Dr. Rath Gesundheitsbrief Ausg. 12 – Juni 2023 - PARKINSON – Mikronährstoffe: Halt für Betroffene

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DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF

Zittern, Schüttellähmung und zunehmende Kraftlosigkeit – das kann für die schleichende Erkrankung Parkinson sprechen. Doch woher kommt diese chronische K rankheit? Die Grundursache für Parkinson ist Zellstress, eine Fehlsteuerung im zentralen Nervensystem. Nervenzellen, deren Aufgabe die Dopamin-Produktion ist, sterben ab. Entstandene Zellkern-Schäden rufen die aggressiven Sauerstoffmoleküle auf den Plan. Folglich wird der Verschleiß dieser Neuronen befeuert. Auch die Mitochondrien, die Energiekraftwerke, geraten aus der Balance. Die Konsequenz: Radikale Sauerstoffver-

PARKINSON

Mikronährstoffe: Halt für Betroffene

Parkinson-Patienten fällt es schwer, ihren Körper aufrecht zu halten. Die Miene, die zum Ausdruck von Gefühlen gehört und zwischenmenschliche Begegnungen und die Kommunikation unterstreicht, wird in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem begleiten ein schlurfender Gang und verhärtete Muskeln den Alltag von Betroffenen. Die Sturzgefahr ist erhöht, die Bewegungsabläufe gestört. Es kann auch ein Räusperzwang, Schluckbeschwerden und ein Kloßgefühl im Hals dazukommen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Baustein der Parkinson-Behandlung. Auch wenn Betroffene Essen und Trinken in der Öffentlichkeit wegen eines Tremors oder Schluckbeschwerden gerne meiden: Hier machen Übung und ein extrovertierter Umgang mit der Krankheit den Meister. Darüber hinaus können Selbsthilfegruppen den Rücken stärken und zu einem besseren Selbstvertrauen beitragen.

Parkinson geht aber nicht nur mit motorischen Beeinträchtigungen einher, sondern hat im Verlauf meist auch psychische Begleiterscheinungen. Ängste, Depressionen, Apathie und Halluzinationen können auftreten, die Betroffene nicht für gesellschaftsfähig halten und deshalb ihre sozialen Kontakte aus Scham reduzieren. Mit dem Rückzug kommt die Einsamkeit. Isolation verschlimmert das Allgemeinbefinden.

bindungen ergreifen von den Zellen Besitz. Bei den Betroffenen treten Nervendefekte zutage. In Deutschland leiden rund 400.000 Menschen an Parkinson in den unterschiedlichsten Stadien. Morbus Parkinson ist die zweithäufigste neuronale degenerative Erkrankung nach Alzheimer. Zu den typischen Symptomen gehören neben dem klassischen Tremor Mobilitäteinschränkungen, Gleichgewichtsstörungen, eine erstarrte Mimik und eine monotone Stimme.

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Ausgabe 12 – Juni 2023

Ein oftmals erlebter Hang zur Freudlosigkeit und eingebüßter Emotionalität sowie zu innerer und äußerer Langsamkeit ist auf das Missverhältnis der Neurotransmitter im Gehirn zurückzuführen. Dopamin, Noradrenalin und Serotonin sind entgleist.

PARKINSON:

EINE ALTERSERKRANKUNG?

Die degenerative Erkrankung Parkinson tritt öfter bei Senioren auf, kann aber auch schon in jüngeren Jahren diagnostiziert werden. Meist entwickeln sich die Symptome zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr – im fortgeschrittenen Alter werden sie deutlicher. Morbus Parkinson wird nach einer körperlichen und neurologischen Untersuchung vom Arzt festgestellt.

FREIE RADIKALE

Freie Radikale haben bei erkrankten Menschen leichtes Spiel. Viren und der Kontakt mit Giftstoffen wie Pestizidbelastungen kommen als Auslöser in Frage. Antioxidantien können hier helfen. Diese kommen unter anderem in Brokkoli, Kohl, Tomaten, Beeren (besonders in Aronia) und Sanddorn vor. Jedoch ist der Mikronährstoffgehalt in Obst und Gemüse in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Durch extensive Landwirtschaft, zu frühe Ernte oder Verarbeitungsprozesse kommt letztendlich nicht mehr das auf den Teller, was tatsächlich einen erhöhten Mikronährstoffbedarf decken könnte.

MIKRONÄHRSTOFFE, DIE UNTERSTÜTZEN

Die ablaufenden Krankheitsprozesse im Körper der Betroffenen führen zu einem ständig erhöhten Verbrauch von Mikronährstoffen. Die Zugabe von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wird notwendig. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel können hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Ein ausgeglichener Vitamin-D -Spiegel kann das Parkinsonrisiko schmälern. Auch Magnesium und die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen sollten im Auge behalten werden.

Morbus-Parkinson-Patienten weisen oft einen niedrigen Glutathion-Status auf. Coenzym Q10 leistet hier probate Dienste. Q10 ist an der Energiebereitstellung in den Mitochondrien maßgeblich beteiligt. Eine hochdosierte Supplementierung von Coenzym Q10 kann die Symptome verbessern sowie die Progression verlangsamen.

Vitamine, Mineralien und Spurenelemente haben positiven Einfluss auf den Verlauf einer Parkinson-Erkrankung. B-Vitamine können die Inzidenz verringern und die klinischen Symptome verbessern. Vor allem B6 und B12 in Verbindung mit Folsäure haben einen günstigen Effekt auf die Neuronen und ihre Funktionen. Bei Parkinson-Patienten ist der HomocysteinLevel häufig erhöht. Auch dieser wird durch eine gezielte B12-Einnahme erfolgreicher reguliert. Zu hohe Homocystein-Werte können kardiovaskuläre Erkrankungen nach sich ziehen.

Zellschützer Omega-3 fördert die Hirndurchblutung und fungiert als natürlicher Zell-Protektor. Die essenzielle mehrfach ungesättigte Fettsäure kann zudem das Fortschreiten einer MorbusParkinson-Erkrankung hinauszögern. Sie ist außer in Fisch und Seafood vor allem in Olivenöl, Leinöl, Hanföl, Rapsöl und Walnussöl enthalten.

WICHTIGER BOTENSTOFF DOPAMIN

Energieverlust, Antriebsschwäche und Gedächtnislücken gehören zu den Beschwerden von Erkrankten. Dopamin reguliert die Muskelfunktionen und die Koordination. Ein Mangel an diesem Botenstoff muss ausgeglichen

werden und hat bei der Behandlung oberste Priorität. Tückisch: Zellen, die für die Dopamin-Produktion zuständig sind, reagieren besonders sensibel auf oxidative Stressoren. Eine wichtige Bedeutung haben von daher Antioxidantien, die die Zellen schützen. Die Produktion des Glückshormons kann mit der richtigen Ernährung angeschoben werden.

Einen positiven Effekt hat eine antientzündliche Ernährungsweise: Speziell „Functional Food“ orientiert sich an den gesundheitlichen Beschwerden und hat einen regenerierenden Anteil. Leichte Mahlzeiten sollten schonend zubereitet werden und ballaststoffreich sein. Eine intakte Darmflora begünstigt ebenfalls eine solide Dopaminausschüttung.

IST PROPHYLAXE MÖGLICH?

Eine direkte Prophylaxe gibt es nicht. Eine wichtige Bedeutung kommt den Antioxidantien zu, die die Zellen abriegeln und freien Radikalen den Zutritt verwehren. Die regelmäßige Einnahme von Mikronährstoffen macht widerstandsfähig gegen oxidativen Stress, der langfristig zu Krankheiten führt. Eine bewusste Ernährung und sinnvolle Supplementierung zusammen mit Vorsorgeuntersuchungen und rechtzeitigen medizinischen Interventionen schenkt Vitalität bis ins hohe Alter.

QUELLEN:

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https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30915197/

L. Mischley. Nutrition and Nonmotor Symptoms of Parkinson's Disease. Int Rev Neurobiol. 2017;134:1143-1161.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28805567/

M. Ciulla et al. Role of Dietary Supplements in the Management of Parkinson's Disease. Biomolecules. 2019 Jul 10;9(7):271.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31295842/

L. Shen et al. Associations between B Vitamins and Parkinson's Disease. Nutrients. 2015 Aug 27;7(9):7197-208.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26343714/

Ausgabe 12 – Juni 2023 #1217/01-010623/DE/
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