WISSENSWERTES ÜBER BAKTERIEN
WAS SIND BAKTERIEN?
Bakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Lebewesen, die praktisch überall zu finden sind: in der Luft, im Wasser, im Boden, in Lebensmitteln und in lebenden Organismen wie Pflanzen und Tieren. Auch auf und in jedem Menschen kommen sie vor. Die meisten Bakterienarten sind für uns ungefährlich – nur etwa ein Prozent von ihnen kann Krankheiten auslösen. Zu diesen pathogenen, also krankmachenden Arten gehören zum Beispiel Salmonellen und Coli-Bakterien.
Tatsächlich sind viele Bakterien für die menschliche Gesundheit von essenzieller Bedeutung. Beispielweise enthält die Darmflora zahlreiche gesundheitsfördernde Bakterien. Auch im Mund gibt es nicht nur krankheitsverursachende Bakterien wie Karies- oder Parodontitis-Bakterien, sondern auch solche, die die Mundflora gesund erhalten.
WIE BAKTERIEN AUFGEBAUT SIND
Im Gegensatz zu pflanzlichen, tierischen und menschlichen Zellen besitzen Bakterien weder einen Zellkern noch Mitochondrien. Ihre DNA liegt frei im Zytoplasma, dem Inhalt der Bakterienzelle, in dem sich auch die Ribosomen befinden. Das Zytoplasma wird von einer Membran umgeben. An diese schließt sich nach außen meist eine Zellwand an, die hauptsächlich aus Zuckern und Aminosäuren besteht.
ANATOMIE DER BAKTERIENZELLEN
Kapsel Geißeln
In vielen Fällen ist die bakterielle Zellwand starr und verleiht der Bakterie somit eine feste Form, beispielsweise eine Kugel- oder Stäbchenform. Bakterien mit einer festen Zellwand besitzen in der Regel fadenförmige Geißeln (Flagellen), um sich fortbewegen zu können. Schraubenförmige Bakterien hingegen können sich dank ihrer flexiblen Zellwand bewegen. Die meisten Bakterien verfügen zudem über eine äußere Kapsel.
Ribosomen
Nukleoid (DNA)
WELCHE ARTEN VON BAKTERIEN GIBT ES?
Auf der Erde existieren schätzungsweise mehrere Hunderttausend Bakterienarten, von denen aber nur etwa 5000 bekannt sind. Sie alle haben unterschiedliche Formen, Strukturen und Eigenschaften, die uns helfen, sie zu identifizieren und in Gruppen einzuteilen. Zu diesem Zweck werden am häufigsten folgende Kriterien herangezogen:
• Form: Bakterien lassen sich in drei grundlegende Formen unterteilen, nämlich in kugelförmige (Kokken), stäbchenförmige (Bazillen) und schraubenförmige Bakterien (Spirochäten).
• Färbeverhalten: Bakterien werden auch nach der Farbe eingeteilt, die sie annehmen, wenn sie in Kontakt mit bestimmten Färbemitteln kommen. Die gebräuchlichste Färbemethode zur Identifizierung von Bakterien ist die Gram-Färbung. Sie wird verwendet, um zwei große Bakteriengruppen anhand ihrer unterschiedlichen Zellwandbestandteile zu identifizieren:
Ù Grampositive Bakterien: Die Zellwände von grampositiven Bakterien sind reich an einer Substanz namens Peptidoglykan (auch Murein genannt) und haben keine zusätzliche äußere Lipidmembran. Bei der Gram-Färbung erhalten diese Bakterien eine dunkelblaue/violette Farbe.
BAKTERIUM ODER VIRUS: WAS IST DER UNTERSCHIED?
Sowohl Bakterien als auch Viren können beim Menschen Erkrankungen auslösen. Ansonsten weisen sie nur wenige Gemeinsamkeiten auf. Bakterien sind einzellige Lebewesen, die über einen eigenen Stoffwechsel verfügen und sich eigenständig vermehren können. Viren hingegen haben keinen eigenen Stoffwechsel und benötigen zur Vermehrung einen Wirt. Sie gelten deshalb nicht als Lebewesen.
Bakterien und Viren unterscheiden sich auch in der Größe: Bakterien sind zwischen 0,1 und 700 Mikrometer groß (ein Mikrometer = ein Tausendstel Millimeter) und unter einem einfachen Lichtmikroskop sichtbar. Viren sind wesentlich kleiner, ihr Durchmesser beträgt typischerweise nur 30 bis 300 Nanometer (ein Nanometer = ein Milliardstel Meter). Um sie zu betrachten, ist ein Elektronenmikroskop erforderlich, das eine deutlich höhere Auflösung bietet als ein Lichtmikroskop. Zur Veranschaulichung: Auf ein Staubkorn passen theoretisch Millionen von Viren, aber nur etwa zehn Bakterien.
Ù Gramnegative Bakterien: Sie haben nur eine dünne Peptidoglykanschicht, verfügen aber zusätzlich über eine äußere Lipidmembran. Bei der GramFärbung nehmen diese Bakterien eine rote Farbe an.
• Begeißelung: Die meisten Bakterien besitzen Geißeln (Flagellen), mit denen sie sich fortbewegen. Es werden zwei grundlegende Formen der Begeißelung unterschieden:
Ù Monotriche Begeißelung: Das Bakterium besitzt nur eine einzelne Geißel.
Ù Lophotriche Begeißelung: Mehrere Geißeln sind in ein oder zwei Büscheln an den Zell-Enden angeordnet.
Ù Peritriche Begeißelung: Mehrere Geißeln sind gleichmäßig über die gesamte Außenseite der Bakterienzelle verteilt.
• Sauerstoffbedarf: Bakterien werden auch danach klassifiziert, ob sie Sauerstoff zum Leben und zum Wachsen benötigen. Bakterien, die Sauerstoff brauchen, werden Aerobier genannt. Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können, bezeichnet man Anaerobier. Es gibt auch Bakterien, die sowohl mit als auch ohne Sauerstoff leben und wachsen. Sie werden als fakultative Anaerobier bezeichnet.
• Erbfaktoren: Zur Unterscheidung von Bakterienarten und -stämmen können Unterschiede in den Erbanlagen herangezogen werden.
Gelegentlich werden weitere Kriterien verwendet, um Bakterien zu klassifizieren – zum Beispiel, ob sie sich mit einer Kapsel umgeben oder ob sie Sporen bilden. Die Klassifizierung von Bakterien ist in der Medizin von großer Bedeutung, da sie eine gezieltere Behandlung von Krankheitserregern ermöglicht.
WIE BAKTERIEN SICH VERMEHREN
Bakterien vermehren sich durch Zellteilung (binäre Spaltung). Zuerst wird die DNA der Bakterienzelle verdoppelt, so dass eine identische Kopie entsteht. Dann wächst die Zelle und die beiden DNA-Kopien wandern zu den gegenüberliegenden Enden der Zelle. In der Mitte der Zelle bildet sich eine Zellwand, die das Zellinnere in zwei Hälften teilt. So entstehen zwei identische Tochterzellen. Unter optimalen Bedingungen können sich Bakterien alle 20 Minuten oder noch schneller verdoppeln.
Wie schnell sich Bakterien vermehren, hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung und Ausbreitung einer Infektion. Vereinfacht ausgedrückt:
BINÄRE SPALTUNG
2 3 4 5 1 Zytoplasma
DNA verdoppelt sich
DNA-Kopien wandern an Zell-Enden
WIE BAKTERIEN IHR ÜBERLEBEN SICHERN
Bakterien sind wahre Überlebenskünstler. Sie gehören nicht nur zu den ältesten Lebewesen der Erde, sondern leben auch an extremen, für den Menschen lebensfeindlichen Orten wie in der Tiefsee, im Eis der Arktis, in der Erdkruste oder in Salzseen. Manche Arten können sogar im Weltall überdauern oder radioaktiver Strahlung widerstehen.
Die Fähigkeit, widrigsten Umwelteinflüssen zu trotzen, verdanken die Mikroorganismen einer Vielfalt an Strategien:
Zellwand bildet sich
Zwei identische Tochterzellen
Abb. 1: S chema der Bakterienvermehrung, wie im Text beschrieben.
Wenn sich Bakterien rasch vermehren, breiten sie sich auch schneller im Körper aus. Das Immunsystem hat dann mehr Mühe, sie zu bekämpfen. Das führt zu stärkeren Krankheitssymptomen und einer leichteren Übertragung der Infektion auf andere Personen.
• Viele Bakterien besitzen Flagellen, mit denen sie sich aktiv fortbewegen können. Das ermöglicht ihnen, in Richtung günstigerer Bedingungen zu wandern, zum Beispiel an Orte mit höheren Nährstoff- oder Sauerstoffkonzentrationen.
• Einige Bakterienarten bilden Sporen. Dabei handelt es sich um sehr widerstandsfähige und langlebige Formen, die unempfindlich gegen Umwelteinflüsse wie Trockenheit, Strahlung, aggressive Chemikalien oder Nahrungsmangel sind. Bakterien befinden sich in dieser Form in einer Art Ruhezustand, in der sie nur sehr wenig von ihren Reserven verbrauchen. So können sie lange Zeit unter extremen
Bedingungen überleben. Sobald die Umweltbedingungen wieder günstiger sind, entwickeln sich aus den Sporen aktive Bakterien.
• Die meisten Bakterien umgeben sich zum Schutz mit einer Kapsel. Diese besteht zumeist aus Zuckern oder Eiweißbausteinen. Eine solche Kapsel schützt das Bakterium zum Beispiel vor toxischen Substanzen und verhindert, dass es von Immunzellen „aufgefressen“ wird.
• Die meisten Bakterien leben in Biofilmen, Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen. In der Gemeinschaft des Biofilms sind Bakterien widerstandsfähiger gegen die körpereigenen Abwehrkräfte und vertragen wesentlich höhere Dosen von Antibiotika und Desinfektionsmitteln.
• Bakterien haben viele unterschiedliche Stoffwechselwege entwickelt, um Energie zu gewinnen und zu wachsen. Wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist, nutzen sie einen Prozess namens
aerobe Zellatmung. Dabei wird Energie durch Oxidation organischer Stoffe gewonnen. Unter Bedingungen, in denen Sauerstoff knapp ist oder fehlt, wie etwa in tieferen Bodenschichten oder im menschlichen Darm, schalten Bakterien auf alternative Stoffwechselwege um, wie anaerobe Atmung oder Gärung (Fermentation). Diese Prozesse ermöglichen es Bakterien, trotz des Mangels an Sauerstoff Energie zu erzeugen und zu überleben.
Zusätzlich sind Bakterien mit verschiedenen Abwehrmechanismen ausgestattet. Dazu gehören DNA-Reparatursysteme, das Enzym Katalase zur Neutralisierung freier Radikale und so genannte Effluxpumpen, die den Abtransport schädlicher Substanzen aus der Zelle ermöglichen. All diese Strategien helfen den Bakterien, sich zu schützen und auch in extremen und sich ständig verändernden Umgebungen zu überleben. Das ist aus medizinischer Sicht nicht unproblematisch, denn: Dank ihrer Anpassungsfähigkeit werden viele Bakterienarten auch zunehmend resistent gegen Antibiotika.
Bakterien entwickeln Abwehrstrategien, um sich vor schädlichen Einflüssen zu schützen.
BAKTERIELLE ERKRANKUNGEN
HÄUFIGE BAKTERIELLE
KRANKHEITSERREGER
Bakterien können sich praktisch überall im Körper ansiedeln, zum Beispiel auf der Haut, in den Atem- und Harnwegen, im Magen-Darm-Trakt oder in den Geschlechtsorganen – oft ohne Schaden anzurichten. Ist die körpereigene Abwehr jedoch geschwächt, können sich auch ansonsten harmlose Bakterien stark vermehren und Krankheiten verursachen. Jedoch existieren auch Bakterien, die immer eine Erkrankung verursachen. Im Folgenden wird ein (nicht vollständiger) Überblick über Bakterien gegeben, die Krankheiten auslösen können:
• Acinetobacter baumannii: Acinetobacter-Bakterien gewinnen als Erreger von Krankenhausinfektionen zunehmend an Bedeutung. Als besonders gefährlich gilt die Art Acinetobacter baumannii ( kurz A. baumannii) . Dieses Stäbchenbakterium kann unter anderem Lungenentzündungen, Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen und Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Die Behandlung von A. baumannii-Infektionen erweist sich zunehmend als
Herausforderung, da der Erreger eine steigende Resistenz gegen Antibiotika aufweist.
• Borrelia burgdorferi: Bakterien der Art Borrelia burgdorferi (B. burgdorferi) kommen vor allem in der nördlichen Hemisphäre vor, wo sie als Erreger der Lyme-Borreliose bekannt sind. Sie werden durch Zecken auf den Menschen übertragen. B. burgdorferi ist ein gramnegatives Bakterium, das zur Familie der Spirochäten gehört.
• Escherichia coli: Als häufigster Erreger bakterieller Infektionen spielt das Stäbchenbakterium Escherichia coli (E. coli) eine wichtige Rolle in der Medizin. Einige Stämme dieses gramnegativen Bakteriums leben natürlicherweise im Darm gesunder Menschen. Andere Stämme können dagegen Infektionen auslösen, zum Beispiel Durchfallerkrankungen und Blasenentzündungen. Das E. coliBakterium bewegt sich mit Hilfe von Geißeln fort.
• Listeria monocytogenes: Das grampositive, begeißelte Stäbchenbakterium Listeria monocytogenes (L. monocytogenes) aus der Familie der Listerien verursacht die Listeriose, eine Infektion, die meist durch den Verzehr konta-
minierter Lebensmittel hervorgerufen wird. Betroffene leiden häufig an Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei Schwangeren kann die Infektion zu Schwangerschaftsverlust oder zu vorzeitigen Wehen führen, bei Neugeborenen zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod.
• Mycobacterium tuberculosis: Dieses Bakterium aus der Familie der Mycobacteriaceae ist der Haupterreger der schweren Infektionskrankheit Tuberkulose. Die Infektion mit Tuberkulose erfolgt in der Regel über die Atemwege. Die Bakterien gelangen durch die Atemluft in die Lunge, können aber
auch andere Organe befallen. Typische Symptome sind Husten mit oder ohne Auswurf, Fieber, Brustschmerzen und Atemnot.
• Salmonella spp.: Bakterien der Gattung Salmonella verursachen die Salmonellose, eine infektiöse Durchfallerkrankung. Die Ansteckung mit Salmonellen erfolgt über kontaminierte Lebensmittel, zum Beispiel über Speisen mit rohen Eiern oder nicht ausreichend durchgegarte Fleischprodukte. Typische Symptome der Salmonellose sind Übelkeit, krampfartige Bauchschmerzen, Durchfall, Fieber und Erbrechen.
Bakterien können eine Vielzahl von Krankheiten verursachen.
• S taphylococcus aureus: Das grampositive, kokkenförmige Bakterium Staphylococcus aureus (S. aureus) ist die gefährlichste der zahlreichen Staphylokokken-Arten. Es ist multiresistent gegen fast alle bekannten Antibiotika und kann schwere bis tödliche Infektionen verursachen. S. aureus kommt bei bis zu 50 Prozent der Bevölkerung auf der Haut, in der Nase, im Dickdarm und in der Vagina vor. Viele Menschen können Träger des Bakteriums sein, ohne dass es zu einer Infektion oder zum Auftreten von Symptomen kommt.
Die aufgeführten Bakterienarten stellen lediglich eine Auswahl der Vielzahl von Bakterien dar, die auf der Erde existieren und bei uns Menschen Krankheiten verursachen können.
Haltegriffe in Bussen und Bahnen sind ein idealer Nährboden für Bakterien.
Tröpfcheninfektionen können im Büroalltag leicht übertragen werden.
WIE BAKTERIEN ÜBERTRAGEN WERDEN
Schädliche Bakterien können auf verschiedenen Wegen von außen in unseren Körper gelangen, zum Beispiel:
• wenn wir belastete Nahrungsmittel verzehren,
• über die Luft, wenn wir infektiöse Tröpfchen einatmen (Tröpfcheninfektion),
• wenn wir kontaminierte Gegenstände wie Türklinken oder Haltestangen im Bus berühren und uns anschließend ins Gesicht fassen (Schmierinfektion),
• über die Genitalschleimhaut beim ungeschützten Geschlechtsverkehr,
• durch Bisse und Stiche von infizierten Tieren,
• über Hautverletzungen (Wunden).
Manchmal verursachen auch harmlose oder sogar nützliche Bakterien, die natürlicherweise im Körper vorkommen, Infektionen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie in Körperbereiche gelangen, in die sie nicht gehören. So können E. coli -Bakterien aus dem Darm in die Harnwege gelangen und dort Harnwegsinfektionen verursachen.
HÄUFIGE BAKTERIELLE INFEKTIONEN
Bei einer bakteriellen Infektion dringen Bakterien in den Körper ein und schädigen das Gewebe verschiedener Organe. Dies geschieht entweder, indem die Keime in die Zellen eindringen und diese von innen zerstören, oder indem sie Toxine (Giftstoffe) bilden und auf diesem Weg eine gesundheitsschädliche Wirkung entfalten. Die Symptome können je nach betroffener Körperregion und Art der Bakterien unterschiedlich sein.
• Atemwegsinfektionen:
Bakterielle Atemwegserreger können über die Nase, den Mund und sogar die Augen in die unteren Atemwege gelangen und dort Krankheiten wie Lungenentzündung, Bronchitis und Tuberkulose verursachen. Die Übertragung erfolgt häufig durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen infizierter Personen. Eine bakterielle Atemwegsinfektion führt meist zu Symptomen wie Abgeschlagenheit, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Fieber.
• Harnwegsinfektionen:
Eine bakterielle Harnwegsinfektion entsteht, wenn Bakterien in die Harnwege gelangen und sich dort vermehren. Häufig steckt die Bakterienart E. coli dahinter, die natürlicherweise
im Darm vorkommt. Die Bakterien können vom After zur Harnröhre gelangen und sich dann weiter in die Blase und, in schwereren Fällen, in die Harnleiter und Nieren ausbreiten. Eine Harnwegsinfektion macht sich durch häufigen Harndrang, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch oder Rücken bemerkbar.
• Hautinfektionen:
Bakterien gehören zur natürlichen Hautflora. Wenn die Haut verletzt oder das Immunsystem geschwächt ist, können sie jedoch Infektionen auslösen. Hautinfektionen äußern sich oft durch Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Bei schweren Infektionen können sich die Bakterien auch über die Blutbahn ausbreiten und eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Ein häufiger Erreger bakterieller Hautinfektionen ist S. aureus.
• Sexuell übertragbare Infektionen:
Bakterielle Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhö oder Syphilis werden durch ungeschützten Sex oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen. Typische Symptome einer Geschlechtskrankheit sind Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz, Geschwüre und ungewöhnliche
Die auch als Gastroenteritis bezeichnete Magen-Darm-Grippe äußert sich durch plötzlich auftretende Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Eine ärztliche Behandlung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich.
Hautveränderungen. Unbehandelt können bakterielle Geschlechtskrankheiten zu schweren Komplikationen wie Unfruchtbarkeit, entzündlichen Erkrankungen des Beckens und im Falle der Syphilis zu lebensbedrohlichen Schädigungen des Gehirns, des Herzens oder anderer Organe führen.
• Magen-Darm-Infektionen: Ein Magen-Darm-Infekt, in der Umgangssprache auch als Magen-Darm-Grippe bezeichnet, ist eine hochansteckende Erkrankung, die zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt zählt. Die meisten Fälle gehen auf das Konto von Salmonellen und E. coli. Die Bakterien werden oft durch kontaminierte Lebensmittel übertragen. Auch der Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren kann zu einer Ansteckung führen. Typische Beschwerden einer Magen-Darm-Infektion sind Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
• Vektorübertragene Infektionen: Bakterielle Infektionen können auch von blutsaugenden Insekten – so genannten Vektoren – auf den Menschen übertragen werden. Hierzu zählt unter anderem
die Lyme-Borreliose, die durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht wird. Die Übertragung erfolgt durch infizierte Zecken.
Auch wenn die Ursachen und die betroffenen Körperregionen unterschiedlich sein können, laufen alle bakteriellen Infektionen in der Regel in vier Phasen ab:
BAKTERIELLE INFEKTIONEN VERMEIDEN UND BEHANDELN
NATÜRLICHE SCHUTZBARRIEREN GEGEN EINDRINGLINGE
Unser Körper ist ständig einer Vielzahl von Mikroorganismen ausgesetzt. Aber nicht jeder, der mit Erregern in Kontakt kommt, wird krank. Ist unsere Körperabwehr intakt, können Eindringlinge meist erfolgreich abgewehrt und Krankheiten verhindert werden. Unser Körper verfügt über zwei grundlegende Möglichkeiten, sich gegen Bakterien zu verteidigen:
• Durch den Schutz von Haut und Schleimhäuten, die als erste Barriere gegen Krankheitserreger die meisten Bakterien fernhalten;
Übertragung (Phase, in der Bakterien in den Körper gelangen), Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen dem Kontakt mit dem Bakterium und dem Auftreten der ersten Symptome), Körperreaktion (der Körper des Infizierten reagiert auf die Infektion und entwickelt Symptome) und Abwehr (das Immunsystem kämpft aktiv gegen die eingedrungenen Bakterien).
• durch Optimierung der Funktion des Immunsystems, das in den Körper eindringende Bakterien bekämpft.
Bakterien können durch Wunden in den menschlichen Körper gelangen.
SCHUTZ DURCH HAUT
UND SCHLEIMHÄUTE
Unsere Haut ist die erste Verteidigungslinie unseres Körpers. Sie fungiert als mechanische Barriere und enthält außerdem Immunzellen, die Eindringlinge bekämpfen.
Die Haut besteht aus drei Schichten, die uns vor Umweltgefahren, Krankheitserregern und Verletzungen schützen. Die äußere Schicht, die Epidermis, besteht aus keratinbildenden Zellen und Immunzellen. Die mittlere Schicht, die Lederhaut, besteht aus Bindegewebe, das von Blutgefäßen, Nerven und Drüsen durchzogen ist. Diese Drüsen produzieren Talg und Schweiß und bilden eine Schutzschicht gegen nützliche Bakterien und Pilze. Die Lederhaut enthält auch weiße Blutkörperchen (Makrophagen), die Infektionen bekämpfen. Die tiefste Schicht, die Unterhaut, besteht aus lockerem Bindegewebe und Fett. Sie dient der Isolierung und Polsterung.
Eine weitere biologische Barriere sind die Schleimhäute, die die Innenflächen vieler Organe und
Körperhöhlen auskleiden, darunter Mund, Nase, Lunge, Gebärmutter, Blase, Darm und Magen. Sie produzieren Schleim, um Fremdkörper und Schmutz am Eindringen in den Körper und die inneren Organe zu hindern und das Gewebe feucht zu halten.
SCHUTZ DURCH
IMMUNZELLEN
Wenn Krankheitserreger die Haut und Schleimhäute überwinden und in den Organismus eindringen, sind die weißen Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, zur Stelle. Dazu gehören Makrophagen, Neutrophile, natürliche Killerzellen (NK-Zellen) sowie Granulozyten. Makrophagen und Neutrophile werden als Phagozyten bezeichnet, da sie fremde Partikel und Mikroorganismen in einem Prozess, den man Phagozytose nennt, aufnehmen und verdauen. Gleichzeitig antwortet das Immunsystem mit einer Entzündung auf die Infektion, bei der auch vermehrt freie Radikale gebildet werden, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Bakterien, die von der angeborenen Abwehr nicht vollständig vernichtet wur-
den, werden vom spezifischen Immunsystem bekämpft. Dendritische Zellen präsentieren die Eindringlinge den T-Zellen, die Immunreaktionen auslösen und B-Zellen aktivieren. Letztere produzieren Antikörper, die die Bakterien markieren und ihre Zerstörung erleichtern.
Ein gut funktionierendes Immunsystem ist in der Lage, bakterielle Infektionen wirksam zu bekämpfen und die Heilung zu beschleunigen. Wenn die Immunabwehr aber geschwächt ist, zum Beispiel, weil dem Körper bestimmte Nährstoffe fehlen, oder die Bakterien besonders aggressiv sind, können die Symptome stärker sein und die Infektion schwerer verlaufen. Dann sind Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung der Bakterien oder zur Linderung der Beschwerden erforderlich.
Oberhaut (Epidermis)
Lederhaut (Dermis)
Unterhaut (Subkutis)
ANTIBIOTIKA:
MEHR RISIKEN ALS NUTZEN?
Die konventionelle Medizin behandelt bakterielle Erkrankungen standardmäßig mit Antibiotika. Diese speziell gegen Bakterien entwickelten Medikamente greifen in bestimmte Prozesse oder Strukturen ein, die für das Überleben und die Vermehrung der Bakterien entscheidend sind. Beispielsweise stören einige Antibiotika den Aufbau der bakteriellen Zellwand. Dadurch verliert die Bakterienzelle ihre strukturelle Integrität und platzt schließlich. Andere Antibiotika verhindern die Produktion von Proteinen, die für das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien notwendig sind, oder greifen das bakterielle Erbgut an.
Penicillin ist eines der ältesten Antibiotika und wurde erstmals in den 1940er Jahren zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten verwendet. Seitdem wurden zahlreiche antimikrobielle Wirkstoffe entwickelt, die in den letzten Jahren aber so massiv eingesetzt wurden, dass sie heute vielen Menschen nicht mehr helfen. Der Grund: Durch die übermäßige und unsachgemäße Anwendung von Antibiotika steigt die Gefahr, dass Bakterien resistent werden – das heißt, sie werden gegenüber den Wirkstoffen unempfindlich und von diesen nicht mehr abgetötet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Antibiotikaresistenzen längst als eine der größten Herausforderungen für die globale Gesundheit eingestuft.
Deshalb fordern immer mehr Experten, den Einsatz dieser Medikamente einzuschränken und zumindest bei einfachen Infektionen wie Blasenentzündungen oder Erkältungen statt Antibiotika zum Beispiel antibakteriell wirksame Pflanzenstoffe einzusetzen.
Ein weiteres Problem: Antibiotika wirken nicht nur gegen krankmachende Erreger, sondern töten auch nützliche Bakterien ab. Die Diversität der Bakterien im Darm, auf der Haut und den Schleimhäuten wird dadurch deutlich eingeschränkt. Die Folge kann eine Dysbiose sein, bei der das Gleichgewicht zwischen nützlichen und potenziell schädlichen Mikroorganismen gestört ist.
Die Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts widmen sich seit vielen Jahren der Erforschung und Entwicklung von Mikronährstoff-Kombinationen, die auf den Erkenntnissen der Zellular-Medizin basieren und ein völlig neues Konzept zur Vorbeugung und natürlichen Bekämpfung bakterieller Infektionen darstellen.
wird das Immunsystem gestärkt und Krankheitserreger direkt bekämpft. Eine solche Mikronährstoff-Kombination, die am Dr. Rath Forschungsinstitut entwickelt wurde, ist mit dem US-Patent Nr. US10568866B1 geschützt und enthält u.a. folgende Komponenten:
MIKRONÄHRSTOFFE: NATÜRLICH
WIRKSAM GEGEN BAKTERIEN UND BAKTERIELLE INFEKTE
Fehlen dem Körper bestimmte Mikronährstoffe, kann das Immunsystem geschwächt und die Bindegewebsbarrieren beeinträchtigt werden. Dann ist die Gefahr groß, dass Bakterien im Körper Krankheiten auslösen. Durch eine optimale Kombination von Mikronährstoffen mit unterschiedlichen Funktionen
• Vitamin C fördert die Bildung von weißen Blutkörperchen, unterstützt deren Funktion und schützt sie vor schädlichen freien Radikalen, die während einer Infektion vermehrt gebildet werden. Vitamin C ist auch unverzichtbar für den Erhalt der körpereigenen Schutzbarrieren.
• B-Vitamine wie B6, B12 und Folsäure sind für das Immunsystem unentbehrlich, da sie an der Produktion und Reifung von Immunzellen beteiligt sind und die DNA-Synthese unterstützen.
Sauerkirschextrakt besitzt immunstärkende und antibakterielle Eigenschaften.
• Vitamin E umfasst fettlösliche Vitamine mit meist antioxidativen Wirkungen. Vitamin E blockiert das Prostaglandin E2, eine hormonähnliche Substanz, die das Immunsystem unterdrücken kann.
• Zink , ein essentielles Spurenelement, ist an vielen Vorgängen im Immunsystem beteiligt, zum Beispiel an der Entwicklung und Funktion der T-Zellen. Es konnte gezeigt werden, dass Zink die Fähigkeit bestimmter Makrophagen erhöht, die Bakterien E. coli und S. aureus abzutöten.
• Selen spielt wie Vitamin C eine entscheidende Rolle beim Schutz der Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Das Spurenelement ist unentbehrlich für die Funktion bestimmter Proteine, der so genannten Selenoproteine, die wichtige Schutz- und Abwehrfunktionen erfüllen. Diese Proteine helfen, das Gleichgewicht zwischen oxidativen und reduktiven Prozessen aufrechtzuerhalten und unterstützen die Aktivität von Leukozyten und NK-Zellen.
• Bestimmte Pflanzenextrakte
Rosmarin, Helmkraut, Sauerkirschen und Ingwer, besitzen antibakterielle und im munstärkende Eigenschaften. Außerdem wirken sie entzündungshemmend.
WISSENSCHAFTLICH
BESTÄTIGT:
MIKRONÄHRSTOFFE
WIRKSAM BEI BAKTERIELLEN
INFEKTIONEN
Die zunehmende Widerstandsfähigkeit vieler Erreger gegen Antibiotika macht die Suche nach alternativen Behandlungsstrategien immer dringender. Eine vielversprechende Möglichkeit zur Unterstützung des menschlichen Organismus bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionen ist die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen. Diese fördern nicht nur die Abwehrkräfte, sondern helfen auch bei der Beseitigung von Bakterien. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl wichtiger Studienergebnisse des Dr. Rath Forschungsinstituts vor.
HARNWEGSINFEKTIONEN:
VITAMIN C UND LYSIN BEKÄMPFEN
SCHÄDLICHE BAKTERIEN
E. coli ist der häufigste Erreger von Harnwegsinfektionen. Daneben ist auch A. baumannii als potenzieller Verursacher zu nennen. Beide weisen eine ausgeprägte Resistenz gegenüber Antibiotika auf. Das Dr. Rath Forschungsinstitut hat mit Vitamin C und Lysin zwei Mikronährstoffe identifiziert, die eine signifikante Wirkung gegen diese gefährlichen Erreger zeigen. Eine der herausragenden Eigenschaften von Vitamin C und Lysin ist, dass sie maßgeblich zur Bildung von Kollagen, dem Hauptbestandteil des Bindegewebes, beitragen. Das Bindegewebe bildet eine Schutzbarriere gegen unerwünschte Eindringlinge.
Rosmarin (Salvia rosmarinus)
MIKRONÄHRSTOFF-SYNERGIE
Vitamin C und L-Lysin zusammen töten die Bakterien 4-mal besser ab als die Substanzen einzeln.
Abb. 2: Vitamin C und Lysin verringern das Wachstum von E. coli und A. baumannii u m das bis zu 7-fache und können diese schädlichen Bakterienstämme bis zu 4-mal effektiver eliminieren als die Kontrolle.
In einer Studie[1] des Dr. Rath Forschungsinstituts konnte gezeigt werden, dass Vitamin C und Lysin die bakteriellen Krankheitserreger auch ganz gezielt bekämpfen. Die Kombination der beiden Mikronährstoffe war in der Lage, das Wachstum von E. coli und A. baumannii um das bis zu 7-fache zu reduzieren. Außerdem zeigte die Kombination im Vergleich zur Kontrolle eine bis zu 4-fach er-
MIKRONÄHRSTOFFE WIRKEN DER BILDUNG VON BIOFILMEN ENTGEGEN UND VERHINDERN IHRE NEUBILDUNG
Bestehender Biofilm Verhindert Biofilmbildung
Abb. 3: M ikronährstoffe können bis zu 50 % vorhandener Borrelien-Biofilme beseitigen und in 70 % der Fälle deren Neubildung verhindern. Im Vergleich dazu zeigt Doxycyclin hier eine deutlich geringere Wirksamkeit (ca. 25%).
höhte Fähigkeit, die beiden schädlichen Bakterienstämme zu eliminieren. Ein ähnlich starker Effekt wurde mit einer vom Dr. Rath Forschungsinstitut entwickelten Mikronährstoff-Formulierung erzielt, die neben Lysin und Vitamin C auch Flavonoide aus Zitrusfrüchten enthält (s. Abb. 2).
E. coli A. baumannii
Verbleibender
BORRELIOSE: PATENTIERTE MIKRONÄHRSTOFF-KOMBINATION (US1023819) MIT AUSGEWÄHLTEN PFLANZENSTOFFEN ALS
ALTERNATIVE ZU ANTIBIOTIKA
Borreliose wird durch eine Infektion mit Bakterien der Art B. burgdorferi (Borrelien) oder verwandten Arten verursacht. Ein wesentliches Merkmal der Borrelien ist ihre Fähigkeit, sich von ihrer ursprünglichen Spiralform (Spirochäte) in eine Kugelform umzuwandeln. Diese Besonderheit ist als eine Art Schutzmechanismus der Bakterien zu verstehen, der insbesondere dann auftritt, wenn Antibiotika verabreicht werden. Auch in der BiofilmForm sind Borrelien sehr gut gegen Antibiotika gewappnet. Der Biofilm trägt zu der schweren Entzündung bei, die mit der Lyme-Borreliose einhergeht.
Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts haben verschiedene Naturstoffe gegen die Borrelien-Arten B. burgdorferi und B. garinii untersucht.[2, 3] Als besonders wirksam erwies sich eine Mikronährstoff-Kombination aus biologisch aktiven Pflanzenstoffen (Baicalein, Luteolin und Rosmarin-Extrakt), Fettsäuren (Monolaurin und cis-2-Decensäure) sowie Jod aus Meeresalgen In der Studie töteten cis-2-Decensäure, Rosmarin-Extrakt, Baicalein, Monolaurin, Luteolin und Jod die Kugelformen
am wirksamsten ab. Baicalein, Luteolin, Monolaurin, cis-2-Decensäure und Jod waren auch in der Lage, den von B. burgdorferi gebildeten Biofilm zu reduzieren, während Baicalein und Monolaurin die Biofilm-Bildung von B. garinii verringerten. Die Kombination der getesteten Mikronährstoffe erwies sich bei der Abtötung der von den Borrelien gebildeten Kugelformen und Biofilme als äußerst wirksam und übertraf sogar die Wirkung des Antibiotikums Doxycyclin (s. Abb. 3).
Die Wirksamkeit dieses natürlichen Ansatzes wurde am Dr. Rath Forschungsinstitut auch „in vivo“ [4] , das heißt am lebenden Organismus bestätigt. Getestet wurde die oben beschriebene Kombination an einer Gruppe von Mäusen, die mit Borrelien infiziert waren, und einer gesunden Mäusegruppe (Kontrollgruppe). Bei infizierten Mäusen, die vier Wochen lang mit der Mikronährstoff-Kombination gefüttert wurden, reduzierte sich die Spirochäten-Belastung um etwa 75 Prozent im Vergleich zu erkrankten Mäusen ohne Mikronährstoffe im Futter. Darüber hinaus verbesserten sich die Entzündungswerte im Blut der infizierten Mäuse, die Mikronährstoffe erhielten.
In einer kleinen Beobachtungsstudie erhielten 17 Borreliose-Patienten die Mikronährstoff-Kombination dreimal täglich über einen Zeitraum von sechs Monaten.
Von den Probanden mit fortgeschrittener oder persistierender Lyme-Borreliose, die auf frühere Antibiotikagaben nicht angesprochen hatten, reagierten 67,4 % positiv. Sie gaben an, mehr Energie und ein besseres körperliches und seelisches Wohlbefinden zu haben. Bei 17,7 % der Probanden kam es zu einer leichten Besserung der Symptome.
TUBERKULOSE:
MIKRONÄHRSTOFFKOMBINATION VERBESSERT KRANKHEITSVERLAUF
Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst, die zur Gattung der Mykobakterien gehören. Sie ist eine ansteckende Krankheit, die über die Luft übertragen wird. Ist das körpereigene Abwehrsystem stark genug, werden die Bakterien in der Lunge eingekapselt. Man spricht hierbei von einer latenten („versteckten“)
Tuberkuloseinfektion, da die Betroffenen in diesem Krankheitsstadium nicht ansteckend sind. Werden die Abwehrkräfte jedoch schwächer, können sich diese „schlummernden“ Bakterien vermehren und zu den beschriebenen Krankheitssymptomen führen. Ein typisches Merkmal der dann „offenen“ Tuberkulose sind so genannte Kavernen – Hohlräume im Lungengewebe, die mit abgestorbenen Zellen und aktiven Tuberkulosebakterien gefüllt sind. Diese Kavernen entstehen,
wenn das körpereigene Abwehrsystem die Tuberkulosebakterien nicht vollständig einkapseln kann. Mangelernährung und eine Unterversorgung mit lebenswichtigen Mikronährstoffen sind wesentliche Risikofaktoren für den Ausbruch der Tuberkulose.
In einer klinischen Studie[5] an Krankenhauspatienten mit akuter Lungentuberkulose wurde nachgewiesen, dass Mikronährstoffe den Heilungsverlauf dieser Infektionskrankheit begünstigen können. Die Studienteilnehmer (Testgruppe) erhielten neben der Standardmedikation zahlreiche Vitamine und andere essentielle Mikronährstoffe. Die Kontrollgruppe bestand aus Patienten, die nur mit den Standardmedikamenten behandelt wurden. Nach zwei Monaten Behandlung waren die Lungenkavernen bei 98 Prozent der Patienten der Testgruppe ausgeheilt, aber nur bei 69 Prozent der Patienten der Kontrollgruppe. Darüber hinaus wurden alle Patienten (100 Prozent) der Mikronährstoffgruppe negativ auf Tuberkulosebakterien getestet, aber nur 88 Prozent der Patienten der Kontrollgruppe.
Hier finden Sie weitere Studien zu Mikronährstoffen bei Tuberkulose, die von internationalen Forschungseinrichtungen durchgeführt wurden:
www.healthlibrary.info/scientific-studies/tuberculosis/
PARODONTITIS: MIKRONÄHRSTOFF-KOMBINATION
ZUR VORBEUGUNG UND BEHANDLUNG VON ZAHNBETTENTZÜNDUNGEN
Parodontitis ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Sie wird durch Bakterien verursacht, die sich in Form eines Biofilms – besser bekannt als Plaque – auf der Zahnoberfläche ablagern. Der Körper reagiert auf die Bakterien mit einer Entzündung, die sich durch gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten bemerkbar macht. Nach und nach greift die Entzündung immer mehr Strukturen des Zahnhalteapparates an, bis schließlich sowohl das Gewebe um den Zahn als auch der Kieferknochen zerstört werden. Parodontitis ist auch ein Risikofaktor für Herz- und Lungenerkrankungen.
Das Dr. Rath Forschungsinstitut hat eine klinische Pilotstudie[6] mit ParodontitisPatienten durchgeführt. Die Teilnehmer erhielten über 12 Wochen Vitamin C, Lysin, Prolin und weitere Mikronährstoffe. Untersucht wurde das Auftreten von Reizblutungen, nachdem mit einer Parodontalsonde Druck auf das Zahnfleisch der Probanden ausgeübt wurde. Der Fachausdruck für dieses Verfahren lautet „Bleeding on Probing“, kurz BOP, und bedeutet „Blutung bei Sondierung“. Zur Bewertung der Ergebnisse
wurde der BOP-Index herangezogen, ein Standardparameter zur Beurteilung von Entzündungen des Zahnhalteapparates. Er gibt den Prozentsatz der Zahnfleischtaschen an, die bei der Sondierung bluten. Dabei gilt: Je geringer der Prozentsatz an Blutungen ist, desto stabiler ist das Zahnbett. Die Schwelle liegt bei etwa 25 Prozent, Patienten mit einem höheren Wert leiden in der Regel an Parodontitis. Zu Beginn der Studie lag der durchschnittliche BOP-Wert bei 60 Prozent, was dem fortgeschrittenen Stadium einer Parodontitis entspricht. Nach 6 Wochen Einnahme der Mikronährstoffe nahm dieser Wert jedoch allmählich ab und betrug nach 8 Wochen im Mittel nur noch 14 Prozent. Am Ende des 12-wöchigen Untersuchungszeitraums war das Zahnfleischbluten bei den Probanden schließlich um rund 85 Prozent zurückgegangen. Nebenbei stellten die Forscher auch fest, dass das Zahnfleisch der Patienten durch die Mikronährstoffgabe fester wurde und weniger spontane Blutungen auftraten, also Blutungen ohne äußere Einwirkung.
Parodontaltasche Plaque
PARODONTITIS
GESUNDER ZAHN
ANTIMIKROBIELLE RESISTENZEN: MIKRONÄHRSTOFFE MACHEN
BAKTERIEN EMPFINDLICHER GEGEN ANTIBIOTIKA
Antibiotika wurden einst als Revolution in der Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten gefeiert. Heute stellt ihre abnehmende Wirksamkeit die Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Studien zeigen, dass Mikronährstoffe vielversprechende Ansätze im Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien sind.
Ein Forscherteam der saudi-arabischen König-Abdulaziz-Universität hat die Wirksamkeit einer speziellen Mikronährstoff-Kombination, die am Dr. Rath Forschungsinstitut entwickelt wurde, gegen resistente Bakterien getestet.[7] Die Studie wurde mit Bakterienstämmen durchgeführt, die weltweit für eine Vielzahl von Infektionskrankheiten verantwortlich sind. Dazu zählen Staphylokokken, die Harnwegs-, Atemwegs- und Hautinfektionen hervorrufen, sowie E. coli -Bakterien und Salmonellen, die Lebensmittelvergiftungen, Harnwegsinfektionen, Blutarmut und Nierenversagen auslösen. Auch L. monocytogenes, der Erreger der Listeriose, wurde in die Untersuchung mit einbezogen. Wurden die Bakterien mit einer Kombination aus Vitamin C, L-Lysin, L-Prolin, L-Arginin,
N-Acetyl-L-Cystein, Epigallocatechingallat (Grüntee-Extrakt), Selen, Kupfer und Mangan behandelt, zeigten die ansonsten hochresistenten Erreger eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten antimikrobiellen Wirkstoffen. Das heißt, die Bakterien wurden durch die gleichzeitige Gabe der Mikronährstoffe besser von den Antibiotika abgetötet.
Die gleiche Mikronährstoff-Kombination wurde auch in einer Studie der Medizi nischen Universität Łódź in Polen ge testet.[8] Zu den untersuchten Bakteri enstämmen gehörten neben und E. coli auch coccus faecalis, ein wichtiger Erreger von Harnwegsinfektionen, und das Bak terium Enterobacter cloacae anderem Harnwegsinfektionen, Menin gitis und Bronchitis verursacht. Die Er gebnisse der Studie zeigten, dass sich die Empfindlichkeit aller getesteten Bak terienstämme gegenüber verschiedenen Antibiotika in Gegenwart der Mikronähr stoffe deutlich verbesserte.
FAZIT
Bakterien begleiten uns ein Leben lang und stellen unser Immunsystem immer wieder vor Herausforderungen. Normalerweise kann das Immunsystem Angriffe von bakteriellen Erregern gut abwehren. Wenn die Abwehrkräfte aber geschwächt sind, wird der Körper anfälliger für bakterielle Infektionen. Das kann insbesondere bei einer Unterversorgung mit essentiellen Mikronährstoffen der Fall sein. Bei der Behandlung von Infektionskrankheiten stößt die Medizin immer wieder an ihre Grenzen, weil Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden. Mikronährstoff-Kombinationen bieten hier eine vielversprechende Lösung:
Sie unterstützen die Funktion des Immunsystems, stärken die natürlichen Körperbarrieren gegen Krankheitserreger und bekämpfen schädliche Bakterien direkt. Mikronährstoffe sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil einer ausgewogenen und gesundheitsfördernden Ernährung.
TIPPS ZUR VORBEUGUNG BAKTERIELLER INFEKTIONEN
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die das Risiko, an einer bakteriellen Infektion zu erkranken, deutlich verringern können.
HÄNDE WASCHEN
Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Seife, besonders vor dem Zubereiten von Speisen, vor dem Essen und nach dem Toilettengang und Naseputzen. Achten Sie dabei vor allem auf die Bereiche zwischen den Fingern und die Fingernägel. An diesen Stellen sammeln sich oft Keime an. Trocknen Sie Ihre Hände nach dem Waschen gründlich ab.
REINIGUNG UND DESINFEKTION
Wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind, nutzen Sie am besten Handdesinfektionsmittel. Desinfizieren und reinigen Sie auch Oberflächen, die oft berührt werden. Dazu gehören zum Beispiel Türgriffe und Smartphones.
KONTAKT MIT INFEKTIONSQUELLEN
VERMEIDEN
Gehen Sie möglichst auf Abstand zu Infizierten. Beim Geschlechtsverkehr schützen Kondome vor Infektionen mit sexuell übertragbaren Infektionen. Tragen Sie zum Schutz vor Zeckenstichen bei Spaziergängen und Wanderungen helle, geschlossene K leidung mit langen Ärmeln und Beinen.
LEBENSMITTELHYGIENE
Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich unter fließendem Wasser. Auch wenn Lebensmittel sauber aussehen, können sich Mikroorganismen darauf befinden. Leicht verderbliche Lebensmittel wie
Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier sollten kühl aufbewahrt werden, am besten bei unter 4 °C. Dadurch wird das Wachstum von Bakterien verlangsamt. Beim Kochen ist es wichtig, dass die Lebensmittel vollständig durchgegart werden. Bakterien auf Fleisch, Eiern und anderen Nahrungsmitteln werden erst bei sehr hohen Temperaturen abgetötet.
GESUND
ERNÄHREN
Eine ausgewogene Ernährung liefert viele lebenswichtige Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und weitere Zell-Vitalstoffe, die das Immunsystem stärken und den Körper widerstandsfähiger gegen Infektionen machen. Konsumieren Sie auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut, die gesundheitsfördernde Bakterien – so genannte Probiotika – liefern. Probiotika unterstützen die Funktionen der Darmflora und leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit.
NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
Wissenschaftlich entwickelte MikronährstoffKombinationen können die Gesundheit präventiv erhalten und zahlreichen Erkrankungen vorbeugen. Das gilt auch für Infektionskrankheiten. Die Informationen in dieser Broschüre bieten eine umfassende und zuverlässige Orientierungshilfe, welche Nährstoffe ergänzt werden sollten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über diese Informationen.
[1] W. Sumera et al. L-lysine and vitamin C work better in synergy against Escherichia coli and Acinetobacter baumanniis. JCM&NH 2023.
https://jcmnh.org/2023/06/22/llysine-and-vitamin-c-work-betterin-synergy-against-escherichiacoli-and-acinetobacter-baumannii/
[2] A. Goc, A. Niedzwiecki, M. Rath. In vitro evaluation of antibacterial activity of phytochemicals and micronutrients against Borrelia burgdorferi and Borrelia garinii. J Appl Microbiol. 2015;119(6): 1561-72.
https://ami-journals.onlinelibrary.wiley. com/doi/full/10.1111/jam.12970
[3] A. Goc, A. Niedzwiecki, M. Rath. Synergistic Anti-Borreliae Efficacy of a Composition of Naturally-occurring Compounds: an In vitro Study. J Nutri Bio. 2019;350-363.
https://www.researchgate.net/ publication/332818885_Synergistic_ Anti-Borreliae_Efficacy_of_a_ Composition_of_Naturally-occurring_ Compounds_an_In_vitro_Study
[4] A. Goc et al. Specific composition of polyphenolic compounds with fatty acids as an approach in helping to re -
duce spirochete burden in Lyme disease: in vivo and human observational study. Ther Adv Chronic Dis 2020; vol 11: 1-13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/ articles/PMC7249567
[5] L.V. Turchenko et al. Clinical Improvement of Active Tuberculosis Patients with Complex Treatment and Nutritional Supplementation. The Open Products Natural Journal 2008; 1: 20-26.
[6] Dr. Rath Research Institute. Periodontal disease and micronutrients - a clinical pilot study. (2019). JCM&NH. https://jcmnh.org/2019/10/09/ periodontal-disease-and-micronutrientsa-clinical-pilot-study/
[7] S. Harakeh et al. Preliminary study related to specific nutrient synergy modulation of antimicrobial resistance of bacteria isolated from dairy products. African J of Microbial Disease, Vol. 7(20), pp. 2351-2358, 2013.
[8] M. Sienkiewicz et al. The specific nutrient synergy and their effect on the reduction of pathogens resistance to antibiotics. African J of Microbial Disease, Vol.8(33), pp. 3101-3107, 2014.
WAS IST DIE ZELLULAR-MEDIZIN?
Das grundlegende Prinzip der ZellularMedizin beruht auf der kleinsten Einheit des menschlichen Körpers, der Zelle. Gesundheit und Krankheit werden auf der Ebene der Milliarden von Zellen bestimmt, aus denen unser Körper besteht, und nicht, wie bisher angenommen, auf der Ebene von Organen. Zellen sind die kleinsten und wichtigsten Einheiten im Körper. Sie bilden die Organe und benötigen ständig spezifische bioenergetische Nährstoffe, auch Zell-Vitalstoffe genannt, um eine Vielzahl biochemischer Reaktionen durchführen zu können. Ein chronischer Mangel an einem oder mehreren Zell-Vitalstoffen führt zu zellulären Fehlfunktionen und Krankheiten. Aus diesem Grund ist eine optimale tägliche Versorgung der Zellen mit Vitaminen und anderen essentiellen Nährstoffen der Schlüssel zur erfolgreichen Prävention und Abwehr von Mangelerscheinungen.
WAS SIND ZELL-VITALSTOFFE?
Der menschliche Körper besteht aus Milliarden von Zellen, die für viele verschiedene biochemische Reaktionen kontinuierlich mit Bio-Katalysatoren versorgt werden müssen. In der Zellular Medizin werden diese Substanzen unter dem Oberbegriff „Zell-Vitalstoffe” zusammengefasst, ein Begriff, der Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, bestimmte Aminosäuren, biologisch aktive Pflanzenstoffe (Phytobiologika) und andere für einen normalen Stoffwechsel erforderliche Mikronährstoffe umfasst. Wenn sie in der richtigen Menge und im richtigen Verhältnis zur Verfügung stehen, tragen sie wesentlich zur gesunden Funktion unserer Zellen und damit unseres Körpers bei.
DAS DR. RATH FORSCHUNGSINSTITUT
Am Dr. Rath Forschungsinstitut mit Sitz in Kalifornien (USA) arbeiten weltweit führende Wissenschaftler aus den Bereichen Medizin, Biochemie und Ernährung. Unter Leitung von Dr. Aleksandra Niedzwiecki befasst sich das Forscherteam hauptsächlich mit der Erforschung von MikronährstoffSynergien und der Entwicklung innovativer Gesundheitsansätze zur effektiven Vorbeugung und Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheiten. Die Forschung an diesem Institut basiert auf Dr. Raths bahnbrechenden Entdeckungen in wichtigen Gesundheitsbereichen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die Studienergebnisse werden regelmäßig in Fachzeitschriften auf der ganzen Welt veröffentlicht.
www.drrathresearch.org