6. Jahrgang Juni 2011
#20
+++ Jubiläumsausgabe +++ Jubiläumsausgabe +++ Jubiläumsausgabe +++
20 und queer So fing es 2005 an...
Aus dem Inhalt Titel Zum Zwanzigsten Mal wiederholt sich das Erscheinen unserer Mini-Zeitung. Seite 1 bis 3 Aktuell Salih resümiert über die Queer-Politik der Partei Die Linke (PDL) Seite 4 und 5 Interna Ein kurzer Bericht über das 18. Bundestreffen von DKP queer in München, auf welchem u.a. unsere Forderungen beschlossen wurden Seite 6 Theorie Ist Liebe im Kapitalismus möglich? Über zwischenmenschliche Beziehungen in der heutigen Gesellschaft Seite 8 bis 10
Faksimile: Dominik gab damals den Anstoß mit „Eine schwule Idee“ in der Ausgabe 6/2005 des „Taunus Echo“.
Fortsetzung auf Seite 2...
Letzte Seite DVD-Tipp, Kalender und Impressum Seite 12
red&queer Nr. 20 Seite 2
20 Ausgaben DKP queer Zeitungen von Thomas
ßen „red&gay“, die Ausgaben 3 und 4 waren dann als „queer DKP“ betitelt, seit dem fünften Erscheinen heißt unsere Zeitung Wir wollten diesen Artikel „20 „red&queer“. Ausgaben red&queer“ taufen, aber so ganz stimmt das ja nicht. Angefangen hat es aber ganz Auch die jetzt gewählte Über- anders, und zwar in der Zeitung schrift ist nur mit großem Wohl- der DKP Hochtaunus, dem „Taunus Echo“, in Ausgabe 6 vom wollen richtig. Dezember 2005. Dort schrieb DKP queer heißen wir erst seit ein junger Genosse unter dem unserem ersten Bundestreffen, Pseudonym Dominik, dass es ihn und bis dahin hatten wir schon gestört hat, dass es auf dem CSD drei Zeitungen gemacht. Num- Frankfurt am Main 2005 keinen mer 1 und 2 dieser Zeitung hie- Infostand der DKP und dem uns ...Fortsetzung von Seite 1
nahe stehenden Jugendverband SDAJ gegeben hat, während viele andere Parteien dort mit einem Stand vertreten waren. Er fragte auch, warum wir keine „schwule Ecke oder Nische“ hätten. Damit trat er einen Stein los, den zum stoppen niemand mehr in der Lage war. Das „Taunus Echo“ findet in der DKP eine weite Verbreitung über Mailversand, und so bekamen die Macher der Kleinzeitung von einer größeren Anzahl Genossinnen und Genossen Briefe und E-Mails mit dem Inhalt, dass sich diese Frage bei
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red&queer Nr. 20 Seite 3 mehreren stellt und das wir da etwas machen müssten. Roy, ein Berliner Genosse, umfasste es in einem Artikel auf unserer Homepage vor kurzem passend mit der Überschrift „Die Anfänge liegen in einem Kaff ...“ Die Redaktion des „Taunus Echo“ liegt absolut in einem Kaff. Köppern heißt der Ort und ist ein Stadtteil der Taunusgemeinde Friedrichsdorf. Und so wie es klingt, so ist es dort auch. Aber kommen wir vom kleinstädtischen Idyll zu unserer Zeitung zurück. Seit Ausgabe 6 wird sie von einem Profi gestaltet, und das merkt man auch. Das Erscheinungsbild ist mit den Anfängen nicht zu vergleichen. Es macht Spaß, diese Zeitung zu lesen, sie ist ansprechend wie alles, was unser Layouter so fabriziert. (Anmerkung des Setzers: Danke, jetzt bin ich auch optisch rot.) Von ihm stammen unter anderem auch unsere Aufkleber, unsere Buttonmotive, unser „Ficken-Flyer“ und unser Plakat „Sozialismus ist sexy“.
da vor allem über das sozialistische Kuba, das Thema HIV und AIDS, aber auch Kultur und Rezensionen gehören zu unseren Inhalten. Immer wieder mussten und müssen wir leider auf die Themen fundamentalistische Christen, alte und neue Nazis aufmerksam machen und darüber berichten. Auch über den §175, ein Relikt, dass die BRD gezwungenermaßen erst 1994 abschaffen musste, nachdem sie ihn von 1949 bis 1969 in seiner faschistischen Form, teilweise von Nazirichtern, die auch gegen Kommunisten weiter urteilten und Vorstrafen aus dem Faschismus als strafverschärfend werteten, mussten wir mehrfach berichten. Auch über Schwule im KZ, „Die Männer mit dem rosa Winkel“, haben wir ausführlich berichtet, wobei dieses Thema keinesfalls abgeschlossen ist.
Erfahrungen, Ideen, Beschlüsse, Reportagen, Interviews – alles kann man in der red&queer finden. Alle Ausgaben der red&queer sind auf unserer Homepage www.dkp-queer.de Die Themen in der red&queer kostenlos als Download bereitvariieren, wie auch unsere Re- gestellt. daktion und unsere weiteren Artikelschreiber. Wir haben in- Herzlichen Glückwunsch an zwischen einen festen Stamm red&queer. Auf die nächsten 20 an Redakteuren, haben aber Ausgaben! auch mehrere Genossinnen und Genossen, die hin und wieder etwas für unsere Zeitung und die Homepage schreiben. „40 Jahre Abbildungen rechts: von oben Stonewall“ war uns zum Beispiel nach unten zu sehen sind Ausgabe eine mehrteilige Serie wert, wir 1 (red&gay), 4 (queer DKP) und 5 berichteten mehrfach über in- (red&queer) unserer Kleinzeitung ternationale Angelegenheiten, aus dem Jahr 2006.
red&queer Nr. 20 Seite 4
Gleichbehandlung à la „Rot-Rot“ von Salih Alexander Wolter
Kampagne entlud, Die Berliner „Linke“ in deren Gefolge die setzt zum WahlkampfGrünen im Abgeordneauftakt auf ihre homotenhaus einen sogepolitische Bilanz. Im nannten „Aktionsplan zehnten Jahr regiert gegen Homophobie“ die Partei jetzt in der vorlegten. Damals geHauptstadt mit – doch lang es „Linke“-Langlaubt man den aktudeschef Klaus Lederer, ellen Umfragen, muss das Beratungsverfahsie froh sein, wenn sie ren an sich zu ziehen im September zweiund dem von Dünkel stellig bleibt, und wird bestimmten und auf für eine SenatsmehrAusgrenzung zielenden heit künftig wohl nicht Antrag die populimehr gebraucht. Anstische Stoßrichtung dere stehen bereit, die zu nehmen. So kam von „Rot-Rot“ eifrig schließlich etwas zubetriebene „progresstande, was sich hinter sive Entstaatlichung“ ähnlichen Papieren in zu vollenden. Aber anderen Bundeslänbeim Ausverkauf der zumindest nicht Stadt unterschied sich www.dkp-queer.de dern verstecken muss. Doch die besonders „refordie Frage ist, was in morientierte“ LandesBerlin auf dem Verwalorganisation von den Für die PDL noch ein Thema? tungsweg konkret daübrigen Parlaments- Grafik: DKP queer raus wird. Und da kann parteien ohnehin nur dadurch, dass sie auch noch die „Linke“ deshalb in einer Anzei- sich die „Linke“ leider nicht einletzten sozialistischen Ideale ge in der Szenepresse. Auf den mal zugutehalten, Schlimmeres ihrer Wählerinnen und Wähler ersten Blick zu Recht: Man er- verhindert zu haben. mit draufgab. Umso dringender innert sich an den Herbst 2008, wird ein Alleinstellungsmerkmal als sich das von staatlich geför- Im Gegenteil: So finanzierte die derten Institutionen wie dem „Landesstelle für Gleichbehandgebraucht. Lesben- und Schwulenverband lung – gegen Diskriminierung“, „Wir haben in Berlin z. B. … die Berlin-Brandenburg (LSVD) seit angesiedelt beim von Lederers ‚Initiative zur Akzeptanz sexu- Jahren genährte Ressentiment Partei besetzten Senatsreseller Vielfalt‘ auf den Weg ge- des Homo-Mainstreams gegen sort für Integration, Arbeit bracht und für 2010 und 2011 Migrantinnen und Migranten in und Soziales, aus Mitteln der finanziert“, brüstet sich die einer regelrechten rassistischen Akzeptanzinitiative eine neue
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homophobia!
red&queer Nr. 20 Seite 5 Bedrohten … damit zutiefst in ihrem Grund- und Menschenrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit verletzt“ wurden. Wohl war – doch galt das nicht etwa, wie mit dem ersten Satz suggeriert, „gesamtdeutsch“. Richtig ist vielmehr, dass „der“ Paragraph 175 in der verschärften NS-Fassung – die nicht allein „beischlafähnliche Handlungen“, sondern schon die subjektive „wollüstige Absicht“ bestrafte –, vom Adenauer-Regime übernommen, vom Bundesverfassungsgericht 1957 als „in den sittlichen Anschauungen des Volkes gründend“ bestätigt und 1969 zwar reformiert, aber im Westen eben erst 1994 abgeschafft wurde. Entsprechend urteilte der kommunistischer Sympathien gänzlich unverdächtige Publizist Hans-Joachim Schoeps 1963 zutreffend, dass in der BRD „für die Homosexuellen … das Dritte Reich“ 1945 „noch nicht „Rot-Rot“ kann es aber noch zu Ende“ war. Genauso richtig peinlicher. Am 17. Mai veran- ist indes, dass es in der DDR ganz staltet dieselbe „Landesstelle“ anders lief. gemeinsam mit den Berliner Regierungsfraktionen ein Fach- Der Berliner Senat wusste es symposion „§175 – Rehabilita- 1995 – also Jahre bevor die Partion der nach 1945 verurteilten tei „Die Linke“ in der Stadt etwas homosexuellen Männer“. In zu sagen hatte – auch schon der Einladung heißt es: „Der einmal besser. In der Broschüre §175 Strafgesetzbuch stellte in „Der homosexuellen Opfer gebeiden deutschen Staaten bis denken“ des „Fachbereichs für 1968/1969 homosexuelle Hand- gleichgeschlechtliche Lebenslungen zwischen Männern unter weisen“ wurde damals zutrefStrafe.“ Weiter ist von „über 50. fend ausgeführt, dass im Osten 000 Verurteilungen“ die Rede Deutschlands zunächst nach und davon, dass alle „direkt dem milderen Weimarer Recht Betroffenen und auch die durch geurteilt wurde, bis dort bereits eine Atmosphäre von Kriminali- 1957 ein Strafrechtsänderungssierung und Denunziantentum gesetz in Kraft trat, das „die „wissenschaftliche Studie“ des einschlägig bekannten Kieler Professors Bernd Simon zum Verhältnis zwischen der lesbischschwulen Community und anderen sozialen Gruppen. Die stieß wegen allzu offenkundig rassistischer Suggestivfragen („Den Islam in Deutschland zu akzeptieren ist gleichbedeutend mit gesellschaftlichem Rückschritt“) selbst bei Mainstream-Medien wie dem Webportal queer.de und der „Siegessäule“ Anfang des Jahres auf deutliche Ablehnung. Zu allem Überfluss durften die Teilnehmenden auch noch eine von zwei Organisationen auswählen, denen automatisch eine Spende gutgeschrieben wurde – die eine war ausgerechnet der LSVD, auf dessen letztem Bundes-Verbandstag in Berlin vor der angeblich drohenden „Überfremdung deutscher Städte“ gewarnt wurde.
faktische Aufhebung der Strafbarkeit für gleichgeschlechtliche homosexuelle Handlungen zwischen erwachsenen Männern“ bedeutete, wobei man in der DDR schon seit 1950 ab 18 volljährig war. 1968 wurde der Paragraph 175 durch den Paragraph 151 des DDR-Strafgesetzbuchs ersetzt, der für erlaubten lesbischen und schwulen Sex gleichermaßen den 18. Geburtstag als Mindestalter festlegte. Seit 1988 gab es dann gar keine gesetzliche Unterscheidung zwischen homo- und heterosexuellen Handlungen mehr, und es galt ein einheitliches „Schutzalter“ von 16 Jahren. Das heißt nicht weniger, als dass der sozialistische deutsche Staat schon vor Jahrzehnten Menschen als Individuen behandelte, statt sie nach Identitätskategorien zu sortieren. Die beiden Beispiele aus der laufenden Regierungstätigkeit der Berliner „Linken“ deuten auf die Tragik einer Partei, die sich von ihren Wurzeln abgeschnitten hat und sich, um ja bloß „dazuzugehören“, entgegen den eigenen besseren Intentionen dem seichten „Bürgerrechts“-Geschwurbel rot-grüner Spießer anbiedert, statt auf den zivilisatorischen Leistungen der deutschen Kommunistinnen und Kommunisten aufzubauen. Für die jedenfalls war und bleibt der Kampf gegen Homophobie genauso selbstverständlich wie der Antirassismus – und untrennbar vom Widerstand gegen die kapitalistische Ordnung!
red&queer Nr. 20 Seite 6
Unsere Forderungen Ein Kommentar zum 18. Bundestreffen von DKP queer von Mark Am Wochenende 18. März bis 20. März 2011 fand im Münchener KommTreff das inzwischen 18. Bundestreffen von DKP queer statt. Dort wurden nach langer Arbeit und intensivster Diskussion nun endlich die Forderungen unserer Kommission beschlossen. Ein Punkt, der mir persönlich sehr am Herzen liegt ist der Abschnitt: „Alle auf Freiwilligkeit und Einvernehmen beruhenden Beziehungen zwischen Menschen sind gleichberechtigt zu behandeln“. Darin heisst es unter anderem: „Alle freiwillig eingegangenen Beziehungen zwischen Menschen in welcher Konstellation auch immer, egal ob in einer Ehe oder nicht, sind gleichberechtigt zu behandeln.“ Und „Wir lehnen das Lebenspartnerschaftsgesetz als ‚Ehe light‘ ab.“ Damit gehen wir viele Schritte weiter, als es der rechtslastige „LSVD“ tut. Weiter heisst es bei uns: „Der Artikel 6.1 GG (Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.) ist ersatzlos zu streichen; die steuerliche Ungleichbehandlung ist zu beenden.“ Wir sind uns bewusst, dass unsere Forderungen sehr weit gehen. Das wird bei anderen Punkten in unserem Forderungskatalog noch deutlicher. Aber
müssen wir als Kommunistinnen und Kommunisten nicht genau so weit gehen? Wir sind die einzigen, die das Alte und Morsche als Vorhut der Arbeiterklasse beseitigen wollen und zusammen mit dieser es auch müssen. Der Weg dorthin geht auch einen gewissen Teil über Reformen, deshalb fordern wir unter anderem auch fortschrittlichere Gesetze. Verlieren dabei aber nie aus dem Auge, dass dies nicht ausreicht. Denn die Befreiung des Menschen ist nur durch eine radikale Umwälzung der bisherigen Verhältnisse möglich. Unser Engagement für die sexuelle Emanzipation des Menschen kommt aus der festen Überzeugung, „dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei,“ und endet „also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen sei.“ Karl Marx (Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW 1, S. 385). Nur der revolutionäre Bruch mit den kapitalistischen Macht- und Eigentumsverhältnissen beseitigt letztendlich die Ursachen von Ausbeutung und Entfremdung, Krieg, Verelendung und Zerstörung unserer Umwelt.
Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Sexualität oder Lebensweise hat Sündenbock- und Ablenkungsfunktion. Dies dient den Herrschenden als ein Mittel zur Spaltung und damit der Stabilisierung ihrer Macht. Siehe unter Anderem die Arbeit des „LSVD“. Daher sehen wir unsere Aufgabe im Moment hauptsächlich darin, uns einzumischen und auf uns aufmerksam zu machen. Wir sehen es als eine unserer Pflichten, das Bewusstsein so zu formen, dass wir frei leben können. Denn dies wird erst im Sozialismus möglich sein. Zwar sind Homosexuelle inzwischen zumindest scheinbar akzeptiert und werden seit Jahren nicht mehr verfolgt, auch sind wir offiziell nicht mehr krank durch unsere Homosexualität, allerdings gleichberechtigt leben können wir noch immer nicht. Das liegt an der bürgerlichen Doppelmoral.
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red&queer Nr. 20 Seite 7
Wütende patriotische Männer gewannen die Wahlen in Finnland von Andreas (Übersetzung aus dem Finnischen) Die stärkste Kraft der Rechten, die Nationale Sammlungspartei, nennt sich auch eine Arbeiterpartei, und ihr letzter Präsidentschaftskandidat hat gesagt, er sei ein Präsident des Volkes. Es kommt mir vor wie ein Witz oder eine zu lange andauernde Grippe, dass auf all diese bürgerlichen Sachen ein „Arbeiterpartei“-Label gepappt wird. Sogar die Fluggesellschaft Blue 1 verkauft Tickets für eine neue Klasse auf ihren Flügen – die frühere Business-Klasse heißt Sie sind politisch inkorrekt und nun, der gleichen Logik folgend, stolz darauf. Sie fressen Knob- Arbeiter-Klasse. lauchwurst. Sie nennen die Dinge bei ihren „richtigen“ Namen Die Nachricht des Tages ist also, und finden schnelle Lösungen dass der Wandel bei den finnischen Wahlen vor allen Dingen für alle Probleme. in der Rhetorik stattfindet. Nach einer langen Zeit des politischen Blablabla der Eliten, Im neuen finnischen ParlaNachrichten korrupte Politiker ment gibt es nun mehr rechte und seltsame Konzepte der EU als fortschrittliche Kräfte. Die waren Veränderungen der poli- konservative Nationale Sammtischen Landschaft in Finnland lungspartei gewann die Wahl mit wirklich nötig. Der Anführer der 44 der 200 Parlamentssitze. Die „Wahren Finnen“, Timo Soini, Sozialdemokraten kam auf 42 sagt, dass seine Partei „Perussu- Sitze, gefolgt von den nun interomalaiset” eine Arbeiterpartei national bekannten Populisten der „Wahren Finnen“. Nebenbei: ohne Sozialismus ist. Der amtierende Generalsekretär der Kommunistischen Partei Finnlands (auf finnisch: Pääsihteeri – Suomen kommunistinen puolue) Juha-Pekka Väisänen äußert in einer Erklärung seine Besorgnis über den Wahlausgang im Land, der u.a. auch Konsequenzen für gleichgeschlechtliche Lebensweisen hat. Im Folgenden dokumentieren wir die ins Deutsche übertragene Fassung:
Nach den Wahlen wurde sogar eine Parallele zwischen dem kometenhaften Aufstieg der „Wahren Finnen“ – einer nationalen sozialistischen Arbeiterpartei – und der Partei Adolf Hitlers hergestellt. Wir Kommunisten wissen sehr gut, dass rechte Politik gleichkommt mit Privatisierungen und Wirtschaftspaketen zugunsten von Bankern und Unternehmern. Die rechte Politik der „Wahren Finnen“ führt beispielsweise dazu, dass es schwieriger sein wird, das Recht auf Adoption für gleichgeschlechtliche Paare durchzusetzen, oder gar ein geschlechtsneutrales Gesetz über die Ehe. Unter den verschiedenen Minderheiten wurde der Aufstieg von rassistischen und ausländerfeindlichen Kräften mit Gefühlen von Angst und Unsicherheit aufgenommen. Schwule Paare zweifeln, ob es gut ist, Hand in Hand durch die Städte zu laufen, Menschen mit russischer Muttersprache senken die Stimme in der Öffentlichkeit, und Minderheiten trauen sich kaum nach Rechten zu fragen.
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red&queer Nr. 20 Seite 8
Klassenkampf macht glücklich. Zwischenmenschliche Beziehungen im Kapitalismus von Iris Rudolph
Befreie mich oh Herr aus diesem Jammertal: Gib mir eine Gefährtin meiner Wahl! So fleht der Christ. Was macht der (dialektischhistorisch denkende) Materialist?
Auch er hofft auf immer währendes Glück in geschlechtlicher Liebesbeziehung, natürlich. Gewissermaßen wirklich von Natur aus: Der Mensch entstand evolutionär, also durch Mutation und Selektion, indem er seine gesellschaftliche Natur entwickelte. Die Evolution, als bis dahin treibendes Moment der Entwicklung,
löste sich damit selber ab. In der Geschichte der Gesellschaft treibt nun der Mensch, durch arbeitende Veränderung der Welt, allen Fortgang an. Steinig war und ist der Weg heraus aus dem Reich der Notwendigkeiten ins Reich der Freiheit, wie Friedrich Engels es einmal formulierte. An jedem Meilenstein eilt die Ahnung weiterer möglicher Freiheiten der aktuellen Wirklichkeit voraus. Die entsprechenden Bedürfnisse entwickeln sich und dienen als Ansporn für bevorstehende Anstrengungen. So ändern sich – bzw. wird vom Menschen allgemein geändert – im Lauf der Zeit nicht nur die Arbeitstätigkeit, die Arbeitsmittel und die jeweils dazu gehörenden gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern auch unsere konkreten menschlichen Bedürfnisse. Wir können, auf Grund unserer gesellschaftlichen Natur, nur so glücklich sein, wie wir frei sein können. Verstößt es doch ununterbrochen gegen unsere Interessen und Bedürfnisse, wenn wir uns unterdrücken und ausbeuten lassen müssen, um unsere menschliche Existenz zu erhalten. Daher sind die Möglichkeiten der Befriedigung unserer Bedürfnisse in unfreien Gesellschaften, wie eben im Kapitalismus, widersprüchlich gebrochen.
Fallstricke der Konkurrenz Der Erhalt unserer Existenz zwingt uns, unsere Arbeitskraft zu verkaufen, und wir neigen dazu, das eigene UnterdrücktSein an andere weiterzugeben, d.h. unsere Mitmenschen auszunutzen und zu instrumentalisieren, sie zu Handlangern unserer Bedürfnisbefriedigung zu machen. Das liegt im Allgemeinen daran, dass uns so ein Verhalten von den herrschenden Verhältnissen nahegelegt wird. Es dient dazu, die Herrschaftsverhältnisse und damit die Macht der Herrschenden abzusichern und zu betonieren. Unter kapitalistischen Bedingungen sind die gesellschaftlichen Verhältnisse also alles andere als auf Emanzipation und Selbstverwirklichung gerichtet. Andererseits kann ich aber auch Erfahrungen eines solidarischen Miteinanders machen, z.B. erleben, dass gemeinsames Zusammenstehen gegen Unterdrückung und Ausbeutung überhaupt erst unsere Existenz ein wenig sicherer gestalten kann. „Allein machen sie dich ein“ – das hat wohl jeder schon einmal erfahren. „Zu Dreien – zu Vieren wird nichts anderes passieren“ (alter Demoslogan).
red&queer Nr. 20 Seite 9 In der nach innen harmonisch gedachten und gewünschten Kleinfamilie, mit nach außen ausgefahrenen Ellbogen, werden diese Ellenbogen zum bestimmenden Moment jeder zwischenmenschlichen Beziehung. „Ich gegen den Rest der Welt“ beherrscht meine Gefühls- und Gedankenwelt. Aufrichtigkeit, Transparenz, Solidarität und Unterstützung des anderen – weil ein starker Anderer auch mich stärker macht – treten mehr und mehr in den Hintergrund bzw. haben von Anfang an keine Chance. So verkommt auch jede noch so Glück verheißend begonnene geschlechtliche Beziehung zur schnöden Lobby des privaten Existenzerhalts in gegenseitiger Abhängigkeit, Gängelei und Betrug. Als Zone der Erholung vom stressigen Alltag gedacht, wird sie zur Quelle von Gezänk und gegenseitiger Verletzung. Der Rückzug ins Private endet nicht selten in ausweglos scheinender Depression.
Das Private und das Politische Dagegen steht die Ahnung von der Möglichkeit der Beziehungen zwischen Gleichen, zum Anderen gleich mir, dem ich der Andere gleich ihm bin. Diese Ahnung von Gleichberechtigung wird zur Sehnsucht und zum Ansporn, es wieder und wieder zu versuchen, und führt zu Experimenten: Der eine traut dem Trauschein nicht, die andere hat Angst vorm Zusammenziehen in eine gemeinsame Wohnung. In der Kürze
sucht man die Würze oder in „of- stärker und auch mutiger. Kurz: Die Wahrscheinlichkeit, glückfenen Beziehungen“. lich zu werden, steigt und man Ein illusionäres, zum Scheitern ist gewappnet gegen den fruverurteiltes, zeitraubendes, strierten Rückzug aus dem Polifrustrierendes Unterfangen? tischen. All diesen phantasievollen Änderungsversuchen ist gemein- Zweierbeziehung als sam: Sie bleiben im Privaten Chance verhaftet, betreffen nicht das Wesentliche. Sie können zwar Bedarf es auch einer speziellen neue Impulse und vorüberge- Form, um so viel Glück wie möghend Zufriedenheit erzeugen. lich abzugreifen, obwohl wir in Da sie aber nicht Ausgebeutet- unterdrückenden LebensverhältSein und Unterdrückung berüh- nissen existieren? Je komplexer ren, nicht zusammenführen im die Gesellschaft desto manniggemeinsamen Kampf dagegen, facher gestalten sich unsere nicht solidarischen Umgang Möglichkeiten. Die Herausfordemiteinander einüben, eröffnen rungen an das Individuum, sich sie nicht die Möglichkeit, den zu allem und jedem bewusst ins anderen zu stärken. So kann ich Verhältnis zu setzen, sind schier mich dann auch nicht als den unüberschaubar. Unter diesen Kraftquell des Anderen erleben Bedingungen wird die intensive und schließlich in ihm den Glei- Einlassung auf einen einzelnen chen je mir erkennen. – einzigartigen und besonderen – Menschen die Voraussetzung Im Privaten verhaftet, können wir für eine einzigartige und beda nichts ändern. Dazu bedarf es sondere Erfahrung beider. Die Änderungen gesellschaftlicher geschlechtliche ZweierbezieDimensionen. Wer das wirklich hung dient nicht länger der Einbegriffen hat, der ist auch in der schränkung, Ausgrenzung und Lage, seine zwischenmensch- Vereinfachung, sondern gerade lichen Erfahrungen im Kampf für durch ihre komplexe Vielfalt eine freie Gesellschaft in seinem birgt sie die Möglichkeit höchPrivatleben schöpferisch Ein- sten Genusses des Einen mit dem gang finden zu lassen. Das ist Anderen. kein einmaliger Akt, sondern, wie der Klassenkampf selber, ein Kommunismus ist zäher, mühsamer, oft mit Rück- Liebe! schlägen behafteter Prozess (in Prozesshaftigkeit zu denken ge- Groß sind die Gefahren, die am hört allerdings sowieso dazu). Wegesrand lauern. Das ist nun Gegenseitig befruchten sich so mal so unter HerrschaftsverPrivatleben und politische Aktivität. Die Persönlichkeit entfaltet sich, wird facettenreicher, Fortsetzung auf Seite 10...
red&queer Nr. 20 Seite 10 ...Fortsetzung von Seite 9: die Schule, Religionsgemein„Klassenkampf macht glück- schaften sind es nie. lich.“ Gesellschaftliche Organisatihältnissen – selbstverständlich onen wie Gewerkschaften, Parnicht nur in diesem Bereich des teien und Jugendverbände haLebens. Im Privatbereich kommt ben andere Schwerpunkte – klar. allerdings verschärfend hinzu, Würden sie jedoch ihr Gruppendass hier jede und jeder sich mit leben damit bereichern, Privates all den Nöten, Fragen, Qualen, hin und wieder zu thematisieÄngsten und Problemen ganz ren, brächen sie nicht nur ein auf sich allein gestellt sieht. Die noch immer geltendes Tabu, Eltern und der Freundeskreis sondern könnten Zusammenhalt sind selten gute Ratgeber; der und Kampfkraft ganz erheblich Kummerkasten einer Zeitschrift, steigern. Nicht zuletzt könnte
gemeinsames Begreifen und das Erlernen eines solidarischen Umgangs miteinander dazu beitragen, beispielhafte Liebesbeziehungen zu ermöglichen. Die Vorwegnahme solcher zukünftigen und wahrhaft menschlichen Beziehungsformen würde – zumindest tendenziell – Emanzipation und Selbstverwirklichung veranschaulichen und somit eine Möglichkeit bieten, die künftige Gesellschaftsformation, den Kommunismus, begreiflicher zu machen.
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Die EKD und die Umpolung von Sascha
Es ist doch immer wieder interessant wie oft man sich im Leben irrt: Bisweilen haben wir wiederholt von evangelikalen Gruppen und von der katholischen Kir-
che, nicht zu vergessen Herrn Ratzinger gesprochen und deren homophobe Aktivitäten der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Bisweilen galt nun die Evange-
lische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland in Sachen Homo-Politik ja als eine Art Insel der Toleranz im christlichen Sektor – ein schwerer Irrtum!
red&queer Nr. 20 Seite 11 Über das Ausscheren westfälischer Pfarrer um den homophoben Reaktionär Christoph Dickel, Pfarrer aus Halver, mal hinweggesehen, zeigten sich die Lutheraner immer von einer toleranteren Seite. Nun berichtet das Gay-Magazin Exit in ihrer Jubiläumsausgabe (der hundertsten, dazu von dieser Seite alles gute!) vom Januar 2011, dass es unter dem Dachverband des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) Gruppen gibt, die Heilung von Homosexualität versprechen. Besonders zu erwähnen wäre hier das sogenannte „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ (DIJG), das sich selbst „Forschungszentrum“ der „Offensive Junger Christen e.V.“ (OJC) schimpft.
Identität entschieden haben, kann geholfen werden.“ - was für ein Schwachsinn! Als gäbe es da irgendwas zu entscheiden. Durch Störungen in der kindlichen Entwicklung oder externe Diskreditierung der eigenen Geschlechterrolle seien homosexuelle Gefühle entstanden. Sexualität sei grundsätzlich veränder- und Homosexualität therapierbar. Im Mai 2008 interviewte der Südwestrundfunk (SWR) zwei Aussteiger des wuestenstromVereins. Beide gaben an, sich mit extremen psychischen Problemen an wuestenstrom gewandt zu haben. Sie konnten ihre homosexuellen Gefühle nicht mit ihrem christlichen Glauben in Einklang bringen und versanken in einem psychischen Konflikt. Mehrere tausend Euro investierte einer der Befragten in wuestenstroms „Seminare“. Als er sich bald darauf mit Selbstmordgedanken quälte und bat, einen externen Therapeuten aufsuchen zu dürfen, wurde ihm gesagt, er sei wohl ein hoffnungsloser Fall. Das ist auch eine Methode, Statistiken zu beeinflussen, denn so treibt man garantiert MEHR Homosexuelle in den Selbstmord.
Wie „red&queer“ schon des öfteren berichtete ging diese ganze Ex-Gay-Geschichte in den USA los. Nun fassen solche UmpolGruppen auch in der BRD Fuß. Unter einem pseudowissenschaftlichen Deckmantel propagieren diese Verbrecher an der menschlichen Psyche die Veränderbarkeit der menschlichen Sexualität und rufen meist psychisch labile Menschen auf, sich ihren fragwürdigen Therapien zu Der Verein wuestenstrom durfte SELBSTVERSTÄNDLICH auf dem unterziehen. Christival in Bremen seine „ArNoch so ein Aspirant ist der Ver- beit“ vorstellen. An dieser Stelle ein „wuestenstrom e.V.“. Auf sei NOCH einmal darauf hingederen Homepage verspricht der wiesen, dass auch das Christival Verein „Denjenigen, die sich staatlich gefördert wird! Die nicht für eine homosexuelle Täter bleiben am liebsten unbe-
helligt, es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es ihnen misslingt! Viele dieser Ex-Gay-Gruppen werden staatlich unterstützt oder genießen als eingetragene Vereine Steuervorteile. Diese menschenverachtenden Gruppen dürfen sogar Vorträge an Hochschulen halten. Und dadurch, dass Gruppen, wie OJC, DIJG und das „Weiße Kreuz“ dem Dachverband des Diakonischen Werkes der EKD angehören, erlangen sie eine Glaubwürdigkeit, die ihnen nicht zusteht. DKP queer bietet allen Aussteigern aus solchen Gruppen Rat und Hilfe an. Uns sind auch Christen willkommen, es gibt tatsächlich nicht wenige, die bereits bei uns aktiv sind! Übrigens lebt der Gründer von wuestenstrom heute offen homosexuell und hat eine evangelikale Homogruppe mitgegründet – irrsinnigerweise!
Was denkst Du? Sende uns Deine Meinung als Leserbrief: DKP queer Redaktion „red&queer“ Zum Köpperner Tal 44 61381 Friedrichsdorf oder per E-Mail: redaktion@dkp-queer.de
red&queer Nr. 20 Seite 12
DVD-Tipp! Matthew Shepards traurige Geschichte auf DVD erschienen Im Gay-Magazin „blu“ wird für einen Spielfilm auf DVD geworben, der auch Leserinnen und Leser von „red&queer“ interessieren könnte. Es handelt sich dabei um die Geschichte von Matthew Shepard. Der Junge wurde von zwei Gleichaltrigen an einen Zaun gefesselt und zu Tode geprügelt, weil er ein auf dem Land lebender Homosexueller in den Vereinigten Staaten war. Der Film startet heftig mit eben dieser „Hinrichtungs-Szene“. Im Folgenden wird sein Leben nachgezeichnet, das Erwachen der Sexualität, sein Coming-Out und erleben die Reaktionen der Eltern von Matthew auf diese Tat aus purem Hass auf ihren Sohn. Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen und führte zu dem nach ihm benannten „Matthew Shepard Act“ in der Rechtsprechung der USA, aufgrund dessen seit 2009 Hassverbrechen gegen Homosexuelle mit höheren Haftstrafen belegt werden können. Der Titel des Films lautet „Matthew Shepard Story“ und er ist jetzt auf DVD erhältlich. zu beziehen über: Neue Impulse Versand Hoffnungsstr.18 45127 Essen Fon: 0201 2486482 Fax: 0201 2486484 E-Mail: NeueImpulse@aol.com
2011 Termine-Box
Impressum red&queer Zeitung von DKP queer Kommission des Parteivorstands der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
Regionale Pfingstcamps der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ)
Herausgeber und Redaktion: DKP queer V.i.S.d.P. Thomas Knecht
18.-19.06.2011 Berlin
Lektorat: Andreas
10.-13.06.2011
Infostand Motzstraßenfest
24.-26.06.2011 Dortmund 17. UZ-Pressefest
09.07.2011 München Beteiligung am CSD
16.07.2011 Rostock Beteiligung am CSD
23.07.2011 Augsburg Beteiligung am CSD
30.07.2011 Frankfurt am Main Teilnahme und Infostand auf dem CSD
06.08.2011 Nürnberg Beteiligung am CSD
19.08.2011 Herzebrock-Clarholz Sommercamp SDAJ Gütersloh
23.09.2011 Berlin 19. Bundestreffen DKP queer
Layout: Roy Druck: Eigendruck Anschrift & Kontakt: DKP queer Redaktion „red&queer“ Zum Köpperner Tal 44 61381 Friedrichsdorf Fon: 0201 177889-0 Fax: 0201 177889-29 redaktion@dkp-queer.de www.dkp-queer.de Spendenkonto: Konto 297 871 603 BLZ 500 100 60 Postbank Frankfurt Inhaber: DKP BV Hessen Verwendungszweck: „Spende red&queer“ Redaktionsschluss: 09.05.2011