Neubau Chirurgie Universit채tsklinikum Ulm
ZUM WOHLE DER PATIENTEN Prof. Dr. Reinhard Marre, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm
Der Neubau der Chirurgie I Dermatologie des Universitätsklinikums Ulm ist eine Einrichtung der Spitzenmedizin in einem Gebäude, das Ästhetik und Funktion vereint. Dem Zusammenspiel von Mensch, Medizin und Technik ist es zu verdanken, dass für die Patienten u.a. 15 hochmoderne OPSäle, darunter ein Hybrid-OP der neuesten Generation, sowie ein exzellent ausgestatteter Intensiv- und Überwachungsbereich, zur Verfügung stehen. Auf Grund der engen Nachbarschaft können Chirurgie und Innere Medizin zum Vorteil einer qualitativ hochwertigen Krankenversorgung noch enger kooperieren. Sie nutzen dabei gemeinsam Einrichtun2
gen wie die Radiologie und ermöglichen so eine schonende und zeitnahe Diagnostik. Im Hintergrund dieser Höchstleistungsmedizin steht die technische Infrastruktur und Medizintechnik. Ohne die hohe Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der Technik ist die chirurgische Leistungsfähigkeit eingeschränkt, umgekehrt wäre ohne höchste Ansprüche an die chirurgische Krankenversorgung die exzellente technische Infrastruktur und Medizintechnik unnötiger Luxus. Universitäre Medizin ist daher Teamaufgabe und das Ergebnis hocheffizienter Mensch-Maschine-Mensch-Interaktion. Das Zusammenwirken von Mensch, Medizin und Technik beginnt allerdings nicht erst mit der Inbetriebnahme. So früh wie irgend möglich müssen sich Mediziner und Ingenieure an einen Tisch setzen, um gemeinsam die Anforderungen an einen Neubau einer chirurgischen Klinik zu definieren. Je besser die Analyse und je verlässlicher die Absprachen, desto besser kann die Umsetzung erfolgen. Für den Neubau der Chirurgischen Klinik haben wir ein Organisationsmodell gewählt, dass die Abstimmungen bei einem
hohen Maß an Planungssicherheit institutionalisiert. Dabei begleitet eine Lenkungsgruppe als Entscheidungsorgan die operative Detailarbeit eines mit internen und externen Mitgliedern besetzten Kernprojektteams. Diese Organisationsform trägt zu einer strukturierten Inbetriebnahme-Vorbereitung bei und ist Grundlage für das Zusammenspiel von Mensch, Medizin und Technik zum Wohle der Patienten.
DER DAMPFER CHIRURGIE Roland Zwickel, Leiter der Projektsteuerungsgruppe Vermögen und Bau BW Amt Ulm
Krankenhausprojekte wie dieses sind echte Dickschiffe im weiten Ozean des Projektmanagements, sie nehmen nur träge Fahrt auf, sind schwierig zu manövrieren und benötigen einen kundigen Steuermann, um sicher und unbeschädigt ihren Zielhafen zu erreichen. Auch gibt es, um diese Metapher weiter zu bedienen, eine Vielzahl von Untiefen, die den Kurs beeinflussen, seien es nun Finanzierungsaspekte, Änderungen auf dem Gesundheitssektor oder eben Einflüsse aus dem Bereich der Medizintechnik, die sich immer wieder neu erfindet. Der Reeder - das Universitätsklinikum Ulm – erwartet eine pünktliche Terminfracht zu moderaten Transportkosten.
Nun, Baumaßnahmen dieser Größenordnung beeindrucken in aller Regel zunächst durch ihre schiere Größe und Ausstattung, letztlich stehen dahinter aber die gleichen organisatorischen Grundstrukturen, wie sie auch für weniger gigantische Objekte gelten. Planungs- und Bauablauf folgen einer klaren Chronologie, solange sich das Projekt ungestört entwickeln kann. Eine Herausforderung wird es für alle Beteiligten dann, wenn, wie 2004 geschehen, Finanzierungsfragen oder geänderte Anforderungen an die Nutzung den regulären Projektfluss hemmen. Dieser Herausforderung stellten sich Klinikum und Land mit der Vereinbarung eines ungewöhnlichen Pilotmodells. Darin liegt die Bauherreneigenschaft nicht mehr wie üblich beim Land bzw. der Bauverwaltung des Landes Baden-Württemberg, sondern wurde bereits 2006 im Rahmen einer Vereinbarung des Landes mit dem Universitätsklinikum Ulm auf dieses übertragen. Das Klinikum hat sich im Gegenzug hälftig an der Finanzierung beteiligt, und das Land beschränkt seine weitere Mitwirkung auf eine fachtechnische
Begleitung des Projektes mit einer beigestellten Projektsteuerung. Weiteres Spezifikum des Projektes ist, dass die Maßnahme nach Entscheidung des „neuen“ Bauherrn funktional und schlüsselfertig ausgeschrieben wurde, was im Vorfeld der eigentlichen Bauausführung ab 2008 bereits umfangreiche Planungs- und Qualitätsfestlegungen notwendig gemacht hat. Zugegeben, keine Routinetätigkeit für die eigens zu diesem Zwecke formierte Projektsteuerungsgruppe des Ulmer Bauamtes. Zusätzliches Personal wurde in kurzer Zeit rekrutiert und geschult, vorhandene Projektstrukturen und –instrumente auf das zugrundeliegende Ausschreibungsmodell abgestellt, u.a. die vollständige Projektkommunikation über eine internetbasierte Plattform. Dass dieses Haus nun nach einer intensiven und nicht ungetrübten vierjährigen Bauphase doch termingerecht und ohne Budgetüberschreitung in Betrieb genommen werden kann, ist letztlich die konzentrierte Leistung eines reibungslos funktionierenden Projektteams. 3
TRANSPARENTE KONZEPTION Schwebender Baukörper über gläserner Magistrale Der Neubau der Chirurgie I Dermatologie des Universitätsklinikums Ulm ist ein weiterer Baustein in der Gesamtplanung einer Campusuniversität. Sie stellt das Bindeglied dar zwischen der Universität West – Ingenieurwissenschaften – und der Universität Ost – Medizin und Naturwissenschaften. Das Grundstück auf dem Oberen Eselsberg, einem Ausläufer der Schwäbischen Alb, ist umgeben von Wald- und Grünflächen. Der Komplex besteht aus zwei Hauptbaukörpern, einem Sockel und einem schwebenden Gebäuderiegel oberhalb einer Magistrale, sowie dem solitär geplanten
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Hörsaalgebäude im Innenhof der Inneren Medizin. Fingerartig eingeschnittene Höfe im Sockel machen den abfallenden Geländeverlauf sichtbar und stellen die Verbindung zum Außenraum her. Die Sockelbauteile durchdringen baukörperlich die gläserne Magistralfassade, die den Außenraum in West-Ost-Richtung hindurchfließen lässt. Auf dem Sockel befinden sich zurückgestaffelte Laternenaufbauten, die sich mittels einer Fuge an die Magistralfassade anschließen. Die bisher nicht mit einem Staffelgeschoss versehenen Sockelbauteile dienen als optionale Erweiterungsflächen.
Das Bettenhaus in Nord-Süd-Ausrichtung begrenzt die der Inneren Medizin vorgelagerte künstliche Parklandschaft und den neuen Eingangs- und Foyerbereich. Erschließung Die öffentliche Erschließung für Fußgänger – Patienten wie Besucher und Mitarbeiter – erfolgt im Osten über die Promenade oder die begleitende Taxi-Rampenvorfahrt der Ebene 2 zum Haupteingang – parallel zum schwebenden Bettenhaus. Der neue gemeinsame Haupteingang der Chirurgischen Kliniken und der Inneren Medizin befindet sich im Bauteil G des Neubaus. Die Zufahrt zur Notaufnahme und für Liegendtransporte sowie der Anlieferverkehr zum Betriebshof befinden sich westlich des Gebäudes auf Ebene 1. Auf dem Dach des Bettenhauses auf Ebene 8 ist ein Hubschrauberlandeplatz situiert. Das neue Foyer am Haupteingang übernimmt mit der Information sowie der Patientenaufnahme, einem Kiosk und einem Café zentrale Funktionen für das neu zusammengefasste Universitätsklinikum. Über das gemeinsame Foyer gelangt man auch durch einen großzügigen Verbin-
dungsgang in das ehemalige Foyer der Inneren Medizin und von dort in den neuen Hörsaal. Entlang der belebten Aufenthalts- und Wartezonen des neuen Foyers erreicht man die zentrale Magistrale der Chirurgie I Dermatologie. Diese Haupterschließungsebene, an die in den einzelnen Ebenen alle Fachabteilungen und Funktionseinheiten angebunden sind, bildet das Rückgrat der Klinik. Gegliedert und rhythmisiert wird die Magistrale durch vier Lichthöfe, die die räumliche Verknüpfung über die Ebenen 1 – 6 in der Vertikalen herstellen. Vor allem die Lichthöfe prägen den offenen Charakter des Gebäudes und tragen wesentlich zur Orientierung der Patienten, Besucher und der Mitarbeiter im Hause bei. Während die Haupterschließungsebene mit dem Foyer und allgemeinen Einrichtungen öffentlichen Charakter besitzt, sind im Sockelbaukörper auf Ebene 1 die sensiblen Funktionseinheiten wie Operative Therapie, Ambulantes OP-Zentrum, Intensivstation, Fachambulanzen, Forschung, Radiologie, Notaufnahme etc. untergebracht. Somit ist auch die öffentliche Erschließung für Besucher und gehfähige Patienten
(Ebene 2) von der internen Funktionsebene (Ebene 1) getrennt. Oberhalb der Magistrale befinden sich in den Ebenen 4-6 die Allgemeinpflegestationen. Die Verknüpfung des Bettenhauses mit den Funktionsebenen erfolgt über Erschließungskerne in den vier Lichthöfen. Neben der Funktion als Haupterschließungsebene dient die Pro-
menade auf der Magistrale auch als Hauptaufenthaltsfläche für Patienten und Besucher. Die mit großformatigen Platten befestigte Fläche bietet Sitz- und Verweilmöglichkeiten und erlaubt Ein- und Ausblicke auf das Gesamtklinikum und die angrenzenden Grünflächen.
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MEDIZINISCHE INHALTE Komplexe Strukturen – funktionale Verbindungen Ebene 2 Ambulante und stationär aufzunehmende Patienten sowie Besucher gelangen auf Ebene 2 zum Haupteingang des Neubaus mit Information und Patientenaufnahme.
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Auf dieser Eingangsebene sind auch die Chirurgischen Fachambulanzen und die Anästhesiologische Fach- und Schmerzambulanz angesiedelt, ebenso die Ärztlichen Leitungsbereiche.
Ebene 1 Mit Rettungsfahrzeugen über eine geschlossene Liegendkrankenhalle oder über den Hubschrauberdachlandeplatz ankommende Patienten sowie selbsteinweisende Notfälle erreichen die in Ebene 1 im Verbund mit der Chirurgischen Poliklinik angeordnete chirurgische Notaufnahme. Diese verfügt über zwei Schockräume mit dazwischen liegenden Computertomographen. Für die Erstversorgung stehen zudem ein Skelettaufnahmeplatz sowie aseptische und septische Wundversorgungsräume zur Verfügung. In der benachbarten Radiologie können weitere spezielle Untersuchungen durchgeführt werden. Auf gleicher Ebene ist der Zentrale OP-Bereich mit zwölf interdisziplinär nutzbaren Operationsräumen von je 45 m² angeordnet. Alle modernst ausgestatteten OPRäume sind mit deckenhängenden Monitorträgern sowie einem PACS-Monitor versehen. Zwei primär herzchirurgisch genutzten OPs ist ein Herz-Lungen-Maschinenraum zwischengeschaltet. Insbesondere für unfallchirurgische, neurochi-
rurgische und kardiochirurgische Eingriffe steht ein sogenannter Hybrid-OP mit ca. 70 m² Fläche zur Verfügung, in dem der OPTisch mit einem computergestützten, an einem Roboterarm befestigten Durchleuchtungsgerät und einem Navigationssystem kombiniert ist. Die im Bett oder auf Transportliegen zugeführten Patienten werden in Schleusenzonen, die mit stationären Umbettanlagen ausgestattet sind, auf OP-Tische umgebettet und gelangen über den Patienten- und Personalflur und direkt vorgelagerte Narkoseeinleitungsräume in die OPs. Diese erhalten über den gegenüber liegend an der Fassade verlaufenden Versorgungsflur Tageslicht. Nach dem Eingriff werden die Patienten in der Regel in ihr Bett zurückgelegt und in dem über 18 Überwachungsplätze verfügenden Aufwachraum bis zur Verlegung in die Stationsbereiche betreut. Ebenfalls auf dieser Ebene situiert sind 43 Intensivüberwachungs- bzw. IntermediateCare-Einheiten sowie Isolationsräumlichkeiten für insgesamt 80 Betten. Logistisch mit dem Zentral-OP verbunden ist das Ambulante OP-Zentrum mit drei
weiteren OPs und den erforderlichen Nebenräumen. Allgemeinpflegerisch zu versorgende Patienten werden auf den Ebenen 4, 5, und 6 untergebracht. Hierfür stehen 139 Zweibettzimmer sowie 6 barrierefreie EInbettzimmer zur Verfügung. An jedes Patientenzimmer schließt sich eine Nasszelle mit Waschtisch, Toilette und Dusche an. Jeder Bettplatz verfügt über einen Telefon- und einen Internetanschluss sowie einen Flachbildschirmfernseher und einen Einbauschrank mit Tresorfach. Auf jeder Ebene sind an Lichthöfen angeordnete Aufenthaltszonen und ein Aufenthaltsraum eingerichtet. Für die medizinisch-pflegerische Betreuung von Kindern verfügt ein auf Ebene 4 gelegener Stationsbereich über spezielle kindgerechte Einrichtungen.
Besprechungsräumen. Primär für die studentische Ausbildung ist dem Neubau ein 240 Plätze fassender Hörsaal mit ansteigendem Gestühl angegliedert. Neben dem Zugang auf Ebene 2 ist der Hörsaal auch auf Ebene 1 angebunden, um Patienten vorstellen zu können. Zudem stehen mehrere Seminarräume sowie Skills-Labs für den Kleingruppenunterricht zur Verfügung. Ebene 0 Über vorwiegend in Ebene 0 angeordnete Serviceeinrichtungen, Werkstätten und Technikzentralen wird der Neubau mit allem Notwendigen versorgt. Hier sind z.B. die Hausmeisterei, die Poststelle und der Reinigungsdienst angesiedelt. Über eine mit LKW befahrbare Rampe wird auch der zwischen Neubau und Innerer Medizin angesiedelte Betriebshof angedient.
Für kliniknahe Forschungsaufgaben stehen 24 Standard-S2-Laboratorien zur Verfügung, die über Verbindungstüren zu unterschiedlich großen Einheiten zusammengefasst werden können. Unmittelbar zugeordnet sind die erforderlichen Nebenräume sowie eine adäquate Anzahl an Büro- und 7
EFFIZIENTE HAUSTECHNISCHE ANLAGEN Technische Infrastruktur wie ein Stadtgefüge in Kleinformat Vieles in einem Krankenhaus läuft für Patienten und Besucher unsichtbar im Hintergrund ab. So arbeitet auch die Haustechnik unauffällig im Verborgenen. Unter Decken und in Wänden erstreckt sich ein weites Netz aus Rohren, Leitungen, Kabeln und Kanälen, die das gesamte Gebäude durchziehen.
Wärmeversorgungsanlagen Die benötigte Wärme bezieht das neue Klinikum aus der technischen Versorgungszentrale. Das 180° heiße Wasser wird mittels umweltfreundlicher HackschnitzelFeuerung erzeugt und in Rohrleitungen zu den Verbrauchsstellen geführt.
Raumlufttechnische Anlagen Ein so großes Gebäude hat die unterschiedlichsten Anforderungen an die Lüftung. Da muss geheizt, befeuchtet, gekühlt und getrocknet werden. Die notwendigen Lüftungsgeräte befinden sich im untersten Geschoss und belegen eine Fläche von 640 m². Die Räume werden kontinuierlich mit Frischluft versorgt. Die Maschinen müssen hierfür pro Stunde über 300.000 m³ Luft fördern. In jedem OP befindet sich ein Deckenfeld mit einem besonderen Schwebstofffilter, um Staub und Mikroorganismen zurückzuhalten. Hocheffiziente Wärmerückgewinnungsanlagen gewinnen 80% der eingesetzten Wärme zurück und führen sie wieder der Zuluft zu. So werden Kosten gesenkt und Energie wird gespart. Die erforderlichen Entrauchungsanlagen dienen auch zur Nachtauskühlung und Unterstützung der Wärmeabfuhr. Kälteanlagen Um den Patienten in den heißen Sommermonaten angenehme Zimmertemperaturen zu gewährleisten, sind die Decken des Bettenhauses mit einer Betonkernaktivie-
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rung ausgestattet. Hierfür wurden doppelt mäanderförmige Rohrschlangen in den Beton gelegt. Sie wurden in einzelne Kreise von ca. 18 m² aufgeteilt und dienen im Winter auch der Raumheizung. Starkstromanlagen Um die Versorgung mit Elektrizität sicherzustellen, stehen zwei große Notstromgeneratoren mit jeweils 800 kVA zur Verfügung. Die über 15.000 Leuchten im Gebäude sind über ein Bussystem verbunden und können dank eines Vorschaltgerätes mitteilen, ob ein Defekt vorliegt oder nur eine Lampe gewechselt werden muss, was den Wartungsaufwand erheblich reduziert. Der gesamte Strombedarf entspricht dem von 700 Einfamilienhäusern . Fernmelde- und Informationstechnische Anlagen Ein wichtiger Teil der technischen Gebäudeausstattung sind die Kommunikationseinrichtungen. Gemeint sind dabei nicht die offensichtlichen Dinge wie Telefon, sondern eine flächendeckende Brandmeldeanlage oder der gebäudeeigene Digitalfunk. Diese besondere Gebäudefunk-
anlage dient dem sicheren und störungsfreien Funkbetrieb innerhalb des Gebäudes. Dank einer ausgeklügelten Alarmierung kann die Feuerwehr im Ernstfall gezielt die betroffenen Bereiche evakuieren. Dabei werden die Mitarbeiter über ihre schnurlosen Telefone mit einem stillen Alarm über die Situation informiert. Die Länge aller Kabel beläuft sich auf 1.400 km. Zudem ist das neue Klinikum mit einem zentralen Sprechanlagensystem mit den Funktionen Gegensprechanlage, Patientenaufrufanlage und Türsprechstellenkommunikation ausgestattet worden. Auch wurde eine Lichtrufanlage installiert. Förderanlagen Ein großes Klinikum ist wie eine Stadt im Miniaturformat. Waren werden transportiert, Müll wird entsorgt, und all das geschieht über ein unterirdisches Tunnelsystem. Dort bewegen sich die Fahrzeuge wie von Geisterhand gesteuert an ihren Bestimmungsort. Das ca. 2,4 km lange Streckennetz verbindet die Versorgungszentrale Medizin, die Quelle der Waren ist, mit der Inneren Medizin, der Zahnklinik
und den Chirurgischen Kliniken. Mehr als 50 Fahrwerke sind in einem Schienen- und Weichensystem untertage unermüdlich im Einsatz. An ihnen hängen die Container, die unterschiedlichste Ziele ansteuern: Küche, Apotheke und Abfallhof oder die einzelnen Stationen in der neuen Chirurgie. Neben einem Automatischen Warentransport ist ein Rohrpostsystem installiert, mit dem eilige Proben oder Medikamente in alle Klinikteile versendet werden. Dabei sausen die Büchsen mit über 10 km/h durch die engen Rohre. Gebäudeautomation Gesteuert und optimiert werden alle Bereiche über ein digitales Automationssystem mit Gebäudeleittechnik, um Energie- und Betriebskosten zu minimieren. In der Leitwarte laufen alle Daten zusammen, werden visualisiert und ausgewertet.
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Daten und Fakten EINIGE PROJEKTDATEN BGF BRI Umbauter Raum Nutzfläche
75235 m² 338315 m³ 307.028 m³ 31.000 m², verteilt auf 8 Ebenen
Baubeginn Bauende Baukosten
Januar 2008 Mai 2012 190 Mio €
Allgemeinpflege Intensivmedizin Operative Therapie Tagesklinik
235 Betten 80 Betten 12 OP-Säle 3 OP-Säle
TECHNISCHE DATEN TGA Anschlussleistung Übergabestation Heißwasser: Statische Heizung 2.000 kW RLT-Anlagen 2.350 kW Dampferzeugung 2.000 kW Trinkwarmwasserbereitung 260 kW Gesamtanschlussleistung 6.610 kW Anschlussmassenstrom 90 m³/h
Anschlussleistung Übergabestation Kaltwasser Kühler RLT-Anlagen 570 kW EDV-Schränke Serverräume 75 kW Medizinische Geräte 365 kW Umluftkühler 475 kW Nachkühler Umlufteinheiten OP 65 kW Betonkerntemperierung 90 kW Reservevorhaltung 160 kW Gesamtanschlussleistung 1.800kW Auslegungsvolumen 172 m³/h Gesamtproduktion Reindampf Elektrische Anschlussleistung Rohrpostleitungsnetz Zuluftmenge
3.350 kg/h 3.200 kW 10 km 331.000 m³/h
BAUHERR Universitätsklinikum Ulm Albert-Einstein-Allee 29 89081 Ulm
PLANUNG KSP Jürgen Engel Architekten Theresienhöhe 13 80339 München
Fotos: Heiko Grandel, Universitätsklinikum Ulm
7330008 Dietrich_Layout 1 29.04.12 15:12 Seite 1
Dietrich AG Lüftungs- und Klimatechnik Gewerbestr. 1 - 3 I 87648 Aitrang I Tel. 0 83 43 / 923 97 - 0 Fax 0 83 43 / 923 97 - 55 I info@dietrichag.de I www.dietrichag.de
Die Dietrich AG ist ein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf dem Sektor Lüftungs- und Klimatechnik mit Sitz in Aitrang im Allgäu / Süddeutschland. Ziel des Unternehmens ist eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um wirtschaftliche sowie umweltgerechte Lösungen zu kreieren. Dafür stehen hoch qualifizierte und motivierte Fachkräfte mit jahrelanger Erfahrung zur Verfügung. CNC-gesteuerte Produktionsmaschinen, die ihre Daten über ein NC-System direkt von den CAD-Arbeitsplätzen erhalten, ermöglichen eine individuelle Auftragsbe- arbeitung für Projekte jeglicher Größenordnung. Diese innovative Technik verschafft Flexibilität, schnelle Bereitschaft und Verfügbarkeit und sorgt für Qualität. Gebäude sind so vielfältig wie ihre Bauweise und Funktion, ob Privatoder Geschäftshäuser, Bürogebäude oder Fabrikhallen. Jedes Einzelne ist individuell und verlangt nach einer eigenen Lösung für die Planung und Umsetzung einer Lüftungsanlage. Die Dietrich AG plant, fertigt und montiert Lüftungen zugeschnitten auf das jeweilige Projekt. Ein Serviceplus ist der professionelle Kundendienst, der noch lange nach dem Einbau einer Anlage die Auftraggeber betreut und den zuverlässigen Betrieb sicherstellt. Aufgrund immer knapper werdender Energieressourcen sowie den Immissions- und Umweltbelastungen hat die maximale Energieeffizienz Priorität. Dementsprechend werden die Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Filteranlagen sowie Stromoptimierung der Ventilatoren technisch ausgelegt. Weitere Innovationen in der technischen Gebäudeausrüstung zur Senkung des Energieverbrauches sind kontrollierte Wohnraumlüftungen, Lufterdkühlungen sowie Grundwasserkühlungen. Mit diesen Technologien sparen Sie Energiekosten und leisten einen Beitrag zum Umweltschutz.
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Moderne Tragwerksplanung in allen Sparten des Bauwesens TRAGWERKSPLANUNG BAUTECHNISCHE PRÜFUNG SACHVERSTÄNDIGENGUTACHTEN
Mayer-Vorfelder und Dinkelacker Ingenieurgesellschaft für Bauwesen GmbH und Co KG Wettbachstraße 18 71063 Sindelfingen Telefon 07031 69 98-0 Fax 07031 69 98-66 MVD-Aktuell
Referenzprojekte
Chirurgische Klinik Ulm
- Universität Ulm West - Zentralbibliothek Ulm - Universitätsklinikum Jena - Universitätsklinikum Dresden - Biologicum Frankfurt am Main - Physiologie Homburg / Saar - Robert-Koch-Haus Essen
www.mvd-plan.de Geschäftsführer Dipl.-Ing. Helmut Dinkelacker Dipl.-Ing. (FH) Rüdiger Pflughaupt Dipl.-Ing. Klaus Schäfer Dipl.-Ing. Jochen Salmen
Neubau Chirugie Universitätsklinikum – CKL – Ulm Baumont Hoch- und Tiefbau GmbH ist für Sie da. Wir sind Ihr Ansprechpartner, wenn es um schlüsselfertiges Bauen geht – jeder Art und Größe.
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