DEPOT ERBE SA. 25.3. – MO. 1.5.17
Auftakt ERBE SEIN – ERBE HABEN Tagung, Theater Freiburg, SA. 25.3.17, 13 – 18 Uhr DEPOT ERBE startet mit einer öffentlichen Erbschaftsdebatte zur Frage »Wer bestimmt, was hinterlassen wird?«: aus soziologischer, ökonomischer, genetischer und kultureller Sicht wird es in Vorträgen und Gesprächen um Geschichtserfahrung, Ökonomien des (Ver)Erbens, die Verantwortung von Hinterlassenschaften und Erinnerungen sowie um Kriterien und Formen der analogen und digitalen Archivierung gehen. Was werden wir vererbt haben? 13:00 h 100 Prozent Erbschaftsteuer! Vortrag von Guy Kirsch mit anschl. Diskussion, Moderation: Jürgen Reuß (Badische Zeitung) Haben die kommenden und die vergangenen Generationen berechtigte Ansprüche an die Gegenwärtigen? Und haben diese überhaupt begründete Pflichten gegenüber jenen? Guy Kirsch, emeritierter Professor der Universität Fribourg (Schweiz), gehört zu den Pionieren der Neuen Politischen Ökonomie. Er beantwortet diese ethische Frage mit seiner provokanten Forderung nach 100% Erbschaftsteuer, die in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt hat. Aus seiner ökonomischen Perspektive ist es „ein Unding, dass die Toten über das Leben der Lebenden entscheiden“, denn wie sollten wir in Zeiten wachsender Mobilität und des sich beschleunigenden technischen und gesellschaftlichen Wandels Entscheidungen treffen, deren Folgen für das Leben künftiger Generationen nicht absehbar seien? Guy Kirsch schlägt daher die Abschaffung der materiellen Erbschaft im herkömmlichen Sinne vor und stattdessen die Einrichtung eines ‚Trust‘ zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit. Erbschaften sollen in einen Fonds fließen, aus dem alle Erbberechtigten die gleiche Summe ausgezahlt bekommen – undabhängig davon, ob die Eltern oder Großeltern eine Milliarde oder nichts hinterlassen haben. Was diese dann jeweils mit „ihrem“ Erbe machen, bleibt ihnen überlassen.