Mit/ With: Luis Alberto Rodriguez, Daniela Toebelmann und Josep Caballero García Künstlerische Leitung, Choreografie/ Artistic Direction, Choreography: Josep Caballero García Tanz/Dance: Luis Alberto Rodriguez Video-/Bild-/Raum-Installation/ Visual Installation: Daniela Toebelmann Tonbearbeitung/ Sound Editing: Jetzmann Co-Dramaturgie/ Co-Dramaturgy: Prof. Dr. Claudia Jeschke Mentoring: João da Silva Technische Leitung/ Technical Director: Lars Rubarth Assistenz K3 Hamburg/ Assistance K3 Hamburg: Ann-Kathrin Reimers Technik Uferstudios/ Tech Uferstudios: Stefan Neumann Produktionsleitung, Dramaturgische Beratung/ Production, Dramaturgical Advice: Mira Moschallski Presse/ Press: björn & björn
No [’rait] of spring Ein TANZFONDS ERBE Projekt Von Josep Caballero García
Eine Produktion im Rahmen des Residenzprogramms von K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung und TANZFONDS ERBE – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Mit herzlichem Dank an: Eric Miot, Jo Siska, Frank Frey und Martin Meng für ihre großzügige Kooperation innerhalb der Interviews und das Teilen ihrer Erinnerungen. Frau Ursula Wirth und ihre Familie für die Erlaubnis, das choreographische Material zum Stück „Die Folterungen der Beatrice Cenci“ von Gerhard Bohner verwenden zu dürfen. Das Tanzfilminstitut Bremen und an das Archiv Darstellende Künste der Akademie der Künste Berlin für ihre Unterstützung bei der Materialrecherche. Ein besonderer Dank gilt Morihide, Claudia, Pina und Ingo.
12. / 13. April, 19:00 Uferstudios Berlin, Studio 1 Dauer/ Duration: ca. 75min Einführung/ Introduction 18:30 Installation von Recherchematerial und Publikumsgespräch nach der Vorstellung/ Installation of research material and talk after the performance Weitere Vorstellung: 31. August 2013, Uferstudios Berlin
Ausgehend von seiner eigenen Erfahrung als Tänzer in Pina Bausch’s Le Sacre du Printemps beschäftigt sich Josep Caballero García in No [’rait] of spring mit fünf weiblichen Paraderollen der deutschen Tanzgeschichte der 70er und 80er Jahre, aus Perspektive und Erinnerung von männlichen Tänzern. Auf der Grundlage von Interviews mit ehemaligen Ensembletänzern und Musikausschnitten werden das historische Material und die Erinnerungen zunächst dekonstruiert und dann mittels tänzerischer Skizzen und räumlicher Gestaltung collagenhaft auf die Bühne gebracht. So entsteht eine Art subjektive Rekonstruktion der ausgewählten Rollen. Gleichzeitig sucht Luis Alberto Rodriguez innerhalb seiner eigenen tänzerischen Auseinandersetzung mit den genannten Frauenrollen nach einer choreographischen Physikalität jenseits von Gender. Die Einschränkung durch Urheberrechte beeinflusste maßgeblich die Arbeit mit dem historischen Material und Verwendung von Original-Ausschnitten mittels Video, Bewegungsmaterial und Musik. No [’rait] of spring weist auf diese Leerstellen hin, nimmt sie jedoch zum Anlass, um neue Wege der Rekonstruktion zu finden. In einer Komposition des gesammelten Materials an der Schnittstelle zwischen Tanzperformance und Rauminstallation von Daniela Toebelmann lädt das Stück auf eine so assoziative wie emotionale Reise durch Erinnerungsfetzen, Bewegungsfragmente und (An-)Klänge ein, die jedem seinen individuellen Zugang zu dem historischen Material ermöglicht. /// Based on his own experience as a dancer in Pina Bausch’s Le Sacre du Printemps, Josep Caballero García explores five iconic female roles of German dance history in the 70ies and 80ies. Through interviews with former ensemble dancers and music excerpts, the historic material and memories are deconstructed and then assembled on stage. Loose movement sketches are spatially composed within a changing landscape of screened video talks and sound, and create a collage of the selected roles in a form of subjective reconstruction inspired by the interviewees. Within his movement exploration, dancer Luis Alberto Rodriguez is searching for a choreographic physicality beyond gender. The restrictions due to copyrights has substantially influenced working with the historical material and the use of original excerpts of video, movement, and music. No ['rait] of spring indicates these gaps, but also utilizes them in order to find new ways of reconstruction. A composition of the collected material between dance performance and a visual installation, the piece invites the audience on an associative and emotional journey through tags of memory, movement fragments and sounds, that enables everyone to find their individual access to the historical material.
Josep Caballero García studierte zeitgenössischen Tanz in Barcelona, am CNDC d’Angers (Frankreich) und beendete seine Ausbildung an der Folkwang Hochschule Essen. Seit 1994 ist er als Tänzer u.a bei Pina Bausch, Roxane Huilmand, Toula Limnaios, Urs Dietrich und Doris Stelzer tätig. Am Bremer Theater choreografiert er seine ersten kurzen Stücke. Seit 2006 lebt er in Berlin und arbeitet als freischaffender Tänzer und Choreograf. Neben seiner choreografischen Arbeit leitet er Projekte für Tanz an Schulen. 2010 beginnt er mit seinen Recherchen zu „Le Sacre du Printemps“, die er in zwei Residenzen am tanzhaus nrw im Rahmen des „Sacre +“ Labors 2010 und der Sommerresidenzen 2011 intensiviert. Im April 2012 präsentiert er seine erste Sacre Arbeit „Ne danse pas si tu ne veux pas“ in Berlin. Sein Fokus richtet sich auf das Verhältnis von Gendered Physicality in Dance, persönlicher bzw. tanzgeschichtlicher Biografie sowie die Möglichkeit einer Auseinandersetzung mit dem Tanzerbe. Zwischen August 2012 und April 2013 war er in Residenz bei K3 Zentrum für Choreografie | Tanzplan Hamburg und entwickelte dort „No [‚rait] of spring“. Luis Alberto Rodríguez erhielt seine Tanzausbildung an der High School for Performing Arts sowie am Alvin Ailey American Dance Center in New York. 2002 machte er seinen BA an der Juillard School. Luis ist Teil des Cullberg Ballett und war Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, des Ballet Gulbenkian und der Companhia Olga Roriz. Außerdem wurde er für Produktionen beim Le Temps d’Image Festival, am Korzo Theater, DV8 Physical Theater und bei Richard Siegal engagiert und war Gast-Tänzer am Frankfurter Ballett. Seit kurzem ist er Teil des Ensembles beim Musical HAIR. Daniela Toebelmann studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel bei Prof. rs Luthi und an der Kunsthogskolen i Bergen, Norwegen, und ist seit 2010 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ihr Interesse liegt im Austausch mit Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen. Dabei geht sie Fragen zum menschlichen Körper, dem Raum zwischen Werk und Publikum sowie Text und Ton als bildhauerisches Material nach. Ausstellungen: ex negativo (Köln 2012), The Realist and the Machinist (Bergen Kjøtt, Bergen, 2011), Peng (Nürnberg 2010), 51° 18´ 49´´ N 9° 29´ 51´´ E (Kassel 2010).