Ausgabe 22 – November 2022
DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF Eine gute Verdauung ist wichtig, da der Körper für den reibungslosen Ablauf aller Funktionen zahlreiche Nährstoffe in entsprechender Menge braucht. Zu diesen Nährstoffen gehören Vitamine, Mineralien, Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate und Wasser. Auch die unverdaulichen Kohlenhydrate spielen dabei eine maßgebliche Rolle.
Diese Ballaststoffe in Verbindung mit einer ausreichenden Flüssigkeitsmenge erhöhen die Darmbewegungen und fördern die Verdauung. Der Körper kann „Stoffwechselschlacken“ und Schadstoffe regelmäßig abtransportieren und „entgiften“.
VERSTOPFUNG: Wenn die Stuhlentleerung nur teilweise oder zu selten stattfindet, wird die Masse im Verdauungstrakt aufgrund des gleichzeitigen Wasserentzugs immer fester. Je länger die Verstopfung anhält, umso mehr reduziert sich der Wasseranteil des Speisebreis im Enddarm. Die Ausscheidung des harten Kots ist meist schmerzhaft und kann in der Regel auch nur partiell, verteilt auf mehrere Sitzungen, stattfinden. Starkes Pressen sollte beim Stuhlgang auf jeden Fall vermieden werden, da es dadurch zu Analfissuren und lokalen Geschwüren kommen kann. Auch das Risiko für Hämorrhoiden ist erhöht, wenn zu viel Druck ausgeübt wird. Priorität hat deshalb die Spurensuche für die Obstipation, damit diese nicht chronisch wird oder Folgeerkrankungen auslöst. Sind die verantwortlichen Faktoren im Bereich der falschen Ernährung oder beim Bewegungsmangel zu finden, lassen sich diese durch Eigeninitiative leicht beheben. Als Gründe für die Obstipation kann Verschiedenes in Frage kommen, wie zum Beispiel eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, das Verdrängen des Stuhlgangimpulses oder eine ballaststoffarme Ernährung. Des Weiteren können unter anderem auch Stress, Hormonstörungen und Diabetes dafür verantwortlich sein. www.dr-rath-health-alliance.org/de l Tel.: 0031-457111111 redaktion@dr-rath-gesundheitsbrief.de
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Was tun, wenn nichts geht?
Ausgabe 22 – November 2022
Darüber hinaus hat die Ernährung einen bedeutenden Stellenwert. Viel Gemüse und zuckerarmes Obst sowie der Umstieg auf Vollkornbrot bilden die Basis des künftig gesunden Ernährungsprogramms. Datteln, Trockenpflaumen, Äpfel, Flohsamenschalen oder Leinsamen können außerdem helfen, einen trägen Darm wieder auf Trab zu bringen. MIT PROBIOTIKA GEGEN DARMTRÄGHEIT Darüber hinaus liefern Probiotika gute Dienste, wenn es darum geht, einen müden Darm anzuschieben und die Zusammensetzung des Mikrobioms zu verbessern. Die gesundheitsfördernden Mikroorganismen regen die Darmtätigkeit an und unterstützen das Immunsystem. Zu diesen Probiotika gehören: + Kefir
+ Sauerkraut
+ Naturjoghurt
+ Kombucha
+ Buttermilch
+ Kimchi
Sauermilchprodukte sind einem intakten Verdauungssystem förderlich. Es hat sich auch bewährt, eine Tasse Kaffee auf nüchternen Magen zu trinken, um den morgendlichen Stuhlgang zu erleichtern. Die Alternative dazu ist ein Glas warmes Wasser, das den Stoffwechsel ankurbelt. Lebensmittel mit hohem Stärkeanteil sollten gemieden
werden. Ein No-Go sind Fast Food, Frittiertes, Kartoffeln, Reis, Weißmehlerzeugnisse, rotes Fleisch und Wurstwaren. WAS TUN BEI CHRONISCHER VERSTOPFUNG? Wenn die Obstipation über mehrere Monate anhält, spricht man von chronischer Verstopfung. Apfelessig, eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr auf etwa zwei Liter sowie pflanzliche Quellmittel beschleunigen den Transport des Nahrungsbreis und triggern die Darmbewegungen. Mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag sollten es sein, um den Darm zu stimulieren. Ein Beckenbodentraining kann zusätzlich Entlastung beim Stuhlgang bringen und helfen, sich mit der eigenen Anatomie besser vertraut zu machen. Die Durchblutung wird forciert und ein verkrampfter Beckenboden gelockert sowie die Körperhaltung beim Stuhlgang entspannt. Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, ist die Konsultation eines Arztes zur weiteren Abklärung unumgänglich. IN RUHE ESSEN SCHÜTZT VOR MAGEN-DARM-PROBLEMEN Da die Verdauung bereits im Mund startet, ist aufmerksames Kauen das A und O. Wer sich Zeit beim Essen nimmt und sich von nichts ablenken lässt, tut viel für eine gesunde Verdauung. Im Speichel werden die Kohlenhydrate mithilfe des Enzyms Amylase aufgespalten, wo sie dann von den Muskeln der Speiseröhre weitertransportiert werden und schließlich in Magen, Dünn- und Dickdarm gelangen. Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang, der nur dann störungsfrei funktioniert, wenn alle Zellen des Verdauungsmechanismus unbeschädigt sind und ihren Aufgaben nachkommen können. Die ständige Zufuhr von spezifischen Mikronährstoffen ist
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hierfür ein elementarer Baustein. Eine optimale Aufnahme von Vitamin C, B6, B12 und Folsäure unterstützt das Verdauungssystem bei seiner Arbeit. Auch Pfefferminz- und Ingwerextrakte sind eine pflanzliche Prävention von Verstopfung und können dazu einem Blähbauch und Völlegefühl natürlich entgegenwirken. Darüber hinaus begünstigen die Enzyme Papain und Bromelain die Verdauung von Kohlenhydraten und Proteinen. Papain findet sich unter anderem in der Schale und in den essbaren Kernen von Papayas. Bromelain kommt in der Ananas vor. Auch Betain-Hydrochlorid kann für eine florierende Verdauung sorgen. Diese Substanz steckt unter anderem in Brokkoli, Spinat, Weizenkleie, Kürbis und Bataten. DARMSCHÜTZER RESVERATROL Resveratrol reguliert funktionelle Darmbeschwerden und kann bei einer Verstopfung für weicheren Stuhl sorgen. Der leistungsstarke Pflanzenstoff steckt vor allem in Weintrauben, Pflaumen, Beeren, Rotwein, Tomaten und Erdnüssen mit Haut. Resveratrol ist antientzündlich und liefert einen nicht unerheblichen Beitrag zur Prophylaxe von Darmerkrankungen. Das antioxidative Polyphenol kann sogar die Entstehung oder die Vermehrung von Darmkrebszellen hemmen und eine ärztliche Behandlung begleiten. QUELLEN: Dr. Rath Health Foundation (2022). Die Bedeutung von Resveratrol und einer gesunden Ernährung für den Darm. Abgerufen 03.11.2022, von www.dr-rath-foundation.org Dr. Rath Health Foundation (2017). Mikronährstoffe für ein gesundes Verdauungssystem. Abgerufen 03.11.2022, von www.dr-rath-foundation.org F. Mitelmão et al. The effect of probiotics on functional constipation in adults: Double-blind, randomized, placebo-controlled study. Medicine (Baltimore). 2021 Mar 12;100(10):e24938. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33725854/
#1217/01-151122/DE/
Eine akute Verstopfung liegt vor, wenn die Betroffenen drei Tage lang keinen Stuhlgang hatten. Anhaltender Stress geht auf Kosten der Darmtätigkeit. Die Integration regelmäßiger Entspannungsmethoden tut in dem Fall Not, um den Darm wieder zu mobilisieren und dauerhaft fit zu halten. Auch mehr Bewegung wie Sporteinheiten und Spaziergänge stimulieren das Verdauungsorgan.