Š Copyright and Design Rights Pentland Chaussures Ltd. 2010. Contact: ++49 8651 76851-0
Rubrik
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Š 2010 adidas AG. adidas, the Trefoil logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
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Foto: Dynatrix
WELCOME to Issue
Inhalt
sneakers nr 7
»Outside the BOx«
News vom Airpad bis zur Toe-Box
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Über weiblichen und männlichen Nerdism
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The Sneaks come out at night 100
Polo 444
Ein Sneaker für 23.444 Euro? Designer Hing Yeung verrät uns, warum der Preis gerechtfertigt ist.
»Sneakerqueen 210«
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»Artist Check«
Der Holländische Künstler GabyGaby
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Eine Fotostrecke von Nady El-Tounsy
IMPRESSuM Creative Editor Henrik Kürschner henne@sneakers-magazine.com Editor Holger von Krosigk krosigk@sneakers-magazine.com m: 0221/945 267-22 Art Direction Till Paukstat paukstat@sneakers-magazine.com Contributors Bernhard Glimm Dirk Vogel Jörg Haas Kai Frischemeier Christopher Kraft Mischa Krewer True Believer Tony Toupet Nada Carls Jeroen Smeets Matylda Krzykowski Renko Heuer
»Street Sneaks«
„ Die erinnern mich an ein gemütliches Sofa.“ Der Sneakers Magazine Footwear-Check in Berlin
Believers Welt
„Ich werd‘ von sauberem, weißen Mesh high.“
C1rca x Soul Assassins Los Angeles Hip Hop meets Skateboarding
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»Was macht eigentlich«
Der Nike Son of Lava Dome
Cuck Taylor Cup
Die Ikone der Sneakerwelt bekommt ein Update. Ein Interview mit Design Director Brad Lacey
Photographers Nady El-Tounsi Robert Eikelpoth Michael Breyer Andreas Schiko Mert Photo Matylda Krzykowski Julia Schoierer Phillip Himburg Wolfgang Haag
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»sneak boutique« 36
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Elementary Forces
Die Marke Element im 360° View - Footwear Designer, Künstler und Skateboarder im Interview?
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The Signs of our Times
Advertising Holger von Krosigk Online Editor Nada Carls nada@sneakers-magazine.com Publisher Monday Publishing GmbH Kamekestr. 20–22 50672 Köln t: 0221 / 945 267 22 f: 0221 / 945 267 27 www.sneakers-magazine.com
»Blog Attack«
Digitale Meinungen, frisch gedruckt
Geschäftsführer Stefan Dongus Holger von Krosigk Alle Rechte vorbehalten
D& AT: EUR 6 | CH: CHF 9
Chuck Taylor Cup Puma Dallas History Check Nr 7 – 3/2010
Production
Project Manager
Sam Gilliland 05-19-2010 17:30
Designer
Creative Director
Rückblick auf Basketball-Legende Dave Cowens
Back to the Roos-Flash
Sneak e tiquOF BouSIGNS »THE TIMES« OUR
Wir bitten Nostalgiker zum Interview
Girls Got Kicks
BE STUPID
Asics Fabre
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C1rca x Soul Assassins
T TAKES TWO TO STUPID.
Nr 7 – 3/2010
»Close-Up«
C1rCa x Soul aSSaSSinS Stoned is the Way of the Walk ChuCk taYlor Cup Update für eine Ikone WaS maCht eigentliCh ... der Son of Lava Dome? hiStorY CheCk Puma Dallas: OG vs. Re-Release
Client Leader
Cover-Sneak: New Balance „Sonic Pack“ Foto: Mert Dürümoglu / www.mertphoto.com
History Check Puma Dallas OG vs. Re-Release
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adidas Consortium x Brooklyn Machine Works
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Editorial
Tach! So, nu’ bin ich hier, Henrik der Name. Schön euch kennenzulernen. Ich weiß auch wie immer nicht, was man so schreibt, wenn man hier vorne was schreiben soll, aber das wird schon werden. Ist ungefähr genauso wie bei meinem Papa, als ich ihm erklärt habe, was ich bei diesem Magazin hier mache. „Ich kümmer’ mich“, hab’ ich gesagt – und daraufhin ein lautes Lachen geerntet. Mein Papa wundert sich, dass es einen Haufen Leute gibt, die sich „Turnschuhe“ anschauen – geschweige denn diese sammeln. „Haben die keine anderen Sorgen?“ fragte er dann. Anscheinend nicht, oder die lenken sich einfach damit von den anderen Sorgen ab, hab’ ich gesagt. „Na jut, mach dit, mach dit anschtändich und kiek hin, watt de machst“, kam es dann von Vati und zum Schluss „schick mia ooch mal soon Heftchen, damit ick wees, ob dit ooch allet in Ordnung jeht.“
Nun ist mein Papa nicht der größte Sneakerhead unter der Sonne, aber immerhin ein stilsicherer Angler, der mit Bagjack Tasche und Stüssy Cap auf seiner Schwalbe immer noch der Coolste unter den Anglern in seinem Dorf ist und ich werde versuchen, alles zu tun, um ihn dann auch mit stolzgeschwellter Brust mit Magazin zum Angeln fahren zu lassen – auch wenn er nachher eh nur den Fisch drin einwickelt. Was mich mit Schuhen verbindet, hm, wenn ich einfach sage, dass ich gerne welche anhabe, bringt uns das allen nicht viel, aber ich hab ’ne Menge und ich bin auch irgendwie mit meinen Schuhen immer sehr wählerisch, aber wenn ich erstmal mit den Teilen warm geworden bin, dann bleiben die nicht nur an meinem Fuß sondern auch in meinem Herzen und was da einmal drin ist geht nur sehr schwer wieder raus. Denn Schuhe sind nun mal eine Herzensangelegenheit, da beißt die Maus keinen Faden ab.
» Schick mia ooch mal soon Heftchen, damit ick wees, ob dit ooch allet in Ordnung jeht.« 10
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Outside The Box
Texte: Holger von Krosigk
Keds – The Century Collection Was hat der Entfesselungskünstler Harry „Handcuffs“ Houdini mit dem Throwback von Keds zu tun? Zum einen haben beide die 30er Jahre geprägt, zum anderen sind sie Teil von THEORIGINAL SNEAKER.COM, das Online-Äquivalent von Doc Browns Flux Compensator. Die Firma, der wir das Wort „Sneaker“ verdanken, feiert mit der digitalen Zeitreise (fast) ein ganzes Jahrhundert Geschichte. Und weil es sowohl in als auch außerhalb des Keds Schuhkartons zu viel zu erzählen gibt, pendelt die Seite zwischen Brand History und echter Geschichtsschreibung. Zusätzlich zu interessanten „daily facts“ gibt es dort auch exklusiv die Century Collection zu kaufen. Jeden Monat kommt ein neuer alter Limited Edition Sneaker – zu Redaktionsschluss war es der Throwback. www.theoriginalsneaker.com.
Burlington meets Herzogenaurach Mit adidas Originals Snowboard fahren? Mit Burton Schuhen durch die Fußgängerzone gehen und ’nen Espresso im Café schlürfen? Ersteres klingt nach Knöchelbruch, Letzteres nach heißen Füßen und Hightop-Overdose. Ab November soll das Ganze aber komfortabel und stilistisch einwandfrei möglich sein. Die limitierte adidas Originals x Burton Lifestyle-Kollektion beinhaltet nämlich nicht nur 21 Kleidungsstücke, sondern auch sieben Schuhmodelle. Die ziemlich gelungene Verschmelzung von Straßen- und Pistenkultur kostet Euch zwischen 90,- und 200,- Euro und ist in ausgewählten Originals Stores und in Burton Flagship Stores erhältlich. Und bis es so weit ist, sind wir auch mit der warmen Jahreszeit ganz zufrieden. www.adidas.com/de/originals & www.burton.com
Pointer x Comme des Garcons Während die meisten Kollabos sich in Branding und neuen Colorways erschöpfen, geht Pointer, wie gewohnt, einen anderen Weg. Den Griff in den Farbtopf hat die britische Marke zusammen mit Comme des Garcons bewusst vermieden. Zwar steht das japanische Label von Rei Kawakubo eher für Skandalöses und Kontroverses – die Begriffe „Hiroshima-Chic“ und „Quasimodo-Style“ kommen nicht von ungefähr –, aber das Ergebnis ist sogar mehr als nur anzugtauglich. Corpi Delicti sind die Modelle Tanju, Barajas II und Angus, wobei das Augenmerk ganz auf schlichte Farben und edle Materialien gelegt wurde. Schwarz, braun und weiß sind die resultierenden Pointers, die im Herbst kommen und zwischen 149,- und 169,- Euro kosten werden. www.pointerfootwear.com. 12
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MEXICO 66 BRG
MEXICO MIDRUNNER SUE
FABRE DC-S HL
Every door hides a story, discover them all at onitsukatiger.com SNEAKERS 3/2010
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Outside The Box
Kawasaki Footwear Eine kleine Verstärkung auf der Innenseite erinnert noch an die Badminton-Wurzeln, ansonsten sind Kawasaki-Sneaker längst Teil der Straßenkultur geworden. Und trotz des japanisch anmutenden Namens ist das Phänomen von den Laces bis zur Sohle rein dänischer Natur. Im angeblich glücklichsten Land der Welt ist er übrigens der meistverkaufte Schuh überhaupt und eine Art nationale Uniform, die vom Schornsteinfeger bis zum Fußballspieler wirklich jeder trägt. Im Moment sieht es so aus, als ob der Kult-Sneaker jetzt auch den Rest der Welt erobert – im Film „NY Export: Opus Jazz“ tanzt sogar das New York City Ballet in Kawasaki. Um so bemerkenswerter ist dabei die Tatsache, dass alle Kawasakis auch heute noch in Tschechien hergestellt werden – an den original Maschinen aus den 70er Jahren. Uns Deutschen sei dabei gesagt, dass der Schuh zum Herbst nicht nur in Canvas zu haben ist, sondern auch in Leder – und das sogar in einer gefütterten Variante – für den Fall, dass dieser Sommer irgendwann mal vorbei sein sollte. Retro
www.kawasaki-footwear.de
Facebook’ dir ein paar ROOS! Mit einer ganzen Tasche voller guter 80s Erinnerungen starten KangaROOS gerade voll durch. Wenn auch ihr Bestandteil des allgemeinen ROOS-Flashs sein wollt, müsst ihr die Jungs mal auf ihrer Facebook-Seite besuchen. Dort läuft nämlich mit Magazin-Veröffentlichung eine Aktion an, bei der ihr kostenlos ein paar „Shoes with Pockets“ zugeschickt bekommt. Einzige Voraussetzung – ihr dokumentiert auf Facebook für einen Monat euer Leben mit den neuen Botten. Der Deal ist auf jeden Fall sowas von fair und wartet auf eure Teilnahme. Bewerbt euch über Facebook bei „KangaROOS redandblack“ und schreibt dort, warum gerade ihr zu den Auser wählten zählen solltet. Bob Gamm wäre stolz auf euch. www.rooskickz.com.
Ednies Paris Bevor Pierre Andre Senizergues die Firma Etnies ins Leben rief, war er Ingenieur bei IBM – der beste Garant für ausgeklügelte Kollabos, finden wir. Die neueste, zwischen Etnies Plus und Ed Banger Records, hat auf jeden Fall für Aufsehen gesorgt. Schon im Vorab-Clip sieht man die Masterminds P.A.S. und Pedro Winter aka Busy P durch New York laufen und die Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Skateboarding erörtern. Ebenso „mind-opening“ dann der offizielle Release im Café Carmen in Paris, wo über 300 Electro- und Skate-Heads einen Blick auf die slicke Kollabo werfen konnten. Der Schuh von „Ednies“ kommt in drei Colorways – rot, schwarz und weiß. Definitiv Anzugund Lower-Eastside-tauglich. www.etniesplus.com & www.edbangerrecords.com
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Outside The Box
Seamless Balance – 574 Sonic Pack Unser Coverschuh – auf den ersten Blick keine radikale Neuinter pretation, aber das ab Herbst erhältliche Sonic Pack ist ein intelligentes und stylishes Update des New Balance Klassikers überhaupt. Etwas unauffällig und minimalistisch kommt das Pack nämlich nicht nur wegen der subtilen Colorways daher, sondern auch wegen des neuartigen Produktionsprozesses. Im Bereich der Toe Box und der Side Panels verzichtete NB komplett auf Nähte und das Material wurde stattdessen mithilfe von Hitze und Druck verschweißt. Der Schuh wird damit so gut wie nahtlos, passt sich damit besser dem Fuß an und hält länger – denn eine Naht, die es nicht gibt, kann nicht aufgehen. Nebenbei ist der klebstofffreie 574 auch gut für die Öko-Bilanz. www.newbalance.de .
Amos a la Playa Bags are the new T-shirts? Mit Designs von unserem Lieblings-Illustratoren James Jarvis auf jeden Fall. Der mittlerweile legendäre Londoner, der schon für Nike, Stüssy, Sony und das restliche Who’s Who der Industrie designt hat, schickt in diesem Fall den Kopf von King Ken auf Reisen. Noch besser als die News, dass ihr diese Tasche kaufen könnt, ist diese hier: Wir verschenken sie. Eine davon zumindest. Und zwar an Dich, wenn Du uns ein Foto zukommen lässt, auf dem Du uns zeigst, was Du alles in dieser Tasche transportieren willst. Win@Sneakers-Magazine.com ist Eure Destination. www.amostoys.com
Jordan vs. High-Heels Jede Ausgabe braucht einen Downer, damit man später auch die glanzvollen Höhepunkte ausreichend würdigen kann. Thematisch geht es um Frauen und Schuhe, wobei Letzteres durchaus diskus sionswürdig ist. Denn bei allem Druck, der auf Frauen lastet, entweder gegen oder mit dem Strom zu schwimmen und gegen Klischees anzukämpfen oder sie zu bedienen, sollte man niemals einen Kompromiss eingehen. Vor allem nicht, wenn der Kompromiss darin besteht, einen Stöckelschuh mit einem Jordan zu kreuzen. Ihr könnt jeden Koch fragen, ein Gericht muss nicht schmecken, nur weil alle Zutaten einzeln betrachtet ihre Berechtigung haben. www.nicht-in-diesem-leben.com.
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Text: Jeroen Smeets
Wer heutzutage etwas verkaufen will, braucht eine gute Story. Und wenn das klappt, dreht sich der spätere Hype in den meisten Fällen auch vielmehr um die Story als um das eigentliche Produkt. Ein Sneaker für 23.444 Euro – klingt nach genau so einer Geschichte. Die Limited Mauke kommt nämlich mit einem „kostenlosen“ Volkswagen Polo 444. Fragen wir doch einfach mal Footwear Designer Hing Yeung, was er zu dieser doch recht speziellen Kollabo zu sagen hat.
Für Volkswagen fing alles mit der Suche nach einer jüngeren Zielgruppe an. Eine Limited Edition musste her und den Auftrag bekam die holländische Werbeagentur „Achtung!“, die nach etwas mehr als der nächsten Collab mit den üblichen Street Artists oder Graffitikünstlern suchte. Als „Achtung!“ dann mit dem Footwear-Designer Hing Yeung um die Ecke kam, nahm das Projekt seinen Lauf. Hing sollte nicht nur den Innenraum des Autos, sondern on top auch einen exklusiven Sneaker dazu designen. Nach seinem Abschluss an der Artez Kunstakademie in Anhem, wo er zusammen mit den mittlerweile berühmten holländischen Modedesignern Viktor & Rolf studierte, zog er nach Kalifornien, um in der Footwear Industrie zu arbeiten. Das klappte auch über zehn Jahre lang gut. Neben allerlei Projekten designte er unter anderem Kollektionen für Vision, Airwalk, und neuerdings auch für Lego Kids Footwear. „Als ‚Achtung’ mich anrief und mir erzählte, dass ich den Pitch gewonnen hatte, wusste ich nicht genau, ob ich überhaupt der richtige Typ war“, erzählt Hing. „Mir fehlte völlig die Erfahrung für ein Auto und dementsprechend waren auch die ersten Sketches. 18
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Ich versuchte, das Auto genauso zu designen wie einen Sneaker. Aber das klappte leider nicht.“ Die richtige Idee und ein erster Entwurf kamen dann später innerhalb weniger Minuten. „Nur die Ausarbeitung des Designs zog sich über ein halbes Jahr hin!“ Hing war vor allem von den ganzen Richtlinien und Sicherheitsvorschriften beim Autodesign verblüfft. „Alles ist viel komplexer als beim Footwear-Design. Ich wollte mit Silikonen arbeiten, aber das ging aus Brandschutzgründen nicht. Dass ich die Details mit Laser machen konnte, war schon ein großes Zugeständnis.“ Hing bekam dann aber Zugang zu den ganzen Produktionsstätten und war von Anfang bis Ende in den Produktionsprozess involviert. „Und zum Glück war da kein Produkt-Manager, der mir erklärte, was ich alles noch kundenfreundlicher machen solle, um mehr zu verkaufen – der große Vorteil, wenn man eine Limited Edition designt.“ Das Polo 444 Pack kommt zum unglaublichen Preis von 23.444 Euro. Wie viele davon verkauft wurden, konnten wir leider nicht herausfinden. Hing kennt nur die Geschichte eines Käufers, der wohl als allererstes den Wagen bei einem Unfall zu Schrott fuhr. Naja, die Schuhe sind wahrscheinlich heil geblieben.
★★★ ★★★
BEST BRANDS. BEST BUYERS. BEST BUSINESS. BEST BRANDS. BEST BUYERS. BEST BUSINESS.
W W W. B R E A D A N D B U T T E R . C O M
Editor’s Choice
Der erste Berg, den das Hiking Pack erklimmen musste, war das riesige Schuhregal in unserem Büro. Wie gut die New Balance Kombo, die ab Herbst in drei Colorways erhältlich ist, auch andere Gipfel erklimmt, wissen wir nicht. Fest steht: Wir archivieren diesen hier.
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Foto: Schiko
New balance JAPANESE HIKING PACK
Street Sneaks
Street Sneaks +++Live from Berlin+++ Fotos: Sneakerqueen 210
Trainers, Botten, Mauken – auch in Berlin blickt man nicht zuerst in die Augen. Der Blick wandert meist etwas tiefer. Trotzdem haben wir uns dort mit echten Menschen getroffen und sie gefragt, wer sie sind, und was es mit ihrem Schuhwerk auf sich hat. Voila, hier die Ergebnisse unserer kleinen Feldstudie.
Name: Talin Lopez Beruf: Schauspieler Schuhe: Nike Air Flight von 2000 Warum: Weil Sie überkomfortabel sind, weil sie eine geile Farbe haben, weil sie Lackelemente drin haben und weil man sie einfach nicht so leicht bekommt.
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» Sind meine momentanen Lieblingsschuhe – so einfach ist das … «
Name: Nils Beruf: Hauswart Schuhe: Jordan VI Warum: Sind meine momentanen Lieblingsschuhe – so einfach ist das …
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Street Sneaks
Name: Fatimama Beruf: Erzieherin Schuhe: Nike wmns Blazer Mid Warum: Die erinnern mich an ein gemütliches Sofa, sind kompakt und trotzdem feminin. ich habe das Modell sogar zweimal, also mein Favorit. Name: Mira Latifa aka „Bubu“ Beruf: Umwelterforscherin Schuhe: Nike Air Jordan IV Retro Warum: Mein Geburtsgeschenk Name: Safaa Larissa aka „Bibi“ Beruf: Kinderladenkind Schuhe: Nike Dunk Low Warum: Mir gefällt besonders der glänzende Streifen und auSSerdem ist er rosa und man kann gut mit ihm rennen.
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FOUR STAR DISTRIBUTION (EUROPE) AG +41 (71) 644 9900 - info@c1rca.com
Believers Welt Text: True Believer, Fotos: Sneakerqueen 210
Kennt ihr diese Leute, die nach dem Händewaschen noch zwölf Mal den Wasserhahn putzen müssen oder vier Mal kontrollieren, ob die Büroklammer wirklich gen Mekka zeigt? So ähnlich geht es mir mit die Sneakers, wa! Man könnte so was auch eine ausgeprägte Verhaltensstörung nennen. Vor meinem Schuhschrank bekomme ich sofort das Restless-Legs-Syndrom. Wasserwaage und Zollstock befinden sich griffbereit in der Nähe. Nein, ich habe keine Projekte, bei denen ich über mich hinauswachsen will ... auch keinen Kleingarten. Diese Werkzeuge brauche ich einfach, um vor dem Schuhschrank nicht den Verstand zu verlieren oder Amok zu laufen. Ordnung ist das halbe Leben, wurde mir in der Ausbildung eingeflößt. Ich habe diese Zeit gehasst. Auch heute ist Arbeit für mich nur ein Mittel zum Zweck. Meine wahre Liebe gilt der Musik, den Schuhen und anderen Sachen, die mich in den Ruin treiben. Fünf Tage Schichten schieben, um zwei Tage lang in den geilsten Tretern in der ersten Reihe auszurasten und die Woche zu vergessen. Das ist, was ich und meine Freunde am besten können. Wir sind die wahren Romeos – hier fließt noch jugendlicher Rotwein statt altes Blut durch die Adern. Dieses Elend begann im Fußballkäfig. Die Jungs, die dort Basketball zelebrierten, Rich-Kids von hier stationierten US-Army Soldaten, trugen immer die neusten Jordans – IMMER. Somit habe ich als Kind nur geile Botten gesehen, täglich. Naja, überlegt euch mal, wie es wäre, wenn ihr jeden Tag Bikinischönheiten zu sehen und Burger zu essen bekämt. Würdet ihr dann auf Jungs stehen und Vegetarier sein? Früh war klar, „Believer, du musst auch so ’ne Jordanbotte ranholen“. Was dann folgte, könnte man als Guerillakrieg mit den eigenen Eltern bezeichnen. Und ich habe alle dreckigen Tricks angewandt und mit gezinkten Karten gespielt! Sogar die Klettverschlüsse meiner alten Schuhe habe ich eigenhändig abgerissen. Meine arme Mutter gab irgendwann nach und drückte mir Geld in die Hand, mit den mahnenden Worten: „Davon erzählst du Papi aber nichts!“ Den Satz hätte sie sich sparen können, denn ich war vielleicht ein schwieriges Kind, aber kein lebensmüdes – danke Mama! Mein US-Nachbar wurde dann täglich von mir penetriert, bis auch dieser keinen Ausweg mehr sah und mich ins PX mitnahm (Laden für die US Soldaten auf der Base – mir damals auch als „Garden Eden“ oder „Schlaraffenland“ bekannt). Danke Nachbar! Keine Jordans in meiner Größe, mein junges, reines Herz war kurz vorm Infarkt. Also wurden Reebok Twilight Zone Pumps rangeholt und selbst die waren zwei Nummern zu groß. 26
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Egal, mein Selbstbewusstsein wuchs um vier Nummern und von heute auf morgen konnte ich besser Basketball spielen – da war ich mir sicher. Ich konnte sogar bis zum Ring springen, aber nur wenn ich die Botte anhatte! Vor Jahren habe ich diesen Schuh wiedergesehen, mein Onkel hatte in ihm gerade einen Schweinestall in Kroatien ausgemistet. Ich hätte am liebsten sofort ein Stück Scheiße in die Hand genommen und einen Dreier damit geworfen. Heute haben sich ein paar grundlegende Sachen geändert. Ich kann kein Basketball mehr spielen, die Reeboks wären mir zu hoch (ich trage fast nur noch Running-Botten), das Selbstbewusstsein ist zweistellig gestiegen und das Herz ist alles andere als jung und rein. Aber wenn ich meine Größe nicht bekomme, stehe ich immer noch kurz vorm Infarkt. Manche Dinge ändern sich halt nie. Jemand der schon seit dem sechzehnten Lebensjahr eine Midlife-Crisis hat, lernt, damit zu leben. Die Last, die morgens auf meinen Schultern liegt, wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind. Die zwei Basisfragen: Erstens, esse ich uff Maloche heute Strammer Max oder Leberkäse? Zweitens, wie wird das Wetter und welche Botte rocke ich heute? Kennt ihr dieses Problem? Hier kann meine Tagesform oder Laune schon grundsätzlich beeinflusst werden. Und ich habe noch keinen Schritt vor die Tür gesetzt! Aber wenn ich meine Wahl erst mal getroffen habe ist dieser, lange noch nicht erwachsene, Junge nicht mehr zu stoppen. Adrenalin ballert durch den Körper, wenn ich in den Spiegel gucke und dabei Grimassen ziehe. Kurzer Check, ob der Wadenmuskel gut zur Geltung kommt, die Bräune stimmt und die Botte ’nen schmalen Huf macht. Jetzt wird auf der Straße eingecheckt. Damals schnell noch 20 Pfennig für ein Ketchupbrötchen eingesteckt, heute die VISA. Damals stolz wie Bolle aufs BMX gestiegen, heute aufs Fixie. Das Leben kann schon hart sein! Ich habe mir also vorm Verlassen der Wohnung schon mehr Stress gemacht als ein Nasenbluter, der den ganzen Tag mit Aktien dealt.
Aber weder dieser Nasenbluter in seiner Anzugsuniform noch der hippe Schwabe aus’m Prenzlauer Berg, der seinen La Martina Hemdkragen auch gerne mal stehend trägt, weiß wie geil es ist, ein paar frische Infrareds, Campus oder 1500er zu rocken. Das Gefühl, Koks mit dem Löffel geschaufelt zu haben, macht sich breit. Das kennt der blasse, gestriegelte Typ vielleicht doch wieder. Diesen profillosen, schmalzigen New-Economy-Schmock machen weiße Linien munter, ich werde von weißem, sauberen Mesh high! Eine Zutat fehlt jetzt noch – die Musik ... auf dem Ipod läuft The Gaslight Anthem oder H2O. Brust raus, Kinn hoch, arroganter Blick ... der Tag kann beginnen. Die blitzsauberen Turnschuhe blenden entgegenkommende, gaffende Affen. Typen gucken neidisch nach unten, ihre Weiber verdrehen sich den Hals nach mir. Sie sehnen sich nach 85 kg in kurzer Hose und Air Max. Haben aber 60 kg in skinny Jeans und Chucks an ihrer Seite. Ich bin zu cool, um den Blick zu erwidern. Keine Schwäche zeigen, so tickt doch auch diese erfolgsorientierte Gesellschaft. Vielleicht die einzige Gemeinsamkeit, die wir haben. Ich bin 30, aber fühle mich wie das kleine Kind von damals. Die Interessen sind gleich geblieben: Sneaker bringen mich noch heute zum Staunen und Punkrock gefällt mir immer noch besser als Elektro. Und selbst mit 30 bin ich noch nicht richtig angekommen im Leben. Ein Ketchupbrötchen würde es jetzt zur Not auch tun. Nennt es „hängengeblieben“ – ich nenne so was „sich selber treu bleiben“. Stay young, stay hungry, stay free, TRUE BELIEVER
» Diesen profillosen, schmalzigen New-Economy-Schmock machen weiße Linien munter, ich werde von weißem, sauberen Mesh high!«
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text: Renko Heuer
toned Is The Way Of The Walk C1RCA hat für den neuesten Collabo-Streich eine alteingesessene Institution aus Los Angeles ins Boot geholt: die Soul Assassins haben für die kalifornische Sneaker-Company den angenehm schlichten „4 Track“ neu gestaltet. Während der Schuh selbst mal wieder keine Fragen offen lässt, entpuppt es sich als äußerst schwierig, das umtriebige HipHop- und Künstler-Kollektiv aus der Engelsstadt auf einen Nenner zu bringen. Genau darum muss man die Assassins jedoch als echtes Ausnahmephänomen bezeichnen.
seine Band als auch House Of Pain und zig weitere Kreativköpfe sind allesamt Mitglieder der Soul Assassins, die gerade für C1RCA den klassisch-schnörkellosen „4 Track“ gestaltet haben. Der Schuh selbst besticht mit lässigen Latino-Gangster-Details. Nur wer genau sind diese ominösen Seelenmörder nun eigentlich?
»P
ack it up/Pack it in/Let me begin« – so beginnt der Song „Jump Around“ von House Of Pain, der auch heute noch bei „My Name Is Earl“ oder auf allen möglichen Partys läuft und wenn auch nicht unbedingt HüpfburgFeeling für Große, so doch zumeist immerhin ein anerkennendes Lächeln bei den Anwesenden auslöst. Dabei ist der Track der drei immer noch mehr oder weniger aktiven Iren inzwischen selbst erwachsen: 18 Jahre ist es her, dass ein gewisser DJ Muggs die Nummer für House Of Pain produziert hat. Der jedoch war – und ist – eigentlich der DJ und Produzent von Cypress Hill, jenen Latino-Rappern aus L.A., die seit inzwischen rund zwei Jahrzehnten keinen Hehl daraus machen, dass sie nasale Stimmen und einen ausgeprägten Hang zu grünem Gras und grauen Rauchwolken haben: Gemeinsam mit seinen Buddys B-Real und Sen Dog, die sich schon mit 13 ihren ersten Joint teilten, hat Muggs gerade erst „Rise Up“ veröffentlicht, Album #8. Dass jedoch Muggs, also derjenige Beat-Wizard, der Klassiker wie „Insane In The Brain“ und „How I Could Just Kill A Man“ ersonnen hat, eigentlich Teil von Cypress Hill ist und nicht zu House Of Pain gehört, tut in seiner Welt ehrlich gesagt so oder so nichts zur Sache: Denn sowohl er und 28
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Während die Footwear-Marke aus dem kalifornischen San Clemente relativ leicht greifbar ist (inzwischen über 10 Jahre dabei, ganz klarer Skate-Background, fettes Team: Gerwer, Gallant, Gravette etc.), ist Muggs’ Imperium nämlich gar nicht so leicht auf einen Nenner zu bringen – hier ein paar Eckdaten: Was im „Jump Around“-Jahr 1992 mit ein paar Rappern und Produzenten aus dem direkten Umfeld von Cypress Hill (Funkdoobiest beispielsweise) anfing, entwickelte sich schon bald zu einem massiven Künstlerkollektiv, dem Leute wie der Tattoo- und Graffiti-Artist Mister Cartoon (der selbst zuletzt für Nike einen AF1 verschönert hat), Rob Abeyta oder der Fotograf und Regisseur Estevan Oriol genauso angehören wie unzählige HipHop-Heads (neben Leuten wie Everlast und The Alchemist auch MCs vom Wu-Tang Clan wie GZA und RZA, und was die „Extended Family“ betrifft, angeblich sogar Slash und Fergie von den Black Eyed Peas) und zig andere aus den Bereichen Fashion, Design, Kunst etc. Anders gesagt: Die Soul Assassins sind definitiv eine fette Gang, ein bunter Haufen aus L.A., aber man kann über sie nur Zirka-Angaben machen.
» Nur wer genau sind diese ominösen Seelenmörder nun eigentlich?«
S
ie sind eine richtige Bewegung, die aus, sagen wir, rund 30 Kernmitgliedern und mindestens genauso vielen „Extended Family“-Members besteht. Und anstatt irgendwelche Hosen beine hochzukrempeln oder morgens per Telefon die T-Shirt-Farbe des Tages durchzugeben, haben sie nun ihren gemeinsamen Schuh. Vielleicht hilft das ja, um in Zukunft den Überblick zu bewahren.
Dass die Soul Assassins allerdings auch nach 18 Jahren noch überaus produktiv sind, beweist nicht nur der kommende SneakerRelease für C1RCA: Gerade erst hat Estevan Oriol mit „L.A. Woman“ sein erstes Buch veröffentlicht, während Mister Cartoon, übrigens genau wie Oriol einer der Macher von Joker Brand Clothing, inzwischen selbst die Haut von glitzernden Pop-Größen wie Justin oder Beyoncé verschönern durfte. Und: die Soul Assassins werden vermutlich noch in diesem Jahr ihr drittes Gemeinschaftsalbum „Chapter III“ vorlegen, auf das die HipHop-Welt schon seit längerer Zeit gewartet hat. Während die beiden Vorgänger aus den Jahren 1997 und 2000 einiges an Gästen und dicken Beats zu bieten hatten, dürfen sich auch die Käufer der C1RCA x Soul AssassinsCollabo auf ein paar musikalische Highlights freuen: Laut dem 42-jährigen Muggs, der schon wieder fleißig an neuen Projekten arbeitet, bekommt man zum „4 Track“ ein paar exklusive Downloads. Ob es nur vier Tracks sind oder mehr, steht zwar noch in den Sternen. Dass man in den Tretern auch heute noch stilecht zu „Jump Around“ abgehen kann, liegt dagegen auf der Hand.
Chuck Goes Cup D
er Klassiker schlechthin hat ein Update bekommen. Nach 93 Jahren im Business kommt der Chuck Taylor All Star zum ersten Mal auch mit Cup Sohle. Dass die Ikone unter den Sneakern zwar anders, aber trotzdem erkennbar aussieht, verdanken wir dem Design Department von Converse – und genau dort haben wir nachgefragt. Interview: Henrik Kürschner & Holger von Krosigk | Fotos: Phillip Himburg
Wie spürbar der Unterschied zwischen Cup-Sohle und vulkanisierter Sohle wirklich ist, wissen vor allem Skateboarder – die darüber gerne auch Abhandlungen biblischen Ausmaßes schreiben. Aber wie sehr die beiden Konstruktionsarten den Look eines Schuhs bestimmen, sehen nicht nur Footwear-Designer auf den ersten Blick. Gerade deshalb grenzt der operative Eingriff, den Converse nun beim Chuck Taylor All Star vorgenommen hat, eigentlich fast schon an Blasphemie. Grund zur Trauer müssen Chucks-Jünger aber nicht haben, denn zum einen gibt es das Original natürlich trotzdem noch, und zum anderen ist die OP mehr als nur gelungen. Warum das so ist und welche Motivation hinter dem Facelift steckt, wollten wir vom Design Director himself wissen – von Brad Lacey. Hi Brad, als „Design Director Chuck Taylor“ weißt du ja besser als wir, dass du dich mit einer Ikone der Sneakergeschichte „angelegt“ hast. Andere Farben und Materialien gab es zu jeder Zeit, aber die Vulc Sohle war immer unantastbar. Warum die Veränderung? Der Chuck Taylor war schon immer ein besonderer Schuh. Und das liegt auch unter anderem daran, dass er für Menschen immer eine Art künstlerische Leinwand war, die man für sich interpretieren kann. Wir als Marke machen aber auch eine Evolution durch. Es ist ein logischer Schritt für uns, dass wir auch einer Ikone wie dem Chuck mal einen neuen Anstrich verpassen.
Was sind denn so die Fragen, mit denen man zum Beginn des Design-Prozesses konfrontiert ist? Das ist eigentlich jedes Mal eine andere Geschichte. Aber ganz gleich um was für ein Projekt es geht, es ist immer super wichtig, von der ersten Sekunde an selbstkritisch zu sein. Man muss das ursprüngliche Design respektieren und die Millionen und Abermillionen Fans dort draußen im Kopf haben, die das Original jeden Tag abfeiern. Es ist wirklich ein Balance-Akt, bei dem man das geniale Ausgangsmaterial zwar in Ehren hält, aber sich zugleich Raum schafft, etwas Neues zu entwerfen.
Ist das nicht ein bisschen so, als würde man das Coca-Cola Rezept verändern? Muss man an einem perfekten Schuh etwas updaten? Der Chuck Taylor All Star ist bei Converse natürlich nicht irgendein Modell, sondern Teil des Erbguts, wenn man so will. Als wir den Chuck Taylor Cup designt haben, ging es eher darum, eine neue Perspektive zu zeigen. Wir haben das alte Design an einen neuen Ort gebracht, ohne dessen Identität dabei zu opfern. Wir finden, dass das auch gelungen ist.
Andererseits schreiben wir das Jahr 2010 und eine Menge Firmen gehen genau den anderen Weg – sie nehmen ihre Klassiker und verpassen ihnen eine vulkanisierte Sohle. Warum habt ihr euch für die Cup Sohle entschieden? Wenn man so einen prägnanten Look hat, wie das beim Chuck nun mal ist, gibt es immer diese natürlich Neugierde, wie sich das Design in andere Konstruktionsarten übersetzt und wie man am Ende den ganzen Look & Feel verändert. Wir waren schon sehr aufgeregt und motiviert, auszutesten, wie die Design-Sprache des Chuck sich in diese etwas strukturiertere Konstruktionswelt übersetzen ließ.
» Wir haben das alte Design an einen neuen Ort gebracht, ohne dessen Identität dabei zu opfern.« [Brad Lacey, Design Director Converse Chuck Taylor]
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Was spricht aus modischer Sicht für den „neuen“ Chuck? Ob Sneaker oder klassische Anzugsschuhe, bei einem guten Paar Schuhe geht es auch darum, wie man sie trägt und dass sie im Laufe der Zeit ein Teil von dir werden. Ich denke jeder kennt irgendwen, der über fünf oder zehn Jahre dasselbe Paar Chucks getragen hat und mit diesem Schuh verschmolzen ist. Einer der Unterschiede zwischen dem Cup und dem Original ist die Tatsache, dass der Cup sich ein bisschen anders anfühlt. Es wird etwas einfacher sein, sie frisch und neu zu halten.
Die Cup Sohle ist schon ein fundamentaler Eingriff in den Look des Schuhs. Wie würdest du das als Designer beschreiben? Der fundamentale Unterschied, den ihr meint, bezieht sich darauf, dass wir den Vulc-Look eliminiert haben. Durch die neue Cup Sohle haben wir etwas Frisches und Modernes geschaffen, ohne das Original auf den Kopf zu stellen. Wir haben im Prinzip den Chuck auf seine einfachsten Zutaten reduziert und eine moderne Perspektive hinzugefügt – ein Klassiker mit Facelift sozusagen. Wer wird sich in den neuen Chuck verlieben? Ich denke jeder, der klare Design-Linien und einen etwas street-lastigeren Look mag, wird den Cup in sein Herz schließen. Dadurch, dass das Design ziemlich fresh ist und der Schuh ein anderes Volumen hat, entstehen einfach andere Gelegenheiten, den Schuh zu tragen. Die Attitude dahinter hat sich etwas gewandelt. Brad, vielen Dank für dieses Interview!
» Ich denke jeder kennt irgendwen, der über fünf oder zehn Jahre dasselbe Paar Chucks getragen hat und mit diesem Schuh verschmolzen ist.«
Fotos: Mert D端r端moglu (mertphoto.com)
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Creative Recreation, Cesario 2 Nike Dunk High AC France 3 Converse Chuck Taylor Cup 4 Asics Fabre
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Converse Star Player EV Mid Gourmet Quattro B Nike Air Zoom All Court adidas ObyO David Beckham Gazelle Vintage Mid Leather
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Element Halifax C1rca Hatchet Nike Air Zoom All Court DC Match WC S Lakai Howard Select Mid Crailtap
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1 Hub Marlon Grey 2 Sperry Bahama Chukka 3 Feiyue Delta Mid 4 DC Village Low 5 Etnies Plus 6 Pointer Hopkins 7 Vans Skate High Reissue 8 Alife Chuck Naval
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adidas Centennial Mid 2 Element MV3 3 Reebok ReeAmp Hi
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C1rca Select Scheme Djinns Classic Volcano adidas Stan Smith Fafi Lacoste Europa Keds Champion
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1 Keds Champion Reebok CL Venecourt 3 Keds Throwback 4 Keds Champion 5 DC Chelsae Zero
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Diesel Industry 1978 Eric Bailey x adidas “Wood Rich” Centennial Mid 3 adidas Artillery Mid 4 Puma Easy Wing Mashup
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Pointer Barajas Mid Djinns Laurence Boot C1rca Game High Boxfresh Swich Vans Chuck El Barco Etnies Plus Townsend Pointer A.J.S. adidas Ransom Valley Low adidas Stan Smith 80s TF
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Royal Elastics Etnies Plus Quentin Djinns Valley Boot Boxfresh Helm Sperry Chucka Lacoste Streda Hub Subway Diesel
Onitsuka Tiger Fall / Winter 2010
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Habitat Marius Syvanen 2 Hub Davis 3 Boxfresh Eavis 4 Emerica The Situation 5 Pro-Keds Royal Flash Mid 6 G16696 7 Kawasaki Player 8 Djinns Wunk 9 Djinns Classic Volcano 10 Vans Vault x Filson Era 11 Boxfresh Sparko
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Timberland Earthkeepers, newmarket chukka
Victoria Shoes
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Pointer A.J.S. Feiyue Delta Mid DC M‘S True Mid Etnies Plus Townsend Emerica Hsu Lakai Cairo Select
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Der kürzlich erschienene Fabre DC-S Retro von ASICS TIGER erinnert nicht nur durch den an den „fastbreak“ (TempogegenstoSS) angelehnten Seriennamen an Basketballgeschichte. Sowohl Design als auch Popularität gehen auf die damalige Zusammenarbeit mit NBA-AllStar Dave Cowens zurück. Mischa Krewer von Sneakerized wirft für uns einen Blick zurück. Text: Mischa Krewer (sneakerized.com) Illustration: Ollanski
Woran denkt ihr zuallererst wenn ihr ASICS TIGER hört? Japan? Tigerstripes? Laufschuhe – vielleicht noch Kill Bill? Setzt man sich mit der Herkunft der heute vom Dichter Juvenal inspirierten Marke auseinander, stößt man schnell auf die tiefe Verwurzelung im ProfiSport. „Orandum est ut sit mens sana in corpore sano“ bedeutet: „Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei“, was dann zum heutigen ASICS (Anima Sana in Corpore Sano) wurde. Outdoor ist ganz klar, die Positionierung im professionellen Laufschuhbereich. Der erste große Erfolg stellt sich 1951 ein, als der Boston Marathon von einem Athleten gewonnen wird, der TIGER-Laufschuhe trägt. Aber auch der Indoor-Bereich verzeichnet in Form des ersten ONITSUKABasketball-Schuhs einen spektakulären Durchbruch. Sohlenprofile mit SaugnapfFunktion, die für mehr Bodenkontakt sorgen – so etwas hatte die Welt bis dato noch nicht gesehen. Der Erfinder erinnert sich: „Es war Sommer und meine Mutter hatte einen japanischen Gurkensalat gemacht.
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Plötzlich sah ich darin etwas Schwarzes. ‚Was ist das?‘, fragte ich mich. Das schwarze Etwas war ein Tintenfisch-Fuß. Als ich die Saugnäpfe sah, fiel der Groschen.“ Mit dieser revolutionären Technologie ging es dann gen Indoor-Massensport: Anfang der 50er Jahre beginnt ONITSUKA TIGER, sich auf dem US-Markt zu etablieren. Einer der ersten Händler in den USA ist Phil Knight, der zuvor die Firma Blue Ribbon Sports gründete – heute bekannt als Nike. ONITSUKA TIGER sucht in dieser Zeit Markenbotschafter für ihre Produkte im Spitzensport aus allen Bereichen. Unter ihnen Dave Cowens. Cowens, auch genannt „Big Red“, von 1970 bis 1983 für seine Härte und Durchsetzungs fähigkeit bekannt, mehrfacher NBA All-Star, MVP und seit ’91 Mitglied der Basketball Hall of Fame. Gemeinsam mit ONITSUKA TIGER fließen seine Erfahrungen als Profibasketballer in die Entwicklung des FABRE ein (FABRE steht für Fastbreak, im Basketball ein Tempogegenstoß, schneller Konter). 1974 reist er nach Japan.
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Cowens sagte zur Arbeit mit ONITSUKA TIGER: „Well, I told them what I wanted. I was one of the first guys to modify a shoe. I didn’t want the extra bulk and weight of the high top. So I asked them to cut it down to a semi-high top. Inside, it had to be light, but it had to be able to keep your foot within the boundaries of the shoe.” Cowens reiste mit 500 Paar im Gepäck für sein Basketball Camp zurück in die USA. So entwickelte sich ab 1973bis 74, mit der Umbenennung zu ASICS TIGER im Jahr 1977, eine langjährige Tradition im Basketballbereich. Heute findet man die ASICS TIGER Basketballserie unter dem Oberbegriff FABRE. Der aktuelle FABRE DC-S Retro, basierend auf dem 74er Design, lässt die typischen Tigerstripes durch das Wild ledermaterial besonders gut zur Geltung kommen. Der rote Colorway kommt hier besonders gut. Auf die für die ’70er typische vulkanisierte Sohle wurde beim DC-S verzichtet. Erfahrungsgemäß eine gute Modifikation, da nach längerer & härterer Beanspruchung immer wieder die Knickkanten für Probleme sorgen. Der Schriftzug „TIGER“, auf der nach hinten höher werdenden Sohle, rundet das Gesamtpaket ab. Vielleicht gibt es ja demnächst eine Dave Cowens „Big Red“ Edition? Keep Sneakerized!
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Abo
Free Subscription Day! 12.08.2010 Unser Tag des kostenlosen JahresAbonnements. Tragt euch das Datum im Kalender ein, tippt ihn ins iPhone oder ritzt ihn euch ins Handgelenk. Ja, ihr habt richtig gehört, an diesem Tag verschenken wir Abonnements an unsere Leser. Umsonst, gratis, völlig kostenlos und frei von Kostenfallen. Die einzige Währung, die wir an diesem Tag von euch verlangen, sind Fotos. Fotos von euch und euren Sneakern in genau der Situation, in der ihr euch wohl fühlt. Das in eine Mail verpacken und abschicken an win@sneakers-magazine.com und schon gehört ihr zu den privilegierten Turnschuhträgern, die ihr Magazin frei Haus geliefert bekommen. Für alle anderen gilt das Formular hier unten – ausfüllen und für 19,90 Euro vier Mal im Jahr Sneakers im Briefkasten haben.
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Interview: Henrik Kürschner | Intro: Dirk Vogel
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NDEFEA TED Tokio X New Balance Trailbuster
Far East meets West: Die Story zur Kollabo
Tokios Stadtteil Harajuku gilt als Trendbarometer für Street-Fashion und Sneaker-Kultur. Wer auf der Takeshita-dori – der Modemeile für hippe Kids – aus der Masse herausragen will, muss schon die richtigen Marken tragen. Und wer das besondere Extra an Style und Exklusivität sucht, findet es über den Köpfen der Menge, im ersten Stock der Tokioter Filiale des Streetwear- und Sneaker-Stores UNDEFEATED.
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In einem Land, das westliche Konsumkultur nicht nur ohne weitere Fragen absorbiert, sondern förmlich anbetet, ist UNDEFEATED eine der Style-Kathedralen für Streetwear und Sneaker. Rund um die Filiale (eine von zwei in Japan) des ursprünglich in Los Angeles gestarteten Ladens hat sich eine enge Szene von Stammkunden und Supportern gebildet. Weiterhin unterhält die stilsicher platzierte Eigenmarke UNDFTD viele Connections zu japanischen Brands und Marken aus Übersee, vor allem im Schuhbereich. Das jüngste Kollabo-Projekt ist der geländetaugliche Trailbuster Schuh in Zusammenarbeit mit New Balance, sowie Stüssy und Hectic. Die vier Marken haben bereits mehrmals bei Schuhen in limitierten Auflagen zusammengearbeitet, zuletzt an einem New Balance MT580. Der neue Trailbuster – auf den ersten Blick ganz klar inspiriert von der Farbwahl des klassischen Air Jordan 1s – erschien am 29. April, pünktlich zum Auftakt der Nationalfeiertagswoche „Golden Week“ in Japan. „Urban Trail Style“ Das Ergebnis der 4-fachen Collabo ist ein straßenfähiger Old School Geländelaufschuh – nicht nur in Japan ist Outdoor zurzeit mehr als „hot“ auf dem Trendbarometer – mit vielen Details: Die Upper Section aus schwarzem Leder kontrastiert in zwei Farbvarianten (Rot oder Blau) mit der farbigen Laufsohle, sowie knalligen Farbakzenten an der Fußspitze und dem „N“-Logo an der Seite. UNDEFEATED nennt diese Kombination aus klassischen Sneaker-Farben
und Geländeschuh kurzerhand „Urban Trail Style.“ „Wir haben uns von einigen klassischen Basketballschuhen inspirieren lassen. Dabei war es interessant, die SneakerFarbkombinationen mit einem Schuh aus einer komplett anderen Kategorie zu verbinden“, sagt Blake Piper, Geschäftsführer von UNDEFEATED Tokio. Brücke zwischen den Kulturen In Seattle, USA geboren, kam Blake Piper im Jahr 2005 zum Studium nach Japan. Heute leitet er bei UNDEFEATED neben der Filiale auch die Zusammenarbeit mit Marken in Japan und Übersee. „Ich bin nach meinem Studium in Japan geblieben, weil ich mich mit dem Land verbunden fühlte und mehr über die Kultur lernen wollte. Japan ist komplett anders als der Westen. Auch nach fast sechs Jahren hier geht immer noch kein einziger Tag vorbei, ohne dass ich etwas komplett Neues und Unerwartetes sehe. Dagegen sieht der Rest der Welt schon eher langweilig aus“, sagt Blake. Für viele Sneaker-Enthusiasten und Brancheninsider ist Blake die erste Anlaufstelle in Tokio – einer Stadt, die sicher den ein oder anderen Kulturschock bereit hält. „Ich bin mittlerweile immun, da kann mich auf der Straße in Harajuku nichts mehr aus der Fassung bringen. Mir fällt das nur auf, wenn Besucher von außerhalb da sind. Die lachen sich dann über irgendwelche Little Bo Peep oder Schulmädchen-Outfits kaputt, ich merke das gar nicht mehr“, sagt Blake.
Als persönlichen Lieblings-Sneaker nennt Blake den Air Max 90 Infrared, sowie alle seine aktuellen Varianten und Spielarten mit neuen Details. Bei der Collabo mit New Balance zum Trailbuster runden ebenfalls kleine Feinheiten das Gesamtbild ab, etwa das UNDFTD-Logo auf der Lasche, oder die Logos aller vier Marken auf der bedruckten Innensohle. War es angesichts der Zeitverschiebung nach Japan schwierig – immerhin ist es dort acht Stunden später als im UNDFTD Headquarter in Los Angeles –, den CollaboSchuh umzusetzen? „Es ist schon schwierig, wenn man von der Zukunft aus arbeiten muss, aber Dank iChat klappt das wunderbar“, meint Blake. „Das Problem ist nur, dass die in L.A. schon langsam Feierabend machen, während ich gerade wach werde.“ Seit Launch am 29. April ist der UNDEFEATED Tokio X New Balance Trailbuster super angekommen. Einige Paar sind vereinzelt über Stüssy erhältlich, der Rest im ersten Stock bei UNDEFEATED Tokio – oder im Internet. Laden: Undefeated Tokyo 2F Houseton B.L.D.G 4-28-2 Jingumae Shibuya-ku Tokyo, JP 150 0001 www.undftd.jp
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The Trailbuster – Stussy x HECTIC x UNDFTD x New Balance In den Neunzigern war schon alles wieder gut, denn Neon, Schulterpolster und Dreiecke lagen hinter uns und auch die Leute, die Schuhe designten, waren langsam wieder zur Besinnung gekommen. Der New Balance Trailbuster, einer der Klassiker aus dieser Zeit, kommt jetzt in einer "Hectic x Stüssy x Undefeated" Colorway Version. Während die Farbvariante nichts wirklich Neues bringt, zwei klassische Jordan Colorways, sind die Materialien diesmal durchweg premium. Premium Leder, top Verarbeitung und im Zusammenspiel mit den Farben und den Namen der Firmen kann wieder mal nur alles gut gehen. Leider bis jetzt nur in Japan, aber selbst das ist ja nur ein paar Flugstunden weg – und Reisen bildet ja bekanntlich.
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Text: Henrik Kürschner
Collabo of the issue
Store Profile
Firmament Aus dem Wohnhaus ins Herz der City Ein Auge für cleane Designs und Marken mit Substanz haben Jörg Haas und André Storvoll vom Firmament Store schon lange bewiesen. Nach einigen Jahren als Geheimtipp in einer Wohnung in der Schröderstraße bringen die beiden Geschäftspartner ihre Kollektionen aus Japan, USA und auch Europa nun im Herzen der City an den Mann. Am 12. Mai eröffnete FIRMAMENT seine neue Location im Szenebezirk Berlin Mitte, feierlich mit dem Innovation Showcase von Nike Stadium, featuring Apparat & Phon.O + Pfadfinderei. Interview: Henrik Kürschner & Holger von Krosigk | Fotos: Jörg Haas
In der Linienstrasse 40 strahlen jetzt ausgewählte Marken dank der klar gehaltenen Inneneinrichtung – für Design und Produktion verantwortlich waren das Büro ErenlerBauer und Dirk Bonn – in neuem Glanz. Schon der alte Laden war eine Institution – und unter anderem Schauplatz einer fortlaufenden Foto-Portraitserie mit internationalen Szene-Ikonen; den Anfang machten Vice-Redakteur Andreas Richter und Acronym-Designer Errolson Hugh. Über den Launch sprach SNEAKERS mit Jörg Haas, Firmament-Gründer und Initiator des Online-Magazins Beinghunted.com.
Wie würdest du sagen, hat sich der Einzelhandel im letzten Jahrzehnt verändert? Die Innenstädte werden dominiert von Ketten. Viele kleinere Geschäfte sind in den letzten Jahren eingegangen, was ich sehr schade finde. Aber die Nachfrage bestimmt das Angebot; wenn der Konsument nur billig, billig, billig möchte, bekommt er das auch. Wir bemerken aber auch, dass es eine Gegenentwicklung gibt, dass Kunden wieder mehr auf Wertigkeit achten. Läden, die sich auf derartige Produkte spezialisieren, finden auch wieder ihr Publikum. Und wenn nicht vor Ort, dann eben online. Was macht der Kunde im Jahr 2010 anders als der Kunde aus dem Jahr 2000? Viele Kunden werden überschwemmt von Informationen – teilweise nützliche, aber auch überflüssige. Manche kommen in den Laden, die eigentlich nichts kaufen wollen, sondern nur um sich zu unterhalten und mit ihrem Wissen zu glänzen. Gut informierte Kunden sind natürlich aber auch eine Wonne, weil man auf einem guten Level über Produkte sprechen kann. Wir hatten schon Leute, die erst bei The-Glade online Produkte ausgewählt hatten, um sich dann im Laden noch spezifischer beraten zu lassen. Das macht Spaß. Streetwear ist heute in der Haute Couture angekommen. Wie stehst du dazu und sollte man das ernst nehmen? Kategoriendenken ist überholt. Die Marken machen, worauf sie Lust haben und das ist auch gut so. Wenn es nicht gut ist, dann wird das Feedback vom Konsumenten auch entsprechend ausfallen ... Preislich sind bei Euch ja auch Artikel im Shop, die fast vierstellig angesetzt sind. Was für Konsumentengruppen sprecht Ihr damit und insgesamt an? Unser Sortiment ist sehr weit gefächert. Wir haben 2,50 EUR Anstecker, aber eben auch die Gore-Tex Jacke für 1.200,- EUR. Dementsprechend sind auch unsere Kunden recht unterschiedlich, was Alter und Einkommen angeht. Es gibt die Leute, die vielleicht ein halbes Jahr auf ein teures Paar Schuhe gespart haben und auch andere, die eine Kaws Figur mal eben so nebenbei für fast 5.000,EUR mitnehmen. Ich denke, dass alle unsere Kunden eine hohe Wertschätzung der Produkte, die sie bei uns kaufen, auszeichnet. Die Einzelhändler im Streetwear- und Sneakerbereich sind in Berlin bereits sehr zahlreich. Wie passt Ihr dazu? Wir waren bisher ja mehr oder weniger „außen vor“. Durch unser Portfolio unterscheiden wir uns sicher von den anderen Läden und machen uns keine Konkurrenz. Und weil wir viele Marken führen, die wir in Deutschland ja exklusiv haben. Also, wenn neben uns zwei Läden aufmachen würden, die Stone Island Shadow oder Arc‘teryx Veilance verkaufen würden, wäre das Unsinn. Das wissen die Marken aber auch. Ansonsten sind wir überzeugt, dass sich Berlin (Mitte) immer mehr belebt, was sicher gut ist für alle von uns.
Du bist ja auch Mitte 30, was sind Deine Wurzeln und wie bist du mit Streetwear und Sneakerism in Kontakt gekommen? Graffiti hat mich seit 1985 in den Bann gezogen, da war ich mit meinem Bruder in New York – nicht alleine, sondern mit unserer Tante – und habe auch das Buch „Subway Art“ geschenkt bekommen. Dann kam ein bisschen Skaten dazu und die ersten Schuhe, die ich damals immer haben wollte, waren Airwalk Protoypes. Stüssy hat mir dann quasi den Rest gegeben. Ich weiß noch, wie wir hier in Berlin auf Klassenfahrt waren und ich beim [ersten Skateshop der Stadt] California [Sports] die Stüssy Tribe Jacken gesehen habe. Die ich mir natürlich nicht leisten konnte. Die nächsten Jahre habe ich dann damit verbracht, Zeug haben zu wollen und zu finden. Was ohne Internet nicht so einfach war. Da musste man schon selbst nach London fliegen (um immer enttäuscht zu werden). Und wie passen Beinghunted und der Handel in diese Entwicklung? Beinghunted war mein Ventil, über diese Sachen zu schreiben und The-Glade / Firmament eine Art Therapie. Ich freue mich immer noch über „Sachen“, aber zum Teil auch mehr darüber, die dann auch wieder an den Mann zu bringen. Welche Werte siehst Du bei den Marken in der Zukunft stark und warum? In Zukunft zählt auf jeden Fall Kreativität, Geradlinigkeit, Flexibilität, Wissen und Spaß und Liebe an der – und für die – Sache(n). Was wird sich deiner Meinung nach bald alles verändert? Das Konsumverhalten wird sich sicher verändern. Wir haben alle zu viel „Zeug“! Weniger ist mehr, also weniger kaufen, besser und wertiger kaufen ...
FIRMAMENT Linienstrasse 40 10119 Berlin Öffnungszeiten Mon. – Sa.: 12:00 – 20:00 >> Website: www.am-firmament.com << Online-Store www.the-glade.com Marken: Acronym, Arcteryx Veilance, Billionaire Boys Club, Firmament,Gitman Vintage, Head Porter, Head Porter Plus, Ice Cream, Living Mutants, Medicom, Nike Sportswear, Nike Stadium, Original Fake, Sophnet, Stone Island Shadow, Stussy, Supreme, Uniform Experiment, Visvim, Wings and Horns, Wtaps
Welche Motivation steckt hinter dem Umzug und was soll der neue Laden anders machen als der alte? Das alte Firmament lag ja in einem Wohngebiet, in einem Wohnhaus, im 1. Obergeschoss – mit Klingel und Kamera. Wenn man also am Samstag hier in Mitte einkaufen war, musste man immer so 20 bis 30 Minuten einplanen und konnte nicht mal eben so vorbeischauen. Das ändert sich natürlich jetzt, da wir zentraler liegen. Wir sind auch präsenter als Laden, vorher wurden wir manchmal sogar gefragt, ob Firmament ein Showroom sei, oder „auch“ ein Geschäft. 72
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Kick Heads
M: Hey Tom und Hector, wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? H: Ich war damals bei Puma im DesignCamp in Deutschland und der Creative Director, den ich beim Vorstellungsgespräch kennen gelernt hatte, setzte uns beide in Verbindung, damit wir uns unbekannterweise am Flughafen treffen. T: Ich war sozusagen Hectors “meet & greet” (lacht). M: Tom, was dachtest du, als du ihn sahst? T: Hmmm … keine Ahnung! H: HOT! (beide müssen laut lachen) M: Hast du ihn gleich als potenziellen Freund angesehen? H: Nicht so wirklich, das mit der Freundschaft musste noch geklärt werden. T: Ich kannte Leute, die mit Hector schon zusammengearbeitet hatten, also war der Gossip ihm schon vorausgeeilt. Und am Ende war er tatsächlich genauso schlimm wie in den Beschreibungen! M: Und was habt ihr in eurer Zeit vor Footsoldiers gemacht? T: Ich habe Produktdesign studiert. 2003 bin ich ein Jahr nach Australien und Asien gereist und als ich zurückkam, fing ich im Puma Store in London an. Dort merkte ich dann, wie viel mir Schuhe wirklich bedeuteten. Infolgedessen kontaktierte ich den Head of Footwear Design für Puma in London und ging ihm jede Woche auf die Nerven, bis er mir endlich ein Praktikum anbot. Und dann blieb ich einfach dort. M: Du hast direkt einen Job bekommen, oder wie?
T: Zuerst auf Freelance Basis, aber dann war ich bei Puma in Boston und als ich zurückkam, boten sie mir eine Stelle als Designer an. M: Und du, Hector? Was hast du vor Puma gemacht? H: Ich wurde in eine traditionelle Schuhmacher-Familie in Nordspanien hineingeboren. Mit 17 zog ich dann nach London und entschied mich, Footwear Design zu studieren. Dann kam ein Praktikum in Fernost, bei dem ich ein paar Kollektionen für einige Firmen designen durfte und den Produktionsprozess von Sportschuhen genauer kennenlernte. Seither habe ich für FCUK und Ben Sherman in London gearbeitet und hatte in der Zeit vor Puma noch das Vergnügen, für eine kleine amerikanische Company mit Sitz in Barcelona eine Kollektion zu designen. M: Und wann kam die Entscheidung, zusammen eine Firma zu gründen? H: Wir verließen Puma 2009 und zu dem Zeitpunkt war uns bewusst, dass die Zeit für den „next step“ gekommen war. Wir wollten es auf jeden Fall ausprobieren und herausfinden, ob so etwas klappen kann. M: Wer von euch kam eigentlich auf den Namen „The Footsoldiers”? T: Wir hatten etliche Namen durch und irgendwann poppte eben „The Footsoldiers” hoch. Es hat diesen militärischen Beigeschmack, aber darum geht es gar nicht. Ein Footsoldier ist in einem hierarchischen System einfach die Person, die die ganze harte Arbeit macht.
„ ich wurde in eine traditionelle schuhmacherfamilie in nordspanien hineingeboren.“
Text und Fotos: Matylda Krzkowski
chuhdesigner haben viele Dinge gemeinsam – angefangen von einer gewissen Stilsicherheit bis hin zu einem ziemlich vollen Schuhregal. Nur eines sind die wenigsten: ihr eigener Chef. Bei Hector und Tom von „the footsoldiers“ hat der Schritt in die Selbständigkeit aber bestens funktioniert, denn vor fünf Monaten haben sich die beiden mit ihrer Footwear Consulting Company auf eigene Füße gestellt. Die befreundete Journalistin Maztylda Krzykowski hat die beiden Lederjacken tragenden Wahl-Zwillinge an ihrem Arbeitsplatz besucht – und anschließend bei einem Milchshake im Auto vor dem Doughnut-store ein bisschen ausgefragt.
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Kick Heads
Kick Heads
H: Genau, das sind die Leute, die alles am Laufen halten. Daneben gibt es natürlich auch dieses Wortspiel mit „foot“ und „sole“, was sich schön auf Schuhe übertragen lässt. M: Und wie laufen die Geschäfte bislang? Ihr seid ja noch eine ganz junge Firma … T: Um ehrlich zu sein, unser eigentlicher Plan bestand darin, unsere ganzen Freunde und Kollegen zu kontaktieren und so durchzustarten. Darüber hinaus hatten ein paar für uns sehr wichtige Leute von uns gehört und wollten mit uns zusammenarbeiten – so ist das alles ins Rollen gekommen. H: Die ganze Schuhindustrie ist schon eine ziemlich keine Welt, vor allem in London. Wir haben in unserer Zeit bei Puma einfach ein sehr großes Netzwerk aufgebaut. Wir haben einen guten Ruf und deshalb war es vergleichsweise einfach, Geschäftskontakte aufzubauen. M:Und wo arbeitet ihr? Teilt ihr euch ein Büro oder wie kann man sich das vorstellen? H: Wir sind Nomaden und arbeiten an den unterschiedlichsten Orten. Manchmal auch einfach von Zuhause … T: … zu gewissen Zeiten auch im Büro unserer Kunden. Allgemein leben wir unser Leben am Laptop und im Internet. Hector ist zum Beispiel nächste Woche wieder in Fernost und ich in London. Wir sind schon ziemlich auf Skype angewiesen, um in Kontakt zu bleiben. M: Was für Projekte stehen denn derzeit an? Irgendwelche Brands, die man nennen darf ? T: Wir machen gerade ein paar Sachen für Fila. Die Marke hat eine lange Historie in dem Bereich, aber steht momentan nicht so gut da wie früher. Wir hoffen, dass wir sie wieder dahin bewegen können, wo sie hingehören. H: Wir sind auch dabei, die erste SchuhKollektion für eine traditionelle amerikanische Kleidungsmarke zu designen. Die Firma gibt es seit über 100 Jahren. Einige der Marken, für die wir arbeiten, sind nicht so etabliert und haben nicht die nötigen Strukturen, um alles selbst zu machen, daher müssen sie das Design outsourcen. Auf die Art und Weise können wir sehr intensiv mit ihnen zusammenarbeiten und auch in anderen Bereichen tätig sein – im Verpackungsdesign oder in der Grafik zum Beispiel.
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M: Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ein eigenes Sneaker-Label an den Start zu bringen? T: Das würde ich schon super gerne machen, aber ich denke, dass wir davor noch einiges zu lernen haben. M: Als Footwear Designer, was ist euer Lieblingsschuh? H: Air Max 90. T: Air Max 180. Einfach nur um Hectors Antwort zu verdoppeln. Aber mal im Ernst, ich liebe diesen Schuh. M: Und von eigenen Designs? H: Die Frage kann ich nicht beantworten. Ich bin nie zu 100 % mit meinen Designs zufrieden, weil ich immer irgendwo verbesserungswürdige Punkte finde. T: Ich hätte eins, mit dem ich schon ziemlich glücklich bin. Ich habe für Puma einen Schuh namens „Ribcage“ entworfen. Es war ziemlich komplex, den Schuh in Produktion zu bekommen und hat mich eine Menge Arbeit gekostet. Aber genau wie Hector sagt, man schaut seine ganzen Sachen an und findet immer noch Schwachstellen. M: Wie viele Schuhe hast du in deiner eigenen Sammlung? T: Ich glaube, das ist mittlerweile im dreistelligen Bereich. Aber ich wechsel meine Schuhe nicht jeden Tag. Normalerweise hänge ich an einem Paar und trage es so lange, bis es mich langweilt. M: Wie ist das bei dir, Hector? H: Ja, ich bin halt jedes Jahr umgezogen, was mich gezwungen hat, einige Schuhe wegzuwerfen. Ich habe vielleicht 50 Paar insgesamt. Und bei mir ist es genau wie bei Tom, ich habe ein Lieblingspaar, das ich bis zum bitteren Ende trage. Und wenn das Ende kommt, sind die Schuhe reif für die Mülltonne. T: Wir haben beide ein Paar schwarze Puma Clydes und es sieht etwas bescheuert aus, wenn wir an manchen Tagen mit denselben Schuhen zu einem Meeting gehen. Dann sehen wir wie uniformierte Zwillinge aus. H: Das Ding ist, dass dir in unserer Industrie natürlich alle zuerst auf die Füße schauen. M: Hector, was ist Toms Stärke, wenn es um Schuhdesign geht? H: Er hat einen sehr technischen Ansatz, verdammt gute Computer Skills und kann deshalb sehr gut rendern. Mit Materialien und Formen kennt er sich bestens aus und er ist gut beim Beschaffen von Lieferanten.
T: Hector hat ein Diplom in Scheiße erzählen (lacht). Nein, mal im Ernst, Hector kennt sich bei Schuhen einfach unglaublich gut aus. Er hat mit 13 in der Schuhmanufaktur seines Vaters schön Kinderarbeit geleistet. Er kennt den ganzen Produktionsprozess einfach perfekt. Und er kann gut mit Menschen. M: Hectors bester Move, wenn es ums Geschäftliche geht? T: Das war auf jeden Fall der Tanz-Move in diesem schwedischen Club – ich nenn’ ihn den „double stiff leg!“ (lacht). Er ist einfach förmlich im Vibrationsalarm über die Tanzfläche geschwebt, ohne seine Beine zu bewegen. DAS war definitiv der beste Move in unserer Partnerschaft. H: Den werde ich sehr wahrscheinlich auch in meinem ganzen Leben nicht mehr hinbekommen. M: Lasst uns über die Zukunft sprechen – was ist die größte Herausforderung für die Footwear Industrie in den nächsten Jahren? T: Das Ding bei Schuhen ist, Menschen werden sie immer brauchen. H: Hammer Statement! Würdest du mir das schriftlich geben? (beide lachen). Was ich noch beobachtet habe, ist, dass Leute sich individueller fühlen, wenn sie keine großen Logos tragen. Und daher sehen wir eine Menge kleinerer neuer Marken, weil die Menschen sich nach etwas Originellem sehnen. M: Habt ihr zum Schluss noch einen Tipp für Leute, die gerne Schuhdesigner werden möchten? T: Tut es nicht – es gibt schon viel zu viele von uns! www.thefootsoldiers.com
„ Air Max 180. Einfach nur um Hectors Antwort zu verdoppeln.“ SNEAKERS 3/2010
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K Text: Kai Frischemeier Fotos: Phillip Himburg
aum eine Marke ist so eng mit einer bestimmten Ära verbunden wie die ROOS mit den 80er Jahren. Wer diese Zeit miterlebt hat, erinnert sich an Beides – an Slam Dunk und Co. und an die eigene Kindheit. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen – let’s go back to the ROOS.
Einen überaus relevanten Part in der glücklicherweise vorherrschenden Sneakershysterie spielt ganz offensichtlich die Nostalgie. Auf ihr fußt die fast wehmütige Hinwendung zu „alten” Modellen – das Erinnern längst vergangener Tage und der Ursprünge verschiedener, liebgewonnener Schuhe. Der nostalgischen Ausrichtung scheint auch immer ein ausgeprägter Kummer beizuwohnen. Trauer um die alte Zeit, welche verstrich und manchen Sneaker in Vergessenheit geraten ließ. Und das obwohl er doch etlichen aktuellen Modellen in Bezug auf Schönheit und Qualität potentiell weit überlegen zu sein scheint … Die ROOS-Dekade Nicht viele Sneakers, die sich auf heutigen on- und offline Marktplätzen anbieten, können auf eine ähnlich abwechslungsreiche Historie zurückblicken wie die Funktionskicks von ROOS. 1979 im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois geboren, entwickelten sie sich, nicht zuletzt durch den innovativen Mehrwert „SchlüsselUnterbringungsmöglichkeit“ („Shoes with Pockets“), zum Verkaufsschlager im Running-Segment. Es folgten Basketball-Sneaker und wegweisende Dämpfungssysteme. Das Sponsoring von Sporthelden wie Clyde Drexler und Walter Payton bescherte den ROOS eine ungeteilte Aufmerksamkeit von Medien und Konsumenten. Überdies war der Style der SuperShoes aus den 80ern von maßgeblich prägendem Charakter. Die 90er hingegen stellten für die ROOS einen weniger erfolgreichen Abschnitt ihrer Entwicklungsgeschichte dar. Welche marketing- und oder produktionstechnischen Probleme ausschlaggebend für ein Agieren im Hintergrund der Sneakerbühnen dieser Welt gewesen sein mögen, lassen sich heute nur schwer rekonstruieren. Die Folge dieser Entwicklung war jedoch eindeutig: der gemeine SuperShoes-Träger wurde zur Ausnahmeerscheinung. Aufgrund der gefühlt gänzlichen Abwesenheit der ROOS im Sneakerbiz der letzten 20 Jahre, scheint die Erinnerungsfähigkeit an deren Glanzzeit, an die glorreichen 80er, umso stärker ausgeprägt zu sein – vorausgesetzt, man hat die Zeit miterlebt.
» Also damals waren ich und meine KangaROOS unzertrennlich, da passte kein Typ dazwischen.«
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2010: Back in Biz Eine Reanimation erfolgte hinsichtlich zweier Heritage-Lines der ROOS, genannt Red und Black, welche ausschließlich Modelle ihrer „hochkonjunkturellen“ Phase, vornehmlich der 1980er Jahre, featuren. Nachdem die ROOS auf Europas Sneaker-Convention Nummer 1, der SNEAKERNESS, präsentiert wurden, beginnt auch der Kern der Szene, die Marke wieder als „back in business“ anzuerkennen, wobei dies auch für viele Jüngere bedeutet, sich einer vollkommen neuen Marke anzunähern. Diese werden allerdings von ihren älteren Mentoren mit vielen Geschichten und Erinnerungen gefüttert, die ihnen die Historie der einzigartigen „Shoes with Pockets“ näher bringen. Wie genau die ROOS-talgie aussieht, wollten wir von ein paar Leuten wissen, die die Zeit miterlebt haben. Das Ergebnis unserer kleinen Straßenumfrage seht ihr hier: 3
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1 1 Adele Dilthey, 27, Inhaberin „Kaffee & Kuchen“ in Köln (www.kaffeeundkuchen.net) „Also damals waren ich und meine KangaROOS unzertrennlich, da passte kein Typ dazwischen. Es sei denn, er hatte auch welche. Heute bin ich da nicht mehr ganz so streng!“ 2 Sebastian Pohle, 31, Sound-Designer Audiopohle und Gründungsmitglied vom Yeah Right DJ-Team (www.audiopohle.de & www.myspace.com/yeahrightdjteam) „Damals waren die ROOS reine Objekte der Begierde auf dem Schul hof, leider konnte ich mir nie welche leisten. Jetzt hab‘ ich die Kohle und jetzt gibt‘s die wieder ... perfektes Timing, würde ich sagen!“ 3 Daniel Pusch, 37, Unternehmensberater „Kangaroos waren meine erste Affäre außerhalb meiner Langzeitbeziehung adidas. Das war so ungefähr 1985. Meine ersten ROOS waren weiße Basketball-Shoes mit rotem Kangaroo. Seitdem bin ich noch einige weitere Male untreu geworden!“
Die weibliche Seite des Sneakerwahns gibt es bald auch in Buchform. Wir haben bei der Autorin Lori Lobenstine, die auch hinter femalesneakerfiend.com steckt, nachgefragt. Einen Schuhtick schreibt man eigentlich vor allem Frauen zu. Dass aber die meisten Checker, Sammler und Nerds, denen man in den Medien begegnet, fast ausschließlich männlich sind, könnte zwei Gründe haben: Entweder sind es tatsächlich nur Männer, oder aber wir kriegen von all dem weiblichen Sneakerwahn einfach nichts mit. Damit sich daran schon mal etwas ändert, betreibt Lori Lobenstine die Seite femalesneakerfiend.com. Nun folgt das Buch „Girls Got Kicks“, für das sich die gute Lori mit der Fotografin Amanda Lopez zusammengetan hat. Ihre Suche nach einem Verlag konnten wir lange genug unterbrechen, um ihr ein paar Fragen zu „Girls Got Kicks“ zu stellen. Lori, Du und Amanda, ihr seid ja mittlerweile ein eingespieltes Team. Wie habt ihr euch eigentlich für das Projekt überhaupt zusammengefunden? Ich kenne einige Leute aus ihrem Bekanntenkreis und die hatten mir viel von ihr und über ihre Arbeit erzählt. Als ich dann irgendwann einen Blick auf ihre Fotos werfen konnte, merkte ich, wie gut sie Persönlichkeiten und Orte in ihren Bildern festhalten kann. Ich wusste genau, dass sie die perfekte Fotografin für das Buch sein würde. Sie hat diese Gabe, Menschen entspannen zu lassen und ihre Leidenschaft einzufangen. Die Website femalesneakerfiend.com betreibst du aber alleine, oder? Ist das Buch so etwas wie die gedruckte Form der Seite? Ja, die Website mache ich schon seit vier Jahren und die Idee für das Buch entstand auch schon in der Anfangszeit. Ich bekam damals so viel Feedback aus der ganzen Welt, dass ich es kaum glauben konnte. Durch die ganzen E-Mails bekam ich zu spüren, dass es eine riesige Community von Sneakersammlerinnen gibt. Und die Geschichten dahinter sind mindestens so breit gefächert wie die Sneaker selbst. Ist der Ansatz dabei vielleicht auch ein kleines bisschen feministisch? Naja, ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde, aber zumindest geht es mir nicht einfach nur um die Liebe zu Schuhen. Die Geschichte gibt es ja überall. Ich will auch, dass Girls Got Kicks eine Aussage ist – über Frauen, die ihre Laces schnüren und mit alten Klischees brechen. „Don’t sleep on the ladies“, das ist ja auch unser Motto auf der Website. Und warum gibt es so wenige Frauen in der Szene? Oder gibt es sie und wir wissen nur zu wenig davon?
Das ist eine interessante Frage. Ohne Zweifel, es gibt schon viel mehr Männer als Frauen. Aber ich würde nicht sagen, dass es wenige sind. Über die Gründe habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Meine Theorie geht eigentlich in zwei Richtungen. Zum einen sammeln viele Frauen Sneaker, aber wissen gar nichts von dem ganzen Hype dort draußen. Zum anderen fühlen sie sich von den schon sehr männerdominierten Internetseiten abgeschreckt. Manche sammeln einfach nur für sich und sind dann total überrascht, wenn sie meine Seite entdecken. Von wegen, „oh es gibt ja noch mehr von meiner Sorte!“ oder wie? Ja, ganz genau. Hast du bei den ganzen Frauen Parallelen feststellen können? Gibt es so etwas wie ein „Sammler-Gen“? Auf jeden Fall! Sammler sind Sammler und die Ähnlichkeiten haben nicht nur etwas mit Sneakern zu tun. Das ist ähnlich wie bei Leuten, die Briefmarken, Bücher oder sonstwas für Dinge sammlen. All diese Leute sind sehr detailverliebt, und genau wie ein Büchersammler den Tippfehler auf Seite 147 im Originalbuch kennt, kann ein Sneakerhead eben das OG Paar von den Retros unterscheiden. Wie sieht’s mit dem Respekt vonseiten der Männer aus? Das wird immer besser, muss ich sagen. Ich habe viele Typen getroffen, die sich verbunden fühlen und die Mädels sehr respektieren. Meistens ist es so, dass die Girls, die sich auskennen und wirklich etwas WISSEN, also nicht nur jedem Blog hinterherlaufen, auch respektiert werden. Was war das größte Problem bei der Arbeit an diesem Buch? Eigentlich hat alles super viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt dabei. Momentan wissen wir noch nicht, ob wir einen normalen Verlag angehen oder das Buch einfach selbst veröffentlichen sollen. Aber mal sehen. Es ist eine große Herausforderung, weil es für uns beide das erste Buch ist. Weitere Pläne? Wir würden gerne die internationale Szene mit einbinden, auch wenn unser Reisebudget etwas begrenzt ist. Momentan fragen wir alle Sammlerinnen, die wir nicht besuchen können nach Fotos. Schickt uns einfach welche an: photoshoot@femalesneakerfiend.com!
Buchstabe trifft Foto; Lori Lobenstine & Amanda Lopez Links: eine der vielen Sammlerinnen aus Girls Gots Kicks – Jovon Eldridge, representing the Philly Area 80
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Interview: Holger von Krosigk Fotos: Amanda Lopez
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Puma Dallas Re-Issue 2010
Foto: Hanon
Text: Holger von Krosigk Archiv & Knowledge: Bernhard Glimm
nfang 2010 kamen die ersten Gerüchte über ein einen bevorstehenden ReRelease des Puma Dallas in Umlauf. Die Erwartungen der Vintage-Mafia waren hoch, denn immerhin sprechen wir hier von einer der Perle aus dem Puma Archiv. Es ging nicht um irgendeinen Schuh, sondern um den Dallas – nicht ganz so bekannt wie der Clyde, dafür aber ebenso minimalistisch und geschichtsträchtig. Meistens zugleich mit der B-Boy Community der 80er Jahre und der Casual-Szene Nordenglands in Verbindung gebracht, spielt er als Kultobjekt in einer Liga mit Klassikern wie dem Stan Smith. Und als der Retro dann im März 2010 zum ersten Mal vorgestellt wurde, war das Geschrei unter Sammlern groß. Die größten „Checker“ konnten ihren Augen nicht trauen. DAS sollte ein Dallas sein? Dass er tatsächlich einer ist – ein sehr gelungener sogar, und wieso ganz England mit einem anderen rechnete, erzählen die nun folgenden Zeilen. Enttäuschungen kennt man nur zu gut von „Re-Issues“. Meistens liegt das an vielen Ungenauigkeiten und veränderten Details, die jede kurz aufgeflammte Nostalgie schon im Keim erstickt. Doch hier sprechen wir nicht von Ungenauigkeit, sondern von einem völlig anderen Schuh. Für viele Kenner war es, als hätte man einen Apfel bestellt und eine Birne bekommen. Die Internetseite „Crooked Tongues“ reagierte erwartungsgemäß geschockt: “Someone should‘ve got Bennett Martin on the blower, because this is like being promised a Clyde and getting a Sky Hi instead.” Und besagter Bennett Martin, einer der renommiertesten PumaSammler der Welt, war selbst verblüfft, dass diese Version kam. Schon in einem Sneakerfreaker-Interview aus dem Jahr 2008 hatte er sich bereits explizit eine Neuauflage des Dallas gewünscht. Und nun erschien ein völlig anderer Schuh. Tatsächlich gab es zwei Versionen des Dallas. Einer – der bekanntere der beiden – erschien zwischen 1981 und 1982 und kam später auch als „Udo Lattek“ Version auf den Markt. Das markante Feature waren die „D-Ring-Ösen“, die markante Umrandung der Toe-Box und die flache Zunge. Der „andere“ Dallas erinnert in seiner Form vielmehr an einen Diadora Elite (Björn Borg Signature).
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Der eine war ein Trainings-Freizeitschuh, ähnlich wie damals Trimm Trabs oder Forrest Hills. Der andere ein stylisher Basketball-Schuh für Freizeitsportler, günstig im Preis. Dass dessen Neuauflage sehr gelungen war, mussten später auch VintageNerds zugeben. Und zur ersten Auslieferung in England gab es noch einen schicken Schuhspanner aus Zedernholz. Aber es war die unbekanntere und etwas frühere Version. Doch warum die verschiedenen Modelle und warum war die Enttäuschung so groß? „A sureshot went off target“ Die Erwartungen waren unter anderem deswegen so hoch, weil viele Sammler mit dem Dallas aufgewachsen waren. Allerdings wuchsen damals nicht alle Menschen mit denselben Modellen auf, vor allem dann nicht, wenn man sich auf der anderen Seite des Atlantiks befand. Genau wie beim Samba, dessen Abweichungen in den einzelnen Ländern wir in der letzten Ausgabe beleuchten, gab es auch hier fundamentale Unterschiede. Der frühere Dallas wurde vor allem in den USA verkauft. Zum Kultobjekt in Europa wurde der andere, vor allem durch seine enorme Popularität in England, wo er – genau wie der Stan Smith – zum Teil der „Casual Culture“ wurde. Selbst hardcore Puma-Experten wie „Kerso“ aus England, der sein erstes Paar Dallas 1984 kaufte und einst sogar Puma selbst beim Re-Release des Vilas GV mit einem Schuh aus seinem Archiv auf die Sprünge helfen musste, war zunächst verblüfft: „The Puma Dallas that are being re-issued is not a model I have ever seen before. My knowledge of the Dallas – or Udo Lattek of course – is based on the one you (Bernhard Glimm, Anmerkung der Red.) know.” Später bestätigt aber auch Kerso, dass der neue Dallas einem früheren Modell nachempfunden wurde.
»DOch warum die verschiedenen Modelle und warum war die Enttäuschung so groSS?« SNEAKERS 3/2010
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80s Casual Culture Wenn Crooked Tongues schreibt “it feels like a sureshot went off target”, spricht das nur für die ungeheure Beliebtheit des Schuhs, die man wiederum über die Casual Culture erklären kann. Deren Ursprünge liegen im England der späten 70er Jahren und sie geht letztlich auf die Mod-Kultur der 60er zurück. Viele Hooligans fingen in den 70ern an, Sportswear oder Designerlabel zu tragen, um der Polizei nicht so stark ins Auge zu fallen. Vereinsfarben waren tabu, denn ohne sie kam man leichter in Pubs oder ins gegnerische Fanlager. Musikalisch verbuchte man die Casuals im Ska, bei Oi! oder im Mod Revival. Mode spielte dabei schon immer eine Rolle; Fashion war Teil der Tribüne und so wurde auch der Begriff „Terrace Culture“ geprägt. Vorreiter war der FC Liverpool, dessen Fans sich 1977 mit teurer Designermode eindeckten, als sie ihren Verein zum Viertelfinale des UEFA Cup gegen St. Etienne begleiteten – wobei „eindecken“ eher mit Plündern als mit Einkaufen einherging. Die Polizei in England hatte immer noch Skins in Dr. Martens im Visier, in Wahrheit trugen die Fans italienische und französische Labels. So entstand eine urplötzliche Nachfrage nach Lacoste Polohemden oder adidas Trainers. Die Kleidungslabel der Stunde waren Fruit of the Loom, Fila, Sergio Tacchini, Ralph Lauren, Henri Lloyd, CP Company, Ben Sherman, Stone Island, Fred Perry, Lacoste oder Slazenger. Auch Puma – und somit auch der Dallas – war Teil dieser Kultur.
Diese Subkultur, beziehungsweise deren Mode, wurde in den USA adaptiert. Zuerst kamen die Casuals aus Liverpool, dann die B-Boys aus NYC. Wenn Notorious B.I.G. im Film „Notorious“ Anfang der 80er Jahre Sergio Tacchini trägt, mag es eine Hommage an die B-Boy und Graffiti-Szene sein, letztendlich führt uns das Fashion Statement aber vielmehr nach Liverpool und zur Casual Culture. Die Popularität des Dallas ist daher auch und vor allem europäisch im Ursprung. Dass so viele Engländer mit dem auch als Lattek bekannten Dallas aufwuchsen erklärt deren Erwartungshaltung – und die Entrückung der Fans, die mit dem Dallas ein Stück ihrer Kindheit, oder auch ein Stück der Kindheit ihrer Onkel und Väter, zurückholen wollten. Doch der Enttäuschung folgte Respekt, auch von vielen Kennern, für die detailgetreue Nachbildung, die Puma mit dem Dallas 2010 gelungen war. Selten gelingt einer Marke heutzutage so eine gute Replika eines OG-Modells. Synamatix von der Internetseite The Daily Street (www. thedailystreet.co.uk) schreibt treffend: „I’ve got a pic of the OG in front of me and it just looks like an abused pair of the above.”
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Welchen Dallas man auch immer erwartet hatte, die Faszination der Pumas aus den 70er und 80er Jahren steckt zu 100 % auch in diesem. Die Liebe zum Detail, die Funktionalität und die Schnitte sind einmalig. Im Internet kursieren übrigens sogar schon Gerüchte, dass Puma bald auch den be kannteren Dallas aus dem Archiv in die Regale holen will. Aber warten wir einfach mal ab und begnügen uns mit einem sehr gelungenen Retro, der eine Menge Leute zum Nachdenken gebracht hat.
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»I’ve got a pic of the OG in front of me and it just looks like an abused pair of the above.« Mens and Womens apparel & footwear : Distributed by ICC Distribution : Phone 0032 (0)93244616 : www.iccdistribution.eu : www.supremebeing.com
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Die Liebe ist ein komisches Ding, vor allem in Bezug auf Schuhe. Manche besorgen sich ein Paar und ziehen es niemals an, manche bemalen sie und wiederum andere tragen ihre Schuhe. Die Leute, von denen hier die Rede ist, sind Letztere. Diejenigen, die mit ihren Schuhen um die ganze Welt fahren und in ihnen Geschichten erleben, an die jeder Knick und jeder Fleck sie erinnert. Schuhe wie dieser hier, der gelebt hat und nicht in einem Schneewittchensarg dahinvegetiert. Stolz ist er gewesen, all diese Jahre. Und bewundert worden ist er auf fast allen Kontinenten, mal zu neuen, mal zu alten Jeans und auch mal zum Anzug. Das ist es, was ein Schuh haben sollte – ein erfülltes Leben, immer geliebt von seinem Besitzer, der ihn auch nach all den Jahren nicht einfach wegschmeißen kann. Denn zu viele Erinnerungen kleben noch an den Sohlen. Das ist es, was einen Schuhsammler und einen Liebhaber unterscheidet. Kann man sich ja mal durch den Kopf gehen lassen, bevor man den nächsten colorway „haben muss“ – ob man nicht vielleicht einfach mal wieder einen komplett durchrockt … Liebespartner: adidas, Rivalry low 86
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hnlich wie der Pump in den 80er Jahren wirft dieser Schuh im ersten Moment nur Fragen auf – über sein Aussehen und darüber, ob er wirklich für den Planeten Erde geschaffen wurde. Beim zweiten Mal hinsehen fängt man an, den ZigTech ein bisschen zu mögen. Ob wir uns, wie damals in den Pump, irgendwann in ihn verlieben, hängt unter anderem auch davon ab, ob die unglaubliche Technologie wirklich hält, was sie verspricht. Matylda Krzykowski sprach mit Bill McInnis von Reebok, um mehr zu erfahren.
Bill McInnis über Reeboks neue ZigTech Technologie Text: Matylda Krzkowsky Fotos: Phillip Himburg
Hallo Bill. Wer bist du und was ist deine Aufgabe bei Reebok? Hi Matylda. Ich leite die Advanced Innovation Abteilung. Wie der Name schon sagt, arbeiten wir immer an neuen Ideen, Konzepten oder Produkten für die Marke Reebok. Du hast davor für die NASA gearbeitet. Schuhe sind da nicht wirklich naheliegend, oder? Das war schon ein ziemlicher Sprung, das stimmt. Ich habe die Zeit im Raumfahrtprogramm wirklich genossen, aber mein Herz schlug einfach mehr für den Sport und insbesondere für Sportschuhe. Um den Übergang zu schaffen, habe ich ein betriebswirtschaftliches Aufbaustudium an der UCLA gemacht. In der Zeit dort arbeitete ich an einem Projekt für ein kleines Footwear Brand. Und das wiederum hat mich zu den Kontakten bei Reebok geführt. Inwieweit hat deine Erfahrung bei der NASA dir in der neuen Rolle bei Reebok geholfen? Die größte Rolle hat wahrscheinlich der grundlegende Prozess gespielt – sich selbst hohe und ziemlich gewagte Ziele zu stecken und dann zu überlegen, wie man sie Schritt für Schritt in die Tat umsetzen kann. Ganz egal, was man am Ende schaffen will, die Fähigkeit, große Probleme in kleinere und lösbare Aufgaben zu zerlegen, ist eine wertvolle Gabe. Wie lange gibt es denn die „Advanced Technology” Abteilung schon bei Reebok?
» It’s definitely a form follows function story«
Diese Gruppe gibt es schon seit über zwanzig Jahren und die Wurzeln gehen eigentlich zurück bis zum Reebok Pump. Und der Erfinder selbst arbeitet sogar auch noch dort. In der letzten Zeit kommen ein paar echte Innovationen aus dem Hause Reebok, das erinnert ein bisschen an die Anfangszeit von Pump und Hexalite. Woran liegt das? Was passiert gerade hinter den Kulissen bei Reebok? Als Reebok vor ein paar Jahren Teil der adidas-Gruppe wurde, bestand die erste Amtshandlung darin, sehr viel mehr Geld in Innovation zu investieren. Unsere Gruppe bekam mehr Mitarbeiter und Ressourcen, und wir haben eine Menge neuer Konzepte ausgearbeitet. Ich würde sagen, dass sich die Investition nun einfach ausgezahlt hat. Gibt es irgendwelche neuen Entwicklungen, die du uns verraten kannst? Naja, wir haben zwei völlig neue Segmente ins Leben gerufen – EasyTone im Toning Bereich und ZigTech im „energy efficiency“ Segment. Beide Segmente bieten noch unheimliches Potential, weshalb wir an vielen Konzepten arbeiten, um dieses Geschäftsfeld weiter auszubauen. Wie unterscheidet sich denn ZigTech von EasyTone, der anderen großen Technologie von Reebok? Die beiden könnten in ihrer Funktion und Konstruktion kaum unterschiedlicher sein. Im Vergleich zu herkömmlichen Schuhen geht es bei EasyTone darum, die Muskeln mehr zu fordern, indem man sie mehr arbeiten lässt. Dies geschieht, indem wir eine geplante Instabilität erzeugen, welche die Muskeln ständig ausgleichen müssen. EasyTone nutzt ein eingebautes Lufttransfer-System, um das zu schaffen. Es ist ein bisschen, als ob man an einem weichen Sandstrand läuft. Zig Tech ist genau das Gegenteil – es ist effizienter, entlastet die Muskeln und nutzt dafür ein mechanisches Design aus Schaum. Das Ziel ist, ein längeres, härteres Training zu ermöglichen.
(Bill McInnis, Managing Director, Advanced Innovation Reebok)
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» Die Energie wird längs über die komplette Sohle von einem Zacken zum nächsten übertragen – vom Aufsetzen der Ferse bis zum Abheben der Zehenspitzen.«
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Bitte sag uns in einem einzigen Satz, wie ZigTech funktioniert. ZigTech ist ein mechanisches Design, das so ähnlich wie eine Feder (“Slinky”) funktioniert, aber aus einem weichen Material (Schaum) besteht, das im Vergleich zu normalen Turnschuhen weniger Muskelaktivität (oder Energie) in den wichtigen Muskelgruppen erfordert. Es ist ziemlich schwierig, die Technologie in einem Satz zu erklären – daher der Spruch „energy drink for your feet“. Aber bei einem Slinky ist es eine Spirale. Die Midsole beim ZigTech sieht eher aus wie ein Akkordeon. Kannst du das ein bisschen erklären? Ja, man könnte das Design auch eher als horizontal ausgebreitetes Slinky bezeichnen. Worum es uns ging, war der Energietransfer von einer Spirale zur nächsten. So werden vertikal auftretende Kräfte in horizontale umgewandelt. Aber der Impuls beim Auftreten auf der Ferse muss die Kompression mit einbeziehen. Eine Spirale würde da nicht weiterhelfen, daher die Übertragung von Zacken zu Zacken – das ist der wichtigste Teil des ganzen Systems. Ist das einfach nur eine Antwort auf irgendwelche Kampagnen anderer Marken oder funktioniert das wirklich? Alle Leute, die den ZigTech Schuh zum ersten Mal sehen, fragen, was es damit auf sich hat und warum er so aussieht. Aber es ist definitiv eine „form follows function“ Story. Die Sohle sieht aus, wie sie aussieht, weil sie tut, was sie tut. Die Slinky Inspiration kann man sich am besten vorstellen, wenn man die Spirale auf einem Tisch ausbreitet.
Wenn man sie an einem Ende berührt, sieht man eine Energie-Welle vom einen Ende zum anderen und wieder zurück. Die Energie wird von einer Spirale zur nächsten übertragen, bis ganz zum Schluss. Und so ähnlich geht das auch beim ZigTech, wo die Energie längs über die komplette Sohle von einem Zacken zum nächsten übertragen wird – vom Aufsetzen der Ferse bis zum Abheben der Zehenspitzen. Die Zacken werden zusammengedrückt und geben Schubkraft weiter, und so funktioniert der Energietransfer. All diese Prozesse testen wir natürlich auch. Zum einen quantitativ, indem wir im Labor die Muskelaktivität messen und zum anderen quali tativ, indem wir Testläufe von über 32.000 Kilometern machen lassen. Dadurch können wir unsere ganzen Thesen auch mit echten Zahlen belegen. Den letzten Beweis bekommt man schlichtweg beim Tragen. Sie fühlen sich nicht an wie gewöhnliche Schuhe, weil sie komplett anders designt und gebaut sind. Gab es eigentlich ein vorgeschriebenes Design-Briefing oder ist die ganze Technologie eher ein Zufallsprodukt vom Experimentieren im Labor? Es ist eigentlich immer eine Mischung aus beidem. Bei der Konzeption hatten wir gerade den Anfangserfolg von EasyTone hinter uns. Im Prinzip bestand das Briefing darin, einen Schuh zu erschaffen, der das Gegenteil von EasyTone bewirkt – also einen Schuh, der effizienter ist und den Muskel entlastet. Wie sieht es mit der Herstellung der Sohle aus? Unterscheidet die sich von anderen Produktionsprozessen heutzutage? Ja, wir haben eine spezielle Schaum-Mischung, die wir für die ZigTech Komponente benutzen. Sie besteht aus einigen Zusatzstoffen, inklusive Gummi, die das Material sehr weich aber zugleich haltbar machen. Somit können wir die Gummi Außensohle größtenteils eliminieren und sparen dadurch eine Menge Gewicht, denn das ist für gewöhnlich der schwerste Teil eines Schuhs. Dadurch, dass der Schaum direkt mit dem Untergrund in Berührung kommt, läuft man auch sehr weich und leise. Als der Pump auf den Markt kam, wollten ihn alle Kids haben. Es gab etwas zu Spielen und man hatte einen spürbaren Effekt am Fuß. Könnte ZigTech auch so einen ähnlichen Status erreichen? Wir feiern ja gerade den 20. Geburtstag des Pump. Solche Ikonen gibt es nun mal nicht so oft. Es ist noch viel zu früh, um vorherzusagen, was mit dem ZigTech passieren wird. Er hat schon ein paar „key features“, die auch dem Pump zu seinem heutigen Status verholfen haben. Er sieht einzigartig aus, man erkennt ihn sofort und er unterscheidet sich komplett von der Konkurrenz. Und vielleicht sogar noch wichtiger: er fühlt sich auch anders an. Und wenn man diesen einzigartigen „look & feel“ möchte, bekommt man ihn eben nur bei uns. Wir haben in Amerika schon etliche Nachbestellungen, was auf jeden Fall ein super Zeichen ist.
Gab es schon lustige Kommentare über den ZigTech? Wenn ja, welche? Der lustigste Kommentar ist der, den man am häufigsten hört. Die Leute schauen ihn an und sagen, „What the &#@* is that?”. Die Lücke kann man dann mit seinem Lieblingsschimpfwort füllen. Kannst du den idealen ZigTech-Käufer beschreiben? ZigTech ist für Athleten gemacht, die hart trainieren. Viele unserer Profis tragen ihn jetzt und ernsthafte Sportler können aus einem effizienteren Schuh den meisten Nutzen ziehen. Aber wir sehen eine ziemliche Bandbreite von Konsumenten, die sich ZigTech kaufen, einfach weil der Look und das Laufgefühl noch um einiges attraktiver zu sein scheinen, als wir es selbst prognostiziert haben. Trägst du den ZigTech selbst in deiner Freizeit? Absolut, aber ich trage momentan nur einen. Ich habe meinen rechten Fuß beim Eishockey gebrochen, weshalb er die nächsten Wochen in einem Spezialschuh verbringen muss. Und was ist dein all-time-favorite Sneaker, der nicht von Reebok kommt? Bevor ich vor vielen Jahren bei Reebok anfing, war mein LieblingsCasual-Schuh immer der adidas Stan Smith. Schlicht, cool und passte zu allem. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum es ihn schon so lange gibt.
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berraschenderweise scheinen sneakertragende Frauen seltener als Männer ein tiefergehendes Interesse am modischen und kulturellen Hintergrund dieses besonderen Kleidungsstückes zu haben. Von der Industrie werden Sneaker reduziert auf ein trendy Modeaccessoire wie Sonnenbrillen oder Fixies, und Frauen lassen sich von den Firmen mit farbenprächtigen Sleek-Modellen und entstellten Oldschoolhybriden abspeisen. Zum einen, weil sie überall mit diesem „femininen Sneakerstil“ beworben werden, und zum anderen, weil in ihren kleinen Schuhgrößen viele Klassiker gar nicht erst wieder aufgelegt werden. Notgedrungen ist ein gewisses Hintergrundwissen über aktuelle Modelle Voraussetzung, wenn die Grenze vom überdurchschnittlichen Tragen zum gehypten Horten überschritten wird. Doch auch in diesem Falle bleiben die meisten Frauen leider auf dem Wissensstand ihrer hippen „Boyfriends“.
Über Frauen und Sneaker Oder: „is nerdism the new black?“
Frauen und Sneaker – eine Diskussion, die für viele Fragen aufwirft. Wie etwa „ist Suchtverhalten geschlechtsspezifisch?“. Beim Thema Sneaker anscheinend schon. Aber obwohl ich ein weiblicher Sneakernerd bin, empfinde ich mein Fachinteresse ganz und gar nicht als „männlich“. Und so habe ich mir den Kopf darüber zermartert, was für andere das Besondere an sneaker affinen oder sammelnden Frauen ist. Denn letztendlich ist es für mich kein Unterschied, ob Frau auf Turnschuhen oder Stilettos steht. Ich finde, jeder Stil hat seine Berechtigung, wenn ihm ein gewisses Maß an modischem Feingefühl oder Verständnis zugrunde liegt. Doch genau hier scheiden sich die Geister und beginnt der Unterschied zwischen Horten und Sammeln. Was mir viel mehr zu denken gibt als die Stilwahl vieler Frauen, ist das Aneignen von speziellem Hintergrundwissen bezüglich der einzelnen Stilbereiche. Text und Fotos: Sneakerqueen 210
Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass Frauen und Schuhe ursprünglich ein eingespieltes Duo sind. Eine Liebe, die auf freiwilliger Abhängigkeit basiert, mit Jahrhunderte alten Klischees gehegt wurde und auch bei Sneakern vor Hingabe eigentlich nur so strotzen sollte. Angeblich kaufen 29 Prozent der Frauen schon mal Schuhe, um sich zu belohnen. Laut Statistik tun dies nur 11 Prozent der Männer. Bei solch einer emotionalen Bindung zum Objekt wäre schon etwas mehr Wissensdurst oder Enthusiasmus zu erwarten. Doch wenn es ums ernsthafte Sammeln geht, stehen die Klischees Kopf – und Männer übertrumpfen die Carrie Bradshaws dieser Welt an Enthusiasmus, Opferbereitschaft und Wahnsinn um Längen. So scheint es, als seien Jagen und Sammeln grundsätzlich männliche Attribute, also typische „Ur-Eigenschaften“. Ist die „Gattung Nerd“ also den Herren der Schöpfung vorbehalten oder liegt es einfach an den unterschiedlichen Kategorien, unter denen Frauen mit Spezialwissen im Gegensatz zu Männern wahrgenommen werden? Denn ist eine Frau „nerdig“, wenn sie hundert Paar Designerpumps im Schrank stehen hat, oder wenn sie alle Lidschatten-Farbcodes der letzten Dior-Saison aufzählen kann? Die meisten würden sie wohl eher als kaufsüchtig oder exzentrisch bezeichnen. Um als Nerd wahrgenommen zu werden, muss Frau schon ’ne ziemliche Panne haben! Denn bei Frauen trägt Nerdism bis heute, bezüglich allem, was über ein sexy Mode-Accessoire hinausgeht, den bitteren ungepflegten Beigeschmack eines Mangels an gesellschaftlichem Schliff und an der Fähigkeit zur Selbstdarstellung; ein Image, das ganz und gar nicht mehr nach Style schmeckt. Daraus leiten viele rückwirkend auch ab: Je attraktiver das Äußerliche, desto geringer der Nerdfaktor. So ist der weibliche Nerd meist ein asexueller Stereotyp und genießt bis heute ein zwittriges Image in diesem männlichen Kulturphänomen. Diese Wahrnehmung ist glücklicherweise im stetigen Wandel. In den letzten zwanzig Jahren hat der Nerd-Stil Anklang gefunden und sich vom modischen Ausläufer der Grunge-Szene, aus seinem introvertierten Individualismus, mit Vintagewissen hoch in die Hypeszene und Haute Couture gekämpft. Damit hat sich zumindest das männliche Nerd-Image – von asozial zu crazy, eigen und hip – gemausert und zeigt seine hässliche androgyne Fratze an jeder Szeneecke. Veranschaulicht uns die metrosexuelle Nerd-Mode, was dabei rauskommt, wenn man versucht eine sentimentale Liebe in Lifestyle zu verwandeln und sie an Unwissende als Trends eintütet? Der Nerd-Stil ist mit seiner modischen Oberflächlichkeit eine Verhöhnung der sentimentalen Nerds. Denn diese sind keine Modeshopper sondern Cracks, wie sie im Buche stehen. Charaktere, die nach ihrem normalen Job in ihre Spielzimmer nach Hause fahren; deren Familien und Freunde die Symptome der Leidenschaft dulden, weil sie wissen, dass keine Krankenkasse dafür einen Klinikaufenthalt bezahlt. Wie man an Female Sneakerfiend und Girls got Kicks exem plarisch sieht, kann die weibliche Sneakerszene, glücklicherweise auch
ohne das „Sex-Sells-Prinzip“ der Mode, nerdig und trotzdem feminin – das bedeutet tatsächlich mehr als nur sexy – sein. Leider kenne ich kaum Frauen persönlich, die ein halbwegs tief gehendes Wissen über Sneaker haben, oder zumindest erstreben, und es mit Ihrem Style zeigen. Somit kann ich in dieser Hinsicht nur für mich sprechen. Für mich bedeutet das Sammeln Liebe zum Design mit dem Blick in den Spiegel der Massenkultur. Ich habe Spaß am Archivieren und – konkret bei Sneakern – Spaß daran, über Jahrzehnte hinweg die Entwicklungen beobachten zu können – designtechnisch und kulturell. Vielleicht ist das Gefühl, am ersten warmen Tag des Jahres ein Paar jungfräuliche Turnschuhe zu rocken auch nur meine Form der Kompensation von Penisneid. Dieser wird ja auch ersatzweise auf dem Ku-Damm beim ersten Vogelzwitschern mit offenem Verdeck zur Schau gestellt – das sind die Highs der schleichenden Sucht.
„ Give a girl the right shoes, and she can conquer the world.“ Marilyn Monroe Wenn aber der „Cold Turkey“ nach Neuwarengeruch brüllt, oder der Zwang befriedigt werden muss, zeigt sich die Kehrseite der Medaille. Dazu gehört auch Zu-Spät-Kommen, weil meine Schuhe nicht richtig geschnürt waren und KEIN anderes Paar in Frage kam, zum Monatsende sich mit Rührei und Reis durchzuschlagen oder der erbitterte Kampf um Lebensraum zwischen mir und den Schuhkartons, der sich seit Jahren in meiner Wohnung abspielt. Ich werde oft gefragt, ob mein Geschlecht als Sammler eine Rolle spielt. Allgemein werden Frauen in freshen Sneakern von Sammlern gefeiert. Vielmehr sind es die Medien und Konzerne, die versuchen, die Sneaker-ModeSzene in Gattungen zu spalten. Meiner Wahrnehmung nach hat jedoch diese Streetwear-Welt glücklicherweise verhältnismäßig wenig mit der Sammlerszene zu tun. Die meisten Sammler treten mir als Turnschuhaffine mit Respekt und Interesse entgegen, denn für sie entscheidet mein Geschlecht nicht über mein Wissen. Wenn ein Machtkampf entsteht, dann über die Leidenschaft für die Materie und nicht, weil ich eine Frau bin. Hier gilt, je nerdiger mein Gegenüber, desto aufrichtiger meist das Interesse an mir als Sammler(-in). Denn nur Toys empfinden Profilierungsdruck gegenüber einer Frau in „ihrem Metier“ und brüsten sich mit den gängigen Vorurteilen und Oberflächlichkeiten. Letztendlich ist der ultimative Nerd geschlechtslos – im positiven Sinne, weil viele geschlechtliche Differenzen bei einer geteilten Leiden schaft zur Nebensächlichkeit werden. Das schönste Kompliment, das Mann mir machen kann, ist mit seinen Blicken an meinen Schuhen kleben zu bleiben, bevor sie obligatorisch auf meine „Augen“ wandern. In den Schuhen einer Frau zu stecken, ist eh schon schwierig genug – da kann man es sich ruhig ein bisschen bequem machen. www.sneakerqueen.de
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Shop Guide
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Retail Diamonds
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Stores Texte: Holger von Krosigk
Glory Hole | Hamburg Das Credo „Klasse statt Masse“ trifft die Seele des Glory Hole Store ganz gut. Der reeperbahnesque Name ist allerdings weniger ein Hinweis auf schmutzige Fetisch-Exzesse in der Marktstraße 114, sondern eher angelehnt an die cleanen Plexiglas-Röhren, in denen dort das Turnschuhwerk von adidas und Nike präsentiert wird. Kompromisslos wie das Design ist auch die Schuh-Politik von Inhaber Markus Wiener, der mit dem Laden zwar das Sneakology Erbe fortführt, aber trotzdem neue Schwerpunkte setzt. Mit der Sneakerpalette, die übrigens auch adidas ObyO und a.039 sowie Nike Quickstrike beinhaltet, geht er noch weniger in die Breite, sondern setzt auf eine erlesene Auswahl, die meistens auch in allen Größen erhältlich ist. Der ehemalige Skateboarder weiß, was er tut und setzt auch mit seinem Webshop Maßstäbe – 360°-views inklusive. Marktstraße 114 / Groove City 20357 Hamburg Fon: 040/31811222
Doors Open: Montag bis Freitag: 11–20 Uhr Samstag: 11:00 –19:00 Uhr
www.gloryholeshop.com
Score – records & clothes | Arnsberg „Score” ist nicht gerade der alltägliche Sneaker-Store. Die Wurzeln dieses Ladens direkt am Neheimer Dom gehen zurück ins Jahr 1995, als das Independent Label „25 Cent Records & Mailorder“ gegründet wurde. Was mit dem Verkauf von CDs und Schallplatten auf Konzerten oder aus dem Kofferraum heraus begann, führte zuerst zur Gründung des „25 Cent Recordstore“, dann zum „Score records & clothes“. Hinter diesem Namen verbirgt sich nun die Quintessenz aus fast 15 Jahren Einzelhandels-Historie. Im Erdgeschoss lockt der Streetwear- und Sneaker-Bereich, der mit Marken wie Nike 6.0, Puma, Onitsuka Tiger, Boxfresh, és, Keds, Vans, Converse, Lacoste oder Etnies auffährt. Die erste Etage ist ganz dem Ohr gewidmet und beherbergt Tonträger im Form von CD und Vinyl und Merchandise aus den Bereichen Alternative, Indie, Punk, HC, Metal, Hip Hop und Co. Mendenerstraße 2 59755 Arnsberg-Neheim Fon.: 02932/ 700 488
Doors Open: Montag bis Freitag: 10:00 – 13:00 Uhr, 14:00 –19:00 Uhr Samstag: 10:00 –15:00 Uhr
www.scoreshop.de
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Retail Diamonds
Four
Stores
Footsteps | WienBasketball-Fans und Sne Nicht nur wegen seiner Historie ist der 1. Bezirk Wiens für viele Leute auch heute noch das „eigentliche“ Wien. Denn unter anderem findet man dort mit dem Footsteps einen geschichtsträchtigen Sneakerstore. Seit 1997 sitzt er am Fleischmarkt und zieht mit der zentralen Location sowohl eine Menge Touris als auch Stammpublikum an. Die Kundschaft schätzt die familiäre und kompetente Beratung im Footsteps. Kein Wunder, dass die Shopping-Atmosphäre so gut ist, denn es handelt sich beim Footsteps um ein waschechtes Family Biz, bei dem der Generationswechsel schon in vollem Gange ist. Tochter Marion Wächter, die sich nach einem Architekturstudium nun ganz der TurnschuhArchitektur widmet, setzt auf die 30+ Nische und fährt damit gut. Das Markenportfolio reicht von Clarks Originals, Converse oder New Balance bis hin zu adidas Originals und deckt mit Brands wie United Nude, Terra Plana oder DKNY auch die girls-only-Schiene gut ab. Fleischmarkt 12A 1010 Wien Tel: +43-(0)1-513 73 77
Doors Open: Montag bis Freitag: 10:00 –18:30 Uhr Samstag: 10:00 –18:00 Uhr
www.footsteps.at / www.footsteps.de
Mantis Life Store | Hamburg Skateboarding und Sneaker waren schon immer eine perfekte Misch ung, die in diesem Fall zur Höchstform aufläuft. Mantis Mastermind Richie Löffler ist eine deutsche Skateboardlegende und kennt das Streetwear-Business seit fast zwei Jahrzehnten aus allen Perspektiven – als Vertrieb, Einzelhandel und nicht zuletzt als Marke, denn Richie ist auch der Mann hinter Trap Skateboards. Mit dem Mantis Store gibt er der Szene nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine breite, aber feine Markenauswahl an die Hand und den Fuß – dabei unter anderem Nike SB, adidas Skateboarding, Emerica, DVS, Lakai, Kawasaki, Jim Rickey, Vans, Etnies, Element oder Supra. Streetwear von TRAP, Mazine, Cleptomanicx, Volcom, The Hundreds, Ben Davis und vielen anderen Marken darf natürlich auch nicht fehlen. Und da wir hier von einem Skateshop sprechen, bleibt natürlich auch in Sachen Hardware kein Wunsch offen. Große Theaterstraße 7 20354 Hamburg Fon: 040/209 439 10
Doors Open: Montag bis Donnerstag: 12:00 –19:00 Uhr, Freitag: 12:00–20:00 Uhr Samstag: 11:00–18:00 Uhr
www.mantisshop.de
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Eine Fotostrecke von Nady El-Tounsy aka Dynatrix
Nike Air Footscape Motion
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adidas Highrise
Reebok Court Victory Pump
adidas Jeremy Scott Beverly Hills
Pro-Keds Royal Flash Mid
Lacoste Storm LB
Onitsuka Tiger X-Caliber GT
Gourmet Nove L
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Foto: Kevin Metallier
Label Portrait
Element ist ein einzigartige Marke, in die man sich schnell verliebt, aber die man nur langsam in ihrer Einzigartigkeit begreift. Um aber genau das zu tun, haben wir den Blick auf Element aus drei Perspektiven gewagt – Advocate, Skateboarder und Footwear Designer. Here we go, Interviews mit Mike Kershnar, Michael Mackrodt und Paul Kwon.
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Interviews: Holger von Krosigk
ie mittlerweile 18-jährige Brand-History von Element ist authentisch, straight und vor allem umfangreich. In der 2009 erschienenen Dokumentation „Make it Count“ erzählen Gründer Johnny Schillereff und der Kern einer übergroßen Element-Familie bestehend aus Skate-Pros, Artists, Musikern, Lifetime-Buddies und weiteren Inspirationsgebern, was das Label ausmacht: das Ziel verfolgen, dafür leben und durch positive Energie dort ankommen. Schillereffs Weg vom jungen Skatekid zum Erfolgsmann ist geprägt von der frühen Erfahrung, eigene Wege gehen zu müssen. Als ihn sein Dad aus der gemeinsamen New Yorker Wohnung warf, stand er perspektivlos auf der Straße, nicht ahnend, dass er von hier aus auf dem Weg war, eine der zentralen Figuren im Skateboarding zu werden und Synergien aus Musik, Kunst und Skateboarding zu verschweißen. Ende der 80er Jahre tobte sich Schillereff zusammen mit seinem langjährigen Freund Andy Howell in ihrer Version von Warhols „Factory“ aus. Aus diesem Kreativstützpunkt mit dem Namen „Underworld“ ging Anfang der 90er Jahre das kurzlebige Vorläuferlabel „Underworld Element“ hervor. Graffitimaler, Grafikdesigner, Punkrocker, Hip-Hopper und adrenalinüberdosierte Skatekids arbeiteten gemeinsam in einem leer stehenden Lagerhaus in Atlanta – mit der festen Überzeugung, alles schaffen zu können, was sie wollten. Mittlerweile ist das Skateboardlabel der 90er zum Erfolgsunternehmen mit einer Produktpalette von Hardware, Men’s und Women’s Apparel und Footwear gewachsen und der Element-Spirit „Being a positive force in the universe“ ist dabei nie auf der Strecke geblieben. Der Künstler Mike Kershnar beliefert Element seit Jahren mit seinem kreativen Artist-Input, Skate-Pro Michael Mackrodt fährt für das Element Europe Team und Michael Kwon ist Element Footwear Designer. Wir sprachen mit den drei Elementariern über Spirit, Logos, Schuhe und ihren ganz persönlichen Bezug zum Label.
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Foto: Kevin Metallier
Mike Kershnar | Artist, Advocate & Designer Hallo Mike, würdest du uns kurz mal deinen ersten Kontakt mit Element beschreiben? Ich bin zum ersten Mal 1992 in der Zeit von Underworld Element auf sie aufmerksam geworden und war sofort Fan von ihrem Image als DAS Graffiti Street Brand. Mich hat der Style von Andy Howell und Johnny Schillereff mit ihren Bubble-Lettern und Charactern als Künstler stark geprägt. Johnny traf ich zum ersten Mal 2001 im Skate Camp, als ich noch am College studierte – seit dieser Zeit arbeiten wir zusammen. Als du „Make It Count“ zum ersten Mal gesehen hast – konntest du Parallelen zu deinem Leben als Skateboarder und Künstler erkennen? Ich fühle mich mit Johnnys Geschichte sehr verbunden: eine Idee haben, die Vision erschaffen und eine Leidenschaft daraus ent wickeln. Bei Element heißt es, dass der Hunger der Leidenschaft das Feuer deines Geistes ist. Wie Johnny wollte ich immer etwas machen, das auf gemeinsamem Spirit basiert, eine positive Botschaft und weltweiten Einfluss hat. Lustig ist auch die Parallele, als Johnny von seinem Dad rausgeworfen wurde: Dasselbe passierte mir mit Element, als ich gerade anfing, als freier Künstler zu arbeiten. Ich musste ihnen erst beweisen, dass ich auch ohne ihre Unterstützung als Künstler durchkomme. Nach einem Artikel im Thrasher, einer Boardkollektion mit Toy Machine und der Zusammenarbeit mit Baker und Volcom arbeiteten wir wieder auf professioneller Ebene zusammen und es entstanden seitdem tolle Projekte. Stichwort „Rebellion” und die gleichzeitige Entwicklung von Element zu einem weltweiten Riesenunternehmen. Glaubst du, dass der rebellische Gedanke ein einzigartiges Phänomen deiner Generation ist oder ist das heute genauso aktuell? 118
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Michael Mackrodt | Teamfahrer Europe Ich denke, Rebellion und der DIY-Spirit sind heute genauso aktuell. Allerdings haben die Kids mehr Möglichkeiten, z. B. via Internet, ihrer Leidenschaft nachzugehen und Ausdruck zu verleihen. Wir haben damals eben kleine, handgefaltete Fanzines gemacht, um unsere Szene zu erreichen – heute ist das Potential mit seiner Kreativität viele zu erreichen viel größer. Du arbeitstest als freier Künstler und gleichzeitig für ein großes Unternehmen. Wie viel deiner Persönlichkeit fließt in deine Arbeit für Element ein? Die Form der Zusammenarbeit ist für mich ideal. Zu jeder neuen Saison schicke ich ihnen alles, was ich gemacht habe und sie suchen sich etwas Passendes für ihre Kollektionen aus: Malereien, Drucke oder Straßen Graffitis. Mir gefällt es sehr, dass sie schon ganz unterschiedliche meiner Arbeiten ausgesucht haben – egal, ob Mo saik, Wasserfarben oder Street Art auf Autos. Was verbindest du mit dem Element Logo? Das Logo bedeutet für mich, dass bei allem, was wir, wo auch immer, tun ein Bezug zur Erde da ist. Dein Skateboard auf dem du stehst war vorher ein Baum und unter dem Beton, auf dem du fährst, ist das Fleisch der Erde. Ich mag das Logo sehr und sehe darin weniger einen Widerspruch als eine gewisse Balance. Und je länger ich Teil der Element Familie bin und je intensiver wir zusammen arbeiten, desto mehr entwickelt sich das Logo zu einer Art Clan-Wappen oder so etwas. Element ist ein Pionier beim Aufbau eines gewissen Umweltbewusstseins in der städtischen Kultur und deine Kunst handelt oft von Tieren. Wie ist dein Bezug zur Natur?
Ich verbringe gern Zeit in der Natur und beobachte all diese Krea turen, die sie bewohnen. Ich betrachte Landschaft und Tiere als die Kunst des Schöpfers. Ich finde, sie wären großartige Lehrer und könnten uns Menschen eine Menge beibringen, wenn wir nur bereit dazu wären. Kannst du uns ein bisschen über Elemental Awareness erzählen? Elemental Awareness wurde von Todd Larson, Marc Falkenstein, Johnny und mir gegründet. Der Gedanke dabei war, Skateboarding mit der Natur zu verbinden und Kids zu inspirieren, etwas Positives in der Welt zu bewegen. Mit den Erlebnissen in der Natur haben wir mit EA bereits mehrere tausend Kids erreicht und berührt. Es ist toll zu sehen, wenn eine Mission erfolgreich erfüllt wird. Element begann als Skateboardmarke und macht mittlerweile auch Schuhe. Was kann Element Einzigartiges in diesen Bereich mitbringen? Ich denke, die größte Stärke von Element ist die Vielfalt und das Können der beteiligten Leute. Das sind Skater, Farmer, Künstler, Designer, Naturmenschen, Filmemacher, Musiker usw. Durch die breite Vielfalt besteht die Möglichkeit, zahlreiche Subkulturen zu involvieren, bei den Wurzeln zu bleiben und trotzdem ständig zu wachsen. Für was steht Element für dich? An frühe Träume anderer anzuschließen und mit meinem eigenem Statement weitergehen. Hätte Johnny mir damals nicht mit Element nicht diese Möglichkeit gegeben, wüsste ich nicht, wo ich heute stehen würde. Ich bin für immer dankbar. Letzte Fragen: Welche Schuhe trägst du und warum? Ich trage von mir selbstgemachte Wildleder Mokassins aus Büffel leder. Ich steh auf diese Urzeit-Styles.
Michi, was bedeutet Element für dich? Element hat mir als Hauptsponsor ermöglicht, mein Hobby zum Beruf zu machen. Von Skateboardern für Skateboarder gegründet, unterstützen sie seit Beginn diverse Charaktere wie Maler, Musiker und Aktivisten unterschiedlichster Art (Sk8 4 Cancer, Elemental Awareness). Für mich hat Element etwas hippiemäßiges, das ich sehr mag. Sie sind offen für unterschiedliche Styles und dementsprechend abwechslungsreich. Welchen Stellenwert hat das Reisen für dich, in Bezug auf Skateboarding und auch allgemein? Das Reisen macht das Skateboarding für mich erst richtig interessant. Skaten erleichtert einem, in anderen Ländern, Kulturen und Umgebungen Kontakte zu knüpfen und das sollte man ausnutzen. Es ist toll, das gleiche Interesse zu haben und man lernt so die bereisten Länder ganz anders kennen als der durchschnittliche Tourist. Außerdem ist es total aufregend, ständig neue, unterschiedliche Spots skaten zu können. Element unterstützt mich bei der Finanzierung meiner Reisen und ich versuche mich mit Fotos für Artikel, Footage für Videos und so weiter dafür zu revanchieren – es ist ein Geben und Nehmen. Was magst du an Element Schuhen? Die Schuhe haben sich um einiges verbessert, man muss erst mal wissen, welche Fabrik gut produziert, man muss wissen, welche Kleber und Nähte halten, welche Innensohle gut für den Fuß ist usw. Mittlerweile sind die Modelle ziemlich gut geworden. Ich steh eher auf einfache Modelle und da gibt es einige, die ich gern trage. Mir wär es wichtig, dass auf die Meinung der Fahrer noch mehr Wert gelegt wird – schließlich müssen wir damit skaten! SNEAKERS 3/2010
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Wie siehst du das soziale und umweltmäßige Engagement von Element? Ich finde es gut, dass Element sich stark über das Umweltengagement identifiziert. Es gibt mittlerweile viele Produkte, die aus natür lichen Stoffen hergestellt werden. Auf allen Demos oder Contests wird Wert darauf gelegt, den Kids zu vermitteln, dass das Saubermachen eines Spots wichtig ist. Da gibt es für denjenigen mit dem meisten gesammelten Müll free Stuff! Fünf Minuten Arbeit für Boards und Klamotten!? Easy. Welche Personen verkörpern für dich Element und warum? Element hat mich am meisten beeinflusst, bevor ich selbst fuhr. Das war die Zeit um Skater wie Billy Pepper, Kenny Hughes, Reese Forbes, Rob Pluhowski, Chris Markovich, Jake Rupp, Donny Barley. Diese Personen verkörpern für mich Element und natürlich Johnny Schillereff, der Gründer und Chef. Er hat sie alle zusammengebracht und unterstützt nach wie vor die unterschiedlichsten Charaktere. Hattest du schon die Gelegenheit, internationale Fahrer kennen zu lernen und wie war da der allgemeine Vibe? Ja, ich habe einige der internationalen Fahrer kennenlernen dürfen. Der Vibe hat total gepasst. Beeindruckt war ich von Chad Muska: tolle Ausstrahlung, sympathisch und kein Stück abgehoben. Levy ist hammernett, mit ihm und Dallas waren wir oft auf Tour. Bam war nett, sehr zurückhaltend, aber cool. Vanessa Torres ist ’ne verrückte Inge und Mike V ein komischer Kauz.
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Dein Lieblingsmodel von Element und warum? Der Halifax, keine Frage. Das war der erste Schuh, den ich designed habe, als ich bei Element anfing. Sie sagten mir, ich solle einen Schuh zum Skaten entwerfen und das tat ich. Es ist der einzige Schuh in dem ich skate! Was verbindest du mit dem Element Logo? Skateboarding, Natur und positiver Einfluss auf die Skateboard Community. Element ist für sein Umweltbewusstsein und seinen Bezug zur Natur bekannt. Skateboarding als Lebensgefühl ist in der Regel eher urban. Was denkst du darüber? Ich würde Skateboarding nicht pauschal in die Schublade „urban“ strecken. Man skatet zwar in erster Linie im urbanen Umfeld, weil es dort einfach bessere Spots zum Fahren gibt. Aber die Leute, die das Skateboarding ausmachen, sind alle Individuen. Sobald versucht wird, einen einheitlichen Skater-Typ festzulegen, kommt einer daher, der das Klischee aufbricht. Bei Element verbinden wir Skateboarden und Natur im vollen Umfang und werden damit durch unsere Produkte und Fahrer in diesem Segment erfolgreich. Das Outdoor-Segment gewinnt gerade an Bedeutung, wie man an der adidas x Ransom Kollabo sieht oder beim Foothills Projekt von Crooked Tongues und és. Macht die Natur ein Comeback?
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Ich denke, es gibt Designtrends, die nie wirklich verschwinden, vor allem, wenn es um klassische, zeitlose Designs geht. Das Schwierigste ist die Vorhersage auf die Dauer und das Timing bestimmter Trends. Element begann als Skateboardmarke und macht mittlerweile auch Schuhe. Was kann Element Einzigartiges in diesen Bereich mitbringen? Es sind die gleichen Dinge, die Element schon seit dem ersten Tag ausmachen. Der besondere Bezug zur Natur, die klassische Ästhetik und das Bedürfnis, der Skateboard Community etwas zurückzugeben. Letzte Frage: welche Schuhe trägst du? Neuen Stuff … aber um den zu sehen, musst du noch ein wenig warten. 3
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Paul Kwon| Element Footwear Designer Du kennst die Geschichte von Element aus zwei Perspektiven: als Skateboarder und als Schuhdesigner. Hat sich dein Blick in den Jahren verändert? Je länger ich für Element arbeite, desto tiefer ist die Wertschätzung geworden. Es gibt viele positive Dinge hinter verschlossenen Türen, von denen ich als Verbraucher nichts wusste und die heute zur Tagesordnung gehören. Der Ansatz und die Vision von Element sind bei Betrachtung der Designs und Logos offensichtlich. Aber wie lässt sich diese ElementPersönlichkeit auf Schuhdesigns übertragen? In dem man sich auf die guten Eigenschaften de Labels stützt und in der Lage ist, das visuell in einem Produkt zu spiegeln. Donny Barley sagt, es gäbe drei Dinge, sich auszudrücken: Musik, Athletik und Kunst – und Skateboarden beinhaltet alles. Werden Schuhdesigns deiner Meinung nach auch von diesen Dingen beeinflusst? Mich haben am meisten das Skateboarden, die Kunst und mein Glaube inspiriert. Als Designer bin ich wie ein Schwamm, der Sachen speichert, interpretiert und visuell wie konzeptionell wieder ausdrückt. Unabhängig von meinen Beruf würden mich diese Dinge genauso inspirieren.
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Featuring: adidas Consortium x Brooklyn Machine Works Brooklyn Machine Works ist eine Fahrradrahmen-Marke aus NYC, adidas kommt aus Good old Germany. Was beide verbindet, ist die Liebe zum Rad und ein gemeinsames Vorbild – Eddy Merckx, der Kannibale, der, der seine Gegner im Rennen gefressen hat. Eddy hatte damals bei adidas seinen eigenen Schuh, mit dem er auch die Tour de France gewann, mehrmals. Der Schuh erlebt ein Comeback als Straßenversion, besser noch als eine Art spezielle Version für das Bahnradfahren, mit etwas festerer Sohle, viel Mesh zum Atmen und riesigen BMW (BrooklyMachineWorks) Logos. In der Consortium-Serie einer von denen, die rausstechen, da auch die alten Farben beibehalten wurden. Schmale Silhouette, ideal für die Pedalkörbe, Toebox-Cover, ebenso gegen zu schnellen Verschleiß und, wie gesagt, unübersehbare Logi, die wahrscheinlich den Schuh überleben.
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Text: Henrik Kürschner | Fotos: Phillip Himburg
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» Der Dunk ist und bleibt der König der Sneaker, wenn du mich fragst. Er ist das Fundament, auf dem alle anderen Modelle basieren. Die Form ist einfach perfekt; nichts geht über das Gefühl, Dunks zu tragen.«
Während ein Großteil der Menschheit spätestens im Alter von 38 Jahren die eigene SneakerSammlung auflöst und sie schweren Herzens gegen „anständiges Schuhwerk“ eintauscht, weil es der spießige Job vielleicht gerade verlangt, hat Gaby Zwaan aka GabyGaby aus Holland den entgegengesetzten Weg gewählt: Eines schönen Sommermorgens im Jahr 2007 entschloss sich der damals 38-Jährige, ab sofort als Künstler zu arbeiten, als Maler, um genau zu sein, und da er zu diesem Zeitpunkt schon jede Menge Sneaker vergöttert, gekauft und durchgelatscht hatte, war es naheliegend, sie zu einem zentralen Gegenstand seiner Bilder zu machen. In den drei Jahren, die seither verstrichen sind, hat der Senkrechtstarter daher immer wieder klassische Sneaker-Modelle in seine explosiven Collagen integriert, in denen man sonst auf diverse Ikonen der Popkultur, urbane Szenarien und – es mag seltsam klingen, ist aber wahr – selbst auf Spuren von Cola Light trifft. Wir haben nachgefragt, um der Sache mit der Cola auf den Grund zu gehen und etwas mehr über den holländischen Spätzünder und seine diversen Projekte zu erfahren. Text: Renko Heuer
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Wohnst du immer noch in Bussum? Genau, das ist eine Kleinstadt, die unweit von Amsterdam liegt. Allerdings sage ich den Leuten meistens, dass ich aus Amsterdam komme, weil sie dann zumindest gleich ein Bild im Kopf haben. Erzähl doch mal von diesem Sommermorgen des Jahres 2007, an dem du den Entschluss gefasst hast, ab sofort als Künstler zu arbeiten … was für ein Gefühl war das? Und hattest du vorher wirklich noch nie mit diesem Gedanken gespielt? Nun, viel mehr kann ich darüber eigentlich gar nicht erzählen: So war’s nun mal. Ich war halt gelangweilt von meinem damaligen Job und wollte irgendetwas Neues ausprobieren. Ich mag es, mir selbst recht hohe Ziele zu stecken, und weil ich noch nie zuvor ein Bild gemalt hatte, schien mir das eine interessante Option zu sein. Sprich: Nein, ich hatte noch nie zuvor mit dem Gedanken gespielt. Vorher war mein Kopf viel zu sehr mit Sneaker-Modellen und Mädels befasst. Und du hast in den ersten 38 Jahren deines Lebens niemals auch nur eine einzige Zeichnung angefertigt, geschweige denn ein Bild gemalt? So sieht’s aus. In meiner Welt gab es höchstens ein paar Strichmännchen. Und ehrlich gesagt hatte ich auch nie Lust darauf; stattdessen war ich eher ein Kreativkopf, der anderen sagt, was sie zu tun haben. Also nicht mal eine Skizze von einem Turnschuh am Rand des Schulhefts oder so? Nein, höchstens irgendein Gekritzel, wie man es heute auch in meinen Bildern findet. Mein Bruder konnte richtig gut zeichnen; ich hab’ mir stattdessen lieber den Mund fusselig gequasselt – was ich übrigens auch heute noch mache. Na dann erzähl doch mal, was du so getrieben hast, bevor du Künstler geworden bist. Worauf standest du so? Ehrlich gesagt haben mich damals schon dieselben Dinge fasziniert, mit denen ich mich auch heute befasse: Streetwear, Sneaker, Hype-Themen, Großstädte. Mein Geld habe ich mir damals als ArtDirektor bei Werbeagenturen verdient, und ich hatte mein eigenes Modelabel namens „Soupisok“.
Was hat es dann mit deinem Auftritt in einem Clip von Kylie Minogue auf sich? Und gab es da nicht auch so ein Gerücht, dass du schon mal Hand in Hand mit Michael Jackson rumgelaufen bist? Wenn man das ohne jeden Kontext erzählt, klingt das schon ganz schön schräg, aber ich habe nun mal bei Disney gearbeitet, habe dort eine der Figuren gespielt, und diese Sachen gehörten nun mal zu meinem Alltag als Disney-Charakter. Ich war übrigens Pluto. Verstehe. Und was hast du in Paris und auf den Bahamas gemacht? Das mit Disney war in Paris, und in den Bahamas hab ich mal als Animateur für Club Med gearbeitet: Mein Job war es, die Kinder reicher Leute zu unterhalten. Wann hast du erkannt, dass Sneaker mehr sein können als nur ein Paar Schuhe? Wie alt ich da war, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ich stehe schon so lange ich denken kann auf Turnschuhe. Mit den richtigen Tretern konnte man sich vom Rest der Leute absetzen – man musste einfach nur ein cooles Paar besitzen, das die anderen nicht hatten. Was genau macht Dunks für dich zum perfekten Schuh? Der Dunk ist und bleibt der König der Sneaker, wenn du mich fragst. Er ist das Fundament, auf dem alle anderen Modelle basieren. Die Form ist einfach perfekt; nichts geht über das Gefühl, Dunks zu tragen. Wie hat denn der Tätowierer reagiert, als du zu ihm kamst, um dir die Dunk-Sohle stechen zu lassen? Ha, na genau genommen hatte er keinen Plan, was er da eigentlich tat, bis ich ihn irgendwann eingeweiht habe. Für ihn war das also nichts Besonders, aber für mich war es das Größte überhaupt. Hast du sonst irgendwelche Sneaker-Favoriten? Ich mag ganz unterschiedliche Modelle von verschiedenen Marken, wobei mich nicht nur der Style des jeweiligen Schuhs inspiriert, sondern auch das Zusammenspiel von Materialien, Farben und den Ideen, die dahinter stecken. Es geht also um die richtige Kombination: Wenn alles zusammenpasst, bin ich überzeugt.
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Würdest du dich denn auch als Sneaker-Sammler bezeichnen? Ja, ich habe schon eine richtige Sammlung, allerdings sammle ich nicht bewusst, sondern ich besitze einfach wahnsinnig viele Paare. Besonders am Herzen liegen mir meine Jordans; die gehören auf jeden Fall zu meinen persönlichen Favoriten. Du hast mal gesagt, dass Sneaker nur rund 25 Prozent deiner Bilder ausmachen – was ja immer noch eine ganz anständige Zahl ist. Aber was macht denn nun eigentlich mehr Spaß: Schuhe zu malen oder sie zu tragen? Kommen wir zunächst mal zu den 25 Prozent, die ich damals erwähnt habe, denn momentan tauchen Sneaker wohl nur in cirka 10 Prozent meiner Bilder auf, was daran liegt, dass ich momentan so wahnsinnig viele Bilder produziere. Was die Sache mit dem Spaßfaktor betrifft: Ideal ist es, ein Paar zu malen, das ich auch wirklich gern trage, und dann mag ich es noch, Dinge einzubringen, die nur indirekt mit Schuhen zusammenhängen, also ein Portrait von Jordan zum Beispiel oder Sneaker-Modelle zu malen, die eigentlich aus anderen Elementen bestehen, aus Kirchenfenstern zum Beispiel. Was genau ist es denn, das die verschiedenen Elemente deiner Bilder, also Sneaker und Gadgets und Ikonen der Popkultur wie Shaq, Dexter oder Run-DMC, für dich zu einer Einheit macht? Basiert die komplette Themenauswahl auf persönlichen Vorlieben? Sagen wir so: All die Dinge, die mich im alltäglichen Leben inspirieren, liefern den Stoff, den ich dann als Künstler in meinen Bildern verarbeite. Oder noch anders ausgedrückt: Inspirationsquellen und persönliche Vorlieben sind für mich ein und dasselbe. Eigentlich mache ich nur Dinge, die mit diesen Inspirationsquellen zu tun haben – abgesehen von meiner Steuererklärung vielleicht. Und wie passt Cola Light ins Bild? Was hat es damit auf sich, dass du angeblich auch Cola Light als Farbe einsetzt? Das stimmt schon, allerdings hat die Verwendung von Cola ehrlich gesagt gar keine Auswirkung auf die Zusammensetzung der Farben. Das alles basiert auf meiner Faulheit: Ich musste Wasser holen, um die Farbe zu verdünnen, und weil ich keine Lust hatte, in die Küche zum Wasserhahn zu laufen und nur Cola Light auf meinem Balkon stand, hab ich’s halt mal mit der Cola probiert – und siehe da, es funktionierte sogar.
Kannst du deinen Ansatz beim Malen noch mal in ein paar Worten zusammenfassen? Welchen Stellenwert haben z. B. Computer und wie wichtig sind Collage-Techniken? Der Computer kommt bei mir nur ganz am Anfang zum Einsatz; ich entwerfe damit nur die ungefähre Anordnung der einzelnen Elemente, danach dreht sich alles um Collage-Techniken und ums eigentliche Malen. Außerdem benutze ich Marker und Tape und so weiter, und da viele meiner Bilder auf Pappe entstehen, kommt auch der Tacker ziemlich oft zum Einsatz, um neue Elemente zu integrieren. Genau wie Sneaker tauchen auch Großstädte immer wieder in deinen Bildern auf. Welche Stadt ist denn deines Erachtens die beste, um sich mit neuen oder limitierten Modellen einzudecken? Da würde meine Wahl wohl auf New York City fallen. Ich könnte tagelang durch NYC laufen und mich nach neuen Sneaker-Stores umschauen. Andere Menschen ziehen von einem Museum ins nächste; ich hingegen klappere einen Store nach dem anderen ab – und ich liebe es. Du hast deine Bilder ja schon in einigen Galerien gezeigt. Hast du konkrete Ziele in der Kunstwelt? Nun, was das betrifft, befinde ich mich noch in der Aufwärmphase, würde ich sagen – aber natürlich wäre es super, wenn ich verschiedene Galerien in aller Welt hätte, die mich vertreten. Das wird sicher noch eine Weile dauern, aber es fühlt sich schon mal gut an, in diese Richtung zu denken. Und dann hast du ja auch vor kurzem mit der Livestrong Foundation gearbeitet. Wie kam es dazu? Letztes Jahr hab’ ich bei der Tour de France ein Bild von Lance Armstrong gemalt: einfach auf die Straße beim letzten Anstieg der sechzehnten Etappe.
Und dann haben die von Livestrong das Piece sofort auf ihre Seite gestellt, und auch bei Nike.com wurde es abgefeiert – so kam ich mit beiden Organisationen beziehungsweise Unternehmen ins Gespräch, was sich als sehr interessant herausgestellt hat. Wird man dich bei der kommenden Tour de France also wieder in Aktion erleben können? Ja, ich werde dieses Jahr 12 Bilder in drei Wochen malen. Um ehrlich zu sein, führe ich gerade mit mehreren Parteien die Verhandlungen deswegen, und es wird definitiv ein sehr lässiges Projekt. Das wird bestimmt der Hammer. Und schließlich gibt es ja auch noch das Projekt namens „Dyslexcity“. Was verbirgt sich hinter diesem Namen? Das hat mit meinem persönlichen Kampf gegen die Stigmatisierung von Legasthenikern zu tun. Ich selbst leider unter Legasthenie. Zusammen mit einem Filmemacher, der selbst auch Legastheniker ist, mache ich diesen Dokumentarfilm, der davon handelt, wie es mir gelingt, damit zu leben beziehungsweise wie meine Kunst international bekannt werden konnte und wie ich als Künstler versuche, die Stigmatisierung zu bekämpfen. Würdest du also sagen, dass visuelle Kunst das perfekte Medium für einen Legastheniker ist? Ja, unbedingt sogar. In Bildern kannst du genau das zum Ausdruck bringen, was du sagen willst, ohne dass die Leute sich andauernd über irgendwelche Schreibfehler lustig machen. Überhaupt sollten wir viel häufiger in Form von Videos kommunizieren. Okay, wir sollten langsam zum Ende kommen, aber ich hab noch ein paar allgemeine Fragen: Wie denkst du über den Stellenwert von Sneakern in der aktuellen Street-Kultur? Ich würde sagen, dass ein Turnschuh immer noch alles darüber aussagt, ob jemand in Street-Dingen bewandert ist oder nicht. Er zeigt, was du bist und wer du bist. Ich würde fast sagen, dass die Wahl eines Sneaker-Modells extrem viel über dein wahres Ich aussagen kann. Man kann noch so schicke Klamotten tragen – wenn man sie mit den richtigen Schuhen kombiniert, erkennt jeder sofort, dass du weißt, was abgeht in der Welt. Gibt es eigentlich Pläne für ein eigenes Schuh-Design? Das sind noch ungelegte Eier, aber ich bin schon seit einiger Zeit mit unterschiedlichen Firmen im Gespräch. Mein Traum wäre es, irgendwann selbst ein Schuh zu sein – aber mal sehen, ob dieser Traum in Erfüllung geht. Wenn es so weit ist, erfahrt ihr es definitiv zuerst! Cool, danke für das Interview. www.gabygabyart.com
» Ich würde sagen, dass ein Turnschuh immer noch alles darüber aussagt, ob jemand in Street-Dingen bewandert ist oder nicht. Er zeigt, was du bist und wer du bist.«
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Was macht eigentlich …
There‘s a story to be S.on O.f L.ava D.ome!
Was macht eigentlich … ... den Nike „Escape“, oder eigentlich ja den „Son of Lava Dome“ so besonders, dass er hier auf einer ganzen Doppelseite Beachtung findet? Eigentlich müsste ein Blick auf die Fotos jeden Zweifel daran im Keim ersticken. Der S.O.L.D. ist ’n echter „Baliner“ und außerdem einfach eines meiner absoluten Lieblingsmodelle, was ebenfalls ausreichen dürfte. Aber darüber hinaus ist er auch noch einer der wenigen Vintage-Sneaker, die noch nicht durch den Retro-Fleischwolf gedreht wurden. Mehr als genug Gründe also, der Mauke mal etwas Respekt zu zollen, Der Lava Dome hatte übri gens noch einen zweiten Sohn, einen aus Fleisch und Blut. Hier seht ihr ihn aka Tony Toupet beim täglichen Ritual.
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oder?
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Text: Tony Toupet | Fotos: Sneakerqueen 210 (www.sq210.blogspot.com)
al abgesehen davon, dass es Anfang der 80er bei uns noch ziemlich schwer war, überhaupt Nikes zu bekommen, geschweige denn Exoten wie Nike Hiking Schuhe, musste der OG Nike Lava Dome von 1981 (1) erst „geretrot“, werden um seine verdiente Aufmerksamkeit zu bekommen. Anders lief es beim „Escape“, der 1988 herauskam und dann, wie der Name schon vermuten lässt, als Nike „Son of Lava Dome“ ein würdiges Erbe des legendären Nike Models antrat. Mit dem „Lava Dome“, dem Ur-Outdoor-Model reagierte Nike damals auf den aufkommenden Hiking-Hype der späten 70er und frühen 80er Jahre und auf den Wunsch vieler Outdoorer nach einem robusten, griffigen, aber gleichzeitig leichten und nicht klobigen Schuh. Neben dem Lava Dome, der seit den späten 90ern auch einige Male sehr gut als Retroversion (2) zurückgekehrt ist, gab es noch den ebenfalls stark nachgefragten Nike Approach (3) von 1984, der sich deutlich am Vorgänger Lava orientierte. 1988 kam Nike dann mit dem Sohn des Lava Dome raus. Form und Farbgebung schon klar in Richtung 90er orientiert – deutlich erkennbar an einigen, sagen wir mal gewagten Farbkombis! (4) Was aber hier eigentlich viel wichtiger ist als die Tatsache, dass man in den Dingern eventuell gut einen Berg rauf und runter kam, ist dass sie einfach eine komplett andere freshe Optik zeigten und sich eindeutig von den gängigen Styles unterschieden, die sonst einen gewissen Hype genießen. Trotzdem, oder wahrscheinlich gerade deshalb, sind sie aber auch nicht nur unter strickten Vintage-Sammlern so begehrt bzw. zu ihrem verdienten Fame gekommen. Ein weiteres Plus ist, dass der Schuh nicht dem berüchtigten Brösel-Problem vieler anderer Vintage-Modelle zum Opfer fällt – zurückzuführen auf die robuste Sohle mit Profil, die ohne Schaum produziert wurde. Neben beigesagt vielleicht geil für Himalayatrips, aber ziemlich ungeil für tonnenweise Pitbullscheiße auf den Straßen in Wedding. Mit Glück kann man deshalb auch heute noch, über 20 Jahren nach OG-Release ein Paar S.O.L.D. bekommen und ohne Probleme zu jeder Gelegenheit rocken. Sei es auf dem Everest oder einfach im Slalom um die Haufen im Kiez! Ein „waschechter Berliner“ ist aus ihm geworden, weil er gerade in den durch die Berliner Graffitiszene geprägten Sneakerkreisen einen hohen Beliebtheitsgrad hatte und so zum begehrten Sammlerschuh geworden ist.
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as geht zurück auf Anfänge der Sneakerkultur, als einige Pioniere wie Niklas von Mad Flavor oder Schuh-Attila bereits Anfang der 90er, also lange vor dem großen Boom durch die Retrowelle, zu regelmäßigen Shoppingtrips, zumeist nach Amerika, aufbrachen. Ihre Beute auf der Rückreise, Seesäcke prall gefüllt mit alten Sneakermodellen der 80er Jahre. Die Escapes waren in diesem Fang immer die ganz besonders dicken Fische, die dann, nachdem besagte Säcke endlich Mad Flavor, Enterprice oder Downstairs erreicht hatten, zu damaligen Höchstpreisen von 300 DM und mehr übern Ladentisch gingen! Besonders beliebte Colorways waren unter anderem Schwarz auf Weiß, Rot auf Schwarz (5), Taubenblau (6) und einige Suede Styles (7), die alle das markante ESCAPE (8) auf der Zunge trugen. So wurde aus dem „Son of Lava Dome“, der Low Version und dem „Lava High“, der High-Top Variante, frei nach Berliner Schnauze einfach: ESCAPES! Dass die Escape (The City) Serie – von Nike ins Leben gerufen, um die amerikanische Couchpotato zu mehr Sport im Grünen zu bewegen – noch diverse andere Modelle wie Crosstrainer, Cortez und (Alpha-) Force beinhaltete, wusste damals noch keiner. Wichtiger war, dass man mit Escapes eine wirklich coole Alternative zu anderen OldSchool-Sneakern hatte, die durch ihre damals noch besonderen CWs ziemlich einzigartig waren. Manch einer erinnert sich sicher an Sätze oder Momente wie: „Sorry Jungs, heute kein Einlass mit Turnschuhen!“ – ein Glück habe ich meine schwarzen Escapes an, du Penner! hahahah!“(9) Dass das Ganze natürlich nicht nur in Berlin so funktionierte und die Beliebtheit sich auch auf internationaler Ebene genauso gestaltete, zeigt ein genauer Blick in Bobbito Garcias Vintage-Bibel „Where‘d you get those?“, in der er schreibt: „The original Lava Dome went over everybody‘s head ... but the sons caught on with heads who were looking for something a little different than Timbs. These were the first hiking shoes to ever make noise because they were sleek and low top which was the antithesis of the category“. Wenn nun aber auch die Escapes komplett an euch vorbei gegangen sind, weil ihr vielleicht 1988 noch Quark im Schaufenster wart, hoffe ich ein bisschen Licht in die, wie ich finde, ganz coole Geschichte dieses Nike Klassikers gebracht zu haben. Für die unter euch, die sich noch rosig an die Jungs erinnern können und bei denen vielleicht ja sogar noch der eine oder andere Sohn des Lava Domes zu Hause rumhängt (Yo Ahmet!), habe ich vielleicht einen Wink gegeben, die guten alten Dinger mal wieder rauszuholen und zu zeigen oder auf ein Retro zu hoffen. Für meinen Teil braucht Nike sie allerdings nicht in 100 Jahren wieder zu bringen, ich hab sie ja hier!
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„Der Berliner Hip Hop der frühen 90ern war vom Escape dominiert – hohe oder flache, weiße, taubenblaue, braune, beige oder der Klassiker in schwarz-rot! Er gehört zu meinen Top 3 der meistverkauften Sneaker überhaupt … ich denke, es waren mindestens 500 Paar. Obwohl er kein klassischer Hip Hop Sneaker, sondern ein Hikingboot war, hat ihn fast jeder geliebt – ob der Zehlendorfer Hip Hop Abiturient oder die Weddinger Atze vom Humboldhain. Noch heute kommen ständig Leute zu mir in den Laden und fragen nach den Mopeds. Escape ist einfach Berlin!“ Niklas (Mad Flavor)
“The son of Lava Domes were a sneaker made right before the inception of the ACG line in 1989. There were a few really amazing pairs of sneakers created which inspired that line to take shape. ACG was and always will be my favorite Nike sneakers ever made.” Tommy Rebel, B’KLYN Basements / Just for Kicks
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nd wie immer an dieser Stelle kommen nun Blogger zu Wort, die nach Jahren der virtuellen BildschirmExistenz endlich einmal gedruckte Meinungen loswerden können. Wir fragen in Turnschuh-Dingen nach – los geht’s.
Christoph Westermeyer –
Mia Bühler –
Matylda Krzykowski –
Lieblingsmodell der Sekunde? Jordan IV Cement!
Lieblingsmodell der Sekunde? Nike Air Royal Mid VT’s lila!
Drei Alltime Faves? Jordan IV Cement, Adidas Gil-0, Nike Lunaracer
Drei Alltime Faves? Keds CHAMPION Plimsolls, adidas forum sleek, Nike High-Top, am besten einfarbig
Lieblingsmodell der Sekunde? Der cremefarbene Rib Cage von Alexander McQueen.
Welche Farbe geht bei Schuhen gar nicht? Alles geht, was gefällt!
Welche Farbe geht bei Schuhen gar nicht? Bei Sneakern geht alles, im Gegenteil zu Pumps – rotes Lack igittigat. Oder weiße Stiefel, da kommt es mir doch leicht in allen Farben hoch!
www.tomat3.de
Welche Non-sneaker sind legit? Auch hier geht alles, was gefällt! Wie viel Geld würdest du maximal für ein Paar Sneaker ausgeben? Für ’nen Sneaker im Laden ca. 130. Performance gerne auch ein paar Euro mehr. Wer müsste einen coolen Schuh tragen da mit du ihn DESHALB nicht holen würdest? Da gibt‘s keinen ... Wie viele Schuhe besitzt du? Im Moment so ca. 80 Paar. Wie viel Prozent davon trägst du? 100 % Welche beiden Schuhe würdest du dir als Hybrid wünschen? Gil-0 und ’nen Lunaracer schön mit Flywire und so weiter! Quasi ein verbesserter Zoom Kobe 5. Schlussworte? Hört dich bitte alle mal auf jeden Release abzufeiern! Klasse statt Masse ist das Motto.
www.miabuehler.com
Welche Non-Sneaker sind legit? Meine neuen Baguas … rote Slip-Ons, sehr praktisch für den Sommer. Wie viel Geld würdest du maximal für ein Paar Sneaker ausgeben? Wenn man etwas aus tiefstem Sneakerherz will, spielt Geld keine Rolle. Gewusst wie, geht alles. Wie viele Schuhe besitzt du? Trotz des weiblichen Geschlechts ist meine Schuhsammlung überschaubar. Geschätzt zwischen 30 –40 aktive Paare. Nur die Guten dürfen bleiben. Wie viel Prozent davon trägst du? 95 % Schlussworte? Wenn der Tag mal wieder länger wird, schnapp dir Sneakers!
www.matandme.com
Alltime Faves? Weiße Plimsolls – ein Klassiker. Welche Farbe geht bei Schuhen gar nicht? Ich mag es, wenn ein Schuh mit Form überzeugt, deswegen ist alles, was zu viel kräftige Farbe trägt, meistens nicht mein Fall. Welche Non-sneaker sind legit? Jeder elegante Schuh mit Keilabsatz. Ist wie eine Sportversion des Highheels – genau richtig. Wer müsste einen coolen Schuh tragen da mit du ihn DESHALB nicht holen würdest? Wahrscheinlich meine Mutter. Die mag viel unnützes Beiwerk, auch bei Sneakern. Wie viele Schuhe besitzt du? Weitaus weniger als mein Footwear-Designer Freund. Er hat mehr als 100. Ich darf mir gar nicht so viel erlauben, sonst müssten wir ein extra Zimmer dafür einrichten. Wie viel Prozent davon trägst du? Ich habe ungefähr 50. Davon trage ich 5, also 10 %. Schlussworte? Es muss auch Spaß und Unfug sein.
THE ORIGINAL SNEAKER SINCE 1916 TM
WWW.KEDS.DE
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