Das Monatsprogramm für März 2017 im Cinema Münster
Sonderprogramme: Drehbuch Geschichte: 1977 – Der bundesdeutsche Terrorismus im Film Architektur und Film: High Rise – Faszination Wolkenkratzer Mann im Film mit dem männer netzwerk münster Film zum Internationalen Frauentag Film mit LiVas Film mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Psycho, Film & Analyse Queer Monday Kurzfilmsalon im neben*an OFF-Kino im neben*an Arthouse Sneak Kino Kaffeeklatsch Schulkino
Ab 2. März im Cinema:
DER JUNGE KARL MARX Do 2.3. mit Einführung von Dr. Hendrik Meyer Fr 3.3. mit Regisseur Raoul Peck
DIE LINSE: unterstützt von der
DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de
Das Cinema:
Mitglied bei
Filmschaffende im März
Im Cinema zu Gast: DER HIMMEL WIRD WARTEN
Guten Tag!
Münster, 19. Februar 2017
Film ist ja bekanntlich ein Spiegel der Zeit. Deshalb finden sich zurzeit relativ viele Filme über Radikalisierung, Flucht und Vertreibung, die Kriege in Syrien und auf dem afrikanischen Kontinent, aber nach wie vor auch zur Globalisierung oder Griechenland. (Kino)filme sind glücklicherweise in der Lage, tiefgehender und differenzierte Themen anzugehen. Das beweist u.a. DER HIMMEL WIRD WARTEN über islamistisch-radikalisierte Jugendliche von MarieCastille Mention-Schaar, die zur Vorpremiere bei uns sein wird, aber auch DER JUNGE KARL MARX ist ein Beispiel dafür – in einer Zeit, in der der Reichtum auf der Erde ungleicher verteilt ist, denn je. Zu dessen Start erwarten wir ebenfalls den Regisseur, Raoul Peck. Auch Aki Kaurismäkis DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG und die Dokumentationen BAUER UNSER und JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS reflektieren unsere Zeit. Oscar®-nominierte Filme haben wir mit den OSCAR-SHORTS, ELLE und MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI bereits im Februar-Programm. Mit den beeindruckenden MOONLIGHT und TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE folgen zwei weitere. Mit Erscheinen des Heftes sind die Trophäen vergeben. Im März gibt es eine weitere Auflage von Architektur und Film mit dem Schwerpunkt Faszination Wolkenkratzer. Auch Drehbuch Geschichte schlägt ein neues Kapitel auf und widmet sich mit 1977 dem bundesdeutschen Terror. Zum Internationalen Frauentag wird es gleich drei Filme in unserem Kino geben, und am 14. März startet eine Reihe zum Thema Väter. Zum Start wird BEGINNERS von Mike Mills gezeigt.
Fr 3.3. • 19:00 > s. S. 21 Regisseur Raoul Peck zu DER JUNGE KARL MARX
Mi 8.3. • 19:00 > s. S. 27 Filmemacherin Paola Calvo und Protagonistin Mara Morgen zu VIOLENTLY HAPPY
Fr 17.3. • 19:00 > s. S. 28 Regisseurin Carolin Genreith und ihr Vater Dieter Genreith zu HAPPY
Neu: Ab März werden wir unter dem Label CINEMA FLASHLIGHT Filme zum Bundesstart nicht im Wocheneinsatz, sondern nur in einigen Vorstellungen präsentieren. Es sind Filme, die wir für wichtig halten, allerdings kein großes Publikum versprechen. Hier muss man schnell sein wie der Blitz, sonst sind dieses Filme wieder aus dem Programm.
An- und aufregende Stunden wünsche ich mit unserem März-Programm, Jens Schneiderheinze Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, den 24. März.
Mo 20.3. • 16:00 (Französisch) / > s. S. 30 19:00 (Englisch) Regisseurin Marie-Castille MentionSchaar zu DER HIMMEL WIRD WARTEN
IMPRESSUM • Herausgeber: „Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse“ in Zusammenarbeit mit dem Programmkino Cinema, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster · www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: info@dielinse.de Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft Köln · IBAN: DE33 37020500 0008384800 · BIC: BFSW DE33 XXX Steuer-Nr. DE234299793 Der Verein ist Mitglied im „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ Redaktion: Anne Staab, David Kluge, Fabian Hagemeier, Jens Schneiderheinze, Maria Minewitsch, Thomas Behm (v.i.S.d.P.) Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.
März Zweitausendsiebzehn
+ DIE LINSE
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Ein beglückender Film!
TAGESSPIEGEL
FI D É L IT É PRÄ S E NTI ERT SANDRINE
KIBERLAIN
KACEY
MOTTET KLEIN
CORENTIN
FILA
Einer der fünf besten LGBT-Filme des Jahres!
Téchinés stärkster Film seit vielen Jahren!
DAZED & CONFUSED
NEW YORK TIMES
AB 1 6. 3. O! IMCÉLINEKINSCIAMMA
BUCH UND DIALOGE
UND
ANDRÉ TÉCHINÉ MIT ALEXIS LORET JEAN FORNEROD MAMA PRASSINOS JEAN CORSO Verleih gefördert durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union
Publikumsliebling Berlinale 2016
MITSIEBZEHN-DER FILM .DE
LangFilme alphabetisch
Thema
Oberhausen On Tour 2017: Deutscher Wettbewerb 2016 12 Oberhausen On Tour 2017: Internationaler Wettbewerb 2016 13 DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG [finn./arab./engl.OmU + dF] 34 BARAKAH MEETS BARAKAH [arab.OmU] 26 BAUER UNSER! 32 BEGINNERS 15 BELOW HER MOUTH [engl.OmU] 11 DIE BLEIERNE ZEIT 7 BUILDING THE GHERKIN – NORMAN FOSTER BAUT IN LONDON [dt./engl.OmU] 8 CERTAIN WOMEN [engl.OmU] 22 DEUTSCHLAND IM HERBST 6 GRÜSSE AUS FUKUSHIMA 10 HAPPY 28 HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN 20 HIGH-RISE 9 DER HIMMEL WIRD WARTEN [franz.OmU + dF] 30 DIE INNERE SICHERHEIT 7 JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS [franz./span./ engl./dt.OmU] 32 DER JUNGE KARL MARX [dF + dt.OmeU] 21 LITTLE MEN [engl.OmU] 23 LOOPING 11 LOUIS SULLIVAN – THE STRUGGLE FOR AMERICAN ARCHITECTURE [engl.OF] 9 MARIJA 34 MIT SIEBZEHN [franz.OmU + dF] 29 MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 PETTERSSON UND FINDUS 20 PONYO – DAS GROSSE ABENTEUER AM MEER 20 DIE REISE DER PINGUINE 20 TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE [bislam.OmU] 33 DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM 6 VIOLENTLY HAPPY 27 WIEN VOR DER NACHT [franz.OmU] 14 WILD PLANTS 14 WILDE MAUS 24 YULAS WELT [russ.OmU] 10 ZWISCHEN DEN JAHREN [dF] 28
Afroamerikaner MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 Aki Kaurismäki DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG [finn./arab./engl.OmU + dF] 34 André Téchiné MIT SIEBZEHN [franz.OmU + dF] 29 Ausstellung „Ich bin da, Welt. Ich existiere.“ 13 BDSM VIOLENTLY HAPPY 27 Berliner Schule DIE INNERE SICHERHEIT 7 Che Guevara JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS [franz./span./engl./dt.OmU] 32 34 Dortmund MARIJA Erwachsenwerden YULAS WELT [russ.OmU] 10 Oberhausen On Tour: Dt. Wettbewerb 2016 12 LITTLE MEN [engl.OmU] 23 MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 MIT SIEBZEHN [franz.OmU + dF] 29 YULAS WELT [russ.OmU] 10 Frauen LOOPING 11 CERTAIN WOMEN [engl.OmU] 22 Heinrich Böll DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM 6 WILDE MAUS 24 Josef Hader Judentum WIEN VOR DER NACHT [franz.OmU] 14 Jugend ohne Rechte BARAKAH MEETS BARAKAH [arab.OmU] 26 Karl Marx DER JUNGE KARL MARX [dF + dt.OmeU] 21 Kurzfilme Oberhausen On Tour: Dt. Wettbewerb 2016 12 Oberhausen On Tour: Int. Wettbewerb 2016 13 32 Landwirtschaft BAUER UNSER! Langzeitbeobachtung YULAS WELT [russ.OmU] 10 Mädchen DER HIMMEL WIRD WARTEN [franz.OmU + dF] 30 15 Männer BEGINNERS HAPPY 28 Nationalsozialismus WIEN VOR DER NACHT [franz.OmU] 14 Neuer Deutscher Film DEUTSCHLAND IM HERBST 6 Oscar®-nominiert TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE [bislam.OmU] 33 MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 Psychiatrie LOOPING 11 Psychoanalyse GRÜSSE AUS FUKUSHIMA 10 Queer BELOW HER MOUTH [engl.OmU] 11 LOOPING 11 BEGINNERS 15 CERTAIN WOMEN [engl.OmU] 22 WILDE MAUS 24 MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 VIOLENTLY HAPPY 27 MIT SIEBZEHN [franz.OmU + dF] 29 Romeo & Julia TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE [bislam.OmU] 33 Saudi-Arabien BARAKAH MEETS BARAKAH [arab.OmU] 26 27 Schöner Schmerz VIOLENTLY HAPPY Silberner Bär DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG [finn./arab./engl.OmU + dF] 34 Tanz VIOLENTLY HAPPY 27 Terrorismus DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM 6 DEUTSCHLAND IM HERBST 6 DIE BLEIERNE ZEIT 7 DIE INNERE SICHERHEIT 7 DER HIMMEL WIRD WARTEN [franz.OmU + dF] 30 Thailand HAPPY 28 Thriller ZWISCHEN DEN JAHREN 28 Tragikomödie WILDE MAUS 24 Urban Gardening WILD PLANTS 14 Väter BEGINNERS 15 Wolkenkratzer BUILDING THE GHERKIN – NORMAN FOSTER BAUT IN LONDON [dt./engl.OmU] 8 HIGH-RISE 9 LOUIS SULLIVAN – THE STRUGGLE FOR AMERICAN ARCHITECTURE [engl.OF] 9
Sprachfassungen Arabisch BARAKAH MEETS BARAKAH (S. 26), DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG (S. 34) Bislama TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE (S. 33) Englisch BUILDING THE GHERKIN – NORMAN FOSTER BAUT IN LONDON (S. 8), LOUIS SULLIVAN – THE STRUGGLE FOR AMERICAN ARCHITECTURE (S. 9), BELOW HER MOUTH (S. 11), Oberhausen On Tour: Int. Wettbewerb 2016 (S. 13), DER JUNGE KARL MARX (S. 21), CERTAIN WOMEN (S. 22), LITTLE MEN (S. 23), JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS (S. 32), DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG (S. 34) Finnisch Oberhausen On Tour: Int. Wettbewerb 2016 (S. 13), DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG (S. 34) Französisch WIEN VOR DER NACHT (S. 14), MIT SIEBZEHN (S. 29), DER HIMMEL WIRD WARTEN (S. 30), JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS (S. 32) Russisch YULAS WELT (S. 10) Spanisch JEAN ZIEGLER – DER OPTIMISMUS DES WILLENS (S. 32) Türkisch Oberhausen On Tour 2017: Int. Wettbewerb 2016 (S. 13)
März Zweitausendsiebzehn
+ DIE LINSE
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Drehbuch Geschichte 2017
1977 – Der bundesdeutsche Terrorismus im Film Was brachte junge, gebildete Menschen dazu als Rote Armee Fraktion (RAF), als Bewegung 2. Juni oder als Revolutionäre Zellen (RZ) gewaltsam gegen die von ihnen als „Schweinestaat“ bezeichnete Bundesrepublik Deutschland vorzugehen? Woher stammten ihr Hass auf die staatlichen Institutionen und ihre Vertreter und die Bereitschaft, Menschen zu entführen und zu ermorden? Welche Rolle spielten die Medien dabei und warum reagierten der attackierte Staat und seine Eliten so massiv? Fragen, an denen sich schon zeitgenössische Filmemacher*innen abarbeiteten und die bis heute viele Menschen beschäftigen.
Deutschland im Herbst Die verlorene Ehre der Katharina Blum Katharina Blum (Angela Winkler) verbringt die Nacht mit einem mutmaßlichen Terroristen und gerät daraufhin ins Visier der Polizei und der Medien. Ein großes Boulevardblatt zieht ihre gesamte Existenz in den Schmutz. Die junge Frau verliert ihren Job und wird angefeindet. Schließlich greift auch sie zur Waffe. Volker Schlöndorffs Film erschien bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Böll, der maßgeblich am Drehbuch mitgearbeitet hat. BRD 1975 · R: Volker Schlöndorff · Db: Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta, Heinrich Böll · K: Jost Vacano · Musik: Hans Werner Henze • Mit Angela Winkler, Jürgen Prochnow, Mario Adorf, Dieter Laser, Heinz Bennet, Hannelore Hoger u.a. · ab 16 J. · 106'
Mi 1. März • 19:00 Uhr · mit einer Einführung des Historikers Mark Lorei 6
DIE LINSE
Unmittelbar nach der Ermordung von Hans Martin Schleyer und den Selbstmorden der in Stammheim inhaftierten RAF-Mitglieder machten es sich zehn deutsche Regisseure und eine Regisseurin zur Aufgabe, die Stimmung in der verunsicherten Bundesrepublik 1977 einzufangen. Der Episodenfilm thematisiert die Situation teils dokumentarisch, teils mit Spielfilmelementen. Der filmische Kommentar der Vertreter*innen des Neuen Deutschen Films zum Deutschen Herbst ist ein eindrucksvolles Zeitdokument, das auch heute noch Diskussionen provoziert. BRD 1978 · R: Alf Brustellin, Hans Peter Cloos, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Maximillian Mainka, Beate Mainka-Jellinghaus, Edgar Reitz, Katja Rupe, Volker Schlöndorff, Peter Schubert, Bernhard Sinkel · Db: Alexander Kluge, Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder, Alf Brustellin, Bernhard Sinkel, Katja Rupé, Hans-Peter Cloos, Maximiliane Mainka, Peter Schubert, Heinrich Böll, Peter Steinbach · K: Jörg Schmidt-Reitwein, Michael Ballhaus, Werner Lüring, Jürgen Jürges, Bodo Kessler, Dietrich Lohmann, Colin Mounier • Mit Rainer Werner Fassbinder, Hannelore Hoger, Angela Winkler, Helmut Griem, Wolf Biermann, Horst Mahler, Vadim Glowna, Heinz Bennent, Dieter Laser u.a. · 124'
Mo 6. März • 19:00 Uhr mit einer Einführung des Filmkundlers Ernst Schreckenberg und des Historikers Horst Wiechers März Zweitausendsiebzehn
Die Geschichte des Linksterrorismus in den 1970er Jahren ist ein Kapitel der bundesdeutschen Geschichte, dessen Ereignisse die Gesellschaft und Politik geprägt haben. Die Bilder des „Deutschen Herbstes 1977“ als Höhepunkt der Geschehnisse haben sich tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben. In ihrer Hysterie und vor allem auch der heftigen Polarisierung der Gesellschaft erinnert die damalige Situation an gegenwärtige Tendenzen. Doch haben sich die Vorzeichen innerhalb der vergangenen 40 Jahre deutlich verändert. In fünf Filmforen versucht die diesjährige Reihe Drehbuch Geschichte sich diesem Teil der deutschen Geschichte anzunähern. Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss der Filmvorführungen ist Raum für Diskussionen gegeben. Die Linse in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
Die innere Sicherheit
Die bleierne Zeit Juliane (Jutta Lampe) und Marianne (Barbara Sukowa) sind Schwestern und wachsen in einer evangelischen Pfarrerfamilie im Deutschland der Nachkriegsjahre auf. Die 68er-Bewegung wird zum Wendepunkt für die beiden. Während Juliane sich legal engagiert, wählt Marianne den Weg des bewaffneten Widerstands, um Deutschland zu verändern. Der Film orientiert sich an der Biografie von der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin. 1981 gewann Margarethe von Trotta als erste Filmemacherin mit Die bleierne Zeit den Goldenen Löwen von Venedig.
Die 15 jährige Jeanne (Julia Hummer) lebt in einer besonderen Familie – ihre Eltern (Barbara Auer und Richy Müller) sind ehemalige Linksterroristen, die seit etlichen Jahren mit ihr im Untergrund leben. Jeanne sehnt sich nach einem Leben in Normalität und probiert sich zunehmend der Kontrolle ihrer Eltern zu entziehen. Unbewusst bringt sie sich und ihre Familie damit in Gefahr. Christian Petzolds Film ist Geschichtsaufarbeitung und Familiendrama zugleich. Die innere Sicherheit erhielt 2001 den Deutschen Filmpreis als Bester Spielfilm und gilt als einer der populärsten Filme der „Berliner Schule“.
Deutschland 1981 · R & Db: Margarete von Trotta · K: Franz Rath · Musik: Nicolas Economou • Mit Jutta Lampe, Barbara Sukowa, Rüdiger Vogler, Vérénice Rudolph, Luc Bondy, Doris Schade u.a. · ab 16 J. · dF · 102'
Deutschland 2000 · R: Christian Petzold · Db: Christian Petzold, Harun Farocki · K: Hans Fromm · Musik: Stefan Will • Mit Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller u.a. · ab 12 J. · 102'
Mo 13. März • 19:00 Uhr
Mo 27. März • 19:00 Uhr
mit einer Einführung der Historikerin Dr. Julia Paulus
mit einer Einführung des Historikers Mark Lorei
März Zweitausendsiebzehn
DIE LINSE
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Schon in der Antike strebte die Architektur himmelwärts: Die Cheops-Pyramide maß rund 150 Meter, exakt die Höhe, ab der man Gebäude heute üblicherweise Wolkenkratzer nennt. Seit dem Mittelalter wuchsen vor allem Kirchen zum Himmel, doch Ende des 19. Jahrhunderts taten sich Chicago und New York als Geburtsstätte des modernen Wolkenkratzers hervor: immer höhere Wohn- und Geschäftshäuser entstanden als Ausdruck des Platzmangels in den Großstädten, aber auch als Symbole wirtschaftlicher Macht. Bis heute gilt für Prestigebauten weltweit: höher, kühner und spektakulärer, trotz erheblicher Bedenken der Stadtplaner. Die Baukosten steigen oft ins unermessliche, da der Unterbau bis zu 100 Metern in die Tiefe geht; die hochgerüstete Haustechnik sorgt für immensen Energieverbrauch und die Bewohner beklagen oft den Verlust der Beziehung zum öffentlichen Raum. In der neunten Ausgabe der Reihe Architektur und Film, die wir in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW präsentieren, steht der Wolkenkratzer im Mittelpunkt. 8
DIE LINSE
Building the Gherkin – Norman Foster baut in London Über das Werden eines spektakulären Bauwerkes „The Gherkin” – die Gurke, so haben viele Londoner das spektakulärste Bauwerk von Stararchitekt Norman Foster getauft, der auch die gläserne Reichstagskuppel in Berlin erschuf. Der Film von Regisseurin Mirjam von Arx beleuchtet den Bau des Gebäudes (die Hauptverwaltung der Versicherung Swiss Re) und die Bedenken diverser Parteien bezüglich eines solchen Megabauwerkes unter dem Eindruck des 11. September. Die Zuschauenden erleben hautnah die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Dazu enthält der Film auch Interviews mit dem Architekten, in denen dieser über seine Arbeit, seine Ideale und London spricht. Schweiz 2005 · R & Db: Mirjam von Arx · K: Fred Rotkopf • Mit Norman Foster · 89'
Mi 15. März • 20:00 Uhr März Zweitausendsiebzehn
High-Rise »Ein unbeherrschter Tobsuchtsanfall von einem Film, eine wilde und dekadente Orgie in enthemmten Bildscherben.« (kino-zeit.de) – nach dem Roman des Science-Fiction-Autors J.G. Ballard. 1975. Zwei Meilen westlich von London bezieht Dr. Robert Laing (Tom Hiddleston) auf der Suche nach Anonymität sein neues Appartement, nur um bald feststellen zu müssen, dass seine Mitbewohner gar nicht daran denken, ihn in Ruhe zu lassen. So ergibt er sich schließlich in sein Schicksal, freundet sich mit den neuen Nachbarn an und wird dadurch zunehmend in das komplexe soziale Gefüge hineingezogen, bis seine guten Manieren und sein Verstand ebenso deutliche Risse bekommen wie das Gebäude selbst. Die Lichter gehen aus, die Aufzüge bleiben stehen, aber die Party hört nicht auf. Die Menschen sind das Problem. Der Alkohol die Währung. Sex ist das Allheilmittel. Erst sehr viel später, als er auf dem Balkon sitzt und den Hund des Architekten verspeist, fühlt Laing sich endlich zu Hause. »HIGH-RISE ist eine vorlagengetreue Adaption von J.G. Ballards Klassiker der modernen Literatur aus dem Jahre 1975 und der Höhepunkt meines filmischen Schaffens … Ich hoffe, das Publikum findet das Ergebnis gewagt, witzig, und erfrischend schockierend.« (Regisseur Ben Wheatley) Großbritannien 2015 · R: Ben Wheatley · Db: Amy Jump · K: Laurie Rose • Mit Tom Hiddleston, Luke Evans, Jeremy Irons, Sienna Miller, Elisabeth Moss u.a. · ab 16 J. · 119'
Mi 22. März • 20:00 Uhr März Zweitausendsiebzehn
Louis Sullivan – The Struggle For American Architecture Die erste Dokumentation über den revolutionären und brillanten Architekten Louis Sullivan (1856 – 1924) aus Chicago. Louis Sullivan (1856-1924) gilt als der „Vater des Wolkenkratzers“ und „Prophet moderner Architektur“, der unter anderem das Postulat ‚form ever follows function‘ prägte. Der vielfach preisgekrönte Film stellt den Architekten in den sozialen, politischen und kulturellen Kontext seiner Zeit und zeichnet das Bild eines eigenwilligen Künstlers, der romantische Ornamentik mit moderner Architektur verband, alles vor dem Hintergrund des Aufstiegs der Stadt Chicago, der Sehnsucht nach Historismus und dem Siegeszug der Industrialisierung. Sullivan erstrebte eine Architektur, die so einzigartig und gewagt war wie das Land, seine Idee des „Design for all“ wurde vor allem von seinem berühmtesten Schüler Frank Lloyd Wright weiter getragen. Der Film zeigt nahezu alle heute noch erhaltenen Gebäude Louis Sullivans. USA 2010 · R: Mark Richard Smith • Mit Madolyn Smith Osborne, Mark Richard Smith u.a. · engl.OF · 97'
Mi 29. März • 20:00 Uhr Am Mi 5. April 2017 folgt als letzter Film Men At Lunch über die Baugeschichte der Stadt New York. DIE LINSE
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Zum Internationalen Frauentag
Yulas Welt Hanna Polaks 14 Jahre umspannende Langzeitbeobachtung ist ein universeller Film über das Erwachsenwerden, Hoffnung, Mut und Lebensfreude inmitten schwierigster Umstände.
GrüSSe aus Fukushima Yula wünscht sich nichts mehr, als ein normales Leben zu leben. Ihre Realität ist allerdings trostlos: Sie lebt mit ihrer Mutter in der eigentlich verbotenen Zone von Svalka, der größten Müllhalde Europas, nur 20 km vom Kreml entfernt. Dort versucht sie, inmitten von Dreck und Elend zu überleben, aber gleichzeitig auch ein ganz normaler Teenager zu sein. Zwischen Müll, Gewalt und gepantschtem Alkohol erlebt sie die erste Liebe mit all ihren Folgen. Gleichzeitig muss sie sich um ihre alkoholkranke Mutter kümmern und dabei nie das Ziel aus den Augen verlieren, Svalka irgendwann verlassen zu können. Während all dem fasziniert Yula durch ihre Unbeschwertheit und den Lebensmut, die sie trotz aller Schrecken nie verliert. Hanna Polak hat Yula 14 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Sie erzählt ihre unvorstellbare Geschichte mit packender Unmittelbarkeit und voller Feingefühl. Dabei ist ein universeller Film über das Erwachsenwerden entstanden, der von Hoffnung, Mut und Lebensfreude inmitten schwierigster Umstände erzählt. SOMETHING BETTER TO COME · Dänemark/Polen 2014 · R: Hanna Polak · K: Marcin Bastkowski · Musik: Kristian Eidnes Andersen · ab 12 J. · russ.OmU · 89'
Di 7. März • 19:00 Uhr 10
DIE LINSE
Doris Dörrie lässt zwei unterschiedliche Frauen aufeinandertreffen, die beide – jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind Die junge Deutsche Marie (Rosalie Thomass) ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Help in die Präfektur Fukushima. Zusammen mit dem Clown Moshe (Moshe Cohen) will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davon läuft, beschließt Marie, ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi (Kaori Momoi) zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Deutschland 2016 · R & Db: Doris Dörrie · K: Hanno Lentz • Mit Rosalie Thomass, Kaori Momoi, Nami Kamata u.a. · ab 12 J. · 108'
So 12. März • 17:00 Uhr Ab ca. 19:00 Uhr: Vortrag von Dipl.-Psych. Bettina Hahm, niedergelassene Psychoanalytikerin in München. März Zweitausendsiebzehn
Queer Monday
Below Her Mouth Das hübsch eingerichtete heterosexuelle Leben von Jasmine gerät immer mehr aus der Bahn … In Jasmines Leben läuft alles nach Plan: Sie hat einen Traumjob, einen schicken Sportwagen und einen attraktiven Verlobten. Bis sie eines Nachts bei einer Kneipentour mit ihrer besten Freundin die selbstbewusste Dallas kennenlernt und von ihr elegant aber sehr offensiv angemacht wird. Jasmine widersteht zunächst der fremden Versuchung. Aber ab jenem Moment bekommt sie diese Frau einfach nicht mehr aus ihrem Kopf und beginnt mit ihr nur wenige Tage später eine hemmungslose Affäre …
LiVas e.V. präsentiert zum Weltfrauentag
Looping Leonie Krippendorffs eindrückliches Porträt von Frauen aus drei Generationen, die sich in der Psychiatrie näher kommen – eingefangen in wunderbar sinnlichen Bildern
Regisseurin April Mullen drehte ihren leidenschaftlichen Liebesfilm mit einer komplett weiblichen Filmcrew und konnte für die Hauptrollen das für ihren androgynen Look heiß begehrte schwedische Topmodel Erika Linder und die kanadische Tänzerin Natalie Krill gewinnen. In seiner stürmischen Sinnlichkeit und erotischen Bildsprache erinnert BELOW HER MOUTH an den Cannes-Gewinner Blau ist eine warme Farbe und die Erfolgsserie The L Word.
Drei Frauen treffen in einer psychotherapeutischen Klinik aufeinander: Die 19 Jahre alte Leila (Jella Haase), die sich in der Welt sehr einsam fühlt, ständig auf der Suche ist und sich endlich so fühlen will, als wäre sie richtig am Leben, die überaus schüchternde 35 jährige Frenja (Lana Cooper), verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter, und schließlich die geheimnisvolle 52 Jahre alte Ann (Marie-Lou Sellem), die sich ihr Leben lang gegen feste Bindungen entschieden hat. Obwohl die Frauen so unterschiedlich sind, kommen sich schnell näher. Die Lust und Begierde im Dreiergespann wächst zunehmend. Schließlich brechen sie gemeinsam aus der Klinik aus, baden nachts alleine im Pool, ziehen feiernd durch Clubs. Leila fühlt sich auf einmal erkannt und aufgehoben. Bald stellt sich ihr jedoch die Frage, ob sie ihr Leben alleine meistern kann.
Kanada 2016 · R: April Mullen · Db: Stephanie Fabrizi · K: Maya Bankovic • Mit Natalie Krill, Erika Linder, Sebastian Pigott, Mayko Nguyen, Tommie-Amber Pirie u.a. · ab 16 J. · engl.OmU · 92'
Deutschland 2016 · R & Db: Leonie Krippendorff · K: Jieun Yi • Mit Jella Haase, Lana Cooper, Marie-Lou Sellem, Markus Hering, Henning Peker u.a. · ab 16 J. · 103'
Mo 13. März • 21:00 Uhr
So 19. März • 11:00 Uhr · Eintritt 5 Euro März Zweitausendsiebzehn
DIE LINSE
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Arthouse Sneak – Pay After! – Wir machen das Programm, ihr den Preis! Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse Sneak. Im Rahmen der Cinema-Nachtschicht könnt ihr am 1. und 3. Mittwoch des Monats um 22:45 Uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. Synchronisiertes hat dabei keine Chance: alle Filme laufen in der Originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen Untertiteln). Weiterhin gilt dabei die Devise Pay After: Ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „bewerten“. Einlassmusik mit Unterstützung durch Green Hell Records! Zuletzt liefen [Note] #93 DER JUNGE KARL MARX (s.S. 21) 2,93 #92 Mit Siebzehn [franz.OmU] (s.S. 29) 2,55 #91 Die Feine Gesellschaft [franz.OmU] 3,30 #90 Was hat uns bloSS so ruiniert? 2,48 #89 ELLE [franz.OmU] 2,98 #88 Diamond Island [khmer.OmU] 2,98 #87 Ich, Daniel Blake [engl.OmU] 1,94
ARTHOUSE SNEAK im März: #94: Mi 1. März • 22:45 Uhr #95: Mi 15. März • 22:45 Uhr 12
Kurzfilmsalon im neben*an
Oberhausen On Tour 2017: Deutscher Wettbewerb 2016 Im Mittelpunkt dieses Programms aus dem Deutschen Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen 2016 steht das Erwachsenwerden. In PHILOSOPHIEREN begleitet die lebendige Kamera dieser filmischen Improvisation seine jugendlichen Charaktere bei ihrem spontanen Erleben von Unsicherheit und Gemeinschaft. Teboho Edkins beobachtet, wie ein junger Südafrikaner über das verborgene Geschehen eines traditionellen Initiationsritus spekuliert, und streut dabei geschickt Verfremdungseffekte ein. Der Flohmarktfund eines Super-8-Familienfilms ist in FAMILIAR MEMORIES der Ausgangspunkt für eine komplexe Reflektion über die verborgenen Aspekte von Familienbiografien. Marian Mayland dagegen erinnert an einen abgerissenen Wohnhausblock in Manchester, in dem er dokumentarisches Material mit Ausschnitten aus kulturellen Gegenentwürfen der frühen Technound Acidhouse Szene furios vermischt. Am Ende überrascht uns Marlene Denningmann mit einer spielerischen Betrachtung von Globalisierung, Internet und Sehnsucht in der deutschen Provinz. Die Filme dieses Programms zeigen, wie überzeugend der junge deutsche Filmnachwuchs mittlerweile Genres mischt, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Initiation · D/Südafrika 2016 · R: Teboho Edkins · 11‘ · sesotho.OmeU • Philosophieren · D 2015 · R: Paul Spengemann · 15‘ · dt.OmeU • Familiar Memories · D 2016 · R: Pol Merchan · 4‘ · engl.OF • She whose blood is clotting in my underwear · D 2016 · R: Vika Kirchenbauer · 3‘30‘ · ohne Dialog • Driving Around Where the Crescents Used To Be. A Script · D /CH 2015 · R: Marian Mayland · 15‘ · engl.OF • Cosmorama · D/Türkei 2015 · R: Eren Aksu · 8‘ · türk.OmeU • Wunschkonzert · D 2016 · R: Marlene Denningmann · 13‘ • Gesamt; 71' plus Moderation
Mi 15. März • 20:30 Uhr im neben*an • 6 Euro inklusive Getränk DIE LINSE
März Zweitausendsiebzehn
Kurzfilmsalon im neben*an
Installation von Guillermo Magusa
Oberhausen On Tour 2017: Internationaler Wettbewerb 2016 Jedes Jahr konkurrieren im ältesten Kurzfilmwettbewerb der Welt etwa 60 Beiträge, die aus ca. 4.000 Arbeiten ausgewählt werden.
Ich bin da, Welt. Ich existiere.
Dieses Programm versammelt einige der besten und interessantesten Arbeiten des Internationalen Wettbewerbs der Kurzfilmtage Oberhausen 2016. Mit Lav Diaz ist ein Filmemacher vertreten, der gerade regelmäßig für seine bis zu 8-stündigen Arbeiten gefeiert wird. Hier genügen ihm knapp 17 Minuten, um mit Hilfe von William Shakespeare den brutalen und absurden Alltag auf den Philippinen offen zu legen.
Mein Name ist Eliminiert und ich habe einiges zu erzählen. Mich kannst du auf verschiedene Weisen erleben.
ELEGANSSI führt uns in die Parallelwelt der finnischen Oberschicht. Der Film zeigt die strengen und stilvollen Rituale bei der Fasanen- und Rebhuhnjagd in äußerst eleganten Bildern. George Barber dagegen lässt ein russisches Atom-U-Boot vom Stapel, dessen Kapitän Liebesbotschaften in das Universum funken lässt während er sich der schamanischen Trommelkunst hingibt. Wenn die Erde ruft, sollte die Antwort nicht zu lange auf sich warten lassen. Insgesamt steht hier als Auswahlprogramm das große Kino der kleinen Form zur Entdeckung bereit. Es wird sichtbar, in welch ungewöhnliche Formen Geschichten in internationalen Kurzfilmen heute gegossen werden. Ang araw bago ang wakas · Philippinen 2015 · R: Lav Diaz · 17‘ · mehrspr.OmeU • Malevolent Mountains · GB 2015 · R: Helen Michael · 4‘ · engl.OF • Eleganssi · Finnland 2015 · R: Virpi Suutari · 26‘ · finn. OmeU • Akula Dream · GB 2015 · R: George Barber · 26‘ · engl.OF • Cipka · Polen 2015 · R: Renata Gasiorowska · 9‘ · ohne Dialoge • Gesamt; 81‘ plus Moderation
Wie meine Brüder bin ich sehr vielschichtig und teilweise schwer zu fassen. Mach es dir in mir bequem und lass mich auf dich wirken. Ich bin mir sicher, du wirst einiges spüren. Vielleicht ist nicht alles greifbar oder deutlich, aber Gefühle entstehen. Sehr frühe Gefühle.
Vernissage: Mo 6. März um 17:30 Uhr. Vom Mo 6. März bis So 2. April könnt ihr mich im Cinema erfahren.
Di 21. März • 20:30 Uhr im neben*an • 6 Euro inklusive Getränk März Zweitausendsiebzehn
DIE LINSE
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Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
Wien vor der Nacht Robert Bobers geschichtliche Essay-Dokumentation zeigt das kulturelle Leben der österreichischen Hauptstadt vor dem Holocaust.
OFF-Kino im neben*an
Wild Plants Die filmische Forschungsreise begibt sich auf die Suche nach Menschen und Projekten, in denen sich botanischer und biographischer Wildwuchs verbinden.
Die essayistische Zeitreise von Robert Bober ist ein sehr persönlicher Rückblick des französischen Dokumentarfilmers auf die Zeit des Ersten Weltkriegs und das Erstarken des Nationalsozialismus, der das Ende Wiens als kultureller Hauptstadt bedeutete. Er erkundet ein Wien, welches vor rund 100 Jahren eine andere Bedeutung hatte. Anhand dieser Geschichte unternimmt Bober eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit der Stadt und ihrem jüdischen Leben vor der Shoa. Eine unvollkommene, aber poetische Rekonstruktion des historischen Wiens bewahrt die Zeit und die Umstände vor dem Vergessen und zeigt zugleich, dass Erinnerung nur so möglich ist: als Annäherung an das Vergangene, die das Verschwinden oder das Abwesende nicht überdeckt, sondern es als solches im Bewusstsein hält und reflektiert.
Gewächse, die sich auf brachem Land ansiedeln, scheinbar unbewohnbares Terrain in Besitz nehmen und neue Lebensräume schaffen, aber auch Menschen, die ihre eigenen Utopien entwerfen und zu Impulsgebern für andere werden, werden als „Wild Plants“ bezeichnet. An vielen verstreuten Orten auf der Welt leben Menschen und wachsen Projekte, in denen sich botanischer und biographischer Wildwuchs miteinander verbinden. Das Wissen um die Kraft der Pflanzen und die Kunst des Gartenbaus ist nicht verschwunden, es verbindet sich mit neuen Ideen und Projekten. Die filmische Forschungsreise stellt Fragen über das Verhältnis von Mensch und Natur und begibt sich auf eine Spurensuche: Zu den Urban Gardeners im zusammengebrochenen Detroit, zu dem indianischen Philosophen Milo Yellow Hair auf der Reservation von Pine Ridge, zu Maurice Maggi, der seit vielen Jahren die Stadt Zürich mit seinen wilden Pflanzungen verändert und zu der innovativen Landbau-Kooperative der Jardins de Cocagne in Genf.
VIENNE AVANT LA NUIT · Deutschland/Frankreich/Österreich 2016 · R & Db: Robert Bober · K: Giovanni Donfrancesco · Musik: Denis Cuniot, Yom · franz.OmU · 73'
Deutschland/Schweiz 2016 · R & Db: Nicolas Humbert · K: Marion Neumann Musik: zeitblom · ab 6 J. · 108'
So 26. März • 17:00 Uhr
Mi 22. März • 19:45 Uhr im neben*an
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DIE LINSE
März Zweitausendsiebzehn
zeigt
Beginners Begleitend zu seinem Jahresthema „Väter“ hat das männer netzwerk münster in Kooperation mit dem Cinema die dreiteilige Filmreihe „Väter im Film“ gestaltet. Vor jedem Film gibt es eine kurze Einführung, anschließend sind Männer wie Frauen zu einem Filmgespräch eingeladen. Oliver (Ewan McGregor) erwacht einige Monate nach dem Tod seines Vaters (Christopher Plummer) wieder aus seiner Starre, als er der eigenwilligen Anna (Mélanie Laurent) begegnet. Er erinnert sich an seinen Vater zurück, der nach einer 44-jährigen Ehe mit 75 sein Coming-out hatte und sich in ein buntes, energiegeladenes schwules Leben stürzte. Diese Zeit brachte Vater und Sohn näher, als sie sich je zuvor gewesen waren. Oliver beginnt zu verstehen, dass er Anna mit genau der Freude und dem Mut lieben muss, die bzw. den ihm sein Vater in seinen letzten Monaten vorgelebt hat …
Auf verschiedenen Zeitebenen beleuchtet BEGINNERS ein schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis und zeigt den verheerenden Einfluss gescheiterter Elternbeziehungen auf das eigene Bindungsvertrauen. »Man muss diesen Film lieben.« (Süddeutsche Zeitung) USA 2010 · R & Db: Mike Mills · K: Kasper Tuxen · Musik: Roger Neill, Dave Palmer, Brian Reitzell • Mit Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent u.a. · ab 0 J. · 105'
Di 14. März • 19:00 Uhr Mit Einführung und Filmgespräch
DEN JAHREN EIN FILM VON LARS HENNING
„BEMERKENSWERT [...] LARS HENNINGS FILM IST EINE VERHEISSUNG.“ KINO-ZEIT.DE
AB 16. MÄRZ IM KINO März Zweitausendsiebzehn
Im Verleih von
DIE LINSE
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Schulkino im Cinema Wir empfehlen u.a. folgende Filme für den Schulunterricht. Eine Anmeldung ist für Schulvorstellungen immer erforderlich und unter 0251.37409592 oder schulkino@cinema-muenster.de möglich. Der Eintrittspreis variiert nach Gruppengröße. Nach Möglichkeit erfüllen wir Ihren Terminwunsch.
Der junge Karl Marx
> S. 21
Preußen anno 1843: Der junge Redakteur Karl Marx will die Welt nicht mehr interpretieren, sondern verändern. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Der Fabrikantensohn Friedrich Engels wird zu seinem unverzichtbaren Kompagnon. Von der monarchistischen Geheimpolizei ins Londoner Exil vertrieben, verfassen sie das Kommunistische Manifest. Spannend und anschaulich vermittelt Regisseur Raoul Peck die Geburt einer Idee, die tatsächlich die Welt veränderte – umstritten und aktuell bis heute. empf. ab 7. Klasse • Fächer: Politik, Sozialkunde, Geschichte, Wirtschaft, Englisch, Französisch • Themen: Biografie, Deutsche Geschichte, Philosophie, Armut, Ausbeutung, Kapitalismus, Sozialismus, Gerechtigkeit, Emanzipation, Utopie, Menschenrechte, Exil Unterrichtsmaterial von Vision Kino unter www.visionkino.de
Der Himmel wird warten
> s. S. 30
Mélanie und Sonja haben fürsorgliche, aufgeklärte Eltern. Dennoch werden beide für die IS angeworben. Um ihrer Familie einen Platz im Paradies zu sichern, haben sie sich dem Dschihad angeschlossen. Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar (Die Schüler der Madame Anne) erzählt mit großer Kraft, Ehrlichkeit und Authentizität von den stillen Gräben, die zwischen uns liegen können, aber auch von der Chance, die in der Familie liegt; Ein mit viel Feingefühl gezeichnetes Generationenporträt, voller Mut, und voller Hoffnung. empf. ab 14 Jahren · Mo 20. März • 16:00 Uhr: Filmgespräch auf Französisch mit der Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar
Mein Leben als Zucchini
> LINSE Februar
In drei Kapiteln wird die berührende Geschichte des Afro-Amerikaners Chiron erzählt, der fernab jeglichen Glamours aufwächst: Entscheidende Momente in seinem Leben, in denen er sich selbst entdeckt, für seinen Platz in der Welt kämpft, seine große Liebe findet und verliert. Ein einzigartiges Stück Kino darüber, wie die Suche nach einem Platz in der Welt, unsere Umgebung, die eigene Familie und insbesondere die erste Liebe uns unser Leben lang prägen.
Zucchini – so lautet der Spitzname eines neunjährigen Jungen, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter mit einem neuen Leben konfrontiert wird. Der fürsorgliche Polizist Raymond bringt ihn ins Heim zu Madame Papineau. Das Zusammenleben dort ist nicht immer einfach, denn auch der freche Simon, die besorgte Béatrice, die schüchterne Alice, der etwas zerzauste Jujube und der verträumte Ahmed haben bereits viel erlebt. Als eines Tages die mutige Camille zu ihnen stößt, ist Zucchini zum ersten Mal im Leben ein bisschen verliebt.
Acht Oscar®-Nominierungen 2017 · empf. ab 12 Jahren
Oscar®-Nominierung 2017 · empf. ab 9 Jahren
Moonlight
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> S. 25
DIE LINSE
März Zweitausendsiebzehn
Do 2. März • 20:15 Uhr mit Einführung von Dr. Hendrik Meyer Fr 3. März • 19:00 Uhr mit Regisseur Raoul Peck Do 23. März • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch
März Zweitausendsiebzehn /derjungeKarlMarx
DIE LINSE www.der-junge-karl-marx.de
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Silberpreis der Kulturstaatsministerin 2016 für das Cinema! Warendorfer Str. 45 · Münster Mauritz-West · Tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de
Café und Kneipe im Cinema Tel. 0251.30309 Mail: garbo@cinema-muenster.de
Gegründet 1968 an der Weseler Straße, seit 1981 am jetzigen Standort. Das älteste Programmkino der Republik. Drei Säle: Cinema 1 (158 Plätze), Cinema 2 (58 Plätze), Kurbelkiste (52 Plätze).
Ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm von der Film- und Medienstiftung NRW und von der Kulturstaatsministerin. Silberpreis 2016! Barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht. Hörbehinderte: Alle Säle sind mit Induktionsschleifen für Hörgeräte und Infrarot-Tonübertragungsanlagen ausgestattet. Kopfhörer gibt es an der Kinokasse. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf Anfahrt per ÖPNV: Haltestelle Zumsandestraße (1 Min.): Linien 2, 10, [N83]. Haltestelle Hohenzollernring / Finanzgericht (5. Min.): 33, 34, [N2]. Haltestelle Hauptbahnhof (10 Min.): alle Linien.
Adresse und Barrierefreiheit: wie Cinema Tischreservierungen: Wir können leider nur Reservierungen für maximal 8 Personen annehmen. Geöffnet ab 10:00 Uhr: Mo – Do bis 0:00 Uhr, Fr + Sa bis 0:30 Uhr, So bis 22:30 Uhr Große Karte: Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr Mo – Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr + Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So + feiertags 13:00 bis 22:00 Uhr Große Frühstückskarte: So + feiertags 10:00 bis 13:00 Uhr
Anfahrt per Auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße 21-25. Gezahlt werden muss mit Geldoder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet. Anfahrt mit dem Fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Öffnungszeiten der Kinokasse: immer 15 Min. vor der 1. Vorstellung. Montag und Dienstag ab ~16:30 Uhr, Mittwoch bis Samstag ab ~14:45 Uhr, Sonntag ab 10:30 Uhr Eintrittspreis: 8,00 €* · ErmäSSigT: 6,50 €* (Ermäßigung gilt für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a.) 5er Karte (gilt nicht am Tag des Kaufes): 35,00 € (7,00 € je Karte) Donnerstag = Premierentag: 5,50 €* für alle Filme, die neu starten Kino für Kinder: 4,50 € für alle. SONDERVERANSTALTUNGEN sind möglich. Anfragen unter 0251.30307 SCHULKINO Auf Wunsch zeigen wir Filme auch für Schulklassen zu individuellen Terminen vormittags. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Schulkino-Angebote: Eintragen unter schulkino@cinema-muenster.de
Sonderöffnungszeiten von Cinema & Café Garbo: Fr 17.3. (Betriebsversammlung) ab 15:00 Uhr geöffnet
*Preise ggf. plus Überlängenzuschlag
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Das Cinema zeigt Cinema & Die Linse
W o c h e n p r og r a m m
Mä r z 2 0 1 7
So n d e r t e r m i n e
Mi 1.3.. Kino für Kinder 14:45 DER KLEINE PRINZ
Mi 1.3. Drehbuch Geschichte: 1977 (1) · Einführung; Mark Lorei 20 19:00 DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM 6 22:45 Cinema Nachtschicht: Arthouse Sneak – Pay After #94 12 ab Do 2.3. Das Cinema zeigt zum Bundesstart Do 2.3. 20:15 Einführung v. Dr. Hendrik Meyer: DER JUNGE KARL MARX 21 DER JUNGE KARL MARX [dF + dt.OmeU] 21 Fr 3.3. 19:00 Mit Regisseur Raoul Peck: DER JUNGE KARL MARX 21 Das Cinema zeigt zum Bundesstart Mo 6.3. 17:30 Vernissage: „Ich bin da, Welt. Ich existiere." 13 CERTAIN WOMEN [engl.OmU] 22 19:00 Drehbuch Geschichte: 1977 (2) CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart Einführung: Ernst Schreckenberg und Horst Wiechers LITTLE MEN [engl.OmU] 23 DEUTSCHLAND IM HERBST 6 ab Sa 4.3. Kino für Kinder Di 7.3. 19:00 Zum Internationalen Frauentag: YULAS WELT [russ.OmU] 10 14:45 DIE REISE DER PINGUINE 20 Mi 8.3. 19:00 CINEMA FLASHLIGHT mit Filmemacherin Paola Calvo und Protagonistin Mara Morgen VIOLENTLY HAPPY [teilw. engl.OmU] 27 ab Do 9.3. Das Cinema zeigt zum Bundesstart So 12.3. 11:00 Die Grünen zeigen zum Internationalen Frauentag WILDE MAUS 24 DAS MÄDCHEN WADJDA [dF] Das Cinema zeigt zum Bundesstart 17:00 Psycho, Film & Analyse – mit Vortrag von Bettina Hahm MOONLIGHT [engl.OmU + dF] 25 GRÜSSE AUS FUKUSHIMA 10 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart Mo 13.3. 19:00 Drehbuch Geschichte: 1977 (3) · Einführung: Dr. Julia Paulus BARAKAH MEETS BARAKAH [arab.OmU] 26 DIE BLEIERNE ZEIT 7 CINEMA FLASHLIGHT 21:00 Queer Monday: BELOW HER MOUTH [engl.OmU] 11 VIOLENTLY HAPPY 27 Di 14.3. 19:00 Mann im Film (1) – mit dem männer netzwerk münster ab Sa 11.3. Kino für Kinder BEGINNERS · mit Einführung und Filmgespräch 15 14:45 PETTERSSON UND FINDUS 20 Mi 15.3. 20:00 Architektur und Film · mit Einführung BUILDING THE GHERKIN – Norman Foster baut in London [dt./engl.OmU] 8 20:30 Kurzfilmsalon im neben*an Oberhausen On Tour: Deutscher Wettbewerb 2016 12 Alle Filme im Wocheneinsatz kosten donnerstags nur 5,50* 22:45 Cinema Nachtschicht: Arthouse Sneak – Pay After #95 12 ab Do 16.3. CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart Fr 17.3. 19:00 Mit Regisseurin Carolin Genreith und Vater Dieter Genreith HAPPY 28 HAPPY 28 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart So 19.3. 11:00 LiVas e.V. zeigt: LOOPING 11 ZWISCHEN DEN JAHREN 28 Mo 20.3. 16:00 Vorpremiere mit Marie-Castille Mention Schaar (Französisch) Das Cinema zeigt zum Bundesstart DER HIMMEL WIRD WARTEN [franz.OmU] 30 MIT SIEBZEHN [franz.OmU + dF] 29 19:00 Vorpremiere mit Marie-Castille Mention Schaar (Englisch) ab Sa 18.3. Kino für Kinder – Samstag mit Malaktion im neben*an DER HIMMEL WIRD WARTEN [dF] 30 14:45 PONYO – DAS GROSSE ABENTEUER AM MEER 20 Di 21.3. 20:30 Kurzfilmsalon im neben*an Oberhausen On Tour: Internationaler Wettbewerb 2016 13 14 Mi 22.3. 19:45 OFF-Kino im neben*an: WILD PLANTS 20:00 Architektur und Film · mit Einführung: HIGH-RISE 9 ab Do 23.3. Das Cinema zeigt zum Bundesstart Do 23.3. 14:30 Kino Kaffeeklatsch mit dem Seniorenbüro Mauritz DER HIMMEL WIRD WARTEN [franz.OmU + dF] 30 DER JUNGE KARL MARX 21 CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart Fr 24.3. Endlich … BAUER UNSER! 32 DIE NEUE LINSE IST FERTIG CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart So 26.3. 17:00 Mit der Gesellschaft für Christl.-Jüd. Zusammenarbeit JEAN ZIEGLER – Der Optimismus des Willens [mehrspr.OmU] 32 WIEN VOR DER NACHT [franz.OmU] 14 ab Sa 25.3. Kino für Kinder Mo 27.3. 19:00 Drehbuch Geschichte: 1977 mit Einführung von Mark Lorei 14:45 HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN 20 DIE INNERE SICHERHEIT 7 ab Do 30.3. Das Cinema zeigt zum Bundesstart Mi 29.3. 20:00 Architektur und Film · mit Einführung: TANNA – EINE VERBOTENE LIEBE [bislam.OmU] 33 LOUIS SULLIVAN – THE STRUGGLE FOR AMERICAN ARCHITECTURE [engl.OF] 9 Das Cinema zeigt MARIJA 34 Irrtümer sind nicht beabsichtigt, aber möglich. Alle Angaben also ohne Gewähr. Das Cinema zeigt zum Bundesstart ÄnDerunGen (insbesOnDere bei Den zeiten) VOrbehaLten! DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG [finn./arab./engl.OmU + dF] 34
D o n n Premierentag! erstag
Alle Veranstaltungen im Cinema, Warendorfer Straße 47, Kinokasse: Tel. (0251) 30 300
Aktuelle Termine entnehmen Sie bitte unserer Internetseite www.cinema-muenster.de, der Tageszeitung oder dem Wochenprogramm Kino aktuell, das in allen Kinos Münsters und vielen Volksbanken und Sparkassen des Umlandes ausliegt. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Scarlett, das offizielle Glücksschwein des Cinema, präsentiert:
Kino für Kinder im Cinema im März
Eintritt beim „Kino für Kinder“ im Cinema: 4,50 Euro Geburtstagskinder und ein Elternteil bekommen freien Eintritt! Bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien Eintritt! (nach Voranmeldung) Unser „Kino für Kinder“Kalender ist im Cinema und an guten Auslagestellen erhältlich!
Pettersson und Findus Pettersson und Findus fischen am See. Doch es braut sich ein Sturm zusammen, es beginnt zu schneien, die Dunkelheit kommt und sie verlieren die Orientierung. Da baut Pettersson ein Iglu, und sie erzählen sich Geschichten … D/Schweden 1999 · R: Albert Hanan Kaminski frei ab 0, empf. ab ca. 5 Jahren · 75'
Sa 11. März • 14:45 Uhr So 12. März • 14:45 Uhr Mi 15. März • 10:00 Uhr (für Gruppen, nach Voranmeldung)
Der kleine Prinz
Die Reise der Pinguine
Im neuen Animationsfilm nach Antoine de Saint-Exupérys berühmter Erzählung von 1942. freundet sich ein exzentrischer alter Flieger mit einem kleinen Mädchen an, das mit seiner Mutter nebenan einzieht.
Luc Jacquet hat die Kaiserpinguine beobachtet – ihre Eleganz bei der Fischjagd, ihren tollpatschigen Gang beim langen Marsch über das Eis, ihre Liebestänze, das Schlüpfen der Jungen und den Kampf ums Überleben.
Frankreich 2015 · R: Mark Osborne frei ab 0, empf. ab ca. 8 J. · 107'
Frankreich 2005 · R: Luc Jacquet frei ab 0, empf. ab ca. 8 Jahren · 86'
Sa 25. Februar • 14:45 Uhr So 26. Februar • 14:45 Uhr Mi 1. März • 10:00 Uhr (für Gruppen, nach Voranmeldung)
Sa 4. März • 14:45 Uhr So 5. März • 14:45 Uhr Mi 8. März • 10:00 Uhr (für Gruppen, nach Voranmeldung)
Ponyo – Das groSSe Abenteuer am Meer
Harry Potter und der Stein der Weisen
Mit seinen magischen Kräften büchst das Goldfischmädchen Ponyo aus der Wasserwelt aus, wird ein Mensch und freundet sich mit dem Menschenjungen Sosuke an.
Die erste Verfilmung der Bestseller von J. K. Rowling: Harry Potter erfährt an seinem 11. Geburtstag, dass er magische Kräfte besitzt, und wird in der zauberschule Hogwarts aufgenommen …
Japan 2008 · R: Hayao Miyazaki frei ab 0, empf. ab ca. 7 Jahren · 101'
Sa 18. März • 14:45 Uhr mit anschl. Malaktion im neben*an! So 19. März • 14:45 Uhr Mi 22. März • 10:00 Uhr (für Gruppen, nach Voranmeldung)
USA 2001 · R: Chris Columbus · frei ab 6, empf. ab ca. 8 Jahren · 152' plus Pause
Sa 25. März • 14:45 Uhr So 26. März 14:45 Uhr Mi 29. März • 10:00 Uhr (für Gruppen, nach Voranmeldung)
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Zu Gast im Cinema:
Der junge Karl Marx
Raoul Peck
Großes historisches Kino über die Begegnung zweier Geistesgrößen, die die Welt verändern und die alte Gesellschaft überwinden wollten.
Raoul Peck, geboren in Haiti und aufgewachsen in Zaire, den USA und Frankreich, ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin und Filmwissenschaft an der dffb in Berlin. 1996 und 1997 war er Kulturminister in Haiti, seit 2004 ist er Präsident der französischen Nationalen Filmhochschule La Fémis in Paris. Filmografie (Auswahl): Mord In Haiti (2014), Moloch Tropical (2009); Lumumba (2000) I Am Not Your Negro (2016).
1844: In Deutschland werden die Stimmen der unterdrückten intellektuellen Opposition immer lauter. In Frankreich setzen sich die Arbeiter des Faubourg St. Antoine erneut in Bewegung. Auch in England strömt das Volk auf die Straße. Hier geht es nicht mehr nur darum, die Könige zu stürzen. In Manchester nimmt die industrielle Revolution ihren Anfang. Mit 26 Jahren befindet sich Karl Marx (August Diehl) mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im Exil in Paris. Dort trifft er 1844 den jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske), Sohn eines Fabrikbesitzers, der sich mit dem Phänomen der Verelendung des englischen Proletariats beschäftigt. Der Dandy Engels verkörpert das letzte Puzzlestück, das Karl Marx zur Erstellung seines neuen Weltbildes noch fehlt. Gemeinsam mit Jenny Marx verfassen sie Texte, die eine Revolution entfachen sollen. »Der alte Bart verdeckt nicht nur das Gesicht von Marx. Im Jahr 2017 verdunkelt er die Möglichkeit einer bedachten Reflexion und Auseinandersetzung und verhindert dabei den tatsächlichen Beitrag dieses wissenschaftlichen und politischen Denkers zu entdecken, seine außergewöhnliche Kraft der Analyse, seine humanistischen Bestrebungen, seine berechtigten Sorgen über, zum Beispiel die Verteilung des Wohlstands, die Kinderarbeit, die Gleichstellung der Geschlechter, die Ausdehnung der Märkte, die Globalisierung, usw. – Themen von höchster Aktualität, in Europa und anderswo.« (Regisseur Raoul Peck) Belgien/Deutschland/Frankreich 2016 · R: Raoul Peck · Db: Pascal Bonitzer, Raoul Peck · K: Kolja Brandt • Mit August Diehl, Stefan Konarske, Vicky Krieps, Olivier Gourmet, Michael Brandner, Alexander Scheer u.a. · ab 12 J. · 118'
Ab Do 2. März im Wochenprogramm Do 2. März • 20:15 Uhr mit Einführung von Dr. Hendrik Meyer, Dozent am Institut für Politikwissenschaft Fr 3. März • 19:00 Uhr in Anwesenheit von Regisseur Raoul Peck Do 23. März • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch März Zweitausendsiebzehn
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Certain Women Kelly Reichardt (Wendy & Lucy, Meek's Cutoff) steckt vier großartige Darstellerinnen in die Provinz – mit viel Gespür für ihre Träume »Die wunderbare Laura Dern, die subtile Michelle Williams, die stille Kristen Stewart und die vielleicht berührendste unter ihnen, die eigensinnige Lily Gladstone, machen CERTAIN WOMEN zu einem herausragenden Kinoereignis. Erneut erweist sich Reichardt als Meisterin, Inhalte über Bilder zu transportieren, die ohne redundante Dialoge, ohne umständliche Erklärungen auskommen, und aus einer puren visuellen Kraft geschöpft sind.« (Viennale)
In ihrem neuen Film verknüpft Kelly Reichardt lose drei Geschichten mit vier Frauen in Livingston, Montana, oder vier Autostunden davon entfernt: Laura (Laura Dern) ist Anwältin, die einen verzweifelten Klienten davon überzeugen will, dass eine Arbeitsrechtsklage erfolglos sein wird. Gina (Michelle Williams) und ihr Mann Ryan (James Le Gros) beginnen mitten im Wald mit dem Bau eines eigenen Hauses und möchten dafür dem alten Nachbarn die Natursteine abluchsen, und haben eine schwer pubertierende Tochter im Gepäck. Die junge Pferdepflegerin Jamie (Lily Gladstone) verliebt sich in Beth (Kristen Stewart), die ihr Jurastudium gerade abgeschlossen hat und als ersten Job Abendschulunterricht auf dem Land gibt. Der Film, basierend auf Kurzgeschichten von Maile Meloy, verweigert sich der Zuschreibung von üblichen Frauen-FilmfigurKlischees und gewinnt dadurch realistische, nachvollziehbare Charaktere, die sich mit alltäglichen Problemen herumschlagen – Anerkennung als Kompetenz, Verständnis ohne Gönnerhaftigkeit, Einsamkeit und (herzzereißende) Sehnsucht. Mit aller Ruhe und besonderer Aufmerksamkeit fürs Subtile und für Zwischentöne ermöglicht CERTAIN WOMEN ein wunderbar angenehmes, gelassenes Schauen, das es in sich hat. 22
»Alle drei Segmente leben sowohl von etlichen kleinen Momenten als auch von tiefen Erschütterungen (mit Potenzial zum großen Melodram), die von Reichardt und ihrem durchweg fabelhaften Ensemble jedoch nie ausgebeutet werden. Frustration am Arbeitsplatz und im Privatleben, die Gefahr, die von einer verzweifelten Person ausgehen kann, und die Überwältigung einer unerklärlichen Faszination für einen weitgehend fremden Menschen – all diese (und weitere) Themen werden in Blick- und Wortwechseln differenziert zur Anschauung gebracht.« (Andreas Köhnemann, kino-zeit.de) USA 2016 · R & Db: Kelly Reichardt · K: Christopher Blauvelt • Mit Laura Dern, Michelle Williams, Kristen Stewart, Lily Gladstone, James LeGros, Jared Harris u.a. · ab 0 J. · engl.OmU · 107'
Ab Do 2. März im Wochenprogramm März Zweitausendsiebzehn
CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart
Unser Neues Label:
Little Men Mit einer humanistischen Perspektive blickt Regisseur Ira Sachs auf den Zauber der Kindheit und Gentrifizierung in Brooklyn
Der 13-jährige Jake zieht mit seinen Eltern nach Brooklyn. Dort freundet er sich mit dem gleichaltrigen Tony an, dessen Mutter eine kleine Schneiderei im unteren Stockwerk betreibt. Obwohl die Jungs sehr unterschiedlich sind – Jake ist ruhig und in sich gekehrt, Tony impulsiv und abenteuerlustig – sind die beiden sofort unzertrennlich. Sie streifen gemeinsam durch die Stadt und träumen davon, später auf die gleiche Kunsthochschule zu gehen. Doch als Jakes Eltern die Ladenmiete für die Schneiderei erhöhen wollen, kommt es zum Streit … LITTLE MEN ist bereits der dritte New-York-Film, den Ira Sachs zusammen mit Co-Autor Mauricio Zacharias geschrieben hat. Nach Keep the Lights On (2012) und Love is Strange (2014) porträtiert er in seinem neuen Film mit großem Feingefühl die innige und tief prägende Freundschaft zwischen zwei Jungen und die Gefahren der Gentrifizierung, die die ehemals vielgestaltige migrantische Nachbarschaft Brooklyns zunehmend uniformiert. USA 2016 · R: Ira Sachs · Db: Ira Sachs, Mauricio Zacharias · K: Óscar Durán Mit Michael Barbieri, Theo Taplitz, Jennifer Ehle, Greg Kinnear, Paulina García, Alfred Molina:u.a. · ab 12 J. · engl.OmU · 85'
Ausgewählte Filme für ein aufgeschlossenes Publikum Jede Woche haben mehr Filme Kinostart, als sie in den münsterschen Kinos gezeigt werden können. Für die feinen, kleinen Filme haben wir CINEMA FLASHLIGHT entwickelt. Die Filme unter diesem Label zeigen wir nur wenige Male – dafür aber in der Regel zum Bundesstart.
Wir bitten um besondere Aufmerksamkeit!
Ab Do 2. März in einzelnen Vorstellungen März Zweitausendsiebzehn
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Das Cinema zeigt zum Bundesstart
WILDE MAUS Der Kabarettist und Schauspieler Josef Hader (Der Knochenmann, Vor der Morgenröte) debütiert als Regisseur, wie zu hoffen war, mit einer rasanten pechschwarzen Tragikomödie Könige werden zuvorkommend behandelt! Das ist zumindest die Ansicht von Georg (Josef Hader), der seit Jahrzehnten als etablierter Musikkritiker für eine Wiener Zeitung schreibt. Doch dann wird er überraschend von seinem Chefredakteur (Jörg Hartmann) gekündigt: Sparmaßnahmen. Seiner jüngeren Frau Johanna (Pia Hierzegger), deren
Gedanken nur um ihren nächsten Eisprung und das Kinderkriegen kreisen, verheimlicht er den Rausschmiss und sinnt auf Rache. Dabei steht ihm sein ehemaliger Mitschüler Erich (Georg Friedrich) zur Seite, dem Georg in seiner neu gewonnenen Freizeit hilft, eine marode Achterbahn im Wiener Prater wieder in Gang zu setzen. Georgs nächtliche Rachefeldzüge gegen seinen ehemaligen Chef beginnen als kleine Sachbeschädigungen und steigern sich, zu immer größer werden dem Terror. Schnell gerät sein bürgerliches Leben völlig aus dem Ruder.
mit seinem Regiedebüt WILDE MAUS, für das er ebenso das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle als rachsüchtiger Musikjournalist Georg übernommen hat. An seiner Seite spielen Pia Hierzegger (Was hat uns bloß so ruiniert, Der Knochenmann), GrimmePreisträger Jörg Hartmann (Sein letztes Rennen, Weissensee), Georg Friedrich (Wild, Marija), Denis Moschitto (Almanya, Rubbekdikatz) sowie Nora Waldstätten (Personal Shopper, Das ewige Leben). »Voll von lakonischem Witz reflektiert der Film, wie ein bürgerliches Leben aus dem Ruder geraten – und vielleicht doch wieder ins Lot kommen kann.« (Wettbewerb Berlinale 2017) »Meine Herangehensweise ist dabei, sich keine Farbe zu verbieten und auch keine bestimmte Farbe vorherrschen zu lassen, wenn man das Leben abbilden möchte. Genres liefern Welterklärungsmodelle und notfalls auch Schuldige, ich möchte aber lieber erzählen, dass das Hauproblem ist, das überhaupt nichts zusammenpasst. Das Tragikomische ist für mich dabei die beste Abbildung dessen, was man Leben nennt.« (Josef Hader) Österreich 2016 · R & Db: Josef Hader · K: Andreas Thalhammer, Xiaosu Han Mit Josef Hader, Pia Hierzegger, Jörg Hartmann, Georg Friedrich, Denis Moschitto, Nora Waldstätten u.a. · ab 12 J. · 103'
Ab Do 9. März im Wochenprogramm
Ob als Kabarettist oder Schauspieler, als lakonischer Ermittler Simon Brenner oder legendärer Schriftsteller Stefan Zweig: Josef Hader hat viele Gesichter und begeistert mit jedem neuen Projekt. So auch 24
März Zweitausendsiebzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Moonlight »Radikal in seinem erzählerischen Ansatz, brillant inszeniert und tief berührend: Egal ob MOONLIGHT Ende Februar Oscars® gewinnt oder nicht, ein Highlight des Kinojahres ist Barry Jenkins’ Drama in jedem Fall.« (programmkino.de) In drei Kapiteln erzählt MOONLIGHT die berührende Geschichte des jungen Chiron, der in Miami fernab jeglichen Glamours aufwächst. Der Film begleitet entscheidende Momente in Chirons Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, in denen er sich selbst entdeckt, für seinen Platz in der Welt kämpft, seine große Liebe findet und wieder verliert. MOONLIGHT ist ein einzigartiges Stück Kino darüber, wie die Suche nach einem Platz in der Welt, unsere Umgebung, die eigene Familie und insbesondere die erste Liebe uns unser Leben lang prägen.
Mit seiner einfühlsamen Coming of-Age Geschichte, die auf dem Theaterstück In Moonlight Black Boys Look Blue von Tarell McCraney basiert, etabliert sich Regisseur Barry Jenkins als einzigartige Stimme im modernen, amerikanischen Kino und beweist, dass er die Magie und Elektrizität großer Gefühle auf die Leinwand bringen kann. Ein Trio aus drei talentierten Schauspielern (Alex R. Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes) verkörpert die Hauptfigur Chiron in drei Phasen seines Lebens, begleitet von einem starken Cast u.a. aus den Oscar-nominierten Naomie Harris (Spectre, Mandela) und Mahershala Ali (Luke Cage, House of Cards). März Zweitausendsiebzehn
»Herausragender US-Indie, der in Form einer eindringlichen Charakterstudie den Werdegang eines schwarzen und schwulen Jugendlichen thematisiert.« (kino.de) »Niemand hat diesen Film kommen sehen. Aber direkt nach seiner Uraufführung beim Internationalen Filmfest Toronto begann das Gemurmel, das laute Staunen und Weiterempfehlen von Barry Jenkins’ Ausnahmewerk MOONLIGHT. Exzeptionell ist hier nicht nur die Art des Bekanntwerdens, sondern der Film selbst, behandelt er doch auf phänomenal feinfühlige Art ein Thema, das sonst nie gezeigt, geschweige denn so detailliert porträtiert wird: queere afroamerikanische Erfahrungswelten. Das mag nach einer sehr kleinen Welt klingen (wenn man aus dem Mainstream herausblickt), doch die Geschichte, die sich hier entfaltet, ist so einzigartig wie universell relevant und wird zu jedem einzelnen Menschen sprechen, der/die sich aus Angst und/oder Zwängen nicht so entfalten konnten, wie er/sie wollte.« (Beatrice Behn, kino-zeit.de) MOONLIGHT ist für den Oscar® 2017 nominiert in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Nebendarsteller (Mahershala Al), Beste Nebendarstellerin (Naomie Harris), Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera, Beste Filmmusik und Bester Schnitt. USA 2016 · R & Db: Barry Jenkins · K: James Laxton • Mit Alex R. Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes, Naomie Harris, Mahershala Ali, Janelle Monae, Jaden Piner u.a. · ab 12 J. · engl.OmU + dF · 111'
Am Do 9. März im Wochenprogramm 25
VOM PRODUZENTEN VON WE FEED THE WORLD, LET’S MAKE MONEY UND MORE THAN HONEY
CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart
Barakah Meets Barakah Die erste romantische Komödie, die je in Saudi-Arabien realisiert wurde In der saudischen Hafenstadt Dschidda soll Barakah (Hisham Fageeh) als Ordnungsbeamter dafür sorgen, dass das öffentliche Leben nach dem islamischen Recht verläuft. Dies tut er immer freundlich aber ohne religiösen Eifer, viel lieber spielt er in einer Laientheatergruppe Hamlet. Als er ein illegales Fotoshooting unterbinden soll, verliebt er sich auf den ersten Blick in Bibi (Fatima AlBanawi), die für das Label ihrer Adoptivmutter modelt, aber viel berühmter als gesellschaftskritische Vloggerin und IT-Girl ist. Nur wie sollen sie sich näher kennenlernen, in einem Land, das jeder Form von „dating“ feindlich gegenübersteht? Elegant und kreativ hebeln die beiden das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aus. Auf lockere Art gibt die Komödie einen Einblick in den saudi-arabischen Alltag.
BILLIGE NAHRUNG – TEUER ERKAUFT Ein Film von Robert Schabus
AB 23. MÄRZ IM KINO!
»BARAKAH MEETS BARAKAH zeigt, wie meine Generation über Themen wie den öffentlichen Raum, die Ungleichheit der Geschlechter, über Zensur und Freiheit denkt. Der Film handelt von uns, einer Jugend ohne Rechte.« (Regisseur Mahmoud Sabbagh) BARAKAH YOQABIL BARAKAH · Saudi-Arabien 2016 · R & Db: Mahmoud Sabbagh K: Victor Credi · Mit Hisham Fageeh, Fatima AlBanawi, Sami Hifny, Khairia Nazmi, Abdulmajeed Al-Ruhaidi u.a. · ab 12 J. · arab.OmU · 88'
Ab Do 9. März in einzelnen Vorstellungen März Zweitausendsiebzehn
CINEMA FLASHLIGHT mit Gästen
Zu Gast im Cinema:
Violently Happy
PAOLA CALVO
Intimität, Schmerz, Sex, Tanz, Performance und vieles mehr – Darstellende, Zuschauende und Forschende in der Schwelle 7 in Berlin Wir leben in einer Gesellschaft die Schmerz vermeiden will. Dieser intime Film handelt von Menschen, die angefasst werden wollen, keine Angst haben mit Schmerz und Gewalt zu experimentieren. Felix Ruckert (Tänzer und Choreograph) trifft Mara Morgen (gesellschaftsorientierte Kulturarbeiterin). Mit der Choreographin Christine Borch und der Psychologin Jana Scherle setzen sie sich mit Projektionen und Grenzüberschreitungen auseinander. Was hat BDSM mit Tanz und Meditation zu tun? Solche Fragen haben Platz in der Schwelle 7, keinem dunklen Keller sondern einem lichtdurchfluteten 500-QuadratmeterWohnzimmer, einem experimentellen Ort.
Paola Calvo, in Caracas geborene Spanierin, studierte Medienwissenschaften in Madrid und begann 2006 ein Kamerastudium an der dffb Berlin. 2012 drehte sie als Co-Regisseurin A Tale of two Islands, der im Berlinale Forum Expanded gezeigt wurde. 2014 gewann sie mit The Visitor beim New Berlin Film Award Festival den Preis für die Beste Kamera. VIOLENTLY HAPPY ist ihr Abschluss-Film.
MARA MORGEN »Trotz aller Explizitheit (…) ist VIOLENTLY HAPPY nie voyeuristisch. Nicht nur, weil Calvo weit von jeglicher Porno-Ästhetik entfernt ist, sondern auch, weil sie die Menschen hinter den Körpern, deren Begierden und (Selbst-)Reflexionen zeigt. Dabei ist Calvos Film keineswegs nur für Kenner der Szene. Ruckerts Ansichten zur Verbindung von Kunst, Schmerz und Gewalt und Morgens kluge Antwort auf Kritik von feministischer Seite sind für jedes Publikum erhellend.« (Falk Straub, kino-zeit.de) Deutschland 2016 · R & Db & K: Paola Calvo • Mit Felix Ruckert, Mara Morgen, Christine Borch, Jana Scherle u.a. · ab 18 J. · 92'
Mi 8. März • 19:00 Uhr: Vorpremiere mit Filmemacherin Paola Calvo und Protagonistin Mara Morgen Ab Do 9. März in einzelnen Vorstellungen März Zweitausendsiebzehn
Mara Morgen arbeitete im Feld sozial-kultureller Nachhaltigkeit, bis sie ihren Schwerpunkt auf die Körperebene verlagerte. Nach Jahren als professionelle SubEscort ist sie als tantrische Domina, Somatische Sexualberaterin und Sexological Bodyworker tätig. Sie begleitet in Körperwelten, sexuelle Landschaften und bizarre Phantasien, um bewusster in Körper, Geist und Lust zu kommen. 27
CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart
Zwischen den Jahren Lars Hennings packendes Thriller-Drama über Sühne und späte Rache nach einem Verbrechen
zum Bundesstart
Happy Ein liebevoller, heiterer und sehr persönlicher Dokumentarfilm über Männer und die Suche nach dem späten Glück Es ist wohl der Horror jeder Tochter: Eine Postkarte aus Thailand, auf der steht: „Meine Liebe, mir geht es gut hier, ich esse Pat Thai und trinke Chang Bier. Und ich habe eine Frau kennengelernt, die jünger ist als du. Liebe Grüße, Papa.“ Seit ein paar Jahren hat sich mein Vater sehr verändert. Nach der Trennung von meiner Mutter tauschte er Wanderschuhe gegen Flip-Flops und fährt seitdem jedes Jahr für ein paar Wochen nach Thailand, mal alleine, mal mit Freunden – alle sind über 60 und geschieden. Mein Vater sagt, er und seine Freunde haben dort die beste Zeit ihres Lebens. Ich denke: Oh Gott, was ist bloß in ihn gefahren? Die Thailand-Trips sind mir als Tochter peinlich und in unserem Heimatdorf in der Nordeifel das Gesprächsthema am Stammtisch.„Der Genreith ist Sextourist“, sagen da die Männer, oder: „Der kauft sich jetzt ne Frau!“. Ist es so? Sind die Reisen meines Vaters schlicht SexTourismus? Ein Tabu? Ist mein Vater einer der Männer, die mit einer jungen, schönen Thailänderin im Arm über die Straßen von Bangkok ziehen? Was suchen er und seine Freunde da in ihrem Alter? Sind die Reisen schlicht die Suche nach dem Glück? Ausdruck eines Wettrennens gegen die Zeit? (Regisseurin Carolin Genreith) Deutschland 2016 · R & Db: Carolin Genreith · K: Philipp Baben der Erde · ab 6 J. · dF · 90'
Ab Do 16. März in einzelnen Vorstellungen Fr 17. März • 19.00 Uhr mit Carolin und Dieter Genreith Zu Gast im Cinema: Carolin Genreith (auf Roller hinten) Carolin Genreith wuchs in der Nordeifel auf. In Berlin studierte sie TV-Journalismus. 2013 gewann ihr Debütfilm Die mit dem Bauch tanzen beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen den Publikumspreis. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Regisseurin in Hamburg und Berlin. 28
Als er seine Haft abgesessen hat, will der Mörder Becker (Peter Kurth) die furchtbare Tat von damals endgültig hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Er findet einen Job, Freunde und in der einsamen Putzfrau Rita (Catrin Striebeck) sogar eine Frau, die sich für ihn interessiert.
Eines Tages aber wird er von seiner Vergangenheit eingeholt: Der Witwer Dahlmann (Karl Markovics) steht vor ihm, der Mann, dessen Frau und Tochter Becker vor 18 Jahren bei einem tragisch aus dem Ruder gelaufenen Einbruch erschossen hatte. Offenbar weiß Dahlmann genau über den Ex-Häftling und dessen neues Leben Bescheid. Becker lässt nichts unversucht, um den Stalker zu besänftigen, fleht ihn an, ihn in Frieden zu lassen. Aber Dahlmann will Rache … Deutschland 2016 · R & Db: Lars Henning · K: Carol Burandt von Kameke • Mit Peter Kurth, Karl Markovics, Catrin Striebeck u. a. · ab 12 J. · dF · 97'
Ab Do 16. März in einzelnen Vorstellungen März Zweitausendsiebzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Mit Siebzehn Sie schlugen und sie schlugen sich … Der neue Film von André Téchiné ist ein vibrierendes „Coming-of-Age“-Drama Leistung als stets optimistische Ärztin und Mutter, die nach einem schweren Schicksalsschlag dann doch fast zerbricht.
Damien (Kacey Mottet Klein) und Thomas (Corentin Fila) gehen in dieselbe Gymnasialklasse und mögen sich ganz und gar nicht. Sobald Worte nicht mehr genügen, um sich gegenseitig zu verletzen, prügeln sie aufeinander ein. Dabei könnten sie Freunde sein: Damien, der Sohn der Landärztin Marianne (wunderbar humanistisch: Sandrine Kiberlain) und eines Militärfliegers, der gerade im Auslandseinsatz ist, und Thomas, Adoptivsohn mit maghrebinischen Wurzeln, der in einer Bauernfamilie auf einem abgelegenen Berghof lebt. Als die Bäuerin nach ein Kind erwartet nimmt Marianne den verschlossenen Jungen für eine Weile bei sich auf. Damien und Thomas müssen nun unter einem Dach leben. »Die Story selbst mag an eine schlichte Seifenoper erinnern. Die Umsetzung ist jedoch weit davon entfernt. Gleich mit der ersten Einstellung trifft Andre Téchiné in seinem Coming-of-Age-Drama mit traumwandlerischer Sicherheit den richtigen Ton von unaufgeregter Authentizität. … So federleicht die Inszenierung des französischen Autorenfilmers, so unangestrengt geben sich seine jungen Darsteller. Kacey Mottet Klein (als Kind der junge Dieb in Winterdieb) überzeugt als sensibler Teenager im Gefühlschaos. Newcomer Corentin Fila zeigt als harter Typen mit weichem Kern, dass mehr in ihm steckt als der hübsche Model-Typ. Diesem leinwandpräsenten Duo glaubt man alle Nuancen ihres „Denn-sie-wissennicht-so-ganz-was-sie-tun“-Verhaltens. Last not least präsentiert Sandrine Kiberlain eine eindrucksvolle März Zweitausendsiebzehn
Auf der Berlinale (2016) ging dieses formvollendete, unprätentiös vibrierende „Coming-of-Age“-Drama trotz Favoriten-Status leer aus. Bei den Französischen Filmtagen Tübingen holte die Schüler-Jury das Siegertreppchen nach: „Der Film ging uns ins Herz und hat ein paar von uns auch zu Tränen gerührt“, heißt es in der Begründung. Ein besseres Kompliment der Zielgruppe kann es kaum geben!« (Dieter Oßwald, programmkino.de)
QUAND ON A 17 ANS · Frankreich 2016 · R: André Téchiné · Db: Céline Sciamma, André Téchiné · K: Ngo The Chau • Mit Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein, Corentin Fila, Alexis Loret, Jean Corso u.a. · ab 12 J. · franz.OmU + dF · 116'
Ab Do 16. März m Wochenprogramm 29
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Der Himmel wird warten Spielfilm um das Anwerben von Jugendlichen durch den IS. Glaubwürdig gespielt und empathisch inszeniert von Marie-Castille Mention-Schaar (Die Schüler der Madame Anne), die am 20. März im Cinema zu Gast sein wird! Sylvie (Clotilde Courau) lebt allein mit ihrer Tochter Mélanie (Naomi Amarger). Sie verbringen viel Zeit miteinander, und Sylvie ist stolz auf das enge Verhältnis, das sie zu ihrer Tochter hat. Doch irgendwann begegnet Mélanie im Internet einem Jungen, der ihr regelmäßig zu schreiben beginnt, ihr Komplimente macht und sie schließlich fragt, wie sie es mit der Religion hält. Eines Tages ist Mélanie verschwunden. Catherine (Sandrine Bonnaire) und Samir (Zinedine Soualem) sind die stolzen Eltern der 17-jährigen Sonia (Noémie Merlant), sie sind eine glückliche Familie, die gemeinsam den Alltag meistert. Gerade zurück aus den Sommerferien, wird ihr Haus eines
Nachts von der Polizei gestürmt und Sonia unter Arrest gestellt. Um ihrer Familie einen Platz im Paradies zu sichern, hat sich Sonia dem Dschihad angeschlossen, bereit für einen Anschlag in ihrem Heimatland. Catherine und Sylvie sind tief erschüttert davon, wie fremd ihre Töchter ihnen so ganz im Stillen geworden sind. Doch sie sind bereit, alles zu tun, um sie wieder zurückzubekommen.
»Unterstützung findet Sylvie wie Sonias Eltern in der Gruppe von Dounia Bouzar (sie selbst), die sich um Eltern und junge Mädchen kümmert, die vom IS angeworben wurden oder werden sollten. Sie macht die Mechanismen kenntlich, versucht zu ergründen, ob Mädchen schlichtweg religiös werden oder indoktriniert werden, sie differenziert und begleitet Eltern sowie Zuschauer durch diese Geschichte. Das Bemühen um Differenzierung und Aufklärung ist DER HIMMEL WIRD WARTEN sehr anzumerken. Der Film und das Drehbuch von Emilie Frèche und Marie-Castille Mention-Schaar verweigert sich einfachen Erklärungen und legt viel Wert auf eine möglichst vielschichtige Ausgangslage und vielseitige Erklärungen, die sehr auf die Mitarbeit von Dounia Bouzar zurückzuführen sind, die tatsächlich ein Präventionszentrum gegründet hat und leitet. Dadurch gibt es in diesem Film keine Schuldzuweisungen, sondern zwei Mädchen aus durchschnittlichen Familien, die dennoch anfällig für die Indoktrination sind.« (Sonja Hartl, kino-zeit.de)
LE CIEL ATTENDRA · Frankreich 2016 · R: Marie-Castille Mention-Schaar · Db: Emilie Frèche, Marie-Castille Mention-Schaar · K: Myriam Vinocour • Mit Noémie Merlant, Naomi Amarger, Sandrine Bonnaire, Clotilde Courau, Zinedine Soualem, Ariane Ascaride, Yvan Attal, Dounia Bouzar u.a. · ab 12 J. · franz.OmU + dF · 105'
Mo 20. März • 16:00 Uhr: OmU-Vorpremiere für Schulen u.a. mit Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar (Gespräch in Französisch) Mo 20. März • 19:00 Uhr: Vorpremiere der deutschen Fassung mit Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar (Gespräch in Englisch) Ab Do 23. März im Wochenprogramm März Zweitausendsiebzehn
Zu Gast:
Marie-Castille Mention-Schaar
Marie-Castille MentionSchaar ist Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin. 2001 gründete sie die Produktionsfirma Vendredi Film, mit der sie 12 Spielfilme produzierte. 2010 führte sie zum ersten Mal selbst Regie. Bei ihrem letzten Film Die Schüler der Madame Anne (2014) war sie neben der Regiearbeit federführend an der Produktion und dem Drehbuch beteiligt. Mention-Schaar ist auch Gründerin des Vereins Cercle Féminin du Cinéma Français, der zum Ziel hat, Frauen in Filmberufen zu stärken. 31
CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart
Bauer unser Kritischer Dokumentarfilm über die drängenden Probleme der Landwirtschaft Der Dokumentarfilm zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So wird es nicht weitergehen. Es läuft etwas falsch. Das Devise
CINEMA FLASHLIGHT zum Bundesstart
Jean Ziegler – Der Optimismus des Willens Wie dreht man einen Film über einen Mann, den man für sein Gedankengut und die Intensität seines Engagements bewundert, der aber auch offen kritisiert wird?
der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage. Am Beispiel von sechs ganz unterschiedlichen Betrieben, präsentiert Schabus, selbst in der elterlichen Landwirtschaft groß geworden, den Stand der Dinge bei den Produzierenden. Zwischen diesen ganz persönlichen Fallbeispielen kommen immer wieder Fachkräfte zu Wort. Von Wirtschaftsvertretern über Politiker bis zu kritischen Forschenden. Deren Aussagen bleiben unkommentiert dem Urteil der Zuschauenden überlassen. BAUER UNSER verdeutlicht, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren und macht gleichzeitig Lust, den Bauernhof um die Ecke zu besuchen und regionale Landwirtschaft zu unterstützen.
Der junge Jean Ziegler war 1964 bei der ersten UNOWeltzuckerkonferenz in Genf der Chauffeur von Che Guevara. Als Ziegler den Revolutionär fragte, ob er mit nach Kuba kommen könne, bekam er die Antwort, er solle in Genf bleiben, um gegen den Kapitalismus zu kämpfen. Seit diesem schicksalhaften Moment kämpft der Schweizer als Schriftsteller, Redner und Professor bei der UNO gegen die Ungerechtigkeiten der Welt und den Einfluss mächtiger Oligarchen. Doch als der heute 82-Jährige nach Kuba reist, trifft er die karibische Insel im Wandel vor und sieht plötzlich all seine Ideen auf dem Prüfstein. Ob Ziegler in seinen Bestrebungen siegreich war? Oder hat das kapitalistische Monster, wie Guevara zu sagen pflegte, die Oberhand behalten? »Nicolas Wadimoff gelingt eine Würdigung des engagierten Zeitgenossen, nicht ohne dessen Dogmatismus kritisch zu hinterfragen. Wie schon damals, als Wadimoff kurzzeitig bei Ziegler studierte, bevor er sich dem Film zuwandte und ein durchgehend von politischem Engagement geprägtes Œuvre schuf.« (filmbulletin)
Österreich, Belgien, Frankreich 2016 · R & Db: Robert Schabus · K: Lukas Gnaiger • Mit José Bové, Fritz Grojer, Benedikt Haerlin, Phil Hogan, Simon Vetter, Maria Vogt u.a. · ab 0 J. · 92'
JEAN ZIEGLER, L’OPTIMISME DE LA VOLONTÉ · Schweiz 2016 · R: Nicolas Wadimoff · Db: Emmanuel Gétaz, Nicolas Wadimoff · K: Camille Cottagnoud · ab 12 J. franz./span./engl./dt.OmU · 92'
Ab Do 23. März im Wochenprogramm
Ab Do 23. März in einzelnen Vorstellungen
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März Zweitausendsiebzehn
Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Tanna – Eine verbotene Liebe Zwei Dokumentarfilmer erzählen mit der lokalen Bevölkerung eine Romeo-und-Julia-Geschichte, sanft in die Natur eingebettet und atemberaubend fotografiert – Nominiert für den Oscar® als bester fremdsprachiger Film! Im Dorf der Yakel leben die Menschen in Symbiose mit der Natur. Aber nicht alles ist so friedlich, wie es scheint. Die benachbarten Imedin haben einen Yakel umgebracht. Zu viel der Gewalt für die Ältesten. Sie wollen Frieden schließen und versprechen die schöne Wawa (Marie Wawa) dem Sohn des Imedin-Chefs. Nun ist Wawa allerdings unsterblich verliebt in Dain (Mungau Dain), den Sohn des Yakel-Anführers. Die beiden weigern sich und fliehen durch die Wälder in die Höhen des funkenspeienden Vulkans. TANNA wurde an originalen Schauplätzen auf der gleichnamigen Insel im Südpazifik gedreht. Diese ist eine der 83 Inseln Vanuatus, ehemals Kondominium Neue Hebriden und knapp doppelt so groß wie Münster – mit 30.000 Einwohnenden. Die Regisseure Bentley Dean und Martin Butler sind von Haus aus Dokumentarfilmer, die sich hier in die Fiktion wagen und sich mit den Menschen vor Ort zusammengetan haben, um die Handlung zu entwickeln und mit ihnen möglichst realitätsnah umzusetzen.
»Der Film ist ein Seh- und Hörvergnügen sondergleichen, mit wunderbaren Bildern und harmonischen Rhythmen, der speziellen Musikalität der indigenen Sprache und Großaufnehmen berührender Gesichter: eine meisterhafte, zauberhafte Inszenierung – und darüber hinaus ein Werk mit tiefen Aussagen über das Leben, die weit über den Tag andauern. Das zwischen Dokumentarfilm und Spielfilm schwebende Wunderwerk entführt sein Publikum in eine andere Welt, wo es um nicht weniger als die große Aufgabe geht, zwischen Völkern, die sich bekriegen, dauerhaft Frieden zu stiften.« (Der andere Film) »Wir haben dem Volk der Yakels versprochen, dass sie die Ersten sein würden, die TANNA zu sehen bekommen. Es gab Freudengeschrei und Gelächter, Buh-Rufe, wenn das Liebespaar etwas Falsches machte, Jungen, die während der Liebesszenen kicherten, während die Mädchen in der ersten Reihe ihnen zuriefen, ruhig zu sein. Nach langen internen Diskussionen gaben uns die Häuptlinge am nächsten Tag ihre Kritik. „Wir wollen euch sagen, dass wir diesen als unseren Film betrachten.“ Sie sagten, der Film gebe die Wahrheit wieder und würde helfen, den Kastom aufrechtzuerhalten.« (Die Regisseure Bentley Dean und Martin Butler) Australien/Vanuatu 2015 · R: Martin Butler, Bentley Dean · Db: Martin Butler, John Collee, Bentley Dean · K: Bentley Dean • Mit Mungau Dain, Marie Wawa u.a. · ab 12 J. · bislam.OmU · 104'
Ab Do 30. März im Wochenprogramm März Zweitausendsiebzehn
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Das Cinema zeigt
MARIJA Das Portrait einer jungen Ukrainerin, die eine Opferrolle ablehnt und entschlossen für ein freieres, selbstbestimmtes Leben kämpft. Lobende Erwähnung der ökumenischen Jury beim Filmfestival Locarno 2016 Das Cinema zeigt zum Bundesstart
Die andere Seite der Hoffnung Jeder Melancholie wohnt ein fast rebellischer Zug der Hoffnung wieder – nach Le Havre nun der zweite Teil von Aki Kaurismäkis Hafenstadttrilogie, Gewinner des Silbernen Bären für die Beste Regie bei der diesjährigen Berlinale! Marija (Margarita Breitkreiz), eine junge Ukrainerin, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Reinigungskraft in einem Hotel in Dortmund, träumt jedoch von einem eigenen Friseursalon. Monatlich legt sie etwas Geld beiseite, als eine fristlose Kündigung ihren Traum in weite Ferne rückt. Ohne Arbeit und finanziell unter Druck, ist sie bereit, ihren Körper, ihre sozialen Beziehungen und zuletzt die eigenen Gefühle dem erklärten Ziel unterzuordnen. »In bester neorealistischer Tradition erzählt Michael Koch von einer jungen Ukrainerin, die entschlossen ihr Ziel anstrebt. (…) Vor Ort gedreht, teilweise mit Laiendarstellern besetzt, erzeugt Marija ein authentisches Bild von dem alltäglichen Leben von Migranten in Deutschland.« (Sonja Hartl, kino-zeit.de) »Was Michael Koch hier gelungen ist, liegt ziemlich genau in der Mitte des programmatischen Sozialkampfkinos von Ken Loach und dem der kunstvollen Menschenauslotung der Dardenne-Brüder.« (Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch)
Khaled (Sherwan Haji), ein junger Syrer, gelangt als blinder Passagier nach Helsinki. Dort will er Asyl beantragen. Wikström (Sakari Kuosmanen) ist ein fliegender Händler für Männerhemden und Krawatten. In der Mitte des Lebens angekommen, verlässt er seine Frau, gibt seinen Job auf und profiliert sich kurzfristig als Poker-Spieler. Von dem wenigen Geld, das er dabei gewinnt, kauft er ein heruntergewirtschaftetes Restaurant in einer abgelegenen Gasse von Helsinki. Als die finnischen Behörden entscheiden, Khaled in die Ruinen von Aleppo zurückzuschicken, beschließt er, illegal im Land zu bleiben. Wikström findet ihn schlafend im Innenhof vor seinem Restaurant. Vielleicht sieht er etwas von sich selbst in diesem ramponierten, angeschlagenen Mann. Jedenfalls stellt er Khaled als Putzkraft und Tellerwäscher an. Für einen Moment zeigt uns das Leben seine sonnigere Seite. Aki Kaurismäki zeigt das Leben als Wechselspiel von ständiger Sehnsucht und schwankender Hoffnung, von fast märchenhafter Menschlichkeit und kaltem Realismus.
Deutschland 2016 ·R: Michael Koch · Db: Michael Koch, Juliane Grossheim K: Bernhard Keller • Mit Margarita Breitkreiz, Georg Friedrich, Sahin Eryil maz, Olga Dinanokova u.a. · ab 12 J. · 100'
TOIVON TUOLLA PUOLEN · Finnland, Deutschland 2017 · R & Db: Aki Kaurismäki K: Timo Salminen • Mit Sherwan Haji, Sakari Kuosmanen u.a. · finn.OmU + dF · 98'
Ab Do 30. März im Wochenprogramm
Ab Do 30. März im Wochenprogramm
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März Zweitausendsiebzehn
Mo 20. März: Vorpremieren mit Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar (16:00 Uhr OmU / 19:00 Uhr: dF) März Zweitausendsiebzehn 35
Ab Do 23. März neu im Cinema
„guT. Besser. Hader!“ JosEf Hader
PIa Hierzegger
Programmkino.de
GEoRG friedricH
JöRG HarTMaNN
WILDE
MAUS „eine Liebeserklärung an die abgründe, die in jedem von uns schlummern.“
„eine haarsträubende und befreiend komische achterbahnfahrt.“
taGEstHEmEN
sPIEGEl.DE
DREHBUCH UND REGIE
Josef Hader
www.wildemaus-derfilm.de
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