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August
Auf Achse zum »Wheels and Waves«
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Österreich Österreich a a 6,70 6,10 Schweiz SchweizCHF CHF11,60 9,60 Belgien, Niederlande Belgien a a 7,30 6,10 Finnland a Niederlande a 8,90 6,10 Frankreich 6,10 Dänemark DKKa66,00 Dänemark DKKa53,00 Luxemburg 7,30 Luxemburg a 7,30 6,10 Italien, Spanien a Italien a a 7,90 6,10 Griechenland Spanien a a 7,30 6,10 Slowenien Griechenland a 6,10 Tschechien CZK 240,00 Tschechien CZK 200 Ungarn HUF 2350,00 Ungarn SEK HUF88,00 1830 Schweden
Deutschland
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d 5,90
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Harley Panhead zum Thunderbike-Jubiläum
NEW OLDSCHOOL
Shinya Kimura
Kult-Customizer baut Yamaha MT-07
Heavy Metal für die VT 600
Shadow Bobber
harley-davidson FL Panhead
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Text: Katharina Weber, Fotos: Ben Ott
The New Oldschool Thunderbike schenkt sich ein Jubiläumsbike zum 30. Geburtstag. Oldschool ganz gewiss, und trotzdem ist die »30th Pan« eine Demonstration dessen, was eine moderne Customwerkstatt leisten kann
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orab, dieser Text in unserem Magazin kann diesem Motorrad nicht wirklich gerecht werden. »Ich könnte stundenlang über die Entwicklung und den Aufbau des Bikes erzählen«, bestärkt uns ThunderbikeMastermind Andreas Bergerforth in unserer Einschätzung. Es war klar, dass das Team aus Hamminkeln einen Knaller zum 30jährigen Jubiläum raushauen würde, aber die Anniversary-Panhead zeigt eben jenen Knalleffekt nicht beim ersten, flüchtigen Blick. Was als leichtfüßiges Oldschoolbike vor uns steht, ist auf den zweiten Blick der bis ins Letzte ausgetüftelte und umgesetzte
Plan, ein absolutes Einzelstück zu fertigen. Denn anders, als der erste Blick vermuten lässt, ist dieses Bike eben kein Relikt aus der Hochkultur des Chopperbaus, sondern ein ausgefeiltes Konzept Marke 2015. Und es zeigt deutlich, wie die einzelnen Zahnrädchen im Thunderbike-Universum ineinandergreifen. Kein Chef, der stur eine Linie durchdrückt, sondern ein Team, das sich gemeinsam an den Planungstisch setzt, um zu überlegen, wie das eigene Prestigeobjekt aussehen könnte. »Im Stil der alten Tage soll es gebaut sein«, da sind sich die Thunderbiker einig. Das Herzstück bildet ein Panhead-Motor, Baujahr 1950.
Magnetzündung und Linkert-Vergaser sind technische Reminiszensen an die alte Schule, ein Kickerpedal unausweichlich. Motor und Rahmen stehen, der Rest – und das ist die Spezialität der Hamminkelner Teilemanufaktur – entsteht zunächst am Computer. Der Bildschirm zeigt am Ende die schlanke Silhouette eines Choppers, einer wie aus dem vorigen Jahrtausend. Aber gebaut werden wird er hier und jetzt mitten in Deutschland, drei Monate Arbeit an der Jubelpanhead liegen nun vor dem Team. Wir suchen die Kaufteile am Motorrad, die, die wir fürs eigene Bike adaptieren könnten. Die Luft wird dünn, wir finden
»Die 30th Pan offenbart ihren Reiz nicht beim ersten, flüchtigen Blick. Was als OldschoolChopper vor uns steht, ist ein ausgefeiltes Motorradkonzept«
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nicht viel. Fast alle verbauten Teile entstehen nämlich direkt in den Werkstätten am Niederrhein, Handarbeit verbunden mit der enormen Präzision CNC-gefertigter Komponenten. Da wäre zum Beispiel die aus dem Vollen gefräste Gabelbrücke, die auf der Eigenbau-Gabel thront und einen dünnen geschwungenen Lenker trägt, der auch einem Bonanzarad gut stehen würde. Komplett clean ist er natürlich, die Kabel innen verlegt, keine Schalter und Taster, die die saubere Optik stören. Auch das Vorderrad ist eine komplette Sonderanfertigung eigens für diese Panhead, nur stolpern wir über die Angabe der Reifengröße des
Nahezu sämtliche Teile sind Einzelandertigungen, so beispielsweise der in Silber eingefasste Öltank (links). Das Design findet sich zum Beispiel beim getunnelten Tank wieder
Die aus dem Vollen gefräste Gabelbrücke zeigt, was ein hauseigener Maschinenpark beim Profi leisten kann. Auch Frontlampe und Halterungen sind natürlich made in Hamminkeln AUGUST 2015
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harley-davidson FL Panhead
techno harley-davidson fl panhead Baujahr: 1950 / 2015
Motor V-Zweizylinder-Viertakt, ohv-Zweiventiler, 1338 ccm (Bohrung/Hub 88,8 x 108 mm) Zündung............................................. Magneto Vergaser..................................................Linkert Auspuffanlage.................. TB »30th Pan Spezial« Getriebe.............................................. Viergang Sekundärtrieb........................................... Kette Leistung............................. 75 PS bei 5700 /min Drehmoment.................110 Nm bei 4000 /min Höchstgeschwindigkeit...................... 190 km/h fahrwerk Doppelschleifen-Stahlrohr-Starrrahmen Gabel................................ TB »30th Pan Spezial« Räder........................ vo. Thunderbike 30th Pan ................................................. hi. VRSC 3,5x19 Reifen............Firestone, vo. 2.5x28, hi. 4.00x19 Bremse.............. vo. K-Tech, hi. original Trommel
Eine King and QueenSitzbank, angepasst an die hohe Sissybar, markiert das Heck und weist die Panhead eindeutig als Chopper aus. Die Auspuffrohre wurden aus mehreren Teilen zusammengefügt, der rot geflakte Rahmen verläuft zwischen ihnen (links). Das selbstgefertigte Kickerpedal trägt den Erbauer-Schriftzug
Zubehör Tank.................................. TB »30th Pan Spezial« Öltank............................... TB »30th Pan Spezial« Lenker.............................. TB »30th Pan Spezial« Sitzbank.............. Sattlerei Warmsbach Duisburg Scheinwerfer.................... TB »30th Pan Spezial« Rücklicht................................................ Rizoma Fender.............................. TB »30th Pan Spezial« Sissybar............................ TB »30th Pan Spezial« Lackierung..................................... Kruse Design metrie Leergewicht.............................................240 kg Radstand............................................ 1520 mm info Thunderbike Harley Davidson Güterstraße 5 46499 Hamminkeln & (02852) 67770 www.thunderbike.de
❱❱❱ AM GASGRIFF
Ein paar hundert Kilometer hat Andreas auf der Panhead bereits abgerissen. Zwei Dinge gibt er uns mit auf den Weg: »Man sollte sich mit derartigen Reifen auskennen, sonst kann es lebensgefährlich werden. Und der Tankinhalt reicht gerade mal für knapp 100 Kilometer. Ansonsten fährt sich dieses Bike wunderbar.«
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verwendeten Firestones. 28 Zoll, das kann doch nicht sein. Andreas klärt uns auf: »Früher wurden die Größen nach dem Innendurchmesser des Rades gemessen, erst später nach dem Felgenaußenring. Der Reifen, den wir hier verwendet haben, ist ein absoluter Oldtimerreifen. Und ganz ehrlich, den sollte niemand verbauen, der davon keine Ahnung hat. Ihr müsst euch das wie eine Gummiwurst vorstellen, die auf der Felge liegt. Und die eben bei Druckverlust auch runterspringen kann. Der Reifen braucht mindestens vier Bar Druck, sonst klappt das nicht.« Andreas weiß, wovon er spricht, auf einer der ersten Fahrten mit der Pan ist es ihm selbst passiert. Er kam kaum drei Ecken weit, als der Reifen sich verabschiedete. Andreas hatte Glück, passiert ist ihm nichts. Nur zurück musster er auf der Felge fahren. Also bitte keine Experimente machen, wenn ihr euch nicht auskennt. Zurück zum Motorrad, da gibt es noch einiges zu entdecken. Seht euch zum Bei-
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spiel den Tank genau an? Auf den ersten Blick könnte er direkt aus den Fünfzigern stammen, ist aber ein im Haus entstandenes zweiteiliges, getunneltes Benzingefäß, das chopperlike nur knapp sieben Liter fasst und »leider viele Tankstopps notwendig macht«, wie Andreas lachend erklärt. Unser Blick bleibt am Öltank hängen, der eingefasst in silberen Streben – eine Spielart, die sich übers komplette Bike zieht – unter der
»Der Tank sieht aus, als würde er aus den fünfziger Jahren stammen, ist aber einwandfrei Baujahr 2015. Sieben Liter Inhalt reichen allerdings nicht weit«
Sitzbank perfekt passt. Oder folgen wir der Auspuffanlage. Aus mehreren Rohrstücken zusammengesetzt, virtuos ums Getriebe geschlängelt, beidseitig des Heckrahmens verlegt. Das hintere Rad stammt aus einer V-Rod, neu eingespeicht und mit einer Trommelbremse versehen. Und natürlich die alles überragende King and QueenSitzbank, die mit der handgefertigten Sissybar zu einer perfekten Einheit verschmilzt. Schrauben, Nieten, Kleinteile – auch diese Parts entstehen im Haus und lassen das Bike wie aus einem Guss wirken. Und am Ende sticht noch ein Joker, der schon zahlreiche Bikes aus dem Hause Thunderbike in seinen Händen hatte. Ingo Kruse verewigt sich mit einer Lackierung aus Flake, Glimmer und Blattgold auf dem lupenreinen Chopper. Herzliche Gratulation Thunderbike – zu einem tollen Motorrad und zu 30 Jahren Motorradgeschichte made in Germany! Interview mit Andreas Bergerforth nächste Seite
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im gespräch andreas bergerforth
Mit dem »Motorradschuppen« begann 1985 eine Erfolgsgeschichte der deutschen Motorradwelt. Heute gehört »Thunderbike« als Harley-Davidson-Vertragshändler und international anerkannter Custombetrieb zu den SzeneSchwergewichten. Wir baten Inhaber und Geschäftsführer Andreas Bergerforth zum Interview
CB: 30 Jahre Thunderbike bedeuten auch 30 Jahre deutsche Customgeschichte. Ehrlich, hättest du jemals erahnt, was aus deiner damaligen Firma, dem »Motorradschuppen«, mal werden würde?
Andreas: Nein, ganz sicher nicht. Es war nicht mein Ziel, große Gebäude zu bauen und über 100 Angestellte zu beschäftigen. Es waren eher viele kleine Schritte und so kam das eine zum anderen. Das Ganze hat irgendwann eine sehr starke Eigendynamik angenommen und ich habe dann nur noch versucht, allem gerecht zu werden. Wir haben über die Jahre viele Motorradhändler und Customizer kommen und gehen sehen. Wenige haben sich so eindrucksvoll etabliert wie du. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Wir haben uns über die Jahre zu einem unglaublich starken Team entwickelt – es gibt so gut wie keine Fluktuation, in jeder
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»Ich hatte keine Angst davor, dass die Leute irgendwann nur noch Megareifen haben wollen. Die extremen Auswüchse eines jeden Trends hatten nämlich noch nie eine Chance«
Abteilung findest du Mitarbeiter die zehn Jahre oder sogar deutlich länger dabei sind und ganz genau wissen worüber sie sprechen. Das ist eine unglaubliche Ansammlung von Kompetenz, die in jedem Bereich von Thunderbike greift. Das ist das Geheimnis – es sind die Mitarbeiter, die dieses Unternehmen auszeichnen. Du bist lange im Geschäft, hast viele Customtrends mitgemacht. Wir erinnern uns nur an die Zeit der extremen Streetfighter oder den Trend zu immer breiteren Reifen Ende der 90er Jahre. Hast du in der Zeit manchen Kundenwunsch nur widerwillig erfüllt oder gedacht, wo soll das bloß hinführen?
Die extremen Auswüchse jedes Trends hatten noch nie eine Chance, sich durchzusetzen. Darum hatte ich auch nie Angst davor, dass alle irgendwann nur noch Megareifen oder Heckteile haben wollen, die wie nach einem AuffahrunCUSTOMBIKE
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fall anmuten. Wir versuchen immer, so viel Einfluss zu nehmen, dass wir uns mit dem Projekt identifizieren können. Wenn man etwas widerwillig macht, kann es nicht gut werden. Darum können und wollen wir auch nicht jeden Kundenwunsch erfüllen. Schon seit einigen Jahren sind Oldschool-Umbauten ein Thema, aktuell trumpfen Scrambler und Flattracker groß auf. Was glaubst, wie werden die Customtrends in den nächsten Jahren aussehen?
Die Oldschool-Umbauten werden uns sicher noch lange begleiten. Es gibt dort so viele Facetten und damit so viele Möglichkeiten, Vergangenes noch mal neu zu interpretieren, so dass der Stoff noch für viele Jahre ausreicht. Ich sehe für die Zukunft aber auch ganz klar die Youngtimer kommen – die Bikes, die wir in den 80ern gefahren haben, werden die Customszene in Zukunft noch stärker bereichern. AUGUST 2015
Eine schwierige Frage, aber wo siehst du die Customszene im Allgemeinen und deine Firma »Thunderbike« in den nächsten Jahren. Wird es die Szene, wie wir sie heute kennen, in 30 Jahren noch geben?
»Die einzelnen Bereiche der Szene werden sich weiter vermischen und in den nächsten Jahren noch viel Buntes hervorbringen«
Für die nächsten zehn Jahre sehe ich noch keine riesigen Veränderungen. Die einzelnen Bereiche der Szene werden sich weiter vermischen und viel Buntes hervorbringen. Darüber hinaus wird es natürlich schwierig – ich glaube dass in unserem immer mehr regulierten Alltag der Wunsch nach Individualität weiter zunehmen wird und somit die Chance auf eine lebendige Customszene schon sehr groß ist. Thunderbike wird die Augen weit offen halten, die Szene genau beobachten und weiter versuchen, die richtigen Schritte zu gehen.
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