghai, Raymund Gradt. „Das betrifft nur den KFZ-Markt im eigentlichen Sinn. Dazu kommen noch einmal zehn bis fünfzehn Unternehmen im Bereich Baumaschinen. Und natürlich Maschinenbauer oder IT-Firmen, die mittelbar an der Automobilbranche dranhängen.“ Bei den meisten ist Wachstum angesagt. Einige Beispiele: Magna Steyr eröffnete im vorigen September in Shanghai das vierte Engineering Center in China mit Testeinrichtungen und der Möglichkeit, ganze Prototypen zu entwickeln und zu fertigen. „Bis zu acht Prototypen pro Woche können wir hier bauen“, so ein Manager. 500 Mitarbeiter verdienen im neuesten Entwicklungszentrum ihr Brot. AVL List ist ebenfalls schon seit Längerem in China aktiv. Dabei dürften seine historischen Beziehungen wohl zu den ältesten gehören: Der Firmengründer des Motorenspezialisten, Professor Hans List, lebte immerhin schon von 1926 bis 1932 in China und unterrichtete an der Tongji-Universität von Woosung in Shanghai. Heute werden im chinesischen Motorenentwicklungszentrum von AVL List Aufträge internationaler und chinesischer Kunden bearbeitet. Aber auch bei den klassischen Zulieferern tut sich etwas. Pollmann, ein niederösterreichischer Erzeuger von Schiebedachmechaniken, vergrößert soeben seine Produktionskapazität in China. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch kleinere österreichische Unternehmen am chinesischen Markt Chancen haben“, so der Wirtschaftsdelegierte Gradt. Pollmann beschäftigt im Stammwerk rund 450 Mitarbeiter. Seit diesem Jahr sind es in China fast ebenso viele. Reinhard Engel
Auch kleinere österreichische Firmen haben auf dem großen chinesischen Markt gute Chancen. Smaller Austrian companies also stand a good chance of succeeding on the Chinese market.
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n China all signs are still pointing to growth – to disproportionately high growth, even. “By 2018 the Chinese passenger car market will be twice the size of that of the US or western Europe,” says Rupert Petry, managing partner at the Vienna office of Roland Berger Management Consultants. In numbers, this means an annual increase of about 8 percent up to 33 million cars. But it is not only the brand manufacturers themselves who should take advantage of this growth, says Petry: “The right strategy will decide whether and to what extent the manufacturers and suppliers from central Europe will be able to position themselves and flourish in China.”A whole slew of Austrian automotive companies have already taken this advice to heart. “We currently have about 50 automotive
suppliers producing in China,” Raymund Gradt, the Austrian trade delegate in Shanghai, confirms.“And that’s looking only at the automotive market in the strictest sense. If you broaden the circle, there are still another 10 to 15 companies in the construction vehicle sector, as well as machine construction companies and IT companies that are closely connected with the automotive sector.” And growth is in the cards for most of them. Some examples: Last September Magna Steyr opened its fourth Chinese engineering centre in Shanghai, with testing facilities and the necessary setup to be able to develop and manufacture entire prototypes. “We can make up to eight prototypes a week here,” says one of the managers. This new engineering centre provides jobs for 500 employees. AVL List has also been active in China for quite some time, and the company’s historical connection to the country possibly counts among the oldest: the founder of the auto motive company, Prof Hans List, lived in China from 1926 to 1932 and lectured at Tongji University in Woosung near Shanghai. Today international and domestic orders are processed at AVL List’s technical centre in Shanghai. But other kinds of suppliers also have a lot going on. Pollmann, a Lower Austrian manufacturer of sunroof mechanics, is currently expanding its production capacity in China. “This shows that smaller Austrian companies also stand a good chance of succeeding on the Chinese market,” says trade delegate Gradt. Pollmann employs some 450 workers at its main production site in Austria and, as of this year, almost the same number in China. Reinhard Engel Succeed 04/12
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industry & technology IT
Lösungen aus der Steckdose Solutions from the mains socket Interview: Harald Hornacek
Nur 20 bis 30 Prozent der IT-Kosten werden für neue Prozesse ausgegeben; der große Rest hingegen für die reine Systemerhaltung. Martin Winkler, Geschäftsführer der Oracle Austria GmbH, will das ändern. Only between 20 and 30 percent of companies’ IT expenses actually go to new processes; the rest is spent mostly on maintenance. Martin Winkler, managing director of Oracle Austria GmbH, intends to change that.
Stimmt, wir sind von einem Datenbank- und E-Business-Suite-Anbieter zu einem Komplettanbieter für Geschäftskunden geworden. Wir sind quer durch alle Branchen vertreten und entwickeln jeweils branchenspezifische Applikationen. In Österreich haben wir – aus der Tradition heraus – eine starke Position im Finanzwesen, sind aber auch bei Telcos, in der Fertigungsindustrie oder im Handel sehr stark vertreten. Wir sind zudem ein bewährter Lösungsanbieter für Rechenzentrenbetreiber. Was sind derzeit die großen Themen in der IT?
Im Mittelpunkt steht sicherlich der Kostendruck, der sich über die gesamte Wirtschaft, aber auch über den öffentlichen Sektor zieht. Die wichtigsten Themen sind dabei Kosten sparen, Effizienz steigern und der weitere Ausbau des E-Governments. Im Großkundenbereich ist festzustellen, dass immer mehr Geschäftsprozesse mit Standard IT-Lösungen abgedeckt werden sollen. Sicherheit ist dabei ein zentraler Faktor. Aber auch die Möglichkeit, beispielsweise schnelleres Finanzreporting mit verbesserter Sicherheit und geringeren Risiken zu erreichen. Und Cloud Computing?
Ja, aber für Oracle ist das nichts Neues. Wir verfolgen diesen Ansatz schon seit vielen Jahren. Was sicher zunehmen wird, ist das Thema Private Cloud, also im Unternehmen die Technologien über das Intranet zu nützen. Wir fokussieren uns zudem auf das Thema Simplifizierung und arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung offener Standards, die mit möglichst geringem Mitteleinsatz optimale Lösungen bereitstellen können. Diese Strategie verfolgen wir auch bei unseren mobilen Lösungen: Wir entwickeln Lösungen, um den Arbeitsablauf für die Mitarbeiter effizienter zu gestalten. Das heißt konkret in der Praxis?
Letzten Endes geht es um das Prinzip „plug-and-play“, also um komplette und komplexe Lösungen aus der Steckdose, die wir aus einer Hand anbieten. Denn nach wie vor werden heute 70 bis 80 Prozent der IT-Kosten allein dafür aufgewendet, die Systeme am Laufen zu halten. Für neue Geschäftsprozesse sind hingegen nur 20 bis 30 Prozent vorgesehen. Hier sehe ich keinen Mehrwert für die Unternehmen, im Gegenteil: Damit hemmt man die Innovationskraft im Betrieb. Unser Ansatz lautet daher: mehr Wert und niedrigerer Total Cost of Ownership. 68
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In the past few years Oracle has developed considerably and expanded its portfolio. In what way do your customers benefit from that?
That’s true. We went from a database and e-business suite provider to a full-service provider for corporate customers. We have customers in all sectors, for whom we develop industry-specific applications. In Austria we have a strong position in our traditional financial sector, but are also very active in telcos, in the manufacturing industry and in retail. In addition, we are a successful provider of solutions for operators of data processing centres. What are the big issues in IT at the moment?
The central issue is definitely the cost pressure that is prevalent throughout the industrial sector as well as in the public sector. The most important points in this regard are cutting costs, increasing efficiency, and continuing with the development of e-government. What can be
observed among major customers is that they want more and more business processes to be handled using standard IT solutions. Security is a key factor in this respect, as well as being able to achieve, say, speedier financial reporting with improved security and less risk. And cloud computing?
Yes, but that isn’t news to us. Oracle has been following that approach for years. What will definitely gain relevance is the private cloud – ie using the technologies in companies via the intranet. Furthermore, we are focusing on the topic of simplification, and are working at full stretch on the further development of open standards that can provide the best solutions at the lowest possible cost. This is also our strategy when it comes to mobile solutions: we develop solutions that make work processes more efficient for employees. What does that mean in practice?
Ultimately it’s all about the plug and play principle, which means that we offer complex full-service, one-stop solutions. Between 70 and 80 percent of companies’ IT expenses today are still spent on just keeping systems running. Only 20 to 30 percent are allocated to new business processes. That doesn’t represent any added value for companies. On the contrary, it throttles the innovative strength in companies. Our approach is: more value and a lower total cost of ownership.
Martin Winkler: „Mehr Wert und niedrigerer Total Cost of Ownership für die Unternehmen.“ Martin Winkler: “More value and a lower total cost of ownership for companies.”
Foto: beigestellt
Oracle hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und sein Portfolio erweitert. Wie spüren das Ihre Kunden?
law& taxation Schönherr begleitet OMV Petrom Schönherr advises OMV Petrom
fwp betreut Verkauf der Domoferm Gruppe fwp handles sale of the Domoferm Group
CHSH berät IMMOFINANZ AG bei Emission CHSH provides advice to IMMOFINANZ AG in emission
> Schönherr hat die OMV Petrom SA beim Verkauf ihres 99,99 %-Anteils an der Petrom LPG SA an die rumänische Crimbo Gas International SRL beraten. Die OMV Petrom SA ist der größte Erdöl- und Erdgasproduzent in Südosteuropa. Das an der Bukarester Börse notierte Unternehmen zählt zur OMV Gruppe, die einen 51,01 %-Anteil hält. Die involvierten Parteien haben Stillschweigen über die Höhe der Transaktion vereinbart. Die Bewilligung der rumänischen Wettbewerbsbehörde ist noch ausständig.
> Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH (fwp) hat den Verkauf der Domoferm Gruppe beraten. Der strukturierte Verkaufsprozess, an dem sich zahlreiche in- und ausländische Finanz- und strategische Investoren beteiligt haben, wurde kürzlich abgeschlossen. Den Zuschlag erhielten die österreichische Austro Holding GmbH und die grosso holding Gesellschaft mbH, die gemeinsam künftig 70 % der Domoferm Gruppe halten werden. Die Durchführung der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Im Rahmen der Verkaufstransaktion wurde auch die Finanzierung neu strukturiert.
> CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati war bei der Begebung einer Schuldverschreibung im Gesamtvolumen von EUR 100 Mio. durch die IMMOFINANZ AG als Transaktionsanwalt tätig. Die fünfjährig endfällige Anleihe wird mit 5,25 % p. a. verzinst. Valuta war am 3. Juli 2012. Als Joint Lead Manager waren BAWAG P.S.K., RBI und UniCredit Bank Austria tätig. Das CHSH Beratungsteam wurde von Thomas Zivny, Partner im Department Banking and Corporate Finance, und Clemens Hasenauer, Head of Department Corporate Transactions, geführt.
> Schönherr advised OMV Petrom SA in the sale of its 99.99% share in Petrom LPG SA to Romania’s Crimbo Gas International SRL. OMV Petrom SA is the largest oil and gas producer in southeast Europe. The company, which is listed on the Bucharest stock exchange, is a member of the OMV Group, which holds a 51.01% share. The parties have agreed to maintain silence on the amount involved in the transaction, which is still subject to clearance from the Romanian competition council.
> Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH (fwp) provided consultancy on the sale of the Domoferm Group. The structured sales process, which involved numerous financial and strategic investors from both Austria and abroad, was recently brought to a conclusion. The successful bidders were Austro Holding GmbH and grosso holding Gesellschaft mbH, which will jointly hold a 70% share in the Domoferm Group in the future. The transaction is still subject to final approval under antitrust law. The sales process also involved setting up a new basis for financing.
> CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati provided transaction counsel to IMMOFINANZ AG in the issuance of bonds of a total volume of EUR 100m. The 5-year maturing paper bears an interest rate of 5.25% pa. The availability date was 3 July 2012. BAWAG P.S.K., RBI and UniCredit Bank Austria acted as joint lead managers. CHSH’s team of counsellors was headed by Thomas Zivny, partner at the banking and corporate finance department, and Clemens Hasenauer, head of the corporate transactions department.
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law&taxation Österreicher punkten bei Chambers Europe Awards Austrians successful at Chambers Europe Awards
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ahlreiche Auszeichnungen für österreichische Kanzleien und Anwälte bei den diesjährigen Chambers Europe Awards: So wurde CMS als „Law Firm of the Year“ für Zentral- und Osteuropa (CEE) gekürt. Peter Huber, Managing Partner von CMS in Wien: „Das nachhaltige Engagement von CMS in CEE/SEE wird von unseren Klienten schon lange geschätzt. Diese Auszeichnung ehrt uns sehr.“ Neben der Auszeichnung für CEE konnte sich CMS auch über einen Award in Ungarn und einen Client Service Award in Portugal freuen. Auch Freshfields wurde von Chambers Europe erneut herausragend bewertet: Gleich elf Freshfields Anwälte konnten sich in acht Fachgebietsranglisten individuell verbessern. Chambers führt Freshfields in Österreich mit acht Praxisteams und 13 Anwälten auf einem Spitzenplatz, darunter Gesellschaftsrechtler Willibald Plesser als „Star Individual“ und Günther Horvath als einen „Most in Demand Arbitrator“. Und auch Schönherr wurde als eine der führenden Wirtschaftskanzleien im Raum CEE bestätigt: Im Chambers Europe Anwaltsverzeichnis finden sich 13 Schönherr „Practice Areas“ in Österreich und CEE in der Premiumkategorie „Band 1“. Schönherr Serbien zeichnet für vier der Topplatzierungen verantwortlich.
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Binder Grösswang unterstützte CarSharing Deal Binder Grösswang supported CarSharing Deal
> Binder Grösswang M&A Partner Thomas Schirmer und sein Team berieten Zipcar, Inc. (NASDAQ Global Select Market) beim Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Denzel Mobility CarSharing GmbH, einem Joint Venture zwischen der Wolfgang Denzel Auto AG und der Mobility Genossenschaft (Schweiz). Thomas Schirmer: „Wir sind stolz, Zipcar als weltweit größtes CarsharingUnternehmen bei seinem Markteintritt in Mitteleuropa vertreten zu haben.“ Die Verkäufer wurden von Dorda Brugger Jordis vertreten. > Thomas Schirmer, M&A partner at Binder Grösswang, and his team advised Zipcar, Inc (NASDAQ Global Select Market) in its acquisition of the entire equity interest in Denzel Mobility CarSharing GmbH, a joint venture between Wolfgang Denzel Auto AG and the Mobility Cooperative (Switzerland). Thomas Schirmer: “We are proud to have represented Zipcar, the largest car sharing company worldwide, in their market entry in central Europe.” The sellers were represented by Dorda Brugger Jordis. Thomas Schirmer
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Verstärkung für Wolf Theiss
CMS Kiew mit neuem Schwung
> Die Wirtschaftsanwaltssozietät Wolf Theiss verstärkt ihre Aktivitäten im Bereich Immobilien und Baurecht. Wolfgang Müller wird als Partner bei der Kanzlei einsteigen. Müller gilt als einer der angesehensten Experten des österreichischen Baurechts. Aufgrund seiner beruflichen Laufbahn liegt seine Spezialisierung auch in der Beratung von Ingenieurbüros, bei FIDIC basierten Projektverträgen und in der Begleitung von großen Infrastrukturprojekten. „Unser starkes internationales Netz und unsere Präsenz in Zentral- und Südosteuropa macht es möglich, Bauunternehmen bei ihren Aktivitäten in diesen Ländern auch entsprechend fundiert zu begleiten. Gemeinsam mit Wolfgang Müller und seinem Team werden wir unsere Kompetenz im Bereich Real Estate international noch stärker verankern“, sagt Peter Oberlechner, Leiter des Immobilienbereichs von Wolf Theiss. > The corporate law firm Wolf Theiss is expanding its activities in the field of property and construction law. Wolfgang Müller will join the firm as a partner. Müller is one of the most highly regarded experts in Austrian construction law. Thanks to his career path, he has gained great expertise in advising engineering firms in FIDICbased project contracts and in providing counsel on major infrastructure projects. “Our strong international network and our presence in central and eastern Europe enables us to provide expert counsel to construction companies in their activities in these countries. Together with Wolfgang Müller and his team, we will enhance our competence the area of real estate even further,” says Peter Oberlechner, head of Wolf Theiss’s real estate practice group.
> CMS Reich-Rohrwig Hainz ernannte Maria Orlyk, Expertin für M&A, Wettbewerbs- und Immobilienrecht, zur Local Partnerin in Kiew. „Maria Orlyk ist seit Eröffnung unserer Sozietät in Kiew ein wichtiges Mitglied des Teams. Wir freuen uns sehr, mit der Ernennung zur Local Partnerin ihrer kontinuierlich exzellenten Arbeit Rechnung zu tragen“, meint Johannes Trenkwalder, Managing Partner von CMS Kiew. Ebenfalls neu an Bord sind Local Partnerin Anna Pogrebna und Counsel Yulia Chernyshova, Expertinnen in den Bereichen Steuern, Banking & Finance und Gesellschaftsrecht. > CMS Reich-Rohrwig Hainz has recently appointed Maria Orlyk, a specialist in M&A, competition and property law, as a local partner in Kiev. “Maria Orlyk has been an important member of the team since we established our Kiev office. We are very happy to acknowledge her consistently excellent work by appointing her as local partner,” says Johannes Trenkwalder, managing partner of CMS Kiev. Also new on board are local partners Anna Pogrebna and counsel Yulia Chernyshova, both experts in tax, banking & finance and corporate law.
New additon to Wolf Theiss team
Fresh energy for CMS Kiev
Maria Orlyk (l.), Anna Pogrebna (r.)
Fotos: getty images, beigestellt
Die Kompetenz österreichischer Sozietäten wird global anerkannt. The competence of Austrian firms is recognised around the world.
umerous awards were given to Austrian firms and lawyers at this year’s Chambers Europe Awards: CMS, for example, was named Law Firm of the Year for central and eastern Europe (CEE). Peter Huber, managing partner at CMS in Vienna: “Our clients have appreciated our long-term commitment in CEE/SEE for a long time. This award is a great honour.” In addition to the award for CEE, CMS was also pleased to receive an award in Hungary and a client service award in Portugal. Freshfields also received exellent marks from Chambers Europe. As many as 11 Freshfields lawyers improved individually in eight specialist area rankings. Chambers lists Freshfields with its eight practice teams and 13 lawyers in Austria at a top position, including corporate law expert Willibald Plesser as a Star Individual and Günther Horvath as a Most In Demand Arbitrator. And also Schönherr was confirmed as one of the leading corporate law firms in the CEE region: The Chambers Europe directory of lawyers lists 13 Schönherr practice areas in Austria and CEE in its premium Band 1 category. Schönherr Serbia received four top positions.
„Gold“ für Schwarz Schönherr Rechtsanwälte Gold for Schwarz Schönherr Rechtsanwälte
> Mitte Juni wurde das internationale Ranking IAM Patent 1000 – The World’s Leading Patent Practitioners der weltweit führenden Patentrechtsspezialisten veröffentlicht. Herausgegeben wird die jährliche Rangliste durch das Intellectual Asset Management Magazine (IAM). Schwarz Schönherr Rechtsanwälte wird in diesem renommierten „Directory“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet und als eine der beiden führenden österreichischen Rechtsanwaltskanzleien für Patent- und Lizenzrecht empfohlen. > In mid-June the annual international ranking of leading patent law specialists, IAM Patent 1000 – The World’s Leading Patent Practitioners, was published by Intellectual Asset Management Magazine (IAM). The respected directory awards Schwarz Schönherr Rechtsanwälte a gold medal and recommends it as one of two leading Austrian law firms for patent and licensing law.
Auszeichnungen für Tax Team von DLA Piper Awards for DLA Piper’s tax team
> Die Steuerrechtspraxis von DLA Piper wurde bei den European International Tax Review Awards 2012 als „European Energy Tax Firm of the Year 2012“ ausgezeichnet. Das Tax Team ist im vergangenen Jahr vor allem in Frankreich, Deutschland, Österreich und Luxemburg gewachsen und zählt insbesondere Unternehmen des Energiesektors, Technologieunternehmen, Versicherungen und Kreditinstitute zu seinen Mandanten. > DLA Piper’s tax practice was distinguished as European Energy Tax Firm of the Year 2012 at the European International Tax Review Awards 2012. The tax team has specifically grown in France, Germany, Austria and Luxembourg and advises companies from the energy, technology and insurance sector as well as banking institutions. Klaus Perl
Anwälte in Bewegung • Christian Thaler ist neuer Juniorpartner bei fwp und auf Kapitalmarktrecht und M&A spezialisiert. • Stefan Frank ist seit Kurzem als Anwalt für Binder Grösswang tätig und Experte u. a. für Bankaufsichts- und Gesellschaftsrecht. Ebenfalls neu an Bord: Verena Heffermann, Expertin für Steuerrecht. • DLA Piper ernannte 58 neue Partner. In Wien gehören Steuerexperte Franz Althuber und Banking & Finance-Profi Christoph Urbanek zu den Aufsteigern. Klaus Perl wurde Senior Associate bei DLA Piper Weiss-Tessbach. • Andreas Steindl verstärkt das Rechtsanwaltsteam der Vergaberecht-Kanzlei Heid Schiefer. • Hans Georg Laimer ist der neue Leiter des Bereichs Arbeitsrecht bei Schönherr
“Thinking outside the box” is not just a phrase, but rather our approach to legal advice. Lansky, GanzGer + partner is austria‘s leading law firm interacting between businesses and national and international political institutions. We develop interdisciplinary solution strategies in austria and throughout eastern europe. Lansky, GanzGer + partner provides comprehensive legal solutions in the following areas: civil and commercial law corporate law • mergers & acquisitions • real estate acquisition and development • tax optimized legal structures • national and international tax planning • market entry advice and support • •
Lawyers on the move • Christian Thaler is a new junior partner at fwp and specialises in capital market law and M&A. • Stefan Frank recently joined Binder Grösswang as a lawyer and expert in banking supervisory and corporate law. Also on board: Verena Heffermann, expert for tax law. • DLA Piper has appointed 58 new partners, two of which are tax expert Franz Althuber and banking and finance pro Christoph Urbanek (both of the Vienna office). Klaus Perl has become a senior associate at DLA Piper Weiss-Tessbach. • Andreas Steindl has joined the team of lawyers at the procurement law firm Heid Schiefer. • Hans Georg Laimer is the new head of Schönherr’s employment law practice.
Contact: Lansky, GanzGer + partner rotenturmstrasse 16 –18 & 29 a-1010 Vienna, austria T: +43 1 533 33 300 F: +43 1 532 84 83 e: office@lansky.at W: www.lansky.at
law & taxation
SchnittstellenManager Interface managers Lange Zeit eher stiefmütterlich bis gar nicht behandelt, hat sich das Kapitalmarktrecht in Österreich zu einer heiß umkämpften und herausfordernden disziplin entwickelt. die führenden österreichischen Kapitalmarktrechtsexperten haben sich längst auch internationale Reputation erworben – und das mit vollem Recht.
capital market law, which was not taken seriously or just plain ignored for a long time, has developed into a fiercely competitive and challenging discipline. Austria’s leading capital market law experts have long gained a reputation internationally – and justifiably so.
Am Puls der Zeit arbeiten
Keeping up with the times
Wenn man sich in Juristenkreisen nach Österreichs führenden Kapitalmarktrechtsexperten umhört, fällt sehr bald sein Name: Stefan Weber, Partner von Weber & co. Rechtsanwälte und Professor für Internationales Wirtschaftsrecht an der universität des Saarlandes. In seinen angestammten Fachgebieten Internationales Gesellschafts- und Vertragsrecht, M&A, Bank- und Versicherungsrecht, aber auch europarecht, hat sich Weber weit über die Grenzen Österreichs hinaus bestens positioniert. Was ihn auszeichnet, ist seine Tendenz, nie mit dem Lernen aufzuhören und nie ganz zufrieden zu sein. die Zeit am Verfassungsgerichtshof hat ihn geprägt, auch als Mitarbeiter im Vorstandssekretariat der Kontrollbank war er hautnah dabei am Geschehen und der großen Wirtschaft. Weitere erfahrung für seine heutigen Aufgaben hat er in seinen Zeiten in den uSA, etwa in Washington, gesammelt. „das Faszinierende am Kapitalmarktrecht
If you ask around for the name of Austria’s leading capital market law expert, you will soon hear the name of Stefan Weber, partner at Weber & co Rechtsanwälte and professor of international business law at Saarland university. In his core practice areas of international company and contract law, M&A, banking and insurance law, as well as european law, Weber has established himself as an expert, not only on the domestic but also on the international stage.
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What sets him apart is his unquenchable thirst for knowledge and that he is never entirely satisfied. His time at Austria’s constitutional court was formative, and as a staff member at the executive board’s office of Oesterreichische Kontrollbank, he was equally involved in the day-today activities as well as in the higher spheres of business. In the uSA, eg in Washington, he gathered more experience for his present tasks. “The most fascinating thing about capital
Fotos: Getty Images, David Sailer
ist die Schnittstellenfunktion zwischen Wirtschaft und Recht, manchmal auch zwischen Wirtschaft und Politik“, meint Weber. Nachsatz: „Zwischen Politik und Recht eher selten, aber es kommt vor.“ Als Mitglied der Übernahmekommission ist es Weber gewohnt, große Deals zu betrachten. Im Übernahmerecht gebe es heute gar nicht so große Differenzen zwischen dem angelsächsischen und dem kontinental-europäischen Rechtsraum, so Weber. „Meist geht es bloß um den Ausgangspunkt: Begründet die Fallentscheidung eine Regel oder gibt eine Regel die Fallentscheidung vor?“, beschreibt Weber den Unterschied. Gerade in den USA sei das Recht auf der Grundlage „Case Law“ gewachsen. Das hänge mit dem Rechtsverständnis zusammen. „In den USA soll jeder Bürger das Recht auf eigene Initiative durchsetzen können. In Europa sorgen grundsätzlich Behörden für die Einhaltung des Rechts“, erklärt Weber. Im Kapitalmarktrecht hingegen gebe es nach wie vor unterschiedliche Systeme. „In Österreich bestehen Vorgaben der Europäischen Union in Richtlinien und Verordnungen.“ Auf dieser Grundlage entscheiden die nationalen Gesetzgeber, was die Bundesgesetze den Marktteilnehmern vorgeben. Danach richteten sich dann die Behörden. In den USA liege die Zuständigkeit grundsätzlich bei den Einzelstaaten. Prägend sei aber die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), die in Washington sitzt. Sie reguliere den Kapitalmarkt, soweit dieser „interstate“ in Anspruch genommen wird, sehr differenzierend, sehr detailliert, sehr bürokratisch und mit einem globalen Anspruch. „Vom typischen ‚Case Law‘ ist das meilenweit entfernt“, analysiert Weber. Bezüglich seiner eigenen Klienten hält sich Weber bewusst sehr bedeckt. „Wir verkaufen Diskretion aus innerer Überzeugung“, meint er; „und unsere Klienten wollen in der Regel auch nicht in der Zeitung stehen.“ Aber so viel sagt er doch: Investmentbanken und börsennotierte Unternehmen gehören zu seinen Stammkunden. Und zu mancher US-Kanzlei, die ihm in den Projekten begegnete, baute er sogar freundschaftliche Kontakte auf, von denen auch Weber & Co. profitiert. Auf seine Ziele angesprochen, überlegt Weber kurz und sagt dann: „Ich möchte auch weiterhin am Puls der Zeit arbeiten – so einfach wie undefiniert das auch klingen mag. Es passiert so viel in unserer Rechtsdisziplin, es gibt zahlreiche interessante Entwicklungen, Causen und Klienten. Mein Ziel ist es – bildlich gesprochen – vor der Welle zu reiten.“ Deshalb ist er beispielsweise auch gerade dabei, an der Universität des Saarlandes ein Ausbildungszentrum für Schiedsgerichtsbarkeit zu etablieren. „Das ist ein Rechtsbereich, der im internationalen Wirtschaftsrecht stark an Bedeutung gewinnt. So ist etwa Wien als Schiedsplatz sehr gut positioniert“, begründet Weber diesen Schritt. „Was fehlt, ist eine adäquate Ausbildung. Diese Lücke schließt unser Institut mit einem Postgraduate-Studium in International Dispute Resolution.“ Privat lebt der erfolgreiche Kapitalmarktexperte sozusagen klassisch: drei Kinder, eben eine Familie mit den typischen „Ups and Downs“. Schifahren im Winter? „Ja, das muss sein.“ Aber es gibt noch einen interessanten Aspekt in der Weber’schen Freizeit: „Ich bin nach 25 Jahren Pause wieder Mitglied eines Ruderklubs“, meint der sportlich gebaute Anwalt, und schließt damit an eine Tradition an, der in früheren Zeiten unzählige Wiener frönten. „Ein Sport, der den Körper durchtrainiert, bei dem soziale Unterschiede keine Bedeutung haben und der insbesondere am frühen Morgen an der Alten Donau zu einem spirituellen Naturerlebnis wird“, formuliert der Kapitalmarktexperte elegant.
market law,” says Weber,“is the interface role between businesses and the law, sometimes even between businesses and politics; less frequently between politics and the law, but it does happen.” As a member of the takeover commission, Weber is used to observing major deals. Today there are no longer grave differences in the takeover laws of Anglo-Saxon and continental-European jurisdictions, according to Weber. “Usually it’s all about the starting point: Does a court decision govern the establishment of a rule or does the rule govern the court decision?” Weber explains. In the US, in particular, law is based on case law, the origin of which is in their legal philosophy. “In the USA, citizens should be able to assert their rights on their own initiative. In Europe it is mainly the authorities who ensure that the law is obeyed,” Weber explains. In capital market law, however, the systems are still dissimilar. “In Austria, there are directives and regulations issued by the European Union.” The national legislator draws on them when deciding on the federal laws, the authorities then act in accordance with them. In the USA this competence lies with the individual states. The US Securities and Exchange Commission (SEC), however, which is located in Washington, plays a most influential role. If there is an interstate
matter at hand, the SEC regulates the capital market – in a very differentiating manner, in great detail, extremely bureaucratically and with an international approach. “This is miles from your typical case law,” Weber analyses. Weber is very discreet when it comes to his clients. “We sell discretion, because we firmly believe in it,” he says, “and our clients are generally not too keen on reading about themselves in the papers.” But he does reveal one thing: his regulars include investment banks and listed companies, and he has established friendly relations, from which Weber & Co also benefits, with a number of US law firms he got to know during various projects. When asked about his goals, he thinks briefly and then says: “I want to keep up with the times in my job – however simple and vague this may sound. There is so much going on in our area of the law, with so many interesting developments, cases and clients. My goal is to be ahead of the game.”This is also why he is currently establishing a training centre for arbitration at Saarland University.“It is an area of law that is rapidly gaining significance in inter national business law. Vienna, for instance, is well positioned as a place of arbitration,” Weber explains this step. “What’s missing though is adequate training. Our institute closes this gap with a post-graduate academic programme in international dispute resolution.” In terms of his private life, the successful capital market expert is a regular Joe, with three children and a normal family life with the usual ups and downs. Skiing in winter? “Yes, absolutely.” But there is another interesting aspect in Weber’s free time activities: “After a 25-year break I’ve become a member of the rowing club again,” the athletic lawyer reveals. Rowing is a traditional sport that was extremely popular in Vienna in former times. “This sport is training for the whole body. And when you’re rowing, social differences don’t matter in the least, and it gives you a spiritual experience of nature, especially in the early morning at the Alte Donau.”
Stefan Weber, Weber & Co.
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Juristische Pionierarbeit
Legal pioneering work
Es war nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick. Ins Kapitalmarktrecht ist Ursula Rath (35), Partner bei Schönherr Rechtsanwälte, eigentlich hineingewachsen, wie sie selbst sagt. „Ich war von 2001 bis 2003 bei Hausmaninger Kletter tätig und hatte dort Gelegenheit, sehr viel zu lernen. Nach einem Jahr LLM-Ausbildung in London habe ich mich bei Schönherr beworben. Ich war eigentlich auf Immaterialgüterrecht und Markenschutz fokussiert, aber da war gerade keine Position frei. Also habe ich für den Bereich Banking und Finance zugesagt“, blickt Rath zurück. Und sie hat bald festgestellt: „Diese Art der Arbeit liegt mir eigentlich deutlich mehr.“
It was not quite love at first sight. Ursula Rath, 35, partner at Schönherr Attorneys at Law, admits that it took her a while to get comfortable with capital market law. “Between 2001 and 2003 I worked for Hausmaninger Kletter, where I had the opportunity to learn a lot. After I completed a one-year
LLM programme in London I applied at Schönherr. My focus then was on intangible property rights and trademark protection, but there was no position vacant at the time, so I accepted a job in the area of banking and finance,” Rath recalls. It wasn’t long before she found that “this kind of work actually suits me much better.” And this is how the mother of a 14-month-old boy became one of the leading specialists for capital market law in Austria. In addition to capital market law, her field of work also includes the areas of financial services and supervisory law. One of her most recent projects was Uniqua’s 500 million euro capital increase. There are a lot of cross-discipline cases that involve a combination of transaction law and advice on supervision issues. “This requires a broader field of expertise, but is highly interesting,” Rath says. And she has no cause to complain
»Auf den Kapitalmärkten herrscht derzeit eine Phase der gemischten Gefühle.«
Ursula Rath, Schönherr
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of a lack of mandates, although she does observe an interesting development on the capital markets: “I’ve noticed that this is, in a sense, a time of ambiguous feelings. There is uncertainty, because everything is becoming even faster and more and more transient. And the authorities, on the other hand, prosecute things differently now. This is why the awareness of liability issues, for example, is significantly higher today.” But this ambiguous atmosphere is exactly what Rath thrives on: “My aim is to always take a transaction to an outcome that is in everyone’s interest – from due diligence to risk assessment to the development of the prospectus information.” Her most complex project so far was the refinancing of existing
Foto: David Sailer
»THIS IS A TIME OF Ambiguous feelings on the capital markets.«
So wurde die Mutter eines vierzehn Monate alten Sohnes eine der führenden Spezialistinnen für Kapitalmarktrecht in Österreich. In ihren Aufgabenbereich fallen neben Kapitalmarktrecht vor allem die Themen Financial Services und Aufsichtsrecht. eines ihrer jüngsten Projekte war die 500-Millionen-euro-Kapitalerhöhung der uNIQA. Oft sind es übergreifende causen, die eine Mischung aus Transaktionsrecht und der Begleitung des Mandanten auch in Aufsichtsfragen inkludieren. „das macht unsere Arbeit breiter, aber auch höchst interessant“, sagt Rath. und über eine mangelnde Auftragslage kann die Juristin auch wahrlich nicht klagen, wenngleich sie doch eine interessante entwicklung auf den Kapitalmärkten feststellt: „Ich sehe in gewisser Weise eine Phase der gemischten Gefühle. Auf der einen Seite herrscht unsicherheit, weil alles noch kurzlebiger und immer schneller wird. und auf der anderen Seite verfolgen die Behörden die dinge einfach anders als früher. So gibt es heute deutlich mehr Bewusstsein etwa für Haftungsfragen.“ doch genau in diesem Spannungsfeld fühlt sich Rath wohl: „Mein Ziel ist es stets, eine Transaktion gemeinsam im Interesse aller zu einem Ziel zu bringen, und zwar von der due diligence über Fragen der Risikoabwägung bis hin zur Ausgestaltung der Prospektinformationen.“ Ihr bisher komplexestes Projekt war die Refinanzierung bestehender Wandelschuldverschreibungen der Immofinanz Group durch ein umtauschangebot 2009. „das war die erste derartige Transaktion in Österreich“, meint Rath nicht ohne Stolz. „Wir haben damit juristische Pionierarbeit und einen wichtigen Beitrag zur Restrukturierung der Immofinanz geleistet.“ Auch für Schönherr hatte diese causa wegweisenden charakter: die Kanzlei festigte ihre Position im Kapitalmarktrecht. Wichtig ist für ursula Rath neben der fachlichen Herausforderung vor allem das gemeinsame Arbeiten – und da fühlt sie sich bei Schönherr sehr wohl. „Wir haben eine gute Atmosphäre, es herrscht ein echter Teamgeist.“ das ist neben der fachlichen expertise die wichtigste eigenschaft, um die Kanzlei auch international noch erfolgreicher zu machen, ist sie überzeugt. Rath sieht ebenfalls gute Möglichkeiten für ihre weitere persönliche entwicklung, wenngleich sie sagt: „eine Karriere ist nur schwer planbar. Vieles ergibt sich einfach. Mein vorrangiges Ziel ist es, die Kapitalmarktpraxis bei Schönherr noch weiter auszubauen und voranzutreiben.“ und wenn ursula Rath einmal Ruhepausen in besonders herausfordernden Transaktionen benötigt, dann zieht sie die Laufschuhe an oder zieht sich, so es der Nachwuchs erlaubt, mit einem guten Buch in eine stille ecke zurück.
convertible bonds by means of a conversion offer in 2009. “That was the first transaction of its kind in Austria,” Rath points out with some pride. “We did some legal pioneering work and made a significant contribution to the restructuring of IMMOFINANZ.” The case also proved seminal for Schönherr, as the firm was able to consolidate its position in capital market law. Apart from the professional challenge, what matters most to ursula Rath is working together with others – and she is very happy at Schönherr in this respect: “There’s a good atmosphere and real team spirit.” This, she believes, is the most important quality – together with professional expertise – in making the firm even more successful internationally. Rath also sees good opportunities for her personal development, although she says: “It’s hard to plan a career. A lot of things just happen. My first and foremost goal is to expand and advance the capital market practice at Schönherr.” And when ursula Rath needs a rest during especially challenging transactions, she pulls on her running shoes or grabs a good book and, her offspring permitting, withdraws to a quiet corner.
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law & taxation
Die internationale Komponente zählt
International connections count
Philipp Spatz startete bei Dorda Brugger Jordis und Schönherr seine Karriere. 2002/2003 war Spatz für seine L.L.M. Ausbildung ein Jahr lang in New York – und damit „am Puls des Geschehens“, wie er selbst meint. 2003 kam Spatz zu Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH) und konnte in der langjährigen Zusammenarbeit mit der Grande Dame des Wiener Kapitalmarkts, Edith Hlawati, sehr viele praktische Erfahrungen sammeln. „Diese Zeit war sehr spannend, aber ich verspürte doch bald den Wunsch, selbst etwas aufzubauen.“ So sprach er mit Kanzleien in Wien, bei denen es aus seiner Sicht Freiraum für den Aufbau einer eigenständigen Praxis gab. „Das waren nur ein paar“, schmunzelt er, „und ich entschied mich für Baker & McKenzie.“ Spatz lockte die Arbeit in einer international und global aufgestellten Kanzlei. „Für Kapitalmarktrechtler ist die internationale Komponente einer Kanzlei besonders wichtig“, ist Spatz überzeugt. „Denn auch die Klienten sind zumeist grenzüberschreitend tätig.“ Daher ist Spatz auch überzeugt, dass Baker & McKenzie in diesem Zusammenhang eine besondere Stärke aufweisen kann. „Wir können jeden Fall in Österreich und international aus einer Hand betreuen und müssen uns dazu nicht Partnerkanzleien oder assoziierter Sozietäten bedienen. Das ist effizienter und ein großer Vorteil für unsere Kunden“, meint Spatz. Zudem seien US-Investoren beim Anbieten von
Philipp Spatz began his career with the law firms of Dorda Brugger Jordis and Schönherr. In 2002/2003 Spatz spent a year in New York, where he attended an LLM course and was “in the hub of activity”, as he puts it. In 2003 Spatz joined Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH). During his years of cooperation with Edith Hlawati, the grande dame of the Vienna capital market, he was able to collect extensive practical experience. “This was really a very exciting time, but I soon felt the wish to build something of my own.” So he contacted several law firms in Vienna that he thought would give him sufficient leeway to start and build his own law practice. “There were only a
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Philipp Spatz, Baker & McKenzie
few in the running,” he says with a smile, “and I finally opted for Baker & McKenzie.” The main reason for his decision was the wish to work in an international, globally connected law firm. “The international connections of a law firm are particularly important for capital market lawyers,” Spatz emphasises, “because most of our clients are internationally active businesses.” And Spatz is convinced that Baker & McKenzie offers particular advantages in this respect. “We are able to handle every case in Austria and abroad ourselves, without the need to cooperate with partners and associated law firms. So we can work more efficiently, which is a substantial advantage for
Aktien oder Wertpapieren im Ausland eine wichtige Zielgruppe. „Man braucht also einen US-Anwalt, der die Materie nach US-Recht versteht und betreut“, weiß Spatz. „Da sind wir als Baker & McKenzie in Wien in einer einzigartigen Marktposition.“ Das Interesse am Kapitalmarktrecht gewann Spatz, Jahrgang 1974, übrigens schon in recht jungen Jahren. Daher zählt er auch bereits zu den „alten Hasen“ der Branche. „Das Transaktionsgeschäft ist eine hochspannende Materie“, erklärt Spatz. „Die Vorbereitung einer Kapitalmarkttransaktion dauert meist mehrere Monate.“ Man lernt in den zumeist internationalen Projekten Teams und Menschen kennen, kooperiert u. a. mit dem Unternehmen, mit den Investmentbanken und den Wirtschaftsprüfern, lernt viel über die Branche, in der die Unternehmen tätig sind, und er»Das Transhält auch einen direkten Einblick in aktionsgeschäft Geschäftsstrategien. „Jedes Mandat ist eine hochist daher sehr facettenreich“, lächelt spannende Spatz, „wobei Kapitalerhöhungen Materie und oder Börsengänge wohl am herausforderndsten sind.“ sehr facettenEines seiner bisherigen Highlights reich.« war sicherlich 2011 der Re-IPO von Lenzing mit einem Volumen von rund 550 Millionen Euro. „Inhaltlich war dieses Projekt sehr komplex. Der Streubesitz lag zu Beginn bei unter 10 Prozent und wurde im Rahmen des Re-IPO auf rund ein Drittel erhöht. Der Anteil der B&C Industrieholding wurde dazu verkauft; die B&C baute damit ihre Verbindlichkeiten ab und die Banken verzichteten im Gegenzug auf Pfandrechte. B&C wurde damit weitgehend entschuldet“, fasst Spatz zusammen. Rund neun Monate dauerte das Projekt und machte das Team von Baker & McKenzie sicher zu einem der meist beschäftigten in Wien. Doch Philipp Spatz braucht diese Herausforderungen. Sie sind für ihn der Reiz in seinem täglichen Tun. Privat schätzt es der Kapitalmarktexperte freilich eher ruhig. Der Vater einer vier Monate alten Tochter versteht sich als Familienmensch und ist froh darüber, dass es ihm seine Position ermöglicht, seine Zeit ein wenig selbstbestimmter einteilen zu können als früher: „Ich kann mich heute nach meinen Klienten richten und muss nicht zusätzlich auf die Zeitplanung eines Senior Partners Rücksicht nehmen.“ Im Winter – verstärkt nun auch im Sommer aufgrund des Nachwuchses – zieht es die Familie Spatz zur Erholung nach Tirol. Dort hat die Familie einen Ferienwohnsitz und dieses Refugium wird heute sehr gerne genützt.
our clients,” Spatz explains. Furthermore, US investors are an important target group for shares and securities offered abroad. “This means that you need a US lawyer who specialises in US capital market law and is able to handle the US side of this business,” he points out.“Therefore Baker & McKenzie has a unique market position in Vienna.” Spatz, who was born in 1974, developed a keen interest in capital market law early on. He is therefore already regarded as something of a veteran in the industry today. “Transaction business is an extremely fascinating matter,” Spatz explains. “It usually takes several months to prepare a capital market transaction.” In these – usually
»Transaction business is an extremely fascinating matter and offers many different facets.« international – projects you get to know many people and teams, cooperate with companies, investment banks and auditors, learn a lot about the industry in which the respective company is active and get direct insight into their business strategies. “Every new client offers many different facets,” Spatz explains enthusiastically.“The most
challenging projects are capital increases and IPOs.” One of his highlights so far was the re-IPO of Lenzing with a volume of approximately 550 million euros in 2011. “The subject matter of this project was very complex. The free float, which was below 10 percent in the beginning, was increased to about one-third during the re-IPO. B&C Industrieholding sold its share and was thus able to reduce its liabilities. In return, the banks waived their lien rights. In this way B&C was able to get rid of most of its debt,” Spitz sums up. The implementation of the project took about nine months and made the team of Baker & McKenzie one of the busiest law firms in Vienna. Philipp Spatz thrives on these challenges in his everyday work. Privately, the capital market expert prefers a peaceful and quiet life. The father of a four-month-old daughter is a true family man who greatly appreciates that his current position allows him “to organise his working time more flexibly and independently,” he explains. “Today I can arrange my schedule according to my clients, without having to take into account the schedule and requirements of a senior partner.” In the winter – and now with his child also during summer – Spatz loves to spend time with his family in Tyrol. His family has a holiday home there, which serves as their private refuge of relaxation.
Neues vom Kapitalmarkt
Capital market news
• Freshfields Bruckhaus Deringer ist laut Thomson Reuters und Bloomberg erstmals weltweit führender M&A-Rechtsberater (erstes Halbjahr 2012). Die Kanzlei war in diesem Zeitraum bei 98 Fusionen und Übernahmen im Gesamtwert von USD 162,2 Mrd. tätig. • Brandl & Talos berät die Sportradar AG bei einer Private EquityTransaktion. EQT Expansion Capital II investiert EUR 44 Mio. in die Sportradar AG, den weltweit führenden Anbieter von Sportdaten für den Sportwetten- und Medienmarkt sowie von Überwachungssystemen zur Verhinderung von Wettmanipulation. • Im Rahmen der 4. CMS European M&A-Study analysierte CMS insgesamt 1350 Transaktionen zwischen 2007 bis 2011 und stellte u. a. fest, dass 2011 – gemessen an der Risikoverteilung – eindeutig ein Verkäuferjahr war. • Wolf Theiss berät América Móvil beim Kauf von Anteilen der Telekom Austria bzw. beim Abschluss einer Vereinbarung mit der Marathon Zwei Beteiligungs GmbH über den Erwerb von ca. 21 % der ausstehenden Aktien der Telekom Austria AG. • CHSH hat die voestalpine AG bei ihrem EUR 1 Mrd. EMTN-Programm beraten. CHSH war für die Erstellung der Dokumentationen und den Genehmigungsprozess bei der CSSF sowie für die rechtliche Vorbereitung des Angebots in Deutschland, Luxemburg und Österreich verantwortlich.
• Freshfields Bruckhaus Deringer has topped the M&A league tables published by Thomson Reuters and Bloomberg for the first time (for the first half of 2012). During this period the law firm was involved in 98 mergers and takeovers with a total value of USD 162.2bn. • Brandl & Talos is advising Sportradar AG on a private equity transaction. EQT Expansion Capital II is investing EUR 44m in Sportradar AG, the world’s leading supplier of sport data for the sports betting and media market and monitoring systems for the prevention of fixing. • Within the framework of the 4th CMS European M&A Study, CMS analysed a total of 1,350 transactions that took place between 2007 and 2011. In terms of risk distribution, the results clearly showed that 2011 was a seller’s year. • Wolf Theiss is providing consulting services to América Móvil regard ing the purchase of Telekom Austria shares and the conclusion of an agreement with Marathon Zwei Beteiligungs GmbH on the purchase of approx. 21% of the outstanding shares of Telekom Austria AG. • CHSH advised voestalpine AG on its EUR 1bn EMTN programme. CHSH was responsible for the drafting and approval process with CSSF and legal preparation of offers in Germany, Luxembourg and Austria.
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law & taxation
A lot of tactics and strategy
Als Andreas W. Mayr 2003 zu Dorda Brugger Jordis Rechtsanwälte kam, war das Kapitalmarktrecht in der Kanzlei noch keine Kerndisziplin. „Ich hatte dann die Gelegenheit, gemeinsam mit Kollegen wie Andreas Zahradnik und Christoph Brogyányi für uns eine sehr starke Position im Markt zu schaffen.“ Heute zählt der 45-jährige zu den führenden Experten im Kapitalmarktrecht, und DBJ hat sich einen Spitzenplatz in diversen Rankings erarbeitet. STRABAG Börsengang, OMV Kapitalerhöhung, Erste Bank Kapitalerhöhung … Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und klingt wie ein Who’s who der österreichischen Topunternehmen. Auch der Feratel Rückzug von der Börse wurde von DBJ betreut. Mayr, doppelt ausgebildet in Österreich und New York, war zuvor u. a. bei der damaligen CMS Strommer Reich-Rohrwig Karasek Hainz engagiert. Was ihn am Kapitalmarktrecht fasziniert? „Das Interesse an den Fällen, die Psychologie, die in solchen Verfahren mitspielt, der gesamte Aufbau einer möglichen Transaktion – da ist manchmal auch ein Spiel über die Bande nötig, um das Ziel zu erreichen“, nimmt der dreifache Vater Anleihe beim Billard. Gerade der High-End-Bereich, in dem DBJ in Österreich vorrangig tätig ist, habe viel mit den Topführungskräften direkt zu tun. „Da ist auch die Persönlichkeit des Anwalts gefragt und nicht nur dessen rechtliche Expertise“, weiß Mayr. „Es sind stets viel Taktik und Strategie im Spiel.“ Deshalb setzt Mayr auch auf Teamstärke: „Wir nehmen gerne Leute bei uns auf, die Mannschaftssport betreiben. Man braucht Teamplayer in dieser Rechtsdisziplin.“ In Österreich werden derzeit die Bestimmungen im Kapitalmarktrecht verschärft. Früher musste man Beteiligungen ab fünf Prozent melden.
When Andreas W Mayr, 45, joined Dorda Brugger Jordis Rechtsanwälte in 2003, capital market law was not one of the law firm’s core disciplines. “I had the opportunity of creating a – for us – very strong market position together with colleagues like Andreas Zahradnik and Christoph Brogyányi.”Today Mayr is one of the leading experts in capital market law, and DBJ has been voted top of a number of rankings. STRABAG’s IPO, the recapitalisation of OMV and Erste Bank – the list of clients goes on and on and reads like a who’s who of leading Austrian firms. Also, Feratel’s withdrawal from the stock market took place with the support of DBJ. Mayr, who studied in Austria as well as in New York, previously worked for the law firm then still known as CMS Strommer Reich-Rohrwig Karasek Hainz, among others. What fascinates him about capital market
law? “I’m interested in the cases, the psychological aspect inherent in such proceedings, the entire buildup of a possible transaction – sometimes deflection is necessary to pot the ball,” says the father of three, using a snooker metaphor to make his point. Especially the high-end cases – which are DBJ’s main field of activity in Austria – have a lot to do with top executives.“What counts is the lawyer’s personality, not only his legal expertise,” Mayr says. “There is always a lot of tactics and strategy involved.”This is why Mayr believes in having a strong team: “We are always glad to employ people who play a team sport. We need team players in this legal discipline.” The regulations for capital market law are presently being tightened in Austria. While it used to be obligatory to report shareholdings of five percent upwards, in future it will be from three percent, including derivative products such as cash-settled
Andreas W. Mayr, Dorda Brugger Jordis
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Foto: David Sailer
Mit Taktik und Strategie
Künftig wird dies bei drei Prozent der Fall sein, wobei auch Derivativprodukte, wie Cash Settled Options, miteinbezogen werden. Es wird viel schwieriger, sich an ein Unternehmen „anzuschleichen“. Mayr sieht auch die deutlich intensivierten Untersuchungen durch die FMA positiv. Problematisch bewertet er jedoch das verstärkte Aufkommen von anonymen Anzeigen und nennt hierfür ein Beispiel: „Eine anonyme Sachverhaltsdarstellung gelangt zur FMA und besagt, dass Aktionäre betrogen wurden. Staatsanwalt und/oder FMA müssen dem nachgehen und nehmen »Manchmal ist Ermittlungen auf. Diese ziehen sich auch ein Spiel über Monate hin, werden auch über über die Bande die Medien von interessierten Kreisen veröffentlicht, und für die Dauer des nötig, um das Ziel Verfahrens – das können durchaus zu erreichen.« zwei Jahre sein – steht der Vorwurf des Rechtsbruchs im Raum. Wenn der Beschuldigte am Ende entlastet wird, hatten er selbst und natürlich auch das Unternehmen über zwei Jahre hindurch gegen einen schlechten Ruf zu kämpfen.“ Leider, so Mayr weiter, bringe die durchaus berechtigte Transparenz die Unsitte mit sich, über das Kapitalmarktrecht straf- und zivilrechtliche Interessen durchsetzen zu wollen. „Das schadet nicht nur der inkriminierten Firma, sondern auch dem Finanzplatz Wien“, ist Mayr überzeugt. In den USA oder in Großbritannien würden solche Verfahren etwas anders behandelt: „Hier hat jeder Beschuldigte das Recht auf ein schnelles Verfahren.“ Als Kenner der Zwischentöne ist Andreas Mayr übrigens auch in ganz anderen Bereichen unterwegs: Der Musikliebhaber schätzt Barockopern sehr und hat auch ein Faible für bildende Kunst – und hier vor allem für moderne Österreicher.
options. This will make it a lot more difficult to ‘sneak up’ on companies. Mayr also regards the considerably more thorough audits by the Financial Market Authority (FMA) as a positive development. He is, however, critical of the increased frequency of anonymous complaints, and gives an example: “Let’s say an anonymous report reaches the FMA, claiming that shareholders have been cheated. The federal prosecutor and/or the FMA are obliged to look into it and they begin their
Immer so gut wie der letzte Deal
Only as good as your last deal
Die Nähe zu Unternehmen und zur Wirtschaft war entscheidend dafür, dass Thomas Talos schon sehr früh seinen Weg ins Kapitalmarktrecht fand. Zudem wollte der 42-jährige Anwalt international arbeiten – und dazu hat Talos heute genügend Gelegenheit. „Es sind nicht nur die juristischen Feinheiten, die bei M&A-Causen anzuwenden sind und jeden Fall so interessant machen, sondern vor allem, dass man immer ein Gesamtbild zeichnet und dafür den optimalen rechtlichen Rahmen entwickelt“, erklärt Talos. Oft werden er und seine Kanzleikollegen daher sehr früh eingebunden. „Immer häufiger schon in der Frage der ‚buy or build’Strategie, also ganz am Anfang von möglichen Übernahmen und der entsprechenden Herangehensweise“, meint Talos. Die Kanzlei hat sich heute einen weit über die Grenzen Österreichs hinausgehenden guten Ruf als M&A-Experten erarbeitet. „Wir haben 2011 den bis dato einzigen Cross-border Merger zwischen zwei börsennotierten Unternehmen betreut“, sagt Talos nicht ohne Stolz, und meint damit die Fusion zu bwin. party digital entertainment. Ein wegweisendes Projekt, das zugleich die Position der Kanzlei im Bereich Entertainment eindrucksvoll unterstreicht: „Wir sehen sehr gute Chancen im Segment ‚Social gaming’ – ein klarer Zukunftsmarkt, in dem wir über intensives Knowhow verfügen.“ Aber auch in der klassischen Industrie hat sich Brandl & Talos in den letzten Jahren Reputation erworben: So betreut man seit Jahren die Ring International Holding Gruppe (Büroartikel und Industrielacke), die aus der Firma Koloman Handler hervorging. Die internationalen Deals, die Talos betreut, machen den Anwalt zu einem Vielflieger – mit nicht immer gewünschten, aber akzeptierten Nebeneffekten für den zweifachen Familienvater. „In diesem Geschäft gibt es keine Kernarbeitszeit. Ich habe aber das Glück, eine verständnisvolle Familie zu haben.“ Die Anbindung an eine internationale Gruppe haben Talos und die weiteren Partner der Kanzlei immer wieder erwogen, aber abgelehnt. „Wir sind eine Boutique mit schlankem Team. Wir können und wollen nicht
His affinity for business is what nudged Thomas Talos into capital market law at an early stage in his career. In addition, the 42-year-old lawyer wanted to work internationally – and today he has plenty of opportunity for that. “It’s not only the intricacies of the law that need to be applied in M&A cases and that make them so interesting, but mainly the fact that you always put together the general picture for which you need to develop the ideal legal framework,” Talos explains. This is why he and his colleagues are often involved from a very early stage onwards. “We are often called in to give advice on the buy or build strategy, ie the question on the best approach at the very outset of a possible takeover,” Talos adds. Brandl & Talos has made an excellent reputation for itself as M&A experts, far beyond the borders of Austria. “In 2011 we provided advice in the hitherto only crossborder merger between two listed companies,” Talos says with some pride as he recalls the merger that formed bwin.party digital
»Sometimes deflection is necessary to pot the ball.« investigations. These take months, they are publicised in the media by people who stand to gain, and for the duration of the proceedings – which could be up to two years – the accusation of having violated
the law hangs over the accused’s head. Even if he is exonerated in the end, the accused and, of course, the company were up against a bad reputation for two years.” Mayr goes on to say that transparency, which is a perfectly reasonable concept, unfortunately also tempts people to try and get their criminal law and civil law interests through via capital market law.“That not only harms the incriminated company, but is also detrimental to Vienna as a financial centre,” Mayr is convinced. In the US and UK, proceedings like that are handled differently: “In those countries, every accused has a right to speedy proceedings.” Incidentally, as an expert at reading between the lines, Andreas Mayr is also well versed in other areas: he is a music aficionado who loves baroque operas and also has a soft spot for the fine arts – primarily modern Austrians.
entertainment – a groundbreaking project that also impressively underlines the firm’s position in the area of entertainment. “We see excellent opportunities in the social gaming segment – a definite future market, for which we possess extensive expertise.” But Brandl & Talos has also gained a reputation in classic industry sectors over the past years: for example, the firm has been advising the Ring International Holding Group (office supplies and industrial paint), which was formed out of Koloman Handler. The international deals Talos handles make the father of two a frequent flyer – with side effects that are not always desired, but tolerated. “There are no core office hours in this business, so I’m lucky to have an understanding family.” Talos and his partners have considered joining an international group several times, but have always decided against it. “We are a boutique firm with a lean team. We cannot and do not want to handle eight mergers at the same time, but rather focus on two or Succeed 04/12
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Thomas Talos, Brandl & Talos
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three projects. Our goal is organic growth, and we train our young staff members ourselves,” Talos explains. Being business-minded
»M&A projects can’T be carried out without EXPERT knoWledge.« lawyers, as Talos says, the team of Brandl & Talos want to continue providing customised expert advice in the future. Talos has a positive outlook: “Today, M&A projects can’t be carried out without expert knowledge. We are
definitely at an advantage in that respect.” Nevertheless, the firm’s range of services will expand in the future, owing in part to the ever more complex framework conditions. The flood of new laws causes business law and compliance issues to gain significance in the field of M&A. But continued learning is an integral part of Thomas Talos’s trade: “You’re only as good as your last deal,” says the dedicated runner and basketball player, whose club is in his home town of Mattersburg in Burgenland. Foto: beigestellt
acht Merger gleichzeitig betreuen, sondern fokussieren uns auf zwei bis drei Projekte. Aber wir setzen auf organisches Wachstum und bilden uns auch unseren Nachwuchs gerne selbst aus“, beschreibt Talos. Als „unternehmerisch denkende Anwälte“ (Talos) will das Team von Brandl & Talos auch künftig maßgeschneiderte Expertise liefern. Die Aussichten für »Ohne Spezialdie Zukunft sieht Talos sehr positiv: wissen sind M&A„Ohne Spezialwissen sind M&AProjekte heute Projekte heute nicht mehr umsetzbar. nicht mehr Da haben wir sicherlich Vorteile.“ umsetzbar.« Dennoch soll sich das Spektrum der Kanzlei künftig erweitern, was auch an den immer komplexeren Rahmenbedingungen liegt. Die Flut der Gesetze führt dazu, dass im Bereich M&A Themen wie etwa Wirtschaftsstrafrecht und Compliance immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ständiges Lernen gehört für Thomas Talos aber ohnedies zum Handwerk: „Man ist immer nur so gut wie der letzte Deal“, lächelt der begeisterte Läufer und Basketballer. Sein Klub loziert übrigens in seiner Heimatgemeinde Mattersburg im Burgenland.
Kanzleien Law firms
Mit vereinten Kräften With combined forces Interview: Harald Hornacek
Raimund Cancola, Managing Partner Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte, über die Vorzüge der neuen Partnerschaft mit der internationalen Sozietät Taylor Wessing. Raimund Cancola, managing partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law, on the benefits of the new partnership with the international law firm Taylor Wessing.
Globale Law Firms gibt es viele. Warum haben Sie sich gerade für Taylor Wessing entschieden?
Die Entscheidung zu dieser Partnerschaft wurde nach reichlicher Überlegung im Partnerkreis und genauem gegenseitigem Kennenlernen getroffen. Einer der Gründe, unsere bisherige Strategie, aus Eigenem zu wachsen, zu ändern, ist die Struktur von Taylor Wessing. Innerhalb der Taylor Wessing „Family“ haben wir als „CEE/SEECompetence Centre“ weitestgehend »Wir bereiten den Handlungs- und EntscheidungsfreiEintritt in neue, heit, was eine Voraussetzung dafür vielversprechende ist, auf lokalen Märkten erfolgreich agieren zu können. Auch die UnterMärkte vor.« nehmenskultur von Taylor Wessing hat uns überzeugt. Anders als bei bisherigen Angeboten für eine Zusammenarbeit von internationalen Kanzleien – mehrheitlich aus den USA, England oder Deutschland – handelt es sich bei Taylor Wessing um eine Sozietät mit deutsch-britischem Ursprung, also einem Kulturmix, in dem beide Seiten gleichberechtigt sind. Diese Kombination fanden wir spannend. Ein „Culture Clash“ auf Unternehmensebene wird somit nicht eintreten. Inwieweit profitieren Taylor Wessing e|n|w|c und vor allem Ihre Klienten davon?
Von Taylor Wessings Internationalität – wir sind nun an 22 Standorten in dreizehn Ländern präsent – profitieren wir und auch unsere Klienten. Taylor Wessing bedeutet für uns und unsere Mandanten einen erweiterten Zugang etwa zum deutschsprachigen oder angelsächsischen, aber auch zum asiatischen Raum. Mit vereinten Kräften können wir nun auch den Eintritt in neue, vielversprechende Märkte vorbereiten. Klienten profitieren zudem von einem vielseitigen und umfassenden Knowhow-Austausch in Bezug auf Rechtsgebiete, Landesspezifika und Branchen, der in der Taylor Wessing Welt stattfindet. Bieten Sie auch neue Rechtsgebiete an?
Die Rechtsgebiete, die Taylor Wessing e|n|w|c anbietet, werden im Wesentlichen jene sein, die auch vor dem Zusammenschluss schon Teil unseres Portfolios waren. Neu ist allerdings eine besondere Spezialisierung innerhalb von Industrien und Branchen – eine Sichtweise, die bei uns noch neu ist. In Österreich wird eher noch in Rechtsgebieten gedacht. Taylor Wessing konzentriert sich auf die „Industries of tomorrow“, also auf Schlüsselindustrien wie den Finanz-, Energieund Umweltsektor, Media & Telekoms, Immobilien und Infrastruktur oder auch Technologie und Pharma bzw. Gesundheit. Raimund Cancola: „Industries of tomorrow jetzt verstärkt im Fokus.“ Raimund Cancola: “Now more focused on the industries of tomorrow.”
There are many global law firms. Why did your choice fall on Taylor Wessing?
The partners chose to enter into this partnership after careful consideration and after the two firms had
»We are preparing to enter new, promising markets.« got better acquainted with each other. One of the reasons why we changed our strategy – namely, to grow through our own strength – lies in Taylor Wessing’s structure. As the CEE/SEE competence centre
within the Taylor Wessing family, we have great freedom of action and discretion, which is a condition for operating successfully on the local markets. And Taylor Wessing’s corporate culture also made an excellent impression on us. In contrast to all previous cooperation offers of international firms – most of them from the USA, England and Germany – Taylor Wessing is a firm of German-British origin; it blends two cultures that are on a par. For one thing, we found this combination intriguing, and we don’t expect a culture clash. How does Taylor Wessing e|n|w|c benefit from the arrangement – and above all what is the benefit for your clients?
Our clients benefit from Taylor Wessing’s internationality, since we are now represented at 22 locations in 13 countries. Taylor Wessing provides us and our clients broader access to the German-speaking and Anglo-Saxon areas, as well as to Asia. With combined forces we can now prepare to enter new, promising markets. In addition, clients benefit from the comprehensive exchange of knowledge with regard to the various branches of law, country-specific aspects and sectors within the world of Taylor Wessing. Are you also practicing in new branches of law?
Overall, Taylor Wessing e|n|w|c’s offers will cover the same branches of law that were in our portfolio before the merger, although we now have particular specialisations within industries and sectors – an approach that is new to us. In Austria we still think in terms of branches of law. Taylor Wessing focuses on the industries of tomorrow, ie key industries such as finance, energy and environment, media & telcos, real estate and infrastructure, as well as technology and pharma/health. Succeed 04/12
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IS BUSINESS.
ist Wirtschaft.
IS INVESTMENT. ist Geldanlage.
IS INDUSTRY. ist Industrie.
IS LIFESTYLE. ist Lebensstil.
IS REAL ESTATE. ist Immobilien.
IS LAW.
ist Gesetz.
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The European business magazine.
newsfacts & Einfachere Transporte Simpler shipping
„One-Stop-Shop“ für Immo-Restrukturierungen One-stop shop for real estate restructuring
Inflation im Euroraum rückläufig Inflation in the euro area receding
> Der transatlantische Luftfrachtmarkt EU-USA hat einen Umfang von über 1 Mio. t jährlich. Allein die als Luftfracht aus der EU in die USA beförderten Güter haben einen Wert von über EUR 107 Mrd. Bisher stellten Sicherheitskontrollen erhebliche Handelshemmnisse für Transportunternehmen dar, da sowohl die EU als auch die USA unterschiedliche Sicherheitsverfahren verfolgten, die bei einem Transatlantiktransport parallel zu beachten waren. Nun haben sich die EU und die Transport Security Administration (TSA) auf die gegenseitige Anerkennung ihrer Sicherheitsregelungen für Luftfracht geeinigt. Das soll vor allem eine schnellere und billigere Lieferkette ermöglichen.
> Olivier André Frühwirth und Peter Oberlechner, Experten für Immobilienrestrukturierungen, starten mit RE-STRUCTURE durch. Das Unternehmen bietet Banken und anderen Kreditgebern Beratungs- und Managementdienstleistungen bei notleidenden Immobilienkrediten und -projekten in CEE an. RE-STRUCTURE fungiert als Drehscheibe für Berater und Beraterfirmen in den Bereichen Immobilienmanagement, Rechtsberatung, Steuer- und Finanzdienstleistungen, Projektmanagement, Architektur, Bauwesen und Marketing. Die Firma ist eine unabhängige Tochtergesellschaft der Sozietät Wolf Theiss.
> Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Mai 2012 laut Eurostat bei 2,4 %; ein Jahr zuvor betrug sie 2,7 %. Im Mai 2012 wurden die niedrigsten jährlichen Raten in Griechenland und Schweden (je 0,9 %) und Bulgarien (1,8 %) gemessen. Die höchsten Werte wiesen Ungarn (5,4 %), Estland (4,1 %), Zypern und Malta (je 3,7 %) auf. Die niedrigsten Durchschnittswerte gab es in Schweden (1,1 %), Irland (1,5 %) und Griechenland (2,1 %), während die höchsten Werte in Estland (4,7 %), Ungarn (4,5 %) und der Slowakei (4,1 %) gemessen wurden.
> The volume of the transatlantic air cargo market EU-USA exceeds 1m tonnes per year. The value of goods shipped as air cargo from the EU to the USA alone is more than EUR 107m. Security checks have imposed a serious burden on shippers, since the EU and the USA have different security procedures, both of which have to be obeyed in shipping one and the same transatlantic freight. Now, the EU and the Transport Security Administration (TSA) have agreed to mutually recognise their air cargo security rules. Above all, this aims to make the chain of delivery faster and cheaper.
> Olivier André Frühwirth and Peter Oberlechner, experts for real estate restructuring, have launched their new company, RE-STRUCTURE. The company offers consultancy and management services to banks and other lenders with ailing real estate loans and projects in CEE. RE-STRUCTURE serves as a hub for consultants and consultancy firms in the areas of real estate management, legal counsel, tax and financial services, project management, architecture, construction and marketing. The company is an independent subsidiary of Wolf Theiss law firm.
> According to Eurostat, the annual inflation rate within the euro area was 2.4% in May 2012, compared to 2.7% in the previous year. The lowest annual rates were recorded in Greece and Sweden (each 0.9%) and Bulgaria (1.8%). Hungary (5.4%), Estonia (4.1%), Cyprus and Malta (each 3.7%) had the highest inflation rates. The lowest averages were registered in Sweden (1.1%), Ireland (1.5%) and Greece (2.1%), while Estonia (4.7%), Hungary (4.5%) and Slovakia (4.1) reported the highest values.
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communications &IT Nächste Generation von IPv-Adressen Next generation of iPv addresses > Weltweit neigen sich die herkömmlichen IP-Adressen (IPv4) dem Ende zu. Die Nachfolgetechnologie IPv6 löst zwar dieses Problem, erfordert aber ein Umdenken in vielen Bereichen der IT und Telekommunikation. T-Systems hat daher in Österreich ein Projekt aufgesetzt, mit der die IPv6-Tauglichkeit eines IT-Betriebs in realistischen Szenarien getestet werden kann. Technisch gesehen ist die IPv4-Adresse eine 32-stellige Binärzahl. Es sind also maximal ca. 4,3 Mrd. verschiedene Adressen darstellbar. Durch die rasante Entwicklung des Internets werden heute bei Weitem mehr Adressen benötigt. Daher wurde IPv6, eine 128-stellige Binärzahl, entwickelt. Die Zeit drängt: 2011 wurden die letzten verfügbaren IPv4-Adressblöcke an die regionalen Verwaltungen vergeben. Für den asiatischen Raum stehen 2012 bereits keine neuen IPv4-Adressen mehr zur Verfügung. > the days of the current standard iP addresses (iPv4) are numbered. the new version of iP – iPv6 – is to solve this problem, but requires a new approach in many areas of it and telecommunication. this is why t-Systems has launched a project in austria with which the iPv6 compatibility of an it system can be tested in realistic scenarios. iPv4 used 32-bit addresses, which meant that a maximum of 4.3bn addresses was possible. With the rapid growth of the internet, however, a much larger number of addresses is now needed, so iPv6, with 128-bit address space, was developed. time is short: in 2011 the last available iPv4 addresses were given to regional authorities, and in asia there are no longer any iPv4 addresses available in 2012.
Wert der mobilen Arbeit wird unterschätzt
Raiffeisen Informatik: grüne Energie
> Österreichs Wirtschaft nutzt die Vorteile mobiler Arbeit nicht. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Beratungsunternehmens CSC. Zu oft überwiegen die Bedenken gegenüber Sicherheitsrisiken wie Datenmissbrauch. Und trotz drohender Wettbewerbsnachteile hat nur ein Viertel der Unternehmen Pläne zur Integration mobilen Arbeitens. Dabei, so CSC, zählt Österreich zu den Ländern der Welt mit dem am höchsten entwickelten Telekomangebot und hervorragender Breitbandinfrastruktur; zudem ist es auch bei der mobilen Internetnutzung führend. So aber drohen österreichischen Unternehmen durch mangelnde Mobility-Lösungen deutliche Wettbewerbsnachteile. Und: Nur knapp ein Viertel der Unternehmen hat überhaupt eine Mobility-Strategie. > austria’s industry is not taking advantage of the benefits of mobile working. this is the conclusion the consulting firm CSC came to in a recent analysis. Companies are often anxious about security risks such as data abuse. Despite possible competitive disadvantages, only one in four companies are planning to integrate mobile working, even though, according to CSC, austria is one of the countries with the most highly developed telecommunications offers worldwide, it has an excellent broadband infrastructure, and is also a leader in mobile internet use. But the lack of mobility solutions threatens to put austrian companies at a disadvantage. and only about one in four companies have a mobility strategy.
> Das Engagement von Raiffeisen Informatik, Ressourcen zu schonen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wurde durch die EAA-Energie Allianz Austria mit einem Zertifikat bestätigt. Dieses besagt, dass Stromlieferungen an Raiffeisen Informatik zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen werden. Die benötigte Strommenge wird dabei zu einem überwiegenden Teil aus europäischer Wasserkraft abgedeckt. Die Belieferung verursacht keine CO2-Emissionen. „Wirtschaftliches Handeln orientiert sich nicht an kurzfristig erzielbarem Profit, sondern an langfristiger Wertschöpfung und der Erhaltung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Soziale Verantwortung und Umweltschutz sichern eine hohe Lebensqualität auch für zukünftige Generationen“, sagt Geschäftsführer Wilfried Pruschak. > raiffeisen informatik’s commitment to preserving resources and contributing actively to climate protection has been certified by eaa energie allianz austria. this certificate confirms that the power used by raiffeisen informatik comes entirely from renewable energy sources. the required electricity is derived mainly from hydropower and its delivery does not cause any Co2 emissions. “Sustainable actions are not based on shortterm profits, but rather on long-term value creation and on maintaining the viability of the company. Social responsibility and environmental protection ensure a high standard of living – for future generations as well,” says managing director Wilfried Pruschak.
value of mobile working is underestimated
Nur knapp ein Viertel der österreichischen unternehmen hat eine MobilityStrategie. only about one in four austrian companies have a mobility strategy.
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raiffeisen informatik: Green energy
Wilfried Pruschak: „Soziale Verantwortung und umweltschutz sichern Lebensqualität.“ Wilfried Pruschak: “Social responsibility and environmental protection ensure a high standard of living.”
FotoS: Getty iMaGeS, FraNz PFlUeGl, BeiGeStellt
Weltweit neigen sich die herkömmlichen IP-Adressen (IPv4) dem Ende zu. the days of the current standard iP addresses (iPv4) are numbered.
Neuer Leiter Strategy & Development bei T-Mobile Austria
New head of strategy & development at T-Mobile Austria > Peter Fuska (38) hat mit 1. Juni 2012 die Position Senior Vice President Strategy & Development bei T-Mobile Austria übernommen. Er ist für die Definierung und Implementierung der Unternehmensstrategie, die Portfoliopriorisierung strategischer Projekte und Weiterentwicklung neuer Geschäftsfelder verantwortlich. Der aus der Slowakei stammende Fuska berichtet in dieser Rolle direkt an CEO Robert Chvátal. > T-Mobile Austria has appointed Peter Fuska, 38, as senior vice-president for strategy & development, with effect from 1 June. He is responsible for defining and implementing corporate strategy, prioritising strategic projects and further developing new business fields. In his new post, the Slovakborn manager reports directly to CEO Robert Chvátal. Peter Fuska übernimmt eine zentrale Führungsposition. Peter Fuska is taking on a key position at T-Mobile.
DiTech strukturiert Management um Restructuring in DiTech management
> Der Computerspezialist DiTech baut sein Management um und holt sich mit Arieh Bolyos (39) von Dell und Gerhard Korn (44) von Samsung zwei erfahrene Manager an Bord. Bolyos ist als Direktor Verkauf & Marketing für alle DiTech Filialen, den B2B-Vertrieb und das Marketing letztverantwortlich. Korn übernimmt von Rüdiger Wanzenböck das Marketing. Bolyos war zuletzt bei Dell tätig, Korn bei Samsung Austria. Das erklärte Ziel ist der weitere Ausbau des Geschäftskundenbereichs. > The computer specialist store DiTech is restructuring its management and has recruited two experienced managers, namely Arieh Bolyos, 39, of Dell and Gerhard Korn, 44, of Samsung. In his new position as director of sales & marketing for all DiTech stores, Bolyos is ultimately responsible for B2B distribution and marketing. Korn is taking over marketing from Rüdiger Wanzenböck. Until recently, Bolyos worked for Dell and Korn for Samsung Austria. The declared goal is the further expansion of the corporate customer segment.
Kroatien: Steuer für Mobilfunkdienste fällt
Croatia: Tax for mobile phone networks scrapped > Das kroatische Parlament hat die Abschaffung der 6 % Steuer für Umsätze aus mobilen Netzwerkdiensten mit Wirkung per 9. Juli 2012 beschlossen. „Das Ende dieser Steuer sehen wir als positives Signal der kroatischen Regierung. Gerade eine investitionsstarke Industrie wie die Telekombranche benötigt positive Impulse für zukünftige Investitionen“, kommentiert Hannes Ametsreiter, Generaldirektor der Telekom Austria Group. Die Steuer wurde auf alle Umsätze aus mobilen Diensten, wie Gesprächsminuten, SMS und MMS, angewendet und vom jeweiligen Mobilfunkanbieter entrichtet. > The Croatian government has abolished the 6% tax on mobile phone services as of 9 July 2012. “We see the end of this tax as a positive signal from the Croatian government. Industries that are heavily invested in, such as the telecommunications industry, need positive signals for future investments,” says Hannes Ametsreiter, CEO of the Telekom Austria Group. The tax applied to revenue from mobile services such as calls, text and multimedia messages, and was paid by the respective mobile phone service provider. Mobilfunkbetreiber in Kroatien zahlen jetzt weniger Steuern. Mobile phone service providers are now paying less tax in Croatia.
Microsoft ist „Europas bester Arbeitgeber“
Microsoft named Europe’s Best Workplace Volle Kraft voraus: Gerhard Korn, Arieh Bolyos und die DiTech Gründer Aleksandra und Damian Izdebski (v.l.n.r.) Full speed ahead: Gerhard Korn, Arieh Bolyos and DiTech founders Aleksandra Izdebska and Damian Izdebski (left to right).
Telefónica und Visa Europe: strategische Partner Telefónica and Visa Europe: Strategic partners
> Telefónica Digital und Visa Europe gaben die Vereinbarung einer weitreichenden strategischen Partnerschaft bekannt, in deren Rahmen in den europäischen Märkten von Telefónica neue Geschäftschancen im Bereich Mobile Commerce verfolgt werden sollen. Die Unternehmen wollen gemeinsam in die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen in Bereichen wie Mobile Wallet, kontaktlose Zahlungen (Near Field Communication), Acquirer-Dienstleistungen für mobile Points of Sale und Händlerangebote investieren. > Telefónica Digital has announced a partnership with Visa Europe to deliver a variety of mobile commerce services to Telefónica subscribers across Europe. The agreement will see both companies co-invest in the development of new products and services in the NFC payments, mobile wallet, mobile point of sale, and merchant offers markets.
Telefónica Digital und Visa Europe erschließen neue Geschäftsfelder. Telefónica Digital and Visa Europe are entering new business areas.
> Microsoft ist laut Great Place to Work „Europas bester Arbeitgeber“ bei multinationalen Unternehmen. Als einziger heimischer Vertreter konnte sich Ardex Österreich positionieren. Mit NetApp, Medtronic, Accenture und Mundipharma sind weitere vier multinationale Unternehmen mit österreichischen Niederlassungen unter Europas besten Arbeitgebern. Die Untersuchung wurde in mehr als 1500 europäischen Unternehmen und Organisationen mit insgesamt rund 1,2 Mio. Beschäftigten durchgeführt. Rund 370.000 Mitarbeiter haben sich daran beteiligt. Bereits zum zweiten Mal in Folge erhielt Microsoft Österreich den Titel „Österreichs bester Arbeitgeber 2012“ unter den Großunternehmen. > According to Great Place to Work, Microsoft is Europe’s Best Workplace in the multinational category. The only Austrian company to make the list was Ardex Austria. Four other multinational companies with Austrian branches were ranked: NetApp, Medtronic, Accenture and Mundipharma. The survey was carried out in 1,500 European companies and organisations with about 1.2 million employees, of which some 370,000 participated. Microsoft Austria was named Austria’s Best Workplace in the multinational category for the second time.
Microsoft wurde auch in Österreich „Bester Arbeitgeber 2012“ unter den Großunternehmen. Microsoft was named Austria’s Best Workplace 2012 in the multinational category.
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travel &transportation Neuer Bahn-Logistikriese entsteht a new rail logistics giant is born
Umfassende Marke Quehenberger Logistics quehenberger logistics as a sole brand
> Die AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP tritt nur noch unter der Marke Quehenberger Logistics auf. Die Marke AUGUSTIN Network werde nicht mehr verwendet; der AUGUSTIN Fuhrpark agiere künftig als interner Dienstleister für Transportmanagement und Fuhrparkservices, erklärte CEO Christian Fürstaller. Zwei Jahre nach der Übernahme von Quehenberger Logistics ist damit laut Fürstaller die Integration der beiden Unternehmensteile in eine Logistikgruppe erfolgreich abgeschlossen. > as of now, the aUGUStiN qUeHeNBerGer GroUP will appear under one name only – quehenberger logistics. the brand name of aUGUStiN Network will no longer be used, and from now on the aUGUStiN vehicle fleet will act as an internal transportation management and vehicle fleet service provider, group Ceo Christian Fürstaller explained. according to him, the integration of the two parts of the company into one logistics group has now been successfully completed, two years after taking over quehenberger logistics.
Christian Fürstaller, CEO von Quehenberger Logistics Christian Fürstaller, Ceo of quehenberger logistics
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Egloff wird BMW Chef in Österreich egloff is new BMW boss in austria
> Mit 1.8.2012 übernahm Kurt Egloff (52) die Geschäftsführung der BMW Group Austria. Egloff kennt die Automobilbranche aus unterschiedlichsten Perspektiven und sammelte in seiner bisherigen Laufbahn umfassende Erfahrungen. Er begann seine Karriere als Automechaniker und war danach u. a. Aftersales- und Salesmanager bei unterschiedlichen Automobilherstellern. Seit 2004 leitet er den Vertrieb der BMW (Schweiz) AG. > as of 1 august 2012, Kurt egloff, 52, is taking over the helm of the BMW Group austria. egloff is very familiar with all aspects of the automotive industry and has gained a wealth of experience during the course of his career. He began as a mechanic and then worked as an aftersales and sales manager at a number of automotive companies. He has been in charge of sales at BMW Switzerland since 2004.
benzin im blut: Kurt Egloff, neuer Chef der bMW Group Austria. Crazy about cars: Kurt egloff is the new boss at BMW Group austria.
Geschmackvoller reisen travelling in good taste
> Austrian Airlines bieten Passagieren auf Europa- und auf Langstreckenflügen ab Wien und ab New York nun zusätzlich zu dem gewohnten gratis Catering in der Economy Class auch frisch zubereitete Dreigängemenüs von DO & CO. Spezialitäten wie ein Caesar Weiterhin gratis Salad sind künftig bei Austrian gibt es in der Airlines erhältlich. Economy Class je Specialities like Caesar salad will soon be available on austrian airlines flights. nach Flugdauer Snacks oder Speisen von DO & CO und dazu eine Auswahl an kalten und warmen Getränken. In der Business Class bleibt alles wie gewohnt. „Das neue Cateringkonzept à la carte bringt für Economy Passagiere ein besseres kulinarisches Angebot und eine höhere Vielfalt beim Essen an Bord. Damit werten wir unser Produkt für unsere Kunden wesentlich auf“, erklärt Austrian Airlines CCO Karsten Benz. > Passengers on austrian airlines flights within europe and long-haul flights leaving from vienna or New york can now enjoy three-course meals freshly prepared by Do & Co in economy class, in addition to the regular complimentary inflight catering. Depending on the flight duration, snacks and food from Do & Co as well as a selection of cold and hot beverages will remain free of charge in economy class, and everything is as usual in business class. “the new à la carte catering concept offers economy passengers more culinary quality and a wider range of meal options on board. this represents a significant improvement of our product for our customers,” Karsten Benz, CCo of austrian airlines, explains.
FotoS: Getty iMaGeS, MarC HaaDer, FotoFUrGler.CoM, DB aG, BeiGeStellt
Die russische bahn will mit neuen Partnern weiter wachsen. russian railways wants to expand with the help of new partners.
> Richtungsweisendes Projekt im Bahnwesen: Die russische RZD, die Nationalnaja kompanija Kasachstan Temir Scholy und die Eisenbahngesellschaft Weißrussland wollen eine Verkehrs- und Logistikgesellschaft für Containerbeförderungen gründen. Das kündigte RZD Präsident Wladimir Jakunin bei einem Arbeitstreffen der Regierungschefs von Russland, Weißrussland und Kasachstan an. Als Basis der gemeinsamen Verkehrs- und Logistikgesellschaft soll die RZD Logistika, eine 100 %-Tochter der RZD, dienen. Ziel der neuen Gesellschaft ist es, an der dynamischen Entwicklung der West- und Mittelprovinzen Chinas zu partizipieren. > a monumental rail project: the russian rzD, Kazakhstan temir Joly and Belarusian railways have signed an agreement to found a transport and logistics company for container transport. vladimir yakunin, president of russian railways, announced this at a meeting of the heads of government of russia, Belarus and Kazakhstan. rzD logistics, a 100% subsidiary of rzD, will form the basis of this joint venture. the aim of the new company is to participate in the dynamic growth of the western and central provinces of China.
Panalpina hebt mit Jumbo ab Panalpina takes off with jumbo
> Der erste von zwei neuen Boeing 747-8 Frachtern hat den regulären Betrieb im eigenen Luftfrachtnetzwerk von Panalpina aufgenommen. Eine zweite Maschine wird in Kürze ausgeliefert. „Wir kombinieren unsere Expertise, unser globales Netzwerk und unser industriespezifisches Knowhow mit dem besten und neuesten Frachtflugzeug, das die Welt der Luftfracht zu bieten hat. Wir können praktisch alles abfliegen – und das im eigenen Liniendienst“, sagt Robert Brugger, Geschäftsführer für die Region Österreich und Osteuropa. Panalpina ist laut eigenen Angaben das weltweit einzige Logistikunternehmen, das neben den klassischen Luftfrachtleistungen eigene Flugzeuge kundenindividuell einsetzt. > The first of two new Boeing 747-8 freighters entered scheduled service within Panalpina’s controlled air freight network. A second jumbo jet will soon take to the skies. “We are combining our expertise, our global network and our industryspecific knowhow with the best cargo aircraft that the world of aviation has to offer. We can fly practically anywhere – all within our own network,” says Robert Brugger, managing director for Austria and eastern Europe. According to the company’s own statements, Panalpina is the only freight forwarder worldwide that has an own controlled network in addition to its regular air freight product offerings. Robert Brugger, Geschäftsführer für Österreich und Osteuropa, freut sich auf die neuen Flugzeuge. Robert Brugger, managing director for Austria and eastern Europe, is looking forward to the new aeroplanes.
„Empulse“ revolutioniert E-Bike-Markt Empulse revolutionises e-bike market
> Der US-Elektromotorradpionier Brammo präsentierte kürzlich das rein elektrisch betriebene Serienmotorrad „Empulse“. Mit einer Spitzenleistung von 40 kW (54 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 km/h ist die Empulse derzeit das leistungsstärkste elektrisch betriebene Serienmotorrad. Brammo Chefentwickler Brian Wiseman: „Mit der Empulse haben wir eine neue Gattung Motorrad erschaffen: Sie verfügt über die Dynamik eines konventionellen Sportmotorrads und ist dabei umweltfreundlich und ökonomisch vernünftig wie kaum ein anderes Elektromobil.“ Verkaufsstart in Europa ist im Frühjahr 2013, der Preis beträgt rund EUR 15.000. > The US e-motorcycle pioneer Brammo recently unveiled its electric-powered production motorcycle, Empulse. With peak power of 40kW (54PS) and top speed of about 160km/h, the Empulse is the most powerful electric production motorbike at present. Brammo’s director of product development, Brian Wiseman, says: “With the Empulse, we have created a new kind of motorcycle: it has the dynamics of a regular sports motorbike, and is way ahead of other electric vehicles in terms of environment friendliness and economic viability.” The sales launch in Europe is planned for the spring of 2013, and the purchase price will be about EUR 15,000. Die Empulse soll den Motorradmarkt nachhaltig revolutionieren. The Empulse is out to revolutionise the motorcycle market over the long term.
Bollmann wechselt die Seiten Bollmann is switching sides
> Der Relocation-Profi Randos verstärkt sein Team: Florian Bollmann, zuvor Key Account Manager bei SUCCEED, verlässt den Verkauf und übernimmt bei Randos neue Aufgaben. > Relocation expert Randos is expanding its team: Florian Bollmann, previously key account manager at SUCCEED, is leaving sales and and takes over new tasks at Randos. Florian Bollmann
Deutschland: Bahn und Telekom mit Carsharing-Projekt Germany: Deutsche Bahn and Telekom with car sharing project
> Beim geplanten Ausbau ihres Carsharing-Angebots will die Deutsche Bahn eng mit der Deutschen Telekom zusammenarbeiten. Das Konzerngeschäftsfeld „Vernetztes Fahrzeug“ der Telekom und die DB Rent GmbH haben dazu eine strategische Technologiepartnerschaft für Elektromobilität, Carsharing und Mobilität und mehr: engere Flottenmanagement geschlossen. Vernetzung von Bahn, Auto Das Ziel ist das engere Vernetzen von und Energiesystemen. Bahn, Auto und Energiesystemen. Mobility and more: Closer interlinking Für Kunden wird so künftig das of rail, road and energy systems. Reisen vielseitiger, komfortabler und per Handy flexibler planbar. Außerdem soll der Personenverkehr mit Hilfe moderner Kommunikation umweltschonender werden. Ein erster Pilot eines dreifach vernetzten Elektrofahrzeugs wurde bereits in Friedrichshafen am Bodensee gestartet. > Within the context of the planned expansion of its car sharing portfolio, Deutsche Bahn wishes to cooperate closely with Deutsche Telekom. Telekom’s Networked Car business area and DB Rent GmbH have agreed a strategic technological partnership for electromobility, car sharing and fleet management. The aim is to closer interlink trains, cars and energy systems. For customers, travel planning will become more versatile, convenient and flexible via cell phone in the future. In addition, with the help of modern communication, passenger transport is to become more environmentally friendly. The two companies have already begun an initial pilot of electric vehicles linked to three networks in Friedrichshafen by Lake Constance.
PowerRailer fährt auch in Süd-Nord-Richtung PowerRailer also operating on south-north corridor
> Im Verkehr nach Südosteuropa bewährt sich der PowerRailer, das Ganzzugprodukt von DB Schenker Rail Logistics and Forwarding (RLF) in Wien, seit vielen Jahren. Künftig kann die verladende Wirtschaft das umfassende Service auch in umgekehrter Richtung nutzen: Beim PowerRailer SüdNord bündelt DB Schenker Sendungen aus ganz Bulgarien sowie aus den angrenzenden Ländern in Dragoman an der bulgarisch-serbischen Grenze zu Ganzzügen. Ab Dragoman fahren die Ganzzüge zwei bis drei Mal pro Woche nach Westungarn. Von dort wird die Weiterleitung der Sendungen per Bahn oder Lkw zu Zielen in Österreich, Deutschland, Polen und anderen Ländern organisiert. Grund für den Aufbau der PowerRailer-Ganzzüge in Süd-Nord-Richtung ist der gestiegene Export aus Südosteuropa: So wurde speziell Bulgarien in den vergangenen Jahren nicht nur als Absatzmarkt immer bedeutender; zunehmend kommen auch Güter aus bulgarischer Produktion nach Westen. > PowerRailer, the long-established block train product operated by DB Schenker Rail Logistics and Forwarding (RLF) to southeast Europe, has been a success for many years. In future there will also be a regular service on the south-north corridor. The south-north PowerRailer joins shipments from Bulgaria and the neighbouring countries in Dragoman into block trains at the border between Bulgaria and Serbia. From Dragoman the block trains to western Hungary are operated two to three times per week. From there the shipments are forwarded by railway or truck to their destinations in Austria, Germany, Poland and other countries. The increasing export volume from southeast Europe was the reason for establishing the PowerRailer block trains on the south-north corridor. Bulgaria, in particular, has become an increasingly important sales market in recent years, and more and more cargo shipments from Bulgarian production sites are being transported to western Europe. Der PowerRailer wird u. a. den bilateralen Warenaustausch mit Bulgarien unterstützen. PowerRailer will support the bilateral trade with Bulgaria.
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training &education Junge Migranten fördern Promoting young migrants
> Österreich steht bei der Jugendbeschäftigung sehr gut da. Dieses Ergebnis präsentierte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit dem „Bericht der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2010–2011“. Österreich hat laut Eurostat eine Jugendarbeitslosenquote von 8,3 %. Der EU-Schnitt liegt bei 21,4 %. Um den Fachkräftemangel langfristig decken zu können, schlägt der Minister vor, Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zu integrieren. Derzeit scheiden rund ein Drittel bis die Hälfte dieser Jugendlichen ohne weiteren Bildungsabschluss aus dem Bildungssystem aus. > The report on youth employment and apprenticeship training in Austria for the period of 2010–2011, which was presented by Reinhold Mitterlehner, Austria’s minister of economy, concluded that Austria has excellent youth employment figures. According to Eurostat, Austria’s youth unemployment rate is 8.3%, while the average rate across the EU is 21.4%. In order to meet the demand for skilled workers on a longterm basis, the minister proposes to promote the better integration of youths with a migration background into the training and employment system. Currently, between one-third and half of these youths drop out of the educational system without school diplomas. Junge Migranten brauchen eine bessere Integration in Ausbildung und Beschäftigung. Young migrants need better integration into the training and employment system.
Fachkräftemangel trotz Arbeitsmarktöffnung
Kinder für Technik begeistern Getting kids hooked on technology > Zur Förderung des Technikernachwuchses will das Bildungsprojekt Leonardino Schulkinder für Technik und Forschung begeistern. Bereits 260 Wiener Volksschulen wurden mit Experimentierboxen zum Thema Luft ausgestattet. Nun werden den Schulen auch Stromboxen zur Verfügung gestellt. Mit den Boxen werden Wirkungsweisen des elektrischen Stroms, Gefahren der Elektrizität sowie einfache und erweiterte Stromkreise thematisiert. Im April 2013 findet wieder der erste Technikpreis für Kinder, der Leonardino-Contest, statt. > To promote future technical talents, the Leonardino school project seeks to kindle children’s interest in technology and research. As many as 260 of Vienna’s primary schools have already been equipped with experimenting kits that deal with the topic of air. Now, schools will also be provided electrical power kits. The kits explain how electricity works, deal with safety in connection with electricity and illustrate the difference between single and extended circuits. The next technology contest for children, the Leonardino Contest, will be held in April 2013. 88
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Lack of skilled workers despite open labour markets
> Bei einem Businessfrühstück des internationalen Ingenieurdienstleistungs- und Beratungsunternehmens für Technik und Management, Brunel Austria, wurde die kontroverse Frage diskutiert „Fachkräftemangel in Österreich – Realität oder Mythos?“ Einstimmig waren die Diskutanten der Meinung, dass vor allem in Bildung investiert werden müsse, um rascher auf sich verändernde Arbeitsmarktverhältnisse reagieren und mit dem Innovationsdruck umgehen zu können. Festgestellt wurde auch, dass immer mehr qualifizierte Fachkräfte direkt aus den Bildungsorganisationen rekrutiert werden. > A business breakfast organised by Brunel Austria, an international engineering services and consultancy company for technology and management, provided a platform to discuss the controversial topic of ‘Lack of skilled workers in Austria – reality or myth?’ The discussion panel agreed unanimously that it is necessary to invest in training and education to enable companies to respond to changes in the labour market more flexibly and to handle innovation pressure. They also noted that more and more qualified personnel is being recruited directly from educational organisations.
v.l.n.r.: Klaus Schwanninger (Brunel Austria), Andreas Gruber (Industriellenvereinigung), Gerjan Mazenier (Brunel Deutschland und Österreich) Left to right: Klaus Schwanninger (Brunel Austria), Andreas Gruber (Federation of Austrian Industries), Gerjan Mazenier (Brunel Germany and Austria)
Fotos: Getty Images, beigestellt
Schulkinder für Technik und Forschung zu begeistern ist das Ziel des Bildungsprojekts Leonardino. The aim of the Leonardino school project is to kindle children’s interest in technology and research.
Private investieren in Weiterbildung Private individuals invest in further education
> In Österreich werden im Jahr EUR 2,6 Mrd. in Weiterbildung investiert. Das ergab eine Analyse des Instituts für Höhere Studien. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Finnland, Schweden, Großbritannien und Australien ist der Anteil der Privatzahler in Österreich am Höchsten: 21 % bzw. EUR 530 Mio. zahlen die Lernenden selbst. Der Anteil der staatlichen Finanzierung durch Bund und Länder ist in Österreich mit 8 % der geringste im Vergleich zu den anderen Ländern. Die Unternehmen zahlen ein Drittel (34 %). Immerhin 37 % werden vom Arbeitsmarktservice in Schulungen für Arbeitssuchende investiert. > EUR 2.6bn is invested each year in further education in Austria, a study of the IHS, Austria’s Institute for Advanced Studies, revealed. With 21% of private payers spending EUR 530m, Austria has the highest percentage of people paying privately for their further education, in comparison with other countries such as Finland, Sweden, UK and Australia. With 8%, the portion of subsidies paid by Austria’s federal government and provincial governments is the lowest compared to the other countries. Companies pay one-third (34%). The Arbeitsmarktservice (Public Employment Service Austria) pays 37% for training for job seekers. In Österreich investieren Private mehr in ihre Weiterbildung als in anderen Ländern. In Austria, private individuals invest more money in further education than elsewhere.
Neue Agentur für Qualitätssicherung New agency for quality assurance
> Seit März gibt es in Österreich eine neue Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung für österreichische Hochschulen. Die AQ Austria vereint künftig die Aufgaben der AQA, des Fachhochschulrates und des Akkreditierungsrates für die Privatuniversitäten. Sie ist für Akkreditierungen und Audits an den österreichischen Hochschulen zuständig, führt Studien und Analysen durch und berät zu Themen der Qualitätssicherung. Zusätzlich werden Akkreditierungen an Hochschulen außerhalb Österreichs durchgeführt. > The new Agency for Quality Assurance and Accreditation for the Austrian higher education sector was established in March. AQ Austria will combine the tasks of AQA (Austrian Agency for Quality Assurance), the FH Council, and the Accreditation Council for private universities. The new agency will be in charge of accreditations and audits of Austrian institutions of higher education, will conduct studies and analyses and provide advice on the issue of quality assurance. In addition, it will carry out accreditations at institutions of higher education outside Austria. Eine neue Agentur übernimmt die Qualitätssicherung und Akkreditierung an den Hochschulen. A new agency is taking over the quality assurance and accreditation of institutions of higher education.
Führen mit Verantwortung Leadership with responsibility
> Das Postgraduate Center der Universität Wien bietet in Kooperation mit der WU Executive Academy ab Herbst zwei neue Weiterbildungsprogramme für Manager an. Der Zertifikatskurs „Responsible Leadership – Ethisches Handeln in Wirtschaft und Politik“ bietet Führungskräften ein akademisches Update in zentralen Fragen von Wirtschaft, Ethik und Politik. Der vertiefende gleichnamige Universitätslehrgang setzt auf eine qualitative und quantitative Erweiterung des im ersten Teil Erlernten. Durch die intensive Zusammenarbeit in Kleingruppen sollen neue Lösungsund Führungsansätze entstehen. > From this autumn onwards, the University of Vienna’s postgraduate centre is going to offer two new further training programmes for executives in cooperation with the WU Executive Academy. The certification course ‘Responsible leadership – acting ethically in business and politics’ offers executives an academic update on key issues of business, ethics and politics. The academic continuation course of the same name expands the knowledge acquired in the first part both in quality and quantity. By working together intensively in small groups, participants will find new solutions and approaches to leadership. Verantwortungsvolles und ethisches Handeln ist das Ziel der neuen Managementweiterbildung. Responsible and ethical behaviour is the goal of the new management training programme.
Ein Jahrhundert Persönlichkeitsentwicklung
A century of personality development
> Die Business-Trainingsorganisation Dale Carnegie Training feiert ihr 100-jähriges Firmenjubiläum. Dale Carnegie & Associates ist somit das weltweit älteste Trainingsunternehmen. Ursprünglich basierte das Unternehmen auf Dale Carnegies Bestseller How To Win Friends and Influence People (auf Deutsch bekannt unter dem Titel Wie man Freunde gewinnt). Dale Carnegie hat Niederlassungen in über 90 Ländern und beschäftigt mehr als 3000 zertifizierte Trainer mit Schwerpunkten in den Bereichen Führung und Verkauf. Zu den Absolventen zählen viele anerkannte Mitglieder der Business Community, wie etwa der US-Milliardär Warren Buffet. > The business training company Dale Carnegie & Associates is celebrating its 100th anniversary, which makes it the oldest training company worldwide. The company’s founding was based on the best-selling success of Dale Carnegie’s book How To Win Friends and Influence People. Dale Caregie Training has subsidiaries in more than 90 countries and employs over 3,000 certified trainers specialised in the areas of leadership and sales. Many distinguished members of the business community, such as US billionaire Warren Buffet, have completed Dale Carnegie courses. Clemens Widhalm von Dale Carnegie Austria ist fokussiert auf Persönlichkeitsentwicklung in Führung und Verkauf. Clemens Widhalm of Dale Carnegie Austria is focused on personal development in management and sales.
Neues Studium im Informationsdesign
New study course in information design > Für das Berufsfeld Informationsdesign bietet die DonauUniversität Krems ab Oktober erstmals ein berufsbegleitendes Studium an. Der fünfsemestrige Universitätslehrgang richtet sich an Personen, die sich beruflich mit der visuellen Gestaltung von Informationen beschäftigen. Im Fokus steht das Finden nachhaltiger Lösungen bei der Gestaltung von Corporate Design, Texten, Web-Interfaces oder Leitsystemen aus der Sicht von Benutzern. Um die wissenschaftlichen Methoden in die Praxis zu transferieren, nutzen die Studierenden auch während des Studiums das Usability Lab an der Donau-Universität Krems. > From October onwards, the Danube University Krems is offering a study programme in the professional area of information design, which is its first extra-occupational study programme. This five-semester university course is aimed at people who deal with the visual design of information on a professional level. The focus is on creating long-term solutions for corporate design, texts, web interfaces or guidance systems from the users’ point of view. Students apply the scientific methods to practice in the usability lab during their studies at the Danube University Krems. Die visuelle Gestaltung von Informationen steht im Fokus des neuen Universitätslehrgangs. The new university programme focuses on the visual design of information.
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Avianca,TACA TACAAirlines Airlinesand andCopa CopaAirlines Airlines Avianca, have joined joined StarAlliance. Alliance. Sonow now it’seasier easier have Star So it’s Avianca, TACA Airlines and Copa Airlines for your customers to connect with all the for your customers to connect with So all the have joined Star Alliance. now it’s easier new business opportunities in Latin America. new business opportunities into Latin America. for your customers connect with all the new business opportunities in Latin America. NicoleGerman, German,Head HeadofofMarketing Marketingfor for Nicole LatinAmerica, America,and andStar StarAlliance AllianceGold Gold Status Latin Status Nicole German, Head of Marketing for staralliance.com staralliance.com Latin America, and Star Alliance Gold Status
staralliance.com
destination
48 STUNDEN IN TIRANA 48 hours in Tirana
Der Skanderbeg-Platz bildet auf einer Fläche von 38.000m2 den Mittelpunkt der Stadt Tirana. the 38,000m2 Skanderbeg Square is the heart of tirana.
Albaniens Hauptstadt Tirana liegt am Westfuß des Hausberges dajti. dieser bietet eine tolle Aussicht auf Tirana und stellt daher ein beliebtes Ausflugsziel dar. Seit 2005 kann er mit einer Gondelbahn der österreichischen Firma doppelmayr erkundet werden. dank internationaler Investoren erlebte die Stadt in den letzten Jahren einen kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Tirana, Albania’s capital city, lies at the western foot of dajti mountain, which affords a spectacular view of the city and is therefore a popular destination for a day trip. A cable railway built in 2005 by the Austrian company doppelmayr offers an attractive way to explore the mountain. Thanks to international investors, the city has been experiencing a steady economic upturn in the past few years.
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ie vielen Bautätigkeiten geben Zeugnis vom wirtschaftlichen Aufschwung Tiranas: In den vergangenen Jahren wurden viele Parks errichtet, Bäume gepflanzt sowie der Großteil der Straßen neu asphaltiert und beschriftet. Zudem eröffneten internationale Firmen und Shops Niederlassungen in der Stadt. So wandelten sich mit der Zeit auch die wichtigsten Wirtschaftssektoren: Während im Kommunismus noch die Industrie den Schwerpunkt bildete, sind es heute der Handel, das Gewerbe, Staatsangestellte, der Bausektor und der dienstleistungsbereich. Auch der Tourismus ist mit den ausländischen Investoren gewachsen. Zu tun bleibt dennoch genug: Nach wie vor kämpft Tirana in einigen Stadtteilen mit der Wasserverschmutzung, einer eingeschränkten Müllentsorgung und mit Smog. die Stadtregierung ist aber bemüht, ihre Stadterneuerungsprogramme gezielt fortzusetzen. und man versuchte, das alte Image abzulegen und Buntes in den Alltag zu bringen: Frühere Plattenbauten wurden mit schrillen Farben und wilden Mustern verschönert – eine Idee, die auch von anderen albanischen Städten übernommen wurde.
FotoS: Getty iMaGeS, MaUritiUS iMaGeS
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he many construction activities in the city bear witness to Tirana’s economic upturn. In recent years a number of new parks have been established, trees have been planted and most of the streets have been resurfaced and furnished with new street signs. On top of that, international companies and shops have opened branches here. This has also caused a shift in the most important economic sectors: whereas the focus during the communist era was on industry, today it is on retail, business, the civil service, the construction industry and on service providers. The tourist industry has also grown, thanks to the influx of foreign investors. But the city still has a lot of work to do: several of its districts are still struggling with water pollution, inadequate waste disposal and smog. The city council is committed to continuing its urban renewal programmes and is making every effort to discard Tirana’s old image and brighten the city up. The prefab buildings, for instance, that were erected in former times have been decorated with vibrant colours and patterns – an idea that other Albanian cities subsequently also adopted.
SIGHTSEEING
Ein Spaziergang durch die Stadt a stroll through the city > Beginnen Sie am Sheshi Skënderbej mit dem Nationalmuseum, der Et'hem-Bey-Moschee, dem Rathaus und dem Wahrzeichen der Stadt: dem Uhrturm. Folgen Sie der Rruga Myslym Shyri zur Kunstgalerie und dem Rinia Park. Nehmen Sie nun die Bulevardi Zhan D'Ark und Bajram Curri und überqueren Sie dabei den Fluss Lana bis zur Pyramide. Im Park neben dem Twin Tower Business Center finden Sie die Büsten der Frashëri-Brüder. Auf der Rruga Ismail Qemali passieren Sie den Präsidentenpalast. Auf dem Sheshi Nënë Tereza finden Sie die Statue der Mutter Teresa, das Archäologiemuseum und die Kunstakademie. Am Ende können Sie sich im Grand Park etwas erholen. > Start your tour at Skanderbeg Square (Sheshi Skënderbej), where you will find the National History Museum, the et’hem Bey Mosque and the town hall, as well as the city’s landmark, the Clock tower. take Myslym Shyri Street to the art Gallery and rinia Park. then follow zhan D’ark Boulevard, cross the lana river, and walk along Bajram Curri Boulevard until you reach the Pyramid. you can admire busts of the Frashëri brothers in the park next to the twin tower Business Centre, and if you go down ismail qemali Street you will pass the Presidential Palace. Mother teresa Square (Sheshi Nënë tereza) is home not only to the monument in honour of the square’s namesake, but also to the archeological Museum and the art academy. and at the end of it all, the Grand Park is the perfect place to relax.
Der einstige Fürst Skanderbeg wird heute als Nationalheld gefeiert. lord Skanderbeg, who lived in the 15th century, is albania’s most important national hero.
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destination
Eat & Drink
Sky Club Panorama Restaurant Sky Club Panorama Restaurant
> Die albanische Küche überrascht mit einem Mix aus mediterraner Küche und Balkanelementen. Exzellent speisen lässt sich im 360° rotierenden und geschmackvoll eingerichteten Sky Club Panorama Restaurant. Dort begeistert nicht nur die Küche, sondern auch der Ausblick auf die gesamte Stadt und die Terrasse im Freien – sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Der überaus freundliche Service ist ebenso stadtbekannt wie die große Auswahl an Getränken und Speisen. Tipp: Reservieren Sie vor Reiseantritt! Sky Club Panorama Restaurant: Deshmoret e 4 Shkurtit, www.skyhotel-al.com > Albanian food is a surprising mix of Mediterranean and Balkan elements. The tastefully decorated Sky Club Panorama Restaurant offers excellent food and a 360° view of the city, as well as a terrace that is open both during the day and at night. The restaurant is renowned throughout the city for its extremely friendly service and its large selection of dishes and drinks. Tip: Book a table well in advance! Sky Club Panorama Restaurant: Deshmoret e 4 Shkurtit, www.skyhotel-al.com
HOTEL
Rogner Hotel Europapark Tirana Rogner Hotel Europapark Tirana
> Der österreichische Baumeister und Gründer von Rogner International, Robert Rogner, ließ in Tirana als Erster ein Hotel westlichen Standards errichten. 1995 konnten albanische Mitarbeiter, die zuvor in österreichischen Hotelfachschulen ausgebildet wurden, die ersten Gäste begrüßen. Das Hotel zeichnet sich durch seinen mediterranen Garten, eine erstklassige Lage und ungekünstelte Herzlichkeit aus. Das 138 Zimmer umfassende Businesshotel bietet u. a. Swimmingpool, Tennisplatz, Restaurant, Café/Bar, Poolbar und Konferenzräume. Rogner Hotel Europapark Tirana: Bulevardi Deshmoret e Kombit, T +355 4 223 50 35, info.tirana@rogner.com, www.hotel-europapark.com > Robert Rogner, the Austrian builder and founder of Rogner International, was the first to build a hotel in Tirana in accordance with western standards. After completing their training at Austrian hotel management colleges, the Albanian employees welcomed the hotel’s first guests in 1995. A Mediterranean garden, a first-class location and heart-felt hospitality are features that distinguish this 138-room business hotel. In addition, it sports a swimming pool, a tennis court, restaurant, cafe/bar, a pool bar and conference rooms. Rogner Hotel Europapark Tirana: Bulevardi Deshmoret e Kombit, T +355 4 223 50 35, info.tirana@rogner.com, www.hotel-europapark.com
Nightlife
> Das Nachtleben in Tirana hat eine flexible Organisationsstruktur: Tagsüber sind viele Lokale reine Cafés, in den Abendstunden am Wochenende mutieren sie dann aber zu echten Tanzbars – einige sogar mit Go-go-Girls. Wer sich der jüngeren Generation Tiranas entziehen will, stattet dem vornehm ausgestatteten 30 over einen Besuch ab. In dieser Vinothek werden über fünfzehn ausgewählte Weine aus der ganzen Welt serviert. Von Oktober bis Mai wird an den Wochenenden Livemusik geboten. 30 over: Rr. Pjetër Bogdani 8/1, T +355 68 407 43 16 > Tirana’s nightlife is organised in a flexible way: many venues that are simple cafes during the daytime morph into dance bars on weekend nights – some of them even with go-go girls. If you want to steer clear of the younger generation, the elegant 30 over may be the place for you. This wine shop serves more than 15 selected wines from all over the world and plays home to live music at weekends from October to May. 30 over: Rr. Pjetër Bogdani 8/1, T +355 68 407 43 16 92
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Fotos: Getty Images, Mauritius Images, beigestellt
Vinothek 30 over Wine shop 30 over
Shopping
Für jeden etwas dabei … Something for everyone…
> In den vergangenen Jahren haben sich in Tirana diverse Shoppingmalls angesiedelt. So kommen z. B. Zigarrenfans im La Casa del Habano im Sheraton Plaza auf ihre Kosten: hochqualitative Habanos, Cohiba, Montecristo und diverse Raucheraccessoires. Dagegen werden Schuhfetischisten von der Qualität der in Tirana gebotenen Schuhe begeistert sein. Im Five Senses finden sich Wohnaccessoires wie Keramik, Vasen und Gläser; und der in Blloku ansässige Shop Natyral & Organik bietet Bio-Olivenöl, Honig, Kräuter, Tee und Gewürze an. Sheraton Mall: Sheshi Italia, www.sheratontiranahotel. com; Five Senses: Rr. Dëshmorët e 4 Shkurtit 30; Natyral & Organik: Rr Vaso Pasha Blloku > A range of shopping malls have emerged in Tirana in the past few years. Cigar fans, for instance, will find everything their hearts desire at La Casa del Habano at the Sheraton Plaza: top-quality Habanos, Cohiba and Montecristo cigars, and a large selection of accessories. Shoe fetishists will also be impressed by the quality of the shoes they’ll find in Tirana. Five Senses is a home decor shop with ceramics, vases and glasses; and Natyral & Organik (in the Blloku district) stocks organic olive oil, honey, herbs, tea and spices. Sheraton Mall: Sheshi Italia, www.sheratontiranahotel.com; Five Senses: Rr. Dëshmorët e 4 Shkurtit 30; Natyral & Organik: Rr Vaso Pasha Blloku Bianca Baumgartner
Destination Info > Austrian Airlines fliegen bis zu zweimal täglich von Wien nach Tirana. Nähere Informationen unter www.austrian.com. > Austrian Airlines operates up to two flights a day between Vienna and Tirana. For further information visit www.austrian.com.
special
Über alle Berge Off and away
Flotte Fahrt: Der Opel Ampera erreicht bei bedarf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. a zippy ride: if necessary, the opel ampera can hit 160km/h.
ein ausgedehnter Tagesausflug mit einem elektroauto ist kein Problem, wenn das Konzept „Range extender“ und das Auto Opel Ampera heißt.
An extended day trip with an electric car is not a problem – provided a range extender is involved and the car in question is an Opel Ampera.
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ie Wahl fiel auf Bad Tatzmannsdorf im Burgenland. dort soll es ein bisschen hügelig sein und sehr ruhig zugehen. 120 Kilometer, so behauptet es das Navigationssystem im Opel Ampera, sind für die Anfahrt zu veranschlagen; der allergrößte Teil davon auf der Autobahn A2. Weil man vor Ort noch ein wenig herumgondeln will, kann man also gut und gerne 300 Kilometer Fahrstrecke erwarten. und das mit einem e-Auto? „Natürlich“, grinst der Kundendienstmann bei der Schlüsselübergabe und rattert prompt die wichtigsten daten herunter: Lithium-Ionen-Akku mit 16 Kilowattstunden, elektromotor (111 kW/150 PS), Generator (54 kW), zusätzlich ein 1,4-l-ecOTec-Verbrennunsgmotor (63 kW/86 PS), der bei Bedarf den Generator antreibt (Range extender). So gehen sich ohne Tankstellen- oder Steckdosenbesuch mehr als 500 Kilometer Reichweite 94
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e chose Bad Tatzmannsdorf in the province of Burgenland as our destination – a nice, peaceful place with gentle, rolling hills. The sat nav in the Opel Ampera claims that it’s 120 kilometres to get there, with the A2 motorway for most of the way. Taking into consideration that we’ll also want to drive around a bit when we’re there, we’re looking at about 300 kilometres all in all. With an e-car, huh?
“Not a problem,” the gentleman from customer service smiles as he hands over the keys and goes on to list all the most important vehicle data: a 16kWh lithiumion battery pack, an electric drive unit (111kW/150PS), a generator (54kW), and an additional 1.4l ecOTec combustion engine (63kW/86PS) – the range extender – that drives the generator when the battery runs low. All this makes it possible to drive
aus. Rein elektrisch können bis zu 80 Kilometer erreicht werden, bevor der Akku vier Stunden aufgeladen werden muss. Das Konzept macht Sinn, keine Frage. Im Cockpit, das an die Kommandozentrale in einem Raumschiff erinnert, wird ein Startknopf gedrückt, der daraufhin blau beleuchtet bleibt. Am Schaltstufenwählhebel wird wie bei einer Automatik „D“ eingelegt und schon geht’s los. Zuvor wird aber noch der Drive-Modus auf „Hold“ gestellt, damit zunächst die Benzinerseite angezapft wird und die Batterieladung für die Kur- und Thermengegend aufgehoben wird.
Our first impression is that the Ampera is agile, comfortable and extremely quiet. Its acceleration time is impressive and its weight of 1,700 kilograms is never an issue, so the 120 kilometres to our destination are behind us in no time. It’s a scorching day and we take a relaxed and leisurely drive
through Bad Tatzmannsdorf, using the battery to get around. We stop at the golf complex, where the Opel Ampera arouses the interest of passers-by, who are very curious to find out more and nod appreciatively as we noiselessly pull out of the parking lot. An electric golf cart couldn’t do it any better. From the golf and country club, we make a detour to Drumling and then take Oberwarter Landstrasse to Altschlaining and Stadtschlaining. This region sports a magnificent castle surrounded by a cool forest, marvellous Buschenschanken (wine taverns where farmers serve their own products) and blissful peace and quiet. There are many villages worth visiting, such as Podler (Slovak name, Poljanci), or the well-known Grosspetersdorf. The winding roads are fun in this car. Any initial anxiety that made us repeatedly check the range indicator soon disappears: the car never runs out of juice. On our (fuel-powered) way home, we’re in a bit of a hurry, and when we reach Vienna the board computer indicates that our driving style caused just over 3l/100km in fuel consumption. But that was no-one’s fault but our own: usually the car uses 2l/100km in combined operation. And that, without having to put up with any hassles in terms of practicability.
Bei flirrender Hitze in sanft geschwungener Landschaft – da schweigt auch der Opel Ampera und bewegt sich gerne elektrisch, also geräuschlos, fort. The sun is beating down and the landscape is rather hilly – a perfect occasion for the Opel Ampera to show what it can do with its practically noiseless electric drive unit.
Nach weniger als vier Stunden ist die Batterie wieder aufgeladen. The battery is fully charged in less than 4 hours.
Kommod ans Ziel
Foto: WErK, Christian Vavra
Erster Eindruck: Der Ampera bewegt sich leichtfüßig, komfortabel und extrem leise. Die Beschleunigung ist ein Gedicht: In keinem Moment lässt sich der Wagen das Gewicht von gut 1700 Kilogramm anmerken. Entsprechend »Das Schielen geschwind sind die 120 Kilometer abnach dem gespult. In Bad Tatzmannsdorf kann mit der Display an einem flirrend heißen Wochenende Restreichweite der Ort gemütlich gondelnd erkundet hat bald ein werden. Und weil es hier wirklich ruhig und entspannt zugeht, wird das Ende. Es ist immer natürlich im reinen Batteriebetrieb genug Saft da.« erledigt. Am Golfressort erntet der Opel Ampera viele interessierte Blicke (und der Fahrer eine Menge Fragen) und anerkennendes Nicken, als er auf dem Parkplatz völlig geräuschlos davonrollt. Das kann ein elektrisches Golfwägelchen nicht besser. Vom Golf- und Country Club ist gleich ein Abstecher nach Drumling und dann weiter auf der Oberwarter Landstraße nach (Alt- bzw. Stadt-) Schlaining zu machen. Dort gibt es eine imposante Burg zu besichtigen. In der Umgebung gibt es kühlenden Wald, wunderbare Buschenschanken und entspannende Ruhe. Viele Ortschaften lassen sich hier erkunden, zum Beispiel das kleine Podler, wo wie selbstverständlich auch „Poljanci“ auf der Ortstafel steht, oder das bekannte Großpetersdorf. Der Wagen lockt zu ständig neuen Kurven, lautlos durchmessen. Das anfängliche Schielen nach dem Display, das die genaue Restreichweite anzeigt, hat auch bald ein Ende: Ja, es ist immer genug Saft da. Auf der Heimreise – wieder benzingetrieben – hat es der Fahrer etwas eiliger und in Wien zeigt der Bordcomputer nach schärferer Fahrweise einen Treibstoffverbrauch von etwas über 3 l/100 km an. Da ist der Pilot selbst schuld, denn es geht im Mischbetrieb auch mit weniger als 2 l Sprit je 100 km. Und das ohne jede Einschränkung in der Praxistauglichkeit.
Auf ins Burgenland! Im Hintergrund ein Teil der Burg Schlaining. Off to Burgenland! With a part of Schlaining Castle in the background.
more than 500 kilometres without stopping at a filling or charging station. The battery can power the car for up to 80 kilometres, and then it needs to be charged for four hours. There’s no denying that the concept makes sense. The cockpit of the car somehow reminds us of the command centre of a spaceship. We press the starter button, which lights up and remains blue from then onward.
»Any initial anxiety that made us repeatedly check the range indicator soon disappears. THE CAR NEVER RUNS OUT OF JUICE.« Like in an automatic car, we select the ‘D’ position of the gearshift lever, and off we go. But first we switch the drive mode to ‘Hold’, so that we can start our journey on fuel and save the battery for later when we’re in the spa region of Burgenland. A hassle-free trip
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skylines IS TRAVEL. skylines ist Reisen.
skylines IS RECREATION. skylines ist Freizeit.
skylines IS ART. skylines ist Kunst.
skylines IS CULTURE. skylines ist Kultur.
skylines IS INDULGENCE. skylines ist Genuss.
skylines IS AUSTRIA. skylines ist Österreich.
skylines THE INFLIGHT MAGAZINE OF AUSTRIAN AIRLINES. Das Bordmagazin der Austrian Airlines
skylines is published every two months and is also available for subscription. Order your subscription at abo@diabla.at (foreign countries: additional postal charge) skylines erscheint alle zwei Monate und ist auch im Abonnement erhältlich! Abobestellung unter abo@diabla.at (im Ausland zuzüglich Porto)
6 Issues 6 Ausgaben
21,– EUR
lifestyle luxury & Nachhaltig urlauben
Bestes Restaurant der Welt
Grund zu feiern
> Ohne auf Komfort verzichten zu müssen, lässt es sich umweltbewusst im Green Luxury Hotel Scarlet in Mawgan Porth in Cornwall urlauben. Die einmalige Lage an der wildromantischen Küstenlandschaft, ein Küchenchef mit einem Michelin-Stern, der gern zu Selbstangebautem greift, und ein Spa-Bereich mit speziell für das Haus entwickelten Naturprodukten sind unmittelbar erlebbar. Was die Urlaubsfreuden zusätzlich erhöht: zu wissen, dass im Pool eher Algen statt Chlor zu finden sind und dass gesammeltes Regenwasser, Biomasse und Solarkollektoren genutzt werden.
> Eine hochkarätige Jury wählte das Kopenhagener Restaurant „Noma“ erneut auf Platz 1. Die Balance zwischen Tradition und Zeitgemäßem hat sich zum dritten Mal bewährt und beschert der nordischen Küche ein Revival. Auch die Atmosphäre im renovierten Warenspeicher am alten Christianshavn ist alles andere als überkandidelt, sondern wohltuend authentisch. Die mehrgängigen Finessen werden von den Köchen persönlich serviert.
> Festliche Anlässe bieten sich immer mal wieder. Hermès hat einen schönen Weg beschritten, um Erinnerungen längerfristig im Gedächtnis zu bewahren. Die „Celebration Ties“ sind Krawatten aus schwerer Seide, die sich auf den ersten Blick nicht von anderen Exemplaren der Edelschneiderei unterscheiden. Das Geheimnis steckt im Detail, und zwar in Form einer eingestickten Grafik auf der Rückseite, die an Hochzeit, Geburt, Geburtstag oder Liebe erinnert. Ein nettes Accessoire für Männer in Grau, Blau, Rot oder Rosa.
Sustainable holidays
> The Scarlet, a luxury eco hotel in Mawgan Porth in Cornwall, allows you to enjoy environment-friendly holidays without relinquishing comfort. Its stunning location on the wildly romantic Cornish coast, a Michelin-starred chef who likes to grow his own ingredients, and a spa area with natural products created especially for it are a few of the hotel’s features that turn a stay there into an experience. And knowing that there are algae in the pool instead of chlorine, and that rainwater is collected and biomass and solar collectors used makes your holiday all the more enjoyable.
World’s best restaurant
> A high-calibre jury has once again awarded the Danish restaurant Noma the title of Best Restaurant in the World. Noma’s balance between the traditional and the contemporary has earned it this distinction for the third time in a row and triggered a revival of Nordic cuisine. The ambience of the renovated warehouse in the Christianshavn area of Copenhagen is unpretentious and refreshingly authentic. The cooks themselves serve their multicourse creations.
Cause for celebration
> Every now and again a special occasion comes along, and Hermès has found a beautiful way of preserving its memory. At first glance, the Celebration ties made of heavy silk are no different from the other ties created by the high fashion house. The secret lies in the detail: an embroidered image on the back commemorates a wedding, birth, birthday or love. A charming men’s accessory in grey, blue, red or pink.
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lifestyle&luxury
Moderner Dandy A modern dandy
> Mit diesem Model fällt es zugegeben nicht ganz einfach, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Jude Law und Vogue Eyewear sind eine Partnerschaft eingegangen, die italienischen Lifestyle und britische Coolness perfekt miteinander verschmelzen lässt. Visualisiert von Fotograf und „Glamourpoet“ Peter Lindbergh wird auf einen Blick erkennbar, was dem zeitgenössischen Mann steht: modernes Profil, junger Look und hochwertige Polycarbonatgläser (RX-Able). > Admittedly, with Jude Law as the model, it’s hard to focus on the matter at hand: Law and Vogue Eyewear have launched a collaboration that represents the perfect symbiosis of Italian lifestyle and British coolness. The campaign was shot by photographer and ‘glamour poet’ Peter Lindbergh, who succeeded in capturing exactly what the man of today is looking for in eyewear: a contemporary profile, a young look and high-quality polycarbonate lenses (RX-able). 98
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Prachtvolles Jubiläum A grand jubilee
Edler Bambus Elegant bamboo
> Diese Kollektion ist unverwechselbar Gucci. Mit „Bamboo“ hat Kreativdirektorin Frida Giannini Geschichte geschrieben. Die Teile sind aktuell wie eh und je: Verspielt und im interessanten Mix baumeln Naturbambus und Sterlingsilber mit glänzendem Palladium-Finish mit Horsebit-Schließe von Ohr, Hals und Handgelenk. > Gucci creative director Frida Giannini has written history with this unmistakeable collection. The pieces are as contemporary as ever and they dangle from ears, necks and wrists sporting a playful and exciting mix of natural bamboo elements and horsebit clasps made of sterling silver with a shiny palladium finish.
Absoluter Star-Appeal Absolute star appeal
> Es ist der Augenaufschlag, der es ausmacht. Rund 90.000 Mal täglich blinzelt der Mensch. Schlafdefizite, Stress und fehlende Pflege verraten schnell das wahre Alter, sofern die Augenpartie nicht strahlt. Die „Anti-Aging Eye Cream SPF 15“ und die „Cellular Eye Contour Cream“ von La Prairie machen einiges wett. > The look says it all. Everyone blinks around 90,000 times each day. The area surrounding the eyes reacts to too little sleep, stress and insufficient care, and instantly reveals its owner’s real age. La Prairie’s Anti-Aging Eye Cream SPF 15 and Cellular Eye Contour Cream can help to combat the symptoms.
> Der auf zehn Stück limitierte Füllfederhalter „Pen oft the Year 2012 Diamond Edition“ von Faber-Castell wurde zum Thronjubiläum der englischen Königin präsentiert. Er wird ab September erhältlich sein. Der Schaft aus massivem Gold ist der Struktur tausendjähriger Mooreichen nachempfunden. Zwei brasilianische Madeira-Citrine mit Sonnenschliff sind von handgefassten Brillanten gekrönt. > The Pen of the Year 2012 Diamond Edition, limited to ten fountain pens, was presented by Faber-Castell on the occasion of Queen Elizabeth’s diamond jubilee and will be available as of September. Wetland oak, thousands of years of age, is used to form the barrel, which is then cast in solid gold. Two Brazilian Madeira citrines with their unusual ‘sunburst cut’ shine at the cap and at the end of the barrel, crowned by hand-set diamonds.
A sparkling symbol
> Pomellatos schmeichelnde Version von Sand besteht aus weißen, braunen und schwarzen Diamanten. Das Kettenarmband schmeichelt der Haut mit Roségold. Die unregelmäßigen und flachen Pavé-Anhänger der Kollektion „Sabbia“ funkeln Münzen gleich als kostbare Talismane. > Pomellato’s appealing interpretation of sand consists of white, brown and black diamonds. The bracelet flatters the wearer’s skin with rose gold, and the irregular, flat pavé pendants from the Sabbia collection are like coin-shaped talismans.
Modisches Abenteuer A fashionable adventure
Duftender Apfel An apple a day
> Die intensive Version des Kultduftes versüßt den ausklingenden Sommer. „DKNY Be Delicious Eau so Intense“ ersetzt zwar nicht den Biss in einen frisch gepflückten Apfel, aber umgibt einen mit frischen Noten aus fruchtigen Apfelblüten, mit der Frische von Grapefruit und Magnolie sowie verführerischen Nuancen von Tuberose und Maiglöckchen, die von weißem Amber und Sandelholz abgerundet werden. > DKNY’s Be Delicious Eau so Intense will make the sweetness of summer go on and on. This intense version of the iconic original may not entirely replace taking a bite of a fresh, juicy apple, but it will certainly surround you with the fruity note of apple, the freshness of grapefruit and magnolia, and the seductive nuances of tuberose and lily of the valley, rounded off with white amber and sandalwood.
Neckischer Auftritt A revealing look
Fotos: beigestellt
Funkelnde Neuinterpretation
> Sich im Modedschungel abzuheben, ist nicht immer einfach. Ultrakurz, schockfarben, freizügiges Dekolleté … Talbot Runhofs Kreation eines luftigen Outfits, das die Hinteransicht auf den Punkt bringt und sowohl tagsüber als auch abends Eindruck macht, ist definitiv ein Eyecatcher. > It’s not always easy to stand out in the fashion jungle. Ultra short, a shocking colour, a glimpse of cleavage … Talbot Runhof has created an airy outfit that draws attention to the rear view and is certain to be an eyecatcher at any time of day or night.
> Werner Schreyer ist ein österreichisches Topmodel, das sich schon geraume Zeit im Modezirkus behauptet. Gerade in der Riege der Männer am Catwalk ist das eine Seltenheit. Für Louis Vuitton begab er sich in die afrikanische Savanne, um die Kreationen von Designer Kim Jones in Szene zu setzen. > Werner Schreyer is an Austrian top model who has been making his mark on the fashion business for quite some time – which is something of a rarity, especially in the male modelling business. Now he is starring in Louis Vuitton’s new ad campaign, which was shot on an African safari, in garments designed by Kim Jones.
Zurückhaltend feminin Understated femininity
> Union Glashütte beweist mit „Sirona“ ein Gespür für weibliche Ansprüche. Zart, dabei nicht zu verspielt, kostbar, aber keineswegs pompös – dies sind die Charaktereigenschaften des Uhrenmodells, das mit hellem Perlmuttzifferblatt und Diamantlünette oder einem schwarzem Zifferblatt mit diamantbesetzten Bandanstößen erhältlich ist. > Sirona proves that Union Glashütte understands women’s needs. Subtle, not too whimsical, precious, but by no means pompous – these are the characteristics of this watch, which is available with a white pearl face and diamond bezel, or with a black face and diamond-studded lugs.
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Wein und design Wine and design
Der Keller des von Mario botta entworfenen Weinguts Petra in der Toskana. the cellar of Petra Winery in tuscany, designed by Mario Botta.
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Kühne und ambitionierte zeitgenössische Architektur findet sich nicht nur im Museums-, Privathausoder Objektbau. Seit einigen Jahren ist sie definitiv auch in den Weingütern angekommen.
It’s no longer only museums, private homes and commercial buildings that boast bold, adventurous contemporary architecture. Wineries also latched on to this trend several years ago.
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rstklassigen Wein zu produzieren ist eine Sache, ihn zu präsentieren eine andere. Bei den etiketten gelingt die Präsentation schon seit Langem: Man denke nur an die früheren unbeholfenen Illustrationen von Weinreben oder an die altertümlichen Schriftzüge. und auch bei der Architektur von Weingütern sieht die Sache zunehmend besser aus; vor allem, seitdem sich internationale Spitzenarchitekten wie etwa Herzog & de Meuron (dominus Winery im kalifornischen Napa Valley) oder Frank Gehry (Bodega Marqués de Riscal) ihrer angenommen haben. In Österreich war wohl der von Wilhelm Holzbauer und dieter Irresberger konzipierte und 2004 fertiggestellte ARAcHON-Reifekeller im burgenländischen Horitschon ein erstes kräftiges Statement dafür, dass die Architektur in ihren kühnen und ambitionierten Ausprägungen im Milieu der Weingüter angekommen ist. der markante, flach langgestreckte und sich ins umliegende Weinland einfügende Bau mit seiner Fassade aus Sandstein, Glas und Holz ist nicht nur Reifestätte für die Premiumweine der Vereinten Winzer Blaufränkischland, sondern hat sich auch zu deren unumstrittenem Markenzeichen gemausert – der Bau findet sich ebenfalls auf dem etikett wieder. Auch ARAcHON T.FX.T lagert seine Weine hier. das Kürzel steht für Tibor Szemes, F. X. Pichler und Manfred Tement und bezeichnet die Premium-Roten, die diese drei Spitzenwinzer gemeinsam produzieren. F. X. Pichler begegnen wir sogleich wieder, und zwar nicht nur in seiner eigenschaft als einer der ersten Winzer des Landes, sondern als Bauherr. da ihm sein Winzerhaus in Oberloiben bei dürnstein zu eng wurde, ließ er sich von Bernd Tauber vom Kremser Architekturbüro Thomas Tauber ein neues Gebäude für Produktion, Verkauf und Verkostung seiner weißen Spitzengewächse entwerfen. das Gebäude wurde vor zwei Jahren in Betrieb genommen. die Aufgabe war nicht einfach, denn der bloße Funktionsbau sollte mitten in den Weingärten stehen – und das in der Weltkulturerbe-Region Wachau! es ist ein quasi zweigeteiltes Gebäude geworden, bei dem sich die Produktions- und Lagerungszone aus rauem, archaisch anmutendem Beton in Anthrazittönen gewissermaßen verschlossen gibt, während der Besucherbereich mit seiner Glasfassade auf zwei Geschoßen und dem Natursteininterieur Offenheit und Großzügigkeit demonstriert. „Getrennt“ wird das Ganze durch eine geschwungene Aluminiumfassade. Letztlich gelang es Bernd Tauber damit, den kulturellen Sehenswürdigkeiten der Wachau eine weitere hinzuzufügen. diese ist zwar nicht historisch, dafür aber äußerst zeitgemäß.
Foto: BeiGeStellt
Ausgeprägter Charakter
eine ausgeprägte und durchaus öffentlichkeitswirksame Persönlichkeit der österreichischen Szene ist auch Leo Hillinger. Von der kleinen Produktion seines Vaters ausgehend, schuf er in etwas mehr als zwanzig Jahren ein quantitativ (50 Hektar Anbaufläche, eigene Monobrand-Shops) wie qualitativ (export von Spitzenweinen in achtzehn Länder) eindrucksvolles „Wein-Reich“ im burgenländischen Jois. Auch hier bedurfte es eines neuen Weinguts am Hauptstandort. dieses wurde 2004 nach Plänen der einschlägig spezialisierten Architekten gerner°gerner plus fertiggestellt und fiel, ganz dem Wesen seines Besitzers entsprechend, ausgesprochen extrovertiert aus: eine kubische degustations-Lounge, die raumschiffartig auf zwei ungewöhnlich schlanken V-förmigen Pfeilern über dem erdboden schwebt, sowie eine breite Glasfront, die herrliche Blicke auf die Weingärten und das Leithagebirge öffnet; insbesondere nachts ist die beleuchtete Glasfront aber auch selbst ein weithin sichtbares und auch bereits sehr bekanntes Wahrzeichen in der Landschaft. Hillingers sozusagen „introvertierte“ Seite ist einerseits der Platznot geschuldet, andererseits eine planerische Anknüpfung an die erdkeller in den Kellergassen früherer Tage: der Großteil des L-förmigen Betriebsgebäudes wurde nämlich tief in den Hang eingegraben, anschließend überschüttet und teils wieder mit Weinstöcken bepflanzt.
eing able to make topquality wine is all very well, but it’s also important to present it effectively. The design of wine labels certainly evolved in that direction a while ago – one has just to think of the clumsy drawings of grapevines and the old-fashioned writing they used to be adorned with – and now the architecture of the wineries is also gradually following suit, especially since international top architects like Herzog & de Meuron (dominus Winery in Napa Valley, california) and Frank Gehry (Bodega Marqués de Riscal) have had a hand in it. One of the first projects that heralded the arrival of bold, adventurous architecture in Austria’s winemaking sector was the ARAcHON ageing cellar in Horitschon (province of Burgenland).
»VIELE DIESER NEuEN WEINGÜTER WERDEN NACH uND NACH SELbST Zu WAHRZEICHEN IHRER REGION.« The long, flat form of this distinctive building, designed by Wilhelm Holzbauer and dieter Irresberger and completed in 2004, blends into its vineyard surroundings with its sandstone, glass and wood facade, and is not only the ageing cellar for the premium wines of the Vereinte Winzer Blaufränkischland association of winemakers, but has also become their undisputed trademark and garnishes the label of all their wine bottles. The wines of ARAcHON T.FX.T are also stored here. The name, which is derived from Tibor Szemes, FX Pichler and Manfred Tement, stands for the premium red produced by these three acclaimed winemakers. FX Pichler does not only make premier wines, but also promotes exceptional architecture. When he started running out of space in his winery in Oberloiben near dürnstein in the Wachau region, he commissioned a new building
for the production, sale and tasting of his fine white wines, which was completed two years ago. Bernd Tauber of Thomas Tauber architecture firm in Krems was entrusted with the challenging task of designing a functional building that would harmonise with its surroundings in the uNeScO-protected Wachau region! He created a building in two parts: the fortress-like production and storage section – made from rough, almost archaic, anthracitecoloured concrete – stands in contrast to the visitors’ section, whose two-floor glass facade and natural stone interior conveys a sense of openness and expansiveness. A graceful aluminium element demarcates these two sections. In the end, Bernd Tauber succeeded in adding a highly contemporary cultural landmark to the Wachau region’s other attractions. A strong character
One of the most distinctive and highly visible figures on the Austrian winemaking scene is Leo Hillinger. Since taking over his father’s small wine production just over 20 years ago, he has
»MaNy oF tHeSe NeW WiNerieS are tHeMSelveS BeCoMiNG laNDMarKS oF tHeir reGioN.« managed to build up an impressive wine empire in Jois in Burgenland province, excelling himself both in quantity (50 hectares of cultivated area, his own monobrand shops) and in quality (export of his quality wines to 18 countries). Hillinger also needed a new building for his winery. It was planned by gerner°gerner plus architects, who have gained much experience in this field, and completed in 2004 and corresponds perfectly with the personality of its extroverted owner: with a cubic tasting lounge that has the spaceship-like appearance of being suspended in the air, thanks to two unusually slim Succeed 04/12 101
lifestyle & luxury
Schweben in Bordeaux
Von der österreichischen Spitze zur Weltspitze: Kaum ein Weingut, kaum ein Weinort mit klingenderen Namen als Château Cheval Blanc in SaintÉmilion (Bordeaux). Dort benötigte man einen neuen Weinkeller und beauftragte Christian de Portzamparc damit, ihn zu konzipieren. Der französische Architekt und Pritzker-Preisträger ist für seine vorzugsweise weißen luftschlossartigen Gebäude bekannt, die geradewegs der Fantasie entsprungen scheinen, zugleich aber sehr real sind. Dieser Linie ist er auch bei Cheval Blanc treu geblieben: Der an eine Doppelhelix oder auch an eine Welle oder ein Segel erinnernde flache Betonbau scheint geradezu über den Weingärten ringsum zu schweben – ein reizvoller Kontrast zwischen der Schwere des Materials und der Luftigkeit des Gebildes. Das Innere des Gebäudes, das übrigens direkt ans Schloss angrenzt, besteht aus rigorosen Hallen mit Reihen von Amphoren ähnelnden Fässern. Sie sind das Allerheiligste von Cheval Blanc.
V-shaped columns; an expansive window that affords a stunning view of the surrounding vineyards and the Leitha Mountains but is itself, especially at night, a highly visible, luminous – and already widely known – landmark. A large part of the L-shaped production building was cut deep into the hillside, then covered with soil and partly replanted with vines. This is Hillinger’s ‘introverted’ side, as it were, and the design resulted partly from a lack of space and partly from the idea of recalling the earth cellars of the typical Kellergassen (wine cellar alleys) of former times. Hovering over Bordeaux
the low-lying concrete building is reminiscent of a double helix, a wave or a sail, and appears to hover over the surrounding vineyards; the weightiness of the material and the weightlessness of the design form an enticing contrast. And the interior of the building, which is directly adjacent to the castle, can also hold its own with uncompromising halls housing rows of amphora-like vats – the heart and soul of Cheval Blanc. Tuscany for connoisseurs
Petra Winery, located in Suvereto in the Maremma region of Tuscany, is just one of the many projects of the industrialist Vittorio Moretti and one of many buildings designed by the Swiss architect Mario Botta, but what an extraordinary one! That petra is the Latin word for stone is no coincidence, and the fact that the Maremma is an ancient Etruscan region must also surely have been a point of reference for Botta’s massive construction made from pinktinged natural stone. Its staircase and slanting ‘eye’ call to mind an archaic cult site (and, incidentally, also Botta’s Museum of Modern Art in San Francisco).
Das in Suvereto in den toskanischen Maremmen gelegene Weingut Petra ist nur eines der zahlreichen Projekte des Industriellen Vittorio Moretti und des Schweizer Architekten Mario Botta: Aber was für eins! Der Name des Guts ist sicherlich kein Zufall, den Petra ist das lateinische Wort für Stein. Außerdem sind die Maremmen antiker etruskischer Boden. Mit Sicherheit war dieser Umstand auch ein Bezugspunkt für Bottas wuchtig-strenges rosafarbenes Natursteingebäude, das mit seiner Treppe und seinem abfallenden „Auge“ in der Mitte auf den ersten Blick wie eine archaische Kultstätte wirkt – und übrigens eine Reminiszenz an Bottas Entwurf des San Francisco Museum of Modern Art ist.
From the Austrian elite to the world’s best. No other winery or wine town can surely match the melodiousness of the name of Château Cheval Blanc in Saint-Émilion, Bordeaux. The estate needed a new wine cellar and commissioned the French architect and Pritzker prize winner Christian de Portzamparc with the design. Portzamparc is noted for his predominantly white, ethereal buildings that have a decidedly dream-like quality, but are at the same time very real. For Cheval Blanc, he remained true to his style:
Das beim Kremser Architekturbüro Thomas Tauber in Auftrag gegebene neue F.X. Pichler-Betriebsgebäude in Oberloiben. FX Pichler commissioned the Krems-based architecture firm Thomas Tauber to plan his new winery in Oberloiben.
Die kubische Degustationslounge mit angeschlossener Produktion des Weinguts Hillinger, ein beliebter Treffpunkt in Jois. Leo Hillinger’s cubic tasting lounge with adjoining production area is a popular spot in Jois.
Toskana für Kenner
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CEE’s finest
Although it’s not that easy to find sophisticated contemporary architecture among the wineries in CEE, there is one excellent example: the Novi Brič Winery, planned by Boris Podrecca, in the part of Croatia bordering on Slovenia
Fotos: Studio Erick Saillet, Miran Kambic, beigestellt
Boris Podreccas Gut Novi Brič in Kroatien vereint Produktion, Degustation und Winzerhaus. Boris Podrecca’s Novi Brič Winery in Croatia unites the production and tasting areas and the winegrower’s house.
Edles in CEE
Es ist gar nicht so einfach, anspruchsvolle zeitgenössische Weingut-Architektur in den CEE-Ländern zu finden. Ein gutes Beispiel für eine solche ist aber das von Boris Podrecca entworfene Gut Novi Brič im kroatischen Teil des Dreiländerecks mit Slowenien und Italien. In dem monolithischen Sockel, dessen Mauerwerk aus Trockenstein sich aus vor Ort gewonnenen Quadern zusammensetzt, sind die Bereiche Degustation, Produktion und die Villa mitsamt Gästeunterkünften untergebracht. Die darüber liegenden Bauteile der Anlage sind mit großformatigen Holztafeln ausgekleidet.
and Italy. The drystone wall of the monolithic base was made from stone extracted on site; this part of the building houses the tasting and production areas as well as the villa with guest rooms. The upper sections are tiled with large wooden panels.
Jean Nouvels High-TechWeinkeller des Château La Dominique wird soeben gebaut. The Château La Dominique’s hi-tech wine cellar, designed by Jean Nouvel, is currently under construction.
A new Nouvel
Zum Abschluss ganz aktuell nochmals nach Frankreich: Nichts prädestinierte Clément Fayat dazu, eines Tages Besitzer mehrerer Weingüter – allesamt Châteaus in den besten Bordeaux-Appellationen – zu werden. Als Sohn eines Maurers lernte er das Handwerk des Vaters und gründete eine Baufirma, die im Lauf der Jahrzehnte zu einer der größten Gruppen Frankreichs wurde. 1969 erwarb er sein erstes Weingut, das Château La Dominique in Saint-Émilion. Auf dem „Grand Cru Classé“-Schloss in unmittelbarer Nachbarschaft zu Größen wie Cheval Blanc, Pétrus oder Figeac werden unter Anleitung des weltbekannten Önologen Michel Rolland Rote mit sehr hohem Merlot-Anteil (86 Prozent, dazu zwölf Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Cabernet Sauvignon) produziert. Monsieur Fayat arbeitet grundsätzlich mit den besten Leuten seines Fachs zusammen. Aus diesem Grund hat er sich beim Bau des neuen Hightech-Weinkellers (plus Degustationslokal samt Dachterrasse), der jetzt im Juli in Angriff genommen wurde, für Jean Nouvel entschieden. Harald Sager
In conclusion, mention must be made of a brand-new project in France: In Clément Fayat’s life, nothing pointed to his one day becoming the owner of several wineries, all of which are châteaus in the best Bordeaux appellations. Fayat was born the son of a brick mason, was trained in masonry and then founded the construction firm that would subsequently become one of the largest in all of France. In 1969 he acquired his first winery, the Château La Dominique, a Grand Cru Classé castle in SaintÉmilion, close to famous wineries
Der ARACHON-Reifekeller war hierzulande ein erstes kräftiges Statement für zeitgenössische Architektur. One of the first projects that heralded the arrival of bold, adventurous architecture in Austria was the ARACHON ageing cellar.
Christian de Portzamparcs neuer, ans Château Cheval Blanc in Saint-Émilion angeschlossener Weinkeller. The Château Cheval Blanc in Saint-Émilion needed a new wine cellar and commissioned Christian de Portzamparc.
Nouvel legt vor
like Cheval Blanc, Pétrus and Figeac. Under the direction of the world-class oenologist Michel Rolland, he began producing red wines with an extremely high percentage of Merlot (86 percent Merlot, 12 percent Cabernet Franc, 2 percent Cabernet Sauvignon). Monsieur Fayat only works with the best in their field as a matter of principle, and this is why his new hi-tech wine cellar (including a tasting area with a roof terrace), to begin construction this July, was designed by none other that Jean Nouvel. Harald Sager
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lifestyle & luxury
Kreativität liegt in der Luft creativity is in the air
unerreichte Präzision: Cartier stellt fast alle bauteile einer uhr oder eines uhrwerks in Eigenarbeit her. Matchless precision: Cartier manufactures nearly all components for its watches and movements at its own facilities.
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Kaum eine Marke hat so viele Ikonen geschaffen wie cartier: Santos, Tank, Pasha, Ballon Bleu und Roadster heißen die unverkennbaren Botschafter der eindrucksvollen uhrengeschichte von cartier.
e
ine Reise nach La chaux-de-Fonds im Schweizer Jura ist eine Reise ins Herz der uhrenindustrie. Viele bedeutende Namen sind an den Fassaden der Häuser auszumachen. So findet sich inmitten grüner Landschaft auch die Manufaktur von cartier. ein architektonisches Schmuckstück aus Glas, das seit dem Jahr 2000 die historisch gewachsenen und verstreuten Produktionsstätten auf 30.000 Quadratmetern unter einem dach zusammenfasst. Mehr noch: entgegen der Tradition entschied man sich dazu, die sonst streng getrennten Berufswelten zu einem offenen Thinktank zu verschmelzen. „durch die Öffnung der Abteilungen und die räumliche Logik des Hauses – von der Kreation im erdgeschoss bis zur uhrwerk-Finalisierung im obersten Stock – haben wir 170 Kilometer an Wegen eingespart. Außerdem erreichen wir durch die Nähe einen besseren Knowhow-Transfer“, erklärt edouard Mignon, directeur produits et services, das transparente System. Ein Team, ein Ort
das Konzept fördert nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Verbreitung von Ideen, um kreative entwürfe möglichst schnell zu realisieren: Innovation und Spitzentechnologie gepaart mit menschlicher Schaffenskraft! ein fixer Termin ist das wöchentliche Zusammentreffen der Marketing-, Kreativ- und entwicklungsabteilung inklusive Kollegen aus Paris im „Studio“, einem offenen Meeting-Bereich. und auch sonst wurden Mauern entfernt. In der Manufaktur sind Hightech, präzise Handarbeit und kunsthandwerkliches Wissen nicht wie generell üblich in separierten Stuben abgeschottet. Bei cartier kommunizieren Maschinisten mit Steinsetzern, Polierern oder Angleuren. Jeder der 1000 Mitarbeiter ist wichtig im entstehen unverkennbarer Zeitmesser. der Kreis aus entwicklung, Produktion und Kundenservice läuft rund. Zusammenspiel der Kompetenzen
cartier ist eine der wenigen Manufakturen, die in der Lage sind, fast alle Bauteile einer uhr oder eines uhrwerks komplett in eigenarbeit herzustellen. Nicht nur auf die endergebnisse, sondern vor allem auf die Werkzeuge ist man stolz. „Bei uns arbeiten die 25 besten Werkzeugmacher der Branche“, plaudert Mignon aus dem Nähkästchen. Wenn man die Feinarbeit, die hier vonnöten ist, genauer unter die Lupe nimmt, wird der Preis mancher Stücke nachvollziehbar: Brücken werden mitunter acht Stunden poliert. 40 bis 50 Kilometer Armbandglieder warten jährlich darauf, über Keramik- oder Kupferkügelchen gerüttelt zu werden, um ohne scharfe Kanten aus Bottichen hervorzutreten. das Polieren allein beansprucht die Hälfte der Zeit der Gehäuse- und Armbandproduktion. den richtigen Ton bei gebläuten Zeigern zu treffen, setzt ebenfalls einzigartige Fähigkeiten voraus. Für außergewöhnliche Formen verwendet cartier Mineralglas anstelle von Saphirglas. die spezifische Wölbung des extrem flachen Materials, das auf 600 Grad celsius erhitzt und manuell bearbeitet wird, verhindert Lupeneffekte.
Foto: BeiGeStellt
Cartiers DNA
Von der ersten Idee über Wachsmodelle, erste Rohentwürfe in Metall und funktionstüchtige Prototypen dauert es rund zwei Jahre, bis eine uhr finale Gestalt annimmt. Werke werden überdimensioniert in bunten einzelteilen aus Plexiglas konstruiert, um ihre Wirkungsweise auf einen Blick erkennbar zu machen. der Output setzt sich im Schnitt aus einem drittel neuer Modelle und zu zwei dritteln aus Variationen bestehender Ikonen zusammen. dass sich diese nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, beweist den kreativen Geist von Louis-François cartier, der 1847 in seinem Pariser Schmuckatelier den Grundstein für das heutige Imperium setzte. diesen kreativen Geist lebte Louis cartier (1875-1942) weiter. er war es, der das Potenzial von uhren erkannte, als diese großteils noch an Ketten baumelnde Accessoires waren. die Namen einiger epochemachender Modelle faszinieren bis heute: „Santos“, „Tank“ und
Hardly any other brand has created as many iconic items: Santos, Tank, Pasha, Ballon Bleu and Roadster are distinctive representatives of the impressive watchmaking history of cartier.
A
trip to La chaux-de-Fonds in the Swiss Jura Mountains is a journey into the heart of the watchmaking industry. Many a big name adorns the buildings, and cartier’s production facility is also located there in the midst of the green countryside. completed in 2000, the architectural gem made of glass consolidates what was previously a disparate number of production sites into one 30,000 square metre manufacture. Moreover, contrary to the traditional way of doing things, the usually strictly segregated aspects of watch production are united here in one open thinktank. “We have saved a distance of 170 kilometres by opening up the departments and enhancing the
one another. each one of the 1,000 employees has an important role to play in the creation of distinctive watches. It is a full circle from development to production to customer service and back.
»DER KREIS AuS ENTWICKLuNG, PRODuKTION uND KuNDENSERVICE LÄuFT RuND.«
»it’S a FUll CirCle FroM DeveloPMeNt to ProDUCtioN to CUStoMer ServiCe aND BaCK.«
spatial logic of the building – from the manufacture on the ground floor to the fine finishing of movement components on the first floor. In addition, the proximity facilitates a better transfer of knowhow,” edouard Mignon,directeur produits et services, explains this transparent system.
links are blasted with tiny ceramic or copper pellets to smoothen any sharp edges. The deburring process alone takes up about half of the time needed for the production of the case and bracelet. And achieving the exact shade of blue for the hands also requires unique skills. cartier uses mineral glass instead of sapphire glass for unusual shapes. The specific curve of the extremely thin material, which is heated to 600 celcius and then moulded manually, prevents magnifying glass effects.
One team, one location
This concept promotes not only the communication but also the passing on of ideas so that creative designs can be realised as quickly as possible. Innovation and cutting-edge technology in combination with human creative power! The weekly meeting of the marketing, creative and development departments, including the colleagues from Paris, takes place in the open-plan meeting area known as the studio. And walls were removed in other areas of the building as well. The hi-tech, high complications and decoration divisions are not, as is the custom, sequestered in separate sections; at cartier, the machinists, gem setters and polishers all communicate with
Interplay of competences
cartier is one of the few watch manufacturers that can make all of its own components in house. And the people at cartier are not only proud of their final products, but also and especially of their tools. “We employ the 25 best toolmakers in the industry,” Mignon reveals. A closer look at the precision craftsmanship required to complete the exclusive timepieces justifies their price. Bridges, for instance, sometimes need to be polished for eight hours, and 40 to 50 kilometres of bracelet
Cartier’s DNA
It takes about two years from the birth of an idea and the creation of wax models, first metal mock-ups and functional prototypes before a watch is completely finished. Movements are constructed using oversized, coloured acrylic glass components to better observe how they work. cartier’s output generally consists of one-third new models and two-thirds variations of existing icons, whose popularity Succeed 04/12 105
lifestyle & luxury
„Pasha“. Die schnörkellose Santos mit eckigem Zifferblatt war 1904 eine der ersten zivil genützten Armbanduhren. Sie begleitete u. a. Louis Cartiers flugbegeisterten Freund Alberto Santos Dumont bei Weltrekorden und erfüllte dem Pascha von Marrakesch den Wunsch nach einer Uhr, mit der er ins Schwimmbad steigen könne, ohne das Zeitgefühl zu verlieren. Mit „Tank“ katapultierte sich Louis Cartier praktisch in den Modus der Unsterblichkeit. Rechteckige Strenge und mächtige vertikale Flanken am Gehäuse erinnern an die Gleitketten der Panzer, die ihn nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zu dieser Kollektion inspirierten. In ihrer aktuellsten Gestalt prägen die Strenge und die mächtigen Flanken auch das Jahr 2012. Schlicht oder opulent
Nach den Neuinterpretationen Américaine und Française ist die „Tank anglaise“ mit im Gehäuse integriertem Armband, römischen Ziffern, Chemin-de-Fer-Minuterie und parallelen Seitenteilen, die die Aufzugskrone umschließen, ein weiterer Schritt im Streben nach Schlichtheit. Das große Modell schlägt im Rhythmus des legendären Manufaktur-Uhrwerks 1904 MC und lässt sich über den Gehäuseboden dabei gerne zusehen. Wer es weniger reduziert mag, ist im Bereich „Metier d’Art“ bestens aufgehoben. Wenn die Technik der Ästhetik unterworfen wird, schlängeln sich Krokodile um ein Tourbillon oder entstehen römische Mosaike auf Zifferblättern. Es bilden sich unvergleichliche Stücke, die Muskeln von Tieren durch verschiedene Diamantgrößen und Farbenvielfalt definieren, oder Emaille-Zifferblätter, die bis zu einer Woche für sich in Anspruch nehmen. In den Abteilungen für „High Watchmaking“ – neben La Chauxde-Fonds arbeiten Experten in Genf an außergewöhnlichen Komplikationen – nehmen uhrmacherische Kunstwerke wie das Astrotourbillon Gestalt an. Wenn man bedenkt, dass Cartier bereits 1928 in der Lage war, große Komplikationen herzustellen, ist das nicht weiter erstaunlich. Die vielen Stunden Arbeit, das Wissen, das in der Haute Horlogerie steckt, und die spürbare Begeisterung, mit der die Mitarbeiter der Cartier Manufaktur am Werk sind, entfacht die Faszination im Sekundentakt aufs Neue. Michaela Hocek
Eine Frau ganz oben Einmal mehr setzt Cartier auf Pionierleistung. Die Besetzung des Postens der Entwicklung der „Fine Watchmaking“-Uhrwerke mit einer Frau kommt einer Sensation in der männerdominierten Branche gleich. Carole Forestier-Kasapi hat eine ruhige, im Gespräch fast schüchterne Aura, die angesprochen auf noch kommende Ideen zu explodieren beginnt. Die 43-jährige lebt ihre Passion seit 1999 im Hause Cartier aus, nachdem sie sechs Jahre an der „Ecole d’Horlogerie“ in La Chaux-de-Fonds gelernt und bei Zenith, Renaud & Papi und Ulysse Nardin Erfahrungen gesammelt hat. Uhrenfreunde haben ihr beispielsweise die „Santos 100 skelettiert“ zu verdanken.
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Technology is subject to aesthetics in this collection, resulting in highly original timepieces where crocodiles twist around the tourbillon or the face is decorated with a mosaic, where the muscles of animals are defined with diamonds of varying sizes and an array of colours, or where the enamel dial plates take up to one whole week to make. The extraordinary complications for horologic masterpieces such as the Astrotourbillon are made by the experts in the high watchmaking departments both in La Chaux-deFonds and in Geneva. Not surprising, considering that Cartier was able to make great complications as early as 1928. The countless work hours and knowhow that is put into the haute horlogerie and the enthusiasm with which the Cartier experts go about their business only increases our fascination.
From discreet to flashy
Following the reinterpretations of the Américaine and Française watches, the Tank Anglaise is the next step towards greater simplicity: with a bracelet integrated in the case, Roman numerals, a chemin-de-fer chapter ring and parallel brancards that house the winding crown. The large models are powered by the 1904 MC movement, visible through the open back. Those who prefer a less discreet design will appreciate the Metier d’Art collection.
Tank Anglaise: ein weiterer, edler Schritt im Streben nach Schlichtheit. Tank Anglaise: Another elegant step towards greater simplicity.
A woman at the top Yet again Cartier is a pioneer. The appointment of a woman as head of the fine watchmaking department at Cartier is tantamount to a sensation in this male-dominated industry. Carole Forestier-Kasapi, 43, has a quiet, almost shy way about her, but the words burst forth when she gets to talking about the many ideas in the pipeline. ForestierKasapi fulfilled her dream of working at Cartier in 1999, after having spent six years learning the craft at the Ecole d’Horlogerie in La
Chaux-de-Fonds and gaining experience at Zenith, Renaud & Papi and Ulysse Nardin. Watch lovers have her to thank for the Santos 100 Skeleton, among others.
Carole Forestier-Kasapi
Fotos: beigestellt, Gerry Frank Photography 2012
Manufaktur in La Chaux-de-Fonds: Architektonisches Schmuckstück und offener Thinktank. Manufacture in La Chaux-de-Fonds: An architectural gem and open thinktank.
is unwavering – proof of the creative genius of Louis-François Cartier, who laid the foundation stone for the present-day empire in his jewellery workshop in Paris in 1847, and which Louis Cartier (1875–1942) built upon. He was the one who recognised the potential of watches, which were still pocket accessories on chains in those days. The names of some of his epochal models continue to fascinate to this day: Santos, Tank and Pasha. The unpretentious Santos with a square face was one of the first wristwatches to be used by the civilian population in 1904. It adorned the wrist of Louis Cartier’s friend AlbertoSantos Dumont when he broke world records, and fulfilled the Pasha of Marrakesh’s wish for a watch that he could wear in his swimming pool. Tank was the watch that catapulted Louis Cartier into the realm of immortality. Its no-nonsense square shape and the massive vertical edges of the case are reminiscent of the treads on the military tanks that inspired Cartier to create this collection after the first world war and that also characterise its 2012 incarnation.
Lifestyle
Be voguish! Be voguish! Mit Voguish.tv hat Nadja Ondrusik, früher Geschäftsführerin eines Privatjetunternehmens an der Côte d’Azur, ein neues Format für Style und die schönen Dinge des Lebens geschaffen. Nadja Ondrusik, previously the managing director of a private jet company on the Côte d’Azur, has created a new format for style and the finer things in life: Voguish.tv. Wie kam es zur Idee von Voguish.tv?
Seit mehreren Jahren bin ich in Österreich als TV-Produzentin tätig. Mein Schwerpunkt galt der Herstellung von kreativen Werbespots. Abseits des Berufslebens zählen zu meinen großen Leidenschaften stylische Kleidung, ausgefallene Accessoires, ein top Lifestyle, Dinge, die unser Leben ganz einfach schöner machen. Und so lag es auf der Hand, eines Tages die Berufung zum Beruf zu machen. Denn Voguish.tv will Österreich ein Stück „voguisher“/schöner machen! Was ist das Einzigartige an diesem Format?
Dass ich in Österreich als einzige wirklich unabhängige TV-Produzentin in diesem Genre agiere; d. h., ich produziere und publiziere meine Sendungen in Eigenregie! Da muss ich auch sagen, dass es mir von Anfang an gelungen ist, mit PULS 4 und SAT.1 Österreich zwei starke Sender für dieses neue Fernsehen zu gewinnen. Mittlerweile haben wir rund eine Million Zuseher! Ein Dank gebührt da der SevenOne Media, die als faire und herzliche Kooperationspartnerin von Anfang an dabei war. Zudem konnten wir mit Chanel und Mazda von der ersten Sekunde an zwei starke, kraftvolle Marken mit an Bord holen! Inhaltlich einzigartig ist, dass wir uns intensiv mit den Bereichen Fashion und Lifestyle auseinandersetzen. Wir zeigen ausschließlich Dinge aus aller Welt, die auch Österreich schöner machen (können). Das gibt es so konzentriert und geballt in keinem anderen österreichischen TV-Format. Wir treffen exklusive Interviewpartner in der ganzen Welt, die so bisher in Österreich und Deutschland noch nicht an die Öffentlichkeit getreten sind. Voguish.tv leistet dahin gehend Pionierarbeit in und für Österreich. Wie soll Voguish.tv weiterentwickelt werden?
Aufgrund des Erfolges und der großen Nachfrage werden wir unser Onlineangebot erweitern und den Sehern von Voguish.tv im Internet künftig noch mehr Content bieten. Wir stehen auch in Verhandlungen hinsichtlich des Ausbaus der Sendereichweite. Voguish.tv wird schon bald in mehreren Ländern Europas – jeweils auf das Land abgestimmt – zu sehen sein. In diesem Sinne: Be voguish!
What gave you the idea for Voguish.tv?
What makes this format stand out?
I have been working in Austria as a TV producer for several years. My focus has been on the production of creative commercials. When I’m not at work, my great passion is stylish clothes, unusual accessories, modern lifestyle and all things that brighten up our lives. So the obvious thing to do was to turn my passion into my profession. And with Voguish.tv I want to make Austria a little more voguish.
The fact that I’m Austria’s only truly independent TV producer in this genre, which means that I produce and publish my shows off my own bat. But I should mention that I managed to win over two strong channels for this new TV show – PULS 4 and SAT.1 Austria – at the very start. And we’ve got about half a million viewers by now! Thanks are also due to SevenOne Media, which has been a fair and friendly cooperation partner from the outset. In addition, we succeeded in getting two strong brands, Chanel and Mazda, on board from the getgo. As far as content is concerned, the unique thing is that we deal intensively with the topics of fashion and lifestyle. We only show things from all corners of the world that we think (could) bring a little more beauty to Austria too. No other Austrian TV format has such a high concentration of that. We meet exclusive interview partners across the globe that people in Austria and Germany aren’t that familiar with yet. In that respect Voguish.tv is doing pioneering work in and for Austria. What are your plans for developing Voguish.tv further?
Owing to its success and the great demand, we want to increase our online service by offering our viewers even more content on the internet. We are also in negotiations about expanding our reach. Voguish.tv will soon be available in more European countries – and always geared towards each specific country. With this in mind: Be voguish! Nadja Ondrusik präsentiert exklusive Interviewpartner aus der ganzen Welt von ihrer besten Seite. Nadja Ondrusik shows her exclusive international interview partners from their best side.
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home &office Pause bei Shoppingcentern Shopping centre construction slowing down
Plattenbau statt Glamourprojekt
> Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage sind im vergangenen Jahr in Europa deutlich weniger ShoppingcenterFlächen auf den Markt gekommen als erwartet. Das ergab eine Untersuchung von Cushman & Wakefield. Trotzdem wurden letztes Jahr rund 125 Shoppingcenter-Projekte in CEE/ SEE fertiggestellt. Wachstumstreiber waren besonders Russland und die Türkei, wo jeweils über 1 Mio. m2 neuer Shoppingflächen entstanden sind. Entgegen der Entwicklung in Westeuropa wird diesen Ländern ein hohes Wirtschaftswachstum zugetraut.
> „Bauträger, die bereit sind, in weniger glamouröse Bereiche zu gehen, finden auch heute ein ausreichendes Betätigungsfeld in CEE“, ist Anton Bondi von Bondi Consult überzeugt. Beispielhaft ist hierfür die thermische Sanierung alter Plattenbauten nahezu überall in den ehemaligen Ostblockstaaten. Diese Bauten sind mit hohen EU-Förderungen versehen und daher als staatlich relevante Sanierungsprojekte auch finanzierbar. „Keine spektakulären Projekte, aber kontinuierliches, relativ sicheres Geschäft, bei dem bereits jetzt einige österreichische Unternehmen gut etabliert sind“, weiß Bondi.
> A study by Cushman & Wakefield shows that, owing to the difficult economic situation, significantly less new shopping centre space was put on the market last year than expected. Nevertheless, about 125 shopping centre projects were completed in CEE/SEE last year. Growth was mainly driven by Russia and Turkey, with more than 1 million m2 of completed new shopping centre space in each of the countries. Contrary to the development in western Europe, these two countries are expected to achieve great economic growth.
Precast concrete instead of glamour
> “Property developers that are prepared to engage in less glamourous projects still have plenty of opportunities in CEE,” Anton Bondi from Bondi Consult believes. One example of this is the thermal renovation of old precast concrete slab buildings in nearly all countries of the former Eastern Bloc. These buildings receive high EU subsidies and are therefore affordable, as they are renovation projects of na tional relevance. “These are not prestigious projects, but rather a steady and relatively secure business, in which some Austrian companies are already well established,” Bondi explains.
ECE weiterhin sehr aktiv
ECE still very active > Dem Shoppingtrend in Russland entsprechend, ist die deutsche ECE äußerst aktiv: Sie übernimmt die Vermietung und das Management des Shoppingcenters AURA, das in Kürze seinen Baustart in Jaroslawl feiern wird. Gleichzeitig konnte ein Managementvertrag für das Center „GoodZone“ in Moskau gewonnen werden. Auch das bestehende Management des Moskauer Centers „Vremena Goda“ verläuft sehr erfolgreich: Sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch das operative Ergebnis konnten unter der Führung der ECE um 28 % gesteigert werden. > The German developer ECE is piggybacking on the current shopping trend in Russia and is very busy: The com pany is taking over the initial lease and management of the AURA shopping centre, the construction of which will soon commence. At the same time, ECE won a management contract for the GoodZone centre in Moscow. Also, the ECE’s management of Moscow’s Vremena Goda centre is highly successful: both the retail sales and the operative result rose by 28%.
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home&office Startschuss für den Verkauf Sale launched
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Rekordjahr für Gewerbeimmobilien in Russland Record year for commercial property in Russia
> 2011 brachte ein Rekordergebnis im Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Russland: Laut Jones Lang LaSalle (JLL) betrug das Volumen rund USD 8,4 Mrd. – doppelt so viel, wie in jedem der fünf Jahre zuvor. Derzeit liegen die Spitzenmieten bei rund EUR 80 pro m2, könnten aber in den nächsten 12 Monaten noch 10 % zulegen. Zumindest lässt das die Nachfrage erwarten. Die Nettoanfangs-Spitzenrenditen liegen in Moskau laut JLL bei 9 % im Segment Büro- und Handelsimmobilien sowie bei 11 % bei Logistikimmobilien. 82 % aller Transaktionen im Jahr 2011 entfielen auf Bestandsimmobilien, je 40 % auf Büros und Handelsobjekte. Für 42 % des Transaktionsvolumens waren ausländische Investoren verantwortlich, etwa aus China, Katar, Südkorea oder den USA. Den restlichen Markt teilten sich die heimischen Investoren. > The year 2011 brought a record result in commercial property transaction volume in Russia: According to Jones Lang LaSalle (JLL), the volume amounted to about USD 8.4bn – twice that of each of the five years before. At present, top lease rates stand at about EUR 80 per m2, but the present demand suggests that they could increase by another 10% in the coming 12 months. According to JLL, net initial top revenues are 9% in the segment of office and retail property, and 11% for warehouse properties. 82% of all transactions in 2011 involved existing buildings, whereby the retail and office segments each attracted 40% of the 2011 total investment volume. Transactions with foreign investors – eg from China, Qatar, South Korea and the USA – accounted for 42% of the total volume. Domestic investors shared the remaining market between them.
Ein Plus von 100 % gab es bei GewerbeimmobilienInvestments in Russland. Commercial property investments in Russia were up 100%.
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orto Montenegro and Regent Hotels and Resorts have started the sale of the Regent Residences Porto Montenegro. These spectacular residences situated directly on the seafront will form a part of the Regent Hotel and will be completed in May 2014. The apartments, which feature between one and four bedrooms, the duplex residences and penthouses were created by interior designer Tino Zervudachi. The residences can be entirely or partly included in the rental pool and will be available from EUR 4,212 per m2. The 48 owners of the residences ranging in size between 40m2 and 500m2 will benefit from the five-star service of the Regent Hotel. Regent Residences will complement the existing Porto Montenegro property portfolio. Porto Montenegro is an extensive marina project: in addition to the port with the capacity to accommodate yachts of up to 150m in length, the plot of land adjacent to the sea has luxurious residences, the beach club Purobeach Porto Montenegro, a casino, restaurants, bars, cafes and shops.
Fotos: Getty Images, Regents Hotels Resorts, CA Immo, ZTC, beigestellt
Porto Montenegro: Nicht nur Platz zum Wohnen, sondern auch für Yachten bis 150 m Länge. Porto Montenegro: In addition to residences there is also a marina for yachts of up to 150m in length.
orto Montenegro und Regent Hotels and Resorts haben mit dem Verkauf der Regent Residences Porto Montenegro begonnen. Die spektakulären Residenzen, die Teil des Regent Hotels sein werden und direkt am Meer liegen, werden im Mai 2014 fertiggestellt. Die Apartments, die Einheiten von einem bis vier Schlafzimmern umfassen, die Duplex-Wohnungen und das Penthouse wurden von Interior-Designer Tino Zervudachi entwickelt. Die Preise für die Residenzen, die auch komplett oder teilweise in das Mietkontingent integriert werden können, beginnen bei rund EUR 4212/m². Die Besitzer der 48 Residenzen, die zwischen 40 und über 500 m² groß sind, kommen in den Genuss des Fünfsterne-RegentHotelservice. Die Regent Residences ergänzen das bereits existierende Immobilienportfolio Porto Montenegro. Porto Montenegro ist ein umfassendes Marinaprojekt: Das ans Meer angrenzende Grundstück verfügt neben einem Hafen, der Jachten mit einer Gesamtlänge von bis zu 150 m aufnehmen kann, über luxuriöse Residenzen, den im Juni 2012 eröffneten Beach Club Purobeach Porto Montenegro, ein Casino, Restaurants, Bars, Cafés und Geschäfte.
Neuer Hotspot in Kroatien
CA Immo: Premiere mit Ethik-Zertifizierung
> Kroatien ist um ein einzigartiges Shoppingeldorado reicher: Das „ZTC Rijeka“ (Zapadni Trgovački Centar Rijeka d.o.o.) liegt an einem Küstensteilhang mit spektakulärem Panoramablick auf die malerische Kvarner Bucht. Das Architektenteam von ATP unter Leitung von Dario Travas zeichnete für die ungewöhnliche Architektur verantwortlich. Das elegante sechsgeschoßige Gebäude – im Retailbereich dreigeschoßig – wird einen außergewöhnlichen Ausblick auf die anziehende Landschaft im Herzen Kroatiens bieten. Als Investor fungiert die Universale International Realitäten GmbH, zu 100 % Tochter der UniCredit Bank Austria AG. Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit zahlreiche Immobilienprojekte entwickelt und auf den Markt gebracht. Der Schwerpunkt des Portfolios liegt in Österreich und Deutschland. Projekte in Kroatien sowie Polen (Bürohäuser in Warschau) befinden sich im Entwicklungsstadium. „Das Shoppingcenter Rijeka ist eines unserer wichtigsten Vorzeigeprojekte“, ist Gerhard Engelsberger, einer der Geschäftsführer des ZTC, überzeugt. > Croatia has gained another unique shopping eldorado: The ZTC Rijeka (Zapadni Trgovački Centar Rijeka d.o.o.) stretches on a steep coast bluff and offers a spectacular panoramic view of the picturesque bay of Kvarn. ATP‘s team of architects headed by Dario Travas designed the unusual building. The elegant six-floor building – with three retail floors – will offer an unusual view of the attractive landscape in the heart of Croatia. The development is an investment of Universale International Realitäten GmbH, a 100% subsidiary of UniCredit Bank Austria AG. Over the years the company has developed a large number of property projects and put them on the market. Its porfolio is focused on Austria and Germany; projects in Croatia as well as Poland (office buildings in Warsaw) are in the planning stage. “The shopping centre in Rijeka is one of our most important showpieces,” Gerhard Engelsberger, one of the managing directors of ZTC, is convinced.
> Als erstes österreichisches Immobilienunternehmen wurde CA Immo nach den Standards der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) zertifiziert. Die ÖGNI hat in Kooperation mit der deutschen Initiative Corporate Governance (ICG) Kodizes für Corporate Governance, Wertemanagement und Compliance-Management entwickelt, welche Standards guter Managementpraxis für die Bau- und Immobilienwirtschaft definieren. Dazu zählen unter anderem besondere InformationsCA Immo Vorstand Wolfhard pflichten zu Veränderungen in Fromwald: In der Bau- und Immoder Immobilienbewertung, die bilienbranche sind Professionalität, immobilienaffine Besetzung des Transparenz, Integrität und Fairness Aufsichtsrats sowie spezielle ReAufgaben des Managements. gelungen für InteressenskollisioCA Immo CFO Wolfhard Fromwald: nen bei Immobilientransaktionen Professionalism, transparency, integrity und Auftragsvergaben. CA Immo and fairness are the management’s Vorstand Wolfhard Fromwald: responsibility in the building and real „Transparenz und Nachhaltigkeit property sector. sind für uns seit Jahren zentrale Unternehmenswerte, die auch seitens unserer Investoren stark nachgefragt sind. Unsere Tochtergesellschaft CA Immo Deutschland ist bereits seit 2010 nach ICG-Standards zertifiziert; dieser Ethik-Unternehmenszertifizierung haben wir uns nun auch konzernweit unterzogen.“ > CA Immo was the first Austrian real estate company to be certified accord ing to the standards of the Austrian Sustainable Building Council (ÖGNI). In cooperation with the German Initiative Corporate Governance (ICG), ÖGNI has developed corporate governance, values and compliance management codes defining the standards for the construction and real estate sectors. These include, among other things, special disclosure duties regarding changes in property valuation, the appointment of members of the supervisory board with a real estate connection, as well as special regulations for clashes of interest in property transactions and the awarding of contracts. Wolfhard Fromwald, member of CA Immo‘s management board, says: “For years, transparency and sustainability have been pivotal corporate values that are also expected by our investors. Our subsidiary CA Immo Germany has already been ICG certified since 2010, and now the whole group has undergone this business ethics certification.”
New hotspot in Croatia
Die neue Einkaufsmall ZTC Rijeka: zahlreiche Ankermieter auf 20.000 m2 Handelsfläche sowie einen atemberaubenden Blick über die Kvarner Bucht. The ZTC Rijeka mall has a large number of anchor tenants on its 20,000m2 of retail space and affords a stunning view of the bay of Kvarn.
CA Immo: Ethical certification premiere
Zertifizierte Shoppingcenter Certified shopping centres
> Für Einkaufszentren gewinnt das Thema Nachhaltigkeit und deren Nachweis anhand von Zertifizierungen zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in Europa, Osteuropa und in Asien werden große multifunktionale Einkaufszentren mit Nachhaltigkeitsstandards errichtet. Damit wird der Weg für einen ökologisch, ökonomisch und soziokulturell nachhaltigen Betrieb der Objekte geebnet. So erhielten zum Beispiel das türkische Forum Kayseri oder das tschechische Forum Nová Karolina des Entwicklers Multi Development Corporation das Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM. > The topic of sustainability and appropriate certifications is becoming increasingly significant for shopping centres. A great number of large, multifunctional shopping centres that meet sustainability standards are being erected in Europe, eastern Europe and Asia. These standards make it easier for them to be operated in an ecologically, economically and socially sustainable manner. For instance, the developer Multi Development Corporation earned BREEAM sustainability certificates for its Forum Kayseri in Turkey or the Forum Nová Karolina in the Czech Republic. Insbesondere in Osteuropa, aber auch außerhalb Europas, im asiatischen Bereich, werden große, multifunktionale Einkaufszentren mit Nachhaltigkeitsstandards errichtet, wie zum Beispiel das Nová Karolina. Large, multifunctional shopping centres are being erected in accordance with sustainability standards – in eastern Europe, in particular, but also outside Europe, eg in Asia. One example is Nová Karolina.
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home & office
Ausgleich zwischen Ost und West Balance between east and west Als CEO der UBM hat Karl Bier das Immobiliengeschehen in CEE entscheidend geprägt und damit auch dem Unternehmen zu stattlicher Größe verholfen.
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icht jeder schätzt die Vorteile einer öffentlichen Stellung auf Dauer: Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften startete Karl Bier beim Finanzamt Baden bei Wien ins Berufsleben. Die Tätigkeit war „hochinteressant“, aber auf Dauer doch zu wenig abwechslungsreich, sodass er rasch zu Immorent wechselte. 1991 wurde er vom damaligen PORR Chef Horst Pöchhacker in den UBM Vorstand gerufen. Die Gesellschaft war damals ausschließlich in Österreich tätig und beschäftigte sich neben fallweisen Grundstücksgeschäften hauptsächlich mit der Vermietung von Baumaschinen. Mitspielen in Europa
Die UBM fit für Europa zu machen, war die Hauptaufgabe von Karl Bier. Der Eiserne Vorhang war erst seit wenigen Jahren gefallen. Es galt, die Ostöffnung zu nutzen und die UBM zu internationalisieren. Die ersten Schritte in die heutigen CEE-Staaten setzte Bier bereits 1991. Nach Prag folgten Budapest, Warschau und Krakau. „Die Premiere war das Darex-Gebäude am Wenzelsplatz“, erinnert sich Bier. Aus dem alten kommunistischen Kaufhaus wurde in Kooperation mit Raiffeisen und einem Exilslowaken, der in den USA im Immobilienbusiness tätig war, ein modernes Büro- und Geschäftshaus. Genauso wie viele weitere Projekte der UBM wurde die Immobilie gekauft und dann durchdacht entwickelt. Der erste Mieter war die tschechische Nationalbank. Nach einem Projekt in bester Lage, und zwar in der Váci utca in Budapest, folgte das Radisson Hotel in Krakau. Prag und Krakau sind auch jene Städte, in denen sich Bier „aufgrund der Architektur und der Stimmung am wohlsten fühlt“. 20 Jahre CEE-Erfahrung
Seit nunmehr über zwanzig Jahren ist der UBM Boss in CEE/SEE tätig. Und immer noch fasziniert ihn die Geschwindigkeit in den Anfangsphasen, als sich die Länder geöffnet haben. „Es war sensationell, mit welcher Dynamik das alles begann. Shoppingflächen, Büros und Wohnhäuser – alles ist geradezu aus dem Boden geschossen! Innerhalb kürzester Zeit wandelte sich etwa das Zentrum von Prag in einen Platz, auf dem man sich gerne aufhielt. 1991 war das noch nicht der Fall.“ Bier war auf jeden Fall für die Entwicklung dieser Region mitverantwortlich, denn die Immobilienbranche trug einen wesentlichen Anteil an der Veränderung der Städte. Geschätzte 500 Immobilien- und Bauprofis werden es wohl gewesen sein, die das „Recovery“ geprägt haben. Karl Bier war und ist einer von ihnen: „In anderen Ländern in Westeuropa waren die Immobilien in dieser Form schon da, in CEE noch nicht – und eben das hat Spaß gemacht.“ Nicht nur einzelne Immobilien wurden umgesetzt: In der Andel City in Prag entwickelte die UBM auf dem Grundstück der ehemaligen Tatra-Werke 112 Succeed 04/12
As the CEO of UBM, Karl Bier has left a distinctive mark on the real property market in CEE, while also turning his company into a sizeable player in the sector.
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ot everybody appreciates the benefits of a longterm position in public administration. After having graduated with a law degree, Karl Bier started to work for the tax office in Baden near Vienna. The job was “extremely interesting” but offered too little variety, which is why he soon changed jobs and joined Immorent. In 1991 Horst Pöchhacker, then CEO of the construction company PORR, hired Bier as a member of the UBM board of directors. At the time, the company sold land on occasion only, and chiefly engaged in leasing construction machinery. A European player
Making UBM fit to be a European player was Karl Bier’s main task. The iron curtain had fallen only a few years earlier, so UBM’s goal was to enter the eastern markets and to become more international. Bier set first steps in today’s CEE countries as early as 1991; first in Prague, then Budapest, Warsaw and Krakow. “We debuted with the Darex building in Wenceslas Square,” Bier remembers. In cooperation with a Slovak emigrant who worked in real estate in the US, and Raiffeisen, the old department store from the communist era was turned into a modern commercial building with offices and shops. Like many of UBM’s later projects, the property was acquired and then judiciously developed. The first tenant was the Czech National Bank. A project in
a prime location in Budapest’s Váci utca was followed by the Radisson hotel in Krakow. Prague and Krakow are also the cities where Bier “feels most at home because of their architecture and atmosphere.” 20 years of experience in CEE
The UBM boss has now been active in CEE/SEE for more than 20 years, and he is still fascinated by the pace of the development in those years right after these countries had opened their economies. “It was amazing to observe the dynamics in those early stages. Retail space, office and residential buildings – all these things seemed to just sprout out of the ground everywhere! And before long, the centre of Prague turned into a place that really made you want to stay. In 1991 that was still quite different.” Bier certainly did his share for the development of the region, as the real estate sector played a significant role in how the cities transformed. An estimated 500 real estate and construction experts had a part in the recovery, and Karl Bier was and still is one of them. He remembers: “In some western European countries this kind of property already existed; in CEE is didn’t, and that’s what made it fun.” But not only single properties were realised: Andel City, developed by UBM in Prague, is a whole new district comprising offices, shopping centres, cinemas and residential space on the 125,000 square metre area of the former Tatra plant.
auf rund 125.000 Quadratmetern einen eigenen Stadtteil mit Büros, Einkaufszentren, Kinos und Wohneinheiten. „Und in Warschau neben den Kulturpalast ein InterContinental Hotel zu bauen, ist auch ganz nett“, meint Bier in seiner bekannt bescheidenen Art. Die Immobilienentwicklung war sicher einer der genialsten Schachzüge des UBM Bosses: Da die lokale Bauordnung verlangt, dass das Nachbargrundstück auch im Winter mindestens eine Stunde von der Sonne angestrahlt wird, nahm er kurzerhand mehrere Stockwerke des Hotelturms teilweise aus. Durch das „Loch“ im Bauwerk wurde dann eine Gebäudehöhe von 156 Metern möglich. Karl Bier optimierte damals das Projekt nicht nur um gut 10.000 Quadratmeter zusätzliche Mietfläche, sondern schuf damit auch ein Kunstwerk. Noch heute bewundern Architekten die Ausnehmung in dem zu seiner Zeit höchsten Hotel Europas.
Foto: beigestellt
Lieblingshotel bei Paris
Neben CEE und SEE ist die UBM auch in Westeuropa tätig. Bier: „Solange es ein schönes Projekt ist, ist es letzten Endes egal, ob es in Amsterdam, Paris, Warschau oder Prag steht.“ Sein Lieblingsprojekt befindet sich übrigens nicht in Osteuropa. Es handelt sich dabei um das Vienna International Dream Castle Hotel in unmittelbarer Nähe zum Disneyland Resort Paris. Dies aus zwei Gründen: „Zum einen ist es kein Businesshotel und zum anderen hat es im Stile eines französischen Châteaus etwas sehr Verspieltes.“ Der Vorstandsvorsitzende der UBM will in den nächsten Jahren weiterhin den Ausgleich zwischen den Ländern suchen: „Wenn das Produkt und das Projekt stimmen, dann sind auch neue Länder kein Problem.“ Biers Arbeit zeigt sich auch an den Unternehmenskennzahlen: Lag die Bauleistung der UBM bei seinem Antritt bei rund 3 Millionen Euro, waren es 2011 bereits über 280 Millionen Euro. Fairness, Korrektheit und Vertrauen sind für ihn die Basis des Geschäfts. Teamarbeit und menschenfreundlicher Führungsstil zeichnen ihn aus. Und, ganz klar: Karl Bier hat ein Gespür für Immobilien. Walter Senk
“And building an InterContinental hotel right next to the Palace of Culture in Warsaw is pretty neat too,” Bier adds in his famously modest manner. This development was unquestionably one of the UBM boss’s most ingenious moves: Since building regulations prescribe that neighbouring properties get at least one hour of direct sunlight a day, even in winter, he simply left out a certain section of several floors of the building. The resulting ‘hole’ made it possible to erect a building of 156 metres in height. In this way, Karl Bier not only optimised the project by creating 10,000 square metres of additional space, but also created a piece of art. Architects today still admire the aperture in the then tallest hotel in Europe. Favourite hotel near Paris
Besides CEE and SEE, UBM also operates in western Europe. “In the end it doesn’t matter if a development is located in Amsterdam, Paris, Warsaw or Prague – as long as it’s an attractive project,” Bier says. The project nearest to his heart is not in eastern Europe, by the way, but is rather the Vienna International
Karl Bier entwickelte mit der UBM in CEE nicht nur einzelne Objekte, sondern auch ganze Stadtteile. Under Karl Bier’s leadership UBM has developed single objects as well as entire city districts.
Dream Castle Hotel close to the Disneyland Resort Paris – for two reasons: “It’s not a business hotel, and since it is built in the style of a French château it’s quite fanciful.” The chairman of the management board intends to continue to keep the balance between the countries: “If the product is right, then new countries aren’t a problem either.” The result of Bier’s efforts is reflected in the company’s figures: while the construction output stood at around 3 million euros when he took over, the output was already well over 280 million euros in 2011. Fairness, integrity and trust are his key principles for business. Teamwork and his people-freindly leadership distinguish him. And, of course: Karl Bier has a reliable instinct for real property. Walter Senk Succeed 04/12 113
home & office CRE
Der große Schritt the big step der counselors of Real estate (cRe) ist ein exklusiver club hochrangiger Immobilienprofis aus der ganzen Welt. In Wien wurde nun das european chapter errichtet, um von hier aus nach europa und Asien zu expandieren. The counselors of Real estate (cRe) is an exclusive organisation for preeminent real estate advisers from around the world. Now it has established its european chapter in Vienna to facilitate its expansion to europe and Asia.
Volles Vertrauen
Warum man erst jetzt den großen Schritt aus den uSA nach europa setzt, erklärt Fleischmann so: „der Weg nach europa ist bereits seit 15 Jahren eingeschlagen, aber erst jetzt passt alles wirklich gut zusammen. Wir wollten diesen entscheidenden Schritt auch tatsächlich erst setzen, wenn wir eine gesicherte Grundlage dafür haben.“ und das sind, wie gesagt, vor allem die einzelnen Mitglieder. „es sind weltweit Menschen gefragt, deren Tun auch von ethischen Werten bestimmt ist“, ergänzt Riggs. das interne Vertrauen der Mitglieder untereinander ist eine der wichtigsten Grundsäulen des cRe, weiß auch Alfons Metzger: „Wir haben ein high-level Netzwerk, in dem man blind jedem der Mitglieder vertrauen kann.“ Walter Senk 114 Succeed 04/12
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ith only 1,100 members worldwide, The counselors of Real estate (cRe) is a truly exclusive association of real estate advisers. And it wants to keep it that way – with good reason. After a runup of 15 years, cRe – founded in 1953 as The American Society of Real estate counselors
»tHe CoUNtrieS iNto WHiCH Cre WaNtS to ‘exPaND’ are oF SeCoNDary iMPortaNCe; WHat CoUNtS iS tHe MeMBerS.« (ASRec) – is now coming to europe. “A very significant step,” says Mary Walker Fleischmann, president of cRe. The organisation already has members from various european countries including england, France and Germany, as well as Poland, Bulgaria, Serbia, Turkey and Greece. Now it wants to consolidate and widen its network – from its Vienna office. And the headquarters
of cRe’s european chapter will also be based in Vienna. Alfons Metzger, managing partner of the real estate financial analysts Metzger Realitäten Gruppe and the only Austrian cRe at present, has been entrusted with a great task: “The network is made up of individual members across europe, and we’re busy expanding and shaping it.” The countries are of secondary importance, says cRe’s ceO Kenneth P Riggs: “Having selected members counts much more.” His aim is to expand the highly professional network of leading real estate professionals, both in eu and non-eu countries, who provide valuable real estate counselling services to their clients. Absolute trust
Asked why it’s taken so long for this big step from the uS to europe, Fleischmann replies: “We started making our way to europe 15 years ago, but only now has everything fallen into place. We wanted to wait until our foundation was stable enough for this step.” And it is primarily the members themselves who form this foundation. “We build on people around the world whose actions are based on ethical values,” says Riggs. The trust amongst members is one of the key pillars of cRe, says Alfons Metzger. “We have a high-level network where absolute trust between all members is a given.” Walter Senk
Der Immobilienprofi Alfons Metzger soll das European Chapter der CRE von Wien aus leiten. real estate expert alfons Metzger will be running the european chapter of Cre from the vienna Hq.
Foto: Foto WilKe
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eltweit gibt es nur 1100 Mitglieder – der counselors of Real estate (cRe) ist somit tatsächlich ein höchst exklusiver Kreis immobilienaffiner Profis. und das soll aus guten Gründen auch so bleiben. Nach 15 Jahren Vorbereitung kommt der cRe, der 1953 ursprünglich als „The American Society of Real estate counselors“ (ASRec) gegründet wurde, nach europa. „ein ganz entscheidender Schritt“, sagt cRe-Präsidentin Mary Walker Fleischmann. Mitglieder des cRe sitzen bereits in verschiedenen europäischen Ländern, zum Beispiel in england, Frankreich und deutschland, aber auch in Polen, Bulgarien, Serbien, der Türkei oder Griechenland. Jetzt soll das Netzwerk zusammengeführt und »ES WuRDEN NICHT ausgebaut werden, und zwar von DIE LÄNDER AuSGEWien aus. Auch der Sitz der euroSuCHT, IN DIE MAN päischen Organisation des cRe „ExPANDIEREN“ wird in Wien sein. Alfons Metzger, MÖCHTE, SONDERN geschäftsführender Gesellschafter der Metzger Realitäten Gruppe, ist derDIE MITGLIEDER.« zeit der einzige österreichische cRe. er ist mit einer umfassenden Aufgabe betraut: „Wir sind dabei, dieses in einzelpositionen vorhandene Netzwerk in europa auszubauen und zu formen.“ die Länder spielen eher eine untergeordnete Rolle, wie der cReVorsitzende Kenneth P. Riggs sagt: „Viel mehr kommt es darauf an, dass selektive Mitglieder dabei sind.“ Ziel ist es, sowohl in den eu- als auch in den Nicht-eu-Ländern ein hoch professionelles Netz von führenden Immobilienexperten auszubauen, die sich und ihre Kunden bei Investitions-, Beratungs- und Verwertungsfragen unterstützen.
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Betende Manager Prayerful managers Frischer Schwung in alten Gemäuern: Klöster sind neben geistigen Zentren auch Wirtschaftsbetriebe. Sie produzieren beispielsweise Honig, Bier und Wein und bieten Seminare sowie ruhige Ferientage an. Sie sind somit bedeutende Auftraggeber der regionalen Wirtschaft.
New life within ancient walls: Monasteries are not only spiritual centres but also businesses. Some of them produce their own honey, beer or wine, while others offer seminars and peaceful holidays. All this makes them important regional employers.
beten ist gut, nachhaltig wirtschaften besser – einige Klöster leben es vor. Prayer is good, sustainable business is better – several monasteries are setting an example.
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ie Situation war durchaus typisch. Ein ganzer Flügel des mächtigen Prämonstratenserstifts Schlägl war dringend renovierungsbedürftig. Aus diesem Grund überlegte der Abt gemeinsam mit den Brüdern, wie sie diesen leer stehenden Trakt sinnvoll nutzen könnten. Das Ergebnis: 25 moderne, aber bescheiden eingerichtete Gästezimmer. Versorgt werden die Gäste vom Restaurant des Stiftskellers. Die Kurzzeitbewohner müssen kein Schweigegelübde oder Fernsehverbot einhalten. Die Mönche sind diesbezüglich liberal, denn wer sich für ein paar Tage zum Entschleunigen hierher zurückziehen will, dem will man keine Vorschriften machen. Es kommen Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten: »Das Kloster ausgebrannte Manager zum Durchzählt – neben dem atmen oder Polizeikommandanten Spital und einer für ein Fachseminar. „Aber die Fensterfabrik – zu meisten suchen auch ein Gespräch mit mir über religiöse Themen“, den gröSSten freut sich Abt Martin Felhofer. Arbeitgebern Stift Schlägl nahe der Dreiländerder Region.« ecke zu Böhmen und Bayern stellt sich heuer gemeinsam mit anderen »Schlägl Abbey is Klöstern einem breiteren Publikum one of the largest vor. Aufgrund einer Initiative der employers in the Oberösterreichischen Landesmuseregion, right after a en laden Oberösterreichs Orden mit nearby hospital and Unterstützung des Landes in diesem Jahr zu einer umfangreichen Schau, a window factory.« die sowohl im Schlossmuseum Linz als auch in den Stiften und Klöstern des ganzen Bundeslandes präsentiert wird: An über 40 Standorten in Oberösterreich – von Attnang-Puchheim bis Wilhering – gibt es Ausstellungen und Vorträge. Das Projekt ist laut den Veranstaltern aber nicht nur als kulturhistorischer Blick zurück gedacht, sondern auch als eine lebendige Bestandsaufnahme, nämlich vom HightechOrdensspital bis zu jenen von Klöstern betriebenen Vorzeigeschulen, die auf die Erfahrung ihrer langen Tradition zurückgreifen können. Regionaler Faktor
Fotos: Getty Images, Reinhard Engel
Abt Martin Felhofer hat selbst den Vorsitz der Oberösterreichischen Ordenskonferenz der Männer inne. Sein Stift, das 1218 gegründet wurde, ist ein gutes Beispiel für die heutige Bedeutung eines ländlichen geistigen und wirtschaftlichen Zentrums. „Von den 42 Brüdern wohnt nur etwa die Hälfte hier im Kloster“, erzählt der Abt. „Die anderen betreuen Pfarren in der ganzen Region, insgesamt 24.“ Darüber hinaus hält noch der eine oder andere Bruder aus dem Stift an Sonntagen die Messe in einer Landgemeinde im Mühlviertel, zum Beispiel der Forstmeister. Apropos Forst: Der Wald war jahrhundertelang die wichtigste Säule der lokalen Ökonomie des Stifts. Während der Hochblüte der Glasproduktion im Böhmerwald betrieben auch die Mönche drei eigene Glashütten. Den Energielieferanten hatte man ja vor der Haustüre. Die Fabriken gibt es längst nicht mehr, aber bis heute konnte der Forst mit 6000 Hektar seine große Bedeutung für die Wirtschaftsbetriebe des Stifts behalten. Das zweite Standbein ist die Klosterbrauerei, die auf das Jahr 1580 zurückgeht. „Wir sind mit 24.000 Hektoliter Jahresproduktion unter den Kleinen groß und unter den Großen klein“, erzählt der Abt. Laut Kämmerer Markus Rubasch, dem Geschäftsführer aller Klosterbetriebe in Schlägl, wird das Bier vor allem in Oberösterreich verkauft; aber man ist auch bei ADEG, SPAR und REWE gelistet: „Ohne das geht es heute nicht“, sagt Rubasch.
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chlägl Abbey, a Premonstratensian house located near the border to Bavaria and the Czech Republic, was in a typical predicament: an entire wing of the abbey was in desperate need of renovation. So the abbot and the monks put their heads together to find a good use for this section of the building, and the result was 25 modern but simple guest rooms. The abbey cellar provides the meals; and short-term patrons are not required to swear a vow of silence or relinquish television – the monks are casual about this, as they don’t wish to impose rules on people who come here for a few days to slow down. And all sorts of people come here: from burnt-out managers in need of recuperation to police officers taking a job-related seminar. “But most of them also wish to talk about religious issues,” says Abbot Martin Felhofer with a smile. This year Schlägl Abbey and several other monasteries are introducing themselves to a wider audience. Thanks to an initiative of the Upper Austrian provincial museums, the religious orders are presenting a comprehensive exhibition (with the support of the Upper Austrian provincial administration) in the Castle Museum of Linz and in the abbeys and monasteries throughout the province. Exhibitions and lectures are being held at over 40 venues, from Attnang-Puchheim to Wilhering. According to the organisers, this project aims not only to provide a cultural and historical perspective of the past, but also to take stock of the here and now, from hi-tech hospitals run by religious orders to exemplary schools that benefit from the long monastic tradition.
The regional factor
Abbot Martin Felhofer also presides over the Upper Austrian Conference of Monastic Orders for Men. His abbey, founded in 1218, is a prime example of how relevant regional spiritual and economic centres are today. “Only about half of our 42 monks live here in the abbey,” he explains. “The rest of them serve in parishes across the region – 24 all in all.” One or two monks from the abbey – for instance the abbey’s forest superintendent – also say mass in a rural parish in the Mühlviertel region on Sundays. Speaking of the forest: for centuries it was the most important pillar of the abbey’s enterprises. During the Bohemian Forest’s glassmaking heyday, the monks also ran three glassworks of their own. The energy source for the production was literally on their doorstep. These factories are now long gone, but to this day the 6,000-hectare forest has maintained its significance for the abbey’s enterprises. The abbey’s second pillar is its brewery, which dates back to 1580. “With an annual production of 24,000 hectolitres, we are bigger than the smaller breweries, but smaller than the large ones,” Abbot Felhofer quips. Markus Rubasch, the abbey’s treasurer and managing director of all of its enterprises in Schlägl, remarks that their beer is sold mainly in Upper Austria, but is also listed at ADEG, SPAR and REWE supermarkets. “In this day Abt Martin Felhofer: „Der Wald war und ist eine der wichtigsten Säulen der lokalen Ökonomie des Stifts.“ Abbot Martin Felhofer: “The forest was and still is one of the most important pillars of the abbey’s enterprises.”
Holz und Skilifte
Seit den 60er Jahren werden die Berge nicht mehr nur als reine Holzlieferanten genutzt. Damals errichtete das Stift auf seinem Grund am Hochficht gemeinsam mit dem Land Oberösterreich einen ersten Schlepplift. Seit der Privatisierung im Jahr 2000 folgte ein rasanter Ausbau. Derzeit gibt es vier Vierersesselbahnen, zwei Doppelschlepplifte und zwei Kinderlifte. 200 Menschen sind insgesamt in den Unternehmen des Stifts beschäftigt. Damit zählt das Kloster nach dem nahe gelegenen Spital und einer Fensterfabrik zu den größten Arbeitgebern der Grenzregion. Succeed 04/12 117
home & office
and age you can’t survive without that,” says Rubasch. Timber and ski lifts
Erfolgreich über Jahrhunderte: nicht übertreiben, mit der Natur sanft umgehen, in den Firmen vorsichtig expandieren. A successful, centuries-old concept: Don’t go overboard; be gentle to nature; expand business with great prudence.
Dass es dazu einer erheblichen Professionalität bedarf, ist offensichtlich. Auf die Frage, ob er Bilanzen lesen könne, antwortet der Abt pointiert: „Wir sind betende Manager.“ Und sie haben ihr eigenes jahrhundertealtes Konzept: nicht übertreiben, nur so viel aus dem Wald herausschlagen, wie nachwächst, mit der Natur sanft umgehen, in den Firmen vorsichtig expandieren, wenn überhaupt. Die drei eigenen Kleinkraftwerke erzeugen mehr Strom, als die klösterlichen Unternehmen verbrauchen. Bloß eines von ihnen ist neu; das Älteste produziert seit 100 Jahren.
Since the 1960s, mountains have been seen as more than mere sources of wood, and the abbey – in cooperation with the Province of Upper Austria – built the first drag lift on its land on Hochficht mountain around that time. Since its privatisation in 2000, the ski lift business has burgeoned and now comprises four four-person chair lifts, two double drag lifts and two children’s lifts. The abbey’s various businesses employ a total of 200 people, making Schlägl Abbey one of the largest employers in the border region, right after a nearby hospital and a window factory. This naturally entails a high degree of professionalism. The abbot’s concise reply when asked whether he is able to analyse balance sheets: “We are prayerful managers.” And they adhere to their centuries-old concept: don’t go overboard; only take as much from the forest as can grow back; be gentle to nature; expand business with great prudence, if at all. Their three small power stations produce more energy than the abbey’s businesses need. Only one of them is new; the oldest one is a hundred years old.
Ongoing investments
And of course it’s necessary to invest constantly; for example, in machines and production equipment, but also in the properties themselves. Monasteries are enormous buildings with vast expanses of roofing and a great number of windows and doors that regularly provide builders, roofers and carpenters with an income, although there are no nationwide statistics regarding these expenses. “Unfortunately – or thank goodness – we are not a corporation,” Ferdinand Kaineder, media spokesman of the Austrian Congregation for Religious Orders for Men (Superiorenkonferenz), smiles. “Every monastery and every religious order is autonomous and completely independent,” he stresses. And that may well be the reason why the abbots and monks have been so successful at averting the collapse of their walls for centuries. Reinhard Engel Kämmerer Markus Rubasch setzt auf starke Präsenz seiner Bierprodukte in Oberösterreich und im Handel. Abbey treasurer Markus Rubasch sets store by maintaining high visibility for his beer products in Upper Austria and in the retail sector.
Laufende Investitionen
Österreich und seine Nachbarn
Austria and its neighbours
Unter dem Namen „Klösterreich“ haben die Stifte und Abteien einen Verein zur Förderung der kulturellen und touristischen Aktivitäten gegründet. Auf deren Website www.kloesterreich.at finden sich für zahlreiche Standorte nicht nur diverse Angebote zu Wohnen, Seminaren, Gesundheit und Kulinarik, sondern auch die jeweils besonderen Produkte, die in den Klöstern erzeugt werden. Die überwiegende Mehrzahl der Eintragungen betrifft zwar Österreich. Trotzdem haben sich schon einige wenige Klöster aus den mittelosteuropäischen Nachbarländern hinzugesellt, darunter etwa die polnische Benediktinerabtei Tyniec an der Weichsel oder die tausendjährige ungarische Erzabtei Pannonhalma, deren frische Weißweine sich der Besucher nach der Besichtigung gleich in seinen Kofferraum laden kann.
Klösterreich is an association of abbeys and monasteries that aims to promote their cultural and touristic activities. Their website (www.kloesterreich.at) offers not only a wide range of accommodation, seminars, health and culinary attractions at various locations, but also information on the various products produced by the monasteries. Although the website focuses on Austria, a few monasteries from its central European neighbours can also be found; eg the Benedictine abbey in Tyniec, Poland, and the 1,000-year-old Benedictine Pannonhalma archabbey in Hungary, whose white wines are truly divine.
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Fotos: Getty Images, Reinhard Engel
Und natürlich muss laufend investiert werden, und zwar in Geräte und Produktionsanlagen, aber nicht zuletzt auch in die Immobilien selbst. Klöster sind riesige Gebäude mit mächtigen Dachflächen, vielen Fenstern und Türen, die immer wieder Baumeister, Dachdecker und Tischler im Brot halten. Österreichweite Zahlen gibt es dazu keine. „Wir sind leider – oder Gott sei Dank – kein Konzern“, lächelt Ferdinand Kaineder, Mediensprecher der Superiorenkonferenz. „Jedes Stift, jeder Orden ist autonom, ganz eigenständig“, betont Kaineder. Vielleicht sind die Äbte und Mönche auch deshalb so erfolgreich im Kampf gegen den Verfall ihrer Mauern – und das seit Jahrhunderten. Reinhard Engel
www.dmv-immobilien.at
… aus diesem Grund bemühen wir uns, mit unseren Publikationen in jeder Situation immer einen Schritt voraus zu sein.
Kommunikation ist das A und O zum Erfolg …
GASTKommentar GUEST CommentARY
Future City: Die Stadt als Zukunftslabor Cities as laboratories of the future Derzeit lebt bereits mehr als die Hälfte aller Menschen in städtischen Agglomerationen. Bis 2050 werden es weltweit schon 70 Prozent sein. Am schnellsten wachsen aber nicht die Megacitys, sondern Städte mit bis zu fünf Millionen Einwohnern. Was sind die Folgen dieser Entwicklung? More than half of the world’s population presently lives in urban agglomerations, and by 2050 it will be about 70 percent worldwide. But the fastest-growing cities are not the megapolises, but rather those with less than five million inhabitants. What are the consequences?
Auf dem Weg zur „Balanced City“
Ein klarer Paradigmenwechsel zur „Balanced City“ ist dabei auszumachen. Vorreiterstädte, vor allem in Europa, sind derzeit schon im ökologischen Umbau, bei dem das Wachstum vom Ressourcenverbrauch losgelöst wird. Misst man heute den Wohlstand einer Stadt an ihrer regionalen Wirtschaftsleistung, so wird diese künftig immer mehr um ökologische Parameter, wie etwa den „Green City Index“ (Siemens), ergänzt. Die Stadt der Zukunft steht für Lebensqualität, für eine Balance von Ökonomie und Ökologie, von Stadt- und Grünraum, von „embedded Technology“ und Natur. Sie bezieht ihre Attraktivität aus der Versöhnung scheinbarer Gegensätze. Die Lebensqualität – in ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verschränkung – ist eine „Querschnittsmaterie“, die alle drei Zielgruppen einer Stadt, nämlich Bewohner, Investoren und Touristen, miteinander verschränkt. Der Wettbewerb der Städte wird jedoch härter. Im Standortwettbewerb von morgen entscheiden zunehmend weiche Faktoren. Dabei ist der „Quality of Life“-Faktor so etwas wie die heimliche Leitwährung. Lebensqualität ist 120 Succeed 04/12
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orldwide urbanisation is causing the emergence of new metropolitan regions that are the drivers of the knowledge-based economy. They attract investors as well as qualified workers with their dense infrastructure, the convergence of industry, business and R&D, and logistically optimised processes (‘agglomeration economy’). And
»Die Stadt der Zukunft steht für Lebensqualität in ökonomischer, ökologischer und sozialer Verschränkung.« even though business is becoming increasingly virtual, the core of value creation in the future will still be industry. Industrial production sites stimulate spinoffs, suppliers and creative service providers in their vicinity. But not only people and companies, and brain- and manpower exist in great concentration in urban agglomerations – the world’s 600 largest cities already generate half of the worldwide economic output, and rising – but also immense ecological and resource problems. Major cities may presently only take up about two percent of the planet’s surface, but they are responsible for 80 percent of the CO2 emissions and 75 percent of the world’s total energy consumption, according to the UN. These large metropolitan regions, therefore, determine the future of humankind.
Cities are laboratories of the future, in which the products, services and (infrastructural) solutions of tomorrow are put to the test. On course towards ‘balanced cities’
There is a noticeable paradigm shift towards ‘balanced cities’. Some pioneering cities – in Europe, in particular – are currently in the process of being refurbished in accordance with ecological standards and in a way that prevents growth from being directly linked with the consumption of resources. Today regional economic performance is the measure of the prosperity of a city, but in future ecological parameters such as the Green City Index (Siemens) will play an
»The city of the future stands for quality of life – in its economic, ecological and social amalgamation.« ever-increasing role. The city of the future stands for quality of life, for a balance between economy and ecology, between urban space and green space, between embedded technology and nature. The union between supposed opposites is what makes it so attractive. Quality of life – in its economic, ecological and social amalgamation – is a topic that connects all three urban target groups, namely inhabitants, investors and tourists. But the competition between cities is intensifying. Soft factors will become more decisive in the future,
Foto: beigestellt
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eltweit ist die Verstädterung im Gange und die neu entstehenden Metropolregionen sind die Treiber der wissensbasierten Wirtschaft. Sie ziehen mit ihrer verdichteten Infrastruktur, ihrer Verzahnung von Industrie, Wirtschaft und F&E, ihren logistisch optimierten Prozessen („Agglomerationsökonomie“) Investoren sowie qualifizierte Arbeitskräfte an. Auch wenn die Wirtschaft zunehmend „virtualisiert“ wird – den Kern der Wertschöpfung wird auch morgen noch die Industrie bilden! Produktionsstandorte stimulieren in ihrem Umfeld Spin-offs, Zulieferer und kreative Dienstleister. Doch in den städtischen Agglomerationen ballen sich nicht nur Menschen und Unternehmen, Brain- und Manpower – die 600 größten Städte der Welt generieren heute bereits die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung, Tendenz steigend –, sondern auch gewaltige Ökologie- und Ressourcenprobleme. Großstädte bedecken zwar derzeit nur knapp zwei Prozent der Erdoberfläche, emittieren laut UN dafür aber 80 Prozent der Treibhausgase und verbrauchen 75 Prozent der weltweit eingesetzten Energie. Die Zukunft der Menschheit wird sich daher in den großen Metropolregionen entscheiden. Städte sind Zukunftslabors, in denen schon jetzt an den Produkten, Dienstleistungen und (infrastrukturellen) Lösungen von morgen experimentiert wird.
Andreas Reiter futurist and managing director of ZTB Zukunftsbüro in Vienna
auch eine Talentstrategie für Wirtschaftsstandorte. Während das Thema Lebensqualität für Bewohner generell ein wichtiger Standortfaktor ist, nimmt ihre strategische Bedeutung bei der Akquisition von Hochqualifizierten noch weiter zu, so das Ergebnis einer Studie von BAK Basel Economics. Es ist denn auch kein Zufall, dass die international meist zitierte Lebensqualitätsstudie, der Quality of Living Survey von Mercer, nicht die Durchschnittsbürger im Fokus hat, sondern Angehörige der internationalen Wissenselite, die von ihrer Firma ins Ausland geschickt werden. Wohlstand heißt „Wohlleben“
Die zunehmende Bedeutung des Faktors Lebensqualität erfolgt in den westlichen Gesellschaften im Windschatten eines Wertewandels. Neue Wohlstandskriterien, die sich nicht mehr ausschließlich am BIP orientieren, setzen sich durch: So führte etwa die OECD 2011 den „Better Life Index“ als zusätzliche Messgröße an. Wohlstand bedeutet künftig vor allem „Wohlleben“. Doch welche zusätzlichen Faktoren sind für Städte wichtig? Was bedeutet morgen urbane Lebensqualität? • Local is the new global: In einer Welt mit wachsender Austauschbarkeit und Uniformität wächst das Bedürfnis nach lokalen, authentischen Stadträumen, Communitys und Produkten. Eine neue Pop-up-Bewegung mischt die Städte auf, die geobasierte Nachbarschaftsökonomie gedeiht und über mobile Kommunikations-Tools und lokale Bedürfnisse werden laufend neue Geschäftsmodelle generiert. Schon heute treibt diese „Guerilla-Ökonomie“ exotische Blüten: lokales Car-Sharing (z. B. Take my car) und fluide Businessmodelle wie Guerilla Bakery, Guerilla Kitchen usf. Diese temporäre Nutzung (re-)produziert öffentliche Spielräume und erhöht die Interaktion der modernen „Urbaniten“. • Inklusivität statt Exklusivität: Die lebenswerte Stadt ist inklusiv statt exklusiv. Sie ist weltoffen, also „open-minded“ (Best Practice in Europa: „C-open-hagen“), großzügig gegenüber ihren Migranten, Subkulturen, Hinterhofszenen und „Verhaltensoriginellen“, die wiederum für kreative Impulse in der Stadt sorgen. Diversität (Vielfalt) ist die urbane Qualität an sich. • Smart City: Die Städte von morgen sind smart – dank intelligentem Ressourcenund Verkehrsmanagement („öffentlicher Individualverkehr“). Intelligente Netze (Smart Grids) steuern künftig Wasser- und Stromverbrauch; Mobilität wird ressourcenschonend und im Verbund öffentlicher und privater Mobilitätsanbieter on demand organisiert. Arbeiten und Wohnen rücken wieder räumlich zusammen.
and the quality of life factor is quasi the secret key currency. Quality of life is also a talent strategy for business locations. While it is generally an important locational factor for residents, its strategic relevance in connection with attracting highly qualified personnel is still rising, a study carried out by BAK Basel Economics illustrates. It is also no coincidence that Mercer’s Quality of Living ranking, the worldwide most-quoted study on this topic, does not focus on the average city dweller, but rather on the elite of highly qualified employees who are sent abroad by their companies. Prosperity means living well
The growing relevance of quality of life is the consequence of a shift in values in western society. New prosperity criteria, which no longer revolve around GDP alone, are on the rise. The Your Better Life Index, for instance, created by the OECD in 2011, is another indicator. In future, quality of life will primarily be equated with living well. But what other factors will be relevant for cities? What will urban quality of life mean tomorrow? • Local is the new global: In a world of increasing replaceability and uniformity, the need for authentic local urban spaces, communities and products is growing. A new popup movement is stirring up the cities, the geobased neighbourhood economy is flourishing, and new business models are
emerging, thanks to mobile communication tools and local demands. This guerilla economy is already producing exotic effects like local carsharing (eg Take My Car) and fluid business models á la Guerilla Bakery, Guerilla Kitchen, etc. This temporary usage (re-)produces public spaces and intensifies the interaction of modern urbanites. • Inclusivity instead of exclusivity: A liveable city is inclusive instead of exclusive. It is open minded (best practice in Europe: C-openhagen); it has a magnanimous attitude towards its immigrants, subcultures, backyard scenes and towards people who are different and contribute creative sparks in the city. Diversity is the quality of urban life. • Smart city: The cities of tomorrow are smart – thanks to intelligent resource and traffic management (public individual transport). In future, intelligent networks (smart grids) will control water and power consumption, mobility will be mindful of resources and organised as an on-demand system made up of public and private mobility providers, and working and living spaces will again move closer together.
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In other words
Gabriel Lansky Anwalt Gabriel Lansky (LGP) hat schon früh Interesse an Menschenrechten entdeckt. Heute betreut er Mandanten vor dem EGMR oder setzt sich für eine Lösung des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Enklave Berg-Karabach ein. Lawyer Gabriel Lansky (LGP) discovered his interest in human rights early on. Today he represents his clients before the ECHR or dedicates himself to making a contribution to solving the conflict between Armenia and Azerbaijan over the landlocked region of Nagorno-Karabakh. Was war Ihr allererster Berufswunsch?
What was your very first career aspiration?
Wahrscheinlich wie bei fast allen Kindern Feuerwehrmann oder Polizist.
Probably the same as every child’s: fire fighter or police officer.
Mit wie viel Stunden Schlaf kommen Sie aus?
I get batches of sleep. Sleep is an unfortunate but necessary disruption of productive daily routines.
Thema des letzten Tischgesprächs?
Ob Europa bzw. der Euro zugrunde gehen. Und wie die Legitimationskrisen der Demokratie gemildert werden können. Grund für den letzten Streit?
Ich sage meinen Söhnen immer wieder: Mit mir streitet man nur gegen Einwurf von (großen) Münzen.
Whether Europe or the euro will come to a dismal end, and how legitimacy crises of democracy can be moderated. The reason for your last argument?
I always tell my sons: if you want an argument with me, you need to insert (large) coins.
Warum leben Sie nicht als Expat in Neuseeland oder Indien?
Why aren’t you living as an expat in New Zealand or India?
Wahrscheinlich blöde Gewohnheit.
It’s probably just a silly habit.
Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal?
Your favourite dish and at what eatery?
In Wien levantinische und mediterrane Küche. Gerne auch Neues aus Regionen, in denen ich mich beruflich häufig aufhalte – Aserbaidschan oder Kasachstan.
In Vienna it’s Levantine and Mediterranean cuisine, but I like to try out new things from regions I often travel to on business, like Azerbaijan or Kazakhstan.
Der in Ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte?
The most important person ever, in your eyes?
Bei der Bewertung von Geschichtsprozessen halte ich grundsätzlich Strukturen für wichtiger als Menschen.
Overall, I consider structures more important than people when evaluating the courses of events in history.
Das würde ich gerne können ...?
Something I would like to be able to do ...?
Ein Musikinstrument wirklich perfekt. Bilder oder Skulpturen ...
Being able to play an instrument proficiently. Create paintings or sculptures ...
Schätzen Sie sich selbst als ersetzbar ein?
Jeder möchte Spuren im Leben anderer hinterlassen. Aber natürlich halte ich mich für ersetzbar. Es macht mir große Freude zu sehen, wie die Jungen nachrücken.
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The topic of your last dinner table conversation?
Do you think you’re replaceable?
Was würden Sie noch gerne erleben?
Everybody wants to leave his mark in the lives of others, but I do think I’m replaceable, of course. It makes me happy to see young people move up.
Alles.
What would you like to live to see?
Die größte Ausgabe in den letzen 12 Monaten?
Everything.
Die Entscheidung für unseren neuen Betriebsstandort.
Your biggest expenditure in the last 12 months?
Geheimnis für Erfolg?
Deciding on our new company location.
Das, was man tut, mit Herzblut machen und andere dafür begeistern! Authentisch bleiben. Soweit wie möglich das tun, was man auch ohne Bezahlung machen würde.
Your secret for success?
Meine Mutter würde heute über mich sagen ...?
Put your heart and soul into whatever you do and fill others with enthusiasm for it. Keep it real. Do what you would do if you didn’t get money for it, as far as possible.
Brav ist er, der Sohn!
Today my mother would say about me ...?
Womit haben Sie das letzte Mal jemandem eine Freude gemacht?
What a good boy!
Mit Gesprächen, mit Zeit, mit Zuhören und mit der einen oder anderen Gratis-Arbeit für Menschen, die es benötigten.
By talking to people, by taking time, by listening. By working without charge for people in need.
Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun?
In your ‘second life’, after your management career is over, what would you like to do?
Etwas ganz anderes studieren, Sport, Musik ...
Study something completely different, like sports or music ...
Womit macht man Ihnen Freude?
How can someone else make you happy?
Neue, spannende Menschen treffen, alte Freundschaften wieder auffrischen, neue Länder kennenlernen.
When I meet new and interesting people, catch up with old friends or travel new countries.
How did you last make someone happy?
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In gebündelten Portionen. Schlaf ist eine bedauerliche Störung produktiver Tagesabläufe, aber nötig.
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