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Frühe Diagnose, beste Heilungschancen

Bei früher Diagnose zu 100 Prozent heilbar

InForm sprach mit Dr. Nicole Zenner über Dysplasie

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Die Vorsorge ist einer der wichtigsten Bausteine für die Gesundheit. Wie andere Untersuchungen zur Früherkennung ist der regelmäßige PAP-Abstrich für die meisten Frauen selbstverständlich. Mit Hilfe dieses Tests können Gewebeveränderungen frühzeitig erkannt und die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verhindert werden.

„Ein auffälliges Ergebnis des PAP-Abstrichs bedeutet aber noch lange nicht, dass eine Krebserkrankung vorliegt“, sagt Dr. Nicole Zenner, Oberärztin der Frauenklinik im Krankenhaus Düren. Zunächst bedeute es nur, dass die untersuchten Zellen aus dem PAP-Abstrich unter dem Mikroskop verändert aussahen. „Dafür können zum Beispiel auch Entzündungen verantwortlich sein. Oder es liegen Krebsvorstufen vor, die aber zu 100 Prozent heilbar sind“, sagt die Fachärztin für Gynäkologie. Sie kommt ins Spiel, wenn die Frauenärztin oder der Frauenarzt ihre Patientin zur weiteren Abklärung in die Hände einer DysplasieExpertin geben.

Was bedeutet Dysplasie?

„Unter Dysplasie verstehen wir in der Frauenheilkunde Veränderungen des Gewebes am Gebärmutterhals, in der

HPV-Impfung bei Jugendlichen

Humane Papilloma Viren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Eine dauerhafte HPVInfektion kann im Laufe der Zeit zu einer Krebserkrankung führen, vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen. Eine Impfung schützt vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für diese Krebserkrankungen. Für den bestmöglichen Schutz sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt bereits ein Impfschutz bestehen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Jugendliche, die bis zum Alter von 15 Jahren noch nicht gegen HPV geimpft worden sind, sollten die Impfung möglichst bald und noch vor dem 18. Geburtstag nachholen.

Scheide und an den Schamlippen“, erklärt Dr. Zenner. „Sie verursachen zumeist keine Beschwerden und werden daher von der Patientin nicht selbst bemerkt. Vor allem leichtgradige Veränderungen bilden sich zu einem hohen Prozentsatz spontan zurück. Hochgradige Vorstufen können ohne Behandlung aber zu einem bösartigen Tumor werden.“ Aber wie entsteht die Dysplasie? „Seit Beginn der 80er Jahre ist bekannt, dass Humane Papilloma Viren (HPV) der wichtigste Faktor für das Entstehen von Zellveränderungen und die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs sind“, berichtet Dr. Zenner. Etwa 80 Prozent der Frauen erlebten irgendwann in ihrem Leben eine HPV-Infektion, da diese Viren sehr leicht sexuell übertragbar sind. „Die meisten dieser Viren sind zum Glück harmlos. Andere, so genannte High-Risk-HPV, können aber zu Zellveränderungen am Muttermund führen.“

Die Untersuchung

„Zu Beginn der weiteren Abklärung von Gewebeveränderungen steht immer ein ausführliches Gespräch über den Grund der Überweisung und die bisherige Krankengeschichte“, sagt Dr. Zenner. „Dann erfolgt eine Kolposkopie. Das ist eine Gebärmutterhalsspiegelung, bei der wir mit Hilfe eines speziellen Untersuchungsmikroskops die Scheide und den Muttermund beleuchten und bis zu 40-fach vergrößern können. Durch Auftragen einer verdünnten Essiglösung und einer Jodlösung werden auffällige Areale sichtbar gemacht und Gewebeproben können dann gezielt von dort entnommen und feingeweblich untersucht werden“, erklärt die Gynäkologin, die über das Kolposkopiediplom der Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie verfügt. „Wenn alle Befunde vorliegen, besprechen wir mit der Patientin ausführlich, ob eine weiterführende Therapie notwendig ist.

Die Therapie

„Unterschiedliche Zell- oder Gewebsveränderungen werden unterschiedlich therapiert“, sagt Dr. Zenner. So könnten leichte Gewebsveränderungen an der Scheide oder an den Schamlippen schon mit Hilfe einer Creme oder mittels Laser erfolgreich behandelt werden. Bei schwerwiegenderen Veränderungen am Gebärmutterhals sei meist eine Entfernung des Gewebes ratsam. „Die meistgewählte Operationsmethode heißt Konisation. Dabei wird mit einer heißen Schlinge ein Kegel aus dem Gebärmutterhals herausgetrennt“, erklärt die Oberärztin. „Die Konisation wird in einer kurzen Voll- oder Teilnarkose meist sehr schonend ambulant durchgeführt.“ Für die meisten Patientinnen ist damit die Behandlung abgeschlossen.

Dr. Nicole Zenner, Oberärztin der Frauenklinik im Krankenhaus Düren, ist Expertin für die Diagnose und Therapie der Dysplasie.

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