Informationsblatt oktober16 low

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1 Informationsblatt Oktober 2016

Die erste Seelsorge für die italienischen Einwanderer waren Besuche in den Wohnbaracken der Arbeiter, begleitet von Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen oder bei Behördengängen. Dies hat mir ein langjähriger Seelsorger erzählt. Der Schriftsteller Max Frisch brachte es in den 60er Jahren auf den Punkt : « Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen. » 50 Jahre danach bieten die Missionen ihren Katholikinnen und Katholiken die Möglichkeit, den ganz eigenen Zugang zum Glauben zu pflegen, in der Muttersprache christliche Gemeinschaft zu erleben und sich so ein Stück Heimat zu erhalten. Die Freude, die die Primos, Secondos und Terzos haben, wenn sie sich in der Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCLI) treffen, ist beeindruckend und ansteckend. Dies zu unterstützen und zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. In Stäfa feiern die Mitglieder der MCLI Oberland in diesen Tagen den Ab­ schluss ihres Jubiläumsjahres – vor 50 Jahren errichtete der Bischof die Missione. 2004 kam mit der päpstlichen Instruktion « Erga migrantes Caritas Christi » der offizielle Auftrag an die Ortskirchen, Seelsorge für zugewan­ derte Menschen in ihrer Sprache anzubieten. Das erfordert von allen Betei­ ligten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und motivierte Priester für unsere Missionen, die nicht nur mit der Herkunftskultur vertraut sind, sondern auch die Verhältnisse hier im Kanton Zürich kennen. Unsere Missionen sind keine Konkurrenz zur Ortspfarrei sondern eine Ergänzung – oft sogar eine Bereicherung. Im Fall der MCLI dürfen wir echte « Italianità » erleben – ganz ohne Reise Richtung Adria. Franziska Driessen-Reding

Foto : P. Knup

Editorial

/////// Ein Stück Heimat für Italienerinnen und Italiener in der Fremde //////////// //////////// kabel kooperiert künftig mit Berufsschulen ///////////////////// ////////////// Ökumenisches Treffen der Synoden in Winterthur ////////////////////////// Neues Wort zum Sonntag-Team auf SRF 1 ////////////////////////// ////////////////// Der Dalai Lama besucht Zürich //////////////////////////

Franziska DriessenReding, Synodalrätin, Ressort Migrantenseelsorge


Die Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCLI) bietet italienischsprachigen Katholikinnen und Katholiken eine Heimat – nicht nur im Glauben. Teodolinda Cazorza aus Stäfa kam schon als junge Frau in die Schweiz und ist in der MCLI daheim.

Ein Empfang im Sonntagsstaat, mit frisch gefärbten Haaren, schick gemacht und mit einem breiten Lachen auf den Lippen. Der Don kommt zum Mittagessen – das ist schon etwas Besonderes, auch einen Tag vor dem 90. Geburtstag. Die 90 Jahre sieht man Teodolinda Cazorzi, genannt « Linda », nicht an. Stolz erzählt sie in ihrer kleinen Wohnung nahe des Bahnhofs in Stäfa, dass sie noch alles allein macht : kochen, waschen, putzen, einkaufen. Spazieren ohne dieses – ihr fehlt das Wort auf Deutsch – und macht eine wegwerfende Handbewegung. Ein Rollator ist natürlich unter ihrer Würde. Als sie wegen einer Operation doch eine Putzhilfe brauchte, gab es Probleme. Schon ihre Mutter hätte den beiden Töchtern eingebläut : « Nicht nur da putzen, wo der Pfarrer geht ! » Sie zeigt auf den Teppichläufer in der Mitte des Wohnzimmers und lacht sich schier kaputt.

Der Pfarrer war « schuld » Den Besuch von Don Placido Rebelo von der MCLI Zürichsee-Oberland, geniesst die lebhafte alte Dame. « Sie ist wirklich ein Phänomen hier in der MCLI », hat mir Don Rebelo auf dem Weg erzählt. « Immer zu Fuss unterwegs, immer dabei, immer gut gelaunt. » Das Mittagessen steht auf dem Tisch im Wohnzimmer, Zucchini, Salat, Rollschinken, der Rot­wein daneben. Bereitwillig erzählt sie von ihrem Leben, ihrer Familie, ihrem verstorbenen Ehemann. Teodolinda Carzozi stammt aus einem Dorf im Friaul, in der Region um Triest an der Grenze zu Slowenien. Die « Mamma », eine Schneiderin, führte die Kinder mit harter Hand aber mit hübsch genähten Sonntagskleidern in die Kirche. Heute wundert Signora Cazorza sich über die Jeans, die zerrissen noch teurer sind als ohne Löcher. « Dio Cris­to! », ruft sie. « Meinem Sohn habe ich gesagt : Wenn du mit deiner Mamma unterwegs bist, ziehst du dich ordentlich an. Das macht er noch heute –­­­ mit 61 Jahren. » 1973 zog die Familie nach Stäfa. Dort traf sie auch den Pfarrer vor Ort, der ebenfalls aus dem Friaul stammte und Frau Cazorzi sofort für die Pfarrei und die Italienerinnen und Italiener dort gewinnen konnte. Lück­enlos zählt sie die Missionare vor Ort seither auf, bei der Erwähnung des einen Namens wird kurz das Gesicht verzogen, dann geht es weiter zum nächsten. Jahrelang organisierte Teodolinda Cazorza die Ausflüge. Heute ist sie « nur noch » Teilnehmerin, sicher eine der amüsantesten. Sie besucht nach wie vor ganz regelmässig den Sonntags-Gottesdienst und weitere Anlässe der Missione. Umgangssprache hier wie dort ist Italienisch. Ihr Deutsch ist schnell und sprudelnd, gespickt mit Ausdrücken aus dem Italienischen, verständlich, aber weit entfernt von fehler- und akzentfrei. Unterm Strich : charmant, herzlich, liebenswert.

Respekt und Risiko Ob es schwer war in der ersten Zeit in Rüti, « Glarona » ( Glarus ) und auch in Stäfa ? Das lachende Gesicht von Teodolinda Cazorza wird einen kurzen Moment ernst : « Ich habe mir gesagt : Hier bleibe ich, hier gibt es immer

Foto : K. Lenz

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Thema

Heimat in der Fremde

Teodolinda Cazorza mit Don Placido Rebelo


Arbeit. Es braucht viel Respekt von allen Beteiligten, vor der Andersartig­ keit, vor den Regeln. Man muss den anderen so akzeptieren, wie er ist. » Sie bleibt einen Moment lang ruhig, wehmütig – eher untypisch für sie. Vieles bleibt unausgesprochen, die wahrscheinlich schweren Zeiten als Haushälte­ rin einer Bankiersfamilie in Bern und Genf, als junge Mutter, die in der Waagen-Fabrik Mettler in Stäfa arbeitete. Im Gesicht spiegelt sich dies in schneller Abfolge. Im Vorgespräch, als es um Integration und Identität ging, beschrieb es Don Placido so : « Die Nostalgie, das Heimweh bleibt Teil der Menschen in der Missione. Sie versuchen, sich harmonisch zu integrie­ ren, aber man bleibt, wie man ist. »

« la famiglia è il valore più importante nella vita » Angesprochen auf ihren Glauben und die Bedeutung der Missione in ihrem Leben hat die Signora Mühe, dies in Worte zu fassen. Sie atmet tief ein : « Ich bin froh über mein Leben. Ich habe eine ‹ internationale › Familie mit Angeheirateten aus Schweden und Österreich, mit Enkeln und Urenkeln. Wir kommen gut miteinander aus. Das ist das wichtigste. » Und fängt schnell an über das Fest mit fast 40 Personen zu reden, das am nächsten Tag zu ihrem 90. Geburtstag geplant ist. « Mein Schwiegersohn wollte ins Restau­ rant gehen. Das kommt nicht in Frage : Wir feiern hier im Pfarreisaal. » Das Essen liefert ausnahmsweise ein Catering-Unternehmen. Ehrengast ist der Don. Und nun schnell noch den Mittagstisch abgeräumt, keiner darf helfen. Teodolinda Cazorza : « Das hält mich jung und in Bewegung ! » Dann geht es los : an den See Kartenspielen mit Freundinnen aus der Missione.

Foto : K. Lenz

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Thema

50 Jahr MCLI Zürichsee-Oberland

Teodolina Cazorza in ihrem Wohnzimmer - angekommen in der Schweiz, im Herzen Italienerin


kabel ist die kirchliche Anlaufstelle für Lernende und Lehrmeister. Sie hilft bei Fragen der Grundbildung - kostenlos und das seit 25 Jahren. Urs Solèr leitet die Fachstelle kabel und gibt hier einen Einblick in seine Arbeit.

Es ist kurz nach 18.00 Uhr. Ich schliesse die Fenster meines Büros und will in den Feierabend. Vorher setze ich mich nochmals hin und überdenke den Tag. Ein Lernender ist gerade gegangen. Er war mit seiner Mutter da. Der Start in die Lehre letztes Jahr ist nicht gelungen. Persönliche und familiäre Pro-­ bleme haben ihn stolpern lassen. Er ist jetzt in therapeutischer Begleitung. Sein Ziel ist es, die gleiche Lehre nochmals zu beginnen. Die Zeit drängt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es sinnvoll ist, nochmals in die gleiche Lehre ein­zusteigen. Irgendwie überzeugte es mich nicht. Ich notiere mir diese Ge­ danken und will ihn nächste Woche darauf ansprechen. Ein anderer Lernender hat mich heute Mittag überrascht. Er ist mit einem strahlenden Gesicht in die Beratung gekommen. Ich fragte, was los sei. Er freue sich, dass er eine Lehrstelle gefunden habe und den Lehrvertrag gestern unterzeichnen konnte. Ich gratulierte ihm zu diesem Erfolg. Ich fragte ihn, ob er mir ein Feedback geben könne über die Beratungen der letzten Monate. Das Wichtigste war für ihn, dass er motiviert wurde, dran zu bleiben. Eher mühsam fand er, dass ich ihm die Telefonate ans RAV und Sozialamt nicht abgenommen habe. Mit zwei weiteren Lernenden habe ich die Bewerbungsunterlagen besprochen. Es war wie oft ein Ringen um die richtige Formulierung. Dabei mache ich die Erfahrung, dass die Lernenden beginnen, mehr von sich zu erzählen. Die­ ser Hintergrund hilft, auf gute Formulierungen zu kommen. Am Morgen war ich in der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon. In der ersten Schulwoche informiert der Rektor jeden Tag die neuen Lernenden über die Schule. Ich hatte die Gelegenheit, während fünf Minuten kabel vorzustellen. Ich nahm aus einer Tasche einen Haufen Kabel und sagte dazu : • kabel steht für Kabelsalat. Wir helfen, wenn alles drunter und drüber geht, das Wirrwarr zu lösen. • kabel steht für Situationen, die nicht zusammenpassen ( unterschiedliche Stecker ). Passt der Betrieb nicht ? Passt der Beruf nicht  ? Wir helfen, diese Fragen zu klären und begleiten bei weiteren Schritten. • kabel steht für Spannung. Hoffentlich ist die Lehre spannend. Es kann auch zu Überspannungen und Kurzschlüssen kommen. Wir helfen und besprechen die Situation. • kabel steht für kirchliche Anlauf- und Beratungsstelle für Lehrlingsfragen. kabel ist eine Beratungsstelle der katholischen und reformierten Kirche im Kanton Zürich, offen für alle, kostenlos mit Standorten in Uster, Zürich, Winterthur, Dietikon und Bülach.

Eine erfolgversprechende Zusammenarbeit Das Angebot von Kurzberatungen an der Berufsschule in Wetzikon ist ein Testlauf. Ab Ende Oktober sind wir bis Weihnachten 14-täglich von 16.00 bis 17.00 Uhr für Kurzberatungen im Haus.

Foto: A. Rutz

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Thema

Kooperation von Berufsschulen und kabel

Urs Solèr, Leiter der ökumenischen Fachstelle kabel, in seinem Büro am Standort Bülach


Das Pilotprojekt gehört zur kabel-Strategie, bis 2019 eine massgeschneiderte Zusammenarbeit zwischen kabel und 5 bis 10 Berufsfachschulen im Kanton Zürich zu definieren. Der wichtigste Hintergrund dafür sind die Erfahrungen im Limmattal. Der kabel-Standort Limmattal ist im Berufsbildungszent­ rum Dietikon. Der Evaluationsbericht der Stelleninhaberin zeigt ein sehr positives Bild. Die Unabhängigkeit kann gewahrt bleiben, und der Stand­ort in einer Schule ist kein Hinderungsgrund für auswärtige Hilfesuchende. Die Schulleitung spricht sogar von einem Erfolgsmodell und einem Glücks­ fall, kabel im Haus zu haben. Was für ein Lob für die katholische und refor­ mierte Kirche ! Ich frage mich, ob der unschätzbare Wert eines Beratungsangebotes der Kirchen für Ju­­gendliche und junge Erwachsene an Berufsfachschulen von den Verantwortlichen in den beiden Kirchen überhaupt wahrgenommen wird. Mit diesem sozial-diakonischen Dienst sind die Kirchen mitten in den Problemfeldern der jungen Generation hilfreich präsent. Was wollen wir mehr  ? Zu hoffen ist, dass die Verantwortlichen der Kirchen bereit sind, in diese Richtung zu investieren, wenn es darum gehen sollte, neue Stellen an ausgewählten Berufsfachschulen zu schaffen. Mit diesen Gedanken und der Hoffnung im Herzen schliesse ich die Tür zum kabel-Büro in Bülach und mache mich auf den Heimweg. www.lehrlinge.ch

Foto: A. Rutz

Info

Fragen und Antworten zur Lehre an fünf kabel-Standorten : Bülach ( Bild ), Dietikon, Uster, Winterthur und Zürich.

Neue Co-Leitung für die Migrantenseelsorge Seit 1. Oktober 2016 trägt Pfarradministrator Artur Czastkiewicz im Generalvikariat mit einem Pensum von 50% als bischöflicher Beauftragter Ver­antwortung in der Co-Leitung der Migrantenseelsorge. Msgr. Luis Capilla wird durch ihn entlastet und wird seinerseits noch in einem Umfang von 50 Stellenprozenten tätig sein. Artur Czastkiewicz ist 1982 geboren und stammt aus dem polnischen Narol, nahe der ukrainischen Grenze. Nach dem Studium von Theologie und Philosophie hat er in Fribourg biblische Theologie studiert und anschliessend in Polen Kirchenrecht, das er mit dem kanonischen Lizenziat abgeschlos­ sen hat. Seelsorgerliche Erfahrungen gesammelt hat er als Pfarradministrator in Genf. Situation und Strukturen in Zürich sind ihm bestens vertraut von langjähriger Mitarbeit in der Fachkommission Migranten­seelsorge und dem Migrans-Team. Neben seinem Wirkungsfeld im Generalvikariat wird Artur Czastkiewicz weiterhin zu 40% als Pfarradministrator der Pfarrei Herz-Jesu in ZürichWiedikon sowie zu 10% als Vikar der Polen-Seelsorge im Einsatz sein. www.zh.kath.ch/generalvikariat

Foto: A. Landtwing

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Neue Aufgaben im Generalvikariat fü Artur Czastkiewicz


Info Am 1. Oktober 2016 geht bei « Wort zum Sonntag » ein neues Team auf Sendung, das die internationale Schweiz wiederspiegelt. Fünf Theologinnen und Theologen verschiedener Konfessionen kommentieren jeweils am Samstagabend um 20.00 Uhr auf SRF1 aktuelle Themen aus christlicher Perspektive. Neu dabei ist auch Arnold Landtwing, Informationsbeauf­ tragter im Generalvikariat Zürich-Glarus. Zu seiner Berufung als « Wort zum Sonntag »-Sprecher meint er : « Wir alle sind analog geboren, digital unterwegs und himmlisch beheimatet. Im Alltag ein paar Minuten innehal­ ten und in sich hineinhorchen hilft, wieder wesentlich zu werden. » www.srf.ch/wortzumsonntag

Foto : M. Knörle SRF

Neues « Wort zum Sonntag » – Team auf SRF1

Arnold Landtwing

Ökumenisches Treffen der Synoden in Winterthur In Winterthur haben sich die Mitglieder der reformierten und katholischen Synode am 20. September zu einem gemeinsamen Austausch getroffen. Hauptziel dieses Treffens war, die beiden verschiedenen Kirchenkulturen zu kennen und voneinander zu lernen. Die Synodalen tauschten sich über Themen wie Seelsorgeräume, Bildung in der Kirche und die Zukunft der Kirchen aus. Ein Synodale fasst zusammen : « Wir lieben unsere Kirchen, wir arbeiten an der Zukunft, und wir wollen das Christentum und damit die Kirchen in der Bevölkerung besser verankern. » www.zh.kath.ch/synode

Neues Präsidium für den Seelsorgerat Hermann-Josef Hüsgen-Pufahl heisst der neue Präsident, den die Mitglieder des kantonalen Seelsorgerates einstimmig wählten. Seit bald 25 Jahren steht der verheiratete Familienvater dreier Kinder als Seelsorger im seelsor­ gerlichen Dienst, derzeit in der Pfarrei Niederhasli. Bereits unter seiner Vorgängerin Albertina Kaufmann engagierte er sich im Seelsorgerat. Als langjähriger Präsident der AGCK Zürich (Arbeitsgemeinschaft Christ­licher Kirchen Zürich) und als Dekanatsassistent des Dekanats Winterthur hat er seine Führungsqualitäten bereits verschiedentlich unter Beweis ge­ stellt. Generalvikar Josef Annen freute sich darüber, dass sich zwei Drittel der bisherigen Mitglieder des kantonalen Seelsorgerates für eine weitere Mitarbeit zur Verfügung stellen und auch, dass sein Beratungsgremium mit neuen motivierten Vertreterinnen und Vertreten aus den Pfarreien er­gänzt werden konnte. www.zh.kath.ch/seelsorgerat

Foto : A. Landtwing

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Der Ausschuss des Seelsorgerates (v.l.n.r): Angelika Hecht, Rudolf Vögele, Generalvikar Josef Annen, Daniela Koller und Hermann-Josef Hüsgen-Pufahl


Service Das Logo mit dem Kreuz – 10 Jahre Dachmarke Branding, Marketing, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Logo, Marke – das ist Fachchinesich. Es gehört einiges dazu, die eigene Institution professio­nell und ansprechend in der Öffentlichkeit zu präsentieren – sei es auf der eigenen Homepage oder auf Flyern und Plakaten. Vor 10 Jahren wurde das stilisierte Kreuz als Dachmarke für die Katholische Kirche im Kanton Zürich ent­ wickelt und eingeführt. An einem vergnüglichen und abwechslungsreichen Abend mit Inputs von Expertinnen und Experten, Improvisation und Inter­ aktion geht es um die Bedeutung des Erscheinungsbildes in einer Kommuni­ kation, die ihr Publikum erreicht. ( 25. Oktober, 19 bis 21 Uhr, Centrum 66 ). Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. Anmeldung : info@zhkath.ch www. zhkath.ch Kurs : Wenn der Geist Freiwillige (ver)treibt Neue Freiwillige zu finden, ist gar nicht einfach. Das wissen alle in den Kirchgemeinden und Pfarreien. Ein wirkliches « Erfolgsrezept » gibt es nicht, aber nachahmenswerte Erfahrungen aus allen möglichen Bereichen und Branchen. Zudem kommt es auf die Grundhaltung der Verantwortlichen an, ob sie und ihre Organisation attraktiv genug erscheinen, die eigene Freizeit und die eigenen Talente einzubringen. Den Abend vom 3. November ( 19.15 Uhr bis 21.45 Uhr ) mit vielen Anregungen leitet Rudolf Vögele aus dem Generalvikariat. www.zh.kath.ch/freiwillige Buchtipp : Wo kämen wir hin ? von Martin Werlen « Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen. » Dieses Wort des Dich­ terpfarrers Kurt Marti wählt der alt Abt von Einsiedeln, Martin Werlen, als Ausgangspunkt seiner Betrachtungen über die Kirche und den christlichen Glauben unserer Zeit. Ob es um die Frage der Wiederverheiratung geht, der Segnung homosexuell Liebender, der Rolle der Frau bzw. den Missbrauch der Weihe zur Zementierung von Männer-Dominanz : Werlen lässt kein hei­ sses Eisen aus. Aber es geht ihm nicht um Kritik um der Kritik willen. Stattdessen versucht er, aus den Quellen der christlichen Tradition Wege zu finden, die uns aus den verschiedenen Sackgassen führen können, in denen die Kirche seit Jahrzehnten steckt. Bei der Präsentation muss er bedauernd feststellen, dass die neue Dynamik von Papst Franziskus bei uns noch kaum angekommen sei. Ganz mit Franziskus engagiert er sich deshalb für eine Kirche, die Umkehr nicht nur predigt, sondern lebt. Mönch Martin macht Mut, regt an, lässt schmunzeln und überrascht – und das alles in kla­ rer, verständlicher Sprache. Wahrlich ein empfehlenswertes Buch. Herder-Verlag, Freiburg, ca. 26.50 Fr www.herder.de

Foto : Herder

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Alt-Abt packt heisse Eisen an


Termine 18. Oktober Dalai Lama zu Besuch in Zürich Der Dalai Lama folgt einer Einladung des Grossmünster-Pfarrers und seiner Gemeinde zum Beten und Reflektieren. Bereits 1990 war er für Filmauf­ nahmen mit dem Schweizer Fernsehen im Grossmünster zu Gast. Nun orga­nisieren das Zürcher Forum der Religion und das Kulturhaus Helferei ein interreligiöses Friedensgebet, an dem neben dem Dalai Lama auch Rabbiner, Imame, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie tibetische Mönche aus dem Kloster Rikon teilnehmen. Im Anschluss referiert der Dalai Lama zu Gewaltlosigkeit und globale Verantwortung als treibende Kräfte für eine friedliche Ände­ rung der Gesellschaft. ( Grossmünster Zürich 10 bis 12 Uhr, danach Mittag­ essen in der Helferei ) www.forum-der-religionen.ch

Wer keine Kenntnisse am Computer hat, kann keine Stelle suchen. In der Schweiz haben 800 000 Menschen Lese- und Rechtschreib-Schwierigkeiten. Wer im Rechnen, Schreiben oder lesen schwach ist, ist auch schneller ar­mutsbetroffen. Die mangelnden Grundkompetenzen erschweren es auch, eine Wohnung zu finden. Und für Fortbildungen reicht das Geld eh nicht. Welche Angebote erreichen Menschen mit wenig Geld und Bildung ? Das fragt die Caritas auf ihrem diesjährigen Armutsforum – nicht nur Experten aus Politik und Bildung, sondern auch Betroffene. ( 13 bis 18 Uhr, Volkshaus Zü­rich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich ) Anmeldung unter www.caritas-zuerich.ch

Foto : zvg

27. Oktober Armutsforum der Caritas

Wer wenig gebildet ist, ist schneller vor Armut betroffen.

29. Oktober Ein Abend zur Gastfreundschaft Das verbindende Element ist die Gastfreundschaft im jüdischen, christli­ chen und muslimischen Glauben. Im Rahmen des Buchfestivals «  Zürich liest  » bieten die Kirchen in der Wasserkirche Zürich einen Abend mit den Texten aus Heiligen Schriften der drei grossen Religionen. Es lesen und kommentieren Tamar Krieger ( Jüdin ), Esther Schläpfer ( Christin ) und Amira Hafner Al-Jabaji ( Muslimin ). Der Eintritt ist frei, Beginn 19 Uhr, Wasserkirche, Limmatquai, Zürich. www.zuerich-liest.ch

Impressum

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www.zh.kath.ch

Das Informationsblatt geht elektronisch oder per Post an die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Personen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Redaktion : Dominique Anderes, Arnold Landtwing (Generalvikariat), Kerstin Lenz, Aschi Rutz, Simon Spengler

Herausgeber : Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Kommunikationsstelle, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 32, Fax 044 266 12 13 info@zh.kath.ch, www.zh.kath.ch

Layout : Liz Ammann Grafik Design, Zürich Druck : Staffel Medien AG, Zürich Erscheinungsweise : monatlich


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