Dr. Rath Gesundheitsbrief - Aktuell

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Ausgabe 08/21 – Juni 2021

DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit, die unbehandelt schwerwiegende Konsequenzen haben kann. Meist gehen der Hypertonie stille Entzündungen im Körper voraus, die unbemerkt ablaufen und Plaque-Depots

in den Arterien verursachen können. Ist der Blutdruck konstant erhöht, wird die Gefäßalterung vorangetrieben und das Herz strapaziert.

BLUTHOCHDRUCK: Mit der richtigen Ernährung und Mikronährstoffen die Balance wiederherstellen ENTZÜNDUNGEN ALS TRIGGER Übersäuerungen provozieren Entzündungen im Körper. Ein Überschuss an Zucker und Salz, kombiniert mit zu vielen eiweißreichen und säurebildenden Lebensmitteln, führt auf Dauer nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu Bluthochdruck. Eine basenarme Ernährung ist ein Stressfaktor für den gesamten Organismus. Die Zellen produzieren mehr reaktive Sauerstoffspezies, die den Entzündungsprozess weiter anheizen. Bei gravierender Übersäuerung kommt es zu Ablagerungen von Säurerückständen in den Adern. Diese schädlichen Überbleibsel können für das Herz-Kreislauf-System gefährlich werden und zu Bluthochdruck führen oder im schlimmsten Fall Arteriosklerose, Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen.

Unverarbeitete Lebensmittel zu konsumieren empfiehlt sich. Schlechte Fette (Transfette) gilt es unbedingt zu vermeiden. Gute Fette sind beispielsweise omega-3-haltige Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, Distelöl, Algenöl.

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Foto: yannic-laderach-Dqx4XWuXu7w-unsplash

SÄURE-BASEN-HAUSHALT AUS DEM LOT Manchmal stößt uns etwas sauer auf. Psychische oder emotionale Belastungen können daran schuld sein, aber auch zu viel Stress oder eine falsche Ernährungsweise. Fast Food mit langer Zutatenliste und Konservierungsstoffen hat eine ungünstige Wirkung auf die Balance des Organismus. Viel Salz, Zucker und Inhaltsstoffe mit E-Nummern stimulieren das Verlangen und steigern den Appetit auf das Falsche. Eine Übersäuerung entsteht nicht automatisch durch den Genuss von Obst. Eine Zitrone macht nicht sauer. Extrem säurebildend ist tierisches Eiweiß. Aber auch Fisch, Eier, Käse, Quark, Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Süßes.

Eine Ernährungsweise, die überwiegend pflanzliche Nahrungsmittel enthält, hat einen vorteilhaften Effekt auf den Blutdruck und kann diesen sogar senken. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt hat eine basenbetonte Ernährung als Grundlage. Eine ausgewogene Kost mit hohem Obst- und Gemüse-Anteil reduziert die Säurebildung und parallel dazu das Hypertonie-Risiko. Wer zusätzlich Bewegung in seinen Tagesplan integriert, bleibt fit und hält seinen Blutdruckwert in Schach.


Ausgabe 08/21 – Juni 2021

+ Täglich mindestens zwei Liter Wasser oder Kräutertee zum Ausschwemmen der „Schlacken“ trinken + Fünf Portionen Gemüse und Obst jeden Tag + Höchstens zweimal Fleisch und nicht mehr als drei Eier pro Woche + Regelmäßige Sporteinheiten, die den Kohlensäureabbau über die Atmung aktivieren BASISCHE MIKRONÄHRSTOFFE UNTERSTÜTZEN DAS GLEICHGEWICHT Ein pH-Wert im Urin von unter 7 ist das Indiz für eine Übersäuerung. Zu viel Säuren ziehen ein Mineralstoff-Defizit nach sich. Der Körper ist zuerst mit der Neutralisierung der Säuren beschäftigt. Dabei helfen die Mikronährstoffe Magnesium, Calcium und Kalium. Diese Vitalstoffe haben eigentlich andere Aufgaben wie die Aktivierung der Mitochondrien, die Aufrechterhaltung der Muskelspannung und die Regulierung der Herzfunktion. Bei einem sauren Milieu ist der Mineralstoffbedarf erhöht – der Körper greift auf seine Notressourcen in den Knochen oder Zähnen zurück und das potenzielle Arteriosklerose-Risiko steigt. Der Organismus ist mit der Gewährleistung des stabilen pH-Wertes zur Lebenserhaltung beschäftigt. Nachdem es den Mineralstoffen gelungen ist, die Säuren zu neutralisieren, sind „Schlacken“ entstanden, die nicht mehr ausreichend abgebaut werden können. Es drohen Bluthochdruck und Arteriosklerose. Eine Ernährungsumstellung mit basischem Schwerpunkt zusammen mit einer erhöhten Mikronähstoff-Zufuhr hat höchste Priorität. ÜBELTÄTER PHOSPHAT Phosphat im Essen ist einer der möglichen Verursacher von erhöhtem Blutdruck und gefährlicher Gefäßverkalkung. Wissenschaftler der Vetmeduni Vienna sind in einer Studie den negativen Folgen von phosphatreichen Speisen auf den Grund gegangen. Im Fokus stand dabei das Hormon FGF23. Es steuert den Kalzium- und Natrium-Spiegel über das Ausscheidungsorgan Niere. Ein PhosphatÜberschuss mobilisiert die Produktion von FGF23.1 Nahrungsmittel mit hohem Phosphatgehalt sind: Parmesan, Schmelzkäse, Cola, Fertiggerichte, Backpulver, Konservierungsmittel. CORTISOL: GIFT FÜR DEN BLUTDRUCK Eine wichtige Nebenrolle bei Hypertonie spielt die Psyche. Die Wechselwirkung zwischen Übersäuerung und Bluthochdruck ist offensichtlich. Stress

kann auch an die Nieren gehen. Wenn Körper und Seele ständig unter Strom stehen, wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet. Der Körper reagiert sauer. Dies hat eine negative Auswirkung auf den Blutdruck-Regelmechanismus in den Nieren. Gleichzeitig verringert sich der Kalium-Spiegel. Hypertonie wird begünstigt oder verstärkt. Entspannungsverfahren sind eine wichtige Oase im Tagesablauf von stressanfälligen Menschen. Am besten eignen sich feste Rituale wie die Teepause am Nachmittag oder der Ausgleichssport am Abend. So wird überschüssige Energie produktiv und sukzessive abgebaut. Darüber hinaus können Meditationen eine aufgewühlte Seele beruhigen und so das Cortisol im Blut verringern.

GEFÄSSPROTEKTOREN: ZELL-VITALSTOFFE Zell-Vitalstoffe schützen die Arterien vor gefährlichen Ablagerungen sowie Verkalkungen und fördern den Blutfluss. Sie entspannen die Arterienwände und halten sie elastisch. Der Vitalstoff Arginin (natürliche Aminosäure) leistet hier einen wichtigen Beitrag. Vitamin C forciert die Herstellung von Prostacyclin-Molekülen in der Arterienwand. Magnesium, der Gegenspieler von Calcium, unterstützt bei der Normalisierung des Blutdrucks und kontrolliert das Mineraliendepot in den Gefäßwandzellen. Entscheidend ist das synergistische Zusammenspiel der einzelnen Mikronährstoffe.

QUELLEN:

DARMSANIERUNG BEI BLUTHOCHDRUCK Auch eine Dysbalance des Mikrobioms zieht möglicherweise eine Hypertonie nach sich. Eine gestörte Bakterienbesiedelung kann mit der Zufuhr von Probiotika (gesundheitsfördernde Mikroorganismen) und Präbiotika (Ballaststoffen) relativiert und aufgebaut werden. Ein zu hoher Kochsalzverzehr (Natriumchlorid) schädigt die gesunden Darmbakterien und treibt den Blutdruck in die Höhe. Milchsäurebakterien und Bifidobakterien hingegen können den Blutdruckwert vermindern. RESVERATROL IN ROTWEIN Ein Prosit auf die Gesundheit: Forscher um Roger Corder von der Queen Mary Universität in London sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Rotwein den Blutdruck senken kann. Procyanidine in den Traubenkernen sind dafür verantwortlich. Trauben und Rotwein enthalten das Molekül Resveratrol und stecken voller Flavonoide. Bei einer Studie bekamen Mäuse mit induziertem Bluthochdruck Resveratrol verabreicht. Das Resultat: Die Blutgefäße der Mäuse entspannten sich und der Blutdruck sank. Zum gleichen Ergebnis kam eine Untersuchung an menschlichen Gefäßmuskelzellen.2

Andrukhova O et al. FGF23 regulates renal sodium handling and blood pressure. EMBO Mol Med. 2014 Jun;6(6):744-59. https://www.embopress.org/doi/full/10.1002/ emmm.201303716 (Zugriff: 28.05.2021) 2 Corder R et al. Oenology: red wine procyanidins and vascular health. Nature. 2006 Nov 30;444(7119):566. https://www.researchgate.net/ publication/6662838_Oenology_Red_wine_ procyanidins_and_vascular_health (Zugriff: 28.05.2021) 3 King's College London. The 'blue' in blueberries can help lower blood pressure, bezogen unter: https://www.kcl.ac.uk/news/the-blue-inblueberries-can-help-lower-blood-pressure (Zugriff: 28.05.2021) 4 Rodriguez-Mateos A et al. Circulating Anthocyanin Metabolites Mediate Vascular Benefits of Blueberries: Insights From Randomized Controlled Trials, Metabolomics, and Nutrigenomics. J Gerontol A Biol Sci Med Sci. 2019 Jun 18;74(7):967-976. https://academic.oup.com/biomedgerontology/ article-abstract/74/7/967/5321875?redirected From=fulltext (Zugriff: 28.05.2021) 1

WEITERE LITERATUR: Cassidy A et al. Habitual intake of flavonoid subclasses and incident hypertension in adults. Am J Clin Nutr. 2011 Feb;93(2):338-47. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21106916/ Liu J et al. Correlation analysis of intestinal flora with hypertension. Exp Ther Med. 2018 Sep;16(3):23252330. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30210587/ Ivanov V et al. Bioflavonoids effectively inhibit smooth muscle cell-mediated contraction of collagen matrix induced by angiotensin II. J Cardiovasc Pharmacol. 2005 Nov;46(5):570-6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16220062/

DAS BLAUE WUNDER: HEIDELBEEREN Anthocyane gehören zur Gruppe der Polyphenole. Sie können vor einer Hypertonie schützen. Diese sekundären Pflanzenstoffe finden sich hauptsächlich in Heidelbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Trauben, Kirschen, Rotwein, Tomaten, Radicchio, Rotkraut, Auberginen. Die kräftige Farbe spricht für sich und den gesundWenn Sie diesen Gesundheitsbrief in Ihrem Umfeld weitergeben, heitsfördernden Effekt. Insbesondere können Sie hier Ihre Kontaktdaten eintragen. haben Heidelbeeren viele gute Eigenschaften und sind als Antioxidans ein natürlicher Blutdrucksenker.3,4

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#1217/01-010621/DE/

EIN BASENBETONTER ERNÄHRUNGSSTIL SOLLTE FOLGENDERMASSEN AUSSEHEN:


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