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Das Monatsprogramm für September 2014 im Cinema Münster

Tage des provinzfilms 2014 7. Nordwalder Biografietage Neue Filme aus Afrika Kamp-Flimmern open Air am hawerkamp Filme mit Gleis 22, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Arbeitskreis Demenz Münster ven y mira – Spanischprachige Filme Arthouse Sneak – pay After Münstersches Filmgut Kino Kaffeeklatsch Kurzfilme

Ab 14. 8. im Cinema:

MApS To The STArS DIE LINSE: unterstützt von der

DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de

Das Cinema:

Mitglied bei


»Eddie Marsan Performance ist unwiderstehlich!« SCREEN INTERNATIONAL

»Einer jener Filme, die sich uns ins Herz einprägen wie ein Lächeln!« TAGESWOCHE »Ein grandioser Film, berührend und bittersüß, mit subtilem Humor … Eddie Marsan ist fantastisch!« SENTIERI DEL CINEMA »Ein Geschenk, ein Glücksfall fürs Kino ... Wunderschön!« KINO.DE PREMIO ORIZZONTI BESTE REGIE

www.mister-may.de

EIN FILM VON ubErtO PasOLINI

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DIE LINSE +

September Zweitausendvierzehn


Wir begrüßen im September

IM CINEMA ZU GAST

Münster, 26. August 2014

So 7.9. 18:30 Uhr > s. S. 8 Selon Fischer u.a. zu DIE SPRACHLOSEN – THE SPEECHLESS

MOIN! Die Ferien sind vorbei – aber es ist immer noch Sommer und da ist Kino einfach nicht so beliebt, wie wir es gerne hätten. Also setzen wir nicht auf die großen Filme und mehr auf eine breite Vielfalt. Die Tage des Provinzfilms (ab S. 9) finden wieder bei uns statt, sie verbinden sich mit dem Kino Kaffeeklatsch, das Sofa wird wieder im Weltladen stehen und es kommt ein Haufen Gäste. Fließend geht dies über in eine Auswahl des Kölner Festivals Neue Filme aus Afrika, die einen Einblick in die Länder eines Kontinents bieten, dessen Vielfalt wir allzu häufig gar nicht erkennen (ab S. 15). Und wer dann noch nicht genug hat von Filmen in der Originalsprache, kann zu der Reihe ven y mira kommen, drei außergewöhnliche spanische Filme, die wir auch gerne für zusätzliche Schulvorstellungen anbieten (ab S. 24) Richtig hochkarätig wird es, wenn wir auch dieses Jahr mit den Biografietagen Nordwalde zusammenarbeiten. Zum Film GOOD OL‘ FREDA bekommen wir Besuch nicht von einer, sondern direkt von drei Frauen, die enge Wegbegleiterinnen der Beatles waren: Freda Kelly, Sekretärin der Beatles, um die es in der Dokumentation geht, dazu May Pang, Assistentin von John & Yoko und dann noch Nancy Lee Andrews, ehemalige Verlobte von Ringo Starr (S. 12). Aber natürlich starten wir auch Filme ganz regulär im Wochenprogramm, die vielleicht gar nicht so klein sind, wie wir denken. FEuERwERK AM hELLLichTEN TAG (S. 29), als Black Coal, Thin Ice auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, der neue cronenberg-Film MAPS TO ThE STARS (S. 33) und der emotional tatsächlich sehr große Film MR. MAy uND DAS FLüSTERN DER EwiGKEiT (S. 27). Und sollte der Herbst doch schon im September kommen, kann man auch endlich mal wieder ins Kino gehen.

Gute Unterhaltung dabei wünscht: Jan Christoph Ansorge. Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 26. September.

IMPRESSUM: Herausgeber: „verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.v. – Die Linse“ in Zusammenarbeit mit dem Programmkino Cinema, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · büro (0251) 30.30.7 · Email: info@dielinse.de bankverbindung: Sozialbank Münster · IbAN: DE33 37020500 0008384800 · bIC: bFSW DE33 XXX Steuer-Nr. DE234299793 Der verein ist Mitglied im „bundesverband kommunale Filmarbeit“ Redaktion: Jan Christoph Ansorge, Thomas behm (v.i.S.d.P.), Fabian Hagemeier, David Kluge, Holger Lüsch, Jens Schneiderheinze Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.

September Zweitausendvierzehn

+ DIE LINSE

So 21.9. 11:00 Uhr > s. S. 13 Robert Krieg u.a. zu DIE PROvINZ, DIE REvOLTE UND DAS LEbEN DANACH Mo 22.9. 19:00 Uhr > s. S. 11 Regisseur Kerry Candaele und Isabel Lipthay zu FOLLOWING THE NINTH Di 23.9. 19:00 Uhr > s. S. 14 Margit Schild zu WANDERNDER ORT Do 25.9 10:00 Uhr > s. S. 10 Autorin und Dramaturgin Usch Luhn zum Schüler-Dokfilm-Workshop Do 25.9. 14:30 Uhr > s. S. 9 Sebastian Winkels zu 7 bRÜDER Do 25.9 19:30 Uhr > s. S. 12 Freda Kelly, May Pang und Nancy Lee Andrews zu GOOD OL' FREDA Fr 26.9 19:00 Uhr > s. S. 14 Horst Herz zu NOMADSLAND Sa 27.9 10:00+14:00 > s. S. 10 Hans-Erich viet, Heinrich Dahms u. Michele Aime zu Drehbuch-Workshops 3



thEma

FILmE aLphabEtISch african metropolis (Kurzfilmprogramm) [OmU]

15

cortometrajes 2014 (Kurzfilmprogramm) [span.OmU]

25

Deutscher Kurzfilmpreis 2014.1 (Kurzfilmprogramm)

7

20,000 DaYS ON EaRth [engl.OmU]

6

7 bRÜDER

9

amma & appa [teilw. tamil./engl.OmU]

28

amY UND DIE WILDGÄNSE

22

aNtbOY

22

c'ESt EUX LES chIENS … [arab.OmeU]

16

cUpcaKES [hebr.OmU]

18

EVERYDaY REbELLION [mehrspr.OmU]

31

FEUERWERK am hELLLIchtEN taGE [mandar.OmU + dF]

29

FOLLOWING thE NINth – aUF DEN SpUREN VON bEEthOVENS LEtZtER SYmphONIE [engl.OmU] thE FORGOttEN KINGDOm [sesotho.OmeU] GOOD OL' FREDa [engl.OmU] ILLUSION [span.OmU]

11 17 12 25

DIE LaNGEN hELLEN taGE [georg.OmU + dF]

35

LIKE FathER, LIKE SON [japan.OmU + dF]

36

mapS tO thE StaRS [engl.OmU + dF]

33

mINERS ShOt DOWN [engl./xhosa/zulu/fanakalo.OmU]

16

MR. MAY UND DAS FLÜSTERN DER EWIGKEIT [engl.OmU + dF] 27 NOmaDSLaND

14

paULEttE

6

pEpE, DER aNDaLUSIER [span.OmU]

24

thE pLacE bEYOND thE pINES

6

DIE pROVINZ, DIE REVOLtE UND DaS LEbEN DaNach

13

RONJa RÄUbERtOchtER

22

ShIRLEY – VISIONEN DER REaLItÄt [engl.OmU + dF]

34

SOLEILS [franz.OmU]

18

SONG FROm thE FORESt [engl.OmU]

32

DIE SpRachLOSEN – thE SpEEchLESS [teilw.engl.OmU]

8 38

StILL StILLER abSchIED

9

taO JIE – EIN EINFachES LEbEN [kant./engl./mand.OmU + dF] 8 tSatSIKI 2: FREUNDE FÜR ImmER

22

WaNDERNDER ORt

14

WIcKIE UND DIE StaRKEN mÄNNER

22

WIR KÖNNEN aUch aNDERS

6

WOLFSKINDER

37

YEma [arab.OmeU]

17 September Zweitausendvierzehn

aFRIKa

african metropolis (Kurzfilmprogramm) [OmU] 15 mINERS ShOt DOWN [mehrspr.OmU] 16 c'ESt EUX LES chIENS … [arab.OmeU] 16 thE FORGOttEN KINGDOm [sesotho.OmeU] 17 YEma [arab.OmeU] 17 SOLEILS [franz.OmU] 18 aLtER paULEttE 6 taO JIE – EIN EINFachES LEbEN [mehrspr.OmU + dF] 8 7 bRÜDER 9 DEmENZ StILLER abSchIED 9 KUNSt Im FILm ShIRLEY – VISIONEN DER REaLItÄt [engl.OmU + dF] 34 mÜNStERSchES DIE SpRachLOSEN [teilw.engl.OmU] 8 DIE pROVINZ, DIE REVOLtE UND DaS LEbEN DaNach 13 mUSIK 20,000 DaYS ON EaRth [engl.OmU] 6 FOLLOWING thE NINth [engl.OmU] 11 GOOD OL' FREDa [engl.OmU] 12 cUpcaKES [hebr.OmU] 18 SONG FROm thE FORESt [engl.OmU] 32 NatUR SONG FROm thE FORESt [engl.OmU] 32 QUEER cUpcaKES [hebr.OmU] 18 thRILLER FEUERWERK am hELLLIchtEN taGE [mandar.OmU + dF] 29 WIDERStaND mINERS ShOt DOWN [mehrspr.OmU] 16 EVERYDaY REbELLION [mehrspr.OmU] 31

SpRachFaSSUNGEN aRabISch

c'ESt EUX LES chIENS … (S. 16) · EVERYDaY REbELLION (S. 31) · thE caVE (Kurzfilm) (S. 15) · YEma (S. 17) ENGLISch 20,000 DaYS ON EaRth (S. 6) · amma & appa (S. 28) bEREa (Kurzf. · S. 15) · thE SpEEchLESS (S. 8) · EVERYDaY REbELLION (S. 31) · FOLLOWING thE NINth (S. 11) · GOOD OL' FREDa (S. 12) · hOmEcOmING (Kurzf. · S. 15) · mapS tO thE StaRS (S. 33) · mINERS ShOt DOWN (S. 16) · MR. maY UND DaS FLÜStERN DER EWIGKEIt (S. 27) · ShIRLEY – VISIONEN DER REaLItÄt (S. 34) · SONG FROm thE FORESt (S. 32) · taO JIE (S. 8) · thE LINE-Up (Kurzf. · S. 15) FaNaKaLO mINERS ShOt DOWN (S. 16) FRaNZÖSISch L’aUtRE FEmmE (Kurzfilm · S. 15) · SOLEILS (S. 18) tO REpEL GhOStS (Kurzfilm · S. 15) GEORGISch DIE LaNGEN hELLEN taGE (S. 35) hEbRÄISch cUpcaKES (S. 18) JapaNISch LIKE FathER, LIKE SON (S. 36) KaNtONESISch taO JIE – EIN EINFachES LEbEN (S. 8) KISWahILI hOmEcOmING (Kurzfilm · S. 15) maNDaRIN FEUERWERK am hELLLIchtEN taGE (S. 29) taO JIE – EIN EINFachES LEbEN (S. 8) NOUchI tO REpEL GhOStS (Kurzfilm · S. 15) SESOthO thE FORGOttEN KINGDOm (S. 17) SpaNISch cortometrajes 2014 (Kurzfilmprogramm · S. 25) EVERYDaY REbELLION (S. 31) · ILLUSION (S. 25) pEpE, DER aNDaLUSIER (S. 24) tamIL amma & appa (S. 28) XhOSa mINERS ShOt DOWN (S. 16) + DIE LINSE

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Die Linse und Gleis 22 zeigen in als Vorpremiere

20.000 DayS oN Earth Erinnerung? Fiktion? Wirklichkeit? – Das kunstvoll verrätselte Porträt des Kult-Musikers Nick Cave. „Das feinsinnigste rockstar-Biopic überhaupt ... wunderschön fotografiert.« (Sight and Sound) 24 Stunden im Leben der Musiklegende Nick Cave – in 20.000 DAYS ON EARTH treffen Erinnerung, Fiktion und Wirklichkeit des vielfältigen Genies aufeinander. 20.000 DAYS ON EARTH ist keine herkömmliche Dokumentation, sondern ein rohes und überraschend ehrliches Portrait über Nick Cave, dass uns intime Einblicke in seinen künstlerischen Schaffensprozess gibt. Ein Film, der sich mit Identität beschäftigt und der Frage auseinandersetzt, was eigentlich einen Menschen ausmacht; ein Loblied auf die transformative Macht der Kreativität. 20.000 DAYS ON EARTH feierte auf dem diesjährigen Sundance Filmfestival seine Welturaufführung und gewann dort den Preis für die Beste Regie und den Besten Schnitt. »Ein gelungener Balanceakt zwischen dem Banalen und dem Mysteriösen.« (Time) »Wunderschön und unheimlich zugleich … eine nicht zu klassifizierende, spektakuläre Doku.« (Salon) »Einfach verblüffend, scharfsinnig, rasant.« (Variety) »Einfach wunderschön.« (Screen International) GB 2014 · r: Iain Forsyth, Jane Pollard · K: Erik Wilson · M: Nick Cave & the Bad Seeds • Mit Nick Cave, Blixa Bargeld, Kylie Minogue, Ray Winstone, Warren Ellis u.a. · engl. omU · 95’

Mo 22 September • 21.00 Uhr 6

DIE LINSE

September Zweitausendvierzehn


Kurz und Nacht 14

DEutSchEr KurZfILmprEIS 2014.1 Die preisträger und Nominierten des Deutschen Kurzfilmpreises 2014 gehen wieder auf Reisen durch die Republik. In drei Programmen präsentieren wir die kleinen Meisterwerke. 13 Filme wurden für die Preise nominiert und sechs von ihnen erhielten schließlich eine Auszeichnung. Wieder sind alle Genres vertreten. In diesem Jahr gibt es viele recht ernste und kraftvoll inszenierte Geschichten. Aber auch ironische und amüsante Filme stehen auf dem programm. coNtINuIty Ein Ehepaar holt ihren Sohn vom Bahnhof ab. Er kommt vom Bundeswehreinsatz zurück. Die Szene wiederholt sich, immer wieder, immer anders. Verstörend. D 2012 r und Db: omer fast · fiction · 40‘

forSt Ein rauschhaftes Passionsspiel über Natur, Leistung und den eigenen Verfall. D 2013 · R, Db und K: Ulu Braun · Experimental · 10‘45

REAlIty 2.0 Eine Doku-Animation über die endlose Spirale der Drogengewalt in Mexiko. D 2012 · R, Db und Animation: Victor Orozco Ramirez · Animierte Dokumentation · 11‘

GRünEs GOlD Geheime Aufnahmen enthüllen die wahren Beweggründe für die Irakkriege. Der Film zeigt wie ein mutierter Wüstengecko die globale Energiepolitik revolutionieren soll und damit die amerikanische Invasion im Irak auslöst. D 2012 · R und Animation: Barbara Marheineke · Fiction · 13‘

SuDDEN DEStructIoN Ein regloser Körper, der plötzlich erwacht und in Krämpfen die „plötzliche Zerstörung“ postuliert. Apokalyptische Rhetorik ad absurdum geführt. Die Sprachzitate sind youtube-Videos von selbst ernannten, christlich evangelikalen Propheten entnommen. D 2012 · R, Db und M: Experimental · 4‘20 Gesamtlänge: 79'

Mi 10. september • 22:45 Uhr September Zweitausendvierzehn

DIE LINSE

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Kurzfilmpremiere – Münstersches filmgut

Die besondere Matinee

DIE SprachLoSEN – ThE SpEEchLESS

Tao JIE – EIN EINfachES LEbEN

Ein dystopischer Kurzfilm von Selon Fischer über den Verlust der eigenen Sprache

»ann huis preisgekrönter film erzählt von einem altern in Würde – und von fürsorge als Essenz eines gelungenen Lebens.« (Süddeutsche Zeitung) »Ein berührendes Meisterwerk« (Zeit online) Ah Tao kam bereits als Kind in den Haushalt der wohlhabenden Familie Leung. In 60 Jahren hat sie 3 Generationen der Familie als Mädchen für Alles und Köchin betreut und den Nachwuchs aufgezogen. Inzwischen sind fast alle Angehörigen der Leungs emigriert. Übrig

Draufgänger Foenik hat ein Problem: Ihm wurde seine Sprache verboten. Stattdessen darf er nur noch Englisch sprechen. Wer sich nicht daran hält, bekommt unliebsamen Besuch durch die Sprachpolizei, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Als bei Demonstrationen gegen die Sprachreform seine Schwester ums Leben kommt, platzt Foenik der Kragen. Er gründet die Widerstandsgruppe „Die Sprachlosen“, die für eine neue Sprachfreiheit kämpft. Als der Sprachminister zum zehnten Jahrestag der Sprachreform eine Rede halten will, sehen die Sprachlosen endlich ihre Chance gekommen das Blatt zu wenden. Zusammen mit der Linguistik-Professorin Narde, der Hackerin Eibe und seinem Bruder Salvi heckt Foenik einen Plan aus, die 10-Jahres-Feierlichkeiten zu sabotieren. Das verwegene Vorhaben kann nur funktionieren, wenn alle zusammenhalten. Doch die unbarmherzige Sprachpolizei hat ihre Spitzel überall …

geblieben ist nur noch der erfolgreiche Filmproduzent Roger, um den sie sich kümmern muss, da er noch nicht verheiratet ist. Als Ah Tao einen Schlaganfall erleidet, kann der vielbeschäftigte Roger sie nur ins Altenheim geben. Misstrauisch beäugt sie die neue, unkomfortable Umgebung und die merkwürdigen Mit-Insassen, aber trotz ihrer Krankheit hält sie auch hier an der perfekten Organisation ihres Alltags fest. Roger ist gezwungen, sich jetzt um das Wohl seiner Dienerin zu kümmern, und erkennt bald, wieviel Tao Jie (= Fräulein Jie) ihm bedeutet …

ThE SpEEchLESS · Deutschland 2014 · r & Db: Selon fischer · K: Dennis Mätzig · Musik: Jonathan Howe • Mit Christoph Tiemann, Babette Winter, Martin Bertram, Julian Schwerdt u.a. · teilw.engl.OmU · 22‘

TAO JIE · Hongkong 2011 · R: Ann Hui · Db: Susan Chan, Roger Lee · K: Nelson Yu Lik-wai · Musik: Wing-fai Law • Mit Deannie Yip, Andy Lau, Qin Hailu, Wang Fuli, Eman Lam u.a. · ab 0 J. · 123'

So 7. September • 18:30 Uhr: premiere in anwesenheit der filmschaffenden

So 7. September • 10:45 Uhr kanton./engl./mand.OmU So 14. September • 10:45 Uhr deutsche Fassung

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DIE LINSE

September Zweitausendvierzehn


Mit dem Seniorenbüro St. Mauritz

Kino Kaff eeklatsch

Der Arbeitskreis Demenz Münster präsentiert: Filmmatinee zum Welt-Alzheimertag 2014

Monatlich laden wir MünsteranerInnen in den „besten Jahren“ zu einem ausgewählten Film sowie Kaffee und Kuchen zum Sonderpreis. Es stehen Rollstuhl-Plätze zur Verfügung, die Hörbehindertenanlage kann mit Hörgerät oder einem hauseigenen Kopfhörer genutzt werden. Die Karte für den Film ohne CaféBesuch kostet 5,20 Euro, der Film inklusive Heißgetränk und hausgemachtem PfirsichKäse- und Schokoladen-Kuchen 8,00 Euro.

Im September: SIEBEN BRüDER

STILLER ABSCHIED Ein Spielfilm zur Demenz-Erkrankung mit Christiane Hörbiger in der Hauptrolle Seit dem Tode ihres Mannes führt Charlotte Brüggemann (Christiane Hörbiger) als Seniorchefin das Unternehmen für Fertighäuser weiter. Ihre langjährige Sekretärin Luise Markert (Marlen Diekhoff) wundert sich, wenn die Chefin in Hauspantoffeln ins Büro kommt. Obwohl sie ihr täglich eine übersichtliche Liste mit Namen, Orten und Zeitangaben zu Terminen auf den Schreibtisch legt, versäumt Charlotte wichtige Geschäftstreffen, verwechselt Orte, sie fährt sogar mit einem fremden Auto los. Charlotte spürt selbst, dass etwas nicht stimmt, „ihr alles über den Kopf wächst“, aber sie versucht den Anschein des „normalen Lebens“ aufrechtzuerhalten. Der Sohn sieht nur den Starrsinn, ihre Vergesslichkeit, vor der Krankheit verschließt er die Augen. Schließlich kann die Familie Charlotte überreden, sich untersuchen zu lassen – aber Charlotte argwöhnt, dass sie abgeschoben werden soll, und wehrt sich … D 2012 · R: Florian Baxmeyer · Db: Torsten Näter · K: Klaus Eichhammer Mit Christiane Hörbiger, Oliver Mommsen, Jeanette Hain, Ulrike C. Tscharre, Peter Striebeck Marlen Diekhoff u.a. · 90‘

Sieben Mülheimer Brüder, sieben Charaktere, sieben Perspektiven, sieben Geschichten – erzählt in einem abgedunkelten Raum. Ein Gewinn für das Kino, denn nur selten schafft es ein Regisseur, persönliche Geschichte so packend, so unterhaltsam und so nachhaltigbeglückend festzuhalten wie es hier zweifelsohne gelungen ist … 7 BRüDER · D 2003 · R & Db: Sebastian Winkels · Kamera: Isabella Casez • Mit Klaus, Hannes, Wolfgang, Dieter, Volker, Hartmut & Jochen Hufschmidt · 87´

Do 25.9. • 14:30 Uhr mit Filmgespräch mit Regisseur Sebastian Winkels im Rahmen der Tage des Provinzfilms Eintritt ohne Café-Besuch: 5,20 Euro • Film inkl. Heißgetränk & hausgemachtem Kuchen: 8,00 Euro

So 21. September • 11:00 Uhr September Zweitausendvierzehn

DIE LINSE

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ÜBERSICHT So 21.9. • 11:00 Uhr: DIE PRovINZ, DIE REvoLTE Und daS Leben danach + Filmgespräch mit Robert Krieg u.a. Mo 22.9. • 19:00 Uhr: FoLLowINg THE NINTH – aUf den SpUren von beethovenS LETZTER SymPHoNIE + Filmgespräch mit Regisseur Kerry Candaele und Protagonistin Isabel Lipthay, mit Live-musik vom Duo Contraviento

Sa 27. S o 2 1. b is a r im C in e m e S e p te m b

Drehbuchwettbewerb, workshops, Filmprogramm – die Tage des Provinzfilms bieten ein buntes programm rund um filme aus der provinz.

Sa 27.9. · 18:00 Uhr: Preisverleihung Drehbuchpreis münster.Land

Das Münsterland inspiriert: Fast 50 Drehbuchentwürfe mit „Geschichten für die Provinz“ gingen beim Filmservice Münster.Land des städtischen Presseamtes ein, der den Preis seit 2001 ausschreibt. Eine Jury entscheidet nach einem Pitching während der Filmtage, wer dieses Mal den Drehbuchförderpreis Münster.Land in Empfang nehmen darf. Beim diesjährigen Filmprogramm und den Workshops liegt der Fokus auf dem Dokumentarfilm. Sieben Filme präsentieren die Spannbreite des Genres. Während Robert Krieg die 70er Jahre in Münster in DiE Provinz, DiE rEvoltE unD DaS lEBEn Danach anhand der legendären Kronenburg auferstehen lässt, sind es im Film GooD ol’FrEDa die 60er Jahre der Beatles und vor allem deren Wegbegleiterinnen. Der Film und der prominente Besuch sind sicherlich das highlight des Programms. Die Dokumentation 7 BrüDEr von Sebastian Winkels (auch im Kino Kaffeeklatsch, s. S. 9) führt zurück in die Kriegs- und nachkriegsgeschichte von sieben Brüdern, die ganz offen von dieser zeit und ihren Erlebnissen erzählen. Der Film besticht vor allem durch seine Klarheit und strenge Struktur. Still ist ein berührendes, humorvolles und intimes langzeitportrait einer jungen Bäuerin im bayerischen oberland und führt zurück ins hier und Jetzt (s.S. 38). Mit der Weltpremiere von WanDErnDEr ort kommen wir wieder zurück ins Münsterland, das von zehn Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Der Filmemacher Horst Herz schafft in noMaDSlanD zwischen älteren Dokumentarfilmen neue verbindungen und präsentiert so nicht nur fast verloren gegangene Schätze, sondern ermöglicht damit neue Betrachtungsmöglichkeiten. Drei Workshops rund um den Dokumentarfilm führen Filminteressierte näher an das thema heran. Die Kinderbuchautorin und Filmdramaturgin Usch Luhn führt Schüler in das thema Dokumentarfilm ein. Für Erwachsene bieten der Grimme-Preisträger Hans Erich Viet und der südafrikanische regisseur Heinrich Dahms Fortbildung im Dokfilm.

*nur nach vorheriger anmeldung: 0251-39778500 oder 492-1380

Interessenten für die workshops erhalten nähere Informationen nach einer E-mail an jesch@cinema-muenster.de oder ebel@stadt-muenster.de

di 23.9. • 19:00 Uhr: weltpremiere Wandernder ort + Filmgespräch mit der Künstlerin margit Schild Mi 24.9. • 19:00 Uhr: münster-Premiere STILL (s. S. 38) + Filmgespräch do, 25.9., 10:00 Uhr: Schülerworkshop dokumentarfilm mit Usch Luhn* do 25.9. • 14:30 Uhr: 7 BRÜDER (Kino Kaffeeklatsch, S. 9) + Filmgespräch mit Regisseur Sebastian winkels do 25.9. • 19:30 Uhr: Premiere Good oL’freda mit den Protagonistinnen Freda Kelly, May pang und nancy Lee andrews fr 26.9. • 10:00 Uhr: pitching drehbuchpreis* fr 26.9. • 19:00 Uhr: Liveperformance noMadSLand + Podiumsdiskussion mit Regisseur Horst Herz und den Filmemachern Hans-Erich viet Heinrich Dahms; moderation Christoph Busch Sa 27.9. • 10:00 Uhr: Workshop mit hans-erich viet* Sa 27.9. • 14:00 Uhr: Workshop mit heinrich dahms & Michele aime*

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DIE LINSE +

September Zweitausendvierzehn


Tage des Provinzfilms 2014 · mit Gästen

FoLLowING ThE NINTh – AuF DEN SPurEN voN BEEThovENS LETZTEr SymPhoNIE Eine Collage von Kultur und musikalität zu einem zeitlos gültigen Statement für Frieden und Toleranz Taub und verlassen von den Menschen, die er liebte, komponierte Ludwig van Beethoven 1824 seine Neunte Symphonie. Mit den Vorboten seines eigenen Todes konfrontiert, gelang ihm mit seiner „Ode an die Freude“ ein Werk, das weit über den eigenen Horizont und den seiner Zeitgenossen auch für zukünftige Generationen von Bedeutung war und ist. Bis heutige ist Beethovens Neunte so etwas wie die internationale Hymne der Hoffnung. Der Film nimmt uns mit auf eine Reise durch verschiedene Länder und Kontinente und gibt uns einen Eindruck davon, welche Kraft von diesem Werk ausgeht, und warum man zu Recht von einem der größten Kunstwerke aller Zeiten spricht: Die Neunte hielt die Protestierer am Tian’anmen-Platz aufrecht und gab denen Trost, die in Pinochets Kerkern gequält wurden. In Japan proben Zehntausende das ganze Jahr in großen und kleinen Chören nur dies eine Lied. Weltweit füllt die Neunte die Plätze der Konzertsäle – aber auch die der Karaoke-Bars von London über Cape Town bis nach Tokyo. Der Film lässt uns miterleben, wie Beethovens Werk Hoffnung machen kann, indem es eine Botschaft verkündet, deren Wahrheitsgehalt alle erleben: Kunst erlaubt uns, Grenzen zu überschreiten; Kunst lindert Schmerzen und heilt; Kunst bringt Menschen zusammen, deren Leben von unüberwindbaren Barrieren getrennt scheinen: „Alle Menschen werden Brüder“ – die zentrale Zeile von Friedrich Schillers Gedicht macht diese monumentale Symphonie zu einer dauerhaft gültigen Forderung und zu einem musikalischen Testament der Toleranz, des Friedens und der Einheit über alle Grenzen, die die Welt und ihre Menschen seit jeher trennen. Als eine Collage von Kultur und Musikalität, von zeitlos gültigem Statement und aktueller Interpretation schlägt FOLLOWING THE NINTH den Bogen von Beethovens Feder zu praktisch jedem Winkel dieser Erde, in dem seine letzte Symphonie erklingt. USA 2013 · R & Db: Kerry Candaele · K: Christopher Bottoms, Kerry Candaele, Nick Higgins • Mit Feng Congde (China), Isabel Lipthay (münster/Chile), Lene Ford (Berlin) & Akira Takauchi (Japan) · ab 6 J. · mehrspr.omu · 78'

Mo 22. September • 19:00 Uhr · anschl. Filmgespräch mit regisseur Kerry Candaele & Isabel Lipthay · Live-musik vom Duo Contraviento September Zweitausendvierzehn

Foto: Nick higgings

Zu Gast im Cinema

ISABEL LIPThAy & KErry CANDAELE Isabel Lipthay, Chilenin, Autorin, Sängerin, Journalistin, Lehrerin, Fotografin, wurde in Santiago de Chile geboren und verbrachte ihre Kindheit im Süden des Landes. In Zeiten der chilenischen Diktatur arbeitete sie – wie die meisten oppositionelle Journalisten – unter starker Zensur und Repression. 1986 gründete sie mit Martin Firgau das Dúo Contraviento. Kerry Candaele, geboren in Vancouver, Kanada, wuchs in einer kleinen Stadt an der kalifornischen Küste auf. Er produzierte und drehte mehrere Dokumentarfilme wie Wal-Mart: The High Cost of Low Price und schrieb mehrere Bücher, u.a. über die Geschichte der USA und Beethoven. Nebenbei macht er Musik. + DIE LINSE

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Tage des Provinzfilms 2014 / 7. Nordwalder Biografietage

Good ol' Freda die Sekretärin der Beatles erlaubt einen Insiderblick

Großbritannien/USa 2013 · r: ryan White · db: Jessica lawson, ryan White · K: Austin Hargrave · Musik: Paul Koch • Mit Freda Kelly u.a. · engl.OmU · 87'

Do 25. September • 19:30 Uhr in anwesenheit von Protagonistin Freda Kelly, Sekretärin der Beatles, May Pang, langjährige assistentin von John lennon und Yoko ono, und Fotografin Nancy lee andrews, die mit ringo Starr verlobt war. Parallel zum Film sind einige Fotos von Nancy lee andrews und May Pang zu sehen. außerdem besteht die Möglichkeit, das Buch von May Pang zu erwerben. Freda Kelly war ein schüchterner Liverpooler Teenager als sie gefragt wurde, ob sie für eine lokale Band arbeiten würde, in der Hoffnung, diese „groß“ zu machen. Obwohl sie keine Idee davon hatte, wie weit sie kommen würden, glaubte Freda an die Beatles und die Beatles glaubten an sie. Die Beatles waren 10 Jahre zusammen, Freda arbeitete für sie 11 Jahre lang. Viele Leute traten in den Dunstkreis der Band und verschwanden auch wieder aus ihm, als sie internationalen Erfolg errang, Freda aber blieb über all die Jahre, wegen ihrer unbeugsamen Loyalität und Hingabe, die hingebungsvolle Sekretärin und Freundin der Beatles. Freda Kelly war Zeugin der Entwicklung, der Erfolge und Rückschläge, der Durchbrüche und Veränderungen der größten Band in der Geschichte. In GOOD OL' FREDA erzählt sie zum ersten Mal seit 50 Jahren ihre Geschichte und die Geschichte der Beatles aus ihrer Sicht. GOOD OL' FREDA ist einer der wenigen Filme, die mit der Unterstützung der lebenden Beatles und deren Original-Musik rechnen konnte. So bietet er eine Insider-Perspektive auf die geliebte Band, die die Musikindustrie veränderte. 12

Federführend organisiert von der Gesellschaft für biografische Kommunikation e.V. im rahmen der Nordwalder Biografietage vom 25. bis 28. September www.biografische-kommunikation.de www.biografietage.de September Zweitausendvierzehn


Zu Good ol' Freda zu Gast im Cinema

Freda Kelly Freda Kelly (Bilder links) war die Sekretärin der Beatles. Sie ist die Protagonistin des Films Good ol’Freda.

Tage des Provinzfilms 2014 (1)

die ProvinZ, die revolTe und daS leben danaCh der Kronenburg-Film

May PanG May Pang, geboren 1950, ist Managerin, Produktionsassistentin, Schmuck-designerin und autorin zweier Bücher über John lennon. Sie war langjährige assistentin von John lennon und Yoko ono und führte zeitweise eine Beziehung mit lennon. aktuell kommt ihr Buch John Lennon und May Pang – Eine andere Liebe auf den Markt.

nanCy lee andreWS Nancy Lee Andrews, geboren 1947, ist Fotografin. ermutigt von ex-Beatle ringo Starr, begann sie Fotos für designer-Boutiquen wie Rodeo Drive and Melrose Avenue zu machen. Sie knüpfte schnell Verbindungen in die Musikszene, machte Fotos von vielen rockmusikern und arbeitete für die zwei ringo Starr alben Ringo the 4th und Bad Boy. Mit ringo Starr war sie mal verlobt. September Zweitausendvierzehn

Gemeinsam leben und politisch arbeiten – dieser Wunsch verband 40 junge leute, die im Mai 1974 das ehemalige Hotel Kronenburg in Münster bezogen. Studenten, lehrlinge, Berufstätige, eine Handvoll Kinder – und Robert Krieg, der autor dieses Films. er machte sich 30 Jahre später auf die Suche nach Weggefährten. Was ist aus dem gemeinsamen Traum geworden? Wie hat sie die Zeit geformt und welche der alten Ideale spielen in ihrem heutigen leben noch eine rolle? die Protagonisten erzählen vom aufbruch: mit einer selbst-verwalteten Haus- und Wohngemeinschaft als „Gegenmodell“ zur bürgerlichen Kleinfamilie; im Kampf um die Befreiung der Frauen; im engagement für den Stadtteil; in der Jugend- und Strafgefangenenarbeit und vor allem in der anti-aKW-Bewegung. Was haben die „Spinner“ bewegt, und was ist aus ihnen geworden? ein freier Theater-regisseur, ein Grafik-designer, eine Grundschullehrerin, eine Ärztin, ein angestellter und eine Musiklehrerin versuchen, ehrliche antworten zu geben. Jeder bemüht sich, im meist wenig spektakulären alltag sozial verantwortlich zu leben. Jeder guckt immer noch über den Tellerrand seiner eigenen existenz. Deutschland 2004 · R: Robert Krieg · K: Robert Krieg, Monika Nolte • Mit Gisela brüggemann, Werner Meinert, Maria buchwitz, hugo Schroeter, Gabi büscher, uwe Köhler, Klaus Wiens u.a. · ab 12 J. · 75'

So 21. September • 11:00 Uhr · anschließend Filmgespräch mit robert Krieg und Gästen bei Kaffee, Kuchen und Schnittchen im orangen Provinz-Salon 13


Tage des Provinzfilms 2014

StILL (münster-Premiere, siehe Seite 38) Mi 24. September • 19:00 Uhr · anschließend Filmgespräch über das Leben mit Landwirtschaft

7 BRüdER (siehe Seite 9) Do 25. September • 14.30 Uhr · anschließend Filmgespräch mit Regisseur Sebastian Winkels

Tage des Provinzfilms 2014

WaNdERNdER oRT Erinnerungen von zehn münsterländerinnen und münsterländern In dem Video gewähren zehn Bewohnende des Münsterlandes in aufeinanderfolgenden episoden einblick in ihre ganz persönlichen lebenswelten. Dabei nehmen sie Bezug auf die jeweils vorangehende geschichte und stellen eine Verknüpfung zu ihrer eigenen her. auf diese Weise vermengen sich Projektionen und Interpretationen mit eigenen erinnerungs- oder erfahrungsinhalten. Mit der Weiterführung der Filmsequenz wird ein Durchwandern von filmischen Räumen erzeugt, das mit dem Durchwandern des Münsterlandes einhergeht. Der Film entstand in Kooperation mit der Galerie Münsterland, emsdetten sowie dem Kunsthaus Kloster Gravenhorst und der Filmwerkstatt Münster. gefördert von LWL Kulturstiftung und dem Land Nordrhein-Westfalen, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport und mit der freundlichen unterstützung der Fachhochschule Dortmund. deutschland 2011 · R: antje Havemann, Elvira Hufschmid, margit Schild K: Jan Malte Enning • Mit Lilly Haggeney, Liesborn; Edna Wenning, Greven; Myriam Freifrau von Korff, Füchtorf; Derek Strotmeier, Ibbenbüren; Schwester m. manuela und Schwester m. almeda, münster; mike Hünting, Borken; maria und Eduard Runde, Hörstel-Riesenbeck; Stefan mücke, Wettringen; ahmed ali abdi mu´ alim, münster, markus Pander, Havixbeck · ab 0 J. · 45'

Di 23. September • 19:00 Uhr · anschließend Filmgespräch mit Künstlerin margit Schild 14

Tage des Provinzfilms 2014 / Liveperformance

NomadSLaNd Wanderungen und Streifzüge durch das Ruhrgebiet vom Filmemacher Horst Herz In dieser eigens für die Vorführung zusammengestellten Collage aus im Ruhrgebiet entstandenen und entstehenden Filmarbeiten versammelt Horst Herz Stücke aus seinen Kurzfilmen und den Ruhrgebiets- Dokus StReIFzug; PhoenIx FlIegt; Be Cool und loVePaRaDe B1 sowie aus den Filmfilmen und -collagen WanDeRungen (Part 2811–2815). ein Schwerpunkt der aktuellen Vorstellung ist die Situation von Flüchtlingen am Beispiel von ausschnitten der langzeitdoku über eine erstaufnahmeeinrichtung in unna-Massen: Platz ISt Da (in Koproduktion mit dem WDR und Förderung durch die Filmstiftung NRW). Die live-Musik zum Work in Progress kommt von einem Überraschungsgast. horst herz betritt mit seinen Filmcollagen, die jeweils einzigartige events sind, neuen Boden im Kino und beantwortet auch die Frage nach der zukunft des Kinos in einer ganz besonderen Weise neu. deutschland 2014 · R, db & K: Horst Herz · ab 6 J. · 90'

Fr 26. September • 19:00 Uhr · anschließend Podiumsdiskussion mit Regisseur Horst Herz sowie den Filmemachern Hans-Erich Viet und Heinrich dahms; moderation Christoph Busch September Zweitausendvierzehn


Die Linse zeigt mit Checkpoint Afrika e.V.

NEuE FILmE AuS AFrIkA Erstmals zeigen wir zusammen mit Checkpoint Afrika e.V. fünf Filme und ein Kurzfilmprogramm des Kölner Festivals NEuE FILmE AuS AFrIkA. Sicherlich können wir mit den Filmtagen nicht alle 54 Länder des Kontinents abbilden. Wir haben aber doch eine ganz gute Auswahl mit 11 Filmen aus 10 Ländern. Wir bedanken uns für die unterstützung der Festivalmacher von Neue Filme aus Afrika (1)

kurzfilme: AFrICAN mEtropoLIS Beim Wettbewerb african metropolis des GoetheInstituts in Südafrika mit dem Titel wurden aus 40 eingereichten Drehbüchern sechs ausgewählt und mit Hilfe des südafrikanischen produzenten Steven markovitz in Abidjan, kairo, Dakar, Johannesburg, Lagos und Nairobi realisiert. So entstand eine inhaltlich wie formal facettenreiche kompilation. Sie erlebte ihre uraufführung beim Durban International Film Festival 2013 und ihre Europapremiere beim Internationalen Film Festival rotterdam 2014. HomEComING erzählt in ironisch vom Computernerd Max, der seine Nachbarin mit der Kamera verfolgt. Als in Nairobi eine Katastrophe droht, sieht er seine Chance … kenia 2013 · r: Jim Chuchu · engl./kiswah.omu · 11'

In tHE CAVE träumt der Bassist Adham von einer Karriere als Musiker und reist zu einem Vorspiel nach Kairo. Er erlebt die ausufernde Metropole als Kampfplatz, auf dem nur Starke überleben. Ägypten 2013 · r: Ahmed Ghoneimy arab.omu · 23'

tHE LINE-up ist ein verstörender Film aus Lagos, in dem Männer an einen geheimen Ort gebracht werden, an dem sie sich nackt und mit verbundenen Augen aufstellen müssen. Die meisten von ihnen kehren gut bezahlt wieder in die Stadt zurück, aber einige Auserwählte müssen bleiben … Nigeria 2013 · r: Folasakin Iwajomo · engl./pidgin./yoruba.omu · 13'

L’AutrE FEmmE ist ein mutiger Film aus der verborgenen Welt polygamer Ehen in der senegalesischen Metropole Dakar. Madeleine, eine Hausfrau um die 50, ist eines Tages gezwungen, die zweite Frau ihres Ehemanns in ihrem Zuhause aufzunehmen. Senegal 2013 · r: marie kA · franz.omu · 12'

to rEpEL GHoStS erinnert an den Besuch des Künstlers Jean-Michel Basquiat in der Elfenbeinküste kurz vor seinem Tod 1988. Für ihn ist es die erste Begegnung mit Afrika, in die er seine ganze Hoffnung setzt, da er bereits von Vorahnungen seines Todes gequält wird. Elfenbeinküste 2013 · r: philippe Lacôte · nouchi./franz.omu · 20'

BErEA ist der Name eines Stadtviertels in Johannesburg, das sich im Laufe der Jahre sehr verändert hat. Der jüdische Rentner Aaron Zuckerman lebt hier allein in einer Hochhaus-Wohnung. Seine letzte Verbindung zum Hier und Jetzt sind die Besuche einer schönen Fremden. Doch eines Tages erscheint jemand anderes … Südafrika 2013 · R: Vincent Moloi · engl.OmU · 13' • Gesamtlänge: 92'

Do 25. September • 19:00 Uhr September Zweitausendvierzehn

DIE LINSE

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Neue Filme aus Afrika (2)

Neue Filme aus Afrika (3)

MINErS Shot DowN

C'ESt EUx LES ChIENS …

Ein beeindruckendes Dokument über einen bitteren tiefpunkt der jungen südafrikanischen Demokratie

Ein Film über einen Mann und ein Land im Niemandsland zwischen Vergangenheit und Zukunft

Am 16. August 2012 erschoss die südafrikanische Polizei 34 Minenarbeiter einer Platin-Mine in Marikana im Nordosten Südafrikas. Erinnerungen an Sharpeville und Soweto, Orte der blutigsten Verbrechen des Apartheidregimes, kehrten zurück in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung. Regisseur Rehad Desai rekonstruiert in seinem Dokumentarfilm MINERS SHOT DOWN die Chronologie der Ereignisse von Marikana. Er montiert filmisches Material aus unterschiedlichen Quellen, darunter auch Videoaufnahmen von Polizei und Militär, und hinterfragt damit die offiziell verbreitete Version des Konfliktverlaufs. Dabei wird auch klar, warum die Arbeit des regierungsamtlichen Untersuchungsausschusses zu dem Massaker stockt. Marikana gilt heute in Südafrika als ein Symbol für die Unzufriedenheit der schwarzen Bevölkerungsmehrheit mit ihren miserablen Lebensbedingungen und für die zynisch-brutale Antwort korrupter ANC-Regierungsvertreter darauf. 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid fordern Tausende Menschen in Südafrika in Streiks und Protesten deshalb politische Korrekturen.

Ein Fernsehteam dreht eine Reportage über die sozialen Bewegungen in Marokko im Zuge des „Arabischen Frühlings“. Die Journalisten filmen Demonstranten, die gegen Preissteigerungen protestieren. Die Lage auf den Straßen in Casablanca ist unübersichtlich, teils anarchisch und die TV-Crew muss sich gegen Polizisten und Kleinkriminelle behaupten. Doch dann fällt ihr ein Mann namens Majhoul auf, der inmitten des Chaos’ verwirrt und verloren zu sein scheint. Die Fernsehleute wittern eine Story und heften sich an seine Fersen. Die dramatische Geschichte, die sie von ihm erfahren, führt zurück ins Jahr 1981, als Marokko schon einmal von einer „Brotrevolte“ und einer brutalen Verhaftungswelle erschüttert wurde. Ein surreal anmutender Film über einen Mann im Niemandsland zwischen Vergangenheit und Zukunft (großartig und dafür mehrfach ausgezeichnet: Hassan Badida als Majhoul), gedreht aus der Kameraperspektive der TV-Reporter. Ein bitter-sarkastischer Kommentar zur politischen Repression in Marokko wie zum sensationsheischenden Journalismus der zensierten Mainstream-Medien. Der Film wurde beim Festival de Cine Africano in Cordoba 2013 als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Südafrika 2014 · r und Db: rehad Desai · K: Nic hofmeyr, Shadley Lombard, Jonathan Kovel · ab 12 J. · engl./xhosa/zulu/fanakalo.omU · 86'

Frankreich/Marokko 2013 · R und Db: Hicham Lasri · K: Ali Benjelloun • Mit Hassan Badida, Yahya El Fouandi, Imad Fijjaj u.a. · ab 12 J. · arab.omeU · 85'

Fr 26. September • 17:00 Uhr

Sa 27. September • 17:00 Uhr

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DIE LINSE

September Zweitausendvierzehn


Neue Filme aus Afrika (4)

Neue Filme aus Afrika (5)

ThE ForgoTTEN KINgDom

YEmA

In atemberaubenden Bildern erzählte reise eines jungen mannes in sein fast vergessenes heimatland Lesotho

Das Porträt einer mutter, für die die Front im Kampf zwischen der algerischen regierung und islamistischen gruppen direkt in ihrer Familie verläuft

Atang lebt in der Großstadt Johannesburg und schlägt sich dort mehr schlecht als recht durchs Leben. Als sein Vater stirbt, sieht er sich gezwungen, dessen Leichnam in sein Heimatdorf in den Bergen von Lesotho zu überführen und dort zu beerdigen, um damit dessen letzten Wunsch zu erfüllen. Aber sein Geburtsort ist Atang fremd geworden und er fühlt sich dort verloren. Nur mit seiner früheren Schulfreundin Dineo versteht er sich noch. Aber deren Familie versucht, diese Freundschaft zu unterbinden und zwingt Dineo, das Dorf zu verlassen. Atang macht sich begleitet von einem Jungen auf die Suche nach ihr und lernt dabei die mystische Schönheit seines Landes wie die harten Lebensbedingungen der Bevölkerung kennen. Dieser erste in Lesotho produziert Spielfilm gewann 2013 bei den African Movies Academy Awards in Nigeria gleich drei Preise. »Der Film erzählt eine universelle Geschichte, aber aus einer einzigartigen Perspektive. Meine Produzenten und ich mochten die Herausforderungen, einen Spielfilm in einem Land mit überwiegend schmutzigen Straßen, ohne professionelle Schauspieler und Filmindustrie zu drehen.« (Regisseur Andrew Mudge)

Ouardia zieht sich in ihr entlegenes Haus in den Bergen Algeriens zurück, um ihren Sohn Tarik zu begraben. Er war Mitglied einer islamistischen Gruppe, die sein älterer Bruder Ali angeführt hatte. Ouardia gibt Ali deshalb die Mitschuld an Tariks Tod und will von ihm nichts mehr wissen. Das ändert sich erst, als Ali mit dem Baby ihres verstorbenen Sohnes auftaucht … Die in einer archaischen Berglandschaft Algeriens inszenierte Geschichte verweist auf die schwerwiegenden Traumata, die der verlustreiche Bürgerkrieg zwischen religiösen Fundamentalisten und Regierungstruppen in vielen algerischen Familien hinterlassen hat. Die Regisseurin Djamila Sahraoui stellte 2008 beim Kölner Afrika Film Festival ihren Debutfilm Barakat! vor. In YEMA übernahm sie selbst die Hauptrolle der Ouardia, und ihr gelang ein tief bewegendes Portrait einer verzweifelten Mutter. Für ihre Leistung als Schauspielerin wie als Regisseurin wurde sie mit zahlreichen Preisen bedacht. So gewann YEMA z.B. im offiziellen Spielfilmwettbewerb des Fespaco 2013 den Étalon de Yennenga in Silber.

Lesotho/Südafrika, USA 2013 · R und Db: Andrew Mudge · K: Carlos Carvalho • Mit moshoeshoe Chabeli, Lillian Dube, Jerry mofokeng u.a. · ab 12 J. · sesotho.omeU · 97'

Algerien/Frankreich 2012 · r und Db: Djamila Sahraoui · K: raphaël o'Byrne • Mit Djamila Sahraoui, Samir Yahia, Ali Zarif u.a. · ab 12 J. · arab.OmeU · 93'

So 28. September • 17:00 Uhr

Mo 29. September • 19:00 Uhr

September Zweitausendvierzehn

DIE LINSE

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Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.

CUpCAKES Israel startet beim Eurovision Song Contest durch – bonbonbuntes und liebenswert-witziges Feelgoodmovie

Neue Filme aus Afrika (6)

SoLEILS Eine exzentrische und vergnügliche therapeutische Reise über Kapstadt, Berlin, Mali und Belgien bis nach ouagadougou Der schwule Ofer sieht sich zusammen mit seinen FreundInnen Yael, Dana, Anat, Keren und Efrat das Finale des Eurovision Song Contest (im Film: universong) an. um die erfolgreiche Bäckerin Anat ihre Beziehungsprobleme vergessen zu lassen, erfinden sie spontan ein Lied. Das gelingt so gut, dass Ofer und sein Geliebter heimlich beschließen, das Lied als israelischen Beitrag für universong einzureichen. Als er und der Rest der „Band'“ dann aus den Medien erfahren, dass sie Israel beim Finale in Paris vertreten sollen, beginnt für sie ein Leben in der Welt des Glamour. Der musikalische Wettbewerb wird aber auch zur Zerreißprobe ihrer Freundschaft.

Ein Griot, wie die Bewahrer von Geschichte und Geschichten in Westafrika genannt werden, erhält den Auftrag, eine junge Frau zu heilen, die ihr Gedächtnis verloren hat. Der Alte nimmt sie mit auf eine ungewöhnliche Reise durch Zeit und Raum, durch historische Epochen und verschiedene Länder von Südafrika und Mali über Berlin und Belgien bis nach Burkina Faso. Die beiden folgen Spuren der afrikanischen Geschichte vom Großreich Mali im 13. Jahrhundert bis zum Anti-Apartheid-Kampf Mandelas in Südafrika. In Europa begegnen sie vorgeblich „aufgeklärten“ Denkern wie Hegel und Voltaire, die Afrika als „geschichtslosen Kontinent“ denunzierten, ohne jemals dort gewesen zu sein. Warum, so die zentrale Frage des Films, wird bis heute nicht wahrgenommen, „dass uns Afrika etwas zu erzählen hat?“ Den beiden Regisseuren aus Burkina Faso und Frankreich, Dani Kouyaté und Olivier Delahaye, diente Sotigui Kouyaté, der 2010 verstorbene Vater Kouyatés, als Inspiration. Er war einer der bekanntesten Schauspieler Afrikas und stammte aus einer Griot-Familie. Nach ihm ist deshalb auch der Protagonist benannt und ihm ist der Film posthum gewidmet. Beim Festival CinemAfrica in Stockholm wurde der Film mit Ovationen gefeiert, beim Festival in Innsbruck im Juni 2014 mit dem Publikumspreis bedacht.

»Für die Jerusalem Post war Eytan Fox’s neuester Film eine „extravagante 90-minütige Auszeit von der Realität“. CuPCAKES ist so quietschbunt wie skurril und macht 90 Minuten so großen Spaß, dass es schwer fällt, danach wieder in die Realität zurückzukehren.« (Jüdisches Filmfestival Berlin)

Burkina Faso/Frankreich 2013 · R: olivier Delahaye, Dani Kouyaté · Db: Olivier Delahaye · K: Dominique Colin • Mit Binda Ngazolo, Nina Melo, Joseph Traoré u.a. · ab 12 J. · franz.omU · 95'

BANANoT · Israel/Frankreich 2013 · R: Eytan Fox · Db: Eli Bijaoui, Eytan Fox · K: Daniel Schneor • Mit Anat Waxman, Keren Berger, Ofer Shechter, Efrat Dor, Dana Ivgy u.a. · ab 0 J. · hebr.omU · 88'

Di 30. September • 19:00 Uhr

So 21. September • 17:00 Uhr

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DIE LINSE

September Zweitausendvierzehn


kurzfilm-Vorprogramme im September

cinema 1-Vorfilme

cinema 2-Vorfilme

präsentieren Die teuerSte kinokarte Der StaDt

Schenken Sie eine priVatVorSteLLunG! muZorama Eine Reise in die Welt des Illustrators Muzo. F 2009 · r: elsa brehin, raphaël calamote, mauro carraro, maxime cazaux, emilien Davaud, Laurent monneron, axel tillement · 3‘15

Do 21. august bis mi 3. September

i Man nennt die Augen die Fenster zur Seele. In ihnen zeigen sich unsere Ängste, Begierden, Einstellungen, unser Ernst und viele andere Gefühle, die wir oft nicht mit Worten und Handlungen ausdrücken können oder wollen. Passend zu jedem Thriller, denn dieser Film ist ein Thriller. Gb 2007 · r: Luke Losey · 2‘

Do 21. august bis mi 3. September

12 0

EURO

oktapoDi Zwei Oktopuse befreien sich einander aus dem Griff eines einfältigen Kochs. Nach der rasanten Rettungsaktion droht neues Unglück. F 2007 · r: Quentin marmier, thierry marchand, François Xavier chanioux, emud mokhberi, Julien bocabeille, olivier Delabarre · 3‘

Do 4. September bis mi 17. September

1:1 Der brandneue experimentelle Animationsfilm von Richard Reeves. Für alle Freunde von „Linear Dreams“ und „Sea Song“. kanada 2001 · r, Db & musik: richard reeves · 2'30

Do 4. September bis mi 17. September

montags bis samstags 14:45 oder 23:00 uhr sonntags 11:00 oder 12:45 uhr FÜr priVatVorSteLLunGen biS maX. 25 perSonen mit einem eigenem Film oder einem Film aus dem laufenden programm anfragen online auf www.cinema-muenSter.De oder unter 0251.37409589

reuLF Im schwarz-weißen Paris entscheiden sich kleine bunte Kreaturen die Stadt erstrahlen zu lassen und bunt zu bemalen. F 2010 · r: Quentin carnicelli, charles klipfel, Jean-François Jego · 4‘20

Do 18. September bis mi 1. oktober

coVereD with chocoLate Die Botschaft lautet: Von innen sind wir doch alle gleich. D 2001 · r: ansgar ahlers · 1‘

Do 18. September bis mi 1. oktober

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·September · · · · · · · Zweitausendvierzehn · · · · · ÜberSicht Zum herauSnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·19·


Warendorfer str. 45 · münster mauritz-West · tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de

café und Kneipe im cinema

gegründet 1968 an der Weseler straße, seit 1981 am jetzigen standort. neben dem abaton in hamburg das älteste programmkino der republik.

tel. 0251.30309

drei säle: cinema 1 (158 plätze), cinema 2 (58 plätze), Kurbelkiste (52 plätze).

ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm vom Staatsminister für Kultur und Medien und der Film- und Medienstiftung NRW. barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht. hörbehinderte: Alle Säle sind mit Induktionsschleifen für Hörgeräte und Infrarot-Tonübertragungsanlagen ausgestattet. Kopfhörer gibt es an der Kinokasse. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf anfahrt per öpnV: Mit den Stadtbus-Linien 2, 10, N83. Die Haltestelle Zumsandestraße liegt fast direkt vor dem Haus. anfahrt per auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße 21-25. Parkgebühr 1 € pro angefangener Stunde (max. 8 Euro/Tag). Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet.

adresse und barrierefreiheit: wie Cinema sehbehinderte: Die Speisen- und Getränkekarte liegt auch in Brailleschrift vor. tischreservierungen: wir können leider nur Reservierungen für max. 8 Personen annehmen öffnungszeiten: Mo-Do 10:00 bis 0:00 Uhr, Fr+Sa 10:00 bis 0:30 Uhr, So 10:00 bis 22:30 Uhr große Karte: Mo-Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr+Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So 10:00 bis 22:00 Uhr

anfahrt mit dem fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. öffnungszeiten der Kinokasse: So ab ca. 10:30 Uhr, Mo-Sa ab ca. 14:45 Uhr, Mi auch 10:00 bis 10:30 Uhr eintrittspreise: 7,50 € (ggf. Überlängenzuschläge)

sonderöffnungszeiten von cinema & café garbo:

ermässigungen: 6,00 € für alle an Werktagen (außer Sa) bis inkl. 17:45 Uhr 6,00 € für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a. (außer samstags nach 17:45 Uhr und feiertags)

freitag, 19.9. wegen Betriebsversammlung erst ab 15:00 Uhr geöffnet

Kino fÜr Kinder: 4,30 € für alle donnerstag = premierentag: 5,20 € für alle Filme, die neu starten schul- und sondervorstellungen nach Absprache möglich

freitag, 3.10. (einheitstag) erst ab 12:00 Uhr geöffnet

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·


Das cinema zeigt

sePtember 2014

WOchenPrOGramm ab Do 28.8. ab Do 28.8.

Das cinema zeigt zum bundesstart DiPLOmatie [franz.OmU + dF] Das cinema zeigt GÖttLiche LaGe

> Linse 8 > Linse 8

Kino für Kinder ab Do 28.8. ca. 14:45 WicKie unD Die starKen mÄnner ab Do 4.9. Das cinema zeigt zum bundesstart mr. maY unD Das FLÜstern Der eWiGKeit [engl.OmU + dF] ab Do 4.9. Das cinema zeigt zum bundesstart amma & aPPa [teilw. tamil./engl.Omu] ab Do 4.9. Das cinema zeigt FeuerWerK am heLLLichten taGe [mandar.OmU + dF] Kino für Kinder ab Do 4.9. ca. 14:45 antbOY

22 27 28

so 31.8. mo 1.9. mi 3.9. Do 4.9. so 7.9.

29 22

mo 8.9. mi 10.9.

ab Do 11.9. ab Do 11.9. ab Do 11.9.

Das cinema zeigt zum bundesstart eVerYDaY rebeLLiOn [mehrspr.OmU] Das cinema zeigt zum bundesstart sOnG FrOm the FOrest [engl.OmU] Das cinema zeigt zum bundesstart maPs tO the stars [engl.OmU + dF]

Kino für Kinder ab Do 11.9. ca. 14:45 amY unD Die WiLDGÄnse ab Do 18.9. Das cinema zeigt zum bundesstart shirLeY – VisiOnen Der reaLitÄt [engl.OmU + dF] ab Do 18.9. Das cinema zeigt Die LanGen heLLen taGe [georg.OmU + dF] Kino für Kinder ab Do 18.9. ca. 14:45 tsatsiKi 2: FreunDe FÜr immer

31 32 33 22 34 35

Do 11.9. so 14.9. mo 15.9. mi 17.9. Do 18.9. so 21.9.

22

mo 22.9. shirLeY – VisiOnen Der reaLitÄt Di 23.9. mi 24.9. ab Do 25.9. ab Do 25.9. ab Do 25.9.

Das cinema zeigt zum bundesstart LiKe Father, LiKe sOn [japan.OmU + dF] Das cinema zeigt WOLFsKinDer Das cinema zeigt stiLL

Kino für Kinder ab Do 25.9. ca. 14:45 rOnJa rÄubertOchter

36

Do 25.9.

37 38 22

Fr 26.9.

LiKe Father, LiKe sOn sa 27.9.

DOnnerstaG nnerstaG Premierentag! alle Filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,20!

so 28.9. mo 29.9. Di 30.9. mi 1.10.

cinema & Die Linse

sOnDertermine

Die besondere matinee 11:00 meteOra [dF] > Linse 8 ven y mira 2014 19:00 PePe, Der anDaLusier [span.OmU] 24 22:45 cinema nachtschicht: arthOuse sneaK – Pay after #34 23 Kamp-Flimmern – Open-air am hawerkamp 20:00 Wir KÖnnen auch anDers 6 Die besondere matinee 10:45 taO Jie – ein einFaches Leben [kanton./engl./mandar.OmU] 8 münstersches Filmgut – Kurzfilmpremiere 18:30 Die sPrachLOsen – the sPeechLess [teilw.engl.OmU] 8 ven y mira 2014 – Kurzfilmprogramm 19:00 cortometrajes 2014 [span.OmU] 25 20:30 Omu-Vorpremiere: maPs tO the stars [engl.OmU] 33 22:45 Kurz und nacht 14: Deutscher Kurzfilmpreis 2014.1 7 Kamp-Flimmern – Open-air am hawerkamp 20:00 the PLace beYOnD the Pines 6 Die besondere matinee 10:45 taO Jie – ein einFaches Leben [dF] 8 ven y mira 2014 19:00 iLLusiOn [span.OmU] 25 22:45 cinema nachtschicht: arthOuse sneaK – Pay after #35 23 Kamp-Flimmern – Open-air am hawerkamp 20:00 PauLette 6 arbeitskreis Demenz münster zum Welt-alzheimertag 2014 11:00 stiLLer abschieD 9 Tage des Provinzfilms 2014 11:00 Die PrOVinz, Die reVOLte unD Das Leben Danach 13 mit der Gesellschaft für christlich-Jüdische zusammenarbeit 17:00 cuPcaKes [hebr.OmU] 18 Tage des Provinzfilms 2014 19:00 FOLLOWinG the ninth [engl.OmU] 11 mit dem Gleis 22 / Vorpremiere 21:00 20,000 DaYs On earth [engl.OmU] 6 Tage des Provinzfilms 2014 19:00 WanDernDer Ort 14 Tage des Provinzfilms 2014 / Vorpremiere 19:00 stiLL 38 Kino Kaffeeklatsch / Tage des Provinzfilms 2014 14:30 7 brÜDer 9 neue Filme aus afrika – Kurzfilmprogramm 19:00 african metropolis [OmU] 15 7. Nordwalder Biografietage / Tage des Provinzfilms 2014 19:30 GOOD OL' FreDa [engl.OmU] 12 endlich … Die neue Linse ist FertiG neue Filme aus afrika 17:00 miners shOt DOWn [engl./xhosa/zulu/fanakalo.OmU] 16 Tage des Provinzfilms 2014 / Liveperformance 19:00 nOmaDsLanD 14 neue Filme aus afrika 17:00 c'est euX Les chiens … [arab.OmeU] 16 neue Filme aus afrika 17:00 the FOrGOtten KinGDOm [sesotho.OmeU] 17 neue Filme aus afrika 19:00 Yema [arab.OmeU] 17 neue Filme aus afrika 19:00 sOLeiLs [franz.OmU] 18 22:45 cinema nachtschicht: arthOuse sneaK – Pay after #36 9

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·


Scarlett, das offizielle Glücksschwein des cinema, präsentiert:

Kino fÜr Kinder im cinema im September

eintritt beim „Kino für Kinder“ im cinema: 4,30 euro Geburtstagskinder und ein elternteil bekommen freien eintritt! bei größeren Gruppen hat jede zehnte person freien eintritt! (nach Voranmeldung) unser „Kino für Kinder“faltblatt ist im cinema und an vielen guten auslagestellen erhältlich!

Tierisch gut

amy und die WildGänSe

Starke Kinder

WicKie und die StarKen männer

Fantastisch

antboy

Wikinger-Anführer Halvar ist über seinen Sohn nicht glücklich: Zu klein und schmächtig ist er ihm geraten. Aber wenn Wickie es schafft, gegen Halvar im Steineschleppen zu gewinnen, darf er an den Beutefahrten teilnehmen …

Pelle ist in der Schule ein unscheinbarer Außenseiter. Doch als er auf der Flucht vor den „TerrorZwillingen“ von einer Ameise gebissen wird, ist er plötzlich bärenstark, kann Wände hochklettern, pinkelt Säure und muss unentwegt Süßes essen.

deutschland/Japan 1973 · r: eberhard Storek ab 0 J., empf. ab ca. 6 J. · 81‘

dänemark 2013 · r: ask hasselbalch ab 0 J., empf. ab ca. 8 J. · 80‘

ab do 28. august · ca. 14:45 uhr

ab do 4. September · ca. 14:45 uhr

Starke Kinder

Kinderklassiker

tSatSiKi – freunde fÜr immer

ronJa räubertochter

Tsatsiki lebt mit seiner chaotischen Mutter in Stockholm, hat die hübscheste Freundin der Welt und freut sich auf die Ferien bei seinem Papa in Griechenland. Doch wie immer, wenn alles gerade bestens läuft, geht etwas schief …

Nach Astrid Lindgren: Wo könnte sich ein kleines Mädchen wie Ronja wohler fühlen als auf einer finsteren Burg, inmitten einer Schar bärbeißiger, rauhbeiniger und fröhlicher Räuber? Und wo sollte es lieber spielen, als am Rande der tiefen Schlucht?

uSa 1998 · r: carroll ballard ab 0 J., empf. ab ca. 8 J. · 107‘

Schwed. / norw. / dän. 2001 · r: eddie thomas petersen · ab 0 J., empf. ab ca. 8 J. · 89‘

norwegen, Schweden 1984 · r: tage danielsson · ab 6 J., empf. ab ca. 8 J. · 126‘

ab do 11. September · ca. 14:45 uhr

ab do 18. September · ca. 14:45 uhr

ab do 25. September · ca. 14:45 uhr

Als Amys Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt, zieht die 13-Jährige zu ihrem Vater, den sie bisher kaum kannte. Als Amy ein verlassenes Gänsenest findet und sich Vater und Tochter um die Küken kümmern, kommen sie sich näher.

·22· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ÜberSicht Zum herauSnehmen! September Zweitausendvierzehn ································


ArthouSE SNEAk – Pay After!

WIr mAchEN DAS ProgrAmm, Ihr mAcht DEN PrEIS! Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse Sneak. Im rahmen der cinema-Nachtschicht könnt ihr am 1. und 3. mittwoch des monats um 22:45 uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. Synchronisiertes hat dabei keine chance: Alle Filme laufen in der originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen untertiteln). Weiterhin gilt dabei die Devise PAy AFtEr: Ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“. Einlassmusik mit freundlicher unterstützung durch grEEN hELL rEcorDS!

September Zweitausendvierzehn

Zuletzt liefen in der ArthouSE SNEAk (mit Durchschnittsnoten): #28 JAck uND DAS kuckuckSuhrhErZ [franz.OmU] #29 No turNINg BAck [engl.OmU] #30 VIEL Lärm um NIchtS [dF] #31 SAg NIcht WEr Du BISt! [franz.OmU] #32 mAPS to thE StArS [engl.OmU] #33 mr. mAy uND DAS FLÜStErN DEr EWIgkEIt [engl.OmU] Top in 2014: Good ViBraTions [engl.OmU] Flop in 2014: snowpiErcEr [engl.OmU]

2,86 2,28 2,62 3,09 2,96 2,46 1,98 3,15

nächste arTHoUsE snEaK-Termine: #34: Mi 3. september • 22:45 Uhr #35: Mi 17. september • 22:45 Uhr

DIE LINSE

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Filme aus Spanien – auch für Schüler

ven y mira 2014 (2)

PEPE, DEr aNDaLUSIEr Der Dokumentarfilm erzählt die geschichte einer Familie – bewegend und spannend wie ein Drama.

Die drei Filmprogramme in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln sind auch relevant für den Spanisch-Unterricht. Die auswahl orientiert sich an sprachlichen, inhaltlichen und künstlerischen aspekten.

Die Dokumentarfilmer Concha Barquero und Alejandro Alvarado haben ein Stück Familiengeschichte geschrieben, das zugleich ein Kapitel der spanischen Geschichte nachzeichnet. Denn beide machen sich auf die Suche nach den Spuren von Alvarados verschwundenen Großvater Pepe, über den er nichts weiß, außer dass er ihm äußerst ähnlich sieht. Pepe war nach dem Bürgerkrieg nach Argentinien ausgewandert, um seiner Frau und seinen drei Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Nach einem Jahr jedoch brach der Kontakt ab. Seine Familie blieb in Spanien zurück, und seine Frau hat ihn nie wieder gesehen. In einer sorgfältigen Recherche spüren die beiden Regisseure Hinweise auf und machen sich dann selbst auf den Weg nach Argentinien, um mehr über die eigene Familie zu erfahren. Das Mosaik, das sie dabei zusammensetzen, verweist über den bewegenden Einzelfall auf das Schicksal zahlreicher Menschen, die Spanien während oder nach dem Bürgerkrieg verlassen haben. Der Film besticht durch die Kombination heterogenen Materials aus Fotos, Interviews, historischen Aufnahmen und persönlichen Eindrücken und entwickelt dabei eine beeindruckende künstlerische Bildsprache. PEPE, DER ANDALuSIER erhielt neben dem Publikumspreis beim Festival von Málaga 2013 u.a. auch den Canal+-Preis für den besten spanischen Dokumentarfilm des Jahres.

Unter www.ven-y-mira.de gibt es Hintergrundund Unterrichtsmaterial zu den Filmen.

PEPE, EL aNDaLUZ · Spanien 2012 · r, Db & K: alejandro alvarado, Concha Barquero · musik: alejandro alvarado, Concha Barquero, Juan Carlos del Castillo Planes · span.OmU · 83'

mehr zum Schulkino: www.SCHULKINOtagE.DE

Mo 1. September • 19:00 Uhr

vEN y mIra heißt auf spanisch soviel wie „Komm gucken“. Und genau darum geht es. Seit 2014 präsentieren wir im Programm ven y mira Filme des spanischen Film- und Kulturfestivals CinEScultura in regensburg.

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DIE LINSE

September Zweitausendvierzehn


ven y mira 2014 (1)

CoRtoMEtRAjES 2014 Sechs spanische Kurzfilme aus den jahren 2011 und 2012 bieten einen abwechslungsreichen und humorvollen Einblick in das filmische Schaffen des spanischen Filmnachwuchses.

ven y mira 2014 (3)

ILLuSIoN Ein Regisseur will den Spaniern Hoffnung geben

Da ist in CaMpiNG das Ehepaar, das aus Geldnot ihre Wohnung aufgeben muss und den Kindern vorgaukelt, dass sie in urlaub fahren, der Mann der in La MiGaLa – Die VOGeLSpiNNe dieselbe in seiner Wohnung aussetzt, um durch die Gefahr seinen liebeskummer zu überwinden. In„la boda“ stellen die Ereignisse um die Hochzeit ihrer Tochter das leben einer kubanischen Putzfrau auf den Kopf. Zwei Männer sitzen in TaBOULé auf dem Dach und spielen ein spiel um gegenseitiges Vertrauen. HoLy tHRILLER experimentiert mit Bildern von Marienumzügen in Málaga. schließlich kommt in aDiViNa qUiéN vIENE A CoMER MAñANA! die vegetarische Tochter zu ihrem Vater aufs Dorf.

IllusIon war einer der Überraschungserfolge auf dem Festival von Málaga 2013 und heimste gleich drei Preise ein. In seinem Erstlingswerk tritt Regisseur Daniel Castro überraschend als Gesamtkünstler auf, der auch das Drehbuch schrieb, die Hauptrolle spielt und die lieder für den Film komponierte. und genau mit dieser Vielseitigkeit spielt er, um in dem Film die Grenze zwischen sich und der Hauptfigur zu verwischen: Denn sie heißt nicht nur wie er, sondern will auch noch einen Film drehen, Drehbuch und Musik dazu schreiben. Dabei, so die Hauptfigur des Films, gehörten Musik und Politik doch eng zusammen und könnten den spaniern in Zeiten der Krise wieder Freude und Hoffnung schenken. Witzige Dialoge, ein beeindruckend exakter Erzählrhythmus, schöne Ansichten der Madrider Innenstadt, eine überzeugende leistung der weiblichen Hauptdarstellerin Bárbara Santa-Cruz, Cameo-Auftritte der bekannten Regisseure David Trueba und Félix Viscarret und das facettenreiche spiel von Daniel Castro verleihen dem tragikomischen Film ihren Reiz.

Spanien 2012 · Regie: verschiedene · ab 12 J. · span.OmU · 89'

Spanien 2013 · R & Db: Daniel Castro · K: Eladio Sánchez Agudo · Musik: Jaime Cristóbal • Mit Daniel Castro, Simona Ferrar, Nacho Gabasa, Víctor García León, Miguel Rellán, Bárbara Santa Cruz, César Sánchez, David Trueba, Félix Viscarret u.a. · span.OmU · 65'

Mo 8. September • 19:00 Uhr

Mo 15. September • 19:00 Uhr

September Zweitausendvierzehn

DIE LINSE

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JULIANNE AnZ MOORE

MAPS TOMIA THE STARS WASIKOWSKA JOHN CUSACK ROBERT PATTINSON

GOLDENE PALME JULIANNE MOORE BESTE SCHAUSPIELERIN CANNES FILM FESTIVAL 2014

AB

11.09. IM KINO!

Ab 11. September im CinemA

EIN FILM VON

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DAVID CRONENBERG September Zweitausendvierzehn

WWW.MAPSTOTHESTARS.DE


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Mr. May unD DaS FlüStern Der ewigkeit »einer jener Filme, die sich uns ins Herz einprägen, wie es sonst nur das milde lächeln einer großmutter tut.« (tageswoche.ch) John May (Eddie Marsan) ist ein Mensch der besonderen Art: Ein Eigenbrötler, akribisch, zurückhaltend, aber mit einem großen Herz für andere. Mit wahrer Engelsgeduld kümmert er sich als „Funeral Officer“ im Auftrag der Londoner Stadtverwaltung um die würdevolle Beisetzung einsam verstorbener Menschen. Selbst für das Schreiben der Trauerreden findet er Zeit und Worte – gehalten auf Trauerfeiern, die nur auf einen einzigen Gast zählen können: Mr. May. Doch John Mays Sorgfalt und Hingabe passen schlecht zusammen mit dem strengen Gebot der Wirtschaftlichkeit. Die Stadtverwaltung streicht seine Stelle, ein letzter Fall bleibt ihm: Billy Stoke, einsam gestorben in seiner verwahrlosten Wohnung genau vis-à-vis von Mays penibel geordnetem Zuhause. Fast obsessiv stürzt sich May auf diesen letzten Fall, der ihm so nahe ist. Wer war dieser Billy Stoke? Wie war sein Leben, wer waren seine Freunde, hatte er Familie? Als May auf die ersten Spuren stößt, beginnt eine befreiende Reise, die ihn auch sein eigenes Leben mit allen Aufregungen und Gefahren wagen lässt.

»Es sind tiefsinnige, intime und universale Themen, die Regisseur Uberto Pasolini mit Delikatesse abhandelt. Mit Besessenheit noch für das kleinste Detail und mit der Hilfe des großartigen Eddi Marsan in der Hauptrolle ist Pasolini ein Film geglückt, für den er auf dem Festival von Venedig den Preis der Sektion Orizzonti entgegennehmen durfte. Ein Geschenk, eine Ode an die Menschlichkeit, ein Film, den man nicht verpassen sollte.« (Bernhard Koellisch, SRF) »Der Film ist auf gewisse Weise eine Reise des Erwachens der Sinne, deswegen haben wir uns überlegt, den Film in entsättigten Farben zu beginnen und nach und nach mehr Farbe hineinkommen zu lassen. Am Anfang des Films dominieren Pastelltöne, Grau-, Blau-, Brauntöne, und je weiter die Geschichte sich entwickelt und John May sich der Welt öffnet, desto mehr Farben kommen dazu. […] Ich wollte keinen Film über den Tod machen, sondern einen über das Leben. Es gibt heute viele vereinsamte Menschen, und mein Protagonist ist einer, der sich um diese verlorenen Seelen kümmert. Jemand, der ihnen zum Abschied noch einmal das schenken will, was sie im Leben nicht mehr hatten: die volle Aufmerksamkeit« (Regisseur Uberto Pasolini) Still liFe · großbritannien/italien 2013 · r & Db: uberto Pasolini · k: Stefano Falivene • Mit Eddie Marsan, Joanne Froggatt, Karen Drury, Neil D'Souza, Andrew Buchan u.a. · engl.OmU + dF · 92'

ab Do 4. September im wochenprogramm September Zweitausendvierzehn

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

AmmA & AppA Ein humorvoller Dokumentarfilm über eine bayerisch-indische Liebe und eine ungewöhnliche Familienzusammenführung zwischen den Kulturen.

Franziska aus Bayern liebt Jay aus Indien. Was für andere Mütter und Väter vielleicht erfreulich wäre, ist für die jeweiligen Eltern der beiden eine leichte bis mittelschwere Katastrophe. Für Amma („Mutter) und Appa („Vater“) aus dem südindischen Städtchen Cuddalore gehört eine Ehe nach wie vor von den Eltern arrangiert. „Wenn Du aus Liebe heiratest, haben wir alles verloren“ sagen sie zu ihrem Sohn Jay. Auch für Franziskas Eltern aus Bayern, die Weihnachten „O du fröhliche“ singen und die Krippe aufbauen, ist der indische Freund zumindest gewöhnungsbedürftig. Keine ganz einfache Ausgangssituation also, die schwiegerelterliche Gegenseite zu überzeugen. Ein ganzes Jahr wird Franziska von Amma und Appa in der Hoffnung ignoriert, ihr Sohn werde doch noch Vernunft annehmen und sich den elterlichen Wünschen beugen. Als Franziska dann schließlich doch noch nach Indien reisen darf, um sich Amma und Appa vorzustellen, sind diese nach wie vor skeptisch. Zu sehr widerspricht diese Art der Liebesbeziehung ihren eigenen Werten und Traditionen. Vielleicht müssten sie einfach einmal ein Paar treffen, bei dem das „trotz“ der Liebe schon Jahrzehnte lang gut klappt, denkt sich Franziska. Und so packen ihre Eltern in München Koffer und Reiseapotheke und wagen sich zum ersten Mal in das Land des Schwiegersohns, um dessen Eltern von der eigenen Tochter und der eigenen Ehe zu überzeugen … 28

»Ausgerechnet durch den Besuch der bayerischen Schwiegereltern kommen sich die fernen Kulturen näher: Straßenumzüge in bunter Tracht, genaue Vorstellungen von einer guten Beziehung und das „mir san mir“ sind beiden nicht fremd. Und dass der Sari gut zur Lederhosn passt, wird fotografisch festgehalten. Ein persönlicher und amüsanter Einblick in eine Liebesgeschichte zwischen zwei Welten.« (Carolina Piotrowski, DOK.fest München) Deutschland 2014 · R % Db: Franziska Schönenberger, Jayakrishnan Subramanian · K: Minsu Park · teilw. tamil./engl.OmU · 89'

Ab Do 4. September im Wochenprogramm

September Zweitausendvierzehn


Das Cinema zeigt

Feuerwerk am hellliChten tage Melancholischer, visuell kraftvoller Kriminalfilm aus China, unter dem titel Black Coal, thin ice auf der Berlinale 2014 ausgezeichnet mit dem goldenen Bären für den Besten Film und dem Silbernen Bären für den besten hauptdarsteller »Der Film paart Elemente des Thriller, des Film noir und bisweilen gar des Giallo (diese Farbdramaturgie und Lichtsetzung!) mit bissigem Humor und fein platzierten Gewaltausbrüchen, verweist nebenbei auf soziale Missstände, bringt einen versoffenen Ermittler und eine femme fatale zusammen, ist schmutzig, böse, mal unvermittelt brutal, dann wieder fast zärtlich und vor allem mit einem exzellenten Auge für Bilder, Atmosphären und Lichtstimmungen gesegnet.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de)

Als im Jahr 1999 im Norden Chinas auf mehreren Kohlehalden menschliche Leichenteile gefunden werden, sind die Verdächtigen schnell ausgemacht. Doch bei ihrer Festnahme kommt es zu einer Schießerei, bei der die vermeintlichen Täter und auch zwei Polizisten ums Leben kommen. Der leitende Kommissar Zhang Zili (Liao Fan) wird schwer verletzt. Fünf Jahre später hat er den Polizeidienst quittiert und ist dem Alkohol verfallen. Als ein ehemaliger Kollege ihm von einem Fall erzählt, der erstaunliche Parallelen zu den damaligen Morden aufweist, ermittelt Zhang auf eigene Faust. Die Spur führt ihn zu der mysteriösen Wu Zhizhen (Gwei Lun Mei), die mit allen bisherigen Opfern in Verbindung stand. Zhang taucht immer obsessiver in den Fall ein und verliebt sich schließlich in die schweigsame Schöne. Der dritte Film des chinesischen Regisseurs Diao Yinan spielt mit Genremustern des Film noir und zeichnet gleichzeitig ein vielschichtiges Porträt des heutigen Chinas abseits der großen Metropolen und als Gegenentwurf zum viel propagierten Fortschrittsidyll. September Zweitausendvierzehn

»Die Handlung scheint zwischendurch vom Krimi in die Romanze zu gleiten, immer mehr Nebenfiguren und Nebenschauplätze tauchen im Verwirrspiel auf, aber Vorsicht: Diao Yinan verliert sein Ziel so wenig aus den Augen wie sein Held, der sonst nichts mehr zu verlieren hat. Liao Fan spielt den rustikalen, knorrigen Detektiv mit großem Gleichmut und gelegentlichem Zynismus. Gwei Lun Mei ist als Wu Zhizhen wie eine besonders zarte, feine Blume, sehr zerbrechlich – eine Femme fatale wie aus dem Bilderbuch, so schön wie still. Und vor allem sehr mysteriös.« (Gaby Sikorski, programmkino.de) BAI RI YAN HUO · China 2014 · R & Db: Yi'nan Diao · K: Dong Jingsong • Mit Fan liao, lunmei kwai, wang Xuebing, Jingchun wang, ai lei Yu u.a. · ab 16 J. mandar.Omu + dF · 109'

ab Do 4. September im wochenprogramm 29


Ab 11. September im CinemA

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September Zweitausendvierzehn


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

EvEryDay rEBEllion Eine Hommage an die Kreativität des gewaltlosen Widerstandes, an die Phantasie, unsere Welt neu zu denken und an den Mut und die Kraft, für diese visionen zu kämpfen stand beschäftigt haben, wie Srdja Popovic. Er ist der Mitbegründer der Serbischen Widerstandsbewegung Otpor!, die maßgeblich am gewaltfreien Umsturz von Slobodan Milosevic beteiligt war. Er gründete die Organisation CANVAS, die weltweit gewaltfreie Demokratiebewegungen unterstützt. Das Handbuch der Organisation „Nonviolent Struggle, 50 Crucial Points“ wurde in 16 Sprachen übersetzt und während der Proteste 2009 im Iran über 17.000 Mal heruntergeladen.

Was haben Occupy, die spanischen Indignados und der Arabische Frühling gemeinsam? Was verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien? Wo sind die Berührungspunkte zwischen den ukrainischen Oben-ohneAktivistinnen von Femen und den oppositionellen Protesten in Ägypten? Die Gründe für den Protest sind in jedem Land ganz unterschiedlich, aber die kreativen gewaltfreien Taktiken sind sehr ähnlich und inspirieren sich gegenseitig auf überraschende Weise. Was örtlich begrenzt und lokalisierbar begann, hat sich mittlerweile deterritorialisiert, ausgegrenzt. Der Widerstand wird zum globalen Zustand. Im kaleidoskopartigen Bogen rund um die Welt zeigen und analysieren die Brüder Arash und Arman T. Riahi die Aktionen und Strukturen von erfolgreichen Protestbewegungen wie Femen, Occupy, den Indignados 15M und Yes Men und begegnen Protagonisten wie Reverend Billy, Mana Neyestani, Aliaa Elmahdy, Icy & Sot und vielen anderen in Ägypten, Großbritannien, im Iran, in Serbien, Spanien, Syrien, der Türkei, Ukraine und den USA. Der Film zeigt aber nicht nur die unterschiedlichen Aktionsformen auf, sondern lässt Menschen zu Wort kommen, die sich mit der Theorie und Umsetzung von Gewaltfreien WiderSeptember Zweitausendvierzehn

»Als Teil eines gleichnamigen Crossmedia-Projekts, zu dem auch eine Web-Plattform und interaktive Tools für Aktivisten gehören, beschränkt sich der Dokumentarfilm nicht auf eine unbeteiligte Beobachtung der Widerstandsgruppen. Er versteht sich vielmehr als Hommage an den gewaltlosen Protest, mit dem Bürger verschiedenster Länder für ihre Rechte eintreten. So sieht sich auch das Publikum dazu ermuntert, für eine bessere Gesellschaft auf die Straße zu gehen. … Indem EVERYDAY REBELLION die bunte Vielfalt und den Einfallsreichtum der Protestgruppen mit so viel Sympathie spiegelt, setzt er dem globalen Phänomen des politischen Aktivismus ein beseeltes Denkmal.« (Bianka Piringer, kino-zeit.de) Schweiz/Österreich 2014 · r & Db: arash T. riahi, arman T. riahi · K: Mario Minichmayr, arash T. riahi, arman T. riahi, Dominik Spritzendorfer, olivia Wimmer · mehrspr.omU · 118'

ab Do 11. September im Wochenprogramm

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Song from the foreSt Vom zentralafrikanischen Urwald nach new York. »ein atmosphärischer film über Parallelen und gegensätze, über musik und Lebensrhythmus und zweierlei Dschungel.« (DoK.fest münchen) Als junger Mann hörte der Amerikaner Louis Sarno im Radio einen Gesang, der ihn nicht mehr losließ. Er folgte den geheimnisvollen Klängen bis in den zentralafrikanischen Regenwald, fand seine Musik bei den Bayaka-Pygmäen – und kam nicht mehr zurück. Heute, 25 Jahre später, ist Louis ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft aus Jägern und Sammlern. Die zahlreichen Aufnahmen ihrer polyphonen Musik, die er im Laufe der Jahre sammelt, sind zusammen mit seinen Erinnerungen praktisch die einzigen Zeugnisse dieser verschwindenden Musik. Mit einer Bayaka-Frau hat Louis einen Sohn, den 13-jährigen Jungen Samedi. Als Baby war Samedi schwer krank und lag im Sterben. Louis hielt ihn die ganze Nacht und versprach ihm: „Wenn du überlebst, zeige ich dir eines Tages die Welt, aus der ich gekommen bin.”

Nun löst er sein Versprechen ein und reist mit seinem Sohn, der nie den afrikanischen Regenwald verlassen hat, in jenen anderen Dschungel aus Beton, Glas und Asphalt – nach New York City. Hier treffen sie auf Familienangehörige und alte Weggefährten wie Sarnos Studienfreund Jim Jarmusch, in dessen Filmen Dead Man und Ghost Dog sich Anklänge an Sarnos Lebensgeschichte finden. Ein modernes Epos, das am Ende der gemeinsamen Reise von Vater und Sohn auf einen überraschenden Rollentausch zusteuert. Und auf die Ahnung des Zuschauers, dass der Regenwald und Amerika, die beiden scheinbar streng getrennten Welten, so getrennt gar nicht sind.

SONG FROM THE FOREST kombiniert die traditionelle Musik der Bayaka mit Renaissancegesängen aus dem 16. Jahrhundert. William Byrds Messe für vier Stimmen, gesungen von der Oxford Camerata, ist eines von Louis Sarnos Lieblingswerken der klassischen Musik und bildet mit ihren fünf Teilen – vom Kyrie bis zum Agnus Dei – das musikalische Rückgrat des gesamten Films. Deutschland 2013 · r & Db: michael obert · K: Siri Klug · engl.omU · 97'

Ab Do 11. September im Wochenprogramm 32

September Zweitausendvierzehn


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

MapS to the StarS David Cronenbergs Gratwanderung zwischen bissiger Satire und emotionalem psychothriller. preis als Beste Darstellerin in Cannes 2014 für Julianne Moore

Familie Weiss ist mittendrin im ganz normalen Hollywood-Wahnsinn: Kinderstar Benji (Evan Bird) kann mit seinen dreizehn Jahren schon auf eine Drogenkarriere zurückblicken. Tochter Agatha (Mia Wasikowska) hat vor Jahren das Haus der Familie in Brand gesteckt. Frisch aus der Psychiatrie entlassen, stürzt sie sich in eine Affäre mit dem Chauffeur Jerome (Robert Pattinson) und sucht Benjis Nähe, sehr zum Missfallen ihres Vaters Stafford (John Cusack). Der Guru arbeitet gerade an seinem neuen Buch. Nebenbei behandelt er die alternde Schauspielerin Havana (Julianne Moore), die vom Geist ihrer Mutter verfolgt wird, seit sie in einem Remake unbedingt die Rolle spielen will, die ihre Mutter einst berühmt machte.

»Bitterböse und dunkle, zugleich aber auch unendlich zarte und liebevolle Abrechnung mit „Hollywood Babylon“ und dem Moloch Los Angeles. Dass die Filmindustrie dabei gar nicht gut weg kommt, dürfte man bei David Cronenberg fast schon geahnt haben – so bitter und zugleich fasziniert aber hat man sich das kaum zu erträumen gewagt. Zusammen mit Robert Altmans Short Cuts und David Lynchs Mulholland Drive ist MAPS TO THE STARS die vielleicht schönste filmische Annäherung an die Stadt, die schon unzählige Male gefilmt wurde, der aber doch nur ganz wenige Regisseure ihren unverwechselbaren visuellen Stempel aufdrücken konnten. Seit der Premiere seines neuesten Films ist der Kanadier David Cronenberg eine dieser Ausnahmeerscheinungen.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de)

»Willkommen im Neurose-Dschungel der Traumfabrik. Zur visuellen Eleganz und der dramaturgischen Raffinesse gesellt sich ein exzellentes Ensemble. Allen voran Julianne Moore, die in einer Limousine den Ex-Twilight-Star Robert Pattinson vernascht – freilich nicht nur dafür glänzende Kritiken sowie eine Palme in Cannes bekam.« (programmkino.de) Kanada/USa/Deutschland/Frankreich 2014 · r: David Cronenberg · Db: Bruce Wagner, David Cronenberg · K: Peter Suschitzky • Mit Julianne Moore, Robert pattinson, Mia Wasikowska, John Cusack, evan Bird u.a. · engl.omU + dF · 107'

Mi 10. September • 20:30 Uhr: Vorpremiere in engl.OmU ab Do 11. September im Wochenprogramm September Zweitausendvierzehn

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Shirley – ViSionen Der realität in 13 zum leben erweckten Gemälden von edward hopper erzählt Gustav Deutsch die Geschichte einer Frau und ihrer Reflexion der amerikanischen Geschichte. Shirley ist eine Frau im Amerika der 30er, 40er, 50er und frühen 60er Jahre. Eine Frau, die in ihrem beruflichen und gesellschaftspolitischen Engagement den Lauf der Geschichte mitbestimmen möchte. Eine Frau, die die Wirklichkeit der Depressionsjahre, des Weltkriegs, der McCarthy-Ära, der Rassenkonflikte und Bürgerrechtsbewegungen nie als Gegebenheit ansieht, sondern als gemacht und veränderbar. Eine Frau, die als Schauspielerin mit der Inszenierung von Realität, mit der Darstellung von Wirklichkeit vertraut ist, die nicht in der Einzelkarriere und als Star ihre Zukunft und Bestimmung sieht, sondern als Mitglied eines Kollektives gesellschaftliche Wirksamkeit des Theaters anstrebt. Eine Frau, die sich mit dem herrschenden Rollenbild einer Ehegattin nicht identifiziert und dennoch einen Lebenspartner haben möchte. Eine Frau, die sich im Moment der beruflichen Krise nicht arrangiert, keine Kompromisse eingeht und sich trotzdem nicht scheut Jobs anzunehmen, die ihr das Überleben sichern. Eine Frau, die sich im Moment der privaten Krise für den Partner entscheidet und ihre beruflichen Interessen zurückstellt. Eine Frau, die auf politische Repression mit Wut aber nicht mit Verzweiflung reagiert und die für Verrat nur Verachtung übrig hat. 34

»Ein Einzelbild-Laufbild-Crossover, das anhand von 13 Gemälden Edward Hoppers, entstanden in den Jahren 1931 bis 1965, die fiktive Biografie der amerikanischen Schauspielerin Shirley erzählt. Historische Tonaufnahmen zu Beginn setzen jedes der sorgsam gestalteten Tableaux vivants in einen sozialen, politischen und/oder kulturellen Kontext. Der innere Monolog der Protagonistin charakterisiert sie als wache und engagierte Zeitgenossin. Und während man auf jene Sekunde wartet, in der das Filmbild mit dem Vor-Bild zur Deckung kommt, laufen die Bild-Inhalte parallel: die narrative Konkretion des Films und der abstrakte Zauber des Gemäldes.« (Viennale) Shirley – ViSionS oF reality · Österreich 2013 · r & Db: Gustav Deutsch K: Jerzy Palacz • Mit Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll, Elfriede Irrall, Tom Hanslmaier u.a. · engl.OmU + dF · 93'

ab Do 18. September im Wochenprogramm

September Zweitausendvierzehn


Das Cinema zeigt

Die langen hellen Tage »ein wunderschöner Film, der einen bestens unterhält, wirklich berührt und auf eine realistische Weise hoffnung verbreitet.« (kino-zeit.de) Die besten Freundinnen Eka und Natia werden zu jungen Frauen während der langen, hellen Sommertage 1992 in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Sie leben in einer Welt, in der eine geschenkte Pistole als ein Zeichen der Zuneigung verstanden wird, ein Heiratsantrag mehr wie eine Entführung wirkt und in der Liebe und Lebensgefahr nicht weit voneinander entfernt sind. Georgien ist auf sich selbst gestellt, die eigenen Eltern versagen kläglich als Vorbild und doch wissen sich die Mädchen zu behaupten. Sie sind ganz normale Teenager, die Spaß haben, gegen ihre Lehrer rebellieren, heimlich rauchen, unanständige Lieder singen und schließlich die Kette der Gewalt ganz ohne fremde Hilfe durchbrechen.

»Die Kamera bleibt immer nah an den Protagonisten, sie folgt ihnen überall hin, saugt sich fast an den Gesichtern fest. Nana Ekvtimishvili und Simon Groß schneiden nur, wenn es nötig ist, und so entstehen lange Plansequenzen, die den Zuschauer in das Geschehen setzen. Dass die Bildsprache an die drängenden Dramen des rumänischen Kinos erinnert, ist kein Zufall. Die Kamera führte Oleg Mutu, der unter anderem auch schon Cristian Mungius 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage fotografierte. Die Bildsprache heischt allerdings nicht nach der Aufmerksamkeit des Zuschauers, September Zweitausendvierzehn

sie intensiviert nur die Geschichte. Wie gebannt folgt er dem Schicksal Natias und Ekas, die mangels Vorbildern selbst herausfinden müssen, wer sie sind und was sie wollen. In einer Gesellschaft, die zerrissen ist von Gewalt und Chauvinismus, von Ratlosigkeit und Armut suchen sie ihren eigenen Weg. Aber die beiden Mädchen sind stark und stolz – ihnen bei ihrer Suche zuzusehen, macht auch Menschen Mut, die in einfacheren Verhältnissen leben.« (Oliver Kaever, programmkino.de)

»Hier bestehen Selbstbescheidung und Selbstbestimmung nebeneinander, Gefangen-Sein und Sich-Befreien, das zermürbende Verharren und die unbändige Kraft: Coming-of-Age als Wucht der Gegensätze, erzählt mit virtuoser Ruhe und betörend schönen Bildern.« (Manon Cavagna, critic.de) gRZeli naTeli DgeeBi · georgien/Deutschland/Frankreich 2013 · R: Simon Groß, Nana Ekvtimishvili · Db: Nana Ekvtimishvili · K: Oleg Mutu • Mit Lika Babluani, Mariam Bokeria, Zurab gogaladze, Data Zakareishvili, ana nijaradze u.a. · georg.OmU + dF · 102'

ab Do 18. September im Wochenprogramm 35


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

Like Father, Like Son Sensibel erzählter Cannes-Gewinner aus Japan: Was macht eltern zu eltern, Gene oder Gemeinsamkeiten? Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes 2013 Ryota und seine Frau Midori erfahren, dass ihr 6-jähriger Sohn Keita nicht ihr eigenes Kind ist, weil zwei Babys im Krankenhaus nach der Geburt vertauscht worden waren. Die Frage stellt sich: Wollen sie und das andere betroffene Elternpaar den vermeintlichen Sohn gegen den wirklichen eintauschen? Nach sechs Jahren Kindheit? Wunderbar leicht kreist der Japaner Hirokazu Kore-eda um die Fragen, was es heißt, Eltern zu sein und was Kind. Was zählt mehr, Blutsverwandtschaft oder die gemeinsame Lebenszeit, gemeinsame Gene oder ein geteiltes Leben? Hirokazu Kore-eda ist ein Meister im Betrachten von familiären Situationen und einer, der es wie wenige versteht, mit Kindern zu arbeiten und von Momenten der Kindheit zu erzählen. Am Festival von Cannes begeisterte LIKE FATHER, LIKE SON Publikum und Medien gleichermaßen; der Film wurde von Steven Spielbergs Jury am Ende mit dem Prix du Jury geehrt und hat inzwischen von San Sebastian bis Vancouver Publikumspreise gewonnen – eine universell gültige Geschichte.

»Familie ist ein Thema für den japanischen Regisseur Hirukazu Kore-eda, an dem er sich schon in seinen letzten Filmen Nobody Knows und I Wish abgearbeitet hat. Ein gutes Thema – bietet es doch immer wieder Stoff zum Reflektieren, vor allem in der japanischen Gesellschaft, in der es nicht leicht ist eine Familie zu gründen und sich in ihr zu positionieren. Zwischen rigiden Traditionen, eigenen Bedürfnissen und modernen Ansätzen kann man schnell verloren gehen. … Ganz in Ruhe und mit viel Gespür für Details und Nuancen erforscht Hirokazu Kore-eda seine Figuren und deren Geschichte und kreist dabei immer wieder um das Thema Elternschaft und die Frage, ob es wirklich wichtiger ist, dass das Kind die eigene DNA in sich trägt oder ob man Menschen nicht lieben lernt, indem man mit ihnen lebt und in sie investiert.« (Beatrice Behn, kino-zeit) »LIKE FATHER, LIKE SON ist ein ästhetisch herausragend gestalteter Film, der die Chronologie der dramatischen Ereignisse klug und mit federnder Leichtigkeit aufrollt.« (Geri Krebs, Neue Züricher Zeitung) SoShite ChiChi ni narU · Japan 2013 · r & Db: hirokazu kore-eda · k: Mikiya Takimoto • Mit Masaharu Fukuyama, Yoko Maki, Jun Kunimura, Machiko ono, kirin kiki u.a. · japan.omU + dF · 121'

ab Do 25. September im Wochenprogramm 36

September Zweitausendvierzehn


Das Cinema zeigt

WolfSkinDer Die bewegende Geschichte eines Vierzehnjährigen, der 1946 in den Wäldern litauens auf der Suche nach seinem Bruder ums nackte Überleben kämpft Sommer 1946. Tausende elternlose Kinder kämpfen in Ostpreußen um ihr Überleben. Zu ihnen gehört auch der 14-jährige Hans. Als seine Mutter im Sterben liegt, überträgt sie ihm eine letzte Aufgabe: Er soll sich mit seinem kleinen Bruder Fritzchen nach Litauen durchschlagen, wo es noch Bauern geben soll, die deutsche Kinder bei sich aufnehmen. Doch in der Wildnis geraten sie zwischen die Fronten und die beiden Brüder verlieren sich aus den Augen. Seine Suche nach Fritzchen wird zu einer Odyssee, und Hans muss in einem fremden Land gegen Hunger, Wetter und Krankheit kämpfen. »Die Geschichten der Wolfskinder sind mir schon vor langer Zeit begegnet und haben mich seit dem nicht mehr losgelassen. Der Überlebenskampf dieser Kinder ist ein noch recht unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte und als ein Beispiel für das Schicksal vieler Kinder auf der ganzen Welt und über die Zeit hinweg zu verstehen. Mein eigener familiärer Hintergrund, die erzählten Geschichten und das eigene Bereisen der ehemals deutschen Gebiete, haben in mir den Willen geweckt, einen Film über das Schicksal dieser Menschen und ihre Erlebnisse zu machen. Das Drehbuch und seine Figuren basieren auf einer umfangreichen

September Zweitausendvierzehn

Recherche. Erzählungen und Zeitzeugnisse der Schicksale von Wolfskindern halfen mir, die Geschichte so realistisch und glaubwürdig wie möglich zu erzählen. … Um den archaischen Aspekt dieser Geschichte im Zentrum zu halten, stellte ich die historischen und politischen Facetten in den Hintergrund und legte meinen Schwerpunkt auf das physische Erleben und Erleiden der Kinder. Ich möchte die Geschichte von Kindern erzählen, die einen in ihrem Leben viel zu frühen Kampf gegen Hunger/Durst, gegen den Tod, gegen Krankheit und körperliche Schwäche führen mussten. Einen Überlebenskampf, bei dem sie ganz auf sich allein gestellt waren. WOLFSKINDER erzählt eine emotionale, spannende und ebenso brutale wie direkte Erzählung über Leben und Tod, wie über Kindheit und Gewalt, über Schuld und Unschuld.« (Regisseur Rick Ostermann) Deutschland/Litauen 2013 · R & Db: Rick Ostermann · K: Leah Striker • Mit levin liam, Helena Phil, Vivien Ciskowska, Patrick lorenczat, Willow Vogesfernandes u.a. · ab 12 J. · 94'

Ab Do 25. September im Wochenprogramm

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Das Cinema zeigt

Still Berührendes, humorvolles und intimes langzeitPortrait einer jungen Bäuerin im bayerischen Oberland, die mit Entschlossenheit ihren Weg zwischen tradition und Moderne geht. Auszeichnung mit dem Dokumentarfilmpreis beim 5 Seen-Festival 2013

Eine junge Frau verlässt den Hof der Eltern und geht auf eine Alm in den Bergen. Abgeschieden von der Welt im Tal führt sie ein einfaches, aber freies Leben, gebunden nur an den Rhythmus, den die Tiere des Almbauern ihr vorgeben. Uschi melkt, buttert und macht Käse. Sie ist eins mit sich und den Tieren, für die sie Verantwortung übernommen hat. Einen Almsommer lang kann die selbstbewusste Sennerin vergessen, dass die Zukunft des Hofes ungeklärt ist. Doch im nächsten Winter ist Uschi schwanger, der Freund weg und der Almsommer in weite Ferne gerückt. Auf dem Hof beginnt ein zähes Ringen zwischen Uschi und ihren Eltern um die Übergabe des Betriebs. In wundervollen SchwarzweißBildern lässt Matti Bauer uns über beinahe zehn Jahre erleben, wie ihr Traum vom Leben auf der Alm trotz aller äußeren Zwänge doch am Leben bleibt.

»STILL enthält all die sattsam bekannten Elemente, die man auch vom Heimatfilm kennt, die Berge, die Alm, die Sennerin und das Schicksalhafte. Doch ich kann mit dem Begriff wenig anfangen und habe von Anfang an versucht, dagegen zu arbeiten und sogar auf atmosphärische Musik verzichtet, was den meisten Zuschauern im Gegensatz zur Abwesenheit der Farbe gar nicht auffällt. Wenn schon ein Label, dann ist STILL ein bayerischer Film. Auf jeden Fall ist er ein sehr persönlicher Film, so persönlich wie es eine Langzeitbeobachtung nur sein kann, weil ja nicht nur die Figuren im Film eine Entwicklung durchmachen, sondern auch man selbst.« (Regisseur Matti Bauer) »Doch zum Glück geht es in Matti Bauers Dokumentarfilm um viel mehr als die Sehnsucht nach einer anderen Lebensweise. … STILL entpuppt sich als zeitlose Entwicklungsgeschichte zwischen den Generationen, die durch das archaische Setting (Bauernhof ), das übersichtliche Personal (Vater, Mutter, Kind) und die schwarzweiße Bildgebung den Kern, den die Geschichte umkreist, sichtbarer macht: Die junge Generation sucht ihren Platz im Leben und muss sich für ein Leben entscheiden, das sie leben will. Die Elterngeneration muss so langsam den Platz räumen und fragt sich dabei, ob sie eigentlich das Leben gelebt haben, das sie leben wollten.« (Kirsten Kieninger, kino-zeit.de) Deutschland 2013 · R & Db: Matti Bauer · K: Klaus lautenbacher · ab 0 J. · 83'

Mi 24. September • 19:00 Uhr: Münster-Premiere bei den tagen des Provinzfilms · anschließend Filmgespräch über das leben mit landwirtschaft Ab Do 25. September im Wochenprogramm 38

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„Ein bemerkenswerter Film”

Programmkino.de

„Nicht nur für Kunstfans eine Augenweide”

Der Maler

Kino.de

Edward Hopper in 13 Bildern

Shirley Ab Do 26. Juni im Cinema

Regie: Gustav Deutsch Mit Stephanie Cumming und Christoph Bach Ein außergewöhnliches Kunstereignis ab 18. September im Kino Weitere Informationen: www.rendezvous-filmverleih.de

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DER NEUE FILM VON KORE-EDA HIROKAZU

LIKE FATHER, LIKE SON «Meisterwerk über die Liebe von Eltern zu ihren Kindern.» The Telegraph

PREIS DER JURY FESTIVAL DE CANNES

Ab 26. JUNi im CiNemA

AB 25. SEPTEMBER IM KINO www.was-macht-einen-vater-zum-vater.de


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