Das Monatsprogramm für Oktober 2014 im Cinema Münster
Das unautorisierte Begleitprogramm zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums Polnischer Film on Tour 3 – Das neue polnische Kino · Architektur und Film · Politik im Film · Psycho, Film und Analyse Filme mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., dem Bischöflichen Generalvikariat, dem Gleis 22, dem Geonetzwerk Münsterland und roots of compassion Stummfilm mit Live-Musik, Masterschool Dokumentarfilm, Facebook-Wunschfilm, Queeres, Der besondere Film, Arthouse Sneak, Kino Kaffeeklatsch, Kurzfilme
Ab 16. Oktober im Cinema:
20.000 Years ON EARTH mit Nick Cave DIE LINSE: unterstützt von der
DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de
Das Cinema:
Mitglied bei
2
Vorpremiere am 12. Oktober, Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE +
Münster, 23. September 2014
Wir begrüßen im Oktober
Guten Tag!
Im Cinema zu Gast
Mit zwei Filmmärchen starten wir in den Herbst – unsere ersten Neustarts im Oktober füllen die Leinwand mit Kinomagie. Einmal böse, komisch und von einem Kultregisseur: BORGMAN von Abel- und De NoorderlingenFilmemacher Alex van Warmerdam. Einmal sinnlich, poetisch und von einer jungen Regisseurin: Alice Rohrwachers LAND DER WUNDER. Der Oktober fängt also gut an – und geht stark weiter: z.B. mit dem intensiven Berlinale-Wettbewerbsbeitrag JACK, mit dem Publikumsliebling in München und in unserer Sneak EIN GESCHENK DER GÖTTER oder mit dem ergreifenden neuen Film der Dardenne-Brüder ZWEI TAGE, EINE NACHT. Im Sonderprogramm begleiten wir die Eröffnung des Westfälischen Landesmuseums mit einer kleinen Filmreihe. Da diese Reihe nicht abgesprochen ist, sondern eine kleine Aufmerksamkeit darstellen soll, heißt sie schlicht Das unautorisierte Begleitprogramm zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums. Über die kommenden Wochen zeigen wir in der Sonntagsmatinee Museumsfilme und Dokumentarfilme über die Künstler der Ausstellung Das nackte Leben – Bacon, Freud, Hockney und andere. Los geht’s mit einem unserer Spielfilm-Lieblinge des Jahres: MUSEUM HOURS (So. 5.10.) zeigt wie Kunstwerke tägliche Erfahrungen reflektieren und formen können. Für Udo Kier öffnen sich in ARTEHOLIC (So. 12.10. Vorpremiere, ab 23.10. im Wochenprogramm) die Türen zahlreicher Galerien und Museen in ganz Europa. Und DAS GROSSE MUSEUM (ab 16.10. im Wochenprogramm, So. 19.10. in der Matinee) blickt hinter die Kulissen des Museumsbetriebs. Auch eine zweite Reihe nimmt Prachtbauten genauer unter die Lupe: unter dem Titel Prunk und Intrige betrachtet unser gemeinsames Programm mit der Architektenkammer NRW die Rolle von Herrenhäusern in Filmen von u.a. Luis Buñuel und Alfred Hitchcock. Und das ist längst nicht alles, denn nicht umsonst sind wir Anfang September in Starnberg von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters als eines der beiden besten Kinos der Republik ausgezeichnet worden. Ein großartiger Ansporn auch für diese 40 Seiten voll Programm.
Eine anregende Lektüre und wundervolle Kinomomente im Cinema wünscht: Holger Lüsch.
Mi 1.10. • 20:30 > s. S. 6 Filmemacher Benjamin Leers zu The Teacher's Country
Mo 20.10. • 18:00 Uhr > s. S. 14 Dr. Matthias Freise zu Einer flog über das Kuckucksnest
Mi 22.10. • 18:30 Uhr > s. S. 24 Dr. Thomas Bartoschek mit Geoinformatik im Film
Mi 22.10. • 22:45 Uhr > s. S. 10 Die Musiker Sven Hermann und Matthias Hettmer zu Das Cabinett des Dr. Caligari
Do 23.10. • 18:00 Uhr > s. S. 13 Father Emmanuel Asi zu Good Morning Karachi
Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 24. Oktober.
IMPRESSUM: Herausgeber: „Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse“ in Zusammenarbeit mit dem Programmkino Cinema, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: info@dielinse.de Bankverbindung: Sozialbank Münster · IBAN: DE33 37020500 0008384800 · BIC: BFSW DE33 XXX Steuer-Nr. DE234299793 Der Verein ist Mitglied im „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ Redaktion: Jan Christoph Ansorge, Thomas Behm (v.i.S.d.P.), Fabian Hagemeier, David Kluge, Holger Lüsch, Jens Schneiderheinze Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.
Oktober Zweitausendvierzehn
+ DIE LINSE
Do 23.10. • 20:30 Uhr > s. S. 15 Der Tierschützer Friedrich Mülln zu The Ghosts In Our Machine
Mo 27.10. • 18:00 Uhr > s. S. 14 Prof. Bernd Schlipphak zu MATRIX 3
OFFICIAL SELECTION FESTIVAL DEL FILM
67.
LOCARNO 2014
EIN FILM VON SABINE GISIGER ÜBER DEN AUTOR VON „UND NIETZSCHE WEINTE“
„Wenn wir uns selbst nicht verstehen, können wir auch andere nicht verstehen oder schätzen.“ „Es gibt Dinge, die übertragen sich von Generation zu Generation. Unsere Aufgabe ist es alte Muster zu durchbrechen.“ Irvin D. Yalom
AB 2. OKTOBER IM KINO WWW.YALOM-DERFILM.DE
Thema
Filme alphabetisch
Deutscher Kurzfilmpreis 2014.2 (Kurzfilmprogramm)
24
20.000 DAYS ON EARTH [engl.OmU]
32
ARTEHOLIC [teilw. engl.OmU] 36
BJÖRK: BIOPHILIA LIVE [engl.OF]
15
BORGMAN [niederl.OmU + dF]
26
DAS CABINETT DES DR. CALIGARI
10
EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST
14
FLYING BLIND [engl.OmU]
17
FRANCIS BACON – FORM UND EXZESS [engl.OmU]
GEOINFORMATION IM FILM
EIN GESCHENK DER GÖTTER
7 24 29
GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM [hebr.OmU] 12
THE GHOSTS IN OUR MACHINE [engl.OmU]
15
GOOD LUCK FINDING YOURSELF
35
GOOD MORNING KARACHI [urdu OmU]
13
DER GROSSE GATSBY
8
DAS GROSSE MUSEUM
34
IDA [poln.OmU]
17
JACK
30
JACK STRONG [poln./engl./russ.OmU]
DER KLEINE MAULWURF – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER
16 22
LAND DER WUNDER [ital.OmU + dF]
LIEBE
13
LIFE FEELS GOOD [poln.OmU]
18
27
MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE
11
MATRIX [engl.OmU]
14
MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN
22
MUSEUM HOURS
NACHTS IM MUSEUM
PAPUSZA [poln./roman.OmU ]
18
PRAIA DO FUTURO [port.OmU]
37
REBECCA
RENNSCHWEIN RUDI RÜSSEL
7 22
9 22
THE TEACHER'S COUNTRY
6 11
VERFÜHRT UND VERLASSEN [engl.OmU]
VIRIDIANA
WÄCHTER DER WÜSTE
WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB
WECHSELZEITEN
8 22 9 23
A WORLD NOT OURS [arab./engl.OmU]
12
YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN [engl.OmU + dt. Voice-over]
28
ZWEI TAGE, EINE NACHT [franz.OmU + dF]
38
Oktober Zweitausendvierzehn
Alter Arbeit(slos)
THE TEACHER'S COUNTRY 6 29 EIN GESCHENK DER GÖTTER ZWEI TAGE, EINE NACHT [franz.OmU + dF] 38 Architektur VIRIDIANA · DER GROSSE GATSBY · 9 WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB · REBECCA Filmemachen MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE 11 VERFÜHRT UND VERLASSEN [engl.OmU] 11 24 Kurzfilme Deutscher Kurzfilmpreis 2014.2 Landliebe LAND DER WUNDER [ital.OmU + dF] 27 7 Museum MUSEUM HOURS FRANCIS BACON – FORM UND EXZESS [engl.OmU] 7 22 NACHTS IM MUSEUM DAS GROSSE MUSEUM 34 ARTEHOLIC [teilw. engl.OmU] 36 Musik DAS CABINETT DES DR. CALIGARI 10 BJÖRK: BIOPHILIA LIVE [engl.OF] 15 Queer FRANCIS BACON – FORM UND EXZESS [engl.OmU] 7 PRAIA DO FUTURO [port.OmU] 37 Politik EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST 14 MATRIX [engl.OmU] 14 16 Polen JACK STRONG [poln./engl./russ.OmU] IDA [poln.OmU] · FLYING BLIND [engl.OmU] 17 LIFE FEELS GOOD [poln.OmU] 18 PAPUSZA [poln./roman.OmU] 18 Psycho(analyse) LIEBE 13 EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST 14 YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN [engl.OmU + dt. Voice-over] 28 35 GOOD LUCK FINDING YOURSELF Triathlon WECHSELZEITEN 23 Vegane Woche THE GHOSTS IN OUR MACHINE [engl.OmU] 15
Sprachfassungen Arabisch Englisch
A WORLD NOT OURS (S. 12) 20,000 DAYS ON EARTH (S. 32) · ARTEHOLIC (S. 36) BJÖRK: BIOPHILIA LIVE (S. 15) · BACON'S ARENA (Francis Bacon – Form und Exzess) (S. 7) · THE GHOSTS IN OUR MACHINE (S. 15) · JACK STRONG (S. 16) · THE MATRIX (S. 14) · SEDUCED AND ABANDONED (Verführt und verlassen) (S. 11) · YALOM'S CURE (Yaloms Anleitung zum Glücklichsein) (S. 28) · ZASLEPIONA (Flying Blind) (S. 17) Französisch DEUX JOURS, UNE NUIT (Zwei Tage, eine Nacht) (S. 38) Hebräisch GETT, LE PROCÈS DE VIVIANE AMSALEM (Get – Der Prozess der Viviane Amsalem) (S. 12) Italienisch LE MERAVIGLIE (Land der Wunder) (S. 27) Niederländisch BORGMAN (S. 26) Polnisch IDA (S. 17) · CHCE SIE ZYC (Life Feels Good) (S. 18) · JACK STRONG (S. 16) · PAPUSZA (S. 18) · ZASLEPIONA (Flying Blind) (S. 17) Portugiesisch PRAIA DO FUTURO (S. 37) Romani PAPUSZA (S. 18) Russisch JACK STRONG (S. 16) Urdu GOOD MORNING KARACHI (S. 13) + DIE LINSE
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Masterschool Dokumentarfilm 2014
The Teacher's Country Benjamin Leers zeigt einen genau beobachteten Einblick in die alltägliche Lebenswelt verschiedener Tansanier Zu Gast im Cinema:
Benjamin Leers
Der Filmemacher Benjamin Leers kommt aus Leipzig, wohnt und arbeitet derzeit in Köln. Leers macht Dokumentarfilme sowohl als Regisseur als auch als Kameramann und sucht nach Geschichten und einer Visualisierung, die ihn auch selbst faszinieren. The Teacher’s Country ist seine erste Regiearbeit. Davor hat er bereits verschiedene Kameraarbeiten gemacht: Der Blitzmob; Hier kommt Kurt (2011); Liebe in der Küche (2010) und The end of the world of Paul Hinze (2009). Wesentlich aktiver ist Leers als Producer. Zu seinen Filme gehören u.a. Perry Rhodan – Unser Mann im All und Lenin kam nur bis Lüdenscheid. 6
„I have some hope for this country“, sagt Madaraka Nyerere, der jüngste Sohn des ersten Präsidenten Tansanias 50 Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes. Als er sich 2011 auf den Weg macht, zum fünften Mal den Kilimanjaro zu besteigen und am Unabhängigkeitstag auf dem Gipfel zu stehen, hängen dunkle Wolken über der höchsten Erhebung Afrikas. In diesem Moment beginnt nicht nur seine persönliche Reise, sondern auch ein Film, der durch beobachtende Porträts versucht, ein Land durch seine Menschen zu erkunden und zu verstehen. Die Begleitung Madaraka Nyereres umrahmt die Geschichte der allein erziehenden Köchin Bertha Bernard in Dar es Salaam, die für eine kirchliche Einrichtung arbeitet und durch die langen Arbeitszeiten ihre Tochter fast nur in ihren Pausen antrifft. Oder die von Laurent Nestory, der als Lehrer auf der Insel Kome im Viktoriasee lebt, wo es weder fließendes Wasser noch Strom gibt. Im trockenen Hinterland des Viktoriasees beobachtet der Film den Pfarrer Thomas Bilingi, der pragmatisch und mit viel Weitsicht die Entwicklung seines Umfeldes vorantreibt. Deutschland 2013 · R & Db: Benjamin Leers · K: Maurice Hüsni, Benjamin Leers · Musik: Niels Maier, Nino Kann • Mit Madaraka Nyerere, Thomas Bilingi, Bertha Bernhard Goha, Laurent Nestory · ab 12 J. mehrspr.OmU · 70'
Mi 1. Oktober 20:30 Uhr mit Vorfilm und anschließendem Gespräch mit Benjamin Leers DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Das unautorisierte Begleitprogramm zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums
Museum Hours Ein ungewöhnliches Porträt Wiens – und eine Meditation über die Schnittstellen von Leben und Kunst mit dem Museum als Vermittler Johann arbeitet als Museumswärter im prachtvollen Wiener Kunsthistorischen Museum. Hier begegnet er der kanadischen Touristin Anne. Sie ist wegen ihrer Cousine in der Stadt ist, die im Koma liegt. Ohne Geld und Stadtkenntnis, flieht Anne vor dem grauen Winter ins Museum. Nach anfänglichem Misstrauen, bietet Johann ihr seine Hilfe an und jeder taucht in die Welt des anderen ein. Gemeinsam entdecken sie Unbekanntes – in ihren eigenen Leben, in Wien, sowie in der Art und Weise, wie Kunstwerke tägliche Erfahrungen reflektieren und formen können. Das Museum bildet die mysteriöse Wegkreuzung, an der sich durch die Kunstwerke ein Dialog über die gegenwärtige Welt entspinnt.
»Mit Hilfe unterschiedlicher Filmmaterialien sowie einer Montage, die assoziativ Verbindungen zwischen Innen und Außen, Kunst, Betrachter und Stadtleben herstellt, gelingt eine atmosphärische Hommage an Wien und seine altehrwürdige Kunstinstitution, zugleich eine lohnenswerte Reflexion über das Verhältnis von Museumskunst und Gegenwart. Sehenswert.« (film-dienst)
Francis Bacon – Form und Exzess »Mein Werk ist eine Spiegelung meines Lebens!« (Francis Bacon) Francis Bacon (1909-1992) war einer der einflussreichsten Maler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke haben sich in ihrer Gewalttätigkeit und Rätselhaftigkeit im allgemeinen Bewusstsein eingeprägt. Sie sind von den Verbrechen und Erschütterungen des 20. Jahrhunderts genauso geprägt wie von den Spuren eines Lebens voller Exzesse und Entgrenzungen, über das bis zu diesem Film wenig bekannt war: die problematische Beziehung zu seiner Familie, der Einfluss seiner Gönner und Liebhaber, das ausschweifende Leben im Berlin und Paris der 1930er Jahre, seine sadomasochistischen Beziehungen, die Faszination für den Tod und das Schlachten, das lebenslang chronische Asthma, die Swinging Sixties in London, und immer wieder ein ständiger Ansturm von Bildern, schrecklichen, gewalttätigen, schönen und alltäglichen, die Francis Bacon in radikaler Subjektivität bannt und ihnen neue Geheimnisse verleiht. Liebhaber, Stierkämpfe, Tierkadaver, Bewegungsstudien und „Falling in Love again“ von Marlene Dietrich: FRANCIS BACON – FORM UND EXZESS findet in assoziativen Montagen und einem von Brian Eno komponierten Soundtrack kongeniale filmische Entsprechungen zu den Exzessen, Gespenstern und formalen Ambitionen eines Jahrhundertmalers.
Österreich / USA 2012 · R: Jem Cohen · Db: Jem Cohen · K: Jem Cohen, Peter Roehsler · Musik: Mary Margaret O'Hara • Mit Mary Margaret O'Hara, Bobby Sommer, Ela Piplits u.a. · 106'
BACON'S ARENA · Großbritannien 2005 · R & Db: Adam Low · K: Dewald Aukema · Musik: Brian Eno • Mit Francis Bacon, Peter Beard, Paul Danquah u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 94'
So 5. Oktober • 11:00 Uhr
So 26. Oktober • 11:00 Uhr
Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
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Architektur und Film: Prunk und Intrige – Herrenhäuser im Film Düstere, verwinkelte, monumentale Prachtbauten – in Filmen werden sie oft zu architektonischen Akteuren einer unheimlichen, dramatischen Handlung. Sie sind Stein gewordene Repräsentanten der Macht derer, die in ihnen wohnen, zugleich halten sie diese auf unsichtbare Weise gefangen und werden oft zu einem Fluch. Das Leben in den Herrenhäusern ist ein Mikrokosmos der Gesellschaft mitsamt deren Hierarchien, Intrigen und menschlichen Tragödien. Die vierte Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ stellt Filme vor, in denen luxuriöse,
Viridiana
Der groSSe Gatsby
Die junge spanische Novizin Viridiana (Silvia Pinal) besucht ihren Onkel Don Jaime (Fernando Rey) auf seinem prächtigen Landsitz. Als er um ihre Hand anhält, lehnt sie ab, worauf sich Don Jaime erhängt. Nachdem Veridiana das Gut ihres Onkels geerbt hat, öffnet sie das Haus für Bettler, Landstreicher und Arme, um für ihre Schuld am Tod des Onkels Buße zu tun.
Mit einer prächtigen Villa im Art-Deco-Stil auf Long Island hat sich Jay Gatsby (Robert Redford) in den „Roaring Twenties“ selbst ein Denkmal gesetzt. Sie ist das Zentrum der Schickeria von New York, mit denen der geheimnisvolle, zwielichtige Millionär Gatsby regelmäßig feiert. Schnell wird klar, dass das Herrenhaus für ihn zugleich Gefängnis ist, in dem er sich seit einer unglücklichen Liebe verschanzt …
»Gezielte, symbolträchtige Bildschocks, durchsetzt mit surrealistischen Elementen, geben dem provokanten Film eine beklemmende Eindringlichkeit. Höhepunkt ist das orgiastische Fest der Bettler im Herrenhaus des reichen Don Jaime: Luis Buñuel gestaltete die Sitzordnung der Betrunkenen nach dem Vorbild von Leonardo da Vincis berühmten „Abendmahl“ und lässt dazu Händels „Halleluja“ spielen.« (prisma.de) Die Außenaufnahmen entstanden am ehemaligen Hospital von Toledo.
Rosecliff ist ein ehemaliges Herrenhaus und heute Museum im Beaux-Arts-Stil in Newport, Rhode Island. Es wurde zwischen 1898 und 1902 von Architekt Stanford White im Auftrag der Silberminen-Erbin Theresa Fair Oelrichs erbaut und diente 1974 als glanzvolle Filmkulisse für die Romanverfilmung. Detailgenauigkeit und hervorragende Kameraarbeit führten dazu, dass DER GROSSE GATSBY beim Erscheinen einen wahren 1920er-Jahre-Boom im Kino auslöste.
Spanien/Mexiko · R: Luis Buñuel · Db: Luis Buñuel, Julio Alejandro · K: José F. Aguayo • Mit Francisco Rabal, Silvia Pinal, Fernando Rey, Margarita Lozano, Victoria Zinny u.a. · ab 12 J. · 88'
THE GREAT GATSBY · USA 1974 · R: Jack Clayton · Db: Francis Ford Coppola K: Douglas Slocombe • Mit Robert Redford, Mia Farrow, Karen Black, Bruce Dern, Scott Wilson u.a. · ab 16 J. · 141'
Mo 6. Oktober • 20:00 Uhr
Mo 13. Oktober • 20:00 Uhr
8
Oktober Zweitausendvierzehn
schlossähnliche Anwesen neben den menschlichen Darstellern eine Hauptrolle spielen. Ob reale Herrenhäuser oder Studiobauten: Die prunkvollen Bauten schaffen bei allem schönen Schein eine Atmosphäre des Bedrohlichen. Der Eintritt beträgt jeweils 6 Euro. Alle Filme werden von der Filmhistorikerin Ramona Stuckmann eingeführt. Im Anschluss an die Vorführungen lädt die Architektenkammer jeweils zu einem Get-together im Foyer, bei dem sich Gelegenheit zum Austausch über das Programm bietet.
Was vom Tage übrig blieb
Rebecca
Als 1958 ein amerikanischer Millionär den maroden englischen Landsitz Darlington Hall ersteigert, erinnert sich Butler James Stevens (Anthony Hopkins) an die stürmischen 30er Jahre. Der verstorbene Lord Darlington verhandelte damals als Vertreter der Appeasement-Politik mit Nazi-Größen und europäischen Politikern. Gleichzeitig sorgte die Haushälterin Miss Kenton (Emma Thompson) für Gefühlsverwirrungen.
Der wohlhabende, verwitwete Maximilian de Winter (Laurence Olivier) heiratet überraschend eine junge Gesellschafterin (Joan Fontaine) und nimmt sie mit in sein riesiges Anwesen Manderley in Cornwall. Das düstere, unheimliche Haus repräsentiert den immer noch spürbaren Geist der ersten Frau de Winters.
»Porträt einer Epoche, deren äußerer Glanz kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges die Defizite der angelsächsischen Klassengesellschaft nicht mehr verdecken kann. Ein sensibler, von vorzüglichen Schauspielern profitierender Film, in dem intime Psychologie und sozialer Kommentar nahtlos ineinandergreifen.« (Lexikon des internationalen Films)
»Der erste amerikanische Film von Alfred Hitchcock, entstanden nach dem Roman von Daphne du Maurier, ist ein romantisch-märchenhafter Thriller, der sich durch dichte Atmosphäre, eine spannend entwickelte Story und hervorragende Darsteller auszeichnet.« (Lexikon des internationalen Films)
Als Außenkulisse diente das Dyrham Park House in Gloucestershire.
Für Hitchcock ist REBECCA die Geschichte eines Hauses, das zu einem der Hauptdarsteller des Films avanciert. Er entschied sich dafür, Manderley komplett im Studio entstehen zu lassen, um den isolierten Eindruck nicht durch realistische Drehorte zu zerstören.
THE REMAINS OF THE DAY · Großbritannien/USA 1993 · R: James Ivory · Db: Ruth Prawer Jhabvala · K: Tony Pierce-Roberts • Mit Sir Anthony Hopkins, Emma Thompson, James Fox, Christopher Reeve, Peter Vaughan u.a. · ab 6 J. · 134'
USA 1940 · R: Alfred Hitchcock · Db: Robert E. Sherwood, Joan Harrison, Philip MacDonald, Michael Hogan · K: George Barnes • Mit Sir Laurence Olivier, Joan Fontaine, George Sanders, Judith Anderson, Gladys Cooper u.a. · ab 16 J. · 126'
Mi 22. Oktober • 20:00 Uhr
Mi 29. Oktober • 20:00 Uhr
Oktober Zweitausendvierzehn
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Cinema Nachtschicht: Schwarzweiss ist die bessere Farbe
Das Cabinett des Dr. Caligari Interzone perceptible präsentiert zu dem expressionistische Meisterwerk von Robert Wiene aus dem Jahre 1919 und Urvater des TerrorFilmGenres die Musik <-ENSLAVED 1726 [
„Du musst Caligari werden!“ Diesen geheimnisvollen Spruch las man 1920 an den Litfaßsäulen Berlins, darunter sah man einzig zwei sich verkrampfende Hände. Man musste ins Kino gehen, um Näheres zu erfahren. Ein Irrer erzählt: von seiner Verlobten, vom Jahrmarkt, von einem Schlafwandler, von Mord, Entführung und Dr. Caligari, dem dämonischen Schausteller, Wissenschaftler, Arzt. Der Film erzählt die Geschichte des Dr. Caligari (Werner Krauss), der mit Hilfe eines Somnambulen namens Cesare (Conrad Veidt) eine Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tagsüber präsentiert er den an einer merkwürdigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluss seines Herrn furchtbare Morde. Deutschland 1919 · R: Robert Wiene · Db: Carl Mayer, Hans Janowitz K: Willy Hameister • Mit Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Fehér, Lil Dagover, Hans Heinrich von Twardowski, Rudolf Lettinger, Ludwig Rex, Elsa Wagner, Henri Peters-Arnolds, Hans Lanser-Rudolff · ab 12 J. · 78'
Die Klangreise der Industrial-soundart-Spezialisten für elektrifiziertes Akkordeon, E-Bass, Live-Elektronik, Zuspielungen, Metalchimes, Screams, Growls’ n’whisperings, Sampling, Kindermegaphon, Rauschgenerator, Brüllteufel und Blasts führt in die neue Distortion Winterwälder. Black-Metal-Streifungen jagen Film und Musik ins Irrenhaus. Herrrrreinspazzziiiieeeert! Interzone perceptible ist seit 14 Jahren ein Begriff in Sachen Stummfilmvertonung auf höchstem Niveau. Mit elektrifiziertem Akkordeon, E-Bass, Live-Elektronik und Zuspielungen holen die beiden an der FolkwangHochschule Essen studierten Komponisten und Performer Sven Hermann und Matthias Hettmer den Stummfilm der 10er/20er-Jahre ins 21. Jahrhundert. Mit ihren Stummfilmprojekten sind sie international tätig, spielten auf Einladung des Goethe-Instituts in Süd-Korea, den USA und Finnland sowie auf diversen Stummfilmfestivals im europäischen Raum. Da jeder Film nach einer eigenen, individuellen Klanglandschaft verlangt, wird in jedem StummFilmKonzert eine neue Facette der „industrial soundart“ von IP freilegt.
Mi 22. Oktober • 22:45 Uhr · mit Live-Musik von Interzone perceptible (Sven Hermann & Matthias Hettmer) 10
DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes (1)
Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes (2)
Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste
Verführt und Verlassen
»Isabell Šuba [mischt] die Filmbranche auf: In ihrem Debut zeigt sie, wie Regisseurinnen mit Sexismus zu kämpfen haben – und sich manchmal selbst im Weg stehen.« (Spiegel Online)
»Fängt in einer spielerischen Momentaufnahme das Wesen der Filmindustrie ein. Alles ist Lug und Trug, aber manchmal auch die reinste Magie.« (filmstarts.de)
Die Nachwuchsregisseurin Isabell Šuba (Anne Haug) hat es geschafft: Ihr neuer Kurzfilm läuft auf dem größten und wichtigsten Filmfest der Welt. Die anfängliche Freude wird schnell getrübt. In Cannes erwartet sie statt rotem Teppich und Kaviar nur ihr chauvinistischer Produzent David und ein überbuchtes Hotel. Weitere Enttäuschung: im Wettbewerb läuft kein einziger Film von einer Frau. Zweckgemeinschaftlich versucht Isabell mit ihrem Mitstreiter Geldgeber für neue Projekte zu begeistern – erfolglos! Sie blickt der Realität ins Auge: Das steinzeitliche Rollenverständnis von David ist keine Ausnahme. Dieser Film war ein Experiment mit der Wirklichkeit: Die real existierende Regisseurin Isabell Šuba machte 2012 aus ihrer Einladung nach Cannes ein Filmprojekt. Im Festivalzeitraum gab sie ihre Identität an die Schauspielerin Anne Haug ab.
Der Autor, Schauspieler, Regisseur und Produzent James Toback mischte sich 2012 gemeinsam mit dem Schauspieler Alec Baldwin unter die Besucher des Filmfestivals in Cannes, um nach Geldgebern für ihr fiktives Filmprojekt „Der letzte Tango in Tikrit“ zu suchen. Ihre nervenaufreibende Jagd nach willigen Finanziers, Entscheidungsträgern und prominenten Fürsprechern mitten im Gewimmel von Cannes haben Toback und Baldwin mit der Kamera festgehalten. Unermüdlich folgten sie Regisseuren, Produzenten, Hollywoodstars und millionenschweren Investoren in Hotelzimmer, Kinosäle oder auf luxuriöse Yachten und verwickelten sie in intime Gespräche über filmische Ambitionen, Erfahrungen und Lebensträume. Entstanden ist ein ebenso witziger wie aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen von Cannes, bei dem Legenden und Stars wie Bernardo Bertolucci, Francis Ford Coppola, Roman Polanski, Martin Scorsese, Ryan Gosling, Jessica Chastain oder Diane Kruger hemmungslos aus dem Nähkästchen plaudern.
Deutschland 2014 · R: Isabell Šuba · Db: Isabell Šuba, Lisa Glock · K: Johannes Louis · ab 0 J. · 77'
SEDUCED AND ABANDONED · USA 2013 · R & Db: James Toback · K: Ruben Sluijter, Jack Donnely, Larry McConkey, Andrew Sachs, Ryo Murakami ab 12 J. · engl.OmU · 98'
Mo 13. Oktober • 18:00 Uhr Mi 15. Oktober • 21:00 Uhr
Mo 27. Oktober • 21:00 Uhr Mi 29. Oktober • 18:00 Uhr
Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
11
Der besondere Film
A World Not Ours Persönliche Einblicke in ein palästinensisches Flüchtlingslager – »subjektiv und distanziert, ironisch und melancholisch, drastisch und enthüllend« (programmkino.de) Seine Sommerferien verbringt Mahdi Fleifel jedes Jahr in Ain El-Helwe, dem palästinensischen Flüchtlingslager, in dem seine Familie seit über 60 Jahren im Libanon lebt. Ein riesiger Abenteuerspielplatz und jede Fußballweltmeisterschaft ein rauschendes Fest. Anhand von Home-Videos, die die Männer der Familie Fleifel seit Dekaden passioniert drehen, gibt der Film einen tiefen Einblick in das Leben im Exil. Die aktuellen Aufnahmen, die Treffen mit resignierten Jugendfreunden und dem starrköpfigen Großvater machen Fleifel und dem Publikum schmerzhaft klar, dass das Lager nur für diejenigen ein Sehnsuchtsort sein kann, die es jederzeit verlassen dürfen.
»„Süßer Frühling” – der Name verspricht Hoffnung. Doch das Leben im palästinensischen Flüchtlingscamp Ain el-Helweh ist längst von Resignation beherrscht. Die Geschichte einer Versteinerung, an deren Ende nicht einmal die Flucht als Ausweg steht.« (DOK.fest München) Großbritannien / Libanon 2012 · R, Db & K: Mahdi Fleifel · arab./engl.OmU · 93'
Mi 8. Oktober • 19:00 Uhr So 12. Oktober • 13:00 Uhr 12
Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
Get – Der Prozess der Viviane Amsalem Eine universelle Geschichte über die Rollen von Frau und Mann im Spannungsfeld von fundamentalistischen und säkularen Weltanschauungen Fünf Jahre lang kämpft Viviane Amsalem für die Scheidung von ihrem Ehemann. Zuständig dafür ist in Israel das jüdisch-orthodoxe Rabbinatsgericht, das nach einer Prüfung den Ehemann Elisha dazu anhalten könnte, der Frau einen Get, einen Scheidungsbrief, zu überreichen. Doch Elisha weigert sich, obwohl seine Frau schon seit Jahren von ihm getrennt lebt. Zeugen werden aufgerufen, der Prozess nimmt kein Ende, während Viviane verzweifelt um ihre Würde und ihre Freiheit kämpft. In Israel wird das Familienrecht, insbesondere das Eherecht, durch religiöses Recht geprägt. Viviane Amsalems Verhandlung steht metaphorisch für das moderne und orthodoxe Israel. Die grotesken Situationen vor dem Gericht sind kafkaesk und in ihrer Absurdität teilweise sehr komisch. Die israelische Starschauspielerin Ronit Elkabetz schrieb und inszenierte den Film gemeinsam mit ihrem Bruder Shlomi Elkabetz und ist selbst in der Hauptrolle zu sehen. GETT LE PROCÈS DE VIVIANE AMSALEM · Frankreich/Israel/Deutschland 2014 R & Db: Ronit Elkabetz, Shlomi Elkabetz · K: Jeanne Lapoirie • Mit Simon Abkarian, Sasson Gabai, Ronit Elkabetz, Menashe Noy, Rami Danon u.a. · hebr.OmU · 115'
So 19. Oktober • 17:00 Uhr DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Psycho, Film und Analyse (1)
Liebe Brillantes Drama von Michael Haneke über ein Ehepaar in Paris, das urplötzlich mit seiner Sterblichkeit konfrontiert wird Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva), kultivierte Musikprofessoren um die 80, genießen ihren Ruhestand. Ihre Tochter (Isabelle Huppert) lebt mit Familie im Ausland. Eines Tages hat Anne einen Schlaganfall – es beginnt eine Bewährungsprobe für die Liebe des alten Paares.
Mit dem Bischöflichen Generalvikariat
Good Morning Karachi »Ein universeller Mädchentraum vom Glück vor dem Hintergrund eines radikalen gesellschaftlichen Umbruchs« (arte) »Der Trost durch Kunst und Fiktion mag flüchtig sein, doch ohne ihn wäre es noch viel schlimmer. LIEBE hallt lange nach, weil er uns mit unserer eigenen Sterblichkeit und der von Angehörigen und Freunden in Berührung treten lässt; zugleich ist der Film selbst wie ein Gefährte für diese schwierige, letzte Reise.« (Christina Nord in taz) AMOUR · Deutschland / Frankreich 2012 · R & Db: Michael Haneke · K: Darius Khondji • Mit Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert u.a. · ab 12 J. · 127'
So 12. Oktober • 17:00 Uhr
Unzufrieden mit ihrem Leben, das nur eine Zukunft als Ehefrau und Mutter für sie vorzusehen scheint, setzt Rafina alles daran, sich ihren Traum, Model zu werden zu erfüllen. Dies bringt sie nicht nur in Konflikt mit ihrer Mutter, die sie und ihren kleinen Bruder in einfachen Verhältnissen erzogen hat, sondern auch mit ihrem Verlobten Arif, der nicht möchte, dass seine zukünftige Ehefrau einen Beruf ausübt. Aber auch er träumt von einer besseren Zukunft, die er mit der Rückkehr Benazir Bhuttos in die pakistanische Politik verbindet.
Vortrag: Psychoanalytikerin Dr. Isolde Böhme, mit Praxis in Köln und in der Weiterbildung. Div. Veröffentlichungen zum Thema „Film und Psychoanalyse”.
Pakistan 2011 · R: Sabiha Sumar · Db: Malia Scotch Marmo, Sabiha Sumar, Samhita Arni · K: Claire Pijman • Mit Amna Ilyas, Beo Raana Zafar, Yasir Aqueel, Saba Hamid, Atta Yaqub u.a. · ab 12 J. · urdu OmU · 86'
Eintritt inkl. Vortrag: 8 Euro (ermäßigt: 7 Euro) · nur Vortrag: 3,00 Euro
Do 23. Oktober • 18:00 Uhr Mit Gespräch mit Emmanuel Asi
Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
Zu Gast im Cinema:
Father Emmanuel Asi Emmanuel Asi aus Pakistan ist im Rahmen des Monats der Weltmission des Hilfswerkes missio Gast in der Diözese Münster. Bildung ist für den Theologen der Schlüssel für eine Entwicklung, an deren Ende Christen in Pakistan nicht mehr als Bürger zweiter Klasse gelten. Er setzt sich in Pakistan besonders für die Bildung von Frauen ein. 13
Mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft
Filmreihe: Politik im Film Wie lässt sich die Invasion der Außerirdischen in MARS ATTACKS aus der Perspektive der Internationalen Beziehungen deuten? Was lässt sich von den Näherinnen aus MADE IN DAGENHAM über die Entwicklung der britischen Gleichstellungspolitik lernen? Und wie wird die große amerikanische Depression in EIN ZUG FÜR ZWEI HALUNKEN thematisiert? Solchen und ähnlichen Fragen geht die Reihe Politik im Film nach, die die Linse zu Beginn des Wintersemesters mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft auflegt. Über elf Wochen hinweg werden Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts einen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag einführen und dabei diskutieren, inwiefern der Film auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge ausgewählt, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Im Vorverkauf 1 Euro sparen: Karten gibt’s bis zum Vortag an der Cinema-Kasse für nur 6,50 Euro / ermäßigt 5 Euro
Einer flog über das Kuckucksnest Matrix Soziale Ordnungen basieren auf mehr oder minder ausgefeilten Regeln und Normen und entwickeln Verfahren, wie mit Regelverstößen umzugehen ist. Dabei ist die Sinnhaftigkeit der Regel im Grunde nebensächlich. Hauptsache ist, sie wird befolgt. Dr. Matthias Freise diskutiert am Beispiel von Miloš Formans Meisterwerk EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST wie Machtstrukturen in Institutionen entstehen und illustriert, dass die Universität Münster bisweilen Parallelen zur Nervenheilanstalt im Film aufweist.
MATRIX ist ein vielfach ausgezeichneter SciFi-Film, der mit cineastischen Neuerungen das Publikum begeisterte und Trends schuf. Zugleich bietet der Film aber auch Anknüpfungspunkte an drei politisch wie politikwissenschaftlich spannende und aktuelle Konzepte – als Darstellung einer konstruktivistischen Weltauffassung, einer religiösen Doktrin und eines idealtypischen totalitären Systems. Prof. Bernd Schlipphak wird als „White Rabbit“ versuchen, den Weg zu diesen Deutungen aufzuzeigen.
ONE FLEW OVER THE CUCKOO'S NEST · USA 1975 · R: Milos Forman · Db: Lawrence Hauben, Bo Goldman · K: Haskell Wexler • Mit Jack Nicholson, Louise Fletcher, William Redfield, Michael Berryman, Sydney Lassick · ab 16 J. · 134'
USA 1999 · R & Db: Andy Wachowski, Lana Wachowski · K: Bill Pope • Mit Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss, Laurence Fishburne, Joe Pantoliano, Hugo Weaving u.a. · ab 16 J. · 136'
Mo 20. Oktober • 18:00 Uhr mit Vortrag von Dr. Matthias Freise
Mo 27. Oktober • 18:00 Uhr mit Vortrag von Prof. Bernd Schlipphak
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DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Mit roots of compassion im Rahmen der Veganen Woche in Münster
The Ghosts In Our Machine Das Leben und Leiden einzelner Tiere in einer hoch technologisierten Welt Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Frage, wie Tiere heutzutage durch die Maschinen der Menschen beeinflusst werden. Teilweise retten wir mit unseren Erfindungen das Leben der Tiere, andererseits nutzen wir sie aber auch, um die Lebewesen zu kontrollieren und zu unterdrücken. In welchem Verhältnis stehen Mensch, Maschine und Tier?
Die Linse und Gleis 22 zeigen
Björk: Biophilia live Durchgeknallt, liebenswert, überwältigend: Björk live in London Kein klassischer Konzertfilm, sondern vielmehr ein flirrendes, schillerndes Naturphänomen: Björks multimediales Mammutprojekt zu ihrem gleichnamigen, bereits im Jahre 2011 erschienenen Album Biophilia, das hier ergänzt durch einige ältere Songs live dargeboten wird, überwältigt alle Sinne. Umgeben von eigens für sie entworfenen Instrumenten wie Gravitationsharfe und einer singenden Tesla-Spule, sowie einer berauschenden biolumineszenten Lichtschau, die auch Ausschnitte aus den preisgekrönten BBC-Dokumentationen von Sir David Attenborough beinhaltet, verschmilzt die kleine isländische Elfe Natur und Musik zu einem betörenden Gesamtkunstwerk. Biophilia ist ein pulsierender elektronischer Organismus und eine lebensbejahende musikalische Utopie, die absichtlich und gänzlich auf herkömmliche Instrumente des Pop wie Gitarre und Piano verzichtet und dennoch menschliche Wärme ausstrahlt. GB 2014 · R: Nick Fenton, Peter Strickland · K: Brett Turnbull · M: Björk Mit Björk, David Attenborough, Manu Delago, Matt Robertson, Max Weisel, Jón Stefánsson & Graduale Nobili · engl. Of · 97’
Mo 20 Oktober • 21.00 Uhr Oktober Zweitausendvierzehn
»Die Kernfrage des Films ist, warum Menschen sich für den Schutz von Wild- und Haustieren einsetzen und gleichzeitig die Millionen von Tieren, die für die globale Industrie gezüchtet und benutzt werden, im wahren Sinne des Wortes totschweigen. Indem Liz Marshall die Hauptdarstellerin des Films, die Tierrechtlerin und mehrfach ausgezeichnete kanadische Fotografin Jo-Anne McArthur, bei ihrer Arbeit rund um den Globus begleitet, versucht THE GHOSTS IN OUR MACHINE der Frage auf den Grund zu gehen, ob Tiere lediglich nutzbare Besitztümer des Menschen oder aber fühlende Wesen mit rechtlichen Ansprüchen sind.« (tierimrecht.org) Kanada 2013 · R & Db: Liz Marshall · K: Liz Marshall, Iris Ng, Nick de Pencier, John Price · ab 16 J. · engl.OmU · 93'
Do 23. Oktober • 20:30 Uhr · Eintritt: 5 / erm. 4 Euro Zu Gast: Friedrich Mülln, investigativer Journalist und Gründer der Organisation Soko Tierschutz, der auch im Film zu sehen ist. DIE LINSE
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Polnischer Film on Tour 3 (1)
Jack Strong Jack Strong forderte das sowjetische Imperium heraus und veränderte den Lauf der Geschichte Der polnische Regisseur Władysław Pasikowski greift in seinem Politthriller eine der faszinierendsten Spionagegeschichten des 20. Jahrhunderts auf. Der Film erzählt vom polnischen Oberst Ryszard Kukliński, der Anfang der 1970er Jahre eine „unsichtbare“ Schlüsselfigur des kalten Krieges war.
Polnischer Film on Tour präsentiert zum dritten Mal eine Auswahl der fünf erfolgreichsten polnischen Filme der letzten zwei Jahre, die auf internationalen Festivals und beim Publikum in Polen große Anerkennung erhalten haben. Die Reihe wird den deutschen Cineasten in Aachen, Münster, Düsseldorf und Frankfurt am Main in den Herbstmonaten vorgestellt. Die Spannbreite erstreckt sich vom spannenden Politthriller Jack Strong, der sich auf einen der spektakulärsten Spionagefälle des Kalten Krieges bezieht, bis zu einer schwarzen Komödie im Stil Woody Allens in Life Feels Good von Maciej Pieprzyca. Katarzyna Klimkiewicz reflektiert in ihrem Debütwerk Flying Blind über den Arabischen Frühling und konfrontiert den Zuschauer mit kontroversen Fragen zum Reizthema Terrorismus. Das polnische Kino verzichtet selten auf stilvolle visuelle Effekte, wie die Filme Ida von Paweł Pawlikowski und Papusza vom Regie-Duo KosKrauze & Krauze aufzeigen. Die Kamerakünstler beweisen feines Gespür für Licht und Schatten und zeichnen eindrucksvolle Bilder, die den Rahmen für außergewöhnliche Figuren und ihre dramatischen Schicksale schaffen, in denen sich die polnische und europäische Realität von gestern und heute widerspiegelt. Polnischer Film on Tour 3 ist eine Initiative des Polnischen Instituts Düsseldorf, realisiert in Zusammenarbeit mit Made in Dialog – Freundeskreis des Polnischen Instituts Düsseldorf gefördert vom Polnischen Filminstitut Warschau.
Kukliński hat Zugang zu den geheimsten Akten des Warschauer Paktes. Als er vertrauliche Pläne findet, die zum 3. Weltkrieg führen könnten, entscheidet er sich, zu handeln und nimmt Kontakt zur CIA auf. Er bekommt den Decknamen Jack Strong. Mitten in der kommunistischen Höhle des Löwen ist er völlig auf sich allein gestellt. Er kann niemandem trauen. Im Kampf für die Freiheit und gegen Sowjetunion und KGB riskiert er alles und nimmt in Kauf, alles zu verlieren. Der Film war 2014 der größte Kino-Erfolg in Polen mit mehr als 1 Million Zuschauern. Polen 2014 · R & Db: Władysław Pasikowski · K: Magdalena Górka • Mit Marcin Dorocinski, Maja Ostaszewska, Patrick Wilson u.a. · ab 16 J. poln./engl./russ.OmU · 130'
Do 30. Oktober • 19:00 Uhr 16
DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Polnischer Film on Tour 3 (3)
Flying Blind Eine elegante Collage aus erotischer „Love Story“ und Politthriller
Polnischer Film on Tour 3 (2)
Ida Eindrückliche Bilder erzählen still und intensiv vom Vergessen, das nicht gelingt, von Liebe und Verzeihung Die 18-jährige Novizin Anna ist als Waise im Kloster aufgewachsen, abgeschottet von der Außenwelt. Bevor sie ihr Gelübde ablegt, muss sie ihre letzte verbleibende Verwandte besuchen. Das Aufeinandertreffen des naiven, religiösen Mädchens und der harschen, in der kommunistischen Ideologie verwurzelten Tante weckt die Dämonen der Vergangenheit und setzt eine dramatische Entwicklung in Gang. Der Film spielt 1962 in Polen »in der Rekonvaleszenzphase nach den bleiernen Jahren des Stalinismus. Freier sind die Menschen seither nicht, das politische System hat Spuren im Alltag hinterlassen. Viele tragen ein Geheimnis mit sich, das weit in die polnische Geschichte zurückreicht« (Die Zeit).
Frankie lebt in Bristol. Sie ist eine ehrgeizige und erfolgreiche Ingenieurin. Sie arbeitet für die britische Rüstungsindustrie in Filton, wo sie an der Entwicklung und Optimierung von Drohnen arbeitet. Sie ist Mitte vierzig, unverheiratet und hat alles in ihrem Leben unter Kontrolle, bis sie Kahil, einen Studenten aus Algerien kennenlernt. Frankie und Kahil gelingt es, eine harmonische und leidenschaftliche Beziehung aufzubauen, trotz des großen Altersunterschiedes. Das ändert sich auf dramatische Art und Weise, als der Geheimdienst an die Tür klopft und ihr Fragen zur Identität ihres jungen Liebhabers stellt. Kahil werden terroristische Aktivitäten vorgeworfen. Sie beschließt, auf eigene Faust die Wahrheit herauszufinden.
Der polnischstämmige Künstler Paweł Pawlikowski hat zum ersten Mal in Polen gedreht und setzt sich auch mit brisanten Themen der polnischen Geschichte auseinander. Der Beste polnische Film 2013 und polnischer Oscar-Kandidat 2014.
Das gelungene Filmdebüt der jungen polnischen Regisseurin Katarzyna Klimkiewicz ist eine elegante Collage aus erotischer „Love Story“ und Politthriller, die ein aktuelles, kontroverses Thema der internationalen Politik aufgreift. Der Film wurde in Großbritannien gedreht und ist eine polnisch-britische Koproduktion.
Polen 2012 · R: Pawel Pawlikowski · Db: Paweł Pawlikowski, Rebecca Lenkiewicz · K: Lukasz Zal • Mit Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska, Joanna Kulig, Dawid Ogrodnik, Adam Szyszkowski u.a. · ab 0 J. · poln.OmU · 82'
ZASLEPIONA · Großbritannien 2012 · R: Katarzyna Klimkiewicz · Db: Naomi Wallace, Bruce McLeod, Caroline Harrington · K: Andrzej Wojciechowski • Mit Helen McCrory, Kenneth Cranham, Razane Jammal u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 88'
Fr 31. Oktober • 19:00 Uhr
Sa 1. November • 19:00 Uhr
Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
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Polnischer Film on Tour 3 (4)
Life Feels Good Die wahre Geschichte eines jungen Mannes, der von Geburt an einer schweren Behinderung leidet Das Leben schreibt die besten Drehbücher: Der Film basiert auf der wahren Geschichte eines jungen Mannes, dem nach seiner Geburt eine brutale Diagnose gestellt wurde: Matteusz werde niemals sprechen und sich nicht ohne die Hilfe anderer bewegen können. Sein Freundes- und Verwandtenkreis hält ihn nicht nur für körperlich, sondern auch für geistig eingeschränkt und findet sich mit dem Befund ab – im Gegensatz zu dem Jungen
Polnischer Film on Tour 3 (5)
Papusza Der Film basiert auf der wahren, dramatischen Lebensgeschichte von Bronisława Wajs, der ersten Dichterin der polnischen Roma
selbst. Nach 25 Jahren stellt sich heraus, dass Mateusz trotz seiner Bewegungsstörung ein geistig völlig normaler, intelligenter junger Mann ist. Der Film ist die Chronik seines Lebens und wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Wir lernen Mateusz als einen Menschen kennen, der den Widrigkeiten des Lebens in der Nervenheilanstalt mit allerlei Humor und beißender Ironie begegnet. Als er mit Anka die Liebe seines Lebens entdeckt, gerät seine Welt völlig aus den Fugen. Oh ja, Life Feels Good! Der Film hat zahlreiche internationale Filmpreise gewonnen, u.a. in Montreal, Chicago und Gdynia. „Ein unglaubliches Zeugnis vom Durchhaltevermögen des menschlichen Geistes.« (clevelandfilm.org)
„Sie wird allen großen Stolz oder große Schande bringen“, lautete die Prophezeiung der Roma-Frauen. Viele Jahre später wird Papusza (dt. Puppe) von den Roma verstoßen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Sie sagt: „Hätte ich nicht schreiben gelernt, wäre ich glücklich geworden“. Der Film basiert auf der wahren, dramatischen Lebensgeschichte von Bronisława Wajs, der ersten Dichterin der polnischen Roma, die für ihren Ruhm einen sehr hohen Preis zahlen musste. Ihre Biografie ist eng mit der Geschichte und Kultur der polnischen Roma im 20. Jahrhundert verknüpft. Das Regisseurs-Paar Joanna und Krzysztof Krauze hat einen poetischen, in betörenden schwarz-weißen Bildern gehaltenen Film gedreht, der sich jedoch nicht vor schwierigen Fragen drückt und keinesfalls als romantisches Bild des „Zigeunerlebens“ missverstanden werden sollte.
CHCE SIE ZYC · Polen 2013 · R & Db: Maciej Pieprzyca · K: Paweł Dyllus • Mit Dawid Ogrodnik, Kamil Tkacz, Dorota Kolak u.a. · ab 12 J. · poln.OmU · 107'
Polen 2013 · R & Db: Joanna Kos-Krauze, Krzysztof Krauze · K: Krzysztof Ptak, Wojciech Staron • Mit Jowita Budnik, Zbigniew Walerys, Antoni Pawlicki, Artur Steranko, Sebastian Wesołowski, Patryk Dytłow, Leokadia Brzezinska u.a. · ab 12 J. · poln./roman.OmU · 130'
So 2. November • 19:00 Uhr
Mo 3. November • 19:00 Uhr
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DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Kurzfilm-Vorprogramme im Oktober
Cinema 1-Vorfilme
Cinema 2-Vorfilme
präsentieren die teuerste Kinokarte der Stadt
Schenken Sie eine PrivatVorstellung! Reulf Im schwarz-weißen Paris entscheiden sich kleine bunte Kreaturen, die Stadt erstrahlen zu lassen und bunt zu bemalen. F 2010 ∙ R: Quentin Carnicelli, Charles Klipfel, Jean-François Jego ∙ 4‘20
Do 18. September bis Mi 1. Oktober
Covered with Chocolate Die Botschaft lautet: Von innen sind wir doch alle gleich. D 2001 ∙ R: Ansgar Ahlers ∙ 1‘
12 0
Do 18. September bis Mi 1. Oktober
EURO
Abends in der Stadt
montags bis samstags 14:45 oder 23:00 Uhr sonntags 11:00 oder 12:45 Uhr
Rubika Willkommen auf Rubika, einem Planeten mit einer außergewöhnlichen Schwerkraft. F 2010 ∙ R: Claire Baudéan, Ludovic Habas, Mickael Krebs, Julien Legay, Chao Ma, Florent Rousseau, Caroline Roux, Margaux Vaxelaire ∙ 4‘11
Do 2. Oktober bis Mi 15. Oktober
Die Jugendkriminalität greift auch in Schweden um sich. Eine Jugendgang will einen Herrn überfallen … und wundert sich! Schweden 1998 ∙ R: Per Carlson ∙ OmU · 3‘
Do 2. Oktober bis Mi 15. Oktober
für Privatvorstellungen bis max. 25 Personen mit einem eigenem Film oder einem Film aus dem laufenden Programm Anfragen online auf www.cinema-muenster.de oder unter 0251.37409589
Slim Pickings Der alte Mann ist sooo hungrig, aber die Tomatenpflanze am Küchenfenster will einfach nicht wachsen. Da hat der Mann eine hilfreiche Idee …
Das Ei
Australien 1998 ∙ R: Anthony Lucas ∙ 4‘32
D 1993 ∙ R: Hans Georg Andres ∙ 3‘10
Do 16. Oktober bis Mi 29. Oktober
Do 16. Oktober bis Mi 29. Oktober
Der Film basiert auf der berühmten Duschszene aus Psycho.
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Oktober · · · · · · Zweitausendvierzehn · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·19·
Warendorfer Str. 45 · Münster Mauritz-West · Tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de
Café und Kneipe im Cinema
Gegründet 1968 an der Weseler Straße, seit 1981 am jetzigen Standort. Neben dem Abaton in Hamburg das älteste Programmkino der Republik.
Tel. 0251.30309
Drei Säle: Cinema 1 (158 Plätze), Cinema 2 (58 Plätze), Kurbelkiste (52 Plätze).
Ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm vom Staatsminister für Kultur und Medien und der Film- und Medienstiftung NRW. Barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht. Hörbehinderte: Alle Säle sind mit Induktionsschleifen für Hörgeräte und Infrarot-Tonübertragungsanlagen ausgestattet. Kopfhörer gibt es an der Kinokasse. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf Anfahrt per ÖPNV: Mit den Stadtbus-Linien 2, 10, N83. Die Haltestelle Zumsandestraße liegt fast direkt vor dem Haus. Anfahrt per Auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße 21-25. Parkgebühr 1 € pro angefangener Stunde (max. 8 Euro/Tag). Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet. Anfahrt mit dem Fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Öffnungszeiten der Kinokasse: So ab ca. 10:30 Uhr, Mo-Sa ab ca. 14:45 Uhr, Mi auch 10:00 bis 10:30 Uhr Eintrittspreise: 7,50 € (ggf. Überlängenzuschläge) ErmäSSigungen: 6,00 € für alle an Werktagen (außer Sa) bis inkl. 17:45 Uhr 6,00 € für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a. (außer samstags nach 17:45 Uhr und feiertags) Kino für Kinder: 4,30 € für alle Donnerstag = Premierentag: 5,20 € für alle Filme, die neu starten Schul- und Sondervorstellungen nach Absprache möglich
Adresse und Barrierefreiheit: wie Cinema Sehbehinderte: Die Speisen- und Getränkekarte liegt auch in Brailleschrift vor. Tischreservierungen: wir können leider nur Reservierungen für max. 8 Personen annehmen Öffnungszeiten: Mo-Do 10:00 bis 0:00 Uhr, Fr+Sa 10:00 bis 0:30 Uhr, So 10:00 bis 22:30 Uhr Große Karte: Mo-Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr+Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So 10:00 bis 22:00 Uhr
Sonderöffnungszeiten von Cinema & Café Garbo: Freitag, 3.10. (Einheitstag) erst ab 12:00 Uhr geöffnet Freitag, 17.10. wegen Betriebsversammlung erst ab 15:00 Uhr geöffnet Samstag, 1.11. (Allerheiligen) wie sonntags ab 10:00 Uhr geöffnet
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Das Cinema zeigt
Wochenprogramm
Oktober 2014
ab Do 2.10. Das Cinema zeigt zum Bundesstart BORGMAN [niederl.OmU + dF] 26 Das Cinema zeigt zum Bundesstart LAND DER WUNDER [ital.OmU + dF] 27 Das Cinema zeigt zum Bundesstart YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN [engl.OmU+Voice-over] 28 Kino für Kinder ca. 14:45 WÄCHTER DER WÜSTE 22 ab Do 9.10. Das Cinema zeigt zum Bundesstart EIN GESCHENK DER GÖTTER Das Cinema zeigt zum Bundesstart JACK Kino für Kinder ca. 14:45 NACHTS IM MUSEUM EIN GESCHENK DER GÖTTER
29 30 22
ab Do 16.10. Das Cinema zeigt zum Bundesstart 20.000 DAYS ON EARTH [engl.OmU] 32 Das Cinema zeigt zum Bundesstart DAS GROSSE MUSEUM 34 Kino für Kinder ca. 14:45 DER KLEINE MAULWURF – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER 22 20.000 DAYS ON EARTH
ab Do 23.10. Das Cinema zeigt zum Bundesstart GOOD LUCK FINDING YOURSELF 35 Das Cinema zeigt ARTEHOLIC [teilw. engl.OmU] 36 Kino für Kinder ca. 14:45 MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN 22 Arteholic
ab Do 30.10. Das Cinema zeigt PRAIA DO FUTURO [port.OmU] 37 Das Cinema zeigt zum Bundesstart ZWEI TAGE, EINE NACHT [franz.OmU + dF] 38 Kino für Kinder ca. 14:45 RENNSCHWEIN RUDI RÜSSEL 22
Donnerstag Premierentag! Alle Filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,20!
Cinema & Die Linse
Sondertermine
Mi 1.10. 18:30 Facebook-Wunschfilm: WECHSELZEITEN 23 20:30 Masterschool 2014: THE TEACHER'S COUNTRY 6 22:45 Cinema Nachtschicht: Arthouse Sneak – Pay After #36 23 So 5.10. 11:00 Zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums MUSEUM HOURS 7 Mo 6.10. 20:00 Architektur und Film: VIRIDIANA 8 Mi 8.10. 19:00 Der besondere Film: A WORLD NOT OURS [arab./engl.OmU] 12 22:45 Kurz und Nacht: Deutscher Kurzfilmpreis 2014.2 24 So 12.10. 11:00 Zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums ARTEHOLIC 36 13:00 Der besondere Film: A WORLD NOT OURS [arab./engl.OmU] 12 17:00 Psycho, Film und Analyse: LIEBE 13 Mo 13.10. 18:00 Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE 11 20:00 Architektur und Film: DER GROSSE GATSBY (1976) 8 Mi 15.10. 21:00 Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE 11 22:45 Cinema Nachtschicht: Arthouse Sneak – Pay After #37 23 So 19.10. 11:00 Zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums DAS GROSSE MUSEUM 34 17:00 Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM [hebr.OmU] 12 Mo 20.10. 18:00 Politik im Film – Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST 14 21:00 Mit dem Gleis 22: BJÖRK: BIOPHILIA LIVE [engl.OF] 15 Mi 22.10. 18:30 Geonetzwerk Münsterland: Vortag mit Filmausschnitten GEOINFORMATION IM FILM 24 20:00 Architektur und Film: WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB 9 22:45 Nachtschicht: Schwarzweiss ist die bessere Farbe DAS CABINETT DES DR. CALIGARI mit Live-Musik 10 Do 23.10. 14:30 Kino Kaffeeklatsch mit dem Seniorenbüro St. Mauritz EIN GESCHENK DER GÖTTER 29 18:00 Mit dem Bischöflichen Generalvikariat GOOD MORNING KARACHI [urdu OmU] 13 20:30 Mit roots of compassion im Rahmen der Veganen Woche Münster THE GHOSTS IN OUR MACHINE [engl.OmU] 15 Fr 24.10. Endlich … DIE NEUE LINSE IST FERTIG! So 26.10. 11:00 Zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums FRANCIS BACON – FORM UND EXZESS [engl.OmU] 7 Mo 27.10. 18:00 Politik im Film – Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft MATRIX [engl.OmU] 14 21:00 Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes VERFÜHRT UND VERLASSEN [engl.OmU] 11 Mi 29.10. 18:00 Im Fokus: Hinter den Kulissen von Cannes VERFÜHRT UND VERLASSEN 11 20:00 Architektur und Film: REBECCA 9 Do 30.10. 19:00 Polnischer Film on Tour 3: JACK STRONG [poln./engl./russ.OmU] 16 Fr 31.10. 19:00 Polnischer Film on Tour 3: IDA [poln.OmU] 17 Sa 1.11. 19:00 Polnischer Film on Tour 3: FLYING BLIND [engl.OmU] 17 So 2.11. 19:00 Polnischer Film on Tour 3: LIFE FEELS GOOD [poln.OmU] 18 Mo 3.11. 18:00 Politik im Film – Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft FILM + POLITIK > Linse 11 19:00 Polnischer Film on Tour 3: PAPUSZA [poln./roman.OmU] 18 Mi 5.11. 18:45 Zu den Lateinamerika-Wochen mit Upla e.V. DIESES SCHÖNE SCHEISSLEBEN [span.OmU] > Linse 11 20:45 Zu den Lateinamerika-Wochen mit Upla e.V. HELI [span.OmU] > Linse 11 22:45 Cinema Nachtschicht: Arthouse Sneak – Pay After #38 > Linse 11
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Scarlett, das offizielle Glücksschwein des Cinema, präsentiert:
Kino für Kinder im Cinema im Oktober
Eintritt beim „Kino für Kinder“ im Cinema: 4,30 Euro Geburtstagskinder und ein Elternteil bekommen freien Eintritt! Bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien Eintritt! (nach Voranmeldung) Unser „Kino für Kinder“Faltblatt ist im Cinema und an vielen guten Auslagestellen erhältlich!
Kinderklassiker
Tierisch gut
Museumsfilm für Kinder
Dokumentation über das aufregende Leben einer Erdmännchen-Familie in der Kalahari-Wüste. Der Film erzählt von der Geburt des kleinen Erdmännchens Kolo, seinem Aufwachsen und den täglichen Herausforderungen in der Wüste.
Nachtwächter im Naturhistorischen Museum? Eine gemütliche Art, Geld zu verdienen, dachte sich der Träumer Larry (Ben Stiller). Doch schon seine erste Schicht verläuft turbulenter als geahnt: die Exponate des Museums erwachen zum Leben …
Großbritannien/USA 2008 · R: James Honeyborne ab 0 J., empf. ab ca. 6 J., 83’
USA 2006 · R: Shawn Levy ab 6 J., empf. ab ca. 10 J. · 105’
ab Do 2. Oktober · ca. 14:45 Uhr
ab Do 9. Oktober · ca. 14:45 Uhr
Kinderklassiker
Tierisch gut
Wächter der Wüste
Nachts im Museum
Der kleine Maulwurf – Seine schönsten Abenteuer
Michel muss mehr Männchen machen
Viele lustige und spannende Abenteuer erlebt der kleine Maulwurf mit der lustigen roten Nase auf der Kinoleinwand. Einmal findet er einen riesigen bunten Lutscher und fragt sich, wozu dieser gut sein soll …
Die Dorfbewohner haben Geld gesammelt. Vielleicht könnte man Michel damit nach Amerika schicken? Lina, die Magd findet das zwar eine gute Idee, andererseits tun ihr aber die Amerikaner leid …
Vater arbeitsloser Ägyptologe, Mutter Lehrerin, drei reizende Kinder – die Gützkows könnten eine glückliche Familie sein. Wenn nicht ein Schwein namens Rudi Rüssel die Familienruhe nachhaltig durcheinander bringen würde …
Tschechische Republik 2001 · R: Zdenek Miler ab 0 J. , empf. ab ca. 5 J. · 69’
Deutschland, Schweden 1972 · R: Olle Hellbom ab 0 J., empf. ab ca. 6 J. · 90’
Deutschland 1995 · R: Peter Timm ab 0 J., empfohlem an ca. 8 J. · 97’
ab Do 16. Oktober · ca. 14:45 Uhr
ab Do 23. Oktober · ca. 14:45 Uhr
ab Do 30. Oktober · ca. 14:45 Uhr
Rennschwein Rudi Rüssel
·22· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! September Zweitausendvierzehn ································
Facebook-Wunschfilm
Arthouse Sneak – Pay After! –
Wechselzeiten
Wir machen das Programm, ihr macht den Preis!
Auf dem Weg zum ersten Triathlon. „Die Frage ist nicht, wie schnell man ist … Die Frage ist, warum macht man es überhaupt?“ Jeden Sommer gehen in Hamburg 10.000 Hobbysportler beim weltgrößten Triathlon an den Start. Aus dem einstigen Extremsport ist ein gesellschaftliches Massenphänomen geworden. Zwölf Wochen lang haben der Regisseur Guido Weihermüller und sein Filmteam ein Trainingsprogramm für Triathlon-Anfänger begleitet und sind der Frage nachgegangen, was die Menschen antreibt sich dieser Herausforderung zu stellen. Im Mittelpunkt des Films stehen vier sehr unterschiedliche Frauen, die jede auf ihre Art versuchen die inneren und äußeren Widerstände zu bezwingen. Die Filmemacher »verweben die Wettkampfvorbereitung so geschickt mit den persönlichen Geschichten der vier sehr unterschiedlichen Protagonistinnen, dass man auch als Zuschauer ohne triathletische Ambitionen mitfiebert und mitfühlt.« (Brigitte.de) »Es gab viele emotionale Momente in dem Film, welches mal das Publikum zum Lachen brachte oder eine sehr traurige Stimmung erzeugte. Der Film ist eine ehrliche Dokumentation, die meiner Meinung nach zu den besten Dokumentationen von der Sportart Triathlon zählt.« (Norman in blogathlet.de) Deutschland 2014 · R & Db: Guido Weihermüller · K: Eduard Ebel · ab 6 J. · 95'
Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse Sneak. Im Rahmen der Cinema-Nachtschicht könnt ihr in der Regel am 1. und 3. Mittwoch des Monats um 22:45 Uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. Synchronisiertes hat dabei keine Chance: alle Filme laufen in der Originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen Untertiteln). Weiterhin gilt die Devise Pay After: ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. Schlappe 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“. Einlassmusik mit freundlicher Unterstützung durch Green Hell Records! Zuletzt liefen in der ARTHOUSE SNEAK (mit Durchschnittsnoten): #29 No Turning Back [engl.OmU] 2,28 #30 Viel Lärm um Nichts [dF] 2,62 #31 Sag nicht wer du bist! [franz.OmU] 3,09 #32 Maps to the Stars [engl.OmU] 2,96 #33 Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit [engl.OmU] 2,46 #34 Borgman [niederl.OmU] 2,71 #35 Ein Geschenk der Götter [dF] 2,31 Top in 2014: Good Vibrations [engl.OmU] 1,98 Flop in 2014: Snowpiercer [engl.OmU] 3,15
Nächste ARTHOUSE SNEAK-Termine: #36: Mi 1. Oktober • 22:45 Uhr #37: Mi 15. Oktober • 22:45 Uhr
Mi 1. Oktober • 18:30 Uhr Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
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Kurz und Nacht 14
Deutscher Kurzfilmpreis 2014.2 Vier für den Kurzfilmpreis 2014 nominierte oder ausgezeichnete Filme
Geonetzwerk Münsterland
Geoinformatik im Film
Die Preisträger und Nominierten des Deutschen Kurzfilmpreises 2014 gehen wieder auf Reisen durch die Republik. In drei Programmen präsentieren wir die kleinen Meisterwerke. 13 Filme wurden für die Preise nominiert und sechs von ihnen erhielten schließlich eine Auszeichnung. Wieder sind alle Genres vertreten. In diesem Jahr gibt es viele Geschichten recht ernste und kraftvoll inszenierte Filme. Aber auch ironische und amüsante Filme stehen auf dem Programm.
In seinem mit Ausschnitten aus bekannten Filmen gespickten Vortrag bietet Dr. Thomas Bartoschek eine Tour durch die ehemalige Science Fiction der Geoinformatik und zeigt uns zwischenzeitlich Vertrautes als Zukunftsvision in älteren Filmen. Eine unterhaltsame Stunde!
Short Film: Ein Kurzfilmmanifest. Deutschland 2013 · R & S: Olaf Held · Fiction · 2‘30
Sunny: Hajo denkt nicht lange nach, bevor er jemand anderem die Fresse poliert. Er ist 19, hochgradig aggressiv und vor einem halben Jahr Vater geworden. Anstatt wie früher mit seinen Freunden eine gute Zeit zu haben, muss er sich nun um seinen Sohn kümmern. Deutschland 2013 · R & Db: Barbara Ott · Fiction · 29‘
Die Geoinformatik entwickelt als Teilgebiet der Informatik Methoden, Werkzeuge und Softwarekomponenten zur Modellierung, Analyse und Visualisierung von Geoobjekten, um auf der Basis von Geodaten fachspezifische Geoinformationen zu gewinnen.
Kiran: Die Geschichte von Kiran, der gemeinsam mit seiner Mutter in einer Jurte in den Pyrenäen lebt. Sein größter Wunsch ist es, auf eine öffentliche Schule zu gehen, um endlich lesen und schreiben zu lernen …
Mi 22. Oktober • 18:30 Uhr Eintritt: 5 Euro
Mi 8. Oktober • 22:45 Uhr
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Nashorn im Galopp: Bruno macht sich auf die Suche nach der „Seele der Stadt“. Er sammelt Muster, Oberflächen und Räume, anhand derer er uns einen neuen Blickwinkel auf die Stadt verschafft. Deutschland 2012 · R: Erik Schmitt · Fiction · 15‘
Deutschland 2012 · R & Db: Bettina Timm, Alexander Riedel · Doku · 30‘
DIE LINSE
Oktober Zweitausendvierzehn
Gesamtlänge: 79'
Oktober Zweitausendvierzehn
DIE LINSE
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Borgman Ein verstörendes und zum Brüllen komisches Märchen der sehr düsteren Art Situation könnte sich ein ganz normaler Thriller entwickeln, aber so leicht lässt Warmerdam den Zuschauer nicht davonkommen. Schon bald kippt die Stimmung nicht nur ins noch viel düstere, sondern gleichzeitig auch ins makaber Komische, Satirische und vor allem mysteriös Phantastische. Die drei Kinder entdecken den wie ein Geist durchs Haus huschenden Borgman lange vor ihrem Vater und halten ihn für einen Zauberer, bevor er anfängt ihnen düstere Märchen zu erzählen. Und die Mutter findet sich immer mehr hin- und hergerissen zwischen Angst, Irritation, Wut auf ihren Mann und sexueller Anziehung zu dem wilden Fremden. Am Ende wird man sich fragen, ob man Borgman (Jan Bijvoet) nicht besser hätte schlafen lassen sollen. Unsanft wird er zu Beginn des neuen Filmes von Alex van Warmerdam (Abel; De Noorderlingen) geweckt und ist sogleich auf der Flucht. Scheinbar möchte er im Haus der Familie von Richard (Jeroen Perceval) und Marina (Hadewych Minis) nur ein Bad nehmen; doch schnell ist Richard provoziert und verprügelt den vermeintlichen Landstreicher, der sich dann im Schutz der Nacht ins Haus zurückschleicht und von Marina im Gartenhaus untergebracht wird. Aus dieser
»Alex van Warmerdams surrealer Home-InvasionSchocker ist eine vor Überraschungen sprühende, verstörende Fabel, die unter die Haut geht – ein vielschichtiges, wüstes und ungemein böses Genre-Glanzstück.« (Carsten Baumgardt, filmstarts.de) »Wer klare, einfach gestrickte Filme mit einer eindeutigen, unmissverständlichen Botschaft mag, sollte einen großen Bogen machen um Borgman. Denn klar ist im Film von Alex van Warmerdam nur wenig. Wenn man ihm hingegen eines nicht vorwerfen kann, dann dass er vorhersehbar sei oder mit Klischees arbeite. Von der ersten Sekunde an lässt der Film den Zuschauer im Ungewissen und ist ihm immer einen Schritt voraus. […] Doch sollte man ihn einfach auf sich wirken lassen. Dann entfaltet er nämlich einen Nachhall, der über die scheinbar absurden und sinnlosen Ereignisse hinausgeht. Alex van Wamerdam ist ein verstörender, aber gleichermaßen faszinierender Film gelungen, der irritiert, aber auf jeden Fall nicht loslässt.« (outnow.ch) Niederlande/Belgien/Dänemark 2013 · R & Db: Alex van Warmerdam K: Tom Erisman • Mit Jan Bijvoet, Hadewych Minis, Jeroen Perceval, Sara Hjort, Eva van de Wijdeven u.a. · niederl.OmU + dF · 113'
Ab Do 2. Oktober im Wochenprogramm 26
Oktober Zweitausendvierzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Land der Wunder »Wenn man in der Lage ist, Verständnis für sich selbst und das eigene Scheitern zu empfinden, ist das eine Art von Glück.« (Regisseurin Alice Rohrwacher) Gelsominas Familie lebt eine strenge, aber liebevolle Utopie auf dem Land. Die Bienenzucht auf dem einsamen Bauernhof in der Toskana ist harte Arbeit, aber Gelsomina und ihre zahlreiche Familie halten an ihrem Traum vom Leben auf dem Land fest. Für den Vater (Sam Louwyck) ist die zwölfjährige Tochter Gelsomina (Maria Alexandra Lungu) der Liebling. Sie hat eine ganz besondere Beziehung zu den Bienen und übernimmt die Verantwortung für die Honigproduktion. Aber manchmal wäre sie gerne einfach nur sie selbst und wünschte sich, so zu leben wie ihre Freundinnen auch. In diesen Momenten wird ihr die familiäre Welt zu eng. Auch von außen wird die scheinbar heile Welt bedroht, denn eine neue EU-Richtlinie stellt den Imkerbetrieb in Frage. Die zufällige Begegnung mit der faszinierenden Moderatorin Milly Catena (Monica Bellucci) aus der TV-Sendung „Land der Wunder“ lässt bei Gelsomina Hoffnung auf eine Lösung aufkommen – für den Hof und für sie selbst.
»LAND DER WUNDER ist ein Film, der vom Landleben erzählt und von der besonderen Liebe zwischen einem Vater und seinen Töchtern. Er handelt aber auch von fehlenden Söhnen, von Tieren und von kleinen Leuten, die im Fernsehen wohnen. Es ist ein Film, in dem man den Dialekt aus Viterbo spricht, aber die Charaktere auch mal auf Französisch oder Deutsch antworten, wenn sie sauer sind. LAND DER WUNDER ist auch ein Märchen.« (Regisseurin Alice Rohrwacher)
»Eine der schönsten Coming-of-Age Geschichten, die es seit langem gab. Von der Geschichte selbst einmal abgesehen, sind es vor allem der Ton und das immerwährend Mystische, das diesem Film seinen geheimnisvollen Kern geben. Und dieser Kern liegt eindeutig im Weiblichen. Vor allem die junge Protagonistin scheint ein tiefes Gespür für das Land und die Bienen zu haben, das sich nur mit einer Art überlieferter Weisheit vergleichen lässt, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird.« (Beatrice Behn, kino-zeit.de) »In diesem LAND DER WUNDER wird das Erwachsenwerden zu einem mutigen Grenzgang zwischen ganz unterschiedlichen Welten.« (programmkino.de) LE MERAVIGLIE · Italien/Deutschland 2014 · R & Db: Alice Rohrwacher · K: Hélène Louvart • Mit Alba Rohrwacher, Maria Alexandra Lungu, Sam Louwyck, Sabine Timoteo, Monica Bellucci u.a. · ital.OmU + dF · 110' '
Ab Do 2. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Yaloms Anleitung zum Glücklichsein Dokumentarfilm, der Biographisches aus dem Leben des Psychiaters und Bestsellerautors Irvin D. Yalom mit seinen An- und Einsichten verknüpft
Seit über 50 Jahren sind Irvin D. Yalom („Und Nietzsche weinte“) und seine Frau Marylin verheiratet, bereits in ihrer Jugend lernten sie sich kennen. Seitdem führen sie eine tiefe und harmonische Beziehung mit allen Höhen und Tiefen auf Augenhöhe. Er lebt den Zuschauenden die intime Verbundenheit mit einem anderen Menschen direkt vor, deren Wichtigkeit er uns im Film erzählt, denn „wir alle sind mit Gefühlen der Isolation konfrontiert, wir alle möchten unser einsames Ich in einem Wir verschmelzen”. Das Werk von Irvin D. Yalom, dem einflussreichsten Psychotherapeuten der USA, dreht sich um menschliche Beziehungen und den Wert der Selbsterkenntnis. Und auch der Film YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN bietet dabei mehr als eine klassische Biographie: Yalom nimmt die Zuschauenden mit auf eine existentielle Reise durch die vielen Schichten der menschlichen Psyche. In der Rolle des Reiseleiters teilt er seine Einsichten und gewährt tiefe Einblicke in sein eigenes Seelenleben. 28
»Irritierend ist der Filmtitel YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN. Die plakative Formulierung passt nicht zu dem, was der Film vermittelt. Hier geht es nicht um aufbereitete Hilfestellung für Glücksucher, sondern Einblicke in Leben und Wirken des Protagonisten. Der internationale Titel Yalom's Cure, bei dem „Cure“ sowohl für die Heilmethode als auch die eigene Heilung stehen kann, trifft mit seiner Doppeldeutigkeit dagegen pointiert sowohl Yaloms therapeutischen Ansatz als auch Sabine Gisigers Annäherung über den Menschen Irvin D. Yalom, der wortgewandt, ruhig und gelassen seine eigene Biographie ganz im Zeichen der Selbsterkenntnis zur Analyse heranzieht. Im Familienleben zeigen sich die Einblicke in die Praxis Yalomscher Lebensphilosophie. Hier präsentiert sich ein Paar, das mit fundierter Liebe und gegenseitigem Respekt seit 60 Jahren verheiratet ist und im Privaten seine Beziehung immer an die erste Stelle setzt.« (Anke Teuber, programmkino.de)
YALOM'S CURE · Schweiz 2014 · R & Db: Sabine Gisiger · K: Helena Vagnières, Matthias Günter, Tim Metzger, Stefan Zuber · ab 0 J. · engl.OmU + dt. Voice-over · 77'
Ab Do 2. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Ein Geschenk der Götter Charmante und kluge Mutmacher-Komödie zwischen Jobcenter und Theaterbühne Aus heiterem Himmel verliert die Schauspielerin Anna (Katharina Marie Schubert) ihre Anstellung an einem kleinen Stadttheater. Eben noch auf der Bühne findet sie sich nun in der Tristesse des örtlichen Jobcenters wieder. Auf Drängen ihrer theaterbegeisterten Sachbearbeiterin über-
»Ich wollte schon länger einen Film machen, der zum einen im Theatermilieu spielt und der sich gleichzeitig mit der grundsätzlichen Frage „Wer steht im Rampenlicht der Gesellschaft, wer nicht, und warum ist das so?“ beschäftigt. (…) In unserem Film erobern sich am Ende die Verdrängten, Ausgeschlossenen und Unbequemen diese Bühne zurück. Das Theater macht aus den gesellschaftlichen Verlierern strahlende Helden. Sie triumphieren über die ihnen angetane und durch sie selbst tolerierte Ausgrenzung, weil sie die bestehenden Verhältnisse eben nicht länger als das Maß aller Dinge anerkennen.« (Regisseur Oliver Haffner) Deutschland 2014 · R & Db: Oliver Haffner · K: Kaspar Kaven • Mit Katharina Marie Schubert, Adam Bousdoukos, Paul Faßnacht, Katharina Hauter, Rainer Furch, Marion Breckwoldt, Maik Solbach, Rick Okon, Canan Kir, Luise Heyer, Eva Löbau u.a. · 104'
Ab Do 9. Oktober im Wochenprogramm Am Do 23. Oktober • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch nimmt sie die Leitung eines Schauspielkurses für acht „schwer Vermittelbare“ Langzeitarbeitslose (u.a. Adam Bousdoukos aus Soul Kitchen). Trotz gewaltiger Widerstände gegen die verpflichtende Bildungsmaßnahme formt sich aus den frustrierten Einzelkämpfern zunehmend eine eingeschworene Gruppe, mit der Anna „Antigone“ inszeniert. Überraschend kommt in die privaten Dramen der Teilnehmer immer mehr Bewegung und auch Anna erlebt einen Neuanfang, mit dem sie so nicht gerechnet hat. Mit Leichtigkeit und Ehrlichkeit erzählt Regisseur Oliver Haffner die tragisch-komische Geschichte einer Gruppe gesellschaftlicher Außenseiter, die alle in einer beruflichen und persönlichen Krise stecken. Mit der magischen Kraft des Theaters und durch die Erfahrung von Gemeinsinn erobern sie sich ihre Würde und Selbstachtung zurück. Oktober Zweitausendvierzehn
Am Do 23. Oktober • 14:30 Uhr mit dem Seniorenbüro St. Mauritz
Kino Kaff eeklatsch Jeden vierten Donnerstag im Monat laden wir Menschen in den „besten Jahren“ zu einem ausgewählten Film sowie Kaffee und Kuchen zum Sonderpreis. Es stehen Rollstuhl-Plätze zur Verfügung, die Hörbehindertenanlage kann mit Hörgerät oder einem hauseigenen Kopfhörer genutzt werden. Seniorinnen und Senioren zahlen für den Film ohne Café-Besuch 5,20 Euro, für den Film inklusive Heißgetränk und wahlweise Pflaumen- oder Käsekuchen 8,00 Euro.
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Jack Jack schmeißt den Haushalt. Er weckt seinen kleinen Bruder auf. Macht das Essen. Läuft zur Schule. Viel für einen 10-jährigen Jungen … Jack ist zehn Jahre und noch nicht lange im Heim. Es ist Sommer. Die Vorfreude auf die Ferien ist groß. Doch am letzten Schultag wird er nicht abgeholt. Seine Mutter Sanna (26) ruft an und vertröstet ihn. Jack bleibt mit Danilo und den Erziehern allein zurück. Es kommt zum Streit, bei dem er seinen Mitbewohner verletzt. Verängstigt läuft er nach Hause, um Schutz bei seiner Mutter zu suchen. Doch niemand macht ihm die Tür auf. Sanna ist nicht da. Nachdem Jack seinen sechsjährigen Bruder Manuel von einer Freundin »Bedingungslos folgt die mobile Kamera den Gängen des Jungen, heftet sich ihm immer wieder an die Fersen, zeigt ohne zu große dramatische Zuspitzungen die Verlorenheit des Kindes, sein ungeheures Verantwortungsgefühl, die Verzweiflung und die immer wieder aufscheinenden Hoffnungsschimmer, die Jack seine Reise überstehen lassen. [...] Ivon Prietzckers engagiertes, niemals übertriebenes und völlig glaubwürdiges Spiel verleiht diesem Film das gewisse Etwas, das dafür sorgt, dass man diese Geschichte nicht so schnell vergisst.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
abgeholt hat, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Mutter. Über mehrere Tage ziehen sie durch die Stadt und folgen ihrer Spur. Dabei scheint es niemandem aufzufallen, dass sie ganz allein sind. Eines Nachts brennt Licht in ihrer Wohnung. Jack und Manuel rennen nach Hause, wo ihre Mutter sie in die Arme schließt. Gemeinsam essen sie zu Abend. Jack versucht sich mitzuteilen, doch Sanna hört nicht zu … 30
»Es ist die Sichtweise eines Kindes, die man selten bis nie im deutschen Kino so sieht: Ungeschönt, desillusioniert und dennoch durch die bedingungslose Nähe und Zärtlichkeit für Jack ungeheuer faszinierend. Wie gebannt folgt man dem Weg des Jungen, bangt und hofft mit ihm, wird immer wieder aufs Neue enttäuscht, ohne dabei Sanna moralisch zu verurteilen. Eine Balance, die kaum ein Film mit solch einem schwierigen Thema jemals derart gekonnt hinbekommt. Ein Meisterwerk!« (FBW Prädikat Besonders wertvoll) Deutschland 2014 · R: Edward Berger · Db: Edward Berger, Nele MuellerStöfen · K: Jens Harant • Mit Ivo Pietzcker, Georg Arms, Luise Heyer, Nele Mueller-Stöfen, Vincent Redetzki u.a. · ab 6 J. · 102'
Ab Do 9. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
20,000 Days on Earth Erinnerung? Fiktion? Wirklichkeit? Das kunstvoll verrätselte Porträt des Kult-Musikers Nick Cave. »Das feinsinnigste Rockstar-Biopic überhaupt … wunderschön fotografiert.« (Sight and Sound) »Iain & Jane konnten ohne große Kompromisse eingehen zu müssen, das umsetzen, was sie wollten. Es hat mir den Glauben an den Film wiedergegeben! Denn die meisten Filme sind voller Kompromisse. Das liegt in der Natur des Filmemachens. Ich glaube, beiden wurde viel Freiheit gegeben, um das Exzentrische, das Mehrdeutige zuzulassen. Die Szenen bekamen die nötige Ruhe, sich entwickeln und atmen zu können. Der Film hat dadurch eine betörende Atmosphäre.« (Nick Cave) »Nick Cave hat den melancholisch-komischen Kommentar geschrieben, der durch den fiktiven Tag führt. Die Scheibenwischer des Jaguars geben den Takt vor, die Lichter der Stadt verschwimmen im Regen, die Bilder sind gewaltig und die Musik rockt: Poetisch angemessener kann ein Musiker-Biopic kaum sein.« (Julia Teichmann, DOK.fest München)
Es ist der 20.000ste Tag im Leben von Nick Cave – er beginnt mit einem Weckerklingeln und endet mitten in seiner Seele. Was bedeutet es, sich ununterbrochen im kreativen Prozess zu befinden? Wie füllt man sein Leben fernab der Bühne und was geschieht bei dem Schritt darauf? Und woraus besteht ein Leben gerade rückblickend überhaupt? Auf der Couch eines Therapeuten oder im Auto mit Wegbegleitern wie Kylie Minogue und Blixa Bargeld nähert sich Nick Cave solch essentiellen Fragen. Der Blick in das Innenleben dieser Ikone liefert schließlich magische und beglückende Einsichten in das menschliche Dasein. Dabei bleibt zu jeder Zeit unklar, ob es sich um gefilmte Realität oder geniale Inszenierung handelt. Das Kinodebüt des Künstlerduos Iain & Jane ist ein sorgfältig durchkomponiertes, Genresprengendes Werk, changierend zwischen Doku und Fiktion. 32
»Eine der originellsten Dokumentationen über einen Musiker seit langer Zeit und uneingeschränkt empfehlenswert – dank Caves Humor und Unverblümtheit auch für Nichtfans sehenswert.« (Christian Ihle, taz.de)
Großbritannien 2014 · R & Db: Iain Forsyth, Jane Pollard · K: Erik Wilson Musik: Nick Cave, Warren Ellis · ab 6 J. · engl.OmU · 97'
Ab Do 16. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
16.QUEERSTREIFEN Lesbisch-schwul-queere Filmtage in Münster Do 6. – So 9. Nov. 2014
Oktober Zweitausendvierzehn
Programmkino Cinema
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Das groSSe Museum Eine intensive und humorvolle Reise in die faszinierende Welt des Kunsthistorischen Museums in Wien
»Ein Mann fährt, verfolgt von einer wunderbar dahingleitenden Kamera, auf einem Tretroller durch die endlosen Gänge des Kunsthistorischen Museums Wien - und stoppt vor einem Kopierer. Sinnlicher kann man den Spagat zwischen Kultur und Bürokratie kaum visualisieren. Und der Film ist voll solch ironisch gebrochener Anspielungen, liebenswert gezeichneter Protagonisten, die mit Herzblut Kunstobjekte bewahren. Dem Regisseur gelingt ein informativ-witzig-intelligenter Blick hinter die Kulissen eines großen Museums, das sich im internationalen Wettbewerb behaupten muss.« (Jurybegründung Caligari-Filmpreis des Internationalen Forums des Jungen Films der Berlinale 2014) Der Kinodokumentarfilm DAS GROSSE MUSEUM ist ein neugieriger, verschmitzt humorvoller Blick hinter die Kulissen einer weltberühmten Kulturinstitution. Über zwei Jahre hat sich Regisseur Johannes Holzhausen im Kunsthistorischen Museum in Wien mit seinem Filmteam umgesehen. In aufmerksamem „Direct-Cinema“-Stil – kein Off-Kommentar, keine Interviews, keine Begleitmusik – beobachtet der Film die vielgestaltigen Arbeitsprozesse, die daran mitwirken, der Kunst ihren rechten Rahmen zu geben. Die Kette ineinander greifender Rädchen reicht von der Direktorin zum Reinigungsdienst, von den Transporteuren zur Kunsthistorikerin. Der Film zeigt routinierte Handgriffe, vor allem aber lebhafte Mikrodramen, in denen die Arbeitskräfte als Protagonistinnen und Protagonisten hervortreten. So entsteht nicht nur das Porträt einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt DAS GROSSE MUSEUM auch weiter reichende Fragen: Wie lässt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemäßen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen? 34
»(Holzhausen) bleibt dabei zwar stets auf Distanz, verrät aber doch seine Sympathien. Und findet vor allem immer wieder pointierte, ironische Bilder, die viel darüber erzählen, welch Pragmatismus notwendig ist, um die Institution Museum nach außen so perfekt und organisiert erscheinen zu lassen.« (Michael Meyns, programmkino.de) Österreich 2014 · R: Johannes Holzhausen · Db: Johannes Holzhausen, Constantin Wulff · K: Joerg Burger, Attila Boa · ab 0 J. · 94'
Ab Do 16. Oktober im Wochenprogramm Am So 19. Oktober • 11.00 Uhr im Rahmen des unautorisierten Begleitprogramms zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums Oktober Zweitausendvierzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Good Luck Finding Yourself Von der 68er-Ikone und Protagonistin der freien Liebe zur Privatperson, die ihre Essenz wieder finden will. »Ein Sohn, eine Mutter, der nahe Tod: Ein sehr persönlicher Film, in dem auch Winzenburg als Kameramann immer wieder angesprochen wird von seinen Protagonisten; und sich auch einmal mit einem Schwenk in einen Spiegel selbst zeigt. Ein zärtlicher Film, eine Art Abschied von der schwerkranken Mutter, die wiederum versucht, Abschied vom Leben und der Welt zu nehmen. Und zugleich – und wie bewusst oder unbewusst dies einfließt, bleibt stets unklar –: zugleich ist dieser Film entlarvend, er entblößt einen Lebensentwurf, der die ständige Suche beinhaltet, für das Finden aber keinen Raum hat.« (Harald Mühlbeyer, kino-zeit.de)
Nach ihrer Krebsdiagnose reist die Autorin Jutta Winkelmann nach Indien, begleitet von ihrem langjährigen Freund, dem Kommune-1-Aktivisten und Dschungelcamp-Bewohner Rainer Langhans und weiteren Mitgliedern ihrer Münchner Lebensgemeinschaft, dem sogenannten „Harem“. Vom Himalaya über die Totenstadt Varanasi bis nach Kerala verläuft die Route, begleitet von innigen Momenten, intensiven Ashram-Erfahrungen, gesundheitlichen Krisen und Fast-Zerwürfnissen. Der näher rückende Tod als Anlass, das pure Sein als Motivation und die Reise als Hommage an unsere Existenz: Inmitten von Gurus, GangesPilgern, Sari-Händlern und heiligen Kühen fasst Winkelmann den Entschluss, „wieder lebendig zu werden“. Mit Winkelmanns Sohn, dem Regisseur des Films Severin Winzenburg, begibt sich die Reisegruppe auf eine aufregende Suche nach heilenden Erfahrungen – an einem Ort, der wie kein anderer für die Ursprünge unserer Existenz steht. Aus den gesellschaftspolitischen Schlagzeilen, die die Gruppe in der Vergangenheit gemacht hat, ist eine „Revolution des Inneren“ geworden. Oktober Zweitausendvierzehn
»Severin Winzenburgs Dokumentation der spirituellen Reise seiner todkranken Mutter ist ein poetischer Film, der trotz des ernsten Themas, trotz der Privatheit, die genau richtige humorvolle Distanz findet.« (Filmfest München) Deutschland 2014 · R, Db & K: Severin Winzenburg · ab 6 J. · 95'
Ab Do 23. Oktober im Wochenprogramm 35
Das Cinema zeigt
Arteholic Kier lebt für die Kunst. Für Kier ist Kunst Leben. Kier ist Kunst. Regisseur Hermann Vaske begleitet Udo Kier auf einer Reise durch die legendären Tempel der Moderne: Das Frankfurter Städel, das Museum Ludwig in Köln, das Kunstmuseum in Bonn, den Hamburger Bahnhof in Berlin, das Louisiana Museum bei Kopenhagen, das Centre Pompidou in Paris. Er trifft auf viele alte Freunde und
Weggefährten. Mit ihnen begibt er sich auf einen Trip durch die Welt der Kunst. Udo Kier und seine Freunde lassen den Zuschauer teilhaben an persönlich Erlebtem. Geschichten, die so noch niemand zuvor gehört hat. Kier erzählt von seiner Zeit mit Andy Warhol und den rauschenden Feiern zwischen New York und Rom, oder wie er mit der Künstlerin Rosemarie Trockel gegen den Abriss des Kölner Kunstforums protestierte. Dabei verbindet er seine persönliche Sicht mit ausgewählten Kunstwerken und macht sie zusammen mit seinen Gesprächspartnern für die Zuschauer erlebbar. Nicht aus der Perspektive eines Kunsthistorikers, sondern aus der eines Arteholics. 36
»Der Film ist natürlich kein Ausbund an Albernheit. Vielmehr eine klug zusammengestellte eigene Art von Performance-Kunst, in der mit Heiterkeit die Kunst betrachtet wird. Und die Kunst als Anlass zur Heiterkeit genommen wird. Und wie Udo Kier selbst das missing link ist zwischen Hochkultur und niederem Vergnügen, zwischen Elitenkunst und Populärtrash, so verbindet auch ARTEHOLIC diese Sphären, deren Trennung es niederzureißen gilt.« (Harald Mühlbeyer, kino-zeit.de) »Die wahre Faszination für ARTEHOLIC bleibt dennoch wohl vor allem jenen vorbehalten, die ein Interesse für moderne Kunst und/oder den Künstler Udo Kier mitbringen. Trotz der rahmenden narrativen Struktur ist ARTEHOLIC kein Film, der eine Geschichte erzählt, mit der ein themenfremdes Publikum zu fesseln wäre. Vielmehr setzt ARTEHOLIC eine Ader für den visuellen, den ästhetischen Genuss voraus und eine Bereitschaft, Kunst auch an unerwarteten Stellen zu entdecken. Bilder, Skulpturen und Performances sind die Protagonisten dieses Films, die sowohl für sich selbst sprechen als auch mit den menschlichen Figuren in einen Dialog treten. ARTEHOLIC ist Kunst, ohne Frage. Kunst über Kunst über Kunst. Und wie jede Kunst, ist sie nicht jedem gleichermaßen zugänglich.« (Sophie Charlotte Rieger, programmkino.de) Deutschland 2014 · R & Db: Hermann Vaske · K: Patricia Lewandowska, Miona Bogovic • Mit Udo Kier, Lars von Trier, Rosemarie Trockel, Udo Kittelmann, Marc Brandenburg, Jonathan Meese, Marcel Odenbach, Nicolette Krebitz, Max Hollein, Tobias Rehberger, Nikolaus Hirsch u.a. · ab 0 J. · teilw. engl.OmU · 86'
Ab Do 23. Oktober im Wochenprogramm Am So 12. Oktober • 11:00 Uhr: Vorpremiere im Rahmen des unautorisierten Begleitprogramms zur Wiedereröffnung des Westfälischen Landesmuseums Oktober Zweitausendvierzehn
Das Cinema zeigt
Praia do Futuro Berlinale-Wettbewerbsbeitrag über eine schwule Liebe »zwischen Brasilien und Deutschland, Mut und Angst, Aufbruch und Schiffbruch.« (Blickpunkt:Film) Der 24jährige Brasilianer und Rettungsschwimmer Donato verliebt sich in den Deutschen Konrad. Er hat Konrad im Meer vor Fortaleza am Praia do Futuro vor dem Ertrinken gerettet und folgt ihm nach Berlin. Fern der Heimat muss er mit seinem neuen Leben klar kommen und schwankt zwischen Verwirrung und Befreiung. Er bricht alle Kontakte nach Hause ab. Acht Jahre später reist Donatos jüngerer Bruder Ayrton ihm nach. Er will eine Antwort auf die Frage, warum Donato, der immer sein Held gewesen ist, ihn verlassen hat.
»Auch wenn es im Lauf dieser cross-kulturellen Liebesund Brüdergeschichte zwei Kontinente zu überbrücken gilt, geht es dem Regisseur hier nicht primär um die Erfahrung eines „Clash of Culture“ oder um kulturelle Fremdheit: Sowohl Donato als auch Konrad sind als Vertreter einer welt- und sprachgewandten Thirtysomething-Generation gezeichnet, der die persönliche Entfaltung wichtiger ist als das Verwurzeltsein an einem (filmdienst.de) bestimmten Ort.«
»Den Mut zu haben, alles hinter sich zu lassen und sein Leben neu zu erfinden, war der Kern von PRAIA DO FUTURO. Dies ist etwas, was wir uns alle wünschen, aber uns oft nicht trauen. Vielleicht, weil wir so vieles zurück lassen müssten, um den Sprung zu wagen. Der Film zeigt Figuren, die den Mut haben, diesen Sprung zu wagen, den Schritt ins Unbekannte zu machen. Das Gefühl dies zu tun, ist im Titel des Films selbst wiederzufinden – Futuro, Zukunft, vorwärts gehen.« (Regisseur Karim Aïnouz)
»Ein Film über das Wasser und die Liebe, über die Lust, sich fallen zu lassen, ganz einzutauchen in einen anderen Menschen und eine neue Welt. Selten sah man Berlin auf der Leinwand in so abgrundtief tristen und zugleich berückend schönen Aufnahmen, ein wenig verliert sich der Film darin, aber man lässt sich von diesem Bilderstrom gern ein Stück mittragen.« (Lars-Olav Beier, Spiegel Online) Brasilien/Deutschland 2014 · R: Karim Aïnouz · Db: Karim Aïnouz, Felipe Bragança K: Ali Gözkaya • Mit Wagner Moura, Clemens Schick, Jesuita Barbosa, Savio Ygor Ramos, Sophie Charlotte Conrad u.a. · mehrspr.OmU · 106'
Ab Do 30. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Zwei Tage, eine Nacht »Makelloses Kino mit humanistischem Mehrwert – ohne moralischen Zeigefinger! Einer der ganz wichtigen Filme in diesem Jahr« (programmkino.de) von Jean-Pierre und Luc Dardenne
An diesem Wochenendes steht für Sandra (Marillon Cotillard), die sich gerade erst von einer Depression erholt hat, alles auf dem Spiel. Denn ihr Chef stellt die Belegschaft vor die Wahl: entweder Sandra geht oder sie müssen auf ihre begehrte Bonuszahlung verzichten. Bis zur Abstimmung bleiben Sandra und ihrem Mann Manu ZWEI TAGE, EINE NACHT Zeit, ihre Kolleginnen und Kollegen zu überzeugen, das sie bleiben kann.
»Der Hintergrund ist natürlich die soziale und ökonomische Krise, in der sich Europa gegenwärtig befindet. [...] So richtig nahm das Projekt aber erst Gestalt an, als wir eine klarere Vorstellung von den beiden Hauptfiguren hatten, dem Ehepaar Sandra und Manu, die trotz widriger Umstände zueinanderhalten.« (Regisseur Luc Dardenne) 38
»Wir haben uns ganz bewusst für ein kleines Unternehmen entschieden, in dem die Zahl der Angestellten nicht ausreicht, um sich gewerkschaftlich zu organisieren. Wäre es uns darum gegangen, die Geschichte eines Kampfs gegen einen klar definierten Feind zu erzählen, so wäre ZWEI TAGE, EINE NACHT ein ganz anderer Film geworden. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass das Ausbleiben einer kollektiven Reaktion, eines offenen Widerstands gegen die perfide Abstimmungsalternative auch den generellen Mangel an Solidarität in unserer Zeit offenbart.« (Regisseur Jean-Pierre Dardenne) »„Sandra“ oder „Bonus“ – knapper und treffender als Jean-Pierre und Luc Dardenne kann man die wirtschaftliche Krise kaum aufs Menschliche herunterbrechen. Seit drei Jahrzehnten drehen die belgischen Filmemacher vor allem Sozialdramen und haben dabei dieses Genre mit dem hässlichen grauen Etikett gründlich erneuert. Sie zeigen nicht nur, wie die Welt um uns herum ist: alltäglich, traurig, manchmal richtig schlimm und dann wieder unerwartet wunderschön. Sie hängen auch mit der Kamera an ihren Protagonisten und folgen jeder scheinbar noch so nichtigen Bewegung. Dabei sind alle Details so durchdacht, bis das Ergebnis völlig selbstverständlich wirkt und dennoch überwältigende Wirkung hat.« (Wenke Husmann, Zeit Online) DEUX JOURS, UNE NUIT · Belgien/Frankreich/Italien 2014 · R & Db: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne · K: Alain Marcoen • Mit Marion Cotillard, Fabrizio Rongione, Pili Groyne, Simon Caudry, Catherine Salée u.a. · franz.OmU + dF · 95'
Ab Do 30. Oktober im Wochenprogramm Oktober Zweitausendvierzehn
Ab Do 26. Juni im Cinema
Oktober Zweitausendvierzehn
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Ab 26. JUNi im Cinema
AB 02.10. IM KINO
WWW.BORGMAN-FILM.DE