Magazin für Geschäftskunden der Telekom Deutschland
04 // november 2011 www.telekom.de/dreisechsnull
Ideen Gesuch t Firmen n utz
Commun en kreative it Machen S ies im Web. ie auc Seite 46 h mit!
360 o vernetztes LEBEN UND ARBEITEN
Schlauer Vernetzt Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten. Aber was ist für mich wirklich wichtig? Unternehmer berichten über ihre Lösungen.
SOFTWARE AUS DER CLOUD Smarte Anwendungen für kleinere Firmen // S. 26 DIE BAUMEISTER Von Glasfaser bis Videoüberwachung – vernetzte Technik bei Backes Bau // S. 40 GOOGLE IM PLUS Gründer Larry Page hat das Ruder übernommen und bringt Schwung rein // S. 46
Ein Audi. Als Standard. Die Audi Flottenfahrzeuge. Eine Limousine muss sich an den Ansprüchen Ihrer Kunden messen lassen – und an Ihren eigenen. Dazu zählen höchster Komfort, ein exklusiver Auftritt und zuverlässige Sicherheit. Wirtschaftliche Effizienz inklusive. Gehen Sie deshalb keine Kompromisse ein: Mit der Audi A61) oder der Audi A82) Limousine entscheiden Sie sich für ein großzügiges Raumangebot und effiziente Motorentechnologie, für ausdrucksstarkes Design, hervorragende Fahrstabilität und -dynamik. Gute Gründe, weshalb der Audi A6 und der Audi A8 Deutschlands beliebteste Chefautos in den Kategorien obere Mittelklasse und Luxusklasse sind.3) Überzeugen Sie sich persönlich – bei Ihrem Audi Partner. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 8,2–4,9; CO2-Emission in g/km: kombiniert 190–129. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 9,5–6,6; CO2-Emission in g/km: kombiniert 219–174. 3) Führungskräfte-Umfrage des Wirtschaftsmagazins Impulse. 1) 2)
neue mitteilun g
Effektivität heißt,
aus den Möglichkeiten diejenigen auszuwählen, die echten
Nutzen bieten.
DIRK BACKOFEN, Leiter Marketing Geschäftskunden bei Telekom Deutschland
Die globale Vernetzung bietet vielfältige Chancen – aber man muss sie auch richtig nutzen. Längst ist es keine Frage mehr, dass man als Einzelner wie auch als Unternehmen vernetzt sein muss, sondern vielmehr, wie man sich richtig aufstellt. Ein Beispiel: Jeder von uns ist theoretisch auf vielen Kanälen erreichbar – aber es funktioniert nur, wenn jeder seine Nachrichten dort empfängt, wo er gerade ist. Während die technischen Möglichkeiten mehr werden, wächst gleichzeitig die Herausforderung, sie sinnvoll einzusetzen. Megatrend ist die Bündelung der wichtigsten Kanäle: schlaue Telefonanlagen, die Handy-, Festnetz- und Sprachnachrichten zusammenfassen, sodass jeder
unter einer einheitlichen Nummer erreichbar ist. CloudLösungen, die den Nutzern erlauben, Dateien zentral abzulegen, sowie Apps, die Funktionen elegant bündeln. In unserer Titelgeschichte zeigen wir solche innovativen Lösungen, die Firmen helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: schlanke Abläufe und kurze Wege in der Kommunikation – nach innen und nach außen. Das Internet ist ein großartiges Werkzeug. Aber wie jedes Werkzeug muss man es richtig und sinnvoll einsetzen, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Herzlichst, Ihr Dirk Backofen
Dreisechsnull TV: Antworten für den Mittelstand Foto: christian Wyrwa
Alle 14 Tage in aller Kürze die wichtigsten Entwicklungen und Chancen, in Deutschland und weltweit: Die Web-TV-Sendung von DREISECHSNULL bietet neben Themen und Trends in der Vernetzung auch den Blick auf Märkte, innovative Techniken und spannende Geschäftsmodelle – immer ausgehend von der Frage: Welche Chancen bietet das für den Mittelstand?
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inhalt
DreiSechsNull 360° vernetztes LEBEN UND ARBEITEN
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12 titelthema schlauer vernetzt 12 Netz ist, was man draus macht Geschwindigkeit, Erreichbarkeit, Effizienz: Die globale Vernetzung bietet unzählige Chancen, wenn man sie nur richtig nutzt. Wie schaffen es Unternehmen, sich nicht zu verzetteln und sich effizienter aufzustellen?
Das Internet Entwirren Die ganze Welt tummelt sich im Netz, doch viele fühlen sich durch die Fülle der Möglichkeiten überfordert. Wir zeigen Anwendungen, die einfach funktionieren und Kommunikation, die wirklich ankommt.
DREISECHS NULL 36 0 o VERNE T Z TES LEBEN UND ARBEITEN
16 Internet-Trends von morgen und übermorgen Die Zukunft wird aus Ideen gemacht: Woran arbeiten die Start-ups von morgen eigentlich heute? Creative Technologist Christian Gast beschreibt innovative Trends rund ums Internet
MAGAZIN FÜR GESCHÄFTSKUNDEN DER TELEKOM DEUTSCHLAND
04 // NOVEMBER 2011 www.telekom.de/dreisechsnull
IDEEN GESUCHT
Mit Open Innovatio nutzen Firmen n Commun kreative Machen Sieities. mit!
19 „Wir lösen Probleme – deutlich günstiger“ Social Media ist keine Spielerei: Telekom Manager Winfried Ebner erklärt im Interview, wie Unternehmen die neuen Kommunikationskanäle für sich nutzen – und zwar so, dass es sich wirklich rechnet
360 o VERNETZTES LEBEN UND ARBEITEN
SCHLAUER VERNETZT Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten. Aber was ist für mich wirklich wichtig? Unternehmer berichten über ihre Lösungen.
SOFTWARE AUS DER CLOUD Smarte Anwendungen für kleinere Firmen // S. 26 DIE BAUMEISTER Von Glasfaser bis Videoüberwachung – vernetzte Technik bei Backes Bau // S. 32 GOOGLE IM PLUS Gründer Larry Page hat das Ruder übernommen und bringt Schwung rein // S. 38
Sagen Sie es weiter! Sie kennen jemanden, der DREISECHSNULL bestimmt lesen würde, aber bisher kein Heft bekommt? Schicken Sie uns einfach die Adresse an: dreisechsnull@telekom.de – wir kümmern uns darum.
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Nicht verpassen : dreisechsnull web TV 28.11. Was bringt Windows 8 für mobile Anwendungen? 12.12. Unternehmensnachfolge: Diese Portale helfen bei der Suche 09.01. Sondersendung: Report Standort Deutschland
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Kai Pflaume Bei der ARD moderiert der smarte Gastgeber viele Sendungen. Wie der 44-Jährige das koordiniert, steht im Handy-Porträt.
360° praxis Thema: Vernetzung
titelmotiv: till melchior; Fotos: Till melchior (1), Martin kath (1), laif (1), eric remann (1)
22 Ideenschmiede Internet Wie Firmen die kreative Kraft der Internet-Community nutzt 24 TelePresence Videokonferenzen in HD-Qualität 26 Neues aus der Wolke Smarte Anwendungen aus der Cloud für Unternehmen 29 BlackBerry PlayBook Neues Tablet-PC fürs Business
Backes Bau 40 Firma Vom Glasfasernetz bis zur Videoüberwachung – in der Eifeler Zentrale sorgt die Technik für perfekte Kommunikation.
neuer Page-Rank 46 Googles Beim Internet-Giganten hat Gründer Larry Page (rechts) das Ruder übernommen. Wie der neue Chef für frischen Wind sorgt.
made in germany
menschen und macher
40 Die Baumeister Die Firma Backes Bau ist ein klassischer Familienbetrieb – eine echte Herausforderung für die Vernetzung
8 Der Gastgeber Moderator Kai Pflaume verrät im Handy-Porträt bei welchem Anruf er vor Freude in die Luft gesprungen ist
44 Nie mehr Abseits DFB-Manager Oliver Bierhoff konferiert per TelePresence
10 Wie nutzen Sie das Internet? Wie unsere DREISECHSNULL-Leser mit der steigenden Info-Flut umgehen
Trends 46 Neue Gründerzeit Als umtriebiger Google-Chef bringt Larry Page den Giganten voran
56 Der Elemente-Mixer Lars Frahm hat eine Brennstoffzelle entwickelt, die Strom erzeugt und gleichzeitig vor Bränden schützt standards
30 Wie funktioniert eigentlich … … ein Rechenzentrum? 33 Festplatte im Netz Wie die Panini-Macher ihre ganzen Daten online verwalten 34 Webhosting Webseiten selbst gestalten 38 IT-Arbeitsplatz Laptop und Rundum-Service im Komplettpaket
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50 Innovationspreis Mittelstand 2011 Die besten Ideen werden auf dem Telekom Campus in Bonn prämiert kleiner beitrag
3 Neue Mitteilung Telekom Manager Dirk Backofen über die Möglichkeiten des Internet 6 Perspektive Was Forscher von Insekten lernen
52 Gut verdienen Social Entrepreneurs wollen mehr schaffen als nur Geld verdienen
55 Zahlen, Daten, Fakten Zahlen zum vernetzten Alltag
54 Das vernetzte Hotel der Zukunft Wie Lindner das Hotel der Zukunft interaktiver gestalten will
58 Rundumsicht DREISECHSNULL Web TV unterhält mit Wissen für den Mittelstand 5
perspek tive
Roboter-Insekten
Die bewegt sich ja genauso wie ich: Neugierig beäugt eine Grille einen winzigen Roboter, der nach ihrem Vorbild gebaut wurde. Im Labor der Sant’Anna-Universität im italienischen Pisa versuchen Forscher, die Bewegungen der Tiere zu kopieren. Denn während rollende Fahrzeuge oder laufende Lebewesen zum Beispiel im Sumpf oder im Unterholz nicht mehr vorwärtskommen, springen Grillen hier einfach vergnügt weiter. Dabei sollen die Roboter auf lange Sicht die künstliche Intelligenz entwickeln, sich die jeweils beste Bewegung selbst beizubringen. Durch Sensoren, die Gleich gewicht und Untergrund analysieren, aber auch durch Nachahmung. Spätestens dann beobachtet plötzlich die Maschine die echte Grille – und nicht mehr umgekehrt.
Foto: Massimo Brega / LookatSciences
Nur Grillen im Kopf
Ha ndy-Porträt
Der Gastgeber Kai Pflaume sieht sich weniger als Showmaster denn als Gastgeber. Seit Oktober moderiert er freitags in der ARD das spannende Quiz „Drei bei Kai“.
Bei welchem Anruf sind Sie denn schon vor Freude in die Luft gesprungen? Als ich vom NDR das Angebot bekam, „Dalli Dalli“ zu moderieren, das war auch der Wunsch der Familie Rosenthal. Als Kind habe ich die Kult-Sendung nicht nur geschaut, sondern inhaliert. Das war ein großes Kompliment, da bin ich innerlich in die Luft gesprungen. Welches Smartphone nutzen Sie und warum? Privat nutze ich das iPhone, da ist alles drauf, was ich unterwegs brauche: Flugpläne, Restaurants und Tankstellen finden. Ich habe meine Musik und Fotos dabei und administriere damit meine Facebook-Seite. Das einzige Manko für mich ist die Tastatur. Wenn ich viel schreiben muss, finde ich TastenHandys besser. Beruflich nutze ich daher einen BlackBerry. Können Sie sich als gelernter Banker gut Nummern merken? Ich habe auf jeden Fall ein sehr gutes Personen- und Namensgedächtnis. Für mich ist es eine Form von Respekt, mir die Namen meiner Gäste zu merken. Welchen Klingelton haben Sie eingestellt? Die Titelmusik von „Dalli Dalli“! Da freuen sich immer alle, wenn mein Handy klingelt, das hat so was Fröhliches!
seine drei lieblings- apps 1. AROUND ME Restaurants, Tankstellen oder Geldautomaten finden 2. FC BAYERN MÜNCHEN Pflicht für jeden echten BayernMünchen-Fan! 3. MICOACH Die App verwandelt das Handy in einen Personal Trainer.
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Kai Pflaume Geboren: 27. Mai 1967 in Halle // Studium: Informatik an der TH Magdeburg // Ausbildung: 1989 zum Wertpapierkaufmann // Auszeichnung: Bambi (2003) für „Star Search“ // Aktuelle Shows: „Star Quiz“, „Drei bei Kai“, „Dalli Dalli“, „Klein gegen Groß“, „Der klügste Deutsche“ // Motto: Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag!
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N ews
Liebe Autofahrer, hier wird es nervig … Staus an Baustellen, Unfälle und schlechtes Wetter – es gibt Tage, da ist Autofahren keine Freude, sondern reiner Frust. Wie frustrierend genau der Verkehr gerade in US-amerikanischen Städten ist, das zeigt live eine Webseite des Autobauers Audi: Die Social-Media-Experten der Firma haben den „Road Frustration Index“ erfunden, eine Mischung aus Verkehrs- und Wetterdaten, Unfallmeldungen und User-Nachrichten auf Twitter, in denen Stichworte wie „Stau“ oder „Straße“ vorkommen – aus ihnen extrahiert ein Algorithmus, ob der Schreiber gerade glücklich oder doch eher genervt von seiner Situation ist. Je größer der Frust, desto größer und roter der Fleck auf der Karte. Das hilft dann zumindest gegen falsche Hoffnung. www.roadintel.com
Scannen wir uns?
Fotos: martin kath, PR (3)
Der
Drucker kocht!
Namensschild und Visitenkarte haben wohl bald ausgedient: Nicht nur auf Messen der Elektronikbranche heißt es immer öfter einfach „Darf ich Sie scannen?“ QuickResponse-(QR-)Codes, die mit Smartphones gescannt werden können, machen nicht mehr nur Anzeigen lebendig und Bordkarten digital. Die Armbänder der Firma Skanz zum Beispiel leiten auf eine persönliche Seite ihres Trägers – eine Art Facebook, nur dass man sich dabei gegenübersteht. Also eigentlich wie früher, nur ohne zu reden … www.skanz.com
Zum Bau von Prototypen und kleinen Objekten sind 3-D-Drucker inzwischen längst etabliert. Die nächste Entwicklung führt allerdings in eine Richtung, an die man sich erst gewöhnen muss: „gedruckte“ Lebensmittel. Geräte wie dieses Konzept des Designers Nico Kläber (für einen Wettbewerb des Elektro-Herstellers Electrolux) bauen schichtweise Gerichte auf, die aussehen, wie auch immer man will – die Grenzen der Kreativität sind in Wahrheit nur noch die Grenzen dessen, was man am Ende tatsächlich in seinem Essen haben möchte. www.coroflot.com/nicoklaeber/Moleculaire-Food-Printer-Concept
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n ac hgefragt
Ist weniger mehr? Das Internet wird Tag für Tag umfänglicher und damit auch ein Stück unübersichtlicher. So stellt sich die Frage: Wie schaffen wir es, in der Info-Flut nicht unterzugehen? Wir haben vier Menschen nach ihrer Lösung gefragt.
„Mit Ritualen gegen die Flut“ Ich pflege mittlerweile ein Ritual, um der täglichen Informationsflut im Netz zu begegnen. Jeden Morgen lese ich die Tageszeitungen online, die ich am wichtigsten finde. Es sind fünf Stück, nicht mehr und nicht weniger. Wilm Herlyn (66), Essen, Medien-Berater
„Reden finde ich effektiver“ Inzwischen finde ich, dass Telefonieren verbindlicher ist, als etwa E-Mails zu schreiben. Und mit dem Telefon kann ich oft effektiver und schneller mein Tagespensum abarbeiten. Simone Bruns (39), Hamburg, Kunst-Sponsorin
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„Sich bewusst beschränken“ Seit geraumer Zeit beschränke ich mich ganz bewusst. Ich nutze nur ein Netzwerk, zum Beispiel Facebook. Und nur eine Suchmaschine wie Google. Ansonsten gehe ich nur auf wenige andere Sites, die meinen privaten Interessen entsprechen, Weniger ist also mehr für mich. Susanne Heidemann-Ulrich (49), Potsdam, Kinderladen-Inhaberin
„Eine Auszeit nehmen“ Ich checke an Wochenenden keine E-Mails. Unter der Woche bekomme ich täglich gut 50 E-Mails. Da brauche ich einfach mal zwischendurch eine Auszeit. Lars Eise (41), Geschäftsführer Private Equity, München
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news
Es wird künftig noch unangenehmer und teurer, sein Smartphone zu verlieren: Mit Google Wallet bietet der Suchmaschinenkonzern in den USA eine integrierte Kreditkarte an, die per Chip die Bezahlung an der Kasse übernimmt. Die schwedische Firma Assa Abloy testet derweil, ob sich das Telefon auch als digitale Schlüsselkarte nutzen lässt.
Eine ganze Stadt zum Ausprobieren
Frage noch Ray Tomlinson *, warum ist die erste E-mail unbekannt?
Neue Mobilfunktechniken, Autos ohne Fahrer und kabellose Netzwerke, die unzählige Geräte miteinander verbinden – irgendwann muss das alles getestet werden, und vor allem: irgendwo. Die Firma Pegasus Global Holdings aus Washington, D.C., baut in New Mexico nun eine ganze Stadt dafür – ohne Einwohner. In der Geisterstadt, die von ihrer Größe her 35 000 Bürger wohnen könnten, sollen neue Technologien unter lebensnahen und gleichzeitig kontrollierbaren Umständen ausprobiert werden. Damit ist die Stadt eines der wenigen privat finanzierten Testgelände, und das größte seiner Art. Ein Schwerpunkt liegt hier auf grüner Technologie: So kann zum Beispiel unter realistischen Bedingungen getestet werden, wie viel Heizenergie sich mit Solartechnik für die (leeren) Häuser gewinnen lässt. www.pegasusglobalholdings.com
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Den Inhalt dieser TestE-Mail konnte man getrost vergessen, und deshalb habe ich ihn vergessen .
Ghost Town Leere, verlassene Orte sind vor allem in den USA nicht so selten. Nun aber wird bewusst einer gebaut – zu Testzwecken. Fotos: dpa picture alliance (1), getty images (1), falk heller (1), martin kath (2), vanessa maas (1)
Leben in der vernetzten Welt
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Das Gerücht hält sich, der Text der ersten E-Mail sei „QWERTYUIOP“ gewesen. Das dürfte aber vermutlich nicht wahr sein, denn ihr Erfinder Ray Tomlinson sagt nur, es wäre etwas in der Art gewesen – den echten Text hat er sich nicht gemerkt (die Buchstabenfolge entspricht der zweiten Reihe auf einer englischen Tastatur). Heute werden 294 Milliarden E-Mails pro Tag verschickt. * Ray Tomlinson, 70, nutzte 1971 im ARPANET das @-Zeichen, um Computer und Nutzer auseinanderzuhalten – und erfand so die Form für E-Mails.
Apps fürs Business Mailer Serien-Mails an Adressbuchlisten mit dem iPhone verschicken? Das geht! Mit der App Mailer des Wissenschaftlers Christian Fries. 1,59 Euro im App Store. www.christian-fries.de
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LinkedIn Nicht nur Kontakte verwalten, sondern auch den Gruppenaktivitäten folgen: Die App des Business-Netzwerks macht es leicht, in Kontakt zu bleiben. www.linkedin.de
Jump Desktop Unterwegs auf den eigenen Rechner zugreifen: Die App (unter Android gerade zum Einführungspreis) macht das Gleiche mit PCs und Mac-Rechnern. www.jumpdesktop.com
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vernetzung
Netz ist, was man draus macht Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten – auch die, sich heillos zu verzetteln. Gefragt ist Konzentration auf das Wesentliche: Anwendungen, die einfach funktionieren, und Kommunikation, die wirklich ankommt. Hier zeigen Unternehmen, wie das Netz wirklich nützt. * Text: Denis Dilba, Iris Quirin // fotocollagen: till melchior
Verstanden werden „Ein gutes Netzwerk ist eines, in dem alle Informationen richtig ankommen. Kommunikation allein reicht nicht aus – wichtig ist, dass man auch verstanden wird.“
Foto: PR (1)
Alexandra Osmers: Die Inhaberin von Network PR vertritt z. B. Gucci, Boss und Tommy Hilfiger.
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t it elth e ma
kapitel 1: Mehr Geschwindigkeit Viele Anwendungen funktionieren im Netz nur bei hohen Datenraten. Doch woher kommen die? „Dies ist ein wichtiger Tag für Brandenburg“, sagte die Staatssekretärin des Landes Tina Fischer stolz, als sie mit Telekom Chef René Obermann die erste LTE-Mobilfunkstation Deutschlands Ende August 2010 in Betrieb nahm. Für viele Menschen in der alten Hansestadt Kyritz mit 9 500 Einwohnern im Nordwesten Brandenburgs, bedeutete das ein technischer Sprung in die Zukunft: Von einer Sekunde auf die andere hatten 1 000 Haushalte einen megaschnellen Zugang zum Internet. Long Term Evolution (LTE), das mobile Datennetz mit Datenübertragungsraten bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) macht das Turbo-Internet möglich, auch in Regionen, die bislang einen eher langsamen Zugang hatten. Da die Baumaßnahmen für einen Anschluss ans bestehende DSL-Netz schlicht zu teuer seien, „mussten sich einige ländliche Regionen bis vor Kurzem noch mit dem ISDNStandard und damit längst nicht mehr zeitgemäßen
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144 kbit/s begnügen“, sagt Bernd Klusmann, Bereichsleiter für Kommunikationstechnologien beim Branchenverband Bitkom. Der neue Mobilfunk-Standard LTE soll helfen, diese noch verbliebenen weißen Flecken auf der deutschen Internet-Landkarte zu beseitigen, schreibt die Bonner Bundesnetzagentur den Netzbetreibern vor. Im Ausbau sind bereits Regionen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Die neue Turbo-Technik wird auch in den Ballungsgebieten ausgebaut. So bietet die Telekom seit Juli dieses Jahres ein schnelles LTE-Netz in Köln an. Gleichzeitig schreitet der Ausbau der VDSL-Verbindungen voran. Die Technik funktioniert mit den vorhandenen DSL-Kabeln – die höhere Geschwindigkeit beim Datentransfer liefert ein neues Ver-
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Empowerment! „Die Vernetzung macht es möglich, dass sich die Menschen vernetzen, die wirklich von etwas betroffen sind. Mit www.wheelmap.org erschaffen sich Rollstuhlfahrer ihre Stadt selbst – das ist viel relevanter, als es ein Reiseführer je könnte. Es bedeutet Selbstbestimmung.“ Raul Krauthausen: Der Aktivist betreibt wheelmap.org, eine Onlinekarte, in die Rollstuhlfahrer barrierefreie Orte eintragen.
kapitel 2: Alles an einem Ort Daten zentral in der Cloud ablegen und Software als Service beziehen – das spart Aufwand, also Zeit und Geld – und bietet viele Vorteile. fahren. „Insbesondere Unternehmen, die ihre Daten und Dateien in die Cloud auslagern, profitieren von den schnellen Datenverbindungen“, erklärt Rüdiger Spies, Vice President for Enterprise Applications beim Telekommunikations-Analysten IDC, die Vorteile. In der Praxis werden Anwender mit Werten zwischen 10 und 50 Mbit/s bei LTE und mit 25 oder 50 Mbit/s bei VDSL zunächst unter dem Maximalwert bleiben – etwa weil die Leitungen von mehreren Nutzern gleichzeitig belastet werden. Die auf uns zukommende Datenbeschleunigung verändere die Nutzung des Internets nachhaltig, sagt Spies. „Textnachrichten werden bald zur Seltenheit – deutlich zunehmen wird das Versenden von Videos und Bildern.“ Insbesondere Augmented-Reality-Dienste profitierten von den höheren Datenraten. Texte und einfache Daten könnten zwar schon mit UMTS bei einigen wenigen Mbit/s übertragen werden. „Aber realistische Szenarien, bei denen Bilder über die Kameraaufnahme gelegt werden oder die Kamera bewegte Bilder erfasst und auswertet, werden künftig erst in Richtung 100 Mbit/s möglich“, sagt Spies. In Kyritz arbeitet man derweil daran, auch die letzten Haushalte an ein schnelles Netz anzuschließen. „Breitbandinternet“, heißt es in der Stadtverwaltung, „ist für die Lebensqualität der Bevölkerung im ländlichen Raum ein wichtiger Aspekt.“
„Wir bieten selbst unsere Produkte im Internet an, da ist es nur logisch, dass wir auch unsere Arbeitswerkzeuge via Internet beziehen. Das spart uns jede Menge Administrationsaufwand“, sagt Philipp Moeser, Mitgründer und Technik-Chef des Onlinespiele-Entwicklers wooga in Berlin. Moeser ist einer der Nutzer von Cloud Computing: Dahinter steht das Konzept, dass Unternehmen ihre Geschäftsanwendungen und Software sowie die dafür erforderlichen Server nicht mehr selbst betreiben. CloudProvider wie die Deutsche Telekom stellen ihnen Hard- und Software bei Bedarf in einem Paket zusammen. Ihre verteilten, über das Internet vernetzten Rechenzentren werden „Wolke“ (Cloud) genannt. Via Internet stehen die gebuchten Dienstleistungen wie Server oder Speicherkapazität aus der Wolke zentral zur Verfügung. Mitarbeiter können auf das von ihrem Unternehmen gebuchte Paket zugreifen – egal, ob sie im Büro sitzen oder unterwegs sind. Sie müssen lediglich ein Gerät mit Internet-Zugang haben. Ein weiterer Vorteil: Wenn sich mehrere Millionen Spieler im Web miteinander messen, hat Philipp Moeser keine Angst, dass die Server gleich in die Knie gehen. Bei hohem Andrang auf die bei den Facebook-Nutzern beliebten Spiele „Diamond Dash“ oder „Magic Land“ stockt er kurzfristig die Kapazitäten bei seinem Cloud-Anbieter auf – vorsorglich. Was für die privaten Nutzer von Facebook, You Tube, Flickr und auch Google Mail oder GMX schon
Halbmobile Telefone Die Geräte im „öffentlichen bewegten Landfunknetz A“ (A-Netz) von 1958 konnten in Autos eingebaut werden, verloren aber beim Funkmastwechsel die – handvermittelte – Verbindung.
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Tragbar 1983 kam das erste Handy, das den Namen verdiente: der „Knochen“ von Motorola – das Statussymbol für Manager und Wall-Street-Broker.
Digitale Netze Die junge Dame, die hier 1990 im Wahlkampf telefoniert, schreibt heute – als Bundeskanzlerin – lieber SMS. Die waren damals gerade erst erfunden worden.
Volkssport Als wieder Motorola 1997 mit einer Sensation aufwartete – dem ersten „coolen“ Klapp-Handy StarTac – , war klar: Bald wird jeder eins haben. Heute hat fast jeder Deutsche 1,28 Handys.
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Fotos: reuters, PR (5)
Immer erreichbar!
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selbstverständlich ist, nämlich ihre Daten, Fotos, Filme und E-Mails beim jeweiligen Anbieter im Internet zu speichern, gewinnt längst bei Unternehmen hierzulande rasch an Bedeutung. Das wird auch durch eine aktuelle IDC-Studie bestätigt („Transformation der Unternehmens-IT auf dem Weg in die Cloud, Deutschland 2011“). Die Befragung unter 235 Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern ergab, dass bereits rund ein Drittel Cloud Services in so vielen Bereichen wie möglich nutzen wollen. Am meisten gefragt, so eine weitere IDC-Umfrage unter 385 kleineren Unternehmen, sind Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Server-Virtualisierungen sowie Kommunikations- und Kollaborations-Tools. Denn der Kommunikationsund Kollaborationsbedarf steigt ständig. Parallel dazu erhöht sich der Speicherbedarf für die Daten jährlich um 70 bis 80 Prozent. Auslagern ist dabei die günstigere Variante verglichen mit Investitionen in ständig neue Systeme für die Archivierung. Einer der Vorteile der Cloud Services ist der ortsund zeitunabhängige Zugriff auf zentral vorhandene Daten. Genau das war der Grund für Oda Heister, Geschäftsführerin der deutschen Dependance von
Ashoka, sich für ein CRMSystem aus der Wolke zu entscheiden. Als sozialer Investor fördert Ashoka in fast 70 Ländern Unternehmungen, die mit innovativen Ideen gesellschaftliche Probleme lösen, wie den Berliner Aktivisten Raul Krauthausen, der eine Onlinekarte für Rollstuhlfahrer betreibt (siehe Bild links oben). Über die Wolke haben alle Mitarbeiter Zugriff auf die selben, immer aktuellen Daten. „Durch das einheitliche System müssen wir nicht mehr Daten mehrfach in verschiedene Systeme eingeben, alle haben Zugriff auf alle wichtigen Informationen an einer zentralen Stelle“, erklärt Heister, „wie etwa über den Stand von Projekten oder die Adressen unserer Förderer.“
Taschencomputer Spätestens seit 2007 sehen Telefone so aus, sind in Wahrheit MiniComputer und wir sind immer mehr in Verbindung. Offline war vorgestern.
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1. Computer verschwinden: Das Erscheinungsbild von Computern hat sich in den letzten Jahren ziemlich verändert: von der Grazie einer Schreibmaschine mit Röhrenfernseher bis hin zum Formfaktor einer Tafel Schokolade. Die Bedienung hat sich vom klickenden Tastendruck zur zarten Berührung mit der Fingerspitze gewandelt. In Zukunft wird die Bedienung ohne Berührung auskommen – zum Beispiel über diesen „Kopfhörer“ (1), der über Hirnströme steuert (www. emotiv.com). Oder Pflanzen, die selbstständig twittern, wenn sie Wasser brauchen (3).
2. Hip ist jenseits von Facebook: Facebook ist 2010. Jetzt, da alle bei Facebook sind, ist Facebook zur gefühlten Großraumdisco ver kommen und die hippen Kids suchen sich neue, unverbrauchte Orte, um nicht weiterhin unter Beobachtung ihrer Onkel, Tanten und anderer uncooler Zeitgenossen zu stehen. Abseits der
Mainstream-Facebook-Alternativen Twitter und Google Plus entstehen gerade Alternativen wie Path (www.path.com), bei dem man nur mit engsten Freunden shared, oder Patients like Me (www.patientslikeme.com), bei dem sich chronisch Kranke vernetzen und austauschen.
3. Alles wird zum Spiel: Foursquare macht aus dem Gang zum Supermarkt ein Spiel: Ist man vor Ort, checkt man sich bei Foursquare ein und signalisiert so, wo man ist. Dafür gibt es Punkte, wer am häufigsten an einem Ort eincheckt, wird Bürgermeister, und man vergleicht sich mit Freunden. Der Trend, aus allem ein Spiel zu machen, heißt Gamification: Man versucht, langweilige Beschäftigungen mit Spielmechaniken anzureichern. Wie das Wissenschaftsprojekt „Fold it“ (2), bei dem User versuchen, Proteine zu falten – und so den Forschern helfen, den Prozess besser zu verstehen (www.fold.it).
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4. Maschinen wissen vorab, was wir wollen: Computer werden immer schlauer, zum einen weil mehr Rechenleistung neue Anwendungen möglich macht, zum anderen weil wir mit unseren Aktivitäten im Internet immer mehr Daten liefern, die sie verarbeiten können. So kommen Anwendungen zustande, die einem das Gefühl vermitteln, die Maschinen wüssten bereits Dinge von mir oder über mich – sogar bevor ich selbst es weiß. Zum Beispiel entscheidet ein Getränkeautomat in Tokio (4) das entsprechend Getränk auf der Grundlage der Gesichtszüge des Kunden vor dem Automaten. Eine Kamera filmt jeden Kunden, eine Software erkennt Geschlecht und Alter und macht entsprechende Getränkevorschläge: 35 Jahre, männlich, übernächtigt um neun Uhr m orgens am Automaten: doppelter Espresso. Zehn Jahre, weiblich um neun Uhr morgens am Automaten: Orangensaft.
Fotos: Adafruit Industries, apple, emotiv, fold.it, Shizuo Kambayashi/AP, pr (1)
Was bringt Das Netz der Zukunft? Fünf Trends
t it elth e ma
kapitel 3: Mehr sicherheit
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Bei aller Technik: Das größte Risiko in der vernetzten Welt ist der Mensch selbst.
5. Glotzen wird Gruppendynamisch: Das Internet wandert auf den Fernseher. Wir werden dann über das Internet unsere Programme beziehen – Live-Events, Pay-per-View, Filme (5) – und wir werden über den Fernseher auch im Web surfen. Wichtig ist dabei nicht, welches Gerät es sein wird, sondern wie sich Fernsehen als Beschäftigung verändert, wenn man Social Media in den Mix gibt – Social TV. Bei Anwendungen wie Synchtube, Chill und Google Hangout schließt man sich zu (Video-) Chat-Räumen zusammen. Dann werden YouTubeFilme synchronisiert angezeigt und man wird endlich wieder beim Zuschauen unterbrochen, es wird kommentiert, abgelenkt und man verpasst etwas, wenn man auf Toilette geht – wie früher, als Geschichten noch am Lagerfeuer erzählt wurden.
Christian Gast Sein Beruf heißt „Creative Technologist“: Der Hamburger berät Unternehmen in Bezug darauf, wie Technologien das Kundenverhalten verändern.
Wer bei Etengo in Mannheim anheuert, bekommt es gleich schwarz auf weiß: „Zum Arbeitsvertrag erhalten unsere Mitarbeiter ein Merkblatt zu unserer Sicherheits-Policy, das sie unterschreiben müssen“, erklärt Vorstand Nikolaus Reuter. Der spezialisierte Personaldienstleister konzentriert sich ausschließlich auf freiberufliche IT-Experten, die er bundesweit in Projekten bei seinen Kunden – vom DAXKonzern bis zum kleinen Mittelständler – einsetzt. Sicherheit wird großgeschrieben bei Etengo, denn das Unternehmen arbeitet mit personenbezogenen Daten, die nicht nur dem Bundesdatenschutz unterliegen, sondern auch einen hohen Marktwert haben. „Wir sensibilisieren unsere Mitarbeiter von der Stunde null an“, sagt Reuter. Denn er weiß: Die größte Sicherheitsschwachstelle im Unternehmen ist immer der Mensch, da nützt selbst das beste Sicherheits-Tool nichts. Das zeigte auch der jüngste Datenskandal des Web-Hosters Hetzner Online AG, wo Medienberichten zufolge hochsensible Kundendaten für Unbefugte leicht zugänglich und Listen mit Passwörtern sogar unverschlüsselt waren. Reuter, der seine Freelancer zu IT-Projekten bei Kunden schickt, stellt eine starke Nachfrage nach integrierten Sicherheitslösungen fest: „Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen erkennen, dass es mit einer Firewall und einem Virenschutz allein nicht getan ist“, sagt er. Da sind zum Beispiel USB-Sticks, die gern von den Mitarbeitern für das schnelle Back-up oder den Datentransport genutzt werden. Aber sie gehen auch leicht verloren, Schätzungen zufolge mindestens einmal im Monat ein Stick pro Unternehmen. Und mit ihnen alles, was darauf gespeichert ist. Nur wenige Verluste kommen ans Licht, wie der, als ein unverschlüsselter USB-Stick, der an einer Tankstelle in der Slowakei gefunden und einem Fernsehsender zugeschickt wurde.
Wo sind die daten? Es nennt sich zwar unbestimmt „Wolke“ (Cloud), aber irgendwo liegen Ihre Daten. Bei den HostingLösungen der Deutschen Telekom ausschließlich in Rechenzentren in Deutschland – gesichert und mit einem Back-up an einem anderen Standort. So unterliegen sie auch deutschem Recht und können nicht – wie zum Beispiel in den USA – einfach von Behörden eingesehen werden (Stichwort: Patriot Act).
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Miriam Meckel: Die Kommunika tionswissenschaftlerin hat über das Abschalten ein Buch geschrieben: „Das Glück der Unerreichbarkeit“. Ihr neuestes Buch „Next“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Netzes in der Zukunft.
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kapitel 4: Mehr erreichbarkeit Theoretisch sind heute alle auf vielen Kanälen erreichbar. In der Praxis funktioniert das nur, wenn diese Kanäle miteinander verwebt sind. Darauf gespeichert waren militärische Übungen und dienstliche Anleitungen des NATO-Mitglieds. Doch nicht nur, wer den unverschlüsselten Stick verliert, schadet seinem Unternehmen: „Über USBSticks können Schadprogramme auf die Unternehmens-PCs geschleust werden, wenn der Stick in andere Computer gesteckt wird“, weiß Manfred Fink, Sicherheitsexperte und Chef der Fink Consulting. Denn noch immer verschlüsseln nahezu alle Nutzer ihre USB-Sticks nicht. Als besonders hohes Sicherheitsrisiko stuft Fink die sogenannten U3Sticks ein: Darauf kann der Benutzer zum Beispiel sein E-Mail-Programm installieren und hat unterwegs auf verschiedenen Computern immer seine vertraute Arbeitsumgebung dabei. Der Komfort hat allerdings einen Pferdefuß: „Ausführbare Programme können auf den U3-Sticks selbstständig laufen, das heißt, wenn der Nutzer ihn an den Computer anschließt, kann der Stick selbstständig die Festplatte durchforsten und Dateien unbemerkt herunterkopieren“, erklärt Experte. Davor ist Etengo gefeit: Nikolaus Reuter hat hier USB-Sticks erst gar nicht zugelassen.
„Schnelle Datenraten sind toll“, weiß Steffen Lüderwald, Geschäftsführer der Karlsruher Röser Presse, „aber längst nicht alles.“ Die Achillesferse für ihn und seine Mitarbeiter war bis vor knapp drei Jahren vielmehr noch das Thema Erreichbarkeit. So kam es immer wieder vor, dass Kunden am Freitagnachmittag im Verlag anriefen und eine Anzeige für die Sonntagsausgabe schalten wollten – Lüderwald und seine Mitarbeiter aber nicht erreichbar waren, weil sie sich gerade auf einem Außentermin befanden. Nicht nur, dass ihm das Geschäft durch die Lappen ging – die Kunden beschwerten sich dazu auch noch wortstark per E-Mail. Mindestens drei solcher Schreiben pro Jahr erhielt Lüderwald persönlich. Auf rund 30 schätzt er das Aufkommen bei seinen zehn Außendienstmitarbeitern. 30 E-Mails für 30 entgangene Aufträge. „Da sprechen wir von richtig viel Geld.“ Das ist nun Vergangenheit. Verschollene Faxe, zu spät beantwortete E-Mails, unerreichbare Außendienstler, nicht abgehörte oder nicht besprochene Anrufbeantworter – all das kenne er nicht mehr, sagt Lüderwald. Seit drei Jahren setzt er auf Unified Communications, kurz UC. Dabei bündelt eine IT-Lösung konsequent alle Kommunikationskanäle eines Unternehmens unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche. „Seit wir die Lösung haben, hat sich kein Kunde mehr beschwert“, sagt Lüderwald. „Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Im Fall Röser Presse sieht das so aus: Faxe, Sprachnachrichten oder SMS laufen auf einem zentralen UC-Server auf, werden auto-
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Fotos: ezzystock/claude stahel, pr (1)
Gelegentlich abschalten „Es klingt wahnsinnig einfach, und es ist wahnsinnig schwer: Gelegentlich abschalten ist das Beste, was man machen kann.“
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interview
„Der Mehrwert muss klar sein“ Social Media wird für Unternehmen immer wichtiger. Telekom-Experte Winfried Ebner erklärt, wie die Kommunikation mit Kunden im Netz zum echten Gewinn wird. Auf welchen Kanälen ist die Telekom im Social Web aktiv? Wir sind auf vielen Kanälen unterwegs – denn wir wollen ja unsere Kunden da abholen, wo sie sich befinden. Zurzeit haben sich Facebook, Twitter und YouTube als Kanäle etabliert, aber erfahrungsgemäß unterliegen auch Social-Media-Plattformen Zyklen. Worauf muss man achten, um im sozialen Netz keine Überraschungen zu erleben? Je unvorbereiteter man startet, umso größer können die Überraschungen werden. Man muss sich vorher unbedingt klarmachen: Was passiert, wenn …? Bei einem produktzentrierten Account sollte zum Beispiel nicht vergessen werden: Wie gehen wir mit Service-Anfragen um? Wer kümmert sich um HR-Themen? Man muss einen Plan haben, an wen die Frage weitergegeben wird und wie schnell Feedback gegeben werden muss. Social Media ist kein Schalter, den Unternehmen einfach umlegen können. Was sind denn die wichtigsten Erfahrungen, die Sie weitergeben würden? Zum einen müssen sich Unternehmen darüber klar werden, was der echte Mehrwert des Social-Media-Accounts für Ihre Kunden ist. Einfach eine Above-The-Line-
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Kampagne in Social Media zu verlängern reicht nicht aus. Zum anderen muss man sich von der Vorstellung trennen, dass Kommunikation zu 100 Prozent beeinfluss- und steuerbar ist. Wir geben in Social Media die Hoheit über die öffentliche Meinung ab: Eine Botschaft entwickelt sich mit den Nutzern und wir können nur moderierend teilnehmen. Es ist also auch ein kultureller Wandel, der mit dem effektiven Einsatz von Social Media einhergehen muss. Was ist die Strategie der Telekom Deutschland bei Social Media? Wir richten unsere Social-Media-Projekte konsequent am Geschäftsnutzen aus. Social Media ist kein Selbstzweck, um als Unternehmen „up to date“ zu sein. Und: Alle Projekte müssen sich rechnen. Mit Telekom-hilft versuchen wir unter anderem, Serviceanliegen unserer Kunden im Erstkontakt zu lösen – und das ist deutlich günstiger und bringt eine höhere Kundenzufriedenheit, als wenn uns die Kunden mehrmals per Telefon anrufen. Unsere Social-Media-Aktivitäten gehen übrigens alle auf Initiativen aus den Fachbereichen zurück und sind so organisch gewachsen. Dennoch haben wir ein einheitliches Verständnis über unsere Stoßrichtung für Social Media.
Was ist denn eigentlich anders bei der Kommunikation mit Kunden im Netz? Besonders in diesem Kanal wird deutlich: Es ist ein hoher Anspruch, immer auf Augenhöhe mit unseren Kunden zu kommunizieren, da Social-Media-affine Kunden oft auch eine sehr hohe fachliche Kompetenz mitbringen – und ihre Anliegen deshalb auch nicht trivial sind. Dabei hat uns überrascht, wie oft unsere Kunden online bereit sind, auch positiv über den gelungenen Service zu reden. Es sind nicht nur die sogenannten Trolle – die notorischen Nörgler –, die sich im Netz an uns wenden. Winfried Ebner Leiter der Arbeitsgruppe Enterprise 2.0 und Vertreter der Telekom Deutschland im Kernteam des Center of Excellence
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deutschlandlan Mit der virtuellen Telefonanlage im Netz bietet die Deutsche Telekom integrierte Kommunikation, bei der alle Geräte leicht über eine identische Oberfläche gesteuert werden. Telefon, Rechner oder Smartphone, Gespräch oder E-Mail – egal, wo der Mitarbeiter ist: Die Kommunikation klappt. Und falls er nicht erreichbar ist, erspart die Statusanzeige vergebliche Versuche.
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matisch digitalisiert und kommen zusammen mit den E-Mails in den Outlook-Postfächern der jeweiligen Mitarbeiter an. Anrufbeantworter-Nachrichten werden automatisch in Klangdateien umgewandelt, die als E-MailAnhang verschickt und auf jedem Endgerät mit Lautsprechern abgehört werden können. Faxe, ob handgeschrieben oder getippt, gehen als PDF- Dateien ein. Integriert in das UC-System sind auch das Adressbuch und die SAP-Datenbank. Wenn der Verlagsvertreter unterwegs ist, kann er auf sämtliche Daten über seinen BlackBerry zugreifen. Der Vorteil: Jeder Mitarbeiter hat nur noch eine Telefonnummer, der Anruf wird – je nach Einstellung – per Internet auf das Mobiltelefon, ins Home Office oder an einen Kollegen weitergeleitet. „Ob Müller, Meier oder Schulze gerade beim Kunden, in der Nebenstelle oder am Arbeitsplatz sind, interessiert nicht mehr“, sagt Lüderwald. „Ich wähle ihre Nummer und habe sie.“ Wenn sie denn tatsächlich erreichbar sein wollen. Das können Lüderwalds Mitarbeiter nämlich mittels einer sogenanntenPräsenzmanagementFunktion intern regulieren. Scrollt ein Mitarbeiter durch das firmeneigene Adressverzeichnis, blinkt ihn bei jedem Namen eine Farbe an. Grün signalisiert: Der Kollege ist gut erreichbar; Gelb heißt: Er kommt gleich wieder; Rot bedeutet: momentan nicht erreichbar. „Telefonorgien, um Kollegen zu erreichen, entfallen“, sagt Lüderwald. In-
zwischen denkt der Verlagschef sogar darüber nach, dieses Ampelsystem langfristig auch den wichtigsten Kunden zur Verfügung zu stellen. Damit liegt Lüderwald laut Andreas Stiehler, IT-Analyst bei Berlecon Research aus Berlin, im Trend: „Unified Communications bietet eine neue Stufe der Erreichbarkeit – und damit neue Chancen.“ Stiehler spricht in diesem Zusammenhang von UCC – „Unified Communications & Collabora tion“ – und meint damit die Möglichkeit, aus der entsprechenden Anwendung heraus, beispiels weise einem Kundenmanagementsystem, direkt den gewünschten Ansprechpartner „greifen“ zu können oder eben gleich die Kunden ins UC- System zu integrieren. Von UC werde zwar bereits seit Jahren immer wieder gesprochen, doch erst jetzt sei das Thema vollends in den Unternehmen angekommen, erklärt Stiehler: „Rund 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen innerhalb der kommenden zwei Jahre in UC-Technologien investieren.“ ■
www.telekom.de/lte www.telekom.de/cloud www.telekom.de/allesimblick
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PRAXIS 360° Nutzwert für vernetztes Arbeiten
360° praxis die themen im überblick
Ideenschmiede Internet
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Firmen nutzen Ideen der Web-Community
Entdecke den Unterschied 24 .......
Videokonferenzen in HD-Qualität
Neues aus der Wolke
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Smarte Anwendungen für Unternehmen aus der Cloud
BlackBerry PlayBook
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Das neue Tablet für Profi-Anwender
Technik Wikipedia
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Wo liegen sie denn? Wir verraten, wie ein Rechenzentrum funktioniert
Festplatte im Netz
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Wie die Macher von „Deutschland sammelt Deutschland“ einfach Daten verwalten
Webhosting
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Alles ist verbunden Wo Menschen sind, sind auch Netze: von den Straßen bis zum Web – wichtig ist, sie effizient zu nutzen
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Wie Selbstständige und kleine Firmen professionelle Webseiten selbst gestalten
IT-Arbeitsplatz
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Notebook und Rundum-Service im Paket
360° PRAXIS
Open Innovation
Ideenschmiede Internet Über Open-Innovation-Plattformen erreichen kleine und mittelständische Unternehmen Experten und Tüftler rund um den Globus. Hier entstehen oft geniale Ideen zu neuen Produkten und Dienstleistungen. * Text: iris quirin // illustration: tina polster
Motorrad der Zukunft: Der neue E-Tracer von BMW entstand auf Basis der Ideen der AtizoCommunity. Bulle im Strickkostüm: Die Jovoto-Community kürte das „Guerilla Knitting“ als beste Idee, bei dem Objekte wie der Börsen-Bulle mit Strickware in Firmenfarben dekoriert werden.
Fotos: pr
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chibo tut es. BMW, Ikea, Lego und Swarowski ebenfalls. Namhafte Unternehmen nutzen längst die Weisheit der Massen via Internet, wenn es um neue Geschäftsideen, Dienstleistungen und Produkte geht. Open Innovation heißt die neue Methode, Kunden, Partner, Experten und den Rest der Welt zu neuen Entwicklungen beitragen zu lassen. Konzerne betreiben eigene Ideenbörsen im Internet, parallel dazu gibt es spezielle und für jeden zugängliche Open-Innovation-Plattformen. Die Idee kommt aus den USA. Als größter elektronischer Marktplatz für Ideen gilt denn auch die 2001 gegründete amerikanische Plattform www.innocentive.com mit einer Niederlassung in München. Im deutschsprachigen Raum trifft sich die Netzgemeinde bei Atizo in der Schweiz, Brainfloor in Österreich oder Jovoto in Berlin zum gemeinsamen Brainstorming für Kreative. Das Prozedere ist recht einfach: Die Ideen suchenden Unternehmen registrieren sich, erscheinen mit ihrem Projekt auf der Plattform und bezahlen eine Gebühr an die Betreiber sowie eine Prämie an die Ideengeber, meist wird sie unter den besten aufgeteilt. Während des Wettbewerbs bewertet die Community die eingereichten Ideen. Reich wird ein Ideengeber kaum mit seinem Input, aber um Geld geht es den Wenigsten: „Die Leute beteiligen sich aus Freude an der Sache oder weil sie sich als Experte einen Namen machen wollen“, weiß Andreas Steinle, Geschäftsführer und Leiter Consulting des Zukunftsinstituts in Kelkheim. Dass die Unternehmen sich öffnen, ist seiner Ein-
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schätzung nach dringend notwendig: „Die Märkte sind gesättigt, Wettbewerbsvorteile lassen sich nur noch durch Innovationen erzielen“, sagt Steinle. Oft hilft es, die Kunden in die Produktentwicklung einzubinden. Nach einer Studie von EIU/Grant Thornton sind es vor allem Kunden, die am meisten zu Produkten von Unternehmen beitragen. Auch renommierte Hersteller wie BMW nutzen die Tüftler-Börsen im Internet. Die Bayern entwickelten beispielsweise mit rund 700 Ideengebern auf Atizo den E-Tracer, den Prototypen eines schnittiges Motorrads der Zukunft. Nach Angaben von Atizo sind ein Drittel der Kunden kleine und mittelständische Unternehmen. Wie etwa die HRG - Hannover Region Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG. Sie suchte 2010 Ideen, wie 40 Wohnbaugrundstücke im ländlichen Raum um Hannover vermarktet werden können. Mehr als 430 Ideen gingen in acht Wochen bis zum Projektende ein, darunter 50 gute Einfälle. Die Ideenbörse kostete die HRG 4 000 Euro. „Bei einem hochwertigen Produkt wie unserem, das bis zu 250 000 Euro kostet, ist das ein Schnäppchen“, meint Geschäftsführer Dirk Felsmann. „Wer sieht, wie viele Menschen zur Weiterentwicklung von Produkten im Internet beitragen, ohne dass das Unternehmen etwas verliert, verliert schnell die Bedenken, etwaige Firmengeheimnisse zu offenbaren“, sagt Peter Russo, Innovationsexperte an der EBS Business School in Oestrich-Winkel. So startet jetzt DREISECHSNULL gemeinsam mit der Lindner Hotelgruppe auf der Berliner Plattform Jovoto einen Wettbewerb für die
beste Idee für ein neuartiges CommunityHotel (siehe S. 46). „Wir leben in einer Netzgesellschaft, in der Konsumenten mehr als nur die Käufer der Produkte sind, sondern als echte Marktpartner wahrgenommen werden“, erklärt Jovoto-Gründer Bastian Underberg den virtuellen Treffpunkt der Tüftler. ■ www.jovoto.com
Wo gibt es gute Ideen? www.atizo.com Registrierte Ideengeber: rund 12 000, meist aus dem deutschsprachigen Raum, Kosten: ab 4 000 Euro, Prämien: ab 1 000 Euro www.brainfloor.com Registrierte Ideengeber: rund 3 900 aus dem deutschsprachigen Raum, Kosten: Grundpreis pro Idee: 7 Euro, Prämien: 3 Euro für die Bewertung der Community als „Top Idee“, 1,50 Euro für „Gute Idee“, 0,50 Euro für „Idee ist ok“ www.jovoto.com Registrierte Ideengeber: rund 30 000 aus 140 Ländern, Kosten: von 5 000 Euro bis 50 000 Euro, Prämien: von 2 500 bis 25 000 Euro www.innocentive.com Registrierte Ideengeber: 250 000 Ingenieure, Forscher, Erfinder und Wirtschaftsexperten aus 200 Ländern, Kosten: rund 20 000 USDollar, Prämien: bis zu 1 Million US-Dollar
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Früher: Statusmeeting wie immer
Entdecke den Unterschied Moderne Videokonferenzsysteme wie TelePresence haben viele Vorteile: Sie können Geschäftsreisen ersetzen und sparen darum Zeit und Geld. Jetzt gibt es neue, handliche Systeme für kleinere Unternehmen. * Text: Angela Grossmann
Erleben Sie, wie auch Wladimir und Vitali Klitschko TelePresence nutzen. http://dreisechsnull.telekom.de/ #webtv/telepresence
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er viel unterwegs ist, muss seine Termine gut im Blick haben. Aber manchmal hilft auch das nichts: In einer aktuellen Umfrage des amerikanischen Marktforschungsinstituts Coleman Parkes Research im Auftrag von Polycom räumte jede zehnte befragte Führungskraft ein, wegen einer Geschäftsreise den eigenen Hochzeitstag verpasst zu haben. Sicher ein Grund, einmal über die zeitsparende Alternative zu Vor-Ort-Termi-
nen nachzudenken: moderne Videokonferenzsysteme wie TelePresence. Neben Harmonie in den eigenen vier Wänden punkten virtuelle Besprechungen mit einigen handfesten Pluspunkten: Sie sparen Kosten, schonen die Umwelt und können einen Teil dazu beitragen, die Lebensqualität deutlich zu erhöhen: Laut der Studie von Coleman Parkes Research leidet ein Viertel der Führungskräfte unter flugbedingtem Stress.
Verschiedene Systeme zur Auswahl Damit Unternehmen jeder Größe die Vorteile der virtuellen Konferenzen nutzen können, bietet die Telekom Systeme wie TelePresence inzwischen für verschiedene Raumgrößen, Teilnehmerzahlen und Geldbeutel an – vom kleinen Videokonferenz system direkt am Arbeitsplatz bis hin zu komplett ausgestatteten TelePresence-Räumen in Hotels mit mehreren Kameras und Bildschirmen. Letztere eignen sich besonders für Unternehmen, die Videokonferenzen nur sporadisch nutzen und deshalb nicht unbedingt in eigene TelePresence-Räume investieren möchten. Egal in welcher Größe, eines ist den virtuellen Besprechungen immer gleich: Dank HD-Kameras, Plasma- oder LCD-Bildschirmen und leistungsstarken Mikrofonen wirken alle TelePresence-Konferen-
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Fotos: getty images
VideokonferenzSysteme
Heute neu: TelePresence-Meetings
Der kleine Knigge für TelePresence zen so lebensecht, als säßen die Teilnehmer tatsächlich an einem Tisch. Und die Systeme werden immer handlicher: Neu im Portfolio ist etwa das Videosystem MX200 vom Hersteller Cisco. Klein und kompakt lässt es sich in rund 15 Minuten betriebsbereit installieren. Mit einem 42-Zoll-Bildschirm und der Weitwinkel-HDKamera eignet es sich für kleinere Konferenzen mit fünf bis sechs Teilnehmern. Gesteuert wird das System über ein Touchpad auf dem Schreibtisch. Bewährte Funktionen, etwa die Präsenzanzeige aller Teilnehmer und der Vollbildmodus, wo Dokumente übersichtlich betrachtet und bearbeitet werden können, stehen genauso zur Verfügung wie generell bei allen modernen Videokonferenzsystemen. Das MX200 eignet sich gut für kleine Firmen. Ebenfalls neu: Mithilfe eines Kompatibilitätstest integriert die Telekom bestehende fremde Systeme in die TelePresence-Plattform. Der Vorteil: Statt mit Insellösungen zu arbeiten oder in neue Systeme zu investieren, können Unternehmen mit ihren bestehenden Systemen alle Vorteile von TelePresence nutzen. So lassen sich künftig zum Beispiel aus gewählte Videosysteme des Herstellers Polycom anschließen. ■
Auch auf dem virtuellen Parkett gibt es so manche Fettnäpfchen, die Videokonferenz-Teilnehmer dringend vermeiden sollten. Hier die fünf wichtigsten Regeln für ein perfektes Videomeeting: Regel 1: Bitte rechtzeitig da sein! Pünktlichkeit ist eine Tugend. Klar, dass die auch im virtuellen Raum gewahrt werden sollte. Erscheinen Sie also bitte nicht kurz vor knapp oder gar zu spät. Besser fünf Minuten vorher kommen und in Ruhe alles checken, PowerPoint öffnen und die Präsentation startklar machen. Regel 2: Die Kniffe kennen Alle Teilnehmer sind da, die Kamera läuft, Herr Müller beginnt zu sprechen – aber der Ton funktioniert nicht. Welcher Knopf war das noch mal …? Machen Sie sich vor der Konferenz in Ruhe mit der Technik vertraut, dann bleiben Sie auch während der Konferenz souverän. Regel 3: Die Kleidung – dezent statt bunt Vermeiden Sie wild gemusterte oder knallbunte Klamotten: Sie lassen das Bild flimmern. Dezente, ruhige Töne sind für Videokonferenzen viel geeigneter. Besser auch glänzenden Schmuck oder reflektierende Accessoires ablegen, sie könnten unangenehm ablenken. Regel 4: Beachten Sie die akustische Kulisse Die Mikrofone in TelePresence-Systemen sind extrem leistungsstark und nehmen auch sehr leise Töne auf. Tipp: Stellen Sie Ihr Mikrofon auf leise, zumindest wenn Sie selbst nicht sprechen. Außerdem: Achten Sie darauf, dass keine Geräusche im Hintergrund stören wie Handy-Klingeln, Nebengespräche oder Baustellenlärm. Regel 5: Immer ruhig bleiben Viele Menschen werden nervös, wenn sie sich von einer Kamera „beob achtet“ fühlen. Bleiben Sie natürlich, blicken Sie Ihren Gesprächspartner an. Und sprechen Sie klar und deutlich.
www.telekom.de/telepresence
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TelekomCloud
Neues aus der Wolke Beim Trendthema Public Cloud beziehen Unternehmen ihre Informationstechnik übers Internet. Zukünftig wird die Telekom maßgeschneiderte Cloud Services für Geschäftskunden anbieten. * Text: Iris Quirin
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s ist längst keine Frage mehr ob, sondern wann Unternehmen sogenannte Public Cloud Services einsetzen – so die einhellige Meinung der Marktforscher und Experten in Deutschland. „Für kleine und mittelgroße Firmen kann eine Public-Cloud-Lösung mit hohen Sicherheitsvorkehrungen eine Alternative zu einer Lösung im eigenen Haus sein, bei der die Informationssicherheit durch das Unternehmen selbst geleistet werden muss“, erklärt Alex Didier Essoh, Referent beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. Nach Einschätzung des BSI bietet eine zentral verwaltete Informationssicherheit darüber hinaus Vorteile in puncto Gewährleistung und Verfügbarkeit von Anwendungen, wenn dies von Sicherheitsexperten durchgeführt wird. Immer häufiger nutzen Unternehmen die Vorteile der Public Cloud: Die
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Zahl der Anwender und Anbieter wächst rasant. Nach einer aktuellen Umfrage im Jahr 2010 auf der Computerfachmesse CeBIT unter 351 mittelständischen Unternehmen bezieht bereits jedes zehnte seine Technik aus der Public Cloud. Und nach Erhebungen der Marktforscher von IDC sind dies am häufigsten Geschäftsanwendungen wie Kundenmanagement (CRM), Rechenleistung und E-Mail.
Vorteile der Public Cloud Verwunderlich ist der neue Trend nicht, denn das Public-Cloud-Modell bietet viele Vorteile: Programme und Rechen-Power übers Internet lassen sich flexibel dem jeweiligen Bedarf anpassen; Unternehmen müssen nicht in eigene Server investieren, auch die Verwaltung und Wartung entfallen. Sie kaufen keine Software-Lizenzen, erhalten trotzdem automatisch Updates von ihren Anbietern und bezahlen nur den tatsächlichen Gebrauch. Kurz: Mit Public Cloud Services können sich Firmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Beson-
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Unsere Rechenzentren entsprechen den strengsten Datenschutzrichtlinien.
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jessica salm-wunder, Commercial Management Deutsche Telekom
ders interessant ist dies für Firmengründer. Ohne riskante Anschaffungskosten in Server und Software können sie aus dem Stand durchstarten. Künftig soll das für Geschäftskunden noch einfacher werden: In einem Business-Center können Firmen ihre Applikationen für einen funktionierenden Arbeitsplatz einfach und schnell zusammenstellen. „Die Apps werden gängige Office- und Unternehmensanwendungen beinhalten“, erklärt Jessica Salm-Wunder, Leiterin Commercial Management IT-Services bei der Telekom. Kunden können zukünftig Produkte wie E-MailServices oder Rechenleistung aus der Cloud beziehen, betont Salm-Wunder. Sie können aber auch ihre Daten archivieren oder ein Back-up nach Bedarf erstellen.
Lösungen auch für kleine Firmen „Public Cloud wird die IT revolutionieren“, meint auch Alexander Pohl, Vorstand bei dem SoftwareHersteller Scopevisio in Bonn. Und das betreffe keinesfalls nur große Unternehmen.
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Scopevisio entwickelt seit vier Jahren Public-Cloud- Angebote für kleine und mittelständische Dienstleister. Als eines der wenigen Unternehmen hier zulande bietet Scopevisio seinen Kunden ein integriertes System bestehend aus Finanz- und Kundenmanagement-Software ausschließlich auf der Basis von Public Cloud an.
Public Cloud Services und das Thema Sicherheit Geprüfte Rechenzentren: Bei allen Public-Cloud-Angeboten der Telekom lagern die Daten der Kunden in Deutschland in zertifizierten Rechenzentren. „Das bedeutet, dass sie den strengen deutschen Datenschutzrichtlinien entsprechen“, sagt Jessica Salm-Wunder, Leiterin Commercial Management IT-Services bei der Telekom. Das Sicherheitskonzept reicht von baulichen über organisatorische bis hin zu technischen Maßnahmen, die Daten der Kunden sicher aufzubewahren und vor fremdem Zugriff zu schützen. Die Daten werden redundant, also mehrfach, vorgehalten, die Stromversorgung ist unterbrechungsfrei. „Die Rechenzentren verfügen über modernste Brandschutz- und Löschanlagen“, betont Salm-Wunder. „Bei der Übertragung der Daten werden diese wie beim Onlinebanking sicher verschlüsselt.“
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Entscheidend bei allen Public-Cloud-Konzepten ist das Thema Sicherheit. Daten im Cloud Center sowie die Cloud-Produkte der Telekom lagern künftig nicht irgendwo im öffentlichen Web, sondern sind in einem oder mehreren Hochsicherheits-Rechenzentren der Telekom in Deutschland gespeichert. Damit gelten die strengsten Datenschutzbestimmungen weltweit, ein wichtiger Aspekt für alle Unternehmen, die personenbezogene Daten in der Cloud speichern wollen. Denn was noch wenige Unternehmer wissen: Betreiben Public-Cloud-Anbieter ihre Rechenzentren
nicht in Europa, sondern in den USA oder Asien, müssen die Datenschutzbeauftragten der Firmen sicherstellen, dass sie ihre Daten überhaupt dorthin übermitteln dürfen. Auf Datensicherheit legen Geschäftskunden großen Wert, weiß Scopevisio-Vorstand Pohl: „Die Daten unserer Kunden lagern deshalb in zertifizierten Rechenzentren in Frankfurt“, erklärt er. „Selbst Großbanken vertrauen denen ihre Daten an.“ ■ www.telekom.de/cloud
interview
„Das wird eine echte Revolution“ Die Scopevisio AG in Bonn stellt spezielle Unternehmenssoftware für kleine und mittelständische Unternehmen her, die sich in der Cloud nutzen lässt. Vorstand Alexander Pohl über die Vorteile des Cloud-Modells.
Welche Art Software bieten Sie an? Sie umfasst die Bereiche Faktura, Buchhaltung und Kundenmanagement (CRM). Diese bieten wir online als Einzelapplikationen oder als integrierte Unternehmenslösung an. Viele kleine Unternehmen benötigen eher ein einzelnes Rechnungserstellungsprogramm, während die großen gern ein komplettes ERP-Programm einsetzen wollen. Was macht das Produkt so besonders? Unser Programm kommt ausschließlich aus der Wolke. Vor allem ist die Software nicht überfrachtet und bietet den Kunden genau
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das, was sie wirklich benötigen. Sie lässt sich intuitiv bedienen, weil wir im eigenen Usability Lab testen. Wir nehmen übrigens die Anregungen unserer Kunden auf. Außerdem lassen wir die Scopevisio-Finanzbuchhaltung regelmäßig von der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zertifizieren. Welche Vorteile bietet die Cloud gegenüber dem herkömmlichen Lizenzmodell? Gerade bei kleinen Firmen ist der Preis ein wichtiges Argument. Bei uns gibt es die Software zum Preis einer App, also ab 4,95 Euro pro Nutzer und Monat. Für die Kunden ist das kalkulierbar. Es gibt weder Lizenzkosten noch lange Einführungszeiten. Weiterer Vorteil: Die Firma braucht keine neuen Server, spart Wartungskosten und muss sich nicht um Updates kümmern – das ist alles bereits in den Monatsgebühren enthalten. Aber wie sicher ist die Cloud tatsächlich? Sehr sicher, denn bei uns liegen die Daten nicht irgendwo in der Wolke, sondern hier in Deutschland, und zwar in zertifizierten Rechenzentren in Frankfurt, in denen auch Großbanken ihre Daten lagern. Hier werden
extrem hohe Sicherheitsstandards eingehalten. Dazu gehören zum Beispiel eine redundante, also mehrfach vorhandene Infrastruktur, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, Brandschutz, Löschanlagen sowie selbstverständlich ein kontrollierter Zutritt. Diese Bedingungen können und wollen die meisten mittelständischen Unternehmen nicht aus eigener Kraft erfüllen. Wie genau funktioniert die Nutzung in der Cloud? Unsere Kunden loggen sich mit ihrer E-MailAdresse und ihrem Passwort ein und können die Software überall und zu jeder Zeit nutzen. Sie müssen nur ein internetfähiges Gerät haben und einen Zugang zum Web. www.scopevisio.com
Professor Alexander Pohl Verantwortet als Vorstand den Bereich Marketing und Business Development der Scopevisio AG in Bonn
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Foto: pr
Sie gelten als Pionier für Public Cloud Services. Wie kamen Sie damals darauf? Uns fiel vor Jahren der Trend in den USA auf, noch lange bevor hierzulande jemand die „Cloud“ kannte. Und wir waren schnell überzeugt, dass dieses Konzept die IT revolutionieren wird. Dennoch lässt sich eine CloudFirma nicht von jetzt auf gleich hochziehen. So haben wir uns auf spezielle Software für unsere Zielgruppe konzentriert und sind heute eine der wenigen Firmen, die ein integriertes System ausschließlich auf der Basis von Public Cloud entwickelt haben.
Blackberry Playbook
Der neue Spieler Ein Tablet, das perfekt mit dem Smartphone zusammenarbeitet: Es heißt zwar PlayBook, ist aber ein echtes Business-Tool. * Text: Arnulf Schäfer
Die BlackBerry Bridge verbindet das PlayBook sicher mit dem BlackBerry-Smartphone via Bluetooth. So werden Anwendungen wie der BlackBerry Messenger, E-Mails, Kalender und Kontakte auf das PlayBook übertragen. Sie können dort selbst verständlich bearbeitet werden.
Der schnelle 1-Gigahertz-DualCore-Prozessor sowie ein Arbeitsspeicher mit einem Gigabyte sorgen für viel Tempo bei den Anwendungen – selbst wenn mehrere Programme gleichzeitig arbeiten. Das ist Multitasking auf höchstem Niveau.
Mit dem Fernseher verbinden Ausgestattet mit einem HDMI Interface lässt sich der PlayBook direkt mit einem modernen Monitor, Flachbildfernseher oder Beamer verbinden.
Das neue PlayBook geht per WLAN oder einfach über das BlackBerry-Smartphone online. Es unterstützt Adobe Flash 10.1 und kann Webseiten im neuen Standard HTML 5 darstellen. Der in Unternehmen bekannte BlackBerry Enterprise Server garantiert sichere Kommunikation.
Gleich zwei Digitalkameras stehen bereit: eine 3-MegapixelKamera auf der Vorderseite und eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Sie liefern Videos in 1080p-HD-Qualität – ideal etwa für Videokonferenzen.
Das PlayBook bietet ausreichend Platz für Daten – in drei Ver sionen: 16 Gigabyte, 32 Gigabyte oder 64 Gigabyte. Weiterer Vorteil: Der große Speicher lässt sich bei Bedarf auch als externe Festplatte für den PC nutzen.
Mit nur 425 Gramm und einer Größe von 194 x 130 x 10 mm gehört das PlayBook zur besonders kompakten und leichten Tablet-Klasse auf dem Markt. Der Nutzer profitiert von der spürbaren Handlichkeit und Leichtigkeit.
Das große 7-Zoll-Display mit 1024 x 600 Bildpunkten bietet sich als Zusatzmonitor für alle BlackBerry-Smartphones an. Excel-, PowerPoint- oder WordDateien lassen sich darauf gut ablesen. Die entsprechenden Dateien können auch auf dem PlayBook bearbeitet werden.
d abei: Die einfach zu konfigurierende Sicherheit garantiert einen professionellen Standard. Der Managed Switch SF300-24P zum Beispiel verbindet als Fast-Ethernet- und Gigabit-EthernetSwitch die Mitarbeiter zuverlässig miteinander und ist über eine web basierte Schnittstelle intuitiv zu bedienen. Der SRP 526W Services Router stellt sogar eine hochsichere VPNVerbindungen für mobile Mitarbeiter her und bietet Firewall, Verschlüsse-
lung, Authentifizierung und Zugriffskontrolle in einem Produkt. Ein Quality-of-Service-Dienst sichert automatisch reibungslose Sprachund Videokommunikation. Die Pro SA520-K9 – Security Appliance (Foto links) gilt als RundherumSicherheitslösung und kombiniert unter anderem den sicheren Zugriff auf Internet, Drahtlosnetzwerke und E-Mails. www.business-shop.telekom.de
Eingebaute Sicherheit Schutz gegen Viren und Eindringlinge: Hardware, die kleine Firmen sicher macht
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Ohne Netz geht fast gar nichts: Ausfälle der Firmennetzwerke sind potenziell katastrophal, teuer sind sie in jedem Fall. Gut also, wenn die Hardware wie Router und Switches bereits eine Grundsicherheit bietet, also vor Viren und Hackerangriffen schützt. Hersteller Cisco Systems bietet etwa in seiner Serie Small Business Pro Geräte, die eigens für kleine Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern ausgelegt sind. Vorteil
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Fotos: PR
www.telekom.de/playbook
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technik wikipedia
Wie funktioniert eigentlich ein Rechenzentrum? Rechenzentren sind äußerlich völlig unspektakulär. Dabei beherbergen sie riesige Mengen an Daten, die penibel beschützt werden wollen. Eine ausgeklügelte Technik sorgt dafür, dass niemals ein Bit oder Byte verloren geht. Kühlung
* Text: Anja Strohm
5 Stromversorgungen Stromzuleitungen
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Datenleitungen
6 Serverräume
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2
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Infrastruktur-Überwachung 1 itt n ch bs a d an r B
Zugangskontrolle
1 Vorfeldsicherung 30
Löschanlage DREIsechsNULL 04 | 2011
CO ² -Emissionen von PC und Servern
1 Der erste Schutz gilt fürs Gebäude. Durch seine besondere Bauart sichert es die Systeme im Innern ab. Eine strenge Personenüberprüfung und Zugangskontrollen gehören ebenfalls zum Schutzkonzept.
57 %
PCs, sonstige Hardware
25 %
Telekommunikationsnetze
18 %
und -geräte Rechenzentren
2 Jedes Rechenzentrum hat eigene Brandmelde- und Löschanlagen. Sie sind direkt mit der Feuerwehr gekoppelt.
4 Innerhalb der Brandabschnitte steht die in Racks untergebrachte IT-Hardware. Diese wird häufig aus Sicherheitsgründen auf unterschiedliche Brandabschnitte aufgeteilt.
5 Die Kühlung besteht aus mehreren Teilen, den Wärmetauschern in den Brandabschnitten und den dazugehörigen Chillern. Sie sind außerhalb des Gebäudes, etwa auf dem Dach, gesichert. 6 Jedes Rechenzentrum wird mit einer eigenen unterbrechungsfreien Stromversorgung versorgt. Diese ist doppelt ausgelegt.
2 itt n 7 Bei einem Stromausfall springen autoh sc b matisch Akkus ein. Sie überbrücken den Verlust da und sorgen zunächst dafür, dass die Server rein a Br bungslos weiterarbeiten, bis die vorhandenen Dieselaggregate angesprungen sind. Diese können so viel Energie erzeugen, dass der Betrieb uneingeschränkt gewährleistet ist.
Rechner und Server rund um den Globus verursachen genauso viel Kohlendioxid wie die gesamte Luftfahrt, nämlich zwei Prozent des weltweiten Ausstoßes. Der Anteil der Rechenzentren: 18 Prozent.
Green IT senkt aber die stromkosten 2500 2000 1500 1000
stromkosten in Mio. €
3 Die eigentliche Gebäudetechnik und ihre zugehörigen Versorgungswege sind stets mit Ersatzeinrichtungen doppelt ausgelegt. Ein Rechenzentrum hat deswegen zur Sicherheit meist mehrere Brandabschnitte.
Quelle: The Climate Group 2010
bisherige Entwicklung Szenario Green IT
1.112 MIO. €
500 0
998 MIO. € 2004
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2008
2010
2012
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Stromkosten von Servern und Rechenzentren lassen sich dank Green-IT auf 998 Mio Euro in 2013 senken. Und laut SMART-Sudie könnten rund 25 Prozent der CO²-Emissionen bis 2020 eingespart werden. Die Telekom hift dabei: ■ sie steigert die Energieeffizienz der Rechenzentren, ■ baut neue Rechenzentren mit hoher Energieeffizienz, ■ reduziert die Emissionen in anderen Bereichen, ■ bezieht Strom aus erneuerbaren Quellen.
Wie sicher sind meine Daten? Die Leistung eines der größten Rechenzentren hierzulande,
illustration: axel pfaender
das Deutsche Klimarechenzentrum in Hamburg (DKRZ), beträgt
200 Teraflops – eine Zahl mit 14 Nullen. Die Kapazität stammt aus 10 000 Rechenkernen. Allein das integrierte Datenarchiv beläuft sich auf 100 Petabyte. Das sind 100 000 Terabyte – eine Zahl mit 17 Nullen. 67 000 Stellplätze für Magnetbändern finden darin Platz, die von
56 Robotern Tag und Nacht bearbeitet werden.
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Bei den Rechenzentren der Telekom lagern die Daten der Kunden nicht irgendwo im öffentlichen Web, sondern in einem Hochsicherheitsgebäude in Deutschland. Dabei gelten strenge Datenschutzbestimmungen: etwa die Norm ISO/IEC27001, ein weltweit anerkanntes Security-Management-System. Das bescheinigt auch ein SAS-70-Report Type II, eine Zertifizierungsbescheinigung der unabhängigen Unternehmensberatung Ernst & Young. Der Betreiber sorgt für die Rechenkapazität, stellt die Fläche zur Verfügung, sorgt für die Sicherheit des Gebäudes, versorgt die Infrastruktur und ist für die Sicherheit der Daten und für die Pflege der Systeme zuständig. Alle Daten werden bei der Übertragung wie beim Online-Banking verschlüsselt.
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Quelle: borderstep 2008
die inneren Werte zählen
Wind kann viel bewegen. Sogar Ihre E-Mails. Nutzen Sie eigentlich erneuerbare Energien? Wenn Sie Kunde der Telekom sind, dann tun Sie es. Denn wir setzen in Deutschland ausschlieร lich Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie ein. So kรถnnen Sie telefonieren oder im Internet surfen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Das ist Ihnen zu wenig? Dann schauen Sie doch mal, was wir gemeinsam noch erreichen kรถnnen: www.telekom.com/nachhaltig-handeln
Festplatte im Netz
Deutschland zum Sammeln Zwei Hamburger Journalisten machen unser Land mit einem Panini-Heft zur Tauschbörse. Ein riesiges Projekt – auch beim Versand der digitalen Daten.
Foto: Martin Kath
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it „Hamburg sammelt Hamburg“ fing es an. Die Idee der beiden Hamburger Journalisten Alexander Böker und Oliver Wurm, Nettes und Wissenswertes über die eigene Stadt mit Panini-Stickern und Alben sammelbar zu machen, hatte Erfolg – viel Erfolg. In Hamburg und später auch in Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München sammelten Hunderttausende „ihre“ Stadt – vom Schulkind bis zu ganzen Firmenbelegschaften. In den letzten Monaten holten Böker und Wurm zum neuen Wurf aus: Ihr aktuelles Projekt ist „Deutschland sammelt Deutschland“. Ein Sammelalbum mit 432 Klebebildern – auf denen sind neben anderem Politiker, Prominente und Sehenswürdigkeiten zu finden. Zu jedem Bild liefert das Sammelalbum die entsprechende Historie und Histörchen. Um das Großprojekt zu stemmen, arbeiteten die beiden Gründer und Geschäftsführer von Juststick it mit vielen freien Autoren in ganz Deutschland zusammen. Sie holten die Panini-Druckerei in Modena ins Boot und waren oft unterwegs, um Kooperationen anzuschieben. Für den regen Austausch von Texten und Bildern zwischen dem Hamburger Medienbüro und ihren Projektpartnern sorgte eine virtuelle Festplatte im Internet. Der sogenannte HiDrive von Strato war die Drehscheibe für die reibungslose Weitergabe großer Datenmengen zwischen den beiden JuststickitMachern Böker und Wurm und ihren Autoren, der Litho-Anstalt und der Druckerei in Italien. Dabei hatten die beiden Journalisten stets Zugriff auf alle im Web abgelegten Daten. Ihre Geschäftspartner konnten ihre Daten in speziell für sie freigegebene Order ablegen und selbst auf die dort abgelegten Dateien zugreifen. Für die zwei Hamburger, die sich nicht nur um die redaktionellen Inhalte und die Projektabwicklung, sondern auch um das Marketing ihres neuen Deutschland-Sammelalbums kümmerten, war die HiDrive-Lösung auch die Quelle von topaktuellen Dokumenten. Egal ob sie im Büro oder irgendwo in Deutschland an ihrem Laptop saßen, um Texte, Konzepte oder Verträge zu überarbeiten: Auf die im Netz hinterlegten Daten konnten sie stets zugreifen.
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Das wilde Kleben: Oliver Wurm (li.) und Alexander Böker erfanden „Deutschland sammelt Deutschland“
Dort ließ sich die aktuelle Version des Dokuments abrufen. Und die Daten waren so gesichert, dass selbst ein Festplatten-Crash bei einem ihrer Laptops keine Auswirkungen auf ihre Arbeit gehabt hätte. Mit diesem Problem mussten sie sich zum Glück bei ihrem Projekt aber nicht auseinandersetzen. ■
Wir zeigen, wie die Panini-Macher ihre Daten im Netz organisieren. http://dreisechsnull.telekom.de/ #article/strato-hidrive
www.juststickit.de www.telekom.de/hidrive (kostenlos testen)
Virtuelle Festplatte: Strato HiDrive Pro 150 1 Von überall zugänglich: Die HiDrive-Lösung bietet 150 Gigabyte Speicher im Netz – zugänglich von jedem internetfähigen Gerät auf der ganzen Welt –, natürlich mit Passworten gesichert. So kann jeder Mitarbeiter oder Partner jederzeit auf die für ihn freigegebenen Ordner zugreifen und hat das jeweils neueste Dokument zur Verfügung. 2 Geprüfte Sicherheit: Die Daten liegen in TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland, alle Übertragungen werden verschlüsselt. Probieren Sie die Vorteile einer Festplatte im Netz selbst aus. Bis Ende des Jahres ist das Strato HiDrive Pro 150 für ein Jahr kostenlos zu buchen.
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360° PRAXIS
Homepage selbst gemacht
Wie die Fische ins Netz kamen
K Fisch-Flüsterin: 2009 gründete Sandra Neumayer FischiWaschi, jetzt folgt der Web-Auftritt.
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eine Frage, für Selbstständige und Unternehmer gehört eine Internet-Präsenz längst zum guten Ton. Schließlich kann sich jeder im Web virtuell präsentieren und über sich und seine Produkte informieren. Es ist so etwas wie eine OnlineVisitenkarte. Und kaum eine Firma kann es sich leisten, dem Trend zu trotzen. Doch wie baut man sich eine Webpage? Und was muss man dafür tun? Die Berliner Künstlerin Sandra Neumayer wagte den Schritt ins Netz – mitsamt ihrer Crew, einer stattlichen Zahl selbst gemachter Wassertiere aus Pappmaché, die es online zu verkaufen gilt. Fische, Kraken, Frösche – jedes Exemplar erstellt sie in
Handarbeit, jedes ist ein Unikat mit Echtheitszertifikat. Bislang entwickelte sich Nachfrage durch Mundpropaganda. Jetzt will sie ihre Objekte im Internet über die Grenzen von Berlin hinaus verkaufen. Sie zeigt, wie’s mit einem einfachen Programm ohne Vorkenntnisse geht. Ihre Vorgaben: Wenig Aufwand, einfach, selbsterklärend und schnell soll es sein. Kein Problem, denn der neue HomepageCreator der Telekom funktioniert nach dem Baukasten-Prinzip: Seiten, Texte und Bilder wählt man per Klick aus, und schon landen die Elemente auf der Seite. Wir zeigen, wie die bunten Fische schnell und einfach ins weltweite Netz kamen.
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Foto: David Posselt
Ein eigener Internet-Auftritt ist kein Hexenwerk. Ein neues Programm im Web genügte Sandra Neumayer, um ihre Homepage unkompliziert auf die Beine zu stellen. Wir zeigen, wie die Unternehmerin aus Berlin sich erfolgreich ins Netz brachte. * Text: Arnulf Schäfer
Mit 7 Tipps zum perfekten Web-Auftritt:
Tipp 1:
Tipp 2:
Zuerst Ideen und Material sammeln
Musterseiten und Struktur erstellen
Am Anfang jeder neuen Homepage steht die Frage: Was will ich mit der Homepage erreichen? Das gilt vor allem für die Startseite. Sie bildet die Eingangstür, hier entsteht der erste Eindruck beim Kunden. Blitzschnell entscheidet der User, ob er bleibt, liest und eventuell kauft – oder für immer verschwindet. Daher sollte man die Startseite sorgfältig planen. Zusätzlich sind das Impressum und eine eigene Kontaktseite Pflicht beim Web-Auftritt.
Jetzt kommt der Homepage-Creator zum Einsatz. Aus den Designvorlagen wird eine Musterseite gesucht, die zum Thema der Homepage passt. Eine klare Struktur ist das Fundament jeder guten Homepage. Deshalb hat sich Sandra Neumayer für eine Navigation mit sieben Unterseiten entschieden, die eindeutig benannt sind: Wer wie was, Shop, Galerie, Making of, Gästebuch, Kontakt und Impressum – der User weiß immer sofort, wo er sich befindet.
Tipp 4: Weniger Text ist mehr
Tipp 3: Design ist nicht alles, aber alles ohne Design ist nichts
Zu viel Text schreckt die meisten User ab. Also niemals eine Seite komplett mit Text füllen, da sie so nicht mehr gelesen werden kann und wird. Die Textmengen wirken schnell übervoll und sind leseunfreundlich. Lockern Sie die Seiten mit unterschiedlich langen Absätzen auf. Setzen Sie Bilder oder Überschriften ein. Lassen Sie auf der Seite viel Raum – das macht die Seite übersichtlicher und vor allem luftiger.
Schon zu Beginn ist wichtig, auf Farben zu achten. Denn der Hintergrund einer Website sollte zum Beispiel nie zu grell sein. Schrille Farben stoßen eher ab, als dass sie einladen. Zudem wird der Text schwer lesbar. Und Hintergrundbilder lenken den Betrachter ab. Als unfein gilt zudem, die Farbe des Hintergrunds innerhalb der Homepage und ihren Unterseiten zu wechseln. Eine einheitliche Farbgebung ist auf allen Seiten Pflicht.
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360° PRAXIS
Tipp 5:
Tipp 6:
Achten Sie auf eine lesbare Schrift
Die Homepage mit Multimedia-Inhalten beleben
Ein einheitlicher Schrifttyp und eine einheitliche Schriftgröße in Texten sind die Grundlage eines seriösen Eindrucks. Schön: Der Homepage-Creator bietet nur solche Schriften an, die auch von allen Monitoren dargestellt werden können. Darstellungsfehler lassen sich so ausschließen. Ebenfalls wichtig für die Lesbarkeit: Kontrast zwischen der Schriftfarbe und der Hintergrundfarbe. Eine schwarze Schrift auf einem weißen oder pastellfarbenen Hintergrund ist gut zu lesen – auf einer dunkelgrauen Fläche ist sie schwer zu erkennen.
Im nächsten Schritt wird die Homepage mit Bildergalerien, Videos, Blogs, Bestell-Shop oder Lageplan attraktiver gemacht. Der Homepage-Creator verfügt über die entsprechenden Module. Sie werden einfach ausgewählt, auf die gewünschte Position in der Homepage gezogen. Multimedia-Inhalte wie Bilder oder Kurzvideos werden jeweils von der eigenen Festplatte in den Creator hochgeladen.
Erleben Sie, wie Sandra Neumayer ihre Website gestaltet hat. http://dreisechsnull.telekom.de/#article/homepage-creator-fuer-unternehmen
Info Homepage-Creator
Tipp 7: Die Homepage mit einem Shop ergänzen Der Online-Shop ist mehr als nur ein Schaufenster. Ein kurzer Beschreibungstext und ein Foto, auf dem das FischiWaschi-Tier gut zu erkennen ist, genügen um einen eindrucksvollen Shop zu erstellen. Den Rest erledigt der Homepage-Baukasten der Telekom. Achten Sie auf Fotos, die die Seite schmücken sollen. Sie sind der Hingucker und ziehen den Besucher an oder stoßen ihn ab. Die Wahl des Motivs muss stimmen, aber auch die Qualität und die Größe der Aufnahme. Kleine Korrekturen lassen sich mit dem Creator nachbessern, auch die richtige Größe beherrscht das Programm. Unbedingt auf Urheberrechte und Lizenzbedingungen achten.
Der Homepage-Creator ist ein einfaches und intuitives Programm im Netz, mit dem jeder seine eigene Homepage gestalten kann. Gestartet wird der Homepage-Creator im persönlichen Homepage Center, zu dem jeder Kunde der Telekom mit Festnetz-Anschluss und Homepage-Paket Zugang hat. Der Homepage-Creator erscheint dann im Browser-Fenster, eine zusätzliche Installation der Software auf dem Computer ist nicht erforderlich. Der Webseiten-Baukasten ist ebenfalls Bestandteil aller Homepage-Pakete der Telekom. Dort lässt sich der Creator ohne Zusatzkosten nutzen. www.telekom.de/webhosting
www.fischiwaschi.de
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Ein Audi. Als Standard. Die Audi Flottenfahrzeuge. Eine Limousine muss sich an den Ansprüchen Ihrer Kunden messen lassen – und an Ihren eigenen. Dazu zählen höchster Komfort, ein exklusiver Auftritt und zuverlässige Sicherheit. Wirtschaftliche Effizienz inklusive. Gehen Sie deshalb keine Kompromisse ein: Mit der Audi A61) oder der Audi A82) Limousine entscheiden Sie sich für ein großzügiges Raumangebot und effiziente Motorentechnologie, für ausdrucksstarkes Design, hervorragende Fahrstabilität und -dynamik. Gute Gründe, weshalb der Audi A6 und der Audi A8 Deutschlands beliebteste Chefautos in den Kategorien obere Mittelklasse und Luxusklasse sind.3) Überzeugen Sie sich persönlich – bei Ihrem Audi Partner. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 8,2–4,9; CO2-Emission in g/km: kombiniert 190–129. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 9,5–6,6; CO2-Emission in g/km: kombiniert 219–174. 3) Führungskräfte-Umfrage des Wirtschaftsmagazins Impulse. 1) 2)
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IT-Arbeitsplatz
Komplettpaket für unterwegs Drei Dinge braucht der mobile Unternehmer: ein leistungsfähiges Notebook, Internet-Zugang von überall und vor allem schnelle Hilfe bei Störungen. Gut, wenn es das als Rundum-Paket gibt. * Text: Iris Quirin // Foto: Martin Kath
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en Sprung vom festen Büro-Arbeitsplatz in die Selbstständigkeit mit vielen Außenterminen wagte JohnHendric Matthies vor zwei Jahren. Der ehemalige Schiffsmakler aus Hamburg hatte sich in der Wirtschaftskrise mit seinem Hobby selbstständig gemacht: Kochen. Heute beliefert Matthies Szenekneipen und Wochenmärkte in der Umgebung mit seinen leckeren Suppen, pikanten Soßen und frischen Säften in seinem „Suppedito“, einem grünen, dreirädrigen Piaggio-Auto. Längst ist für Matthies neben den Küchen utensilien das Notebook zum wichtiges Arbeitswerkzeug avanciert. Ärgerlich, wenn da plötzlich nichts mehr geht – wie kürzlich bei einer wichtigen Kalkulation auf einem Hamburger Wochenmarkt: „Das Gerät hatte wohl einen Virus und war defekt“, sagt der Koch. Nicht nur, dass er seinen Verkauf abbrechen musste, er musste auch noch sein Notebook zur Reparatur bringen. Nach ein paar Tagen konnte er es endlich abholen. „Hätte es damals das Aktionspaket der Telekom gegeben, hätte ich mir den ganzen Ärger sparen können“, meint Matthies. Inzwischen ist er einer der ersten Nutzer des neuen Telekom-Angebots, das sowohl ein hochwertiges Business-Notebook inklusive Betriebssystem und erstmals ein integriertes UMTS-Modul als auch einen mobilen Service samt Entstörung zu überschaubaren Preisen enthält (siehe Kasten rechts). Nicht, dass er jetzt vor Viren oder einem Hardware-Problem gefeit wäre, aber sie bereiten ihm heute keine Sorgen mehr: „Wenn es Probleme mit meinem Notebook gibt, rufe ich einfach die Hotline an, per Online-Zugriff erhalte ich sofort Hilfe. Und wenn gar nichts mehr geht, bringt mir jemand sogar ein Ersatzgerät vorbei. Ein solcher Service ist für Einzelkämpfer wie mich ideal“, schwärmt er. So kann sich der Hobbykoch in aller Ruhe
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Setzt auf Service: Der Hamburger John-Hendric Matthies beliefert Wochenmärkte mit seinen leckeren Suppen, Soßen und Säften.
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auf seine wöchentlich wechselnden kulinarischen Kreationen konzentrieren. Der Rundum-Service beim Rechner ist beileibe kein Luxus. Schon lange wissen Experten: Selbst das beste Notebook kann kurz nach dem Kauf den Geist aufgeben. Eine aktuelle Studie des amerikanischen Garantie-Anbieters Squaretrade zur Zuverlässigkeit von tragbaren Computern zeigt: Jedes dritte Notebook weist innerhalb der ersten Jahre einen Defekt auf. Für die Studie nahm Squaretrade über drei Jahre lang rund 30 000 Notebooks der führenden Hersteller unter die Lupe. Zwar haben alle Notebooks eine Garantie, doch erst einmal steht der Betroffene ohne sein Arbeitswerkzeug da. Der kluge Unternehmer sorgt vor: Mit dem neuen Aktionsangebot der Telekom erhält er ein maßgeschneidertes Erste-Hilfe-Paket für unterwegs. Das enthält nicht nur ein leistungsfähiges Profi-Notebook mit dem neuesten Prozessor von Intel, sondern auch das bislang einzig integrierte UMTS-Modul zum schnellen Surfen unterwegs sowie ein spe zielles Service-Paket, das in ganz Deutschland rund um die Uhr zur Verfügung steht. „Beim Notebook haben wir uns für ein solides Gerät entschieden, das bei Geschäftsanwendern sehr beliebt ist“, erklärt Johannes Bronswick, Commercial Management bei der Telekom. Das Lenovo ThinkPad zum Beispiel hat das etablierte Windows 7 Professional installiert und bietet ausreichend Speicherplatz für professionelle Anwendun-
Wir zeigen, wie John-Hendric Matthies den IT-Service nutzt http://dreisechsnull.telekom.de/#article/ it-arbeitsplatz
gen. Dank des integrierten UMTS-Moduls haben alle Anwender unterwegs auch außerhalb der vielen WLAN-Hotspots an Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels oder Cafés Zugang zum Internet ebenso wie zum Firmennetz. Sie brauchen auch keine gesonderte DatenFlatrate extra buchen, sondern können ihre Tarifoption weiterhin nutzen. Wegen seiner extrem leisen Tastatur ist das Gerät von Lenovo gut geeignet, während Besprechungen Notizen zu machen, ohne andere zu stören. Durch die robuste Bauweise lässt sich das Gerät auch außerhalb von typischen Büro-Umgebungen nutzen. So punktet das Modell mit einer spritzwassergeschützten Tastatur zum Beispiel – das passt auf die Anforderungen von Hobbykoch und Unternehmer Matthies, der oft auf Wochenmärkten unterwegs ist. Der mobile Service inklusive garantierter Entstörung gilt deutschlandweit. „Unsere Geschäftskunden wissen genau, wann sie ihr Arbeitswerkzeug wieder nutzen können“, betont Bronswick. Schlimmstenfalls erhalten sie innerhalb von 24 Stunden ein Ersatzgerät und können ihre Arbeit ohne Unterbrechung fortsetzen. Derart ausgestattet, bereist Matthies jetzt sorglos seine Wochenmärkte in Hamburg. Arbeitsausfälle oder Kalkulationen mit Stift und Papier, weil sein Notebook tagelang in Reparatur ist, sind passé. ■ www.telekom.de/lenovo http://suppedito.de
Foto: PR (1)
Rundum-sorglos-Paket: Notebook inklusive Service
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Leistungsstarkes Business-Notebook: Das Lenovo ThinkPad Edge E520 UMTS ist ausgestattet mit einem Vier-Gigabyte-Arbeitsspeicher, einer 500 Gigabyte großen Festplatte, dem neuen Prozessor Intel Core i5, Bluetooth 3.0 sowie Windows 7 Professional. Software wie Office lässt sich gegen Aufpreis installieren. Weitere Vorteile: eine lange Akku-Laufzeit und eine spritzwassergeschützte Tastatur. Ideal für unterwegs: Das Lenovo bietet für unterwegs ein eingebautes UMTS-Modul mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 21 Mbit/s. Desktop Services Plus 24: Dank des Service-Pakets Desktop Services Plus 24 erhält der Kunde ein Jahr lang (die Verlängerung kostet 7,48 Euro pro Monat und Notebook) rund um die Uhr an 365 Tagen Hilfe – innerhalb des nächsten Arbeitstages bei Störungen. Wenn das Gerät irreparabel sein sollte, bekommt der Kunde Ersatz, und zwar überall in Deutschland. Kostenpunkt: 599 Euro (netto) inklusive Versandkosten. Es gelten die AGB der Desktop Services Plus.
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Rundum versorgt: Im Truck-Center reparieren die Mitarbeiter nicht nur LKW und PKW, sondern erledigen auch SchweiĂ&#x;arbeiten bei der Reparatur von Baggerschaufeln und Planierschildern.
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Die Backes Bau- und Transportgruppe
Die Baumeister Baukolonnen, Transporte und Baustoffe – die Backes Gruppe ist auf vielen Baustellen die Nummer eins. Für die reibungslose Kommunikation sorgt ein modernes IT- und Telekommunikationspaket. Vom Glasfasernetz bis zur Videoüberwachung – in der Eifeler Zentrale ist alles vorhanden. * Text: caroline rosin // Fotos: eric remann
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it ihren Maaren, Mooren und Mineralquellen ist die Vulkaneifel seit Jahrzehnten ein gefragtes Urlaubsziel. Beliebt ist die grüne Idylle an der belgischen Grenze aber auch bei vielen Unternehmen, zum Beispiel bei der Bau- und Transportgruppe Backes. In der Ortschaft Stadtkyll hat sie gleich ein ganzes Industriegebiet erworben. Auf einer Fläche von 20 Hektar – das entspricht 25 Fußballfeldern – mischt Backes Asphalt für Autobahnen und Transportbeton für Hausfundamente. Von hier aus lenken in dritter Generation Thomas, Horst, Norbert und Edith Backes gemeinsam die Geschicke der Gruppe. Nach wie vor halten zudem die Seniorchefs Erich und Peter Backes die Zügel in der Hand. „Wir sind ein Familienunternehmen und versorgen unsere Kunden mit allem, was sie benötigen“, sagt Thomas Backes stolz. Im Jahr der Gründung, 1946, waren das Holz, Milch und Sackware, die der damalige Firmenchef Clemens Backes nach dem Krieg mit dem Laster transportierte. Anfang der 70er-Jahre holte er seine Söhne Peter und Erich Backes ins Unternehmen und stieg ins Baugeschäft ein. Heute gilt der Baubereich mit 150 Mitarbeitern als Herzstück der Firma. „Wir bauen Kanal- und Rohrleitungen, Indus triehallen und Einfamilienhäuser und asphaltieren Straßen von der Formel-1-Strecke bis zur Autobahn“, zählt Thomas Backes die Palette auf.
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Rund 80 Prozent der Aufträge erhält die Firma inzwischen aus öffentlicher Hand – aber die Konkurrenz ist groß. Immerhin produziert das Unternehmen selbst und muss nicht erst teuer zukaufen – ein wesentlicher Vorteil. So mischen die Mitarbeiter jährlich rund 130 000 Tonnen Asphalt selbst. Außerdem gehören der Firma fünf Lavabrüche, in denen 20 Mitarbeiter mit Bagger und Brechanlage Lavaschlacke und Basaltgestein aufbrechen und absieben. Lavabaustoffe werden gern als Frostschutzschicht im Straßenbau verwendet. Auch den Transport der Baustoffe und Schüttgüter übernimmt die Backes Gruppe in Eigenregie. Rund 60 Schwerlaster bewegen täglich 3 000 Tonnen Basalt, Lava und Beton von A nach B. Gewartet und repariert werden die schweren LKW in der hauseigenen Werkstatt, dem Truck-Center Backes in Olzheim. Neben dem unternehmenseigenen Fuhrpark warten die 40 Mitarbeiter zusätzlich 1 000 Laster von anderen Logistikfirmen. Und wenn deren Fahrer mal eine Pause brauchen, gönnen sie sich ein Schnitzel im Backes-Rasthof „Zur Schneifel“. Der liegt direkt neben der Werkstatt. Damit alles zwischen Lava und Beton reibungslos funktioniert, laufen in der Zentrale in Stadtkyll alle Fäden der Backes Gruppe zusammen. Hier arbeiten 25 Mitarbeiter im neuen Verwaltungsgebäude, das erst Mitte 2011 seine Tore öffnete.
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zum Unternehmen Name: Backes Bau- und Transporte GmbH Gründung: 1946 Unternehmensbereiche: Bau, Transport, Baustoffe, LKW- und KFZ-Werkstatt, Gastronomie Sitz: Zentrale in Stadtkyll, Standorte in Olzheim, Auw und Aachen Mitarbeiter: 350 Telekom Kunde seit: 2001
Das nagelneue Haus ist nicht nur energieeffizient, sondern wurde auch mit moderner IT- und Telekommunikation der Telekom ausgestattet. Sie betreut das Unternehmen seit mehr als zehn Jahren. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Wir bekommen alle Leistungen aus einer Hand und haben feste Ansprechpartner in Vertrieb und Service“, sagt Juniorchef Backes. „Auch bei der Ausstattung des Gebäudes haben wir uns für die Telekom entschieden und sie in die Planung einbezogen.“
Neues Haus – schneller Anschluss Das Fundament der Kommunikation bildet ein schneller CompanyConnect Anschluss, der alle Da ten mit zehn Megabit pro Sekunde durch das Netz jagt. Damit alle Mitarbeiter auf dem Firmengelände das schnelle Internet nutzen können, wurden sämt-
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liche Gebäude und Produktionsstätten mit Glasfaserleitungen verbunden. Praktisch: Die notwendigen Baggerarbeiten erledigte die Baufirma selbst. Für die Telefonie nutzt die Backes Gruppe eine flexibel erweiterbare Telefonanlage und SchnurlosTelefone. „Hier war uns wichtig, dass die Technik benutzerfreundlich ist. Das erleichtert die Arbeit, unsere Mitarbeiter können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren“, sagt Backes. Deshalb fiel die Wahl auf Hardware aus der Octopus-Reihe. Und um beim Telefonieren die Kosten im Blick zu haben, entschied sich Backes für den Tarif Business Complete mit Flatrates für das deutsche Festnetz und Internet sowie einer Flatrate vom Festnetz ins Mobilfunknetz der Telekom. Telefonanlage plus Telefone gibt es nicht nur in Stadtkyll – die Telekom lieferte die passende Hardware auch für die Standorte Olzheim, Aachen und Auw. Um die Administration und
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1 Lego mal anders: Die von der Backes Gruppe gefertigten Betonblöcke dienen als Trennwände für Schüttgüter und in der Landwirtschaft. 2 Baumaschinen für alle: Mehr als 200 Fahrzeuge, darunter Planierraupen, Walzen, Bagger und Fräsmaschinen sind bei der Backes Gruppe im Einsatz.
Bauen im Blut: Junior-Geschäftsführer Thomas Backes ist gelernter Straßenbauer sowie Maurerund Stahlbetonbaumeister.
3 Guter Halt: Auch Stahlgeländer, etwa für Kläranlagen, fertigen die Monteure der Backes Gruppe. 4 Präzision: Mithilfe von mobilen GPS-Geräten ver messen die Mitarbeiter der Backes Gruppe Baustellen.
Wartung der Technik kümmert sich ein Mitarbeiter der Telekom, den Backes auch nach Bedarf zum Festpreis (Rent a Admin) mieten kann.
Sicher ist sicher Damit die Mitarbeiter an jedem Standort auf das Netzwerk der Backes Gruppe zugreifen und Daten austauschen können, sind diese mithilfe eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) miteinander vernetzt. Das Besondere daran: Die Daten der Firma werden zwar via Internet übertragen, sind dabei jedoch verschlüsselt, sodass nur berechtigte Personen Zugriff haben. Integrierte Firewalls und Viren scanner sorgen für zusätzliche Sicherheit. Ein weiterer Aspekt: die Sicherheit auf dem weiträumigen Gelände in Stadtkyll. Um sie zu gewährleisten, wurde das Areal eingezäunt und der Eingang mit einer Schranke versehen. Die Telekom installierte Videokameras. Sie lassen sich um 360 Grad schwenken, haben so auch den letzten Winkel im Blick und sind aus der Ferne mit jedem Internet-PC zu bedienen. An allen Türen der Firma befinden sich Alarmmelder. Passiert etwas, geht eine Meldung an die Leitstelle der Telekom in Meschede, die dann die Polizei vor Ort informiert. Das Unternehmen setzt auch elektronische Zutrittskontrollen ein: Mithilfe eines Chips, den die Mitarbeiter immer bei sich tragen, lässt sich nachvollziehen, wer welches Firmengebäude in Stadtkyll wann betritt. Die Mitarbeiter nutzen den Chip, um die LKW an der firmeneigenen Tankstelle aufzutanken. So kann die Firma nachvollziehen, wer wann wie viel Sprit getankt hat. Auch bei der mobilen Kommunikation der Mitarbei-
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ter geht die Backes Gruppe auf Nummer sicher. Insgesamt setzt sie rund 200 SIM-Karten der Telekom inklusive Handys ein. „Mobil erreichbar zu sein ist für uns unverzichtbar“, sagt Juniorchef Backes. Er nutzt ein Smartphone, um seine E-Mails abzufragen, die Bauleiter dagegen greifen mit ihren Notebooks verschlüsselt auf den Firmen-Server zu und können Bau- und Kabelpläne herunterladen. Auch die LKW-Fahrer sind so stets erreichbar und können Änderungen der Fahrrouten entgegennehmen. Das schafft Flexibilität, und die ist bei dem harten Konkurrenzkampf im Baugewerbe ein echter Pluspunkt – nicht nur in der Vulkaneifel. ■ www.backesbau.de www.telekom.de
Telekom Deutschland und die Backes Gruppe Schnelles Netz: Die Backes Gruppe nutzt an ihrem Hauptsitz einen CompanyConnect Anschluss mit 10 Megabit/s gedrosselt auf 5 Megabit/s und hat alle Gebäude via Glasfaser vernetzt. Sicherheit auf dem Areal: Mit 360-GradVideokameras und Alarmanlagen kontrolliert die Firma ihr weitläufiges Betriebsgelände. Sicherheit im Netz: Ihre fünf Standorte vernetzt die Backes Gruppe mit einem VPNZugang (Virtual Private Network). Unbefugte können nicht auf die Daten zugreifen.
Hermann-Josef Denzer von der Telekom, betreut Backes seit mehr als zehn Jahren.
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Telepresence beim DFB
Nie mehr Abseits Das Runde muss immer noch ins Eckige. Doch was zählt, ist nicht mehr nur auf’m Platz. Längst wird die Nationalmannschaft so professionell gemanagt wie ein Unternehmen. Zur Kommunikation nutzt die sportliche Leitung des deutschen Teams heute modernste Videokonferenztechnik. * Text: Iris Heilmann
1 Stimmung: Bierhoff und Pressesprecher Stenger (re.) sind bereit für die Pressekonferenz. 2 Gemeinsam arbeiten: Über das Notebook lassen sich Dokumente einblenden und bearbeiten. 3 Lebensecht: Mit TelePresence sehen sich Teilnehmer in bester Auflösung am Bildschirm und in voller Größe.
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ressetermin beim DFB in Frankfurt am Main: Oliver Bierhoff, Manager der Nationalmannschaft, Pressesprecher Harald Stenger sowie Wolfgang Wirthmann, Chef des verbandseigenen Reisebüros und Geschäftsführer des Euro Lloyd DFB Reisebüros, wollen Journalisten und Sportreporter über den Stand der Vorbereitungen zur Europameisterschaft 2012 informieren. Ein Pflichttermin für die Medien von Hamburg bis München. Doch angereist sind diesmal nur ARD und ZDF – und filmen in Frankfurt eine Premiere beim Deutschen Fußball-Bund: die erste virtuelle Pressekonferenz via TelePresence. 16 Journalisten sitzen in Hamburg, Düsseldorf, Leverkusen, Frankfurt, Bonn, Stuttgart und Ismaning bei München in Hotels, die
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die Telekom mit modernen Videokonferenzlösungen ausgestattet hat. Dank der hervorragenden Übertragung sehen die Reporter Bierhoff und Co. so hautnah, als säßen sie ihnen in Frankfurt gegenüber. Reihum schaltet der DFB in die verschiedenen Städte, und die Journalisten können in aller nötigen Ruhe ihre Fragen stellen. Bierhoff selbst hat seit Längerem Erfahrung mit der virtuellen Kommunikation. Bereits 2010 hat die Telekom das Nationalmannschafts-Büro in der DFBZentrale mit TelePresence ausgestattet und kleinere Systeme bei Trainer Joachim Löw, Co-Trainer Hansi Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke und Manager Bierhoff zu Hause aufgebaut. Den ersten Härtetest bestand die neue Art der Kommunikation während
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Fotos: manuel hauptmannl
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der WM in Südafrika. Dort konnten die Fußballer via TelePresence vom deutschen Quartier in Pretoria aus mit ihren Familien zu Hause in Deutschland kommunizieren. Auch Sponsoren konnten aus der Ferne die gute Atmosphäre im Team erleben. Joachim Löw, Hansi Flick, Andreas Köpke und Oliver Bierhoff nutzen inzwischen das System mindestens einmal pro Woche zur internen Abstimmung. Das erleichtert die Arbeit enorm, denn die sportliche Leitung ist viel unterwegs oder eben zu Hause an unterschiedlichen Orten. „Wir freuen uns, dass wir uns mit TelePresence optimal austauschen und alle aktuellen Fragen erörtern können – und uns fast wie live begegnen“, freut sich Bierhoff. Manchmal schalten sich nur alle vier zusammen, manchmal sind die engsten Mitarbeiter in der DFBZentrale dabei, oder Oliver Bierhoff redet allein mit Georg Behlau, dem Leiter des Büros Nationalmannschaft. „Wir nutzen das System zum Gedanken- und Informationsaustausch“, sagt Bierhoff. „Wir sind dabei alle viel konzentrierter und effi
Virtuelle Pressekonferenz: Aus der Frankfurter DFB-Zentrale stellt sich Bierhoff (Mitte) den Fragen der Journalisten aus sechs Städten. Hier zwei Stuttgarter Reporter im Gespräch mit dem Nationalmannschafts-Manager.
zienter. Bei Telefonkonferenzen lässt man sich leichter ablenken, checkt seine Mails parallel oder surft im Internet.“ Das fällt weg, wenn man sich via TelePresence gegenübersitzt. Ebenfalls wichtig: die einfache Nutzung der Technik. Zur verabredeten Zeit schalten sich alle Teilnehmer der Videokonferenz einfach per Knopfdruck dazu, zum Beispiel bei der Pressekonferenz in sechs Städten. „Ich habe mir lange gewünscht, mit euch einmal auf diesem Weg zu kommunizieren“, begrüßt Bierhoff die Reporter. Weiterer Vorteil: Über einen Rechner oder ein Notebook lassen sich Dokumente oder Fotos gemeinsam anschauen. So können die zugeschalteten Journalisten sofort sehen, wie die Quartiere der Mannschaft in den drei Wochen während der EM-Vorbereitung auf Sardi nien und in Südfrankreich aussehen. Bierhoff: „So sparen wir alle Zeit und Geld für weite Reisen und können uns trotzdem persönlich austauschen.“ ■ www.telekom.de/telepresence
DFB und TelePresence Schon seit dem Frühjahr 2010 profitieren Jogi Löw und Co. von TelePresence. Als Partner des DFB hat die Telekom die sportliche Leitung der Nationalelf und die Zentrale in Frankfurt zunächst für drei Jahre mit dem Videokonferenzsystem ausgestattet. Das Paket besteht aus TelePresence-Systemen, breitbandigen Netzanbindungen, dem TelePresence-Dienst, einem Sicherheitspaket und dem technischen Service.
trends
Wie Google Fahrt aufnimmt
Neue Gründerzeit Google-Gründer Larry Page hat vollbracht, was ihm viele nicht zutrauten. Er hat die Internet-Ikone aus dem Silicon Valley wieder schlagkräftig gemacht.
Der Gründer ist nun auch der Chef Eigentlich ist es verwunderlich, dass erst jetzt, zwölf Jahre nach der Gründung, einer der Erfinder von Google auch CEO der Firma wird. Die jungen Gründer hatten 2001, als Google extrem wuchs, den erfahrenen Software-Manager Eric Schmidt für den Chefposten angestellt – und nannten ihn ihren „erwachsenen Aufpasser“. Er führt heute den Aufsichtsrat. GoogleMitgründer Sergey Brin ist Chief Technical Officer im Konzern.
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ie Skepsis im Silicon Valley war groß, als Google im Frühjahr bekannt gab, den langjährigen Konzernchef Eric Schmidt durch Gründer Larry Page zu ersetzen. Aus welchem Grund sollte ausgerechnet der als introvertiert geltende Page, 38, seit einem Jahrzehnt neben Mitgründer Sergey Brin gleichberechtigte Nummer zwei an der Spitze des Unternehmens, den Internet-Giganten aus seinem Dornröschenschlaf befreien können? Zwar war Google unter der Ägide der Troika Schmidt, Page und Brin zum wertvollsten InternetUnternehmen der Welt aufgestiegen – mit satten Milliardengewinnen aus dem boomenden OnlineWerbegeschäft. An Googles Suchmaschine kam und kommt niemand vorbei. Vor allem nicht in Deutschland, wo mehr als 90 Prozent aller InternetSuchanfragen über Google abgewickelt werden. Doch im Überschwang des Erfolgs hatten nicht nur etliche Mitarbeiter im burgähnlichen Hauptquartier Googleplex in Mountain View beim kostenlosem Gourmet-Essen und exotischen Softdrinks etliche überschüssige Pfunde zugelegt. Auch der Suchgigant selbst war behäbig geworden, schien seine viel gerühmte Innovationskraft verloren zu haben und sich zu verzetteln. Reihenweise flüchteten
Talente von der ehemals ersten Adresse des Silicon Valley zu hippen Konkurrenten wie Facebook oder gründeten gleich eigene Start-ups. Und zwar nicht unbedingt wegen der Aussicht auf potenzielle persönliche Reichtümer, sondern um endlich innovative Ideen umzusetzen. Viele von ihnen waren zuvor von wuchernder Google-Bürokratie behindert oder schlichtweg zerrieben worden. Ein knappes halbes Jahr nach Antritt des Informatikers Page sind die Zweifel an seinen Management-Fähigkeiten verflogen. Der ehemalige Montessori-Schüler hat alle Skeptiker überrascht und zum Verstummen gebracht. Jetzt kommt eher die Sorge auf, Page gehe zu schnell und radikal vor. Immerhin hat er in wenigen Monaten viele Mitarbeiter bei Google wach gerüttelt und neu motiviert. Der junge Chef organisiert das Management mit dem Fokus auf klaren Verantwortlichkeiten um und koppelt Prämien an den Erfolg im Wachstumsmarkt soziales Internet. Zudem heuerte er Tausende neuer Mitarbeiter an, verdoppelte den Wagniskapitalfonds und stockte das Entwicklungsbudget auf. Vor allem stellte er lange gepäppelte, aber am Markt erfolglose Angebote wie ein Stromvergleichsportal oder den Auskunftsvermittler Aardvark ein. Auch Lieblingsprojekte wie den Online-Gesundheitsdoku-
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Foto: getty images
* Text: Matthias Hohensee
» Googles mächtigster Rivale? Google selbst! « larry page, auf der Google Zeitgeist Americas 2011
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Im Google-Hauptquartier: Im Eingangsbereich hängt das Modell eines Raumschiffs. Mitarbeitermotivation 1: Zu den kostenlos nutzbaren Annehmlichkeiten gehören Sportstätten … Mitarbeitermotivation 2: … aber auch Massagen und Gourmet-Mahlzeiten (hier die Kantine) Android: Das grüne Männchen ist das Symbol des erfolgreichen Handy-Systems für Smartphones Die großen Drei: Mitgründer Sergey Brin, Ex-CEO Eric Schmidt und Larry Page (v. l.)
werken gebracht“, lobt der renommierte Zukunftsforscher Paul Saffo. Facebook-Chef Mark Zuckerberg sieht den neuen Konkurrenten gelassen – er kann inzwischen 750 Millionen Nutzer vorweisen. Trotz des vermeintlich bequemen Vorsprungs sorgt der Google-Angriff intern für einige Unruhe.
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Vorbild Steve Jobs
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Matthias Hohensee Berichtet seit 1998 für die „WirtschaftsWoche“ vor Ort aus dem Silicon Valley. Der 41-jährige Korrespondent schreibt die wöchentliche Kolumne Valleytalk, die aktuelle Themen aufgreift und Menschen aus dem Hightech-Tal vorstellt.
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mentar Google Health verschonte er nicht, sogar das berühmte Google Labs ließ er dichtmachen. Pages Motto: Weniger Pfeile, dafür aber mehr Durchschlagskraft. Inzwischen ist Google fast wie früher wieder angriffslustig und selbstbewusst geworden. Nachdem die Übernahme des Schnäppchenportals Groupon scheiterte, konterte Page sofort mit Google Offers – einem eigenen Angebot. Das wurde kürzlich durch den Kauf des deutschen Groupon-Wettbewerbers DailyDeal ausgebaut. Seine beiden deutschen Gründer treiben nun das internationale Angebot voran. Sein größtes Kunststück ist Page jedoch mit dem erfolgreichen Start des eigenen sozialen Netzwerks Google Plus gelungen. Niemand hatte es Google ernsthaft zugetraut, gegen Platzhirsch Facebook zu punkten. Doch Google Plus hat in kurzer Zeit über 40 Millionen Nutzer gewonnen und besticht vor allem mit klarer und übersichtlicher Bedienung. „Google hat damit wieder frischen Wind in das von Facebook dominierte Geschäft mit sozialen Netz-
Zwar stimmt es, dass sich auf Google Plus derzeit vor allem eingefleischte Internet-Nerds tummeln. Doch Page stört das nicht, denn diese meinungsbildende und einflussreiche Gruppe gezielt erreichen zu können, hat viele Vorteile. Der neue Google-Chef hält es da mit seinem Vorbild Steve Jobs: Der legendäre Apple-Gründer konterte Kritik mit dem zu geringen Marktanteil seiner Rechner stets damit, dass es nicht unbedingt auf die Nutzerzahl ankomme, sondern auf die Attraktivität des Marktsegments. Schließlich sei BMW auch nicht der größte Fahrzeughersteller der Welt. Die größte Wette ist Page jedoch im Wachstumsmarkt mobiles Internet eingegangen. Dort hat Google dank des von ihm geförderten Smart phone-Betriebssystems Android seine Claims weltweit abgesteckt. Weil Google das Betriebssystem lizenzfrei allen Handy-Herstellern zur Verfügung stellt, läuft Android weltweit bereits auf der Hälfte aller Smartphones. Die mobile Suche läuft wieder über Google – versteht sich. Um Wettbewerber wie Apple oder Microsoft abzuwehren, die Android mit Lizenzforderungen aus Patenten verklagen wollen, will Page sogar für 12,5 Milliarden Dollar alsbald den Handy-Pionier Motorola kaufen. Die mit Abstand teuerste und durchaus riskante Übernahme beschert Google aber wertvolle Patente im Gefecht um das mobile Internet und eventuell unschätzbares Know-how, um eigene Handys und Tablet-PCs gemeinsam mit internationalen Netzbetreibern zu vermarkten.
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trends
Fotos: Laif (4), Getty Images (1), PR (1)
Die Umsätze wachsen rasant Da das Online-Werbegeschäft rasch wächst, wird Google 2012 gar Walt Disney, den größten Medienkonzern der Welt umsatzmäßig überholen. Der Gegensatz könnte nicht größer sein: Während Disney 150 000 Mitarbeiter beschäftigt, die etwa an Comics, Spielfilmen und Vergnügungsparks arbeiten, setzt Google für das weitgehend automatisierte Navigieren des World Wide Web nur 25 000 Mitarbeiter ein. Es scheint so, als ob Google nur seine Marktdominanz zum Verhängnis werden könnte. Aus seinem Dornröschenschlaf ist der Suchgigant jedenfalls erst einmal aufgewacht. ■
Google läuft allen davon Bereits 2004 haben Google und Yahoo den Marktführer Microsoft umsatzmäßig überholt. Schon ein Jahr später hängt Google seinen Rivalen ab und zieht davon. Heute setzt Google rund 38 Mrd. US-Dollar um, mehr als das 15-Fache von Microsoft. 40
Google Yahoo Facebook Microsoft
angaben in mrd us $
Noch ist unklar, ob Google auf lange Sicht mit Android signifikante Umsätze jenseits des Anzeigengeschäfts erzielen wird. Seine wichtigste Profitquelle bleibt vorerst das Geschäft mit suchbasierter Online-Werbung, das rund 55 Prozent an den weltweiten Internet-Werbeausgaben von 80 Milliarden Dollar ausmacht. Das Prinzip ist einfach: Bei jeder Suchergebnisliste tauchen am Rande gezielt Anzeigen auf. Klickt ein Nutzer darauf, klingelt bei Google die Kasse, denn der Vermarkter muss seinen Erfolg stets mit Google teilen. Während im Heimatmarkt USA zwei Drittel aller Suchanfragen über Google laufen, sind es in Deutschland laut dem Marktforschungsunternehmen Comscore, wie eingangs erwähnt, über 90 Prozent. Selbst in den USA kann kein Wettbewerber Google das Wasser reichen. Zwar kommt die Allianz aus Microsofts Bing und Yahoos Suchmaschine dort auf etwa 30 Prozent. Doch Microsoft verliert seit Jahren Geld mit der Internet-Suche, in den vergangenen zehn Jahren rund zehn Milliarden Dollar, schätzen Experten. Im Geschäft mit Online-Bannerwerbung hat Google sich ein zweites wichtiges Standbein aufgebaut. 69 Prozent der Einnahmen kommen aus Werbung auf Google-Seiten, knapp 27 Prozent aus den AdWords und AdSense-Programmen. Jahrelang beherrschte Yahoo das Geschäft mit Anzeigen, um nun von Facebook überholt zu werden. Anzeigenkunden gefällt vor allem, dass sie auf Facebook ihre Offerten dank der Kenntnis über Identität und Interessen der Nutzer zielgerichtet vermarkten können. Aber Google, das über seine E-Mail-Angebote und sein soziales Netzwerk die Vorlieben seiner Nutzer sehr gut einstufen kann, schiebt sich inzwischen auf Platz drei.
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Google-Umsatz 2011: 38 Mrd.
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Yahoo (3,57) und Google (3,18) überholen Microsoft (2,44)
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Facebook (3,5) überholt Microsoft (2,5)
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quelle: hoovers
» Es gibt im Prinzip keine Unternehmen, die gute
Entscheidungen langsam treffen. Es gibt nur Unternehmen, die gute schnelle Entscheidungen treffen. Es scheint natürlich, dass Firmen, die immer größer werden, ihre Entscheidungsprozesse verlangsamen. Das ist tragisch.
«
Google-Chef Larry Page, September 2011
Wer nutzt das neue google+? Deutsche Nutzer zählten schon zu Beginn zu den Top 10 aller Anmeldungen auf das neue Google+. Auffällig: Brasilien, Indien und China sind stark vertreten, Russland dagegen nicht. Großbritannien 38 917 (5 %) Kanada 29 490 (4 %)
Deutschland 26 494 (3 %)
USA 433 545 (55 %)
Spanien 19 370 (3 %)
Frankreich 22 613 (3 %)
China 22 613 (3 %) Taiwan 19 280 (2 %)
Indien 142 613 (18 %) Brasilien 41 605 (5 %)
www.google.com
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Quelle: http://blog.identyme.com
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trends
Großer Bahnhof: Zur Verleihung des Innovationspreises Mittelstand versammelten sich Unternehmer und Medien im Telekom Campus in Bonn.
Innovationspreis Mittelstand 2011
Sonnige Aussichten Eine neue App revolutioniert die Arbeitsweise in der Photovoltaikbranche – und gewinnt den begehrten „Innovationspreis Mittelstand 2011“ der Telekom. * Text: Angela Grossmann // Fotos: eric Remann
Wir zeigen, warum die App iSolaris in diesem Jahr den Siegerpreis erhielt. http://dreisechsnull.telekom. de/#article/innovationspreismittelstand-2011
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enn Lutz Oeltjen früher zu Außenterminen aufbrach, nahm er immer eine große Ta sche mit. Denn um Photovoltaikanlagen vor Ort zu planen, benötigt der Fachmann für Solar technik – kurz Solateur – das unterschiedlichste Arbeitswerkzeug: Kamera und Kompass, Sonnen bahnindikator und Winkelmesser, Zollstock, Stift und Notizblock. Dazu kommt noch jede Menge Papier: Formulare, in die er seine Berechnungen einträgt, Firmenprospekte für die Kunden, Katalo ge, Produktbeschreibungen und Testberichte. Heute greift sich Lutz Oeltjen einfach sein Tablet und einen Zollstock und fährt los. Seine gesam melten Arbeitsutensilien stecken nun in der App „iSolaris“: Das Multifunktions-Tool kann Fotos di rekt in der Kamera bemaßen, den Neigungswinkel
des Dachs berechnen und den Sonnenverlauf mes sen. Ein Erfassungsformular zieht sich dynamische Werte aus dem Internet, etwa zur Windgeschwin digkeit vor Ort. Der Solateur füllt alle Dokumente elektronisch aus und sendet sie direkt an die Liefe ranten, die umgehend Angebote erstellen können. „Wofür wir früher fast einen ganzen Arbeitstag be nötigten, erledigen wir heute in einer Stunde“, freut sich Oeltjen. „Damit arbeiten wir viel effektiver und der Kunde bemerkt den reduzierten Arbeitsauf wand auf seiner Rechnung.“ Der Profi ist sich si cher: iSolaris wird die Arbeitsweise in der Photovol taikbranche ordentlich umkrempeln. Entwickelt hat die innovative App das junge Start-up-Unternehmen mobitecs aus Hannover. „Herr Oeltjen kam im März auf mich zu“, erinnert
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die preisträger innovationspreis mittelstand 2011 1. platz beim diesjährigen Innovationspreis Mittelstand: Jürgen Schaar (rechts), Geschäftsführer von mobitecs Unternehmen: mobitecs UG Sitz: Hannover Mitarbeiter: 12 Lösung: App „iSolaris“ zur Planung von Photovoltaikanlagen
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Siegerjubel: Telekom Manager Dirk Backofen (rechts) überreicht Prämie und Urkunde an Jürgen Schaar (Mitte) von mobitecs.
und Gewinner des Publikumspreises: Ralf Onken von ePocket Solutions Unternehmen: ePocket Solutions GmbH Sitz: Dortmund Mitarbeiter: 65 Lösung: App „Handyman“, ein Auftrags management für Service-Techniker
3. platz sich mobitecs-Geschäftsführer Jürgen Schaar. „Er erklärte mir die Problematik und fragte, ob man da für nicht eine App erfinden könnte.“ In den folgen den Monaten entwickelte mobitecs die neue An wendung. Immer in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmann: Der Installateur brachte sein lang jähriges Know-how ein, und der Informatiker setzte es technisch um. „Wir haben die App aus der Praxis für die Praxis entwickelt“, sagt Jürgen Schaar. Den noch sieht er die Anwendung nicht auf das Photo voltaiksegment beschränkt. „Es gibt zahlreiche Branchen, in denen viel gemessen, gerechnet und erfasst wird“, meint der Entwickler. „In abgewandel ter Form können wir die App auch für andere Hand werksbereiche anbieten.“ Die praktische Anwendbarkeit der Entwicklung und ihre Vielseitigkeit überzeugte auch die Jury des „Innovationspreis Mittelstand“. Den Preis verleiht die Telekom jährlich an herausragende neue Ideen, die mithilfe von IT- und Telekommunikationslösun gen Arbeitsprozesse verbessern und erleichtern. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs: „Arbeits platz der Zukunft“. „Genau das hat mobitecs mit iSolaris umgesetzt“, erklärt Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei Telekom Deutsch land, die einstimmige Entscheidung der Jury. ■ www.mobitecs.de www.telekom.de/gk/innovationspreis
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Friedhelm Brügge, Geschäftsführer von geoCapture Unternehmen: geoCapture GmbH Sitz: Hopsten Mitarbeiter: 4 Lösung: GPS-basierte App und Web-Portal „GeoCapture“ zum Fahrzeug-Tracking
4. platz Rüdiger Lohmann (links), Geschäftsführer Lohmann & Birkner Health Care Consulting Unternehmen: Lohmann & Birkner Health Care Consulting GmbH Sitz: Berlin Mitarbeiter: ca. 80 Lösung: elektronische Patientenakte „Checkpad MED“
5. platz Werner Schelhorn, Geschäftsführer von Schelhorn OWiG Software Unternehmen: Schelhorn OWiG Software GmbH Sitz: Rottweil Mitarbeiter: 12 Lösung: „WINOWIG“ zur mobilen Erfassung von Ordnungswidrigkeiten
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2 Sehende fühlen lassen: In den „Dialog im Dunkeln“-Parcours (hier per Nachtsicht-Optik fotografiert) führen Blinde sehende Gäste.
3 Politiker mit Wählern vernetzen: Durch das Portal Abgeordnetenwatch bietet Gregor Hackmack Wählern die Chance, ihren Abgeordneten öffentlich Fragen zu stellen. 4 Durch die Wall Street die Meere schützen: Umweltaktivist Philippe Cousteau Jr. legt einen Investmentfonds auf, mit dessen Gewinn er Projekte zum Meeresschutz finanziert.
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Soziales Unternehmertum
Gut verdienen Soziale Probleme lösen – mit den Mitteln der Marktwirtschaft: Social Entrepreneurs sind Unternehmer, deren Geschäftsziel nicht ausschließlich Geldverdienen ist. Aber auch. * Text: andreas wrede
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ls junger Journalist beim Radio bekam Andreas Heinecke, 56, den Auftrag, einem Kollegen zur Seite zu stehen, der blind geworden war. „Er hatte eine erstaunliche Wahrnehmung“, erinnert sich Heinecke. „Als er mich besuchte, empfand er die Wohnung als kalt. Meine anderen Freunde haben das nie so wahrgenommen.“ Aber trotz ihrer speziellen Fähigkeiten sind Blinde beruflich schwer zu vermitteln. Dennoch brachte die Begegnung mit seinem blinden Kollegen Heinecke auf
eine bemerkenswerte Idee: Dialog im Dunkeln. Sehende Menschen sollen in kompletter Finsternis und auf einem Parcours nachfühlen, was es bedeutet, kein Augenlicht zu haben. Mittlerweile wurde Heineckes Idee in mehr als 30 Ländern und an 160 Orten in Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika umgesetzt. An die sieben Millionen Menschen haben bereits teilgenommen. Aber noch wichtiger: Mehr als 6 000 Blinde haben so einen Arbeitsplatz gefunden, zum Beispiel als Lotse durch die Dunkelheit.
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Fotos: dpa picture alliance, picture press
1 Jugendliche zum Kochen bringen: Im Londo ner Restaurant „Fifteen“ des Star-Kochs Jamie Oliver werden Jugendliche ausgebildet, die sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten.
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In Deutschland ist der seit 2000 in der Hamburger Speicherstadt zu findende Dialog sehr bekannt. Und was als kleine Idee begann, hat sich längst zu einem profitabel wirtschaftenden Unternehmen entwickelt, das Social-Franchise-Filialen in aller Welt nach sich zieht. Heineckes Konzept ist ein Musterbeispiel für Social Entrepreneurship: ein Unternehmen, das Gewinn macht – aber gleichzeitig ein soziales Problem lindert. Die Ansätze der Social Entrepreneurs sind inzwischen so unterschiedlich wie die Probleme, die sie bekämpfen. Zum Beispiel beim Kochen. Der britische Koch Jamie Oliver etwa gründete 2002 die Initiative „Fifteen“ und nennt sie „ein wirtschaftliches Unternehmen mit sozialem Zweck“. Die schlichte Idee: In drei Restaurants in Amsterdam, Cornwall und London bildet er junge Menschen zu Köchen aus – inzwischen haben es mehr als 200 geschafft. Die Gewinne der Restaurants fließen dabei in eine Stiftung, um weitere soziale Projekte auf den Weg zu bringen. „Es ist keine Übertreibung, dass ,Fifteen‘ Menschenleben gerettet und jungen Menschen geholfen hat, sich selbst und ihre Zukunft neu zu bewerten“, sagt Oliver stolz.
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Das Internet-Unternehmen Abgeordnetenwatch macht etwas ganz anderes, nämlich die Politik transparent. Auf der Website kann jeder Bundestagsabgeordnete befragt werden, seine Antworten werden öffentlich dokumentiert. Mit rund 400 000 Besuchern und zirka vier Millionen Seitenabrufen gilt Abgeordnetenwatch als das größte politische Dialogportal in Deutschland – und spendet seine Gewinne an den angeschlossenen Verein, der die Seite betreibt. Angeschoben wurde die Site von der Ashoka-Organisation. Seit einigen Jahren gibt es diese in den USA vor 30 Jahren von William Drayton gegründete Organisation zur Förderung gemeinnütziger Unternehmen auch in Deutschland. „Dialog im Dunkeln“-Erfinder Andreas Heinecke ist Senior Fellow, Abgeordnetenwatch-Mitbegründer Gregor Hackmack wird durch ein Stipendium unterstützt. In Deutschland unterstützen mehr als 40 Unternehmer die Ashoka-Stiftung. Andere setzen sich für die Gemeinschaft lieber allein ein, etwa der Umweltaktivist Philippe Cousteau Jr. Der Enkel des berühmten Meeresforschers Jacques Cousteau gründete 2000 die Umweltstiftung EarthEcho mit
Sitz in Washington. In der Tradition seines Großvaters widmet er sich der Erhaltung unserer Ozeane. Das Besondere: Cousteau will dem Teufelskreis bei der Finanzierung von Non-Profit-Projekten entrinnen. „Wenn ich eine bedeutende Spendensumme bekomme, heißt es doch: Jemand anders erhält sie nicht. Dabei will ich nun nicht mehr mitmachen.“ Er legte einen offenen, ethischen Investmentfonds auf –GlobalEcho – und finanziert mit den Managementgebühren und Gewinnen seine Projekte. Wall-Street-Einsatz für den guten Zweck sozusagen. So unterschiedlich die Ansätze der Social Entrepreneurs sein mögen, so gemeinsam sind ihnen Werte wie Allgemeinwohl und Menschenwürde. Und es ist keine Frage mehr, dass Social Entrepreneurs und ihre Organisationen, die sie zur Entfaltung und Blüte bringen, weltweit eine prägende Rolle spielen werden. ■ www.dialogue-in-the-dark.com www.abgeordnetenwatch.de www.ashoka.org www.fifteen.net www.earthecho.org
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kleiner beitrag
Bild von morgen: So könnte die neue Themenlounge im Hotel der Zukunft aussehen – ein Raum zum Arbeiten und Networking
interview
„Wir wollen interaktiver sein“ Gemeinsam mit der Telekom plant Lindner Hotels & Resorts für Ende 2012 ein innovatives Konzept für das vernetzte Hotel der Zukunft
Herr Krökel, Lindner plant eine Revolution im Hotelmarkt. Wie entstand die Idee? Die Idee zu den me and all hotels hat ihre Ursprünge in einer Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut und der Telekom zum Thema „FutureHotel“. Wir haben uns seinerzeit Gedanken gemacht zu einem intelligenten Hotelzimmer. Daraus erwuchs die prinzipielle Überlegung: Wir brauchen dringend ein intelligentes Hotelkonzept.
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Und diese Gruppe bilden unterschiedlichste Communities … … die wir künftig bedienen wollen. Dass man zum Beispiel online reserviert, ist üblich. Wir brauchen häufig keine Rezeption mehr, die ihnen eine Karte aushändigt – bei me and all hotels werden sie online einen elektronischen Zimmerschlüssel bekommen. Die Mitarbeiter interagieren als „me and all CommunityScouts“, vermitteln und sind Ratgeber für den Gast in allen Bereichen des Hotels und seiner Technik – real und virtuell. Die neue Themenlounge wird in Bereiche, die Zones, aufgeteilt: Comfy, Working, Social. Zentrale Bedeutung hat dabei eine Art 30 Quadratmeter großes Touchdisplay als iPad, an dem wir gerade mit der Telekom arbeiten. Also eine Kommunikations-Cloud? Ja, wir verstehen dies als kommunikative und informative Schnittstelle zwischen allen Gästen. Hier sind die relevanten Informationen über eine Metropole – was etwa gerade in Gastronomie, Kultur, Kunst oder Style angesagt ist – jederzeit abrufbar und kommentierfähig. Authentizität erreichen wir zudem über die Einbindung der Menschen vor Ort. Ob Business-, City-Traveller oder Urban Local: Jeder kann und soll me and all gern in Anspruch nehmen! ■
Dabei gibt es schon viele innovative Hotelkonzepte. Was ist bei Ihrer Idee so neu? Stimmt, auch wir haben gute Erfahrungen mit unseren Themen-Hotels gemacht – etwa in der BayArena in Leverkusen oder am Open Innovation heißt eine neue Nürburgring. Da erfinden wir auch jedes Mal ein neues Hotelkonzept. Mit den me Ideen Methode, mit deren Hilfe kreative gesucht! Ideen aus dem Internet in neue Entand all hotels wollen wir ein Communitywicklungen einfließen. Und weil die Konzept etablieren, das man national wie Basis des „me and all“-Hotelkonzepts der international anbieten kann. Und das gleichCommunity-Gedanke ist, soll die Web-Commuwohl spezifisch an die jeweilige Großstadt nity mit ihren Ideen auch zum Hotelkonzept gebunden ist, ohne allerdings damit wieder beitragen können. Lindner Hotels und Budget- oder Design-Hotel zu sein.
Wer hat die beste Idee?
Was bedeutet das genau? Das klassische Hotel, wie wir alle es kennen, ist in Teilen einfach überholt. Die 29- bis 49-Jährigen haben heute und vor allem morgen gänzlich andere Ansprüche an ein Hotel. Diese Menschen legen viel Wert auf
DREISECHSNULL suchen geniale Ideen für digitale Services, welche die Hotelgäste untereinander und mit der Stadt vor Ort vernetzen. Schauen Sie zu, wie neue Ideen entstehen oderwww.jovoto.com/contest machen Sie online gleich mit! telekom.de/dreisechsnull/ideenwettbewerb www.telekom.de/dreisechsnull
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Fotos: PR
Andreas Krökel Vorstand der Lindner Hotels AG und Geschäftsführer der me and all hotels GmbH
Vernetzung, verstehen viel von der neuesten Kommunikations-Technik und bewegen sich mühelos zwischen realer und virtueller Welt.
k lei n e r b eit rag
Thema Nachhaltigkeit
Zahlen, die uns bewegen Wie viel Strom verbraucht eigentlich das Anschauen eines Spielfilms? Und wie viel Strom benötigt Google, um unsere Suchanfragen zu beantworten?
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Watt kann ein Fahrer auf einem Generator-Fahrrad mit gemütlichem Radeln erzeugen. Genug, um eine Energiesparlampe 20 Stunden leuchten zu lassen. Quelle: deutsche energie-agentur
Deutsche telefonieren im Jahr 2011 mobil.
Das entspricht 87 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren.
Quelle: Bitkom
15 000 D-Mark (ca. 7 670 Euro) kosteten die ersten Mobilfunk-Telefone der Generation A-Netz, das 1958 startete. Ein Gerät wog damals mehr als zehn Kilogramm. Quelle: telekom
Cent Stromkosten verursacht eine „Tatort“Sendung. 15 Minuten Staubsaugen schlagen mit fünf Cent zu Buche. Die Arbeit am PC mit einem 19-Zoll-Bildschirm kostet pro Stunde zwei Cent.
illustration: ian naylor
Quelle: BDEW
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milliarden Kilowattstunden Strom hat Google im letzten Jahr ausschließlich für die SuchanfragenServer verbraucht. Quelle: google
0,6 Liter Benzin pro Passagier und 100 Kilometern verbraucht das Elektroflugzeug e-Genius der Universität Stuttgart. Quelle: universität stuttgart
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Lars Frahm, geboren 1978 in Hamburg. Welcher Unternehmer ist Ihr Vorbild?
Was würden Sie Unternehmensgründern als wichtigsten Tipp mitgeben?
Vernetztes Leben und Arbeiten bedeutet für mich ...
WEITERDENKER
Brennstoffzellen-Entwickler Lars Frahm
Der Elemente-Mixer Ohne Luft entsteht kein Feuer. Mit seiner innovativen Brennstoffzelle entzieht der Hamburger Unternehmer Lars Frahm der Luft den Sauerstoff und gewinnt dabei noch Energie. Ideal für Räume mit heiklem Inhalt. * Text: Iris Quirin // Foto: martin kath
Diesen Spaziergang an einem Herbsttag im Oktober 2005 vergisst Lars Frahm sein Leben lang nicht: Wie schon so oft vertrat sich der Hamburger, damals 27 Jahre alt, nach dem Mittagessen in der Airbus-Kantine mit seinem Chef und heutigem Mentor im Naturschutzgebiet Mühlenberger Loch die Beine. Nach seinem WirtschaftsingenieurStudium heuerte Frahm 2004 bei Airbus an der Niederelbe an. Als Teil einer Arbeitsgruppe forschte der junge Absolvent in der Abteilung „Future Projects Office“ an Brennstoffzellenlösungen zum Brandschutz in Flugzeugen. Und bei jenem Spaziergang mit regem Gedankenaustausch zündete bei Frahm der Funke: „Ich wusste plötzlich, ich werde an der Brennstoffzelle als Brandschutz über die Luftfahrttechnik hinaus arbeiten“, erzählt der sportliche junge Mann mit blitzenden blauen Augen, Dreitagebart und Kurzhaarschnitt, der sich in Jeans und T-Shirt am wohlsten fühlt. Noch immer ist er gebräunt von seinem Kuba-Urlaub im Juli. Mit Rucksack zog er allein über die Insel. Er ist ein Naturtyp, der gern mit Freunden in der Almhütte Urlaub macht – ohne Strom und fließendes Wasser. In der Hamburger „Keimzelle“ seiner heutigen Firma, einem schicken Altbau in der Altonaer Königstraße, ist er nur noch selten. Die Musik spielt mittlerweile in Wismar. Doch der Reihe nach: Der Entschluss war also gefasst, Frahm kündigte seinen gut bezahlten Job bei Airbus, erhielt die Exklusivrechte zur Vermarktung der Brennstoffzellen-Erfindung außerhalb der Luftfahrttechnik und überzeugte seinen Kommilitonen Andreas Exler von seiner Idee. Am 1. Juli 2006, als ganz Fußball-Deutschland im Sommermärchen schwelgte, gründete das Duo die Firma N2telligence GmbH. Zum Start half eine Förderung des Hamburger Existenzgründungsprogramms (HEP), heute sind zwei Privatinvestoren an Bord. Der Schatz der Firma, eine Brennstoffzelle namens „Quattro Generation“, steht inzwischen im Wismarer Technologiepark, direkt an der Hafenkante. Für die Erfindung erhielten Frahm und Exler im Frühjahr den Deutschen Rechenzentrumspreis 2011. Seither lockt die De-
monstrationsanlage jede Woche zwei bis drei potenzielle Großkunden nach Mecklenburg-Vorpommern. „Wir sind ein Wismaraner Unternehmen“, sagt der 33-Jährige. Von außen sieht die berühmte Zelle unscheinbar aus, ein wenig wie ein grauer Hochsicherheitsschuppen: 2,2 Meter breit, 5,6 Meter lang, 3,4 Meter hoch, um sie herum ein hoher Zaun. Der Clou: Die Zelle benötigt keinen Strom, sondern erzeugt ihn selbst. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Brennstoffzellen liefert unsere nicht nur Strom, Wärme und Kälte, sondern sorgt auch für den Brandschutz.“ Lars Frahm ist in seinem Element: Die Brennstoffzelle senkt den Sauerstoffgehalt in geschlossenen Räumen, indem die Umgebungsluft in der Zelle oxidiert und durch stickstoffreiche Abluft ersetzt wird. Es kann dort nicht mehr brennen. Ideale Einsatzorte für die Brennstoffzelle aus Wismar sind große Räume mit brandgefährdeten Inhalten wie Rechenzentren, Gefahrgutlager, Tiefkühllager oder Archive und Museen. Frahms Geräte sind wartungsarm und laufen rund um die Uhr. „Normalerweise ist ein Rechenzentrum bei einem Sauerstoffgehalt von 15 bis 16 Volumenprozent brandgesichert, die Luft ist dann etwa so dünn wie auf 3 000 Meter Höhe“, erklärt er. Also für Administratoren noch begehbar. „Unser langfristiges Ziel sind völlig von äußeren Stromkreisläufen unabhängige Rechenzentren mit unseren Brennstoffzellen“, skizziert Frahm die Zukunft. „Bei der Gründung dachten wir, nach einem Jahr hätten wir ein fertiges Produkt am Markt.“ Tatsächlich dauerte es aber fünf Jahre. Die erste Brennstoffzelle liefert das Unternehmen diesen Winter an einen großen Rechenzentrumsbetreiber aus. Unternehmer sollten unbedingt an ihre Vision glauben, rät Frahm aus eigener Erfahrung – und nicht aufgeben. „Ich habe einen großen Ehrgeiz“, sagt er und lacht. Und er hat jede Menge Pläne, etwa dass die Deutsche Nationalmannschaft vor der kommenden FußballWM in einem speziellen Höhenraum trainieren soll. Klar, dass dessen Sauerstoffgehalt mit seiner Brennstoffzelle reduziert werden soll. ■
Lars Frahm, geboren 1978 in Hamburg // 1998: Abitur am Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Halstenbek // 1999 bis 2004: Studium an der Fachhochschule Wedel, Abschluss: Dipl. Wirtschaftsingenieur, Thema der Diplomarbeit: „Wasserstoff- und Brennstoffzellen im Flugzeug“ bei Airbus in Hamburg // 2004: Anstellung bei Airbus im „Future Projects Office“ // 2006: Gründung von N2telligence mit Sitz in Hamburg und Wismar gemeinsam mit dem ehemaligen Kommilitonen Andreas Exler // Lars Frahm ist Single und wohnt im Hamburger Schanzenviertel.
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rundumsic ht
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Impressum Herausgeber Telekom Deutschland: Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei Telekom Deutschland GmbH Gesamtverantwortlich: Christian Rätsch, Leiter Kommunikation Geschäftskunden Telekom Deutschland Projektleitung Telekom Deutschland: Nicola Penquitt (Ltg.), Nicola Lohe
Web TV für den Mittelstand
In die Tiefe surfen
Redaktionelles Konzept und Gestaltung: Philipp und Keuntje GmbH Brunnenhofstraße 2, 22767 Hamburg www.philippundkeuntje.de Geschäftsführer: Dominik Philipp, Hartwig Keuntje, Torben Hansen, Wolfgang Block Chefredakteur: Jean-Marc Göttert Kundenberatung: Jörg Becke, Andrea Nikles
Die Highlights im WEB TV Montag: 28.11.2011 Windows 8 Erfahren Sie, was das neue Microsoft-Betriebssystem in der Praxis bringt – am Rechner und mobil? TV-Talk Lindner me and all Hotels – das Hotel der Zukunft ist extrem vernetzt. Zukunftsmacher Erleben Sie, wie Moderatorin Birte Karalus Menschen und Forscher besucht, deren Arbeit unser Leben maßgeblich beeinflussen werden. Montag: 12.12.2011 Unternehmensnachfolge Hier erfahren Sie, welche Portale bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger helfen? Die TelekomCloud Was der neue Datendienst im Internet bietet – und wie er in der Praxis funktioniert. Zukunftsmacher Sehen Sie, wie das Handy als mobiles Portemonnaie funktioniert und warum es für Firmen wichtig wird.
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anchen reicht die grundsätzliche Darstellung, andere wollen gern tiefer in ein Thema einsteigen: Auf telekom.de/ dreisechsnull sind die verschiedenen Bedürfnisse von Lesern, Usern und Zuschauern Programm. Die 14-tägliche Web-TVSendung für den Mittelstand wird flankiert von einer ganzen Reihe weiterführender Inhalte: ausführliche Experten-Interviews, zusätzliche Artikel zu Spezialaspekten und wichtige Daten und Fakten im Überblick. Wofür früher mehrere Medien nötig waren, liegen heute Artikel, Interviews, Fotos und Videos gebündelt auf einer Plattform: Unter telekom.de/dreisechsnull informiert die Redaktion von DREISECHSNULL aktuell über alles, was mittelständische Unternehmen in Zusammenhang mit Vernetzung, Technik und Kommunikation umtreibt. Dabei spielt jedes Medium seine Stärken aus: Das vierteljährliche erscheinende Printmagazin recherchiert aktuelle Trends und mittelfristige Entwicklungen, Web TV und Online-Auftritt bieten (auch optimiert fürs iPad) multimediale Inhalte für alle, die unkompliziert und unterhaltsam über neue Techniken informiert werden wollen.
Verlegerische Beratung: Stefan Moosleitner Anzeigendisposition: Andrea Nikles Layout & Gestaltung: Mira Gatermann (Ltg.), Frances Uckermann Foto-Redaktion: Anke Koppe Autoren dieser Ausgabe: Denis Dilba, Christian Gast, Angela Grossmann, Iris Heilmann, Matthias Hohensee, Michalis Pantelouris, Iris Quirin, Caroline Rosin, Arnulf Schäfer, Anja Strohm, Andreas Wrede Fotografen: Manuel Hauptmannl, Falk Heller, Martin Kath, Till Melchior, Eric Remann Illustratoren: Axel Pfaender, Ian Naylor, Tina Polster, Steffen Mackert Korrektorat und Lektorat: Saskia Jauss, Klaudia Rosen Produktion und Litho: Jörg Nagel (Ltg.), Hilko Wiegmann, Maud Mörstedt Druck und Vertrieb: MEILLERGHP in Bamberg © 2011 Telekom Deutschland GmbH Geschäftskunden, Landgrabenweg 151 53227 Bonn Web: www.telekom.de/dreisechsnull E-Mail: dreisechsnull@telekom.de Facebook: facebook.com/drei_sechs_null Twitter: twitter.com/drei_sechs_null Nachdrucke nur mit Quellenangabe und Belegexemplar. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.
Die nächste Ausgabe von DREISECHSNULL erscheint Anfang Februar 2012. Aktuelle Beiträge finden Sie online unter www.telekom.de/dreisechsnull 58
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So nah, als wär man da: Mit TelePresence, dem Live-Videokonferenz-System der Telekom, erleben Sie Ihre Gesprächspartner so, als wären Sie mit ihnen im selben Raum. Schalten Sie um auf vernetztes Arbeiten in HD-Qualität und sparen Sie sich langes Reisen, wertvolle Zeit und bares Geld. Mehr Informationen unter www.telekom.de/telepresence