Wenn die Prostata zum Problem wird ...

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Wenn die

Prostata

zum Problem wird ... Mit Pflanzenstoffen gegen das alterstypische Männerleiden der gutartigen Prostatavergrößerung


Inhalt Studienüberblick zur Prostatagesundheit

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Wenn die Prostata wieder wächst …

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Aufbau und Funktion der Prostata

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Eine bildhafte Geschichte am Rande

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Mögliche Auslöser einer BPH

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Folgen des Prostatawachstums

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Schweregrade einer BPH

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Therapiemaßnahmen zur Behandlung einer BPH 11 Wirkstoffe aus der Natur für eine gesunde Prostata 13 Wenn die Prostata zum Problem wird

1. Auflage © 2013 Dr. Rath Health Foundation. Vertrieb: Dr. Rath Education Services B.V. Postbus 656, NL-6400 AR Heerlen Tel.: 0031-457-111 222 Fax: 0031-457-111 229 E-Mail info@rath-eduserv.com books@rath-eduserv.com Internet: www.rath-eduserv.com Alle Rechte vorbehalten. Herausgeber Dr. Rath Health Foundation. Einzelne Seiten dieser Broschüre können für private und nichtkommerzielle Zwecke kopiert werden. Jegliche direkte oder indirekte kommerzielle Nutzung dieser Broschüre oder Teile davon in jeder Form ohne die schriftliche Genehmigung der Autoren ist strikt untersagt.

Studien belegen Nutzen von Phytobiologika

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Studien belegen Nutzen von Phytobiologika für die Prostatagesundheit Vorteil und Nutzen von pflanzlichen Stoffen werden oft in Frage gestellt. Und obwohl zum Teil über Jahrhunderte erfolgreich angewendet und von Generation zu Generation überliefert, ist die Akzeptanz einiger Fachleute eher gering. Neben den überlieferten Erfahrungswerten bekräftigen jedoch zahlreiche Studien, dass Pflanzenstoffe eine wichtige Position zur Erhaltung und Förderung der Prostatagesundheit einnehmen.

Barb Mickelson, Ph.D. Nutritionist 608.230.2198 bmickelson@harlan.com

THE JOURNAL OF NUTRITION

Dave Robbins, M.S. Nutritionist 608.230.2213 drobbins@harlan.com

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January 2008 • Volume 138 • Number 1

THE JOURNAL OF NUTRITION A Publication of the American Society for Nutrition • www.nutrition.org

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Bioactive food components and γδ T cell functions CLA and gene expression during muscle inflammation Vitamin E and immune response to HSV encephalitis

• Lycopin kann ein Fortschreiten der benignen Prostatahyperplasie (BPH) verhindern Schwarz, S. et al.: Lycopene inhibits disease progression in patients with benign prostate hyperplasia. J Nutr. (2008) Jan;138(1):49-53. • Sägepalm-Extrakt verbessert Symptome bei gutartiger Prostatavergrößerung Sinescu, I. et al.: Long-term efficacy of Serenoa repens treatment in patients with mild and moderate symptomatic benign prostatic hyperplasia. Urol Int. (2011);86(3):284-9. • Brennnessel lindert Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung Safarinejad, M.R.: Urtica dioica for treatment of benign prostatic hyperplasia: a prospective, randomized, doubleblind, placebo-controlled, crossover study. J Herb Pharmacother. 2005;5(4):1-11. • Kürbiskern- und Sägepalmöl als wirksame Therapiemaßnahmen bei benigner Prostatahyperplasie Hong, H. et al.: Effects of pumpkin seed oil and saw palmetto oil in Korean men with symptomatic benign prostatic hyperplasia. Nutr Res Pract. 2009 Winter;3(4):323-7. • Isoflavone verringern Risiko für Erkrankungen der unteren Harnwege Wong, S.Y. et al.: The association between isoflavone and lower urinary tract symptoms in elderly men. Br J Nutr. (2007) Dec;98(6):1237-42.

Eine ausführlichere Beschreibung der Studienergebnisse finden Sie ab Seite 18 in dieser Broschüre. Online sind die kompletten Studienbeschreibungen im Original auf Englisch unter www.ncbi.nlm.nih.gov einsehbar.

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Wenn die Prostata wieder wächst …

Mit Phytobiologika gegen das alterstypische Männerleiden der gutartigen Prostatavergrößerung Es betrifft Millionen Männer ab dem 5. Lebensjahrzehnt. Es kann zu Unwohlsein, Einschränkungen der Lebensqualität und des Lebensalltags führen, oder – je nach Ausprägung – auch schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Die Rede ist von der gutartigen Vergrößerung der Prostata, der benignen Prostatahyperplasie. Sie entsteht dann, wenn eine erneute Wachstumsphase der Prostata einsetzt. Die Zahl der Betroffenen mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) wird auf fast fünf Millionen Männer allein in Deutschland geschätzt. Typische anfängliche Symptome sind Schwierigkeiten beim Wasserlassen und plötzlich auftretender starker Harndrang. Weiter fortgeschritten kann sich immer häufiger das Gefühl einschleichen, Wasser lassen zu müssen – auch des Nachts. Steigt das Risiko für Restharn in

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der Blase, nimmt auch die Gefahr von Keimbildungen und Infektionen zu. Der Grund: Die vergrößerte Prostata engt die Harnröhre ein und behindert das Abfließen des Urins. Dennoch ist die BPH für viele Männer kein Thema, mit dem sie sich näher befassen. Es wird verschwiegen und als alterstypisch hingenommen. Und obwohl als lästig und einschränkend empfunden, wird die Problematik (gerade auch in der Anfangsphase) bestmöglich ignoriert. Wir möchten in dieser Broschüre näher auf die Problematik der gutartigen Prostatavergrößerung eingehen, allgemein diskutierte Ursachen beschreiben und einige Möglichkeiten aufzeigen, um mit Hilfe von Pflanzenstoffen bereits in frühen Phasen der BPH etwas gegen eine weitere Ausprägung zu unternehmen.


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Aufbau und Funktion der Prostata Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Form und Größe der Prostata ähneln beim erwachsenen Mann einer Kastanie. Aufgebaut ist sie aus vielen einzelnen Drüsenzellen, Muskulatur und Bindegewebe. Die Prostata produziert ein milchiges Sekret, das Teil der Samenflüssigkeit ist und die Spermien beweglich hält. Die Prostata hat zwei Wachstumsphasen: Im jungen Erwachsenenalter wächst die Prostata bis auf ihre normale Größe heran und stoppt

nach der Pubertät ihr weiteres Wachstum. Etwa ab dem 40. bis 45. Lebensjahr jedoch ändert sich diese Situation wieder. Die zweite Wachstumsphase der Prostata setzt ein, und die Prostata beginnt bei den meisten Männern wieder zu wachsen. Dieses erneut einsetzende Wachstum verläuft in der Regel sehr langsam und ohne merkliche Beschwerden. Mit zunehmendem Alter und weiterem Größenwachstum der Prostata jedoch können auch die Beschwerden merklich zunehmen.

Nieren

Harnleiter

Blase Prostata Harnröhre

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Ramu

Eine bildhafte Geschichte am Rande… Ramu lebt in Deutschland, er wurde hier geboren. Die Wurzeln seiner Vorfahren liegen in Asien. Sein Großvater war es, der die Familie vor rund 5 Jahrzehnten nach Deutschland brachte. Ramu kann sich noch gut an seinen Großvater erinnern. Ein drahtiger Mann, niemals ernsthaft krank und bis zu seinen letzten Tagen im Alter von 96 Jahren aktiv dabei. So war das eben in Ramus Familie. Seine Großeltern, Eltern, Ramu und seine Geschwister – sie alle lebten unter einem Dach. Die traditionelle asiatische Küche haben seine Großeltern lange beibehalten. Gerichte mit Soja, Reis, Fisch, Kürbis oder der leckere Nachtisch mit Granatapfelkernen waren keine Seltenheit.

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Als Großvater starb, war Ramu 21. Zeit für ihn, auf eigenen Beinen zu stehen. 38 Jahre ist das jetzt her. Doch anders als sein Großvater und sein Vater kann Ramu nicht so unbekümmert durch den Tag gehen. Ihn plagt das eine oder andere Leiden. Besonders zu schaffen macht ihm seine Prostata. Es klappt nicht mehr so richtig mit dem Wasserlassen und regelmäßig muss er nachts raus, um zur Toilette zu gehen. Nie hätte Ramu gedacht, dass er sich mit solchen Problemen rumschlagen muss. Aber was ist passiert? Warum er und seine Vorfahren nicht?

Die Geschichte von Ramu ist frei erfunden. Sie spiegelt jedoch wider, was vielen Emigranten in zweiter oder dritter Generation widerfährt: Sie nehmen die Ernährungsgewohnheiten ihres neuen Heimatlandes an und damit auch die typischen gesundheitlichen Probleme. Der Verbreitungsgrad der gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie – BPH) macht dies besonders eindrucksvoll deutlich: Während im westlichen Europa mehr als 80 % aller Männer über 70 Jahren eine BPH haben, sind es in Japan und China nicht einmal 10 %. Auch eine Geschichte? Nein, eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10325492 Dr. Rath Health Foundation 7


Mögliche Auslöser einer BPH Bislang herrscht kaum Einigkeit, worauf das wiedereinsetzende Wachstum der Prostata zurückzuführen ist. In der Diskussion stehen mehrere mögliche Auslöser, die entweder alleine oder auch zusammen verantwortlich sein können. Allen voran die Vermutung, dass Veränderungen des Hormonhaushalts eine entscheidende Rolle spielen. Ein in der Diskussion stehender Auslöser ist ein altersbedingt verändertes Verhältnis zwischen Östrogen und Testosteron: Auch Männer bilden Östrogene, diese kommen bei einem Hormongleichgewicht durch Testosteron jedoch kaum zum Zuge. Mit zunehmendem Alter verringert sich der Testosteronspiegel, der Östrogenspiegel hingegen hält sein Niveau. Die Folge: Ein hormonelles TestosteronÖstrogen-Ungleichgewicht gegenüber dem Normalstatus. Östrogene können jetzt eine Wirkung entfalten, mit dem Ergebnis, dass das Gewebe der Prostata zu wachsen beginnt.

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Weiterhin wird diskutiert, ob Dihydrotestosteron (DHT) an einer Prostatavergrößerung beteiligt ist. DHT ist ein Stoffwechselprodukt, das im Körper mithilfe des Enzyms 5α-Reduktase aus Testosteron gebildet wird. DHT wiederum ist ein hochwirksames Molekül, das die Prostatazellen zum Wachstum anregt. Verschiedene pharmazeutische Medikamente zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung basieren auf der Blockade des 5α-Reduktase-Enzyms. Interessanterweise ist im Zusammenhang mit einer Prostatavergrößerung oft auch von Entzündungen die Rede, wobei diese nicht als Ursache oder Auslöser angesehen werden.


Folgen des Prostatawachstums Es wird möglicherweise noch viel Zeit vergehen, bis das Rätsel um das gutartige Prostatawachstum endgültig gelöst ist. Deutlich hingegen ist, warum das Wachstum der Prostata mit Beschwerden beim Wasserlassen und zahlreichen anderen Problemen rund um Nieren und Blase verbunden ist. Entscheidend ist die Lage bzw. die Position der Prostata im Körper: Die Prostata befindet sich direkt unterhalb der Harnblase, dort wo die Harnröhre beginnt. Dabei verläuft die Harnröhre durch die Prostata oder, aus anderer Sicht betrachtet, umschließt die Prostata den oberen Teil der Harnröhre wie eine Faust. Warum diese Anordnung folgenschwere Probleme nach sich ziehen kann?

In der Harnblase sammelt sich der Urin an. Ist diese bis zu einem gewissen Maß gefüllt, gelangt der Urin über die durch die Prostata verlaufende Harnröhre nach außen. Beginnt die Prostata wieder zu wachsen und schießt über ihre gewöhnliche Größe hinaus, übt sie rundum Druck auf die Harnröhre aus. Schreitet das Wachstum der Prostata voran, engt sie die Harnröhre mehr und mehr ein. Der Abfluss des Urins wird behindert, der Harn kann nicht mehr so leicht ausgelassen werden und ein einst kräftiger Strahl beim Wasserlassen wird schwächer – so das Anfangsstadium. Eine gutartige Vergrößerung der Prostata ist keineswegs gleichzusetzen mit Prostatakrebs. Treten Probleme im Bereich der Prostata auf, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen und für Abklärung zu sorgen. Und auch Beschwerden beim Wasserlassen, einem typischen Anzeichen einer gutartigen Prostatavergrößerung, können die Folge verschiedener Krankheiten sein und sollten abgeklärt werden.

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Schweregrade einer BPH Es ist bei weitem nicht jeder Mann ab dem 40. Lebensjahr von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen oder muss sich mit Folgen und Problemen auseinandersetzen. Bei einigen wächst die Prostata sehr langsam und die schleichende Vergrößerung bleibt das gesamte Leben nahezu unbemerkt. Bei anderen wiederum wächst sie schneller und die Beschwerden werden als sehr störend und belastend empfunden. Je nach Ausprägung bzw. Wachstumsgrad der Prostata können sie sehr unterschiedlich sein. • Die Harnröhre ist leicht eingeengt Ist die Harnröhre leicht eingeengt, können anfängliche Probleme beim Wasserlassen auftreten: Der Harnstrahl ist im Vergleich zu früher abgeschwächt; das Wasserlassen wird schwieriger und erfolgt in mehreren Etappen; ein Gefühl kann sich einschleichen, die Blase nicht vollständig entleert zu haben; der Harndrang wird häufiger – auch des Nachts – und raubt den Schlaf. • Die Harnröhre ist stärker eingeengt Wächst die Prostata weiter an und ist die Harnröhre stärker eingeengt, nimmt auch die Problematik zu: Die Blase kann beim Wasserlassen nicht vollständig entleert werden, und es verbleibt Restharn in der Blase; Betroffene verspüren fortwährend das Gefühl, Wasserlassen zu müssen; Restharn in der Blase birgt das Risiko für Keimbildung und Infektionen. • Die Einengung der Harnröhre nimmt weiter zu Männer, die von einer stark vergrößerten Prostata betroffen sind und bereits schwerwiegende Probleme haben, benötigen dringend ärztliche Unterstützung und Behandlung. Eine 10

fortgeschrittene Situation kann beispielsweise dazu führen, dass sich Harn / Restharn in der Blase bis zu den Nieren zurückstaut. Dies kann schwere Nierenschäden zur Folge haben. Ist eine Prostatavergrößerung weit fortgeschritten, können operative Eingriffe erforderlich werden, um Linderung zu verschaffen. Von den schwerwiegenden Folgen einer gutartigen Prostatavergrößerung einmal abgesehen, können selbst bereits leichte oder mittlere Beschwerden dauerhaft zu deutlichen Einbußen der Lebensqualität führen. Häufiges Unwohl- Blase sein, Unausgeschlafenheit we- Prostata gen nächt­lichen Harnröhre Wasser­lassens, der Verzicht auf soziale Aktivitäten fernab der Möglichkeit, eine Toilette aufsuchen zu können – das sind nur einige Beispiele. Zu unterstützenden Maßnahmen greift ein Betroffener dennoch sehr oft, aber erst dann, wenn die Einschränkungen immer größer und das Ausmaß der Beschwerden stärker werden.


Therapiemaßnahmen zur Behandlung einer BPH Die medizinischen Maßnahmen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung hängen entscheidend davon ab, wie ausgeprägt und belastend die Erkrankung ist. Wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist oder bereits schwerwiegende Schäden vorliegen oder zu befürchten sind, ist es mitunter unausweichlich, operative Eingriffe vorzunehmen. In früheren Phasen kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, darunter zum Beispiel die sogenannten Alpha-Rezeptorenblocker oder Alpha-Reduktasehemmer. Alpha-Reduktasehemmer wirken auf den zuvor beschrie-

benen Effekt der Dihydrotestosteron(DHT)Entstehung. Sie hemmen die Wirkung des 5α-Reduktase-Enzyms und damit die DHTBildung. Die Liste der Nebenwirkungen jedoch ist lang und sollte nicht unbeachtet bleiben. Operative Maßnahmen oder Medikamente sind jedoch nicht Gegenstand dieser Broschüre. Vielmehr möchten wir uns auf verschiedene Pflanzenstoffe und Pflanzenstoffgruppen konzentrieren, die bereits ab einem frühen Stadium der gutartigen Prostatavergrößerung sinnvoll eingesetzt werden können.

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Ramu, unserem Einwanderer in zweiter Generation, sind einige der Pflanzen oder Früchte, die wir gleich näher betrachten werden, nicht unbekannt. Er kennt sie aus der Zeit, als die gesamte Familie noch unter einem Dach lebte, und seine Großmutter die traditionelle Küche aus der Heimat auftrug. Schnell würde er Rückschlüsse ziehen können, warum seine Vorfahren sowie die meisten älteren Männer im Heimatort seines Großvaters keine Prostatabeschwerden hatten.

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Wirkstoffe aus der Natur für eine gesunde Prostata Naturstoffe pflanzlichen Ursprungs haben einen hohen Stellenwert bei der Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von Prostata-Beschwerden. Vieles basiert auf althergebrachtem Erfahrungswissen, und solch traditionelle Pflanzenteile und -samen wie zum Beispiel die Brennnesselwurzel, der Kürbiskern oder die Frucht des Granatapfels nehmen nach wie vor wichtige Positionen ein. Zwischenzeitlich sind viele der aktiv wirkenden Bestandteile bekannt, und die Mechanismen, auf denen ihre Wirkungen beruhen, sind entschlüsselt. Zugleich sind weitere Pflanzenextrakte in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Zwar hält unsere Pflanzenwelt ein so vielfältiges Angebot an Stoffen bereit, dass es kaum je gelingen wird, sie vollends zu erforschen. Aber bereits heute kann aus einem

breiten Wissenssortiment geschöpft werden, um der Problematik einer gutartigen Prostatavergrößerung sehr gut auf natürlichem Wege zu begegnen. Zusammengefasst werden diese biologisch aktiven Pflanzenstoffe unter dem Begriff „Phytobiologika“. Sie dienen vor allem dem Schutz und der Erhaltung der Pflanzen selbst. Durch ihre starke antioxidative Wirkung sowie ihre Wirkung gegen Bakterien, Viren und andere schädliche Einflüsse sind sie auch für den Menschen von großem Nutzen. Darüber hinaus enthält die Gruppe der Phytobiologika Stoffe, die unterstützend und regulierend auf den Hormonhaushalt wirken oder wichtige Vorläufermoleküle im Zellstoffwechsel sowie entzündungshemmende Faktoren bereitstellen.

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Phytosterine Phytosterine (auch Phytosterole genannt) sind in den fett- und ölreichen Bestandteilen von Pflanzen zu finden. Sie bilden wichtige Vorstufen von Vitaminen und Hormonen, haben entzündungshemmende Eigenschaften und üben selbst hormonartige Effekte aus. Aufgrund ihrer Struktur und Beschaffenheit sind Phytosterole beispielsweise in der Lage, das Enzym 5α-Reduktase zu hemmen, das für die Bildung von Dihydrotestosteron herangezogen wird. Dihydrotestosteron wird als Auslöser für das Größenwachstum der Prostata diskutiert. • Kürbiskerne enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. Neben ungesättigten Fettsäuren enthalten sie Tocopherole (Vitamin E), Carotinoide und Mineralstoffe. Für die Prostata-Gesundheit außerdem von besonderer Bedeutung sind Kürbiskerne aufgrund der enthaltenen Phytosterole. • Ein weiterer Lieferant für biologisch aktive Pflanzenstoffe zur Unterstützung der ProstataGesundheit ist die Sägepalme. Dieses in Mittelmeerländern und in den küstennahen

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Sumpfgebieten der Südstaaten der USA anzutreffende Palmengewächs enthält unter anderem Fettsäuren, gamma-Linolensäure, Flavonoide und Phytosterole. Ausgehend von den Wirkstoffen der Sägepalme können ihre Extrakte unter anderem entzündungshemmende und anti-androgene Wirkungen ausüben. Sie wirken also – wie oben beschrieben – hemmend auf die Dihydrotestosteron-Bildung. • Ebenfalls zur Gruppe der Phytosterole gehört Beta-Sitosterol. Dieser Pflanzenstoff ist in Früchten und Samen weit verbreitet und kommt beispielsweise in Sojaöl, verschiedenen Nüssen, Kürbiskernen und der Avocado vor. Beta-Sitosterol wurde in mehreren Studien untersucht. Dabei konnte eine positive Wirkung auf typische Symptome der Prostatahyperplasie bestätigt werden: So verbesserte sich beispielsweise der Urinfluss und das Restharnvolumen sank.


Phytoöstrogene Beachtung für die Prostatagesundheit verdient auch die Gruppe der Phytoöstrogene. Zu ihnen zählen die sogenannten Isoflavone (zumeist gelbliche Pflanzenfarbstoffe) und die Lignane (farblose, kristalline pflanzliche Verbindungen). Phytoöstrogene besitzen eine sehr ähnliche Struktur wie Östrogen-Hormone, was ihnen die Bindung an verschiedene Rezeptoren ermöglicht und zu einer Wachstumshemmung bestimmter Zellen und Gewebe führt. Mit Blick auf die Prostata bedeutet das, dass Phytoöstrogene „Andockstellen“ (Rezeptoren) der Prostata besetzen. Dadurch blockieren sie die Bindung körpereigener Hormone an Rezeptoren und deren Wirkung, zum Beispiel das Wachstum des Prostatagewebes anzuregen, kann gehemmt werden. • Ein bekannter Vertreter der Phytoöstrogene ist Genistein. Dieser sekundäre Pflanzenstoff, der den Isoflavonoiden zugeordnet wird, kommt in der Sojabohne vermehrt vor. Über den Effekt hinaus, Rezeptoren im Körper zu blockieren und so Hormone zu hemmen, gilt Genistein als antioxidativ wirksam.

• Eine weitere wichtige Quelle für Phytoöstrogene ist die Brennnessel, und davon insbesondere die Brennnesselwurzel. Sie gehört zu den traditionellen Heilpflanzen, die häufig als wassertreibendes Mittel eingesetzt wurde. Seit einigen Jahren wird die Brennnesselwurzel zudem vermehrt auch zur Unterstützung der Prostatagesundheit eingesetzt: Extrakte der Brennnesselwurzel enthalten wichtige Inhaltsstoffe wie z.B. Phytosterole, die – wie oben beschrieben – indirekt auf das Größenwachstum der Prostata wirken können. Außerdem enthalten sie Lignane. Letztere können, ebenso wie das Phytoöstrogen Genistein, Rezeptoren besetzen und einem gutartigen Prostatawachstum entgegenwirken. In Studien wird über Extrakte der Brennnesselwurzel zudem von Hemmeffekten auf inflammatorisch (entzündungsfördernd) wirkende Stoffe unseres Körpers, den sogenannten Entzündungsmediatoren, berichtet. Auch hier ist der Nutzen für die Prostatagesundheit belegt.

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Phytoantioxidantien Als dritte Gruppe, die neben Phytosterolen und Phytoöstrogenen Aufmerksamkeit verdient, sind solche biologisch aktiven Pflanzenstoffe zu betrachten, die über ein hohes antioxidatives Potential verfügen. Die zellschützenden und -regulierenden Eigenschaften, die von diesen Phytoantioxidantien ausgehen, wirken sich auf den Körper insgesamt, in einigen Fällen aber auch insbesondere auf die Prostata vorteilhaft aus. In diesem Zusammenhang ist es unvermeidlich, Auszüge aus dem Granatapfel sowie einen speziellen Extrakt der Tomate näher zu betrachten. • Der Granatapfel, gern auch als Paradiesfrucht oder Paradiesapfel benannt, zeichnet sich durch einen hohen Gehalt verschiedener Inhaltsstoffe aus. Er enthält Vitamine und Mineralien sowie verschiedene biologisch aktive Pflanzenstoffe, die ihn zu einer wertvollen Quelle für zellschützende Antioxidantien macht. Besonders hervorgehoben wird häufig die Ellagsäure, ein in Granatäpfeln reich enthaltenes Polyphenol. Ellagsäure dient dem Schutz des Granatapfels selbst und ist verantwortlich für seinen leicht bitteren Geschmack. Als bemerkenswert wird die hohe Fähigkeit von Ellagsäure angesehen, Umweltschadstoffe bzw. freie Radikale zu binden und so unschädlich zu

machen. Seine zellschützenden und -regulierenden Eigenschaften sind es vermutlich auch, die sich positiv auf Stoffwechselvorgänge verschiedener Organe wie auch der Prostata auswirken. • Tomaten enthalten farbgebende Carotinoide. Eines dieser Carotinoide ist Lycopin. Lycopin gilt als hoch antioxidativ und zellschützend. Im Gegensatz zu vielen anderen Nähr- und Vitalstoffen, die durch die Be- und Verarbeitung eines Lebensmittels häufig verloren gehen, ist die Verfügbarkeit von Lycopin in verarbeiteten Produkten deutlich höher als in unverarbeiteten. Der Grund: Beim Erhitzen werden die pflanzlichen Strukturen aufgebrochen und Lycopin herausgelöst. Lycopin und Beta-Carotin gelten als die am meisten vorkommenden Carotinoide in Blut und Gewebe. Im Unterschied zu Beta-Carotin besitzt Lycopin keine Provitamin-A-Aktivität, dient also nicht als Vorstufe zur körpereigenen Vitamin-A-Synthese. Hohe Lycopin-Konzentrationen lassen sich vor allem in den Nebennieren, Hoden, Leber und Prostata nachweisen. Hier kann es – bei ausreichender Zufuhr – seine zellschützenden und regulierenden Fähigkeiten entfalten. So belegen Studien, dass Lycopin das Größenwachstum der Prostata bremsen kann.

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Es lässt sich freilich kaum sagen, ob Ramu heute auch Probleme mit der Prostata hätte, wenn er die traditionelle Küche seines Ursprungslandes beibehalten hätte. Die Fakten aber sprechen dafür, dass die Wahrscheinlichkeit für ein gutartiges Prostatawachstum deutlich geringer wäre. Die Fakten lassen außerdem die Schlussfolgerung zu, dass einer BPH vorgebeugt werden kann: Durch eine Ernährung, die reich an Pflanzen und Früchten mit Phytoöstrogenen, -sterolen und -Antioxidantien ist. Dr. Rath Health Foundation 17


Studien belegen Nutzen von Phytobiologika für die Prostatagesundheit Die durch wissenschaftliche Studien belegten Wirkungsweisen von Phytobiologika sind bereits seit einigen Jahren allgemein bekannt. Eindrucksvoll wird der Nutzen von speziellen Pflanzenextrakten für die Prostatagesundheit von renommierten Forschungsinstituten dokumentiert. Lesen Sie auf den folgenden Seiten die Beschreibungen einer kleinen Auswahl an Studien. Weltweit liegen die Ergebnisse unzähliger weiterer Studien vor, die die Bedeutung der Phytobiologika bestätigen. Fühlen Sie sich ermutigt, weitere Forschungsergebnisse zu recherchieren. Während Sie diese Broschüre lesen, veröffentlichen bereits weitere Institute die Ergebnisse ihrer Forschungsbemühungen zum Nutzen von Phytobiologika in Fachpublikationen und im Internet.

• Lycopin kann ein Fortschreiten der benignen Prostatahyperplasie (BPH) verhindern Dies ist das Ergebnis einer Studie zur Wirkung von Lycopin bei Männern im fortgeschrittenen Alter, die an der Krankheit litten. Im Rahmen der Untersuchung erhielten 40 Patienten mit histologisch nachgewiesener BPH über einen Zeitraum von 6 Monaten täglich entweder 15 mg Lycopin oder ein Placebo. Ergebnis der Studie war eine Hemmung oder Minderung der PSA (prostataspezifisches Antigen)-Werte, einem Marker für die benigne Prostatahyperplasie, in der Lycopin-Gruppe. Keine Veränderungen zeigten sich dagegen bei den Patienten, die mit dem Placebo behandelt wurden. Des Weiteren konnte durch die Lycopin-Gabe das Prostatawachstum gestoppt werden. Auch wurden die Krankheitssymptome gegenüber der Placebo-Gruppe deutlich verbessert. (Schwarz, S. et al.: Lycopene inhibits disease progression in patients with benign prostate hyperplasia. J Nutr. (2008) Jan;138(1):49-53.) • Sägepalm-Extrakt verbessert Symptome bei gutartiger Prostatavergrößerung Untersucht wurde die Langzeitwirksamkeit eines Ethanol-Extrakts aus der Sägepalme (Serenoa repens) auf Beschwerden des unteren Harntrakts bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie. 120 Studienteilnehmer wurden dazu 24 Monate lang täglich mit 320 mg Sägepalm-Extrakt behandelt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte auf Basis des „International Prostate Symptom Score“ (IPSS), des „Quality of Life Index“, der Messung des maximalen Harnflusses (Qmax) und des „International Index of Erectile Function“ (IIEF). In allen 4 Bewertungsbereichen zeigte sich durch die Behandlung mit Serenoa repens eine erhebliche Verbesserung der Symptomatik. Harnabflussstörungen wurden gemindert und die Symptomatik und Lebensqualität von BPH-Patienten verbessert. Die Auswertung des „IIEF“ zur Beurteilung einer erektilen Dysfunktion zeigte zudem einen positiven Effekt des Pflanzenextrakts auf die Sexualfunktion der Patienten. (Sinescu, I. et al.: Long-term efficacy of Serenoa repens treatment in patients with mild and moderate symptomatic benign prostatic hyperplasia. Urol Int. (2011);86(3):284-9.)

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• Brennnessel lindert Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung Ziel der Studie war die Beurteilung der Wirksamkeit der Großen Brennnessel (Urtica dioica) auf Beschwerden des unteren Harntrakts als Folge einer benignen Prostatahyperplasie. Hierzu nahmen 620 Patienten im Laufe der 6-monatigen Untersuchung den Pflanzenextrakt oder ein Placebo ein. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe des „International Prostate Symptom Score“ (IPSS) ermittelt sowie nach Messung des maximalen Harnflusses (Qmax), der Restharnmenge nach Miktion (PVR = postvoid residual urine), der PSA- und Testosteron-Werte sowie der Prostatagröße. Ergebnis: Nach 6 Monaten spürten 232 (81 %) von 287 Patienten der Brennnessel-Gruppe eine Besserung ihrer Harnwegsbeschwerden, während nur 16 % der Teilnehmer der Placebo-Gruppe eine Abnahme ihrer Beschwerden feststellten. IPSS und Qmax verbesserten sich bei den Anwendern des Brennnessel-Extrakts ebenso stärker als in der Kontrollgruppe. Die Brennnessel-Gruppe wies außerdem bessere PVR-Werte auf. Fazit: Die Brennnessel zeigt günstige Wirkungen auf den Harntrakt und eignet sich zur Linderung der Symptome der BPH. (Safarinejad, M.R.: Urtica dioica for treatment of benign prostatic hyperplasia: a prospective, randomized, double-blind, placebo-controlled, crossover study. J Herb Pharmacother. 2005;5(4):1-11.) • Kürbiskern- und Sägepalmöl als wirksame Therapiemaßnahmen bei benigner Prostatahyperplasie Zur Beurteilung der Wirksamkeit natürlicher Heilverfahren bei der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie wurden 47 Patienten im Alter von durchschnittlich 53,3 Jahren 12 Monate täglich mit jeweils 320 mg eines bestimmten Pflanzenextrakts behandelt. Gruppe A erhielt ein Placebo aus Süßkartoffelstärke, Gruppe B bekam Kürbiskernöl, Gruppe C Sägepalmöl, Gruppe D wurde eine Kombination aus Kürbiskern- und Sägepalmöl verabreicht. In den Gruppen B, C und D verbesserte sich der „International Prostate Symptom Score“. Zusätzlich konnte in Gruppe D (Kürbiskern-/Sägepalmöl-Kombination) nach 6 Monaten und in den Gruppen B (Kürbiskernöl) und C (Sägepalmöl) nach 3 Monaten die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden. Darüber hinaus wurden die PSA-Werte in der Kürbiskern-/Sägepalmöl-Gruppe (D) gesenkt; in der Kürbiskern-Gruppe (B) und in der Gruppe der Sägepalmöl-Anwender (C) verbesserte sich die maximale Harnflussrate nach 6 bzw. 12 Monaten signifikant. Ausgehend von diesen Ergebnissen lässt sich sagen, dass Kürbiskern- und Sägepalmöl sichere und wirksame Natursubstanzen zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie sind. (Hong, H. et al.: Effects of pumpkin seed oil and saw palmetto oil in Korean men with symptomatic benign prostatic hyperplasia. Nutr Res Pract. 2009 Winter;3(4):323-7.) • Isoflavone verringern Risiko für Erkrankungen der unteren Harnwege Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Isoflavonen über die Nahrung und dem Risiko für Erkrankungen der unteren Harnwege, die gewöhnlich von einer gutartigen Prostatavergrößerung verursacht werden. In der Studie wurden hierzu 2.000 Männer mittels standardisierter Fragebögen nach ihrer Ernährung und nach Beschwerden des unteren Harntrakts befragt. Die Auswertung der Fragebögen brachte folgende Erkenntnis: 96,2 % der Teilnehmer nahmen die Isoflavone Genistein, Glycitein oder Daidzein auf. Nahmen diese Teilnehmer mehr als 5,1 mg dieser Isoflavone zu sich, traten bei ihnen deutlich seltener schwere Beschwerden des unteren Harntrakts auf. (Wong, S.Y. et al.: The association between isoflavone and lower urinary tract symptoms in elderly men. Br J Nutr. (2007) Dec;98(6):1237-42.)

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Tel.: 0031-457-111 222 Fax: 0031-457-111 229 E-Mail: info@dr-rath-foundation.org Internet: www.dr-rath-foundation.org

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