DIE SCHNEIDERIN N°02

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DIE

SCHNEIDERIN Mode und DIY aus Österreich

MODE Designerin Gertraud Gerst HANDWERK Trachten KREATIV Teppich-Weben NÄHPRAXIS Untersteppen

DESIGNERSCHNITT als PDF-Download

N°02


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Editorial

“Buy less, choose well, make it last” Vivienne Westwoods berühmte Botschaft für weniger und bewussteren Konsum hat in Zeiten, in denen Modeketten ihre Überproduktionen verbrennen oder Labels ihre Ware - um ihre Marke zu schützen - unbrauchbar machen traurige Aktualität. ”Buy less, choose well, make it last” begleitet uns als roter Faden durch diese zweite Ausgabe von DIE SCHNEIDERIN. Unsere Titelgeschichte widmet sich der Slow Fashion von Designerin Gertraud Gerst. In einem inspirierenden Gespräch erzählt sie von ihren Beweggründen für eine nachhaltige und im Sinne des Gemeinwohls agierende Modeproduktion. In unserem Kreativtipp versuchen wir uns im Weben von Stoffresten, die Kulturjournalistin Bernadette Lietzow erzählt uns Spannendes und Wissenswertes zur Tracht. Und nicht zuletzt stellt Sabine Mund in ihren Buchtipps eine Neuerscheinung des Stiebner Verlags zum Trend-Thema Capsule Wardrobe vor.

CONTRIBUTORS

Gertraud Gerst Die Inhaberin der Modemanufaktur Gerst sieht sich als Designer-Maker und bringt eine jährliche Edition, kleine Serien und Einzelstücke heraus, die handwerklich gefertigt und nachhaltig produziert sind.

Stefanie Kroth Die gelernte Schnittdirectrice entwirft Schnittmuster für ihr Label SO Pattern und ist unter anderem Dozentin für Schnittkonstruktion und Modedesign in München.

Sabine Mund Die Inhaberin der einzigen Wiener Buchhandlung zum Thema DIY ist Expertin für Do it yourself-Literatur und Handwerken. In ihrem Werkbuchcafé veranstaltet sie regelmäßig Workshops.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!

Bernadette Lietzow Die ausgebildete Historikerin arbeitet als freie Kulturjournalistin in Wien.

Helga Neubauer Herausgeberin

DIE SCHNEIDERIN

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14. Recycling: Weben mit Stoffresten

06. Designerin Gertraud Gerst über Slow Fashion

16. Mode und Trachten

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DIE SCHNEIDERIN

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Tutorial: Saubere Kanten ohne Bügelaufwand

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Nähen mit Metallfäden

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Ernährungsexpertin Barbara A. Schmid im Interview


Herausgeberin Helga Neubauer Redaktionelle Mitarbeit Gertraud Gerst Sabine Mund Stefanie Kroth Bernadette Lietzow Fotocredit Porträt Gertraud Gerst: Maria Noisternig Foto Seite 10: Gertraud Gerst

30.

Kontakt info@dieschneiderin.net

Kissen mit Applikationen nähen

Anzeigen Helga Neubauer info@dieschneiderin.net +43 (0) 699 1924 88 77 Druck Reumiller & Reumiller OG

22. Peter Komolka im Interview 15. Blick ins Buch - Die NähbuchNeuerscheinungen

24.

Medieninhaber DIE SCHNEIDERIN ist eine Marke der Schnittmenge e.U.

Beste Freundin Maria Sulzer im Porträt

© Copyright 2018 DIE SCHNEIDERIN

40.

Tutorial: Japanische Topflappen nähen DIE SCHNEIDERIN

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SLOW FASHION Vom Flachs, der auf den Feldern des Mühlviertels wächst, bis zur fertigen Latzhose in Leinen-Denim aus der Modemanufaktur Gerst sind es nur wenige hundert Kilometer. Bei einer regionalen Produktionskette wie dieser können Fairness und Nachhaltigkeit tatsächlich garantiert werden, ist Unternehmerin Gertraud Gerst überzeugt. Diese Überzeugung und die Leidenschaft für Mode und Handwerk haben sie nach vielen Jahren in der Medienbranche dazu gebracht, mit ihrer Vision von Mode ein eigenes Label zu gründen. Ihr Atelier liegt in einem kooperativen Werkstatt-Cluster im niederösterreichischen St. Andrä-Wördern. Wir haben sie dort besucht und mit ihr über Nachhaltigkeit und Slow Fashion gesprochen. FOTOS INTERVIEW Helga Neubauer

Was genau verstehst Du unter Slow Fashion? Ich fange mal damit an, was es nicht ist: Bei Slow Fashion geht es nicht um schnelle Trends und einen möglichst schnellen Umschlag von Billig-Kleidung aus der Massenproduktion. Vielmehr geht es um Qualität und Inhalt. Es geht um sorgfältiges und nachhaltiges Materialsourcing, um durchdachte Schnittgebung und gewissenhafte Verarbeitung, sodass Kleidung wieder mehr Wert und Dauerhaftigkeit bekommt. Aber auch die Art der Herstellung ist bei meiner Arbeit wichtig. „Slow process“ ist das Stichwort dazu, das heißt, die Herstellung erfolgt in traditionellen handwerklichen Arbeitsvorgängen im Gegensatz zur industriellen Fertigung. Wann genau ist Mode denn eigentlich nachhaltig? Viele KundInnen fragen mich, ob ich Sachen in Bio-Baumwolle habe. Ich sage nein, und erkläre ihnen, warum dieses Material für mich nicht der Inbegriff von Nachhaltigkeit ist. Zum einen, weil Bio-Baumwolle im Anbau einen sehr hohen Wasserbedarf hat, zum anderen weil es regionale Rohstoffe gibt, die besser sind. Flax beispielsweise wird seit Jahrtausenden auch in unseren Breitengraden angebaut und benötigt sogar bei konventionellem Anbau wenig bis gar keine Pestizide. Und kein anderer Stoff ist so elegant und angenehm zu tragen wie Leinen.

Wie können Kunden nachhaltige Mode erkennen? Ein wichtiger Faktor für mich selbst beim Einkaufen ist die Regionalität in Material und Produktion. Insourcing statt Outsourcing. Denn wie die Erfahrung gezeigt hat, steht am Ende einer Outsourcingkette meistens Ausbeutung von Mensch und Umwelt. Wenn ich als Unternehmerin die Produktion selbst in der Hand habe, brauche ich keine internationalen Gütesiegel, die ohnehin schwer nachprüfbar sind. In vielen Köpfen steckt die Vorstellung “Nachhaltige Mode ist teuer”. Stimmt das? Ich würde es eher so formulieren: In vielen Köpfen steckt die Einstellung, ‚ich will zwar nachhaltige Mode kaufen,


aber nur, wenn sie genauso billig ist wie in der Großhandelskette‘. Aber beides geht sich nicht aus. Nachhaltige Mode, die in meinem Fall auch in Österreich und von Hand produziert wird, hat ihren Preis. Mir ist es da auch wichtig, zu einem bewussteren Konsumverhalten anzuregen und Qualität vor Quantität zu stellen. Um es mit den Worten von Vivienne Westwood zu sagen: „Buy less, choose well.“ Was hat für Dich den Ausschlag gegeben, Dich mit nachhaltiger Mode zu beschäftigen? Ich habe mir nicht vorgenommen, nachhaltige Mode zu produzieren und damit auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Bei der Arbeit habe ich gemerkt, dass es mir wichtig ist, als Unternehmerin nachhaltig und im Sinne des Gemeinwohls zu agieren. Es macht in vielerlei Hinsicht Sinn, wenn der Flachs, der zu Leinen-Denim verarbeitet ist, nur 200 Kilometer von hier entfernt auf den Feldern des Mühlviertels wächst. Das ist irgendwie identitätsstiftend und zugleich fördere ich damit die regionale Wirtschaft. Ich bin aber nicht dogmatisch diesbezüglich, ich verwende auch Deadstock, bei dem ich zum Teil die Herkunft nicht kenne. Da geht es dann mehr darum, Ressourcen zu schonen.

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DIE SCHNEIDERIN

Was würdest Du Dir von der österreichischen beziehungsweise von der weltweiten Textilindustrie wünschen? Wieder mehr österreichische Textilindustrie; dass Hanf bei uns wieder zu Stoffen verarbeitet wird. Wie, glaubst Du, wird sich das Konsumverhalten in den kommenden 20 Jahren verändern? Ich glaube, KonsumentInnen werden bewusster einkaufen und – wie beim Essen schon jetzt – auf Regionalität achten und lokale Maker und Labels unterstützen. Auch die GemeinwohlAusrichtung von Unternehmen, bei denen sie einkaufen, wird zum großen Thema werden. Zumindest wünsche ich mir das.

Gerst - Atelier für Slow Fashion Josef Karner Platz 1 3423 St. Andrä-Wördern Showroom: Mi 13-17 Uhr und nach tel. Vereinbarung Tel. +43 680 115 05 05 www.gerst.at | www.instagram.com/gertraud.gerst



EIN CAPE FÜR ALLE FÄLLE Es ist bequem wie ein Pulli, schick wie Sonntagsgewand und macht jede Jeans theatertauglich. Dieses Cape mit Kimono-Ärmeln aus der Modemanufaktur Gerst hat das Zeug zum Lieblingsteil. Mit Anleitung und Schnitt-Download ist es ruck, zuck nachgenäht.

SCHNITT und ANLEITUNG: Gertraud Gerst


www.dieschneiderin.net

1. Material: Am besten eignet sich ein mittelschwerer Wollstoff mit weichem Fall. Da das Arbeiten mit gemusterten Stoffen etwas mehr Vorkenntnisse erfordert, ist ein einfarbiger Stoff (uni) für NähanfängerInnen empfehlenswert. Als Belegstoff eignet sich Leinen oder Halbleinen. Grundstoff: 110 x 152 cm Belegstoff: 20 x 140 cm 2. Schnittvorlage: Lade Dir das für Dich passende Schnittmuster unter www.dieschneiderin.net herunter, drucke die einzelnen Bögen auf A4 aus, klebe sie an den markierten Stellen zusammen und schneide alle Schnittteile aus. 3. Zuschnitt: Schnittteile auf den gefalteten Stoff (linke Seite außen) auflegen und zuschneiden. Beachte dabei Fadenlauf und Stoffbruch, der bei Ärmel und Kragen nicht in der Länge, sondern in der Breite des Stoffes liegt. Belege für Vorderteil (VT), Rückenteil (RT) und Ärmel zuschneiden. Achte auf möglichst geringen Verschnitt. 4. Taschen: Nahtzugaben der Taschen umbügeln und auf eine möglichst symmetrische Rundung achten. Die Taschenkante zweimal umbügeln und feststeppen. Taschen auf die rechte Vorderseite an der angegebenen Stelle feststecken und knappkantig absteppen. Vorsicht: Achte auf die Bügeltemperatur des gewählten Stoffes! 5. Schulter- und Seitennähte: Lege VT und RT rechts auf rechts aufeinander, markiere die Armlochpunkte und stecke die Seitennähte jeweils bis zur Markierung fest. Schulter- und Seitennähte steppen und mit Zickzackstich oder Overlock zusammengefasst versäubern. Anschließend Nähte flachbügeln. 6. Ärmel: Ärmelnähte feststecken, absteppen, versäubern und flachbügeln. Ärmel auf rechts stülpen und so ins Ärmelloch stecken, dass die Ärmelnaht an der Armlochmarkierung liegt und der Ärmel verdeckt zwischen Vorder- und Rückenteil liegt, wobei die rechte Seite des Ärmels jeweils auf die rechte Stoffseite von VT und RT trifft. Steppe den Ärmel jeweils von der Markierung bis zur Markierung an VT und RT fest und versäubere die Naht. 7. Stehkragen: Nähe VT und RT des Stehkragens an der Seite (rechts auf rechts) zusammen und bügle die Nähte flach. Setze den Kragen so ein, dass VT auf VT und RT auf RT trifft. Dabei sollten die Seitennähte des Kragens an die Schulternähte anschließen. Kragennaht steppen, versäubern und in Form bügeln.

PDF-Schnittmuster zum Downloaden

NÄHANLEITUNG

8. Belege: Nähe die Belege an den Seiten zusammen, stecke sie rechts auf rechts an die noch unverarbeiteten Kanten von VT, RT und Ärmel - achte darauf, dass die Seitennähte jeweils übereinander liegen. 1 cm parallel zur Kante feststeppen und auf die Innenseite bügeln. Nahtzugaben umbügeln und Belege feststeppen. Profitipp: Für einen möglichst guten Stand des Stehkragens bügle auf die jeweilige linke Seite von VT und RT des Kragens eine dem Material entsprechende Einlage.


NAH AUFNAHME

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Doris Karlovits näht und fotografiert. Unter dem Namen Langes Fädchen, faules Mädchen bloggt sie. Wir haben sie bei einem Fotoshooting besucht und ihr ein paar Fragen gestellt.

Was machst Du lieber - nähen oder fotografieren? Fotografieren. Entstehen Deine Fotos nur mit Selbstauslöser? Wenn ich mich selbst fotografiere, ja. Wenn ich jemanden habe, der mich fotografiert, dann nein. Und da kommt es darauf an, ob die Person das einfach mir zuliebe macht oder auch selber gerne fotografiert. Bei ersterem gebe ich ganz genau vor, von wo und wie das Foto gemacht werden soll. Sonst lasse ich einfach machen, das ist mir lieber, weil das mehr Spaß macht. Warum der Blogger-Name „Langes Fädchen, faules Mädchen“? Ich mag das Sprichwort, und ich nähe gerne mit der Hand, auch wenn es nur eine Vorarbeit ist. Seit wann nähst Du? Schwer zu sagen. Eigentlich seit meiner Jugend. Meine Nähmaschine, die immer noch in Verwendung ist, habe ich mir mit 28 gekauft, vorher habe ich mit der Nähmaschine meiner Mutter genäht. Hast Du eine Ausbildung? Ja und nein. Ich habe das Kolleg für Textildesign gemacht, wo das Nähen aber nur einen sehr kleinen Teil der Ausbildung umfasst hat. Viel habe ich mir selbst beigebracht, sehr viel kann ich immer noch nicht: Knopflöcher oder Reißverschluss zum Beispiel. Seit wann fotografierst Du? Auch schwer zu sagen. Geknipst mit einer Kompaktkamera und Film habe ich schon mit zwölf, die erste Spiegelreflexkamera habe ich mir mit 18 gekauft, die erste digitale Spiegelreflexkamera mit 24, mein erstes Studio habe ich mir mit 25 eingerichtet, das war ein kleines Kammerl im Gemeinschaftsbüro. Irgendwann danach habe ich “richtig” zu fotografieren begonnen, habe Szenerien aufgebaut und Menschen als Accessoires eingesetzt.

Da war es mir immer wichtig, nichts dem Zufall zu überlassen und so viel wie möglich an den Kulissen und Kostümen selbst zu machen. Einfach drauflosknipsen war mir zu ungewiss. Hast Du eine Ausbildung gemacht? Nein. Dein erstes Näh-Werk? Ich glaube, es war ein Stofftier und es war ziemlich uncool damals. Dein liebstes Näh-Werk? Das ist mein Mantel aus alten Bundesheer-Decken. Dabei habe ich viel sichtbar mit der Hand genäht. Dein kompliziertestes Näh-Werk? Ein Parka aus Oilskin mit Zipp-In-Jacke und vielen Innentaschen. Was magst Du am Nähen am meisten? Eindeutig das Heften. Weil ich mich dabei gemütlich auf die Couch setze. Was ich auch mag, ist das fertige NähWerk. Nähst Du auch für andere? Ja, aber sehr ungern, weil ich nie weiß, ob das Teil dann passt, es gefällt, oder ob es schön genug genäht ist. Nähst Du immer alles fertig, oder gibt es unvollendete Teile? Ich nähe nicht alles fertig. Ich schneide meist sehr viele Projekte auf einmal zu, nähe dann parallel. Dadurch bin ich viel langsamer, weil ich die Fäden an den Maschinen tauschen muss (nicht alles, was ich nähe, ist schwarz) und irgendein Projekt bleibt dann meistens auf der Strecke.

Wie würdest Du Deinen Modestil beschreiben? Mal so, mal so. Aber am ehesten sportlich und bequem.

FOTOSHOOTING In der Wiener Zacherlfabrik


TEPPICHWEBEN MIT STOFFRESTEN

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Material: - rechteckige Holzleisten: 4 x 2 cm - Stoffreste - Hammer - Nägel - Schraubenzieher - Schrauben - Webnadel

VORBEREITUNG Stoffbänder als Schussfaden

WEBRAHMEN BAUEN Aus Holz Für diesen einfachen Webrahmen die Holzleisten in der gewünschten Größe (Breite und Länge) des Teppichs abschneiden (lassen). Die Leisten gibt es in gängigen Baumärkten in einer Länge von ca. 2 Metern. Dann werden die Ecken mit jeweils zwei Schrauben pro Ecke verschraubt. In die oben liegenden Leisten Nägel im Abstand von 1,5 cm einschlagen. Tipp: Damit das Stoffband beim Weben in jeder Runde abwechselnd oben und unten liegt, braucht man eine ungerade Anzahl an Nägeln bzw. gespannten Bändern als Kette.

WEBEN Mit Stoffresten Für die Kette - der Faden der von oben nach unten gespannt ist werden als Material alte ausgediente Jeanshosen verwendet. Am besten aus den Hosenbeinen ca. 1,5 cm breite Stoffbänder in der gewünschte Länge des Teppichs plus 20 cm schneiden bzw. reißen. Für den Schuss - der Faden, mit dem gewebt wird - ca. 2 cm breite, möglichst lange Stoffbänder vorbereiten. Dabei können je nach Geschmack verschiedene Farben und Materialien in unterschiedlichen Stärken verwendet werden.

Tipp: Den Stoff nicht bis zum Ende durchschneiden, die Kante stehen lassen, so entstehen lange Bänder (siehe Bild). Den Webrahmen mit den Bändern / Kettfaden straff bespannen, jeweils die Enden an den Nägeln verknoten. Die Stoffbänder für den Schuss mit der Webnadel durch die Kette fädeln. Abwechselnd oben und unten durchfahren, beim Rückweg gegengleich. Mit den Fingern den Schussfaden nach unten zusammendrücken. Wenn die gewünsche Länge erreicht ist, die Bändern von den Nägeln nehmen, je zwei Bänder miteinander verknoten und entweder zurückschneiden oder als Fransen stehenlassen.


DIE TRACHTEN SCHNEIDERIN


HANDARBEIT Christine Ehrenstraßer in ihrer Nähwerkstatt im Tiroler Unterland

TEXT Bernadette Lietzow

M

ode und Styles kommen und gehen, der regelmäßig gefeierte „letzte Schrei“ ist Ausdruck von Schnelllebigkeit und nicht zuletzt im Interesse der Gewinnmaximierung einer Textilindustrie, deren fragwürdiger Umgang mit Menschen und Umwelt zunehmend auf berechtigte Kritik stößt. Umso lohnender ist es, vitales überliefertes Mode-Handwerk aus Österreich neu zu entdecken. Eine Anwältin für „G’wand“ mit Geschichte ist die Tirolerin Christine Ehrenstraßer. Als Trachtenschneiderin gilt ihre Passion jenen traditionellen Kleidungsstücken, die nahezu in allen Weltgegenden, von Mexico bis Finnland, von Korea bis Rumänien nicht nur ihre Trägerinnen und Träger schmücken, sondern auch Botschafter einer Region und deren Brauchtum sind. „Eine Tracht zu tragen zeigt den Bezug zur Landschaft, in der wir geboren und aufgewachsen sind oder wo wir hingezogen sind und bleiben möchten. Das versuche ich als Trachtenschneiderin meinen Kunden zu vermitteln“, kleidet Christine Ehrenstraßer ihre Beweggründe, die Tracht als Kulturgut lebendig zu halten, in Worte und setzt Taten: neben je nach Wunsch gefertigten Originalen aus der reichen Fülle klassischer Tiroler Vorlagen, von der berühmten Alpbacher Tracht bis zum Festtags-Kasettl, gibt sie ihr Wissen zudem in äußerst nachgefragten Hands-on-Kursen an Interessierte weiter. Was aber macht die Tracht, was macht Kleidung, die in ihrer kanonisierten Erscheinungsform an vergangene Jahrhunderte anknüpft, auch heute noch so faszinierend? Wie entstand, gerade im Alpenraum, diese Vielfalt an Formen und Farben, die heimische und internationale Designer wie Susanne Bisovsky, Kenzo oder Vivienne Westwood inspirierten und inspirieren? Ein Blick in die Geschichte lohnt. Waren vor allem die unteren Stände, Leibeigene und Bauern, rigiden Kleiderordnungen, wie jener Ferdinand I. aus dem Jahr 1552, unterworfen, die nur bestimmte Materialien und eine auf Erdtöne reduzierte Farbauswahl zuließen, so änderte sich dies ab der Mitte des 18. Jahrhunderts. Jean-Jaques Rousseaus philosophisches Credo des „Zurück zur Natur“

und die Ideen der Aufklärung rückten die alten Vorschriften soweit in den Hintergrund, dass diese von den österreichischen Herrschern Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II. nicht mehr exekutiert wurden. Parallel dazu entwickelte sich ein starkes Interesse des Adels am Rustikalen, so ließ sich Marie Antoinette von der aufgrund ihres Einflusses auf die Königin auch „Ministerin der Mode“ genannten Schneiderin Rose Bertin Roben à la tyrolienne anfertigen. Die Französische Revolution machte den edlen Schäferspielen ein Ende, die Begeisterung für das „Ländliche“ blieb aufrecht. In diesem Klima entstehen nun bis in die 1830-er Jahre, ausgehend von herkömmlichen Kleidungsbestandteilen wie dem Kittel oder der Kniehose, die heute bekannten traditionellen und auf einzelne Landschaften verweisenden Trachten.

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Spannend sind die Einflüsse der Mode jener Zeit, findet sich der Zylinder in abgewandelter Form als Frauenhut zum Kasettl oder spiegelt sich die biedermeierliche Farbenlust in den reich bestickten Miedern, Bauchgurten und Joppen, den Schürzen und bunten Tüchern wider. All das, was den Vorfahren untersagt war, bis hin zu Gold- und Silberfäden oder Seide findet nun Verwendung, die aufkommende Textilindustrie ermöglicht mit maschinell hergestellten Stoffen und Zubehör auch weniger vermögenden Schichten den Zugriff auf eine immer weiter wachsende Material-Palette. Am Beispiel des nach wie vor klassischen Paisley-Musters für den zur Unterinntaler Festtagstracht getragenen „Doppelschal“ lässt sich ablesen, wie die weite Welt ins Alpenland kam: mit dem bekannten Blattmotiv bestickte indische Kaschmirtücher begeisterten die britische Hautevolee, Weber im schottischen Paisley fertigten die gemusterten Stoffe aus heimischer Wolle, ihre böhmischen Kollegen taten es ihnen gleich und lieferten ihre kostbare Ware bis in Tiroler Täler. Beweis dafür, dass die Tracht als einer Region zuzuordnende Kleidung auch gerne über den Tellerrand, oder vielmehr über die Berggipfel geschaut hat. Schwere Zeiten wie die Vereinnahmung von „Heimat“

und damit auch der Tracht durch den österreichischen Ständestaat und den Nationalsozialismus, 50-er Jahre DirndlKitsch und die verwegenen Kreationen zeitgenössischer Diskonter-OktoberfestMode gilt es mitzudenken, um den Blick für diese Traditionskleidung und deren umfassende Finesse zu schärfen. Weil: „Tracht kann in ihrer Vielfältigkeit Ausdruck höchster Individualität sein“, wie der österreichische Schauspieler, Autor und überzeugte LederhosenAnhänger Miguel Herz-Kestranek meint. Zurück ins Tiroler Unterland und zu einem Kleidungsstück, dem die besondere Aufmerksamkeit der Trachtenschneiderin Christine Ehrenstraßer gilt: dem Kasettl oder „Röcklgwand“. Diese schwarze Festtagstracht, die im Unterinntal,

“Würde jede Frau ein Dirndl tragen, gäbe es keine Hässlichkeit mehr auf der Welt.” Vivienne Westwood

“Eine Tracht begleitet dich dein Leben lang und deshalb verwende ich dafür nur Material von allerbester Qualität aus einheimischer österreichischer Erzeugung.” Christine Ehrenstraßer

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Am besten ist es, Knopflochseide zu verwenden, da sie fester als normale Nähseide ist.

DETAILARBEIT Aufwendig und von Hand gearbeitete Schürze der Unterländer Tracht

Das Karoband oder den karierten Baumwollstoff in der gewünschten Breite an den Kanten entweder mit Zickzackstich oder mit der Overlock versäubern. An der oberen Kante den Schürzenstoff mitnähen. Dem Karomuster folgend horizontal per Hand der Faden durch beide Stoffe ziehen - je nach Geschmack - fünf bis sieben Reihen. Anschließend die Fäden an einer Seite verknoten und den seitlichen Saum schmalkantig umnähen, danach die Fäden gleichzeitig und möglichst gleichmäßig ziehen. Die Schürze sollte im Endergebnis eine Bundlänge von einem halben Taillenumfang minus 4 cm haben. Dann die Falten schön zurechtzupfen, die Fäden verknoten und den seitlichen Rand wieder einschlagen und knapp absteppen.

in Teilen Salzburgs und Oberbayerns verbreitet ist, wurde und wird traditionell erstmals bei der Hochzeit und später zu hohen kirchlichen Anlässen getragen. Aufwendige Goldstickereien an Halstuch und an der Unterseite des zylinderartige “Kasettl“-Hutes, die bestickte Ausschnittblende, die tief angesetzten Ärmel mit Zierbesatz machen diese Tracht zu einer Kostbarkeit und zur willkommenen Herausforderung für die Trachtenschneiderin und ihre Kursteilnehmerinnen. Arbeit die sich lohnt und eine Tracht, die das Zeug hat, zum Familienerbstück zu werden.

EINREIHEN ODER STIFTELN Verwendet wird ein Reihkaro oder ein karierter Baumwollstoff

NÄHTIPP Stifteln oder Einreihen Zum Nähen des Trachten- oder Dirndlrocks und vor allem für die Schürze wird die alte traditionelle Handarbeitstechnik des Stiftelns oder Einreihens angewendet. Wichtig dabei ist ein spezielles kariertes Band - das Reihkaro - oder ein karierter Baumwollstoff. Die Karogröße sollte zwischen 3 und 5 mm sein.

Trachtenschneiderei Ehrenstraßer Christine Ehrenstraßer Endstrass 21 6320 Angerberg Termine Trachtennähkurse auf www.trachtenschneiderin.at

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UNTERSTEPPEN SAUBERE KANTEN OHNE BÜGELAUFWAND Von STEFANIE KROTH / SO PATTERN. Ausschnittkanten, Tascheneingriffe, Bundkanten oder Kanten in der vorderen Mitte. Damit der Beleg nicht hervorspitzelt und die Kante sauber verarbeitet wird, ein paar Tipps und eine Schritt-für-Schritt Anleitung. www.so-pattern.com

1. BELEG ZUSCHNEIDEN Es ist wichtig, den Beleg exakt zuzuschneiden. Ideal für schön verlaufende Kanten ist es, wenn Belege mit Einlage, wie aufbügelbare Vlieseline, verstärkt werden. Die Einlage bewirkt, dass der Beleg stabil bleibt. Äußere Kante des Belegs mit Zickzackstich versäubern oder overlocken.

2. BELEG FESTSTECKEN Den Beleg rechts auf rechts auf die Ausschnittkante legen und mit der vorhandenen Nahtzugabe zusammensteppen. Sorgfältig nähen, diese Naht ist später die Ausschnittform. Manchmal wirkt der Beleg kleiner als das Schnittteil, an das er genäht wird, gerade wenn der Beleg mit Einlage verstärkt wurde. Wenn man die gedehnte Kante mit dem Bügeleisen andampft und etwas zusammenschiebt, wird sie wieder normal.

3. NAHTZUGABEN FESTSTECKEN Beide Nahtzugaben werden in Richtung Beleg gesteckt. Die Naht könnte man jetzt bügeln, bei den meisten Stoffen ist es jedoch vorteilhafter, die Naht von der rechten Seite mit dem Daumennagel gut auseinanderzustreichen und von der Belegseite her stramm festzustecken.

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4. UNTERSTEPPEN Auf der Belegseite knappkantig steppen und dabei unten die Nahtzugaben mitfassen.

5. NAHTZUGABE EINSCHNEIDEN

6. BELEG NACH INNEN

Bei runden Kanten wie Ausschnittkanten oder Hoseneingrifftaschen die Nahtzugabe zurückschneiden. Die untersteppte Naht schützt vor zu tiefem Einschneiden.

Mit der untersteppten Naht kann der Beleg nun leicht nach innen geklappt werden und liegt schön.

7. KANTE VON AUSSEN

8. BELEG FIXIEREN (BEI BEDARF)

Legt man das Teil auf rechts, ist der dunklere Beleg komplett unsichtbar und spitzelt nicht ungewollt an der Naht vor.

Der Beleg kann nun, wenn nötig, mit einer Steppnaht fixiert werden. DIE SCHNEIDERIN

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GESPRÄCHS STOFF Mit seinen 60 Mitarbeitern und über 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist “der” Komolka der größte Stoffeinzelhändler Europas. Seit über 70 Jahren steht das inzwischen in der dritten Generation geführte Unternehmen mit dem Stammgeschäft auf der Mariahilfer Straße 58 für ein einzigartiges textiles Kompetenzzentrum. Wir haben Peter Komolka, den jüngsten der drei Geschwister zu einem Gespräch über Stofftrends, den Stoffhandel und über die Herausforderungen des Einzelhandels getroffen. Herr Komolka, der Winter steht vor der Tür, in ihrem Geschäft liegen die neuen Herbst- und Winterstoffe, denken Sie schon wieder an den Sommer? Wir haben gerade im September die Première Vision in Paris, die größte Stoffmesse Europas, besucht. Dort wurden schon die Stoffe und Trends für Herbst Winter 2019 /20 vorgestellt. Wir haben teilweise jetzt schon die Toptrends für nächste Wintersaison gekauft. Die sind bei uns auch sofort in die Regalen. Bei den neuen Stofftrends sind wir somit teilweise früher dran als die Konfektionen der Modeindustrie. In der Mode- und Bekleidungsindustrie wird inzwischen mit bis zu fünf Saisonen pro Jahr gearbeitet, Fast-FashionAnbieter bringen jede Woche neue Ware ins Geschäft, mit dem Nebeneffekt, dass laut Presseberichten tonnenweise Kleidung vernichtet wird. Bemerken Sie als Stoffhändler diese Entwicklungen? Im Moment haben wir die Situation, dass der Modemarkt schwächelt, die Absätze nicht mehr stimmen und die Lager voll sind. Für die Stoffproduzenten gibt nicht mehr so viele Abnehmer und sie haben Überhänge. Der Markt ist im Moment eigentlich mit Stoffen überschwemmt, und es gibt sehr viel Ware. Weil wir als Händler aber nur eine gewisse Lagerkapazität haben, können wir leider nicht mehr kaufen und anbieten. Von welchen Produzenten kaufen Sie? Wir kaufen da, wo wir die Möglichkeiten bekommen. Grundsätzlich in ganz Europa, in Frankreich, in Italien, in Deutschland, Schweiz, England, in Indien oder Amerika. Aber weil wir nicht groß genug sind, um selber die Produktion bestimmen zu können, müssen wir warten, bis Produktionen entstehen. Wir als Meterwarenhändler sind quasi

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an Produktionen für Großlieferanten, die für Konfektionen produzieren, angehängt. Zum Beispiel gäbe es sehr viele schöne Stoffe, die in der Türkei hergestellt werden, aber die Hersteller produzieren für die Konfektion und nicht für den TextilMeterwarenhandel. Diese großen Mengen, die angeboten werden, können wir nicht kaufen, auch weil unser Sortiment sehr tief und sehr breit ist. Tiefes und breites Sortiment, was können wir darunter verstehen? Wir brauchen in unserem Sortiment viele Qualitäten und viele verschiedenen Farben. Wir haben von vielen verschiedenen Artikeln immer ganzjährig alle Farben am Lager. Zum Beispiel vom Baumwolljersey oder von der Schurwollgarbadine haben wir von Jänner bis Dezember von schwarz bis weiß alle Farben durchsortiert. Wir bieten unseren Kunden diesen Alljahresservice an, damit sie, egal wann sie den Stoff brauchen, ihn in den Standards, das heißt in allen Farben kaufen können. Sie sind seit über 70 Jahren Stoffhändler am Markt, welche Themen sind für Sie als Einzelhändler gerade jetzt aktuell? Eines unserer großen Themen ist sicherlich das Personal. Wir beschäftigen 60 Mitarbeiter, für die wir auch die Verantwortung tragen. Wir sind ein Fachgeschäft mit einer Vollbedienung. Unsere Verkäuferinnen müssen eine Doppelausbildung haben, sie müssen einerseits im Verkauf geschult und versiert sein, auf der anderen Seite auch Materialkunde und Textilfachwissen mitbringen. Wir haben deshalb vor sechs Jahren

wieder begonnen, selbst Lehrlinge auszubilden. Und zusätzlich sind wir sehr bestrebt, unsere Mitarbeiter lange zu halten. Ich bin sehr stolz, dass wir Mitarbeiterinnnen haben, die schon zehn, 20 oder sogar 40 Jahre im Betrieb sind. Kommen wir zurück zum Herbst/Winter 2018/2019. Auf welche Stoffe und auf welche Farben dürfen wir uns freuen? Heuer ist Messing ein absolutes TopThema. Messing in allen Varianten. Und der zweite Farbtupfer, der heuer stark im Trend ist, ist das richtig schöne Lila. Und wir haben natürlich die saisonalen Klassiker wie Weinrot, Rost, Grau, ein dunkles Blau oder ein schönes Grün im Sortiment.

Komolka lädt ein zur Nähpraxis 6-teilige Workshop-Reihe Ohne Anmeldung und kostenfrei Mariahilfer Straße 58 | 1070 Wien 13. Oktober 2018 | 15:00-16:00 Uhr Tipps und Tricks beim Stoffkauf Walter F. Lunzer 10. November 2018 | 15:00-16:00 Uhr Experimentelle Schnitt-Technik Elisa Kramer-Asperger 24. November 2018 | 15:00-16:00 Uhr Schnittmuster und Größen richtig lesen Stefanie Kroth 12. Jänner 2019 | 15:00-16:00 Uhr Der Rock in verschiedenen Varianten Michaela H. Königshofer 6. Februar 2019 | 15:00-16:00 Uhr Alles über Scheren und ihre Verwendung Andreas Lorenzi 9. März 2019 | 15:00-16:00 Uhr Schnitte von Kleidung abnehmen und kopieren Yvonne Coutinho




BESTE FREUNDIN Ein Accessoire für die Seele Wer das kleine Geschäft auf der Hernalser Hauptstraße betritt, darf staunen, denn es gibt einiges zu entdecken auf den zwölf Quadratmetern, die Werkstatt sind, Geschäft und Schaufenster für die handgemachten Accessoires ‘mit Charakter’ von Maria Sulzer. Neben Schmuckstücken, analogen Fotografien und Etageren aus altem Porzellan findet man vor allem viele Puppen.

ZARTE WESEN Individuelle Püppchen mit eigenem Charakter

Sie tragen keine Namen, aber haben Bezeichnungen wie „Die mit dem großen Herz“ oder „Die gerne unterwegs ist“ oder„Sie trägt gerne Hübsch“. Seit fast drei Jahren fertigt Maria Sulzer die Puppen aus Stoff, die Details sind sorgfältig von Hand genäht und keine gleicht der anderen. „Jede Puppe bekommt einen eigenen Charakter, die Kleidung wird individuell zum Typ festgelegt“, so gibt es eine Sportliche, eine Urbane, eine Festliche, eine Rebellische oder eine Schüchterne, und um das Wesen noch zu unterstreichen, bekommt jede Puppe zusätzlich ein Detail, einen Gegenstand wie ein großes Herz oder einen Rucksack umgehängt. Auf die Idee mit dem Puppen ist sie gekommen, als es einem wichtigen Menschen in ihrem Leben sehr schlecht ging. Weil sie nicht rund um die Uhr für ihn da sein konnte, hat sie eine Puppe erschaffen. Es sollte eine „freundliche Puppe sein, die einem das Gefühl gibt nicht alleine zu sein”. Eben ein Accessoire für die Seele. Eine größere Produktion war eigentlich gar nicht geplant, aber „ich habe die Puppen ins Schaufenster gesetzt, und kaum war eine fertig, war sie schon wieder weg.”

HANDGEMACHT Maria Sulzer fertig in ihrer Werkstatt im 17. Bezirk


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“Die Püppchen sind immer da und stehen einem zur Seite.”

Die meisten der Puppen sind Geschenke für die beste Freundin oder die Schwester, die heiratet oder für einen Arbeitskollegen, der gerade in Pension geht. Maria Sulzer fertigt nach individuellen Wünschen und stattet die Püppchen dementsprechend aus. Liebevoll in einer Schachtel verpackt und mit einer Schur zum Aufhängen verlassen sie die Werkstatt, um Begleiter zu sein und Tröster und auf alle Fälle etwas ganz Besonderes für die neuen Besitzer. Die Schachtel bietet außerdem Platz für Erinnerungen, Fotos oder Eintrittskarten, und das mitgelieferte Heft kann eine Art Tagebuch für die neuen Puppenbesitzer sein. Die Standardpuppen sind 45 cm groß, die Füllmaterialien für den Korpus variieren und wie Maria Sulzer betont, die Puppen sind eher für Erwachsene oder schon größere Kinder.

l e b a L Dein

Seit kurzem gibt es ein erweitertes Sortiment: “da Hawara” und “die Motschkerin” als Anstecknadel oder Brosche oder die mit 25 cm kleinere “Urbanista” für unterwegs und für die Handtasche. Denn egal ob traurig oder fröhlich, männlich oder weiblich, alle mögen die “Besten Freunde”.

Kamakoma Hernalser Hauptstraße 49 | 1170 Wien Öffnungszeiten: Mo - Do: 13-18 Uhr Fr: 10-16 Uhr Sa: 10-14 Uhr oder Termin nach Vereinbarung www.kamakoma.eu

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BLICK INS BUCH Sabine Mund, Inhaberin des Werkbuchcafés, wirft für DIE SCHNEIDERIN einen kritischen Blick auf die Nähbuch-Neuerscheinungen.

NÄHEN SIE IHRE EIGENE CAPSULE WARDROBE Arianna Cadwallander & Cathy McKinnon Wenn sich eine Designerin und eine Schneiderin zusammentun, um gemeinsam ein Buch zu machen, kann man schon mal davon ausgehen, dass das Buch neben dem Inhalt auch schön anzusehen ist. So ist das auch bei diesem Buch. Auf den zweiten Blick realisiert man dann, dass eigentlich nur fünf Grundschnitte im Buch enthalten sind: ein Rock, ein Kleid, eine Bluse, eine Hose und ein Shirt. Da aber wunderbar erklärt wird, wie man sinnvoll und schnell diese Schnitte variieren kann, und diese Varianten auch auf den Fotos unterschiedlich kombiniert werden, wird schnell klar, wie abwechslungsreich eine Garderobe, die nur aus 5 Schnittmustern besteht, sein kann. Das Buch ist wunderbar übersichtlich, gut erklärt und ansprechend gestaltet. Es bietet genug Inspiration für fortgeschrittene NäherInnen, sowie einen gut erklärten Technikteil für AnfängerInnen und zum Nachschlagen.. Perfektes Buch für: leicht fortgeschrittene NäherInnen, die sich eine vielseitige Basic-Garderobe zulegen wollen. Stiebner Verlag ISBN: 978-3-8635-5857-4

EINFACH KLEIDUNG ÄNDERN J. François-Campbell Dieses Buch gehört zu denen, die geduldig im Bücherregal warten, bis ihre Stunde gekommen ist. Spätestens nämlich, wenn man den Kleiderschrank aussortiert, findet man Sachen, die man zwar gern hat, die aber nicht so richtig passen oder ein wenig kaputt sind. Und dann ist dieses Buch zur Stelle und hat für alle Fälle den passenden Rat: Rock zu lang, Hose zu kurz, Krawatte aus der Form geraten… Es ist ein Nähgrundlagenbuch im klassischen Stil. Viele Techniken, die mit Schritt-für Schritt-Illustrationen, allerdings kaum Fotos verdeutlicht werden. Neben den Grundlagen widmen sich die Kapitel je einer Kleidungsart: Röcke, Kleider, Hosen, Sakkos, Hemden/Blusen, Mäntel/ Capes und Krawatten/Fliegen/Westen. Perfekt für: LieblingssachenretterInnen Haupt Verlag ISBN: 978-3-2586-0191-5

WERKBUCHCAFÉ Haidgasse 5/7 | 1020 Wien Öffnungszeiten: Di-Fr: 8–12 und 14-18 Uhr Sa: 10–14 Uhr www.werkbuchcafe.at


PASST PERFEKT Meike Rensch-Bergner Wenn man meint, dass es bereits genügend Schnittmuster-AnpassenBücher gibt, dann hat man dieses offensichtlich noch nicht in der Hand gehabt. Einfach erklärt, verständlich illustriert und nach praktischen Fallbeispielen in die Kategorien Oberteile, Ärmel, Röcke und Hosen sortiert, überrascht dieses Buch durch viele Aha-Momente und die anschauliche Sprache. Wie nebenbei lernt man alle wichtigen Fachbegriffe und versteht endlich, wozu es diese gibt. Mit dem praktisch erklärten Wissen kann man jedes Schnittmuster in ein eigenes Maßschnittmuster umwandeln. Perfekt für alle, die sich regelmäßig über zu enge/kurze/weite/lange Konfektionsmode ärgern, sich aber bisher nicht getraut haben, ein fertiges Schnittmuster an die eigenen Maße anzupassen. Perfektes Buch für: alle, die wollen, dass ihre selbstgenähten Sachen auch gut passen und endlich Schnittmuster verstehen wollen. EMF Verlag ISBN: 978-3-8635-5857-4

MÄNNERMODE NÄHEN Tobias Milse Wer die Fernsehshow „Geschickt eingefädelt – Wer näht am besten?“ gesehen hat, kennt den Autor dieses Buchs als Gewinner der Sendung. Sein erstes Buch versammelt 24 Anleitungen und sortiert sie in fünf Looks für Männer, ergänzt durch Accessoires und Specials. Es bereichert die bisher sehr spärliche Auswahl an Nähbüchern zum Thema Männermode und bietet darüber hinaus einen wirklich guten Mix aus Freizeit- und etwas eleganterer Mode. Die Anleitungen sind mit Schritt-für-Schritt-Fotos gut erklärt und nicht zu kompliziert, um sich auch als AnfängerIn in die Welt der Männermode zu wagen. Einige Anleitungen setzen Overlock- und/oder Coverlock-Maschinen voraus, das sieht man leider erst beim genauen Lesen, da wäre ein Hinweis in der Materialliste hilfreich gewesen. Nett ist aber die angegebene Dauer der geschätzten Nähzeit bei jedem Modell, auch die Schwierigkeitsstufe hilft bei der Auswahl des nächsten Nähprojekts. Perfektes Buch für: AnfängerInnen und alle, die Männermode nähen wollen DK Verlag ISBN: 978-3-8310-3508-3

BASICS AUS WEBWARE Julia Korff Endlich mal wieder ein Nähbuch, das sich nicht mit Jersey-Stoffen beschäftigt, sondern 20 Anleitungen zu Basic-Teilen aus Webstoff liefert: Kleider, Röcke, Top & Tunika, aber auch Wohlfühlhosen und Shorts - und sogar zwei Taschenmodelle - kann man sich mit diesem Buch nähen. Die Anleitungen sind sehr textbasiert, es gibt keine Schritt-für-Schritt-Fotos. Diese gibt es nur teilweise im 40-seitigen Grundlagenteil, der etwas ausführlicher erklärt, was bei den Anleitungstexten zu kurz kommt. Stattdessen punktet das Buch mit Designbeispielen des Probenähteams: Man sieht zu jedem Modell die nachgenähten Ergebnisse von Bloggerinnen. Ergänzend gibt es digitale 360° Ansichten im Internet. Sehr hilfreich sind die im Buch enthaltenen Fertigmaßtabellen für jedes Modell, die verraten, wie die Maße des fertigen Kleidungsstückes sein werden. Wer sich die Zeit nimmt, seinen Schnitt mit den eigenen Maßen zu vergleichen und ggf. anzupassen, wird dank dieser Tabellen ein perfekt sitzendes Teil nähen. Perfektes Buch für: leicht fortgeschrittene NäherInnen frechverlag ISBN: 978-3-7724-8145-1

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KREATIV

ENGEL MOND UND STERNE APPLIZIEREN Kleidung, Taschen und Accessoires individuell verzieren.

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eim Applizieren sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Je nach Lust und Laune kann Kleidung mit einfachen oder komplizierten Motiven verhübscht und individuell gestaltet werden. Was gibt es zu beachten?

Motive: Damit der Applikationsstoff nicht franst, vor dem Zuschneiden der Motive eine Einlage auf die linke Seite bügeln. Applizieren mit Vliesofix: Die beidseitig beschichtete Einlage ist die Geheimwaffe beim Applizieren. Die rauhe Seite auf die linke Seite des Stoffes legen und trocken aufbügeln. Motiv exakt ausschneiden und Trägerpapier abziehen. Danach mit der beschichteten Seite nach unten auf die gewählte Stelle des anderen Stoffes auflegen. Mit einem feuchten Tuch abdecken und schrittweise 10 Sekunden bügeln. Stickvlies: Bei einem sehr dünnen Trägerstoff kann man zur Verstärkung des Stoffes Stickvlies verwenden. Einfach größer als das Motiv zuschneiden und unter die linke Stoffseite legen. Nach dem Applizieren wieder abreißen. Stichwahl: Erlaubt ist, was gefällt. Je nach Zickzackstichbreite und -länge wirken die applizierten Motive unterschiedlich. Bei einem engen Zickzackstich die Fadenspannung vom Oberfaden verringern. Vorher Nähprobe machen - es lohnt sich!

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Anleitung Sitzkissen

Material: Stoff 1: 50 x 100 cm plus Nahtzugabe Stoff 2: 50 x 100 cm plus Nahtzugabe Volumenvlies: 50 x 100 cm Stoffreste für Applikationen und Bindebänder

Schemazeichnung Kissen

Zuschneiden: Stoffe, Volumenvlies und und 6 Bindebänder zuschneiden. Bindebänder vorbereiten: Bindebänder (Zuschnitt jeweils 15 x 3 cm) der Länge nach rechts auf rechts klappen, absteppen und dabei eine Schmalseite zum Wenden offenlassen. Die Bänder wenden (fertige Bänder ca. 12 x 1,5 cm) und, wenn gewollt, verknoten. Figuren auf die Stoffe applizieren. Sitzkissen nähen: Stoff 1 und Stoff 2 rechts auf rechts (schöne Seite innen) legen, zwischen die Stoffe die Bindebänder nach der Schemazeichnung festecken. Volumenvlies auf eine Stoffseite heften oder feststecken und alles gemeinsam zusammensteppen, dabei an einer geraden Seite eine Öffnung (ca. 20 cm) zum Wenden lassen. Kissen wenden und die Öffnung von Hand schließen.

ap·pli·zie·ren /appliziéren/ Eine Verzierung aus Stoff, Leder, Filz oder dünnem Metall auf ein Gewebe aufnähen.

Nähen mit dem Applikationsfuß: Obwohl man natürlich auch mit dem normalen Nähfuß applizieren kann, bietet ein spezieller Applikationsfuß (als Sonderfuß für Nähmaschinen erhältlich) viele Vorteile. Er hat nach vorne eine größere Öffnung und mit der transparenten Sohle hat man freie Sicht auf das Nähgut und kann noch präziser arbeiten. Handarbeit: Die schönsten Ergebnisse erzielt man, wenn die Fäden der Applikationsnähte mit der Hand auf der linken Seite vernäht werden, bzw. die Fäden noch zusätzlich vor dem Vernähen ein paar Mal verknotet werden. Werkzeug: Für die Arbeiten und zum Ausschneiden von detailreichen Motiven eigent sich besonders eine Stickschere. Kontrastgarn: Nicht nur eine andere Farbe, auch unterschiedliche Garnstärken können interessante Effekte hervorzaubern.

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SIEBEN SACHEN Sachen zum Selbermachen und Selbstgemachtes

BUTTON MASALA Design Kit Kissen In nur 30 Minuten ein Kleid ganz ohne Nähte knüpfen? Geht nicht? Geht doch! Man braucht nicht viel, außer Kreativität, Stoff, Buttons und Gummibänder. Mit den Button Masala- Kits hat man die Möglichkeit, aus einem Stück Stoff gleich mehrere unterschiedliche Styles und Produkte zu zaubern. Erhältlich bei: www.albersartwork.de

BEEOFIX die umweltschonende Art der Aufbewahrung Der neue Weg zum nachhaltigen Verschließen von Aufbewahrungsbehältnissen. Dank der Wärme der Hände passt sich Beeofix jeder Form an, verschließt atmungsaktiv und wirkt leicht biozid. Beeofix DIY-Block zum Selbermachen. Erhältlich bei: www.beeofix.at/shop

OHRENWÄRMER Wenn die Temperaturen morgens unter die Wohlfühlgrenze sinken, aber die Haube noch im Schrank bleiben darf, zieht man sich am besten das superweiche Kopfband von Gerst über die Ohren. Das ist nachhaltig und fesch zugleich. Erhältlich über: www.gerst.at

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GEHÄKELTE MINITIERE Handgefertigte Bleistiftaufsätze von LES FROTTEURS, liebevoll und mit süßen Details für kleine und große Tierliebhaber. Erhältlich bei: Werkbuchcafé, Haidgasse 5/7 | 1020 Wien

TOOL KIT BASIC - (5-teilig) Das Sulky Tool Kit Basic enthält jedes Werkzeug, das ein Hobbynäher und -sticker am häufigsten benötigt. Es ist ein All-in-One-Paket, das einfach zu verpacken und zu tragen ist. Das praktische Reparatur- und Arbeitshilfe-Set beinhaltet eine kleine Schere, einen Snipper, einen Nahttrenner, einen Schraubenzieher und eine Pinzette. Das schwarze Etui ist sehr handlich, passt in jede Tasche und ist auch gut für unterwegs zu verwenden. Erhältlich bei: www.sulky-shop.de

musterAG-UNIKATE Aus kreativ gestalteten Stoffen entstehen laufend neue Modeunikate wie T-Shirts, Sweatshirts, Accessoires oder Geschenke. Verwendet werden dafür hochwertige und fair hergestellte Biostoffe, die individuell bedruckt, besprüht oder bemalt werden. Erhältlich bei: www.musterAG.com

INDIVIDUELLE TEXTILETIKETTEN Mit einem eigenen Label wirkt Handarbeit noch hochwertiger. Individuelle Etiketten aus vielen hochwertigen Materialien produziert DORTEX auch schon in kleinen Stückzahlen. Neben den üblichen gewebten Textiletiketten sind auch Etiketten und Anhänger aus Leder, Holz oder Metalllegierungen ganz einfach online zu bestellen: www.dortex.de DIE SCHNEIDERIN

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INSPIRATION

NÄHEN MIT METALLGARN Metallfäden geben Kleidung und DIY-Projekten das gewisse Etwas. Ob es ein kleiner Hingucker bei einem Rock ist, ein Glitzern auf einem Kissen oder eine Stickdatei für die Weihnachtsdeko. Wer die folgenden Tipps beachtet, wird sich über ein schönes Ergebnis freuen können.

Aufrechter Spulenhalter Da Metallgarne Metall enthalten, verhalten sie sich etwas anders als andere Garne. SULKY® Sliver und SULKY® Holoshimmer bestehen aus einer dünnen, flachen, bandförmigen Polyesterfolie, die mit Aluminium oder einer holografischen Folie metallisiert ist, damit sie so schön reflektieren. Aber da sie ein flaches Bändchen sind, also nicht gezwirnt, und flach bleiben sollen, ist es am besten, sie auf den aufrechten Spulenstift zu stecken und sie von der Vorderseite der Spule und dann durch die Maschine einzufädeln. Auf diese

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Weise wird sichergestellt, dass sie sich nicht verdrehen, was zum Bruch führen könnte. Korrekte Fadenspannung Wer regelmäßig mit SULKY Sliver oder SULKY Holoshimmer (dem flachen Metallfaden) näht, sollte die Spannung auf etwa 2 oder 3 einstellen. Für SULKY Metallic empfiehlt sich eine Spannung von 3 oder 4 für normales Nähen und eine Spannung von 1 oder 2 für Freihandquilten. Der beste Weg, um herauszufinden, was auf der Maschine funktioniert, ist auf einen Probestück


Passende Nadel verwenden Empfohlen wird eine Nadel in Größe 90/14 oder eine Topstich-Nadel.

einfach die verschiedenen Spannungen auszuprobieren.Man sollte sich auch Zeit nehmen, die Rückseite und die Vorderseite bei den verschiedenen Spannungen zu überprüfen. Für das Freihandquilten gibt es bei den meisten Nähmaschinen einen separaten Quiltfuß. Richtige Nadel Für Metallgarne wird eine spezielle Metallic-Nadel in der Größe 90/14 oder eine Topstich-Nadel empfohlen. Gute Ergebnisse lassen sich auch mit einer 90/14 oder 100/16 Quiltnadel erzielen. Mit dem richtigen Unterfaden arbeiten SULKY Bobbin Garn als Unterfaden verwenden oder, wenn man möchte, dass der Unterfaden besser zum Metallgarn passt, kann man SULKY Poly Lite 60 in der Spule verwenden. TIPP: Bei der Verwendung eines SULKY Invisible Garn darauf achten, dass das Garn langsam aufgespult und die Spule nur zur Hälfte gefüllt ist. Langsam nähen! Die meisten Maschinen verarbeiten Metallgarne ziemlich gut, wenn man die Maschine verlangsamt. Längere Stichlänge Metallgarne mögen keinen Abrieb und sind dafür gedacht, wirklich gesehen zu werden, daher ist eine größere Stichlänge eine gute Möglichkeit, den Abrieb zu verringern.

Anleitung für Schriftzug Noel mit einer Stickfarbe Materialien: • SULKY® TEAR EASY: ein dünnes, weiches Stickvlies zum Ausreißen • SULKY® METALLIC (Farbnummer: 7009): gezwirntes Metallgarn mit gefärbtem inneren Kernfaden • SULKY® BOBBIN (Weiß): ein universelles Untergarn • Stickdesign „Noel“ (erhältlich unter www.sulky-shop.de) • Baumwollstoff (das zu bestickende Material)

So wird`s gemacht Den Baumwollstoff zusammen mit TEAR EASY trommelfest in den Stickrahmen einspannen. Das Stickmotiv „Noel“ mit dem silbernen SULKY METALLIC als Oberfaden und SULKY BOBBIN als Unterfaden in Weiß sticken. Wenn das Motiv fertig gestickt ist, die Spannfäden wegschneiden, den Stoff spannen und schön glattbügeln. Tipp: Das Stickmotiv in einen Bilderrahmen gespannt ist eine edle Dekoration für die Weihnachtszeit. Man kann damit aber auch Servietten besticken oder einen Satinstoff und ihn statt Einpackpapier für ein Geschenk verwenden.

Garnqualität Wenn es um dekorative Garne geht, zählt die Qualität. SULKY Metallgarne sind außerdem maschinenwaschbar, trocknergeeignet und können mit geringer Hitze gebügelt werden.

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WISSEN

MYTHOS SUPER FOOD Barbara A. Schmid ist Diätologin mit Schwerpunkt Ernährungspsychologie. Sie ist bekannt aus Radio und Fernsehen als Expertin für Ernährungsfragen und Autorin zahlreicher Artikel. In ihrer Praxis “ISSDICH-FREI” unterstützt sie Menschen mit besonderen Ernährungsanforderungen. Mit uns hat sie über ihr Buch SUPERFOOD - NATÜRLICH, HEIMISCH, SAISONAL gesprochen und uns ein einfaches Fischrezept zum Nachkochen gezeigt.

Barbara A. Schmid Iss-Dich-frei Ordinationszeiten nach Vereinbarung www.iss-dich-frei.at

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S

ie haben ein Buch über Superfood geschrieben, eigentlich ein paradoxer Titel, denn Sie stehen dem aktuellen Superfood-Boom kritisch gegenüber. Die Frage ist grundsätzlich, nach welchen Kriterien werden Lebensmittel bewertet. Superfood wird mit einem Inhaltsstoff in Verbindung gebracht, der eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung verspricht. Wenn man sich aber zum Beispiel das neue Trendprodukt Chia-Samen genauer anschaut, muss man auch sehen, wie das Produkt durch diese enorme Nachfrage aus Europa inzwischen hergestellt werden muss. Wir erleben hier eigentlich die gleiche Problematik, wie bei einer Massenproduktion von T-Shirts. Abgesehen von der enormen Umweltbelastung, die der Import mit sich zieht, ist die Produktion nur mit einer Intensivlandwirtschaft möglich, die ohne die massive Verwendung von Pestiziden gar nicht funktionieren kann. Zweifellos liefern Samen gesundheitsfördernde Nährstoffe, sie nehmen jedoch auch viele Gifte, wie Cadmium, aus dem Boden auf. Wie alles im Leben hat also auch der Chia-Samen eine zweite, nicht so günstige Seite. Gibt es vergleichbare klimaneutrale Produkte? Chia-Samen gehört wie Lein- und Hanfsamen zu den Ölsaaten und hat somit vergleichbare Inhaltsstoffe wie unsere heimischen regionalen Samen.


Rezept Saiblingsfilet in Papilotte Für 4 Personen 4 Saiblingsfilet 2 Zitronen 1 Bund Dille 250g Stangesellerie 2 Stück gelbe Rüben 12 Stück grüne Oliven Salz & Pfeffer ZUBEREITUNG - Stangensellerie und gelbe Rüben in ½ cm dicke Stücke schneiden. Gemüse unter Dampf bissfest kochen und gut abtropfen lassen. - Backrohr auf 200° vorheizen. Saibling auf der Arbeitsfläche auflegen und mit Salz, Pfeffer und dem Saft von 1 Zitrone würzen. - Aus Alufolie 30 x 30 cm große Stücke schneiden. Auf jedes Stück Alufolie 1 Saiblingsfilet, Gemüse und Oliven geben. Mit Dille bestreuen. Folie zuerst der Länge nach über die Fischstücke zusammenfalten, damit ein Hohlraum entsteht, dann die Seiten einschlagen. - Fischpapilotte auf das Backblech setzen und im Rohr 20 Minuten garen. Papilotte auf Teller setzen, Alufolie aufmachen und nach unten falten (man isst aus der Folie). Dazu serviert man Gemüsebeilage nach Wahl, z.B. Röstgemüse France.

Omega-3-Fettsäuren (in mg) in 100g Fisch Heimische Süßwasserfische: Seesaibling 2.000mg Saibling

800mg

Forelle

600mg

Karpfen

225mg

Quelle: Schreiner, M./Scherleitner, K. Das Fettsäuremuster heimischer Wild- und Zuchtfische ...,2007

Warum funktoniert der Mythos Superfood bei uns so gut? Der deutschsprachige Europäer ist sehr offen für neue Foodtrends. Exotisches Superfood funktioniert in Frankreich nur in einem sehr geringem Ausmaß. Das Ernährungsverhalten von Franzosen oder von Italienern ist mehr von Traditionen und vom Konsum ”bekannter” Lebensmittel geprägt und daher weniger durch Trends beeinflussbar. Die Ernährungsidentität, die mit den persönlichen Wurzeln, auch mit den örtlichen Wurzeln und mit der Erziehung wächst, sollte in der persönlichen Entwicklung eines gesunden Ernährungsverhaltens eine stabile Säule darstellen. Die österreichische Küche bietet mit der Wiener Küche, die überwiegend ihre Wurzeln in der Kochtradition der k. u. k. Monarchie Österreich-Ungarn hat, eine sehr facettenreiche Küche, die sehr gut DIE SCHNEIDERIN

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an moderne Ernährungsanforderungen angepasst werden könnte. Wie kann das umgesetzt werden? Wichtig ist, das eigene Ernährungsund Gesundheitsziel oder die –ziele zu kennen. Geht es um die Behandlung einer Erkrankung oder um Vorbeugung? Ist der Körper durch Sport, Schwangerschaft etc. besonders gefordert und hat er daher einen ganz besonderen Nährstoffbedarf? Im zweiten Schritt ist es dann wichtig, mit Hilfe einer Ernährungsanalyse die Ist- und Soll-Ernährungssituation zu beurteilen und dann entsprechende individuelle Anpassungen vorzunehmen. DiätologInnen sind hier kompetente AnsprechpartnerInnen. Und wenn ich mich einfach nur gesund und vernünftig ernähren möchte? Zusammengefasst: Es ist der MahlzeitRhythmus, die Zusammensetzung einer Mahlzeit, die Vielfalt, die Herkunft, die Regionalität und die eigene Zubereitung. Wenn man versucht, sich auf diesen Säulen einzupendeln, dann kann von einer gesundheitsfördernden Ernährung sprechen. Wenn man regionale und frische Lebensmittel kauft, vermeidet man Konservierungsstoffe, wenn man biologisch kauft, hat man keine Pestizide und weniger Umweltkontaminanten. Mit der Vielfalt hat man eine Ausgewogenheit. Auch hier: Kein Lebensmittel kann für sich und getrennt von anderen Lebensmitteln alle erforderlichen Nährstoffe abdecken.

Das ist nicht immer leicht umsetzbar. Es gilt, für sich selbst Ausschlusskriterien zu finden, abzuwiegen und nicht extrem zu werden. Konventionelle, also nicht biologische, Lebensmittel müssen nicht unbedingt schlechter sein. Es macht auch Sinn, einen Salat aus der Region zu kaufen, der vielleicht nicht bio ist, der aber weniger CO2 durch den kurzen Transportweg hat. Ein Weg könnte sein: Hausverstand einsetzen, bei Fragen weniger Internet, mehr die Empfehlung ausgebildeter Ernährungsfachkräfte in Anspruch nehmen. Und mehr Gelassenheit. Sie haben uns ein Fischrezept mitgebracht, worauf sollte man beim Kauf von Fisch achten? Grundsätzlich achtet man auf Regionalität, das heißt dem österreichischen Fisch ist Vorzug zu geben. Was nicht heißt, nie wieder Lachs zu essen. Beim Lachs kann man einen Biolachs kaufen, der hat auf alle Fälle weniger Umweltkontaminanten Beim

Die Produktion von Chia-Samen kann man mit der Herstellung von Billig-T-Shirts vergleichen.

Papilotte Selbstgemachter Dampfgarer zum Garen von Fisch im eigenen Sud

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Gibt es eine pflanzliche Alternative zum Fisch? Nur bedingt, weil der Körper nur ganz wenig von diesen pflanzlichen Omega3-Fettsäuren, die sich zum Beispiel in Leinsamen-, Raps-, Hanf- und Walnussöl befinden, in diese schützenden tierischen Omega-3-Fettsäuren umbauen kann. Die pflanzliche Quelle ist eine Ergänzung, aber kein Ersatz. Die Zubereitung von Fisch macht vielen Kopfzerbrechen, sie wissen nicht genau, wie man welchen Fisch zubereitet. Oder sie stören sich am Fischbratgeruch in der Wohnung. Es gibt verschiedene Kochtechniken, die es einem erleichtern, einen Fisch im Ganzen zuzubereiten. Entweder man verwendet eine Dampfgarer oder man verwendet die Technik des selbstgemachten Dampfgarers. Der Fisch wird mit Gemüse in Alufolie eingepackt, er gart im eigenen Sud und bleibt saftig. SAIBLING Heimischer Fisch mit hoher natürlicher Quelle an Omega-3-Fettsäuren

Fisch sind die zwei wichtigen Kriterien die Herkunft und die Bedingungen der Aufzucht. Die Häufigkeit des Konsums von Meeresfischen sollte man auch im Hinblick darauf ausrichten, dass die Meere totgefischt werden. Eine bekannte Ernährungsempfehlung lautet, man solle zweimal pro Woche Fisch essen. Ist das noch aktuell? Diese Frage braucht viele Unterfragen. Sprechen wir von einem heimischen Fisch oder von einem Meeresfisch? Beim Meeresfisch muss man die Problematik der Umweltkontaminanten, des Mikroplastiks mitbesprechen. Da müsste man eher sagen, man soll nicht öfter als zweimal pro Woche Meeresfisch essen. Die zweite Unterfrage wäre, ist es ein biologisch gezüchteter Fisch oder ein Flussfisch? Und die dritte Unterfrage wäre, sprechen wir von einem fettarmen oder von einem fettreichen Fisch? Wie unterscheiden sich die Nährstoffe von einem fetten Fisch und einem fettarmen Fisch? Der Eiweißgehalt ist gleich, der Fettgehalt ist ein anderer, dadurch ist der Vitamin D-Gehalt ein anderer, der Omega-3 -Fettsäurengehalt ist ein anderer. Das heißt, es ist der fette Fisch, wie der Lachs oder der Thunfisch oder der Saibling, der eine Omega-3Fettsäurenquelle ist, es ist nicht der Dorsch oder der Zander.

SUPERFOOD - NATÜRLICH, HEIMISCH, REGIONAL Barbara A. Schmid | Aaron Waltl Styria Verlag, ISBN 978-3-85431-739-5

REGIONAL ESSEN - DAS Kochbuch für heimische Produkte Barbara A. Schmid | Aaron Waltl Kneipp Verlag Wien, ISBN 978-3-7088-0718-8

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NÄHNLEITUNG JAPANISCHE TOPFLAPPEN Kleine praktische Helfer in der Küche - schnell aus Resten genäht. Die doppelte Vlieseinlage schützt vor Hitze.

MATERIAL: - Stoff : ca. 60 x 15 cm - hitzebeständige Vlies-Einlage z.B. Thermolam: ca. 60 x 15 cm

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1. Schnittvorlagen abpausen und Stoffe zuschneiden: Henkel: 1 x Stoff Topflappen: 4 x Stoff 4 x Vlieseinlage

2. Henkel rechts auf rechts an der offenen, langen und an einer kurzen Seite zusammensteppen, wenden und glattbügeln.

4. Die vorbereiteten Stoffe und Einlagen an zwei Seitenkanten zusammensteppen und anschließend wenden. Der Stoff ist nun außen.

6. Beide Topflappenteile mit dem Henkel, der in der Mitte liegt, an den offenen Kanten zusammensteppen. Kanten zurückschneiden und, wenn gewünscht, versäubern.

3. Je eine Vlieseinlage auf die linke Seite der Stoffteile legen. Anordnung: 1 x Einlage, 2 x Stoff (rechts auf rechts), 1 x Einlage

5. Henkel längs falten und an der Spitze der offenen Kante feststecken.

7. Topflappen wenden.

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SIEBDRUCK & SPRAYING Untypisches Textildesign by musterAG

Brandneu sind die ersten Werke mit Airbrush-Technik auf Stoff. Ganz im Zeichen einer individuellen Gestaltung wirkt sich die langjährige Airbrush-Leidenschaft auch auf ihre neuesten Kreationen aus. Bei dieser Technik entsteht die Zeichnung direkt am Stoff. Durch Abdecken von nicht einzufärbenden Teilen, entsteht das Design in Sprühtechnik erst nach und nach. Die besondere Herausforderung besteht darin, auch Leerflächen in die Mustergestaltung miteinzubeziehen. Ist das Gewebe besprüht, gibt es keine Korrekturmöglichkeit mehr. „Das Schöne am ‘airbrushen’ ist, dass keine Grenzen in Bezug auf die Farbvielfalt, Farbnuancen und Größe der Flächen gesetzt sind. Jedes Stück Stoff und die daraus genähten Kleidungsstücke gibt es garantiert nur einmal“, begeistert sich die Textilkünstlerin.

FOTO Biojersey mit Siebdruckdesign

Die aktuelle Entwicklung der Musterwerkstatt musterAG.com geht noch weiter Richtung Handgemacht und Exklusiv. Nicht nur die Illustrationen sind handgezeichnet, nun wird auch der „Druck“ auf hochwertige und fair produzierte Biostoffe in Eigenregie vorgenommen. Es sind zwei neue Techniken, die Cassandra Bahreman-Schock, Inhaberin von musterAG, für sich und ihre Produkte neu entdeckt hat. „Der Siebdruck auf Textilien macht nicht nur Spaß, sondern ergibt auch außergewöhnliche Musterungen, denn kein Laufmeter gleicht dem nächsten. Der Stoff kann nun frei in der Farbgebung und der Anordnung von unterschiedlichen Designs gestaltet werden und bringt mich wieder näher zu meinem künstlerischen Anspruch“, erklärt Cassandra. Manchmal bekommt das kreativ bedruckte Gewebe noch ein besonderes Detail mit Pinsel oder anderen Hilfsmitteln.

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Kontakt: info@musterag.com www.musterAG.com FOTO Airbrushkreation auf Biojersey


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6. und 7. April

Schloss Schรถnbrunn Apothekertrakt

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