Geschäftsbericht der bösen Hexe

Page 1

Die Lauf bahn eines Unternehmens das Märchen von der bösen Hexe

Das Märchen von der bösen Hexe - ein Geschäftsbericht-





Die Laufbahn eines Unternehmens das Märchen von der bösen Hexe

Inspiriert von Deutschen Märchen



Die Unternehmensgeschichte die sechs Leben einer bรถsen Hexe


E

s war einmal eine alte Frau, die gemeinsam mit ihrer Tochter in einem dichten Wald lebte. Eines Tages fand sie auf dem Boden eines ausgetrockneten Brunnens einen goldenen Ring. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass es ein Zauberring war, der ihr außerordentliche Macht verleihen konnte. Zu beginn erleichterte sie nur ihren Alltag mit Hilfe des Rings, doch nach und nach verlor sie die Kontrolle über sich und ihre Macht. Seit dem ist sie als „böse Hexe “ in aller Munde bekannt und treibt hier und dort ihr Unwesen. Was jedoch niemand weiß ist, dass die böse Hexe, die in sämtlichen Märchen auftaucht, immer ein und die selbe ist. Denn eine böse Hexe kann sechs mal sterben …

1. Leben „Die Hexe und die Königskinder“

2. Leben „Der Krautesel “

3. Leben „Das blaue Licht“


4. Leben „Der Trommler“

5. Leben „Zwerg Nase“

6. Leben „Hänsel und Gretel “


D

as erste Leben der bösen Hexe Die böse Hexe wohnt noch immer gemeinsam mit ihrer jungen Tochter mitten im Wald. Das Mädchen ist ein gutes Kind, die sehr unter ihrer Mutter leidet. Sobald sie nicht sputet, wird sie von der Alten verprügelt. Ihre eigene Tochter zu tyrannisieren ist der Hexe aber nicht genug. Wenn ihr mal danach ist, ruft sie ein heftiges Unwetter hervor oder verzaubert Menschen und Tiere. Jeden Tag, wenn sie ihren täglichen Waldspaziergang unternimmt, verzaubert sie eine Hirschfamilie, sodass diese sich keinen Millimeter mehr rühren können. Dann melkt sie alle Hirschkühe und verschwindet schnell, bevor sie den Zauber wieder aufhebt. Am schlimmsten jedoch trifft es Kinder, die sich im Wald verirren und der bösen Hexe über den Weg laufen. Die Alte lockt sie in ihr Haus, unter dem Vorwand sie zeige ihnen den Weg nach Hause. Stattdessen aber sperrt sie die Kinder ein und mästet sie tagelang mit Hirschkuhmilch. Sobald sie dann dick genug sind, werden sie in Kälber verwandelt und an den Jäger verkauft. Dieser erschießt sie und verkauft ihr Fleisch auf dem Markt in der Stadt.

Dienstleistung: Kinder gefangen nehmen, mästen, in Kälber verwandeln und an den Jäger verkaufen Werbemaßnahmen: warme Mahlzeit der Weg nach Hause Grund der Werksschließung: Hexe wird in See ertränkt

Das arme Töchterchen, die diesen schrecklichen Taten zu oft zuschauen muss, kann es eines Tages nicht mehr ausstehen und verhilft zwei Königskindern geschickt zur Flucht. Als die Alte den Kindern hinterher eilt, trifft sie im Wald auf die von ihr stets belästigte Hirschfamilie. Wutentbrannt spießt der älteste Hirsch die böse Hexe auf seinem Geweih auf und ertränkt sie in einem See. Die gute Tochter wird als Dank am Hofe aufgenommen und beginnt ein Leben als Königskind.

Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen „Die Hexe und die Königskinder “.


Standort: mitten im Wald Arbeitsstätte: Fachwerkhaus Langzeitangestellte: junge Tochter

Kunden: 15 Mädchen 8 Jungen

Geschäftsführerin Osteoporose Altersschwäche


D

as zweite Leben der bösen Hexe. Doch so leicht wird man eine böse Hexe nicht los. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Hexe im See ertrinkt, erscheint in einem anderen Waldstück ein ansehnliches Schloss. Und urplötzlich stehen auch die Alte und ihre Tochter vor dem Schloss. Die Alte wünschte sich noch kurz vorm Ertrinken ihre Tochter wieder zu sich. Somit wurde das Mädchen aus dem Schloss entrissen und lebt erneut mit ihrer bösen Mutter zusammen. Doch unversehrt hat die Hexe die vorherigen Strapazen nicht überstanden. Sie trägt nun eine dicke Warze auf ihrem Nasenhöcker und das Sehen und Laufen fällt ihr schwerer als zuvor. Die Beiden leben sich sehr gut in dem großen Schloss ein. Mit Stolz sieht die Alte ihre Tochter zu einer hübschen Frau heranwachsen. Und sie wäre keine Hexe, wenn sie sich daraus keinen Nutzen ziehen würde. Sie zwingt ihre Tochter nun dazu, Wanderer anzulocken, zu bezirzen und sie geschickt zu beklauen.

Dienstleistung: lockt Wanderer mit schöner Tochter, werden anschließend von Tochter beklaut Werbemaßnahmen: schöne Tochter Grund der Werksschließung: Hexe wird in Esel verwandelt und stirbt an Unterernährung

Als eines Tages ein junger Mann am Schloss vorbei kommt, verliebt sich die schöne Tochter auf anhieb in ihn und bringt es nicht übers Herz, ihn zu beklauen. Unter Tränen erzählt sie ihm von ihrem Schicksal. Gemeinsam suchen sie nun nach einem Ausweg. Auf seiner Reise hatte der Wanderer ein ungewöhnliches Kraut gesammelt, welches Menschen in Esel verwandeln kann. Heimlich unter das Essen der Alten gemischt, verwandelt sich diese schon nach dem ersten Bissen in einen Esel. Schnell verkaufen sie den Esel an einen Müller, welcher jedoch mit Bedauern feststellen muss, dass der alte Esel für keinerlei Arbeit zu gebrauchen ist. Kläglich lässt er den Esel verhungern. Im Schloss leben von nun an die schöne Tochter und der Wanderer. Sie werden glücklich und zufrieden sein, bis zu ihrem Tode. Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen „Der Krautesel“.


Standort: am Waldrand

Arbeitsst채tte: ansehnliches Schloss

Langzeitangestellte: erwachsene Tochter

Kunden: 21 Wanderer

Gesch채ftsf체hrerin Warze


D

as dritte Leben der bösen Hexe. Und beim zweiten Mal ist die Hexe noch immer nicht unterzukriegen. Erneut erscheint sie, gleich nach dem Hungertod, vor einer kleinen Holzhütte in einer Waldlichtung. Geplagt von Rückenschmerzen und schlechtem Augenlicht, muss sie von nun an alleine zurecht kommen. Da sie den Zauberring nicht mehr bei sich hatte, konnte sie ihre Tochter nicht mehr zu sich wünschen. Noch immer ist es ihr nicht gelungen, den Zauberring wieder zu finden und macht sich stattdessen wieder vorbeikommende Wanderer zunutze. Diesmal bietet sie ihnen einen Schlafplatz und eine Mahlzeit im Gegenzug für Arbeiten rund um den Haushalt, die sie aufgrund ihres immer schlechter werdenden körperlichen Zustands nicht mehr alleine bewältigen kann.

Dienstleistung: bietet Wanderern eine Unterkunft und Verpflegung, verlangt als Gegenleistung Zeitarbeit Werbemaßnahmen: Verpflegung Unterkunft Grund der Werksschließung: Hexe wird am Galgen gehängt

Während eines Spaziergangs durch den Wald entdeckt die Alte den Brunnen, in dem sie einst den goldenen Zauberring fand. Und siehe da, es liegt schon wieder etwas auf dem Boden des Brunnens, ein Fläschchen in welchem ein mysteriöses blaues Licht scheint. Jedoch ist die Hexe nun zu alt, um selbst in den Brunnen hinab zu klettern. So beauftragt sie einen jungen Soldaten, der gerade bei ihr nächtigt, für sie in den Brunnen zu klettern. Als der Soldat sich jedoch weigert, die Flasche herauszureichen, bevor er aus dem Brunnen steigen kann, lässt ihn die Hexe einfach im Brunnen sitzen. Verzweifelt zündet sich der Soldat eine letzte Zigarette am Licht an, als plötzlich vor ihm ein schwarzes Männchen erscheint. Dieses holt den Mann aus dem Brunnen heraus und erfüllt ihm all seine Wünsche. Vor Gericht wird die Hexe dem Galgen verurteilt. Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen „Das blaue Licht“.


Standort: im Wald Arbeitsst채tte: Holzh체tte

Kunden: 13 Wanderer

Gesch채ftsf체hrerin 2 neue Warzen


D

as vierte Leben der bösen Hexe. Auch ein drittes Mal erscheint die böse Hexe wieder direkt nach ihrem Tod lebendig auf einer Bergebene. Dort führt sie ihren Hotelbetrieb in einem steinernen Haus fort. Doch die Aufgaben, die sie den Wanderern stellt, werden von Mal zu Mal immer unmöglicher. Aus reiner Boshaftigkeit verlangt sie vom letzten Gast innerhalb nur eines Tages den gesamten Wald hinterm Haus abzuholzen. Dieser Mann, der im Dorf als „der Trommler“ bekannt ist, bekommt unerwartete Hilfe von einer feengleichen Frau. Mit ihr gelingt es ihm den gesamten Wald abzuholzen. Als die Hexe sieht, dass er es tatsächlich geschafft hat, bricht der Zorn in ihr aus. Sie wollte ihn scheitern sehen und ihn schrecklich dafür bestrafen. Bevor sie dem Trommler jedoch etwas zuleide tun kann, zündet dieser das gehackte Holz an. Gefangen in den Flammen verbrennt die böse Hexe im Feuer.

Dienstleistung: bietet Wanderern eine Unterkunft und Verpflegung, verlangt als Gegenleistung Zeitarbeit Werbemaßnahmen: Verpflegung Unterkunft Grund der Werksschließung: Hexe wird verbrannt

Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen „Der Trommler “.


Standort: auf einem Berg in der Ebene Arbeitsst채tte: Steinhaus

Kunden: 9 Wanderer


D

as fünfte Leben der bösen Hexe. Aus der Asche wieder auferstanden findet sich die Hexe zum ersten Mal am Stadtrand wieder. In einem heruntergekommenen Haus treibt sie von nun an ihr Unwesen. Alle paar Tage lockt sie hungrige Kinder von der Straße in ihr Haus. Dort serviert sie ihnen eine leckere Suppe mit den unterschiedlichsten Kräutern, die es in keiner Stadt zu kaufen gibt. Und ehe sich dich Kinder versehen, fallen sie in einen tiefen Schlaf. So ergeht es eines Tages auch einem Jungen namens Jakob. Sobald er seine Suppe aufgegessen hat, beginnt er auch schon zu träumen. Plötzlich kommen aus allen Ecken des Hauses Eichhörnchen und Meerschweinchen hervor, die eilig aber mit Sorgfalt die Hausarbeit erledigen. Ohne Erstaunen stellt Jakob fest, dass auch er ein Eichhörnchen ist und er arbeitet sieben Jahre lang als Koch im Haus der alten Hexe. Eines Tages findet Jakob das Kraut, das ihm damals in seiner Suppe serviert wurde. Neugierig riecht er daran und erwacht. Im Glauben alles sei nur ein Traum gewesen, verlässt er das Haus. Erst anhand der Reaktionen anderer Stadtbewohner erfährt er, dass er das Aussehen eines hässlichen Zwerges mit langer Nase und kurzem Hals angenommen hat. Die alte Hexe hat ihn getäuscht. Es war kein Traum, er und die anderen Kinder wurden verwandelt und Jahre lang als Bedienstete ausgenutzt.

Dienstleistung: Kinder durch warme Suppe locken, in Eichhörnchen oder Meerschweinchen verwandeln, als Arbeitskräfte nutzn Werbemaßnahmen: warme Suppe Grund der Werksschließung: Hexe wird am Galgen gehängt

Nachdem sich Jakob wieder in einen Jungen verwandeln konnte, wurde die Hexe dem Richter vorgeführt und erneut am Gelgen gehängt.

Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen „Zwerg Nase“.


Standort: am Stadtrand

Zeitarbeiter: 28 Eichhörnchen 56 Meerschweinchen

Arbeitsstätte: heruntergekommenes Steinhaus

Kunden: 31 Mädchen 53 Jungen

Geschäftsführerin Grüner Star auf dem linken Auge 2 neue Warzen


D

as sechste Leben der bösen Hexe. Wieder rscheint die alte Hexe mitten im Wald, in einem Häuschen, das nur aus Kuchen und Brot besteht. Ihre Augen sind mittlerweile so schlecht, dass sie kaum noch etwas sehen kann. Somit ist sie bloß auf ihr Haus angewiesen, welches alle paar Monate verirrte hungrige Kinder anlockt. Diese werden dann von ihr eingesperrt, gemästet und nach einigen Tagen verspeist. Eines Tages verlaufen sich zwei Kinder namens Hänsel und Gretel im Wald. Ihre Eltern haben sie ausgesetzt, da diese finanziell nicht mehr für sie sorgen können. Planlos irren die Kinder durch dunkle Bäume und Gestrüpp, bis sie auf das Zuckerkuchenhaus der bösen Hexe treffen. Diese lässt sich ein solches Mahl nicht entgehen und sperrt Hänsel ein, sobald sie ihn in die Finger bekommt. Während der arme Junge im Käfig sitzt und gemästet wird, muss Gretel der Alten im Haushalt helfen. Schließlich ist es soweit. Sie befiehlt Gretel die Temperatur des Ofens zu testen. Das kluge Mädchen behauptet jedoch, dass sie zu klein sei, um in den Ofen zu klettern, sodass die Hexe selbst nachschauen muss. Als diese gerade ihren Kopf in den Ofen steckt, nimmt Gretel all ihre Kraft zusammen und schiebt die Alte in den Ofen. Gretel verschließt den Ofen und befreit Hänsel. Während die böse Hexe im Ofen verbrennt finden die beiden Kinder den Weg nach Hause, wo sie ihrem von Schuldgefühlen geplagten Vater in die Arme fallen.

Dienstleistung: Kinder durch Haus aus Brot und Kuchen anlocken, gefangen nehmen, mästen, backen und essen Werbemaßnahmen: Haus aus Brot und Kuchen Grund der Werksschließung: Hexe verbrennt im Ofen

Dies ist das Ende der bösen Hexe. Ihr sechster Tod ist auch ihr letzter Tod. Doch der Zauberring, mit dem alles angefangen hat, liegt noch immer in den Tiefen des Sees. Wer weiß, wer ihn als nächstes finden wird.

Und wenn man von ihr sprach, so erzählte man das Märchen von „Hänsel und Gretel “.


Standort: im Wald Arbeitsst채tte: Haus aus Brot und Kuchen

Kunden: 11 M채dchen 14 Jungen

Gesch채ftsf체hrerin 1 neue Warze



Das Unternehmen in Zahlen und Fakten


Region im Ăœberblick

Betriebsstandorte und ihre chronologische Abfolge 5


6

3

1

2

4


Betrieb im Überblick

Arbeitsstätte und Mitarbeiter

Fachwerkhaus

Festangestellte junge Tochter

ansehnliches Schloss

Festangestellte erwachsene Tochter

Holzhütte

Zeitarbeiter 13 Wanderer


Steinhaus

Zeitarbeiter 9 Wanderer

heruntergekommenes Steinhaus

Zeitarbeiter 31 Mädchen 53 Jungen verwandelt als EichhÜrnchen oder Meerschweinchen

Haus aus Brot und Kuchen


Geschäftsführerin im Überblick Gesundheitszustand im Verlauf


Osteoporose Altersschw채che Gr체ner Star Warzen


Kunden und Dienstleistungen im Überblick Verteilung in Anteilen

57

75

43

Wanderer

Jungen

Wanderer Wanderer Mädchen

insgesamt Jungen Jungen

Mädchen Mädchen

insgesamt

insgesamt

insgesamt VerteilungVerteilung Verteilung insgesamt insgesamt

verwandeltver und verkauft un


106

23

25 21

verwandelt verwandelt und verkauft

und verkauft

durch Tochter Arbeitskraft durch Tochter als als Arbeitskraft verf端hrt genutzt verf端hrt genutzt und beklaut

und beklaut

gegessen gegessen


Ein Projekt von Diane Rosenstock Entstanden im Rahmen des Kurses Darstellungsmethoden II betreut von Prof. Isabel J채gle Sommersemester 2010 Kommunikations-Design Fachbereich Gestaltung Hochschule Darmstadt

Quelle: Deutsche M채rchen. Artia Verlag, Prag. 1986






Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.