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Menschen mit Behinderungen

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Menschen im Alter

Menschen im Alter

„Gesundheit ist mehr als nur gesundes Essen“

Ein neues Projekt rückt Gesundheit von Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung in den Vordergrund.

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Sonja Bachl

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist eine anerkannte Möglichkeit, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Damit auch Menschen mit Behinderung von diesem Prozess profitieren können, wurden in einem zweieinhalb Jahre dauernden Projekt die Instrumente und Methoden der Gesundheitsförderung erweitert, auf die neue Zielgruppe angepasst und erprobt. Während des Prozesses ist verstärkt auch auf die besonderen Kommunikationsbedürfnisse der Mitarbeiter*innen mit Behinderung Rücksicht genommen worden. So wurden Inhalte beispielsweise in Leichte Sprache übertragen, um einen individuellen Zugang zum Thema zu garantieren.

Beteiligung als Grundlage

Erklärtes Ziel war es, eine Zusammenarbeit sowohl von Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zu ermöglichen. Besonderer Schwerpunkt lag dabei auf die partizipativen Prozesse, sowie die Einbeziehung der subjektiven Sichtweise aller Betroffenen. Interessant waren dabei nicht nur die verschiedenen Methoden, sondern auch die Erkenntnisse, wie Mitarbeiter*innen mit Behinderung selbst zum Thema Gesundheit stehen, der Gesundheit Bedeutung geben und ihr Verhalten in Hinblick auf dieses Thema ausrichten.

Max Buchegger aus der Werkstätte Hagenberg etwa berichtet: „Für mich war das Projekt eine neue Erfahrung. Es war interessant, was alles zur Gesundheit gehört. Denn Gesundheit ist mehr, als nur gesundes Essen. Der Umgang damit ist wichtig, dass ich auch einmal etwas essen oder trinken kann, das nicht gesund ist. Es ist halt die Menge, die es ausmacht.“

Jeder hat spezielle Funktion

Wichtig war es, eine aktive Beteiligung zu fördern. Jeder war für einen konkreten Fachbereich zuständig, erklärt Pepi Lengauer: „Jeder hatte seine Rolle im Projekt, zum Beispiel in der Steuergruppe. Max hat für uns alle ein Seminar zum Thema Umgang miteinander im Empowerment Center organisiert. Das war nicht so einfach, das hat er ganz allein gemacht und das Seminar hat allen gut gefallen. Max wird auch in Zukunft darauf schauen, dass wir wieder Seminare zusammen machen können. Es wurde wirklich viel diskutiert und wir sind auch drauf gekommen, dass wir viele unterschiedliche Personen sind und man es nicht immer allen recht machen kann.“ Den Austausch mit den Kolleg*innen wiederum möchte Stefan Jager nicht missen: „Jeder hat so seine Gewohnheiten und ich konnte meine Kolleg*innen dadurch noch besser kennen lernen.“

GESUNDHEITSFÖRDERUNG

Im Diakoniewerk wurden für das Projekt die Werkstätten Linz/Stifterstraße, Hagenberg und Bad Hall ausgewählt, die sich über den Projektzeitraum in Form von Spielen, Workshops und speziellen Seminaren immer wieder mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzten. Die Ergebnisse wurden dann in einem Leitfaden gesammelt, der demnächst der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird und damit Handlungsempfehlungen für die Praxis beinhaltet.

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