intro To do Liste FEBRUAR 2015: Jeder sollte sich diesen Monat den Wingel dingeln, produktiv arbeiten, Geräusche hören, weltraum sein und sich eine Alienmaske kaufen, ins Phaeno gehen und Happy Birthday singen, Paul Panzer begrüßen, als Single am Valentinstag lieber zuhause bleiben, mit dem iPhone Fotos machen, mal wieder die alten Punk Scheiben aus´m Keller holen, den One Billion Rising Tanz auswendig lernen, Buxe am 14. Februar den schönten Liebesbrief schreiben, den Brief auch abschicken, und wie immer natürlich Ausschau nach dem Druff! Hasen halten...
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GERÄUSCHE EINES
WOLFSBURGER RAP-PIONIERS
003 Du bist in Wolfsburg aufgewachsen, erzähl uns doch mal deine Geschichte. Bist du Ur-Wolsburger, und vor Allem, was hast du für Berührungspunkte mit Hip Hop in dieser Stadt? Was hast du so für Schabernack getrieben? Ohje ich habe viel Schabernack getrieben (grinst). Ja, also ich bin in Wolfsburg geboren und habe bis ich 21 Jahre war hier gelebt. Das erste mal kam ich durch einen Kumpel, der Breakdancer war, in Berührung mit Hip Hop. Ganz geflasht war ich, als ich einen Typen, auf dem Kopf drehend, im Jugendhaus-Ost sah. Dies war McGill, der Urvater des Breakdance in Wolfsburg, der leider mit 18 Jahren viel zu früh verstarb. Dann fing alles an, täglich breaken im Ost. Das ganze verlegte sich dann ins Kaschpa, da ging es dann erst so richtig los. Dies wurde zum Treffpunkt der gesammelten HipHop-Szene. Von Graffiti-Sprayern, Breakern und den einzigen Rappern, die es zu diesem Zeitpunkt gab: Wolvzblut. Durch die kam ich dann auch recht schnell zum Rap. Im Graffiti probierte ich mich dann auch noch aus, doch da bewies ich mich als relativ talentfrei, die Bilder waren immer hässlich (grinst). Meine ersten Auftritte & Jams hatte ich noch unter dem Namen Tipex, unter dem mich wahrscheinlich noch die meisten kennen. Irgendwann sagte ich mir dann: „back to the roots“, und ging zum Ost zurück um meine Kreativität voll ausleben zu können. Die Zeit im Ost hat dich also sehr geprägt ja? Ja, auf jeden Fall! Wir hingen dort viel ab und organisierten dann auch irgendwann selbst verschiedenste Partys vor Ort aber auch an anderen lokalen Standorten. Aber das Ost war mein zweites zu Hause bis ich weg gezogen bin. Wie weit warst du denn zu der Zeit außerhalb von Wolfsburg bekannt? Es blieb innerhalb von Niedersachsen. Dort kam man noch ganz klassisch (ohne Aufruf über Facebook) im großen Mob von 30 Freunden mit der Regionalbahn zu seinen Jams (grinst). Kommen wir zum Burgwall, wo auch einige der Fotos entstanden. Kannst du verraten was dich damit genau verbindet? Und zwar war da die legendäre Wohnung eines Graffiti-Kumpels , wo sich unsereins immer traf. Dieser Ort wurde zu unserem Mekka (lach). Dort fanden die wildesten Partys statt und viele einschlägige Erlebnisse. Zeitweise wohnte ich dort auch, somit verbinde ich viel mit dieser Ecke von Wolfsburg. Was mich jetzt doch nochmal interessieren würde... Als du damals mit dem rappen anfingst, gab es ja nur eine größere Rap-Crew und zwar Wolvzblut. Die Jungs hatten damals die Möglichkeit noch eine Maxi-CD zu veröffentlichen, bevor das Berliner Plattenlabel Def Jam Germany eingestampft wurde. War das wirklich so, dass Hip Hop bis dato in Wolfsburg noch nicht existierte? Also ich kannte bis dahin keinen deutschsprachigen Rap. Ich vermute, dass Sie zu meiner Zeit die Pioniere waren. Also kann man sagen, dass du dich auch zu den Nachwuchs-Pionieren zählen kannst im deutschsprachigen Rap aus Wolfsburgß Auf jeden Fall! Denn es ist ja schon eine ganze Zeit her, genauer gesagt ganze 22 Jahre. Also fing ich ca. 1993 mit der Musik an. Hast du einen Bezug zu der legendären Party im Kaschpa aus dem Jahr 1994?
Ohja, denn ich habe sie selber mitorganisiert! (grinst) An dem Abend wurde das Kaschpa je regelrecht zerlegt! Naja... es herrschte eher Krieg! (lacht) Kannst du uns zu diesen Abend eventuell noch mehr Details nennen? Nunja, wir waren zu diesem Zeitpunkt sehr blauäugig, und haben im Peace-Modus sowie die meisten Jams bislang auch immer abliefen, viele Leute eingeladen. Darunter haben wir auch Koryphäen der Szene am Start gehabt, wie z.B. point-blink-breakers, oder die Wedding B-Boys aus Berlin, die sich dann auch battleten. Leider kam es aber auch dazu, dass berliner KrawallTouristen vorbei kamen, die in Berlin schon ein gewissen Ruf genossen, der auch noch lange anhielt (grinst). Sie zogen von Jam zu Jam und zerlegten einfach von einer Sekunde auf die Andere Alles. Von Massenschlägerei über Volltaggen der ganzen Wände bis hin zu brennenden Bauwägen und Waffendrohungen war alles dabei. Gerüchten zu Folge zerlegte die Herren dann sogar noch einen Zugwaggon auf dem Heimweg! Selbst die Polizei kam nicht dagegen an, deren Einsatzauto wurde auch kurzer Hand zerlegt. Die Leiter des Kaschpas waren natürlich mit den Nerven am Ende. Im Anschluss sorgten wir dann aber gemeinsam wieder für Ordnung. Ich kann dir sagen, wir haben sehr, sehr lange geputzt!(!!) Wie man sich denken kann, war das dann erst einmal die letzte Jam! Also würdest du sagen, dass somit das Friedliche aus dem Hip Hop verschwand? Ja leider schon, ich war echt erstaunt. Ab da wurde der HipHop auch aggressiver und durch das übertriebene Macker-Getue bekam das ganze einen Bild-Zeitung–Charakter! (lacht) Dies gefiel mir selber gar nicht und ich wunderte mich über den großen Hype. Für mich war das ein Wendepunkt und ich verband Hip Hop eher mit mit negativen Attributen. Das gehört heutzutage ja zur Tagesordnung bei den Jugendlichen. Sogar in Wolfsburg wuchsen auf einmal aus allen Ecken die Kopien „Berliner-möchtegern-Gangster-Crews“ heran. Junge Wohlstands-Kids, die im behüteten Zuhause auf dem Dorf bei Mutti über ihr mieses und gefährliches Leben auf der Straße rappen. (Lachen) Also Comedy pur? Definitiv! Da fing ich an Hip Hop wieder richtig belustigend zu finden. Damit konnte ich persönlich nie etwas mit anfangen. Kommen wir mal zu deinem Umzug von Wolfsburg nach Berlin. Viele meiner Kumpels sind nach und nach nach Berlin gezogen. Ich bin damals der Liebe wegen nach Berlin gegangen. Seit dem wohne ich dort. Ich habe dann auch ziemlich zeitnah ein Gruppe gegründet, gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Kumpel Robin. Wir nannten uns „der Aksel des Bösen“ , was experimenteller HipHop war. Wir hatten sogar ein paar Auftritte. Der Sound war echt recht speziell, da mein Bruder Techno-Produzent ist. Besondere Effekte kamen dann noch durch die Scratches von meinem Kumpel und meiner Stimme. Dann habe ich später meinen ehemaligen Kollegen Kraatz kennen gelernt, und wir gründeten Herr von Grau, wobei ich das Produzieren der Beats und die Raps übernahm, und er war liveDJ und Backup, übernahm das Engineering und Management und leitete später dann auch unser eigens für diese Mucke gegründete Label Grautöne. Wir haben Vier Alben und einige Ep´s veröffentlicht, bis wir uns anfang letzten Jahres, im verflixten 7.
005 Jahr trennten. Seit dem gehen wir seit ziemlich genau einem Jahr getrennte Wege. Jetzt starte ich wieder solo durch als Lemur! Du hast das Thema Herr von Grau angesprochen. In welcher Art hat es dich als Musiker bestätigt? Konntest du von deiner Musik leben? Bei einem meiner Berlinbesuche fand ich immer wieder Aufkleber von eurer Gruppe... (lacht) Ja stimmt, wir haben uns ziemlich lustige Werbeaktionen ausgedacht. Wir wollten ja nicht nur den typischen Hip Hop-Fan erreichen, da wir ja die Art von Rap gemacht haben, die zu diesem Zeitpunkt nicht modern war. Wir probierten verschiedenste Arten von Texten mit den verschiedensten Beats aus. Mir kam eben die Erleuchtung, dass es ein Sound war der erst gefunden werden musste. Daraus er gab sich , dass wir CDs hergestellt haben, die dafür konzipierten wurden, gefunden zu werden. (lachen) Der erste Track bestand immer daraus, dass man eine Stimme hörte die sagte: „Hallo, gut, dass du mich gefunden hast. Ich bin eine Herr von Grau-CD“. Ich habe mich damit dann immer so ein bißchen vorgestellt. In dieser Art haben wir das dann beim dritten mal auch gemacht und hatten eine Auflage von ca. 5000 CDs produziert, die wir dann versteckt haben, z.B. in S-Bahnen, in Toiletten von Clubs, auf Festivals und unter anderem in Telefonzellen. Die wurden dann auch ernsthaft gefunden; Die lustigste Resonanz kam von einem Jazz-Fan. Dieser sendete uns eine Email, in der er schrieb, dass es gar nicht seine Mukke sei, er die Aktion ziemlich fett fände und er sie mit dem Findungsdatum neu versteckt hätte. Um auf deine Frage zurück zukommen, ob ich von der Musik leben konnte. Nein, ich hatte währenddessen drei Nebenjobs. Finanziert wurden die Projekte immer durch sich selbst, mehr aber auch nicht. Man kann schon sagen das ihr einen gewissen Bekanntheitsgrad hattet. Gerade dein Gesicht ist ja aus einschlägigen Hip Hop-Medien bekannt. Kannst du eine positive Bilanz aus der Zeit ziehen oder hast du es ganz anders war genommen? Puh! Ich habe das so gar nicht empfunden, ich habe es nur an der Zahl der Konzertbesucher gemerkt und vor allem auch wie textsicher sie waren, selbst bei einem Auftritt in der Schweiz. Da muss ich schon sagen, das war eine geile Scheiße! (lachen) Wohingegen in Berlin ist es relativ egal was du machst, da es eine Großstadt ist und vieles anonym bleibt. Dadurch bleibt man relativ unbekannt. Ich selber habe mich gar nicht auf Hip HopEvents rumgetrieben. Zum Feiern bin ich eher der Elektro- Fan. Es gab eine Zeit in Wolfsburg, wo (fast) jeder die Herr von Grau Alben auf seinem iPod hatte... Ja sehr gut! In der Heimat kann man ja immer noch einen anderen Status genießen als vielleicht woanders. Klar! Das kommt einfach durch meine Vergangenheit. Also man muss sagen hier ist deine Musik auf jedefall angekommen! Super!
SM, Befehlskette und Mein Bester Freund, das ist der Aktuellste mit dem schönsten Video meiner Meinung nach. Was kann man vom Musik-Projekt Lemur erwarten? Um einen Freund zu zitieren: Beats, die die Schnittmege von klassischem 90 er Rap und moderner elektronischer Musik ausloten, gepaart mit Texten über alles, die technisch auf höchstem Niveau sind. Klingt hochtrabend, aber hab ich mir zum Glück auch nicht selber ausgedacht. Ich mach ja die Mucke , und habe deswegen nicht genug Abstand dazu, um sie auch noch einzuordnen. Im Vergleich zu Herr von Grau ändert sich Folgendes: Ich nehme jetzt alles auch noch selber auf, und mische das auch. Ich glaube das Ergebnis ist einfach noch radikal eigenständiger als vorher. Auf den Album gibt es einen Song der leicht nach einem DissTrack klingt, kann das sein? Kann schon sein. Manchmal stehe ich vor der Entscheidung komplett auszurasten, oder einen Text zu schreiben. Letzteres ist die absolut bessere Variante. Für alle. Wenn der Track dann auch noch gut klingt, bring ich den auch selbstverständlich raus. Mit deinem neuen Album gehst du ja auf Tour... Ja genau! Die bisherigen Stops waren super. Ab Ende Februar gehe ich dann mit dem Album auf große Tour durch Deutschland und durch die Schweiz. Für Wolfsburg ist der Stopp in Hannover wahrscheinlich sehr interessant, da spiele ich im Chez Heinz. Ich hoffe da kommt ihr alle vorbei. Für alle die deine Musik erwerben möchten: wo kann man dies am besten tun? Die kann man sich auf jeden Fall in unserem eigenen Label Shop Kreiskonsum auf der Homepage unseres Labels Kreismusik bestellen. Außerdem natürlich in jedem guten Fachhandel. Letzte Worte? Ich bin seit langem mal wieder so zufrieden mit einem Album, dass ich es mir tatsächlich selber anhöre. Das kam nicht oft vor. Ich hoffe euch gefällt die Scheibe genauso, wir sehen uns auf Tour. Danke, für dieses tolle und informative Interview!
Das Lemur-Debütalbum Geräusche ist seit dem 31.01. in jedem guten Fachhandel und auf kreismusik.de erhältlich.
Seit dem 31.1.15 ist dein Album draußen, davon wurden sogar schon drei Singles veröffentlicht. Welche sind das?
Interview: Bastian Zimmermann | Text: Lisa Kern Fotos: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
IM BURGWALL WAR UNSER MEKKA
007
„Wir sind so schön im RTL-2-Modus.“
Paul Panzer ist einer dieser Komiker bei denen man sich fragt ob der im echten Leben auch so ist. Und tatsächlich begrüßt uns ein gut gelaunter Kerl mit einem „Ich begrüße Sie“ zum Interview. Am 20. Februar 2015 wird er im Congresspark Wolfsburg gastieren.
Viele Menschen haben deine Stimme im Radio kennengelernt. Wie kamst du zum Radio und wie ging dein Weg weiter? Bereits vor 10 Jahren bin ich auf die Bühne gegangen und da ging das halt los. Bis heute ist die Bühne meine große Liebe geblieben. Das mit dem Radio ist ja mittlerweile fast 8 Jahre her. Ich habe früher mal beim Radio gearbeitet und viele Hörspiele gemacht. Irgendwann war dann der liebe Paul dabei und ist dann auch geblieben. Seitdem teile ich mir einen Körper mit dem Paul. Habe ich das richtig verstanden, du hast 2 Persönlichkeiten? Röööchtööög! Ich muss mir ja meinen Körper teilen weißte? Es gibt den Langweiligen und mich. Aber ich bin immer der der hinterher die ganze Arbeit machen muss. Ich fahre zu den Auftritten, ich muss Interviews geben, ich gehe zu den Fernsehfutzies und der andere liegt den ganzen Tag aufm Sofa rum. Ich nehme an, ich werde irgendwann den Körper komplett übernehmen. Dein Programm heißt „Alles auf Anfang“. Das lässt vermuten, dass es in deinem Programm auch um ernste Themen geht. Zumindest der Hintergrund. Eigentlich müsste das Programm noch den Untertitel „Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens“ haben. Und ich hab mich auf die Suche gemacht, weil ich die These aufgestellt habe, dass wir alle so ein bisschen den Sinn des Lebens verloren haben. Und da ich ein ordentlicher Mensch bin, fange ich bei der Suche ganz am Anfang an. Los gehts vor 13 Milliarden Jahren beim Urknall und dann arbeite ich mich bis heute vor. Aber um auf deine Frage zu kommen, es soll natürlich nicht so sein, das man jetzt denkt: „Oh macht der Paul jetzt ein Kabarett und schwierige Themen?!“ Also im Vordergrund steht immer noch, dass sich kaputt gelacht wird, aber das geht ja auch mit ernsten Themen. Ist Paul Panzer die Weiterentwicklung des modernen Menschen? Und wohin entwickelt sich der Mensch in Zukunft noch? Laut den Wissenschaftlern sind wir ja eigentlich schon wieder auf dem Weg bergab. Ich meine alle großen Erfindungen sind, zumindest denken wir das, gemacht. Die ganzen Hochkulturen liegen hinter uns. Wir sind ja eigentlich angekommen. Wir haben ja alles. Wir haben Essen, wir haben Trinken, wir haben ein Dach über dem Kopf und wir sind so schön im RTL2-Modus. Ich glaube der Mensch muss sich schon sehr anstrengen, um nicht am Ende doch auch nur eine Randnotiz der Evolution zu bleiben und sich selber zu Grunde zu richten. Wenn der Mensch kulturell auf dem Abstieg ist, steht dann auch dein Programm fürcden kulturellen Abstieg? Nein! (Lacht) Es ist ja noch nicht zu spät. Es ist fünf vor zwölf würde ich immer sagen. Deshalb mache ich mich auf die Suche
nach dem Sinn des Lebens, auch wenn die Antwort vielleicht ein bisschen ernüchternd ist. Im Grunde gibt es keinen Sinn. Wir Menschen, jeder einzelne von uns, müssen dem Leben selber einen Sinn geben. Und das ist eben nicht immer so einfach im Alltag. Ja, schon dein Freund Kool Savas sagte „Der Sinn deines Lebens ist, deinem Leben einen Sinn zu geben“. Röööchtööög! Also ich sehe das auch so. Aber das ist auch Theorie und Praxis, oft klingen die Dinge so leicht, aber macht man sie mal in der Praxis, wird man sehen, dass es doch nicht so einfach ist. Also können wir festhalten: Du bist die letzte Mahnung für die Menschheit? Ja, also wenn man das so sehen will. Ich würde sagen die letzte humorvolle Warnung. Was ich auf keinen Fall will ist irgendwie mit erhobenen Zeigefinger zu erscheinen, denn das gibt meine Person und meine Rolle nicht her. Ich will, dass die Leute lachen und deshalb habe ich so ein ernstes Thema gewählt. Die Dinge, die ich erzähle und wie ich sie erzähle, sind natürlich völliger Quatsch und das wissen die Leute. Wer Paul Panzer besucht, kriegt Paul Panzer. Daran wird sich natürlich auch in der Zukunft nichts ändern. Du warst schonmal in Wolfsburg. Viele Menschen sagen, Wolfsburger Publikum ist eine schwer zu knackende Nuss. Ehrliche Antwort: Siehst du das auch so? Ich war ja schon ein paar Mal in Wolfsburg und ich würde nicht wiederkommen, wenn ich dieser Meinung wäre und ich würde auch nicht sagen, der Wolfsburger an sich, der lacht nicht. Vielleicht könnte man sagen, der hat Anspruch und guckt erstmal, was passiert denn da. Er will unterhalten werden und das ist ja auch das gute Recht von jedem der so welche Veranstaltungen besucht. Ich muss sagen, ich habe da nicht solche Angst. Ich freue mich auf Wolfsburg und beim letzten Mal haben die mir fast die Hütte abgerissen. Ich sehe kein Hindernis dafür, dass es wieder so kommt. Ich glaube ich komme auch. Wehe nicht Freundchen! Man darf nicht Dinge einfach nur so daher sagen. Jetzt musste auch deinen Arsch dahin bewegen. Eine wichtige Frage für die Evolution der Menschheit: Volkswagen oder Toyota? Da muss ich ja nicht antworten oder? (Lacht) Mein erstes Auto war ein Golf. Hat aber nicht lange gehalten, der war hinten ziemlich durchrostet, in der A-Säule und im Unterboden, aber da können ja jetzt die Wolfsburger nichts für, das war einfach ein Schaden der Zeit.
Interview: Bastian Zimmermann | Text: Joana Barbetta Foto: PR
AUS LIEBE ZUR Enzo Arnesano stammt aus Italien. Um genau zu sein aus Salento in Brindisi wie er sagt „einer der schönsten Eben in Europa, bekannt für seine weltbesten Weine und den Olivenöl“ – beides in seinem Restaurant „Aalto“ zu probieren. Im Alter von elf Jahren kam Enzo nach Deutschland. 1984 hatte er von Stuttgart und dessen Gastronomie genug und entschloss sich daher Urlaub in Spanien zu machen. „Dieser Urlaub an der Costa Blanca dauerte über drei Jahre.“ In der Zwischenzeit hatte er einen guten Freund kennen gelernt, der in Deutschland einige Unternehmungen führte. Unter anderem ein Café in der Innenstadt von Wolfsburg und fragte, ob Enzo ihm dort nicht helfen könne. Ein Kulturschock, wie der Lebemann erzählt, als er das erste Mal nach Wolfsburg kam. „Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Kaninchen gesehen.“ Eigentlich wollte er nur ein Jahr in Wolfsburg bleiben und dann entweder nach Holland oder England weiterziehen. Doch letzten Endes ist er der Liebe wegen geblieben. Gastronomie war schon immer Enzos Leidenschaft. Auch wenn er erst dazu kam, als er einfach nur etwas Geld für ein neues Schlagzeug verdienen wollte. Damals spielte er in einer Band „Iberia Express“, als diese sich dann getrennt hat, spielte er weiter in der Band „Lost Ibex“. Vom Schlagzeug ist er weggekommen, von der Gastronomie nicht. Enzo liebt seine Arbeit und den Umgang mit vielen Menschen. „Das A und O der
Gastronomie lautet dabei: Zuhören und Klappe halten!“ Auch wenn die ein oder andere bekannte Persönlichkeit ins Aalto einkehrt, Enzo macht kein Thema draus. Er freut sich einfach, wenn sie wiederkommen und wahrt den freundschaftlichen Umgang. Als er schließlich geblieben ist, hat er sich mit seiner Frau hat sich entschlossen, sich selbstständig zu machen. „Mein erstes Restaurant haben wir 1992 eröffnet, das „Coma Pri“, mit dem wir echt italienische Küche nach Wolfsburg gebracht und als erste in Wolfsburg Pasta mit Nüssen und Mascarpone, Panna Cotta und Creme Caramel anboten.“ Spagetti Bolognese oder Napoli gab es nie und gibt es auch heute nicht auf seiner Karte. Später eröffnete Enzo das „Fillini“, damals war es das Restaurant in Wolfsburg. Weil irgendwann alles zu viel wurde, führte er schließlich die Restaurants mit zwei gemeinsamen Geschäftspartnern. Als das Pheano entstand, wurde er gefragt, ob er dort die Küche führen möchte. Doch obwohl er diese mit geplant hatte, lehnte er dankend ab. „Das ist ein so großes Objekt und man wird nicht jünger“, lautet seine Antwort. „Heute habe ich nur noch das Restaurant ‚Aalto‘ mit etwas Pizza, Pasta, Salate etwas Fisch und etwas Fleisch. Mehr nicht. Das reicht mir. Vielleich mache ich später noch einen Imbiss auf.“ Seine Karte gestalten seine Gäste. Was nicht ankommt,
GUTEN KÜCHE fliegt von der Karte, für Vorschläge ist der Gastronom offen. Gerne können seine Gäste abseits der Karte ihr Essen so bestellen, wie sie es mögen. Und laut Enzo ist „ein guter Koch entweder verrückt oder pervers, in seinem Beruf dann aber meistens einmalig“. Enzo selber probiert gerne. Auf Empfehlung gibt es auch mal butterzartes Pferdesteak. Dazu reicht er Weine aus seiner Heimatregion. Auch das Brot wird nach einem einfachen traditionellen Rezept gebacken. Enzo beschreibt seine Küche als Mediterran. Nach Enzo „sind die Deutschen verrückt nach Soßen und Kartoffeln – und doch die besten internationale Köche sind oft Deutsche, also müssen die Deutschen eine guten Geschmack haben.“ Und doch, eines müssen noch viele Deutsche lernen: „Nach dem Essen trink man einen Espresso, keinen Cappuccino! Der Espresso dient der Verdauung!“ Übers Essen
kann man viel mit Enzo sprechen und dabei so einiges lernen. Leidenschaftlich erzählt er bei einem guten Glas Wein von der traditionellen italienischen Küche, der Entstehung der Französischen, philosophiert über gute Weine und Öle. Sein Restaurant selber steht unter Denkmalschutz. Das Aalto ist Teil des Alvar-Alto-Kulturhauses. Selbst die Inneneinrichtung hat der Architekt designt: „Die Stühle, die Geraderoben, die Beleuchtung, die Decke und selbst der Boden – alles original Aalto.“ An Glasscheiben zwischen den Tischen und an den Wänden berichten von Leben und Schaffen des berühmten Architekten. Insofern ist das Aalto in jeglicher Hinsicht ein Restaurant der besonderen Art. Nicht zuletzt aufgrund der charmant-italienischen Art des Inhabers.
RESTAURANT AALTO PORSCHESTRASSE 51 | 38440 WOLFSBURG | TELEFON: 05361 891689 öffnungszeiten: MO - SA: 11:30 - 14:30 uHR UND 18:00 - 22:00 UHR Text: Justine Stolz Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
PHOTOGRAPHY MARCUS SCHULZ
„Freie Arbeiten sind für mich sehr wichtig.“
Marcus, wie bist Du eigentlich zur Fotografie gekommen? Solang ich mich erinnern kann, hab ich immer schon gerne fotografiert, früher natürlich nur mit einer kleinen Digitalkamera. Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mal mit meiner Mutter über die Fotografie und fand dabei heraus, dass meine beiden Eltern früher ebenfalls viel fotografiert haben, es scheint mir also in den Genen zu stecken. :) 2008 legte ich mir meine erste Spiegelreflexkamera zu, damals noch eine Sony. Angefangen habe ich, wie vermutlich fast jeder Fotograf, mit der Landschafts- und Architekturfotografie. 2013 machte ich dann die ersten Erfahrungen mit der Peoplefotografie, zu der Zeit noch mit wenig Equipment. Seit Anfang 2014 arbeite ich fast ausschließlich in diesem Bereich und besitze mittlerweile ein riesen Haufen Ausrüstung. Deine Schwerpunkte liegen in den Bereichen People und Fashion. Gibt es dafür spezielle Gründe bzw. welchen Reiz üben diese Bereiche auf Dich aus? Ja, ich liebe es mit anderen Menschen zu arbeiten und gemeinsam Kunstwerke zu erschaffen. Der Reiz für mich liegt darin, dass man bei der Peoplefotografie schier unendlich viele Möglichkeiten hat und seine Ideen umsetzen kann, angefangen mit der Auswahl des Models, des Outfits und Location, natürlich aber auch der Bildbearbeitung und der Aussage des Bildes. Wie würdest Du Deinen fotografischen Stil beschreiben? Mein Stil lebt zum größten Teil durch die Bildbearbeitung. Ebenso ist es mir aber extrem wichtig, bereits bei der Fotografie das bestmögliche Ergebnis zu erhalten, angefangen bei der Kleidung des Models, der Location, aber besonders wichtig beim Licht. Ich höre oft Models sagen „wow, das Bild sieht ja jetzt schon total geil aus. Bei anderen Fotografen kann man sich die Bilder auf der Kamera gar nicht angucken, weil man sonst erschreckt.“ Diese Aussagen hörte ich schon von sehr bekannten Models, was mich natürlich bestätigt und auch stolz macht. Was zeichnet Deiner Meinung nach ein herausragendes Foto aus? Die Antwort habe ich ja schon mit der Antwort in der letzten Frage beantwortet: Für mich zeichnet sich ein herausragendes Foto durch ein möglichst perfektes Foto und der anschließenden professionellen Bildbearbeitung aus. Passen diese Komponente, ist schon der Weg frei für ein herausragendes Bild. Was es am Ende aber erst einzigartig macht, ist die Idee dahinter. Es gibt Milliarden Fotos auf denen ein Model einfach nur posiert, die Leute bleiben aber an den Fotos mit ihren Augen kleben, auf denen sie etwas sehen, dass sie so noch nicht kennen, oder selten gesehen haben.
Spielt der Zufall bei Deinen Arbeiten eine große Rolle oder ist vieles geplant? 50:50. Locations wähle ich mir immer genau aus. Kenne ich einen Ort noch nicht, fahre ich meistens einige Tage vorher hin und suche mir tolle Spots aus. In dieser Hinsicht überlasse ich nichts dem Zufall. Was am Ende vor Ort entsteht, das ist mehr oder weniger Zufall. Es kommt auch immer auf das Model an, was wir am Ende zusammen umsetzen wollen. Bei Projekten die ich umsetze, überlasse ich jedoch nichts dem Zufall. Von der Auswahl des Outfits, des Models und der Location, oder auch des Composings, ist alles genau geplant. Je genauer die Planung, desto besser am Ende das Ergebnis meines Projektes. Wie empfindest Du die technische Entwicklung in den letzten Jahren? Ich empfinde meine Entwicklung immens. Vor zwei Jahren habe ich noch Architektur fotografiert, ohne eine wirkliche Ahnung und auch in der Bildbearbeitung noch sehr mit den Fähigkeiten eingeschränkt. Da ich niemand bin, der gerne auf der Stelle tritt, entschloss ich mich im März 2014, viel Zeit und auch Geld in meine Weiterbildung zu stecken und mich regional bekannt zu machen. Ob sich der Aufwand und die Mühe gelohnt haben? Ich finde schon. Von März bis jetzt konnte ich z.B. meine Fans bei Facebook mehr als verzehnfachen. Mittlerweile habe ich Fans aus ganz Deutschland, Österreich, Schweiz, aber auch aus vielen anderen Ländern. Für 2015 ist schon so viel geplant, mehr dazu aber in der nächsten Frage! Welchen Stellenwert haben freie Arbeiten für Dich und gibt es aktuell Projekte, von denen Du uns berichten kannst? Freie Arbeiten sind für mich sehr sehr wichtig. Bei freien Arbeiten habe ich die Möglichkeit mich mit meinen Ideen auszuleben und genau das zu erschaffen, was ich mir vorstelle. Außerdem kann ich diese Arbeiten meinen Fans zeigen, bei Auftragsarbeiten ist das eher die Seltenheit. Meiner Meinung nach sind freie Arbeiten für einen Fotografen, vor allem am Anfang, wichtiger als bezahlte Jobs. Nur so können die Leute, die dir vielleicht einen Auftrag erteilen wollen, sehen was du drauf hast. Für 2015 stehen schon so viele Sachen auf dem Plan. Dafür werde ich auch in Deutschland viel umherreisen, um andere Leute zu treffen und auch neue Orte kennenzulernen. Im Oktober 2014 sind Marcel Hotze, von Siebzehn Grad Fieber, und ich gegenseitig auf uns aufmerksam geworden und sind bereits in der Planung mehrerer Projekte. Unglaublich, dass sich so zwei ähnliche Künstler, erst so spät kennengelernt haben. Was am Ende bei der Zusammenarbeit von solch zwei Künstlern rauskommt, da darf jeder gespannt sein! Was macht für Dich die Arbeit als Fotograf aus? Was schätzst Du an Deiner Tätigkeit und auf welchen Part könntest Du auch gerne verzichten? Die Möglichkeit Kunstwerke und etwas dauerhaft Beständiges zu schaffen macht es für mich so interessant. Wie bereits in einer der ersten Fragen geschrieben, ist die Arbeit mit Menschen das, was mir so Spaß macht. Verzichten könnte ich gerne auf den Auf- und Abbau meines Equipments bei Outdoor-Shootings. Ich suche also noch einen Diener, der das für mich übernimmt.
Interview: Marcel Hotze Fotos: Marcus Schulz
015
, R E N N Ä M , N E U A FR
R E E U Q R E D GEN TRANSGENDER STAMMTISCH „Wir sind schon eine Art Selbsthilfegruppe.“
2003 wurde der Transgender Stammtisch Wolfsburg gegründet, um Transgendern Hilfe und Unterstützung zu geben, ursprünglich initiiert von einem Paar, bei dem das Thema „Transgender“ ins Leben trat. Damals war es noch zu einer Zeit, in der das Thema weitestgehend wenig in der Gesellschaft, als auch in den Medien kommuniziert worden ist und man grundsätzlich wenige Informationen fand. Daher versuchte das Paar Unterstützung und Hilfe in Form eines Stammtisches zu finden, als auch anderen zu geben. Transgender bezeichnet dabei einen „heteronormativen Raum“. Genauer gesagt, geht es um Menschen, die sich im falschen Körper fühlen und sich nicht auf eine der naturalisierten Mann/ Frau-Rollen festlegen können. Druff! fand das Thema spannend und besuchte kurzerhand den Wolfsburger Stammtisch. Dabei trafen wir eine großartige und herzliche Runde mit vielen beeindruckenden Menschen. Als die Initiatoren des Stammtisches sich später aus persönlichen Gründen aus der Organisation der Treffen zurückzogen, übernahm Claudia diese Aufgabe. „Ich habe hier von der Sache stark profitiert und habe kurzerhand ‚Ja‘ gesagt. Ich übernehme das und mache weiter. Ich habe auch die Website auf den heutigen Stand gebracht:“ Das Angebot wird dankbar von den Besuchern und Teilnehmern wahrgenommen, die weit über Wolfsburg hinaus zum Stammtischtreffen angereist kommen, beispielsweise aus Hannover, Peine, Helmstedt, Minden und aus Sachsenanhalt. Unterstützung bietet der Stammtisch nicht nur den Transgendern selber, sondern auch ihren Familien und Angehörigen. Dazu gehört es über das Thema zu informieren sowie ihnen und ihren Angehörigen dabei zu helfen mit dem Thema, der Situation und den jeweiligen Schwierigkeiten umzugehen. Die Teilnehmer dieses Stammtisches sind dabei sehr unterschiedlich: Manche sind noch jung und kommen mit ihren Eltern, andere wiederum sind schon älter, kommen alleine oder werden von ihren Partnern begleitet. Ab und an sind auch Transmänner dabei, also
Frauen die zum Mann werden, oder einige, die nur Temporär Frauenkleider tragen wollen. „Vielen geht es so, dass sie lange vorher merken oder wissen, da stimmt etwas nicht, ist irgendwie nicht richtig. Gleichzeitig wissen viele aber erstmal nicht WAS es ist“, berichtet Claudia, „man sucht sich dann Hilfe und will diese Zeichen deuten.“ Es ist ein langer Prozess mit vielen Hürden, den viele Transgenders durchleben. „Es ist ja nicht für alle gleich klar, was los ist, viele sind sich da lange gar nicht sicher.“ Da hilft es ungemein einen Raum zu finden und füreinander zu schaffen, in dem man sich mit Menschen treffen kann, denen es genauso geht, die einen daher einfach verstehen und akzeptieren. „Denn wenn man für sich die Entscheidung getroffen hat ‚Ja, ich bin im falschen Körper, ich muss da jetzt was tun‘, dann landet man irgendwann hier und steht vor dieser Wand von Fragen! Wir wollen hier die Leute auffangen, sie eben nicht mit all ihren Fragen alleine lassen, sondern ihnen Hilfestellung geben.“ „Die wichtigsten Fragen, die auf einen zukommen, sind zum einen natürlich Unterstützung beim Outing: Wie mache ich das? Wie ziehe ich das durch, in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz im Beruf? Wer den Weg weitergehen will – und für sich gehen muss–, braucht einen geeigneten Psychologen, der einen über den gesamten Prozess hinweg be-
gleitet, der einem hilft sich nach und nach im Alltag in der neuen Rolle zurecht zu finden und einen emotional auffängt. Dann geht es darum die Vornamens- und Personenstandsänderung zu beantragen, dafür müssen dem Amt Gutachten vorliegen. Irgendwann kommt der Punkt, bei dem es um medizinische Maßnahmen geht, vom Endokronologen, also einen Hormonspezialisten, bis zur der Epilation, der Entfernung der Barthaare, und schließlich zur geschlechtsangleichenden Operation.“ Heute, so haben viele Teilnehmer den Eindruck, ist es vergleichsweise etwas leichter oder toleranter mit dem Thema umzugehen, weil durch die Medien Transgender stärker in der Gesellschaft thematisiert werden und die Menschen besser informiert sind. Man steht zwar den Medien trotzallem skeptisch gegenüber, weil das Thema oft noch verzehrt und unsachlich dargestellt wird, doch gibt es auch seriöse Berichte, die sich bemühen dem Thema gerecht zu werden. „Der eigene Körper – der eigene Geist – fährt mit einem in dieser Situation Achterbahn. Man weiß nicht mehr, was mit einem los ist. Das kann auch kein seriöser Beitrag in der Hinsicht vermitteln, weil das eigentlich nur jemand verstehen kann, der in einer vergleichbaren Situation steckt.“ „Wir sind schon eine Art Selbsthilfegruppe“, räumt Claudia ein, „das Schöne aber ist, dass wir uns in einer lockeren Umgebung
im Café treffen, in der Öffentlichkeit – mitten drin, statt uns in einem sterilen Raum zu verstecken.“ Hier ist die Möglichkeit gegeben und die Atmosphäre geschaffen, ungezwungen bei einem Kaffee, Tee oder Cocktail ins Gespräch zu kommen, sich zu zweit, zu dritt oder in größeren Grüppchen ganz locker zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen, Probleme zu erörtern und sich gegenseitig zu unterstützen. „Das ist immer wieder was anderes. Dabei sprechen wir über alles Mögliche, was uns im Alltag bewegt und beschäftigt. Man braucht einfach Menschen zum Quatschen.“ Das sind dann auch einfach viele Alltagsfragen, wie man die Stimme anpassen oder sich Schminken kann. Man tauscht sich auch mal über Make-up aus und gibt Tipps, wie man einen Liedstrich zieht, berichten die anderen lachend. „Uns geht es ja dabei nicht als schrille Transvestiten aufzufallen, wie es oft reißerisch dargestellt wird. Travestie ist ja noch mal was anderes. Ganz im Gegenteil: Wir wollen eben nicht auffallen. Wir bleiben ja auch weiterhin ganz normale Menschen. Uns ist es wichtig in der ‚neuen‘ Rolle trotzallem normal weiterzuleben, nur eben mehr als wir selbst.“ Viele besuchen den Stammtisch immer wieder und auch über Jahre hinweg. „Mit der Zeit haben sich hier richtige Freundschaften entwickelt.“ Text: Justine Stolz Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
017
dj top 5 1.
Eskei83 & So Shifty – Turn Up Di Club (Supermodel) feat. Charly Black
2.
A$AP Ferg – Doe Active (Enzo Picardi Remix)
3. O.T. Genasis – Coco (Caked Up Remix) 4. Haftbefehl – Ich rolle mit meim Besten feat. Marteria (Babos Remix)
DJ Dens
facebook: dirtydens
5. Ruxell & Johnny Roxx – Work
1. Ninetoes – Jiving 2.
Green Velvet – It‘s All About Me
3.
Jay Lumen – As One
4. Libex – Kingston Town (Mario Ochoa Remix)
Benni Dannel
5. Ultra – Trouble feat. SYF (Shiba San Remix)
facebook: benni.dannel
1. Tapesh – Born Again (Simone Vitullo Remix) 2. Elderbrook – How Many Times (Andhim Remix) 3. Ninetoes – Jiving 4. Ninetoes – Paapaa
Totsen
5. Veerus & Maxie Devine – The Peacemaker
facebook: totsen.music
1.
Jack U – Take U There (Tchami Remix) feat. Kiesza
2. Kygo – Firestone 3. Robin Schulz – Sun Goes Down (Santoz feat. Jonas Parker Remix) 4. Bassjackers – Like That
Santoz
5. Deorro – Hit It
facebook: santozgermany
1.
Kreesha Turner – Sexy Gal feat. TOK
2.
Donell Lewis & Fortafy – Show No Love
3. The Game – Or Nah 4. Natalie La Rose – Somebody feat. Jeremih
CURT Powell
5.
Chris Brown – Ayo feat. Tyga
facebook: DJCurtPowell Fotos: PR
WOLFSBURGER AUF ABWEGEN
So Freunde der frisch-geschabten Käsespätzle und hochpreisigen Fortbewegungsmittel, wir begeben uns diesmal tief ins Schwabenländle: nämlich nach Stuttgart. Ist man selbst noch nie dort gewesen, so plagt einen möglicherweise das Ein oder Andere Vorurteil bezüglich der Großzügigkeit dieses Völkchens. Dass die Schwaben dann auch noch stereotypische Sprichwörter haben wie: „A hausigs Weib isch de beschd Sparkass“ (zu Hochdeutsch: „Nichts geht über eine sparsame Ehefrau“), wirkt unserer Befangenheit nicht gerade entgegen. Dennoch sind die Schwaben überaus gastfreundlich und witzig (was zugegeben, manchmal auch ungewollt dem Dialekt geschuldet ist. Somit ist ein wütender Schwabe nicht immer gleichzeitig auch ein angsteinflößender Schwabe.) Stuttgart ist umsäumt von einer wunderschön-hügeligen Kulisse, von der wir in Wolfsburg nur träumen können. Vor allem Weinkennern und Autoliebhabern geht in der Hauptstadt
Baden-Württembergs das Herz auf. Eins haben Stuttgart und Wolfsburg nämlich gemeinsam: Sie sind beides Automobilmetropolen. Daimler und Porsche sind in Stuttgart ansässig, was oft in einem anschaulichen Straßenbild resultiert. Außerdem steht inmitten der Landeshauptstadt das Stuttgarter Kunstmuseum bestehend aus einer 3.500 qm Glasfläche (ist etwas beeindruckender als unser Glasdach, versprochen!) Was jeder in Stuttgart natürlich einmal getan haben sollte ist Spätzle und/ oder Maultaschen essen, ihr werdet es nicht bereuen. Dann mal los, oder wie der Schwab sagen würde: Uff die Schbäddzla, ferdich, Soß! Nächstes Mal geht es nach Prag. Postet eure Urlaubsbilder aus Prag auf unserer Facebook Page! Das schönste Foto erscheint in der nächsten Ausgabe. Text: Theresa Zimmer Foto: Theresa Zimmer
MALANDA
19 † 10. JANUAR 2015 RUHE IN FRIEDEN
nightlife sportplatz m e e t s
MAKING OF One Billion Rising – dahinter verbirgt sich… Ein globaler Streik. Eine Einladung zum Tanz. Ein Akt weltweiter Solidarität, eine Demonstration der Gemeinsamkeit, womit Frauen sich tagtäglich auseinandersetzen müssen … und zu zeigen, wie viele wir sind. Eine Verweigerung dessen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen als gegeben hinnehmen zu müssen. Eine neue Zeit und eine neue Art des SEINS. (Quelle: Webseite onebillionrising.de) Am 14.02.2015 finden hierzu weltweite Veranstaltungen statt. Auch in Wolfsburg wird ab 11 Uhr auf dem Hugo-Borck Platz getanzt und gesungen. Organisiert wird diese Veranstaltung von der Stadt Wolfsburg und der Filmproduktionsfirma Clever Production GmbH. Die Wolfsburger Sängerin Grazia Sposito hat den Song zu „one billion rising“ ins Italienische übersetzt und mit dem Hamburger Produzenten Andrès Ballhorn aufgenommen. Live zu hören, am 14.02. auf dem Hugo-Borck Platz. Auf www.wobstories wird es in Kürze das aktuelle Musikvideo geben, das Tutorial für den Tanz und natürlich eine Nachberichterstattung.
Text: Wobstories Foto: See:Quence - Sarina Flachsmeier
023 Immernoch ist Gewalt gegen Frauen an der Tagesordnung. Egal ob körperlich, emotional oder durch Diskriminierung am Arbeitsplatz. Das von der New Yorkerin Eve Elstner ins Leben gerufene Projekt „One Billion Rising“ beschäftigt sich weltweit mit diesem Thema und versucht die Augen unserer Gesellschaft zu öffnen. Wir haben uns mit zwei Menschen unterhalten, die sich für den wolfsburger Teil von „One Billion Rising“ einsetzen: Laura Clever und Gracia Sposito. Bei One Billion Rising geht es um einen weltweit stattfindenden Tanz-Flashmob, der kurz zusammengefasst auf das Thema Gewalt hinweisen soll. Hier wird vor Allem die Gewalt gegen Kinder und Frauen thematisiert. Die Grundidee dazu hatte Eve Elstner aus New York nach einem Komentar von
einem Republikaner bezüglich Abtreibung nach einer Vergewaltigung. Den Namen der Veranstaltung lifert eine UN Statistik, wonach rund eine Milliarde Frauen (One Billion) weltweit Opfer von Gewaltverbrechen jeglicher Art wurden. Angefangen hat alles im Jahr 2012, wo nach dem Aufruf direkt 160 Länder und insgesamt über 5000 Organisationen mitgewirkt haben. Mittlerweile beteiligen sich über 200 Länder weltweit, wobei Wolfsburg natürlich nur einen kleinen Teil ausmacht, aber bei One Billion rising geht es um das große Ganze. Jeder kann sich beteiligen, deshalb gibt es auch keine ofizielle Leitung oder dergleichen. „Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass wir alle zusammen halten und die Welt verändern können. Hier sind wir alle gefragt und nicht nur ein paar Institutionen.
Es geht um eine weltweite Bewegung“, so Gracia Sposito. Die Sängerin wurde ursprünglich angefragt in ihrem Heimatland Italien am Flashmob teilzunehmen und den Titelsong auf italienisch zu singen. Nach einer Anfrage der Stadt Wolfsburg hat sie sich dann zusammen mit Laura Clever dazu entschlossen, sich am Flashmob in Wolfsburg zu beteiligen und den offiziellen Song von One Billion Rising zu performen. Die persönliche Motivation der Sängerin ist es ihre Stimme zu nutzen um die Augen der Gesellschaft zu öffnen und die Leute dazu zu bringen, sich mit der Problematik auseinander zu setzen. Für Laura Clever und ihre Firma „Clever Productions“ war es von je her klar sich gegen Diskreminierung im Allgemeinen stark zu machen. So war es für Sie klar sich am Projekt One
Billion Rising zu beteiligen. „Ich habe auf meinen verschiedenen Reisen in der Welt grausame Dinge im Bezug auf Frauen mitbekommen“, so Laura Clever. Grund genug um den Flash Mob in Wolfsburg zu unterstützen. Um ein Zeichen zu setzen, kann jeder der möchte am 14. Februar ein Teil von One Billion Rising sein und gemeinsam mit allen Anwesenden auf dem Hugo Bork Platz in Wolfsburg den offiziellen Tanz vorführen. Um 11 Uhr geht´s los und ihr könnt euch den Tanz beibringen lassen. Für jeden, der jetzt schon Lust hat sich vorzubereiten, kann auf www. onebillionrising.de klicken und sich die Tanzschritte online antrainieren.
Text: Sebastian Kern & Bastian Zimmermann Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
SCHICHTWECHSEL TEAM CHECKOUT #1 Carl „Digger“ Fölster (27) aus Braunschweig ( 2.v.l.) „I love it, I would die for it.“ Wie bist du zum Skaten gekommen? In meinem Auslandssemester in Buenos Aires, Argentinien habe ich gemerkt, dass die Jugend in anderen Kulturen erst mit dem eigenen Tod begraben wird. Meine Leidenschaft für Brettsportarten ist auf dem Longboard erneut und in einem für mich undenkbaren Ausmaße aufgeblüht. Seit dem ich 16 bin, ist jedes Jahr etwa doppelt so geil wie das davor. Und das war dann schon immer das beste Jahr meines Lebens. Reisen mit dem Longboard und die Erlebnisse, die ich mit den verschiedensten Menschen dieser Erde geteilt habe sind da kein unwesentlicher Beitrag. Was macht Skaten so besonders und einzigartig für dich? Ich bin sofort glücklich und kann danach mit großer Ausdauer freundlich sein. Welches sind die besten Spots zum Skaten in der Region? Die riesige, glatte Fläche vor dem Braunschweiger Schloss mit glattem Boden und einfachen Curbs/Pads/Mauern/Mülleimern. Vor allem ist sie direkt vor der Tür, ich treffe dort viele Freunde und repräsentiere das, wohinter ich stehe in der Öffentlichkeit. Deine schwerste Verletzung? Und die Motivation nach sol-
chen Verletzungen weiter zu machen? Ganze Schulter durch, aber beim Snowboarden. Es gibt Weltklasse-Extremsportler, die 20 Jahre alt sind und 20 schwere Verletzungen hatten. Sie kommen sehr viel schneller auf die Beine als Sesselpupser und machen weiter. Ich denke, dass diese Sportarten Gefühlsextasen verursachen, die einige Menschen aus verschiedenen anderen Leidenschaften bekommen und viele Menschen leider niemals kennen lernen werden. I love it, I would die for it.
Jan „Janniboy“ Yenke (17) aus Gifhorn, (1.v.l.) Deutscher Amateurmeister im Skateboarding. Was hörst du für Musik zum Skaten? Ein bisschen von allem, aber hauptsächlich Rap und Hip Hop. Wie bist du zum Skaten gekommen? Mit zwölf Jahren habe ich mit Skateboarding angefangen. Ich habe meine Mom eines Tages gebeten, mir ein Skateboard zu kaufen, weil es mich mehr begeistert hat, als jede andere Sportart. Man hat keine Trainingszeiten und ist sein eigener Chef. Du entscheidest selber, wann du rausgehst was du erreichen willst. Sobald man seinen ersten Ollie steht, gibt es kein Zurück, denn ab diesem Zeitpunkt musst einfach weiter machen. Es ist ein großer Ansporn, wenn man weiß, dass es noch so viele Tricks zu lernen gibt und das ist es, was mich bis heute daran
„Wir sind vielleicht nicht die besten Sportler unter der Sonne, aber ein gutes Team“
begeistert. Man lernt immer neue Leute kennen und viele bleiben fürs Leben. Es ist einfach die beste Sportart der Welt und von Anfang an eine Lebenseinstellung. Sollte Skaten olympisch werden? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Einerseits wäre es gut, da diooe Akzeptanz für die Sportart steigen würde und in uns nicht nur die coolen Skater Gangster gesehen werden.. Eventuell würden wir dann auch nicht mehr so oft von Spots gekickt. Dein bestes Skateerlebnis? Mein erster Kickflip!! Und als ich beim Titus Locals Only Finale letztes Jahr in Rust den ersten Platz gemacht habe und deutscher Amateurmeister wurde . Das kam unerwartet.
Simeon „Shortzy“ Vukelic. (14) aus Wolfsburg. (3.v.l.) Die Motivation steht immer, egal was einem passiert !
WOB, da sind die besten Curbs und recht guter Boden. Was ist das besondere am Skaten? Was Skaten so besonders macht ist halt diese Freiheits Gefühl. so du geht‘s auf die Straße und bist halt von allen Frei was dich so umgibt. Beim Skaten geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern darum Spaß zu haben und mit seinen Leuten was zu machen. Das macht es einfach aus! Die Motivation steht immer, egal was einem passiert ! Ist es als Skater leichter die Ladys abzuchecken? Wenn die Mädels auf Skater stehen, dann ja :-) Dein interessantestes Skateerlebnis? Mein größtes Erlebnis war es als ein Teil des Pokus-Team‘s nach Kassel zu fahren. Wir sind dort zu der Skatehalle. Nachts auf dem Rückweg haben wir uns verfahren. Irgendwann sind wir dann in Wolfsburg gewesen und ich war glaube um 2 Uhr nachts zuhause. War schon ein gelungener Tag. Es sind genau diese Momente, die Skateboarding ausmachen.
Wie bist du zum Skaten gekommen? Hauptsächlich durch meinen Vater! Dann bin ich mit den Dudes aus meinem Dorf täglich gefahren. Ich wusste: Das ist genau das, was ich machen will. Nichts anderes! Dein Lieblings Spot in der Region? Mein persönlicher Lieblings Spot ist der komplette Allerpark in Text: Schichtwechsel Store Fotos: Aymeric Burlureaux, Maria Arndt & Aymeric Burlureaux
LISA
031 Hast du den Artikel endlich fertig? Wann kommen endlich die fehlenden Bilder? Wieso ist die Freigabe immer noch nicht hier? Während der Arbeit am Druff! Magazin geht´s stressig her. Gut, dass wir musik haben, die uns bei Laune hält. Folgende Songs haben wir bei der aktuellen Ausgabe gehört:
HAFTBEFEHL LASS DIE AFFEN AUS´M ZOO RUN THE JEWELS ALL DUE RESPECT FLORENCE & THE MACHINE SHAKE IT OUT JAY-Z REMINDER PHRYME YOU SHOULD KNOW SEPARATE 0 - 100 Blink182 AFTER MIDNIGHT Whieghfield Saturday night lemur befehlskette ali as hoodie x chucks
bon jovi have a nice day action bronson compliments to the chef Spice Girls Wannabe Andreas bourani auf anderen wegen eins a popschutz fugees how many mics wu-tang clan riuckus in b minor van Halen jump gwlt krrk! & Frieden Sido Aldi tüte Text: Redaktion Illustration: Sebastian Kern
Mittwochnachmittag, Mittagsschlaf oder doch ne Runde daddeln?! Ich bin zwar müde, aber mal im Steam schauen was so abgeht. 18 Leute online, der erste in der Liste zockt Call of Duty: Advanced Warfare, so ein Vollidiot. Seine Sonderzeichen im Namen erzählen mir, wie beschränkt sein Horizont ist. Wenn jetzt noch 187 am Ende seines Namens stehen würde, wüsste ich genau, der wohnt doch bei Mutti und macht eine Maßnahme vom Amt. Meine Zockerdudes in der Liste zocken DayZ und CS:GO, mal im Teamspeak vorbei schauen und mir eine typischer Begrüßung abholen. „Ey du Schmock, erhäng dich oder komm zocken“ Endlich normale Leute. Zwei Runden Counter Strike, nichts getroffen... Entweder werfe ich gleich die Maus in den Monitor oder ich werde heiser vom ganzen Gebrüll. Mein Repertoire zeigt in solchen Momenten unfassbare Kreativität. “Du Mongo, ich kack dir in den Nacken“, ein Klassiker. ALT + F4, das Drecksspiel „versehentlich“ beendet. Jemand joined den Channel im Teamspeak, „Hi, zockt jemand von euch Minecraft“ An der Stimme erkenne ich nicht, ob es sich um ein 15 Jährigen verpickelten Bub handelt oder ein Mädel, wahrscheinlich genau so verpickelt. Nickname Yuna, als Avatar ein Einhorn. Rechtsklick, User kicken! Also doch Mittagsschlaf.
ENTHÄLT SPUREN VON HOFFNUNG.
Erdnusspaste rettet hungernde Kinder. Mit Ihrer Spende auf unicef.de oder Spendenkonto 300 000, BLZ 370 205 00, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00 UNICEF Arbeitsgruppe Braunschweig Am Neuen Petritore 7a, 38100 Braunschweig Telefon 0531/42651, Fax 0531/42656
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Text: Marcel Hotze Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
HOME SWEET HOME Zuhause ist es doch am schönsten. So sagt man zumindest. Spätestens seit IKEA ist selbst der geschmackverirrteste Mensch aller Zeiten in der Lage, sich ein halbwegs vorzeigbares Nest zu bauen. Zumindest alle anderen. Seit ich 18 oder 19 bin wohne ich alleine - elf Jahre später bin ich acht mal umgezogen. Es fällt mir unglaublich schwer, länger als ein Jahr in einer Wohnung zu bleiben. Jedes Mal der selbe Ablauf: Sobald alle Kartons leer sind, man es als bewohnbar bezeichnen könnte, treibt mich irgendeine Macht, die darauf deuten lässt, dass die Häuser auf Indianerfriedhöfen gebaut wurden, dazu, umzuziehen zu wollen. Während ehemalige Mitschüler oder Freunde sesshaft werden, so richtig mit Golf und Reihenhaus, nehm’ ich reißaus und frage mich, ob das richtig ist. Vielleicht ist es ja schön, in Einrichtungshäusern Deko zu kaufen - oder Küchengeräte, die man maximal einmal pro Jahr benutzt. Irgendwie sehe ich es nicht ein, für einen Schlafplatz so viel Geld auszugeben. Job bedingt viel unterwegs, kommt dann aber doch wieder der Einschlag, eine 250qm-Maisonette bewohnen zu müssen. Oder ein altes Fabrik-Loft. Mit roter Brick-Wall und so. Erfriert man zwar im Winter, aber das wäre es mir wert. Schuld an diesen Gedankenblitzen ist air-bnb. Jede Studenten Bude ist schöner als mein Zuhause! Da sammeln Leute Gegendstände aus aller Welt. Reihen liebevoll Müll, den sie strahlend ihr Hobby nennen, auf - und das alles nur, um dann beim Staubwischen Sachen
hochheben zu müssen. Oder steckt da doch mehr dahinter? Ich verabscheue Menschen, die sich abends schön aufs Sofa setzen. RTL an, Hirn aus. Dazu‘n ordentlichen Pizza-Burger gönnen und flüssigen braungefärbten Zucker trinken. Trotzdem ist es dann schön warm und gemütlich. Klingt eigentlich ganz verlockend. Ich seh’ vor meinem geistigen Auge schon die „Ohne Dich ist alles doof“-Puzzle-Bilder an den Wänden. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Familie und so ist cool. Garten und ein schönes Haus sicherlich auch - meine Priorität ist scheinbar nur eine andere. Ich hätte lieber 3 WG-Zimmer an verschiedenen Orten, als eine fette Wohnung. „Überleg mal, wie schrecklich das ist. So‘n Wohnungsbrand. Alles Hab und Gut, alle Erinnerungen - einfach weg“. Kurz überlegt: Alles bei Google, in der Dropbox und teilweise auch im Gehirn gespeichert. Halb so wild also. Mit viel Pech ist es aber genau anders rum: Vielleicht ist man auch einfach übrig geblieben, während andere sich dem Hauptgrund unserer Existenz, der Reproduktion widmen. Oder man ist nirgends Zuhause. Oder man sollte mal wieder mehr schlafen, weniger Fight Club gucken und seine Texte nicht auf der Zugfahrt schreiben.
Es war im Urlaub. Griechenland. Beim Onkel von Siggi. Ich war 17 und heiße Bernd. Harry war auch mit. Angsterfüllter kleiner Osteuropäer... Eines Abends waren wir im beschaulichen Kurort unterwegs, als wir der bekannten Daddelstube gegenüber diesen Strip Club sahen. Siggis Tante hatte zwar gesagt er sei ab 21, aber da wir uns mit 16, 17 und 18 sehr Erwachsen fühlten, haben wir das ignoriert und sind hereinspaziert. Die 10€ Eintrittspreis konnten wir mit dem schülerverdienst aus Deutschland gerade so berappen, zumal auch noch ein Freigetränk im Preis enthalten war. Natürlich hatten wir uns vorher auch etwas Mut angetrunken um die doch etwas eigenartige Situation zu meistern. Der Raum in den wir kamen war relativ groß. Im Flur davor waren nahezu Lebensechte Portraits der Frauen die in diesem Club „Angeboten“ werden. Klasse Auswahl. Es war nicht viel los. Wir nahmen uns einen runden Tisch und bestellten einen Wodka-Lemon. Wir beobachteten das geschehen. Es schien als müsse man bei einem der Kahlrasierten Männer zahlen, wenn man denn vorhatte, eine dieser netten jungen Damen etwas „näher kennen lernen“ zu wollen. Harry signalisierte mir schon vorher, dass dies das Ziel des Abends war und ich stimmte zu. Nun als es dann also zu der Situation kam, kniff er doch ein wenig und fragte mich, ob wir uns nicht das erste Mal teilen. Typisch Harry der kleine Schisser. Die älteren Damen wechselten sich halbstündig mit der Tanzshow ab, die jüngeren liefen beschwingt von der Musik auf der großzügigen Fläche herum und warben für ihre Dienste. Eine der Frauen kam zu uns. Ihr Hintern befand sich abwechseln auf unserem Schoß. Sie hat uns gefragt wo wir herkommen. Als wir mit Deutschland antworteten, hatten wir ihr ein leichtes Lächeln
angemerkt. Sie hatte 4 Jahre in Deutschland gelebt. Das passt ja, dachten wir uns und die Situation fing an uns mehr und mehr zu gefallen. Die private Tanzeinlage kostete 12€ extra. Da wir uns nach einigen weiteren Fragen als Studenten mit „reichen Eltern“ ausgaben – verdammt cool – zückten wir das Portemonnaie und zahlten. Es war soweit. Wir gingen zu einer etwas erhöhten halbkreisförmigen Sitzgelegenheit. Die Dame verlor keine Zeit und riss sich ihren BH vom Leib. Ich will ehrlich sein. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes aufrecht und aufmerksam dabei. Sie rieb ihr wunderschönes Hinterteil über meinen Schoß. Am Ende sollten alle ihre Körperteile meinen Astralbody berührt haben. Ihre Agilität und die Intervalle der Stellungswechsel waren bewundernswert. Als sie sich langsam anfing, selbst mit Arschklatschern zu stimulieren und uns mit den Worten „Clap me, Clap me on my ass“ aufforderte dies zu unterstützen, traute ich mich erst nicht wirklich. Sie rief mir zu ich solle doch härter zuschlagen. Das tat ich und es schien ihr tatsächlich zu gefallen. Sie schaffte es, mich und Harry zu gleich zu beschäftigen. Zwischendrin schauten wir uns ein ums andere Mal an und mussten lächeln. Irgendwie befremdlich aber doch schön. Ein gutes Fazit dieses Erlebnisses. Nachdem alles seinen Gang genommen hatte, waren wir bestrebt den Laden auch relativ schnell wieder zu verlassen. Es war uns dann doch nicht ganz geheuer. Außerdem hatte Siggi seine Freundin in Deutschland und ihm war die Sache so oder so nicht wirklich recht gewesen. Es war ein schönes erstes Mal! Da wir noch ein paar Tage in Griechenland hatten, und uns dieser Abend also doch in Erinnerung geblieben ist, entschlossen wir uns dazu es sogar noch einmal zu machen. Dieses Mal jeder einzeln. Illustration: Lisa Kern
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JOE RILLA alIAS HAGEN STOLL
VOM JOE ZUM HAGEN Joe Rilla ist ein Name der vielen Rapfans bekannt sein dürfte. Dieser Joe Rilla tritt seit dem Jahr 2010 unter seinem bürgerlichen Namen Hagen Stoll auf - nicht als Rapper, sondern als Rockmusiker. Aktuell mit seinem Soloalbum Talismann. 2012 veröffentlichte er mit seiner Band Haudegen das Album Schlicht & Ergreifend.
Wer ist Hagen Stoll? Hey Hallo, ich bin es. Ein Autor, Sänger & Lebemann der Neuzeit. Ich bin in der Mitte meines Lebens und lebe meinen Traum. Mein Traum war es Musik zu machen und davon gut zu leben. Ich bin ein lustiger Kerl mit Ecken und Kanten, bin ab und an auch ein Sturkopf. Wie lebt es sich mit zwei musikalischen Identitäten? Das lebt sich wunderbar. Man steht am besten auf 2 Beinen. Haudegen ist das eine und Hagen Stoll das andere. Ich habe so also immer die Wahl, dieser Hagen geht mehr Richtung Blues, Swamp & Bluegrass. Dieser Haudegen ist der Rocker, des es gerne krachen lässt. Beide Typen sind aber dufte Kumpels, die wunderbar miteinander auskommen. Bist du mehr Hagen Stoll oder mehr der Haudegen? Je nach Stimmung bin ich der ein oder andere. Ab und an gibt der Haudegen dem Hagen Tips und umgekehrt. Ich bin beides, denn beide leben die Leidenschaft Musik. Privat, neben der Musik bin ich aber eher der Hagen.
Was kommt neues bei Haudegen und Hagen Stoll? Als nächstes kommt in 2015 das neue Haudegen Album. Wir haben lange Pause gemacht und endlich mal wieder Zeit gehabt an neuen Songs zu arbeiten. Des Weiteren schreibe ich mein 2tes Buch, das erste wurde ein Bestseller und so warten die Leute auf Nachschub. Das kommende Hagen Stoll Album braucht wohl noch ein wenig. Mit Haudegen stehen Tourneen und eine tolle Festival Saison im Sommer an. Was ist dein Talismann? Meine Frau ist mein Talisman. Sie schenkt mir jeden Tag Glück. Welchen Bezug hast du zu Wolfsburg? Um ehrlich zu sein nicht wirklich einen. Ich könnte nun den VfL benennen oder VW, ach nun hab ich‘s doch getan. Sorry. Ist Baylies wirklich so gut? Baileys ist sensationell. Was viele Menschen nicht wissen, ist dass er magische Kräfte hat. Ich meine nicht den Alkohol. Ich meine eher den Baileys Gong. Probiert mal, prost. Interview: Marcel Hotze Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
Herzlich willkommen zu MOVIE MANIAC, dem Filmblog in DRUFF! Zu Beginn möchte ich Euch auf die Horror-Nacht hinweisen, die wie gewohnt am Datum Freitag, den 13. am 13.02.2015 im Delphin-Palast stattfinden wird. Gezeigt werden der Teenie-Slasher „Freitag, der 13. Teil 2“ (1981), der holländische Body-Horror-Hit „The Human Centipede“, das italienische Gruselmeisterwerk „Suspiria“ von Dario Argento aus dem Jahr 1977 und der noch sehr frische Fun-Splatter „Dead Snow: Red vs. Dead“ aus Norwegen. Los geht es um 19:00 Uhr. Tickets für die gesamte Veranstaltung gibt es für 20 Euro im Delphin-Palast oder telefonisch unter 05361/3070507. Einzeltickets wird es nur an der Abendkasse geben. In den Pausen könnt Ihr Euch mit Kaffee und Energy Drinks wachhalten, fürs leibliche Wohl gibt es im Tausch gegen Bares heiße Würstchen. Nerds werden belohnt: wer die Fragen beim Gewinnspiel beantwortet, kann Preise wie DVDs, Plakate oder CDs abräumen. Nun stelle ich euch in Form eines Rankings die sehenswertesten Filme vor, die 2014 in Deutschland entweder im Kino oder direkt auf DVD erschienen sind. Platz 15: The Last Days on Mars Im Bereich Horrorfilm war 2014 durch die Bank weg ein schlechter Jahrgang. Eine Ausnahme ist der Sci-fi-Horrorstreifen „The Last Days on Mars“ mit Liev Schreiber und Elias Koteas gewesen, der im Juli auf dem Braunschweiger Cinestrange Festival im Kino
zu sehen war. Kurz vor Abreise der sechsmonatigen Mars-Expedition stößt einer der Wissenschaftlicher plötzlich auf fossile Abdrücke, die sich als äußerst gefährlich erweisen, ihm das Leben kostet und fortan die komplette Besatzung auf eine Zerreißprobe stellt. Irgendwo zwischen Infizierten-Horror à la „The Crazies“, dem Setting aus „Alien“ und einer bedrohlichen Kann-man-ihnen-trauen-Atmosphäre aus Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ angesiedelt, ist dieser Trip zum Roten Planeten einer der wenigen wirklich spannenden Genrefilme, der mit viel Tempo, sattem Sound und sehr ordentlichen Effekten für spannende Unterhaltung sorgt. Platz 14: Dallas Buyers Club Eine wahre Geschichte: der Texaner Ron Woodroof (Matthew McConaughey) ist ein Lebemann, wie er im Buche steht. Er nimmt Drogen, vögelt sich durch die Weltgeschichte und hat eine deutliche Abneigung gegen Schwule – bis er plötzlich feststellen muß, dass er nur noch 30 Tage lang zu leben hat. Ron hat AIDS! In seiner Verzweiflung findet er in Mexiko eine Droge, die sein Leben verlängert. Die Idee des titelgebenden „Dallas Buyers Club“ ist geboren: Ron gibt weiteren hilfsbedürftigen AIDS-Kranken die Möglichkeit, an hilfreiche Medizin zu gelangen, die die Bedürftigen sich ob der mangelhaften Krankenversorgung in Texas selbst nicht leisten könnten. Ausgerechnet der zurecht mit dem OSCAR für die beste Nebenrolle ausgezeichnete Jared Leto als Transe Rayon wird dabei sein(e) wichtigste(r) Begleiter(in). Die
038 Wandlung der Hauptfigur vom Arschloch-Deluxe hin zum Gutmenschen und Schwulenfreund ist aufwühlend, bewegend und aufmunternd inszeniert. Ein Hoch aufs Leben! Platz 13: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty Am Neujahrstag 2014 kam Ben Stiller mit einem phantastischen Film ins Kino, der völlig untypisch für den Comedy-Star ist: „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ ist die Neuverfilmung des 1947er Schinkens „Das Doppelleben des Herrn Mitty“ und erzählt uns die Geschichte des Tagträumers Walter, der für das LIFE-Magazin arbeitet und sich auf die Suche eines verschollenen Negativs für das Titelblatt der letzten Ausgabe macht, für welches er verantwortlich ist. Privat hat sich der Durchschnittsbürger bei einer Partnervermittlungsfirma registriert, die ihn über den Film hinweg immer wieder während seiner Reisen in den skurrilsten Situationen verzweifelt versucht, zu erreichen. Stiller selbst inszenierte dieses bildgewaltige sentimentale Abenteuer, das für die Leinwand wie geschaffen ist. Die tollen Landschaftsaufnahmen, die fabelhafte Verschmelzung zwischen Realität und Walters Traumwelt, die herausragende Bildsprache und die Botschaft des Filmes sind es allemal wert, in dieses Ranking aufgenommen zu werden. Lebe dein Leben! Platz 12: Gone Girl – Das perfekte Opfer Und immer wieder David Fincher. Der Meister des Düster-Thrillers serviert uns einen Psycho-Thriller, den zumindest Ehemänner so schnell nicht vergessen werden. Amy Dunn, gespielt von Rosamund Pike, ist plötzlich spurlos verschwunden, das Wohnzimmer verwüstet. Ehemann Nick (Ben Affleck) entdeckt Blutspuren, die Sache sieht nach Mord aus! Obwohl die beiden keine besonders gute Ehe führten und eher im Streit lebten als sich liebten, ist Nick in berechtigter Sorge und versucht alles zu tun um herauszufinden, was mit Amy geschehen ist. Dabei gerät er dummerweise immer mehr in Verdacht, die Tat selbst begangen zu haben… Ein Whodunit der etwas anderen Art, der die Männer verdattert im Kinosessel zurückläßt, während die Frauen triumphierend nach Hause stöckeln. Ich hatte unglaublich viel Spaß mit diesem Film gehabt, der leider mit 143 Minuten eine halbe Stunde zu lang geraten ist, sonst wäre er wahrscheinlich noch höher platziert. Definitiv kein Film für ein Date, aber einer, den man(n) gesehen haben sollte. Platz 11: Nightcrawler „Jede Nacht hat ihren Preis“ konstatiert die Tagline des deutschen Kinoplakates zu Debütant Dan Gilroys kontroversem Low-Budget-Thriller mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle als akribisch erfolgshungrigem Reporter/Paparazzi Louis Bloom, in Fachkreisen auch „Nightcrawler“ genannt. Auftrag dieser skrupellosen Berufsgruppe ist es, möglichst blutrünstige Nahaufnahmen von tödlichen Unfall- oder Mordsopfern mit der Kamera festzuhalten und dieses Material an die geldgeilen Medienanstalten für ihre Nachrichtensendungen zu verticken. Je perverser die Aufnahmen, desto größer die Gage – so die Devise. Louis jedoch will der beste und schnellste in diesem Bereich werden, hält mit Informationen der Polizei gegenüber zurück und steht plötzlich selbst im Visier der Justiz. Gyllenhaal war nie besser als in diesem nihilistischen Potrait eines gefühlskalten Egoisten, der keine Grenzen zu kennen scheint – weder moralisch, noch menschlich. Ein provokanter, mutiger und verstörender Film, der hängenbleibt.
Platz 10: The LEGO Movie Natürlich darf der obligatorische Animationsfilm in den Top-Filmen nicht fehlen. Den meisten Spaß in dieser Kategorie hatte ich im vergangenen Jahr mit „The LEGO Movie“, den die beiden Regisseure Phil Lord und Christopher Miller mit herrlich altmodischer Stop-Motion-Technik realisierten. In der Geschichte will der fiese Lord Business nichts lieber als die ganze LEGO-Welt zerstören. Im liebenswerten Emmet findet die Geschichte ihren Helden, der mit tatkräftiger Unterstützung seiner Freunde dem Bösewicht das Handwerk legen soll. Was folgt ist chaotische Nonstop-Action, die für einen Realfilm deutlich zu viel des Guten wär. Ein Animationsfilm aber kann solche Over-the-Top-Szenarien gut verkraften. Das Besondere an dem Film sind die Lizenzen, die Dank der Marke LEGO Bestandteil des Filmes sind (u.a. Superman, Han Solo, Gandalf oder – nur echt mit tiefer Stimme – Batman). Über das Metaebene-Ende kann man streiten, ansonsten kann ich bestätigen: „Hier ist alles super!“ Platz 9: The Equalizer Dass Antoine Fuqua und Denzel Washington zusammenpassen, haben sie bereits im OSCAR-prämierten „Training Day“ bewiesen. In der Verfilmung der 80er TV-Krimiserie „Der Equalizer – Der Schutzengel von New York“ spielt Washington den Ex-CIA-Agenten Robert McCall, der es nicht mit ansehen kann, als russische Zuhälter die Prostituierte Mia brutal zusammenschlagen. Quasi über Nacht wird aus dem im Baumarkt arbeitenden Ruhepol McCall ein erbitterter Gerechtigkeitskämpfer, der mit äußerster Härte vorgeht, wenn es sein muß. Washington gibt hier einmal mehr den „Man on Fire“ und befördert seine Opfer ohne Rücksicht auf Verluste ins Jenseits. Dabei geht er teilweise so brutal vor, dass die „ab 16“-Freigabe durchaus angezweifelt werden darf. Auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte ich den sensationellen Elektronik-Score von Harry Gregson-Williams, der dem Film atmosphärisch unheimlich gut tut. Im Action-Genre war nur „The Raid 2“ noch einen Tick besser als „The Equalizer“. Platz 8: Boyhood So etwas hat es noch nicht gegeben! Richard Linklaters Parabel auf das Erwachsenwerden namens „Boyhood“ dauerte sage und schreibe 12 Jahre (!) bis zu ihrer Fertigstellung. Der Film beschreibt in 159 Minuten das Leben des sechsjährigen Kindes Mason bis hin zu seinem 18. Lebensjahr. Damit verbunden sind vor allem die prägenden Negativerfahrungen im Elternhaus, wenn er mit ansehen muß, wie seine Mutter (leidenschaftlich wie immer: Patricia Arquette) von einer verkorksten Ehe in die nächste rennt und es mit Säufern und Schlägern in den eigenen vier Wänden zu tun bekommt. Aber auch die erste Liebe und der Umgang mit Alkohol und Drogen werden thematisiert. Alle Darsteller haben sich verpflichtet, innerhalb von 12 Jahren immer mal wieder zeitweise an dem Projekt teilzunehmen. Ein riskantes Unterfangen, welches sich allerdings als erfolgreich herausgestellt hat. Ellar Coltrane in der Hauptrolle überzeugt sowohl als Kind als auch als junger Erwachsener. „Boyhood“ war zurecht der Publikumsliebling auf der letztjährigen Berlinale.
039 Platz 7: Die Karte meiner Träume
Platz 4: Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere
Der jüngste Streich des französischen Liebhaber des Phantastischen Films, Jean-Pierre Jeunet, erzählt die Geschichte des hochbegabten 10-jährigen Kindes T.S. Spivet, der mit seinen Eltern auf dem Land lebt und täglich von den Erinnerungen des tragischen Unfalltodes seines Bruders geplagt wird. Ablenkung findet er in seinen Erfindungen, wofür er unerwartet mit einem Preis eines Institutes aus Washington, welches T.S. für seinen Vater hält, ausgezeichnet werden soll. Der Bengel macht sich des Nachts klammheimlich aus dem Staub auf ein erlebnisreiches Abenteuer… Dieses Werk darf zweifellos als einer der schönsten Filme 2014 bezeichnet werden. Die kindliche Unbekümmertheit, mit der Kinderdarsteller Kyle Catlett den T.S. spielt und seine so einfachen wie zielführenden Lösungen, um sich die Reise zu erleichtern (mit einem roten Edding simuliert er eine rote Ampel, um einen Zug anzuhalten…), sind einfach hinreißend anzuschauen. In der Rolle der Mutter brilliert wie immer die zuckersüße Helena Bonham Carter. „Die Karte meiner Träume“ ist traumhaft schönes Kino aus Europa, das man unbedingt gesehen haben sollte.
Die Vorabkritiken zum Finale von Peter Jacksons Prequel-Trilogie zum „Herrn der Ringe“ ließen verlauten, dass es sich um ein seelenloses Schlachtengemälde handeln würde. Dem kann ich nicht zustimmen. Vielmehr ist der dritte Hobbit-Teil ein Sammelsurium an lustigen Sprüchen (Zwerg Dain ist unschlagbar witzig) und atemberaubenden Actionszenen, die sich endgültig weit vom Kinderbuch entfernen und damit sehr gut mit den erwachsenen Schlachtenszenen aus der HdR-Filmtrilogie harmonieren. Vor allem aber ist „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“ eines nicht: langatmig. Trotz seiner 144 Minuten (in der Extended-Fassung 174 Minuten) gibt es keinen Leerlauf, wie noch zuletzt in „Smaugs Einöde“ in der Seestadt. Teil 3 ist seinem Vorgänger also überlegen, rundet die Geschichte um den Hobbit Bilbo mit Tempo, Gefühl und Humor sehr ordentlich ab und ist damit trotz übertriebener CGI- und Green Screen-Technologie ein würdiges Finale der Trilogie geworden. Fürs Treppchen reichte es leider doch nicht ganz.
Platz 6: Planet der Affen: Revolution Die Saga um die Geschichte der Affen, die peu à peu dem sich selbst zerstörerischen Menschen überlegen werden, erfuhr 2011 in dem großartigen „Planet der Affen: Prevolution“ ihr Reboot. Drei Jahre später folgte die direkte Fortsetzung der Geschichte in „Planet der Affen: Revolution“. Als Hauptdarsteller wurde James Franco durch Jason Clarke ersetzt, Gollum-Darsteller Andy Serkis tritt erneut als Affe Caesar via Motion-Capture in Erscheinung – und das realistischer als jemals zuvor. Wenn der kaum enden wollende Regen im Film auf das Fell der Affen trifft, dann sieht das nicht weniger als überragend echt aus! Machte Teil 1 optisch bereits eine sehr gute Figur, so ist Teil 2 als State of the Art im Bereich Visual Creature Effects zu bezeichnen. Inhaltlich spitzt sich die Lage so langsam zu, die Affen werden aggressiver, misstrauischer und lassen sich dennoch erneut von den Menschen blenden. „Revolution“ lebt von seiner Ernsthaftigkeit, die dennoch nicht frei von dezent eingesetztem Humor ist, seiner Emotionalität und der ungeheuren starken Bildsprache. Man darf sich jetzt schon auf den dritten Teil freuen! Platz 5: The Raid 2 Die Fortsetzung des indonesischen Überraschungserfolges „The Raid“ aus dem Jahr 2011 führt die Geschichte um den Protagonisten Rama (Iko Uwais) weiter fort und legt noch eine ordentliche Schippe oben drauf. War der im Hochhaus angesiedelte Erstling im Grunde genommen nur ein computerspielartiges Wirkämpfen-uns-von-Level-zu-Level-bis-zum-Endboss, reichert Regisseur Gareth Evans die mit einen höheren Budget gesegnete Fortsetzung mit einer komplexen Gangsterstory an und verlagert das Geschehen in ein Hochsicherheitsgefängnis, in dem es nicht minder zur Sache geht. Hinsichtlich Martial Arts-Choreographie und Brutalität steht das Sequel seinem Vorgänger in nichts nach. Ob mit Messern, Sicheln, Hämmern oder gar Baseballschlägern – dieser indonesische Bastard macht in Sachen Kompromisslosigkeit keine Gefangenen und zeigt „Expendables 3“, wie es richtig geht. Die Autoverfolgungsjagd ist die beste, die man seit „Matrix 2“ auf der Leinwand gesehen hat. Trotz seiner unnatürlich langen Spielzeit von 144 Minuten ist der Headliner der Action-Nacht im Delphin-Palast „The Raid 2: Berandal“ das Action-Highlight 2014.
Platz 3: Guardians of the Galaxy Der Trailer zu Marvels Superhelden-Persiflage „Guardians of the Galaxy“ ließ vorab eine alberne Klamotte befürchten, was sich glücklicherweise als völlig falsch erwies, beginnt der Streifen doch zunächst völlig ernst. Der stets Walkman-hörende menschliche Dieb Peter besitzt unwissentlich ein magisches Artefakt, mit dem der finstere Ronan ganze Planeten auslöschen kann. Auf Peter ist ein Kopfgeld ausgesetzt, auf welches auch eine Bande illustrer Gestalten scharf ist, die dummerweise letzten Endes gemeinsam mit Peter im Knast landen und fortan gemeinsame Sache gegen das Böse machen. Keine Frage, eine unpassendere Heldentruppe hat es noch nicht gegeben: neben dem Star-Lord (Peter) bilden eine Amazone (Gamora), ein für die coolen Sprüche zuständiger Waschbär (Rocket), ein tumber Kraftbolzen (Drax) und ein Ent, Verzeihung, Baum (heimlicher Star des Films: Groot) die „Guardians of the Galaxy“. Diese Actionkomödie fühlt sich wie eine Satire auf die nicht enden wollende Flut der Superhelden-Filme der letzten Jahre an und macht seine Sache mit viel Witz, Charme, erwachsentauglicher Action und dem coolen 80´s Soundtrack so gut, dass James Gunns Überraschungshit des Jahres das Prädikat Kultfilm jetzt schon verdient hat. Platz 2: The Wolf of Wall Street Direkt zu Jahresbeginn meldete sich das Traumduo Martin Scorcese/Leonardo DiCaprio zurück im Kino. In dem wie im Fluge vergehenden Dreistunden-Werk verzückt uns ein brillant spielender Leo DiCaprio als Jordan Belfort, der in den 90er Jahren mit Schein-Aktiengeschäften Millionen verdiente, in dem er den ahnungslos naiven Kunden das Geld aus den Taschen zog. Natürlich ist Leo ein unbestritten guter Mime, besser als in diesem Film war er jedoch nie zuvor – gebt dem Mann doch endlich seinen verdammten OSCAR! Mit besessener Hingabe flucht, kokst, säuft und vögelt sich DiCaprio durch die Gegend, dass es eine wahre Freude ist. Als Sidekick sorgt Jonah Hill für den notwendigen Schuß Humor in diesem zynischen Meisterwerk. Nach dem Kinobesuch dieses Biopic-Dramas war mir klar, dass Scorceses neuester Streich auf jeden Fall in die Top 3 gehört. Am Ende reichte es für Platz 2.
Platz 1: Interstellar Christopher Nolan war bis dato eher bekannt dafür, dass seine Filme von einer gewissen Kälte durchzogen sind (u.a. „Inception“, „Memento“, die „Dark Knight“-Trilogie). In „Interstellar“ ist das gänzlich anders. Die knapp dreistündige Expedition ins Weltall mit Matthew McConaughey und Anne Hathaway, die einen Alternativplaneten für die Umsiedlung der Bevölkerung der nicht mehr länger bewohnbaren Erde suchen, ist ganz großes Gefühlskino, ohne dabei in peinlichen Kitsch zu verfallen. Diese emotionale Reise ist bis zur letzten Minute hochgradig spannend, effektvoll umgesetzt, anspruchsvoll philosophisch erzählt und mit einer bombastischen Soundkulisse untermalt. Nolan bleibt sich treu und serviert einmal mehr einen Film, der den Zuschauer zum Nachdenken anregt, was in der heutigen Zeit selten genug in Hollywood der Fall ist. Da mich 2014 kein Film mehr geflasht hat als dieser Wahnsinnstrip, bekommt Nolan von mir die Goldmedaille.
Text: Ash Fotos: Bastian Zimmermann
TANZENDES THEATER WOLFSBURG
HINTER DEN KULISSEN BRITTA ROLLAR
„Am Ende bin ich immer wieder beim Tanzen gelandet“
Das Tanzende Theater Wolfsburg (TTW) existiert seit über 30 Jahren. Früher beheimatet beim VfL. Heute als eigenständiger Verein Zuhause im Kulturzentrum Hallenbad. Druff! stellt euch die Akteure des TTW vor. In dieser Ausgabe trafen wir uns mit einer großartigen Persönlichkeit: Britta Rollar. Dabei ging es um Peter Pan, einen fast lukrativen Deal und den Weg zur Berufstänzerin.
Britta, seit wann tanzt Du und wie kam es dazu, dass Du mit dem Tanzen angefangen hast? Meine Mutter ist mit mir schon als ich vier war zum Ballett gegangen. Das fand ich damals richtig toll! Zu Hause bin ich schon vorher viel herum gehopst und da dachte sich meine Mutter wohl: Die muss ihre Energie beim Tanzen auslassen (lachen). Jedoch fand ich das ganzen Drumherum schon immer toll, z.B. die Tütüs als kleines Mädchen. Angefangen hat alles im Burgwall Center. Damals war es noch üblich, dass einige Ballettklassen beim Weihnachtsmärchen als Statisten mitwirken konnten. Das war natürlich immer etwas ganz Besonderes, vor allem mit den „Großen“ in der Künstlerkantine Zeit zu verbringen oder die Atmosphäre in der Maske und Umkleidekabine. Ich hatte das Glück als Pirat von „Peter Pan“ oder Bauernkinder bei „Tischlein denk dich“ mitzuwirken.
043 Wo fanden denn die Stücke immer statt? Einmal im Jahr, zu Weihnachtszeit, fanden Sie immer im Theater-Wolfsburg statt. Ansonsten fanden ausschließlich Gaststücke statt. Geh ich richtig der Annahme, dass du Ur-Wolfsburgerin bist? Ja das ist ganz richtig. Dazu gibt es sogar noch eine ganz witzige Anekdote. Meine Mutter ist die erste Wolfsburgerin. Da klär uns mal genauer auf... Naja, früher hieß Wolfsburg ja noch „Stadt des KdF Wagens“ und wurde erst später ins jetzige Wolfsburg umbenannt. Meine Mutter war damals zufällig das erstgeborene und eingetragene Kind in Wolfsburg nach der Umbennenung. Die Zeitung soll sogar darüber berichtet haben. (lachen) Erzähl uns doch mal von deiner Tänzer–Laufbahn... Neben dem Ballett weckte auch das Jazz dancen, Steppen und der Flamenco mein Interesse. Ich habe alles ausprobiert, was mit Tanz zu tun hat. Meine Mutter ist mit mir ins Theater gegangen und wir haben uns viele Shows im Fernsehen angeschaut. In jungen Jahren nahm ich als Mitglied, gemeinsam mit meiner damaligen Tanzgruppe vom VfL Wolfsburg an Wettkämpfen teil. Dadurch wuchs die Leidenschaft stetig, so dass ich auch relativ schnell die Trainerrolle übernahm und früh anfing selbst zu unterrichten. Das ist für mich eine kreative Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht. Das ist ja doch relativ ungewöhnlich, dass sich jemand in so jungen Jahren so leidenschaftlich für ein Hobby begeistern lässt... Ja ich habe auch andere Sachen ausprobiert, wie Handball, Turnen oder Röhrenrad. Aber am Ende bin ich immer wieder beim Tanzen gelandet. Mit der Zeit bist du in den Beruf eher rein gerutscht... Ja es kam einfach dazu, dass ich zusätzlich zu der VfL Tanzgruppe auch nach und nach immer mehr Gruppen an Schulen oder am Tanzenden Theater übernahm. Daraufhin habe ich mich einfach informiert, was es in dieser Richtung für Möglichkeiten gibt. Da stieß ich dann auf Tanzpädagogik - was ein richtiger Studiengang ist - was ich so spannend fand, dass ich diesen Weg einschlug. Während des Abiturs bewarb ich mich an verschiedenen staatlichen und privaten Schulen und wurde an einer Leipziger Hochschule angenommen. Dort absolvierte ich eine vier jährige Ausbildung. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich zuvor einen kleinen Deal mit meinem Vater eingehen musste. Er wollte, dass ich erst mal eine (sichere) Ausbildung bei Volkswagen mache, bevor ich den künstlerischen Weg einschlage (lachen). Nach dem Studium hatte ich noch einige Zwischenstopps, bevor ich zurück kam. Du hattest also einen sichereren Job bei Volkswagen. Wieso entscheidet man sich dann dazu einen kreativen und künstlerischen Beruf auszuüben? Kann man davon leben? Ich habe mich bewusst gegen den wolfsburger Standart entschieden und bin meiner Leidenschaft gefolgt. Ich muss dazu sagen, dass ich damals jung war und auch etwas rebellierte – ganz klassisch gegen die Lebensart der Eltern entscheiden! Meine ganze Zeit beim Theater im Bereich Tanz zeigt mir eben auch eine andere Welt, die für mich bis heute ihre Reize hat.
Das Tanzende Theater ist ja schon eine außergewöhnliche Institution in Wolfsburg... Oh ja, das ist wahr! Es bietet eine breit gefächerte Reihe an aussergewöhnlichen Vorführungen an. Wir hatten schon früh den Mut, auch Abseits vom Gewöhnlichen, Stücke zu inszenieren. Das brachte teilweise schon gewisse Skepsis mit sich, was einen natürlich noch mehr bestärkte! Seit wann seid ihr im Hallenbad ? Im Hallenbad sind wir mit dem eigenständigen Tanzenden Theater seit 2007 und haben uns damals vom VfL getrennt. Es war für uns genau der richte Schritt, da das Hallenbad durch seine Räumlichkeiten eine nicht vergleichbare Atmosphäre schafft. Kultur, Musik, Kabarett, Konzerte und auch Gastronomie sind dort so einzigartig miteinander vereint. Das schafft gerade für Wolfsburg einen echt einmaligen Ort, den man so in der Art nicht erwartet. Das finde ich einfach toll! Das ist hoffentlich erst der Anfang einer tollen Entwicklung! Schön, dass es auch in Wolfsburg Menschen gibt die den Mut haben auch mal was Neues zu probieren... Na klar, da bin ich ganz fest von überzeugt, denn Wolfsburg hat dafür unglaubliches Potenzial. Projekte wie das Hallenbad oder das Tanzende Theater decken den Bedarf an kulturellen Angeboten, da diese sehr gefragt sind. In anderen Städten wie z.B. Berlin gibt es so viel Programme und Projekte, dass das Interesse daran nicht mehr so besteht. Hier vor Ort sieht man eben, dass sich die Stadt noch entwickeln will und vor Allem auch die finanziellen Möglichkeiten hat. Da bin ich sehr froh darüber, dass wir vieles ermöglichen können. Ihr bietet ja nicht nur Kurse an, sonder führt auch hin und wieder Theaterstücke mit Schülern, von euch begleitet, auf. Wie kommt es dazu? Wir arbeiten alle zusammen. Wir, die Berufsmusiker - und Tänzer inszenieren mit unseren Schülern auch hin und wieder gemeinsame Stücke. Einer arbeitet immer mit Jugendlichen tolle Stücke aus. Aktuell thematisieren sie die Themen Pubertät, Liebe und Freundschaft. Wir versuchen immer Tanz, Schauspiel und Gesang zu vereinen, je nach Thema und Stück kann das ein oder andere auch mal überwiegen. Dadurch ist die Darstellung, unabhängig von der Story, immer verschieden. Wie werdet Ihr unterstützt bzw. lassen sich eure Projekte wurklich dauerhaft realisieren? Klar sind wir auf Sponsoren angewiesen, die auch hinter uns stehen. Ich muss wirklich sagen, dass wir da echt tolles Feedback bekommen, was einen natürlich immer neuen Input gibt und auch in unserer Tätigkeit bestätigt. Genauso wichtig sind natürlich auch öffentliche Mittel. Wir versuchen aber auch mit besonderen Werbemaßnahmen Interesse für uns zu wecken. Vor ein Paar Jahren haben wir ein bestimmtes Stück aufgeführt, das den Titel „ Männerstück“ trug. Wir gaben den Besuchern die Möglichkeit , selbst den Wert der Eintrittkarte zu werten und somit selbst zu entscheiden was jeder einzelne zahlen mag/kann. Es gibt aber auch Sponsoren die uns Sachspenden zukommen lassen, wie die Instandhaltung der Garderoben oder Räumlichkeiten, um uns weiter selber zu verwirklichen. Man kann sich gar nicht vorstellen was teilweise an Kosten vereinzelt zusammen kommt. Wir brauchen für jede Aufführung Kostüme und Bühnenbilder die angefertigt werden müssen. Interview: Bastian Zimmermann | Text: Lisa Kern Fotos: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
045 Überlebenstipps für Singles am Tag der Liebe! Von Jahr zu Jahr wird es auch hier bei uns zu Lande Tradition den Tag der Liebe immer verstärkter zu zelebrieren. Für die Verliebten ist es ein heiß ersehnter Tag mit romantischen Stunden. Für Singles hingegen ist es ein Tag an dem man am liebten morgens erst gar nicht aufsteht. Nach dem Klingeln des Weckers lieber die Snoozel-Taste drücken, Decke über den Kopf ziehen und märchenhaft, wie Dornröschen, bis zum nächsten Tag durchschlafen. Hier einige Tipps für die Singles, die sich trauen vielleicht doch vor die Tür zu treten:
Eislaufbahn- Vermeide diesen Ort! Es besteht extreme Verletzungsgefahr. Händchen haltende Pärchen, die das Durchkommen kaum ermöglichen. Erst recht nicht, wenn sie sich verliebt in die Augen schauen und haufenweise gegen das Geländer preschen. Ja klar sieht das vielleicht ganz lustig aus, wahrscheinlich sogar sehr, ansonsten hat das ganze eher keinen besonderen Unterhaltungswert für dich. Kino- eher kein Platz der Ruhe! Pärchen werden dir keine Möglichkeit geben in Ruhe dein Popcorn zu genießen. Im 180Grad Winkel werden Körperflüssigkeiten ausgetauscht, was zu extremer Übelkeit führen kann. Davon ab sind Filme die mit Liebe zu tun haben absolut Tabu – besonders an diesem Tag! Einkaufspassagen – ähnliches Abenteuer wie auf der Eisbahn! Dort lauert ähnliche Gefahr. Es ist nur leider so, dass man nicht drum rum kommt, in den engen Passagen befreundete Pärchen zu treffen. Egal viel schnell man versucht ihren Blicken auszuweichen und regelrecht zu flüchten, kommen sie a lá „Weißer Hai“ immer näher – Damdamdam...Damdamdam... Zack, da hat man es: Sie erzählen dir, wie ihre ach so schöne Tagesplanung ausschauen wird und versuchen dir gegenüber kein mitleidiges Gesicht aufzusetzten, wenn du von deinen Plänen berichtest. Ein Tag auf dem Land- Vergiss es! Was denkst du dir eigentlich dabei??? Noch nie was von einem romantischen Ausflug auf´s Land gehört? Naja du hast es wohl nicht anders gewollt! Bitte – Das Frühstück in der gewählten Pension darf dann mit einer Horde Pärchen genossen werden, die von dem nächtlichen Techtelmechtel ganz hungrig und durstig sind. Blumengeschäft – Migräne ruft! Verzichte lieber drauf, weil: schlimmer geht immer. Spätestens dann wird dein Tag zum Kotzen, denn der ganze Kitsch und die unverschämten Preise bringen dich zum Wahnsinn und strapazieren dein Gehirn!
046 Bleib einfach zu Hause! Damit hast du das Spiel ganz einfach gewonnen. Essen gehen! Die Wahl des Locals sollte gut durchdacht sein. Mit McDonalds, BK oder dem Späti um die Ecke gehst du nicht die Gefahr ein verliebten Pärchen zu begegnen. Diese Nahrungszulieferer bieten dir immerhin die Option dein Essen mit nach Hause zu nehmen, was wohl die Beste Lösung in solchen Situationen ist. Miau, Wuff, Blubb ! Schaff dir doch spontan Abhilfe mit einem kleinen, süßen, flauschigen Ding. Wie man so schön sagt, können sie sehr viel Liebe zeigen und sollen sehr tolle Zeitgenossen sein. Aber bitte dran denken: Auch sie möchten nach dem Valentinstag an die frische Luft, sowie gefüttert und umpflegt werden. Kleiner Tipp zusätzlich am Rand: Vielleicht tut es ja auch erstmal ein Kuscheltier. Sie sind wesentlich preiswerter und Fantasie hat noch Keinem geschadet.
Willie Wonka – Engelchen vs. Jack- Teufelchen ! An dieser Stelle sind wir artig und folgen dem Engelchen. Wir widerstehen dem Teufelchen, weil wenn Jack dich besucht, dann doch bitte in Gesellschaft, also warte auf´s Wochenende und verabrede dich mit deinem besten Freund. Genieße den Abend lieber mit dem Allheilmittel Schokolade. Von Bissen zu Bissen vertreibt sie Kummer und Sorgen. Aber denk dran, der Singlemarkt ist gnadenlos und nächste Valentinstag kommt. Stop! - spätestens nach der zweitenTafel. Wer braucht schon Kino – DVD ist dufte! Was die können, kannst du schon lange. Dämm das Licht, leg die Beine hoch, schmuse mit Ferby und Willie Wonka. Dann kann dein gemütlicher Abend mit Schindlers Liste, Hannibal oder Rambo losgehen. Wenn alles nix mehr hilft! Versuch es doch mal mit einer der viel umworbenen Singlebörsen. Es gibt auch welche für Druff! -ies und nicht nur für die Elite. Nur tue dir selber einen Gefallen: Lade nach dem Zuckerschock von der Schokolade keine peinlichen Bikinifotos oder Bilder der letzten Mannschaftsfahrt hoch. Oder noch besser- verstecke gleich am frühen Morgen alle Geräte, die in irgendeiner Art mit dem World Wide Web verkoppelt sind. Vom Druff! – Team gibt es aber ein kleines Schmankerl dazu, und zwar ein große dicke Umarmung mit ganz viel Liebe für alle treuen Druff!- Leser!
Text: Lisa Kern Illustration: Lisa Kern
eventkalender KONZERT / PARTY MO 2/02
23:00 I tao i love collage mit Dj beat´m
23:00 I Fieber (Bs) i love Collage MIT dj mexwell
DO 5/02
6/02
23:00 I SChwansee (bs)
18:00 I autostadt
teufelsküche mdma
kochworkshop mit markus trappe
23:00 I eulenglück (BS)
09:00 I Phaeno
gute nacht #5 MIT bebetta | drauf&dran | mori&noir | Bäshboy
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
FR
23:00 I Fieber (BS) die oberen 10.000 dj geraldo de palmal mixed music
21:00 I eulenglück (bs)
21:00 I lindbergh (bs)
09:00 I Phaeno
champagne supernova supernova soundsystem
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
6/12
SA
09:00 I Autostadt woran messe ich ein gutes buch?
23:00 I TAO
23.00 I cave noire (bs)
BLACK vs house dj evelution | DJ totsen
lipstick boutique dj deliriouz
21:00 I Lindbergh (BS)
22:00 I xo (bs)
10:00 | autostadt
the black lodge dj boba phil
say what´s real dj Climex
pieces of peace
23:00 I fieber (bs)
23:00 I etage 3
09:00 I pheano
50/50 Dj Mark b.
i love 80´s Dj Dee
23:00 I Schwansee (bs)
23:00 I esplanade
ladies night Rock dj hendrix.
mission d.i.s.c.o. dj john minus
the r´n´b classique friday dj marveles
22:00 I XO (bs) abiparty dj curt powell
23:00 I rizz club clubs untied
21:00 I eulenglück (bs) eule meets benny the kid
23:00 I Esplanade pimp my drink Dj santoz
7/12
die Sterne des Südens Live
donnerstagsgelöt dj ace venture
23:00 I Cave Noire (bs)
SA
Farbtöne
21:00 I lindbergh (bs)
studentenbums tim starr
FR
19:00 I Planetarium
23:00 I Sauna-Klub
23:00 I TAO black budda beatz DJ ibeatz | DJ MARVELS
EVENT / KULTUR SO
14:30 I Eisarena WoB
1/ 02
ehc-wolfsburg vs. Eisbären berlin
Mo
09:00 I Phaeno
2/ 02
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
Di
09:00 I Phaeno
3/ 02
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
Mi
09:00 I Phaeno
4/ 02
Do
5/02
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
19:30 | Theater WoB Familie malente GroSSer Saal
7/02
19.00 I theater Wob vier nach vierzig groSSer saal
Luffffft federleicht & Tonnenschwer
SO 8/02
18:00 I theater wob die dinge meiner eltern groSSer saal
13:00 I PHAENO LUFFFFFT FEDERLEICHT UND TONNENSCHWER
„Bloeddruk“ (auf Deutsch: Blutdruck) ist ein holländisches Tanztheaterstück mit Filmeinspielungen, das die Zuschauer mit der knallharten Realität konfrontiert. Die Geschichte basiert auf Interviews mit jugendlichen Straftätern, die in problematischen Verhältnissen aufgewachsen sind. Dabei geht es um die Themen Drogen, „Loverboys“, Aggressionen, Freundschaft, Selbstwertgefühl und Frustration. Mit unterschiedlichen Tanzstilen wie Modern Dance, Hiphop, Breakdance und Capoeira wird ein Einblick in die zugrundeliegende Gefühlswelt gewährt.
Die zwischenzeitlichen Filmeinspielungen treiben so die Handlungsebene an und macht das Ganze zu einer spannenden und emotionalen Vorstellung. Auch die Zuschauer werden mit in das Stück einbezogen, indem die Tänzer auf sie zugehen und mit Ihnen interagieren. 50 spannende Minuten, die unter die Haut gehen und den Blutdruck steigen lassen. Text: Joana Barbetta Foto: PR
eventkalender 22:00 I esplanade
KONZERT / PARTY DO
12/02
FR
13/02
tim starr expierence
Donnerstagsgelöt Dj ice venture
show me good time Dj Dens & Dj marveles
21:00 I Eulenglück (BS)
23:00 I tao
Studentenrummel tim starr
budda club tunes dj santoz & dj fourteen
23:00 I schwansee (BS)
23:00 I etage 3
elternabend dj Babak Obama
ü 30 Party dj totsen
21:00 I Lindbergh (BS)
20:00 I stereowerk (bs)
Brunswick Brawl DJ EL chooch
fluid chamber- syncopix Dj dex feat. dj vertical & more
23:00 I Fieber (bs)
22:00 I eulenglück (bs)
the ultimatie r´n´b friday dj evolution & Dj marveles
tim starr expierence
23:00 I cave noire (bs)
19:00 I Phaeno valentingsparty
funky fresh friday dj deliriouz
sweet valentine David ortega & dj larth vader
SO
15/02
Sa
14/02
23:00 I fieber (bs) dance up the deel dj daniel vegas
EVENT / KULTUR MO
09/02
23:00 I cave noire verrückt und dekadent oliver strauss
23:00 I schlachthaus däschno
herzog theodor v. gothland groSSer Saal
der volk der ewigkeit kennt keine Angst
trash pop dj herbie herbsen
rockstars paradise dj young&aspiring
20:00 I theater wob
20:00 I autostadt
23:00 I schwansee (bs)
23:00 I lindbergh (bs)
karneval im gewandhaus
kim (pop/rock - akustik)
hipshakers friday miles reverse
bunte tüte scott bells
15:00 I Brauschweig
19:00 I Cafe schrill (WOb)
22:00 I Eulenglück (bs)
23:00 I esplanade
13/02
22:00 I xo (BS)
21:00 I lindbergh (bs)
23:00 I Tao
Fr
DI
19:30 I theater wob
10/02
moving shadows groSSer saal
MI
19:30 I theater wob
11/02
the 12 tenors groSSer saal
DO
20:00 I theater wob
12/02
hagen rether: liebe groSSer saal
19:00 I autostadt beefclub chefstable
19:30 I eisarena wob ehc wob vs. straubinger Tigers
18:00 I Delphin Palast Horrornacht
SA
19:00 I planetarium
14/02
sterne & Live musik zum valentinstag
SO
11:00 I stadtmuseum (wob)
15/02
sonderausstellung: 60 jahre grafik-design & werbung für WOB
14:30 I Vfl stadion vfl wolfsburg - bayer Leverkusen
Die Horrornacht im Delphin Palast Wolfsburg ist ein MUSS für alle Horrorfilmliebhaber! Ab 19:00 Uhr werden hier vier ausgewählte Horrorfilme verschiedenster Stilrichtungen gezeigt. Also zieht euch etwas bequemes an und macht euch am Freitag, den 13. Februar mit euren Freunden auf den Weg ins Kino. Zwischen jedem Film gibt es eine großzügigie Pause in denen ihr euch mit Energy Drinks und Würstchen stärken könnt. Das Kombi-Ticket für alle vier Filme kostet 20,- EUR im Vorverkauf. Reservierte Tickets müssen bis 18:30 am Veranstaltungstag abgeholt werden. Einzelzickets für je 6 Euro gibt es lediglich an der Abendkasse. Es wird nummerierte Plätze geben. Ein Highlight: Hier gibt es keine Werbung! Hier liegt der Fokus komplett auf den Filmen. Das Paket ist an 18 Jahren. Um 18:00 Uhr öffnen sich die Tore für euch und der Horror kann beginnen! Los geht es mit dem Teenie-Slasher „Freitag der 13. Teil 2“ aus dem Jahr 1981. Wer kennt ihn nicht? Jason Voorhees ist auch in
der Fortsetzung voll in seinem Element, auch wenn noch ohne Hockeymaske. Um 21:00 Uhr gibt es eine Besonderheit an Speisen, die euch sicher durch den Magen geht. Anschließend geht es weiter mit dem holländische Body-Horror-Hit „The Human Centipede“ von Tom Six. Hier werden Experimente an lebenden Menschen vollführt, um den titelgebenden menschlichen Tausendfüßler zu erschaffen. Nichts für schwache Nerven! Daraufhin folgt Dario Argentos Meisterwerk des Italian-Gothic-Horrors „Suspiria“ aus dem Jahr 1977. Sie beeindrucken auch heute noch mit Nerven zerreißenden Soundtracks und gehört mit zu den beeindruckendsten Beiträgen des europäischen Horror-Kinos. Zuletzt wird der an der Spitze stehenden Nazi-Zombie-Film „Dead Snow: Red vs. Dead“ vorgeführt. Der norwegische Regisseur macht keinen Halt vor jeglichen Tabus. Ein echter Partyfilm zum Abschluss dieser abwechslungsreichen Nacht. Text: Ayleen Derriu Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
eventkalender 21:00 I LINDBERGH (BS)
KONZERT / PARTY MO
18:30 I congress Park
16/02
intalienisches konzert
DO
21:00 I Lindbergh (BS)
19/02
FR
20/02
REVOLVER CLUB DJ BENNY RUESS
23:00 I CAVE NOIRE (BS) DJ HERBY HERBSEN´S 80ER/ 90ER HALLIGALLI
22:00 I XO (BS)
donnerstagsgelöt DJ el chooch
LUST FOR LIFE DJ JOHNNY
21:00 I Eulenglück (BS)
22:00 I APARTMENT 38 (BS)
Studentengelöt tim starr
KONTROLLVERLUST RAY MIKU & DJ TECHNOLO GEE
23:00 I FIEBER (BS)
23:00 I TAO
PRINCESS CLUB ROCK DJ HANDRIX
TOKYO TOTAL ROGER HORTON & DJ MARVELES
23:00 I SCHWANSEE (BS)
23:00 I ETAGE 3
MAN HÖRT DEUTSCH DJ BABAK OBAMA
21:00 I LINDBERGH (BS)
22:00 I EULENGLÜCK (BS)
THE BLACK LODGE DJ BOBA PHIL
RECORD VOL. 4, mit steve bug, dapayk solo live! & marion correra
23:00 I CAVE NOIRE (BS)
23:00 I Esplanade
THE R´N´B CLASSIC FRIDAY DJ FOURTEEN
Puder & Zucker Puder & Zucker feat. Phil Fuldner
22:00 I XO (BS) ABI PARTY DJ CURT POWELL
23:00 I TAO BANKOK BLACK BEATZ DJ ISI & DJ MARVELES
22:00 I EULENGLÜCK (BS) FREUNDSCHAFT AHOI BOI
23:00 I ESPLANADE LADYS NIGHT DJANE D-NICE
SA
21/02
NDW UND ANDERER QUATSCH DJ KURT KLINGEL
EVENT / KULTUR DI
19:30 I EISARENA WOB
17/02
EHC WOLFSBURG VS. AUGSBURGER PANTHER
MI
19:30 I THEATER WOB
18/02
JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN GROSSER SAAL
DO
19:00 I Autostadt
19/02
20:00 I theater wob
23:00 I FIEBER (BS)
6-zylinder: alle fünfe-refreshed!
DISCO BUGS DJ TOTSEN
21:00 I SAUNA-KLUB THE DEAD HORSE EXPERIENCE SUPPORT: DAN SCARY
23:00 I SCHWANSEE (BS) EIN KESSEL BUNTES DJ MARK B.
koch workshop mit daniel kluge
SO
22/02
18:00 I THEATER WOB DER RAUB DER SABINERINNEN GROSSER SAAL
14:30 I EISARENA WOB EHC WOLFSBURG VS. THOMAS SABO ICE TIGERS
DÄSCHNO 3.0 Wir schon! Also wer an Valentinstag genug von romantischen Abendessen, Rosen und Pralinen hat, kann den Abend perfekt hier im Schlachthaus ausklingen lassen. Hier steht für den 14.02. feinster Techno ganz ganz oben auf der Karte! Von gemütlichen Hardcore Klängen von „Deine Mutter“ über zu einfühlsamen Minimal Beats von „René Schneider“ kann dieser Abend nur zum schönsten aller Liebenden werden. Denn die Liebe zum Techno hat keine Grenzen. Ab 23:00 Uhr stehen die Tore für euch offen
und ihr könnt auf gleich zwei Floors tanzen bis die Füße bluten. Ganz nach dem Motto „Eat Sleep Rave Repeat“ könnt ihr bis in die frühen Morgenstunden abschalten und euch komplett den Klängen von „Morbid“, „Gebrüder Brett“ oder aber auch „Elektrolachs“ hingeben. Lasst euch von den Musik leiten, die euch zum Beben bringt! Hier das Line Up damit ihr euch schon einmal auf die pulsierenden Bässe einstimmen könnt.
Line Up Main Tekk
Uncut House
DEINE MUTTER (Dein Zuhause Rec., Minasian Hardcore Netherlands) ZAHNI *live* (Strezzkidz, W4, Rohrmusik, Mafia & Crime) WHITE FEAR *live* (RFT) MORBID *live* (RFT) ADHS vs. CLYDE & HAIMKIND *live* (RFT, Tekk Freakz) CROTEKK *live* (Tekk Freakz) KOPF & HÖRER *live* (Tekk Freakz) GEBRÜDER BRETT (Hard Beats Music) HUNNEL vs. ANORMAL (Tribehouseeffect, 38 ShizoFamily) REDREX (Laut Sprecher)
RENÈ SCHNEIDER (Get Minimal Music, +8-8) NPLT (Vagabund Media) MACBEAT (Flitz&Piepe/Helmstedt) ELEKTROLACHS (Lapsus Music / Baci Recordings) Event Schlachthaus Zeppelinstraße 7, 38446 Wolfsburg „Däschno 3.0“ 14.02.15 I 23:00 Text: Ayleen Derriu Foto: Bastian Zimmermann
eventkalender 23:00 I Esplanade
KONZERT / PARTY DO
26/02
schwarzer Samstag DJ Cream
23:00 I CAVE NOIRE
21:00 I Lindbergh (BS)
KLUB NABO DJ FLOW MOTION
donnerstagsgelöt dj boba phil
21:00 I EULENGLÜCK (BS)
22:00 I XO (BS)
STUDENTENPUFF! DJ TIM STARR
FR
27/02
BEST I EVER HAD DJANE TERAZA & DJ MARVELES
23:00 I APARTMENT 38 (BS)
23:00 I SCHWANSEE (BS)
THE VENUE DRUM´N´BASS NIGHTFLIGHT CREW
HIT GEWITTER DJ SANTOZ
23:00 I FIEBER (BS)
23:00 I CAVE NOIR (BS) FUNKY FRESH FRIDAY DJ CURT POWELL
KLUBSKANDAL DJ SANTOZ
23:00 I RIZZ CLUB
23:00 I tAO
KALLE & RALLE AUS MALLE
SWEET & SOUR DJ JOHNNY & SCOTT BELLS
23:00 I FIEBER (BS)
23:00 I ETAGE 3
BLACK FRIDAY DJ EVOLUTION & DJ MARVELES
WE ALL LOVE 80S & 90S DJANE D-NICE
22:00 I liNDBERGH (BS)
22:00 I eULENGLÜCK (BS)
ATOMIC BRAWL DJ EL CHOOCH
Stress to impress BENNY THE KID & DJ KAVORKA
23:00 I TAO
20:00 I Forsthaus wob
MONKEY GIRL DJ MAXWELL
22:00 I EULENGLÜCK (BS) HIPSHAKERS FRIDAY MILES REVERSE
23:00 I Esplanade Qual der Wahl Rock dj handtrix
SA
28/02
stil kaos vol. 1 hardcore & punk festival
EVENT / KULTUR MO
23/02
23:00 I FIEBER (BS)
JAZZ IM POOL
Goethe trifft marx
DI
24/02
21:00 I CONGRESS PARK WOB
SCHLAGERPARADE DJ KNUDDL
17:00 I PHAENO AFTER DARK
19:30 I tHEATER WOB
Ü40 PARTY
23:00 I SCHWANSEE (BS)
Immer schön fröhlich?
20:00 I AUTOSTADT
KLUB SKANDAL DJ SANTOZ
21:00 I HALLENBAD
18:30 I Autostadt
CIRQUE SUSUMA THE BIG SOUL OF AFRICA!
MI
25/02
19:30 I THEATER WOB STIMMFLUT GroSSer Saal
DO
20:00 I tHEATER woB
26/02
sTAATSORCHESTER bRAUNSCHWEIG PROGRAMM: ALLE NEUNE!
FR
19:30 I THEATER WOB
27/02
SALOME - OPER VON RICHARD STRAUSS GROSSER SAAL
Wolfsburg lacht
Aussichten März Komische Nacht Wolfsburg Zum fünften mal findet die Komische Nacht als Comedy Marathon in verschiedenen Locations unserer Stadt statt. Dazu zählen Café & Bar Celona, Zum Tannenhof, Altes Brauhaus, Paulaner Botschaft, Neue Stuben, LIDO im Hallenbad, Lindenhof Nordsteimke und die Strike-Club Lounge 30. Jedoch müssen nicht die Besucherinnen und Besucher von Lokal zu Lokal ziehen. Das übernehmen die Künstler. Die Besucher kaufen sich einfach einen Eintrittskarte für ihr Lieblingslokal und können entspannt einen abwechslungsreichen Abend erleben. Zu sehen sein werden insgesamt acht bekannte Comedians und Kabarettisten, die ihr Talent bereits beim Quatsch Comedy Club, Nightwash oder auf Comedy Central unter beweis stellten. Mit dabei sind Archie Clapp, Chris Tall, Christiane Olivier, Hau-
ke Schmidt, Johannes Flöck, Lilli, Marc Gettmann und Marco Tschirpke. „Bei unserer Idee der Komischen Nacht war es uns wichtig, einen Querschnitt der aktuellen Comedyszene in Deutschland zu geben“, sagt der Veranstalter Thomas Schulz Donnerstag, 5. März 2015 Beginn: 19:30 Uhr Einlass: je nach Lokal ab ca. 18:00 Uhr
Text: Bastian Zimmermann Fotos: PR Auf dem Foto zu sehen: Chris Tall
PUNKROCK IST ZURÜCK „Damals, als es noch keine Handys gab oder wie bei uns damals im Osten nicht mal Telefon, da mußte man halt hingehen und persönlich absagen. “
Interview mit dem 39-jährigen Wolfsburger Dark Punk-Musiker Daniel Url alias Dan Scary aus Velpke anläßlich seines aktuellen Albums „Als ich aufhörte zu schweigen – Kapitel 2“ Dan Scary klingt düster, punkig provokant und ist mit minimalistischen Elektronikelementen versehen. Du bist der Erfinder der Stilrichtung „Dark Punk“. War dir „Gothic“ zu ausgelutscht, zumal ja dein Publikum eher der Schwarzen Szene angehörig zu sein erscheint? Eher andersherum. Der Punk war mir zu ausgelutscht. Im Punk passiert ja nicht viel. Drei Akkorde und dann hau rein. Ich hatte damals mit einem Kumpel aus der Gothic-Szene Musik ausgetauscht. Er hat von mir Punk gekriegt, ich von ihm Gothic, dadurch habe ich die alten Sachen wie Sisters of Mercy, Bauhaus, The Cure oder Joy Division kennengelernt und gemocht. Punk hat zu wenig Facetten. Ich mag das Düstere und Melancholische
des Gothic und habe deshalb versucht, beides zu kombinieren, was durchaus gut harmoniert. Immerhin ist Gothic ja auch mal aus dem Punk entstanden. Der Erfinder von Dark Punk bin ich nicht. Es ist für mich eine Definition, um meine Musik nicht in irgendeine Schublade zu stecken, sondern damit die Leute einen Bezug haben. Sind demzufolge die bereits von dir genannten Bands auch diejenigen, die dich zum Musik machen inspiriert haben? Ja, aber auch die ganze Düster-Punk-Sache wie EA80, Fliehende Stürme oder die späteren Razzia, die viel mit düsteren Texten und Synthies arbeiteten, was ich sehr gemocht habe. Das hat dem
DAN SCARY
Punk ein neues Gesicht gegeben. Nicht nur 1, 2, 3, in die Fresse, sondern es gab auch die melancholischen, tiefsinnigen Seiten, sich anders auszudrücken. Das hat mich inspiriert, das wollte ich auch immer machen. Ich habe schon jahrelang in Punk-, Hardcore- oder Oi!-Punk-Bands gespielt, aber da wollte nie jemand zum Beispiel ein Keyboard einbauen oder einen Text machen, der nicht so direkt ist. Bei Dan Scary bin ich alleine, kann mein Ding durchziehen und jetzt diese Sachen umsetzen, ohne dass mir jemand reinredet. In wie vielen Bands hast du vorher gespielt? Mindestens in 10, könnten aber auch 11 oder 12 sein. Musik ist ein Lebensgefühl. Du bist jetzt 39 Jahre. Kannst du dich erinnern, seit wann du bewußt Musik wahrgenommen beziehungsweise gelebt hast? Musik bewußt gehört habe ich so mit fünf, sechs, sieben Jahren. Ich habe als Kind immer die Musiksendung „Formel Eins“ im TV geguckt. Dort gefielen mir die ganzen Wave-Sachen und frühen Depeche Mode besonders gut. Die Ärzte habe ich 1982 zum ersten Mal im Formel Eins-Studio mit „Zu spät“ gesehen. Diese Band gehört bis heute zu meinen Lieblingsbands, weil sie auch einfach nur das machen, was sie selber wollen. Das ist authentisch, das
schätze ich so an denen. Seitdem ich 14 bin, mache ich selbst aktiv Musik. Welche war deine erste gekaufte Platte? Das war so eine DDR-Quartett-Platte von Die Skeptiker, eine ostdeutsche Punkband, die es auch heute noch gibt, die auch sehr tiefgründige Texte geschrieben haben und sehr außergewöhnlich waren. Kommen wir nun zum aktuellen Album. Die Platte hast du innerhalb von sechs Monaten aufgenommen. Ein paar Worte über das Songwriting: wie lange braucht ein Dan Scary-Song bis er fertig ist? Das ist unterschiedlich. Manchmal ist zuerst der Text da, manchmal die Melodie und manchmal habe ich beides parat. Zuerst kommt immer die Akustik-Version, also Gitarre und der Gesang. Dann setze ich mich an den Rechner und programmiere die Drums und die Elektronik. Ich experimentiere: sobald ich höre, dass es geil klingt, lasse ich es so. Es ist nicht so, dass ich einen Song komplett durcharrangiere, es handelt sich eher um Momentaufnahmen. Es gibt bei mir kein bestimmtes Muster. Das macht wahrscheinlich diese Facetten in meinen Songs aus. Sie sind authentisch, jedes Stück hat einen anderen Charakter.
059 Wo hast du die Platte aufgenommen? Bei mir zu Hause in Velpke. Ich habe im Keller so ein kleines spartanisches Tonstudio mit einem kleinen Mischpult mit vier Eingängen, einem Rechner und einem Studiomikrophon. Damit läßt sich ganz gut arbeiten, aber es ist natürlich noch Luft nach oben und erweiterbar. Im Booklet heißt es „Trete nun ein in die Welt eines Überlebenden.“ Inwiefern war es dir wichtig, den Hörer an deinem Leben teilzuhaben? Das Album heißt halt „Als ich aufhörte zu schweigen“. Wenn ich also meine, was sagen zu müssen, dann mache ich das auch. Die von dir zitierte Zeile bedeutet, dass ich 2013 an Krebs erkrankt war. Ich rede halt offen über diese Krankheit, da sie leider jeden von uns treffen kann, was ich natürlich niemandem wünsche. Aber diese Krankheit war der ausschlaggebende Grund, weshalb ich Dan Scary gegründet habe. Und solange ich Musik mache, wird es Dan Scary geben, dieses Projekt werde ich nie auflösen. Als ich damals mit Dan Scary begonnen habe, war das eigentlich als reines Akustik-Projekt gedacht. Ich habe mich damit selbst ein wenig gepusht und kleinere Auftritte auf Lesungen absolviert. Aus verschiedenen Ecken hieß es dann, dass es vollinstrumentiert bestimmt noch geiler klingen würde. Da ich mir aber keine Leute mehr ans Bein binden wollte, experimentierte ich halt selbst mit Drum-Computer und Elektronik herum. Weiter im Booklet: „Du hörst nun Lieder voller Schmerz, Provokation und voll bitterer Wahrheit.“ Wovor verschließt die Gesellschaft deiner Ansicht nach denn vor allem die Augen? Vor sich selbst. Vor der eigenen Ehrlichkeit. Zum Beispiel? Es gibt viele Beispiele. Du mußt nur vor die Tür gehen und schon wirst du von vorne bis hinten angelogen. Es wird dir ins Gesicht gelächelt, während sie dir hinter deinem Rücken in den Hintern treten. Dieses Ellenbogengehabe in der Gesellschaft, das Kommerzielle und die materielle Ausrichtung. Es wird keinen Wert mehr auf den Menschen gelegt. Stichwort Konsumgesellschaft. Genau, die Konsumgesellschaft. Das sind die Eckpunkte, die mich zu meinen Texten treiben. Die Lyrics entstehen auch oft ganz spontan, wenn ich durch die Straßen oder durch dieses besagte Tor bei der Arbeit gehe. Dann sehe ich manchmal diese ganzen verstrahlten Volldeppen und schon habe ich wieder einen Text im Kopf. Also der Notizblock meines Handys ist eigentlich immer vollgetippt. Ein Song heißt „Heimstatt brennt“. Erkläre bitte kurz worum es geht. Heimstatt kommt von Heimstätte und ist also keinesfalls grammatikalisch falsch geschrieben. Also „Das Zuhause brennt“. In diesem Song geht es um häusliche Gewalt und Kindesmisshandlung – ein Thema, das immer noch sehr schleierhaft behandelt wird. Da ich selbst Familienvater bin, habe ich dazu einen Text geschrieben. Im Vergleich zum Albumvorgänger wirkt „Kapitel 2“ auf mich weniger elektronisch, dafür härter und aggressiver. Täuscht dieser Eindruck? Nein, das war bewußt so gewählt. Ich möchte eine Trilogie machen, bei der alle Alben unterschiedlich klingen sollen. Das erste
ist etwas ruhiger und bedenklicher, da es aus der Zeit stammt, als ich meine Krankheit verarbeitet habe. Im zweiten Kapitel habe ich ein bißchen mehr auf den Putz gehauen. Es ist deutlich straighter und voller Gesellschaftskritik. Da ist also schon dieser rote Faden, der im Mittelteil „Kapitel 2“ ein wenig nach oben hin ausbricht und auf die Gesellschaft schaut, bevor es in Kapitel 3 wieder persönlicher wird, was man bereits sehr gut auf der im Januar erscheinenden Vorab-Download-EP „Winter“ hören kann. Was hat es mit der „Winter“-EP auf sich? Die EP umfaßt vier Tracks, wobei es sich um drei eigene und einen Remix handelt. s-schall von Nautilus 2 hat einen elektronischen Mix von „Heimstatt brennt“ gemacht, der so ein bißchen in die Industrial-Schiene geht. Die restlichen Songs sind der Titeltrack „Winter“, „Freiheit stirbt“ und „Angst“. Im Oktober 2014 war ich nochmal krank und hatte Angst, dass der Krebs wieder ausbrechen würde. Die Angst vor der Wiederkehr - diese Gedanken habe ich dort verarbeitet. Es wird also wieder sehr tiefgehend und persönlich. Aber es hat durchaus Bezug zu der Album-Trilogie - eine Art Appetizer. Genau, es ist ein Appetizer. Der Song „Winter“ wird auch auf „Kapitel 3“ vorhanden sein, die anderen Stücke sind B-Seiten-Tracks. Gibt es für „Kapitel 3“ schon einen Zieltermin? Ich habe mir keine Deadline gesetzt, aber ungefähr zur Jahresmitte 2015 wird es wohl werden. Mit „Glück“ hat der Schriftsteller Jonas Kolb einen Text beigesteuert, was ungewöhnlich erscheint, ob des sehr intimen lyrischen Inhaltes des Albums. Warum eine Kollaboration auf „Kapitel 2“ und nicht auf einer späteren Platte? Jonas ist ein guter Freund von mir. Ich habe mal einen Song für ihn arrangiert und aufgenommen. Wir sind sogar schon zusammen aufgetreten. Also dachte ich mir, dass er dafür jetzt auch auf mein Album kommen müsse. Und dann habe ich diesen Text „Glück“ aus einem Gedicht in seinem Buch „Ich. Zerstört.“ gefunden und diesen so empfunden, als dass es mein Style sein könnte. Ich habe mich da thematisch total wiedergefunden und Jonas schließlich gefragt, ob ich seinen Text vertonen kann. Es war ihm eine Ehre. Ich lasse auch gerne Ideen von außen zu, so egoistisch bin ich dann auch nicht. So viel sei schon mal verraten: auf „Kapitel 3“ wird es vier Gastsänger geben. Interessant. Singen die Gäste alleine oder wird es sich um Duettpartner handeln? Duettpartner. Ich werde weiterhin auf jedem Stück zu hören sein, die Kollegen übernehmen lediglich Gesangsteile. Du hast bereits einige Live-Auftritte auf Parties wie der Wolfsburger „Dead Beats at Dawn“-Partyreihe und kleinere Club-Festivals absolviert. Über Weihnachten solltest du als Opener beim Dark X-Mas Festival in Hannover spielen. Wieso hast du den Gig abgesagt? Das war eine Entscheidung zwischen meiner Frau und mir. Das Festival war am 2. Weihnachtstag. Meine Frau wollte gerne Weihnachten mit Familie machen. Und da ich wie eben schon bemerkt nicht so egoistisch bin und meine Familie nicht hängen lassen will, habe ich mich leider gegen diesen Auftritt entschieden.
DAN SCARY
CATERING?
Ja klar, machen wir.
Tel.: 05361 - 891 27 27 Enzo Bringdienst Berliner Ring 41 38440 Wolfsburg www.pizza-pasta-enzo.de
Also geht Familie bei dir über Karriere. Ja, genau, wobei ich da einen ganz guten Mittelweg finde. Obwohl das natürlich ein gutes Ding gewesen wäre, dieses Festival zu spielen. Ich verspüre auch ehrlich gesagt ein bißchen Wehmut, aber das Festival soll Weihnachten 2015 wiederholt werden und laut dem Veranstalter bin ich dort dann auch gern gesehen. Was bedeutet „Familie“ für dich? Alles. Familie ist Geborgenheit. Meine Familie hat mich zu 100% unterstützt als ich krank war, meine Frau hat sich kaputt gemacht für mich. Meine Kinder waren echt tapfer, ihren kranken Vater da jeden Tag zu sehen. Und die Interessen der Familie vor diesen Gig zu stellen war das Mindeste, was ich machen konnte. Einer deiner „poppigsten“ und daher zugänglichsten Songs ist „Neonlicht“ vom „Kapitel 1“, das sogar ziemlich tanzbar ist. Auf Konzerten konnte man beobachten, dass vor allem dieses Stück hohen Anklang findet. Lässt du diese Beobachtung in weitere Produktionen mit einfließen oder legst du auf Eingängigkeit keinen Wert? Sagen wir mal so: wenn der Song mir gefällt, bin ich zufrieden. Ob es den anderen Leuten gefällt, ist dabei erst mal zweitrangig. „Neonlicht“ ist sehr simpel aufgebaut, aber dennoch eingängig. Ich hätte nie gedacht, dass der Song mal – vergleichsweise gesehen – so ein „Hit“ wird. Also ich beobachte das schon, dass die Leute fragen „Spielst du „Neonlicht“ heute Abend?“. Darum wird dieser Song auch immer in meinem Live-Programm drin sein – und wenn nicht im regulären Set, dann spätestens als Zugabe. Auf der „Dead Beats“ hast du ihn sogar zweimal gespielt. Ja, stimmt. Am Ende mußte ich ihn nochmal als Zugabe spielen (*lacht*). Aber diese Reaktionen auf das Songwriting zu übertragen, das ist gefährlich. Wenn ich jetzt merke, dass „Neonlicht“ ein geiler Song ist, könnte der nächste ein Abklatsch werden. Und das möchte ich nicht, ich möchte mir meine Facetten bewahren. Ich will auch mal mit neuen Sounds überraschen. Auf dem ORKUS-Sampler im Februar letzten Jahres war zum Beispiel der Titel „Zeitbombe“ von mir drauf, bei dem die Leute geflasht waren, dass da ein Klavier drin war. Das war auch improvisiert, aber das hat einfach super gepasst. Also bist du neuen Sounds gegenüber überhaupt nicht verschlossen. Gar nicht. Es kann auch mal sein, dass ich einen komplett elektronischen Song mache. Wenn ich der Meinung bin, dass keine Gitarre reinpaßt, mach ich es halt mal so. Dann ist es aber auch nicht mehr wirklich Punk. Es ist Punk. Für die meisten Leute definiert sich Punk über Gitarre, Schlagzeug, Bass und ab dafür. Für mich ist Punk künstlerische
Freiheit, Grenzen einreißen, über den Tellerrand gucken und auf alles zu scheißen, was die anderen sagen. Wenn Leute sagen, ich klinge scheiße, dann ist das eben so. Andere sagen, dass es geil klingt. Und das bedeutet für mich Punk: polarisieren! Beim Battle of the Bands-Contest vom Szenemagazin Sonic Seducer nimmst du derzeit mit „Hungrig im Grab“ teil. Wieso hast du dir diesen Song dafür ausgesucht? Ich habe mir den nicht ausgesucht. Ich habe drei Songs an das Magazin geschickt („Hungrig im Grab“, „Land der 1000 Leichen“ und „Ausgeschissen“) und „Hungrig im Grab“ wurde vom Sonic Seducer ausgewählt. „Zeitbombe“ und „Regen“ existieren als Demos. Zeitbombe hat es sogar auf die CD-Beilage vom Sonic Seducer geschafft, ist aber nicht auf „Kapitel 2“ vertreten. Bleibt es beim Non-AlbumTrack, kommt der Song später oder hast du ihn einfach vergessen? „Regen“ wurde auch mal auf einer Beilage vom „Get out of the Garage“-Sampler veröffentlicht. Also das wird sich zeigen, ob ich diese Songs mal selbst veröffentliche. Ich habe ja noch weitere Exklusivtitel wie „Gerdas Tanzcafé“. Sollte sich mal ein langjähriger Erfolg einstellen und ich genug Samplerbeiträge angesammelt haben, würde ich vielleicht mal so ein „Non-Album-Track“Album machen. Diese Songs würdest du aber nicht als B-Seiten-Tracks bezeichnen, oder? Nein, nicht wirklich. Ich bin einfach ein Fan von raren Samplerbeiträgen. Und das sind halt extra dafür produzierte Exklusivsongs. Aber diese Titel habe ich mittlerweile auch zum freien Download bereitgestellt, genau wie mein Akustik-Album „Geschichten aus der Schattenwelt“, das allerdings leider noch in einer relativ schlechten Qualität aufgenommen wurde. Da war ich technisch noch nicht so versiert wie heute. Aber das Album hat Charakter und ich solle mich nicht davor verstecken, wurde mir gesagt. Eines der interessantesten Texte für meine Ohren ist „Land der 1000 Leichen“, in welchem du vom „digitalen Holocaust“ und „Smartphone-Zombies“ singst. Du zeigst mit dieser Nummer der Facebook-Generation den akustischen Mittelfinger. Lehnt Dan Scary moderne Kommunikationsmittel ab oder weiß er diese nur zielbewusster einzusetzen als Otto-Normalbürger? Ich lehne sie nicht ab, ich habe ja selber auch ein Smartphone. Du hast auch eine Facebook-Seite. Na klar. Das Problem ist heutzutage, sich als Musiker zu präsentieren und sich bekannter zu machen. Dafür ist das Internet die beste Plattform, gerade Facebook, obwohl ich diese Seite manchmal tierisch verfluche. Aber es ist als Musiker notwendiges Übel geworden. Ich merke das, da auf meiner von mir selbst betreuten Homepage relativ wenig los ist. Das Meiste spielt sich
auf Facebook ab. Die ganze Technik wird halt gerade von der jüngeren Generation oft missbraucht. Auf der Strasse haben alle ihr Smartphone vorm Gesicht und rennen dich fast über´n Haufen. Kommt mir bekannt vor. Bei Meckes sitzen vier Mädels, jedes mit dem Smartphone in der Hand. Ist das der Content des Songs? Redet man zu wenig miteinander? Ja, genau! Man redet zu wenig. Das Menschliche geht eigentlich unter. Es wird nicht mal mehr richtig telefoniert. Es wird sich per Whats App oder über den Facebook Massenger eine unpersönliche Nachricht geschickt: „Sorry, ich kann heute doch nicht“. Das war´s. Damals, als es noch keine Handys gab oder wie bei uns damals im Osten nicht mal Telefon, da mußte man halt hingehen und persönlich absagen. Man war also gezwungen, den Termin einzuhalten. Heute ist alles viel einfacher geworden. Glaubst du, dass sich das nochmal ändert oder wird es eher schlimmer werden? Nein, das wird wirklich noch ein digitaler Holocaust. Du hast quasi die Zukunft mit diesem Song vorweggenommen? Ich glaube es zumindest. Es kann so ein bißchen klugscheißerisch klingen, aber es ist so eine Vision von mir (*lacht*). Was macht Daniel Url privat, wenn er nicht gerade als Dan Scary an einem neuen Album schraubt? Was sind deine Hobbies? Ich lese sehr viel, am liebsten Untergrundliteratur. Außerdem bin ich ein Horrorfilm-Fan, was man vielleicht auch so ein bißchen an meinen Texten raushören kann. „Land der 1000 Leichen“ ist beispielsweise angelehnt an den Film „Haus der 1000 Leichen“ von Rob Zombie. Lieblingsband und Lieblingsfilm? Im Moment bin ich total auf Nine Inch Nails drauf. Deren „Hesitation Marks“ habe ich mir kürzlich auf Vinyl gekauft. Ansonsten halt die erwähnten Klassiker: Bauhaus, The Cure, Joy Division. Und bei Filmen: also ich liebe auch Trashfilme. Aber mein Evergreen ist „Braindead“. Das war mein erster Splatterfilm. Ansonsten mag ich die alten George Romero-Zombiefilme, aber auch das eine oder andere moderne Remake finde ich gelungen. Ich schaue sowohl Splatter als auch die aktuellen Geisterfilme. Sehr geil fand ich zum Beispiel „The Conjuring“. Du erwähntest Romero. Dürfen Zombies laufen? Zombies dürfen alles. Zombies sind Punks! Vervollständige bitte die folgenden Sätze: Betonromantik bedeutet für mich… Erinnerung an die damalige Zeit. Ich habe damals in Stendal in einem Plattenbau gewohnt, aber eigentlich erinnert mich das Wort eher an meine spätere Zeit in Tangermünde, wo ich anfing, Punk zu werden und mit meinem Kumpel abhing, der Gothic war. Dort
wohnten alle in Plattenbausiedlungen. Ich wohnte dort hingegen bei meinem Stiefvater im Haus, aber der „Goldene Käfig“ war das auch nicht. Damals ist halt viel passiert. Ich hab´ den Punk und die Rebellion kennengelernt – dieses Anderssein. Das sind eben diese Eckthemen von dem Song „Betonromantik“. Drei Worte, die ich mit der Stadt Wolfsburg assoziiere, sind… Reißbrettstadt, Snobs und kulturell gleich Null. Ohne Musik wäre das Leben... …mehr als langweilig, eintönig und farblos. Man hätte keine Form mehr, sich ausdrücken zu können. Wie sehen deine Ziele für das Jahr 2015 aus? Ich will definitiv gesund bleiben, damit ich auch weiterhin an und mit meiner Musik arbeiten kann. Außerdem möchte ich viele Live-Auftritte spielen. Wo wird man dich denn live sehen können? Also man mag es nicht glauben, aber am 21. Februar habe ich endlich mal ein Heimspiel in Wolfsburg. Dann werde ich im Sauna Club zusammen mit Dead Horse Experience spielen, musikalisch ganz anders als ich, aber was soll´s. Am 07.03. spiele ich in Rübeland: Kreuzmühle Harz zusammen mit Schwarzbund, einer düsteren Electro-Gothic-Band, deren Sänger ich beim Indie-Gothic-Festival in Goslar kennengelernt habe und der direkt alle meine Alben gekauft hat. Das ist übrigens auch einer der vier Gastsänger auf dem „3. Kapitel“ ;-) Ansonsten ist noch Leverkusen geplant und hoffentlich das Dark X-Mas in Hannover, wenn meine Familie mitspielt. Es ist noch einiges in Planung. Woher kann der interessierte Leser denn nun deine Alben beziehen und wie bringst du dein Projekt an den Mann/die Frau? Ich habe letztes Jahr Kontakt zu KL-Dark-Records aus Hamburg aufgenommen, denen meine Musik richtig gut gefallen hat und die mich fortan via Online-Werbung promoten werden. Mein zweites Album wird demnächst als Download bei den gängigen Plattformen wie Amazon, AOL Music, iTunes usw. erhältlich sein. Auch der eine oder andere Gig wird dabei rumkommen. Ich werde mich nicht mehr ganz alleine um alles kümmern müssen und bin sehr gespannt, was aus dieser Zusammenarbeit wird. Aber ich denke, dass ich da einen ganz guten unkommerziellen Partner im Rücken habe, der mir meine Freiheiten lässt. Vielen Dank für das Interview, Daniel. Die letzten Worte an die Leser gehören dir. Bleibt alle wie ihr seid. Guckt mehr über den Tellerrand, redet mehr miteinander. Bleibt menschlich und werdet keine Smartphone-Zombies. Wenn ihr welche seid: reißt euch von los. Und ansonsten: Viel Spaß!
Text: Ash Fotos: Daniel Url
AYLEEN HÖRT
JENNIFER ROSTOCK - KALEIDOSKOP
„Kannst du mich sehen, auch wenn alles schimmert, auch wenn tausend Farben sich um uns drehen!“ so schallt es nun seit gut drei Wochen aus den Boxen meines kleinen Autos. Und das auch nicht ohne Grund: Denn die neue EP von Jennifer Rostock „Kaleidoskop“ ist da! Großes Dankeschön noch einmal für das Weihnachtsgeschenk. Wer schon das letzte Album „Schlaflos“ gefeiert hat, wird auch bei der neuen EP zum Mitgrölen verführt. Jennifer Rostock holt diesmal wieder alles aus sich heraus. Schon der erste Song zusammen mit Nico Webers ist ein absolutes Highlight! Schon allein der Anfang des Liedes hält einen nicht mehr auf dem Stuhl. Mein persönlicher Favorit ist „Kein Sommer“. Mit dem Song kommen alle schönen Erinnerungen an den letzten
Sommer wieder und das zaubert euch trotz des Wetters sicher wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Und wer bei dem Song noch nicht abgeht, dann weiß ich auch nicht! Der letzte Song ist was für alle die es etwas ruhiger Mögen. Jennifer Rostock schafft es einfach durch ihren Gesang alle ihre Gefühle so zum Ausdruck zu bringen, dass man komplett mitfühlt. Also egal ob ihr ausrasten oder abfeiern wollt, oder es eher ruhiger mögt. Mit dieser EP ist für jeden etwas dabei und es warten mit Sicherheit noch weitere große Highlights! Hört es euch einfach selber an. Ich verabschiede mich schlussendlich mit den Worten, die ein jeder kennen sollte, der Jennifer Rostock schon einmal gesehen hat: Zicke Zacke, Zicke Zacke! Hoi Hoi Hoi! Text: Ayleen Derriu Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
Immer wenn mein Handy leer ist oder ich meine Kopfhörer vergessen habe, bleibt mir auf der einstündigen Zugfahrt zwischen Wolfsburg und Hannover nichts anderes übrig, als den mal mehr und mal weniger intellektuellen Gesprächen meiner Mitreisenden zu lauschen. Jeder, der mal Regionalbahn gefahren ist, weiß, dass man sich auch eigentlich gar nicht dagegen wehren kann, denn vielen Menschen ist der virtuelle Lautstärkeregler der eigenen Stimme nicht in die Wiege gelegt worden. Jetzt könnte man denken, dass lautstarke Unterhaltungen das Schlimmste beim Zugfahren sind. Nein. jedem, der für’s Soziologie-Studium noch
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ein Bachelorarbeits-Thema sucht, dem kann ich nur empfehlen, mal ‘ne Runde Regionalbahn zu fahren. Da kann man nämlich die „tollsten“ Sachen beobachten... Ein Pärchen ca. 14-15 Jahre alt sitzt vor mir. Sie orangenes Gesichts-Make-up, er Akne-geplagt, sie Glitzer-Gel-Nägel, er Tanktop (und außer aufm Kopp keine Körperbehaarung, aber so viel Bizeps, wie ein 15-jähriger eben haben kann), sie tiefere Stimme als er, wegen Stimmbruch und so. Sie küssen sich. 10 Minuten lang. Ich fühle mich unwohl. Maximal. Text: Theresa Zimmer Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
TEUTLOFF® Technische Akademie gGmbH Frankfurter Str. 254 D-38122 Braunschweig Telefon: 0531 / 8090528 Telefax: 0531 / 891729
Start: 13. April 2015 Technische Akademie gGmbH Am Mühlengraben 22-24 38440 Wolfsburg Telefon 0 53 61 / 88 11 75 Telefax 0 53 61 / 88 10 47 info@teutloff.de www.teutloff.de/nordwest/
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Nur Du & Ich.
Heute ist einer dieser Tage… Immer diese Texte, die so anfangen – eigentlich können die ja nur noch Käse werden. Aber das spielt jetzt keine Rolle, denn heute ist wirklich einer dieser Tage. Einer dieser Tage, an denen ich mich hübsch fühle. In meinen Klamotten fühle ich mich wohl; ich trage ein rückenfreies langärmliges Shirt. Ich habe es gestern erst gekauft und ich finde es sexy. Irgendwie gefällt es mir. Jedes Mal, wenn ich ins Badezimmer verschwinde, schaue ich es mir noch einmal an. Es passiert nicht oft, dass ich solche Momente habe. An solchen Tagen möchte ich allen begegnen. Feinden, doofen Ex-Freunden und neuen Freundinnen von meinem Ex – damit sie sehen, wie gut ich aussehe. Als würde ich immer so aussehen. Der Rock lässt meine eigentlich breiten Oberschenkel schmaler wirken. Doch eigentlich überlege ich, wie ich ihn antreffen könnte, wie er mich sehen könnte, ohne dass ich ihn fragen muss. Stattdessen aktualisiere ich alle fünf Minuten spätestens WhatsApp und schaue nach, ob er geschrieben hat. Als ob ich es nicht hören würde, wenn es klingelt. Immerhin liegt mein Handy direkt in Reichweite. Ich bilde mir ein und irgendwie hoffe ich es auch teilweise, dass WhatsApp einen Fehler hat und eine Nachricht erscheint. Nur ein Haken. Mist, er war seit meiner letzten Nachricht nicht online. Er hat zwar die Zeitmeldung aus, doch um Gottes Willen nur ein Haken. Meine kleine Hoffnung. Zwei Haken würden bedeuten, er war online, hat es womöglich gelesen und einfach nicht darauf geantwortet. Die Tatsache würde mich vermutlich traurig machen und verärgern. Das Letzte, was ich will, ist dämlich rum zu zicken und die ätzende Perle zu sein. Von Hormonen, Eifersucht und Sehnsucht getrieben. Wo sind wir nur gelandet?
066 Ich wandere in meinem Zimmer umher, drehe die Musik auf und versuche krampfhaft gute Laune zu haben und nicht über ihn nachzudenken. Eigentlich muss ich sagen, kotzt er mich an. Ja wirklich, er kotzt mich an! Er gehört zu der Sorte Mann, die sich nicht entscheiden können. Der Typ Mann, der dir gestern noch erzählt hat, dass er dich über alles liebt und du keinen Grund zum Zweifeln hast und nur zwei Tage später – da ist er sich auf einmal nicht mehr über seine Gefühle klar. Wir sind gerade mal wieder in der zweiten Phase. Nicht, dass er gar keine Gefühle mehr hat. Er mag mich, das weiß er. Doch er zweifelt daran, ob das noch ausreicht. Der Markt habe so viel zu bieten und er habe eine gewisse Wirkung auf die Damenwelt. Ich denke mir nur „Fick dich!“. Ohne mich würde er noch verdreckte Hosen und das Chaos auf dem Kopf tragen, was er Frisur nannte. Denkt er ernsthaft, ich habe keine Wirkung auf Männer? Denkt er ernsthaft, er sitzt am längeren Hebel und entscheidet ob unsere Bindung kippt oder weitergeht? Ich sage euch was: Bei solchen Sprüchen sollten wir Frauen aufstehen und gehen. Das haben wir doch nicht nötig, dass er uns die Sicherheit nimmt und wiedergibt wie es ihm so passt. Gestern hat man sich selbst ohne Make-Up noch gefühlt, als könne man bei Germany‘s Next Topmodel den ersten Platz belegen und nur einen Tag später sieht man in jeder anderen Frau eine Konkurrenz. Ich frage mich, ob ihm klar ist, was er damit bewirkt. Denkt der Idiot auch mal nach? Ich sage ja, er kotzt mich an. Er verletzt – ohne Rücksicht auf Verluste. Und dieser Typ Mann macht es nicht wieder gut. Er sitzt es aus, er lässt auf sich warten. Und was machen naive Frauen dann? Wir überreden, versuchen mit allen Mitteln ihm klar zu machen, warum man das Nonplusultra ist. Dass man geiler ist, als die ganzen kleinen, noch Schwerkraft befreiten Girly Girls. Wir verkaufen uns verflucht nochmal unter dem Wert. Und so stehe ich in meinem neuen Kleid vor dem Spiegel, fühle mich jetzt noch so sicher und später draußen bin ich kleiner und unsicherer als ein Reh nach der Geburt. Ich versuche, mit billigen Reizen zu punkten. Figurbetontes Kleid, nackter Rücken, die Haare habe ich so gelegt, wie er es mag und ich habe circa drei Liter von meinem Parfüm verwendet. Ich fühle mich sexy, aber erbärmlich. Ich sollte ihn nicht überreden müssen, mich zu mögen. Es fühlt sich arm an, ihn daran zu erinnern, dass ich mehr bin als ein kleiner One-Night-Stand. Er sollte seine kleine „Ich-brauche-einen-Egopush-Zweifel-Phase“ überwinden und sich bewusst werden, was er will. Wir haben versucht, zueinander zu finden, wahrscheinlich haben wir es von Anfang an schon gewusst. Wie Paradox ist das? Wobei doch eigentlich Liebe für mich die Zuflucht sein soll, durch die ich Waffen fallen lassen kann. Doch jeder Einzelne bricht an dem Anderen entzwei. Wir haben beide das Gefühl, in der Partnerschaft nicht wir selbst zu sein und wenn es weh tut, warum tun wir es uns an? Und wenn Glück hier drin nicht zu finden ist, wonach suchen wir dann? Es macht mich krank, dass ich angeblich die bin, die nicht ausreicht und gleichzeitig die bin, die die ganzen Lasten schultert. Angeblich bin ich die, die hier nicht ausreicht, doch gleichzeitig die, die immer wieder zu dir kommt und alles gut macht. Ich frag mich manchmal, was ich ändern kann und ändere dann selbst Dinge, die mir gut gefallen – einzig, um dir zu gefallen. Ich weiß nicht, ob ich mich so verbiegen soll. Ich weiß nicht mehr, wie ich ehrlich zu mir sein kann und dich lieben soll. Und natürlich sehe ich das Schöne und bisher überwiegt es. Ich liebe dich und halt fest – egal, wie schwer die Kritik ist. Doch auch ich habe begrenzte Kräfte, es gleitet aus meinen Händen. Versuche, meine Emotionen noch zu kontrollieren und verdrängen. Ich will Chancen geben, nochmal und nochmal. Wir haben es verdient. Es wär katastrophal im Streit und Affekt diesen Strich zu ziehen. Das Problem an der Sache sind doch die Versprechungen, die Worte, die wir uns sagen. Wir alle wollen uns doch in Sicherheit wiegen, wollen uns in den warmen Worten, den Versprechungen verlieren und uns sicher sein dürfen. Und genau dann, wenn wir uns geborgen fühlen, sind Worte des Zweifels das Schlimmste. Es reißt uns den Boden unter den Füßen weg. Es nimmt uns die Energie und man wird lustlos. Da bringt selbst das Obersexy-Kleid nichts. Mit der Ausstrahlung einer Schildkröte und dem Selbstbewusstsein einer Gurke würde das Kleid selbst einem Victoria‘s Secret-Model nicht stehen. Also stehe ich hier, versuche dennoch mit billigen Reizen das Ruder rumzureißen, zu kämpfen für das, was ich glaube. Ich ignoriere die Worte und den Verstand, die mir sagen, ich soll gehen. Denn am Ende des Tages haben Stolz und Demütigung nur in einer kleinen Menge etwas in der Liebe zu suchen. Natürlich ist der Zweifler ein Idiot, doch wir Frauen sind die Löwinnen. Wir zeigen, was er an uns hat, zeigen ihm, wo er hingehört. Niemand sonst steht für uns ein. Das müssen wir schon selbst tun. Also kommt her, ihr Zweifler, ihr gut aussehenden Ex-Freundinnen. Schaut an, wie sexy wir sein können, wenn wir müssen. Schaut her, wie stark wir sind, wenn wir verletzt sind. Schaut es Euch an!
Happy
Birthday
10 JAHRE PHAeNO Entdecken, ausprobieren und natürlich staunen stehen hier im phæno auf der Tagesordnung. Mit über 350 Exponaten, an denen Groß und Klein ihre komplette Entdeckerlust ausleben können, ist wirklich für jeden Etwas dabei. Sei es der sechs Meter hohe Feuertornado oder der magnetische Igel, hier findet ihr zahlreiche Experimente, die eure Sinne auf den Kopf stellen und euch neue Erkenntnisse über die Naturwissenschaft und Technik mitgeben. Das moderne Gebäude, entworfen von der Architektin Zaha Hadid, beeindruckt schon allein von außen. „Das erinnert mich an ein Raumschiff“, erzählt uns Andrea Behrens, die von Anfang an beim phæno dabei ist. Sie arbeitet im Team Kommunikation, und ist auch heute noch vom Bau, über die Eröffnung bis hin zum Ein-
treffen der Exponate und der heutigen Experimentierlandschaft begeistert. Und das auch aus einem treffenden Grund. Denn das phæno fasziniert nun schon seit 10 Jahren Besucher aus aller Welt! Da können wir nur herzlichst gratulieren und uns auf ein Jahr voll mit spannenden Veranstaltungen, neuen Ausstellungen und ausgefallenen Aktionen freuen. „Wir sind jetzt im 10. Jahr und wollen euch mit dabei haben“, erzählt uns Andrea Behrens stolz. Schon im Februar erwartet euch die erste Party, das Valentinstagspecial zum Verlieben und für Verliebte. Hier könnt ihr euren derzeitigen oder auch baldigen Partner auf die Probe stellen und mit Live Musik, einer Verliebten-Rallye und einem Speed Dating einen romantischen und entdeckungsreichen
DA STAUNST Du Abend erleben. Des Weiteren begleiten euch ab März insgesamt 10 Aktionen, bei denen ihr, wenn ihr genau aufpasst und mitmacht, freien Eintritt gewinnen könnt. Also wer beispielsweise als Familie vom 1. – 7. April mit 10 bemalten Ostereiern ins phæno kommt, hat sich schon einmal einen schönen Tag gesichert. Auch die neuen Ausstellungen im Bereich Optik, Spiel und Mechanik lassen eure Entdeckungslust weiter ansteigen. Es startet mit der Ausstellung „OPTICKS“, bei der ihr durch verschiedene Lichtexponate eure Optik auf die Probe stellen könnt. Daraufhin dreht es sich in der nächsten Ausstellung „ausgeflippt“ ums Spielen und die Wissenschaft hinter dem Flippern! Denn wer sich noch an die guten alten Flipperautomaten von früher erinnert, wird hier noch
einmal seine Kindheit aufleben lassen können. Mit gläsernen, historischen oder auch wissenschaftlichen Flippern kann man seinen Spaß am Entdecken und Spiel vollkommen genießen. In der letzten Ausstellung im Jubiläumsjahr, „MechanixX“, kommt Bewegung ins Spiel. Denn wie funktioniert eigentlich ein Jo-Jo? Und wieso kann ich einen Stab balancieren? Das und vieles mehr könnt ihr im Laufe des Jahres alles selber ausprobieren. Das Highlight wird im November an dem Geburtstagswochenende auf euch zukommen. Also stellt euch schon einmal auf ein beeindruckendes Jahr im phæno ein. So leicht werdet ihr aus dem Staunen nicht mehr raus kommen. Text: Ayleen Derriu Foto: Rabea Werth
069
072 „Die Fovea ist das Organ im Auge, das für das Scharfstellen sorgt, macht aber tatsächlich nur 30 % der Sehfähigkeit aus. Der Rest geht über Erinnerungen und Intuition. Wir versuchen, die Dinge meist rational zu betrachten und die Intuition auszublenden, weil sie nicht greifbar ist. Vereint man jedoch alle Komponente, so bekommt man den integralen Blick“, erzählt Stuht. Er arbeitet seit fünf Jahren an der Kampagne „Ignorance pulls the trigger“. Seine These dahinter ist, dass die Ignoranz gegenüber allem, die Kreativität und die Intuition behindert, welche schlussendlich die Lösungen für Probleme hervorbringt. „Oft wird zum Beispiel für Skandale in der Öffentlichkeit eine Person verantwortlich gemacht, wobei viele andere mitgewirkt haben. Wir verschließen unseren Blick und das hat mich jahrelang so bewegt, dass ich fast schon verzweifelt war, meine Gefühle zu Papier zu bringen.“ Als Fotograf hat Kai Stuht viele Kontakte, vor allem zu Celebrities aus aller Welt. Vor anderthalb Jahren fing er an, Celebrities für seine „Ignorance pulls the trigger“-Kampagne zu fotografieren. Alle in der gleichen Pose: Zwei Finger zu einem Waffenlauf geformt, die sie an ihre Stirn halten. Ein übertragenes Bild für das Töten der Kreativität und der Intuition. Dabei haben Stars wie Chester Bennington von Linkin Park, Rapper Xzibit und auch
deutsche Stars wie Tim Bendzko und Braunschweigerin Isabel Edvardsson für seine Kampagne posiert. Ziel ist ein Kunstprojekt, bei dem sich so viele Personen wie möglich in der gleichen Pose fotografieren, sodass man eine Weltkarte aus Millionen von Trigger Portraits erstellen kann. Dazu soll es in allen 196 Ländern der Welt (Zahl variiert) einen weiblichen und einen männlichen Ambassador geben. „In den USA haben wir zum Beispiel Chester Bennington dafür gewinnen können“, berichtet Stuht. Demnächst soll es in Braunschweig einen Pop-Up Store zur „Ignorance pulls the trigger-Kampagne“ geben, mit einer Ausstellung und einer Photobox, bei der sich jeder mit seinem Portrait an der Kampagne beteiligen kann. Daraufhin ist ein gläserner Truck geplant, der alle Festivals besucht, auf denen sich die Besucher fotografieren lassen können. „Hoffentlich gibt es dann bald auch einen großen Truck, der ganz Europa und den Rest der Welt abfährt und über die Kampagne informiert“, sagt Kai Stuht begeistert. Auf der dazugehörigen Facebook-Seite gibt es täglich neue Informationen und Bilder zur Kampagne. „Ich würde mir wünschen, dass wir in Zukunft kreative Communities schaffen können und andere Fotografen ebenfalls Menschen im Trigger-Style fotografieren. Text: Yasemin Kulen Fotos: Kai Stuht
KONTRAKTION
Unser Bildnis schaute auf, Augenlichter schwer und nächtig, zögernd nur, sehr wohl bedächtig, schaute unser Bildnis auf.
Teuflisch grinsend voll von Lust, sah man den Versucher sagen: „Was ich habe vorzuschlagen, fehlt ein jeder Pferdefuß.
Flammen brannten ringsumher, blutend Nachtwind tödlich modernd, Glut entfachte rötlich lodernd, ringsumher das Flammenmeer.
Tritt ihr auf die Oberwelt, habt ihr bloß dafür zu sorgen, dass tagtäglich ab dem Morgen, euer Leben mir gefällt.
Neben dem Erschöpften alt, nahe Bergen von den bleichen, Knochen der verbrannten Leichen, fußte grübelnd die Gestalt.
Falls ihr nicht nach Flammen giert, müsst ihr stets nur danach streben, mehr noch als im letzten Leben, dass euch Schlechtes dominiert.“
Lächelnd mit gestreckter Hand, sprach die Kreatur zum Alten: „Dürfte aufwärts eucwh geleiten, aufwärts aus dem heißen Sand?“
Wachsam fragte da der Greis: „Was geschieht, wenn ich verweiger’, wo steht mein Sekundenzeiger, falls ich den Vertrag zerreiß’?“
Zaudernd nur der Greis ergriff, zitternd eine rote Klaue, kraftvoll gleich die tote, raue, Pranke ihn nach oben riss.
Ohne Worte wies die Hand, von dem Antichrist zur Seite, und der Mann sah Knochenscheite, einstig Körper ausgebrannt.
Auf den Beinen fragte er: „Wo nur bin ich, tief im Innern, kann ich mich nicht mehr erinnern, helfen sie mir, guter Herr?“
Stapelweise aufgetan, Kalkgebeine freier Seelen, gleich begann der Greis zu zählen, zählte etwa achtzig Mann.
Doch das Tier nur grinste dann, heiter blickte es hernieder, lustvoll schaute mit perfider, Wissbegier den Alten an.
Greise Kräfte ausgepresst, ängstlich fragte in Verachtung, kämpfend gegen die Umnachtung: „Wo denn nur ist bloß der Rest?“
Ewigkeiten später und, ganz in ruhigen, sanften Klängen, frei von nachdrücklichen Zwängen, tat die Bestie freundlich kund:
Teufelsaugen blitzten rot, Schweigen kroch durch warme Winde, aufwärts grinsend zu dem Kinde, Greisenblicke längst schon tot.
„Möchtet fort ihr, lieber Herr, neugeboren jung auf Erden, Kind sein, dann erwachsen werden, wär’ das euer Wohlbegehr?“
Zeitgleich in der Oberwelt, Kinderaugen blickten munter, auf die Mutter froh herunter, welche sich zum Tod gequält.
Voller Hoffnung da der Greis, bebend ob der Opfergabe, stellte dieser schwach die Frage: „Wie beträchtlich ist der Preis?“
Doch das Kind es lebte fort, treuevoll der Konvention, zahlte es den rechten Lohn, reuevoll mit Muttermord.
Text: Nils Nilson Foto: Marcel Hotze - Siebzehn Grad Fieber
HOW TO
Objektiv:
Canon 24-70mm f2.8
Einstellung:
f4,5 - 1/125s - ISO400
Bearbeitung: Raw Konvertierung Beauty Retusche Frequenztrennung Dodge & Burn Ăœberstrahlung Farbstimmung Informationen zum Foto: Surreale Stimmung ist was ganz groĂ&#x;es, wenn dann noch ein passendes Model vor der Linse steht, ist die surreale Fotografie einfach nur geil. Einen Ausdruck ohne Augen zu gestalten, ist sicherlich nicht einfach, doch machbar!
Nur noch 99 Sekunden 99 Stunden Zeit, einen 99 Sekunden Film zu produzieren, 99% Motivation und eine gefühlte 99 Manpower starke Filmfirma aus Wolfsburg tritt dieses Jahr zum 6ten Mal bei dem 99 Fire-Films-Award an. Seit 2009 findet dieser Kurzfilm-Wettbewerb in Berlin statt. Bis 2015 bekamen Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Chance in 99 Stunden einen 99 Sekunden Film zu produzieren. Seit 2015 ist dieser Wettbewerb international ausgeschrieben. Die Einreichungen außerhalb Deutschlands, Österreichs und der Schweiz werden in einer gesonderten Kategorie zum besten englischsprachigen Film gekürt. Die
Bedingung des Wettbewerbs ist ein ganz bestimmtes Thema, welches jedes Jahr spannungsgeladen preisgegeben wird, raffiniert zu verfilmen. Dieses Jahr ist es das Thema „Was ich schon immer tun wollte“, die Besonderheit dabei ist es, das Wort „Hashtag“ mit unterzubringen. Die Filmproduktionsfirma Filmburg aus Wolfsburg tritt dieses Jahr zum 6ten Mal bei den 99-FireFilms-Award an. Neben der Ausarbeitung eines Drehbuchs, dem Drehen und Schneiden standen vom 22. Januar, 10:00 Uhr bis zum 26. Januar 2015, 13:00 Uhr noch viele weitere Aufgaben auf der To-Do-liste des kreativen Teams. – An was man da nicht alles denken muss ...
Worum geht es eigentlich? Was wollen wir erzählen? Wo drehen wir? Wen brauchen wir? Was zieh ich an? – ich habe Hunger. – Wie wäre es mit dem Kiosk Frenkler-Lenzi in der Martin-Luther-Straße 1? Wir brauchen ein Rätselheft! Zu einer bunten Tüte sage ich auch nicht nö. Und was ist mit dem Outfit? Ich bringe meine Bügelwäsche mit. Ich muss mal. Ich brauche einen Anzug. - Kein Problem, Sarar im Designeroutlet Center Wolfsburg hat genau die richtige Mode dafür. Haben wir an alles gedacht? Ist alles rechtlich einwandfrei? Wie sieht es mit Musik aus? Eine Brainstorming-Runde jagt die nächste. Doch am Ende kommt man dann doch auf einen Nenner.
Wie es für den Film des Filmburgteams ausgeht entscheidet eine Jury aus Produzenten, Regisseuren, Schauspielern und Filmschaffenden in den Kategorien: Bester Film, Beste Kamera, Beste Idee und Publikumspreis. Der Hauptpreis 2015 wird am 12.02.2015 parallel zur Berlinale verliehen. Das Voting für den Publikumspreis findet vom 05.02., 10.00 Uhr bis zum 09.02.2015, 13.00 Uhr, auf www.myvideo.de statt. Also stimmt mit ab und seid im nächsten Jahr vielleicht sogar selbst mit dabei! Text: Sarina Flachsmeier Foto: Laura Clever
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Baby, I LOVE YOU
Warum assoziieren wir mit einem Kuss meist das Bild aus der Szene eines Hollywoodfilms, bei dem zwei übertrieben schöne Menschen sich gegenüberstehen, er umfasst ihre Taille und ihre Arme hängen über seinen Schultern und sie sehen sich an mit diesem Blick, einer Mischung aus Zuneigung, Vertrauen, vielleicht Begierde. Dann spitzt sie (oder auch er) die Lippen und kommt dem Gesicht des Gegenübers etwas näher – nur unmerklich, versteht sich von selbst. Und sie schließen ihre Augen und ganz sanft treffen final die Lippen aufeinander und falls das noch nicht reicht, dann kann gerne auch ein Fuß der Dame „ploppen“, also in die Höhe wandern, als der Hinweis schlechthin, dass sich hier gerade etwas ganz Großartiges abspielt. Selbst die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem anderen entgegenzubringen in der Lage ist, die Liebe, wird von den Wertvorstellungen und Regeln der Gesellschaft beeinflusst. In der aktuellen Ausstellung des Kunstverein Wolfsburg (Kuratorin Jennifer Bork), die in den schönen Ausstellungsräumen des Schloss Wolfsburg zu finden ist, betrachteten die Künstler Ursula Biemann, Thomas Xaver Dachs, Annette Hollywood, Tommy Kha, Leanne Shapton sowie das Projekt Israel Loves Iran Formen und Formeln der Liebe aus verschiedenen Blickwinkeln und füllen somit die Ausstellung „Baby, I Love You!“ mit Leben. Der klassische Filmkuss aus dem Hollywoodstreifen zum Beispiel ist laut Niklas Luhmanns Betrachtungen in „Liebe als Passion“ (1982) der Grund dafür, dass wir uns heute so küssen, wie wir es eben tun. Denn geht es nach ihm, so ist Liebe kein Gefühl, sondern ein spezifischer Code der Kommunikation. Das Gefühl der Liebe folgt diesem Code, der von der Gesellschaft chiffriert wird. In der Moderne ist die romantische Liebe das Ideal schlechthin. Doch mit der zunehmenden Bedeutung von Internet und social networks in den letzten Jahren verändert sich auch der Code aus Neue. Eine Eheschließung ist für den Großteil unserer Generation lange nicht mehr so notwendig, wie es einmal war und heutzutage verliebt man sich nicht mal „einfach so“, weil schließlich noch einmal – aber meistens mehrmals – darüber nachgedacht werden muss, was der Verehrer an sozialem und ökonomischen Hintergrund mitbringt. Die Ausstellung „Baby, I Love You“ ist noch bis zum 08.02.2015 im Schloss Wolfsburg zu erleben und sie bietet neben interessanten Fotografien und anderem Ausstellungsmaterial insgesamt viel Raum zum Nachdenken über eines dieser Themen, die von uns leider viel zu oft einfach nur so hingenommen werden.
KUNSTVEREIN WOLFSBURG Text: Leonie Lauren Foto: Leonie Lauren
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Zombie Survival die Zweite
Ich weiß nicht, ob es euch auch so mit Serien ergeht, aber kennt ihr dieses unfassbare Gefühl von der Nichtsnutzigkeit des eigenen Lebens, wenn ihr Leerlauf habt und ihr entweder eure Lieblings-Serie schon durch habt oder darauf wartet bis es endlich weitergeht? Ich kann mich noch an jenen Tag erinnern, als es mit „Breaking Bad“ vorbei war. Ohne Scheiß, ich habe diese Serie innerhalb von drei Wochen inhaliert – quasi. Ich habe die Charaktere verstehen können und ich habe trotz Heterosexualität eine Manns-Liebe zu Walter White sowie Jesse Pinkman entwickelt. Als mit der fünften Staffel dann die letzte Stunde der Serie geschlagen hatte, wusste ich nach dem Abspann für einen kurzen Moment echt nicht mehr wohin. Also wohin mit meinem Leben, das in den drei Wochen so von dieser Serie erfüllt wurde? Es ist nun nicht so, als hätte ich kein Leben, denn schließlich gibt es noch diese Arbeit und wie nennt man das nochmal? Achja, Freunde... oder so. Aber meine Freizeit verbringe ich dann doch sehr gerne alleine mit Pizza, Serien oder eben dem Internet. Wahrscheinlich können sich einige Breaking Bad-Fans hier unter uns mit mir identifizieren und lagen nachts beim Sea-
082 son-Final genauso verwirrt mit dem „Alter, es ist einfach zu Ende“-Gedanken im Bett rum wie ich. Aber zum Glück gab es dann da noch „The Walking Dead“! Nein, damit möchte ich jetzt nicht meinen morgendlichen Zustand beim Gang zur Toilette beschreiben, sondern ich meine damit die Zombie-Survival-Serie basierend auf der gleichnamigen Comicserie von Robert Kirkman und Tony Moore. Für alle, die jetzt nun nicht wissen, worum es dort geht oder überhaupt, was „The Walking Dead“ ist: ich werde es nicht erklären, denn ihr lebt verdammt nochmal hinterm‘ Mond und solltet spätestens nach diesem Text hier jegliche Online-Stream-Portale durchsuchen und sofort mit der Serie anfangen! Wenn nicht, dann mutiert ihr definitiv und ganz fix zur uncoolsten Sau auf dem Pausenhof oder am Arbeitsplatz, denn ihr könnt einfach nicht mitreden. Und das Gefühl, nicht mitreden zu können, ist nach kacken ohne Smartphone eine der beschissensten Gefühle. Wie dem auch sei, mit dieser Serie hatte ich nämlich einen würdigen Ersatz für Breaking Bad gefunden. Ich hatte was zu suchten und ich hatte eine Serie, bei der ich mitgefiebert habe. Das Geile daran: Die Serie ist noch nicht zu Ende und man weiß
auch noch nicht, wann die Serie sein Ende finden wird – somit hat man also immer noch diese „Ich will wissen, wie es weitergeht“-Momente. Das Ungeile daran: Sobald man bei der aktuellsten Staffel sowie Episode angelangt ist, dauert es wieder bis man endlich weiß, was als Nächstes passiert. Mindestens eine Woche oder eben mal zwei Monate, denn seit dem Mid-Season-Final am 1. Dezember 2014 musste man schließlich eine Pause einläuten, um wieder drehen zu können und einem wieder dieses Nichtsnutzigkeits-Gefühl zu geben. Doch das hat im Februar nun sein Ende: „The Walking Dead“ kehrt ab dem 8. Februar 2015 wieder zurück und erfüllt wieder (mein) Leben. Dabei erwarten uns noch acht weitere Folgen über die dezimierte Crew um Bad-Ass Rick Grimes und dem Kampf um das Überleben inmitten von Untoten. Ich bin gespannt und freu mich!
Text: Thanh Schaefer Illustration: Eileen Kaster
FICK DEINE
SPIEGELREFLEX
#MEINIPHONEHATS DRUFF!
#SEI EIN FUCHS (WOLF) IPHONE 4 - KAMERAAUSLÖSUNGSKNOPFDRÜCKERIN: Rabea Werth
085
abtauchen
Kunstschaufenster Das Kulturzentrum Hallenbad in Wolfsburg ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für Konzerte, Comedy-Veranstaltungen, das Programm-Kino und natürlich für den legendären Sauna-Klub. Das ist jedoch nicht alles – auch Kunst wird im Hallenbad gezeigt, und zwar an einem Ort, der echt speziell ist und, ähnlich wie das Große Schwimmerbecken, in der Region einmalig. Ein Kunstschaufenster, das sich direkt neben dem Haupteingang befindet, sorgt dafür, dass Passanten und Veranstaltungsbesucher immer wieder ins Staunen geraten. „Was ist denn das schon wieder?“ fragt man sich, wenn sich in dem 15 Meter langen Raum Schwämme türmen, Ventilatoren Vorhänge rhythmisch bewegen oder plötzlich seltsame Geräusche ertönen.
Diese Ausstellungen sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Hallenbad und der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, die seit sieben Jahren besteht. Von Anfang an hat es das Kulturzentrum als seine Aufgabe angesehen, junge Künstler aus der Region zu fördern. In der Kunsthochschule unserer Nachbarstadt gibt es viele Studierende, die nach Ausstellungsmöglichkeiten suchen – von daher ist die HBK Braunschweig für die Bespielung dieses Raums ein idealer Partner. Durch die Bandbreite der Fachbereiche kann eine Vielfalt an unterschiedlichen Formaten gezeigt werden: Von Klangkunst über Installationen bis hin zu großformatigen Fotoarbeiten und Malerei reicht die Palette. Das Kunstschaufenster bietet jungen Künstlern zweierlei: Das ungewöhnliche Format, das hier zu bespielen ist, stellt eine
besondere Herausforderung dar. Überzeugende Lösungen für dieses Fenster zu finden erfordert in vieler Hinsicht ein Denken, das sich von normalen Ausstellungssituationen wesentlich unterscheidet. In der Regel werden die Arbeiten extra für den Raum angefertigt, und sowohl die Arbeit an dem Konzept als auch die praktische Umsetzung ist für die Studierenden eine spannende Aufgabe. Für viele Teilnehmer ist es erstmals der „Ernstfall“: Die eigenen Arbeiten außerhalb des Ateliers, außerhalb der Hochschule öffentlich zu zeigen, ist häufig mit sehr viel Arbeit und schlaflosen Nächten verbunden. Aber wenn dann am Eröffnungsabend viele Leute da sind, Reden gehalten werden und man bei einem Bier das Ergebnis bestaunt, dann hat sich die Mühe auf jeden Fall geloht – für die Künstler, die durch das Projekt immer etwas dazugelernt haben genauso wie für das Hallenbad, das sich über eine interessante Gestaltung dieses prägnanten Gebäudeteils freut. Zum anderen handelt es sich mit der Bespielung des Kunstschaufensters um einen Beitrag zur Kunst im öffentlichen Raum, die ausgestellten Arbeiten werden in jedem Fall von vielen Menschen wahrgenommen, auch von solchen, die normalerweise nie in ein Museum oder in eine Galerie gehen würden. Der Anblick des Kunstschaufensters provoziert auf jeden Fall eine Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, die gut und wichtig ist. Die Reaktionen fallen dabei natürlich ganz unterschiedlich aus: Von „Was soll denn der Quatsch?“ bis “Find ich super!“ ist alles dabei. Inzwischen gibt es jedoch einige eingefleischte Fans, die immer wieder kommen und die oft auch, z.B. auf dem täglichen Weg zum Einkaufen, die fortschreitenden Aufbauarbeiten begutachten und kommentieren. Denn das ist auch besonders beim Kunstschaufenster: Während man in einem Museum nur die fertige Ausstellung sieht, kann man hier den Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit miterleben. Die Ausstellungen finden in dreimonatigem Rhythmus statt. Zu jeder Ausstellung erscheint ein kleiner Katalog, der die Arbeit dokumentiert und den die Studierenden bei der Bewerbung um zukünftige Projekte oder Stipendien vorlegen können. Wichtig ist auch der Brückenschlag nach Braunschweig, der durch die Zusammenarbeit mit der HBK gelingt. Das Hallenbad möchte mit dieser Kooperation dazu auffordern, über den Tellerrand der Stadtgrenzen hinauszuschauen und dabei mitwirken, dass die umliegenden Städte sich stärker als Region begreifen und das gemeinsame kreative Potential besser nutzen.
Foto linke Seite: Samuel Henne | Fotos rechte Seite: Lars Hung Text: Karin Kamolz
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Druff! ...losgezockt
The United Streets of America (The Crew / PS4 / PC / Xbox One / Xbox 360 / Ubisoft / Ab 12 Jahren)
Da ist dieser Typ namens Alex, der zu Unrecht im Knast sitzt, sich aber an dem Mord an seinem Bruder rächen will. Eine smarte Ermittlerin boxt ihn raus, aber nur, wenn er sich als Undercover-Cop durch illegale Straßenrennen an eine Gang ranzockt, die ganz Amerika beherrscht … ja, wir wissen, dass „Fast & Furious 7“ erst im April in die Kinos kommt. Die Story des Online-Riesen-Rennspiels „The Crew“ (Achtung: Online-Zwang!) gibt sich aber auch nicht viel mehr Mühe – sofort sammelt man in schicken Karren Abzeichen um Tuning-Teil, arbeitet sich von Mission zu Mission in den verschiedenen Bezirken der USA die Gangster-Leiter nach oben. Und gründet – logo – seine eigene Crew mit anderen Spielern und drückt ordentlich auf die Lachgaseinspritzung. Der Star des Spektakels: die riesige, detaillierte Spielwelt, die die kompletten USA mit sämtlichen wichtigen Städten befahrbar macht. Die Route 66, der Hollywood Boulevard, die 8 Mile, der Times Square. Alles frei befahrbar … und schon hat man die etwas flaue Story wieder vergessen.
DRUFF! meint: Auch wenn die Online-Modi nicht der versprochene Overkill sind: Wer stundenlang in schicken Schlitten durch die USA cruisen will, der darf gern eine Probefahrt machen. Text: Kay Krause Fotos: PR
088 Klopperei im Pilzkönigreich (Super Smash BROS. / Wii U / Nintendo / Ab 12 Jahren)
Völlig blutleer, dafür aber mit umso mehr Humor, Spielspaß und Cartoon-Krawall kommt der neue Ableger der Smash Bros-Reihe daher – dank Wii U sogar in schönem HD. Wie in den Vorgängern prügeln wir uns mit bekannten Nintendo-Charakteren – und Gästen wie Mega Man und Pac-Man – in diversen, schwindelerregenden Levels. Um den Sieg zu erhaschen, setzen wir allerlei interessante Power-Ups ein, entliehen aus verschiedenen Nintendo-Franchises, und setzen unseren Gegnern so zu. Neu: An einer Konsole dürfen wir sogar mit insgesamt acht Spielern in den Kampf ziehen. Unübersichtlichkeit ist hier natürlich vorprogrammiert!
DRUFF! meint: Wer meint, dass Nintendos neueste Konsole – die Wii U – vom japanischen Spielegiganten stiefmütterlich behandelt wird, der wird spätestens mit Super Smash Bros. seine Meinung ändern. Nach Mario Kart 8 und Bayonetta 2 ist den Japanern nämlich auch mit dem Prügelspiel rund um Mario, Link und Co. ein Must-Have-Titel des Jahres 2014 gelungen. Hat hier jemand Cyborg-Action bestellt? (Halo the master chief collection / Xbox One / Microsoft Studios / Ab 16 Jahren)
Unter der schweren, dicken Panzerung schwitzend werfen wir uns von einer Deckung in die nächste, nehmen dabei gelegentlich unsere Gegner mit unserem Sturmgewehr aufs Korn und decken sie mit einem Granatenschwall ein. Dabei hängt uns stets unsere KI-Partnerin Cortana im Ohr, die uns Anweisungen erteilt und auf unseren Abenteuern begleitet. Wir sind John-117, der Master Chief und Held der Halo-Serie. In der umfassenden Sammlung wartet die gesamte Geschichte des grünen Supersoldaten auf uns– zumindest bis dato – und danach sogar noch in über 100 Mehrspielerkarten, auf denen wir gegen unsere Freunde antreten dürfen.
DRUFF! meint: Halo The Master Chief Collection ist wohl eine der umfangreichsten Gaming-Compilations der letzten Jahre, egal ob für Altfans, welche die Geschichte rund um John auf einer Konsole erleben möchten, oder für Neuzugänge, die zuvor noch nicht ins Halo-Universum eingetaucht sind.
Text: Kay Krause Fotos: PR
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VEGAN Mitleid
Gewaltlosigkeit Für Mensch
Für Erde
Für Tier
Beruf verfehlt? Nur zu gern würde ich mal wieder so richtig gut essen gehen. Gemütlich in einem netten Lokal zusammen mit Freunden sitzen, die sich meinetwegen auch eine serbokroatische Fleischwurst bestellen können. Hauptsache ich bekomme ein feines, leckeres und professionell mit Liebe zum Beruf zubereitetes Essen vorgesetzt, ohne dass ich dafür nach Berlin, Hamburg oder Köln reisen muss. Restaurantbesuche in unserer Stadt habe ich mir weitgehend abgewöhnt. Zu frustrierend. Das liegt eben an der völligen Ahnungslosigkeit vieler Köche, die offenbar noch nicht bemerkt haben, dass sich in der kulinarischen Welt seit geraumer Zeit etwas ändert. Ich meine damit diese Art von Köche, die sich an blutrünstigen Schnitzeln, Rouladen und Fleischpfannen festgebissen haben. Allenfalls stehen mal zwei, drei vegetarische Gerichte auf der Karte. Dabei handelt es sich oft um Speisen wie in Käse-Sahne-Sauce ertränktes Gemüse oder zerkochtes Irgendwas, das unter einer meterdicken Schicht Analogkäse versteckt wird. Das pure Grauen für Menschen, deren Geschmackssynapsen noch halbwegs funktionieren. Kürzlich blitzte doch ein Funken Hoffnung auf. Ich erhielt eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier mit dem Nachsatz „Der Koch kann auch vegan“. „Wie geil ist das denn?“, dachte mein kleines Veganergehirn. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Also freute ich mich wochenlang und machte mich dann am Tag X auf den Weg nach Lehndorf. Bei diesen Feierlichkeiten wird meist reichlich aufgetischt, weshalb ich den ganzen Tag extra wenig gegessen hatte und entsprechenden Kohldampf mitbrachte. Das Gasthaus war in einem uralten Fachwerkhaus angesiedelt. Die altmodische bis spießige Art und Weise ist unübersehbar, wenn man eintritt, aber trotzdem kommt der Laden irgendwie gemütlich daher. Auch die Geburtstagstafel war hübsch dekoriert. Unter den Gästen befanden sich zwei Veganer und ein Vegetarier. Wir saßen zusammen, damit der Service nicht allzu überfordert wird mit unseren Extrawürsten. Ich zischte direkt das erste Bierchen, damit der Appetit noch größer wird. Dann, plötzlich – tatatataaaa – die Vorspeise. Für die „Normalen“ gab‘s Tomatensuppe - vermutlich Convenience - verziert mit einem aus einer Sprühdose flatulierten Sahnehäubchen. Das Veganer-Spe-
zial war von ganz anderer Machart. Salat. Sehr wahrscheinlich industriell zerpflückte, mit ein paar Dosenmaiskörnern beworfene, blassgrüne Blätter. Die drei Tomatenstückchen und Gurkenscheibchen möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Dressing? Fehlanzeige. Auf zaghaftes zweimaliges Nachfragen brachte die grummelige Bedienung gnädigerweise etwas Öl und Essig. Vor Schreck bestellte ich noch ein Bier, obwohl mir derartige Salatentgleisungen schon häufiger in diversen Lokalen begegnet sind. Höflich knabberte ich mein Grünzeug, ohne zu ahnen was noch auf mich und die beiden anderen Veggie-Opfer des Kochs zukommen würde. Der Hauptgang erreichte uns schließlich, bevor wir den Salatschock verdauen konnten. Zuerst wurden die Fleisch-Gäste versorgt mit, naja, Fleisch und noch irgendetwas, das mindestens in „guter“ Butter geschwenkt war. Dann schwebten die Fressnäpfchen für die vegetarisch-vegane Minorität heran. Kartoffeln und dazu Gemüse, so weich gekocht, dass nicht mehr zu identifizieren war, ob es sich einst um Tiefkühl- oder Frischware handelte. Keine Gewürze, nicht mal ein Krümel Salz. Soße? „Was wollt ihr beknackten magenkranken Grasfresser denn noch alles haben?“, schien uns der Koch durch die toten Seelen des matschigen Rosenkohls zu sagen. Sofort bestellte ich mir ein weiteres Bier. Das alles war nur noch im Rausch zu ertragen. In welcher Dekade des letzten Jahrhunderts war dieser Gemüsezerstörer von Koch eigentlich hängen geblieben? Lieblos, lustlos, einfallslos, geschmacklos. Noch vor dem Nachtisch, der dann eigentlich okay war, denn eine Hand voll Weintrauben schaden nie, erreichte mich das nächste Bier… Nicht, dass Ihr mich falsch versteht. Zuhause koche ich sehr oft ganz simpel und unspektakulär. Damit bin ich durchaus zufrieden. Aber ich gehöre ja auch nicht der Zunft der Köche an und Geld verlange ich für das Essen auch nicht. Immerhin besitze ich ein großes Gewürzregal und weiß den Inhalt zu gebrauchen. Für ein wirklich mieses Menü muss ich kein Lokal aufsuchen. Wenn Veganer und Vegetarier essen gehen, dann möchten sie bitte, bitte auch etwas Leckeres bekommen. Sowas ist möglich! Naja, ein paar gute Adressen in Braunschweig gibt es dafür zum Glück. Eure Anni Malis
090 Quinoa Pumkin Balls 150g Quinoa 2 EL Leinsamen + 3 EL Wasser 250g Kichererbsen (vorgekochte) 5-6 getrocknete Tomaten 2-3 Knoblauchzehen ca. 200g Kürbis (z.B. Hokkaido) 1 rote Zwiebel 2 EL Olivenöl Mayoran &/Kräuter nach Belieben Salz Pfeffer Dazu gab es: Guacamole (Fake) Mango-Chutney Tomatensalsa aus: 2-3 Tomaten 1 EL Tomatenmark 2 Knoblauchzehen 1 Schalotte 1 rote Chili Salz Pfeffer (sowie einen gemischten Salat)
Zubereitung: Quinoa mit der doppelten Menge Wasser (etwa zwei Tassen) zum Kochen bringen und dann 15 Minuten köcheln lassen. Abgießen und in eine Schale geben. Den Ofen auf 175°C vorheizen. Die Leinsamen zerschreddern und mit dem Wasser verrühren und quellen lassen. Den Knoblauch pressen, die Kichererbsen pürieren oder in einem Standmixer zermahlen. Die Zwiebel fein hacken. Das Kürbisfleisch raspeln, die getrockneten Tomaten klein schneiden. Alle Zutaten mit zu dem Quinoa geben, mit Mayoran (sowie/ oder anderen Kräutern nach Belieben) sowie Salz und Pfeffer würzen und zu einer gleichmäßigen Masse verkneten. Kugeln aus der Masse formen und diese auf ein leicht gefettetes Blech legen. Für 30-35 Minuten in den Ofen geben. Zwischendurch ein bis zweimal wenden. Während die Quinoabällchen backen Salat und Dips zubereiten.
Rezept: Sarah Kaufmann - veganguerilla.de
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#imjustsayin’
llig ine vö mmt e s sein. o k e b e “ ne all öglich ’s er kön t unm , “. Halt r is e o s d d t h je u o ic e y t N „ u s s n nkt he k unle Sloga en, de ’t wor . Der it n n e o e h d it e is s e m en Z ram-W ben. „Drea chwer inem u Instag la n in s k g e n b h zu e n a a le ic D r . d e g h g Wir n e u tu ,g icht zu gen öchte Bedeu ehe n m r fest g u n h n h e c neue s I lt las ht. einfac uss ha eiden herrsc auch n e h b n c n h s Man m er! a c ,k are irkli Alt kostet die Ha andwerk w Maul, wenig h mir H o ic s s n a s n wa er d We em, d twas, spiel: dell im mand nitt. E es Be h h je c c gsmo u s a r f Z ie a t . n r a s Ein u H in e E Name as ,99 € en Fris und d er den den 4 t t e n a in richtig r h h m u r t “ h Sa hy wa nd ne tograp graf. Z urz zu r o o K t e h XYZ u . o b . P e F „ a in fi , “ als n ist h ein ogra ut se e t c r g io o o t t ie F c n r h r u r t nic ür„Ka etz rod it de € (nat auft. J beginnt die Post P ,ich m k 0 s s e 5 a g s r t w e . Es . Fü on ält der ra is lbilder r super d sch tellt o kame h verh fi n s s x c o u a r li in le , d f t P n e e ll t h t e e h Ä ue ste gelr towier as Lic ka find t sie 50 ne eite er h Spie DJ, Tä ranzis man d a F h s Bereic Facebook-S ie ) e lo ? w ig s , m r e h le d . avon kt, 17-Jä r prob was’n meine ung d gepac an hie erbe, on. Die as ich e Ahn w m h w e c in , e s G t e t s k n s n is ein man vieiert da raf kö ... Ihr w – hä? teress eil ich Fotog s wird t erger w t t b , h a s t d ic h n S wen in n c üte er Fu nnung iele. lacky und w ten. W nerke Beisp z A t r ig e r e e s u s t lich B a in n die andedie . Tr er e tliche ie ver raurig etreib n, wie t d b e r n n t u e n h gibt e n k ö e h nic nk higkeiiskoth einfac doch en Fä rkaufe je e h e z , c v n t f is t oder D a r p u g zweisG äm stle einige ich da n kün h gek ich nicht so e c n m . li d e k r t n ir h h c w Ja hatten ft. A ie s ch ma genen t verdient schaf ne, die ben s n e n a a g e h g k Letztli r t g e h n n v u h nich nsche Vielleic ht den Spr in den wirklic le Me en haben. olg ic te ich s n s e s n u ie e er Erf d m m eg en, ht. W nso h c e e e s b bekom aben desw r s E r e n e . us in k h h nicht mit a n dara rlich. ndwer n a chen a re und s jedenfalls s H w n d e m n tü M ge n irge vor de t unna e von ten la m dan doch ere is u fstieg d t , u n k k A a e c p e s e s t e e Dr felhaf uft. All Auenig R d zwar viel ase lä en, die wie w n H z , t U r ir ü e . t m d n s r ie te ch... igt sse sen, w ck fre hen un al drüber na lles ze e c is r a s w D n s e u s a z D m us eM lglich t doch n dies will, m und fo . Denk ie ebe n d haben id , e e h h s c ie g u e E zu z e? Um chen W Lehre chreib m fals s e r d f ie u h a n Text öglich ich de r wom Warum nen, dass ih öff gen zu
Text: Evren Songürer Illustration: Eileen Kaster
michaelS kOLUMNE Nichts auf die Mütze ! Ich habe keinen Bock. Sonst ist das alles ein wenig anders, aber diesmal hab ich keinen Bock. Ich meine gut, es wäre ein leichtes hier auf dieser Seite die Pegida zu bearbeiten und innerhalb weniger Sätze den ganzen kranken Mist soweit in den Dreck zu ziehen, das der geneigte Leser die Hose flutet, also vor lachen. Aber das mach ich nicht. Ich hab da keinen Bock drauf. Ausserdem wäre das ja noch ein Forum, das dieses Pack nicht verdient. Deswegen. Nö Nö...gibt es also diesmal nicht. Stattdessen möchte ich auf eine historische fast Wahrheit zurückgreifen, die vielleicht auch ganz interessant sein kann. Natürlich ist dieses Thema auch hoch brisant. „Woher kommt eigentlich der Begriff : Teddy Bär“ Das war so, der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt war ein passionierter Bärenjäger. Während eines erfolglosen Jagdausflugs, bei dem Roosevelt nicht mal einen Bären zu Gesicht bekam, sah einer seiner Jagdhelfer, ein besonderes Exemplar. Der Bär hatte knapp an die 120 Kg. So schlich sich der Helfer von hinten an den Bären, zog ihm mit dem Gewehrkolben mal so richtig einen über die Rübe und band das völlig verwirrte Tier an einem Baum fest, damit Roosevelt ihn erschiessen konnte. Theodore Roosevelt lehnte es allerdings ab auf diese Weise zu einem Abschuss zu kommen. Die Szene wurde in einer Karikatur verarbeitet. Der Reporter der Washington Post, Clifford Berryman, zeichnete den Bären allerdings so rund und niedlich, das schnell und überall von „Teddy´s Bear“ die Rede war.
In Deutschland hatte derweil die Unternehmerin Margarethe Steiff ein Spielzeug für Kinder entworfen, das als „Stoffbär mit beweglichen Gelenken“ in die Geschichte eingehen sollte. Kleiner Tipp, versucht mal einen solchen, alten Bären zu kaufen. Das kannste nicht bezahlen das Teil. Nun soll es so gewesen sein, das einer dieser Bären bei der Hochzeit von Roosevelts Tochter Ethel auf dem Geschenktisch stand. Der Präsident soll sich über diesen Bären und die Möglichkeit mit ihm zu spielen so sehr gefreut haben, das von da ab nur noch vom Teddy Bär die Rede war. Auch wenn speziell der letzte Teil nicht notariell beglaubigt ist, so finde ich das die Geschichte doch was schönes hat und erzählt gehört. Auf jeden Fall ist es mir so viel lieber, als über die böse Welt oder die ganzen anderen Sachen zu schreiben, die mich ankotzen. Da habe ich nämlich keinen Bock drauf. Also... diesmal nicht. Vielleicht bekommen ja „Die da Oben“, die „Pegida Nazis“ oder auch der Typ der im Bus neben mir gesessen hat (teuflisches Grinsen) beim nächsten mal sein Fett weg. Aber jetzt nicht. Mit freundlichen Grüßen, Michael Wehram michael.wehram@live.com http://wehram.wordpress.com
Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar
auszubildende
berufserfahrene
Kaufmann/-frau - Spedition und Logistikdienstleistung, Hansmann Logistik GmbH, Ref.-Nr.: 10000-1116520160-S
Kraftfahrzeugmechatroniker/in, TEG mbH Technische Entwicklungsgesellschaft, Ref.-Nr.: 10000-1121233592-S
Fachkraft – Lagerlogistik, Hansmann Logistik GmbH, Ref.-Nr.: 10000-1116520402-S Veranstaltungskaufmann/-frau, Abenteuerhaus GmbH, Ref.-Nr.: 10000-1119090703-S Techn. Produktdesigner/in Produktgestaltung u. –konstruktion, EDAG Engineering AG, Ref.-Nr.: 10000-1118443112-S Informationselektroniker, Fernseh Söchting Inh. ZeBo Fernsehservice GmbH, Ref.-Nr.: 10000-1119826631-S Fachverkäufer/in - Lebensmittelhandwerk (Bäckerei), Karsten Wohlgemuth Bäckerei, Ref.-Nr.: 10000-1119507919-S, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Dr. Sommer Zahnarzt, Ref.-Nr.: 10000-1112164502-S Friseur/in, Christel Siegmann Damen- u. Herrenfriseur, Ref.-Nr.: 10000-1122265237-S Fachmann/-frau – Systemgastronomie, Fitfood WOB I GmbH & Co. KG (Subway), 10000-1120173870-S Kaufmann/-frau - Groß- und Außenhandel (Großhandel), Agravis Baustoffhandel, Ref.-Nr.: 10000-1120549846-S
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