DREISECHSNULL, Ausgabe 01/2014

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01 // März 2014

Magazin für Geschäftskunden der Telekom Deutschland www.telekom.de/dreisechsnull

01 // 2014 CeBIT

2 0 14

S. D ie H ig39  // d e r Te h li g h t s le k o m

360 o Wissen für Weiterdenker

Kantig, mutig, engagiert W e r s i c h a l s M i tt e l stä nd le r b e z e i c h n e t, v e r st e h t da s a l s V e r p f li c h t u n g , o f t au c h a l s Au s z e i c h n u n g . s e c h s U N T ER N EHMER ERZÄHLE N IHRE ERFOLG S S TORY U N D WARUM S IE HEU T E N O C H f ü r i h r e S ac h e b r e nn e n .

Ein bekennender Netzinvestor

Passgenaue Dienstleistung

Turbo-Tablets fürs Business

Ein Gespräch mit Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges über die Cloud und Chancen für den Mittelstand  // S. 26

800 000 Kunden suchen jedes Jahr Hilfe bei Carglass. Die Telekom unterstützt mit maßgeschneiderter Technik  // S. 30

Die neuen Flachrechner sind schicker, schneller und leistungsfähiger als je zuvor. Die Neuheiten in 2014  // S. 54


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Ed ito ri a l

Wir wollen ein vertrauenswürdiger Begleiter für IT und TK in einer komplexen digitalen Welt sein.

DIRK BACKOFEN, Leiter Marketing Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland

Deutschland kann sich glücklich schätzen. Obwohl unser Land in der Fläche im Vergleich zu anderen so klein ist, zählen wir seit Jahr­ zehnten zu den gefragtesten Exporteuren weltweit. Technik und Produkte Made in Ger­ many gelten als Garant für Qualität. Diesen ­Erfolg verdanken wir vor allem den mittel­ ständischen Unternehmen, von denen viele seit Generationen in Familienhand sind. Manche Unternehmen sind längst zu stillen Weltmarktführern aufgestiegen und beliefern Märkte und Menschen von Stuttgart bis Shanghai. Diese Mittelständler sind der Motor der Wirtschaft: Sie machen die meisten Um­ sätze, bilden die meisten Lehrlinge aus und zahlen auch die meisten Steuern.

Foto: Christian wyrwa

Preisträger DREISECHSNULL Das Geschäftskundenmagazin der Telekom ist bereits drei Jahre in Folge von einer unabhängigen Fachjury mit dem renommierten Award „Best of Corporate Publishing“ in Silber ­ausgezeichnet worden.

dreisechsnull im web Web telekom.de/dreisechsnull E-Mail dreisechsnull@telekom.de Facebook facebook.com/dreisechsnull Twitter twitter.com/drei_sechs_null

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Doch was machen sie anders als andere? Worin liegt der Schlüssel zum Erfolg? Und wie sehen sie sich selbst? Für die Titel­geschichte haben wir sechs Unternehmer besucht, die uns stellvertretend für viele ­Tausend andere Betriebe und Firmen in Deutschland erzählt haben, wie sie sich auf besondere Weise in ih­ rer Branche durchgesetzt haben. Es sind mu­ tige, leidenschaftliche Menschen, deren Un­ ternehmen dank Technik und Internet besser, schneller und flexibler geworden sind. Die gewaltigen Veränderungen einer zuneh­ mend internetzentrierten Welt stellen gerade mittelständische Unternehmen vor großen ­Herausforderungen, bieten aber auch unge­ heure Chancen. Cloud Computing entwickelt

sich immer stärker zum Innovationstreiber. Es verändert alles: Prozesse,­Business-Modelle, Kostenstrukturen. Da sind Mittelständler stark auf die Expertise und das Know-how des An­ bieters angewiesen. Hier wollen wir vertrauenswürdiger Beglei­ ter in einer komplexen digitalen Welt sein. So formuliert es auch Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges im Interview (S. 26). Was das in der Praxis bedeutet, können Sie sich auf der CeBIT ab dem 10. März 2014 in Han­ nover anschauen. Am Stand der Telekom zei­ gen wir Ihnen die umfangreiche Palette an Produkten und Diensten, die Mittelständler zukunfts­fähig machen. Zum Beispiel die Plattform Business Mar­ ketplace. Hier haben wir zahlreiche Cloud-­ Anwendungen von Drittanbietern und Part­ nerunternehmen gebündelt, die man gratis testen oder sofort nutzen kann. Spannend sind auch neue Cloud-Bundles. Mitarbeiter, die viel unterwegs sind, erhalten damit ein ab­ gestimmtes Paket aus Mobilfunktarif, Smart­ phone und speziellen Cloud-Anwendungen. Mit Social Collaboration können Firmen jetzt ein Intranet direkt aus der Cloud nutzen. Lassen Sie sich diese und andere maßge­ schneiderten Dienste bei uns am Stand erklä­ ren. Nutzen Sie diese Chance auf der CeBIT. In diesem Sinne: Bleiben Sie uns gewogen! Herzlichst, Ihr Dirk Backofen

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In h a lt

Telekom-Chef im Interview

Seit Januar leitet Timotheus Höttges den Weltkonzern Tele­ kom. Was der neue Vorstands­ chef jetzt anders machen will – und was partout nicht.

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S. 14

Kantig, mutig, engagiert

D e r M i t te lst a n d fo l g t se in e n ga nz e i g e n e n Re g e ln. St a rk u n d se lbst b ew usst t r ete n di e U n te rn e h m e r d e r M i t te a u f. Wo h e r si e ih r e K raf t n e h m e n u n d wesha lb ih n e n n i e di e Puste a usg e h t .

Passgenaue Dienstleistung

Carglass repariert Windschutzscheiben. Die Telekom unterstützt mit IT-Dienste.

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Frauen und Technik

Jess Erickson und Denise Philipp (rechts) bringen IT-Frauen im Netz zusammen.

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Die Aufsteigerin

Gerlinde Kaltenbrunner besteigt Achttausender. Das Porträt einer Kämpferin.

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Titel: Werner Amann; Fotos: Werner Amann (2), Mareike Foecking, Todd mclellan, LAIF

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In h a lt

T i t e lt h e m a

60 Ganz schön scharf Eine Auswahl der neuen Smartphones in 2014.

14 Motor Mittelstand Sechs Unternehmer, sechs Geschichten: Was den Mittelstand ausmacht. 17 Dietrich Brennenstuhl, Nimbus Innovationsführer im LED-Bereich. 18 Ralph Winterhalter Profi-Spülsysteme für den Weltmarkt. 20 Berit Müller, Müller GmbH Steinbrecheranlagen, die es mit jedem Felsen aufnehmen. 22 Kuball & Kempe Wo Gutes und Edles bewahrt wird. 23 Felix Ahlers, Frosta AG Dem guten Geschmack verpflichtet.

42 Das beste Netz und LTE 44 Business Marketplace 45 Profi-Software für die Kleinen

66 Rendezvous mit Brille

72 Im freien Fall Fotograf Todd McLellan nimmt Dinge auseinander und fotografiert das Zerlegte.

Die Firma Carglass nutzt Dienste der Telekom, um den Service zu verbessern.

78 Frauen und Technik In Berlin

34 Die Cloud im Gepäck

haben zwei IT-Frauen eine Plattform für Gleichgesinnte gegründet.

Bei Höffmann Reisen dreht sich alles um die Urlaubsträume der Kunden. Der Mittelständler setzt ganz auf die Wolke.

49 One Number

Praxis

50 Smart Home

56 Turbo-Tablets fürs Business

51 Social Collaboration

Schicker und schneller – wir stellen die neuen Flachrechner 2014 vor.

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Trends

30 Passgenaue Dienstleistung

36 Mit der Kraft der Cloud

53 Managed Workplace

wie das Handy auch zur Geldbörse wird.

74 Adlerauge im All Wie deutsche Forscher den Schiffsverkehr auf den Weltmeeren sicherer machen wollen.

Die Einrichtungsprofis von Butlers haben sich für die Cloud entschieden.

52 Managed IT-Services

64 Was ist eigentlich Mobile Payment? Eine Illustration,

68 Gläserner Blick Sascha Boerger hat das neue Google Glass ausprobiert.

47 Durchstarten mit Swyx und Lync 49 Cloud-Bundle als Paket

Warum das neue SIMKO3-Smartphone tatsächlich abhörsicher ist und wie die Technik funktioniert.

die Tugenden von Hidden Champions.

46 DeutschlandLAN Connect S und M 48 Cloud-Arbeitsplatz

63 Doppelt hält besser

Die Welt durch Google Glass – ein Comic.

Made in Germany

40 Der CeBIT-Stand der Telekom

Mit Mobile Device Management alle Mobilen im Firmennetz zentral verwalten.

25 „Andere begeistern“ Mittel­ standsexperte Hermann Simon über 26 „Ein bekennender Netzinvestor“ Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges im Gespräch.

H i g h l i g h ts d e r C e b i t

62 Alle Geräte genau im Blick

59 Surfen wie der Blitz Mit LTE Plus schaltet die Telekom den Datenturbo ein.

80 Social Media richtig aufsetzen Eine Erklärgrafik, wie man im Unter­ nehmen Social-Media-Kanäle etabliert.

82 Die Aufsteigerin Profi-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner über Leben und Tod in den Bergen. sta n da r d s

03 Das Editorial von Dirk Backofen 06 Perspektive 08 News und Meldungen 84 Der Ausstieg 84 Impressum

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pe rspe kti v e


L e u c htwe sen im Wald Wie kleine Zauberwesen tanzen sie über Blätter und zwischen den Bäumen. In der Dämmerung wir­ ken die Glühwürmchen in einem Wald in Nagoya City in Japan wie winzige Leuchtlaternen. Biologen nennen das Biolumineszenz, und es beschreibt die Fähigkeit, eigenes Licht zu erzeugen. Im Körper der Glühwürmchen findet eine eigenartige che­ mische Reaktion statt, die sie gelb, grün oder auch

rot erleuchten lässt. Mit ihrer Strahlkraft locken die Käfer Beute an, aber auch Partner. Und durch ­unterschiedliche Intensität des Leuchtens kommu­ nizieren sie sogar miteinander. Forscher wollen jetzt die effiziente Leuchttechnik enträtseln, um LED-Leuchten energiesparender zu machen. Der Japaner Takaaki Ishikawa (55) fing das flatterhafte Treiben der Zauberwesen mit der Kamera ein.  ■

Foto: Takaaki ishikawa / HGM-Press

da s g e h e i m n i s d e r G lü h w ü r mc h e n


N e ws

Tief im Westen Handy-Porträt. Ein Designer aus Bochum bringt richtig Schwung in die verstaubte Teppichbranche. Jan Kath gilt als Design-Superstar: Seine erlesenen Kunstwerke werden von Prominenten wie ex-Präsident Bill Clinton oder Anthony Kidies (Red Hot Chilli Peppers) begehrt. Welches Smartphone nutzen Sie? Ein iPhone – das hatte ich schon immer. Es versteht sich prima mit meinem Computer und ist einfach zu bedienen. Das ist, was für mich zählt. Ich habe übrigens auch seit elf Jahren dieselbe Telefonnummer. Welche Nummern kennen Sie auswendig? Die alte Nummer meiner Eltern in Bochum zum Beispiel. Die könnte ich im Schlaf aufsagen. Und die Nummer meiner Freundin, die in Asien lebt. Die ist 16-stellig, es hat ein wenig gedauert, bis ich sie mir eingeprägt hatte. Es ist aber ein schönes Gefühl, meine Freundin immer erreichen zu können, auch wenn das Handy einmal verloren gehen sollte.
 Simsen oder sprechen Sie lieber? Ich bin der SMS-König. Damit kann ich blitzschnell überall kommunizieren. Welcher Anruf war Ihnen wichtig? Vor einigen Jahren klingelte im Büro mein Telefon, und ein Typ meldete sich: „Hello, this is Anthony Kiedis“, sagte er und erzählte, dass er großer Fan meiner Arbeit sei. Er wollte gern einige Teppiche für seine Villa auf Hawaii kaufen. Wir haben lange gequatscht, uns prima verstanden, und er lud mich ein, ihn in den USA zu besuchen. Erst danach meinte ein Kollege, dass ich gerade den Star-Sänger der Red Hot Chili Peppers als neuen Kunden gewonnen hatte!

J a n K a t h 1972 in Bochum geboren // Großvater und Vater arbeiten seit Jahrzehnten im Teppichgeschäft // Nach dem Abitur geht er auf Weltreise // 1993 verbringt er einige Zeit in Nepal und der Mongolei, um Erfahrungen zu sammeln // 1996 übernimmt er eine Manufaktur in Nepal // Heute beschäftigt er weltweit 3 000 Mitarbeiter // Showrooms betreibt er in Bochum, Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart und New York // Sein Markenzeichen: klassische Elemente verbunden mit minimalistischem Design.

Fotos: LAIF, PR (6)

Schalten Sie Ihr Handy irgendwann ab?
 Nein, eigentlich nie.


N e ws

N eu es au s D i g ita li e n So ein krummes Ding Das erste High-End-Smartphone mit gebogenem Display auf dem deutschen Markt heißt G Flex und ist vom koreanischen Hersteller LG. Es schmiegt sich ergonomisch an jede Wange. Auch die Rück­ seite überrascht: Sie ist quasi selbstheilend, Kratzer sollen dank einer Schutzschicht aus Poly­ rotaxan von ganz allein verschwinden. lg.de

Ich entpuppe mich als Zwerg: Im 3D-Drucker schrumpft das eigene Ich auf handliche Größe.

Macht die Biege: Der verringerte Abstand des Mikrofons zum Mund soll den Ton verbessern.

Doppelgänger aus dem Drucker Da staunt man nicht schlecht: Eine Miniatur vom eigenen Ich und das direkt aus einem 3-D-Drucker. Das kleine Wunder schafft das Berliner Start-up Twinkind. Wie es dazu kommt? Mehr als 100 Kameras scannen in Sekundenschnelle den gesamten Körper ab. Das hochauflösende Bild wird im Rechner verarbeitet und kommt anschließend als Gips-Polymer-Figur aus dem Drucker heraus. Kunden müssen leibhaftig erscheinen, bis zu

einer halben Stunde Zeit einplanen und soll­ ten nicht zu kleine Muster und zu glänzende Materialien tragen. Gescannt werden auch Kinder und Haustiere. Sieben verschiedene Maßstäbe stehen zur Auswahl. Die Preise lie­ gen für die 15 bis 35 Zentimeter große Zwillin­ ge zwischen 225 und 1.290 Euro. Je größer die Figur, desto mehr Details – und desto teu­ rer das Ergebnis. So hält man sein Ego klein. twinkind.com

Verlängerter Arm Mit der SmartWatch 2 von Sony haben AndroidNutzer stets alle Anrufe, Nachrichten, Mails, Tweets und Facebook-Updates auf der Uhr. Die Übertra­ gung erfolgt per Bluetooth, zudem lassen sich An­ rufe annehmen und vorgefertigte SMS verschicken. sonymobile.com

Schnappschuss für Social Media

Fahrer sollen künftig ihr Fahrzeug mit Gesten steuern.

Die Polaroid Socialmatic schickt ihre 14 Megapixel großen Fotos via WLAN oder Bluetooth auf Face­ book, Twitter, Pinterest oder YouTube. Möglich sind auch Ausdrucke; sie enthalten einen QR-Code, der sie digital in den sozialen Medien auffindbar macht. polaroid.com

Auto Ohne Lenkrad: TOYOTA FV 2 Intelligent und sensibel sollen die Autos der Zukunft werden und dem Fahrer quasi von den Augen ablesen, wohin die Reise geht. So fährt Toyotas FV2 gänzlich ohne Lenkrad. Gesteuert wird es über Kameras mit Gesichtserkennung. Noch ist das Sensibelchen nur eine Studie, die Toyota 2013 auf der Tokio Motor Show vorstellte. toyota-global.com

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N e ws

Was bedeutet Mittelstand für Sie? Mittelstand ist keine Frage der Größe, sondern der Mentalität, meinte einst AEG-Chef Heinz Dürr. Wir haben DREISECHSNULL-Leser gefragt, was sie persönlich damit verbinden.

„Das sind Hidden Champions!“ Deutsche Mittelständler sind für mich immer noch Weltspitze. In den USA agieren Firmen bisweilen analytischer und schneller. Deutsche Unternehmen müssen daher alles ausschöpfen, um den Anschluss in der digitalen Welt nicht zu verlieren. Nick Sohnemann, 34, Trendforscher in Hamburg

„Echtes Know-how“ Wenn ich an Mittelstand denke, fallen mir bestimmte Dinge ein: Verantwortung, Professionalität und immer eine selbstverständliche „Gewusst wie“-Einstellung. Isabelle Meuth, 23,

Studentin in Limburg

In den USA werden deutsche Mittelständler sehr geschätzt. Es sind vor allem Tugenden wie Fleiß, Pflichtbewusstsein und Verlässlichkeit, die immer wieder gelobt werden.

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„Seele der deutschen Wirtschaft“ Für mich geht ohne Mittelstand nix! Er ist die Seele und gleichzeitig das ökonomische Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Er steht für Innovation und Wachstum.

Renate Lindlar, 44,

Hermann-Josef Billstein, 55,

Stylistin in New York und Berlin

Medienunternehmer in Berlin

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Fotos: martin kath (4)

„Fleiß und Verlässlichkeit“


N e ws

Dufte Sache. So hat sich das Fritz Kahn vorgestellt. Eine ganze Armada von menschlichen Hausangestellten kommt in Gang, wenn die Nase einen Duft aufnimmt. Riecht sie einen Braten, aktiviert das Gehirn über einen Reflexschalter das Speichelzentrum und stellt uns auf Essen ein.

Der Mensch in Bildern Wenn ein einziges Haar sich 30 Meter lang um den Körper schlingt, das menschliche Herz einen Fahrstuhl fünf Stockwerke aufwärtspumpt oder Zellen in unter­ irdischen Tunneln werkeln, wissen wir zwar nicht, wie die Welt in Gang gehalten wird. Aber wir sehen, wie der Mensch funktioniert. Alle Haare zusammenge­ nommen wachsen alle 40 Minuten einen Meter lang, das Herz pumpt 10 000 Liter Blut pro Tag durch den Menschen – genug, um einen Fahrstuhl nach oben zu treiben. Der Arzt Fritz Kahn illustrierte 1926, wie der Mensch tickt. Jedes Organ entspricht einem Bild, der Körper erklärt sich als Maschine. Der Taschenverlag hat das Meisterwerk „Mensch-Maschine“ zum 125. Geburtstag von Fritz Kahn neu aufgelegt. Wer darin blättert, sieht: So bin ich. taschen.com

Drei apps fürs business S c hne lle r le se n Wer übt, kann in zwölf interaktiven Speed-Reading-Übungen spiele­ risch seine Lesegeschwindigkeit erhöhen und gleichzeitig die Merkfähigkeit steigern. 4,49 €

Fotos: PR (2)

Prezi Der lange als Geheimtipp gehan­ delte PowerPoint-Konkurrent ­Prezi kommt jetzt ab April auch auf Deutsch. Passend dazu: die Gratis-App für iPhone und iPad.

G PS N avig at ion 2 Die aktuelle App funktioniert online und offline (hybrid) und basiert auf der frei zugäng­lichen OpenStreetMap. 1,79 €

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Zähler für Facebook-Likes Die Brücke zwischen virtueller und materieller Präsenz schlägt Fliike. Der kleine mechani­ sche Zähler aus der Schmiede des französischen Start-ups Smiirl zeigt die Anzahl der Facebook-Likes in Echtzeit an. Im Schaufenster aufgestellt dokumentiert es jedem Kunden und Passanten die Beliebtheit des Geschäfts. smiirl.com

115%

Apps werden immer beliebter

Um 115 Prozent ist die Nutzung von Apps weltweit 2013 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allein Lifestyle und Shopping legten um 77 Prozent zu.

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N eu es au s d i g ita li e n Multitalent für alle Bewegungen Das Besondere am Yoga Tablet 10 von Lenovo ist der Akkuzylinder und ein seitlicher Klappständer. Durch einen veränderten Schwerpunkt lässt es sich in verschiedenen Modi bequem benutzen: Halten, Liegen und Stand. Fast wie ein Yogi. lenovo.com

Gehen, tragen, klettern: Der humanoide Roboter ist für Rettungsarbeiten in gefährlichen Umgebungen gerüstet. Noch steht die Bewährungsprobe aus.

Hallo, ich bin Atlas!

Porsche am Ohr Das BlackBerry P’9982 im Porsche-­Design ist standesgemäß mit hochwertigen Mate­rialien ausgestattet: Rahmen aus satiniertem Edelstahl, italienisches Leder auf der Rückseite. Das ­Design-Objekt für gut Betuchte basiert auf dem Blackberry Z10 und soll um 1 800 Euro kosten. de.blackberry.com

Das US-Unternehmen Boston Dynamics hat einen Roboter für den Einsatz in rauem Gelände und für Noteinsätze entwickelt. Der 1,90 Meter große und 150 Kilo schwere Roboter Atlas erkennt und überwindet Hindernisse selbstständig. Seine hydraulisch betriebenen Arme und Hände können dabei noch sensible Fracht tragen. bostondynamics.com

Wasserresistenter Aktionskünstler

sony.de

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Senkrechtstarter mit Absturzsicherung Mit seinen vielen Propellern kann der elek­ trisch betriebene Volocopter senkrecht starten und landen wie ein Hubschrauber. Entwickelt haben den Zweisitzer mit seinen 18 Rotoren vier Deutsche von e-volo. Flieger brauchen dafür eine Sportpilotenlizenz und steuern ihn per Joystick. Ein wesentlicher Vorteil neben der einfachen Bauweise ohne aufwendige Mechanik und den sehr geringen Wartungs­ kosten ist die Redundanz der Antriebe. So

kann er selbst beim Ausfall von mehreren Motoren noch sicher landen. Ein Rettungsfall­ schirm lässt das komplette Fluggerät im Not­ fall sicher zu Boden sinken. Derzeit reicht ­eine Akku-Flugdauer etwa 20 Minuten, eine Stunde und mehr sind angepeilt. Marktreif soll er mit maximal 100 Kilometern pro Stun­ de Strecken von 80 Kilometern schaffen. In zwei Jahren soll er für eine Viertelmillion Euro auf den Markt kommen. e-volo.de

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Fotos: PR (6)

Die neue Videocam HDR-AS100V von Sony ist ganz für Outdoor-Fans gemacht: Spritzwasser kann der Multicam ebenso wenig etwas anhaben wie Wackeln oder Staub. Dennoch liefert die AS100 Video­ aufnahmen in HD-Qualität mit 170-Grad-Sicht.


N e ws mittelstand DIE MACHER

Neu

! AB

Mär z web -t v f ü M i tt r e l st d e n a nd

Mittelständler im Fokus: Zur CeBIT startet ein neues Web-TV-Angebot für die wichtigste Gruppe von Unternehmern in Deutschland.

Das sehen die Macher Zur CeBIT 2014 startet Deutschlands erstes Web-TV-Portal speziell für den Mittelstand – mit Nachrichten, Features und jeder Menge Nutzwert.

D

eutsche Mittelständler schielen nicht auf kurzfristige Gewinne, son­ dern haben den langfristigen Erfolg im Blick. Dank hoher Eigenkapitalquote wird kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investiert. Damit gehören sie zu den globalen Innovationstreibern, schaffen Wachstum und jede Menge Arbeitsplätze – eine deutsche ­Erfolgsgeschichte, die auch im Ausland große Beachtung erfährt. Für Entscheider und Un­ ternehmer startet zur IT-Fachmesse CeBIT 2014 ein innovatives Angebot im Internet: mittelstand DIE MACHER Web-TV. Die Plattform versteht sich als Ratgeber und Content-Aggregator für kleine und mittel­ ständische Unternehmen. Das Medium WebTV bringt relevante Informationen für Unter­ nehmen auf den Punkt. Aktuell, unterhaltsam und nutzwertig werden die verschiedenen ­Inhalte auf einem Portal zusammengefasst.

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Einen strategischen Fokus legt das Portal auf die Digitalisierung im Mittelstand. Im Mittel­ punkt des kostenlosen Angebots stehen pro­ fessionell produzierte Videos zu Themen wie Cloud Computing, IT-Sicherheit und Video­ konferenz-Systeme. Themen wie Finanzie­ rung, Manage­ment, Marketing, Personal oder Internationalisierung gehören ebenfalls zum Web-TV-Programm. Ergänzt wird das maßgeschneiderte Ange­ bot durch Nachrichten, Expertentipps und Re­ portagen. Als einer der erster Kooperations­ partner ist die Deutsche Telekom an Bord, weitere Partner folgen im Lauf des Jahres.  ■

www.mittelstand-die-macher.de Nutzwert für Mittelständler

Videos für den Mittelstand: Schneller auf den Punkt Tägliches Angebot: Wer die Start­ seite von mittelstand DIE MACHER ansteuert, ist mittendrin. Eine bis zu dreimal täglich aktuali­sierte Video-Playlist deckt die wichtigs­ ten Themen aus der Praxis ab. Unternehmer finden hier Themen zu Finanzierung, Digitalisierung oder Internationalisierung. Umfangreiche Mediathek: Beiträge lassen sich nach Branchen, Themen oder Stichworten suchen. Neben ­vielen selbst produzierten Filmen bringt die Plattform auch Ordnung in das Filmangebot des World Wide Web. Eine Redaktion stellt dazu gezielt Videos auf der Plattform zusammen, die für den Mittelstand interessant sind.

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Tite l Motor Mittelstand

motor mittel stand! Wer sich als Mit telständler b e zeichne t, versteht das als Verpflichtu ng u nd als Auszeichn u ng . Sie sind fu rchtlos, aber niemals leichtfertig . Wir zeig en sechs Menschen, die Mit telstand leb en. Text // Iris Quirin, Anja Strohm Fotos // Werner Amann

Peter Kempe, Kuball & Kempe

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Thomas Kuball, Kuball & Kempe

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Tite l Motor Mittelstand

r a l p h w i n t e r h a lt e r , W i n t e r h a lt e r A G

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Berit Müller, A . M ü l l e r G m b H  &   C o .   K G

Felix Ahlers, F r o s ta A G

D i e t r i c h F. B r e n n e n s t u h l , nimbus group

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Tite l Motor Mittelstand

D

er Mittelstand zeigt viele Gesichter. Mal furchtlos, kämpferisch, unge­ stüm. Dann wieder diskret, leise, unauffällig. Doch so wenig einheit­ lich sich Handwerker, Kaufleute, Architekten, Maschinenbauer oder Gastwirte auch präsentieren mögen, eines haben sie alle gemeinsam: nicht aufgeben. Der Mittelstand brennt für seine Sache, das ist sein Er­ kennungsmerkmal, hier liegt sein Charakterzug, das ist, was ihn prägt. Es sind echte Vollblutunter­ nehmer, die mit Leidenschaft dabei sind. „Wir sind wild und haben Spaß an der Arbeit“, bekennt zum Beispiel Dietrich F. Brennenstuhl, In­ haber der Nimbus Group in Stuttgart. „Meine Mit­ arbeiter geben alles“, weiß auch Berit Müller von

80%

Bodenhaftung: Vier Fünftel aller Patente bei Mittelständlern werden in Produkte umgesetzt.

ihren Maschinenbauern. Unternehmer Ralph Win­ terhalter hingegen trennt nicht „zwischen privat und Beruf“. Und die Inhaber Peter Kempe und ­Thomas Kuball „leben ihre Arbeit“. Vorstandschef Felix Ahlers von Frosta zeigt, wie „man auch in schwie­r igen Zeiten durchhält“. Sie alle wissen: Das ist mein Geschäft, hier will ich sein. So viel Engagement zahlt sich aus: Den Wohl­ stand und den wirtschaftlichen Erfolg hierzulande verdanken wir bei Weitem nicht den börsennotier­ ten Dax-Konzernen, sondern vor allem den vielen mittelständischen Betrieben und Firmen, von de­ nen viele seit Generationen in Familienbesitz sind. Die Zahlen sprechen für sich: Rund 3,6 Millio­ nen kleine und mittlere Unternehmen tragen mehr als die Hälfte zur gesamten Wirtschaftsleistung

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des Landes bei. Mehr als 15,5 Millionen Arbeit­ nehmer sind im Mittelstand beschäftigt, acht von zehn Lehrlingen haben dort ihre Ausbildung. Kurz­ um, ohne den Mittelstand geht nichts. Bereits heute erwirtschaftet der Mittelstand ein Drittel seines Umsatzes im Ausland. Über 98 Pro­ zent der rund 350 000 deutschen Exporteure sind mittelständische Betriebe. Was wohl für den Erfolg noch wichtiger ist: Knapp 95 Prozent aller deut­ schen Unternehmen sind Familienunternehmen, davon etwa 85 Prozent eignergeführt. Sie zeich­ nen sich durch stabile Kundenbeziehungen aus, eine verlässliche Personalpolitik und eine starke Bindung zur Region. Für sie ist es wichtig, das Know-how ihrer Mit­ arbeiter zu halten. Denn Innovationen sind über­ lebenswichtig: Der deutsche Mittelstand hält mit 500 000 Patenten mit Abstand die meisten in ganz Europa. „80 Prozent der Patente werden tatsäch­ lich auch in Produkte umgesetzt“, weiß Unterneh­ mensberater Hermann Simon. Mittelstand steht für klassische deutsche Tugenden: Innovations­ fähigkeit, Schnelligkeit, Verlässlichkeit und auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Lösungen. Technik und digitale Kompetenz tragen wesentlich zum Erfolg bei: Längst setzen Mittel­ ständler wie Winterhalter, Frosta oder Nimbus Videokonferenzen ein, um mit den Niederlassun­ gen, Vertretungen und Partnern rund um den Glo­ bus zu konferieren und Entwicklungen voran­ zutreiben. Sie statten ihre Vertriebsmitarbeiter mit iPads samt speziell programmierten Apps aus, damit sie effizienter arbeiten können. Und Cloud Computing wird für mittelgroße Un­ ternehmen immer wichtiger: Laut einer aktuellen Studie wollen 60 Prozent der Firmen Cloud Ser­ vices einsetzen, mit denen sie Investi­tionen und Wartung eigener IT sparen und trotzdem auf dem neuesten Stand bleiben können. Programme und Anwendungen stehen dann allen Mitarbeitern in der Cloud überall zur Verfügung. Nach Angaben des Bundesverbands mittel­ ständische Wirtschaft werden deutsche Mittel­ ständler in diesem Jahr rund 20 bis 30 Milliarden Euro mehr investieren und damit bis zu 250 000 neue Stellen schaffen. Der Motor Mittelstand nimmt Fahrt auf: diskret, furchtlos, kämpferisch.  ■

firmenchronik

1988

Klein angefangen: Es begann in einer Garage in Stuttgart. Dort fertigte der Architekturstudent Dietrich F. Brennenstuhl sein ­ euchtsystem Cirrus O. erstes L

2006

Vorreiter: Nimbus bringt als erster Hersteller Produktfamilien heraus. Seitdem wurden rund 8 000 LED-Projekte umgesetzt.

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1 05 nimbus Group RÜ C K S C HAU // Seit 1999 setzt Nimbus als Pionier konsequent auf die neue Leuchttechnik LED und bringt 2006 als erster Hersteller eine ganze Produktfamilie auf den Markt. Mittler­ weile holt der Wettbewerb auf. A u sb l i ck // Als innovatives, mittelständisches Unternehmen will Nimbus international expandieren.

D i e t r i c h F. B r e n n e n s t u h l , Gründer und Inhaber

Ansp r u c h // Als einziger Hersteller bietet Nimbus LED-Leuchten für nahezu alle Innen- und Außen­ bereiche an. 98 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die Firma mit LEDs. Im Mittelpunkt: puristisches Design und Hightech.

„Wir sind wilde, kantige Typen, die Spaß an der Arbeit haben.“

M

it seiner schwarzen Harley-David­ son-Jacke sieht der Mann verwe­ gen aus, und stilecht kommt ein wenig Easy-Rider-Feeling im Chefbüro auf. Dietrich F. Brennenstuhl (55), Gründer und In­ haber der Nimbus Group in Stuttgart, tut nicht nur so, er ist wirklich cool. „Wir sind eine fröh­ liche Truppe, wilde, kantige Typen, die Spaß an ihrer Arbeit haben“, sagt er. Das kann man jeden Morgen beobachten, wenn der Chef und seine 170 Mitarbeiter um 10 Uhr in der Kantine frühstücken. Der Lager­ arbeiter sitzt dann neben dem Controller, der Praktikant neben dem Marketingexperten, Designer neben Entwicklungsingenieuren. „Das Miteinander spielt bei uns eine große Rolle“, erklärt Brennenstuhl. „Wir können nur erfolgreich sein, wenn alle mit großer Begeis­ terung bei der Sache sind.“

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Das im Jahr 1988 gegründete Unternehmen ist Design- und Innovationsführer im LED-Be­ reich und entwickelt auch schalldämpfende Stellwände und Raumteilungssysteme. Bren­ nenstuhl studierte Architektur und baute ne­ benbei seine ersten Leuchten, damals noch mit Halogenleuchtmitteln. Früh erkannte er das revolutionäre Potenzial der LED: Diese kleine, sehr effiziente und nur wenig Wärme produzierende Lichtquelle könnte einen ech­ ten Paradigmenwechsel im Leuchtenbau ein­ läuten. Aber statt schnell ein Produkt auf den Markt zu werfen, wartete er ab, bis die Leis­ tungsfähigkeit der neuen Technik gut genug war. Eine kluge Entscheidung, denn Brennen­ stuhl war immer noch der Schnellste und konnte gleich mit einer ganzen Produktfamilie aufwarten. In den ersten Jahren bediente Nim­ bus den Markt konkurrenzlos, stattete etwa

das Gründerzentrum der Handelskammer in Hamburg und die Welthandelsorganisation WTO in Genf aus. „Der Wettbewerb wacht jetzt langsam auf“, weiß Brennenstuhl. „Unse­ re tägliche Herausforderung liegt darin, Inno­ vationsführer zu bleiben.“ Von Anfang an richtet er das Unternehmen zum Premiumhersteller aus. Im Mittelpunkt der Produktgestaltung steht eine Symbiose zwischen puristischem Design und Hightech. Die große Stärke von Nimbus ist jedoch die Flexibilität. „Wir konnten uns schon immer bei der Entwicklung und Produktion schnell an­ passen. Da hat sich so manches große Unter­ nehmen schwergetan“, sagt der Chef. Dass ihm sein Vorhaben gelingt, daran zweifelt Brennenstuhl nicht. Getreu dem Leit­ spruch, der groß in der Kantine prangt: „Ich suche nicht, ich finde.“  ■

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Tite l Motor Mittelstand

„Innovationen sind unser Lebenselixier.“

I

ch bin Kaufmann“, sagt Ralph Winterhalter. Er sei damit ein wenig das „schwarze Schaf“ der Familie, meint der geschäftsführende ­Gesellschafter der Winterhalter Gastronom GmbH scherzhaft. Anders als sein Großvater und sein ­Vater hat der 35-Jährige kein Ingenieursstudium absolviert. Stattdessen entschied er sich für Be­ triebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt internatio­ nales Marketing. Dass Ralph Winterhalter in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten wird, stand in­ des nie außer Frage. Er ist im Familienbetrieb quasi aufgewachsen. Nach dem Studium in Göttingen arbeitete er ein paar Jahre in England, ehe er in die Firmenzentrale nach Meckenbeuren zurückkehr­ te. „Oft beginnt ein Entwicklungsingenieur seinen Job nicht etwa in der Entwicklungsabteilung, son­

70%

1957

Sauber sortiert: Winterhalter bringt die ersten Spülkörbe auf den Markt, um erstmals unterschiedliches Geschirr zu trennen.

1969

Blank poliert: Die ersten Gläserspülmaschinen erscheinen. Die GS 25 benötigt höchstens 120 Sekunden, um das gesamte Glasgut zu reinigen und zu trocknen.

Satter Exportanteil: Mehr als 70 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Winterhalter im Ausland.

r a l p h w i n t e r h a lt e r , geschäftsführender Gesellschafter

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dern in der Spülküche“, sagt Ralph Winterhalter. Klar, dass auch der designierte Firmenchef getreu dem Unternehmensmotto „Die Welt mit den Augen des Kunden sehen“ das obligatorische Spülprak­ tikum absolvieren musste, in einem Restaurant ­einer schwedischen Möbelkette in Bristol. Seit 2008 leitet der smarte Mittelständler ­g emeinsam mit seinem Vater Jürgen die Unter­ nehmensgruppe sowie das Schweizer Werk. Win­ terhalter produziert an drei Standorten: in Mecken­ beuren am Bodensee, in Endingen am Kaiserstuhl und in Rüthi in der Schweiz. Statt einer von vielen Herstellern von Spülma­ schinen mit einem geringen Marktanteil zu sein, beschloss der mittelständische Familienbetrieb schon Anfang der 1960er-Jahre, sich ganz auf ge­ werbliche Spültechnik zu konzentrieren. Hotels,

2013

Weit verbreitet: Mit der Gründung einer Niederlassung in Singapur unterhält Winterhalter in 37 Ländern eigene Vertretungen.

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Restaurants, Krankenhäuser: Überall dort, wo viel Essen zubereitet und demzufolge viel ge­ spült wird, ist Winterhalter heute Standard. Mit 1 100 Mitarbeitern (460 in Deutschland) sowie 37 Vertriebsniederlassungen und Ver­ triebspartnern in 70 Ländern sind die Schwa­ ben führend in ihrer Branche. Da fällt eine Menge Arbeit für das Füh­ rungsduo an: „Man muss schon opferbereit sein“, räumt Winterhalter ein. „Feierabend um 17 Uhr, freie Abende oder gar Wochenenden gibt es kaum.“ Bei Familienunternehmen gibt es zudem keine Trennung zwischen Arbeit und privat. „Deshalb“, betont er, „ist es auch so wichtig, dass man für seine Sache brennt.“ Und die Technik muss stimmen: „Die IT ist bei uns entscheidend für das reibungslose Zu­ sammenspiel aller Prozesse“, erklärt Winter­ halter. „Wichtig ist die hohe Verfügbarkeit.“ M otivato r und Treuhä nder Der Erfolg kommt nicht von allein. Als Unter­ nehmer muss er drei Rollen erfüllen: als Treu­ händer des Familienunternehmens, als Ver­ netzer mit anderen Märkten und als Motivator seiner Mitarbeiter: „Als Treuhänder sorge ich dafür, dass das Unternehmen, das meine Vor­ fahren mir anvertraut haben, auf Erfolgskurs bleibt.“ Ein mächtiges Erbe: Der Großvater hat nach dem Krieg als erstes Produkt einen Gas­ maskenfilter zu einer Petroleumlampe umge­ baut und damit 1947 den Grundstein für die Firma gelegt. Nach und nach wurden weitere Haushaltsgegenstände entwickelt und ver­ kauft, die größtenteils aus Kriegsschrott ge­ fertigt wurden. Der Vater Jürgen Winterhalter trieb in den 70er-Jahren die Internationalisie­ rung voran. Heute beträgt der Exportanteil mehr als 70 Prozent. Bis 2050, wenn Ralph Winterhalter den Staffelstab weitergibt, will er die führende Position der Firma nachhaltig ausgebaut haben. Laufend kommen neue Märkte und Nie­ derlassungen hinzu, etwa in Thailand und Singapur. Auch in der Ferne vermittelt er sei­ nen Mitarbeitern den „Winterhalter Spirit“: ­familiärer Umgang miteinander, Leidenschaft

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für das, was man tut, und Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten. „Für einen international aufgestellten Mittelständler ist es enorm wich­ tig“, sagt Winterhalter, „dass alle Mitarbeiter wissen, wohin die Reise geht.“ Der Zusammenhalt hilft vor allem in der Flaute – wie 2009. Damals erwischte die Bankenkrise das Unternehmen mitten in ei­ nem seiner größten Entwicklungsprojekte, die heute so erfolgreichen Untertischspülmaschi­ nen für Restaurants und Bars. „Wir mussten die Kostenstruktur schnell anpassen, haben aber nicht den Rotstift angesetzt“, erinnert er sich. „Innovationen sind unser Lebens­ elixier, und seit dem ersten Tag gehört es zu unserer Unabhängigkeit, dass wir kein Fremd­ kapital aufnehmen“, betont Winterhalter. Investiert wird nur, was auch verdient wurde. Die Stärke von Familienbetrieben sei vor allem die gelungene Einheit von Risiko und Haftung sowie die für diese Unternehmens­ form typische Weitsicht. „Man agiert beson­ nener, wenn man einen langen Zeithorizont anstelle eines Vierjahresvertrags hat“, weiß Ralph Winterhalter.  ■

2 05 W i n t e r h a lt e r RÜ C K S C HAU // Winterhalter bedient eine lukrative Nische: den Markt für gewerbliche Spülmaschinen in Hotels, Restaurants und Kantinen. AU S B LI C K // Die Gruppe sichert ihre führende Position, indem sie auf Markttrends schnell reagiert und bei Innovationen ihre Schlüsselkunden eng einbindet. S T A N D P U N K T // Die Firma kürzt in Krisenzeiten nie Gelder für For­ schung und Entwicklung. Sie achtet da­ rauf, ­finanziell unabhängig zu bleiben.

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Tite l Motor Mittelstand

„Unser Know-how steht in keinem Buch. Davon leben wir.“

B

erge versetzen kann Berit Müller nicht – abbauen dagegen schon. Die junge Unternehmerin aus Rott­ weil und ihr Team entwickeln Anlagen, die ­riesige Steinbrocken zu kleinen Teilchen zer­ malmen. „Mit unseren Maschinen bleibt kein Stein auf dem anderen“, sagt die 37-Jährige und lacht. Die Bergbau- und Komplettanlagen der Firma August Müller GmbH wühlen sich tief in die Erde ein. „Steine mit bis zu drei Ton­ nen Druckfestigkeit pro Quadratzentimeter sind kein Problem“, erklärt die Chefin. „Wir können es fast mit jedem Fels aufnehmen.“ Sie klingt unglaublich unbeugsam, beinah selbst wie ein Fels. Und wenn man Berit Mül­ ler sieht, spürt man sofort: Hier steht eine Frau mit beiden Beinen auf dem Boden. Bereits mit 24 Jahren übernahm die Ernährungstech­ nikerin die Geschäftsführung des väterlichen

3 05 August Müller GmbH & Co. KG RÜ C K S C HAU // Vor 13 Jahren übernimmt Berit Müller als 24-Jährige den väterlichen Maschinenbaubetrieb. Die Anlagen werden im Umkreis von nur 300 Kilometern geliefert. AU S B LI C K // Kontinuierlich baut die neue Geschäftsführerin das Aus­ landsgeschäft aus. Bald beliefert das Unternehmen die ganze Welt. Der Umsatz verdoppelt sich. A N S P RU C H // Von der Planung über die Konstruktion, von der Ferti­ gung bis zur Endmontage: Müller bietet alles aus einer Hand. Schnelle Reaktion und Flexibilität sind Pflicht.

Betriebs. Etwas zögerlich zwar, weil sie ei­ gentlich ihr Sponsorship in Australien verlän­ gern wollte, doch sie nahm die Herausforde­ rung an. Einfach war das nicht, denn in der Erden­i ndustrie arbeiten nur Männer. „Ich musste mich unheimlich durchkämpfen“, er­ innert sie sich. „Am Anfang hat mich so gut wie kein Mensch ernst genommen.“ Als Berit Müller vor zwölf Jahren ein­ sprang, lieferte die Firma ihre Maschinen meist in einem Umkreis von knapp 300 Kilo­ metern. Heute gehen die Anlagen in die gan­ ze Welt. Außenbüros in Frankreich und Polen versorgen das nahe Ausland. Der Umsatz hat sich glatt verdoppelt. „Wir liefern unsere Anla­ gen nach Südafrika, nach Dubai, selbst bis Neu­kaledonien“, sagt sie. „Weiter geht nicht.“ Die nötige Schubkraft für das boomende Aus­ landsgeschäft brachten unter anderem die

guten Sprachkenntnisse der Technikerin. Ein Jahr im Outback – das wirkt. Bis heute hält sie Kontakt zu den Kunden aus aller Herren Länder, übersetzt Aufträge und berät. Dabei achtet die Managerin sorg­ sam darauf, dass jeder Kunde – auch am an­ deren Ende der Welt – sofort Hilfe bekommt, sollte ein Problem auftauchen. „Wenn eine Maschine draußen den Betrieb aufhält, ist je­ mand von uns sofort zur Stelle.“ Sie weiß: In ihrer Branche ist der Ruf schnell dahin. Ver­ lässlichkeit steht bei ihr an oberster Stelle. Sie nimmt ihre Kunden und deren Bedürfnisse unbedingt ernst. Kommt ein Hilferuf, schickt sie sofort einen Reparaturmeister, Monteur oder Außendienstler los, um das Problem zu lösen. Zur Not muss sie auch mal improvisie­ ren: Dann kann es in der großen Halle am Neckar hemdsärmelig werden. „Irgendwas


1894

Klein gemacht: Mit Mühlenbau fing alles an. August Müller gründete die Firma als Mühlenbauer, um Dinge zu zermalmen.

1962:

Hoch gestapelt: Die Firma erweitert ihre Fertigung mit Krananlagen, die ein Gewicht bis 20 Tonnen hieven können.

2014:

Weggeschickt: Bis nach Süd­ afrika liefert Berit Müller ihre Maschinen und Anlagen. Das Unternehmen hat sich weltweit etabliert.

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geht immer“, sagen die Mitarbeiter. Typisch Müller halt. Berit Müller weiß schon, dass ihre Maschinen nicht ­alles sind. „Die Menschen dahinter sind viel wichtiger“, betont sie. Umgekehrt sind ihre Mitar­ beiter stolz auf die Wertschätzung der Chefin. Wer einmal bei August Müller ist, der bleibt. Viele in ih­ rem Team zählen 45 Dienstjahre oder mehr. „Wenn es sein muss, dann kommen meine Leute auch am Samstag“, sagt sie.

140 t

Mobiler Mammut: Die erste bewegliche Anlage brachte stolze 140 Tonnen auf die Waage.

Müllers sprichwörtliche Zuverlässigkeit und die große Nähe zum Kunden sind ihr Markenzei­ chen in der Branche. Die Jungunternehmerin weiß aber, dass das allein nicht reicht, um die Auftrags­ bücher zu füllen und die Fertigung in Schwung zu halten. Ihr Erfolgsrezept: Der Familienbetrieb bie­ tet alles aus einer Hand an. „Von der Planung über die Konstruktion, von der Fertigung bis zur End­ montage der letzten Schraube“, sagt die zweifa­ che Mutter, „machen wir alles selbst.“ Noch wichtiger ist der Austausch mit den Kun­ den, wenn die Geräte in Betrieb sind. Das Unter­ nehmen profitiert von den Verbesserungswün­ schen genauso wie die Kunden vom ausgefeilten Service aus Rottweil. So wächst stetig das Know-how der Firma „Un­ sere Erfahrung ist unser Kapital“, sagt Müller. Das Wissen um Maschinen, die Felsen brechen, Steine zermalmen, Erden ausheben oder Salz streuen lässt sich ohnehin kaum kopieren. „Unser techni­ sches Know-how steht in keinem Buch. Davon le­ ben wir.“ Was sie sagt, klingt felsenfest, und daran könnte nicht einmal ein Steinbrecher aus dem Hause Müller rütteln.  ■

Berit Müller, Geschäftsführerin

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Tite l

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Motor Mittelstand

05 Kuball & Kempe RÜ C K B LI C K // Bis zur K&K-Eröffnung vor 14 Jahren waren Concept Stores mit ihrem bunten Sortiment in Deutschland unbekannt. AUs B LI C K // Authentizität und Werthal­ tigkeit statt schneller Profit, lautet das Credo. a nsp r u c h // Auch Hochpreisiges lässt sich gut verkaufen, solange es echt ist.

„Bei uns muss alles eine Seele haben.“

G

Peter Kempe

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Thomas Kuball

uten Geschmack kann man doch kaufen. Am alten Fischmarkt in der Hamburger Innenstadt zum Bei­ spiel. Dort, wo früher die Händler zusammen­ kamen, um ihre fangfrische Ware anzubieten, lassen sich heute in einem schmucken Laden Kostbarkeiten anderer Art aufspüren: edles Porzellan, mundgeblasenes Glas, erlesener Schmuck, rahmengenähte Schuhe, vierfach gedrehter Zwirn. Alles vom Feinsten, kostbar, exquisit, geschmackvoll. „Unsere kleinen Dinge haben immer einen ganz besonderen Wert“, beschreibt Inhaber Peter Kempe das Sortiment. „Sie stehen für Tugenden, die ein Leben lang gültig bleiben.“ Fast alles, das es zu kaufen gibt, wird von Hand gemacht, meist sind traditionelle Manu­ fakturen am Werk. „Was wir anbieten, soll glaubwürdig sein“, ergänzt Kempes Partner Thomas Kuball. Seit 14 Jahren betreiben die beiden Gestalter ihren Laden an der Ecke, den sie einfach „das Lädchen“ nennen. Authentizität als Konzept ist nicht unbe­ dingt neu, aber selten so konsequent umge­ setzt wie bei Kuball und Kempe. Sie leben, was sie anbieten: die feine Art. „Qualität statt Industrie ist unser oberstes Gebot“, sagt Ku­ ball, der früher bei Jil Sander Einkäufer war. „Bei uns muss alles eine Seele haben, sonst hat es hier nichts zu suchen“, meint Kempe. Die beiden Wertebewahrer stöbern nicht nur Schönes und Edles auf, zuweilen legen die Hamburger Kaufleute höchstpersönlich

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5 05 F r o s ta A G RÜ C K B LI C K // Der Lebensmittel­ markt in Deutschland ist gesättigt und wird stark umkämpft. Es geht den Her­ stellern um den Preis, nicht um Qualität. A u sb l i ck // Frosta differenziert sich vom Wettbewerb mit seinem Rein­ heitsgebot sowie durch Innovationen bei Fertiggerichten und traditionellen Fischgerichten, die energieschonend zubereitet werden. A N S P RU C H // Frosta will seine Pionierrolle im Markt für Fertiggerichte ausbauen. Das Unternehmen pflegt die offene Kommunikation mit seinen Kunden und setzt auf Nachhaltigkeit.

Felix Ahlers, V o r s ta n d s c h e f

Hand an und engagieren sich nebenbei für den Erhalt traditionsreicher Marken. So sind auf den 150 Quadratmetern Verkaufsfläche auch selbst gestaltetes Fürstenberg-Porzellan und eigene Kuball-und-Kempe-Gläser zu fin­ den – mit einem Rand aus feinstem Silber, versteht sich. Selbst Meißner Porzellan trägt ihre Handschrift. „Wir verbinden Tradition mit Pioniergeist“, erklären die Macher. Das Konzept geht auf. Weit über die Gren­ zen Hamburgs hinaus sind die beiden Bewah­ rer des Schönen mittlerweile bekannt. Ihre Kundschaft bestellt aus Japan ebenso wie aus Dubai und Amerika, gern auch mal per Tele­ fon. Internet oder gar einen Online-Shop sucht man vergebens, auch hier bleiben sich die Schöngeister treu. „Viel zu unpersönlich“, kri­ tisiert Peter Kempe die Digitalisierung des Verkaufens. Neben dem persönlichen Kon­ takt sorgt die individuelle Beratung für immer wiederkehrende Käufer. „Unsere Kunden fin­ den zu uns, nicht wir zu ihnen“, sagt er selbst­ bewusst. „Wir betreiben kein Marketing.“ Brauchen sie auch nicht, denn wer so lebt und arbeitet, muss nicht für sich trommeln. Letztlich gewinnt der gute Geschmack.  ■

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„Man muss bereit sein, neue Wege zu gehen.“

S

ieht so ein Revolutionär aus? Nein, hinter seiner Brille wirkt Felix Ahlers, der Vorstandschef von Frosta, beson­ nen, eher bodenständig. Trotzdem hat er sei­ ne Branche mit einer einzigen Idee umge­ krempelt. „Wenn man von außen kommt“, sagt er, „ist es einfacher, Dinge infrage zu stel­ len.“ Der Spross der Gründerfamilie hat 2003 gerade eine Kochlehre hinter sich, als er die Gepflogenheiten der Tiefkühlbranche anzwei­ felt: „Kann man unsere industriellen Tiefkühl­ gerichte genauso schmackhaft zubereiten wie in der Gastronomie?“, fragt er. Eine einfache Frage, die vieles ins Wanken bringt. Denn bis dahin ging es den großen Herstellern um Haltbarkeit, Aussehen und vor allem günstige Zubereitung. Heerscharen von Lebensmittelchemikern schufen Gemüsepfan­ nen, Paella oder Hähnchengeschnetzeltes mit reichlich Geschmacksverstärkern, Aroma- und Farbstoffen. „Es war einfach so“, sagt Ahlers. „Warum aber nicht auf alles Künstliche ver­ zichten?“, fragt er. Er will Gerichte mit einem

Reinheitsgebot anbieten. Die Umstellung dauert rund zwei Jahre und verschlingt viel Geld. Die Entwickler streichen rund 60 Hilfs­ stoffe heraus und tauschen 200 Zutaten aus. Das Ergebnis ist jedoch anfangs ein finanziel­ ler Rückschlag, in den ersten Monaten geht der Umsatz stark zurück. Durch die Umstel­ lung werden die traditionellen Gerichte teurer, die Kunden kaufen entsprechend weniger. Doch der junge Vorstandschef gibt nicht auf: „Wenn man von einer Sache überzeugt ist, muss man auch schwierige Zeiten durch­ halten“, sagt er. Dem Umsatzschwund begeg­ net er mit Transparenz über die Produkther­ stellung und startet einen Firmenblog. Eine gute Idee, immer mehr Verbraucher wollen wissen, was sie essen und woher die Produkte kommen. Ahlers setzt immer mehr auf Nach­ haltigkeit, führt auf den Packungen auf, wie viel CO2 die Produkte verursachen und woher sie stammen. „Viele Veränderungen fangen klein an“, sagt Ahlers. „Man muss aber immer bereit sein, neue Wege zu gehen.“  ■

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Tite l Motor Mittelstand

Was ist Mittelstand? E i n e A n nä h e ru ng i n Z a h l e n u n d Z i tat e n

M i tt elstä n dler zu sei n, i st k ei n e F r age der Grö SSe , son der n der Gei st e sh a lt u ng: Da h i n t er st eh t V er lä s slich k ei t, I n novat ionsk r a ft u n d F lex i bi li tät. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrieund Handelskammertages, 2013

95% 20 MRD. 52% E N GE B I ND UN G ZUR REGIO N

MI TT ELSTA N D ALS JO BMOTOR

AUFWÄRT ST REN D HÄLT 201 4 AN

Rund 95 Prozent aller deutschen Unternehmen sind Familienunternehmen. Davon sind rund 85 Prozent eignergeführt, so die Zahlen der Studie „German Mittelstand: Motor der deutschen Wirt­ schaft“, herausgegeben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Was mittelständi­ sche Firmen ausmacht: eine langfristige Ge­ schäftspolitik, gute Kundenbeziehungen, eine stabile Personalpolitik und vor allem eine enge Bindung zur Region.

Nach Informationen des Bundesverbands mittel­ ständische Wirtschaft, BVMW, werden deutsche Mittelständler in diesem Jahr voraussichtlich bis zu 250 000 neue Stellen schaffen und zwischen 20 und 30 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr inves­ tieren. Vor allem die Hidden Champions vermeiden in Krisenzeiten Entlassungen, nutzen verstärkt an­ dere Modelle wie Kurzarbeit. Für sie ist es eben­ falls wichtig, das Know-how und die Erfahrung ihrer Mitarbeiter nicht zu verlieren.

Trotz Krisendelle und EU-Skepsis ist die Stimmung optimistisch: 52,3 Prozent, also mehr als die Hälfte der vom Bundesverbands mittelständische Wirt­ schaft in seiner jährlichen Studie befragten Unter­ nehmen rechnen in den kommenden sechs Mona­ ten mit einer gleichbleibend guten Geschäftslage. Noch erfreulicher: Fast 38 Prozent (2012: 28 Pro­ zent) erwarten gar höhere Umsätze im ersten Halb­ jahr 2014. Gute Aussichten für den Mittelstand.

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Tite l Motor Mittelstand

» Die Fähig keit, andere zu beg ei stern « Für den Erfolg mittelständischer Unternehmen in Deutschland gibt es viele gute Gründe. Wirtschaftsexperte Hermann Simon erklärt die sieben wichtigsten Faktoren. Text: Iris Quirin

Aus Regional mach Global: Früher konnte die Internationalisierung nur von größeren Unternehmen betrieben werden. Doch dank Internet und der Fortschritte in der Informa­ tionstechnik ist der Weltmarkt selbst für einen Fünf-Mann-Betrieb heute zugänglich. Parallel dazu hat sich die Logistik entwickelt. Die Welt ist durch das Internet und die neue Logistik ein einziger Markt geworden.

sächlich in Produkte umgesetzt. Bei Groß­ unternehmen sind es weniger als 20 Prozent. Keine Scheu vor der Fremde: Weltweit gibt es gerade einmal 2 734 Hidden Champions, fast die Hälfte davon in Deutschland. Eine Ur­ sache: unsere historische Dezentralisierung. Deutschland erwuchs aus 23 Monarchien und drei Republiken. Das heißt, Unternehmen die wachsen wollten, mussten sich sehr früh international engagieren, etwa von Bayern nach Sachsen. Das macht die DNA der deut­ schen Unternehmer bis heute aus.

Wissen, was man tut: Kein Unternehmen wird Weltmarktführer, wenn es in etwas hinein­ stolpert, sondern nur mit einem Ziel. Ambition ist die Sprungfeder des Erfolgs. Aber: Welt­ klasse lässt sich erreichen, indem man etwas besser macht als die Konkurrenz. Das wiede­ rum geschieht durch Fokussierung.

Fotos: PR (2)

Technisch vorne dabei sein: Mittelständi­ sche Unternehmen sind ziemlich up to date. Das müssen sie schon deswegen sein, weil die Systeme zunehmend komplexer werden. Wenn sie Tochtergesellschaften haben, brau­ chen sie auch vernetzte Systeme, die alle In­ formationen in Echtzeit liefern. Diese Firmen sind also schon technisch sehr professionell. Vorsprung durch Innovation: 65 Prozent der kleinen Weltmarktführer gelingt es, Technik und Kundenbedürfnis gleichgewichtig in ihre Innovationstätigkeit zu integrieren. Bei den großen Unternehmen sind das nur 19 Pro­ zent. Großunternehmen werfen große Bud­ gets auf Probleme, die Kleinen setzen kleine, dedizierte Teams daran. Sie pflegen eine viel engere Zusammenarbeit mit ihren Kunden und haben auch kürzere Entwicklungszeiten. Bei ihnen werden 80 Prozent der Patente tat­

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Mittelstands-Experte

Professor Simon lehrte Marketing unter anderem an der Universität Mainz, der Harvard Business School und der Stanford Uni. Er ist Chairman der Bonner Unter­ nehmensberatung Simon-Kucher & Partners.

Hidden Champions. Aufbruch nach Globalia: Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus Verlag 2012, 42 Euro

Stärken der Regionen: Viele Regionen ha­ ben traditionelle Kompetenzen, etwa Bleistifte in Nürnberg. Andere haben sich weiterent­ wickelt: Im Schwarzwald gab es seit Jahrhun­ derten die Uhrmacherei. Heute ist sie fast ­verschwunden, daraus ist aber eine Medizin­ technikindustrie mit 450 Firmen entstanden. Die Herstellung chirurgischer Instrumente ist nichts anderes als die Anwendung fein­ mechanischer Kompetenzen in einer neuen Wachstumsbranche. Chef heißt, andere zu begeistern: Ihre Amtszeit ist mit durchschnittlich 20 Jahren recht lang. Was Chefs und Gründer aber aus­ zeichnet, ist die Identität von Person und Mis­ sion. Ihre fokussierte Zielstrebigkeit mit einer fast nie endenden Energie sowie die Fähig­ keit, andere zu begeistern. Ein Weltmarkt­ führer braucht eine Mannschaft, die er be­ geistern kann. Das ist keine Frage von Introoder Extrovertiertheit: Es liegt im Kern der ­Persönlichkeit begründet, was sich nicht in Worten, sondern in Taten erklären lässt.

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timotheus h ö tt g e s • 1 989: Höttges startet bei der Manage­ mentberatung Mummert & Partner. • 1992: Er wechselt zur Viag Gruppe, wo er bis 2000 verschiedene Positionen innehat. • September 2000: Höttges wird Finanz chef bei T-Mobile Deutschland und gleich­zeitig Mitglied des Vorstands. • M ärz 2009: Er steigt zum Finanzvorstand bei der Deutschen Telekom AG auf und ist zuständig für Finanzen und Controlling. • Januar 2014: Höttges tritt als Vorstands- vorsitzender der Deutschen Telekom die Nachfolge von René Obermann an. Höttges ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Inte rv i e w Telekom-Chef Timotheus Höttges

» Ich bin bekennender N etzinvestor « Seit Januar ist Timotheus Höttges Vorstandschef der Telekom. Ein Gespräch über das Selbstverständnis der Telekom, neue Partner-Plattformen und warum gerade mittelständische Firmen aufwendige IT-Lösungen nicht scheuen müssen. Interview: Jean - Marc Göt tert // Iris Quirin

Herr Höttges, seit Jahresanfang stehen Sie an der Spitze der Telekom. Das ist keine einfache Aufgabe: Die Märkte sind im Umbruch, der wirtschaftliche Druck wächst. Wie würden Sie die Telekom beschreiben? Mir ist klar, dass wir nicht nur ein Unterneh­ men sind, das die Gesellschaft mit Infrastruk­ tur für Kommunikation versorgt. Vielmehr sind wir so etwas wie ein vertrauenswürdiger Be­ gleiter in einer komplexen digitalen Welt. Das Leben von Menschen nachhaltig zu vereinfa­ chen und zu bereichern ist unser Auftrag. Ein hehres Ziel, aber neue Player buhlen um die Kunden. Die ­Menschen nutzen WhatsApp, Snapchat oder Facebook. Verliert die Telekom hier nicht den Anschluss? Innovationen können ganze Branchen schnell auf den Kopf stellen. Wichtig ist zu erkennen: Was ist Gefahr, was Potenzial? Wir vertrauen selbstbewusst auf das, was wir können. Wir haben hervorragende Ingenieure, Entwickler und Techniker. Unser Ziel ist es, die besten Plattformen zu bauen, auf denen innovative Partner ihre Produkte anbieten können.

Foto: Laif

Wie zum Beispiel …? Etwa der Business Marketplace – eine neue Plattform für Anwendungen aus der Cloud. Kleine und mittelständische Unternehmen ­finden hier ein umfangreiches Software-Ange­ bot von namhaften Partnerunternehmen wie Microsoft, Dell, Symantec und Box. Reicht das im globalen Konkurrenzkampf? Wir können uns im Wettbewerb nur dann be­

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haupten, wenn wir es schaffen, alle Zugangs­ technologien unserer Netze miteinander zu verknüpfen. Mit dem Fortschritt wachsen die Möglichkeiten, oft aber auch die Komplexität und damit die Erwartungen unserer Kunden. Manche mögen das vielleicht als Bedrohung sehen; ich sehe das als Chance. Geschäftskunden fragen heute nach kombinierten Festnetz- und Mobilfunk-Angeboten. Was hat die Telekom hier zu bieten? Zum Beispiel die Verbindung von IT und Tele­ kommunikation in unseren Cloud-Lösungen. Die kann kaum einer so sicher anbieten wie wir. Infrastruktur, Beratung, Technik und Ser­ vice – alles kommt aus einer Hand. Das muss man erst einmal nachmachen. Sie legen den Fokus auf Geschäftskunden, vor allem auf den Mittelstand. Warum? Wir haben die Verantwortung, alles zu tun, um Deutschland im Bereich TK und IT im globa­ len Wettbewerb sicher und zukunftsfähig zu machen. Hier spielt der Mittelstand als Stütze der deutschen Wirtschaft eine zentrale Rolle. Wir wollen die vielen Betriebe und Unterneh­ men stärker an die Hand nehmen und ihnen die Berührungsangst vor aufwendigen IT-Lö­ sungen nehmen. Wir wollen ihnen zeigen, wie kostengünstig, sicher und effizient vernetztes Arbeiten sein kann. Hier liegt viel Potenzial. Unsere Wirtschaft lebt vom Erfolg und von der Innovationskraft der meist mittelständischen Betriebe. Wie kann die Telekom den Motor Mittelstand befeuern?

Indem sich die Telekom als Partner in einer zunehmend digitalisierten Welt versteht. Wir helfen, die großen Umbrüche zu bewältigen. Die Cloud zum Beispiel verändert Prozesse, Geschäftsmodelle und Kostenstrukturen. Un­ sere mittelständischen Kunden sollen sich nicht mit komplizierter Technik auseinander­ setzen müssen. Das ist unsere Sache, das kön­ nen wir. Aber am Ende ist die Cloud nicht nur eine Frage der richtigen Technik. Es hat ge­ nauso viel mit Vertrauen zum Anbieter zu tun. Dennoch wird die Telekom gern als reiner Handy- und Festnetzanbieter gesehen, weniger als IT-Dienstleister … Stimmt. Für viele Menschen steht die Telekom nach wie vor für Telefon für alle. Mittlerweile sind wir aber auch IT-Dienstleister und bieten zum Beispiel die Cloud für alle an. Unsere Kunden bekommen schlicht sehr gute Verbin­ dung und hervorragende Dienste, egal ob zu Hause oder unterwegs. Das ist auch für uns eine große Chance, denn in den Netzen liegt unsere DNA. So gesehen sind wir eine moder­ ne „Netz-Company“. Dafür nehmen wir Milliar­ den in die Hand, und daran wird sich auch künftig nichts ändern. Ich bin ein bekennen­ der Netzinvestor.
 Klar ist auch: Die Telekom muss sich selbst erneuern. Wo liegen die Stolpersteine? Was wir nicht brauchen, sind Silodenken und Abgrenzung, Doppelarbeit und Verantwor­ tungslosigkeit. Diese Dinge sind mir fremd, und wir arbeiten daran, sie aus dem Unter­ nehmen zu verbannen.  ■

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m2m-lÖsungen der telekom: zukunftstechnologie fÜr intelligenten datenaustausch Gestalten Sie die Arbeitsprozesse Ihres Unternehmens einfacher und intelligenter – mit Machine-to-Machine-Lösungen der Telekom. Zum Beispiel mit Getränkeautomaten, die automatisch nachbestellen, bevor Getränke ausgehen. Weitere faszinierende Lösungen unter www.telekom.de/m2m


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Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse

Maschinen Erdöl und Erdgas 240,9 164,1

54,8

104,4

9,2

57,9

85,8

Pharmazeutische Erzeugnisse Metalle Chemische Erzeugnisse

QUELLE: statistisches bundesamt

GroSStanker Deutschland Im Außenhandel ist Deutschland einsame Spitze. Der Export an Waren und Produkten macht unser Land seit Jahren stark, wie das Statistische Bundesamt immer wieder mit Zahlen belegt. Demnach wurden 2012 für 1097 Milliarden Euro Waren ausgeführt, so viel wie nie zuvor. Autos, Maschinen und Bauteile made in Germany sind in der ganzen Welt begehrt. Inzwischen liegt der Überschuss gegenüber der Einfuhr bei satten 188 Milliarden Euro.

105 Mio.

Damals und heute Wie war das früher ohne Smartphone und Co. eigentlich? Und was machen wir 24 Jahre später? Der kleine, große Unterschied in zwei Grafiken erläutert.* Wir haben ...

Althandys liegen brach

Laut einer Umfrage des Bitkom verstauben knapp 106 Mio. Althandys in Schubläden, Kel­ lern und auf Dachböden (25 Prozent mehr als 2012). Die vorhandenen Edelmetalle entspre­ chen 25 Tonnen Silber und 2,5 Tonnen Gold.

... uns lustig unterhalten. ... zusammen gegessen. ... aufs Smartphone gestarrt.

1990

2014

*  A uszug: Katja Berlin, Peter Grünlich. Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt. Heyne Verlag, 2011.

1.307 » Selfie «

Illustration: Mira Gatermann

I n t e r n e t-Wo r t d e s Ja h r e s

Deutsche Weltmeister

Deutschland ist das Land der unentdeckten und stillen Weltmarktführer. Während es gerade ein­ mal 2 734 Hidden Champions weltweit gibt, sind es 1 307 aus heimischen Gefilden.

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Das altehrwürdige Oxford English Dictionary erklärte den Begriff „Selfie“ zum Wort des Jahres 2013. Ein Selfie ist ein schmeichelhaftes Selbstporträt per Smartphone, das junge Anwender verstärkt über Social Media wie Snapchat, Facebook oder Instagram verbreiten wollen.

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Steinschlag ade: Mithilfe von Spezial­ werkzeugen repariert Carglass Steinschläge innerhalb von 30 Minuten.

Passgenaue Dienstleistung Optimal vernetzt. Rund 800 000 Kunden suchen jedes Jahr Hilfe bei Carglass. In neuartigen Service Centern werden Schäden an den Windschutzscheiben professionell behoben. Die Telekom unterstützt mit einem Komplettpaket aus Festnetz, Mobilfunk und Datendiensten. Text: Caroline Rosin // Fotos: Jan Greune

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M a d e i n g e r m a ny Carglass

D

ie gläserne Auto-Manufaktur ken­ nen wir bei VW in Wolfsburg. Aber eine gläserne Autowerkstatt? Klar, zum Beispiel bei Carglass in der Maria-Probst-Straße in München. Im Wartebereich der Reparatur­ profis blicken Kunden durch eine Scheibe und können den Monteuren in der Werkstatt über die Schulter schauen. Zwei Stunden dauert in der Re­ gel der Austausch der beschädigten Autoschei­ ben, 30 Minuten benötigen die Spezialisten, um Steinschläge zu reparieren. Langeweile kommt bei den Kunden vor Ort nur selten auf: Sie können die ausgefeilten Arbeiten an den Scheiben verfolgen, mit den im Warteraum installierten iPads ihre E-Mails checken, Dokufilme im Carglass-TV anschauen oder einfach in einem der roten Ledersessel einen Cappuccino genießen. Auch für Kinder heißt es Action statt stillsitzen: Während Mama und Papa auf Auto und Scheibe warten, toben sie sich in der Spielecke aus. oas en fü r K u nde n sc haf f e n

Das neue Unterhaltungs- und Informationsange­ bot heißt bei Carglass schlicht Service Center der Zukunft. „Mit der Live-Reparatur stärken wir das Vertrauen in unsere Arbeit“, erklärt Peter Sonntag, District Manager Süd. „Wir wollen eine Art Wohl­ fühloase in der Werkstatt anbieten. So werden aus Kunden echte Fans“, sagt er. Der zweite Baustein im Service-Konzept heißt mobile Reparatur: Über 30 sogenannte Mobile Branches betreibt das Unternehmen in kleineren Ortschaften. Dabei sind die Werkstätten komplett ausgestattet, lassen sich aber jederzeit demontie­ ren und neu errichten. Zusätzlich sind mehr als 350 Monteure bun­ desweit unterwegs. Je nach Bedarf kommen sie zum Kunden nach Hause oder an den Arbeitsplatz und tauschen die Windschutzscheibe vor Ort aus. Die Aufträge wickeln die Monteure über eine App auf einem Tablet ab. Der mobile Spezialdienst kommt gut an: 20 Prozent der Kunden bestellen in­ zwischen einen mobilen Monteur, statt selbst in die Werkstatt zu fahren. Kundenfreundliche Service Center, flexible Service-Stationen und mobile Monteure – die­ >

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Flinker Tausch: In knapp zwei Stunden ersetzen CarglassMonteure die Windschutzscheibe. Bestes Material: Die neue Scheibe wird sorgfältig mit Spezialkleber befestigt.

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M a d e i n g e r m a ny Carglass

Telekom u nd C a r g l a ss

A u s g a n g / / Für das Konzept Service Center der Zukunft suchte Carglass nach einem Partner, der die passende IT- und Telekommunikationsaus­ stattung liefert. Der Dienstleister sollte ebenfalls Tablet-PC samt Daten-Flatrate bereitstellen, damit die Monteure eine spezielle App nutzen können. l ö s u n g / / Alle Standorte und die Zentrale sind über ein MPLS-Netz verbunden und über CompanyConnect-Anschlüsse an das Internet angeschlossen. Smartphones der Mitarbeiter und Tablets der Monteure werden über Mobile Device Management, eine Anwendung aus der Cloud, zen­ tral gesteuert. Für die Service Center der Zukunft hat die Telekom zudem iPads, Flachbildfernseher und HotSpot-Pässe fürs WLAN geliefert.

Reparatur beim Kunden: Mobile Monteure wickeln ihre Aufträge vor Ort über Tablet und eine spezielle App ab.

f a z i t / / Carglass erhält sämtliche Leistungen aus einer Hand. Störungen im Datennetz werden innerhalb von zwei Stunden behoben. Mit dem Mobile Device Management sind alle Mobilgeräte sicher in das Firmennetzwerk integriert und lassen sich zentral steuern. Die IT-Ausstattung in den Service Centern entwickelt Carglass gemeinsam mit der Telekom ständig weiter.

Nie wieder Langeweile: Während der Kunde auf sein Auto wartet, kann er via iPad im Netz surfen.

Ca rgl a s s

Gründung: 1990 Unternehmensbereiche: Aftersales-Service im Bereich Fahrzeugglas Sitz: Zentrale in Köln, 280 Service Center in Deutschland Mitarbeiter: 2 200

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ser Dienstleistungs-Mix hat Carglass zum Markt­ führer in Deutschland gemacht. Jedes Jahr werden die Fahrzeuge von 800 000 Kunden flottgemacht. Die enorme Menge an Aufträgen lässt sich nur bewältigen, wenn auch die Kommunikation intern und mit den Kunden reibungslos funktioniert. Der Mittelständler hat sich für Leistungen der Telekom entschieden und setzt auf ein Komplettpaket aus Festnetz, Mobilfunk und Datendiensten. „Für uns ist entscheidend, dass alles hochverfügbar ist“, ­erklärt IT-Leiter Frank Müller. „Für unsere Kunden müssen wir rund um die Uhr erreichbar sein und sie in jeder Hinsicht abholen.“ Die Service-App ist ein gutes Beispiel: Sie wur­ de von Carglass entwickelt und inklusive Tablets, SIM-Karten und entsprechender Daten-Flatrate der Telekom ausgeliefert. „Die App ist zu 100 Pro­ zent auf die Anforderungen der Monteure zuge­ schnitten“, sagt IT-Chef Müller. „Wir erfassen au­ ßerdem alle Angaben digital und leben so Green IT.“ Über das Tablet kann der Monteur seine Auf­ träge einsehen, dort sind auch Kundendaten hin­ terlegt sowie Angaben zum Fahrzeug. Die App

führt ihn Schritt für Schritt durch sämtliche Auf­ gaben. Er repariert nicht nur die Windschutzschei­ ben, sondern prüft auch die Wischblätter sowie den Kilometerstand und dokumentiert Vorschä­ den. Zum Schluss unter­schreibt der Kunde den Auftrag auf dem Tablet, und Carglass leitet alle Un­ terlagen ohne Medienbrüche an die Versicherer weiter. Bald haben Kunden zudem die Möglich­ keit, ihre Rechnung über die App zu begleichen. MultiTask in g dank Tablet-P C Die App läuft auf Servern im Rechenzentrum von Carglass in Köln. Die Daten werden auf dem Tablet gespeichert und automatisch über ein virtuelles privates Netzwerk sicher in die Zentrale übertra­ gen. Mit dem Tablet bearbeiten die Monteure ihre Aufträge, erfassen darauf ihre Arbeitszeiten und nutzen es sogar als Navigationssystem. Doch wie lässt sich die Vielzahl der Geräte und Apps steuern und verwalten? Dafür setzt Carglass die Cloud-Anwendung Mobile Device Manage­ ment (MDM) der Telekom ein. Müller und sein IT-

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M a d e i n g e r m a ny Carglass

Schulterblick: Im sogenannten Service Center der Zukunft können Kunden den Monteuren live bei der Arbeit zuschauen.

Drei Fragen an IT-Leiter Frank Müller Welche Rolle spielt das Thema Verfügbarkeit? Eine sehr große, denn wir benötigen ausfallsichere Systeme. Unser MPLSDatennetz muss rund um die Uhr laufen. Sonst können die Mitarbeiter weder Aufträge annehmen noch Material bestellen. Die Konsequenz: Der Betrieb steht still.

Team können damit alle Geräte zentral verwalten und entsprechende Updates und Anwendungen automatisch aufspielen. Über das Mobile Device Management stellt Carglass außerdem klare ­Regeln auf, welche Apps die Nutzer nachträglich installieren dürfen. s ic h e r e r date nt rans f er m i t V P N Ohnehin wird jedes Tablet vor Gebrauch persona­ lisiert und mit den notwendigen Anwendungen und Daten bestückt. Dank MDM ist es möglich, ­Daten bei Verlust oder Diebstahl aus der Ferne zu löschen und das Gerät zu sperren. Für die Service Center der Zukunft hat die ­Telekom iPads, Flachbildfernseher und HotSpot-­ Zugänge geliefert. Sämtliche Service Center sind mit einer schnellen CompanyConnect-Leitung an das Internet ­angebunden. Bits und Bytes sind so­ wohl beim Upload als auch beim Download gleich schnell un­terwegs. Darüber hinaus hat die Tele­ kom mit ihrem Produkt IntraSelect alle Standorte über ein individuelles IP-VPN auf Basis der

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MPLS-(Multiprotocol-Label-Switching)-Technik mit der Zentrale verbunden. Das sorgt für mehr Si­ cherheit bei Carglass, denn die Daten werden über streng geschützte Leitungen getrennt vom ­Internet übertragen. Dabei haben wichtige Daten im Netz stets Vorfahrt. Optimierte Technik und schneller Internet-­ Zugang sind das eine, Frank Müller denkt jedoch schon weiter: „Wir wollen den Besuch der Kunden zum Erlebnis machen. Zum Beispiel, indem wir Aufträge grundsätzlich über das Tablet aufneh­ men. Oder wir bieten unseren Kunden personali­ sierte Tablets an, auf denen etwa ihr Lieblingsfilm läuft.“ Keine Frage, geht es nach dem IT-Leiter, wird die lästige Steinschlag-Reparatur bald zum Wohlfühltermin im Service Center.  ■

Wozu nutzen Sie das Mobile Device Management? Zum Schutz der Daten und zur besse­ ren Verwaltung der Geräte. Die Arbeit mit Tablet, Smartphone und Co. wird immer wichtiger. Das gilt besonders für die Monteure. Da wir Kundendaten auf den Geräten speichern, ist es unverzichtbar, dass wir die Tablets mit einem Profi-Tool schützen. MDM ist eine cloudbasierte Lösung. Bringt das Vorteile? Ja, aber zunächst haben wir die Applikationen durch unseren Daten­ schutzbeauftragten testen lassen. Der hat grünes Licht gegeben. Jetzt läuft es quasi automatisch, und wir müssen uns weder um Wartung noch um Updates kümmern. Das ist praktisch.

carglass.de Umfangreiche Firmen-Website mit Online-Buchung

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M a d e i n G e r m a ny Höffmann Reisen GmbH

Die Cloud im Gepäck Private Cloud. Jugend- und Schulfahrten, Busreisen und Kreuzfahrten – bei Höffmann Reisen dreht sich alles um Urlaubsträume der Kunden. Damit alles klappt, nutzt der Mittelständler die Wolke. Text: Caroline Rosin // Fotos: Christian W yrwa

Immer auf Tour: Inhaber und Gründer Hans Höffmann ist – genau wie seine Söhne Martin und Andreas – viele Monate im Jahr weltweit unterwegs. Der Reiseveranstalter in Vechta zwischen Bremen und Osnabrück betreibt sogar eine eigene Busflotte.

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M a d e i n G e r m a ny Höffmann Reisen GmbH

H ö ff m a n n R e i s e n

Gründung: 1986 Unternehmensbereiche: Gruppenreisen, Busreisen, Flugreisen, Schul- und Jugendreisen, Kreuzfahrten und Pauschalreisen Sitz: Vechta Mitarbeiter: 120

Eingespieltes Team: Hans Höffmann und sein Sohn Andreas organisieren jedes Jahr Gruppenreisen sowie Jugend- und Schulreisen in ganz Europa und primär nach Rom. Der Reiseveranstalter pflegt schon seit vielen Jahren gute Beziehungen zum Vatikan.

R

eisen organisieren und durchführen, das ist mein Leben“, sagt Hans Höffmann. Keine Frage, der Chef von Höffmann Rei­ sen im niedersächsischen Vechta brennt für seine Arbeit. Und das schon lange: Bereits mit 16 Jahren organisierte er sein erstes Ferienlager für Schüler und Jugendliche. 1986 machte er seine Leiden­ schaft zum Beruf und gründete ein Reiseunterneh­ men. Im Mittelpunkt des Angebots: Jugendreisen nach Rom. Neben Touren in die Ewige Stadt Rom stehen Fahrten zu vielen Sehenswürdigkeiten und Metro­ polen in Europa und den USA auf dem Programm. Allein bei den Busreisen setzt Höffmann eine Flot­ te von alljährlich 580 Bussen ein. Schwerpunkt und Spezialität sind jedoch Groß­ reisen für ganze Schulen und Gemeinden mit bis zu 3 000 Personen. Höffmann übernimmt die ge­ samte Logistik und Betreuung: „Wir organisieren den Transport und die Programmgestaltung und bauen auf der grünen Wiese die komplette Infra­ struktur auf“, erklärt er. „Das reicht vom Stromge­ nerator über Wassertanks, Duschen, Toiletten und Großküchen bis hin zur Unterkunft.“ Auch seine Söhne Andreas und Martin sind vor Ort, überwa­ chen und organisieren die Arbeit der vielen Helfer. Bei dem Pensum sind alle in der Hauptsaison von März bis November nonstop auf Tour. Ent­ scheidend ist, dass alle erreichbar sind und sie im­ mer Daten aus der Zentrale abfragen können. Doch Buchungssysteme, Finanzbuchhaltung, Büro-Software – alles war als Insellösung instal­ liert. Wichtige Dienste waren nicht zentral verfüg­ bar. Das muss sich ändern, dachte sich Höffmann. Gemeinsam mit der Telekom und dem IT-Partner

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NET@Vision ließ er alles zu einem homogenen Gesamtsystem zusammenführen. Ganz modern setzt der Unternehmer auf die Private Cloud. Jetzt befinden sich Buchungssys­ teme und Office-Programme in hochsicheren ­Rechenzentren in Deutschland. Alles bezieht ­Höffmann hochverfügbar über das Internet. Damit das klappt, ist die Zentrale über eine 10 Mbit/s schnelle, synchrone CompanyConnect-Leitung an das Netz angebunden. Als Back-up dient eine LTE-Mobilfunk-Anbindung. „Wir können nun welt­ weit rund um die Uhr schnell auf Buchungsdaten zugreifen“, freut sich der kaufmännische Leiter­ Markus Imbusch. Auch die Arbeit in der Zentrale ist einfacher ge­ worden: Große Datenbankabfragen sind jetzt in zehn Minuten statt in einer Stunde erledigt. Und Höffmann gewinnt an Sicherheit. Denn alle Daten liegen nicht nur im geschützten Rechenzentrum, sondern werden auf weiteren Servern gespiegelt. „Wir wollten ganz oder gar nicht in die Cloud“, sagt Imbusch. „Das Gesamtpaket aus persönli­ chem Ansprechpartner bis hin zur Datenspeiche­ rung in Deutschland hat uns überzeugt.“ Dank der Cloud-Lösung, sagt Höffmann, konnte er oben­ drein seine Kosten um 20 Prozent senken. Mit der Cloud im Rücken, kann er jetzt beruhigt seine Lieblingsreisen nach Rom organisieren.  ■

hoeffmann.de Klassische Website mit Buchungsmöglichkeit

A u s g a n g / / Höffmann Reisen suchte nach einer Lösung, um seine aus Insellösungen bestehende ITInfrastruktur zu einem Gesamtsystem zusammenzuführen. Dienste und Anwendungen sollten ausfallsicher rund um die Uhr bereitstehen. l ö s u n g / / Alle wichtigen Anwendungen migrierte die Telekom in die Private Cloud und stellt sie hochverfügbar aus hochsicheren Re­ chenzentren in Deutschland bereit. f a z i t / / Höffmann Reisen kann jederzeit und von überall auf zentrale Informationen zugreifen. Für mehr Datensicherheit werden die Daten automatisch auf Servern in einem zweiten Rechenzentrum gespiegelt. Außerdem konnte die Firma mit der Cloud-Lösung ihre Kosten um satte 20 Prozent reduzieren.

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Showroom in Köln: Bei Butlers gibt es längst nicht nur Porzellan und Haushaltswaren, sondern auch exklusive Möbelstücke.

Mit der Kraft der Cloud Private Cloud. Die Firma Butlers hat sich in die Wolke getraut. Das Ergebnis: Während das Sortiment kräftig wächst, schrumpft die IT vor Ort. Programme, Daten und Rechenleistung des Einrichtungsprofis kommen jetzt aus der Cloud. Text: Caroline Rosin // Fotos: Mareike Foecking

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M a d e i n G e r m a ny Butlers

Mehr als nur Gläser und Geschirr: Butlers punktet bei seinen Kunden mit ungewöhnlichen Einrichtungsideen. Immer erreichbar: Die Mitarbeiter im Callcenter beantworten Kundenanfragen und nehmen Bestellungen entgegen. In Reih und Glied: Seine Ware präsentiert Butlers in sogenannten Kompetenzregalen, zum Beispiel hier für die Küche.

B

untes Frühstücksgeschirr, eine nos­ talgische Bahnhofsuhr fürs Wohn­ zimmer oder ein schicker Schrank für die Küche – wer nach außerge­ wöhnlichen Wohnaccessoires und Möbel sucht, wird bei Butlers fün­ dig. Es handelt sich nicht um 08/15-Einrichtung, sondern um liebevoll zusammengestellte Produk­ te, oft im verwegenen Shabby-Chic-Stil, der heute bei vielen jungen Menschen angesagt ist. „Wir wollen unsere Kunden inspirieren“, erklärt Ge­ schäftsführer Jörg Funke. „Uns ist wichtig, keinen bestimmten Einrichtungsstil zu diktieren.“ Etwas ganz anderes anzubieten, war die Ur­ sprungsidee der Firmengründer Wilhelm und Paul Josten sowie Frank Holzapfel, als sie Butlers 1999 ins Leben riefen. Alles nahm seinen Anfang mit der Traditionsfirma Wilhelm Josten Söhne, 1829 gegründet und über 150 Jahre erste Adresse im Rheinland für Haushaltswaren. Dort gab es ­alles von feinem Porzellan bis hin zu Töpfen und Staub­ sauger. Beim Ausverkauf entstand die Idee, ein Handelsunternehmen zu gründen, das hochwerti­ ge und zeitgemäße Waren wie Porzellan zu beson­ ders günstigen Preisen anbietet. Das gab es da­ mals in der Art noch nicht. Gesagt, getan. In Köln ging die erste Filiale an den Start, schnell folgten weitere. Das Butlers-Kon­ zept kam an, heute gibt es rund 160 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritan­ nien, Spanien und über Franchisenehmer in Ostund Südeuropa. „Wir trauen uns etwas und sind immer innovativ“, erklärt Funke das Erfolgsrezept. So kooperiert Butlers mit der Firma Disney, bietet Genussrechte für Kunden und verkauft auch mal

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den Design-Duschkopf von Stefan Raab. Das Un­ ternehmen nutzt versiert das Multichannel-Prinzip, um seine Produkte an Mann und Frau zu bringen. 2007 startete der Online-Shop, der heute 20 Prozent vom Umsatz bringt. Seit 2011 gibt es zu­ sätzlich einen Möbelkatalog. „Wir verkaufen keine Schrankwände, sondern einzelne, charakterstarke Möbel, die auch für sich allein stehen können“, sagt Funke. Alle Vertriebskanäle sind miteinander vernetzt: In der Filiale ordern Kunden Ware im On­ line-Shop und bezahlen sie auch gleich. Wer on­ line kauft, kann sich im Videochat von einem Ex­ perten in der Filiale beraten lassen und per Kame­ ra Möbel in Nahaufnahme zeigen lassen oder ihn zum Sitztest aufs Sofa bitten. Ab i n die Wol ke Inzwischen traut sich Butlers in die Cloud. Das übernimmt die Telekom, ebenso die Standortver­ netzung sowie die Festnetz- und Mobilfunk-Anbin­ dung. Die wichtigste Anwendung bei Butlers ist je­ doch das Warenwirtschaftssystem: Es ist mit der Zentrale, den Filialen, dem Online-Shop und dem Zentrallager in Neuss verbunden. Steht es still, läuft auch das Geschäft nicht mehr. Daher sind stabile Leitungen besonders wich­ tig. „Von der Telekom erhalten wir alles aus einer Hand: eine schnelle, hochverfügbare Netzan­ bindung und proaktives Netzmanagement“, sagt IT-­Leiter Andre Martens. Die Zentrale nutzt eine 20 Mbit/s schnelle CompanyConnect-Anbindung, bei der die Daten in beide Richtungen synchron über­ tragen werden. Für die Filialen wurden eigene Business-Complete-DSL-Anschlüsse gebucht >

A u s g a n g / / Butlers suchte einen Partner, um seine 160 Stand­ orte zu verbinden und seine Server mit unternehmenskritischen Anwen­ dungen in die Cloud auszulagern. l ö s u n g / / Die 160 Filialen, die Zentrale und das Lager sind über ein virtuelles privates Netzwerk mit­ einander vernetzt und an das Waren­ wirtschaftssystem angebunden. ­Butlers hat die Server in die Private Cloud ausgelagert und nutzt virtuelle Server aus dem ManagedIT-Services-Angebot der Telekom. f a z i t / / Alle Anwendungen stehen hochverfügbar über das Netz bereit. Sämtliche Daten werden in einem zweiten Rechenzentrum gespiegelt. Neue Server-Leistung kann Butlers je nach Bedarf auf Knopfdruck hinzubuchen.

Bu t l e r s

Gründung: 1999 Unternehmensbereiche: Handel mit Wohnaccessoires und Möbeln Sitz: Zentrale in Köln, 160 Filialen in Europa Mitarbeiter: ca. 1 100

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M a d e i n G e r m a ny Butlers

mit Flatrates für Telefonie und Internet. „Wir haben so gut wie keine Ausfälle. Und wenn doch etwas nicht läuft, ist die Störung in wenigen Stunden be­ hoben“, erklärt Martens. Filialen, Lager und Zentrale sind per virtuelles privates Netzwerk auf Basis von Hardware der Fir­ ma Lancom verbunden. In den Zweigstellen wur­ den WLAN-Router plus Access­points installiert. „Bislang haben wir das Netzwerk selbst betreut. Das lief aber mehr schlecht als recht“, sagt Mar­ tens. „Mit der Telekom ist jetzt ein Experte an Bord, der sich auch um das Management kümmert.“ Verfüg bar keit i st Trum p f

Starkes Team: Bei IT-Leiter Andre Martens (links) und Geschäfts­führer Jörg Funke laufen die Technikprojekte zusammen. Gut ausgesucht: In der Zentrale in Köln sind bereits bunte Glasund Tonvasen aus dem künftigen Sortiment zu sehen.

Verfügbarkeit ist bei Butlers das A und O. Um sie rund um die Uhr zu gewährleisten, hat die Firma das „Produkt Managed Dynamic Infrastructure“ von der Telekom gebucht und geschäftskritische Anwendungen in die Cloud ausgelagert. Alle Leistungen stellt die Telekom über das Netz bereit. Das Warenwirtschaftssystem sowie Lager- und Versandsystem zum Beispiel laufen auf virtualisierten Servern in deutschen Rechenzent­ ren, wobei die Systeme exklusiv betrieben werden. Neben der Verfügbarkeit spielten auch die Kos­ ten bei der Entscheidung pro Cloud eine Rolle. „Wir hatten die Wahl, neue Server zu kaufen oder sie auszulagern. Der Eigen­betrieb wäre aber zu teuer geworden“, erklärt Martens. Dazu kommt: Im Rechenzentrum ist rund um die Uhr für die Sicher­ heit gesorgt, die Netz­anbindung steht permanent zur Verfügung, und die Daten werden in ein zwei­ tes Rechenzentrum gespiegelt. „Und wir können auf Knopfdruck mehr Power bestellen“, freut er sich. „Fürs letzte Weihnachtsgeschäft hatten wir etwa mehr CPU und Speicherplatz geordert. Ein Anruf, und die Leistung kam. Sagenhaft.“ Die Migration in die Cloud hat Butlers gut vor­ bereitet. Die Datenbanken wurden bereits vor dem Umzug mit den Servern im Rechenzentrum syn­ chronisiert. Am Umstellungstag, einem Samstag, standen die Profis der Telekom mit Rat und Tat bei­ seite. Bald danach konnten Butlers-Kollegen in Großbritannien pünktlich um 10 Uhr die Kasse nutzen. Butlers war in der Cloud angekommen.  ■

butlers.com Gut gemachte Website mit ausgefeilter Artikelsuche

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CEBIT 2014

DIE HIGHLIGHTS DER TELEKOM S. 40 //

DER STAND AUF DER CeBIT – ein Überblick

S. 42 //

Bestes Netz und LTE Warum die Telekom dreimal den ersten Platz holt S. 44 //

Business marketplace Die besten Cloud-Anwendungen übersichtlich auf einer Plattform S. 45 //

Profi -Software für die Kleinen Von Buchhaltung bis Groupware – Programme aus der Cloud

S. 46 //

DeutschlandLAN Connect S und M Wie ein Turbo-Anschluss Standorte zusammenbringt S. 47 //

Durchstarten mit Swy x und Lync Wie DeutschlandLAN Telefonanlagen aus der Cloud ausgestattet sind S. 48 //

Cloud -ARBEITSPLATZ So richtet man einen mobilen Arbeitsplatz im Handumdrehen ein S. 49 //

cloud - Bundle als Komplettpaket Wenn Tarife, Smartphone und Software eine Einheit werden S. 49 //

One Number Besser zu erreichen mit einer einheitlichen Rufnummer

S. 49 //

sweet home, smart Home Wie Sie Ihr Haus mit einer App jederzeit unter Kontrolle haben S. 54 //

Managed it services Die Ressourcen aus der Wolke abrufen, die sofort gebraucht werden S. 55 //

MANAGED WORKPLACE Wie die Arbeitsumgebung dank Cloud immer dort ist, wo man sie braucht


C e b it 2014

Telekom auf der cebit: Im Netz der Zukunft Komplettlösung aus einer Hand

Produktivität steigern durch Vernetztes Arbeiten

Teamarbeit verbessern, Kosten optimieren, Anwendungen mieten statt kaufen – die TelekomCloud bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen entscheidende Vorteile. Nutzen Sie die Chance und lassen Sie sich die Lösungen vor Ort zeigen. Schauen Sie vorbei!

security

Partner

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sicheres, zuverlässiges Netz Netz

REcruiting

alle tk-& IT-Produkte kompetent aus einer Hand

einfach & sicher in die Cloud

Future Zone

Produkte, Trends und Lösungen auf dem Stand für Geschäftskunden der Telekom

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C e b it 2014

Tägliches Programm für Mittelständler Auf der Mittelstandsbühne präsentieren wir Ihnen eine ganztägige Bühnenshow mit spannenden Talks; News und Fachvorträgen.

Kooperationen

Mittelstandsbühne

Das Tagesprogramm enthält: • Interviews mit Fachexperten und Profis • Praxisbeispiele und Best Practice • Cloud-Lösungen für Unternehmen • Stündliche News-Updates • Vorstellung von neuen Produkten

Hier finden sie uns: Halle 4, Stand C 26

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C e b it 2014 Das beste Netz

Schnell, stabil, zuverlässig Wer hat das beste Netz? Tester von connect und Chip-Online prüfen jedes Jahr die Qualität der Mobilfunk- und Festnetze in Deutschland. 2013 wurde die Telekom erneut zum Sieger gekürt.* Text: Arnulf Schäfer // Illustration: Steffen Mackert


C e b it 2014 Das beste Netz

W

er gute Geschäfte machen will, braucht eine ordentliche Kommu­ nikation – und damit ein leis­ tungsfähiges Netz. Der Austausch mit Kunden und Lieferanten muss reibungslos funktionie­ ren. Unabhängig davon, ob Gespräche oder Daten durch die Netze geschleust werden sol­ len, sind zwei Kriterien zwingend notwendig: Die Verbindungen müssen schnell sein und zuverlässig bleiben. Verzögerungen beim Da­ tenaustausch oder Störungen beim Telefonie­ ren können sich Unternehmer nicht leisten. Das gilt für Festnetz- und für mobile Verbin­ dungen gleichermaßen. Denn die Mitarbeiter müssen auch unterwegs erreichbar sein und auf Firmendaten zugreifen können.

50%

Die Geschwindigkeit steigt: Bis zu 50 Prozent schneller wird LTE mit der Technik LTE Plus.

Fotos: PR (2)

Um ihren Kunden ein Netz auf Topniveau an­ bieten zu können, investiert die Telekom je­ des Jahr viel Geld. Millionenbeträge fließen in den Ausbau und die Entwicklung ihrer Tech­ nik. Der Einsatz wird belohnt: Mehrere unab­ hängige Fachzeitschriften bestätigen immer wieder die hohe Qualität der Netze. Bei allen großen Mobilfunknetz-Tests erreichte die Te­ lekom 2013 den Spitzenplatz. Die renommier­ te Fachzeitschrift „Connect“ kürte in der Aus­ gabe 1/2014 die Telekom gleich in ­allen drei Disziplinen zum Sieger: bei Sprachqualität, Netzabdeckung und Verbindungsaufbau. Dasselbe gilt für das Online-Portal„Chip.de“: Hier ging die Telekom 2013 mit einem Triple-­ Sieg aus dem Rennen – als bestes Mobilfunk­ netz, als bestes mobiles Internet und als bes­ tes LTE-Netz (chip.de/netztest2013). „Die Te­ lekom hat es im vergangenen Jahr geschafft, ihr ohnehin schon gutes Netz nochmals deut­ lich zu verbessern“, schreiben die Tester.

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Auch in Sachen LTE steht die Telekom als Ge­ winner da. „Qualitativ gesehen hat die Tele­ kom das mit Abstand schnellste und stabilste LTE-Netz“, resümieren die Tester von „Chip“, während „Connect“ dem LTE-Netz der Tele­ kom eine „über jeden Zweifel erhabene Per­ formance“ bescheinigt. Insbesondere die hohen Geschwindig­ keiten beim Senden und Empfangen beein­ druckten die Fachleute. Dabei hatten die ­Tester so gut wie gar nicht die Gelegenheit, das neueste Netz der Telekom zu analysieren. Denn erst seit 2013 wird LTE noch einmal ­a ufgerüstet zu LTE Plus: Aus schnell wird blitzschnell. LTE Plus beschleunigt das Mobil­ funknetz auf ein Spitzentempo von bis zu 150 Megabit pro ­Sekunde. Ein sattes Plus: Zuvor waren „lediglich“ maximal 100 Megabit pro Sekunde möglich. Die rasante neue Technik ist heute in rund 200 Städten und Ballungszentren verfügbar. Der Ausbau der schnellen Übertragung geht stetig weiter, denn die Datenmengen, die durch die Netze schwirren, werden größer. Um auch in Zukunft den Kunden die besten Voraussetzungen für ihre Kommunikation zu bieten, arbeitet die Telekom bereits jetzt an der Zukunft: Mit der neuen Technik CAT 6 sind im Mobilfunk Empfangsgeschwindigkei­ ten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde mög­ lich (siehe Kasten rechts). Doch die Telekom behält auch das Fest­ netz im Auge: Hier sollen immer mehr Glas­ fasernetze und die Entstör-Technik Vectoring zum Einsatz kommen. Sie geben dem Fest­ netz neuen Schwung, vergrößern die Kapazi­ täten und sorgen für rasante Übertragungs­ geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde beim Datenempfang. Bis Ende des Jahres werden rund 100 Ortsnetze von der Turbo-Kombination profitieren. Parallel dazu bereitet die Telekom die nächsten Schritte vor. Die All-IP-Netze der ­Zukunft trennen weder zwischen Daten und Sprachkommunikation noch zwischen Mobil­ funk- und Festnetzkommunikation. Das rasan­ te Tempo nimmt dann wieder Fahrt auf.  ■ telekom.de/lte-plus Hier sind die schnellen Netze zu haben

a ktu e lles LTE wird immer schneller: Das Mobilfunk­ netz der vierten Generation, auch Long Term Evolution genannt, kurz LTE, nimmt Fahrt auf. Im Herbst 2013 hat die Telekom den Datenturbo LTE Plus gezündet, der Übertragungsraten von bis zu 150 Megabit pro Sekunde erlaubt und von Fachleuten als LTE der Kategorie 4 (CAT 4) bezeichnet wird. Schon wird der nächste Schritt vorbe­ reitet: LTE Advanced, also LTE der Katego­ rie 6 (CAT 6), startet noch in diesem Jahr. Es sorgt für Datentransfers mit bis zu 300 Me­ gabit pro Sekunde beim Empfang und bis zu 50 Megabit pro Sekunde beim Senden. Noch in 2014 werden die ersten Zellen mit der neuen Geschwindigkeit funken. Endge­ räte mit CAT 6 wie die Speedbox LTE oder die Speedbox Mini werden bereits ab Som­ mer 2014 zur Verfügung stehen.

Kupfer kommt in Schwung: Eine spezielle Technik namens Vectoring sorgt dafür, dass alte Kupferleitungen sich nicht mehr gegen­ seitig stören. Gleichzeitig kommt moderne Glasfasertechnik zum Einsatz. Die wiede­ rum ermöglicht höhere Bandbreiten und schnel­l ere Übertragungsraten. Zudem steigt die Sprachqualität. So wird auch das Festnetz deutlich schneller.

* Test Connect: Die detaillierten Ergebnisse des Netz­ testes sind in der connect-Ausgabe 1/2014 nach zu lesen, die ab dem 6. Dezember im Handel erhältlich ist. TEST CHIP: Alle Ergebnisse auf Chip.de/netztest2013

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C e b it 2014 Business Marketplace

Alles fürs Büro aus der Cloud Business Marketplace. Die meisten Programme, die Unternehmen für ihre Arbeit brauchen, lagern inzwischen in der Cloud. Im Business Marketplace finden Unternehmen Office-Anwendungen, Finanz-Software oder umfangreiche Sicherheitslösungen gebündelt. Bezahlt wird nur, was gebraucht wird.

W

er viel Arbeit leisten will, braucht or­ dentliches Werkzeug. Das gilt glei­ chermaßen für Rechner und das, wo­ mit sie arbeiten: Software. Doch für viele Firmen lohnt es sich nicht, teure Programme anzuschaf­ fen, sie stets auf den neuesten Stand zu bringen und dann auch noch mit eigenen Servern zu be­ treiben. Einfacher, günstiger und effektiver kom­ men Unternehmen weg, wenn sie ihr Equipment aus der Cloud beziehen. Statt in Software, Server und Lizenzen zu investieren und aufwendig im Un­ ternehmen selbst zu hosten und zu warten, arbei­ ten sie einfach mit der Cloud zusammen.

Dort steht schon vieles bereit: Der Business Marketplace der Telekom richtet sich vorrangig an mittelständische Unternehmen. Hier finden sie cloud-basierte Anwendungen für alle Bereiche, von Buchhaltungssoftware bis zu Logistik-Anwen­ dungen. Das Angebot ist übersichtlich in neun ­Kategorien unterteilt: Office und Administration, Kommunikation und Zusammenarbeit, CRM und Kundenmanagement, Online-Speicher und ­Backup, Projektmanagement, Finanzen und Buch­ haltung, Marketing und Sales, ERP und Logistik, Antivirus und Sicherheit. Oberste Priorität haben neben der Sicherheit eine einfache Bedienung

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und die unkomplizierte Abwicklung. Anmelden, buchen, loslegen: So einfach funktioniert der Bu­ siness Marketplace. Wichtig dabei: Unternehmen können sich in Ruhe auf ihr Kerngeschäft konzen­ trieren. Im Hintergrund kümmert sich die Telekom um alle technischen und rechtlichen Aspekte. Zum Beispiel achtet sie darauf, dass Anwen­ dungen den Weg in den Business Marketplace fin­ den, die für den Mittelstand auch wirklich interes­ sant sind und gebraucht werden. Jedes neue Angebot von Drittanbietern wird auf Herz und Nieren geprüft, bevor es auf der Plattform zugelassen wird. „Es kommt darauf an, den richtigen Partner für die Anwendungen in der Cloud zu finden“, erklärt Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei der Telekom. Der Business Marketplace liefert genau die ­Power und Kapazität, die benötigt wird. Jederzeit stehen ausreichend Bandbreite, Speicherplatz und Rechenleistung zur Verfügung – zugeschnit­ ten auf die Bedürnisse des Kunden. Für die Sicherheit ist ebenfalls gesorgt: Anwen­ dungen werden entweder in hochsicheren, zertifi­ zierten Rechenzentren der Telekom gehostet und unterliegen den deutschen Datenschutzrichtlini­ en. Oder sie werden in geprüften Rechenzentren der jeweiligen Telekom Partner betrieben, wo sie vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Unterneh­ men, die ihre Daten in die Cloud verlagern wollen, sollten vorab alle Fragen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit klären (vgl. Link unten). Der Business Marketplace erhielt von der tekit Consult Bonn GmbH und der TÜV Saarland Grup­ pe das Siegel „Geprüfte Cloud-Sicherheit“ sowie das begehrte Gütesiegel „Trusted Shops“.  ■

businessmarketplace.de/sicherheit Infos und die wichtigsten Fakten mit Videos

Mit drei Schritten in die Cloud gehen Benutzerkonto anlegen: Das geht in wenigen Minuten auf der Portal­ seite. Nach einer Bestätigungs-E-Mail melden sich Firmen oder Anwender an und können alle Anwendungen 30 Tage lang kostenlos testen. Anwendungen auswählen: Unter dem Menüpunkt „Shop“ lassen sich die Anwendungen auswählen und über den Browser nutzen. Das klappt mit jedem internetfähigen Gerät. Anpassen: Für jede Anwendung las­ sen sich Nutzer festlegen und deren Rechte verwalten. Schnittstellen er­ möglichen den Import der Daten von der alten auf die neue Software.

Drei Pluspunkte für kleine Unternehmen Keine Investition und Pflege: Firmen bezahlen für die gebuchte Software. Hardware, Betrieb, Pflege und Updates sind im Preis enthalten. Firmen müssen keine eigene IT-Infrastruktur mehr un­ terhalten oder Software einkaufen. Einfache Abrechnung: Sie erfolgt – je nach Anwendung oder Service – nach Benutzerzahl, Speicherplatz oder Funktionen. Bezahlt wird monatlich über eine einzige Rechnung. Hohe Sicherheit: Der überwiegende Teil der Applikationen und deren Daten werden in zertifizierten und den Kon­ zerndatenschutzrichtlinien entspre­ chenden Rechenzentren der Telekom gespeichert. Sie sind vor unbefugtem Zugriff und Cyberattacken sowie vor Vi­ ren geschützt. Alle Datenverbindungen werden zudem verschlüsselt.

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C e b it 2014 Business Marketplace

Profi-Software für die Kleinen Business Marketplace. Auf dem Portal der Telekom finden kleine und mittelgroße Firmen innovative Anwendungen aus der Cloud. Die Programme lassen sich 30 Tage lang kostenlos testen.

BOX: Box ist die führende Lösung für die effiziente Zusammenarbeit in Teams. Sie greifen sicher auf Doku­ mente und Dateien zu und können diese gemeinsam bearbeiten. Das funktioniert ­unabhängig vom Standort oder Endgerät. businessmarketplace.de/box

MICROSOFT OFFICE 365: Mitar­ beiter greifen mit jedem internetfähi­ gen Endgerät auf E-Mails, Kontakte und Kalender zu. Dank nahtloser Out­ look-Integration ist die Terminplanung auch mit ­externen Kollegen automatisch synchron. businessmarketplace.de/microsoft

SYMANTEC ENDPOINT PROTECTION: Einfacher und effektiver Endgeräte­ schutz aus der Cloud gegen Viren, Würmer, Trojaner und Spyware für Notebooks, Desktops und Server. businessmarketplace.de/symantec

SAGE EINFACHLOHN: Mit der An­ wendung können Firmen ohne Vor­ kenntnisse die Lohn- und Gehaltsab­ rechnung selbst in die Hand nehmen. Mithilfe des intuitiven Abrechnungsassistenten lässt sich der Vorgang in Minuten erstellen. businessmarketplace.de/sage

Von Buchhaltung bis Groupware Ein Palette von Anwendungen steht von Drittanbietern auf dem Business Marketplace bereit

ez PUBLISH International Mehrsprachige, mobilefähige Website.

fastbill Effiziente Buchhaltungs­ software für mittelständi­ sche Firmen.

easySYS Handel Diese ERP-Software beschleunigt Prozesse und Projekte.

1000° ePaper Erlebbare Kataloge, Magazine und Flyer für Unternehmen.

tricia PIM Projekte managen und Informationen teilen.

your support Die Wissensdatenbank für Kunden-Support.

padcloud Versendet Digitales vertraulich.

weclapp Suite Tools vereinfachen Arbeitsprozesse.

scopevisio Vertrieb, Finanzen und Abrechnung.

silv erp Organisiert Materialund Warenwirtschaft.

strato hidrive pro Zentraler und sicherer Online-Speicher.

tecart crm Groupware und Kunden­ management in einem.

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SAPERION fileNshare fileNshare von der Berliner Firma Perceptive Software Deutschland GmbH (ehemals Saperion) ist das di­ gitale Dokumentenarchiv in der Cloud für Firmen von drei bis zehn Nutzern. Sie beitet einen Online-Speicher bis zu 100 GB an. Mit fileNshare können Mit­ arbeiter per Web-Browser oder iPadApp auf Firmendokumente zugreifen, sie von überall gemeinsam bearbeiten, mit Kollegen und Kunden teilen und über die Dokumentenvorschau direkt ansehen und kommentieren. Das hat viele Vorteile: So lassen sich Vertriebsunterlagen unterwegs aktua­ lisieren und Entwürfe bequem abstim­ men. Eine automatische Versionierung sorgt für Transparenz bei Dokumen­ tenänderungen. Für die Teamarbeit können Unternehmen individuelle Zu­ griffsrechte vergeben. Die Dokumente werden auf verschiedenen Endgerä­ ten problemlos synchronisiert, sodass die Mitarbeiter auch offline darauf zu­ greifen können. Unternehmen behalten bei dem digi­ talen Dokumentenarchiv in der Cloud die volle Kontrolle über ihre Daten. Die Software ist „Made in Germany“, der Betrieb und die Datenspeiche­ rung erfolgen in einem geschützten und zertifizierten deutschen Rechen­ zentrum. fileNshare wurde 2013 mit dem Enterprise Content Management (ECM) Award als „Beste ECM-­Lösung des Jahres“ prämiert.

businessmarketplace.de Plattform für alle Anwendungen

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C e b it 2014 DeutschlandLAN Connect

Viele Standorte, eine Lösung DeutschlandLAN Connect. Die Module S und M verknüpfen Netzzugang und virtuelle Meetingräume zu einer umfangreichen Lösung auch für kleine und mittlere Unternehmen.

DeutschlandLAN Connect S Die Einstiegslösung für Unternehmen, deren Teams an mehreren Standorten arbeiten und sich per Online-Konfe­ renz austauschen wollen. Der IP-ba­ sierte Anschluss Call & Surf Comfort ist die Basis für Connect S. Er erlaubt schnelle Surf­geschwindigkeiten mit bis zu 16 Mbit/s. Ebenfalls inklusive: iMeet Basic.

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mmer häufiger arbeiten Mitarbeiter von unter­ schiedlichen Orten aus am selben Projekt. Natürlich müssen dabei Vernetzung und Kommunikation stimmen, denn sie bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammen­arbeit. Wichtig ist dabei ein schneller Internetzugang,

Flexibel bleiben: iMeet funktioniert auf ­jedem Gerät. Auch per Smartphone können Gesprächsteilnehmer dazukommen.

um auch große Dateien ohne Mühe zwischen den Standorten hin- und herschicken zu können. Dafür sorgt der schnelle Zugang mit bis zu 16 Mbit/s in

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der Version S. Wer schneller unterwegs sein will, um auch große Dokumente zu ­verschicken, kann die Version M nutzen. Die M-­Variante bietet einen schnelleren VDSL-Anschluss, der Geschwindig­ keiten von bis zu 50 Mbit/s beim He­r unterladen und von bis zu 10 Mbit/s beim Hochladen erreicht. Beide Pakete lassen sich mit unterschiedlichen Flat­rates kombinieren. Persönlicher wird der Austausch mit iMeet, ­einem Videokonferenz-Tool aus der Cloud. Das ­v irtuelle Meeting funktioniert am Desktop, auf dem Notebook, Tablet und Smartphone. In der ­Basisversion können sich bis zu drei Teilnehmer verabreden. Für größere Besprechungsrunden ist ein Ausbau auf die kostenpflichtige Vollversion für bis zu 15 Personen gleichzeitig möglich. Externe Teilnehmer müssen sich nicht registrieren. So deckt DeutschlandLAN Connect zum Festpreis al­ le Kommunikationskanäle mit einem Turbo-An­ schluss samt Cloud-Video-Software ab.  ■ telekom.de/geschaeftskunden Startseite des Geschäftskundenportals

Die Vorteile von Connect S • Highspeed-Surfen mit bis zu 16 Mbit/s (Empfang) • Internet-Flatrate • Telefon-Flatrate ins gesamte deutsche Festnetz arianten: Call & Surf Comfort IP • V sowie Call & Surf Comfort Plus IP • mit dabei: iMeet Basic • monatlich ab 29,36 Euro

DeutschlandLAN Connect M Connect M setzt auf den super­ schnellen ­Anschluss VDSL, der den Internet-Zugang auf Geschwindigkei­ ten von bis zu 50 Mbit/s b­ eschleunigt. Mit Call & Surf Comfort VDSL und Business Complete Premium VDSL ­stehen zwei Pakete zur Auswahl. Immer dabei: iMeet Basic. Call & Surf Comfort VDSL • Internet-Flatrate mit bis zu 50 Mbit/s im Download und bis zu 10 Mbit/s im Upload, Telefon-Flat­rate in alle deutschen Festnetze • Call & Surf Comfort IP Speed • Installationsservice zum Festpreis von 83,99 Euro (netto) Business Complete Premium VDSL • Internet-Flatrate mit bis zu 50 Mbit/s im Download und bis zu 10 Mbit/s im Upload • Telefon-Flat ins deutsche Festnetz • Installationsservice zum Festpreis von 83,99 Euro (netto)

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Foto: Telekom

Im Blick: iMeet lässt die Gesprächsteilnehmer nicht nur zu Wort kommen, auch der Blickkontakt ist in der Videokonferenz mit dabei.


C e b it 2014 Vernetztes Arbeiten

Skalierbares Teamwork Neu bei DeutschlandLAN. Die Telefonanlage aus dem Netz auf Basis von Swyx ver­ sorgt bis zu 1 000 Nutzer mit Telefonie, Voicemail, Videotelefonie und Instant Messaging.

S

wyx ist ein Ergänzungmodul zu DeutschlandLAN, nämlich die Cloud-Version der Software-Telefon­ anlage Octopus NetPhone. Der Vorteil: Alle Leistungsmerkmale kommen zum monatli­ chen Festpreis inklusive Betrieb und Instand­ haltung. Das System wächst flexibel mit und ist für 10 bis 1 000 Nutzer skalierbar. Die Min­ destvertragslaufzeit beträgt einen Monat, ab­ gerechnet wird auf auf Monatsbasis mit ei­ nem festen Mietpreis während der Vertrags­ laufzeit. Swyx ist in den beiden Profilen M und L erhältlich, sodass jeder Arbeitsplatz die pas­ senden Funktionen erhält. Die Palette ist oh­ nehin umfangreich: Voicemail, Anzeige der Präsenz, Outlook und LotusNotes-Integration,

Intelligentes Anrufmanagement, 3er-Konfe­ renzen, Instant Messaging, Videokommunika­ tion (P2P), Desktop-Sharing, Web Extensions sowie eine CRM/ERP Integration. Das Profil L bietet weitere Zusatzleistun­ gen: One-Number-Konzept, Twin Calls, Apps für Android und iPhone sowie eine erweiterte Rufumleitung. Das ist zum Beispiel für Außen­ dienstmitarbeiter wichtig, die viel unterwegs sind. Sie sind mit den Erweiterungen perfekt im Firmennetz eingebunden. Vor allem das One-Number-Konzept sorgt für eine durch­ gängige Erreichbarkeit. Swyx wird in hochsicheren Rechenzentren der Telekom in Deutschland betrieben. Soft­ ware-Updates sind inbegriffen.  ■

Telefonanlage aus der Cloud

Fotos: PR (1); Illustration: Telekom

Neu bei DeutschlandLAN. Die Telefonanlage aus dem Netz auf Basis von Lync lässt sich mit Unified-Communications-and-Collaboration-Lösungen von Microsoft ergänzen. Neben der klassischen Telefonie etablieren sich mehr und mehr neue Kommunikations­ formen in kleineren und mittleren Firmen. Wechselnde Projektarbeit mit verschiedenen Büros und Teams im Unternehmen und mit externen Dienstleistern kennzeichnen eine neue Form der Arbeitskultur. Vernetztes Arbei­ ten von Unterwegs oder vom Home-Office ist heute eher die Regel als die Ausnahme. Daher werden klassische Telefoniefunktio­ nen zusammen mit ausgefeilten Unified Com­ munication Leistungen aufgestockt und aus der Cloud angeboten. Bei der Telekom gibt es zum Beispiel jetzt neu: DeutschlandLAN Tele­ fonanlage aus dem Netz auf Basis von Lync. Die neue Allround-Lösung kommt dabei im Huckepack mit E-Mail, Telefonie sowie Instant Messaging und ist breit skalierbar. Es ist voll integriert in die Microsoft Office Umgebung und ergänzt sich mit den Cloud-Produkten Microsoft Exchange Online

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und SharePoint Online. Lync besitzt alle klas­ sischen Merkmale einer modernen, professio­ nellen TK-Anlage: Anbindung an das öffentli­ che Fest- und Mobilfunknetz, Rufumleitung und Weiterleitung. Home-Offices und Filialen lassen sich mit Lync in Rufnummernpläne und Arbeitsabläu­ fe einfach einbinden. Allein durch Präsenzin­ formationen werden durchschnittlich 75 Mi­ nuten pro Woche und Mitarbeiter eingespart, weil weniger Anrufe ins Leere gehen oder auf den Anrufbeantworter umgeleitet werden. Firmen können nach dem Baukastenprin­ zip einfach Module aus der Cloud ­hinzufügen, die es in vier Ausführungen gibt: Basis-, Kon­ ferenz-, Telefonie- und Alleskönner-Paket. Die DeutschlandLAN Telefonanlage auf Basis von Lync wird von der Telekom in gesi­ cherten Rechenzentren in Deutschland be­ trieben. Es ist ausgelegt für kleine bis große Unternehmen ab fünf Arbeitsplätzen.  ■

a ktu e lles Mobilbox Pro mit Voicemail-to-Text. Auf allen Android-Geräten werden ab dem Sommer alle Sprachnachrichten in der Mo­ bilbox Pro vollautomatisch in Text umge­ wandelt und direkt in der App angezeigt. Voraussetzung ist die Nutzung der kosten­ losen Android-App Mobilbox Pro im Rah­ men eines Telekom Mobilfunkvertrags. Die App ist auf Telekom Geräten vorins­ talliert oder kann aus dem Google Play Sto­ re geladen werden. Mit dem Upgrade der Voicemail-To-Text Funktion erhalten Nutzer einen schnelleren Überblick über die Inhal­ te der Nachrichten und müssen sich prakti­ scherweise keine Namen, Telefonnummern oder Termine mehr aufschreiben. Die Telekom verpflichtet sich mit dem neuen Service zu strengen Datenschutzvor­ gaben und garantiert durch die automati­ sche Übersetzung absolute Privatsphäre.  ■

Roaming. Die Tarife Complete Comfort XL und XXL Business sowie Complete Pre­ mium Business enthalten bereits Roaming­ leistungen. Mit den Travel & Surf-Pässen ha­ ben Reisende ihre Kosten unter Kontrolle. Für Vielsurfer kommen Roaming Europe und Roaming Global mit großen InklusivVolu­mina infrage. Über WLAN gelangen sie an über 50 000 Hotspots weltweit, können in mehr als 170 Flugzeugen surfen wie auch WLAN TO GO im Ausland nutzen.  ■ telekom.de/gk/roaming Alle Auslands-Tarife im Überblick

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C e b it 2014 DeutschlandLAN Connect

Intuitive Nutzung: Die Bedienung von Windows 8 ist auf allen Geräten identisch – egal ob auf dem Tablet oder per Smartphone.

Arbeiten in der Wolke Cloud-Arbeitsplatz. In der Telekom Cloud lassen sich Arbeitsplätze schnell einrichten und sofort nutzen. Möglich macht dies eine perfekte Kombination aus Windows-8-Tablet, entsprechenden Anwendungen, Smartphone und Mobilfunktarifen.

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müssen die einzelnen Mitspieler des mobilen ­Büros reibungslos miteinander kommunizieren. Profe ssio nelle s Pa k et Wie das tatsächlich funktionier t, zeigt der Cloud-Arbeitsplatz der Telekom. Das Büro aus der Wolke besteht aus gängiger Business-Software aus der Telekom Cloud, mobilen Endgeräten wie dem Windows-8-Tablet mit 10-Zoll-Screen und An­ stecktastatur sowie LTE oder einem Smartphone wie dem Nokia Lumia 1020 mit WindowsPhone-8System. Dazu kommen der Zugang zur kosten­losen Telekom Cloud Center App und die MobilfunkCloud-Pakete, die Mobilfunk und Cloud-Services zu einem professionellen Paket vereinen. Mit den neuen Cloud-Bundles haben die Nut­ zer unterwegs stets die passenden Verbindungen

Cloud-Komplettpaket • Endgeräte: Basierend auf den Betriebssystemen Windows 8 und WindowsPhone 8. • Professionelle Software: Kommt direkt, einfach und sicher aus der Telekom Cloud. • Mobilfunk-Cloud-Pakete: Mit Smartphone oder Tablet samt Datentarif alle Office-Anwendun­ gen aus der Cloud nutzen. • IT-Sofort-Service: Schnelle Hilfe bei IT-Problemen kann optional dazugebucht werden.

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Foto: PR

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obil arbeiten, überall und jederzeit auf Business-Anwendungen zugreifen ­sowie Daten oder Dokumente austau­ schen, Termine im Firmenkalender synchronisieren und stets ohne Probleme zwischen Smart­phone, Tablet, Notebook und dem Desktop-Rechner wechseln: Genau das wird häufig versprochen, scheitert jedoch immer wieder in der Praxis. Entweder verstehen sich die Geräte nicht un­ tereinander, weil sie mit verschiedenen Systemen arbeiten. Häufig funktioniert auch die Synchroni­ sation nicht: Die Programme können sich nicht austauschen, oder der Firmenzugang klappt nicht. Diese potenziellen Fehlerquellen kennt jeder zur Genüge, der viel unterwegs arbeiten muss. Vor allem: Ein schneller, internetfähiger Rech­ ner und eine SIM-Karte allein machen noch keinen mobilen Arbeitsplatz. Um richtig vernetzt zu sein,


C e b it 2014 Cloud-Bundle

mit Zusatznutzen. Denn sie enthalten bereits Cloud-Anwendungen wie etwa im Tarif ­„Complete Comfort M Business O 365“ den Zugang zu Office 365 – und das zu einem ­vergünstigten Preis. Die Cloud Center App wird automatisch durch Einlegen der Telekom Datenkarte im Tablet installiert. Damit lassen sich alle Cloud-Lösungen und Dienste der Telekom ­direkt aufrufen – alles steht in der Cloud be­ reit und muss weder installiert noch herunter­ geladen werden.

Komplettpaket für unterwegs Cloud-Bundle. Mit der Kombination aus Mobilfunk-Businesstarifen, Smartphones und speziellen Cloud-Anwendungen läuft das mobile Arbeiten wie am Schnürchen.

C lo ud - Anwendu n g en

Foto: Corbis

Über die Cloud Center App erhalten Anwen­ der auch einen Zugang zum Business Market­ place. Hier sind hochwertige Cloud-Anwen­ dungen von Drittanbietern gebündelt, die speziell auf die Bedürfnisse von mittelständi­ schen Kunden zugeschnitten sind, etwa das Online-Meetingtool iMeet, der Cloud-Spei­ cher Strato HiDrive Pro oder die Unterneh­ menssoftware von Scopevisio. Wer will, kann darüber hinaus mit Micro­ soft Exchange Online 2010 für die professio­ nelle E-Mail-Kommunikation durchstarten oder mit Microsoft SharePoint Online 2010 für die Zusammenarbeit im Team. Mit Exchange Online 2010 erhalten Nutzer zusätzlich eine professionelle Toplevel-­ Domain nach dem Muster vorname.name@ firmenname.de. Jeder Benutzer verfügt über eine Postfachgröße bis zu 25 Gigabyte und kann E-Mail-Anhänge mit einer Größe von bis zu 50 Megabyte versenden und empfangen. Anwender können ihre Cloud-Anwendungen 30 Tage kostenlos und unverbindlich testen. Wer im Notfall kompetente Hilfe für seine IT haben will, bucht zum Beispiel den IT-­ Sofort-Service Comfort für sein Tablet einfach hinzu. Damit ist das sorgenfreie Rundum­ paket aus der Cloud komplett.  ■

telekom.de/windows-8 Mehr Infos zum Arbeitsplatz in der Cloud

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ür alle mobilen Mitarbeiter kleiner und mittlerer Unternehmen, die auch un­ terwegs effizient arbeiten wollen, hat die Telekom Komplett-Pakete geschnürt. Sie bestehen aus einem Mobilfunk-Businesstarif, einem Smartphone oder Tablet und einer Büro-Anwendung aus der Cloud, entweder Box Starter oder Microsoft Office 365 Small Business Premium. Diese sind in den Optionen Mobilfunk-­ Businesstarife Mobile Data M BOX, Complete Comfort L Business BOX und Complete Com­ fort M Business O 365 enthalten. Nutzer kön­ nen damit eine professionelle E-Mail-Lösung nutzen (Microsoft Exchange Online) sowie mit gängigen Büroprogrammen wie Word, Excel und PowerPoint arbeiten. Die Programme las­

sen sich im Browser wie auch per App auf ­a llen mobilen Endgeräten nutzen. Wie von ­ihrem Büro-PC gewohnt können Mitarbeiter Dokumente mit ihren Kollegen teilen oder auf synchronisierte Kalender zugreifen. Das Paket enthält eine Flatrate für Telefon und SMS sowie eine Datenflat mit 750 Giga­ byte. An Bord ist auch eine vollständige Desk­ top-Version von Office Professional Plus, die auf bis zu fünf Endgeräten installiert werden kann. Das Paket enthält pro Nutzer eine Flat­ rate für Telefon und SMS und eine Datenflat mit 750 Gigabyte. Box Starter ist mit LTE und bis zu 16 Mbit/s in den Paketen Mobile Data M BOX und Com­ plete Comfort L Business BOX enthalten. Das erste Paket umfasst eine Flatrate mit bis zu drei Gigabyte im Monat mit LTE (bis zu 21,6 Mbit/s im Download) inklusive Tablet. Das zweite Paket enthält eine Telefon- und SMS-Flat sowie ein Gigabyte Datenflat mit LTE und bis zu 50 Mbit/s im Download sowie ein Smartphone.  ■

t-mobile.de/business/mobiles-buero

One Number – immer erreichbar Wer kennt das nicht? Erreicht man seinen Ansprechpartner nicht auf dem Festnetz, wählt man die Mobilfunknummer und dann wieder die Festnetznummer. Mit One Number von der Telekom entfällt die virtuelle Schnit­ zeljagd: Mitarbeiter haben nur eine Nummer für Mobilfunk und Festnetz. Pfiffig: Wenn sie ihre Kunden anrufen, erscheint auf deren Dis­ play auch nur noch eine Nummer, nämlich die Festnetznummer im Unternehmen. So weiß der Kunde gleich, wer anruft. Das funktioniert auch im Ausland. Als One Number lassen

sich die Zentrale, alle Nebenstellen oder ein­ zelne Teilnehmer eingeben – sinnvoll für Mit­ arbeiter, die viel unterwegs sind. Die Erreich­ barkeit unter derselben Telefonnummer ist als Leistungsmerkmal im Business Voice VPN Standard und Advanced möglich und klappt mit Anlagen- oder ISDN-Anschluss.  ■ telekom.de/gk/one-number Weiterführende Infos zum Prinzip One Number

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C e b it 2014 Smart Home

Auf Kommando: Aus der Ferne wissen, was zu Hause los ist – dank Smart-Home-App.

Smart Home: Das Zuhause i n d e r h o s e nt a sc h e Komponenten: Grundlage des Smart-HomeKonzepts bildet die Smart-Home-Basisstation, vier Smart-Home-Geräte sind inklusive: wahl­ weise elektronische Funk-Heizkörper-Ther­ mostate, Rauchmelder, Tür- und Fensterkon­ takte oder Zwischenstecker für die Steckdose. Die Smartphone-App für ­Geräte mit iOS- oder Android-Betriebssystem ist für die ersten zwei Jahre im Kaufpreis enthalten. Funktion: Die Smart-Home-Basisstation wird über den Router mit der QIVICON-Plattform gekoppelt und mit verschiedenen Smart-­ Home-Geräten vernetzt. Über die Signale der Basisstation empfangen Heizkörper-Thermos­ tate, Lampen und Geräte wie Klimaanlage oder die Musikanlage alle Befehle und lassen sich mit dem Smartphone bequem aus der Ferne steuern und kontrollieren.

Mein Haus hört auf mich Smart Home. Von unterwegs die Heizung regeln oder das Licht ausschalten. Mit einer speziellen App muss niemand zu Hause sein, um dort nach dem Rechten zu sehen. Das klappt jetzt aus der Ferne.

Hinter dieser smarten Lösung steckt die Plattform QIVICON – entwickelt und initiiert von der Telekom in Kooperation mit führen­ den Industrieunternehmen wie EnBW, eQ-3,

Herzstück des intelligenten Zuhauses ist die Smart-Home-Basisstation, die über den ­Internet-Router mit der QIVICON-Plattform ­gekoppelt wird und die Geräte miteinander vernetzt. Um die Signale der Basisstation zu empfangen, sind Geräte wie etwa Heiz­körperThermostate mit entsprechenden Komponen­ ten ausgestattet. So lassen sie sich über individuelle Tempe­ ratur-Profile regeln oder per App rund um die Uhr aus der Ferne steuern. Das klappt mit ­allen zertifizierten Geräten. Auf einer Über­ sichtsseite via App sieht der Nutzer auf einen Blick alle aktuellen Informationen und kann seine Einstellungen rund um die Uhr und von überall anpassen.  ■

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Heimzentrale: Die Basisstation wird über den Internet-Router mit der QIVICONPlattform gekoppelt und vernetzt alle Smart-Home-Geräte miteinander.

Vorteile: Smart Home senkt die Energiekos­ ten und gibt mehr Sicherheit und Komfort. Auch für Unternehmen empfiehlt sich die Technik, mit der sich Tür und Tor regeln las­ sen. Beim Umzug ist die Lösung direkt wieder einsatzbereit, da alle Komponenten via Funk miteinander verbunden sind. QIVICON spei­ chert Daten ausschließlich auf Servern der Deutschen Telekom in Deutschland.

telekom.de/smart-home So einfach führen Sie zu Hause Kommando

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Foto: Pr (2)

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Miele und Samsung. Neu an Bord ist der deut­ sche Öko-Stromanbieter Entega. Insgesamt zählt QIVICON mehr als 20 Beratungs- und Vertriebspartner, und der Kreis wächst.

ach Feierabend auf dem Weg nach Hause per Smartphone die Raumtemperatur auf behagliche 22 Grad Celsius regeln: Zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Online-Anschluss finden SmartHome-Anwendungen wie diese attraktiv. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Unter­ nehmensberatung Capgemini Consulting. Der Wunsch nach Bequemlichkeit und ­S icherheit lässt sich mit der Smart-Home-­ Lösung der Telekom auf einen Klick verwirk­ lichen. Die passende Anwendung regelt nicht nur Heizung, Licht und Geräte wie Rauch­ melder, auch Fenster und Türen zu Hause oder in den Firmenräumen werden von unter­ wegs aus gesteuert und überwacht.


C e b it 2014 Social Collaboration

Social Network für Firmen Social Collaboration. Jetzt können Firmen einen gesicherten Kommunikationsraum mit vielen Funktionen in der Cloud nutzen. Mitarbeiter können sich hier austauschen, vernetzen und zusammenarbeiten.

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mmer mehr kleine und mittelständische Unternehmen arbeiten über mehrere Standorte verteilt. Dabei ist die E-Mail bislang der Kommunikationskanal Nummer eins, um sich intern sowie mit Kunden und Geschäftspartnern über Projekte auszutau­ schen. Der Haken: Bei der täglichen E-MailFlut verliert man schnell den Überblick darü­ ber, was wirklich wichtig ist. Im täglichen E-Mail-Pingpong kursieren zudem häufig mehrere Versionen eines ein­ zigen Dokuments. Was fehlt, ist eine Art inter­ nes Social Network für Unternehmen mit ei­ ner News-Funktion, Kalender und einer Su­ che. Einw Plattform, wo jeder sein Profil hin­ terlegen kann und Projekte mit Kollegen bearbeitet werden können. Diese Lücke füllt die neue Social-Collaboration-Plattform aus der Cloud: Ein Klick in den sozialen Raum ver­ netzt Kollegen und Kunden über den Web­ browser ohne ­zusätzliche Hard- und Software. Mit dem Social Network bündelt die Tele­ kom die standortübergreifende Zusammenar­ beit, den Wissensaustausch und die Zusam­ menarbeit in der Cloud. Die Kommunikation zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern wird erheblich erleichtert. Auch für die Sicher­

Social Network für Firmen: Projekte steuern, Wissen teilen.

heit ist gesorgt: Die Daten liegen in hochsi­ cheren, ISO-zertifizierten Rechenzentren mit Standort Deutschland. Über eine geschützte Internetverbindung greifen die Nutzer sowohl vom Büro-PC als auch von unterwegs über Laptop, Tablet oder Smartphone auf alle Funktionen zu. Im Social Intranet lassen sich eigene Sei­ ten für Unternehmensnachrichten, Abteilun­

gen und Teams veröffent­lichen. Mit Blogs und Wikis teilen Kollegen Wissen und Ideen: Der Dokumenten-Manager verwaltet Office-Doku­ mente aus Word, Excel oder PowerPoint.  ■ businessmarketplace.de/socialcollaboration Alle Features und Leistungen im Überblick

Intuitive Nutzung VON SOCIAL COLLABORATION

Foto: Corbis

Unternehmen können sich ihr internes soziales Netzwerk aus der Cloud maßgeschneidert zusammenstellen

Individuelle Workspaces für Teams Der zentrale Kommunikationsort für Abteilungen und Teams bündelt alle Informationen zu einem Projekt. Die Inhalte lassen sich komfortabel filtern.

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Das intuitive Intranet für Unternehmen Intranet-Auftritte einfach und schnell erstellen, infor­ mieren und Dokumente verteilen, Abfragen starten und Prozesse abbilden.

„Ich finde alles“-Suche Die umfassende Suche geht bis in jedes Teilstück von Seiten hinein – sie berücksichtigt Dateien, Dokumente, Beiträge und einzelne Kommentare.

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C e b it 2014 Managed IT-Services

Professionelle IT-Services direkt aus der Wolke

Die Private Cloud stellt exklusiv und hochsicher IT-Ressourcen nach Bedarf zur Verfügung.

Die standardisierten, sicheren und skalierbaren IT-Dienste aus der Telekom Cloud bieten ein Maximum an Flexibilität und Sicherheit. Die wichtigsten Dienste im Überblick. 1. Managed eBusiness Plattform Sie eignet sich für alle E-Commerce-­ Lösungen mit hohen Ansprüchen an Verfügbarkeit und Performance. Der Zugriff ist bei Lastspitzen garan­ tiert verfügbar.

Managed IT-Services. Die optimale Auslastung ihrer IT-Ressourcen zu erreichen ist für viele IT-Verantwortliche ein ständiger Balanceakt. Einfacher und schneller klappt das mit abrufbaren Ressourcen und Kapazitäten aus der Cloud.

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ie IT-Technik genau auf die aktuellen Bedürfnisse des Unternehmens abzu­ stimmen ist alles andere als einfach: Schaffen die IT-Verantwortlichen zu viel Software, Rechner und Kapazitäten an, liegen diese brach. Besorgen sie zu wenig, stoßen Netzwerk und ­Server schnell an ihre Grenzen und können den Betrieb lahmlegen. Hier helfen die Managed IT-Services aus der Telekom Cloud: Statt den wechselnden Anforde­ rungen hinterherzulaufen, passen sie sich flexibel und bedarfsgerecht aus der Cloud an. Damit spart das Unternehmen erheblich an Ressourcen und Kosten, denn sowohl Pflege als auch Wartungs­ aufwand entfallen. Bei individuellen Lösungen in der Managed Private Cloud können sich Unternehmen für ein Rechenzentrum als Komplettlösung entscheiden. Sie erhalten alles vor Ort, das Kommunikations­ netz und das Virtual Private Data Center kommen aus einer Hand. Der Vorteil: Über die gemeinsame

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Technologiebasis könnten sie ihre IT-Ressourcen kompatibel, barrierefrei und einheitlich steuern. Daneben stehen ihnen standardisierte Module mit offenen Schnittstellen in der Managed Public Cloud zur Verfügung. Diese lassen sich in die vorhandene IT-Land­ schaft integrieren und bei Bedarf erweitern. Nach dem Baukastenprinzip treffen Firmen ihre Aus­ wahl: E-Mail-Dienste, Server-Buchungen, Netz­ werkschutz, zusätzliche Rechenkapazität oder einfach mehr Speicherplatz. Alle Daten sind in ihren hochsicheren Rechen­ zentren in Deutschland gespeichert. Zudem ­gewährleisten die IT-Services die Erfüllung der Compliance-Anforderungen wie auch der gesetz­ lichen Vorgaben.  ■ dreisechsnull.telekom.de/managed-it Online-Artikel über die Vorteile für Unternehmen

3. Managed Dynamic Infrastructure Die skalierbare Server-Hosting-­ Lösung fungiert als IT-Grundaus­ stattung für den Mittelstand. Sie bietet gemanagte virtuelle Server, die individuell mit Applikationen versehen werden können. 4. Managed Security Service Der professionelle Netzwerkschutz für Systeme, Anwendungen und Daten schützt vor Viren, Trojanern, Spam und anderen Störfaktoren. 5. Managed Self Service Portal Unternehmen können ihr eigenes virtuelles Rechenzentrum ­verwalten. Die IT-Administration legt fest, welche Ressourcen, wie viele Server, Prozessoren und Speicher genutzt werden. Firewall-Regeln und der Backup-Prozess lassen sich festlegen. Frei skalierbar mit tagesaktueller Abrechnung nach Verbrauch. 6. Managed Mail Service Das hochverfügbare E-Mail-System für MS Exchange bietet Groupware-­ Funktionen wie Adressliste, Kontakte, Notizen und Aufgaben sowie MS Lync und Sharepoint-Funktion. Anti-Spamund Anti-Virus-Funktionalität schützen vor unliebsamen Gästen.

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Foto: Telekom

Server auf Knopfdruck

2. Managed Save Sync for Enterprise Das sichere Netzlaufwerk in der Telekom Cloud stellt erweiterbaren Speicherplatz zur Verfügung. Neben einer Dokumentenversionierung und einem Link-Generator bietet SafeSync flexiblen Zugriff auf die Dokumente durch Web-Client und Web-App.


C e b it 2014 Managed Workplace

Einfach mal das Büro mitnehmen Managed Workplace. Das Büro bekommt Beine: In der Firma begonnene Dokumente lassen sich unterwegs oder im Home-Office punktgenau weiterbearbeiten. Die Arbeitsumgebung ist überall gleich.

Mittendrin aufhören und trotzdem woanders punktgenau in der Cloud weiterarbeiten.

Wer häufig unterwegs ist, kennt das Pro­ blem: Mitten in der Arbeit muss man los, weil der Zug fährt oder der Kunde wartet. Unter­ wegs dann könnte man die Reisezeit prima nutzen, die auf dem Büro-PC begonnene ­Arbeit fertigzuschreiben. Das funktioniert jetzt mit dem Managed Workplace aus der Cloud, ohne zuvor PC, Notebook oder Tablet aufwen­

dig miteinander zu synchronisieren. Für den Nutzer bedeutet das, dass er praktisch mitten in seiner Arbeit aufstehen und weggehen kann. Unterwegs oder im Home-Office kann er von seinem mobilen Gerät über die Cloud auf seine gewohnte Arbeitsumgebung inklusi­ ve ­Daten und Anwendungen zugreifen und die Arbeit beenden. Das Beste dabei: Das

„Büro-to-Go“ funktioniert mit allen mobilen Endgeräten und unabhängig vom Betriebs­ system. Der Nutzer sieht immer seine ge­ wohnte Arbeitsumgebung. Administratoren können über den neuen Dienst die privaten Geräte ihrer Mitarbeiter einbinden, denn der Trend zu „Bring your own Device“ hält an. Kollegen im Home-Office las­ sen sich also sicher integrieren. Eine lokale Speicherung von Daten gibt es aber nicht, sie lagern alle in der Cloud. Arbeitsplätze auf Zeit in Unternehmen, Trainingszentren oder Hoch­ schulen lassen sich über den Managed Work­ place schnell und unkompliziert einrichten und auch wieder auflösen. Die Telekom hos­ tet das Büro zum Mitnehmen in hochsicheren Rechenzentren mit Standort Deutschland und stellt es hochverfügbar über das Netz be­ reit. Die IT-Abteilung kann es einfach in das bestehende Firmennetzwerk integrieren und behält immer die Kontrolle über die Daten.  ■ dreisechsnull.telekom.de/ managed-workplace

Fotos: Corbis, Telekom

IT-Sicherheit für Profis von Profis Managed Security. Unternehmen, die ihre sensiblen Daten nicht ausreichend schützen, riskieren viel. Auch die Geschäftsführung kann für Datenmissbrauch haftbar gemacht werden. Viele Unternehmen können aber die notwendige Sicherheit für Server und Daten nicht aus eigener Kraft leisten. Mit Managed Security unterstützt die Telekom als renom­ mierter Security Service Provider ihre Kunden mit maßgeschneiderten Services aus der ­Telekom Cloud. Das umfasst den Schutz des Netzwerks vor Angreifern und Eindringlingen (Managed Network Security), den Schutz des einzelnen IT-Arbeitsplatzes (Managed End­

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point Security), der Kommunikationsinhalte und Identitäten (Managed Communications Se­curity) sowie die individuelle Beratung und Risikoanalyse durch Sicherheitsprofis der ­Telekom (Security Consulting). Die Module können je nach Bedarf im ­Rechenzentrum der Kunden oder auch in hochsicheren Rechenzentren der Telekom betrieben werden.  ■ Gesichert: Von Telekom-Profis gemanagte Security-Lösungen können beim Unternehmen vor Ort oder in streng gesicherten Rechenzentren der Telekom stehen.

bit.ly/schutzschild Über IT-Sicherheit aus der Cloud

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schnelles meeting mit kunden oder mitarbeitern? geht! online-videokonferenzen mit deutschlandlan connect. Highspeed-Breitband-Internet und Online-Videomeetings mit bis zu 15 Teilnehmern. Jetzt mehr erfahren: www.telekom.de/deutschlandlan


pr a xis T ech n i k, T r en ds u n d Produ kt e

Die bedrohung aus dem Web Es ist wahrlich zum Gruseln: 87 Prozent der deutschen Unternehmen haben 2013 über gestiegene IT-Angriffe berichtet. Das bestätigt eine aktuelle Allensbach-Umfrage, die im Cyber Security Report 2013 veröffentlicht wurde. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rechnet vor, dass täglich 40 000 neue Schadprogrammvarianten im Web entstehen. Selbst die Angriffe auf Smartphones & Co. nehmen zu: Die Telekom registriert heute schon 30 000 Angriffe pro Monat im Mobilfunknetz.

D i e B ELIE BTESTE N PAS SWÖRTER

Praktisch sicher

Password to go

Die Hamburger Firma Protonet bringt einen bun­ ten, quadratischen Router heraus, der nützliche Cloud-Services mit der verschlüsselten Sicher­ heit eines eigenen Servers verbindet.

Ein winziger Chip steckt im USB-Anschluss. ­Damit kann der YubiKey sogenannte Wegwerf­ passwörter erzeugen, um Daten deutlich besser zu schützen. Preis: 37 Euro. yubico.com

S i n d s m a rt p h o n e s s i c h e r , H e r r S c h rÖ d e l?

Illustration: Axel Pfänder

„ Ein Smartphone mit Apps ist nicht sicher. Sie können es zwar absichern, aber dann macht es auch keinen SpaSS mehr.“ Tobias Schrödel, Sicherheitsprofi in München und langjähriger Sicherheitsberater bei T-Systems.

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Hauptgrund für gestohlene Passwörter ist die Nachlässigkeit der Anwender selbst. Sie wählen Worte und Zahlen, die Hacker in Sekunden knacken können. Die Top-TenListe der häufigsten Passwörter im Internet: 1. Passwo r d 2. 123456 3. 12345678 4. abc123 5. qw erty 6. monke y 7. l et mei n 8. dr ago n 9. 111111 10. ba s ebal L

www.bsi-fuer-buerger.de Tipps zur Wahl von Passwörtern

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pr a x i s Neue Tablet-PC 2014

Turbo-Tablets fürs Business Tablet-PC. Längst sind die neuen Tablet-PC vom einstigen Nischenprodukt zum vollwertigen BusinessAccessoire aufgestiegen. Die Flachrechner sind schicker, schneller und leistungsstärker als je zuvor. Für Anwender gibt es vor allem ein größeres Angebot. Wir stellen sieben Neuheiten für 2014 vor. Text: Arnulf Schäfer

Ganz schön scharf: Der Bildschirm des Note 10.1 besticht mit einer sehr guten Auflösung von 2560 x 1600 Pixel.

Flotte Kiste: Der 64-Bit-Prozessor erlaubt blitzschnelle Zugriffe auf Apps und schnelles Surfen im Web.

Gut verpackt: Der edle S-Pen lässt sich bequem an der Gehäuseseite verstauen.

Superschneller Android

Kleines Äpfelchen

Das Samsung Galaxy Note 10.1 Edition LTE ist die aktuelle Nummer eins unter den Tablets mit Android-System. Sein hochauflösendes Dis­ play beeindruckt, der mitgelieferte S-Pen erleichtert die Bedienung und bietet einige zusätzliche Funktionen. Weitere Pluspunkte: Der Vier­ kern-Prozessor ist blitzschnell, und der Akku überrascht in der Praxis mit angenehm langer Ausdauer.

Das neue iPad mini mit Retina-Display ist nur äußerlich klein. Trotz der geringen Ausmaße bietet es die vollwertige Leistung eines großen iPads. Der kleine Apfel überzeugt vor allem durch eine hochwertige Verarbeitung und ist obendrein extrem einfach zu bedienen. Bemer­ kenswert: Sein kompaktes Display bietet die gleiche Detailschärfe wie der Bildschirm des großen iPads.

Samsung.com/de Testbericht: bit.ly/galaxy-note10

apple.com Angebot der Telekom: t-mobile.de/business

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171

7,5

135

Auflösung: 2048 x 1536 Pixel Gewicht: 341 g Display: 20,1 cm Prozessor: 2,3 GHz Vierkern System: Apple iOS 7

Fa z i t • Kleines Display mit sehr guter Detailwiedergabe • sehr handlich, einfach zu bedienen • schneller Prozessor • sehr gute Verarbeitung • hoher Imagefaktor • Hoher Preis

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Fotos: PR (5)

7,9

Auflösung: 2560 x 1600 Pixel Gewicht: 547 g Display: 25,6 cm Prozessor: 2,3 GHz Vierkern System: Android 4.3

Apple iPad mini Retina-display   Fa z i t • Detailreiches Display • einfache S-Pen-Bedienung • aktuelles Android-Betriebs system • schneller Snapdragon 800-Prozessor • erweiterbarer Speicher • Hoher Preis

200

243

Samsung Galaxy Note 10.1 LTE


pr a x i s Neue Tablet-PC 2014

Viele Details: Der kompakte Bildschirm bietet eine gute Detailschärfe für sein Format. Praktisch ist das Cover, das gleichzeitig als Stativ dient.

Ordentliche Basis: Das Huawei Tablet ist mit einem einfachen 25-Zentimeter-Bildschirm und einem Quad-Core-Prozessor ausgestattet.

Schön leicht: Das iPad Air ist schlanker und spürbar leichter als die Vorgänger-Generation.

Finnische Flunder

Leichtgewicht

Power Player

Schneller Prozessor, detailreicher Bildschirm, erweiterbarer Speicher – das Nokia Lumia 1520 gilt als gut ausgestattetes Smartphone samt Windows-Phone-8-System. Weil es mit einem großem 6-Zoll-Display ausgestattet ist, lässt es sich durchaus als Mini-Tablet nutzen. Der Clou: eine extrem hochwertige 20-Mega­ pixel-Kamera mit Zeiss-Linse.

Das neue iPad Air mit seinem 24,6-Zentime­ ter-Bildschirm ist angenehm handlich, schön flach und ein Design-Leckerbissen aus Alumi­ nium und Glas. Ein schneller A7-Prozessor, ein üppig dimensionierter Akku und ein bril­ lantes Display setzen nach wie vor Standards. Mit 478 Gramm ist das iPad Air 20 Prozent dünner und 28 Prozent leichter als vorher.

Ein großes Display, einen Vierkern-Prozessor, genügend Ausdauer und ein flottes Mobil­ funk-Modem – das Huawei Mediapad 10 Link bietet alles, was ein günstiges Tablet haben sollte. Äußerlich wie auch in seiner Verarbei­ tung ist das Tablet dank Unibody aus Alumi­ nium extrem stabil. Mit knapp 9,9 Millimetern ist es zudem sehr schlank.

8,7

85

Auflösung: 1080 x 1920 Pixel Gewicht: 206 g Display: 15,2 cm Prozessor: 2,2 GHz Vierkern System: Windows Phone 8

Fa z i t • Gute Performance, guter Bildschirm • hochwertige Kamera • Microsoft Office vorinstalliert • Akku lässt sich kabellos aufladen

DREIsechsNULL  01 | 2014

Apple iPad Air

7,5

170

huaweidevices.de Angebot der Telekom: t-mobile.de/business

Huawei Mediapad 10   Auflösung: 2048 x 1536 Pixel Gewicht: 478 g Display: 24,6 cm Prozessor: Zweikern 64-Bit-System System: Apple iOS 7

Fa z i t • Detailreicher Bildschirm, sehr gute Performance, lange Akkulaufzeit • niedriges Gewicht • kein erweiterbarer Speicher

257

163

Nokia LUmia 1520

apple.com/de Testbericht: bit.ly/apple-luftikus

240

nokia.com/de Mehr Infos: windowsphone.de

9,9

176

Auflösung: 1280 x 800 Pixel Gewicht: 640 g Display: 25,4 cm Prozessor: 1,2 GHz Vierkern System: Android 4.0

Fa z i t • Preisgünstiges Tablet, viel Ausdauer • erweiterbarer Speicher, gute Verarbeitung • einfaches Display, einfache Ausstattung • Wenig interner Speicher, LTE-Modem fehlt

57


pr a x i s Neue Tablet-PC 2014

266

Sony Tablet Z

6,9

172

Auflösung: 1920 x 1200 Pixel Gewicht: 495 g Display: 25,6 cm Prozessor: 1,5 GHz Vierkern System: Android 4.3

Hart im Nehmen: Das schlanke Sony Tablet Z besitzt eine wasserdichte und staubgeschützte Oberfläche.

Fa z i t • Angenehm dünnes und leichtes Tablet • detailreiches Display • aktuelles Android-Betriebssystem • gute Performance • wasserdicht und staubgeschützt

296

204

Großes Kino

Auflösung: 2560 x 1600 Pixel Gewicht: 753 g Display: 31 cm Prozessor: 2,3 GHz Vierkern System: Android 4.4.

Fa z i t • Sehr großer, detailreicher Bildschirm, sehr gute Performance (Vierkern-Prozessor, 3 GB RAM, Android 4.4) • S-Pen mit zusätzlichen Funktionen

Es sieht sehr gut aus, ist angenehm schlank, ziemlich leicht und dennoch sehr robust. Das Sony Tablet Z vereinigt scheinbar gegensätz­ liche Eigenschaften perfekt und ergänzt sie mit einem Top-Bildschirm und einem flotten Quad-Core-Prozessor. Das wasserdichte und staubgeschützte Android-Tablet verfügt sogar über eine 8-Megapixel-Hauptkamera und eine 2-Megapixel-Frontkamera. sony.de Angebot der Telekom: t-mobile.de/business

Samsung Galaxy Note Pro 12.2

7,95

Schönling

Überflieger: Das Großdisplay, der schnelle Prozessor und der flotte Internet-Zugang machen das Note Pro 12.2 zum Tablet der Superlative.

Das Samsung Galaxy Note Pro 12.2 gehört zu den ersten Tablets mit Großbildschirm. Seine Ausstattung ist top, eine 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite ist ebenso vorhanden wie der nützliche S-Pen. Das große Tablet vom Marktführer Samsung ist dank neuestem Quad-Core-Prozessor, reichlich Arbeitsspei­ cher und Android 4.4 superschnell. Weiterer Pluspunkt: Es verfügt über eine virtuelle Tas­ tatur auf dem Touchscreen, die ähnlich groß wie eine echte Hardware-Tastatur ist. Samsung.com/de Vertiefende Infos und Überblick der Features

10

Zo

ll

Ta b l e t- P o w e r m i t Z u b e h ö r

B i e g e n , Fa lt e n , d r e h e n

k l e i n , m i tt e l , g r o S S

Tastaturen, Tastaturhüllen oder intelligente Stifte (Smart Pens) machen die Tablets noch fitter für den Business-Bereich und bieten mehr Bedienkomfort. Damit verdrängen sie zunehmend leichte Subnotebooks.

Neuartige, flexible Bildschirme wird es bald bei Smartphones geben. Hersteller wie LG und Samsung haben auf der Technikmesse CES 2014 biegsame Displays vorgestellt. Bald soll es gar faltbare Bildschirme geben.

Kleine, leichte Tablets, die 5 bis 7 Zoll große Displays haben, ergänzen das klassische Tablet-Angebot nach unten. Die sogenannten Phablets sind leistungsstark und konkurrie­ ren mit größeren Smartphones.

58

DREIsechsNULL  01 | 2014

Foto: PR (5)

oll 8Z

5Z

oll

W i e g e h t e s w e i t e r ? d r e i T r e nds i n 2 0 1 4


Pr a x i s LTE Plus

Drei Fakten zu LTE Plus 150 Mbit/s – das ist die maximale Übertragungsgeschwindigkeit beim Empfang von Daten in den LTE-PlusNetzen der Telekom. Verschickt ­werden die Informationen und Pakete immerhin noch mit einer Geschwin­ digkeit von bis zu 10 Megabit pro Sekunde. Die bisherigen LTE-Netze kommen auf maximal 100 Megabit pro Sekunde, ältere UMTS-Netze hingegen arbeiten mit höchstens 42,2 Megabit pro Sekunde.

Turboschnell: Mit dem Speedstick III lassen sich auch ältere Rechner mit LTE flottmachen.

Surfen wie der Blitz Highspeed-Netze. Auch große Datenmengen lassen sich inzwischen komfortabel mobil handhaben. Mit LTE Plus schaltet die Telekom jetzt den Turbo ein. So viel Tempo für Daten gab es noch nie.

Fotos: Telekom

W

er viel unterwegs ist, möchte den­ noch nicht auf eine gute Anbin­ dung an das weltweite Datennetz verzichten. Die Geschwindigkeitslösung für draußen bringt LTE Plus: In den Funknetzen der vierten Generation sind Smartphones, ­Tablets und Notebooks heute ebenso schnell im Internet unterwegs wie jeder Büro-PC – oder manchmal sogar noch etwas schneller. Mit LTE Plus hat die Telekom ihr mobiles Da­ tennetz ordentlich aufgerüstet. Die neue Übertragungstechnik heizt das Surfen in LTE-Netzen auf bis zu 150 Megabit pro Sekunde an – beim Empfang, wohlge­ merkt. Bislang waren in LTE-Netzen maximal 100 Megabit pro Sekunde üblich. Auch das Hochladen umfangreicher Daten und Doku­ mente geht flott von der Hand: Im Upload schafft die Verbindung noch üppige 10 Me­ gabit pro Sekunde. Mittlerweile steht das schnelle LTE-Plus-Netz in fast 200 Städten

DREIsechsNULL  01 | 2014

und Ballungszentren Deutschlands zur Verfü­ gung. Die Telekom treibt den Ausbau zügig voran, viele Gegenden werden noch in die­ sem Jahr an den Funkturbo angeschlossen. Zum Jahresende sollen gar schnellere Down­ loadgeschwindigkeiten bis zu 300 Mbit/s möglich sein. Um die neue Technik mit Smart­ phones, Tablets oder Notebooks nutzen zu können, ist eine integrierte LTE-Funkeinheit notwendig, die über den einen CAT 4-Stan­ dard verfügt. Alternativ bietet die Telekom ei­ nen LTE-USB-Stick samt Datenkarte an. Wer also kein Premiummodell wie das Samsung Galaxy Note 3, ein LG G2 oder ein Tablet Sam­ sung Galaxy Note 10.1 besitzt, kann das Tele­ kom LTE Speedstick III nutzen.  ■

189 Städte – sind bislang mit dem schnellen LTE-Plus-Netz der Telekom ausgerüstet. Begonnen wurde der Ausbau erst 2013 und wird seither Monat für Monat fortgesetzt. 2014 sollen viele Ortschaften mit dem Funk­ turbo versorgt werden. Vor allem in Städten und Ballungsgebieten mit mehr als 50 000 Einwohnern sind die schnellen Netze aktuell zu finden. 1 800 Megahertz – die Telekom nutzt für ihre LTE-Netze verschiedene ­Frequenzen. In Großstädten wird vor allem die 1 800-Megahertz-Frequenz eingesetzt. Sie erlaubt eine hohe Übertragungsrate und bietet pro Funk­ zelle ausreichend Kapazität. Das neue LTE Plus dagegen funkt ausschließ­ lich auf diesen Frequenzen.

Ausgezeichnetes Netz Unabhängige Tests bestätigen die hohe Qualität des Mobilfunknetzes der Telekom. So erhielt der Bonner Netzbetreiber von der Fachzeitschrift „Chip“ die Auszeichnung „Bestes LTENetz“ beim Netztest 2013. Die Tele­ kom habe „das mit Abstand schnellste und stabilste LTE-Netz“ schreiben die Fachredakteure. Auch Tester der Fach­ zeitschrift „Connect“ haben 2013 die Telekom zum besten „LTE-Anbieter“ gekürt. Die Telekom liege mit Daten und Telefonie auf Topniveau, was in den sehr guten Testsieg mündet.

t-mobile.de/business/surfsticks LTE Plus mit Surfsticks zum Festpreis nutzen

59


Pr a x i s Smartphones

Ganz schön scharf Smartphones 2014. Größere und bessere Displays, stromsparende Prozessoren, leistungsfähigere Kameras – die neuen Smartphones sind besser, schöner und dank LTE viel schneller im Netz unterwegs.

3

Text: Arnulf Schäfer

2

Sony Xperia Z1 Compact

127

Auflösung: 720 x 1280 Pixel Gewicht: 137 g Display: 10,9 cm Prozessor: 2,2 GHz Vierkern

9,5

65

Fa z i t • Sehr gute Performance • angenehm leicht und sehr handlich • sehr gute 20-Megapixel-Kamera • staub- und wassergeschützt • Nütz­liches Zubehör • einfache Koppelung dank NFC

Apple iPhone 5S

124

Auflösung: 640 x 1136 Pixel Gewicht: 112 g Display: 10,2 cm Prozessor: 1,3 GHz Zweikern, 64-Bit-System

7,6

59

Fa z i t • Gute Performance • zukunftsfähiges 64-Bit-System • einfache Bedienung, hohes Image • hoher Preis, Akku nicht wechselbar • Interner Speicher nicht erweiterbar

60

Schlank und trotzdem mit Features gespickt: Das edle Sony Xperia Z1 Compact ist nur äußerlich klein.

Der Kraftprotz Das Xperia Z1 Compact ist wie ein Großer ausgestattet, dennoch angenehm leicht und handlich. An Bord: eine Kamera mit 20 Me­ gapixel. Es ist derzeit das leistungsstärkste Android-Smartphone mit Kompaktdisplay und obendrein wasser- und staubgeschützt. Dank NFC (Kurzstreckenfunk) lässt es sich durch Berührung mit anderen NFC-fähigen Geräten wie der Sony Smartwatch koppeln.

1

1 Was fürs Auge: Der Bildschirm des Z1 Compact ist mit 10,9 Zentimetern extrem kompakt, zeigt dennoch viele Details an. 2 Robuste Schale: Das neue Mini ist wasserdicht und stoßgeschützt nach IP 55/58. Es ist so selbst gegen feine Staubpartikel gut geschützt. 3 Farbenfroh: Angeboten wird das Sony-Phone in den Farben Limone, Pink, Schwarz und Weiß.

sonymobile.com Testbericht: bit.ly/xperia-lte

Der Überflieger Das iPhone 5S gilt als bestes iPhone aller Zeiten und zählt schon lange zur Elite der Smartphone-Riege. Das Neue ist kleiner, leichter und schneller als seine Vorgänger. Das 64-Bit-System macht es fit für künftige Apps, und mit iOS 7 hat Apple ein wegwei­ sendes Betriebssystem gespendet. Auf der Vorderseite lässt sich die Home-Taste als Fin­ gerabdrucksensor nutzen. Empfehlenswert sind die Varianten mit 32 oder 64 Gigabyte. apple.com Angebot der Telekom: t-mobile.de/iphone

Einfache Sicherung: In der Home-Taste ist der Fingerabdrucksensor integriert.

DREIsechsNULL  01 | 2014


pr a x i s Smartphones

lg.com/de Angebot der Telekom: t-mobile.de/handys

Fotos: PR (9)

Fa z i t • Flotter Prozessor, brillantes Display • Top-Kamera mit optischem Bildstabilisator • Power-Akku mit viel Ausdauer Akku nicht wechselbar

7,9

S4 mit Turbo: Das Galaxy S4 LTE+ ist die Turboversion des bekannten Galaxy S4.

Der Bild-Riese Das HTC One Max bietet richtig viel Bild­ schirm und sogar einen Fingerabdrucksen­ sor. Das Android-Phone mit dem Aluminium­ gehäuse zählt zu den ganz Großen unter den Mobiltelefonen und könnte sogar glatt als Mini-Tablet durchgehen. Es bringt aber damit auch einiges an Gewicht auf die Waage. Da­ für hält sein Power-Akku besonders lange aus. Die beiden Frontlautsprecher arbeiten sogar mit integrierten Verstärkern.

DREIsechsNULL  01 | 2014

71

Auflösung: 1080 x 1920 Pixel Gewicht: 130 g Display: 12,7 cm Prozessor: 2,3 GHz Vierkern

137

Das Samsung Galaxy S4 mit LTE+ (neu mit bis zu 150 Mbit/s) zählt zu den besten Smart­ phones mit hochauflösendem Display. Das Android-Smartphone hat tatsächlich wenige Schwächen, ist einfach zu bedienen, hat eine gute Kamera und ist dank des ausgebauten LTE+Netzes der Telekom blitzschnell im Inter­ net unterwegs. Auch seine Ausdauerwerte stimmen. Mittels Gesten kann der Nutzer An­ rufe annehmen, Musiktitel steuern oder durch Fotoalben oder Webseiten scrollen.

Versteckt: Der Fingerabdrucksensor ist auf der Rückseite des One Max zu finden.

9,0

Samsung Galaxy S4 LTE+

Der Alleskönner

samsung.com/de Testbericht: bit.ly/s4-blickfaenger

Auflösung: 1080 x 1920 Pixel Gewicht: 140 g Display: 13,2 cm Prozessor: 2,3 GHz Vierkern

htc.com/de Testbericht: bit.ly/htc-max

70

Fa z i t • Sehr gute Performance • schneller Prozessor, gute Kamera • LTE+-Highspeed-­Internet mit bis zu 150 Mbit/s • Gehäuse aus Plastik

HTC One Max   Auflösung: 1080 x 1920 Pixel Gewicht: 217 g Display: 14,9 cm Prozessor: 1,7 GHz Vierkern

165

Klopfzeichen: Ein leichtes Tippen auf das Display weckt das G2 aus dem Stand-byModus. Ein zweimaliges Antippen schickt es wieder zurück in den Ruhemodus.

Wer hat das schon: Tasten auf der Rückseite? Die ungewöhnliche Anordnung der Knöpfe für Displaysperre und Lautstärke beim G2 ist im Alltag ganz nützlich, ebenso das brillante Dis­ play, der üppig dimensionierte Akku und der sehr flotte Vierkern-Prozessor. Eine Kamera mit 13 Megapixel ist ebenfalls vorhanden. Das Android-Phone verbindet Individualität und Praxistauglichkeit. Das 13,2 cm große FullHD-Display bietet stolze 423 ppi Seherlebnis. Empfehlenswert: die 32-Gigabyte-Version.

LG G2

139

Der Individualist

10,3

83

Fa z i t • Sehr großes Display, viel Ausdauer • interner Speicher per Speicherkarte • erweiterbar, gute Lautsprecher • Schweres Smartphone • Akku nicht wechselbar

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Pr a x i s Mobile Device Management

Technik im Griff: Ob Smartphone oder Tablet, mobile Endgeräte in Unternehmen müssen heute professionell verwaltet werden.

Alle Geräte genau im Blick Mobile Device Management. Mit dem Einsatz von Tablets und Smartphones hat sich die moderne Unternehmenskommunikation gewandelt. MDM bietet eine gehostete Plattform, von der aus mobile Endgeräte zentral administriert und gesteuert werden können.

62

Hände gelangen können. Bei Verlust oder Diebstahl können Inhalte auf den Smartpho­ nes, Notebooks und Tablet-PC bei Bedarf aus der Ferne (Lock &Wipe) gesperrt oder ganz gelöscht werden. Die Sicherheitsfunktionen bestehen aus mehreren Komponenten wie individuellen Zu­ gangsberechtigungen, zentralen oder per­ sönlichen Passwörtern oder einzelnen Funktionseinschränkungen. Wer keine Berechti­ gung hat, kommt also nicht an Daten oder Do­ kumente heran. Zudem wird die Plattform auf sicheren Ser­ vern in Deutschland betrieben. Per Web-Zu­ griff stellt der Administrator alle Apps, Anwen­ dungen und Einstellungen bereit und defi­ niert, wer wann worauf zugreifen darf. Die Konfiguration ist individuell für jeden Nutzer möglich. So sind alle mobilen Geräte des Un­ ternehmens sicher, geschützt und ganz ne­ benbei immer auf dem aktuellen Stand.  ■

telekom.de/mdm Mobile Geräte verwalten und schützen

So hilft Mobile D e v i c e m a n a g e m e nt • Mit Mobile Device Management lassen sich mobile Endgeräte im Unternehmen zentral steuern. Mit dem Dienst der Telekom können IT-Verantwortliche Geräte zentral konfigurieren oder bestimmte Sperrrichtlini­ en durchsetzen, etwa die Nutzung von Kame­ ra, Bluetooth oder WLAN. • MDM verfügt über eine ganze Palette von Sicherheitsfunktionen. So lassen sich Zu­ gangsberechtigungen zu den Daten einrich­ ten, Anwendungen zentral oder individuell sperren und Passwörter vergeben. Bei Verlust oder Diebstahl lassen sich Inhalte auf den Ge­ räten per Remote-Zugriff (Lock & Wipe) aus der Ferne sperren. • MDM wird auf sicheren Servern in Deutschland betrieben und von einem IT-Adminis­ trator im Unternehmen gepflegt. Die Plattform stellt sichere Apps, Anwendungen und aktuelle Software für zugriffsberechtigte Anwender und ihre Geräte bereit. Die Anwendungen las­ sen sich zentral steuern oder filtern.

DREIsechsNULL  01 | 2014

Foto: istockphoto

S

martphones und Tablets gehören zur normalen Grundausstattung in Un­ ternehmen, und sie zählen längst zum Standard fürs Business auch von unter­ wegs. Vor allem IT-Verantwortlichen in Unter­ nehmen machen aber den Trend zur Mobilität Kummer. Denn auch Smartphones und Tab­ lets wollen geschützt sein, gerade sie sind bei Industriespionen und Datenklauern begehrt. Zudem müssen die Mobilen nahtlos in die IT-Landschaft der Firma integriert werden. Doch wie? Eine effiziente Lösung, um Ge­ räte mit unterschiedlichen Betriebssystemen sicher und einfach zu administrieren, ist Mobi­ le Device Management (MDM) der Telekom. Über eine gehostete Plattform können IT-Ad­ ministratoren unterschiedliche Geräte im Fir­ mennetz steuern. Egal ob Android, Black­ Berry, Apple iOS oder Windows Phone 8, mit MDM können alle Geräte unabhängig vom Betriebssystem gesteuert werden. Kontrolle und Administration der Geräte erfolgen zentral per Remote-Zugriff. Mobile Device Management ist aber auch ein wirksa­ mer Schutz vor fremdem Zugriff auf Unterneh­ mensdaten. Der Dienst sorgt dafür, dass inter­ ne Daten oder Dokumente nicht in fremde


Pr a x i s Mobile Sicherheit

Doppelt hält besser SIMKO3-Smartphone. Gemeinsam mit Partnern entwickelt die Telekom ein Hochsicherheits-Handy, das zuverlässig gegen Spähangriffe gesichert ist. Der Trick: Es arbeitet wie zwei Smartphones in einem. Text: Arnulf Schäfer // Illustration: El a Strickert

Der Secure Bootloader als Wächter beim Start Beim Einschalten schirmt der Bootloader das Smartphone sofort gegen Angriffe ab. Der Trick: Er bildet einen sicheren Startplatz für alle Grundfunktionen, damit sie völlig unbehelligt ihre Arbeit aufnehmen können.

L4-Mikrokern als Kommandobrücke Der Mikrokern ist für Steuerung und Kontrolle des Smartphones zuständig. Er trennt das Smart­ phone strikt in einen privaten Bereich und einen gesicherten Business-Bereich. Die Daten im Business-Bereich werden dabei so abgeschirmt, dass keinerlei Zugriff von außen möglich ist. Dort sind die geschäftlichen Apps verfügbar. Alle übrigen Apps findet man im privaten Bereich.

Abgeschottete Business-Welt Im Business-Bereich steht die Sicherheit an erster Stelle. Daher wird hier wird ein „gehärtetes“ Betriebssystem auf Android-Basis verwendet. Updates, weitere Funktionen und ausgewählte geschäftliche Apps lassen sich aus einem gesicherten App-Store herunterladen und installieren.

Offener Bereich für den Privatgebrauch Dieser Bereich ist so kom­ fortabel eingerichtet, wie man es von einem „normalen“ ­Android-Smartphone kennt. Erlaubt ist nahezu alles, was gefällt: Der Anwender kann nach Belieben, surfen, mailen und fast alle seine Apps nutzen. Allzu neugierige Miniprogramme werden allerdings geblockt. GPSAuslesen darf es also nicht geben. Und natürlich sind die offenen Apps strikt von den geschäftlichen getrennt.

DREIsechsNULL  01 | 2014

Trustcenter zur Kontrolle Das Trustcenter stellt Zertifikate aus, die für den Tunnelaufbau gebraucht werden. Ausgewählte, beim Trustcenter registrierte Beauftragte des Kunden können diese beantragen, nachdem sie die Identität des Partners über­ prüft haben. Nur dann, ist die sichere Kommunikation möglich.

Kryptokarte als Übersetzer Eine spezielle Chipkarte im Gerät verschlüsselt Daten und Sprache, bevor sie das Smartphone verlassen. Zudem stellt die Kryptokarte die Identität des Smartphones und seines Besitzers sicher. Back Office Connectoren (BOC) Damit erfolgt der Anschluss an die Kundeninfrastruktur. Die BOC sind so etwas wie Eingliederungshilfen. Sie bestehen aus Firewall, VPN-Server und dem Groupware-Connector.

Eine Firewall zur Abwehr Die Firewall ist Teil des Sicherheitssystems. Sie schützt das Mobiltelefon vor allem beim Datenaustausch mit dem eigenen Unterneh­ men und externen Kommunikationspartnern.

Der VPN-Tunnel als geschützter Zugang Damit das Sicherheits-Phone abhörsicher kommunizieren kann, verwendet es ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Es ist damit besser ge­ schützt als über eine offene Internet-Verbindung.

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Pr a x i s Mobile Payment

Wie funktioniert Mobile Payment? Das Smartphone mutiert zur elektronischen Geldbörse. Bald soll es Kreditkarten und Kleingeld ersetzen. Händler wiederum können per App ihr Smartphone und Tablet zur Abrechnung nutzen. Text: Iris Quirin // Illustration: CAePsele.de

2

1

An dem Kassenterminal, das mit der Funk­ technik NFC ausgestattet ist, werden die Waren wie gewohnt gescannt, die Summe erscheint auf dem Display.

4

Ist die Bezahlung erfolgt, vibriert das Smartphone des Kun­ den. Auf dem Display erscheint die Zahlungsbestätigung.

D

ie Zukunft ist mobil und digital – das betrifft auch die Art und Weise, Geld auszugeben. Studien zufolge bezah­ len wir hierzulande in sechs Jahren unsere Einkäufe unterwegs nur noch mit dem Smart­ phone. Bereits heute ist jeder fünfte Smart­

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3 phonebesitzer bereit, auf sein Portemonnaie zu verzichten und stattdessen per Handy zu zahlen. Bezahlt wird an speziellen Kassen über Kurzfunk mit Near-Field-Communicati­ on-Technik (NFC). Die neue Technik wird bald in allen neuen Handys verfügbar sein. Für

Der Kunde tippt seine PIN auf seinem Smartphone ein, öffnet das Mobile Wallet und wählt seine bevorzugte Be­ zahlform, zum Beispiel die Kreditkarte.

Der Kunde hält sein mit einem NFC-Chip ausgestattetes Smartphone (etwa vier bis zwölf Zentimeter) an das NFC-Terminal. Der neue Kurzstreckenfunk überträgt sofort den Rechnungsbetrag aufs Display. Mit einem Fingertip auf das Gerät bestätigt der Kunde die angeforderte Bezahlung.

kleine ­Unternehmen gibt es eine andere Be­ zahlmöglichkeit: Mit iZettle, einem MiniKarten­lesegerät, verwandeln sich Smartpho­ nes oder Tablets in mobile Kassensysteme. So können Händler kleinere Beträge überall, zum Beispiel auf Flohmärkten, annehmen.  ■

DREIsechsNULL  01 | 2014


Pr a x i s Mobile Payment

Das Smartphone ersetzt künftig die brieftasche

Daten zu EC- und Kreditkarten lagern im Secure-Element der SIM-Karte und sind dort extra verschlüsselt.

Ausweispapiere erfasst MyWallet über eine eigene App und spei­ chert sie gesichert auf der SIM-Karte.

Eintrittskarten fürs Thea­ ter oder Kino werden mit entsprechenden Apps auf das Smartphone geladen.

Per digitalen Schlüssel lassen sich Zutrittskontrol­ len elektronisch steuern. Mit Funktechnik werden Beträge mühelos bezahlt. Je nachdem wird eine Unterschrift zur Bestäti­ gung angefordert.

So wird aus dem smartphone ein kartenleser Per Bluetooth – das Kartenlese­gerät verbindet sich mit dem Smartphone und überträgt die Bezahlung per Funk. Die Bestätigung erscheint auf dem Display des Handys.

Direkter Kontakt – das Kartenlesegerät wird einfach auf das Smartphone oder Tablet gesteckt. Auch hier erscheint der Bezahlvorgang auf dem Display.

m yw a l l e t MyWallet verwandelt das Smart­ phone dank integriertem NFC-Chip (Near Field Communication) in eine Geld­börse und ersetzt nicht nur Bargeld, sondern auch Kredit- und Bonuskarten. Der Nutzer integriert über eine App seine Kredit- oder EC-Karten in sein Smartphone und wählt beim Bezahlen an der Kasse die passende aus. Zum Bezahlen hält der Kunde sein Smartphone di­ rekt über ein NFC-Lesegerät an der Kasse, er muss keine Karte mehr aus der Hand geben. Smartphone und Kasse tauschen sich anschließend via NFC aus. my-wallet.com

i z e tt l e Mit App und Kartenleser von iZettle verwandeln Händler ihre mobilen Geräte in Bezahlterminals für ECund Kreditkarten. Möglich sind die Terminalsysteme Chip & Unterschrift oder Chip & PIN. Um Zahlungen ent­ gegenzunehmen, verbinden sie ihren Kartenleser via Bluetooth mit ihrem Smartphone oder Tablet. Sie starten auf ihrem Gerät die App und bereiten die Bezahlung auf dem Display vor. Der Kunde steckt seine EC- oder Kre­ ditkarte in den Kartenleser und gibt seine PIN ein oder unterschreibt. Die Bestätigung der Zahlung erscheint auf dem Display des Händlers. izettle.com

Mobil per Smartphone Bezahlen: Sechs Vorteile Mehr Kontrolle: Der Nutzer kann selbst flexibel entscheiden, welche Bezahlformen er speichert, und legt die Sicherheitseinstellung individuell fest. Schnell und einfach: Die einfache Bedienung reduziert die Wartezeit an der Kasse. Alle Karten und Gutscheine sind sofort per Smartphone zur Hand.

DREIsechsNULL  01 | 2014

Mehr Sicherheit: Das Risiko bei Verlust oder Diebstahl ist gering, denn die digitale Brieftasche ist durch einen PIN-Code geschützt und lässt sich jederzeit von unterwegs sperren. Mehr Transparenz: Der Nutzer hat seine Ausgaben und Zahlungen per NFC-Technik immer im Blick.

Personalisiert: Mit der digitalen Brieftasche lassen sich unterschiedliche Bezahlformen und Services individuellen Vorlieben anpassen. Alles in einem: Mobile Wallet vereint unterschied­ liche Bezahlformen sowie Coupons. Kreditkarten, EC-Karten und Kleingeld sind damit überflüssig.

65


Trends H e u t e W i s s e n , wa s m o r g e n w i c h t i g i s t 0,64

3,7

England

0,37

0,27

1,8

Türkei

Spanien

USA

Japan

0,43 0,91

Thailand

0,29 Argentinien

Brasilien

QUELLE: Twitter

So twittert die welt In der Kürze liegt die Würze: Zumindest geht es den Amerikanern so, denn sie sind unangefochten Twitter-Weltmeister. Nur halb so viele kommen aus Japan, mit großem Abstand folgt Brasilien mit 0,91 Milliarden Tweets in einem Monat. Deutschland taucht erst gar nicht auf in der Rangliste. Die eifrigsten Twitterer in Europa stammen übrigens aus England.

Vor h e r: 2 010

Nac h h e r : 2 014

„  Aus de m i Pa d w i r d n ich ts, Da gi bt e s n ich ts, wo ich sage n w ü r de: Oh, da s h ätt e e i n m a l M icro soft e r f i n de n solle n.   “

„  M a n m us s sich j e de n Tag n eu e r f i n de n. u n d m a nch m a l k la ppt da s. m a nch m a l a ber auch n ich t. “

Microsoft-Gründer Bill Gates über den Erfolg des neuen iPads von Apple in ­einem Interview im Februar 2010.

Satya Nadella, neuer Microsoft-Chef und Nachfolger von Steve Ballmer, zum Erfolg des weltgrößten Softwarekonzerns.

Fitnesstracker sind jetzt der letzte Schrei, zum Beispiel die edlen Aluminiumstecker der Firma Shine. Sie registrieren die Körperaktivität und übertragen alle Werte zum Smartphone. Lässt sich als Armband oder als Brosche tragen.

58

Kategorien

Was bin ich? Bisher konnten Facebook-Nutzer die Optionen „männlich“ oder „weiblich“ einge­ ben. Jetzt gibt es 58 neue Bezeichnungen, zum Beispiel auch für transsexuelle Menschen.

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DREIsechsNULL  01 | 2014

Infografik: Julia Walter

Das nächste groSSe Ding


Michael Westphalen Experte Datensicherheit Bonn

wir investieren fÜr sie in das netz der zukunft Um die Sicherheit der Daten unserer Kunden zu gewährleisten, betreiben wir einen extrem hohen Aufwand. Wie Sie sich selbst auch mit wenigen Handgriffen schützen und sicherer im Internet surfen können, erfahren Sie unter www.telekom.com/netz-der-zukunft


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DREIsechsNULL  01 | 2014

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Tr e nd Google Glass

Die Batterie hält einen Tag

Lautsprecher, sendet lautlos über den Ohrknochen.

Gläserner Blick Google Glass. Mit viel Tamtam kündigte Google seine Datenbrille an. Nur ein kleiner Kreis durfte die Super-Brille mit der integrierten Kamera und Internetzugang bisher testen. Für uns hat Sascha Boerger das Wunderding ausprobiert. Text: Anja Strohm // Illustration: Uli Oesterle

W

er Google Glass trägt, sieht die Welt nicht mehr mit seinen eigenen Augen. „Ok Glass“, ruft Sascha Boerger kurz und bündig seiner Brille zu. Sofort springt die Technik an, das Prisma über dem rechten Auge fängt zu leuchten an. Dort erscheint jetzt das Wet­ ter von morgen. Auf Befehl ruft Boerger die Schlagzeilen der New York Times auf oder reflek­ tiert ein Video. Wie ein Daumenkino schieben sich die Bilder zwischen Wirklichkeit und Pupille. „Ich sehe eine Menge Zusatzinformationen“, erklärt Sascha Boerger. Der Berliner IT-Manager zählt zu den auserwählten Nutzern. Nur Rund 20 000 Personen weltweit dürfen Google Glass im Feldversuch testen, da macht der Besitz stolz. „Ich will eine App für Immobilienscout bauen“ sagt er. Boerger leitet die IT-Produktentwicklung Mobile bei Deutschlands größtem Immobilienportal. Zu­ sammen mit seinen Computerspezialisten sucht er nach Anwendungen für die Brille. Nicht leicht, denn die Zahl der Applikationen ist überschaubar. „Noch ist Google Glass nichts anderes, als wenn

70

man ein Smartphone auf der Nase hat“, erklärt der IT-Leiter die Technik. Immerhin, was sie kann, erledigt sie zuverläs­ sig. Auf „take a picture“, „record a video“, „make a call to“ oder „get directions to“ wird die federleich­ te Brille emsig und nimmt auf, ruft an oder weist den Weg. In Echtzeit, versteht sich. Einziger Unterschied zum Smartphone: Der Benutzer hat beide Hände frei. Glass schenkt Frei­ heit. Zudem versorgt die Brille ihren Träger mit kontextsensitiven Informationen. Heißt: Über die Linse sieht sie, was Sascha sieht, und ergänzt die Realität mit zusätzlichem Wissen aus dem Inter­ net, das sie flugs vor sein Auge einspielt. „Ein biss­ chen wie Science-Fiction“, sagt Sascha und sein Blick verrät: Er sieht etwas, was wir nicht sehen.  ■

Hochauflösende Videokamera Prisma mit 640 x 360 Pixel

Projektor für das Prisma

Die Apps laufen bereits heute bei Google Glass • New York Times, CNN, Wall Street Journal: Stündlich aktualisierte Schlagzeilen informieren in Ton und Bild darüber, was die Welt bewegt. • Word Lens: Übersetzt Wörter und Schilder aus anderen Sprachen. • Hangouts: In Videokonferenzen über Googles Web-Treffpunkte kann jeder die Sicht des Anderen sehen. • Evernote: Auf Notizzetteln lassen sich wichtige Informationen speichern. • Gmail: Per Sprache alle Funktio­ nen eines E-Mail-Programms nutzen. • IFTT: If this than that – verknüpft unbegrenzt viele Anwendungen mitei­ nander, die selbst festgelegt werden. • Get directions: Die Navigations­ software blendet alle verfügbaren Informationen bis zum Ziel ein. • Compass: Wer einmal nicht weiter weiß, kann sichwenigstens an der Himmelsrichtung orientieren.

Foto: Werner Amann

Prozessor mit GPS, WLAN und Arbeitsspeicher

plus.google.com/+SaschaBoerger Boerger schildert seine Erlebnisse mit der Brille

DREIsechsNULL  01 | 2014


Tr e nd Google Solar Farm

Die wohl heißeste Anlage der Welt Sonnenwärmekraftwerk. Grüne Energie funktioniert nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. Das zeigt sich am neuen Kraftwerk Ivanpah in der Mojave-Wüste, an dem auch Google beteiligt ist. Text: Iris Quirin

G Drehbare Spiegel: Das Solarkraftwerk Ivanpah besteht aus knapp 350 000 drehbaren Spiegeln, die sich um drei 140 Meter hohe Solartürme gruppieren.

Fotos: dpa picture

1,1

Z a h l e n, Dat e n, Fa k t e n

MRD.

Android zieht allen davon. Marktforscher von Gartner rechnen in diesem Jahr mit über einer Milliarde Geräten mit dem mobilen Betriebssystem Android. 2013 waren es gerade einmal 878 Millionen. 2015 sollen es bereits 1,254 Milliarden Geräte werden.

DREIsechsNULL  01 | 2014

egrillte Vögel fallen vom Himmel: So stellt man sich die Annehmlich­ keiten des Schlaraffenlands vor. Doch leider sind hier die Auswirkungen des ersten Kraftwerks seiner Art auf die Natur zu beobachten, an dem neben den US-Energie­ unternehmen NRG und Brightsource Energy auch Google beteiligt ist. In der Nähe von Las Vegas hat das gewal­ tige Sonnenwärmekraftwerk Ivanpah seinen Betrieb aufgenommen. Auf einer Fläche von über 1 416 Hektar stehen drei riesige Solar­ türme, um sie herum gruppieren sich 350 000 drehbare Spiegel. Sie fokussieren das Sonnenlicht und heizen die mit Wasser gefüllten Receiver an der Spitze der Türme auf bis zu 566 Grad Celsius auf. Mit einem Wärme­t auscher erzeugter Dampf treibt Stromgenera­toren an. Ergebnis: Das 2,2 Mil­

91

TSD.

Beschwerden über das Internet steigen: 2013 gingen 91 000 Meldungen bei der Beschwerdestelle von eco ein. 2012 waren es noch 71 000 Hinweise. 97 Prozent beschwerten sich über Spam-Mails, drei Prozent über Kinderpornografie und rassistische Inhalte.

liarden Dollar teure Sonnenwärmekraftwerk erreicht eine Nennleistung von 392 Megawatt. Das reicht, um rund 140 000 Haushalte in Ka­ lifornien mit grüner Energie zu versorgen. Eigentlich eine coole Sache, wären da nicht die brandheißen Nebenwirkungen, die Umweltschützer auf die Barrikaden bringen: Schon vor dem Bau mussten die heimischen Wüstenschildkröten für 56 Millionen Dollar umgesiedelt werden. Nun wurden nach einem Bericht des Wall Street Journals auf der Anla­ ge Dutzende tote Vögel entdeckt. Das Feder­ vieh versengt sich wohl in der Nähe der hei­ ßen Türme die Flügel und stürzt ab.  ■ ivanpahsolar.com Infos rund um die innovative Solartechnik

330

GB

Das mobile Datenvolumen steigt und steigt. Laut den aktuellen EITO-Daten erreichen wir 2014 rund 330 GB insgesamt. 2008 ­waren es gerade einmal 11 GB. Damit wäre das Volumen innerhalb von sechs Jahren um den Faktor 30 gestiegen.

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Tr e nd Zerlegt

Im freien Fall Neuordnung. Ein BlackBerry galt frĂźher als Statussymbol von erfolgreichen Managern. Aber wie sieht es aus, wenn es zerlegt wird? Antworten sucht der Fotograf Todd McLellan. Er zeigt: Das Ganze ist doch mehr als die Summe seiner Teile.

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Tr e nd Zerlegt

Das BlackBerry aus dem Jahr 2007 (links und rechts), zerlegt in seine 120 Einzelteile.

Fotos: Todd mclellan (2), PR (2)

S c h ö n h e i t k o m m t v o n Inn e n / / o d e r D i e k u nst , D i n g e n e u z u o r dn e n

Fotograf Todd McLellan, Toronto

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Des Pudels Kern: Wie ist eine Schreibmaschine aufgebaut? Wie funktioniert eine Digitalka­ mera? Oder eine Kettensäge? Der Fotograf Todd McLellan ver­ schafft uns überraschende Ein­ blicke in die Funktionsweise von Alltagsgegenständen. Ob Armbanduhren, Telefone oder ein Klavier: Erst werden die Ob­

jekte zerlegt, um ihre Einzelteile anschließend kunstvoll zu ar­ rangieren. Mit seinen Bildern versucht McLellan, das Chaos aus Schrauben, Drähten und Muttern zu ordnen. „Ich wollte in das Innenleben dieser jetzt offengelegten Objekte einstei­ gen und dem Betrachter deren Qualität und Schönheit zeigen.“

„Ganz schön zerlegt“, Bildband von Todd McLellan, 128 Seiten, 24,90 Euro, erschienen im h.f.ullmann-Verlag. www.toddmclellan.com

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Tr e nd Kommunikation aus dem Weltall

Adlerauge im All Weltraumposten. Eine neuartige Satellitenantenne Made in Germany soll den Schiffsverkehr auf hoher See sicherer als je zuvor machen. Ihr Auge kann drohende Havarien oder anr端ckende Piraten erkennen, entlarvt Umwelts端nder und ortet Schiffbr端chige. Ein Laborbesuch in Bremen. Text: Iris Quirin // Illustration: El a Strickert // Fotos: Eva Haeberle

Test bestanden: Die neue Helix-Antenne entfaltet sich vorbildlich in der Schwerelosigkeit bei einem Parabelflug im Airbus A300.


Tr e nd Kommunikation aus dem Weltall

a

usgefahren sieht sie aus wie ein riesiges „Slinky“. Das kultige Spi­ ral-Spielzeug aus den 70er-Jahren lief mit einem einzigen Schubs je­ de Treppe Stufe für Stufe hinunter. Die neuartige Helix-Antenne made in Bremen indes steigt hoch hinauf, genauer ge­ sagt ins All, und kann ganz andere Kunststücke. Als Teil des neuen AISat-1-Satelliten erfasst sie Schiffssignale auf stark befahrenen Routen viel ­exakter, als die bisherige Technik es vermag. Die Vorteile sind bestechend: Endlich können maritime Organisationen Schiffe auf hoher See vor drohenden Kollisionen warnen. Es ist möglich, von Piraten gekaperte Frachter schneller aufzuspüren oder Umweltsündern auf die Spur zu kommen. In­ ternationale Organisationen könnten Fanggebiete auf den Meeren überwachen, Fischereirechte kon­ trollieren und Schiffsrouten optimieren. Gar Schiff­ brüchige könnten schneller gerettet werden, denn auch die schwach sendenden Signale von Ret­ tungsbojen empfängt der sensible Satellit. Ende Mai 2014 soll der Trabant mit sperrigen Namen ­AISat-1 (benannt nach dem von Schiffen genutzten automatischen Identifikationssystem AIS) auf große Weltraumreise gehen. Mehrmals wurde sein Start an Bord einer indischen Trägerra­ kete verschoben. Mal hatte eine Marssonde Vor­ fahrt, mal war es ein Telekommunikationssatellit. Erst wenn ihr „Baby“ seine Bahnen um die Erde zieht, werden Projektleiter Jörg Behrens und die Raumfahrtingenieure im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erleichtert aufatmen.

Foto: PR

Das F r ac h tau fkom m e n auf S ee h at si c h d r am ati sc h erhöh t

tifikationssystem (AIS) an Bord haben. Das Gerät sendet regelmäßig Name, Herkunft, Route und Ziel über UKW-Frequenzen. Die Informationen werden derzeit über große Satelliten im All emp­ fangen. Ihr Manko: Sie haben mit ihren stäbchen­ förmigen Kupferantennen einen riesigen Sicht­ kreis von knapp 5 000 Kilometern – viel zu groß, um alle Schiffe und Signale genau zu erfassen. D ie Folge n de s gro bma sc hige n F unknet zes In dicht befahrenen Gebieten wie in der Deut­ schen Bucht, entlang der Küsten Norwegens und Nordamerikas, im Mittelmeer, vor Südamerika oder im Südchinesischen Meer sind die Signale der Schiffe häufig überlagert. Die Frequenzen der einzelnen Schiffe gehen im allgemeinen Grund­ rauschen schlichtweg unter. Der einzelne Frachter lässt sich oft gar nicht mehr orten. Das soll sich mit dem neuen Satelliten ändern. „Er begrenzt nicht nur das überwachte Gebiet, sondern filtert die empfangenen Signale bereits an Bord, ehe er sie als sinnvoll zu verwertende Da­ ten an die Bodenstationen schickt“, sagt Behrens. Ähnlich wie Fluglotsen Flugzeuge auf den Radar­ schirmen im Blick haben, können Reedereien zum Beispiel ihre Schiffe verfolgen. Neben der höheren Sicherheit bietet AISat-1 weitere Vorteile: „Bei Schiffen und Frachtern von Asien nach Europa weiß man nicht unbedingt, wo sie unterwegs noch Ladung aufgenommen ha­ ben“, erklärt Behrens. „Da gibt es Schwachstellen im System. Eine Dokumentation wäre für den Zoll > durchaus interessant“, meint er.

Das Geheimnis der Helix Material: Die Antenne besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und einer Kupferhülle. Länge: Aufgewickelt misst sie gerade mal eine Handbreite. Einmal im Weltraum angelangt, soll sie sich nach einer bestimmten Zeit eigenständig auf ihre vier Meter Länge und 60 Zentimeter Durchmesser entfalten. Leistung: Im Weltall richtet sich die Antenne zur Erde aus und kann aus einer Höhe von rund 600 Kilometern ein Gebiet von 750 Kilometern sehr detailliert erfassen.

Flurgespräche: DLR-Forscher Michael Jetzschmann, Jörg Behrens und Martin Drobcyk (v. l.) plaudern im Besucherrundgang des Bremer Forschungslabors.

Am Projekt hängt viel: Rund sechs Jahre Forscher­ arbeit liegen hinter den Bremer Wissenschaftlern. Die Idee zu ihrem Auge um All reifte mit den For­ derungen der Amerikaner nach dem 11. Septem­ ber 2001, die Seewege lückenlos zu überwachen. Denn bislang können Schiffe auf hoher See nicht so gut überwacht werden wie Flugzeuge. Dabei wird es immer voller auf den Weltmeeren. Bereits 90 Prozent des weltweiten Frachtaufkommens werden auf dem Seeweg transportiert. 100 000 Schiffe kreuzen unentwegt auf den Ozeanen. Nicht alle Frachter und Containerschiffe errei­ chen aber unbeschadet ihr Ziel: Sie laufen auf Grund, kollidieren, gehen schlimmstenfalls unter oder werden entführt. Alle Schiffe müssen laut in­ ternationalen Vorschriften das automatische Iden­

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Tr e nd Kommunikation aus dem Weltall

Im kommerziellen Einsatz würden die Nutzer ihre eigene Empfangseinheit am Boden erhalten und die Daten nach ihren Anforderungen selbst aufbe­ reiten. Die millionenschwere Weltraumforschung betreiben die DLR-Forscher in einem spacigen La­ bor im Bremer Technologiepark. Von außen sieht das Gebäude wie die Hülle eines Spaceshuttles mit angekokelten Hitzeschutzkacheln aus. Im ­Innern staunen Besucher über die schwarzen Wände im Rundgang, die mit winzigen Glasfaser­ lichtpunkten einen funkelnden Sternenhimmel nachahmen. Durch große Scheiben schaut man den Forschern in den Entwicklungs- und Testlabors über die Schulter. Dort werden etwa Sonnenstrah­ lung und Tieftemperaturen simuliert, oder es wird die Landung eines kleinen Raumfahrzeugs auf ­einem Planeten mit einem Wurfroboter getestet. Eine Treppe führt hinab in den rund 200 Qua­ dratmeter großen Reinraum. Das Labor ist kom­ plett staubfrei und exakt 22 Grad warm. Hier wurde der AISat-1 mit neuer Helix-Antenne gebaut. „Eine

Die hochempfindliche HelixAntenne kann auch Seenotsignale von Rettungsbaken empfangen.

echte Herausforderung“, seufzt Behrens. Denn die Antenne musste sehr leicht und trotzdem stabil sein. Bei Schwerelosigkeit testeten sie diverse Ma­ terialien und Formen und kamen schließlich auf die spiralförmige „Slinky“. Die Antenne besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und einer Kupferhülle und sieht aus wie ein aufgewickeltes, mit Drahtgeflecht überzogenes Seil. Zusammen­ gewickelt misst sie gerade mal eine Handbreite. Einmal im Weltraum, soll sie sich nach einer be­ stimmten Zeit automatisch auf ihre vier Meter Län­ ge und 60 Zentimeter Durchmesser entfalten und sich selbstständig zur Erde ausrichten. So erfasst das filigrane Wunderwerk aus 600 Kilometer Ab­ stand ein Seegebiet von 750 Kilometern. Das „Hirn“ des Satelliten steckt unmittelbar hin­ ter der Antenne. An der speziellen Weltraumtech­ nik bissen sich die Bremer fast die Zähne aus: Vie­ les musste bei der Entwicklung und der Auswahl der Materialien berücksichtigt und unter Weltraum­ bedingungen getestet werden. „Einige Materialien

Eye in the Sky: die fliegende Antenne Sechs Jahre lang haben Bremer Forscher an der spiralförmigen Satellitenantenne gearbeitet. Sie soll Schiffssignale auf stark befahrenen Routen viel exakter als bisher erfassen.

Funkfeuer. Wenn der Satellit nach dem Start von der Rakete getrennt ist, sendet das Funkfeuer einen Morsecode mit Bordtemperatur und -spannung aus.

Datenübertragungsbox. Darin befindet sich das „Herz“ des Satelliten. Es enthält Stromversorgung, Rechner und die gesamte Kommunikationstechnik.

Kamera. Eine Linse nimmt Bilder von der ausgefahrenen Antenne auf und schickt sie zur Kontrolle an die Forscher.

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Solarhaube. Je zwölf Solarzellen befinden sich auf jedem der fünf Solarpaneele. Sie versorgen den Satelliten auf seiner geplanten einjährigen Forschungsmission mit ausreichend Energie.

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Trennmechanismus. Er sorgt dafür, dass die spiralförmige Antenne sicher verstaut bleibt. Im Weltraum wird die He­ lix-Antenne freigegeben und kann sich entfalten.

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Helix-Antenne

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Tr e nd Kommunikation aus dem Weltall

Kein Staubkorn weit und breit: Nur in weißer Schutzkleidung dürfen die Forscher im Reinraum arbeiten. Er ist absolut staubfrei und hat eine stets gleichbleibende Temperatur von 22 Grad.

gasen im Vakuum aus, aber im All gibt es keine Luftzirkulation, um die Hitze abzutragen“, nennt der Forschungsleiter ein Beispiel. Vor ihm stecken die Komponenten wie in einem ordentlichen Schmuckkästchen säuberlich nebeneinander. Auf einer Platine befinden sich zwei Empfänger – zur Sicherheit sind sie doppelt ausgelegt. Auch die ­Filterbox ist eine Bremer Besonderheit: „Sie funk­ tioniert nicht elektronisch, sondern mechanisch mit Schwingkreisen“, erklärt Michael Jetzschmann stolz. Sie filtert die empfangenen Signale, die ein kleiner Datensender anschließend bereinigt an die Bodenstation weiterleitet. So können vor allem Schiffe eindeutig identifiziert werden. O h ne S o l ar Strom g eh t ni c h ts Für den Strom sorgen fünf Solarpaneele, die um das „Schmuckkästchen“ herum drapiert sind. „Wir mussten bei der Entwicklung berücksichtigen, dass alles mit sehr wenig Energie läuft. Deshalb schalten sich bestimmte Komponenten selbststän­ dig ab, wenn sie nicht gebraucht werden“, erklärt Martin Drobczyk. Das geschieht etwa beim Flug des Satelliten über Land, das ein Drittel der Erd­ oberfläche ausmacht. Dabei überwacht ein winzi­ ger Computer auf der Platine die Energie, denn es könnte auch zu viel sein: „Solarstürme könnten die

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Stromaufnahme erheblich erhöhen und die wert­ vollen Komponenten würden einfach durchsch­ moren“, nennt Falk Nohka eine Gefahr. Ab einem bestimmten Strahlungswert schaltet der Compu­ ter automatisch alle Komponenten ab. Die For­ scher an der Bodenstation erkennen den Vorfall per Protokoll und können den Satelliten aus der Ferne wieder aus dem Schlaf wecken. Für alle Fälle haben sie eine identische Kopie des „Hirns“ gebaut. Bei Problemen im All können die Forscher auf dem Doppelgänger mögliche Lö­ sungen durchspielen und dem Satelliten neue Be­ fehle schicken. Ohnehin haben sie alle Kompo­ nenten ausgiebig getestet, im Simulator erhitzt und abgekühlt, gerüttelt und geschüttelt. Bald soll das Adlerauge Schiffsdaten auffangen, die sie an zwei Bodenstationen im nordkanadischen Inuvik und Bremen weiterschicken. Gebannt werden die Forscher mithorchen, vor allem auf das allererste Si­g nal aus dem All. Das ist für die Mission ent­ scheidend: „Die Helix hat sich entfaltet!“  ■

Vom Wasser in die Luft Auch Flugzeuge lassen sich besser überwachen, erklärt Abteilungsleiter Jörg Behrens sein nächstes Projekt. Denn die Satelliten können im All auch die ADS-B-Signale (Automatic Dependance Surveillance-Broadcast) von Flugzeugen empfangen und deren Route punktgenau verfolgen. Vorteil für Flieger: Flugrouten müss­ ten in bislang durch Radar schlecht überwachten Gebieten – zum Beispiel über dem Ozean – nicht mehr in großer Distanz voneinander verlaufen. Auch abgestürzte Flugzeuge ließen sich schneller orten.

dlr.de/irs Projekte, Veranstaltungen und News vom Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen.

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Frauen und Technik Netzwerk. Machos aufgepasst: Berlin entwickelt sich zur Keimzelle der Frau von morgen. Dort haben Jess Erickson und Denise Philipp die Plattform Geekettes gegr端ndet, um technikbegeisterte Frauen besser zu vernetzen. Text: Iris Quirin // Foto: Werner Amann

Frauenpower: Denise Philipp (links) und Jess Erickson bringen Gleichgesinnte auf einer neuen Plattform zusammen.


Tr e nd Die Geekettes

E

s klingt so banal wie selbstverständ­ lich: Technik ist Männersache. Kein Vorurteil, wie man meinen könnte. Denn Zahlen vom Bundesverband Deutsche Startups e. V. belegen schwarz auf weiß: Von allen technischen Neugründungen hierzu­ lande entfielen 2013 gerade 13 Prozent auf Frauen. Start-ups zählen damit zu den letzten Bastionen der Männerwelt. Das soll sich bald ändern: Die Geekettes, eine Plattform für Frauen in der IT, sind ange­ treten, das überfällige Gleichgewicht herzu­ stellen. „Wir dürfen nicht länger zulassen, dass diese wichtige Industrie von nur einem Geschlecht dominiert wird“, fordert Gründe­ rin Jess Erickson kämpferisch. Vom weibli­ chen Einfluss auf die Entwicklung und das Design von Technologien, davon ist Erickson überzeugt, werden Produkte erfolgreicher, vielfältiger und innovativer.

Netzwerk für Gleichgesinnte

Die Plattform bietet technikinteressierten Frauen Workshops, Seminare und ein ausgefeiltes Mentorenprogramm. Eine Außenstelle der Geekettes gibt es in Hamburg. Das Ziel bis Ende 2014: mindestens 10 000 Geekettes.

S o z ial e Ko mp eten z be to nen „Wir suchten nach einem Namen, der uns nicht in die Girlie-Ecke stellt, aber doch die weibliche Note betont“, erklärt Ko-Gründerin Denise Philipp. Eine Geekette, die weibliche Form von Geek, verfügt im Unterschied zum Nerd nicht nur über technische, sondern auch über soziale Kompetenzen. Beide Gründerin­ nen sind denn auch smarte, gepflegte Frauen. Das Bild der langweiligen IT-Nerds strafen sie Lügen: Sie sind selbstverständlich an Mode und Design interessiert, sind natürlich glän­ zend ausgebildet – echte Business-Frauen. Jess Erickson (29), US-Amerikanerin aus Minneapolis mit norwegisch-koreanischen Wurzeln, studierte an der London School of Economics and Political Science. Sie arbeite­ te zuvor als PR-Managerin bei verschiedenen Start-ups in Berlin wie 6Wunderkinder und General Assembly, einer Weiterbildungsorga­ nisation für Technologie, Unternehmergeist und Design. Dass Jess wenig Deutsch spricht, spielt keine Rolle. Berlin ist längst internatio­ nal, die Start-up-Szene sowieso. Denise Philipp, gebürtige Berlinerin mit südkoreanischer Mutter, ging nach dem Abi­ tur in die USA. Sie studierte in der Nähe von Atlanta Technische Kommunikation und Infor­ mationsdesign und arbeitete dort als Technik-­ Texterin. Die Zeit in den USA klingt manchmal nach, etwa wenn sie aufgeregt diskutiert,

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Aufbruchstimmung in Berlin

Die Geekettes (v. l.): Mimmi Sjöklint, Leonie Gross, Jess Erickson, Amélie Anglade, Denise Philipp, Lisa Lang und Aurélie Bazard.

Von Frau zu Frau

Netzwerken gehört zum Alltag von Mimmi Sjöklint (links) und Leonie Gross in Berlin.

dann ringt sie nach den passenden deutschen Begriffen. Heimweh und die gute soziale ­Absicherung brachten sie zurück nach Berlin. „Die spannendste Start-up-Metropole in Eu­ ropa“, schwärmt sie. Die Idee zu einer Non-­Profit-Organisation keimte bei Jess 2011, als sie auf IT-Veranstal­ tungen fast nur Männer traf. Auf ihre Frage, aus welchem Grund Gründer kaum Frauen einstellen, kam die unglaubliche Antwort, Frauen würden ihre männlichen Kollegen zu sehr ablenken. Diese alte Denke hat mich echt schockiert!“, sagt sie. Sieben gleichgesinnte IT-Frauen lernt sie bei einem Programmierworkshop kennen, da­ runter ihre Mitgründerin Denise Philipp. Bald entsteht eine Facebook-Gruppe, und sie orga­ nisieren Treffen und Workshops für Frauen. Mit der Telekom haben sie ihren ersten Spon­ sor gefunden, mit einem weiteren stehen sie in Verhandlungen. Die Geekettes sind weit mehr als ein Netz­ werk für Frauen in Technikberufen: Sie organi­ sieren Weiterbildungs- und Mentorenprogram­ me, unterstützen Firmen bei der Suche nach qualifizierten weiblichen IT-Kräften und ver­ helfen Start-ups zu Investorengeld. Außerdem gibt es die All-Women-Hacka­ thons (2014 sind vier geplant). Das letzte Mal nahmen 115 Frauen aus 20 Nationen teil und wetteiferten um die besten frauenspezifischen Apps. 26 Projekte kamen am Ende heraus, ­etwa die „Babywatch“, die den Herzschlag des Babys auf dem Smartphone anzeigt. Oder „Rent a Role Model“, die Lehrer mit weiblichen IT-Profis zusammenbringt. Denn eines der wichtigsten Ziele der Geekettes lau­ tet: Mädchen und junge Frauen bereits in der Schule für Technik begeistern. Das Trüppchen in Berlin-Mitte hat sich mittlerweile zu einer Organisation mit mehr als 600 Frauen und einer ersten Außenstelle in Hamburg mit über 200 Frauen entwickelt. Als Fernziel will Jess Erickson die Geekettes zu Hause in den USA organisieren, Denise Philipp in Europa. „Wenn wir Frauen heute nicht mitmachen“, sagt sie, „stehen wir in zehn Jahren komplett außen vor.“  ■ berlingeekettes.com hamburggeekettes.com

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tr e nd

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Social Media für Einsteiger

Legen Sie zuerst das Ziel fest

Social Media richtig aufsetzen

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Starten Sie nie ohne Plan. Überlegen Sie, was Ihr Unternehmen mit Social Media errei­ chen will. Möchten Sie den öffentlichen ­Dialog? Passt das zur Unternehmenskultur?

Inhaltliche Strategie verabschieden

Definieren Sie ihren Fokus

Sie müssen wissen was Sie wollen, zum Beispiel, ob Sie Kontakte gene­ rieren und pflegen wollen. Legen Sie fest, wie Sie strategisch vorgehen.

Welches Thema oder welches Produkt soll in den Mittelpunkt rücken? Als Faustregel gilt: Nicht auf die Masse schielen, sondern eher auf qualitative Vorgaben achten.

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Formulieren Sie Botschaften Jeder Kanal bietet unterschiedliche Mög­ lichkeiten. Entscheiden Sie, auf welcher Plattform Sie mit welcher Botschaft unter­ wegs sein wollen, und setzen Sie diese gezielt auf.

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Setzen Sie die Kanäle individuell auf Twitter ist anders als Facebook, Google Plus anders als YouTube. Sorgen Sie für eine klare Positionierung, kommunizie­ ren Sie Ihr Profil verständlich und klar.

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Prozesse Planen

Es gilt, Zeit und Kosten zu be­ achten. Social Media bedeu­ tet Mehraufwand, aber häufig eine andere Verteilung der Kommunikationslasten. Und: Bei Krisen, muss man schnell handeln. Also, rechtzeitig ei­ nen Notfallplan haben!

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Impuls-Content veröffentlichen Legen Sie fest, was Sie zuallererst kommunizieren wollen – und vor allem wo. Geben Sie einen deutli­ chen Impuls in die Diskussion, aber werden Sie nie dominant.

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Leitfaden ins Leben rufen Zuhören, transparent sein, authentisch bleiben – legen Sie per Leitfaden fest, wie Mitarbeiter sich in den Kanälen ver­ halten und wie sie kommunizieren sol­ len. Stimmen Sie sich ab!

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Ermitteln Sie, wo sich ihre Kunden im Web aufhalten

Sammeln Sie Input Social Media macht keiner ein­ fach „nebenher“ – und schon gar nicht hinter verschlossenen Türen. Beteiligen Sie alle Mitarbeiter und Abteilungen. Dialog beginnt im Unternehmen selbst.

Sie müssen da sein, wo sich Ihre Kunden aufhalten. ­Hören Sie hin, worüber geredet wird, und nutzen Sie die Chance zum Austausch. Kommen Sie im Web dazu.

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Suchen Sie die Trendsetter Relevanz erzeugt Resonanz. Finden Sie heraus, wer Meinungsführer ist. Wer setzt Trends und Meinungen? Stellen Sie den Kontakt her, geben Sie Informationen, nutzen Sie den Dialog mit Kunden.

Legen Sie fest, welche Rolle Vertrieb, Personalabteilung oder Service einnehmen soll und will. Sorgen Sie für klare Verantwortlichkeiten.

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Beobachten und bewerten Sie Analysieren Sie, was in den Kanälen pas­ siert, und legen Sie Reportings an. Reagie­ ren Sie stets angemessen und zeitnah. Le­ ben Sie den Dialog.

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Los geht’s!

Jetzt erst beginnt die Arbeit. Le­ gen Sie los, und zeigen Sie, dass Sie auch zuhören können. Wich­ tig dabei: Es geht zwar nicht ums Verkaufen, denn Social-MediaKanäle sind stets Dialogmedien. Aber es muss sich auf Dauer für die Firma rechnen.

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Interne Ressourcen nutzen Viele Mitarbeiter sind vermutlich schon lange im Web unterwegs. Nutzen Sie das Potenzial im Unternehmen, und bin­ den Sie die Profis und Freiwilligen ein.

! ! GOGO

illustration: CAEPSELE.de

Bestimmen Sie Verantwortlichkeiten

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W e ite rd e nk e r Porträt

Die Aufsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. Kein Gipfel ist ihr zu hoch, kein Weg zu weit, kein Schritt zu viel. Als erste Frau hat die Profibergsteigerin alle Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff erstiegen. Eine fast unmenschliche Anstrengung. Woher nimmt sie die Kraft? Text: Anja Strohm // Foto: Manuel Hauptmannl

E

infach nur aufwärts ist Gerlinde Kal­ tenbrunners Sache nicht. Sicher, es geht steil nach oben, wenn die Berg­ steigerin wieder einmal aufbricht, um auf das Dach der Welt zu steigen. Dahin, wo es kaum Leben gibt, wo die Bedingungen unmensch­ lich sind, wo der Tod ein ständiger Begleiter wird. Alle 14 Achttausender der Welt hat die zierliche Frau mit den offenen Augen erklom­ men. Ohne Sauerstoffflaschen, ohne Hochträ­ ger. Kaum jemand hat das je geschafft, ­g erade zwölf Menschen überlebten diese Mördertouren der 8 000er-Gipfelstürme ohne Unterstützung. Ebenso viele waren auf dem Mond. Die jedoch hatten Hilfe beim Auf- und Abstieg. Gerlinde Kaltenbrunner nicht. Aus ei­ gener Kraft will sie den Berg hoch, sagt sie. Und ihre Stimme wird dabei so fest wie Granit. Wie macht sie das bloß? Vor allem: Warum?

„Das sind ganz intensive Erlebnisse“, er­ klärt sie und entschuldigt sich fast dafür, dass ihre Erklärung so knapp ausfällt. „Es sind die Natur, die Berge und die Menschen drumhe­ rum, die mich begeistern. Das ist mein An­ trieb“, schiebt sie nach einer kurzen Pause hinterher und gestattet ihrem leichten öster­ reichischen Akzent, für einen Augenblick em­ porzukommen. „Da ganz oben zu stehen ist mein Glück. Es ist ein tiefes, unbeschreiblich schönes Erlebnis.“ Man nimmt ihr jedes Wort ab. Obwohl Kaltenbrunner viele Interviews gibt und monatelang durch Europa tourt, um ihre Expeditionen in Vorträgen lebendig zu machen, hört es sich so an, als sagte sie das zum ersten Mal. Begeisterung allein reicht in­ des nicht aus, um das zu schaffen, was die

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sportliche Frau, die gerade mal 43 Jahre alt ist, erreicht hat: von über 30 Expeditionen, Gipfelstürmen bei minus 44 Grad, Lawinen­ unglücken und Abstürzen gesund nach Hause zu kommen. Da muss schon mehr her. „Ich höre auf mein Bauchgefühl“, antwortet sie auf die Frage, was sie von den vielen anderen Men­ schen unterscheidet, die an den Bergen ge­ scheitert sind. „Ich gehorche 100 Prozent meiner Intuition.“ Dass sie sich auf sich selbst verlassen kann, hat Kaltenbrunner oft das Leben gerettet. Mehrere Male entschied die Bergsteigerin kurz vor dem Gipfel kehrtzumachen, sich lie­ ber zurückzuziehen, anstatt einen ungewis­ sen Aufstieg zu wagen. „Niemals auf Biegen und Brechen“, erklärt sie knapp. Bei besten Wetterbedingungen hatte die Österreicherin 2007 kurz vor dem Gipfel des K2 abgebro­ chen und war wieder nach unten gestiegen. Ein Jahr zuvor drehte sie am Lhotse lediglich 100 Meter vor der Bergspitze um. Nach all den Strapazen, den monatelangen Vorberei­ tungen dann auf einer Höhe von mehr als 8 400 Metern loszulassen, sein Ziel zu verab­ schieden, obwohl das Glück zum Greifen nah ist – dazu gehört eine Menge Mut, eine Art Selbstgewissheit, so sicher wie ein Fels. Doch oft zahlt sich der Rückzug aus, wenn plötzlich das Wetter umschlägt und der Berg zum le­ bensbedrohlichen Feind wird. „Ich bin ehrgei­ zig“, sagt sie. „Aber ich muss nichts erzwin­ gen. Ich höre auf den Berg, und umzudrehen ist für mich kein Scheitern. Es ist eine Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen, es noch einmal zu versuchen.“ Scheitern als Teil

vom Erfolg, das ist Kaltenbrunners Weg nach oben. Das ist keine Manager-Floskel, es geht um Leben und Tod. „Wir wissen nicht, ob wir je wieder runtergekommen wären“, sagt sie. Den Tod vor Augen zu haben ist Kaltenbrun­ ner ohnehin nicht fremd. Nach ihrer Ausbil­ dung zur Krankenschwester arbeitet sie in der Onkologie, spezialisiert auf Sterbebegleitung. In dieser Zeit lernt sie „Respekt vor dem Le­ ben“. Obwohl sie ihren Beruf längst an den Nagel gehängt hat und stattdessen dem Ruf der Berge folgt, nutzt sie jede Gelegenheit, um „noch ein wenig Pflegerin zu spielen“, wie sie ihr Engagement für viele humanitäre Pro­ jekte nennt. Mehrere Krankenstationen haben sie und ihr Mann Ralf zusammen mit der Ne­ palhilfe Beilngries errichtet. Dorfschulen wur­ den gebaut, dazu eine Lehrwerkstatt für Nä­ herinnen, fünf Krankenwagen bestellt und ei­ ne Berufsschule gegründet. Es sind die Ärms­ ten der ­Armen, denen sie hilft. „Das ist mein Leben“, beschreibt sie das ewige Auf und Ab. Wenn sie nicht selbst hochsteigt, dann soll es wenigstens für andere aufwärts gehen.  ■

G e r l i nd e K a l t e nb r u nn e r : Mit 23 Jahren erreicht sie 1994 den Gipfel des Broad Peak und damit ihren ersten Achttausender // 17 Jahre später steht sie im August 2011 auf der Spitze des K2 und besteigt damit als erste Frau die höchsten Berge der Welt ohne künstlichen Sauer­ stoff // 2003 gibt sie ihren Beruf als Krankenschwes­ ter auf und verdient ihr Geld als Höhenbergsteigerin // 2007 heiratet sie den Profi-Bergsteiger Ralf Dujmo­vits // Sie lebt in Bühl, Schwarzwald.

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Lothar Seiwert, Zeitmanagement-Profi » Wenn du es eilig hast, dann gehe langsam. «

Wis sen für Weiterdenk er

Impressum Herausgeber Telekom Deutschland: Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei Telekom Deutschland GmbH

Kai Pflaume, Showmaster

Michael Martin,

» Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag! «

Weltreisender, Fotograf und Wüstenforscher » Leben und leben lassen. «

Gesamtverantwortlich: Nicola Penquitt, Telekom Deutschland Projektleitung: Nicola Lohe, Telekom Deutschland Redaktionelles Konzept und Umsetzung: Philipp und Keuntje GmbH Bei St. Annen 2, 20457 Hamburg www.philippundkeuntje.de Geschäftsführer: Dominik Philipp, Hartwig Keuntje, Torben Hansen, Wolfgang Block Chefredakteur: Jean-Marc Göttert

S o m ac h i c h e s Jeder hat eins, manche leben danach. Wir haben unsere Promi-Leser nach ihrem Lebensmotto gefragt.

Autoren dieser Ausgabe: Riccarda Dreier, Jean-Marc Göttert, Iris Quirin, Caroline Rosin, Arnulf Schäfer, Anja Strohm, Andreas Wrede Layout & Gestaltung: Christine Köhler, Julia Walter, Tina Polster Foto-Redaktion: Anke Koppe Fotografen: Werner Amann, Mareike Foecking, Jan Greune, Manuel Hauptmannl, Martin Kath, Christian Wyrwa Illustratoren: Caepsele, Uli Oesterle, Ela Strickert

Steffen Henssler,

Korrektorat und Lektorat: Saskia Jauss, Oliver Spatz (Lektornet GmbH)

Star-Koch und Sushi-Meister » Immer nach vorn! «

Kundenberatung: Jörg Becke, Andrea Nikles Produktion und Lithografie: Cornelia Schira, Maud Mörstedt, Gitta Heitmann

Star-Architekt

Druck und Vertrieb: PVA, Druck und Medien-Dienstleistungen, 76829 Landau/Pfalz

» Gestalten bedeutet Lebensqualität und Zukunft. «

Verlag: Pulse Publishing GmbH Offakamp 9 a, 22529 Hamburg Geschäftsführer: Wolfgang Block

Hadi Teherani,

Rolf Dobelli, Unternehmer und Autor » Aus den Fehlern, nicht aus den Erfolgen lernen wir. «

Thomas D, Mitglied der Fantastischen Vier » Für dich immer noch Fanta Sie. «

Anzeigenleitung: Mike Rentsch (mike.rentsch@pulsepublishing.de) Anzeigenverkauf: Es gilt die Anzeigen­ preisliste Nr. 1/13 vom 01.09.2013 © 2014 Telekom Deutschland GmbH Landgrabenweg 115, 53227 Bonn E-Mail: dreisechsnull@telekom Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Ausgabe darf ohne schriftliche Genehmigung vervielfältigt oder verbreitet werden. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.


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Karl-Heinz Wüst Bauleiter Netzausbau Donauwörth

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