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Biografien

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Robert-SchumannPhilharmonie

Die Robert-Schumann-Philharmonie gehört zu den traditionsreichsten Orchestern Deutschlands. 1833 als Stadtorchester durch Wilhelm August Mejo in Chemnitz gegründet, erlangte das Orchester zunehmend überregionale Bedeutung. Im 1909 neu eröffneten Chemnitzer Opernhaus war Oscar Malata erster Generalmusikdirektor. Gastdirigenten wie Richard Strauss, Fritz Busch, Otto Klemperer, Bruno Walter, Erich Kleiber, Arthur Nikisch, Arnold Schönberg, Max Reger und Paul Hindemith gaben sich die Ehre. Zwischen 1945 und 1974 bestimmten u. a. Rudolf Kempe, Martin Egelkraut, Gert Bahner, Robert Satanowski und Gerhard Rolf Bauer die Geschicke des Orchesters. In der fast 20-jährigen Amtszeit von GMD Dieter-Gerhardt Worm erhielt der Klangkörper seinen heutigen Namen. Im 1992 wiedereröffneten Opernhaus wirkten John Carewe (1993 bis 1996), Oleg Caetani (1996 bis 2001) und Niksa Bareza (2001 bis 2007) als Generalmusikdirektoren. Frank Beermann richtete als Generalmusikdirektor zwischen 2007 und 2016 sein Augenmerk u. a. auf CD-Produktionen im Opern- und Konzertbereich und verhalf dem Orchester damit immer wieder zu überregionaler Aufmerksamkeit und zu Preisen wie dem ECHO Klassik. Nachdem Felix Bender 2016/2017 als Kommissarischer GMD wirkte, war von 2017 bis 2023 Guillermo García Calvo Generalmusikdirektor der Theater Chemnitz.

Menschen

In den letzten Jahren waren Dirigenten wie Hermann Bäumer, Stefan Blunier, Peter Eötvös, Lawrence

Foster, Peter Gülke, Leopold Hager, Pedro Halffter, Michail Jurowski, Stefan Soltész und Solist:innen wie Frank Dupree, Veronika Eberle, Alban Gerhardt, Boris Giltburg, Bernd Glemser, Xavier de Maistre, Albrecht Mayer, Herbert Schuch, Valeriy Sokolov, Martin Stadtfeld, Jan Vogler, Carolin Widmann, Jörg Widmann und das Ensemble Kolsimcha in Chemnitz zu Gast.

Die Robert-Schumann-Philharmonie ist gern gesehener Partner verschiedener Konzertveranstalter.

Gastspiele führten das Orchester u. a. nach New York, Venedig, Thessaloniki, Rom, Salzburg, in diverse spanische Konzertsäle, in die Tonhalle Zürich, ins Brucknerhaus Linz, nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, München, Berlin, Dresden sowie zu den Festspielen auf Schloss Neuschwanstein und zum KlassikSommer Hamm. Zu den Aufgaben des Orchesters gehören neben Aufführungen in Oper, Operette, Musical und Ballett regelmäßige Sinfoniekonzerte und Kammermusikabende sowie weitere Konzerte in großer und kleinerer Besetzung. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Kinderund Jugendarbeit im Programm des Orchesters ein.

Rudolf-Kempe-Orchesterakademie

Seit der Saison 2004/2005 hat die Robert-Schumann-Philharmonie eine eigene Orchesterakademie. Dieses besondere Förderprogramm für angehende Orchestermusiker:innen ist auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Theaterfördervereins Dr. Karl Gerhard Schmidt und des Konzertmeisters Hartmut Schill entstanden. Es ermöglichte bereits über 50 Nachwuchsmusiker:innen u. a. aus den Niederlanden, Polen, Südkorea, Österreich und Deutschland den Einstieg in den Theaterund Konzertalltag. In einer einjährigen Ausbildung werden die Musikstudent:innen in Instrumental- und Kammermusikunterricht durch ihre Mentor:innen, selbst Musiker:innen der Philharmonie, ausgebildet und in Vorstellungen des Musiktheaters sowie in Konzerten eingesetzt. Darüber hinaus üben die Akademist:innen Probespielsituationen. Mit einem Mentaltrainer werden sie darauf vorbereitet und erhalten Unterstützung im Umgang mit Lampenfieber. Sie präsentieren sich in einer eigenen Matinee im Opernhaus sowie in Konzerten wie zum Beispiel dem Benefizkonzert in der St. Jakobi-Kirche Chemnitz. Die Mentor:innen geben ihre wertvollen Erfahrungen an die junge Generation weiter. Mit dieser Institution wird ein wichtiger Baustein für den Erhalt einer einzigartigen Orchesterlandschaft geleistet.

Am 28. Januar 2018 wurde die Orchesterakademie im Rahmen eines Festaktes in Rudolf-KempeOrchesterakademie umbenannt. Namensgeber ist der Dirigent Rudolf Kempe, der von 1945 bis 1948 in Chemnitz als Generalmusikdirektor tätig war und von hier aus seine internationale und vielbeachtete Dirigentenlaufbahn antrat. Er war nicht nur am Wiederaufbau des Chemnitzer Musiklebens nach dem Krieg beteiligt, sondern half mit Engagement und großen Visionen über die traumatische Krisenzeit hinweg. Jener Geist soll wiedererweckt und den jungen Musiker:innen auf ihren Weg mitgegeben werden. Botschafterin der Rudolf-Kempe-Orchesterakademie ist Cordula Kempe, Witwe des Dirigenten und Künstlerische Leiterin der Rudolf Kempe Society, einer Organisation, die über 40 Jahre hinweg ebenfalls junge Künstler:innen am Beginn ihrer Karriere mit vielfältigen Programmen unterstützt hat.

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