Rubrik Nr 6 – 2/2010
D& AT: EUR 6 | CH: CHF 9
SNEAKERS 2/2010
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© © 2010 2010 adidas adidas AG. AG. adidas, adidas, the the Trefoil Trefoil logo logo and and the the 3-Stripes 3-Stripes mark mark are are registered registered trademarks trademarks of of the the adidas adidas Group. Group.
Rubrik
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Rubrik
THE
ORIGINAL SNEAKER SINCE 1916 WWW.KEDS.DE 5
Inhalt
sneakers nr 6
»Outside the BOx«
Was geht, was nicht geht und andere News
»editOr’s ChOiCe«
Wir archivieren: Reebok Pump Omni Lite
IMPRESSuM Editor in Chief Pascal Prehn prehn@sneakers-magazine.com m: 0151 / 161 330 26 Editorial Coordinator Holger von Krosigk krosigk@sneakers-magazine.com m: 0163 / 2496077
»Event« Bread & Butter
samba Evolution
Vom Saugnapfschuh zum Lifestyle-Klassiker
»Label potrait«
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HUF Footwear
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»City check«
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»Artist Check« Zoonchez and C1rca
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Auf Trainer-Jagd im Big Apple
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Graphic Till Paukstat paukstat@sneakers-magazine.com Björn Rubnikowicz rubnikowicz@sneakers-magazine.com Contributors Bernhard Glimm Dirk Vogel Katja Vaders Melanie Rückert Nada Carls Nina Trippel Matylda Krzykowski Phillip Himburg Pia Spangenberger Renko Heuer
Sneak Freaks
von Robert Eikelpoth und Michael Breyer
Sportswear to Lifestyle Wird der Sneaker erwachsen?
Photographers Alexander Basile Robert Eikelpoth Michael Breyer Andreas Schiko Florian Renner Matylda Krzykowski Catharina Gerritsen Dominic Marley Wolfgang Haag
»Label portrait« Hub Footwear
»Street Sneaks«
Advertising Pascal Prehn
Schuhegucken live from London
Online Editor Nada Carls nada@sneakers-magazine.com Publisher Monday Publishing GmbH Kamekestr. 20–22 50672 Köln t: 0221 / 945 267 22 f: 0221 / 945 267 27 www.sneakers-magazine.com Geschäftsführer Stefan Dongus Holger von Krosigk Alle Rechte vorbehalten Nr 6 – 2/2010
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»sneak boutique« 36 The Heart and Soul
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FLoorwars Breakdancing für den Puma Suede
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DC Admiral unter dem Mikroskop
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NY City Check Samba Evolution Hub Footwear Zoonchez Nr 6 – 2/2010 09/03/2010 12:41
Cover-Sneak: adidas Consortium „Non Dyed“ Foto: Himburg
»Blog Attack«
Digitale Meinungen, frisch gedruckt
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Editorial
A D M I R A L
ier kommt die sechste Ausgabe Sneakers und, siehe da, wir haben mit unserem Logo ein paar kleine Experimente gemacht und das ist unser Ergebnis: „All Laced up“ war früher, jetzt sind wir ein Hybrid-Modell, konstruiert aus unterschiedlichen Buchstaben aus den Logos einiger bekannter Sneakermarken. Ein Wink mit dem Zaunpfahl ist spätestens der dritte Buchstabe – das é von és Footwear. Und auch den Rest kann man mit ein paar visuellen Gedankenspielen nachvollziehen. Dahinter stecken eine grafische Laune und viele Kindheitserinnerungen. Denn schon von Kindesbeinen an haben wir die Läden gestürmt, schon damals stets unentschlossen, ob es nun adidas, Puma, Nike, Converse, kangaROOS, asics oder sonst eine Marke sein sollte. Daran hat sich seither auch nicht viel geändert – mal abgesehen davon, dass nun im Regal hinter uns etliche Schuhe darauf warten, abgelichtet zu werden und zuhause ein paar Quadratmeter Wohnfläche dem Thema Turnschuh gewidmet worden sind. Für manch einen kritischen Geist sind Logos bekanntlich die Verkörperung des Kapitalismus überhaupt. Wir sehen das ein bisschen anders. Das „N“ von Nike, das „s“ von adidas oder das „a“ von Puma sind Erinnerungen und Teile unserer Identität – nicht nur berufsbedingt. Wir sind mit diesen Elementen aufgewachsen und verbinden gute wie auch schlechte Zeiten damit. Und dass
wir uns unser neues Logo zusammenstückeln, passt auch zu dem Trend, den wir momentan beobachten: Man bedient sich aus unterschiedlichen Subkulturen, man kollaboriert und reinterpretiert, man baut Hybride aus den Versatzstücken anderer Modelle. Und so bleibt auch unser Logo flexibel und variabel, damit wir es immer wieder anders zusammensetzen – oder auch komplett neu erfinden können. Aus diesem Grund haben wir das Buchstabenprinzip auf dieser Seite noch etwas erweitert. Bitte sehr, das A-Z der Sneakermarken. Wer erkennt sie? Unter allen, die uns die komplette Liste schicken, verlosen wir ein Sneakers Jahresabo. Schreibt hierfür an contact@sneakers-magazine.com. Und nun viel Spaß mit unserer neuen Ausgabe, die mal wieder vollgepackt mit frischem Content ist. Ganze 18 Seiten haben wir unserem Titelthema New York gewidmet und dafür den Big Apple von Flight Club bis Solefood abgegrast; wir haben Clark Kent und Bobbito Garcia interviewt, Revive Customs auf den Zahn gefühlt und dem Dunkxchange einen Besuch abgestattet. Des Weiteren haben wir C1RCA Culture-Squad-Artist „Zoonchez“ sowie HUB-Gründer Huub van Böckel interviewt, und unsere Fotografen Robert Eikelpoth und Michael Breyer haben für die Sneak Boutique mal wieder tief in den kreativen Schuhkarton gegriffen. Das und vieles mehr erwartet euch in unserer Nummer 6. In diesem Sinne: „stay sneaker“! Die Redaktion
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S P O R T
Outside The Box
Texte: Kai frischemeier
Hupbox Aus der Box in die Box. Kein Autorennen, kein Schuhmacher,sondern Aufbewahrungslösungen für die des Trägers liebste Fußbekleidungen – ja, das bieten die Boxen für den Schuh. Die Hup-Boxer nehmen sich der veränderten Wahrnehmung von Turnschuhen in den vergangenen Jahren an und gestalten hier ein feines, transparentes Stück Storage-Option mit 360-gradiger Rundumsicht auf die feinsten Sohlen im Haus. Auf jene nämlich, die nie auch nur im Entferntesten die staubigen Partikel auf purem Asphalt in ihre grazilen Poren geweht zu bekommen gewohnt sind. Mit Auswüchsen von 33.3 cm x 23.5 cm x 12.2 cm und Kosten, die ein 40-Dollarschein tilgt (inklusive Shipping $57.50) eine unbedingte Investitionsempfehlung unsererseits. www.hupbox.com.
Irregular Choice Kreativität und Individualität – ausgeleierte Leitlinien eines CandyTrash-Mauken produzierenden Wahnsinnigen oder doch die letztlich einzig wahre Orientierung im konformistischen Sneaker-Kosmos? Ansichtssache. In der Zwischenzeit lässt Dan Sullivan nichts anbrennen und entwirft weiter 500 Modelle pro Saison. Im Jahr 1999 fing er damit an, im Örtchen Brighton an der Südküste Englands. Freiwillig scheint er nicht aufhören zu wollen, und macht gar vor Handtaschen und Damenkleidung nicht halt. Seine Mission war und ist schlicht und einfach, die Sichtweise auf Schuhe gänzlich zu verändern und einen Irregular-Fußabdruck in der Footwear-Welt zu hinterlassen. Wer Stores erfolgreich in NY und London betreibt, hat das wohl geschafft. Irgendwie. www.irregularchoice.com
Schuhtaxi Düsseldorf In Düsseldorf ist alles anders und vieles schlechter! Dieses Vorurteil kursiert zumindest in unserer Heimatstadt und bezieht sich meistens auf regionale Gesöff-Unterschiede. Aber das ist natürlich nicht die ganze Geschichte. Denn Düsseldorf ist unseres Wissens momentan die einzige Stadt in Deutschland, in der man sein Schuhwerk zuweilen bis vor die Haustür geliefert bekommt. Obligatorisch ist natürlich die vorherige Tätigung einer Online-Bestellung. Die angebotenen Styles mögen beim geneigten Sneakeristen wohl bestenfalls als Trash durchgehen, aber die Idee der Lieferung von Schuhen samt Accessoires verdient unsere Anerkennung. Übrigens sind auch Fetisch-Klamotten zu bestellen, so nebenbei erwähnt. ULTIMATE 81
SAIKO RUNNER
www.schuh-taxi.de. (nur innerhalb Düsseldorfs)
Every door hides a story, discover them all at onitsukatiger.com 10
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SECK HI
Outside The Box
Fluff x Nike SB Ein Fluff Magazine mit 600 Seiten, das gab‘s noch nie. Dieses Buch erschlägt jeden Dickhäuter, vorausgesetzt sei der richtige Schwung, aber mit Schmackes geht bekanntlich alles. Zurück zur Kollabo zwischen dem holländischen Magazin und dem skatenden Swoosh. Dokumentiert werden darin 117 europäische Skateboarder von Nike SB, die auf 19 Trips in ebenso viele europäische Länder von einem einzigen Fotografen für dieses Produkt abgelichtet wurden – von Marcel Veldman nämlich. 18 Monate war das Buch in der Mache und feierte seine Premiere in Barcelona, um danach auf der Bright Tradeshow in Frankfurt präsent zu sein. Zum geprinteten Klotz wurden strengst limitierte Nike SB Fluffs gereicht, welche das holländische Skatemag designen durfte. Man munkelte 15 Paar pro teilnehmendem Land seien über die jeweiligen Grenzen gewandert. www.fluff-sb.com
The Sneaker Colouring Book by Daniel Jarosch/ Henrick Klingel Interaktiv auf die althergebrachte Art und zugleich weiser als Computerspielen, Junge! Eine große Passion, eine eigenkreative Kunstgestaltung trotz vorgegebener Bahnen, dazu noch das einzig wahre beschreibens- und bemalenswerte Thema unserer Zeit – Turnschuhe. Eine Zusammenstellung aus 100 Zeichungen populärer Modelle ab 1916, featuring 18 große Brands wie adidas, Converse, New Balance, Nike, Onitsuka Tiger, Puma, Reebok oder auch Vans. Dies alles vereint das wunderschöne Ausmalbuch der Berliner Buben Jarosch und Klingel, die für die Arbeiten ihres Designstudios PKNTS bereits den Commerzbank Design-Preis und einen Nike Play Award 2008 einheimsten. Cashvolumen: läppische £12.95 auf ... www.laurenceking.com.
All Gone 2009 Das Jahr 2009 war pickepacke vollgepackt mit Kollaborationen jeglicher Couleur. Alles mit allem, jeder mit jedem, Street und Art und Fahrrad, hier ein Püppchen, da ein Terry. Manchen Betrachtern mag da ein bisschen sehr viel passiert sein, aber um einen Überblick im Mix-Dickicht zu erlangen, sei dieses jährlich wiederkehrende Printstück empfohlen. Penibelst dokumentiert es die Artenmischungen und bereitet uns, ob seines gewohnt stilvollen Arrangements, immer wieder Freude. Anfang des Jahres gab‘s dazu eine entsprechende Präsentation in einem wohlbekannten Sneakerstore in unser aller Lieblingsstadt – Solebox in, sicherlich, Berlin. Vergriffen war das Ding erwartungsgemäß schneller, als man 57,- Euro sagen kann. Die hätte man übrigens auch zu investieren gehabt. Hätte, hätte. www.allgonebook.com 12
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Outside The Box
The Never EVER Ending Path “The Never Ending Path” war im doppelten Sinn eine treffende Formulierung. Denn es ist nicht nur der geniale Titel einer ebenso genialen Kollabo, sondern weist gleichzeitig dezent auf die Langlebigkeit des adidas Originals X Ransom Projekts hin. Nach Runde zwei, deren Früchte wir auch in dieser Ausgabe bestaunen dürfen, nimmt der Hype so drastische Formen an, dass auch die Fortsetzung ins Jahr 2011 nunmehr gesichert ist. Eine perfekte Symbiose könnte man das nennen, was hier zwischen dem kanadischen Retail-Konglomerat und adidas Originals herangewachsen ist. adidas.com/ORIGINALS; www.ransomshop.com .
Elementare Ansichten Prophetenhaft verriet uns Footwear Designer Mark Goodwin in Ausgabe 4 den Trend des Jahres 2010: Von „heavy influences from outdoor footwear“ sprach er, und wie recht er hatte, zeigt schon ein Blick in unsere Sneak Boutique – oder auf den oben angesprochenen Hype um die Ransom Kollektion. Dass das Thema Outdoor ebenso wie nachhaltige Produkte zu kaum einer Company besser passen als zu Element, versteht sich natürlich von selbst. Denn „Conscious by Nature“ ist dort seit jeher ein Mantra und zugleich das Motto für eine neue Serie, für die die Modelle Topaz, Carnegie und Valmont einen neuen, noch umweltfreundlicheren Anstrich bekommen haben – inklusive Bambus, Farben auf Sojabasis und Innensohlen aus Recyclingmaterial. Elementeurope.com
GabyGaby@Sneakerness Während dieses Magazin druckfrisch zur Sneakerness nach Köln geliefert wird, läuft auf selbigem Event der holländische Artist GabyGaby auf und ab, um drei seiner neuesten Kunstwerke bestmöglich auf seinem Stand zu platzieren. Auf den für ihn so typischen Karton-Kreationen hat er für uns das Thema „Upper Soleciety“ umgesetzt. Wenn das für euch Anlass genug ist, mehr in Erfahrung zu bringen, haben wir immerhin ganze drei Optionen zur Auswahl: 1. Ihr checkt in diesem Moment www.sneakers-magazine.com. 2. Ihr besucht den Künstler unter www.gabygabyart.wordpress.com. 3. Ihr wartet auf unser GabyGaby Art Special in der nächsten Ausgabe. Punkte 1-3 sind übrigens Pflicht – sofern auch ihr zur Aristokratie des Turnschuhs zählen solltet. www.gabygabyart.wordpress.com.
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Collabo of the issue
Undefeated X Gourmet Footwear: Quattro
C1RCASELECT.com
Die Avantgarde in Sachen minimalistischer Sneakerkunst trifft das Aushängeschild gut positionierten Retailertums – Gourmet Footwear meets Undefeated. Schon die Namen der Kollaborateure verheißen nur Gutes. Von Anfang an steht Gourmet für die geniale Verbindung von italienischem Chic mit amerikanischem Streetstyle, von premium High-Class und Asphalt. In Kollaboration mit UNDFTD ist ein Sneaker entstanden, der aus dem Kollabo-Uniformismus ausbricht und mit edlem Epi-Leder schon haptisch hervorsticht. Dazu eine schwarze Midsole, rote Laces und das Undefeated „5-strike“ Logo und wir verneigen uns. Foto: Eikelpoth/Breyer
FOUR STAR DISTRIBUTION (EUROPE) AG - +41 (71) 644 9900 - info@c1rca.com
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Editors Choice
Reebok Pump Omni Lite (Kubrick Pack) Posthum wird einer der größten Regisseure aller Zeiten Pate eines Omni Lite Pump Packs – Stanley Kubrick. Er schenkte uns Filme wie „Uhrwerk Orange“, „Shining“ oder „2001 – Odyssee im Weltraum" und hätte sich angesichts seiner kompromisslosen Ästhetik über den späten Sneaker-Fame sicherlich sehr gefreut. Neben dem Full Metal Jacket und Clockwork Orange Pump lässt unsere Herzen vor allem der schwarz-rote 2001 höher schlagen, dessen Pump-Button ein bisschen an das Computerauge des neurotischen Computers HAL erinnert. Aber genug der Worte, ab ins Sneakers Magazine Archiv mit dem schönen Teil.
Foto: Eikelpoth/Breyer
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Event
Text: Nada Carls
Event
Back on Track – Bread & Butter in Berlin
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it dem Motto “The Original” ging die erste Winteredition der Bread & Butter Tradeshow vom 20.–22. Januar in den Hangars des Flughafen Tempelhof in Berlin mit rund 600 Labels an den Start und trotzte nach erfolgreichem Sommerdebüt im Juli 2009 dem eisigen Berliner Winter. Statt auf das noch im Sommer als Open-AirArea genutzte, überdachte Flughafen Vorfeld zu verzichten, hatte man die 5000 m2 Nutzfläche mittels eines monströsen Stahlgerüsts mit Luftpolstermembranen zur wind- und wetterfesten Halle renoviert. Mit einer clean-weißen, vernestelten Standkonstruktion postierte sich adidas Originals eyecatchy mitten in der „Denim Base“ und hatte für den sneakerfokussierten Besucher die ungeteilte Aufmerksamkeit der Halle. Der Rest der Kickfront zeigte sich wie gewohnt im „Sport & Street“ Bereich, in dem sich Puma fast herrschaftlich mit einer zweistöck igen Messestandresidenz präsentierte. Erstmalig gab es neben dem „Flea Market“ mit Special Offers, Einzelpaaren und Limiteds von Shops wie Caliroots, Azita und Overkill (endlich gab’s Overkill Lace Locks für die Sonntags-Kicks!) den „First Floor“, um der Underdog-Sozietät wie Wood Wood oder Kreativkollektiv für Headphones & Co AIAIAI eine weitere, wenn auch nur kleine, Nische zu bieten. Der nächste Termin für die Bread and Butter „Premier League“: 7.–9. Juli 2010. Watch out! www.breadandbutter.com
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Archiv & Knowledge: Bernhard Glimm | Text: Holger von Krosigk
Oder um es im wunderschönen O-Ton einer damaligen Anzeige wiederzugeben: „Dieser neue epochemachende Fußballstiefel mit Vorwerk-Leichtgummisohle und Saugnäpfen wurde unter der Mitarbeit von Sepp Herberger entwickelt […] und hat sich besonders auf gefrorenen, harten und vereisten Flächen hervorragend bewährt.“ Im Jahr 1962 erleben wir die Geburtsstunde des Samba. Er erscheint allerdings nicht als eigenständiger neuer Schuh, sondern als Modell innerhalb der Saugnapf-Reihe. Auch von der Funktionalität her ist der erste Samba ein waschechter Saugnapf – mit tiefen Löchern in der Sohle. Und so liest man in einer Anzeige aus dem Jahr 1964 über den „adidas Saugnapfschuh Samba“: „Er bietet Standsicherheit, gewährleistet teppichweichen Auftritt und verhindert Verletzungen des Gegners […] ausgereiftes und seit 15 Jahren bewährtes Modell.“ Noch ist die Sohle aber blau – die geriffelte „OlympiaSohle“ – ein weiteres Markenzeichen zu jener Zeit. Erst im Laufe der 70er Jahre werden die Saugnäpfe durch eine softere und „den Gegner schonendere“ Variante ersetzt – die heute Samba-typische “Dreizonen-Sohle“, bei der drei konzentrische Gummikreise für Haftung sorgen. Dadurch verschiebt sich auch der Schwerpunkt des Schuhs, denn der Samba verlagert seine Interessen langsam
Vom Saugnapfschuh zum Samba – die Evolution eines Kult-Trainers wen Wilson trägt ihn in „You, Me and Dupree“, Ewan McGregor in “Trainspotting” und die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass auch ihr ihn huldigt oder gehuldigt habt – den Samba. Mit 35 Millionen verkauften Paaren laut Wikipedia zählt er zu den erfolgreichsten Schuhen überhaupt und in der adidas-internen Rangliste folgt er dem Stan Smith auf dem Fuße und belegt Platz zwei. Dass der schlanke Trainer eigentlich ein Fußballschuh ist, kann man heute bestenfalls erahnen. Ein Blick auf die Sohle liefert allerdings genug Ausgangsmaterial für ein paar Bände „sneaker history“. Diese gibt es hier im Schnelldurchlauf – brought to you by vintage connaisseur aka Shemonster Bernhard Glimm. Die Geschichte beginnt auf vereisten Fußballplätzen im Nachkriegsdeutschland der späten 40er Jahre. Dort kommt er zum ersten Mal zum Einsatz, mit Löchern in der Sohle und schicker Silhouette, der direkte Vorfahr des Samba – der one and only „Saugnapfschuh“. Denn auch wenn 1962 als offizielle Geburtsstunde des Samba gilt, beginnt dessen Evolution schon 13 Jahre früher. Beim Anblick des ersten Saugnapfschuhs erinnert designtechnisch zwar noch nicht viel an den Samba, aber wie der Modellname schon andeutet, steht auch ein anderes Feature im Mittelpunkt: Löcher in der Sohle, die Fußballern auf vereisten Plätzen
mehr Haftung bieten sollen. Die Technologie hört sich abenteuerlich an, aber sie bewährt sich im fußballerischen Alltag. Die Saugnäpfe sind der Gegenentwurf zu den zeitgleich gebräuchlichen Stollen („Nocken“), die zwar ebenfalls ihren Zweck erfüllen, aber dabei einem Gegner auch mal eben blaue Flecken oder andere Blessuren mitgeben können. Während also im Profibereich – Stichwort „Wunder von Bern“ 1954 – mit den nur zwei Jahre vorher patentierten Schraubstollen gespielt wird, kicken die Freizeitfußballer der 50er Jahre fleißig mit Saugnäpfen.
Saugnapfschuh 1949
aber sicher in die Halle und wird zum Indoor Schuh. So zitiert der Katalog von 1972 zwar noch die „vereisten Plätze“, wirbt aber zusätzlich mit der Hallentauglichkeit der neuen Sohle. Die kommt übrigens 1972 schon im heute typischen braunen Gum-Look daher – wenn auch nicht einheitlich und in jedem Land zeitgleich. Im Laufe der 70er Jahre wird sie beim Samba zum Standard. Die geriffelte „Sägeprofil-Sohle“ der späten 60er Jahre stirbt aber nicht aus, sondern wird auf den „Bamba“, ein etwas günstigeres Modell, übertragen. Und weil das noch nicht genug Evolutions-Wirrwarr ist, kommt in den späten 70er Jahren noch der „Mamba“ auf den Markt – der mit der Sohle des 1962er Samba schließlich noch näher an das Original und den Saugnapfschuh kommt. ob es der schlanke Look ist, die Tatsache, dass er bei ganzen Generationen von Freizeitkickern Kindheitserinnerungen auslöst oder auch die Verwurzelung in der Indie-Szene, man kann nur erahnen, warum der Samba zu einem derartigen Kultschuh avancieren konnte. Vielleicht ist es auch einfach das Erbe der Saugnäpfe, die sich heimlich an unserem Unterbewusstsein festgesaugt haben. In diesem Sinne – Samba for life! Ω
Samba 2010, adidas original worldcup edition
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Saugnapfschuh 1949 ...
... und 1950
Zur Geburtsstunde kommt der Vorläufer des Samba als halbhoher „Fußballstiefel“ daher. Die Löcher aka Saugnäpfe sind von Vorderfußbereich bis zur Ferse über den ganzen Schuh verteilt. Sie sorgen für Halt, der angesichts des schwachen Sohlenprofils auch nötig ist.
Klassische Riffelsohle 1968 ...
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Auf der linken Seite ist der Schuh noch nicht mit den „drei Riemen“ versehen, die ursprünglich der Stabilität dienten und zum Markenzeichen für adidas wurden. Da die adidas AG, die wir heute kennen, erst im August 1949 gegründet wurden, sehen wir hier zwei Schuhe der allerersten Stunde.
... und Dreizonen-Gum-Sohle 1972
In diesen zehn Jahren durchläuft der Samba die wichtigsten Stufen seiner evolutionären Metamorphose. Wer die Kataloge dieser Zeit studiert, sieht aber keine lineare Entwicklung, sondern eine bunte Palette unterschiedlicher Farben und Formen, die in diversen Ländern unabhängig voneinander verkauft werden. Zum
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Der erste „Samba“ 1962 ...
1973: Samba als Indoor-Variante
einen etabliert sich der Samba in dieser Zeit als Indoor-Schuh, zum anderen bekommt er seine klassische Gum-Sohle, die bis heute ein Markenzeichen geblieben ist – auch wenn es längst nicht mehr die einzige Sohlenfarbe ist.
... a hole in your sole?
1962 wird der „Samba“ als Teil der Saugnapf-Serie released. Wie man sieht, kommt er dem heutigen Modell zwar schon näher, unterscheidet sich aber noch in ein paar wichtigen Punkten. Die geriffelte blaue „Olympia-Sohle“ ist das frühe Markenzeichen
Mamba 1978
Samba Gum 1978
Im Jahr 1978 lässt sich anhand der Modelle Samba, Bamba und Mamba die Evolution des Sohlenprofils noch einmal nachvollziehen. Während der Samba sich mit der heute bekannten Dreizonen-
und die vier Löcher, die bis auf die Holzschicht darunter gehen, sind auf die wichtigsten Zonen der Sohle verteilt. In dieser Form ist der frühe Samba noch ein Outdoor-Schuh, der vor allem auf vereisten und harten Plätzen zum Einsatz kommt.
Bamba 1978
Sohle weiterentwickelt, werden Bamba und Mamba mit früheren Versionen der Samba-Sohle auf den Markt gebracht. Nur eins fehlt allen Modellen zu dieser Zeit – der Saugnapf.
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Label Portrait
Label Portrait
HUB Footwear
Holländische Marke mit Wurzeln im Tennis.
Auf den ersten Blick könnte die holländische Marke HUB Footwear mit ihren edlen, cleanen Designs aus Skandinavien stammen. Dort erfreuen sich die Schuhe auch bereits großer Beliebtheit, während HUB inzwischen auch in Deutschland gut durchstartet. Grund genug für Sneakers Magazine, der Zentrale von HUB in den Niederlanden einen Besuch abzustatten. Wir sprachen mit Ex-Tennisprofi und Inhaber Huub van Boeckel, der auch für das Design der „Street“-Kollektion von HUB verantwortlich ist – und einige Geheimnisse auf Lager hat.
Fotos: Catharina Gerritsen Text: Jeroen Smeets
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urück ins Jahr 2004 – zwei Holländer schmiedeten einen perfiden Plan. Sie wollten das Schuhbusiness kräftig aufmischen und mit rebellischen Ideen neue Akzente setzen. Die ganze Vintage-Mode und der ständige Blick in die Vergangenheit hatten ihrer Meinung nach ausgedient. Es war Zeit für neue Akzente – eine neue Art von Ästhetik im Einklang mit den ständig wechselnden Strömungen der modernen Großstadt. Zentrale Idee war hierbei die Sicht der Großstadt als Ansammlung von vernetzten Knotenpunkten – Englisch: „Hubs“ – über die sich gleichgesinnte Leute treffen und ihre Vorlieben gemeinsam ausleben. Die HUB-Website erklärt das so: „Ein Hub ist ein Ort an dem Leute zusammen kommen und Aktivitäten zusammen fließen. So wie in Metropolen wie Berlin, Amsterdam oder Kopenhagen. Wenn Leute im Park chillen, an einer überfüllten UBahn-Station warten oder in einer Bar Sushi essen ...“ So weit das Konzept. Als wichtigster Drahtzieher war kein geringerer als Huub van Boeckel dabei, seines Zeichens holländische Tennislegende und früherer Erzrivale von Boris Becker. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Tim Rompa definierte van Boeckel einen grundlegenden Look für die neue Marke, ein Look der damals auf dem Schuhmarkt für „Street Fashion“ noch Mangelware war: eine sportliche Laufsohle
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in Kombination mit einem cleanen, modischen Freizeitschuh. Das Konzept zu HUB war geboren und die nächsten Jahre über schafften Tim Rompa und Huub van Boeckel die nötigen Strukturen, um die Schuhe in die Läden – und auf die Straßen der Metropolen – zu bringen. Im Jahr 2007 war es dann so weit: Huub van Boeckel machte sich an die ersten Schuhdesigns; wohlgemerkt ohne jegliches nennenswertes Vorwissen. „Ich kann eigentlich überhaupt nicht zeichnen“, lacht Huub. „Ich habe mir alles aus Erfahrung von Grund auf selbst beigebracht und aus Fehlern gelernt. Ich weiß aber genau, was ich will. Ich denke sehr konzeptionell und habe ein sehr klares Bild vor Augen.“ Hierbei übt seine frühere Karriere als Tennisspieler immer noch einen deutlichen Einfluss auf seine Designs aus, wie er sagt: „Ich hatte meine ganze Jugend über immer nur Tennisschuhe an. Also ist es kein Wunder, dass mein erstes Design auf der Laufsohle eines Tennisschuhs von 1970 aufbaut. Ich entschied mich für eine 12 mm hohe Laufsohle in Kombination mit einem freizeittauglichen oberen Teil des Schuhs. Ehrlich gesagt basieren 90% unserer ‚Street’-Kollektion auf Tennisschuhen“, gibt van Boeckel zu. Die ersten beiden Jahre über – also von 2005 bis 2006 – arbeitete HUB noch mit einem Designer aus den USA zusammen, doch die weite Entfernung erschwerte die Kommunikation und Umsetzung der Ideen der HUB-
Gründer. Gemeinsame Brainstorm-Meetings ließen sich nur schwer vereinbaren, was sich mit der Zeit auch auf die Qualität der Kollektion auswirkte. Schließlich nahm Huub das Design selbst in die Hand: „Mir wurde einfach klar, dass die Marke nicht lebensfähig ist, wenn ich beim Design unserer ‚Street’-Kollektion nicht selbst die Federführung übernehme!“ Ω
The Soul of Hub As I Go Home A high. pitch in my ears Still intoxicated by the music Graffitti and billboards cry for attention I hold my breath and feel my heart pulse The city comes alive ... as I go home
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Label Portrait
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oher nimmt Huub van Boeckel die Inspiration für seine Designs? Vor allem aus der Großstadt, aus der Beobachtung der vielen kreativen Netzwerke und Schnittpunkte, die das kreative Leben in der modernen Gesellschaft ausmachen. Weiterhin kommt viel Einfluss von anderen Marken; nicht unbedingt aus dem Schuhbereich, sondern auch jede Menge Jeansfirmen und Kleidungslabels. Nachdem Huub ein Design fertig gestellt hat, bekommt eine ausgewählte Gruppe von Leuten die neuen Ideen im Rahmen einer Brainstorm-Session zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Entwürfe jedoch schon fertig – während des eigentlichen Designvorgangs will Huub van Boeckel lieber nicht gestört oder von außerhalb beeinflusst werden. Sein Kommentar: „Die Leute aus dem Verkauf sind ziemlich stark davon gelenkt, was zurzeit gut auf dem Markt ankommt und wollen einen dann zu sehr in diese Richtung drängen.“ Während dieser Brainstorm-Sessions legt van Boeckel alle neuen Designs nebeneinander auf den Boden – und jeder gibt seinen Kommentar dazu. So wird deutlich, welche Designs tatsächlich funktionieren, und welche am besten in die Linie von HUB passen. Nach sorgfältiger Prüfung werden alle noch übriggebliebenen Designs in die
Label Portrait
Herstellung geschickt, und die Produktentwicklungsphase beginnt. Die aktuelle Kollektion beschreibt Huub van Boeckel wie folgt: „Die Herren- und Damenkollektion von Hub ist jeweils aufgeteilt in die Bereiche ‚Street’ und ‚Fashion’, während HUB bei den Herren zusätzlich die ‚Originals’ und ‚Limited’ Kollektionen anbietet.“ Nach Angaben von HUB verkörpert die Street Fashion Kollektion das Leben in der modernen Metropole, und ist stilistisch sehr stark von den Subkulturen der Großstadt geprägt. „Tagsüber tragen die jungen Frauen vorwiegend Sneaker und wechseln abends in Stöckelschuhe (oder andersherum). Ich will ihnen hierbei die Möglichkeit geben, den ganzen Tag über Schuhe von HUB zu tragen, egal aus welchem Anlass. Daher ist die ‚Street’-Kollektion vorwiegend Sneaker-orientiert, während die ‚Fashion’Modelle aus niedrigen und hochhackigen Schuhen besteht“, so van Boeckel. Und die Limited Editions? „Als ‚Limited’Kollektion bieten wir zurzeit das KingstonModell unserer ‚Street’-Kollektion in vier Farben an, wobei pro Farbe jeweils nur 200 Paar produziert wurden. In der ‚Originals’Kollektion führen wir konsequent die Ästhetik und den Style unserer allerersten Kollektion von vor fünf Jahren fort, mit der markant blockig geformten Fußspitze.“
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ls relativ junge Marke ist HUB Footwear auch von der Größe her noch gut überschaubar: Im Hauptsitz der Marke in Wateringen in der Nähe von Den Haag arbeiten momentan neun Leute. Die Mitarbeiter kommen zwar aus den unterschiedlichsten Berufen, haben jedoch größtenteils eine Sache gemeinsam: „Die Hälfte des Teams war entweder irgendwann einmal professionelle Tennisspieler, oder haben es zumindest versucht. Tim Rompa, Marco Marzolla und ich sind der harte Kern der Firma. Tim und ich haben HUB im Jahr 2004 gemeinsam gegründet. Er war damals als Außenhandelsvertreter tätig und war sofort interessiert, als ich ihm von der Idee zur eigenen Marke erzählte. Tim hat ein gutes Auge für Mode und betreut nun den Vertrieb in den Niederlanden und Skandinavien. Marco Marzolla ist gelernter Betriebswirt und führt die Geschäfte in unserer Zentrale. Marije Buren ergänzt das Team durch ihre Fähigkeiten im Marketingbereich. Sie kümmert sich unter anderem darum, die Markenbekanntheit von HUB voran zu treiben. Uns ist aufgefallen, dass die Kunden HUB vor allem aufgrund der Produkte und weniger wegen des Markennamens kaufen. Aber eigentlich sollte der Name ja den Ausschlag geben, also versuchen wir, die Leute stärker an die Marke zu binden und unser Markenimage und unsere Werte zu kommunizieren.“ Inzwischen hat sich die Marke international gut eingebürgert und feiert vor allem in Skandinavien und in Deutschland große Erfolge. In Deutschland ist das vor allem der Eröffnung eines HUB Footwear Stores in Berlin-Mitte zu verdanken, der das Ergebnis von fünf Jahren Vorarbeit seit Einführung der Marke in der deutschen Hauptstadt ist. Für Huub van Boeckel ging mit dem Laden in Mitte ein Traum in Erfüllung: „Das hört sich von mir als Holländer vielleicht etwas seltsam an, aber Berlin verkörpert als Stadt ganz einfach haargenau alle grundlegenden Werte von HUB Footwear.“
»Ehrlich gesagt basieren 90 % unserer ‚Street’- Kollektion auf Tennisschuhen.« 28
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Store Profile
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it Ausstellungen von befreundeten Künstlern oder Brands wird sich der Raum von Zeit zu Zeit in eine Galerie ver wandeln, während der Shop in den Keller zieht, um Platz und volle Aufmerksamkeit für das Gezeigte zu schaffen. Klasse statt Masse und fundiert statt trendorientiert scheint das Credo der beiden Berliner zu sein. „Superfresh!“ und „vorhin auf SnobBeast gepostet!“ sind demnach keine primären Kriterien für das angebotene Sortiment an Kicks, Shirts oder Decks. Ihre Kontakte zu Brands und Künstlern entstanden über jahrelange Zusammenarbeit mit dem Lodown Magazine und eigene Projekte, die sinnstiftend und inspirierend waren. „Wir müssen glücklicherweise nicht so umsatzorientiert arbeiten wie andere Shops“, grinst Hesse. „Wir nehmen die Sachen mit rein, die uns gefallen und es ist uns wichtig, das Angebot so individuell wie möglich zu gestalten.“ Mit Labels wie HUF, DQM, Ransom, aNYthing, Norse oder Fucking Awesome gelingt ihnen das ohne Stolperer. Besonders beeindruckend ist die Bandbreite der Syndicate Line von Vans, deren limitierte Kollektionen hier exklusiv angeboten werden. Mit Modellen wie dem ERA von Mike Muir/Suicidal Tendencies oder dem AVE SK8 LOW von Shawn Stussy findet sich manch Goldstück vergangener Syndicatekollektionen, gleiches gilt für die Auswahl diverser Nike SBs, in einer Vintage-Ecke stehen seltene Second Hand Einzelpaare wie adidas Super Ape Skate, StüssyXNike, Slam Jam Terminator. Eine kleine repräsentative „Privatbibliothek“ bietet Publikationen von OHWOW, PamBook, aber auch Bücher der Beatgeneration von Richard Brautigan & Co und historische Berlinliteratur.
Text: Nada Carls Fotos: Foley
Stadtguerillas in friedlicher Mission In diesem Laden steckt viel Persönlichkeit seiner Macher, er repräsentiert ihren Werdegang über Quellen wie Hardcore, Skateboarding, Art, Beatnik, inspiriert von unabhängigen Labels und Nonkonformisten gelebter oder respektierter Szenen und Generationen. Neben Preisen und Artikelnamen, liest man auf eigens erstellten Etiketten Infos zum Brand und kollaborierendem Artist und erhält Querverweise zu weiteren Publikationen im Laden. Analoge Hyperlinks, sozusagen.
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ie Lage ist ruhig, keinerlei feindliche Anzeichen. Im eisigen Wind weht eine weiße Flagge an der Fassade neben dem Eingang des Civilist. Wir befinden uns in Mitte, einige hundert Meter entfernt von Berlins polarisierendem Downtown-Hotspot, dem Schlachtfeld der Flagshipstores und internationalen Großfilialisten. Hier haben Alex Flach und Andreas Hesse im Dezember ihren Streetwearstore eröffnet: ein Shop mit Galerie, unkommerziellem Standing, fein selektierten Labels und ganz persönlicher Intention. Das klingt nach einem Konzept wider aller Mitte-ExistenzgründungsFormalia oder aber nach „just another streetwear thing“. Doch es bleibt das Gefühl, dass hier ein Hauch Guerillastrategie lauert.
Mit ein bisschen Muße kann der Kunde, Freund und Fan hier etwas lernen – nicht nur über Flachs und Hesses Lieblingslabels und -literatur, sondern auch über Zusammenhänge des Sortiments. Neben Preisen und Artikelnamen liest man auf eigens erstellten Etiketten Infos zum Brand und kollaborierendem Artist und erhält Querverweise zu weiteren Publikationen im Laden. Analoge Hyperlinks, sozusagen. Ein Detail, das zeigt, wie sehr hier jeder Artikel gekannt und gewürdigt wird. Auch Werbung für ein entstandenes Shopkonglomerat der sogenannten „NoTo“ und „SoTo“ (nördlich und südlich der Torstraße) scheut man nicht und erwähnt, dass es den „verlinkten“ Schuh im benachbarten adidias Store No.74 zu kaufen gibt. Anzeichen für eine kollegial-guerilliöse Verschwörung in Berlin-Mitte? „Die Betreiber der umliegenden Shops wie Paul s Boutique, No.74 oder Firmament sind Freunde, wir machen das gern. Ich kenne das aus dem Musikbereich, wie bei Rough Trade in London. Auf Platten steht neben üblicher Info auch etwas über die Musiker, um den Leuten Input mitzugeben“, erklärt Flach.
„Das ist wie früher an den Plattenständen bei Hardcorekonzerten.“, ergänzt Hesse, „man liest auf den 7 Inches die Grußecke, um neue Bands zu finden, die man vorher nicht kannte.“ In diesem Laden steckt viel Persönlichkeit seiner Macher, er repräsentiert ihren Werdegang über Quellen wie Hardcore, Skateboarding, Art, Beatnik, inspiriert von unabhängigen Labels und Nonkonformisten gelebter oder respektierter Szenen und Generationen. Es ist weder kitschig noch gelogen, dass sich „buddies for life“ zu dem Projekt zusammengefunden haben, das als logische Konsequenz ihrer Vita entstanden ist: sie kennen sich seit der Grundschule, waren später mit Sami Harithi, Robert Stoye, Skism und Arne Krüger als die sogenannte „Crew“ auf dem Skateboard in Berlin unterwegs, von wo aus sie zusammen mit Skism und Robert auch am:pm denim betrieben. Flach wurde als Fotograf bekannt und hat sich mit seinem Buch „Berlin Calling“ einen Namen gemacht. Hesse ist jahrelanger Schreiber und Kurator (Lodown Magazine, „untitled“). Sie kennen sich also schon fast ein Leben lang, haben jede Menge Kreatives und Inspirierendes über Musik, Rollbrett und Urban Living von West-Berlin bis in den Rest der (Unter-)Welt gesehen und bewegt, so dass die Frage nach nötiger Kredibilität an dieser Stelle ohne Zusatz beantwortet sei. Bei einem Besuch der Zivilisten merkt man schnell beim Sound von The Who, dass sie doch irgendwie subversiv aufgestellt sind, ein bisschen David vs. Goliath: als ungelernte Einzelhändler zeigen sich die Jungs kämpferisch für persönliche Ideale und Ziele mit auto didaktischen Strategien in Berlins hippstem Bezirk. Resultierend aus ihrer Erfahrung gilt: versuchen, auf die Fresse fallen, aufstehen – wieder versuchen. Sehr gut, zurück ins Glied – weitermachen! Civilist Brunnenstraße 13 10119 Berlin Mo-Sa: 12–19 Uhr www.civilistberlin.com Brands: HUF, Ransom, aNYthing, Norse, Fucking Awesome, Bagjack, Berlin, Altamont, DQM, Vans Syndicate, Nike SB,Girl Skateboards, Perks and Mini, Palace Skateboards
Die ungewöhnliche Wortschöpfung und Namensgebung des Ladens ist eine anteilig autobiografische Hommage an das alliierte West-Berlin, das die Jungs aufgrund seines politischen Sonderstatus‘ davor bewahrte, den Wehrdienst abzuleisten. Der Civilist ist kein Streetwearstore nach Schema X, im Gegenteil, die Ideengeber sehen darin mehr als einen Laden. Als sozialer Raum soll er nicht nur Labels und Künstler zeigen, sondern sich inhaltlich als direkter Bezugspunkt zu den Leuten manifestieren, die sich damit verbunden fühlen.
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+++Live from London+++ Fotos: Dominic Marley
Trainers, Kicks, Sneakers – unsere Währung ist stabiler als der Yen, stärker als der Dollar und internationaler als der Euro. Und genau aus diesem Grund sind wir zusammen mit unserem Freund Dominic Marley auf Streifzug durch London gezogen. Gefunden haben wir jede Menge „three stripes“ sowie einen Rapper, der seinem besten Freund die Schuhe einfach vor der Nase wegkauft – see for yourself, mate.
Name: Charlie Young. Alter: 26 Beruf: Verkäufer, Skateboarder Trainers: Converse Warum genau die? Ich hab einen Typen gesehen, der damit ziemlich cool aussah.
Name: Gabriel „Pluckrose“ Nugget Alter: 19 Beruf: Einzelhandelskaufmann Trainers: Vans Story? Ich mag die Schuhe nicht mal, aber ich hatte mehrere davon …
Name: Lele Speaks Alter: 20 Beruf: Musikerin Trainers: adidas Superstar black/white Kaufentscheidung? Der Shell Toe ist einfach klassisch, bequem und passt zu meinem Style.
» Ich hab einen Typen gesehen, der damit ziemlich cool aussah.«
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Name: Will Harmon Beruf: Skateboarder und Journalist Trainers: adidas Skate Warum genau die? Weil sie perfekt zum Skaten sind.
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Name: Micky Worthless Alter: 25 Beruf: Rapper Trainers: adidas Forum Los Story dahinter? Vor ein paar Jahren war ich zusammen mit Charlie einkaufen. Er sah die Schuhe und wollte sp채ter zur체ckkommen, um sie zu kaufen. Ich hatte allerdings andere Pl채ne und kaufte sie sofort. Der Typ war mir egal, ich wollte einfach dope aussehen, also habe ich sie mir geholt. Das Karma hat mich zwar eingeholt, weil meine F체SSe darin weh tun, aber egal, gut aussehen tun sie.
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Fotos: Robert Eikelpoth & Michael Breyer
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Fotos: Huf (außer Portrait) Text: Dirk Vogel
Label Portrait
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Immer für eine Überraschung gut: Mit seinem Label HUF startet Skateboard-Ikone und SneakerLaden-Mogul Keith Hufnagel zum Herbst 2010 eine eigene Footwear-Marke. Passend zum Launch spricht „Huf“ im SNEAKERS-Interview über Eigenheiten und Philosophie der Sneaker mit dem groSSen »H«.
Im Rückblick betrachtet war 2009 ein Jahr der Extreme. Wirtschaftlich vor allem „extrem“ schlecht. Doch während reihenweise Shops Pleite gingen und Marken um ihre Existenz bangen mussten, drehte Skateboard-Ikone und Sneaker-Shop-Besitzer Keith Hufnagel weiter groß auf. Seit 2002 eröffnete Hufnagel unter dem Namen HUF mittlerweile vier Sneaker- und Street-Fashion Läden in San Francisco und Los Angeles. Die sind bekannt für cleane Präsentation, ausgesuchte Marken und Collabo-Produkte in Zusammenarbeit mit führenden Streetwear- und Sneaker-Marken. Komplett eigene Styles verwirklichen Hufnagel und seine Designer-Kollegen mit dem 2005 gegründeten HUF-Klamottenlabel. Für 2010 fasste der 36-jährige gebürtige New Yorker dann auch den Entschluss zum Start seiner eigene Schuhmarke: HUF Footwear. Auch hier liegt viel Augenmerk auf stilvollen Details und anspruchsvoller Verarbeitung – von der Finanzkrise fehlt jedenfalls jegliche Spur.
Das Geheimnis? Vielleicht hat Hufnagel mit Sneakern die einzige krisenfeste Währung unserer Zeit entdeckt. Die Immobilienblase ist geplatzt, viele Aktien verfaulen immer noch im Keller, aber trotz Finanzkrise fährt HUF weiter Expansionskurs. Laut Hufnagel war der Schritt zum eigenen Sneaker-Brand ohnehin nur eine logische Konsequenz. Aber das erzählt er besser selbst. Wir schalten um zum SNEAKERS-Interview mit „Mr. Huf“ himself. Woher kam die Idee zur eigenen Schuhmarke? Ich bin jetzt seit sehr vielen Jahren als professioneller Skateboarder aktiv und schon für einige Skateboardschuhfirmen gefahren. Jetzt hatte ich die Möglichkeit, eine eigene Schuhfirma zu gründen, mit der ich der Skateboardszene etwas zurückgeben kann. Vor allem gut konstruierte Schuhe, die sich für Skateboarding bestens eignen. Ist das nicht eine anspruchsvolle Aufgabe, alleine was die ganzen handwerklichen Aspekte angeht?
Ja, schon. Aber wir haben auch gemerkt, dass wir über die Jahre viel in diesem Bereich gemacht haben und mittlerweile einiges vom Schuhdesign verstehen. Und dieses Wissen wollen wir nun anwenden und der Skateboardszene eine Schuhmarke geben, die unsere eigene Sicht der Dinge widerspiegelt. Wer ist für das Design der Schuhe verantwortlich? Das machen wir alles selbst bei uns im Büro, quasi „in house.“ Die Designs machen hauptsächlich [HUF Clothing-Designer] Hanni El Kathib und ich gemeinsam. Wir haben alle eine langjährige Leidenschaft für Sneaker und haben uns gesagt: „Das können wir auch selbst.“ Unsere Fabriken helfen uns auch bei den ganzen technischen Sachen, etwa an welchen Stellen wir wie viel Polsterung einbauen müssen, und so weiter. Ω
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Rubrik
Label Portrait
Wann genau ist der Launch und wie viele Models werden zum Auftakt in die Läden kommen? Wir kommen zum Juli 2010 in die Läden – das gilt in der Branche als „Herbstsaison 2010“ – und verkaufen momentan bereits per Vor-Order. Anfangs kommen fünf verschiedene Modelle in den Handel, und zwar in insgesamt 22 verschiedenen Farben. Zum Frühjahr 2011 kommen dann drei weitere neue Modelle hinzu. Es soll langfristig auf jeden Fall einen regelmäßigen Durchlauf von Modellen geben. Kurze Pause: Hier zwischendurch ein paar Highlights aus der ersten Kollektion von HUF Footwear. Als Aushängeschild der neuen Marke verkörpert der „Hupper“, ein High-Top aus Canvas mit dem markanten „H“-Logo an der Seite sehr gut den Stil von HUF: Schlanke Outlines, dezent angebrachte Details wie etwa die Lasche oberhalb der Ferse, farblich angepasste Schnürsenkel und vulkanisierte Sohle signalisieren zeitlosen Style. Ebenfalls eher schlicht ist der „Genuine“ aus Canvas, nur eben als schnörkelloser Low-Top in der Tradition von Sperry und Vans. Voll zum Skaten gedacht sind der „Choice“ und „Bridge“, zwei robuste Low-Tops aus Wildleder mit Cup-Sole. Der Choice ist hierbei der schlankere Schuh, während der Bridge etwas mehr Polsterung und Halt verspricht. Eindeutiger Star der SkateKollektion ist der „Huf1“, ein Mid-Top aus Wildleder in Anlehnung an den „Halfcab“ von Vans – jedoch anstatt wie gewohnt mit Vulcanized Sole mit überraschend clean wirkender Cup Sole.
» Wir haben auf jeden Fall einige ›Limited Editions‹ in Arbeit, aber es ist noch zu früh, darüber zu sprechen.« 70
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Gibt es einen Schuh, der Euren Ansatz besonders auf den Punkt bringt? Ich finde, die ganze Kollektion spricht insgesamt für sich. Jeder einzelne Schuh verkörpert die Marke sehr gut. Das wollen wir auch fortsetzen, wenn zu jeder Saison neue Modelle dazu kommen. Wo liegt der Schwerpunkt bei der Verarbeitung der Schuhe, eher „vulcanized“ oder Cup Soles? Wir haben anfangs drei Modelle mit vulcanized Sole und zwei mit Cup Sole geplant. Vulcanized wird einen höheren Anteil haben, weil die Schuhe damit schlanker geschnitten sein können. Gleichzeitig achten wir aber auch auf gute Polsterung in der Ferse. Die Modelle mit Cup Soles sollen hohen Tragekomfort bieten und werden mit viel Polyurethan ausgestattet. Insgesamt sollen aber alle Modelle eher schlank geschnitten sein, das ist eben der Look, der von Schuhen im Moment erwartet wird. Ihr habt ja mit HUF bereits regelmäßig Limited Editions und Collabo-Projekte mit angesagten Labels realisiert. Setzt sich das bei HUF Footwear fort? Wir haben auf jeden Fall einige „Limited Editions“ in Arbeit, aber es ist noch zu früh, darüber zu sprechen. Wir sehen das auf jeden Fall als etwas Besonderes. Vom Vertrieb her sind wir ohnehin schon etwas kleiner, und daher schon von Haus aus etwas limitierter, was die Auflagen angeht. Wir wollen aber einige ausgewählte Schuhe in besonders limitierter Auflage bringen, die dann auch entsprechend herausstechen sollen. Wie sieht es mit Vertrieb in Europa aus? Das kommt so langsam zusammen. Wir haben bereits Vertriebspartner in Großbritannien, Dänemark, sowie Deutschland und der Schweiz. Wir arbeiten eng mit Steven Vogel von Black Lodges zusammen. Ich habe auch schon mit ihm darüber gesprochen, im Sommer auf einigen der Messen in Europa vorbei zu schauen. Hast Du zum Abschluss ein paar Worte für die deutschsprachige Sneaker-Szene? Besorgt Euch ein paar von den Schuhen und geht darin skaten! Die sind zum Verschleißen da und nicht zum Schonen oder Aufheben … Keith, vielen Dank für das Interview.
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NYC – der Big Apple und die Stadt, die niemals schläft, aka “sneaker capital of the world”. New York ist für Street Fashion genau das, was Paris für high-end Luxusmarken ist. Und um es mit den Worten von Flight Club Manager Esco zu sagen, hier wird letztendlich entschieden, was angesagt und begehrenswert ist. Viele Phänomene, die unsere Generation geprägt haben, hatten in dieser Stadt ihren Ursprung. Die 80er Jahre B-Boy Ära. Der Siegeszug des AF1 im Basketball. Supreme. Alife. Kein Sneakerhead, der etwas auf sich hält, kann auf einen Trip nach NYC verzichten. Start spreading the news, I’m leaving today. I want to be a part of it – New York, New York! Text: Jeroen Smeets
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ank Internet und eBay sind limitierte Sneaker, einmalige Farbkombinationen oder Exklusiv-Releases aus Japan ganz leicht zu finden. Oft ist die Überraschung aber groß, wenn anstatt der erhofften Ware dann Fälschungen oder beschädigte Schuhe mit der Post kommen. Diese Bedenken gaben den Ausschlag zu Flight Club, der vertrauenswürdige Marktplatz für Sneaker-Heads in New York.
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Hallo Esco, erzähl’ doch mal ein wenig von Dir und wie Du zu Flight Club kamst? Ich heiße Esco, mit vollem Namen Esteban Padilla, bin 28 Jahre alt und als Consignment Manager im Flight Club Laden an der 120 Nassau Street für Kommissionen zuständig. Ich hatte ehrlich gesagt vorher keinerlei Erfahrung im Schuhbusiness, mein Bruder Jody kennt Slim, den Geschäftsführer, vom Skateboardfahren und hat mir 2006 ein Interview besorgt. Aber für Sneaker hast Du Dich schon interessiert? Klar, ich stehe seit jungen Jahren voll auf Sneaks! Ich war totaler Michael Jordan Fanatiker und großer Chicago Bulls Fan, obwohl ich aus Brooklyn, New York, komme (lacht)! Anfangs ging es dabei weniger um die Schuhe, ich wollte einfach sein wie Jordan. Verstärkend kam die Schule hinzu, da will man ja auch nicht rumlaufen wie irgend so ein Penner. Ich war immer super „fresh“ unterwegs, und hatte die neusten Jordans sobald sie raus kamen! Wem gehört eigentlich Flight Club? Der Inhaber ist ein sehr bescheidener Mensch, der gerne anonym im Hintergrund bleiben möchte. Wie genau funktioniert Flight Club? Das Konzept von Flight Club ist relativ einfach: Wir verkaufen die Schuhe unserer Kunden auf Kommission, oder „Consignment“, wie das bei uns heißt. Der Verkaufspreis wird im Verhältnis 80/20 geteilt. Der Kunde bekommt 80%, wir nehmen 20% Bearbeitungsgebühr. Dafür kümmern wir uns um alles – kein Ärger mehr mit lahmarschigen Online-Händlern oder „gefaketer“ Ware! Inzwischen gibt es drei Flight Club Läden in New York. Unterscheiden die sich irgendwie? Neben den drei Läden in New York gibt es auch einen Laden in Los Angeles. In New York verkaufen zwei Läden ausschließlich brandneue Ware, der vor kurzem an der 267 Lafayette Street eröffnete Flight Club hat auch Vintage-Klamotten und leicht getragene Sneaker im Programm. Ihr hattet doch auch mal einen Flight Club Laden in Tokyo, oder? Was ist daraus geworden? Das stimmt, aber leider ist es in Tokyo nicht so gut gelaufen und wir mussten den Laden dicht machen. Wir haben aber eine Menge aus der Erfahrung im fernen Osten gelernt und das hier in unseren Betrieb einfließen lassen. Euer Claim lautet „God’s favorite sneaker store“. Wie kam das zustande? Ganz einfach: Wenn Leute aus aller Welt zum ersten Mal in den Laden kommen sagen sie meistens: „Ich glaub’ ich bin im Himmel!“ Daher der Spitzname „Gottes liebster Sneaker-Laden“! Ihr habt ja inzwischen ein riesiges Netzwerk von Leuten aufgebaut. Aber wie konntet Ihr die Kunden am Anfang davon überzeugen, ihre Sneaker ausgerechnet bei Euch im Laden zu verkaufen? Bevor wir einen tatsächlichen Laden für Flight Club gemietet hatten, gab es unsere Website vintagekicks.com. Wir wollten den Kunden einfach die Möglichkeit geben, seltene und klassische Sneaker unter
vertrauenswürdigen Bedingungen zu kaufen. Viele Leute hatten einfach die Schnauze voll von eBay, Craigslist und so weiter. Da hat sich Flight Club schnell herumgesprochen und es ging seitdem steil bergauf. Gibt es bestimmte Sneaker, die Ihr generell nicht in den Laden nehmt? Wir nehmen auf keinen Fall Fakes!!! Das könnt ihr euch hinter die Ohren schreiben!! Ansonsten nehmen wir ziemlich viel; auch neu aufgelegte Retro-Jordans, Runners, Air Forces, und Blazers. Wir nehmen vor allem gerne seltene Sachen, die man anderswo nicht kriegen kann. Wie sieht es mit Abnutzungserscheinungen an den Schuhen aus, oder fehlenden Originalteilen/Anhängern/Kartons? Gibt es da bestimmte Voraussetzungen? Bei uns wird jedes eingereichte Paar Sneaker von Hand begutachtet. Zuerst schauen wir, ob der Schuh schon getragen wurde. Dann begutachten wir den Zustand der Sneaker, denn selbst ungetragene Schuhe können durch bestimmte Umweltfaktoren altern. Noch dazu bekommen wir immer wieder ganz besondere Stücke angeboten, manche mit besonderen Schnürsenkeln oder dazugehörigen TShirts. Manchmal bekommen wir frisch herausgekommene Schuhe auch so früh, dass es noch keinen passenden Karton gibt. Dann vermerken wir „Kein Karton“ auf dem Preisschild und verstauen sie in einem Versandkarton. Weiterhin gehen wir sicher, dass beide Schuhe die gleiche Größe haben, denn das wäre sonst peinlich... Wie vielen Leuten hast Du im Lauf der Jahre schon Schuhe verkauft? Gute Frage, da hab’ ich keine genaue Zahl dazu. Bestimmt eine Million (lacht)! Welche Art von Sneakern verkauft Ihr am häufigsten bei Flight Club? Jordans. Keine Frage. Was sind einige der teuersten Sneaker, die bei Euch über den Tresen gingen? Da waren schon einige dabei! Der Eminem Jordan 4 für 5.000$. Undefeated Jordan 4 für 5.500$. Wu Tang Dunk Hi für 5.000$. Paris SB Dunk Low für 4.000$. Air Jordan 1 im Originalkarton von 1985 für 2.000$. Dann einige original von Sportlern beworbene Exklusivmodelle wie den Ray Allen Jordan 8 für 1.000$. Die Liste ist lang! In Europa bemerken wir eine Trendwende von Sneakern hin zu traditionelleren Herrenschuhen. Passiert das auch in New York, und würdet Ihr das bei Flight Club mit ins Programm nehmen? Sagen wir mal so: New York hat in Sachen urbane amerikanische Street Fashion einen Stellenwert wie Paris in der edlen Luxusmode. Wir entscheiden letztendlich, was angesagt und begehrenswert ist. Dabei werden New York und Europa immer unterschiedliche Kulturen haben, und ebenso werden die Kunden hier und da nach unterschiedlichen Sneakern verlangen. www.flightclub.com Flight Club Läden in New York: 120 Nassau Street, 254 Greene Street, 267 Lafayette Street SNEAKERS 2/2010
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„Please take a seat, here‘s our menu”
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in Besuch bei Solefood ist wie ein entspannter Abend im Restaurant. Man wird freundlich an der Tür empfangen und zu seinem Separee begleitet, wo der freundliche Sneaker-Berater sogleich nach den Wünschen fragt. Erfüllt werden können sie hier alle – und wer das mit nur einem einzigen Store-Besuch schaffen will, hat sich mit Solefood ganz sicher den richtigen ausgesucht. Wegen der erlesenen Auswahl, aber auch wegen des eigenen Customizing Teams, zu dem unter anderem Evan Macpherson von Revive gehört. Aber es gibt bei Solefood nicht nur Sneaker, sondern auch jede Menge Geschichten. Und weil manche einfach zu unglaublich sind, um wahr zu sein, fragen wir einfach Mike Cole – „the hardest working man in the business“, wie er selbst von sich behauptet.
Hallo Mike, wer steckt eigentlich alles hinter Solefood? Insgesamt sind wir vier aktive Partner bei Solefood. Das ist zum einen Engels Lopez, der sich um das ganze Artwork in der Galerie kümmert, Gary Williams, der hauptsächlich unseren hauseigenen Eistee namens Parle Organics vertreibt, unser Event-Mann Matt Murphy und ich selbst – ich bin der Typ, der jeden Tag im Laden anzutreffen ist. Wie habt ihr euch denn für das Projekt zusammengefunden? Wir sind alle befreundet, haben aber völlig unterschiedliche Backgrounds. Engels ist ein total begabter Handwerker, der von Regalen bis hin zu Häusern alles bauen kann. Gary ist ein ehemaliger Restaurantbesitzer, Matt ein ehemaliger Portier und ich ein ehemaliger Rechtsanwaltsgehilfe mit Universitätsabschluss. Wie man sieht ergänzen wir uns also super, und das ist wohl unser Geheimnis. Was ist besonders an eurem Laden?
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Die Philosophie unseres Ladens besteht darin, eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, wo Liebhaber einmalige Sneaker bekommen, ohne von übertrieben coolen Mitarbeitern links liegen gelassen zu werden. Wir lieben Schuhe und wir glauben, dass man sie genauso sehr braucht wie Essen – gutes Essen! Daher also unser Name. Kunst spielt bei uns auch eine große Rolle. Wir haben ein Team von Künstlern, die einmalige Sneaker und andere Kunstwerke wie Skulpturen oder Kleidung machen. Wir haben auch ein weibliches Customizing Team namens Vilana. Wir sind übrigens auch der einzige Store, der Sneaker „restauriert“ – also bringt eure alten Kicks und wir möbeln sie wieder auf. Was sind ein paar Highlights, die ihr bei euch hattet? Nummer eins: ein Paar Customs von Fetti D’Biasi, die wir an einen bekannten afrikanischen Präsidenten lieferten, dessen Namen wir für uns behalten müssen. An Nummer zwei steht ein Paar Air Force Ones aus burmesischem Pythonleder mit 100 % echtem Sterling Silber von Tony Nu Style. Nummer drei war ein Charity Paar für „A Jewish Heart for Africa“ von Revive Customs. In Sachen Charity ist Solefood ja auch sehr aktiv. Was sind ein paar der Projekte, die ihr macht? Wir möchten etwas an die Community und die etwas weniger Wohlhabenden unter uns zurückgeben. Wir haben Geld gesammelt, um drei Schulen zu eröffnen, haben uns für mehrere Kliniken engagiert und Solarenergie und fließendes Wasser für drei afrikanische Dörfer besorgt. In New York spenden wir Schuhe an Obdachlose, und dann gibt es natürlich noch unsere Solefood Sundays, wo wir einmal im Monat zu jedem Einkauf eine selbstgekochte Mahlzeit dazugeben. Und dann gibt es natürlich noch unser eigenes Eis – Candied Yams! Die Location hat auch eine besondere Geschichte, oder? Definitiv. Unser Laden befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude in Tribeca. Früher war das mal eine Underground Station und das Zuhause von David Ruggles, der die Bahn betrieben hatte. Und dann war es noch das Versteck von Frederick Douglass, als er aus der Sklaverei floh. Und nicht zu vergessen, da waren noch die 15 Minuten Fame, als dein Partner den Baseball von Barry Bonds bei seinem HomerunRekord gefangen hat. Das ist ja damals richtig durch die Medien gegangen. Was ist eigentlich mit dem Ball geschehen? Ja, das stimmt. Matt hatte Barry Bonds 756. Homerun Baseball gefangen. Nach dem Fang wurde er von der Polizei und ein paar Major League Offiziellen nach außen eskortiert, um zu sehen, ob der Ball echt ist. Am Ende hat er ihn für mehr als 700.000 Dollar an Marc Ecko verkauft. Mit einem Teil davon hat er mitgeholfen, Solefood NYC zu finanzieren. Den Rest hat seinen Eltern und Großeltern geschenkt und noch etwas gespart!
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Foto: Christoph Maderer S.76-79
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ünf Jahre nach Eröffnung des ersten Ladens im japanischen Harajuka wurde es Zeit, die „Operation Atmos“ mit einem Store in NYC auszuweiten. In Harlem, um genau zu sein. Auch wenn die New Yorker Präsenz unabhängig ist, fühlt man die japanische Herkunft sofort – am aufgeräumten und minimalistischen Look, den man wohl am besten als „futuristisch“ beschreiben kann. Den Kollaborationen sieht man den Umstand übrigens auch an. Atmos hat zusammen mit Nike ein paar richtige Schätze released, darunter der ATMOS AF1 oder der Safari Air Max 1b. Erst kürzlich kam der ATMOS x Reebok exo-fit Hi Straps dazu, dessen Style man wohl am besten als „Japanese Polkadot“ bezeichnet. Der Laden führt darüber hinaus erlesenste Ware von Marken wie UBIQ, Supra, Vans Vault und einigen anderen. Streetwear gibt es auch, und zwar von Labels wie Acapulca Gold, Black Scale, Amongst Friends und etlichen anderen.
www.atmosnyc.com 203 w. 125 st. New York, NY 10027
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inkaufen macht durstig, also warum nicht einfach einen Laden in einer Bar aufmachen? So in der Art muss die Logik von Rosemary Frazier gewesen sein, als sie 2004 einen alten Pub übernahm, um dort ihren neuen Store aufzumachen. Das Interieur der Location hat sich dabei nicht wirklich verändert, und so dient die Bar mit den alten Hockern einfach als Kasse. Frazier weiß, worum es im Sneakergame geht – um Exklusivität. Dieses Prinzip zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das Konzept. Ein paar der ersten Schuhe, die dort verkauft wurden, waren Air Force 1, die für den englischen Retailer JD Sports angefertigt wurden – seltene Perlen auf dem amerikanischen Markt. Goliath verkauft unter anderem auch Jordans, AF1 Bathing Ape, aber auch die eher unüblichen Verdächtigen wie die Nike Goadome Kollektion oder Timberland Abington.
» Frazier weiß, worum es im Sneakergame geht – um Exklusivität.«
ww.goliathny.com 175 E 105th Street New York, NY 10029
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usammen mit Alife gehört Supreme zu den New Yorker Adressen, die sich heute in Sphären weit jenseits ihres ursprünglichen Ladenkonzepts bewegen. Der Store wurde zur Marke und die Marke zum stylebestimmenden Street Fashion Label. Supreme eröffnete 1994 seine Pforten und ist im Herzen immer noch ein echter Skateshop. Hier gibt es von der Hardware bis zur kompletten SB Kollektion alles, was das Skateboarder-Herz begehrt, und natürlich auch die hauseigene Apparel-Linie. Mittlerweile gibt es zusätzlich noch einen Store in LA und fünf weitere nur in Japan. Über die Jahre sind die Kollaborationen und teilweise kontroversen Fotoshootings von Supreme weltbekannt geworden. Kollabos mit Damien Hirst, Budweiser, Oakley, Vans, Bad Brains, Visvim und viele andere sind im Gedächtnis geblieben, ebenso wie die Fotos von Lou Reed, Mike Tyson, Puff Daddy oder Kermit der Frosch.
ault gehört zu den etwas weniger bekannten Läden in New York, aber er hat sich unter Sneakerheads seinen Respekt verdient. Vor allem bei internationalen Besuchern gilt der minimalistische Store immer noch als Geheimtipp. Der auffälligste Eyecatcher ist ohne jeden Zweifel die Nachbildung einer Tresortür, wie man sie aus Filmen kennt. Das Thema Bank wird auch an anderen Stellen aufgegriffen, zum Beispiel durch Tresore in den Wänden oder Einzahlungsbelege. So oder so gewährleistet Vault, dass die Sneaker-Schätze rundum abgesichert sind. Auch erwähnt werden sollte der kürzliche Besuch des Hip Hop Duos „Clipse“ im Laden, bei dem Autogramme gegeben und eine Preview des neuen Albums „Till The Casket Drops“ zum Besten gegeben wurde.
www.supremenewyork.com 274 Lafayette Street New York, NY 10012
www.vaultharlem.com 2498 Frederick Douglass Blvd. Harlem, NY 10030
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hr habt die unvergesslichen 80er Jahre in New York verpasst? Kein Problem, denn hier kommt eure Chance die goldene Ära nachzuholen. Coat of Arms hat jede Menge Vintage Hip Hop Apparel aus den „early days“ und ist damit zum einmaligen Anlaufpunkt geworden. Es gibt schwarze Raiders Beanies, Starter Jacken von den Yankees und natürlich Accessoires wie Vintage MCM Sonnenbrillen. Egal, was euch zum Thema einfällt, Coat of Arms hat ALLES. Falcon Duran, der Manager des Ladens, erklärt den Erfolg so: „Wir bieten den Leuten etwas komplett anderes und bringen den alten NYC Vibe zurück. Bei uns macht man eine Zeitreise in eine Epoche, in der New York noch sein eigener Einfluss war und nicht von anderen Städten der Welt bestimmt war.“ Für den nostalgischen Kunden gibt es jede Menge Brands zur Auswahl, von Kidrobot, Rockers NYC und Eriffs bis hin zur hauseigenen Marke „Coat of Arms“.
www.coatofarmsnyc.com 43 Clinton St. New York, NY 10002
t reicht …
A Bathing Ape (BAPE) 91 Greene St, New York, NY 10012 Niketown 6 E 57th St, New York, NY 10022 Premium Laces 68 Spring St, New York, NY 10012 www.premiumlacesny.com Recon | Nort 359 Lafayette St, New York, NY 10012 www.reconstore.com Reed Space 151 Orchard St, New York, NY 10002 www.thereedspace.com
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oole Sachen halten sich eine Weile, aber was ‚Fresh’, ist hält ewig.« Ein Interview mit DJ Clark Kent
Nicht jeder kennt Rodolfo Franklin aus Brooklyn, auch bekannt als DJ Clark Kent. Die Leute, mit denen er bereits gearbeitet hat, sind dafür umso berühmter – Jay-Z zum Beispiel – und ihr Ruhm ist zu einem gewissen Grad auch Clark Kent zu verdanken. Von Jay-Z behauptete er schon sehr früh, er sei der „best Rapper alive“. Im Gegenzug bedankt sich Jay auf dem Black Album auch mit den Worten: „Clark Kent, that was good looking out my nigga.“ Der angesehene Szene-DJ ist „nebenher“ auch Produzent, unter anderem bereits für hochkarätige Stars wie Mariah Carey, 50 Cent und Notorious B.I.G.. Und er besitzt über 2.400 Sneaker, will aber nicht als Sammler bezeichnet werden. Er mag halt einfach Schuhe ... Du hast einen prägenden Einfluss auf die amerikanische Kultur ausgeübt, vor allem auf die schwarze Kultur wie wir sie heute kennen (Biggie und Jay Z). Wie würdest Du die Zusammenarbeit mit diesen Künstlern beschreiben? Musik ist meine größte Leidenschaft. Durch das Auflegen in Clubs habe ich eine klare Vorstellung davon, was die Leute hören wollen. Wenn ich auf talentierte Künstler aufmerksam werde, versuche ich ihnen zum Durchbruch zu helfen, auch wenn ich als Produzent mit ihnen zusammen arbeite. Ich schaue gerne zurück auf die Projekte, an denen ich beteiligt war und die Künstler, mit denen ich gearbeitet habe. Die Künstler, mit denen ich persönlich involviert war, haben echtes Talent bewiesen. Wie siehst Du die New Yorker DJ-Szene im Moment? Ich finde die DJ-Szene ist momentan insgesamt etwas durchwachsen. Die neueren DJs befassen sich nicht mehr mit den Ursprüngen der Musik und arbeiten nicht genug an ihren Mixing-Skills. Meiner Meinung nach haben die kein Talent. Denen geht es nur ums Geld.
Du bist schon seit ewigen Zeiten DJ. War es früher schwer, es als DJ zu etwas zu bringen? Ich wollte bereits mit neun Jahren DJ werden. Mit elf Jahren habe ich zum ersten Mal auf einer Party aufgelegt. Die einzige Schwierigkeit war damals, die Älteren zu überzeugen, dass ich’s auch drauf habe! Sobald das klar war lief es eigentlich ganz gut. Stöberst Du immer noch gerne nach Platten? Sicher. Ich bin immer noch so viel wie möglich auf Plattensuche unterwegs. Vor kurzem habe ich ein 1A-erhaltenes Exemplar des ersten Jackson Five Albums ergattert! Du selbst bezeichnest Dich als „Addicted to fresh“. Sneakers gehören bei Dir anscheinend sehr stark zum „fresh“ sein. Was noch? Sneakers sind ganz offensichtlich mein Ding. Aber Jeans, Oberteile und Mützen spielen auch eine Rolle. Richtig „fresh“ ist man nicht nur durch ein bestimmtes Stück, sondern das Gesamtbild, sogar die Accessoires (Stift, Telefon, Organizer, Kamera, usw.). Die meisten Leute wissen, dass Nike und Polo Ralph Lauren meine Lieblingsmarken sind. Bei den Mützen entweder New Era oder gar nichts. Coole Sachen halten sich eine Weile, aber was „fresh“ ist hält ewig. Du bist ein ziemlicher Nike Air Force 1 Fanatiker, und großer Fan der Weiß-auf-WeißModelle. Woher kommt diese Begeisterung für den AF1? Was hat der, was andere Schuhe nicht haben? Ich wusste es sofort, als ich den Schuh zum ersten Mal gesehen habe; das war Liebe auf den ersten Blick. Ich dachte einfach nur „Wow!“. Der Air Force 1 ist simpel, clean und der Inbegriff von „fresh“. Wann hast Du gemerkt, dass Deine SneakerSammlung ernst zu nehmende Ausmaße annimmt, oder war das von vornherein das Ziel? Ich sehe das eigentlich nicht als Sammlung. ICH BIN AUCH KEIN SAMMLER. Ich steh’ halt auf Schuhe. Ich kaufe sie, ich trage sie – und das war’s. Mittlerweile habe ich bloß eine Menge davon … (lacht)
Momentan werden viele Marken wie Clae, Gourmet oder Ransom bekannt, die nicht unbedingt aus der Sport-Ecke kommen. Was hältst Du von diesen Marken? Ich finde alle Marken haben ihren eigenen Platz auf dem Markt. Ich bin sehr gut befreundet mit Matt George (Inhaber von Ransom). Er hat ein gutes Gespür für die Straße und das Mode-Business. Ich persönlich halte mich an das, was gut aussieht und sich richtig anfühlt. Du bist ja Familienvater, hat Deine Kinder auch schon das Sneaker-Fieber erwischt? Mein Sohn steht auch auf neue Sneaker, ist aber ebenso wie der Rest meiner Family kein Sammler. Ich besorge ihnen Schuhe, die werden auch gründlich abgenutzt, und anschließend gibt’s ein Paar neue. Meine Tochter meint jetzt sie sei eine junge Frau, also steht sie mehr auf Uggs und solche Sachen. DJ Clark Kents Top 3 Locations in NYC: 1. NSW: 21 Mercer St. (Bespoke Room) – der EINZIGE Ort, an dem man seinen Nike Air Force 1 komplett selbst entwerfen kann. 2. Vinny‘s Styles : Der BESTE Klamottenladen in Brooklyn … Eigentlich der BESTE in ganz NYC!!! 3. Mr. Chow (Tribeca) : SUPER leckerer Chinese.
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City Check Foto: Shirley Miranda-Rodriguez für www.somosarte.com
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ch erfinde mich selbst immer wieder neu, bin aber auch seit Jahrzehnten der Gleiche.«
Bobbito Garcia ist ein echter Workaholic. Mit tänzerischer Leichtigkeit springt das New Yorker Urgestein von einem Projekt zum nächsten und hinterlässt dabei eine lange Spur von Erfolgen. Er schrieb Hip-Hop-Geschichte als Breaker in der legendären Rock Steady Crew. Als DJ beeinflusste er Generationen von Radiohörern mit der „Stretch Armstrong And Bobbito Show“; laut Szene-Magazin The Source die „beste Hip-Hop Radiosendung aller Zeiten“. Er ist Autor des Sneaker-Buchs „Where‘d you get those?“ und moderierte die erste und bislang einzige Fernsehsendung für Sneaker-Kultur, „It’s The Shoes“ auf ESPN. Fast ebenso lang die Liste seiner Spitznamen: „DJ Cucumberslice“, „Bobbito The Barber“, „Kool Bob Love“, oder „Bag of Tricks“, um nur einige zu nennen. Sneakers Magazine traf das MultiTalent im Rahmen unseres New York Specials zum Interview. Du hast schon so ziemlich alles gemacht: Breakdancer, DJ, Basketballer, Sneakerfreak, Autor und Radiomoderator. Woher kommt Dein Erfolg in diesen verschiedenen Bereichen? Ich reiße mir bei allem was ich mache den Arsch auf! Du hattest von 1996 bis 2000 auch mal Deinen eigenen SneakerLaden, Bobbito‘s Footwork in New York. Was für ein Konzept stand hinter dem Laden? Kein anderer Laden der Welt hatte damals seltene Sneaker, T-ShirtKollektionen von unabhängigen Labels, Fat Laces, Graffiti-Magazine und seltene Platten aus zweiter Hand. Wir waren einmalig und unserer Zeit um Jahre voraus. Deine vielen Aktivitäten haben alle im weitesten Sinne miteinander zu tun, aber wie genau kamen die Übergänge zu Stande? Ich erfinde mich selbst immer wieder neu, bin aber auch seit Jahrzehnten der Gleiche. Meistens werden die Leute auch erst später auf meine verschiedenen Interessen aufmerksam. Das kommt ja alles nicht von heute auf morgen. Ich stehe ja schon seit 1973 auf Basketball, oder interessiere mich seit 1975 für Sneaker-Designs. Das hat sich alles nicht geändert. Nur habe ich jetzt die einmalige Chance, die Welt zu bereisen und meine Leidenschaft mit der Öffentlichkeit zu teilen. Du hast die Sneaker-Kultur schon auf der ganzen Welt mit eigenen Augen gesehen. Was macht New York Deiner Meinung nach zum einmaligen Pflaster für Sneaker? New York hat in der Mode immer noch das Sagen. Das wird sich so bald nicht ändern, wobei der Rest der Welt und das Internet sich auch stark auf unsere Garderobe hier auswirken. Das ist ein gegenseitiger Prozess. Früher haben wir unseren Style nur exportiert, heute holen wir uns auch anderswo Anregungen. New York wird immer seinen mysteriösen Glanz behalten, weil die ganze Sneaker-Kultur hier entstanden ist.
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Du hast in all den Jahren viele Veränderungen in der Sneaker-Szene erlebt. Was war dabei am gravierendsten? Heutzutage achten die Marken sehr stark darauf, was auf der Straße gesagt und getragen wird. Die größte Veränderung ist jedoch die allgemeine Verfügbarkeit von Informationen. Zu meiner Zeit musste man sich noch ein persönliches Verhältnis zum Verkaufspersonal aufbauen, um frühzeitig zu wissen, was als nächstes ins Schaufenster kommt. Heutzutage kann man das übers Internet von zuhause aus machen. Welche Zeit war Deiner Meinung am wichtigsten für die SneakerKultur? Alles war wichtig! Ich habe in meinem Buch Where’d You Get Those? (Testify 2003) sehr stark die Zeit zwischen 1960 und 1987 beleuchtet, weil niemand, der das nicht miterlebt hat darüber Bescheid wusste. Alles ab dann ist bereits bestens dokumentiert. Könntest Du Dir ein zweites Buch über Sneaker-Kultur vorstellen und wenn ja, mit welchem Ansatz? Nein, wie gesagt ist alles seit 1987 bestens belegt. Ich schreibe aber weiterhin für diverse Magazine und bin unter anderem Mitbegründer und Redakteur von Bounce Magazine, einem Magazin für Basketball an öffentlichen Übungsplätzen. Checkt mal www.bouncemag.com Du giltst in der New Yorker Sneaker-Szene und über die Grenzen der Stadt hinaus als Legende. Wie gehst Du mit dem damit verbundenen Druck um? Innerhalb der Sneaker-Szene nehme ich den Titel dankend an, das ist mir eine große Ehre. Ich spüre aber keinen Druck und muss auch niemandem mehr etwas beweisen. Ich war Moderator und Produzent der ersten und einzigen Fernsehserie über Sneaker-Kultur, „It’s The Shoes“ von 2005 bis 2006 auf ESPN. Und jeder kann sich meine Collabo-Projekte mit Nike, Adidas, Pro-keds, usw. oder mein Buch anschauen und merken, dass ich einen prägenden Einfluss hatte.
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Du ziehst gerade mit deiner Freundin zusammen und sie hat keinen Bock auf deine 60 Paar Sneaker? Hoffentlich hast du ein paar gute Freunde, die sie dir abnehmen. Wenn nicht, gibt es immer noch eBay – oder die Altkleidersammlung. In New York ist es noch einfacher – denn dort gibt es den Dunkxchange. Gart Hughes und Curtis Brown haben das Konzept vor über vier Jahren in Kalifornien ins Leben gerufen und hosten das Event nun in mehreren US-Bundesstaaten. Der NYC-Ableger ist der größte von allen. Worauf wartest du noch? Anmelden, Stand aufbauen und Sneaker verkaufen. Aber Vorsicht – nicht dass du am Ende mit MEHR Schuhen nach Hause gehst. Hallo Curtis, wie hat der Dunkxchange überhaupt angefangen? Mein Partner Gary Hughes hat damit angefangen, weil er von den ganzen Fakes bei eBay die Nase voll hatte. Er wollte einen sicheren Ort ins Leben rufen, wo man Schuhe sehen und anfassen kann und sicher sein kann, dass man gute und vor allem echte Ware bekommt. Was habt Ihr Beiden denn in der Zeit vor dem Dunkxchange gemacht? Gary arbeitet immer noch beim Verkehrsunternehmen OCTA (Orange County Transit Association) und ich hatte einen Sneaker Store in Whittier, Kalifornien. Erinnerst Du Dich noch an den ersten Dunkxchange? Wir haben wirklich sehr klein angefangen, aber durch das positive Feedback der Leute sind wir jedes Jahr gewachsen. Beim ersten Mal hatten wir eine ganz gute Anzahl von Verkäufern, etwa zehn. Es kamen dann insgesamt zwanzig Leute, um zu kaufen, zu tauschen und zu verkaufen. Beim zweiten Mal war es genau umgekehrt – also nicht genügend Verkäufer, aber etwa 55 Leute, die kaufen, tauschen oder verkaufen wollten. Am Ende hat sich das dann aber ganz gut eingependelt. Was hat sich denn über die Jahre am meisten verändert? Die Veranstaltungsorte sind mit dem Event gewachsen. Und der ganze Vibe hat sich natürlich verändert, auch weil die durchschnittlichen Sneakerheads mittlerweile so jung sind. Die Organisation hat sich auch etwas verändert, aber letztendlich sind wir immer noch dieselben zwei Typen, an denen auch die meiste Arbeit hängen bleibt. Wir versuchen aber momentan die Strukturen zu verändern und mehr Leute einzubinden, die uns helfen, damit wir uns mehr auf die geschäftliche Seite konzentrieren können, um unser Potenzial besser auszuschöpfen. Was ist so besonders am Dunkxchange, gerade wenn man ihn mit anderen Events vergleicht? Ich denke, was uns besonders macht, sind unsere Anfänge und unsere Prinzipien. Wir haben einen besonderen Markt, denn bei uns können Läden, Marken und einzelne Personen gleichermaßen Produkte verkaufen. Man bekommt gute Sneaker zu super Preisen. Und manche
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Dinge findet man eben nur bei uns. Zugleich sind wir eine ziemliche „grass roots“ Organisation, was auch so bleiben soll. Das sieht man schon an der Musik, die bei uns gespielt wird – ausschließlich alter Hip Hop, kein Mainstream Massenzeug. Habt ihr viele “Stammkunden”? Wir haben viele Verkäufer und Käufer, die immer wieder kommen. Wir bieten unseren „table space“ für nur 100 Dollar an, und dafür bekommt man einen Pop-Up Shop, der ein Publikum von über 1000 Leuten erreicht. Für den Preis seine Marke oder seinen Laden zu bewerben, ist günstig und effizient. Nebenbei ist es auch ein toller Weg, um mit seinen Produkten ein Massenpublikum zu erreichen. Welche Sneaker verkaufen sich am besten beim Dunkxchange? Da wird wirklich Alles verkauft. Ich habe gesehen, wie Leute 5000 Dollar für ein einziges Paar ausgegeben haben. Ein Typ hat mal seine komplette Sammlung angeboten und ein Käufer kam und hat den gesamten Tisch gekauft – das war verrückt. Gibt es von eurer Seite aus bestimmte Kriterien bezüglich der Sneaker, die verkauft werden dürfen? Bei uns gibt es wirklich alle Marken und alle erdenklichen Sneaker. Das einzige, was wir absolut nicht erlauben sind FAKE Sneaker. Die sind schon ein großes Problem und wir tun unser Bestes, die komplett außen vor zu lassen. Wie sieht die Zukunft für den Dunkxchange aus? Die Vision besteht darin, sich auf drei oder vier Großstädte in den USA zu konzentrieren und dort richtige Festivals zu veranstalten. In Zukunft würden wir auch gerne im Ausland Fuß fassen. Der Markt verändert sich so schnell, dass wir lernen müssen, uns anzupassen. Die Altersspanne, die Summen, die Leute bereit sind auszugeben und so weiter, das alles verändert sich. Zum Schluss: drei Dinge, die man bei einem Besuch in NYC unbedingt tun sollte? 01. Auf jeden Fall ein Spiel der Yankees anschauen. Das ist die beste Erfahrung überhaupt. 02. Ich liebe das Essen in NYC. Probiert mal das Café Habana (17 Prince Street) 03. Wo wir beim Thema Essen sind, Fulton Street in Brooklyn ist ebenfalls ein super Tipp. Fotos: TECHIENYC / Dunkxchange.com/Techienyc.net
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Viele Wege führen zum Handwerk des Customizers. Dazu zählen Graffiti und Design ebenso wie klassische Kunst oder das Schneidern. Eins haben diese Wege allerdings gemeinsam – sie sind in der Regel verdammt lang. Dass der Kanadier Evan Macpherson sich mit gerade einmal 20 Jahren schon einen Ruf als Customizer aufgebaut hat, ist daher schon beeindruckend. Wir haben den jungen Mann hinter „Revive Customs“, der in Brooklyn wohnt und seine Sneaker über den Solefood Store verkauft, ins Kreuzverhör genommen.
Fangen wir mal mit den Basics an – wie alt, woher und warum? Ich wurde 1990 in Ontario, Kanada, geboren – etwa eine Viertelstunde von den Niagara-Fällen entfernt. Die Sneakerkultur habe ich über das Basketballspielen schon ziemlich früh kennengelernt. Ich weiß noch, wie ich damals nichts außer meine Fila Grant Hills getragen habe. In der High School explodierte mein Hobby förmlich und meine Kunstlehrer mussten leiden, weil jede Hausaufgabe irgendwie in einem Schuhdesign mündete. Hast Du zu der Zeit auch schon Schuhe customized oder war das nur Theorie? Naja, meine Mitschüler fingen irgendwann an, mich zu fragen, ob ich ihre Schuhe nicht customizen könnte. Dadurch konnte ich mich künstlerisch voll ausleben und baute so langsam einen Ruf auf. Ich war vor allem von Leuten wie Triumvir3, Emmanuelabor, SBTG und Methamphibian inspiriert. Beherrschst Du denn ein richtiges Handwerk oder hast du das alles einfach autodidaktisch gelernt? Momentan besuche ich die Designschule Parson’s in Manhattan, wo ich die Möglichkeit habe, alle Dimensionen von Kunst und Design kennen zu lernen. Ich bin natürlich für Sneaker bekannt, aber ich mache auch herkömmliches Grafikdesign, Skulpturen, Illustrationen und so weiter. Und wie hat das mit Revive angefangen? Angefangen habe ich damit im Frühjahr 2006. Ich wollte einfach meinen eigenen künstlerischen Weg gehen und mir langsam einen Ruf als Customizer machen. Ich wollte einen kleinen, loyalen Kundenstamm aufbauen, aber dabei kam es mir nie so sehr auf das Verkaufen an. Ich muss beim Designen vollkommen frei sein und das funktioniert natürlich beim Verkaufen nicht. Als Student will ich mich deshalb lieber entfalten als einschränken … Was ist das perfekte Model zum Customizen? Da gibt es eine Menge Variablen – das Material, die Höhe, das Shape … Wenn ich meine „Base“ aussuche, versuche ich vor allem von 08/15-Modellen fernzubleiben. Ich bin ein großer Fan der 80er und 90er Jahre und liebe die ganze Nostalgie, die damit zu tun hat. Ich muss zugeben, dass ich am liebsten an Hightops arbeite, einfach nur weil sie nach Größe aussehen und mir eine gute Arbeitsfläche bieten. Ich arbeite gerne mit Leder, vor allem weil die Oberfläche viele DetailEbenen erlaubt, aber ich habe auch schon mit Canvas oder anderen Materialien gearbeitet.
Wie sieht es mit Techniken aus? Was ist typisch für Revive? Ich experimentiere immer noch mit unterschiedlichen Techniken, aber die meisten haben mit Aceton, Lederfarbe und Pinsel zu tun. Ich habe aber auch schon mit richtigen Handwerker-Maschinen und Verbrennungen gearbeitet, um einen bestimmten Look zu schaffen. Ich habe Schuhe komplett auseinandergenommen und wieder zusammengenäht, um andere Materialien ins Spiel zu bringen … Gibt es Techniken, die du nicht anwenden würdest? Klar, da habe ich eine ganze Liste. Ich hasse Cartoons, bemalte Midsoles, Logos von Sport-Teams, billiges Graffiti, aufgeklebten Denim oder Gesichter, um mal ein paar beim Namen zu nennen. Als Customizer mache ich auch nie dasselbe Design zwei Mal. Ich will innovativ bleiben und nicht bei ein und derselben Sache hängen bleiben. Es gibt bestimmt Kunden, die genau solche Sachen anfragen, oder? Sagen wir mal so, ich nehme mittlerweile einfach keine konkreten Anfragen mehr an. Die meisten Leute wissen nicht, was sie wollen, und ich will keine Zeit mit einem Design verschwenden, wenn der Kunde nicht sicher ist, wie das Resultat aussehen soll. Ich habe mit anderen Künstlern für „Tribute Themes“ zusammengearbeitet, wo wir zu bestimmten Anlässen Themen vorgegeben bekommen – Hip Hop Legenden, Gangs oder so. Du verkaufst hauptsächlich über den Solefood Store. Wie ist die Connection entstanden? Als ich letztes Jahr nach New York kam, wollte ich ein Gefühl für die ganze Kultur bekommen und ging von Laden zu Laden. Ich wollte sehen, was sie verkauften, aber auch ein bisschen Werbung für mich machen. Den Jungs von Solefood gefiel mein Portfolio und wir fingen an, zusammenzuarbeiten. Das hat sich auf jeden Fall super entwickelt. Sie respektieren mich als Künstler und stellen meine Schuhe aus. Und sie helfen mir sogar dabei, meine ersten eigenen Schuhe zu produzieren, die auch bald released werden – „The Channel Zero“. Ich habe gesehen, dass es tatsächlich schon Revive FAKES gibt. Wie kommt so etwas zustande? Hast du eine Message für die Fälscher dort draußen? Mir ist das insgesamt fünf Mal passiert und am Anfang fühlt man sich sogar ein bisschen geschmeichelt, weil man merkt, dass die eigenen Designs gut genug sind, gefaked zu werden. Ich glaube nicht, dass Customs so häufig gefälscht werden, weil ihre Vermarktungsfähigkeit eingeschränkt ist. Aber letztendlich klauen diese Typen dein Design und auch deinen Gewinn. Das Problem ist, dass der Schwarzmarkt die Fähigkeit hat, praktisch über Nacht zu klauen, zu produzieren und zu verkaufen. Es ist schwierig und sehr aufwendig, sie zu stoppen, solange es einen Markt dafür gibt. Evan, danke für dieses Interview! Interview: Holger von Krosigk
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Vom schlichten Sneaker in groSSen und kleinen Nischen, frischen und übersättigten Märkten …
Performance oder Style? Kunststoff oder Canvas? Retro Designs, Limited Editions, Casual-, Lifestyle-oder Formal-Shoes – unter den Begriff Sneaker fallen heute unzählige Umschreibungen, ihn zu definieren fällt zunehmend schwer. Für die Einen muss ein Swoosh oder Trefoil drauf sein, für die Anderen reicht lediglich die Gummisohle als entscheidendes Indiz. Fakt ist: ein Trend zu schlichteren Designs und eine Tendenz zum „Non-Branding“ ist erkennbar, eine Veränderung des Marktes ist nicht abzustreiten. Neue Labels poppen auf, etablierte und in Vergessenheit geratene Brands ziehen mit und andere wiederum machen einfach nur das, was sie schon immer gemacht haben. Was ist da passiert? Ist der Sneaker etwa erwachsen geworden? Wir sprachen mit Footweardesignern, Marketingmenschen und Fachleuten, die es besser wissen.
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from sportswear to casual ?!
Text: Nada Carls Fotos: Alexander Basile
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Der gemeine Turnschuh an sich ist alt. Vor 150 Jahren wurde erstmals ein Krockettschuh unter dem Namen Plimsoll in England produziert. Brands wie Keds oder Converse gelten heute als Pioniere des frühen Sportschuhs und legten den Grundstein für eine ungeahnte, bis heute andauernde Entwicklung vom Gebrauchsgegenstand mit der Funktion vom reinen Sportschuh bis zum fashionable Ausdrucksfußkleid und vitrinenwürdigen Collector‘s Item. Ein Jahrhundert Sneakergeschichte und längst vorbei die Zeiten, in denen ein Turnschuh im Bundestag die Nation zum pikierten Aufschrei führte oder, außerhalb der Sporthalle getragen, im Alltagsdress ein symbolisches Zeichen gegen das Establishment war. Aus einer Nische wurde ein allumfassender Mainstream, der sich wiederum neu aufteilte in den weitverbreiteten einfachen Turnschuhträger, den Lifestyler, den Nerd, den Flippigen, den Erwachsenen, den Selecta, den Collecta, den Deichmann, den Ebayer und so weiter.
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05 01. adidas ransom dune canvas 02. Pointer Barajas 03. Hub Kingstonian 04. Veja Indigenos 05. Creative Recreation Milano Hi 06. Lacoste crosier 07. Fred Perry x Raf Simons
„ Der gemeine Turnschuh an sich ist alt.“
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Schauen wir in das Schuhregal vom GelegenheitsTurnschuhträger bis zum sammelwütigen Sneakerfreund, finden wir üblicherweise meist Modelle aus den Bereichen Running, Basketball und Skateboarding, geprägt, gebrandet und gehyped vom eigenen Label und angeschlossenen Fangruppen oder Subkulturen. Der einst funktionale Sportschuh hat sich – für diejenigen, die es so wollen – zum gefeierten, tragbaren Kulturgut gemausert und darf mittlerweile als Ausdrucksform und Bestandteil der Persönlichkeit verstanden werden. Doch offenbar sehnt sich die Zielgruppe nach Veränderung, zumindest zeigt das Angebot diverser Footwear Labels diese Entwicklung. Der bewährte Nylon-Kunststoff-Lederlookalike-Sneaker aus Massenproduktionen großer Labels hat zwar nach wie vor sein Standing in der Community und wird mit Sicherheit von manch radikalem Vertreter als einzig wahrer Repräsentant des Sneakertums verteidigt. Doch viele Labels rüsten auf, erweitern ihr Repertoire und öffnen sich in Richtung „Casual-“ und „Lifestyle-“ Designs. Andere wiederum schütteln mit dem Kopf und verstehen den Hype nicht – schlichte Sneaker gab’s doch auch schon vor zehn Jahren, oder? Beim sogenannten „Casual Sneaker“ zählen Designs, die sich auf das „Wesentliche“ beschränken, Labels wie Gourmet, Clae, Jim Rickey, Boxfresh, Supremebeing und Pointer sind nur einige Repräsentanten dieser Liga. „Callous Shoes haben hier in meinen Augen Pionierarbeit geleistet“, meint Sneakerfachgott Hikmet Sugoer von Solebox. Ω
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Das New Yorker Ex-Label gründete sich 2003 und produzierte die ersten Symbiosen aus Sneakern und Casuals. Beim Casual Design wird der bunt-laute, retrodesignte Collaboschuh bis zur Unkenntlichkeit an neue Ansprüche angepasst: klare Formen, wertige Materialien, dezente Farben und der Verzicht auf Logoplatzierungen in Handflächengröße. Die Frage „Sind DAS etwa auch Sneaker?“ ist an dieser Stelle vielleicht berechtigt, provoziert aber in jedem Fall die falsche Antwort (Ja/ Nein/Vielleicht) und kann zu unangenehmem Pressen in eine Schublade führen, gegen die sich man hineinzuzwängen wehrt. „Nicht jeder Schuh passt in einen Karton“, antwortet Damian Quinn, Footwear Designer von Supremebeing, auf die Frage, wie sie selbst ihre eigenen Schuhe nennen würden. Seit ca. zehn Jahren produzieren Supremebeing Footwear, die ihren Kunden Schuhe für einen fairen Preis mit guter Qualität und authentischem Style liefern. Da sie schon immer den Casual-Style anbieten und das ganze mehr als Teil ihres Labelprofils, als als einen Trend betrachten, gehören sie zu denjenigen, die dieser Welle eher wenig Aufmerksamkeit entgegenbringen. “Step correct and love what you do”, so heißt es im Hause Supremebeing und man wünscht allen Labels den Tod, die anderen, die Ideen klauen und nur auf Geldmacherei aus sind. Problematisch findet Quinn außerdem, dass es für einige Labels Teil des Geschäfts ist, sich in gesättigten Märkten zu platzieren und ihr Brandprofil anzupassen, um mitzumischen.
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„ Nicht jeder Schuh passt in einen Karton.“
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Damian Quinn, Supremebeing
„Es ist heute sehr schwierig, sein eigenes Brandprofil zu finden.“ Ein Erwachsenwerden des Sneakers will er allerdings nicht akzeptieren: „Mag sein, dass der Sneaker erwachsen wird, allerdings ohne mich!“ Chris Walton, Footwear Designer beim UK-Label Boxfresh sieht die Bezeichnung „Formal Sneaker“ als treffend. Für ihn muss ein guter Schuh in erster Linie individuell gestaltet und in jedem Fall cool aussehen. Boxfresh gelten als Pioniere der britischen Streetwear, die seit 20 Jahren im Business sind und seit den späten 90ern Schuhe im Casual Design produzieren. „Der Sneaker ist in den letzten Jahren auf jeden Fall erwachsener geworden. Eine wesentliche Änderung, die ich bereits seit ein oder zwei Saisons beobachte, ist der abnehmende Verkauf weißer Sneaker. Selbst große Sneakerlabel verkaufen mehr schwarze oder braune Ledermodelle. Ich möchte behaupten, dass wir mitverantwortlich für diese Trendwende waren.“ Trendveränderungen im Lebensstil und ein allgemeines ‚Reiferwerden‘ sieht Chris nicht nur bei den Leuten, die ihre Schuhe tragen als natürlichen Prozess, sondern auch beim Sneaker. „Laufschuhe beschränken sich mittlerweile auf ihre technischen Aspekte und auf den Zweck, für den sie verwendet werden. Dasselbe gilt für Basketball-, Baseball-, Skateboarding und sogar Radschuhe, die weniger als Modeartikel und sondern für ihre vorgesehene Verwendung gekauft werden. Die Leute wollen Schuhe, die sie immer und überall tragen können: im Büro, zum Shoppen oder zum Ausgehen. Dafür sind unsere Schuhe gedacht und die definieren wir als ein neues Genre – ‚Formal Sneakers‘.“ Das noch junge Footwear Label Jim Rickey, in Deutschland vertreten durch Thomas Martini und Massimo Binatti, sieht eine Erklärung in der Entstehung des Trends der schlichten Schleichsohlen im gesamten Modetrend, nach den Motto ‚Fashion before Function‘. Ω
„Natürlich hat die gesamte Mode Einfluss auf die
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01. adidas ransom bluff 02. Creative Recreation Milano Hi 03. DC Relax Mid 04. Cipher Subterranean 05. Creative Recreation Cesario Low 06. Fred Perry x Raf Simons 07. DC Admiral WT
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„ Bei uns waren die Schuhe immer mehr oder weniger erwachsen. “
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Steven Fröhlich, SoleTechnology
Schuhe und besonders durch Hosen, die in den letzten Jahren viel enger geworden sind. Genauso ist der starke modische Einfluss aus Skandinavien verantwortlich für einen erwachseneren Look. Wir glauben, dass Performance noch nie eine Rolle gespielt hat. Zurzeit ist ein schlichter Style mit hochwertiger Optik eben angesagter als BlingBling mit noch einem Aircushion mehr unter der EVA Sohle.“
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01. Pointer Taylor 02. lacoste crosier 03. clae Ellington 04. Creative Recreation Cesario 05. Cipher Subterranean 06. adidas ransom curb
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Toby Jerman, Brand Manager von Pointer Footwear, sieht eine Parallele der Sneakerentwicklung zum Hosenbizz: „Nach einer Zeit der Denim-Dominanz ist es logisch, dass die klassische Chino 2009 ein „kleines Revival“ hatte. Nichts anderes passiert im Schuhmarkt.“ 2004 gegründet, hat und hatte Pointer das Ziel, schlichte und gut designte Casuals als Gegenpol zu den damals dominierenden Sneakerstyles zu produzieren, die ihrer Meinung nach nichts Neues und Aufregendes mehr zu bieten hatten. „Nach einer Zeit, die von technischen Trainern und vulkanisierten Canvas Styles geprägt war, scheint es immer mehr Menschen zu geben, die eher einen schlichteren Schuh suchen. Das freut uns. Die grundlegende „Philosophie“ hinter unseren Kollektionen hat sich nicht wirklich verändert, wir mögen immer noch schlichte, schöne Schuhe ohne viel Schnick-Schnack. Heute legen wir verstärkten Fokus auf Materialen, Farben und die Verarbeitung unserer Kollektion, deshalb wird auch ein immer größer werdender Teil der Kollektion in Portugal gefertigt.“ Das Traditionsunternehmen Lacoste hat mit seiner Footwear Linie in den vergangenen Saisons auffällig Gas gegeben und gleich vier verschiedene Casual-Kollektionen auf den Markt geschickt: „retro-inspired casual sneaker, low-profile fashionable sneaker und vulcanised leather / canvas shoes.“ „Der Markt hat sich in den letzten Jahren verändert, speziell über das Internet“, meint Conny Stöckl, Marketing Managerin bei Lacoste Footwear. „Über Blogs informieren sich die Leute über Limited Editions und Sondermodelle und suchen danach. Die neue Generation weiß sehr genau, was passiert, deshalb muss Werbung heute anders passieren, um Aufmerksamkeit zu erregen.“
rica (estbl. 1996), das seine Modelle ausschließlich von Skateboardern für Skateboarder entwerfen lässt, produziert heute Modelle, die sich von früheren, dickzungigen Skateboardkicks stark unterscheiden. Steven Fröhlich von SoleTechnology, verantwortlich für das Europamarketing von Emerica: „Bei uns waren die Schuhe immer mehr oder weniger erwachsen. Wir hatten nie große Logos auf den Schuhen. Dass es mittlerweile Sneaker mit schlankeren Silhouetten gibt, hat mit der Entwicklung des Teams und ihren Vorlieben zu tun. Sie sind älter und ihre Styles verändern sich. Unsere Sneaker sind schlanker geworden, da wir fortgeschrittene Technologien in den Schuhen verarbeiten können. Ein Schuh muss also nicht groß und sperrig sein, um skateable zu sein.“ Hikmet von Solebox sieht die Entwicklung anteilig kritisch: „Sneaker sind angepasster geworden, es gibt kaum bis kein Branding – grau, braun, schwarz. Der Markt ist voll mit Shops, die alle das Gleiche der großen Marken verkaufen. Einige Shops merken, dass die Abgrenzung nicht mehr mit dem Einheitsbrei möglich ist und versuchen, auf kleine Marken auszuweichen. Das ist analog aus Sicht des Endkunden: Individualismus durch Neues. Für diverse Marken besteht die Gefahr ihre DNA zu verlieren, wenn sie Produkte schaffen, die sich am Markt orientieren und das machen, was alle machen. Ab und zu ist es besser den eigenen Weg zu gehen und nicht nach links und rechts zu schauen.“ Ob nun den Entwicklungen angepasst, erwachsen, gereift oder einfach nur anders, weil schlicht: wir wünschen dem Casual Sneaker alles Gute auf seinem weiteren Weg durch das Shoeniverse und danken allen Beteiligten für ihre Statements!
Selbst ein klassisches Skateboard Core-Label wie Eme-
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Retail Diamonds
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Stores Text: Melanie Rückert
Pharmacy | Krefeld Seit nicht weniger als 13 Jahren bietet der altehrwürdige Pharmacy in Krefeld mittlerweile reichlich Medizin, speziell für alle SkateboardAddicts. Auf über 500 qm kann man sich hier in Sachen Skate-Equipment voll und ganz ausstatten lassen – von Hoodies und Pants über Kicks bis hin zu Decks und Achsen. Am Start ist aktuelle Soft- und Hardware von vielen klassischen Skatebrands wie DC, Globe oder Vans für male und female. Aber auch gediegenere Zeitgenossen und -genossinnen kommen nicht zu kurz und können mit Carhartt oder auch Pointer den schlichteren Style wählen. Und wem es bei dieser Fülle an Versuchungen kurzzeitig zu viel wird, der kann den verwirrten Kopf bei einer Runde im eigens angelegten Fingerboard-Park wieder runterfahren.
Pharmacy Südwall 27 47798 Krefeld 02151/618 140
Doors Open: Mo-Fr: 11:00 – 19:00 Uhr Sa: 11:00 – 17:00 Uhr
www.pharmacy-krefeld.de
Rocket-Store | München Street. Art. Stuff. Diesen drei Bereichen hat sich der Concept-Store „Rocket“ im angesagten Münchener Glockenbachviertel verschrieben. Besonders gefeatured werden hier skandinavische Brands und Styles. Wood Wood, Resteröds, Velour – um nur einige zu nennen. Und auch in Sachen Schuh-Mode lassen sich die Münchener natürlich nicht lumpen. Modelle der Adidas-Collabos mit Fafi und Ransom reihen sich – genauso wie die Puma „Mihara“-Serie – neben den Kollektionen von Onitsuka Tiger, Boxfresh und Vans ein. In der angeschlossenen Streetart-Galerie mit wechselnden Ausstellungen gibt es derzeit „hatch oversized & underpriced-Sticker” aus Berlin zu bewundern. Mit feinem Auge und viel Gefühl ausgesuchte Styles und exklusive Brands in liebevoll gestalteter Atmosphäre: eine gelungene Zusammenführung von Street, Art und Stuff. rocket. street. art. stuff Reichenbachstr. 41 80469 München 089/189 550 12
Doors Open: Mo-Sa.: 11:00 – 19:00 Uhr
www.rocket-store.de
mehr FOtOS VOn Den StOreS FinDet ihr aUF WWW.SneaKerS-maGazine.cOm 100
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Retail Diamonds
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Stores Texte: Melanie Rückert
Schuh-You | Düsseldorf Basketball-Fans und Sneakerheads aufgehorcht: Die Brüder Andreas und Marco Biergen führen mit dem „Shoe-You“ einen spezialisierten IndieSneaker-Store für Freunde von Michael Jordan, Kobe Bryant und Co. Auf rund 70 qm bedienen sie besonders die Rubriken Basketball „Classic“ und „Performance“, aber auch Allday- und Skate-Sneaker stehen im Regal. Absolutes Chillout-Highlight ist das „Old School Wohnzimmer“, wo zwischen den gerahmten Helden der Basketball-, Musik- und Sneakergeschichte in regelmäßigen Abständen das eine oder andere All-Star-Game gepflegt befeiert wird. Mit Brands wie Nike, adidas, Asics, Onitsuka Tiger, Reebok und Puma sind hier wohl alle etablierten vertreten. Als kleines Sahnehäubchen findet man eine exklusive Auswahl an T-Shirts und Caps von Gold Coin, The Hundreds, New Era und weiteren ausgefallenen Labels. Ein großartiges Turnschuh-Schmuckstück mit speziellen Features im Einkaufs-Paradies auf der „anderen“ Rheinseite. Schuh-You Oststraße 36 40211 Düsseldorf 0211-229 608 66
Doors Open: Mo-Sa.: 11:00 – 20:00 Uhr
www.schuh-you.com
STAB | Berlin Mitten in Mitte und doch nicht direkt zu entdecken. In einer ruhigen Seitenstraße, neben der galeriegesäumten Auguststraße und einen Katzensprung vom Shopping-Dreieck zwischen Hackeschem Markt, Münz- und Mulackstraße gibt es eine neue Anlaufstelle in Sachen Sneaker und die heißt STAB. Eröffnet wurde der Shop vergangenen Dezember von Howy Goitom. Nach Sneakology in Hamburg präsentiert sein Berliner Projekt sich in geräumigem Ladenlokal mit apartgeometrischen Regalen und Podesten und einer feinen, spitzen Palette an Sneakern von Nike, adidas und New Balance – genauer gesagt hat STAB hat einen Nike Quickstrike Account, wartet mit Nike Sportswear QS Styles, sowie bei adidas mit ObyO Modellen auf. Als Highlights für die kommenden Monate sind unter anderem der adidas ZX 5000 oder der Nike Airmax 90 Infrared zu erwarten. Eine entspannte Einkaufsatmosphäre sowie beste Beratung gibt es on top. STAB Gipsstraße 23 10119 Berlin 030/202 154 45
Doors Open: Mo-Fr: 12:00 – 20:00 Uhr Sa: 11:00 – 20:00 Uhr
Dipper is coming up with four new limited editions of the Dipper Original this spring. Check out our online store. www.dippershoes.com
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Fotos: Schiko
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ir schreiben das Jahr 2010 und im Kölner Jugendzentrum „Offene Tür Quäker“ herrscht ganz offensichtlich Krieg auf dem Flur. Annähernd 600 Besucher verfolgen auf engstem Raum das ausbalancierte Treiben der 40 Breakdance-Crews aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Zu gewinnen gibt es einen Platz im Teilnehmerfeld der FLOOR WARS International in Kopenhagen, dem wohl renommiertesten aller Battles im ganzen Sternensystem. Das Rahmenprogramm bestreiten unter anderem Graffiti-Akteure von den Kölner Mittwochs-Malern, die nebenbei das Antlitz des Jugendzentrums optimieren. Entsprechenden Support erfährt das Event von Turnschuhhersteller Puma, oder genauer gesagt vom „Suede“, der bekanntlich aufgrund seiner „unzertanzbaren“ Eigenschaften seit Generationen seinen Job als anerkannter Performance-Klassiker in der Breakdance-Szene erledigt. Tanzgeschwader zu jeweils drei „Floorkriegern“ duellieren sich bis zum bitteren Morgengrauen und die last-standing Gewinnercrew „TNT“ aus Bochum macht den entscheidenden Move und darf demnach als Deutschlands Repräsentant in Kopenhagen am 20. März fungieren – allemal besser und stilistisch weitaus hochwertiger, als in Oslo zu singen. Und eines vergiss nie: „Die Stärke einer Crew allein ihr durch die Macht fließt zu.“ (frei nach Yoda)
Intro: Kai Frischemeier
B-Boy Late (Crew: FUNK FELLAZ)
Mehr Floorwars-Fotos von Schiko unter ww.schiko.de/portfolio/floorwars-x-sneakers
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Judges: Wickedmindz (TCH, Vaals); Wary the warrior (Dynasty Rockers, Dijon); MovieOne (Lunaticks Crew, Barcelona); DanyZoO Vor Wary the Warrior: Stef1 (Bboyworld Germany, Mainz)
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Kenan (La Familia/Intruderz Crew)
Samor Alex von den Bam/Sistaz (ShowCase) SNEAKERS 2/2010
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Label Portrait Artist Check
Artist Check
Nach eigenen Vermutungen unseres Protagonisten gibt es Millionen Typen mit dem gleichen bürgerlichen Namen da drauSSen. Glücklicherweise haben wir genau den richtigen Ruben Sanchez – aka „Zoonchez“ – unter ihnen gefunden: Artist, Grafikdesigner und im Herzen Graffiti- und Skateboardkid, dessen erster eigener Schuh als eines von vier Modellen der Select Line vom C1RCA Culture Squad jetzt erscheint.
S
Fotos: Roger Ferrero Text: Nada Carls
eine Oma findet seinen künstlerischen Stil „chocante“ (spanisch für „schockierend“), Familie bedeutet ihm dennoch alles und sein Leben verbringt er anteilig in Barcelona und New York. Seine Auftraggeber sind Labels wie Monsieur T., DC Shoes, C1RCA, Alife, Adio, Eastpak, Sony, Lego, Honda – er bemalt Wände, Roller, Skateboards, produziert Kurzvideos und will noch viel mehr. Klingt spannend und schön bunt ist es auch, dachte sich vermutlich auch Julien Duval, Marketingmanager von C1RCA Europa, der die Zoonchez x C1RCA Kollabo ins Rollen brachte. Julien holte den kreativen Kopf 2008 als einzigen europäischen Artist an Bord des Culture Squad. Er hatte ihn in Barcelona kennen gelernt und war sofort beeindruckt: „Als ich das erste Mal in Rubens Atelier kam, sah ich Stücke, die ich zwar schon auf seinem Blog gesehen hatte, aber auf Leinwänden oder an der Wand waren noch beeindruckendere Werke, die sein ganzes Talent zeigen. Ich war auch völlig fasziniert, als ich sein Skizzenbuch sah, eine Sammlung seiner früheren und jetzigen Inspirationen – sollte jeder einmal gesehen haben.“
Seine rotzige Rollbrett- und Graffitisymptomatik macht den 30-jährigen spanischen Alleskönner sympathisch. Nebenbei ist er ein attraktiver Kerl und so verdammt talentiert, dass ein Introducing an dieser Stelle zur Pflicht wird. Bitteschön. Back in the days … erzähl’ doch mal ein bisschen von Dir. Ich bin in Madrid aufgewachsen und 2001 nach Barcelona gezogen. Ich habe schon ziemlich früh in Madrid mit Graffiti angefangen. Ich denke, das war der Grund, weshalb ich mich seitdem für Design und Illustrationen interessiere. Marker, Stifte und Papier waren immer reizvoll für mich, schon als kleiner Junge! Meine Schulbücherwaren voll mit Zeichnungen, Tags, Throw-Ups und abgedrehten Cartoons – es gab eigentlich keine weiße Flächen mehr in den Büchern. Als Designer und Illustrator arbeite ich jetzt seit ca. 12 Jahren, seit 2003 bin ich selbstständig.
Und bevor Du angefangen hast „künstlerisch“ zu arbeiten? Ich hab vorher ’ne Menge Scheiß gemacht! Die Liste ist ziemlich lang: Lagerist im Supermarkt, Callcenter-Agent, Installateur für Telefonleitungen, Gelegenheitskleinkrimineller, Ladies-Fotograf und ich bin sogar als lebendes Sandwich verkleidet für ein Restaurant Werbung gelaufen – da war ich allerdings noch sehr jung. Ich konnte es mir nicht leisten, auf eine Grafikdesign Schule zu gehen, aber als mein Bruder einen Computer nach Hause mitbrachte, fing ich an, mir die nötigen Programme selbst beizubringen. Erst nur zum Spaß, später mit Tutorials und Büchern. Ich begann als Webdesigner zu arbeiten, ohne irgendetwas über HTML und Flash zu wissen und lernte auf diese Weise sehr viel. Wenn du bezahlt werden willst, musst du etwas lernen! Heute bin ich sehr glücklich, das tun zu können, was mir Spaß macht. Ω
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Artist Check ein Ziel ist es, meine Grundbedürfnisse damit abzudecken, indem ich an so vielen Projekten wie möglich arbeite, die mir am Herzen liegen.
Wie würdest Du Deinen Beruf bezeichnen? Wenn du denkst, du wärst Künstler, kann es dir passieren, dass du seltsame Vögel in deinem Kopf zwitschern hörst. Sie fliegen einfach durch deine Ohren ins Gehirn und stellen lustige Dinge mit dir an. Ich bin ein Mensch, der mit visuellen Dingen arbeitet. Ein Typ, der die Grafikabteilung deines Labels an einem Tag übernehmen und nachts die Wand an deinem Haus bemalen kann …
Was steckt hinter dem Namen „ZOONCHEZ“? Das ist keine große Sache. Ich male einfach gerne Tiere, deshalb das Wort „Zoo“ im ersten Teil des Namens und der Rest sind die Endbuchstaben meines Nachnamens. Ganz einfach, aber auch einzigartig, und das war mir wichtig.
… du malst also auch auf der Straße? Ich platziere meine Kunst einfach gerne da, wo ich es möchte, ohne Einschränkungen. Aber im Moment ist es nachts draußen viel zu kalt, um unterwegs zu sein. Wenn ich reise, habe ich oft Dosen im Gepäck oder kaufe unterwegs welche, um malen zu gehen. In Deutschland war ich allerdings noch nie, wir sind einmal mit dem Auto durchgefahren – aber ich möchte unbedingt Berlin kennenlernen und einmal zum Oktoberfest gehen.
Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben und welche Werkzeuge benutzt Du dafür? Ich bin mir da selbst nicht so sicher … Meine Oma bezeichnet ihn als „chocante“, was soviel wie „schockierend“ heißt. Ich denke, es ist ein Mix aus Kubismus, Graffiti, Jazz Art und mediterranen Farben. Ich male viel mit Markern in meinem Skizzenbuch, um eine Idee zu entwerfen. Sobald ich etwas mehr oder weniger klar vor Augen habe, benutze ich Dosen, Pinsel, Computer, Fotoapparat, Wacom Grafiktablett, Scanner – egal, was. Und womit arbeitest du am liebsten? Graffiti ist für mich das Beste, was es gibt. Aber ich entwickle meine Ideen auch gerne am Computer oder male zu Hause, chillenderweise mit guter Musik. Wenn du eine Mischung aus allem findest, ist es das Allerbeste.
„Graffiti ist für mich das Beste, was es gibt.“
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Du lebst in Barcelona und verbringst viel Zeit im Jahr in New York. Was gefällt dir an beiden Städten, was nervt? Den ganzen letzten Winter habe ich in New York verbracht und war in einige Projekte involviert, die meine Arbeit sehr inspiriert haben, wie das Fotografieren von Mädels für Alife oder ein Projekt, an dem Graffiti-Legende Mare13 beteiligt war. Ich möchte so schnell wie möglich wieder zurück. Das Schöne an Barcelona ist die Sonne, die Architektur, das Skateboarden, der Wein, der Strand und der Kaffee. Viele meiner Freunde leben hier und der Winter ist kurz. Nervig sind die Taschendiebe, das chlorige Wasser und die Hippies. An New York mag ich die Straßen, vegetarische Dumplings, die Museen und Galerien, Sneaker, seine Legenden, Cupcakes, Oldschool Graffiti, Luis „Big Lou“ Lucas, Alife und die Clubs. Was nervt ist die Kälte, Kälte, Kälte und die Bullen. Ω
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an hört oft, dass in Barcelona die Politiker mit Nachdruck dafür sorgen, dass Skateboarder und Graffiti zunehmend aus dem Stadtbild verschwinden.
Lego hat echt viel Spaß gemacht: es galt, einige Wände für den Launch eines neuen Spielzeugs zu bemalen. Und Schuhe zu designen ist generell toll, aber Teil des Culture Squads von C1RCA zu sein war echt etwas ganz Besonderes.
Das stimmt, sie kommen mit uns nicht aus und glauben, dass Verbote der beste Weg sind, Skater und Artists aus der Stadt zu verjagen. Und es scheint zu funktionieren, es ist nicht mehr dasselbe wie noch vor fünf Jahren. Viele überlegen es sich deswegen zweimal, bevor sie nach Barcelona kommen. Früher kamen viele tolle Artists und hinterließen Kunstwerke in der ganzen Stadt. Heute sind die Strafen hoch: erwischen sich dich auf dem Skateboard kann es dich 1000 € kosten und für ein Graffiti kannst du locker mal 3000 € zahlen! Auf der anderen Seite benutzt die Stadt Fotos von Skateboardern und Urban Art in ihren Werbekampagnen, um mehr Touristen in die Stadt zu locken – pure Heuchelei!
Warum? Erzähl mal. Ich hab schon vorher Schuhe entworfen, aber bisher noch nie meinen eigenen. Ich war vom ersten Moment an echt aufgeregt und gespannt, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Die Vibes mit den Leuten von C1RCA haben von Anfang an gestimmt, es war eine total angenehme Zusammenarbeit und dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmal bedanken!
Bist Du selbst auch noch auf dem Rollbrett unterwegs? Ja, allerdings fahre ich nicht besonders gut. Ich bin schon als kleine Ratte Skateboard gefahren und es bedeutet für mich, sich gut, frei und lebendig zu fühlen. Skateboarding hat eine Kraft, die dich für eine Zeit sämtliche schlechte Gedanken und Gefühle vergessen lassen kann. Das reicht mir, um mehrmals die Woche auf dem Brett zu stehen. Du hast dieses Tattoo auf dem Unterarm, auf dem „Familia“ geschrieben steht … was bedeutet Familie für Dich? Alles! Ich liebe beide: die Blutsverwandten und die auf der Straße. Und Sneaker? Ich bin kein Sneakerhead. Ich besitze zwar so um die 40-50 Paar, aber die meisten davon hab ich geschenkt bekommen. Gibt‘s einen all-time-favourite Sneaker für dich? Der adidas Superstar aus den 1990ern. Seit den 2000ern würde ich sagen, der Nike Air Max. Du hast mit diversen Labels wie Monsieur T., DC Shoes, Alife, Adio, Eastpak, Sony, Lego, Honda und C1RCA gearbeitet. Nicht schlecht … Viele Anfragen kommen einfach per E-Mail an mich oder über Luis „Big Lou“ Lucas, mein NY-Partner-in- Crime. Die Arbeit mit
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Jeder von uns, vom Culture Squad (Rob Dyer Daniella, Renee, Christopher Bettig und ich), hat sich ein Model der C1RCA Select Line ausgesucht und darauf gefreestyled, indem er mit Material, Muster und Farben gespielt hat. Ich habe mir den 99Vulc ausgesucht, einen Mid-High, mit dem man auch skaten kann. Ich mag das Model und es bietet auch genug Fläche, um ein paar kleine Grafiken einzufügen. Ich habe bewusst heather-grey und extra Latex-Dämpfungen an bestimmten Teilen des Schuhs benutzt, damit sich Farbe und Material besonders an empfindlichen Stellen nicht so leicht abnutzen, wenn man damit skaten geht. Ich wollte einfach einen Schuh machen, der aus ungewöhnlichen Materialien besteht, nur mit ein bisschen Farbe (Ladies pink, Boys türkis) und dezenten Grafikapplikationen. Die Grundidee war, einen Schuh zu entwerfen, der meinem persönlichen Geschmack entspricht, mit einem kleinen Artwork von mir – das war’s. Zum Schuh erscheint auch ein passendes T-Shirt mit gleicher Grafik und Farbstellung. Woran arbeitest Du im Moment? Derzeit arbeite ich an einer Collabo mit einer finnischen Skateboardfirma und an einem Logo für den Headshop „Grass Roots“ in San Francisco. Und ich probiere mich gerade in Kunst mit Geschirr und Essen, bildlich und sehr unterhaltsam. Und Deine Zukunftspläne? Glücklich sein! Weiterarbeiten, mehr Malen, mehr Skaten, mehr verrückte Videos und meinen Führerschein machen.
„ Ich hab schon vorher Schuhe entworfen, aber bisher noch nie meinen eigenen.“
Muchas Gracias, Senor ZOONCHEZ! www.zoonchez.com www.c1rcaselect.com
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Fotos: Robert Eikelpoth & Michael Breyer
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Hose: adidas SNEAKERS 2/2010
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Hose: Stre'low
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SEE YOU AT SNEAKERNESS EXPO XXI KOELN 10.04.2010
Fotos: Robert Eikelpoth & Michael Breyer (www.roberteikelpoth.com/ www.michaelbreyer.com) Haare/Makeup: nicola weidemann (www.nicolaweidemann.de) Styling: Rolf Buck & VASELINE Team (www.rolfbuck.de) 126
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www.Diesel.com
BE STUPID
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Close-Up
Featuring: DC LIFE x Sixpack, Admiral High
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raffiti, DJ-ing, Action Sports, DC Life und das französische Klamottenlabel Sixpack – all diese Zutaten zusammen in einen Barmixer kippen, gut schütteln und heraus kommt ein lavendelfarbener Admiral High, der so viele schöne Details aufweist, dass wir ihn direkt in unsere neue „Close-Up“ Rubrik verfrachten. Die Kollabo mit Michael „PMFKA“ Thornsby von Sixpack ist eine der einprägsamsten auf dem Markt und kommt als smoother Hightop mit micro-perforiertem Nappa-Leder, transparenter Sohle und vielen kleinen Gimmicks daher. DC Life, Sixpack, Admiral High – und nun macht Fotos by Wolfgang Haag euch selbst ein Bild.
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Blog Attack
Brandon
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Artoo
PILLE POPSTAR
nd wie immer an dieser Stelle kommen nun Blogger zu Wort, die nach Jahren der virtuellen BildschirmExistenz endlich einmal gedruckte Meinungen loswerden können. Wir fragen in Turnschuh-Dingen nach – los geht’s.
Brandon Chang –
Henrik Kürschner aka Artoo
Pille aka Pille POPSTAR
Lieblingsmodell der Sekunde? Greedy Genius Teradome
Lieblingsmodell der Sekunde? Nike ACG
Lieblingsmodell der Sekunde? Asics GT 2 in black
Alltime Faves? Jordan 11 und alles von Visvim
Alltime Faves? Vans Eras, Dunks, Stan Smith
Alltime Faves? Nike Dunk Hi
Welche Farbe geht gar nicht? In der richtigen Kombo kann alles gut aussehen.
Welche Farbe geht bei Schuhen gar nicht? Eigentlich gehen alle Farben, nur auf die Kombination kommt es eben an …
Welche Farbe geht bei Schuhen gar nicht? Never say never
Welche “non-sneaker” sind legit? Segelschuhe!
Welche Non-Sneaker sind legit? Visvim, handgemachte Budapester und die neue Pointerline
hypebeast.com/blog/brandonchang
Wie viel Geld würdest du maximal für ein Paar ausgeben? Was auch immer es kostet, um die Sneaker zu bekommen, die mir gefallen. Und wenn es ein Arm oder ein Bein ist, haha!
www.hypebeast.com/blog/artoo
Wie viel Geld würdest du maximal für ein Paar Sneaker ausgeben? Das ist so wie immer, „want over need“ – wenn’s sein muss, ist Geld egal.
Wer muss einen Schuh tragen, damit du ihn garantiert NICHT anziehst? Ich verstehe die Frage nicht so ganz, aber vielleicht ist das die Antwort.
Wie viele Schuhe besitzt du? 200–300 denke ich mal – da kommen immer wieder welche und da gehen auch immer wieder welche.
Wie viele Paar besitzt du insgesamt? Etwa 150 bis 200
Wie viel Prozent davon trägst du? Ich habe auf jeden Fall so ziemlich alle schon mal angehabt, sind ja Schuhe und keine Briefmarken.
Wie viel Prozent davon trägst du? Etwa 10 %, aber meine Vorlieben verändern sich jede Saison mit den neuen Entwicklungen. Letzte Worte? Sneaker life is forever!
Welche beiden Schuhe würdest du dir als Hybrid wünschen? Ich wünsche mir eigentlich keine Hybrids, ich wünsche mir nur, dass die alle bei den Re-Releases aufpassen und das dann auch so machen, wie wir uns alle an die Schuhe von früher erinnern – das wären dann auch irgendwie Hybrids, „exact re-releases“.
www.pillepopstar.com
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Welche Non-Sneaker sind legit? Clarks Desert Boots Wie viel Geld würdest du maximal für ein Paar Sneaker ausgeben? Kommt immer auf den Schuh an, im Moment sicher nicht mehr als 150 Euro Wer müsste einen coolen Schuh tragen damit du ihn DESHALB nicht holen würdest? Wenn ich ’nen Schuh gut finde, finde ich ihn gut – egal wer ihn noch anhat. Wie viele Schuhe besitzt du? Ich habe keinen Schimmer – schätzungsweise um die 50. Wie viel Prozent davon trägst du? Die Hälfte!? Mal mehr, mal weniger Welche beiden Schuhe würdest du dir als Hybrid wünschen? Da bin ich nicht der größte Fan von – keep it simple. Schlussworte? Life is beautiful.
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ORIGINAL SNEAKER SINCE 1916 WWW.KEDS.DE
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