Das Monatsprogramm für Januar 2015 im Cinema Münster
Politik im Film Weimarer Republik Holocaust Psycho, Film und Analyse Musikfilm mit Gleis 22, Queer Monday Schulkino-Wochen Der besondere Film Kino Kaffeeklatsch Kurzfilme zu TTIP Arthouse Sneak Kino für Kinder
WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. ab 22. Januar im Cinema DIE LINSE: unterstützt von der
DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de
Das Cinema:
Mitglied bei
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DIE LINSE +
Januar Zweitausendf端nfzehn
Münster, 16. Dezember 2014
EINE TaUBE SITZT aUF EINEM ZWEIG UND DENKT üBER DaS LEBEN NaCH (S. 24)
GUTEN TaG! Gute Jahre – schlechte Jahre. 2014 war für uns letzteres. Obwohl wir so viele Filme wie nie zuvor zeigten (um die 540 Filmprogramme), hatten wir den schlechtesten Kinobesuch seit Jahren, ungefähr 10 Prozent weniger als 2013. Damit könnten wir noch ganz gut leben, wäre nicht jeder sechste Gast bei uns in Grand Budapest Hotel gewesen. Nicht wegen des Films – den mögen wir sehr und freuen uns, dass ihn so viele sehen wollten! – eher wegen der vielen anderen Filme, die teilweise sehr wenig Interesse fanden. Wir betrachten unsere Art, Kino zu machen, weiterhin als kulturellen Widerstand: Als Ort gegen eine Mainstreamisierung des Geschmacks, als Raum für Diskurse, als eine der wenigen münsterschen Einrichtungen, in der mit Kirchen gleichermaßen zusammengearbeitet wird wie mit Linken, in der jüdische Fragen genauso thematisiert werden wie muslimische oder atheistische, in der queere Lebensentwürfe genauso ihren Platz haben wie der Wickeltisch in der Zwittertoilette. Von daher erwarten wir kein Millionenpublikum bei uns – das würde uns wohl verunsichern. Wir würden uns aber freuen, wenn die eine oder andere Filmperle, die wir nach Münster holen, die Beachtung bekommen würde, die sie verdiente. Schon seit Jahren fragen wir uns aber auch, ob wir unser potentielles Publikum überhaupt erreichen, ob wir in dem medialen Angebot der Stadt nicht untergehen. Oder ob wir neben DIE LINSE, unserem EMailing und dem Facebook-Auftritt, der Werbung in der KINOaktuell, der na dann und der Tageszeitung unsere Öffentlichkeitsarbeit anders ausrichten müssen? Immerhin geben wir für Werbung über 7.000 Euro im Monat aus und wir fragen uns manchmal: wofür? Wer also gute Tipps für uns hat: her damit!
Filmschaffende im Januar
IM CINEMa ZU GaST
So 25.1. > s. S. 30 Regisseur Burhan Qurbani zu WIR SIND JUNG. WIR SIND STaRK.
Im Januar kann man wieder jede Menge Entdeckungen bei uns machen. Für Schülerinnen und Schüler haben wir das französischsprachige Jugendfilmfestival Cinéfête (S. 22) und die Schulkinowochen (S. 19). Für Freundinnen und Freunde kafkaesker Filme zeigen wir Get – Der Prozess Der ViViane amsalem (S. 27) und eine taube sitzt auf einem zweiG unD Denkt über Das leben nach (S. 24). Und leider viel zu aktuell vor dem Hintergrund des Brandanschlages in Vorra ist wir sinD junG. wir sinD stark. (S. 30).
Wir wünschen einen guten Jahreswechsel und ebensolche Unterhaltung, Thomas Behm. Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 23. Januar. Januar Zweitausendfünfzehn
+ DIE LINSE
Mi 21.1. • 20:00 > s. S. 9 Produzent, autor und Regisseur Jan Erik Holst zu den Skandinavischen Kurzfilmen 3
Vorpremiere: 29.12.2014 um 21:00 uhr
AB 01.01 .2015 IM KINO
thEma
FILmE aLphabEtISch
EmaF 2014 – We, the enemy (Kurzfilmprogramm)
8
Skandinavische Kurzfilme von Aurora borealis bis Walhalla (Kurzfilmprogramm)
9
am taG aLS bObbY EWING StaRb
6
DaS DOppELtE LOttchEN
18
DIE DREI RÄUbER
18
ELLa UND DaS GROSSE RENNEN
18
FamILIENFIEbER
29
DIE FREUDLOSE GaSSE
7
GEt – DER pROZESS DER VIVIaNE amSaLEm [hebr.OmU + dF]
27
happY END?!
13
I DREam OF WIRES [engl.OF]
13
JONGENS [niederl.OmU]
12
DaS KLEINE GESpENSt
Frauenrechte GEt – DER pROZESS DER VIVIaNE amSaLEm [hebr.OmU + dF]
Fremdenfeindlichkeit in Deutschland WIR SIND JUNG. WIR SIND StaRK.
6
mISSVERStaNDEN [ital.OmU]
31
NatIONaL GaLLERY [engl.OmU]
25
pÜNKtchEN UND aNtON (1998)
18
SNOWpIERcER
7
DIE SÜSSE GIER [ital.OmU + dF]
14, 24
WIEDERSEhEN mIt bRUNDIbaR WIR SIND JUNG. WIR SIND StaRK.
30 28
YELLa
EmaF 2014 – We, the enemy Skandinavische Kurzfilme von Aurora borealis bis Walhalla Filme zu TTIP
8 9 15
I DREam OF WIRES [engl.OF]
13
Politik im Film am taG aLS bObbY EWING StaRb mEmENtO SNOWpIERcER
6 6 7
Psycho(analyse) YELLa
11
Queeres JONGENS [niederl.OmU] happY END?! XENIa [griech.OmU + dF]
12 13 28
Weimarer Republik DIE FREUDLOSE GaSSE
11
ImpRESSUm
11
Musikfilm
11
XENIa [griech.OmU + dF]
WIEDERSEhEN mIt bRUNDIbaR
Kurzfilme
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EINE taUbE SItZt aUF EINEm ZWEIG UND DENKt ÜbER DaS LEbEN Nach
30
Holocaust
18
mEmENtO
27
7
SpRachFaSSUNGEN
Herausgeber: „Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse“ in Zusammenarbeit mit dem Programmkino Cinema, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster www.cinema-muenster.de · Email: info@dielinse.de Kinokasse (0251) 30.30.0 Café Garbo (0251) 30.30.9 Büro (0251) 30.30.7 Bankverbindung: Sozialbank Münster IBAN: DE33 37020500 0008384800 · BIC: BFSW DE33 XXX Steuer-Nr. DE234299793 Der Verein ist Mitglied im „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ Redaktion: Jan Christoph Ansorge, Thomas Behm (v.i.S.d.P.), Fabian Hagemeier, David Kluge, Holger Lüsch, Jens Schneiderheinze Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.
Januar Zweitausendfünfzehn
Englisch
I DREam OF WIRES (S. 13) NatIONaL GaLLERY (S. 25)
Französisch
cinéfête 2015 (S. 22)
Griechisch
XENIa (S. 28)
Hebräisch
GEt – DER pROZESS DER VIVIaNE amSaLEm (S. 27)
Italienisch
mISSVERStaNDEN (S. 31) DIE SÜSSE GIER (S. 26)
Niederländisch JONGENS (S. 12) Schwedisch
EINE taUbE SItZt aUF EINEm ZWEIG UND DENKt ÜbER DaS LEbEN Nach (S. 24) + DIE LINSE
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mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft
Filmreihe: PoLITIK Im FILm Noch bis Ende Januar führen Dozentinnen und Dozenten des Instituts für Politikwissenschaft einen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag ein und diskutieren dabei, inwiefern der Film auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge ausgewählt, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Im VVK einen Euro sparen: Karten gibt’s bis zum Vortag an der Cinema-Kasse für nur 6,50 Euro / erm. 5 Euro
Am TAg ALS BoBBy EwINg STArB
mEmENTo
Eigentlich wissen wir aus der Engagementforschung: Wer in seiner Familie Engagement kennengelernt hat, ist später selber für das politische und gesellschaftliche Engagement prädestiniert. Aber für Teenager ist die gesellschaftspolitische „Bewegtheit“ der Eltern manchmal einfach nur peinlich. Und genau das ist in AM TAG ALS BOBBY EWING STARB an der Nahtstelle von Unterhaltungs-, Politik- und Coming of Age-Film der Fall: Nach der Scheidung zieht Hanne mit ihrem Sohn Niels in eine Landkommune, die friedlich gegen das AKW Brokdorf demonstriert. Niels freundet sich mit der Tochter des Bürgermeisters und dem etwas langsamen Rakete an, während er erhebliche Differenzen mit dem überzeugten Kommune-Pazifisten Peter hat. Alles gerät aus den Fugen, als am 29. April 1986, an dem Tag, an dem die Serienfigur Bobby Ewing aus Dallas stirbt, die Meldung über das Reaktorunglück von Tschernobyl in den Nachrichten kommt. Christiane Frantz interpretiert diesen nicht immer bierernsten Film aus der Perspektive der politischen Soziologie.
Leonard (Guy Pearce) versucht, den Mord an seiner Frau aufzuklären. Doch er kann keine langfristigen Erinnerungen behalten. Christopher Nolan erzählt diese ungewöhnliche Detektivgeschichte rückwärts aus der Perspektive des Protagonisten. Der Film war aufgrund dieser ungewöhnlichen Erzählstruktur bereits mehrfach Gegenstand sozialwissenschaftlicher Analysen – mit sehr unterschiedlichen Deutungen. Stephan Engelkamp und Ulrich Hamenstädt präsentieren eine konstruktivistische sowie eine kritische Deutung des Films und stellen diese beiden Sichtweisen gegenüber.
Deutschland 2005 · r: Lars Jessen · Db: Ingo Haeb, Lars Jessen, Kai Hensel · K: Andreas Höfer mit Peter Lohmeyer, gabriela maria Schmeide, Franz Dinda, Nina Petri, richy müller u.a. · ab 6 J. · 95'
Mo 12. Januar • 18:00 Uhr
Mo 19. Januar • 18:00 Uhr Mit Vortrag von Stephan Engelkamp und Dr. Ulrich Hamenstädt
mit Vortrag von Prof'in Dr. Christiane Frantz 6
USA 2001 · R & Db: Christopher Nolan · K: Wally Pfister mit guy Pearce, Carrie-Anne moss, Joe Pantoliano, mark Boone jr., Stephen Tobolowsky u.a. · ab 16 J. · 113'
DIE LINSE
Januar Zweitausendfünfzehn
SNowpIErcEr
Linse und Historisches Seminar zeigen
Klimawandel und Kapitalismus werden im politischen Diskurs regelmäßig als unaufhaltsame Kräfte imaginiert, welche die Selbststeuerungsfähigkeit menschlicher Gesellschaften außer Kraft setzen. Auch SNOWPIERCER zeichnet diesbezüglich ein düsteres Bild der globalen Gesellschaft im Jahr 2031, determiniert von ökologischer Krise und einem von Eliten dominierten, hierarchisch gegliederten Klassensystem. Tobias Gumbert greift diese Zukunftsvision auf und thematisiert die gegenwärtige politische Imaginationsschwäche und damit das Unvermögen, Utopien alternativer Entwicklungspfade zu entwerfen. Südkorea/USA/Frankreich 2013 · r: Bong Joon-ho · Db: Bong Joon-ho, Kelly Masterson · K: Hong Kyung-pyo • Mit Tilda Swinton, Jamie Bell, John Hurt, Ed Harris, u.a. · ab 16 J. · 126'
Mo 26. Januar • 18:00 Uhr Mit Vortrag von Tobias Gumbert
Die freUDlose Gasse einer der großen Klassiker des deutschen stummfilms und der einzige film, in dem die beiden stummfilm-stars asta Nielsen und Greta Garbo zusammen zu sehen sind Der Film thematisiert die Folgen der Inflation im Wien der 1920er Jahre: Auf der einen Seite Hunger, Ausbeutung und sozialer Abstieg; auf der anderen Seite Dekadenz, Börsengewinne und ein Leben im Luxus. Aufgrund seines brisanten Inhalts wurde der Film mehrfach stark zensiert und die Handlung komplett verfremdet. Gezeigt wird die aufwendig restaurierte Fassung des Filmmuseums München, die vollständiger ist als alle bisher bekannten Versionen des Films. Studierende der Geschichtswissenschaft ordnen den Film in die Zeit und die Lebensverhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg ein. Deutschland 1925 · r: Georg Wilhelm Pabst · Db: Willy Haas · K: Guido seeber · Musik: aljoscha Zimmermann • Mit asta Nielsen, Greta Garbo, agnes esterhazy, Werner Krauß, Karl etlinger u.a. · 151'
Mi 28. Januar • 19:00 Uhr · Mit einführung und Diskussion Im rahmen der Veranstaltung „weimar und das Kino: Historische perspektiven auf den Film in der weimarer republik“ in Kooperation mit der Abteilung für westfälische Landesgeschichte des Historischen Seminars der Uni Münster.
Januar Zweitausendfünfzehn
DIE LINSE
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Kurz und Nacht 15
EMAF 2014 – WE, thE ENEMy Acht Kurzfilme zu Überwachung Nach den Enthüllungen von Edward Snowden und weiteren Erkenntnissen über die Tätigkeiten der NSA und anderer Geheimdienste, stellten wir die Frage: Sind wir der Feind? Wie ist die Ordnung der Dinge in unserer heutigen digitalen Welt beschaffen? Wer kontrolliert was und wen und warum? Ob und wie wir in der digitalen Welt frei bleiben können und wollen ist höchst zwiespältig, denn vieles, was uns gläsern und berechenbar macht, ist oder scheint durchaus nützlich. In diesem Dilemma hilft nur eine Reflektion über den Zustand der Dinge, und diese nehmen acht aktuelle Künstlerfilme, die wir aus dem Programm des European Media Art Festival 2014 in Osnabrück ausgewählt haben, aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln vor. Darunter befinden sich auch drei der Preisträger in den verschiedenen Kategorien.
thE ADVICE ShAPE GB 2013 · R: Jennet Thomas · 6'
FOR yOUR OWN SAFEty ES 2013 · R: Izibene Oñederra · 5'
SIEBEN MAL AM tAG BEKLAGEN WIR UNSER LOS UND NAChtS StEhEN WIR AUF, UM NICht ZU tRÄUMEN D 2013 · R: Susann Maria Hempel · 18'
thE SERPENt & thE MOUSE CA 2013 · R: Nicole Rayburn · 4'
thE REVOLUtION WILL NOt BE tELEVISED D 2013 · R: Jan Rehwinkel · 3'
MODEL VILLAGE F 2014 · R: Hayoun Kwon · 11'
hACKED CIRCUIt USA 2014 · R: Deborah Stratman · 15'
hERE IS EVERythING USA 2013 · R: Emily Vey Duke & Cooper Battersby · 14' Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Kanada/Spanien/USA 2013 R: verschiedene · Gesamtlänge: 77'
Mi 14. Januar • 22:45 Uhr 8
DIE LINSE
Januar Zweitausendfünfzehn
Mit dem Institut für Nordische Philologie
SkaNDINavISchE kurZfILME voN aurora borEaLIS bIS WaLhaLLa Ein filmabend von Nordlichtern für Nordlichter
Das Projekt dreier Masterstudentinnen vom Institut für Nordische Philologie der Uni präsentiert den skandinavischen Film fernab gängiger Klischees. Weder Sommerhaus-Idylle noch Schauplatz für Verbrechen und Gewaltfantasie, sondern eine einzigartige Region zwischen Tradition und Wandel illustrieren die Kurzfilme aus Skandinavien. Die Werke junger Regisseure und Filmhochschulabsolventen zeigen die Kultur des Nordens aus verschiedensten Perspektiven, nehmen dabei Stellung zu hochaktuellen Themen und verzichten auch nicht auf Gesellschaftskritik und eine gute Portion trockenen Humor. Ein Programm-Auszug:
Zu Gast im cinema:
JaN ErIk hoLSt
DEM MaN ELSkEr (the ones You Love) · Dänemark 2012 · r: Malou reymann · 19’ Die Mutter in Kopenhagen, der Teenager-Sohn in Schweden. Eine Scheidungsfamilie versucht die Landesgrenzen zu überwinden.
hoLDING haNDS for 74 YEarS · Island 2013 · r: Þóra Ásgeirsdóttir · 16’ Eine warmherzige Liebesgeschichte über ein Pärchen aus Reykjavík, die 1939 begann und Höhen und Tiefen getrotzt hat.
SÁIva · Norwegen 2009 · r: tuva Synnevåg · 9’ Ein animierter Film in der mythischen Landschaft des indigenen Volkes der Sámi. Ein Mädchen auf der Suche nach ihrem toten Freund.
ELvakaffE (coffee time) · Schweden 2013 · r: Maria fredriksson · 14’ Ein Kaffeeklatsch älterer Damen. Aber nicht um über Rezepte und Enkelkinder zu plaudern, nein, es geht u.a. um Sex.
Mi 21. Januar • 20:00 Uhr Januar Zweitausendfünfzehn
DIE LINSE
Der Norweger war nicht nur in nahezu allen wichtigen Positionen der Filmszene seines Heimatlands wirksam – u.a. war er Vorsitzender des Dachverbands Scandinavian Films und Leiter des Norsk filminstitutt – er arbeitet auch als Produzent, Regisseur und Autor. Darüber hinaus ist er bekannt als Initiator diverser Filmfestivals sowie Botschafter für den norwegischen Film im Ausland. Im Juni 2014 wurde sein jahrzehntelanges Engagement für die Filmkultur mit dem Ehrenpreis der norwegischen Organisation Film & Kino ausgezeichnet. Den Skandinavischen Kurzfilmabend wird er mit einer kurzen Einführung in die nordische Filmkultur eröffnen. 9
ab Do 22. 1. im Cinema So 25.1. mit RegiSSeuR buRhan QuRbani!
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DIE LINSE
Januar Zweitausendf端nfzehn
YELLa Eine junge Frau beginnt im Westen ein neues Leben – kann es allerdings nicht bewältigen
Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
WIEDErSEhEN MIt BruNDIBar »Ein eindringlicher Dokumentarfilm, der die Erinnerung an den holocaust ebenso kreativ wie persönlich mit gegenwärtigen Problemen verbindet. Sehenswert.« (film-dienst) Yella fängt noch einmal an. Sie hat Wittenberge hinter sich gelassen, die gescheiterte Ehe, die Insolvenz der Firma ihres Manns Ben. Sie lernt Philipp kennen, der für eine Privat Equity-Firma arbeitet, und bewährt sich als seine Assistentin in der Welt des Risiko-Kapitals, der gläsernen Büros, der unentwegten Bewegung. Philipp ist aufmerksam, unsentimental, mit einem Ziel vor Augen, einem handfesten Traum, der ein gemeinsamer werden könnte. Yella wird seine Gefährtin. Unmerklich nistet die Liebe sich in ihre Komplizenschaft ein. Für ihre Hauptrolle im Abschluss von Christian Petzolds Vergangenheits-Trilogie (nach Die innere Sicherheit und Gespenster) bekam Nina Hoss auf der Berlinale 2007 den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin. Deutschland 2007 · R & Db: Christian Petzold · K: Hans Fromm • Mit Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann u.a. · ab 12 J. · 88'
So 11. Januar • 17:00 Uhr Mit Vortrag von Dr. Cornelia hartmann-Jansen. Sie arbeitet als Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Münster und in der Fort- und Weiterbildung. Eintritt inklusive Vortrag: 8 Euro (ermäßigt 7 Euro) · nur Vortrag: 3 Euro Januar Zweitausendfünfzehn
Holocaust? Nicht schon wieder, das war in der Schule schon oft genug Thema! Das ist in etwa die erste Reaktion von Annika, Ikra und David, Mitglieder der Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne, als klar wird, dass als nächstes die Kinderoper „Brundibár“ gespielt werden soll. Und tatsächlich sind die Hintergründe um „Brundibár“, uraufgeführt im Ghetto Theresienstadt, missbraucht von den Nazis, um der Welt gegenüber die Zustände im KZ zu verschleiern, keine leichte Kost. Als die Jugendlichen nach Theresienstadt reisen, geraten sie dort aber doch langsam in den Sog der Geschichte, die sie bisher so herzlich wenig interessierte. Das liegt nicht zuletzt an ihrer Mitreisenden Greta Klingsberg, einer charismatischen alten Dame aus Israel, die eine der wenigen überlebenden der Originalbesetzung von „Brundibár“ ist und den Jugendlichen die Scheu vor den Schrecken der Vergangenheit nimmt. Schnell wird klar, dass sie mehr verbindet, als ihnen bewusst war. Deutschland/Tschechien 2014 · R & Db: Douglas Wolfsperger · K: Frank Amann, Igor Luther · ab 0 J. · 88'
So 18. Januar • 17:00 Uhr DIE LINSE
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GARBO
Queer Monday – mit dem KCM
JoNgENS Coming-of-Age-geschichte über einen 15-jährigen Jungen, der im Trainingslager die Liebe entdeckt
»Das Garbo bietet erstklassigen Kaffee und Espresso mit ausdrucksstarkem Geschmack – von
Sommer in Nordholland. Der 15jährige Sieger läuft die 100 Meter unter 13 Sekunden. Sein neuer Teamkollege, mit dem er sich auf den Staffelwettkampf vorbereitet, ist der selbstbewusste Marc. Nach dem Training, bei der Abkühlung im See, kommt es völlig überraschend zum Kuss – und plötzlich ist Sieger zum ersten Mal verliebt. Seinem warmherzigen, aber völlig überforderten Vater kann er davon nichts erzählen, der hat mit Siegers älterem Bruder Eddy schon genug Probleme. Aber wie soll er sich jetzt auf den Wettkampf vorbereiten? Und auf das Leben?
stets gleichbleibender Qualität. Selbstverständlich aus zertifiziertem Fairen Handel und ökologischem Landbau.« José Garcia, gepa Kaffeevertrieb
Mischa Kamps ursprünglich für das holländische Fernsehen konzipierte Liebesgeschichte wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet, u.a. mit dem Sir-Peter-UstinovJugendfilmpreis beim Kinderfilmfestival Lucas in Frankfurt. Der Film ist ein würdiger Nachfolger von Hettie MacDonalds Klassiker Beautiful Thing.
Garbo – Café und Kneipe im Cinema große Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften freies WLAN Kinderstühle und Wickeltisch
Niederlande 2014 · R: Mischa Kamp · Db: Henk Burger, Jaap-Peter Enderle, Chris Westendorp · K: Melle van Essen · Musik: Rutger Reinders • Mit Blom, Ko Zandvliet, Ton Kas, Jonas Smulders, Stijn Taverne, Myron Wouts u.a. ab 12 J. · niederl.omU · 78'
Warendorfer Str. 45 · 48145 Münster Tel. 0251.30309
Mo 12. Januar • 21:00 Uhr
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DIE LINSE
Januar Zweitausendfünfzehn
Mit dem Gleis 22 / NRW-premiere
I DREaM oF WIRES Männer, die auf Kabel starren: Die Geschichte des analogen Synthesizers Queer Monday
Happy END?! Roadmovie mit einer geklauten Urne Lucca steht kurz vor dem Abitur und plant ihre juristische Karriere. Doch trotz guter Zukunftsaussichten fehlt ihr etwas in ihrem Leben. Ausgerechnet sie muss aufgrund eines Missverständnisses Sozialstunden in einem Hospiz leisten. Dort lernt sie Val kennen und ist beeindruckt von deren Temperament. Val möchte unbedingt den letzten Willen ihrer verstorbenen Freundin Herma erfüllen. Schon bald sind Val und Lucca mit der geklauten Urne auf der Flucht vor der Polizei. HAPPY END?! ist ein zum Teil durch Crowdfunding produzierter Film von sistas inspiration. Diese von Frauen geführte Produktionsfirma möchte kleine Filme abseits vom Mainstream drehen: „Unsere Geschichten stehen für Toleranz und Offenheit der LBGT Community gegenüber.“ Deutschland 2014 · R & Db: Petra Clever · K: Karola Keller • Mit Sinha Melina Gierke, Verena Wüstkamp, Madlen Kaniuth, Sascha Tschorn, Zenzi Faust u.a. · ab 12 J. · 86'
Mo 26. Januar • 21:00 Uhr
Spätestens seit dem überwältigenden Erfolg von Daft Punks Album „Random Access Memories“ mitsamt seiner berührenden Hommage an Giorgio Moroder (und dem Welthit „Get lucky“) ist er wieder en vogue: Der enorm viel schichtige, immer aber zugleich warme Sound des analogen Synthesizers. I DREAM OF WIRES von Robert Fantinatto und Jason Amm ist die ultimative filmische Hommage an das Instrument, das seit Anfang der 1960er Jahre Popmusik immer wieder neu moduliert und erfindet. »Auch für Nicht-Synth-Fans eine Augen öffnende Freude. Es ist den beiden Machern des Films hoch anzurechnen, dass es eben nicht ausschließlich um die reine Lehre der Schaltkreise geht.« (De:Bug) Mit Bandmitgliedern von Depeche Mode, Ultravox, Nine Inch Nails, Skinny Puppy, Throbbing Gristle, Erasure u.a. I DREaM oF WIRES: THE MoDULaR SyNTHESIZER DoCUMENTaRy · Kanada 2014 R, Db & K: Robert Fantinatto · engl.oF · 96'
Mo 19. Januar • 21:00 Uhr Januar Zweitausendfünfzehn
DIE LINSE
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Arthouse sneAk – Pay After! – Wir mAchen dAs ProgrAmm, ihr mAcht den Preis! Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse sneak. im rahmen der cinema-nachtschicht könnt ihr in der regel am 1. und 3. mittwoch des monats um 22:45 uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. synchronisiertes hat dabei keine chance: alle Filme laufen in der originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen untertiteln). Weiterhin gilt die devise PAy AFter: ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. Schlappe 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“.
das cinema zeigt mit seniorenbüro mauritz
Kino Kaff eeklatsch Jeden vierten donnerstag im monat laden wir menschen in den „besten Jahren“ zu einem ausgewählten Film sowie kaffee und kuchen zum sonderpreis. es stehen rollstuhl-Plätze zur Verfügung, die hörbehindertenanlage kann mit hörgerät oder einem hauseigenen kopfhörer genutzt werden. seniorinnen und senioren zahlen für den Film ohne Café-Besuch 5,20 Euro, für den Film inklusive heißgetränk und kuchen 8 euro. im JAnuAr Zeigen Wir:
eine tAuBe sitZt AuF einem ZWeig und denkt ÜBer dAs leBen nAch
einlassmusik mit freundlicher unterstützung durch green hell records! Zuletzt liefen in der Arthouse sneAk (mit durchschnittsnoten): #34 BorgmAn [niederl.OmU] #35 ein geschenk der götter [dF] #36 ZWei tAge, eine nAcht [franz.OmU] #37 the homesmAn [engl.OmU] #38 XeniA [engl.OmU] #39 Wir sind Jung. Wir sind stArk #40 DIE SÜSSE GIER [ital.OmU] #41 [nach Redaktionsschluss]
2,71 2,31 3,10 2,82 2,70 2,24 2,23 ?,??
Top in 2014: good ViBrAtions [engl.OmU] 1,98 Flop in 2014: snoWPiercer [engl.OmU] 3,15
nächste Arthouse sneAk-termine: #42: Mi 7. Januar • 22:45 Uhr #43: Mi 21. Januar • 22:45 Uhr 14
Sam und Jonathan sind zwei glücklose und etwas kummervolle Scherzartikelvertreter. Mit der Träne im Gesicht und dem Lachsack im Vertreterkoffer gehen sie auf eine fantastische Reise durch Räume der Geschichte und finden sich in phantasmagorischen Erinnerungen wieder – an verliebte Könige, getauschte Küsse und fröhlich gurrende Tauben. »Ein Film, hinter dessen Humor sich die Abgründe der menschlichen Existenz verbergen, bildlich und sprachlich aufs Äusserste verdichtet und mit den Mitteln des absurden Theaters inszeniert.« (NZZ). en duVA sAtt PÅ en gren och FunderAde PÅ tillVAron · schweden / Frankreich / Norwegen / Deutschland 2014 · R & Db: Roy Andersson K: István Borbás, Gergely Pálos • Mit Holger Andersson, Nils Westblom, Charlotta Larsson, Viktor Gyllenberg, Lotti Törnros u.a. · 101'
22. Januar • 14:30 Uhr > siehe auch seite 24
Januar Zweitausendfünfzehn
Kurzfilm-Vorprogramme im Januar: in Zusammenarbeit mit dem bündnis münster gegen ttiP
cinema 1-Vorfilm
cinema 2-Vorfilm
Kurbelkiste-Vorfilm
WWW.facebooK.com/ muensterGeGenttiP
titeL Wie viele Filme sind schon begonnen, aber nicht fertiggestellt worden? Oft fehlt das Geld, Darsteller erkranken oder versterben, die Technik versagt im entscheidenden Augenblick und der Zahn der Zeit rinnt einem durch die Lappen bis Moos über das Projekt gewachsen ist! Der Film TITEL zeigt Szenen aus Filmen, die alle aus demselben Grund gescheitert sein könnten: Ein mysteriöses Zukunftsgesetz, das aus Versehen die Filmförderung verbietet.
mÜnster GeGen ttiP
mit ttiP in eine GanZ bestimmt bessere WeLt
Haben Sie schon einmal etwas von TTIP gehört? Die Geschichte von Wachstum und Arbeitsplätzen, Industriestandards und Wohlstand wird begleitet von Schatten wie Fracking, Paralleljustiz, Privatisierung und Verarmung. Überall in Europa regt sich Protest gegen das sog. Transatlantic Trade and Investment Partnership. Auch in Münster gibt es ein breites Bündnis aus etablierten Parteien, politischen Gruppen und Privatpersonen, die sich für einen sofortigen Abbruch der Verhandlungen einsetzen. Der Film „Münster gegen TTIP“ gibt einen Einblick in ihre Motivation.
TTIP bedeutet zuerst: Wachstum. Arbeitsplätze werden geschaffen, neue Jobs entstehen, mehr Geld kann verdient werden. Darum bedeutet TTIP auch: Wohlstand! Und das nicht nur für Deutschland, sondern auch für ganz Europa. TTIP bedeutet also: Europäischer Zusammenhalt! Und auch Zusammenhalt mit den USA. Also: Wertegemeinschaft! Und nicht nur das: Industriestandards werden gesetzt. Alles wird einfacher, effizienter, ja – besser. Selbst die Demokratie, ein Relikt aus der Antike, wird endgültig an die Realität des 21. Jahrhunderts angepasst. Und das ist doch gut, oder?
Präsentieren die teuerste KinoKarte der stadt: schenKen sie eine PriVatVorsteLLunG!
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montags bis samstags 14:45 oder 23:00 uhr · sonntags 11:00 oder 12:45 uhr fÜr PriVatVorsteLLunGen bis max. 25 Personen mit einem eigenem film oder einem film aus dem laufenden Programm anfragen online auf www.cinema-muenster.de oder unter 0251.37409589
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Januar · · · · · Zweitausendfünfzehn · · · · · Übersicht Zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·15·
Warendorfer str. 45 · münster mauritz-West · tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de
café und Kneipe im cinema
gegründet 1968 an der Weseler straße, seit 1981 am jetzigen standort. neben dem abaton in hamburg das älteste programmkino der republik.
tel. 0251.30309
drei säle: cinema 1 (158 plätze), cinema 2 (58 plätze), Kurbelkiste (52 plätze).
ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm vom Staatsminister für Kultur und Medien und der Film- und Medienstiftung NRW. barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht. hörbehinderte: Alle Säle sind mit Induktionsschleifen für Hörgeräte und Infrarot-Tonübertragungsanlagen ausgestattet. Kopfhörer gibt es an der Kinokasse. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf anfahrt per öpnV: Mit den Stadtbus-Linien 2, 10, N83. Die Haltestelle Zumsandestraße liegt fast direkt vor dem Haus. anfahrt per auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße 21-25. Parkgebühr 1 € pro angefangener Stunde (max. 8 Euro/Tag). Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet. anfahrt mit dem fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. öffnungszeiten der Kinokasse: So ab ca. 10:30 Uhr, Mo-Sa ab ca. 14:45 Uhr, Mi auch 10:00 bis 10:30 Uhr eintrittspreis: 8,00 € (ggf. Überlängenzuschlag) ermässigung: 6,50 € (ggf. Überlängenzuschlag) für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a. 5er Karte (gilt nicht am Tag des Kaufes): 35,00 € (7,00 € je Karte) donnerstag = premierentag: 5,50 € für alle Filme, die neu starten Kino fÜr Kinder: 4,50 € für alle schul- und sondervorstellungen nach Absprache möglich
adresse und barrierefreiheit: wie Cinema sehbehinderte: Die Speisen- und Getränkekarte liegt auch in Brailleschrift vor. tischreservierungen: wir können leider nur Reservierungen für max. 8 Personen annehmen öffnungszeiten: Mo-Do 10:00 bis 0:00 Uhr, Fr+Sa 10:00 bis 0:30 Uhr, So 10:00 bis 22:30 Uhr große Karte: Mo-Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr+Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So 10:00 bis 22:00 Uhr sonderöffnungszeiten von cinema & café garbo: mi 24.12. (heiligabend) geschlossen! do 25.12. (1. Weihnachtstag) ca. 17:00 bis 21:00 Uhr geöffnet, nur Kleinigkeiten fr 26.12. (2. Weihnachtstag) ab 15:00 Uhr geöffnet mi 31.12. (silvester) ca. 15:00 bis 21:00 Uhr geöffnet, nur Kleinigkeiten do 1. 1. (neujahr) ab 15 Uhr geöffnet fr 23. 1. wg. Betr.versammlg. erst ab 15:00 Uhr geöffnet
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Das cinema zeigt
WOchenPrOGramm ab Do 1.1.
Das cinema zeigt zum bundesstart natiOnaL GaLLerY [engl.OmU]
Januar 2015 25
cinema & Die Linse
sOnDertermine
so 28.12. 11:00 Vorpremiere natiOnaL GaLLerY [engl.OmU]
Das cinema zeigt zum bundesstart mo 29.12 21:00 Vorpremiere eine taube sitzt auF einem zWeiG eine taube sitzt auF einem zWeiG unD DenKt Über Das Leben nach [schwed.OmU + dF] 14, 24 unD DenKt Über Das Leben nach Kino für Kinder
Das DOPPeLte LOttchen
ab Do 8.1.
Das cinema zeigt zum bundesstart Die sÜsse Gier [ital.OmU + dF] Kino für Kinder
Die Drei rÄuber
18
26 18
DOnnerstaG nnerstaG Premierentag!
mi 7.1.
26
nachtschicht 22:45 arthouse sneak – Pay after #42
14
so 11.1.
Psycho, Film und analyse 17:00 YeLLa
11
mo 12.1.
Politik im Film / Förderverein d. instituts f. Politikwissensch. 18:00 am taG aLs bObbY eWinG starb 6
mi 14.1.
Queer monday – mit Kcm 21:00 JOnGens [niederl.OmU]
12
Omu-Vorpremiere 20:15 Xenia [griech.OmU]
28
Kurz und nacht 15 22:45 emaF 2014 – We, the enemy
Das cinema zeigt zum bundesstart FamiLienFieber
Do 15.1. 29 bis mi 28.1.
Das cinema zeigt zum bundesstart Xenia [griech.OmU + dF]
so 18.1.
28
14, 24
Omu-Vorpremiere 20:15 Die sÜsse Gier [ital.OmU]
alle Filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,20!
ab Do 15.1.
25
Französisches schulkinofestival cinéfête 2015 [franz.OmU]
8 22
Gesellschaft für christlich-Jüdische zusammenarbeit e.V. 17:00 WieDersehen mit brunDibar 11
Das cinema zeigt zum bundesstart mo 19.1. Politik im Film / Förderverein d. instituts f. Politikwissensch. Get – Der PrOzess Der ViViane amsaLem [hebr.OmU + dF] 27 18:00 mementO 6 Kino für Kinder
PÜnKtchen unD antOn (1998)
mit dem Gleis 22 / nrW-Premiere 21:00 i Dream OF Wires [engl.OF]
18 mi 21.1.
Xenia
nachtschicht 22:45 arthouse sneak – Pay after #43 ab Do 22.1.
Das cinema zeigt zum bundesstart missVerstanDen [ital.OmU] Das cinema zeigt zum bundesstart Wir sinD JunG. Wir sinD starK. Kino für Kinder
Das KLeine GesPenst
Do 22.1. 31 bis mi 4.2. 30
Do 22.1.
18 so 25.1.
missVerstanDen
mo 26.1.
mi 28.1. ab Do 29.1.
Kino für Kinder
eLLa unD Das GrOsse rennen
Wir sinD JunG. Wir sinD starK.
18
13
mit dem institut für nordische Philologie 20:00 Skandinavische Kurzfilme von Aurora borealis bis Walhalla 9
Leinwand statt schultafel schulkino-Wochen 2015
Das cinema zeigt mit dem seniorenbüro st. mauritz 14:30 eine taube sitzt auF einem zWeiG unD DenKt Über Das Leben nach mit regisseur burhan Qurbani t.b.a. Wir sinD JunG. Wir sinD starK.
14 19
14, 24 30
Politik im Film / Förderverein d. instituts f. Politikwissensch. 18:00 snOWPiercer 7 Queer monday 21:00 haPPY enD?!
13
Linse und historisches seminar präsentieren 19:00 Die FreuDLOse Gasse
7
irrtümer sind nicht beabsichtigt, aber möglich. alle angaben also ohne Gewähr. Änderungen (besonders bei den zeiten) vorbehalten! aktuelle termine auf unserer internetseite www.cinema-muenster.de und im wöchentlichen Programmheft KinOaktuell, das in allen Kinos münsters und vielen Volksbanken und sparkassen des umlandes ausliegt.
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scarlett, das offizielle Glücksschwein des cinema, präsentiert:
Kino fÜr Kinder im cinema im Januar
eintritt beim „Kino für Kinder“ im cinema: 4,30 euro Geburtstagskinder und ein elternteil bekommen freien eintritt! bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien eintritt! (nach Voranmeldung) unser „Kino für Kinder“faltblatt ist im cinema und an vielen guten auslagestellen erhältlich!
Starke Kinder
Kinderklassiker
Fantastische Geschichten
Der Familienfilm-Klassiker in Schwarzweiß nach dem Kinderbuch von Erich Kästner: Die getrennt aufgewachsenen Zwillinge Lotte und Luise tauschen heimlich die Namen und die Rollen. Ihre geschiedenen Eltern werden sich noch wundern!
Die Zeichentrick-Verfilmung des Bilderbuch-Klassikers von Tomy Ungerer ist eine fantasievolle Erzählung über ein kleines Mädchen, vermeintliche Schurken, tapfere Waisenkinder und einen Bösewicht, der in einem kafkaesken Schloss für Unheil sorgt.
deutschland 1950 · r: Josef von baky ab 0 J., empf. ab ca. 7 J. · 106’
deutschland 2007 · r: hayo freitag ab 0 J., empfohlen ab ca. 6. J. · 79‘
ab donnerstag, 1. Januar
ab donnerstag, 8. Januar
Kinderklassiker
Fantastische Geschichten
das doPPeLte Lottchen
die drei räuber
eLLa und das Grosse rennen
PÜnKtchen und anton
das KLeine GesPenst
Anton schläft während des Unterrichts ein, weil er für seine kranke Mutter in der Eisdiele jobben muss. Seine Freundin Pünktchen findet das gar nicht gut und will ihm helfen. Erich Kästners beliebter Klassiker im frischen Anstrich von Caroline Link.
Seit Jahren wohnt das kleine Gespenst auf Burg Eulenstein. Nacht für Nacht erzählt es seinem Freund, dem Uhu, Geschichten aus seinem langen Leben – das plötzlich völlig aus den Fugen gerät, als das Gespenst die Welt zum ersten Mal bei Tageslicht erlebt …
deutschland 1998 · r: caroline Link ab 0 J. , empf. ab ca. 7 J. · 107‘
deutschland 1992 · r: curt Linda ab 0 J., empf. ab ca. 5 J. · 86‘
finnland 2012 · r: taneli mustonen ab 0 J., empf. ab ca. 7 J. · 81‘
ab donnerstag, 15. Januar
ab donnerstag, 22. Januar
ab donnerstag, 29. Januar
In der ersten Verfilmung der erfolgreichen Bücher von Timo Parvela wird Ella gleich in ein rasantes Abenteuer verwickelt: Um den Abriss ihrer Schule zu verhindern, muss sie ein Rennen gegen den Formel-1-Favoriten gewinnen.
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leinwand statt schultafel: elf Filme – unterricht im kino seit 2000 haben wir am ende des 1. schulhalbjahres einen schulkino-schwerpunkt. Zusätzlich zu individuellen schulvorstellungen bieten wir elf Filme speziell für den unterricht an. im rahmen der schulkinowochen nrW präsentieren wir fünf Filme, weitere sechs aus unserem Film-Pool. Zu allen Filmen gibt es unterrichtsmaterial. Vorstellungen können per mail an schulkino@cinemamuenster.de oder unter 0251.37409592 gebucht werden. es gibt feste termine, aber auch Wunschtermine sind möglich. mehr unter www.schulkino.cinema-muenster.de.
Bei der Bombardierung eines Dorfes irgendwo im Mittleren Osten entkommen Azad und sein Bruder Tigris nur knapp dem Tod. Seitdem ist Tigris stumm. Die Kinder flüchten allein und landen vollkommen mittellos in Stockholm. Ihre wahre Identität dürfen sie nicht preisgeben.
Do 22. Januar bis mi 4. Februar · nur nach Anmeldung
themen: migration, Flüchtlinge, solidarität, identität empf. ab 9 J.
AlmAnyA – Willkommen in DeutschlAnD
DAs PFerD AuF Dem BAlkon
Ende der 60er Jahre kommt Hüseyin Yilmaz nach Deutschland, um seiner Familie ein besseres Leben ermöglichen. Es gelingt, und er entschließt sich, seine Familie nachzuholen. Anfangs fällt ihnen die Eingewöhnung schwer. Doch nach und nach gewöhnen sich die Fünf an das neue Leben. Aber auch nach Jahren bleibt das„Zwischen-den-Kulturen“ turbulent.
Mika ist ein außergewöhnlicher Junge. Mathematik fasziniert ihn, aber Witze kann er oft nicht verstehen und der Kontakt mit anderen Menschen fällt ihm schwer. Er hat das Asperger-Syndrom. Eines Nachts entdeckt er ein Pferd auf dem Balkon des neuen Nachbarn Sascha. Das Pferd und Mika verstehen sich sofort, aber Sascha muss das Pferd verkaufen.
themen: identität, heimat, Familie, migration, fremde kulturen empf. ab 11 J.
themen: Asperger-syndrom, Freundschaft, Anderssein, Pferde empf. ab 8 J.
Januar Zweitausendfünfzehn
hoPPet
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everyday reBellion Ben X Der an einer leichten Form von Autismus leidende Ben kann sich oft kaum verständlich machen. Er wird gemieden und ausgeschlossen. Einige mobben ihn. Richtig wohl fühlt sich Ben im Onlinespiel Archlord. Dort besteht er Heldentaten. Mit seiner InternetPartnerin Scarlite hat er jemanden zur Seite, der ihm hilft. Als der Leidensdruck durch mobbende Mitschüler nahezu unerträglich wird, fasst Ben einen Plan, wie er dieses grausame Spiel beenden kann. themen: Medien, Jugend, außenseiter, Coming of age, tod / sterben · empf. ab 14 J.
Beschriftete Ping-Pong-Bälle in Damaskus, Lichtsignale aus Wohnblöcken in Madrid, Smart Mobs auf der Wall Street oder die entblößten Brüste der FEMEN-Aktivistinnen: Der gewaltfreie Protest gegen soziale, wirtschaftliche und politische Missstände hat weltweit neue und kreative Formen angenommen. Die Regisseure begleiten Aktivisten und entwerfen ein Mosaik des weltweit vernetzten gewaltlosen Widerstands. Dabei stehen parteilosen Bewegungen wie Occupy, Yes Men oder Indignados 15M im Fokus. themen: soziale Bewegungen, gewaltfreier Protest, globalisierung, neue Medien, Menschenrechte, demokratie empf. ab 15 J.
Her Los Angeles in naher Zukunft: Theodore führt seit der Trennung ein einsames Leben. Während er tagsüber beruflich Liebesbriefe für andere verfasst, verbringt er die Abende allein. Als er eines Tages ein personalisiertes Betriebssystem installiert, ändert sich alles: Nun hat er rund um die Uhr Begleitung von der charmanten virtuellen Samantha, die ihn mit ihrer Lebenslust und Neugierde ansteckt. Theodore verliebt sich. Doch sie liebt neben ihm noch 641 andere User … themen: smart Cities, öffentlicher raum, urbanisierung, internet der dinge, Big data, nachhaltige stadtentwicklung, moderne informations- und kommunikationstechnologien · empf. ab 15 J. 20
Wir sind Jung. Wir sind stark. Erzählt wird die Geschichte eines Tages, dem 24. August 1992 in Rostock-Lichtenhagen, aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Menschen. Sie alle eint die Sehnsucht nach einer Heimat, Liebe und Anerkennung. Doch am Ende dieses Tages werden einige von ihnen um ihr Leben fürchten, während andere Molotow-Cocktails werfen und Interviews geben … Siehe auch S. 30. genre: drama · themen: deutsche geschichte, rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit Januar Zweitausendfünfzehn
TiMBuKTu Kidane lebt friedlich mit seiner Familie nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. In der Stadt erdulden die Einwohner ohnmächtig das Terrorregime, das von Dschihadisten eingesetzt wurde, um ihren Glauben zu überwachen. Kidane und seine Familie bleiben nur am Anfang davon verschont. Themen: afrika, islam, Fundamentalismus, Krieg/Kriegsfolgen, Familie, Gewalt / sexuelle Gewalt, Toleranz, recht und Gerechtigkeit · ab 10. Klasse
CiTiZenFour »Ein persönlicher Blick auf den Whistleblower Edward Snowden … eine Dokumentation mit ThrillerCharakter.« (tagesschau.de) dokumentarfilm · Themen: Geheimdienste, Zivilcourage, Werte, demokratie, individuum (und Gesellschaft), recht und Gerechtigkeit, idealismus, Kommunikation, Biografie · ab 10. Klasse
Wiedersehen in BrundiBar
TiTos Brille
Eine Jugendtheatergruppe inszeniert die Kinderoper „Brundibár“, uraufgeführt 1942 von Kindern im KZ Theresienstadt. „Brundibár“ war Ausdruck eines verzweifelten Verlangens nach einer normalen Kindheit. Als die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler der Berliner Schaubühne das KZ besichtigen, wird ihr Interesse an dem Stoff geweckt … Siehe auch S. 11.
Adriana Altaras ist Regisseurin, Schauspielerin und Autorin, Mutter und Frau eines deutschen Katholiken, stammt aus einem Land, das es so nicht mehr gibt: Jugoslawien. Die Tochter jüdischer Partisanen, die für Tito kämpften und die im Nachkriegsdeutschland ein neues Leben begannen, erzählt in TITOS BRILLE von ihrer „strapaziösen Familie".
dokumentarfilm · Themen: deutsche Geschichte, Theater, holocaust, Judenverfolgung, Generationen, Biografie, Konzentrationslager, Kindheit, Musik, Mut, exil, Toleranz · ab 9. Klasse
Themen: Biografie, Judenverfolgung, exil, identität, Familie, Judentum, Widerstand, Krieg / Kriegsfolgen, Kommunismus ab 9. Klasse
Januar Zweitausendfünfzehn
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Französisches Schulkinofestival Sieben Filme zu „Liberté, Égalité, Fraternité“ Was bedeuten diese drei Wörter, auf die Frankreich so stolz ist? Und ist es schon Wirklichkeit oder noch Ziel? Und wie kann man diese überhaupt erreichen, egal in welchem Land? Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich Cinéfête 2015. Mit viel Humor und Witz, mit herausragenden Dramen und einer unglaublichen Vielfalt von Themen – geht es dieses Jahr sowohl um Identitäts- und Integrationsfragen, als auch um Malerei, Fußball und Schnellschreibwettbewerbe – erzählt das französische Jugendfilmfestival über die Schwierigkeit, Vorurteile loszuwerden. Gleichzeitig zeigt es, wie schön es ist, diese gemeinsam zu überwinden, außergewöhnliche Freundschaften und sogar Liebesgeschichten aufzubauen, trotz verschiedener Herkunft und Konflikte.
Mit LE TABLEAU (1. bis 6. Klasse, 76‘) ist wieder ein Animationsfilm dabei. „Ein feines Kunsthandwerk“ nannte das französische Magazin L’Express JeanFrançois Laguionies Film: Da ein Gemälde des Malers nicht vollendet wurde, bringen die „Toupins“, die fertig gemalten Figuren des Bildes, das Land unter ihre Herrschaft und diskriminieren andere. Ramo, Lola und Plume lassen sich das nicht gefallen!
Fans französischer Komödien werden bei den Filmen L’ITALIEN (Fasten auf Italienisch, 6. bis 10. Klasse, 98‘) und LA CAGE DORÉE (siehe rechts) fündig. Traumjob, Traumfrau: das Leben von Olivier Barouxs Hauptfigur Dino scheint perfekt: Alle lieben den lebenslustigen Italiener. Einziger Haken: Er ist gar keiner. Den italienischen Namen hat er sich selbst ausgesucht, um Vorurteilen gegen Araber aus dem Weg zu gehen.
Bei Ruben Alves Film LA CAGE DORÉE (Portugal, mon amour, 8. bis 13. Klasse, 91‘) geht es um eine Migrationswelle, die Frankreich bis heute prägt, und zwar die portugiesische. Viele Jahre ist es her, seit die Ribeiros Portugal verließen und nach Paris kamen. Eigentlich haben sie sich ihr Leben schön eingerichtet. Wäre da nicht ein letzter Rest Sehnsucht nach der alten Heimat am Meer … Im Ausland wird Frankreich bis heute oft mit Eleganz oder Geschmack, romantischer Liebe und clowneskem Humor assoziiert.
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Januar Zweitausendfünfzehn
In Régis Roinsards Komödie POPULAIRE (Mademoiselle Populaire, 6. bis 10. Klasse, 111‘) will die hübsche Rose mehr, als nur im Krämerladen ihres Vaters versauern. Heimlich bewirbt sie sich als Sekretärin. Der sportliche Ehrgeiz ihres Chefs ist geweckt und er meldet Rose bei einem Schnellschreibwettbewerb an.
Tal, in UNE BOUTEILLE À LA MER (Flaschenpost vor Gaza, 10. bis 13. Klasse, 99‘) ist eine 17-jährige jüdische Französin, die in Jerusalem lebt. Naim ist 20 Jahre alt und Palästinenser. Obwohl beide eigentlich Todfeinde sein müssten, entwickelt sich eine intensive Freundschaft, ja sogar eine spezielle Liebe.
Wer damit noch nicht genug hat von Wettbewerben, sollte sich Samuel Collardeys Tragikomödie COMME UN LION (6. bis 10. Klasse, 102‘) nicht entgehen lassen: Der junge Mitri lebt in einem Dorf im Senegal. Er spielt begeistert Fußball und träumt dabei von Barça und Chelsea. Als ein französischer Talentscout auf ihn aufmerksam wird, sieht er das als seine Chance. In Paris angekommen geht alles den Bach hinunter, aber letztendlich holt ihn sein Fußballtraum wieder ein.
Bei SÉRAPHINE (10. bis 13. Klasse, 125‘): 1912, der Erste Weltkrieg rückt näher, der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde zieht in das französische Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen. Eines Tages entdeckt er ein kleines, auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass seine Haushälterin Séraphine das Bild gemalt hat.
Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Zu allen gibt es französischsprachige pädagogische Dossiers zum Download. Vorstellungen können per mail an schulkino@cinema-muenster.de oder direkt unter 0251.37409592 gebucht werden. Es gibt feste Termine, aber auch Wunschtermine sind möglich. Unterrichtsmaterialien und Informationen zu den Filmen sind unter www.cinefete.cinema-muenster.de zu finden.
Do 15. bis Mi 28. Januar · nur nach Anmeldung Januar Zweitausendfünfzehn
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
EinE TauBE siTZT auf EinEm ZwEig unD DEnkT üBEr Das LEBEn naCh »glorreiche Loriot-trifft-kafka-trifft-Jeff-wallabsurditäten« (faZ) – nach songs from the second floor die neue komödie von roy andersson. goldener Löwe, Venedig 2014 Sam und Jonathan sind zwei glücklose, etwas kummervolle Vertreter für Scherzartikel. Als Handlungsreisende sind sie in wichtiger Mission unterwegs: sie wollen helfen, Spaß zu haben. Da die Welt voller Enttäuschungen und eine seltsam einsame Angelegenheit ist, haben sie sich auf die Klassiker unter den Kuriositäten spezialisiert: Vampirzähne, Lachsack und eine groteske Monstermaske. Weil das Verkaufen eine grässliche Angelegenheit ist, tun sich Sam und Jonathan oft schwer, die Ware mit dem nötigen Schwung unters Volk zu bringen und sind sich äußerst uneinig, welche Präsentationsstrategie die richtige ist. Denn Freude zu verbreiten in einer sonst fahlen Welt ist schwer. Doch Verkaufen müssen sie den Spaß, denn das kabbelnde Verkäuferduo ist furchtbar pleite. Mit der Träne im Gesicht und dem Lachsack im Vertreterkoffer gehen sie auf eine phantastische Reise durch Räume der Geschichte und finden sich in phantasmagorischen Erinnerungen wieder – an verliebte Könige, getauschte Küsse und fröhlich gurrende Tauben.
»Ein Film, hinter dessen Humor sich die Abgründe der menschlichen Existenz verbergen, bildlich und sprachlich aufs Äußerste verdichtet und mit den Mitteln des absurden Theaters inszeniert. Episodenhaft erzählt der Regisseur von verkrachten Existenzen und menschlichen Dramen, wobei er zumeist ins sehr Hintergründige abdriftet und so ein faszinierendes Panorama menschlichen Daseins entwirft.« (Susanne Ostwald, NZZ)
»Komik als reine Unterhaltung ist Roy Anderssons Sache nicht. Eher Komik, die zu Reflektion und Erkenntnisgewinn einlädt. Existenzialistischer Humor also. Typisch skandinavisch, klar. Aber keine Sorge, es gibt auch wirklich was zum Lachen, und sei es über die zuweilen traurige Sinnlosigkeit des Alltags. […] Die Trivialität des Alltags und die hohe Kunst – beides verschmilzt in Roy Anderssons Film zu einem melancholischen und trotz aller Tristesse und Trauer hoffnungsvollen Blick auf das Leben. Beides macht auch seine stilistische Qualität aus: selten hat große Kunst so einfach ausgesehen.« (Oliver Kaever, programmkino.de) En DuVa saTT På En grEn OCh funDEraDE På TiLLVarOn · schweden / frankreich / norwegen / Deutschland 2014 · r & Db: roy andersson · k: istván Borbás, Gergely Pálos • Mit Holger Andersson, Nils Westblom, Charlotta Larsson, Viktor gyllenberg, Lotti Törnros u.a. · schwed.Omu + df · 101'
Mo 29. Dezember • 21:00 Uhr: Vorpremiere Ab Do 1. Januar im Wochenprogramm Do 22. Januar • 14:30 Uhr: Kino Kaffeeklatsch 24
Januar Zweitausendfünfzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
NatioNal Gallery la Danse-regisseur Frederick Wiseman (Goldener löwe für das lebenswerk in Venedig 2014) führt uns durch die National Gallery in london. »eine Sternstunde der Kunstvermittlung!« (taz)
Was haben die Bilder von Tizian und Turner, Rembrandt und Rubens, Leonardo, Caravaggio und Vermeer uns heute noch zu erzählen? Wie werden die Meisterwerke den Besuchern vermittelt? Was steckt hinter einem Museumsbetrieb, und wie lässt sich eine solche Institution vermarkten? MeisterDokumentarist Frederick Wiseman, in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt, verbrachte zwölf Wochen in der National Gallery in London, die eine der berühmtesten Kunstsammlungen der Welt beherbergt und jährlich über 6 Millionen Besucher anzieht. Im klassischen Direct-CinemaStil zeigt uns Wiseman, was er als stiller Zeuge im Museum alles beobachtet: Die großen Kunstwerke in monumentalen Großaufnahmen, die Besucher und ihr Blick auf die Bilder, die Führungen, Vorträge, Konzerte, Kuratoren und Kunstvermittler, die Museumsleitung und Marketingspezialisten bei der Arbeit.
Januar Zweitausendfünfzehn
»Worum es in NATIONAL GALLERY eigentlich geht, legt der Film gleich in den ersten Einstellungen offen. In einem gleichmäßigen Stakkato werden Porträts aus der Sammlung mit Aufnahmen von Besuchern, die sich diese Bilder ansehen, kombiniert. Im SchussGegenschuss-Wechsel treffen sich die Blicke. Eine dynamische Beziehung zwischen leblosem Kunstwerk und interessiertem Betrachter entsteht, der Wiseman in den folgenden drei Stunden nachgeht. Er erzählt von den verschiedenen Formen der Kunstvermittlung, von einem Nachdenken und Sprechen über Kunst, das immer wieder revidiert werden muss. […] Mitunter wirkt NATIONAL GALLERY selbst wie eine multimediale Führung und auch ein Beispiel für gelungene Kunstvermittlung. Spannende Einblicke in die westliche Kunstgeschichte werden hier gewährt, die durch präzise Schnitte auf Bilddetails immer anschaulich bleiben. Der Film schaut aber auch hinter die Kulissen, zeichnet den Weg der Bilder, der vom Restaurator bis zur richtigen Lichtsetzung verläuft, nach. Vermittlung ist für Wiseman nicht nur ein Dialog mit Experten, sondern schließt auch Konservierung, Inszenierung und Vermarktung mit ein.« (Michael Kienzl, critic.de) NatioNal Gallery Frankreich/USa 2014 · r & Db: Frederick Wiseman K: John Davey · engl.omU · 173'
So 28. Dezember • 11:00 Uhr: Vorpremiere Ab Do 1. Januar im Wochenprogramm
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Die süsse Gier Liebe, Geld, ein tragischer Unfall und der Wert eines Menschenlebens Zwei Familien in Norditalien. Giovanni (Fabrizio Gifuni) führt eine große Fond-Gesellschaft und lebt mit seiner Frau Carla (Valeria Bruni Tedeschi) und dem Sohn Massimiliano (Guglielmo Pinelli) in purem Luxus. Dino (Fabrizio Bentivoglio) dagegen schlägt sich als kleiner Immobilien-Makler durch, es reicht für ein gutes Leben mit Frau Roberta (Valeria Golino) und Tochter Serena (Matilde Gioli). Aber die moderne Finanzwirtschaft weckt Begehrlichkeiten, die Hoffnung ebenfalls mit wenig Arbeit richtig viel Geld zu machen. Als sich dann Serena und Massimiliano näher kommen, nutzt Dino die Gunst der Stunde. Schnell hat er mit Giovanni geklärt, dass er sich für lächerliche 700.000€ in den Fond einkaufen kann. Peanuts! Und es gibt 40 Prozent Rendite! Dafür verschuldet man sich doch gerne bei der Bank. Nur ist er nicht der einzige von Gier und Verlangen Getriebene in dieser Geschichte. Regisseur Paolo Virzì adaptiert das Buch „Der Sündenfall“ des US-amerikanischen Autors Stephen Amidon, verlegt die Handlung nach Italien und erzählt sie in drei Episoden nach. Die Zuschauenden folgen nacheinander den miteinander verwobenen Handlungsfäden von Dino, Carla und abschließend Serena. Das ist verwinkelt, nicht chronologisch und wird erst durch die gegenteiligen Ergänzungen für den Betrachter verständlich. Gleichzeitig zeichnet er ein interessantes und oft sehr witziges Bild der Gesellschaft, in der sich seine Figuren bewegen. Diese sind nicht unbedingt sympathisch, aber doch immer absolut menschlich.
»Vizi legt eine ätzende Satire auf den Berlusconismus vor, auf den Glauben, dass zunächst das eigene Glück zählt, dann erst die Gemeinschaft. Erst im letzten Kapitel, das auch die Krimi-Handlung überraschend auflöst, deutet er so etwas wie einen Ausweg an. Und der liegt, wie so oft, in der Liebe, nicht im Geld.« (Oliver Kaever, programmkino.de)
»Geld, Prestige, der gute Ruf, die Familie, die Unschuld und die Liebe – das alles steht auf dem Spiel. Und es ist ein Spiel, bei dem es keine Gewinner gibt, sondern ausschließlich Verlierer. Den höchsten Preis aber zahlt das Unfallopfer – er verliert am Ende sein Leben. Aber wie gesagt: Das kann man ja berechnen und bis in den Cent-Bereich beziffern.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de) iL CAPiTALe UMANO · italien/Frankreich 2013 · r: Paolo Virzi · Db: Paolo Virzì, Francesco Piccolo · K: Jérôme Alméras, Simon Beaufils • Mit Valeria Bruni Tedeschi, Fabrizio Bentivoglio, Valeria Golino, Fabrizio Gifuni, Luigi Lo Cascio u.a. · 119'
Mi 7. Januar • 20:15 Uhr OmU-Vorpremiere Ab Do 8. Januar im Wochenprogramm 26
Januar Zweitausendfünfzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Get – Der ProZess Der ViViane amsalem Kafkaesk und in ihrer absurdität teilweise sehr komisch verhandeln die Geschwister elkabetz die Frage: Hat eine Frau das recht, über ihr eigenes Wohlergehen zu entscheiden? Fünf Jahre lang kämpft Viviane Amsalem für die Scheidung von ihrem Ehemann. Zuständig dafür ist in Israel das jüdisch-orthodoxe Rabbinatsgericht, das nach einer Prüfung den Ehemann Elisha dazu anhalten könnte, der Frau einen GET, einen Scheidungsbrief, zu überreichen. Doch Elisha weigert sich, obwohl seine Frau schon seit Jahren von ihm getrennt lebt. Zeugen werden aufgerufen, der Prozess nimmt kein Ende, während Viviane verzweifelt um ihre Würde und ihre Freiheit kämpft. In Israel wird das Familienrecht, insbesondere das Eherecht, durch religiöses Recht geprägt. Viviane Amsalems Verhandlung steht metaphorisch für das moderne und orthodoxe Israel. Es ist eine universelle Geschichte über die Rollen von Frau und Mann im Spannungsfeld von fundamentalistischen und säkularen Weltanschauungen.
Die israelische Starschauspielerin Ronit Elkabetz schrieb und inszenierte GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM gemeinsam mit ihrem Bruder Shlomi Elkabetz und ist selbst in der Hauptrolle zu sehen. Beim Film Festival Jerusalem 2014 erhielt der Film sowohl den Haggiag Award für den besten israelischen Spielfilm, als auch den Zuschauerpreis. Januar Zweitausendfünfzehn
»Manche Filme sind schwer zu ertragen, weil sie gesellschaftliche Zustände aufzeigen, die unfassbar erscheinen. So ein Film ist GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM, in dem das Geschwisterpaar Ronit und Shlomi Elkabetz mit schonungsloser Direktheit vom 5-jährigen Leidensweg einer israelischen Frau erzählt, bis ihr ein orthodoxes Rabbinatsgericht endlich die Scheidung von ihrem Mann gewährt. […] Leicht auszuhalten sind die zwei Stunden von GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM gewiss nicht, aber an emotionaler Dichte ist der Film der Geschwister Elkabetz schwer zu übertreffen.« (Michael Meyns, programmkino.de) »Eine Absicht, die uns außerdem während des Schreibprozesses bei der Ausgestaltung der verschiedenen Charaktere stets geleitet hat, war die, Mitgefühl hervorzurufen. Denn ungeachtet der unbarmherzigen Strenge des Gesetzes, das durch die häufig unmenschlich erscheinenden Rabbis vertreten und durchgesetzt wird, wollten wir Momente schaffen, in denen ihre Menschlichkeit hervorblitzt, Momente, in denen sich ihr Mitleid und ihre Verwirrung andeuten, weil sie die Ahnung beschleicht, dass mitunter auch ihre eigenen Ehefrauen, Töchter, Nachbarinnen oder Tanten in Vivianes Lage geraten könnten.« (Rüdiger Suchsland, artechock.de) Gett le ProCes De ViViane amsalem · Frankreich/israel/Deutschland 2014 R & Db: Ronit Elkabetz, Shlomi Elkabetz · K: Jeanne Lapoirie • Mit Simon abkarian, sasson Gabai, ronit elkabetz, menashe noy, rami Danon u.a. · ab 12 J. · hebr.omU + dF · 115'
ab Do 15. Januar im Wochenprogramm 27
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Xenia Schrilles Coming-of-age-Road-Movie aus Griechenland: aktuell, märchenhaft, zärtlich und hart Den 16-jährigen unbedarften Dany treibt es nach dem Tod der Mutter in das vibrierende Athen zu seinem toughen älteren Bruder Ody. Die Ereignisse überschlagen sich, als sie durch Danys Ungeschicklichkeit gezwungen sind, vor der Polizei zu flüchten. Spontan folgen sie nun ihren Träumen: ihren Vater zu finden und ein Casting bei Greek Superstar zu ergattern … Unterwegs merken sie, dass sie trotz aller Differenzen nichts und niemand auseinander reißen kann.
Wo Homer einst Odysseus durch Verlockung und Gefahr führte, da führt uns Panos Koutras XENIA in eine verborgene Unterwelt, voller verführerischer Stricher, moderner Ruinen und Abgründe von Gewalt – und schafft den Spagat zwischen Drama und Komödie mit einer selten gesehenen Leichtigkeit. Premiere feierte XENIA beim Cannes Filmfestival und trat danach, mit Publikumspreisen bejubelt, seinen Siegeszug an.
»Der Reiz dieser Odyssee liegt in erster Linie in den beiden Reiseteilnehmern und in der Art und Weise, wie die Tonart des Films immer wieder vom Tragischen ins Komische, vom Zärtlich-Träumerischen ins Hitzig-Rohe umschlägt – was bisweilen an die frühen Arbeiten von Pedro Almodóvar sowie an die Werke von Gregg Araki erinnert. Während der impulsive Dany sein zerrissenes Seelenkostüm mit einem grellen Look (u.a. bestehend aus Piercings, Blondierung und Undercut sowie Muscle-Shirts und pinken Chucks) kaschiert, wirkt Ody deutlich geerdeter. Ersterer hat einen ausgeprägten Hang zur Dramatik und eckt mit seiner auffälligen Erscheinung und seinem losen Mundwerk mehr als einmal an, Letzterer agiert eher zurückgenommen. Was die beiden verbindet, ist die Liebe zur Musik: Die Tanzeinlagen – zu einem Song der italienischen Popsängerin Patty Pravo sowie zu „Rumore“ von Raffaella Carrà – gehören ebenso zu den Highlights der Inszenierung wie Odys gesangliche Darbietung im Casting für die Talentshow „Greek Star“. Kostas Nikouli und Nikos Gelia glänzen in ihren Parts; insbesondere Nikouli ist eine echte Entdeckung, da er über die nötige Intensität verfügt, um Danys psychische Instabilität wirksam zu verkörpern.« (Andreas Köhnemann, kino – zeit.de) Xenia · Griechenland/Frankreich/Belgien 2014 · R: Panos H. Koutras · Db: Panagiotis evangelidis, Panos H. Koutras · K: Hélène Louvart, Simos Sarketzis Mit Yannis Stankoglou, Romana Lobats, Marissa Triandafyllidou, Kostas nikouli, nikos Gelia u.a. · ab 12 J. · griech.OmU + dF · 128'
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Januar Zweitausendfünfzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
FamilienFieBer eine improvisierte Tragikomödie von Silvi-regisseur nico Sommer über die ungewöhnliche Zusammenführung zweier Familien. Majas und Uwes Beziehung steckt in der Routine des Alltags fest. Alina, Tochter von Maja und Uwe hingegen ruft im Rahmen ihrer neuentdeckten Liebe Nico zum Familientreffen mit Nicos Eltern auf. Schlecht vorbereitet geht es zu einem Ort in Brandenburg – doch die geplante Familienzusammenführung hält noch Überraschungen bereit … »Das deutsche „Murmel“-Kino ist angesagt. Auf Englisch mumblecore, bezeichnet der Begriff Filme, die improvisiert entstanden sind und durch die spielerische Freiheit der Schauspieler besonders authentisch wirken sollen. Mumble steht hier für den nicht drehbuchreifen und unausgefeilten Dialog, der sich im improvisierten Zusammenspiel natürlich entwickeln darf und auch mal zu einem Murmeln verkommt. Nach Jakob Lass' Filmerfolg Love Steaks kommt nun FAMiLiENFiEBER von Nico Sommer in die deutschen Kinos und zeigt, dass Mumblecore zum neuen Erfolgsmodell in der deutschen Filmszene werden kann. […] Der Film profitiert neben Sommers vielseitigem Regietalent besonders vom Spieltrieb des Schauspielers Peter Trabner, der die Kunst des improvisierten mumblens erfunden zu haben scheint.« (Katharina Hetze, epd Film)
Januar Zweitausendfünfzehn
»Wie schon bei Silvi tariert Sommer seinen Erzählmodus gleichmäßig aus, indem er das teils hysterische, teils resignierte Miteinander der Figuren mit isolierten intervieweinstellungen kontrastiert. Hier werden Fragen und Antworten laut, die zuvor über Jahre hinweg im Sinne der allseits erwünschten Harmonie konsequent unterdrückt wurden.« (berliner-filmfestivals.de) »Wie vereinbar ist das ideal der Familie mit den Schwächen und Bedürfnissen des individuums? Diese Frage wird in diesem Film von wunderbaren Schauspielern und einer sehr einfühlsamen Regie sinnlich und humorvoll erlebbar gemacht.« (Preis der saarländischen Ministerpräsidentin, Max Ophüls Preis 2014) Deutschland 2014 · r: nico Sommer · Db: Daniel Fink · K: eugen Gritschneder mit Kathrin Waligura, Peter Trabner, Deborah Kaufmann, Jörg Witte, anais Urban, Jan amazigh Sid · ab 0 J. · 78'
ab Do 15. Januar im Wochenprogramm
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Zu gast im Cinema:
BurHan QurBani Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Wir sinD Jung. Wir sinD stark. »ich wundere mich, dass das Heim noch nicht brennt.« Bürger aus Bautzen in DiE ZEit nº 42/2014
Burhan Qurbani wurde 1980 in Erkelenz als Sohn afghanischer Eltern geboren und studierte Spielfilmregie an der Filmakademie BadenWürttemberg. Für seinen Kurzfilm Illusion gewann er den Preis der Deutschen Filmkritik 2008 und wurde beim Middle East International Film Festival mit der Black Pearl als Best upcoming filmmaker of the year 2008 geehrt. Der Film lief in der Kurzfilmsektion in Cannes und im Studentenwettbewerb des Filmfestivals San Sebastian. Sein Diplomfilm Shahada lief 2010 im Wettbewerb der Berlinale und wurde beim Chicago International Film Festival mit einem Golden Hugo ausgezeichnet. 30
22 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen steigt die Zahl der Asylanträge in Deutschland wieder an und erreicht den höchsten Wert seit 1993, allen politischen Gegenmaßnahmen zum Trotz. Im Angesicht der verschiedensten weltweiten Krisen dürfte dies noch zunehmen und könnte sich damit den über 400.000 Anträgen von 1992 annähern. In dieser politisch wie gesellschaftlich heftig diskutieren Situation, kann der neue Film von Burhan Qurbani kaum aktueller sein. Obwohl der Film auch die Sicht eines Politikers (Devid Striesow) und einer Gastarbeiterin (Trang Le Hong) einnimmt, stehen im Zentrum der Handlung doch die Jugendlichen um Stefan (Jonas Nay) und Robbie (Joel Basman). Kurz nach der Wende ist die Welt, in der sie aufwuchsen, zerstört. Blühende Landschaften sind ein Traum geblieben, die Arbeitslosigkeit in Rostock ist erdrückend. Wut, Trauer, dann Zorn richten sich gegen die Eltern, die Gesellschaft, sich selbst, und am Ende gegen die Menschen, die irgendwie fremd sind. Diese ziellose Jugend ist gelangweilt und politisiert ohne politisch aktiv zu werden. Und wenn sich die Wut des Mobs, mit dem Bier in der einen Hand und der anderen zum Hitlergruß erhoben, bahnbricht, sind sie vorneweg mit dabei. Deutschland 2014 · R: Burhan Qurbani · Db: Burhan Qurbani, Martin Behnke · K: Yoshi Heimrath • Mit Jonas nay, Joel Basman, saskia rosendahl, Devid striesow, thorsten Merten u.a. · ab 12 J. · 128'
ab Do 22. Januar im Wochenprogramm Mit regisseur Burhan Qurbani: so 25. Januar (uhrzeit noch nicht fest) schulkino am Montag den 26. Januar nach absprache möglich Januar Zweitausendfünfzehn
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MissverstanDen Die schauspielerin und regisseurin asia argento, tochter des Horror-regisseurs Dario argento und der schauspielerin Daria nicolodi, inszeniert ein Fantasiegebilde ihres eigenen 9-jährigen ich Missverstanden (incompresa) so fühlt sich aria. rom in den 80ern: aria (Giulia Salerno) ist das einsamste Mädchen roms: ihr Zuhause gleicht einem schießstand, auf dem ihre neurotischen eltern ihre eitelkeiten abfeuern. die männermordende und drogenanhängige Pianistin (Charlotte Gainsbourg) und
der selbstverliebte Filmstar (Gabriel Garko) haben die neunjährige in ihrem ehekrieg aus den augen verloren. Während ihre schwestern mit Liebe überschüttet werden, wird aria wie ein ungeliebtes Möbelstück hin- und hergerückt. in der schule sieht es nicht anders aus – weder die beste Freundin noch arias schwarm adriano erkennen die hilflose verlorenheit der frechen, frühreifen außenseiterin. Zurückgewiesen und abgeschoben streunt sie durch die stadt und schenkt ihre Liebe einer schwarzen straßenkatze.
Jubeln einer erst neunjährigen zu tun haben. Und nicht zuletzt hat es auch den Hauch eines autobiografischen Werks, denn regisseurin und schauspielerin Asia Argento, deren wirklicher vorname aria ist, inszeniert hier aufwändig das Fantasiegebilde eines eigenen neunjährigen ich. Zugrunde liegen ihre erinnerungen an die eigene Kindheit, aber auch viele assoziationen und Fantasie. er soll keine autobiografie sein. der Film sei universell und dem Kind in uns allen geweiht, sagt die regisseurin. trotz der verfehlungen von arias eltern, welche der Film ungeschönt offenbart, hat incompresa nichts von einer abrechnung. arias kindliches Urvertrauen, das trotz selbstmordgedanken und Frust nie im Kern erschüttert wird, ist die heimliche stimme der erzählung. sie will sich nicht als Opfer darstellen, konstatiert aria am ende des Films, aber vielleicht sei man jetzt ein wenig netter zu ihr. Muss man auch, denn sie ist einfach zu liebenswert.« (medienblick Bonn) inCOMPresa · italien/Frankreich 2014 · r: asia argento · Db: asia argento, Barbara alberti · K: nicola Pecorini · Musik: Brian Molko, asia argento, James Marlon Magas, Gilles Weinzäpflein, Justin Pearson, Luke Henshaw, Gabriel Serbian • Mit Giulia Salerno, Charlotte Gainsbourg, Gabriel Garko, Max Gazzè, Gianmarco tognazzi u.a. · ab 12 J. · ital.OmU · 106'
ab Do 22. Januar im Wochenprogramm
»so ist der Film nicht wirklich einem Genre zuzuordnen – die bunten, fröhlichen Lieder, der antrieb des soundtracks, die Leiden der jungen aria werfen den Zuschauer in ein Wechselbad aus drama, Komödie und road Movie; man könnte gar von Coming Of age sprechen, obwohl wir es mit dem Zweifeln und Januar Zweitausendfünfzehn
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OmU-VOrpremiere am 7. JanUar 路 ab 8. JanUar im Cinema