Nikolaus in geheimer Mission - Leseprobe

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Friedl Hofbauer-Preis Der Text für dieses Buch wurde mit dem Friedl Hofbauer-Preis 2011 ausgezeichnet – dieser Preis ist der großen österreichischen Kinderlyrikerin und Sprachspielerin gewidmet. Entstanden aus dem Projekt

der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung

Impressum Umschlagbild: Renate Habinger | www.habinger.at Grafische Gestaltung und Satz: Nele Steinborn | www.steinborn.at Herstellung: Tina Gerstenmayer | D&K Publishing Service, Wien Druck und Bindung: Druckerei Theiss, St. Stefan ©2012 by Wiener Dom-Verlag Wiener Dom-Verlag Gesellschaft m.b.H., Wien Printed in Austria. Alle Rechte vorbehalten ISBN: 978-3-85351-241-8 www.domverlag.at


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Ursula Stich | Renate Habinger

Nikolaus in geheimer Mission

wiener verlag


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Es war ein unglaublich heiĂ&#x;er Tag im Sommer und dem Nikolaus war sehr langweilig. Um sich ein bisschen abzukĂźhlen, dachte er an den Winter. Vor allem an den 6. Dezember und an die vielen Kinder, die er an diesem Tag besuchte. Wie gerne wĂźrde er sie besser kennen, mit ihnen plaudern oder spielen. Aber am 6. Dezember war immer so enorm viel zu tun.


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Nikolaus seufzte. Wenn er die Kinder doch auch im Sommer treffen kÜnnte. Aber er musste unbedingt unerkannt bleiben – ein Geheim-Nikolaus sozusagen. Da hatte Nikolaus eine Idee.


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Jeans und Sandalen passten wie angegossen. Aber das T-Shirt spannte ein bisschen über dem weichen, großen Bauch. „Oje, zu viele Weihnachtskekse“, murmelte Nikolaus, als er sich im Spiegel betrachtete.

Er versuchte sich vorzustellen, wie er wohl ohne Bart aussehen würde. Oder mit einem Schnauzbart. Schließlich kürzte er seinen weißen Vollbart nur ordentlich, damit er bis zum 6. Dezember wieder nachwachsen konnte.


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Bevor er loszog, tauschte er seine Bischofsmütze noch gegen eine coole Kappe. Beim Abschied staunten der Heilige Martin und der Heilige Petrus nicht schlecht. Sie hätten ihren besten Freund kaum erkannt. Nikolaus war aufgeregt. „Wie die Kinder wohl so sind?“


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Nikolaus sah das Schild „Kindergarten“ und musste lächeln. Hatte er doch gewusst, dass seine Freunde und sein Chef, der liebe Gott, alles gut für ihn einfädeln.

Neugierig trat er ein und schaute sich um. Alles war hell und freundlich und aus mehreren Richtungen hörte er Kinder lachen. Das war Musik in seinen Ohren.

Plötzlich stand eine Frau vor ihm, sie musterte ihn streng von oben bis unten.


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lesen lieben lernen wurde 2011 von der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung ins Leben gerufen. Hauptanliegen des Projektes ist, Kindern von klein auf die Freude an Büchern und am Lesen zu vermitteln. PädagogInnen leisten tagtäglich einen wichtigen Beitrag zu dieser Bildungsarbeit. Im Zuge des Projektes wurden alle MitarbeiterInnen der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung eingeladen, Bilderbuchgeschichten einzureichen. Der Text Nikolaus in geheimer Mission von Ursula Stich wurde von einer Jury, bestehend aus der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung, dem Wiener DomVerlag und der STUBE (Studien- und Beratungsstelle für Kinderund Jugendliteratur), als Gewinnergeschichte mit dem Friedl Hofbauer-Preis 2011 ausgezeichnet und nun veröffentlicht. Mit dem Reinerlös des Buches, welches Sie nun in Händen halten, wird Bildungsarbeit in den Kindergärten der Stiftung gefördert und werden Therapiemöglichkeiten für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen ermöglicht. Zur St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung in der Erzdiözese Wien zählen rund 80 Kindergärten und Horte. Ein gelebtes Miteinander, Erziehungspartnerschaft und ein Interesse an den individuellen Lebensentwürfen der Kinder und ihrer Familien zeichnen die pädagogische Arbeit der Stiftung aus. Diese „Pädagogik der Achtsamkeit“ nimmt die Kinder so wahr, wie sie sind, und lässt den Kindergarten zum Beziehungsalltag werden. Nähere Informationen finden Sie unter www.kathkids.at sowie unter www.facebook.com/nikolausstiftung.


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Ursula Stich wurde 1976 in Wien geboren. Nach dem Abschluss der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik arbeitete sie mit Kindern in den verschiedensten Altersgruppen. Immer wieder war sie auch in der Erwachsenenbildung zu Themen wie multikulturelle Erziehung und Handpuppenspiel tätig. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, Geschichten lebendig zu gestalten und Kinder in phantastische Welten zu entführen.

Renate Habinger, geboren 1957, ist seit 1975 als freischaffende Illustratorin tätig. Sie ist Trägerin zahlreicher Preise vor allem im Bereich der Kinder- und Bilderbuchillustration, unter anderem des Österreichischen Förderungspreises für Kinder- und Jugendliteratur. Häufig anzutreffen ist sie beim Papierschöpfen in ihrer PapierWerkstatt „Schneiderhäusel“ in Oberndorf (NÖ), in dem sie auch unterschiedliche Workshops sowohl für Kinder als auch für Erwachsene anbietet (www.habinger.at).

Im Wiener Dom-Verlag sind von Renate Habinger bereits erschienen: Lin, die Elfte aus der Feuerbohne, 2011 Wenn Pinguine Tango tanzen, 2011 (Text von Susanne Vettiger) Schlaf jetzt, kleines Kamel, 2012 (Text von Hubert Gaisbauer)



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