Dr. Rath Gesundheitsbrief - Ausg. 05 - März 2022 - Neurodermitis

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Ausgabe 05 – März 2022

DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF Die Haut ist das größte Organ des Menschen, aber auch das Spiegelbild der Psyche. Innere Konflikte können äußerlich sichtbar werden und sich in einem gereizten Teint bemerkbar machen. Ein Mensch, der sich nicht wohl in seiner Haut fühlt, zeigt Symptome. In Deutschland leiden laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung in Berlin zirka

15 Prozent unter Neurodermitis. Die Disposition kann vererbt werden. Basis für die chronische Erkrankung ist ein aus der Balance geratenes Immunsystem. Neurodermitis verläuft meist schubweise. Hier spielt die Ernährungsweise eine wichtige Rolle.

Lieber schöne Haut statt

NEURODERMITIS Die Abwehr identifiziert ein bestimmtes Nahrungsprodukt als Angreifer und quittiert dies mit einer Entzündung. Der Antikörper Immunglobulin stimuliert die Mastzellen zu einer höheren Ausschüttung von Histamin. Starkes Jucken ist dann die Folge. Der Säureschutzmantel der Haut wird porös und die trockene Haut besonders im Winter und in überheizten Räumen spürbar. An der frischen Luft im Sommer bessert sich das Hautbild oft wieder. Große Temperaturschwankungen und Klimaunterschiede verkraftet die Haut nicht so gut. Die größten Feinde sind jedoch chronischer Stress, Körperpflegeprodukte, die keinen neutralen pH-Wert haben, und Zusatzstoffe in Kosmetik. Rückfettende Körperlotionen sollten den synthetischen Harnstoff Urea enthalten. Auch grobe, scheuernde Textilien und Wollpullover können Neurodermitis-Schübe provozieren.

Menschen mit Neurodermitis, schuppiger Haut und anderen Entzündungsreaktionen haben oft eine niedrigere Stresstoleranz als diejenigen, die den Satz „Das juckt mich nicht!“ verinnerlicht haben. Ihre Haut funktioniert wie eine Barriere. Ein dickes Fell schützt vor Angriffen und negativen innerlichen Berührungspunkten. Wer sensibel ist, den trifft es doppelt schwer.

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Foto: nathan-dumlao-WuJhRtugc2Q-unsplash

WAS TUN BEI EXTREMEM JUCKREIZ? Wenn es auch schwerfällt: Auf keinen Fall kratzen! Aufgrund der Hautschädigungen wird Allergenen sonst der Zugang ermöglicht. Faust ballen, Achtsamkeitslenkung, Meditation, progressive Muskelentspannung, Haut kalt abwaschen und kühlende Creme auftragen können Sofort-Maßnahmen sein. Es gibt verschiedene Strategien, die Patienten mit Neurodermitis das Leben erleichtern. Auch Akupunktur und Yoga können helfen, den Juckreiz zu kontrollieren.


Ausgabe 05 – März 2022

ERNÄHRUNGSVERHALTEN Der Ansatzpunkt für einen Gewinn an Lebensfreude ist ein ErnährungsCheck. Betroffene sollten unbedingt auf starke Gewürze wie Pfeffer oder Chili verzichten, sie können Inflammationen triggern. Grundsätzlich gehören histaminarme Gerichte auf den Speiseplan. Lebensmittelzusatzstoffe können Schübe verursachen – es gilt auf kurze Zutatenlisten zu achten. Eine vegane Ernährung ist vorteilhaft. Außerdem sollten die folgenden Lebensmittel von Betroffenen nicht verspeißt werden: Kaffee, Tomaten, Spinat, Pilze, Zwiebeln, Knoblauch, saure Äpfel, Steinobst, Erdbeeren, Geräuchertes, Weizen (Weißmehlprodukte), Soja, Schokolade, Nüsse sowie Rotwein. Alkohol und Zigarettenrauch sollten generell vermieden werden. Grundsätzlich sind Nahrungsmittel in Bio-Qualität zu bevorzugen. Dann darf es auch mal ein Stück Fleisch oder

Fisch sein. Geflügel und Rind sowie Seafood aus dem Wildfang sind dann zu bevorzugen. Empfehlenswert ist Fermentiertes, das auch das Mikrobiom regeneriert. Der Ausgleich der Darmflora ist für florierende Abwehrmechanismen entscheidend. Der Großteil des Immunsystems liegt im Darm. Die richtige Auswahl der Lebensmittel kann die Selbstheilungskräfte aktivieren. Die Nahrungsaufnahme sollte deshalb aus frischer, säurearmer Kost bestehen und viele Antioxidantien beinhalten – Fast Food und andere stark verarbeitete Produkte gehören nicht auf den Speiseplan. Eine antientzündliche Ernährung hält die chronische Autoimmunerkrankung im Zaum und verbessert die Lebensqualität. Getränke sind vorzugsweise in Zimmertemperatur zu konsumieren. Die Gesamttrinkmenge darf etwa 2 Liter täglich betragen. Saft sollte dabei in Maßen getrunken werden und sich auf 250 ml täglich beschränken. Tipp: Ein Stiefmütterchenkrauttee kann einen akuten Schub mildern. Auch kühlende Umschläge mit dieser Heilpflanze tragen zu einer Beruhigung der alarmierten Haut bei.

Haut absorbiert wird, sind tägliche Aufenthalte im Freien von mindestens 30 Minuten wichtig. Sonnenlicht ist ideal für die Vitamin-D-Aufnahme. Gemäß der Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten täglich bis zu 20 mg Vitamin D3 über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D3 steckt am meisten in fettreichem Seefisch wie Makrele, Hering und Lachs – hier muss jedoch die individuelle Verträglichkeit beachtet werden. Zusammen mit Vitamin E, das entzündungshemmende und schmerzreduzierende Eigenschaften hat, sind Vitamin B und D natürliche Hautschützer. QUELLEN: Dr. Rath Health Foundation (2018). Die Vorteile von Mikronährstoffen: Wundheilung und gesunde Haut. Abgerufen 06.01.2022, von https://www.dr-rath-foundation.org/2018/10/ the-benefits-of-micronutrients-for-woundhealing-and-healthy-skin/?lang=de K. de Carvalho Mesquita, A. C. de Souza Machado Igreja, I. M. Carvalho Costa. Atopic dermatitis and vitamin D: facts and controversies. An Bras Dermatol. 2013 Nov-Dec; 88(6): 945–953. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/ PMC3900346/ N. O Mansour et al. The impact of vitamin D supplementation as an adjuvant therapy on clinical outcomes in patients with severe atopic dermatitis: A randomized controlled trial. Pharmacol Res Perspect. 2020 Dec;8(6):e00679. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33145984/

HAUTSCHMEICHLER VITAMIN B UND VITAMIN D Patienten mit NeuroMehr zur Prävention von Hauterkrankungen findest du auf dem YouTube-Kanal der Dr. Rath Health Foundation dermitis weisen oft ein Vitamin-B- und Vitamin-D-Defizit auf. Eine Mikronährstoff-Supplementierung kann sinnvoll sein, um die Beschwerden erträglicher zu machen und Schübe einzudämmen. Da Vitamin D größtenteils über die

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Bauen Sie Resilienz auf. Seelische und emotionale Widerstandskraft in Krisenzeiten ist ein Energiequell. Im inneren Rückzugsort können Betroffene abtauchen und Ruhe finden. Eine intakte Hautoberfläche funktioniert wie ein protegierender Kokon. Wer die überschießende Reaktion der körpereigenen Abwehr als Warnsystem begreift, ist schon einen Schritt weiter. Jetzt heißt es gut für sich selbst zu sorgen. Belastende Situationen gilt es zu meiden und dafür Relax-Inseln in den Alltag einzubauen. Eine Überforderung kann Schübe auslösen. Ideal ist eine Erholung am Meer. Feuchtigkeit und Salzwasser sind eine Wohltat für die gepeinigte Haut. Aber auch eine Wanderung in den Bergen ist gesundheitsfördernd. In der Luft von Gebirgs- und Meeresregionen finden sich weniger Allergene. UV-Licht hat einen antientzündlichen Effekt auf die Haut.


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