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DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z Business-Apps
Allianz
Roadmap Cloud Computing
IT-Sicherheit Industrie 4.0
Internet der Dinge
Relevanz Datensicherheit
Joint Venture
Logistik 4.0 Geschäftsabläufe
Strategie
Initiiert von:
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DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
Impressum Redaktion: Jürgen Bürkel (jb) v. i. S. d. P. Autoren: Jana Behr (jab), Andreas R. Fischer (afi) Vertrieb: Heiko Fischer Verlagsanschrift: G+F Verlags- und Beratungs- GmbH Kapellenstraße 47, 76596 Forbach, Telefon: (0 72 20) 2 13, Telefax: (0 72 20) 2 15, info@gf-vb.de, www.gf-vb.de Geschäftsführer: Andreas R. Fischer Produktion: Strattack GmbH, www.strattack.de Bildnachweis: Alle Bildrechte liegen bei den jeweiligen Eigentümern Titelmotiv: istockphoto.com/min6939 Rechtshinweis: Dieses eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die ganze oder teilweise Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung oder Verarbeitung in elektronische Medien, elektronische Systeme oder elektronische Netzwerke. Alle Angaben, trotz sorgfältiger redaktioneller Bearbeitung, ohne Gewähr. Fremdbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wir weisen darauf hin, dass hier verwendete Soft- und Hardwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.
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Einleitung
Digitalisierung von A-Z – Praktische Anregungen und Ideen für die Digitalisierung Ihres Unternehmens aufgebaut, der es in sich hat. Auch heute noch. Wir haben uns daher entschlossen, die Hangout-Aufzeichnungen der Mittelstandslounge-Highlights als zusammenfassende Transkripts in diesem eBook abzubilden. Alle Hangouts sind natürlich als „Video on demand“ in voller Länge abrufbar Der rasante Wandel der Wirtschaft
– die Links dazu finden Sie auf den
und Gesellschaft wurde auf der Ce-
entspechenden Transkript-Seiten
BIT 2015 in einer einzigartigen Weise
dieses eBooks.
spürbar, greifbar und erlebbar: Die Mittelstandslounge auf der CeBIT
Nehmen Sie sich die hier abgebilde-
hat Entscheider aus kleinen, mitt-
ten praktischen Anregungen bzw.
leren und mittelständischen Unter-
Ideen zahlreicher Experten für die
nehmen auf ihrem Weg der Digitali-
Digitalisierung Ihres Unternehmens
sierung unterstützt und praktische
mit!
Orientierung zu geben. Ihr Wir von „digitalize your business“ als
Andreas R. Fischer, EfD*
Themenverantwortliche der Mittel-
Initiator digitalize your business
standslounge haben dieses Anliegen durch das Motto „Digitalisierung von A–Z“ wesentlich unterstützt und einen inhaltlichen Spannungsbogen
*Enthusiast für Digitalisierung DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Inhalt
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Einleitung Digitalisierung von A-Z – Praktische Anregungen und Ideen für die Digitalisierung Ihres Unternehmens 4 A wie Allianz Mittelstand 4.0 Start der Allianz Mittelstand 4.0 – „Wir wollen die Digitalisierung des Mittelstands beschleunigen“ 8 B wie Business-Apps Fokus Business-Apps zur Prozessoptimierung – Eine Erfolgsgeschichte aus der Personalabteilung
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C wie Cloud Muss es denn immer die Cloud sein? Oder ist es die bewährte ERP-Philosophie, die überdacht werden muss?
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D wie Digitale Roadmap Mittelstand im Fokus: Die Digitale Roadmap ist Chefsache
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E wie „Einfach intuitiv“ Die Förderinitiative „Einfach intuitiv“ des BMWi
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F wie wie Fortschritt
Fortschritt pur! Sichere Kommunikation und moderne Arbeitsplätze aus der deHOSTED Cloud
G wie Geschäftsabläufe Was bringt die Digitalisierung dem Mittelstand über die IT-basierte Unterstützung von Geschäftsabläufen hinaus?
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H wie Handwerk Digitale Kompetenz – Zauberformel für Mittelstand und Handwerk? 36 I wie Internet der Dinge Das Internet der Dinge kreiert neues Business – Wie profitiert der Mittelstand? J wie Joint Venture
Joint Venture: M@tch Digital – Mittelstand trifft Startups
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K wie KMU Digitalisierung und KMU: Ziemlich beste Feinde!?
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L wie Logistik 4.0 Ist Logistik 4.0 die logische Konsequenz aus Industrie 4.0?
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M wie Mobile Information
Mobile Informationen – denn Informationen sind nur so wertvoll wie ihre (digitale) Verfügbarkeit
N wie Neuformatierung Was heißt digitale „Neuformatierung“ von Vertrieb und Marketing für den Mittelstand? O wie Online-Pioniere
EINLEITUNG
Online-Pioniere definieren den Einkauf neu! Digitalisierung – das Damoklesschwert des
62 66
6
Einzelhandels? 73 P wie Papierbelege Ersetzendes Scannen: Der Medienbruch in der Digitalisierung durch Papierbelege soll verschwinden
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Q wie Quantensprung Netzökonomie-Camp(us) – Konzepte und Ideen für den Quantensprung in die vernetzte Wirtschaft
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R wie Risiken Fokus IT-Sicherheit: Chancen und Risiken der Digitalisierung erkennen
88
S wie Security-Generation Mehr erfahren über die nächste Security-Generation für virtuelle und mobile Umgebungen 93 T wie Transformation Zentrale Rechtsfragen im Kontext der digitalen Transformation 97 U wie Umsetzung Umsetzung von Sicherheitskonzepten im Rahmen von Industrie 4.0
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V wie Veredelung Wie könnte man neben dem Kerngeschäft mit der digitalen „Veredelung“ von Produkten, aber auch mit ergänzenden Dienstleistungen, Geld verdienen? 108 W wie Wearables Google Glass und Wearables – Bald überall im ständigen Einsatz?
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X wie XL-Betrachtung Open Source und ERP – Eine XL-Betrachtung 120 Y wie „Generation Y“
„Generation Y“: Collaboration einfach und für jedermann
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Z wie Zukunft Software-Zoo der Zukunft: Mit der Industrie 4.0 und fortschreitender Digitalisierung von Prozessen wird die Anzahl genutzter Softwaresysteme zunehmen. Was tun? 127
I ndustrial Application Software GmbH Ihre digitale Zukunft … und warum Sie schon heute über Ihr ERP nachdenken sollten
Alle Experten von A-Z
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Index 154
DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
Das geht uns alle an:
IT-SICHERHEIT IN DER DIGITALEN WELT Mit unserer eBook-Reihe rund um das Thema Digitalisierung vermitteln wir Ihnen das nötige Hintergrundwissen.
Inhalte dieses eBooks: •
IT-Sicherheit in der digitalen Welt
•
Was sich in der IT-Sicherheit ändern muss!
•
Social Engineering-Angriff(e)
•
Wirksamer Schutz ohne Leistungseinbußen
•
Identitätssicherheit und Privatsphäre
•
IT-Sicherheit von Smartphones & Co.
•
Trusted Cloud Computing
•
Internet der Dinge (IoT): Maximale Sicherheit ist Pflicht
•
IT-Compliance versus blindem „Regelvollzug“
Zum kostenlosen Download unter
www.digitalize-your-business.de/hintergrundwissen
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A wie Allianz Mittelstand 4.0 Start der Allianz Mittelstand 4.0 –
„Wir wollen die Digitalisierung des Mittelstands beschleunigen“ (jab) Die Digitalisierung des Unternehmens kann zu einem Innovationstriebwerk für alle Geschäftsbereiche werden. Sie verändert Wertschöpfungsprozesse, Kunden- und Geschäftspartnerbeziehungen, ermöglicht bessere Produkte, die schneller entwickelt und auf den Markt gebracht werden, boostet die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, macht Arbeit orts- und zeitunabhängig, integriert und globalisiert das Geschäft.
Die Verknüpfung und Korrelation von Prozessdaten des Unternehmens, Informationen, die aus der Vernetzung resultieren sowie Daten von Kunden und Partnern bergen die Chance, frühzeitig innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den neu entstehenden Anforderungen der Kundschaft entsprechen. Wo aber stehen die kleinen, mittleren und mittelständischen Unternehmen in Sachen Digitalisierung? Festzustellen ist: Wenige sind vorne mit dabei, manche haben sich auf den Weg gemacht, viele sind zurückhaltend oder versuchen gar, die Digitalisierung auszusitzen.
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Start der Allianz Mittelstand 4.0 Teilnehmer waren (v.r.n.l.): Melanie Stehr, Head of Sales CeBIT, Deutsche Messe AG; Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vorstands, CAS Software AG; Frank Türling, Vorstand von Cloud-EcoSystem e.V.; Moderation Manuel Höferlin, Generalsekretär Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMI); Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e. V. (BITMI), Vorstand der GRÜN Software AG; Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH
Foto: Gunnar Sohn
Die Leitplanken der Bundesregierung aus digitaler Agenda und der Initiative Industrie 4.0 führen diese Unternehmen nicht unbedingt auf die richtige Spur. Die Grundlagenforschung der Wissenschaft produziert noch nicht die schon jetzt dringend benötigten konkreten Lösungen. Der branchenübergreifende Austausch hakt noch.
Zukunftsbild: Mittelstand 4.0 Die „Allianz Mittelstand 4.0“ will als Impulsgeber Verbände, Organisationen, Cluster, Netzwerke, Experten, etc. vernetzen, die im Sinne ihrer Mitglieder die Digitalisierung als wichtigen Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor erkennen. A WIE ALLIANZ MITTELSTAND 4.0
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In einer neu entstehenden „Community of Practice“ sollen Kräfte gebündelt werden, um mit Gleichgesinnten ergebnisoffen ein neues Zukunftsbild für den Mittelstand 4.0 zu zeichnen. Der Startschuss für die Allianz Mittelstand 4.0 fiel im Rahmen CeBIT 2015 in einer per „Hangout“ live aufgezeichneten Diskussionsrunde auf der Mittelstandslounge.
Konkrete Hilfestellungen werden gebraucht In der Diskussion wurde klar, dass „der Mittelstand“ zwar schon weiß, dass er „etwas tun“ muss. Aber sowohl die Tragweite der Digitalisierung und auch das „Wie-packe-ich-es-an“ sind in den meisten Unternehmen noch immer unklar. Die Gründer der Allianz Mittelstand 4.0 sind sich daher einig: Es gilt, den Unternehmen vom kleinsten Handwerksbetrieb über Dienstleister bis hin zu Zulieferern der Industrie in Sachen Digitalisierung branchenübergreifend konkrete Hilfestellungen zu geben. Initiativen und Verbände sind deshalb eingeladen, darüber zu diskutieren, wie die Allianz genau aussehen soll.
Digitalisierungswerkzeugkasten unterstützt Praxisansatz Um das Bewusstsein für den tatsächlichen Nutzen der Digitalisierung im Mittelstand zu stärken und zu verbreiten, sollen konkrete Lösungsansätze in Form von Best-Practice-Beispielen über die einzelnen Verbände in die Branchen und letztlich zu den einzelnen Unternehmen gespielt werden. Es gilt dabei, den verstärkenden Effekt der Vernetzung einzusetzen, der einen einfachen und schnellen Wissenstransfer ermöglicht. Im Idealfall soll so mit den Verbänden innerhalb eines Jahres ein branchenunabhängiger „Digitalisierungswerkzeugkasten“ entwickelt und zur Verbreitung gebracht werden, mit dem in den Unternehmen die Digitalisierung praktisch angegangen werden kann. Alle Infos zur Allianz Mittelstand 4.0 finden Sie unter: www.mittelstand-40.de
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Zitiert:
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Melanie Stehr, Head of Sales CeBIT, Deutsche Messe AG „Wir reden hier nicht über die Einführung einer neuen Technologie, sondern hier geht es um eine Fragestellung, womöglich um die Veränderung eines ganzen Mindsets, sowohl im Management, als auch in der Belegschaft.“ Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vorstands, CAS Software AG „Die Digitalisierung ist existenzwichtig für den Mittelstand.“ Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e. V., Vorstand der GRÜN Software AG, Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMI) „Aber hier muss auch der Mittelstand mitgenommen werden. Und das kann er nur, wenn er auch einen Nutzen sieht. Deshalb müssen wir ihn mitnehmen mit Best Practices und anderen greifbaren Tools.“ Frank Türling, Vorstand, Cloud-EcoSystem e.V. „25 bis 40 Prozent des Mittelstands nutzen die Cloud. Man kann, auch wenn man nur die 25 Prozent zugrunde legt, diese Zahlen auch positiv sehen, denn es handelt sich um ein ziemlich neues Feld. Das ist schon einmal ein wichtiger Schritt, von dem wichtige Impulse ausgehen.“ Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH „Wir sehen einen ganz klaren Handlungsbedarf bei den vielen Verbänden, die grundsätzlich eine ganz wichtige Aufgabe haben. Nämlich den Digitalisierungsprozess zielorientiert in die mittelständischen Unternehmen zu treiben.“
Hier finden Sie das Video zum Auftakt der Allianz Mittelstand 4.0 »
A WIE ALLIANZ MITTELSTAND 4.0
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B wie Business-Apps Fokus Business-Apps zur Prozessoptimierung –
Eine Erfolgsgeschichte aus der Personalabteilung
(jab) Smartphones und Tablets sind mit ihren vorinstallierten Applikationen (Apps) und Funktionen nicht mehr aus dem Geschäftleben wegzudenken. Aber auch Business-Apps – seien es nun Standard-Business-Lösungen aus dem App-Store, individuell programmierte Apps oder auf den speziellen Bedarf eines Unternehmens angepasste Standard-Lösungen – erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, sowohl bei den unterschiedlichsten Fachabteilungen als auch bei mobilen Unternehmern und Mitarbeitern.
Egal ob ein kleines Service-Programm, das ein Unternehmen für Kunden bereitstellt, oder komplexe Anwendungen für interne Aufgaben, Projekte oder Prozesse – Apps können das Geschäft zeit- und ortsunabhängig unterstützen. Jede App muss dazu aber einen konkreten Nutzen bringen. Um dies leisten zu können, muss genau überlegt werden, welche Aufgaben sie erfüllen soll. Beispiele dafür sind: Ist die App reine Informationsquelle oder sollen die Nutzer durch individuelle Push-Nachrichten an Angebote und Termine erinnert werden? Sollen Fernzugriffe auf Arbeitsabläufe oder Anlagen möglich sein? DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Soll die App auch offline funktionieren und sich automatisch beim nächsten Internetkontakt mit dem Hauptsystem im Unternehmen synchronisieren? Tobias Schlotter, Consulting-Chef der basecom GmbH & Co. KG in Osnabrück, erläuterte auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge an einem praktischen Beispiel die Vorzüge einer Business-App zur Prozessoptimierung in der Personalabteilung.
Der basecom-Kunde „Neue Osnabrücker Zeitung“, kurz NOZ genannt, hat täglich über 170.000 Leser und produziert über 300 Millionen Beilagen jährlich. Bei mehr als 3.000 Neueinstellungen hatte ein komplexer Fragebogen den Einstellungsprozess unterstützt, der bislang eine Nachbearbeitungs quote von 50 Prozent hatte. Mit einer Tablet-App sollte diese Quote deutlich reduziert werden. Dazu wurde der Fragebogen in eine App inklusive Offline-Funktionalität übertragen. Außerdem wurde die App mit einer Schnittstelle zu SAP versehen und der Prüfungsprozess durch eine spezielle Sichtkontrolle optimiert.
B WIE BUSINESS-APPS
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Fazit Die App zur Stammdatenerfassung sorgte bei der NOZ für eine reduzierte Nachbearbeitungsquote von unter 10 Prozent. Zudem wurde eine nahtlose Anbindung zu SAP geschaffen. Insgesamt wurde eine Zeitersparnis von 80 Prozent je Vorgang erreicht. Das Beispiel zeigt: Digitalisierte Prozesse in der Personalabteilung beschleunigen heute bei NOZ die Entscheidungsfindung und befreien Mitarbeiter von Routineaufgaben. Beides kommt dem Unternehmen in Ressourcengewinnen zugute. Die Investition hat sich gelohnt!
Zitiert: Tobias Schlotter, Leitung Consulting, basecom GmbH & Co. KG „Apps sind nicht nur ein weiteres Icon auf dem Smartphone. Usability und smarte Funktionen von Smartphones und Tablets lassen sich mit dem richtigen Ansatz optimal in Prozess-Tools und Anwendungen verpacken.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: „Fokus Business-Apps zur Prozessoptimierung: Eine Erfolgsgeschichte aus dem HR-Bereich“. »
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C wie Cloud Muss es denn immer die Cloud sein?
Oder ist es die bewährte ERP-Philosophie, die überdacht werden muss? (jab) Die Frage „Cloud oder nicht Cloud“ beschäftigt derzeit fast jedes Diskussionspodium, Fachmagazin und jeden IT-Experten. Vor allem im Mittelstand tun sich viele Unternehmen noch schwer – vor allem bei dem Gedanken, Daten an einen CloudDienstleister auszulagern.
Aber bei Cloud Computing geht es um viel mehr als das Auslagern von Daten. Die Cloud-Technologie bietet heute vor allem völlig neue und flexible Möglichkeiten, Geschäftsprozesse abzubilden und Funktionalitäten zu nutzen. Und dabei müssen die Daten nicht zwangsläufig das Unternehmen verlassen. Noch immer sind es mehr die größeren mittelständischen Unternehmen, die Cloud Computing in den unterschiedlichten Varianten einsetzen. Aber auch für kleinere Unternehmen bietet der Markt umfassende Lösungen.
C WIE CLOUD
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Eine davon ist beispielsweise die ERP-Standard-Lösung der COSMO CONSULT GmbH in Berlin, die von Christian Fink, Solution & Innovation Manager der COSMO CONSULT Gruppe, im Rahmen eines Impulsvortrags auf der Mittelstandslounge vorgestellt wurde.
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Es handelt sich dabei um ein echtes Standardsystem als Ready-to-use-Lösung. Das System ist so flexibel in seinen Prozessen, dass es sich sehr einfach anpassen und sogar von Smartphones aus einstellen lässt, d.h. keine Programmierungen sind nötig. Zahlreiche Apps lassen sich dazu wie ein großer Funktionsbaukasten nutzen. Da die Lösung immer gleich aufgebaut ist, sind zudem keine teuren InhouseSchulungen nötig. Die Lösung basiert auf Microsoft Dynamics NAV, so dass sie optimal zu anderen Microsoft-Standardlösungen passt. Die Cosmo-Lösung lässt sich sowohl auf eigenen Servern als auch in unterschiedlichen Hosting-Modellen einsetzen. Wobei aufgrund von höheren Sicherheitsstandards, sicheren Backups, der geografischen Trennung, höherer Verfügbarkeit und redundanter Fallback-Systeme vieles für eine vertraglich geregelte Auslagerung bei einem professionellen Cloud-Dienstleister spricht.
Zitiert: Christian Fink, Solution & Innovation Manager der COSMO CONSULT Gruppe „Gerade im ERP-Bereich, und das ist anders als in anderen Bereichen, ist die Projektmethodik und die Art und Weise, wie Software in der Cloud und mit der Cloud harmoniert, das Besondere daran.“
Hier finden Sie das Video zum Vortrag: Muss es denn immer die Cloud sein? Oder ist es die bewährte ERP-Philosophie, die überdacht werden muss? »
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D wie Digitale Roadmap Mittelstand im Fokus:
Die Digitale Roadmap ist Chefsache (jab) Dank einer durchgängigen Vernetzung von Wissen und Information ist es heute möglich, bestehende Geschäftsfelder internetbasiert zu dynamisieren, Unternehmensabläufe zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
So erweitert die Digitalisierung den Handlungsspielraum eines jeden Unternehmens um ein Vielfaches. Allerdings nur, wenn verstanden wird, wie Digitalisierung für das eigene Unternehmen umgesetzt werden kann. In einer Expertenrunde auf der CeBIT im Rahmen der Mittelstandslounge, und live per „Hangout“ aufgezeichnet, standen dazu folgende Fragen auf der Agenda: � Warum sollte man die Entwicklung einer Digitalen Roadmap zur Chefsache erklären? � Warum ist es sehr empfehlenswert, Mitarbeiter zu Akteuren der Digitalisierung zu machen? � Warum spielt es eine wichtige Rolle, bereits heute digitale BusinessSzenarien für morgen zu simulieren?
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Roundtable Mittelstand im Fokus: Die Digitale Roadmap ist Chefsache Teilnehmer waren (v. r. n. l.): Stefan Wagner, General Manager für Media, Sports & Entertainment, SAP SE; Heinz-Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender, GUS Group AG & Co. KG; Moderator Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH, Floris van Heijst, General Manager Mittelstand & Partner, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland GmbH und Harald Esch, Area Vice President Commercial, salesforce.com Germany GmbH.
Den Mittelstand praktisch bei der Digitalisierung unterstützen Soviel schon einmal vorweg: Die Teilnehmer der Runde waren sich einig, dass die Digitalisierung im Mittelstand so vielseitig ist wie der Mittelstand selbst. Eine Diskussion entstand bei der Frage der Entstehung neuer Geschäftsmodelle und -prozesse durch die Digitalisierung. Auch wenn laut einer aktuellen Studie des IDC Mittelständler zwar mehrheitlich nicht glauben, dass IT und Innovation dazu führt, dass sich ihr Geschäftsmodell verändert, sind allerdings dieselben Studienteilnehmer davon überzeugt, dass IT die Geschäftsprozesse beeinflusst. D WIE DIGITALE ROADMAP
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Die Meinung der Experten: Auf jeden Fall entstehen durch die IT-Unterstützung Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder anzugehen und Prozesse effektiver sowie schneller zu gestalten. Worauf es aber ankommt, ist ständig zu prüfen, was für das Unternehmen gut ist, wohin es will und wie IT diese Entwicklungen unterstützen kann.
Der Kunde steht im Mittelpunkt Letzten Endes bestimmt der Kunde, wie schnell die Digitalisierung abläuft, welche Arbeitsabläufe verändert oder eventuell adaptiert werden müssen und welche nicht. Auch wird in vielen Unternehmen nicht mehr ein Produkt für Tausende von Kunden hergestellt. Es werden 1.000 Produkte für 1.000 Kunden sein, da die Kundenwünsche die Produktion bestimmen werden. Diese Entwicklung wird in fast jeder Branche stattfinden, wenn sie sich auch unterschiedlich schnell durchsetzen wird.
Mitarbeiter werden zu Treibern der Digitalisierung Eine wichtige Rolle im Rahmen der Digitalisierung spielen aber auch die Mitarbeiter. Denn sie sind privat digital oft viel fortschrittlicher ausgestattet und auch fortgebildet als die Unternehmen. Empfehlenswert ist es, diese Erfahrung und dieses Wissen zum Vorteil zu nutzen. So können Abläufe aufgrund des privaten Know-hows optimiert und als interner Treiber genutzt werden. Auch die spezifische digitale Ausbildung von jungen Menschen sollte vom Management gefördert werden, so dass eine Transformation von innen heraus stattfinden kann.
Digitale Roadmap für den Mittelstand Wie kommen Mittelständler jetzt aber zu ihrer eigenen digitalen Roadmap? Wie können sie Erfahrungen, Best Practices und Empfehlungen auf das Unternehmen übertragen? Es gibt in dem Sinne keinen Masterplan, der auf jedes Unternehmen passt. Um sein eigenes Unternehmen Zug um Zug in eine digitalisierte Organisation umzuwandeln, sind aber auf jeden Fall diese Schritte empfehlenswert: DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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� Status quo: Zuallererst muss ein Bewusstsein darüber vorhanden sein, wo das Unternehmen steht. Wo besteht der größte Handlungsbedarf? � Von den Kunden inspirieren lassen: Wichtig ist am Anfang auch die Frage nach neuen möglichen Umsatzmöglichkeiten. Es gilt, sich neue Wege zu überlegen, um mit den Kunden noch enger in Kontakt zu sein. Dann inspirieren auch die Kunden zu neuen Geschäftsbereichen oder Geschäftsmodellen. � Mitarbeiter als Treiber: Unternehmen sollten das digitale Know-how ihrer Mitarbeiter nutzen. � Step by Step: Jede Abteilung sollte einzeln betrachtet werden. Ein hilfreicher Ansatz ist die Einteilung in die Bereiche Kunden, Prozesse, Mitarbeiter und Geschäftsmodell. Digitalisierung ist ein iterativer, also sich aufbauender, Prozess der seine Zeit braucht. � Vernetzung: Im nächsten Schritt sollten Verknüpfungen zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen stattfinden. Fragestellungen sind in diesem Zusammenhang: Wie kann mehr Transparenz erreicht werden? Wie können Daten für Services genutzt werden? etc. � Kommunikation: Ein wichtiger Aspekt dabei ist der offene und ständige Dialog über Entwicklungen, Fortschritte, sich abzeichnende „Stolpersteine“ etc.. � Unterstützung: Bei Bedarf sollten externe Berater hinzugezogen werden. Das können IT-Dienstleister, Unternehmensberater, aber auch erfahrene Unternehmer-Kollegen sein. � Los geht’s: Wichtig ist, loszulegen und nicht zuzuschauen, wie die anderen an einem vorbeiziehen.
Fazit Auch wenn Digitalisierung für die meisten KMU noch ein Zukunftsfaktor mit vielen Fragezeichen ist: Es ist auf jeden Fall ratsam, sich mit ihr zeitnah auseinanderzusetzen. Dabei können die Roadmaps der IT-Hersteller und großer Unternehmen zur Orientierung in den Mikrokosmos des Mittelstands übertragen und mit Augenmaß synchronisiert werden. Das Credo heißt Zusammenarbeit und Dialog.
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Zitiert: Heinz-Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender, GUS Group AG & Co. KG „Ich halte es für gefährlich, diese groß angelegte Vision der Digitalisierung als normales Großprojekt zu betrachten. Es geht für mittelständische Unternehmen darum, Optimierungspotenziale mit Augenmaß zu identifizieren, die dann auch dem Mittelstand mit seiner kurzen Reichweite einen schnelleren ROI bringen. Damit er da dran bleibt und er die Wettbewerbsfähigkeit behält und verbessert.“ Floris van Heijst, General Manager Mittelstand & Partner, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland GmbH, Microsoft Deutschland GmbH „Nicht warten bis ein anderer es tut, sondern es selber machen.“ Harald Esch, Area Vice President Commercial, salesforce.com Germany GmbH „Von Masterplan zu sprechen ist schwierig. Es gibt Ideen, die umgesetzt werden. Erst in den einzelnen Bereichen, dann geht es um die Verknüpfung.“ Stefan Wagner, General Manager für Media, Sports & Entertainment, SAP SE „Abläufe lassen sich nicht ändern, aber mit Unterstützung der IT die Produk tivität und der Zeitaufwand. Die Prozesse werden nicht neu erfunden.“ Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH „Es muss mit einfachen Möglichkeiten erkennbar sein, wo der größte Handlungsbedarf in einem Unternehmen ist.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag Mittelstand im Fokus: Die Digitale Roadmap ist Chefsache »
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E wie „Einfach intuitiv“ Die Förderinitiative „Einfach intuitiv“ des BMWi (jab) Anwendungssoftware wird auch für kleinere und mittlere Unternehmen immer bedeutender. Ein wichtiges Qualitätskriterium für Software-Produkte und Web-Applikationen ist neben technischen Kriterien wie Funktionalität, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit die Usability, also die Nutzerfreundlichkeit und Gebrauchstauglichkeit von Produkten.
Moderne Smartphones, mobile Applikationen oder einfach zu bedienende Web-Anwendungen erfordern, dass insbesondere Unternehmenssoftware für KMU hinsichtlich der Usability optimiert sein muss. Experten sind sich sicher: Usability wird sich sowohl für Unternehmen der IT-Branche als auch für deren Kunden zu einem wichtigen Erfolgsfaktor entwickeln. Auch Studien zeigen, dass der Einsatz benutzerfreundlicher IKTLösungen die Produktivität der Benutzer und deren Zufriedenheit steigert.
Usability definiert Nutzen eines Produkts Aber was ist Usability genau? Und, was hat sie mit einer Teekanne zu tun? Diese Fragen beantwortete Manuel Friedrich, Projektmitarbeiter bei UseTree – dem Berliner Kompetenzzentrum für Usability-Maßnahmen – auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge. E WIE „EINFACH INTUITIV“
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Die Sache mit der Teekanne wurde direkt am Anfang aufgelöst. Sie diente als Beispiel für ein Produkt, das zwar alle Features besitzt, aber aufgrund fehlender Gebrauchstauglichkeit seinen Nutzwert nicht erfüllen kann. Denn letztlich geht es darum, wie effektiv und effizient – wie gebrauchstauglich – das Produkt ist.
Erfolgsfaktor Usability Im Gegensatz zu den USA, Skandinavien oder auch Japan, wo auf Usability großen Wert gelegt wird, ist dieser Trend in Europa und auch Deutschland noch nicht ganz angekommen. Allerdings hat eine vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie belegt, dass Usability durchaus zum Wettbewerbsfaktor werden kann. Eine größere Kundenzufriedenheit und höhere Umsätze wurden konkret nachgewiesen.* Auf beiden Seiten, bei Software-Anwendern und bei Software-Entwicklern, führt Usability zu tatsächlich nachweisbaren Vorteilen: Die einen steigern ihre Nutzereffizienz und die anderen erhöhen die Chancen ihrer Produkte am Markt.
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User Centered Design
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Wie erreicht man aber nun optimale Usability? Bei der Entwicklung gebrauchstauglicher Software spielt das User-Feedback eine wichtige Rolle. Dieses sollte so früh und so oft wie möglich eingeholt werden, um größere Änderungen direkt zu Beginn durchführen zu können und damit später Kosten zu sparen.
Feststellen der Notwendigkeit einer benutzerorientierten Gestaltung
Verstehen und Festlegen des Nutzungskontexts
Beurteilen von Gestaltungslösungen gegenüber Anforderungen
Das System erfüllt die festgelegten Anforderungen an Funktion, Organisation und Benutzerbelangen
Festlegen von Benutzeranforderungen und organisatorischen Anforderungen
Entwerfen von Gestaltungslösungen
User Centered Design: Bei der Entwicklung wird regelmäßig das Feedback der Nutzer eingeholt.
Ist Usability teuer? Die finanziellen und personellen Ressourcen, die in eine Usability-orientierte Entwicklung fließen, zahlen sich mehrfach aus. Denn es werden zum Beispiel später Wartungskosten gespart, da weitaus weniger von Kunden letztlich nicht benutzte Features realisiert werden. Außerdem sorgt der User-Centered-Ansatz dafür, dass viele Fehler in der Entwicklung schon im Vorfeld beseitigt werden, deren individuelle Bearbeitung nach der Implementierung oder während der Nutzung ein Vielfaches E WIE „EINFACH INTUITIV“
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kosten würde. Und letztlich zeigt eine aktuelle Studie, dass aufgrund der benutzerfreundlichen Softwarebedienung Support-Kosten um bis zu 20 Prozent reduziert werden.
Bundesregierung fördert Usability Zur Unterstützung der Bemühungen um mehr IKT-Usability hat die Bundesregierung mit dem Förderprogramm „Mittelstand digital“ eine Initiative ins Leben gerufen, die im Bereich Usability 20 entsprechende Förderprojekte unterstützt. Die Initiative „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ trägt dazu bei, Qualität und Gebrauchstauglichkeit der in Unternehmen eingesetzten betrieblichen Software zu verbessern und so die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken. Hierfür werden geeignete Hilfestellungen für KMU entwickelt und erprobt – unter Berücksichtigung von Usability-Kriterien während des gesamten Entwicklungs- und Auswahlprozesses betrieblicher Software. Weitere Informationen: http://www.mittelstand-digital.de/DE/Foerderinitiativen/usability.html
Zitiert: Manuel Friedrich, UseTree – Berliner Kompetenzzentrum für Usability-Maßnahmen „In den USA, Skandinavien oder auch Japan ist Usability ein Megatrend. Da designen die Unternehmen die Produkte deutlicher für die Nutzer als in Europa oder in Deutschland.“ * Weitere Infos dazu: http://www.usability-in-germany.de/uig-studie.
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Die Förderinitiative „Einfach intuitiv“ des BMWi »
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F wie wie Fortschritt Fortschritt pur!
Sichere Kommunikation und moderne Arbeitsplätze aus der deHOSTED Cloud (jab) Arbeit unterwegs, zu Hause oder am geteilten Arbeitsplatz – besonders Wissensarbeit wird immer unabhängiger vom festen Schreibtisch. Überall dort, wo digitale Informationen die Arbeit bestimmen, wird es in Zukunft immer weniger relevant sein, wo sie erbracht wird.
Die in den letzten Jahren deutlich verbesserte Bedienerfreundlichkeit von Endgeräten trägt zudem zu höherer Akzeptanz und Nutzung der Datenübertragung bis hin zur elektronischen Zusammenarbeit in virtuellen Teams bei. Flexibel werden so auch externe Mitarbeiter oder Freelancer projekt abhängig, zum Beispiel bei der Entwicklung innovativer Produkte, eingebunden. Personen und elektronische Arbeitsmittel sind mittlerweile umfassend vernetzt und zudem kommunizieren moderne IT-Geräte und Technologien selbstständig miteinander. Aber wie bewerkstelligt ein Unternehmen die Herausforderung an einen Arbeitsplatz 4.0?
F WIE FORTSCHRITT
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Die Antwort zu dieser und auch anderen Fragen rund um die moderne Arbeitswelt und sichere Kommunikation gab Marco Rutzke, Managing Partner bei NetTask GmbH, im Rahmen der Mittelstandslounge auf der CeBIT 2015 in einem Live-Hangout.
Cloud Computing Basis von Arbeitswelt 4.0 Zuerst gab Marco Rutzke die Antwort darauf, wie denn die Arbeitswelt 4.0 möglich ist – durch die Cloud. Mit der Nutzung moderner und insbesondere sicherer Cloudlösungen, wie deHOSTED von NetTask, sind die Herausforderungen problemlos zu managen, die auch an mittelständische Unternehmen gestellt werden. Mit einer deHOSTED-Cloud-Lösung kann der Mitarbeiter zum Beispiel von der Telekonferenz über den Videoaustausch bis zum Desktop-Sharing und Dokumentenaustausch in seiner gewohnten Umgebung bleiben und trotzdem Teil eines Projektteams sein. Das Einzige, was benötigt wird, sind ein Tablet und ein WLAN-Zugang. Die NetTask-Lösung stellt auch Tools für die indirekte Kommunikation zur Verfügung, so dass Standardprogramme intelligent mit Unternehmensanwendungen für mobile Devices erweitert werden, wie zum Beispiel mit einer Faxfunktion direkt aus dem System heraus. Dokumente können endgeräDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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teübergreifend bearbeitet werden, so dass zum Beispiel ein Termin, der am Smartphone angenommen wurde, auf dem Desktop direkt gespeichert ist.
Generation Y schreibt direkte Kommunikation groß Ohne dass telefoniert werden muss, ist direkte Kommunikation über eine Chat-Funktion möglich. Auch Collaboration über Desktopfreigabe, zum Beispiel zum Besprechen eines technischen Problems oder beim Formulieren eines gemeinsamen Dokuments, mit Unterstützung eines Whitebord-Entwurfs, ist möglich. Besonders praktisch ist die Integration des Microsoft Sharepoints. In der Cloudlösung ist er benutzerfreundlich aufgebaut, optimal integriert und sogar mit einem Projektmanagement-Tool verknüpft.
Cloud ja, aber sicher! Noch tun sich viele mittelständische Unternehmen aufgrund von Sicherheitsbedenken schwer, Cloudlösungen einzusetzen. Aber auch da gab der Experte Tipps.
Auf was Sie bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters achten sollten: Der Firmensitz des Cloud-Dienstleisters bzw. des Providers sollte in Deutschland sein. Dabei sollten auch ausländische Beteiligungen geprüft werden, da sonst gegebenenfalls auch die Gesetzgebung eines anderen Landes gilt. Auch das Rechenzentrum selbst sollte in Deutschland sein. Denn wenn es im Ausland steht, müssen die Daten vielfach durch unterschiedliche Netze geroutet werden und erhalten eine schlechtere Qualität. Das Rechenzentrum sollte zur Brandvermeidung auf Sauerstoffreduktion setzen. So kann, im Gegensatz zu Standardrechenzentren, bei denen im Brandfall gewöhnliche Pulver-Löschsysteme eingesetzt werden, gar kein Brand entstehen. Strenge Sicherheits- und Ausweiskontrollen sowie individuelle Schutzvorrichtungen der einzelnen Server machen optimale Sicherheitsmaßnahmen aus. Mindestens sollte auf die Standards in der DIN ISO 27001 geachtet werden. F WIE FORTSCHRITT
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Dem Datenschutz muss auch durch eine hochgradige Verschlüsselung Rechnung getragen werden. Der Anbieter sollte höchste Zertifikate vorweisen, zum Beispiel auch nach Perfect forward secrecy oder SSL Report bewertet sein.
Fazit Um die Digitalisierung ernsthaft anzupacken und schnell zum Erfolg zu führen, sind Cloud-Lösungen in Zukunft unumgänglich. Wichtig ist es, bei der Auswahl des Anbieters genau hinzuschauen. Nur wenn die Kriterien an optimale Datensicherheit und Datenschutz erfüllt werden, ist der Dienstleister der passende Partner für den Einstieg ins Cloud Computing.
Zitiert: Marco Rutzke, Managing Partner, NetTask GmbH „Nach den Enthüllungen von Edward Snowden ist klar, wer alles an Informationen interessiert ist: Im Großen und Ganzen ist es eine tiefgehende Wirtschaftsspionage. Deshalb ist es wichtig, in seinem Unternehmen das Know-how, vor allem in Deutschland, einem Land, das viele Ideen entwickelt, zu schützen.“
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G wie Geschäftsabläufe Was bringt die Digitalisierung dem Mittelstand über die IT-basierte Unterstützung von Geschäftsabläufen hinaus?
(jab) Innovation durch Digitalisierung bedeutet unter anderem die Individualisierung von Massenprodukten und Dienstleistungen durch das aktive Eingreifen des Kunden bei der Gestaltung und Planung. Im Wettbewerb haben deshalb Unternehmen die Nase vorn, die mithilfe der Digitalisierung ihre Kommunikation, Produkte und Dienstleistungen mit einem konkreten Mehrwert versehen und so anbieten, wie ihre Kunden dies wollen.
Über Kunden als Digitalisierungstreiber und wie viel Einfluss diese im Rahmen der Digitalisierung auf die Geschäftsstrategie und die Prozesse im Unternehmen haben, sprachen Experten im Rahmen der CeBIT 2015 in einer per „Hangout“ live aufgezeichneten Diskussionsrunde auf der Mittelstandslounge.
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Roundtable: Was bringt die Digitalisierung dem Mittelstand über die IT-basierte Unterstützung von Geschäftsabläufen hinaus? Die Teilnehmer (v.r.n.l.) waren: Dr. Olaf Uhlenwinkel, Director Sales Broad Market Germany, ORACLE Deutschland B.V. & Co KG.; Rainer Glatz, Geschäftsführer Elektrische Automation und Software, VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.; Moderator Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH; Marius Felzmann, Senior Vice President CeBIT, Deutsche Messe AG und Peter Heintzen, Bereichsleiter Integration Services, MT AG.
Feedback der Kunden ist wertvoll „Kunden sind die eigentlichen Treiber der Digitalisierung“, so lautete die Einstiegsthese in die Diskussion, die von den Teilnehmern im Großen und Ganzen bestätigt wurde. Grundsätzlich gilt es in diesem Zusammenhang, drei Ausprägungen der Digitalisierung festzuhalten: die Verbesserung der Geschäftsabläufe, der Zugang zum Kunden durch eine verbesserte Customer Experience, und das Schaffen neuer Produkte und Abläufe. Allerdings bekommt der Kunde nur von letzterem etwas mit, denn er nimmt wahr, ob der Anbieter einen professionellen Auftritt hat und in seiner Kommunikation professionell agiert. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Um die wertvollen Feedbacks des Kunden nutzen zu können, ist eine intelligente Vernetzung und direkte Kommunikation mithilfe sozialer Netzwerke nötig, um darüber in Interaktion mit dem Kunden zu treten. Über diese Feedbackschleifen werden neue Mehrwerte des Produktes oder der Dienstleistung entdeckt. Es geht also darum, den eigenen Horizont zu erweitern.
Dinge selbst miteinander reden lassen Vor allem von der Vernetzung und Intelligenz der Produkte und auch deren Kommunikation untereinander, also durch Machine-to-Machine-Kommunikation, profitieren Kunden. Ein Beispiel: Intelligente Teile melden, wenn sie drohen, kaputt zu gehen. Ein Druckauftrag geht rechtzeitig an den 3D-Drucker. Der Kunde ist somit ohne Unterbrechung einsatzfähig und muss nicht mehr, wie früher, auf ein Ersatzteil warten. Es entsteht aus Sicht der Kunden ein ganz neues Ökosystem. Das ist eine der großen Chancen der Digitalisierung.
Digitalisierung gut vorbereiten Die Frage für ein mittelständisches Unternehmen jedoch ist, wie es seine Prozesse durch die Digitalisierung ändern kann, um die positiven Effekte bezüglich der Kundenkommunikation mitzunehmen. In erster Linie geht es darum, die bestehende Komplexität in den Geschäftsabläufen zu reduzieren, um die Voraussetzung für Digitalisierung zu schaffen. Dabei sollten nicht nur Maßnahmen hinsichtlich der Struktur im Mittelpunkt stehen, sondern auch Maßnahmen innerhalb der Organisation.
Schauen, wie Kunden es machen Welchen Einfluss haben Kunden aber im Rahmen der Digitalisierung in punkto Strategie und Geschäftsabläufe? Insgesamt verlagern sich die Rollen bei diesem ursprünglichen IT-Thema auch in andere Abteilungen. Zum Beispiel werden IT-Budgets mittlerweile auch vom Marketing freigegeben, weil insbesondere das Marketing aus Sicht des Kunden denkt.
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Es gilt auch, über den Einsatz von Tools nachzudenken, die vor allem durch die jüngere Generation, auch die der Kunden, inspiriert sind, wie zum Beispiel Chats und webbasierte Datenspeicherung. Besser Mitarbeiter tauschen sich über sichere und vom Unternehmen zur Verfügung gestellte Plattformen aus als über Whats App und Dropbox. Dazu müssen gerade auch jüngere Mitarbeiter in die Digitalisierungsstrategie eingebunden werden. Denn sie bringen das Know-how, das benötigt wird, schon aus ihrem Privatleben mit.
Weniger Routine und Ressourcen durch Digitalisierung Aus Anbietersicht sind integrierte Systeme ein Haupttrend der Digitalisierung. So dauert die Installation von Systemen, die früher Wochen in Anspruch genommen hat, heute nur noch wenige Stunden. Das ist ein großer Vorteil, der auch Kunden in die Lage versetzt, schneller zu sein. Auch diese Synergieeffekte der Digitalisierung sind im Arbeitsalltag sehr wichtig.
Fazit Wie sieht es jetzt aber aktuell konkret aus im Mittelstand? Haben die Kunden schon genug Einfluss genommen und werden die Geschäftsabläufe in Richtung Digitalisierung schon optimiert? Die Experten sind sich einig: Oben genannte Synergieeffekte, vor allem im Namen der Kunden und um Mehrwerte für sie zu schaffen, gilt es in Zukunft, noch stärker wahrzunehmen und zu integrieren. So wissen Unternehmen oftmals schon heute durch intelligente Big-Data-Technologien, wo zum Beispiel gerade ein Container unterwegs ist. Ein anderes Unternehmen könnte durch Integration und Collaboration die Information liefern, wo die nächste günstigste Tankstelle ist. So würden Kosten gespart, was sich auf den Endpreis für den Kunden auswirken würde. In Deutschland ist ein solches Szenario noch Zukunftsmusik. Vielleicht ist der Druck, sich neu zu erfinden, hierzulande noch nicht so groß wie in anderen Ländern. Trotzdem: Das Beispiel inspiriert. Auf jeden Fall gibt es aber mehr Offenheit für Innovation. Das ist ein guter Anfang.
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Zitiert:
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Rainer Glatz, Geschäftsführer Elektrische Automation und Software, VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. „Es ist das machbar, womit auch Geld verdient wird. Digitalisierung kann durchaus ein Businessbeschleuniger sein. Aber die Frage ist immer: Lohnt sich die Maßnahme, kann ich Geld damit verdienen?“ Peter Heintzen, Bereichsleiter Integration Services, MT AG „Es geht ja nicht nur um Maßnahmen in der Infrastruktur, sondern auch um Maßnahmen innerhalb der Organisation. Denn man kann Digitalisierung nicht auslagern. Digitalisierung ist Chefsache.“ Dr. Olaf Uhlenwinkel, Director Sales Broad Market Germany, ORACLE Deutschland B.V. & Co KG „Grundsätzlich gilt es, in diesem Zusammenhang, drei Ausprägungen der Digitalisierung festzuhalten: die Verbesserung der Geschäftsabläufe, die Verbesserung des Zugangs zum Kunden und das Schaffen von ganz neuen Produkten und Abläufen. Der Kunde bekommt nur von letzterem etwas mit.“ Marius Felzmann, Senior Vice President CeBIT, Deutsche Messe AG „Kunden wollen nicht mehr auf Ersatzteile warten. Die Teile sind selber intelligent und melden, wenn sie kaputt sind. Dann werden sie automatisch im 3DDrucker gedruckt. Es entsteht ein ganzes Ökosystem aus Sicht der Kunden und das ist die Chance der Digitalisierung.“ Moderation: Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH „Der Mittelstand gerät nicht ins Hintertreffen, wenn er die Rolle der IT richtig versteht.“
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H wie Handwerk Digitale Kompetenz –
Zauberformel für Mittelstand und Handwerk? (jab) Preisfrage für kleine und mittelständische Unternehmen: Was überhaupt ist Digitalisierung? Und wie kann sie das eigene Unternehmen nach vorne bringen? Die Berührungsängste mit dieser Thematik sind groß. Gerade hat man doch alle Geschäftsabläufe in ein ERP-System überführt. Der Aufwand war enorm, die Umstellung im Unternehmen auch. Ist das schon Digitalisierung oder meint dieser Begriff mehr? Wann ist ein Unternehmen digitalisiert – und wann nutzt es nur einfach IT-Systeme?
Klar ist: Viele mittelständische Unternehmen stehen vor diesen Fragen. Prof. Dr. Peter von Mitschke-Collande, Projektkoordinator bei den eBusinessLotsen Hannover, gab in einem Hangout-Vortrag im Rahmen der Mittelstandslounge Antworten hierzu.
Digitalisierung und Fachkräftemangel Der Referent machte gleich zu Anfang auf ein speziell im Mittelstand bestehendes aufmerksam: den schon häufig zitierten Fachkräftemangel. Insbesondere fehlen geeignete Mitarbeiter, die Digitalisierungsprojekte auf dem neuesten Stand ausführen können. Hinzu kommt der demografische Wandel mit seinen Auswirkungen. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Wie kann diesem Zustand in der Wirtschaft, speziell jedoch bei mittelständischen Betrieben und dem Handwerk begegnet werden? Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der schnellen Innovationszyklen in der IT eine große Herausforderung und entwickelt sich derzeit in Bezug auf zukünftige Geschäftsstrategien in Mittelstand und Handwerk mit zu einer Kernfrage.
Drei Schritte zur Digitalisierung Bei genauem Betrachten ergeben sich folgende drei Fragen, die sich Unternehmen bei der Digitalisierung stellen sollten: �
Warum braucht das Unternehmen überhaupt die Digitalisierung?
� Was braucht es, um die Digitalisierung umszusetzen? � Wie wird die Digitalisierung im Unternehmen umgesetzt? Um die erste Frage zu beantworten, müssen fachliche Kenntnisse des Managementbereichs vorhanden sein, zum Beispiel aus dem Marketing. Warum sollen neue digitale Medien genutzt werden? Ein Beispiel: Bislang wurden neue Mitarbeiter immer über Stellenanzeigen in den Tageszeitungen angesprochen. Wenn aber festgestellt wird, dass insbesondere junge Menschen nicht mehr über die Zeitung, sondern zum Beispiel über Facebook oder H WIE HANDWERK
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andere soziale Medien im Internet angesprochen werden wollen, muss man auch über die neuen digitalen Kanäle auf Mitarbeitersuche gehen. Wenn die Entscheidung positiv ausfällt, dann müssen Fachleute her, die sich mit den richtigen Tools und der benötigten IT auskennen. Diese müssen dann entscheiden, ob zum Beispiel noch neue Hardware gebraucht wird. Wenn ja, welche? Welche neuen Anwendungen sind nötig, um das Digitalisierungskonzept umzusetzen? Letztlich müssen diese Anwendungen implementiert werden, und zwar nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch bei den Mitarbeitern. Hier geht es eben nicht nur um Fragen technischer Art, sondern es müssen vor allem auch die Unternehmensstrukturen betrachtet werden. Weitere wichtige Fragen sind : Was sind die Prozesse? Welche Probleme gibt es dabei? Reicht die vorhandene Technik oder müssen Prozesse neu organisiert werden?
Weitere Aufgaben, die bei einer Digitalisierung auf Sie zukommen! Das Basiswissen zur Digitalisierung muss dabei im Unternehmen vorhanden sein. Das Unternehmen muss in der Lage sein, � Bedarfsanalysen durchzuführen und den Markt zu überblicken, �
eine systematische Auswahl und Bewertung zu machen,
�
langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung abzuschätzen,
� die einzelnen Geschäftsbereiche im Blick zu haben, � die Zuständigkeiten im Haus zu klären, � die Qualifizierung der Anwender zu übernehmen �
und die Investitionen sowie Betriebskosten aufbringen zu können.
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Fazit:
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Digitale Kompetenz ist mehr als technisches Know-how. Die These: Digitale Kompetenz ist sogar zu 80 Prozent keine technologische Kompetenz. Eigentlich ist nur bei der Auswahl der einzelnen IT-Komponenten technisches Wissen erforderlich. Wie sind diese Herausforderungen nun lösbar? Hier kann der Bildungssektor ausnahmsweise noch nicht helfen, weil er, wie die Wirtschaft, selbst dabei ist, seine Bereiche zu digitalisieren. Normalerweise müsste der Bildungssektor eigentlich einen Schritt voraus sein, um zu zeigen, wie es geht. Aber in diesem Fall kann mit ihm nicht gerechnet werden. Das Handwerk muss den direkten Weg zur IT-Branche suchen. Tipp: Kleine Unternehmen sollten sich zusammen tun und strategische Allianzen bilden. Sie müssen sich beispielsweise gemeinsam einen IT-Fachmann leisten, die strategischen Fragen der Digitalisierung gemeinsam schultern und von den Vorteilen profitieren. Zudem stehen die eBusinessLotsen allen Unternehmen bundesweit zur Unterstützung bereit.
Zitiert: Prof. Dr. Peter von Mitschke-Collande, Projektkoordinator eBusiness-Lotse Hannover „Das eigentliche Dilemma ist, dass der Bildungssektor genauso wie die Wirtschaft mit den kurzen Innovationszyklen von digitalen Techniken nicht Schritt halten kann.“
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I wie Internet der Dinge Das Internet der Dinge kreiert neues Business –
Wie profitiert der Mittelstand?
(jab) Das Internet of Things (IoT) hat das Potenzial, bis 2025 den Weltwirtschaftsindex um 6,2 Billionen US-Dollar zu steigern – so prognostiziert McKinsey. Auch sollen 80 bis 100 Prozent aller Produktionsbetriebe bis dahin mit IoT-Anwendungen arbeiten. Dies könnte zu einem Anstieg von bis zu 2,3 Billionen US-Dollar in der globalen Fertigungsindustrie führen.
Die Relevanz der IT für die Wirtschaft wird durch IoT-Anwendungen deutlich gesteigert. Alle Konzerne denken momentan darüber nach, wie sie durch die Vernetzung von Komponenten leistungsfähiger und effizienter werden können. Maschinen, Fahrzeuge, Gebäudetechnik – buchstäblich alles bekommt eine IP-Adresse. Allerdings: Ohne Umsetzungspartner in den spezifischen Bereichen aus dem Mittelstand geht nichts. Es tut sich eine innovative digitale Landschaft mit neuen Geschäftsmodellen und ein großes Wachstumspotenzial auf.
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Welche Chancen sich genau für den Mittelstand ergeben und wie die Kooperationen aussehen können, zeigte Helmut Schnierle, Head of M2M Business, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG im Rahmen der CeBIT 2015 in einem per „Hangout“ live aufgezeichneten Impulsvortrag auf der Mittelstandslounge.
Zusammenarbeit ist wichtig Gleich zu Beginn betonte Schnierle, wie wichtig der Mittelstand in Zusammenhang mit dem digitalen Wandel ist. Konzerne können ihre digitalen Projekte oftmals nur in Kooperation mit mittelständischen Partnern umsetzen. Denn nicht die Größe eines Unternehmens ist im Hinblick auf den Erfolg der Digitalisierung von Bedeutung, sondern das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen den Projektpartnern. Dafür müssen neue Geschäftsmodelle identifiziert und neue Marktpotenziale entwickelt werden.
Technologie gibt den Takt an Die digitalen Technologien sind dabei die Grundlage und es ist wichtig zu verstehen, dass diese die Taktgeber sind. Je schneller sich die Technologien entwickeln, desto schneller ändern sich auch die Geschäftsmodelle. Diese Geschäftsmodelle haben nicht nur einen immer größeren Einfluss auf die digitale Welt, sondern vor allen Dingen auch auf Prozesse und die Produktentwicklung. I WIE INTERNET DER DINGE
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Hand in Hand mit dem Mittelstand Auch Telefónica als Netzwerkbetreiber entwickelt neue Geschäftskonzepte im Rahmen des digitalen Wandels. Schlagworte sind in diesem Zusammenhang Internet of Things und Machine-to-Machine-Kommunikation. Um diese Geschäftsmodelle umzusetzen, ist die Kooperation mit mittelständischen Unternehmen unabdinglich und wird vor allem über mittelständische Partner initiiert. Deshalb ist der Brückenbau zum Mittelstand, sowohl für Konzerne, in diesem Fall einen Telekommunikationsanbieter, als auch für KMU, so wichtig. Um aufzuzeigen, wie das konkret aussehen kann, stellte Schnierle einige aktuelle Business Cases vor. Beispiel Smart Cars: Mittlerweile stecken in jedem in Deutschland fabrizierten Auto mehrere Sim-Karten. Neben den Datenströmen für Entertainment und Unterhaltung verlässt ein zweiter Datenstrom die Autos. Hersteller erhalten darüber ein permanentes Update aller Autos auf den Straßen. Wo sind sie unterwegs? Wie ist der Benzinstand? Sind die Reifen abgefahren? Fährt der Fahrer sicher, unsicher oder anders als gewöhnlich? Beispiel Smart Shopping: Wenn man von Smart Shopping spricht, dann ist das Online-Shopping á la Zalando Schnee von gestern. Schaut man zum Beispiel auf die asiatische Welt, wird dort Local Marketing gelebt. Handys werden lokalisiert und die neuesten Angebote von Läden, an denen man gerade vorbei geht, direkt an die User geschickt. Beispiel Smart Cities: Zum Beispiel könnte bei Stadtplanungen oder Ausbauten an eine intelligente und energiesparende Straßenbeleuchtung gedacht werden. Über Daten wird der Dunkelheitsgrad ermittelt und je nachdem gehen dann die Straßenlaternen um 18 Uhr oder eben erst 19 Uhr an.
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Oder man sieht sich das Ampel-Management an. Man nehme zum Beispiel einen Fußgänger und einen Bus, die an einer Ampel stehen. Intelligent ist es, den Bus als erstes fahren zu lassen, weil er einen Fahrplan einzuhalten hat. Mit üblichen Ampelsystemen ist das nicht möglich. Aber wenn sie über Daten intelligent gesteuert werden, können unterschiedliche Szenarien berücksichtigt werden. Was in diesem Fall zu einem besser eingehaltenen Fahrplan führt. In London ist so ein System aktuell erfolgreich im Testeinsatz. Beispiel Gesundheitswesen: Apps und das Sammeln entsprechender Daten eröffnen die Möglichkeit, Patienten, die nicht unbedingt im Krankenhaus bleiben müssen, auch zu Hause im Auge zu behalten. Damit werden Kosten gespart und auch der Kranke fühlt sich zu Hause wohler als alleine im sterilen Krankenhaus, was dem Heilungsprozess zuträglich sein kann. Beispiel Smart Metering/Smart Grid: Nach dem Gesetz soll der Stromverbrauch in den nächsten Jahren stetig verringert und auch dem Verbraucher mehr Transparenz geboten werden. Um das zu bewerkstelligen, müssen Daten gesammelt werden, um Peaks und andere wichtige Aspekte herauszufiltern. Dafür müssen in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand neue Messtechnologien gefunden werden. Bei insgesamt 34 Millionen Haushalten ergibt sich ein großes Marktpotenzial. Beispiel Mode im Automat: Ein weiteres Projekt wurde in Zusammenarbeit mit einem mittelständischen Automatenhersteller gestemmt. Ein regionaler Modekonzern wollte seine Hemden rund um die Uhr zum Kauf anbieten. Um Verkaufsautomaten dafür zu entwickeln, arbeitete Telefónica mit einem mittelständischen Unternehmen zusammen. Mittlerweile stellt der neue POS ein effizientes Add-on der Handelsstruktur dar.
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Fazit: Durch diese Geschäftsmodelle können sich völlig neue Partnerschaften zwischen großen und mittelständischen Unternehmen entwickeln. Über digitale Technologien werden Kosten gesenkt und die Transparenz erhöht. Neue Marketing- und Vertriebsansätze entstehen. Letztlich lassen sich mit der Digitalisierung und dem Internet der Dinge neue Wege gehen und vor allen Dingen kann auch dem Wettbewerbsdruck und dem Kostendruck entgegengewirkt werden.
Zitiert: Dipl.-Kfm. Helmut Schnierle, Head of M2M Business, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG „Unsere digitalen Technologien sind dabei die Grundlage und es ist wichtig, zu verstehen, dass diese der Taktgeber bei allem sind. Je schneller sich die Technologien entwickeln, desto schneller ändern sich auch die Geschäftsmodelle.“
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J wie Joint Venture Joint Venture:
M@tch Digital – Mittelstand trifft Startups (jab) Laut einer neuen Studie der KFW-Bank ist der deutsche Mittelstand „veraltet“: Das Durchschnittsalter mittelständischer Unternehmensgründer liegt bei 51 Jahren. Nur noch 12 Prozent der Unternehmer im Mittelstand sind unter 40 Jahre alt, 2002 waren es noch fast 30 Prozent.
Dass die deutschen Mittelständler immer älter werden, wäre kein Problem, wenn die Studie nicht noch ein zweites Ergebnis zu Tage fördern würde: Je älter ein Gründer, umso weniger investiert er in die Zukunft seines Unternehmens. Dem Mittelstand fehlt die Zukunftsvision: Er investiert nicht und er erneuert nicht. Dessen ungeachtet schreitet die Digitalisierung unaufhörlich voran. Auf der anderen Seite stehen die jungen, innovativen Startups. Sie sprühen vor Ideen und sind in den digitalen Gefilden heimisch – doch auch sie leiden Mangel. Laut dem vom Startup-Verband herausgegebenen Deutschen Startup Monitor werden diese Unternehmen meist nach dem Studium gegründet. Das bedeutet: Die Gründer sind zwar mutig, jedoch auch besonders jung und unerfahren. Es mangelt ihnen an Erfahrung und in den allermeisten Fällen an Kapital, an Kunden und Investoren. J WIE JOINT VENTURE
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Im Rahmen der Mittelstandslounge auf der CeBIT kam es zu einem ersten „Check-up“ zwischen „gestandenen“ IT-Mittelständlern und IT-Startups, die von Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e.V., Vorstand der GRÜN Software AG, Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMI) und Florian Nöll, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Deutsche Startups e.V. eingeladen waren.
Sich gegenseitig weiterbringen Es ging vor allem darum, Schnittstellen zu finden. Immerhin ist der deutsche IT-Mittelstand 50 Milliarden schwer und kann Innovationen von Startups tragfähiger machen. In erster Linie geht es in Zukunft darum, eine Brücke zwischen dem IT-Mittelstand und den Newcomern zu bauen, Erfahrung und Netzwerke zu nutzen. Im Gegenzug können Startups etablierten Unternehmen neue Ideen bringen. Insgesamt sollten der IT-Mittelstand und IT-Startups nicht als zwei Lager angesehen werden, die in alt und neu oder traditionell und innovativ eingeteilt sind. Es geht darum, zu schauen, wo zusammengearbeitet werden kann.
Welcher Unternehmertyp bin ich? Interessante Antworten gab es auf die Frage „Auf was sind Startups eigentlich aus?“. Dabei spielen unterschiedliche Unternehmer-Modelle eine wichDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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tige Rolle. In Deutschland herrscht von der Mentalität eher das traditionelle Modell vor. Unternehmen werden von den Vätern übernommen und auch in dessen Sinne weitergeführt. Ein anderer Unternehmertyp ist der Pionier. Er ist gut darin, Unternehmen aufzubauen und dann wieder zu verkaufen und sich auf neue Herausforderungen zu stürzen. Dieses Modell gleicht auch eher der amerikanischen Unternehmenskultur, weshalb man dort auch mehr auf Unternehmer mit ExitStrategie, also mit Wunsch zum Verkauf nach erfolgreichem Aufbau, trifft.
Skalierungsvision in den Mittelstand bringen Insbesondere die Skalierbarkeit ist ein Aspekt, den innovative Startups in bestehende Lösungen einbringen können. Allerdings muss dazu im gesamten Mittelstand ein Umdenken stattfinden und die Skalierbarkeit von IT-Lösungen in das Mindset von IT-Abteilungen integriert werden. Zudem sollten Startups mehr Freiheit in der Entwicklung haben und nicht nur ökonomisch bewertet werden. Nur so sind Innovationen möglich. Der Denkansatz sollte hier in Zukunft nicht heißen, was braucht die Welt, sondern, was für Ideen habe ich im Kopf? Ein nächster Schritt könnte dann die Entscheidung sein, ob man die Idee alleine umsetzt oder mit einem Mittelständler zusammenarbeitet. So bringen Startups ein bisschen mehr Skalierungsvision in die etablierten Unternehmen.
Erfolgreiche Kooperationen Die Kooperation mit Startups kann aber auch als neues Recruiting-Modell genutzt werden. Um das eigene Unternehmensportfolio skalierbar auszubauen, hat ein Mittelstands-Teilnehmer ein Startup gekauft und es in das eigene Unternehmen integriert. Ein innovatives Modell, das sich durchsetzen könnte. Ein anderes Unternehmen hat wiederum im Bereich Longtail gute Erfahrungen mit der Integration eines Startup-Portfolios gemacht und konnte so neue Zielgruppen erreichen.
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Fazit Wie kann also ein Matching zwischen Mittelstand und Startups aussehen? Sicherlich ist dies regional unterschiedlich, je nachdem, welche Netzwerke vor Ort vorhanden sind. Zudem ist auch die Teilnahme an gemeinsamen Förderprojekten eine Möglichkeit für Startups, in Kontakt mit etablierten Unternehmen zu treten. Denn eins ist klar: Startups brauchen belastbare Referenzen, um dann weiter skalierbare Lösungen auszubauen. Das gegenseitige produktive Unterstützen ist das Ziel einer Kooperation. Derzeit fehlt ein Netzwerk, in dem sich Mittelstand und Startups treffen können, eine Matching-Plattform. Dazu müssen Vorurteile abgebaut werden, von beiden Seiten. Startups müssen in diesem Bereich auch offener werden, denn was nützt die beste Technologie, wenn sie nicht gut verkauft wird? Wichtig ist ein positiver Blick in die Zukunft und das gemeinsame Überwinden von Grenzen. Dann entsteht eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Zitiert: Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e. V., Vorstand der GRÜN Software AG, „Der IT-Mittelstand ist der bessere Partner für Startups als Konzerne. Es geht darum, dies in das Mindset der Startups zu bekommen.“ Florian Nöll, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Deutsche Startups e.V., Bundesverband Deutsche Startups e.V. „Mittelstand von heute plus Startups ist gleich der Mittelstand von morgen.“
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K wie KMU Digitalisierung und KMU:
Ziemlich beste Feinde!?
(jab) Bei der Digitalisierung im Handwerk und bei KMU scheiden sich schnell die Geister. Wo stehen diese Unternehmen wirklich? Warum hat man das Gefühl, dass die Digitalisierung noch immer nicht so in den Köpfen verankert ist, wie es eigentlich sein müsste?
Dass es für Digitalisierung keine Patentrezepte gibt, darüber scheinen sich alle einig zu sein. Jedes Unternehmen muss sich spezifisch mit dieser Thematik auseinandersetzen. Aber: Kein Unternehmen kann den digitalen Wandel ausblenden. Richtig ist auch, dass Digitalisierung keinen Anfang und kein Ende hat. Was bedeutet: Vielleicht findet im Unternehmen schon Digitalisierung statt und keiner weiß es. Wenn dies nicht der Fall ist, dann kommt der Druck dazu meist von außen. So zwingen Kunden und Lieferanten auch den Handwerker oder das Ein-Mann-Unternehmen zu mehr Flexibilität und Leistungen beziehungsweise Produkten, die ohne Digitalisierung meist gar nicht zu liefern sind. Oder die Mitarbeiter fordern, digitalisierte Geschäftsprozesse einzuführen, die die Arbeit erleichtern und den Druck wegnehmen.
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Roundtable: Digitalisierung und KMU – Ziemlich beste Feinde!? Teilnehmer waren (v.r.n.l.): Dipl.-Oec. Jens Uwe Hopf, Referatsleiter der Abteilung Gewerbeförderung des ZDH, Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH), Andreas Schoß, Inhaber der Aletter Bürokommunikation e. K., Moderator Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“ und Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH, Dipl.-Volkswirt Eckhard Schwarzer, Vorstand Service und Vertrieb sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DATEV eG und Sebastian Neumann, Gründer und Initiator des Netzwerks #SoMe. In dem Roundtable im Rahmen der CeBIT 2015, der live über Hangout ins WWW ausgestrahlt wurde, wurden Antworten auf die zahlreichen Fragen gesucht. Dabei ging es ans Eingemachte – und auch um die Klärung, warum KMU und die Digitalisierung möglicherweise ziemlich beste Feinde sind.
Der Gesetzgeber als Taktgeber Fakt ist: Der Digitalisierung kann sich definitiv niemand entziehen. Schon alleine der Gesetzgeber und die einzelnen Behörden fordern in vielen Vorgaben, von der Steuerbescheidabgabe über das Angebot und die Bestätigung bis zur Dokumentation und Aufbewahrung von Belegen, an zahlreichen Stellen digitale Geschäftsabläufe. Auch wenn die Behörden unterschiedlich agieren, ist der Trend zur Digitalisierung immer mehr abzusehen. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Das Handwerk zur Digitalisierung motivieren Insgesamt werden die digitalen Entwicklungen im Handwerk eher skeptisch beurteilt und das Potenzial ist noch nicht ganz entdeckt. Early Birds werden ein wenig zurückhaltend bemustert. Viel Aufklärungsarbeit muss hier noch geleistet werden. Aber auch das Handwerk wird sich anpassen müssen. So gibt es ab 2017 zum Beispiel elektronische Ausschreibungen der Kommunen. Die Handwerker im Baubereich müssen sich diesen Prozessen anpassen. Damit findet sozusagen Digitalisierung mit Druck statt. Ist es aber nicht viel besser, wenn Digitalisierung aus dem Kopf auf das Unternehmen „überspringt“?
Intrinsische oder extrinsische Motivation? Wichtig wäre ein Ansatz, der kleineren und mittleren Unternehmen aufzeigt, welche Chancen durch Digitalisierung entstehen. Das ergibt eine ganz andere Motivation als vom Gesetzgeber gezwungen zu werden. Dafür steht der Ansatz, das Unternehmen als Marke oder als modernen Geschäftspartner zu positionieren. Dabei geht es um das Kollaborieren und Kommunizieren mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Ist der oben beschriebene Ansatz durch Druck von außen motiviert, liegt der Kern hier im Eigeninteresse. Wäre nur die intrinsische Motivation für die weitere Digitalisierung verantwortlich, könnte das allerdings ein sehr langer Prozess werden, weil die Bereitschaft, bestehende, oftmals gut funktionierende Workflows zu ändern, nicht groß ist. Der zusätzliche Druck vom Gesetzgeber kann bei der Digitalisierung also durchaus „nützlich“ sein.
Der erste Schritt ist wichtig Allerdings darf nicht einfach planlos darauf los digitalisiert werden: Die Frage: „ Was soll mit der Digitalisierung erreicht werden?“ ist entscheidend. Es ist dabei wichtig, kleine Schritte zu machen und nicht direkt alles auf einmal schaffen zu K WIE KMU
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wollen. So könnte ein erster Step zum Beispiel in Richtung Belegdigitalisierung gehen. Die dadurch gewonnene Zeit könnte in wichtige Kerngeschäftsprozesse investiert werden.
Social Media businesstauglich machen Ob Unternehmen es wollen oder nicht: Die Kunden fordern, dass man ihren Bedürfnissen gerecht wird. Diese Situation wird von kleineren und mittleren Unternehmen oftmals aber nicht so wahrgenommen. So wird Social Media in Konzernen als wichtiges Vertriebstool eingesetzt, in kleineren aber noch stiefmütterlich vernachlässigt. Hier hört man eher: „Wieso, ich mache doch schon Facebook! Reicht das nicht?“ Ein erster Ansatz könnte hier sein, die Strukturen und Strategien von Best Practices aus Konzernen auf kleine Unternehmen und Handwerker herunterzubrechen. Dabei gibt es zahlreiche unterschiedliche Medien und Industrie-4.0-Technologien, die genutzt werden können. Es gilt, dieses Wissen auch kleineren Unternehmen zugänglich zu machen. Gibt es derzeit konkrete Anleitungen dazu, wie Social Media strategisch einzusetzen ist? Viele Berater empfehlen, es auszuprobieren, welcher Kanal zum Beispiel am besten passt. Allerdings haben KMU nicht die Ressourcen für eine kostenlose Probephase. Deshalb wird derzeit daran gearbeitet, im Social-Media-Bereich Standards zu definieren und auch die Ausbildung zu normen.
Was ist „gutes“, was ist „schlechtes“ Social Media? Der gewählte SoMe-Kanal muss zur Marke oder zum Produkt passen. Ein Leitspruch sollte hier sein: „Ohne Beleg gibt es keine Buchung, ohne Konzept keine Kommunikation.“ Wichtig ist auch die Beobachtung der Trends, damit man seinen Kunden im besten Falle sogar einen Schritt voraus ist.
Es geht um mehr als Social Media Bei aller Bedeutung von Social Media und Co. geht es aber bei der Digitalisierung in erster Linie um die Professionalisierung von Prozessen und die Neubzw. Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen. Dabei reicht das alleinige Bereitstellen von Tools nicht aus. Oftmals fühlen sich die Verantwortlichen im DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Unternehmen deshalb auch alleine gelassen. Denn vor allem die Entwicklung von Strategien ist ausschlaggebend.
Wichtige Bereiche der Digitalisierung Die Teilnehmer der Runde definierten die Top 5 der zu digitalisierenden Prozesse: 1. Digitalisierung der Belege: Belege müssen in Deutschland zehn Jahre aufbewahrt werden, was für die Unternehmen einen großen Kostenpunkt darstellt. Es handelt sich um die teuerste Bürokratievorschrift. Digitalisierung durch Scannen, zertifizierte Prozesse, Verfahrungsbeschreibung und die medienbruchfreie Verarbeitung können immense Kosten sparen. 2. Verwaltung: Die Verwaltung allgemein, die Archivierung, das Arbeiten mit den Belegen und auch die zahlreichen Vorschriften bewegen sich weit weg vom Kerngeschäft vieler KMU. Mit digitalen Lösungen, die die ständige Erreichbarkeit und Bereitschaft ermöglichen, können Zeit und Ressourcen eingespart werden. Ohne Digitalisierung und Flexibilisierung der Mitarbeiter ist dies nicht möglich. 3. Digitale Schnittstellen zum Kunden schaffen: Im Handwerk ist die Zielgruppe oftmals der Endkunde, wie zum Beispiel beim Optiker, Handwerker etc. Digitalisierung kann den Touchpoint zum Kunden, zum Beispiel im Aftersale, verbessern. Hier gibt es sehr viel Potenzial. Die Frage, die gestellt werden sollte: Wie kann ich besser sein als mein Konkurrent? Kann ich eventuell andere Services oder Servicezeiten anbieten? 4. Social Media businesstauglich machen: Social Media ist kein Werbegag mehr und sollte als fester Bestandteil des Marketings verstanden werden. Denn im Grund geht es einfach darum, sich mit anderen auszutauschen, zusammen zu arbeiten und Prozesse fließender zu gestalten. Dabei ist auch wichtig, das Potenzial von Mitarbeitern zu optimieren. Social Media ist dabei nicht nur ein Tool, sondern sollte voll in die Unternehmenskultur integriert werden. Trainings sind dabei wichtig.
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5. Digitale Weiterbildung: Insbesondere in der Weiterbildung von Mitarbeitern, aber auch Kunden und Lieferanten, bietet die Digitalisierung viele Vorteile, die auch in kleineren Unternehmen zum Tragen kommen. Auch wenn, insbesondere im Handwerk, der Praxisunterricht sicherlich der wichtigste Bestandteil ist, können Webinare eine wertvolle Unterstützung sein, Gelerntes noch einmal per Video zu vertiefen, das Wissen zu verfestigen oder auch aufzufrischen und flexibel nach Arbeitsschluss eine Lektion zu lernen. Zudem punktet der kollaborative Aspekt von E-Learning. In Social-Media-Gruppen kann auch noch nach Unterrichtsschluss über Fragestellungen diskutiert und die Erfahrungen ausgetauscht werden. Insgesamt ist es wichtig, dass im Management die Bereitschaft für die Digitalisierung vorhanden ist. Denn es müssen meist ganze Prozessketten umgestellt werden, da analoge Prozesse nicht eins zu eins umgesetzt werden können. Das Geschäftsmodell muss dabei überdacht und gegebenenfalls „alte Zöpfe abgeschnitten“ werden.
Denken, handeln und arbeiten digitale Chefs anders? Grundsätzlich haben Chefs die Aufgabe, zu führen, Probleme zu erkennen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Dabei dürfen die Mitarbeiter, auch bei der Einführung digitaler Abläufe, nicht überfordert werden. Der „digitale Chef“ muss erst einmal den Wandel überhaupt erkennen und die Vorteile zu nutzen wissen und diese auch seinen Mitarbeitern begreiflich machen können. Zu Beginn steht auch hier das Überdenken bestehender Prozesse und die Umsetzung in einen digitalen Wertschöpfungsprozess, der Zeit und Kosten spart. Dabei sollte der Chef Vorbild für seine Mitarbeiter sein und Impulse sowie Motivation geben.
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Dipl.-Volkswirt Eckhard Schwarzer, Vorstand Service und Vertrieb DATEV eG, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, DATEV eG „Wenn Digitalisierung nur vom Kunden oder den Lieferanten aus getrieben würde, könnte das, gerade bei KMU und dem Handwerk, ein langer Prozess werden. Durch den zusätzlichen Druck des Gesetzgebers beschleunigt sich dieser. Man kann sich den Druck also auch zunutze machen.“ Andreas Schoß, Inhaber, Aletter Bürokommunikation e. K. „Digitalisierung hat keinen Anfang und kein Ende. Man darf aber nicht planlos vorgehen. Wichtig sind Fragen, wie „Was möchte ich mit der Digitalisierung erreichen?“ um dann Schritt für Schritt vorzugehen.“ Dipl.-Oec. Jens Uwe Hopf, Referatsleiter der Abteilung Gewerbeförderung des ZDH, Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) „Die Early Birds werden seltsam angeschaut. Die Breite im Handwerk hat diese neuen Technologien noch nicht für sich entdeckt und sieht noch nicht das große Potenzial. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.“ Sebastian Neumann, Gründer und Initiator des Netzwerks #SoMe „Es sollte sich nicht nur auf die Technologien beschränkt werden. Wichtig sind eben auch die Menschen und die Unternehmenskultur. Hier müssen Trainings stattfinden, damit nicht nur eine Social-Media-Plattform zur Verfügung steht, sondern diese auch genutzt werden kann.“ Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH „Den meisten Unternehmen ist noch nicht bewusst, was durch eine intelligente Business-Social-Media-Strategie möglich ist. Welche Erkenntnisse können aus den einzelnen Interaktionen auf den jeweiligen Kanälen geschlossen werden?“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Roundtable: Digitalisierung und KMU: Ziemlich beste Feinde!? »
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L wie Logistik 4.0 Ist Logistik 4.0 die logische Konsequenz aus Industrie 4.0?
(jab) Die Meinungen zum Digitalisierungs-Reifegrad von Logistikunternehmen gehen teilweise weit auseinander. Allerdings überwiegt die Einstellung, dass in dieser Branche oftmals nicht weit genug über den eigenen Tellerrand geschaut wird.
Es werden beispielsweise zu wenige Echtzeitdaten erhoben, es fehlt an Schnittstellen zwischen Systemen und an klar definierten digitalen Geschäftsabläufen. Wenn dies doch geschieht, dann höchstens innerhalb der Unternehmen. Die Fragen, die sich daraus ergeben, sind folgende: � Wie können Logistikunternehmen in Zukunft besser miteinander kooperieren? � Wie sieht es mit dem Vertrauen und der Sicherheit hinsichtlich der Digitalisierung aus? �
Wo stehen die mittelständischen Logistikexperten in Sachen Digitalisierung wirklich?
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Diese und weitere Fragen wurden von Logistikexperten in der Mittelstandslounge auf der CeBIT 2015 in Hannover in einer Diskussionsrunde beantwortet, die als Hangout aufgezeichnet wurde.
Die Parole lautet: Sich gegenseitig weiterbringen Zu Beginn wurde erst einmal klar gestellt, dass es um die Digitalisierung der Logistikbranche nicht so schlecht steht, wie es vielleicht nach außen hin scheint. Zahlreiche Unternehmen liefern schon jetzt gute Best Practices im Bereich Just-in-time.
Talk: Ist Logistik 4.0 die logische Konsequenz aus Industrie 4.0? Teilnehmer waren (v.r.n.l.): Prof. Volker Stich, Geschäftsführer, FIR e.V. an der RWTH Aachen; Jan Westerbarkey, CEO, Westaflexwerk GmbH; Kay Lied, BVMW Kooperationsmanager und Wolfgang Liedziella, Geschäftsführer VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH. Die Moderation hatte Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester, Gesellschafterin der Xethix GbR (Mitte).
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Allerdings, und da waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, „bremst“ vor allem die große Skepsis gegenüber der Datenschutz- und Sicherheitsproblematik. Insbesondere scheinen gerade die Logistikspezialisten ihre vorhandenen Digitalisierungs-Technologien eher für sich selbst, also innerhalb ihrer Werkstore, zu behalten, als sich zu vernetzen und gegenseitig voneinander zu profitieren.
Kein Unternehmen 4.0 ohne Logistik 4.0 Im Zuge von Logistik 4.0 ergeben sich viele neue Chancen für die Unternehmen, sich neu zu erfinden. Dabei lässt sich derzeit erkennen, dass hier kleine Unternehmen innovativer agieren als die Konzerne. Aber ganz gleich, ob klein oder groß: Die besten Ergebnisse lassen sich nur vernetzt erreichen. Ein Negativbeispiel: Der Industriepark Höchst hat alle seine Prozesse in einer IT-Landschaft abgebildet. Auch die Lieferanten müssen alle Daten in das hauseigene System eingeben, was für Spediteure doppelte Datenerfassung bedeutet. So kann es für einen Spediteur tatsächlich Alltag sein, wenn er mit unterschiedlichen Unternehmen zusammenarbeitet, dass er mehrere Systeme bedienen muss, was einfach nicht praktikabel ist.
Logistikbranche sechs – Nachsitzen! Fehlende Schnittstellen oder Standards sind dann innerhalb der Branche auch die Hauptargumente für das sehr vorsichtige Einsteigen in die Digitalisierung von Geschäftsabläufen. Hier allerdings widersprachen die Fachleute vehement: Der mittelständische Logistiker würde an dieser Stelle einfach seine Hausaufgaben nicht machen. Mittlerweile seien zahlreiche frei verfügbare Standards entwickelt worden, sowohl auf weltweiter als auch europäischer Ebene.
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Spannend: In anderen Branchen haben sich schon viel früher Cluster kooperierender Unternehmen gebildet als in der Logistik – auch ein Tipp der Experten, dieses Thema verstärkt anzugehen.
Komplexität vereinfachen Allerdings: Es gibt sehr viele Prozesse in der Logistik, die digitalisiert werden müssen: von der Eingangs- und Ausgangslogistik über die interne Logistik bis zu Lademittelmanagement und Etikettierung. Dabei nimmt die Prozesskomplexität täglich zu. Hinzu kommt, dass viele Hersteller keinen eigenen Fuhrpark mehr haben. In diesem Zusammenhang gilt es, die gemeinsamen Schnittstellen von Spediteuren und Herstellern zu finden, um die Digitalisierung dieser Prozesse zu beschleunigen.
Smart Factories, Smart Products und Smart Services Insbesondere Smart Products eröffnen der Logistikbranche völlig neue Businessmodelle. Dadurch, dass die einzelnen Produkte über RFID oder andere Technologien miteinander kommunizieren können, sind neue Geschäftsmodelle möglich. Gutes Beispiel für einen Smart Service: Ein großer weltweit agierender Logistiker hat sein Businessmodell weitergedacht. Ursprünglich transportierte er Ersatzteilgeräte für Unternehmen, wie zum Beispiel Siemens. Mittlerweile bietet er nicht nur das Anliefern der Bauteile an, sondern baut sie selbst ein und schult auch das Personal beim Kunden, das die Geräte nutzt. Ein anderer Spediteur hat sich wiederum auf die Ersatzteillieferung innerhalb von drei Stunden spezialisiert.
Ausreden gelten nicht Strategische Neuausrichtungen sind mit Investition verbunden: mit Zeit und mit Geld. Oftmals fehlt es laut Aussage der Unternehmen an beidem. Die Experten ließen dieses Argument nicht gelten und empfahlen den Logistikprofis die Digitalisierung anzupacken und als Chance zu verstehen.
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Wichtig ist das Schauen über den Tellerrand hinweg. Sich vom Wettbewerb inspirieren lassen ist erlaubt. Möglicherweise können auch externe Experten den Transformationsprozess unterstützen. Nichts allerdings führt daran vorbei, sich überhaupt mit der Digitalisierung zu beschäftigen.
Erst auf dem Trockenen üben Damit Digitalisierung auch für die mittelständischen Logistiker greifbarer wird, werden am Campus Cluster Smart Logistik am FIR an der THU Aachen Digitalisierungs-Lösungen getestet und demonstriert. Zielsetzung des Clusters Smart Logistik ist es, komplexe Zusammenhänge in der Logistik, der Produktion und den Dienstleistungen erleb- und erforschbar zu machen. Die Kooperation erfolgt durch die Bereitstellung von Arbeitsflächen und Forschungsinfrastruktur sowie durch die Ansiedlung von Partnern aus verschiedenen Stufen der logistischen Wertschöpfungskette, die gemeinsam in Projekten arbeiten, zukünftige Herausforderungen identifizieren und Lösungen erarbeiten. Hier ein Video zum Cluster Smart Logistik. Vor allem geht es darum, zu zeigen, wo das Potenzial ist und Innovationen immer weiter zu entwickeln. Vor allem soll demonstriert werden, wie mithilfe von Digitalisierung konkret ein Mehrwert geschaffen wird. Zudem können Risiken im Vorfeld erkannt und beseitigt werden.
Vernetzung ist alles Wie sollen nun Logistikunternehmen das „Projekt“ Digitalisierung angehen? Geholfen wäre ihnen nach Meinung der Experten schon, wenn sie nur zehn Prozent ihrer Zeit in mögliche Kooperationen und die Information stecken würden. Besonders empfehlenswert ist es, mit einem kleineren Projekt zu beginnen, optimalerweise auch in Zusammenarbeit mit einer Forschungseinrichtung.
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Alle Puzzleteile – Standards, Normierungen und Schnittstellen – zur Digitalisierung sind da. Nun gilt es, sie sinnvoll zusammensetzen. Ohne Vernetzung der einzelnen Unternehmen aber geht nichts, schon gar nicht in der Logistikbranche mit ihren zahlreichen und komplexen Prozessen.
Zitiert: Prof. Volker Stich, Geschäftsführer, FIR e.V. an der RWTH Aachen „Es wird nicht alles neu erfunden, aber es werden neue Businessmodelle und Businessopportunities konfiguriert.“ Jan Westerbarkey, CEO, Westaflexwerk GmbH „Die Technologie ist da, darum muss man sich keine Gedanken machen. Die Frage ist eher: Warum hört man an den Werkstoren auf und bindet nicht die vor- und nachgelagerten Prozesse ein?“ Kay Lied, Kooperationsmanager, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) „Für die Spediteure ist es wichtig, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Jedes Unternehmen sollte sich einen Teil der Zeit auch mit neuen Ideen und Technologien beschäftigen.“ Wolfgang Liedziella, Geschäftsführer VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH „Wir stehen nicht am Anfang der Logistik 4.0. Das zeigen auch Konzerne im Bereich Realtime-Logistik, aber wir haben einen Nachholbedarf im Mittelstand.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Talk: Ist Logistik 4.0 die logische Konsequenz aus Industrie 4.0? »
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M wie Mobile Information Mobile Informationen –
denn Informationen sind nur so wertvoll wie ihre (digitale) Verfügbarkeit (jab) Gute Kommunikation und Information sind wichtige, wenn nicht sogar die entscheidenden Erfolgsfaktoren für die reibungsarme Zusammenarbeit in und zwischen Organisationen. Wie wichtig die Gestaltung von Kommunikations- und Informationsprozessen ist, verdeutlicht der Umstand, dass etwa 80 Prozent der Aufgaben einer Führungskraft durch Kommunikationsprozesse bestimmt werden. Dazu gehören zum Beispiel Mitarbeitergespräche, Aufarbeiten von Informationen in digitaler Form, Durchführung von bzw. Beteiligung an Besprechungen.
Um diese zu vereinfachen, werden im Unternehmensalltag zahlreiche Tools eingesetzt, damit die Mitarbeiter so gut wie möglich informiert sind und auf dem Laufenden bleiben. Warum schwarze Bretter, E-Mails, Newsletter und auch das Social Net teilweise überholt und vor allem nicht überall einzusetzen sind und welches Tool sich für die Mitarbeiterkommunikation besser eignen könnte, erklärte Dipl.-Wirtsch.-Inf. Manuel Wortmann, Geschäftsführer der basecom GmbH & Co. KG, auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag im Rahmen der Mittelstandslounge. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Traditionelle Mitarbeiterkommunikation oftmals mangelhaft Die traditionellen internen Kommunikationskanäle weisen vor allem Schwachstellen auf, wenn es um die Aktualität der Informationen geht. Wie lange hängt eine Bekanntmachung schon am schwarzen Brett? Aber auch die Relevanz für den eigenen Geschäftsbereich oder die Abteilung ist nicht immer auf dem ersten Blick zu erfassen. Viele Themen sind oftmals nicht von Interesse, was auf lange Sicht dazu führen kann, dass sich der Blick in den Mitarbeiter-Newsletter oder auf das schwarze Brett gespart beziehungsweise auch die eine oder andere E-Mail einfach übersehen wird. Insbesondere Mitarbeiter in der Produktion, die normalerweise keinen eigenen Zugriff auf einen Computer haben, haben in dieser Informationskette das Nachsehen.
Moderne Mitarbeiterkommunikation mit App Das ist die Ausgangssituation, wenn es darum geht, die Mitarbeiterinformation zu optimieren. Die Vision: die klassischen Kanäle um alternative, vor allem mobile, zu erweitern.
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Die Lösung: Da viele Mitarbeiter eher über ein Smartphone verfügen als über ein Tablet, stellt das Smartphone den perfekten Informationskanal dar. Eine entsprechende Mitarbeiter-App kann auf den eigenen Bedarf hin eingerichtet werden.
Vielseitige Einsatzbereiche Eine Mitarbeiter-App kann in vielerlei Situationen nützlich und hilfreich sein – sowohl für Arbeitgeber als auch -nehmer. Als Einführungs-App für neue Mitarbeiter liefert sie neuen Angestellten viele Informationen, die wichtig sind, wie z. B. die Unternehmensgeschichte, „Der erste Tag“ oder Uhrzeiten/ Termine. Als „Hosentaschen-Wiki“ kann sie allen oder auch nur bestimmten Abteilungen, Nutzergruppen oder Teams Informationen zur Verfügung stellen, die im Berufsalltag immer mal wieder eine Rolle spielen. Dazu gehören z. B. Richt linien, Verhaltensregeln, aber auch Neuigkeiten. Durch den Innovationscharakter kann die Anwendung als Service-App dienen, aber auch die Arbeitgebermarke stärken. Oder es werden Kantinen- und Nahverkehrspläne dargestellt. Letztlich kann sie auch zur Planung eingesetzt werden, zum Beispiel, wenn es darum geht, Urlaubsanträge oder Abwesenheitsmeldungen bequem über die App abzuwickeln.
Drehachse einer starken Mitarbeiterkommunikation In erster Linie wird mit einer solchen App eine erhöhte Mitarbeiterbindung geschaffen. Gerade in Zeiten von Employer Branding ein wichtiger Aspekt, der nicht unterschätzt werden sollte. So wird unter anderem eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen hergestellt, weil zum Beispiel das Logo immer präsent ist.
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Hinzu kommt die Erschließung von Mitarbeiterzielgruppen, die bislang vielleicht eher außen vor standen, denn auch die Mitarbeiter in der Produktion verfügen meist über Smartphones und wenn nicht, können einfach Work stations installiert werden. Die intuitive Benutzung von Apps macht explizite Schulungen unnötig.
Zitiert: Dipl.-Wirtsch.-Inf. Manuel Wortmann, Geschäftsführer, basecom GmbH & Co. KG „Schwarze Bretter, E-Mails, Newsletter und auch das Social Net sind als interner Mitarbeiterinformationskanal teilweise überholt und vor allem nicht überall einsetzbar.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Mobile Informationen – denn Informationen sind nur so wertvoll wie ihre (digitale) Verfügbarkeit »
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N wie Neuformatierung Was heißt digitale „Neuformatierung“ von Vertrieb und Marketing für den Mittelstand? (jab) Die massive Durchdringung digitaler Technologien transformiert bestehende Marketingstrategien, Vertriebsmodelle und Ansprachekonzepte eines jeden Unternehmens. Denn die Kunden agieren zunehmend digital via Desktop, Smartphone und Tablet. Sie loben, kritisieren und zerstören mithin auch Produkte“, so lautet die Einstiegsthese dieses Roundtables, der im Rahmen der Mittelstandslounge auf der CeBIT 2015 stattfand.
Für den Mittelstand ist es enorm wichtig, erst einmal ein Bewusstsein für die Veränderungen zu entwickeln, die die Digitalisierung des Marketings mit sich bringt. Vor allem die Kommunikation, der Austausch und die Interaktion mit und zwischen Interessenten, Kunden sowie Geschäftspartnern unterscheidet ein digital transformiertes Marketing von traditionellen Konzepten. Ob es sich dabei tatsächlich um eine Neuformatierung handelt und welche Aspekte in einer digitalen Marketingstrategie unbedingt zu beachten sind, diskutierten Experten im Rahmen der CeBIT 2015 in einem Roundtable, der per Live-Hangout aufgenommen wurde. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Auf Erfahrungen aufbauen Gleich zu Beginn der Diskussion stellten die Teilnehmer fest, dass der Begriff der Neuformatierung zu weit geht. Es handelt sich in dem Sinne nicht um eine komplette Neuformatierung, weil Erfahrungswerte trotzdem noch wichtig sind. Aber festzuhalten ist: In den letzten zwei Jahren hat sich im Marketing mehr verändert als in den 50 Jahren zuvor. Es muss(te) sich definitiv etwas ändern, vor allem vor dem Hintergrund eines anderen Kundenverhaltens. Wer es klug angeht, kann daraus viele Vorteile schöpfen. Dabei spielt die oftmals herangezogene harte Trennung von kleinen, mittleren und großen Unternehmen eher eine untergeordnete Rolle. Denn in diesem Zusammenhang zählt nicht die Größe oder Stärke eines Unternehmens, sondern der Fakt, wie flexibel und wendig die neuen Marktvoraussetzungen adaptiert werden. Letztlich sind wir alle Konsumenten und stehen unter dem Einfluss des veränderten Verhaltens, ganz gleich, ob im B2C- oder B2B-Marktumfeld.
Chancen nutzen Anstatt von komplett neuen Bedingungen auszugehen, kommen durch die Digitalisierung des Marketings neue Kundenkontaktpunkte hinzu. Allerdings stellt sich dies, gerade für den Mittelstand, als Herausforderung und Chance gleichermaßen heraus. Denn weiterhin müssen die traditionellen Kunden wie bislang bedient werden. Gleichzeitig dürfen die neuen Entwicklungen nicht verschlafen werden. Mit einem Mal sind Kundenvolumina fast unendlich skalierbar. Produkte werden ab jetzt nicht nur in Hintertupfingen verkauft, sondern deutschland- oder sogar weltweit. Sicher ist eins: Wenn man es nicht selbst angeht, dann tut es der Konkurrent.
Sich auf neue Kundenstrukturen einstellen Was verändert sich in den Kundenstrukturen noch? Welche neuen Anforderungen entstehen? Vor allem ist eine neue Währung entstanden: die Fans. Sie sind deshalb so wertvoll, weil sie sozusagen als verlängerter Vertrieb zu sehen sind. N WIE NEUFORMATIERUNG
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Roundtable: Was heißt digitale „Neuformatierung“ von Vertrieb und Marketing für den Mittelstand? Die Teilnehmer (v. r. n. l.): Andreas Helios, Marketing Manager Central Europe, Adobe Systems GmbH; Bastian Karweg, Geschäftsführer, Echobot Media Technologies GmbH; Moderator Andreas R. Fischer (Mitte), Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“ und Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH; Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vorstands, CAS Software AG; Claus Fesel, Leiter Marketing und Kommunikation, DATEV eG.
Aber Vorsicht: Es gibt eben die Fans, die voll emotional integriert sind, es gibt normale Kunden, die mit dem Produkt oder der Dienstleistung zufrieden, aber nicht emotional involviert sind, und es gibt diejenigen, die nicht zufrieden sind und die auch einmal schlechte Stimmung machen können. Für jede dieser Kundengruppen braucht es eigene Strategien. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass vor allem das Drumherum um den Kunden, also die Infos, die über ihn verfügbar sind, Stichwort Smart Data, komplexer geworden ist. Diese gilt es, raffiniert und sinnvoll zu verbinden und packende Strategien zu entwickeln. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Eine schwierige Aufgabe vor dem Hintergrund, dass kleine und mittlere Unternehmen oftmals weder über eine eigene Marketing- oder Vertriebsabteilung verfügen und die Geschäftsführer mit diesen Aufgaben auf sich gestellt sind.
Website: Angelpunkt der Online-Kommunikation Das Marketingprinzip ist auch im digitalen Zeitalter das Gleiche geblieben: Entweder ich werde empfohlen oder gefunden. Pragmatisch gesehen hat sich erst einmal nichts geändert. Früher ging es zum Beispiel darum, auf Veranstaltungen Kontakte zu knüpfen oder in Verzeichnissen gelistet zu werden. Heute steht die Website im Mittelpunkt und Social Media ist unter anderem für die Kontakte zuständig. Vor allem die Website sollte nicht unterschätzt werden. Viele Unternehmen unterscheiden sich mittlerweile nicht über das Produkt, sondern alleine über ihren Online-Auftritt. Ein Tipp der Experten: Die Website regelmäßig auf Aktualität zu untersuchen, sie zum einen auf mobile Endgeräte zu optimieren, was unter anderem wegen aktuell geänderter Suchalgorithmen von Google unabdinglich ist. Zum anderen sollte man in die Auffindbarkeit, also ins Suchmaschinenmarketing, investieren.
Konkrete Suchbegriffe So beginnt die Optimierung eben mit der Frage: Ist mein Profil so scharf, dass ich überhaupt gefunden werden kann? Dazu müssen Prioritäten des Portfolios herausgearbeitet werden. Es geht dabei darum, die so genannten Kunden-Touchpoints, also die Kontaktpunkte, herauszufiltern und jeden einzelnen gezielt strategisch anzugehen. So kann ein Maler in Nürnberg viel besser gefunden werden, wenn er außer den Begriffen Maler und Nürnberg zusätzlich eine spezielle Qualifikation kommuniziert. Empfehlenswert sind hier so genannte Microsites oder Landingpages, die thematisch dann nur das Thema aufgreifen, das der Kunde oder Interessent auch sucht. N WIE NEUFORMATIERUNG
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Daten sammeln und analysieren Ziel ist es, nachdem das Unternehmen gefunden wurde, die Conversion zu schaffen, also die Umwandlung des Interesses in eine klare Kaufabsicht. Dies gelingt umso besser, wenn die Bedürfnisse der Kunden bekannt sind, was durch das Sammeln von Daten schon im Vorfeld erleichtert bzw. überhaupt ermöglicht wird. Denn um einem Kunden das richtige Angebot machen zu können und ihn auch weiterhin auf meiner Website zu halten, muss er mit Inhalten bedient werden, die ihn interessieren. Über Touchpoints in der physikalischen Welt, also zum Beispiel per Telefon, werden restliche offene Fragen noch geklärt. Natürlich werden mit modernen CRM-Systemen heute nicht nur Daten gesammelt, sondern es gibt auch Alerts, also Alarme, die zeigen, wenn sich etwas in der Interaktion verändert. Auch das Cross-Selling, der Nachverkauf oder andere Vertriebsaktivitäten kann mithilfe von Informationen über Kunden oder Mitbewerber nachhaltig unterstützt werden.
Digitale Hochauflösung des Kunden nutzen Warum muss man Kunden heute hoch auflösen, wenn man im Rennen um ihn bleiben möchte? Digitale Hochauflösung hört sich schlimm an. Positiv formuliert geht es aber darum, dem Kunden ein so gut wie möglich auf ihn zugeschnittenes Angebot unterbreiten zu können. So lassen sich zum Beispiel auch Informationen auf Facebook, die ein Kunde veröffentlicht, gut als Gesprächseinstieg nutzen, der dann vertrieblich ausgebaut wird. Deshalb geht es nicht nur um das Sammeln der Infos, sondern auch um ihre Nutzung. Was zeigt, dass sich die digitale Datenverwertung auch gut für die Bestandskundenpflege und zur Motivation bestehender Kontakte eignet.
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Social Media als Vertriebskanal Wie aber wird jetzt aus einem digitalen Kontakt realer Umsatz? Denn Facebook-Fans sind ja gut und schön, aber noch lange keine Käufer. Genau dafür empfiehlt sich die Analyse vorhandener Daten. Kommt der Kontakt von der Landingpage, ist schon ein Teil des Interesses klarer definiert. Je mehr dieser Kundenkennzahlen vorhanden sind und analysiert werden, desto besser lassen sich Kaufinteressen erkennen. Auch den Einsatz von Social-Media-Plattformen als Vertriebskanal findet man in letzter Zeit immer öfter. So lassen sich zum Beispiel mit Twitter über Retweets oder das Favorisieren mögliche Interessenten ausmachen. Oder es lassen sich speziell in Hinsicht auf den Echtzeit-Aspekt von Twitter Angebote kreieren, die nur eine gewisse Zeit aktuell sind und nur für Twitter-Follower gelten. Auch wenn Twitter derzeit in Deutschland noch keine so große Follower-Gemeinde hat wie Facebook, wächst der Anteil stetig.
Fazit: Müssen die Unternehmen erst zu ihrem Glück gezwungen werden? Es ist schwer, mittelständische Unternehmen zum Einstieg ins digitale Marketing zu motivieren, wenngleich die Möglichkeiten unfassbar groß sind. Wer sich trotzdem die Mühe macht, die Kundenansprache neu zu definieren, wird die positiven Effekte schnell bemerken. Dabei bedarf es aber neben der Technologie vor allem der Fantasie, wie die Tools am effektivsten eingesetzt werden. Zu hoffen, dass KMU die Chancen irgendwann einmal erkennen, ist zu wenig. Sicher ist, dass der Augenblick kommt, an dem auch kleinere und mittelständische Unternehmen die digitale Transformation des Marketings für sich annehmen. Der Erfolg gehört demjenigen, der diesen Schritt schon ein bisschen früher tut. Aber die Unternehmn stehen nicht alleine da. Es gibt zahlreiche externe Berater oder auch Initiativen, wie zum Beispiel die E-Business-Lotsen, die bundesweit Unternehmen, besonders KMU und das Handwerk, mit anbieterneutralen und praxisnahen IKT-Informationen unterstützen.
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Zitiert: Claus Fesel, Leiter Marketing und Kommunikation, DATEV eG „Es bedarf bei der digitalen Marketingstrategie aber der Fantasie des Unternehmers. Es reicht nicht nur, die Technologie zu haben, sondern sie auch fantasievoll einzusetzen. Der Mittelstand muss sagen: „Ja, ich will!“ Andreas Helios, Marketing Manager Central Europe, Adobe Systems GmbH „Wenn ich mein Produkt fallen lassen kann, also, wenn ich ein physisches Produkt habe, werde ich in zehn Jahren nicht mehr am Markt sein, weil es immer günstigere geben wird. Außer ich unterscheide mich in der Dienstleitung rund um mein Produkt.“ Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vorstands, CAS Software AG „Es gibt eine neue Währung: Fans, die Mitvertrieb machen. Sie sind nicht nur zufrieden sind, sondern sogar emotional gebunden.“ Bastian Karweg, Geschäftsführer, Echobot Media Technologies GmbH „Auf die Dauer kann der Mittelstand die Veränderungen durch die Digitalisierung nicht nicht wahrnehmen. Wenn sie nicht früh genug reagieren, werden andere Early Birds den eigenen Markt abschaffen.“ Moderation: Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH „Die massive Durchdingung digitaler Technologien transformiert bestehende Marketingstrategien, Vertriebsmodelle und Ansprachekonzepte eines jeden Unternehmens. Denn die Kunden agieren zunehmend digital via Desktop, Smartphone und Tablet.“
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O wie Online-Pioniere Online-Pioniere definieren den Einkauf neu!
Digitalisierung – das Damoklesschwert des Einzelhandels? (jab) Kurze Reise in die griechische Antike: Ein unzufriedener Höfling namens Damokles war neidisch auf das Leben seines Herrn Dionysios. Er hob dies ihm gegenüber so lange hervor, bis dieser genug hatte und ihn in einer Lektion lehren wollte, wie vergänglich jedweder Ruhm ist. Er lud seinen Untertanen zu einem Festmahl ein. Dieser durfte an der königlichen Tafel sitzen. Allerdings gab es einen kleinen Haken: Über Damokles war ein Schwert an einem Rosshaar befestigt. Richtig genießen konnte Damokles seinen Luxus so nicht und bat, wieder sein normales Leben führen zu können.
Welchen Zusammenhang es zwischen dieser Geschichte und dem Einfluss der Digitalisierung auf den Fachhandel gibt, zeigte Dr. Georg Wittmann, Research Director, eBusiness-Lotse Ostbayern bei ibi research auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge.
Handel wächst Um es vorwegzunehmen: Der Handel war, ist und bleibt ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland. Für 2015 erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) wegen guter wirtschaftlicher Entwicklung einen Umsatz von 466,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent im O WIE ONLINE-PIONIERE
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Vorjahresvergleich. Wachstumstreiber bleibt der Online-Handel mit einem Zuwachs um zwölf Prozent auf dann 43,6 Milliarden Euro.
Vorreiter Amazon Dabei treibt die zunehmende Digitalisierung den Strukturwandel im Handel weiter voran. Extremes Beispiel dafür ist Amazon. Kein anderes Onlinehandelsunternehmen weltweit investiert so viel in neue digitale Vermarktungsmöglichkeiten. Dank dieser Strategie erschafft sich der Online-Tycoon ein eigenes Ökosystem mit selbst kreierten Büchern, Musik und Filmen, oder zum Beispiel Smartphones, wie dem Fire Phone.
Jetzt ist der Kunde wirklich König Natürlich ist das Beispiel Amazon „zu groß“, aber es rüttelt wach und zeigt, was möglich ist. Fakt ist: Zukünftig bestimmt der Kunde, wo er die Ware auswählt und wie die Ware zu ihm kommt. Nach seinen Einkaufspräferenzen müssen sich Händler in Zukunft richten. Dabei erwartet er, dass neue Technologien eingesetzt werden, um Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Es geht zum Beispiel um die Echtzeit-Nachverfolgung einer Bestellung, um das Responsive Design der Website (optimale Anpassung des Websitelayouts an mobile Endgeräte) und um Service-Apps.
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Gefahren lauern überall Allerdings haben das noch nicht viele Einzelhändler verstanden und denken, dass es, weil es noch gut läuft, auch so weitergehen wird. Experten warnen: Mittel- oder langfristig landen diejenigen auf der Verliererstraße, die sich der Digitalisierung im Handel entziehen. Die Gefahr lauert auch noch an anderen Ecken. Immer mehr Hersteller beginnen zum Beispiel, den Konsumenten direkt zu adressieren. Beispiel Adidas: Wenn früher die Turnschuhe mit den drei Streifen ausschließlich über den Fachhandel verkauft wurden, so kann man sie heute auch direkt bei Adidas im Webshop bestellen. Oder: Produkte werden durch disruptive Ersatzprodukte, wie zum Beispiel E-Books oder Streaming-Dienste, ausgetauscht. Schon kann eine ganze Branche ins Wanken kommen. Was, wenn Zalando nicht einfach nur Schuhe verkauft, sondern anfängt, Kleidung zu designen, oder Amazon, wie jüngst geschehen, eine eigene Babywindel auf den Markt bringt?
Innenstadtläden stärken Im Innenstadtbereich sind die Umsätze rückläufig, teilweise um bis zu 20 Prozent. Dabei handelt es sich vor allem um selbständige, inhabergeführte Läden, nicht um Ketten oder Läden in Malls. Stirbt der Einzelhandel jetzt aus? Nein, aber er muss sich stark verändern. Zum einen in der Wahl der Kommunikationswege, die auf die der Kunden abgestimmt und deshalb digitalisiert werden müssen. Gleichzeitig benötigt es Strategien, auch seitens der Politik, der Homogenisierung der Innenstädte und der Verteilung des Umsatzes auf immer weniger Händler entgegenzutreten, so dass die kleinen Läden nicht alle dicht machen müssen.
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Sich von anderen abheben Aber auch der Onlinehandel sieht sich einer immer weiter wachsenden Konkurrenz gegenüber. So kommt es sowohl beim stationären als auch beim Onlinehandel darauf an, technologisch immer auf der Höhe zu sein und Mehrwerte zu schaffen, zum Beispiel in Form von Informationstablets im Laden, mit Apps oder anderen Services. So können sich zum Beispiel Elektroläden damit von der Konkurrenz absetzen, dass sie die Waschmaschine nicht nur bis zur Bordsteinkante liefern, sondern sie bis direkt in die Küche bringen und sie auch installieren. Zudem hilft eine Effizienzanalyse des Sortiments, die Ladenhüter zu identifizieren und sich eher auf die Renner zu konzentrieren. Ein Experten-Praxistipp für lokale Geschäfte: Sich unbedingt in Google My Business eintragen, um die Sichtbarkeit im Netz zu erhöhen.
Das Schwert packen Insgesamt ist der Handel aufgerufen, sich für die digitale Zukunft fit zu machen, d.h. sich zu informieren und schlau zu machen. Er muss sich vor allem die Frage beantworten, was er jetzt mit dieser neuen digitalen Einkaufswelt anfangen will und wie er sich darin positioniert. Dabei unterstützen zum Beispiel Initiativen wie die eBusiness-Lotsen, die anbieterneutrale und praxisnahe IKT-Informationen für Unternehmen zur Verfügung stellen. Um noch einmal auf das Damokles-Schwert zurückzukommen: Der Onlinehandel ist keine Gefahr, die unausweichlich über dem stationären Handel schwebt. Einzelhändler haben ihre Zukunft selber in der Hand. Allerdings muss sich jeder einzelne der digitalen Herausforderung stellen, die Chancen für sich entdecken und daraus zukünftig marktfähige Businesskonzepte entwickeln. Oder in anderen Worten: das Schwert an sich reißen und es für sich nutzen. Allerdings – und das ist klar – so weitermachen wie bisher ist für den Handel nicht möglich.
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Dr. Georg Wittmann, Research Director, eBusiness-Lotse Ostbayern c/o ibi research an der Universität Regensburg „Es geht darum, die eigenen Stärken zu identifizieren und zu stärken. Dazu gehört auch, nicht mehr nur Produkte zu verkaufen, sondern als Problemlöser aufzutreten.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Online-Pioniere definieren den Einkauf neu! Digitalisierung – das Damoklesschwert des Einzelhandels? »
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P wie Papierbelege Ersetzendes Scannen:
Der Medienbruch in der Digitalisierung durch Papierbelege soll verschwinden (jab) Das papierlose Büro – vor dem Hintergrund der Digitalisierung rückt es wieder in den Fokus. Zahlreiche Arbeitsprozesse finden heute auf digitalem Weg statt: Alltägliche Korrespondenz intern und extern, Kurzmitteilungen oder automatisierte Bestätigungen werden schon längst nur mit digitalen Kommunikationstools erledigt.
Aber wie sieht es mit Rechnungen, Verträgen oder andere wichtigen Schriftsätzen aus? Oder mit Dokumenten, die in Formaten wie einem Buch, einem Plan oder mit Ringbindungen oder Ösungen vorliegen? Neben der rechtlichen Frage stellt ein einfacher und zeitsparender Scanvorgang eine Herausforderung dar. Das Ziel: Eine interne, für alle Mitarbeiter zugängliche Wissensdatenbank oder ein betriebsinternes Intranet, bestenfalls auch webbasiert in der Cloud, von der aus eine Vielzahl unterschiedlichster Dokumente bereitgestellt werden können. Voraussetzung sind ausreichende Serverkapazitäten und entsprechende Software. Klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber der KonkurDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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renz entstehen durch effizientere Arbeitsabläufe, zum Beispiel durch das schnellere Auffinden von Unterlagen innerhalb eines digitalen Dokumentenmanagements. Michael Gisevius, Gebietsverkaufsleiter bei der Zeutschel GmbH, zeigte auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge, der live per Hangout aufgezeichnet wurde, wie Medienbrüche bei der Digitalisierung von Dokumenten tatsächlich verschwinden.
Dokumentenmanagement 2.0 Aber nicht nur übliche A4-Dokumente können mittlerweile mit entsprechenden Lösungen gescannt werden. So wurden für eine große Universitätsbibliothek Hunderte von Büchern eingescannt. Das Besondere: Die Scanner sind mittlerweile so fortgeschritten, dass sie Wölbungen rausrechnen und gerade Seiten herstellen. Über automatisierte Qualitätskontrollen und Infrastrukturerweiterungen wie Mail Exchange lassen sich die Workflows optimieren. Dabei werden je nach Bedarf auch Fremdlösungen eingebunden. Von solchen Entwicklungen profitieren nicht nur Büros, sondern eben auch Institutionen oder Bucharchive – so finden auch Jahrhunderte alte Bücher ihren Weg in die digitale Welt.
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Zielgruppengerechter Zugriff Die Produktion bzw. Dokumentation der Unterlagen läuft dabei im Hintergrund ab. Vorteil ist auch, dass durch bestimmte Tags, die in die Dokumentationen eingepflegt werden, urheberrechtlich geschützte Texte auf Webpräsentationen problemlos zur Verfügung gestellt werden können. Sie verhindern, dass sie kopiert oder ausgedruckt werden können. Oder sie können auch nur für eine bestimmte Gruppe freigeschaltet werden. So wird der Zugriff auf die Informationen optimal gesteuert.
Bücher virtuell in 3D lesen Mit dem richtigen Equipment lässt sich sogar ein zweidimensionales digitalisiertes Buch dreidimensional erfahrbar machen. So können kostbare Bücher, die man nicht aus dem Safe nehmen will, zum Beispiel in Museen, trotzdem fast wie in Echt gelesen werden. Der Scanner arbeitet dabei als einziger Scanner von oben. Überall da, wo andere Scanner scheitern, macht er weiter: zum Beispiel, wenn ein Einzug schwer ist oder Bindungen Siegel, Ösungen usw. vorhanden sind, die nicht entfernt werden dürfen. Auch Pläne und Grundbucheinträge lassen sich DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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ohne Schnittstellen scannen, sogar im Größenbereich von DIN A3+ verarbeiten und direkt per E-Mail verschicken.
Einfach zu bedienen Das Scanmenü ist dabei so angelegt, dass es sich intuitiv bedienen lässt. Es lässt sich einfach eingeben, welche Art von Dokumenten eingescannt werden, ob jetzt Bücher, Pläne oder einfache Unterlagen. Über die Cloudanbindung kann der Scanner auch mobil verwendet werden. Bei Ringbüchern, zum Beispiel in Bedienungsanleitungen, werden die Ringe herausgerechnet. Es muss nichts ausgeheftet oder einseitig gescannt werden. Gerade bei Verträgen mit einer Eckheftung wird so viel Zeit gespart, mitunter bis zu 50 bis 65 Prozent. Ein Praxisbeispiel: Ein Schuhhändler mit drei Filialen wollte den dezentralen Bestand seiner Unterlagen zentralisieren, so dass alle Zweigstellen Zugriff auf alle Informationen haben, inklusive Verträge und Pläne usw. Durch eine moderne Dokumentenmanagementlösung sind jetzt alle Informationen online abrufbar, was für das Unternehmen eine enorme Zeitersparnis bedeutet.
Zitiert: Michael Gisevius, Gebietsverkaufsleiter, Zeutschel GmbH „Anstatt lange nach einer bestimmten Rechnung zu suchen, schreibt man in der Zeit schon die nächste Rechnung. So fungiert der Zeta als Digitalisierungsbeschleuniger.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Ersetzendes Scannen: Der Medienbruch in der Digitalisierung durch Papierbelege soll verschwinden »
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Q wie Quantensprung Netzökonomie-Camp(us) –
Konzepte und Ideen für den Quantensprung in die vernetzte Wirtschaft (jab) Politiker und Lobbyisten werden nicht müde zu betonen, wie wichtig sie für uns sind – die „Hidden Champions”, die Mittelständler, die Industrie- und Technologieunternehmen. Mit knapp 16 Millionen Beschäftigten erwirtschaften sie rund 2,1 Billionen Euro pro Jahr, heißt es im Ankündigungstext des republica-Vortrages von Marco Petracca mit dem verheißungsvollen Titel „Online? Bringt uns nichts! – Ein deprimierender Lagebericht aus den Chefbüros deutscher Industrieunternehmen“.
Aber Fakt ist, in Deutschland und Europa gibt es kein einziges relevantes Technologieunternehmen mit Weltgeltung. Die Zeit für behutsame Schritte, selbstzufriedene Reden und Wir-sind-ja-noch-da-Parolen ist abgelaufen, so das Credo der Netzökonomie-Campus-Runde in der Mittelstandslounge auf der CeBIT in Hannover, das in einem Live-Hangout aufgezeichnet wurde.
Digitalisierung ist viel mehr als Technologie Für Digitalisierung reicht es nicht aus, ein wenig mehr IT und Social-Web-Präsenzen einzusetzen, um die eigene Organisation zukunftsfähig zu machen. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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80 Prozent der Aufgaben liegen im Management und im Verhalten der vernetzten Privat- und Geschäftskunden. Stichworte wie industrielles Internet, Industrie 4.0, Smart Cities und die Aktivitäten der Silicon-Valley-Giganten betreffen mittlerweile jedes Unternehmen, ob klein oder groß, ob produzierendes Gewerbe oder Dienstleistungen. Es gibt aber auch die andere Seite: Gemeint ist die so genannte Netzgemeinde, die sich selten mit klassischen Wirtschaftsthemen beschäftigt. Die populärsten Beiträge, die etwa im News-Aggregator hochschießen, sind eher die traditionellen netzpolitischen Beiträge zu Datenschutz, Netzneutralität und Social Web.
Es geht nur nach vorn weiter Industrie-4.0-Manager schauen grundsätzlich zu sehr auf ihre Erfolge in der Vergangenheit. Und da das Geschäft noch immer ganz gut läuft, wird auch nichts geändert. Zu Unrecht, wenn man sich zum Beispiel die Taxibranche ansieht. Noch vor zwei Jahren hätte keiner an eine so massive Bedrohung einer ganzen Branche gedacht. Dabei müssen Unternehmer trotzdem keine digitalen Cracks sein. Sie müssen nur verstehen, welches Business sich hinter der digitalen Transformation verbirgt und wie man sich am besten vernetzt. Wichtig ist vor allem eine Vernetzung von Startups und mittelständischen Unternehmen, um Entscheider und digitale Experten an einen Tisch zu bekommen. Mittelständler müssen von den Startups „entzündet“ werden. Dazu kann auch das Format des Netzökonomie-Campus dienen, um sich wechselseitig zu befruchten und anschließend Transformationsprojekte zu initialisieren.
Lehrpläne aller Bildungsstufen brauchen digitale Inhalte Ein Problem der mangelhaften digitalen Kompetenz der Wirtschaft liegt in der Forschung und Lehre. Diese Lehrinhalte sollten in den Studiengängen etabliert werden. Strukturen für die Aus- und Weiterbildung fehlen auch in Berufsschulen und IHK-Lehrgängen.
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Netzökonomie-Camp(us) – Konzepte und Ideen für die vernetzte Wirtschaft Teilnehmer (v.r.n.l.) waren: Bernhard Steimel, Inhaber Mind Digital; Dr. Winfried Felser, Geschäftsführer, NetSkill Solutions GmbH; Dipl.-Volkswirt Gunnar Sohn, Wirtschaftspublizist, Blogger, Moderator, Kolumnist, Netzökonomie-Campus – Plattform für Tagungen, Studien, eBooks, Workshops, Barcamps, virtuelle Expertenrunden via Hangout on Air; Tobias Kollmann, Beauftragter Digitale Wirtschaft NRW bei Wirtschaft NRW und Professor an der Universität Duisburg-Essen; Frank Michna, Senior Consultant Kommunikation & PR, Thoxan GmbH, Agentur für neue Medien
Für die digitale Wirtschaft wird einfach nicht ausgebildet. Ein großes Handicap, weil dadurch nicht nur die Fachkräfte für die digitale Transformation in Mittelstand und Industrie fehlen. Letztlich mangelt es dadurch auch an neuen Gründern, die aus den Hochschulen mit Ideen kommen. Damit fehlt die Basis für die nächste Gründergeneration. Nur so kann es mittel- und langfristig zu einem Grundrauschen für die digitale Wirtschaft in Deutschland kommen.
Digitalisierung triggern Wie aber behalten Hidden Champions die Nase vorn? Kollman rät an dieser Stelle jedem Unternehmer, sich die Frage zu stellen: „Welches Startup mit einer DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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tollen innovativen Idee aus dem Silicon Valley würde mit viel Geld Ihre Branche kaputt machen?” Wenn man sich dann vorstellt, was da passieren könnte, dann ist das eigentlich die Steilvorlage für jedes Unternehmen, etwas zu tun und diese Idee selbst in die Hand zu nehmen, bevor das andere für einen tun. Es gilt also, aktiv zu werden und nicht passiv zuzuschauen. Dummerweise ist das Digitale vielfach nicht Teil der Erlebniswelt von Führungskräften. Dadurch schneiden sie unheimlich viel nicht mit. Sie delegieren solche Angelegenheiten lieber an irgendwelche Abteilungen.
Digitalisierung selbst anpacken Wer bei der digitalen Entwicklung nur auf Google, Facebook oder Apple starrt, wird von Neulingen wie Uber und Co. überrollt. Der Springer-Verlag macht es richtig: Fast die komplette Führungsriege wird ins Silicon Valley geschickt. Dort kommt es zur Erweckung, um böse Überraschungen für das eigene Geschäftsmodell zu antizipieren. Denn nur über eigene Aktivitäten werden blinde Flecken bei der Digitalisierung korrigiert. Passives Zuschauen oder das Delegieren der digitalen Hausaufgaben sind der falsche Weg: Auch der Ruf nach dem Staat oder die Einführung von Schutzgesetzen, gerichtlichen Verboten und Reglementierungen helfen nicht weiter.
Kunde dominiert den Wertschöpfungs-Prozess Ganz gleich, was mittelständische Unternehmen tun oder nicht; das Business wird sich ändern. Es geht bei Digitalisierung eben nicht nur um Automatisierung, Effizienz und Rationalisierung. Es geht vielmehr darum, ein smartes Unternehmen zu sein und smarte Services anzubieten. Vor allem aber müssen die Kunden in den Wertschöpfungsprozess eingebunden werden. Wer dies nicht schafft, wird überrascht sein, wie schnell heute noch völlig unbekannte oder noch gar nicht bestehende Unternehmen morgen schon die eigene Existenz bedrohen. Da darf keiner mehr auf seinem Platz sitzen bleiben. Parolen wie: „Wir haben aber das Auto erfunden und deshalb kann uns keiner etwas“ sind passé. Q WIE QUANTENSPRUNG
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Gefährlich wird es, wenn die Mechanismen, auch der Digitalisierung, nicht verstanden worden sind. In Zukunft geht es um den Service- oder MehrwertGedanken. Wer das nicht in seine Geschäftsstrategie integriert, der kann sich jegliche andere Effizienzsteigerungsmaßnahmen sparen. Ein Beispiel: Für die Heizungsindustrie genügt es nicht, Daten digital auslesen zu können. Über die Verbrauchswerte lassen sich neue EnergiehandelsPlattformen zu Heizungselementen etablieren, um zu entscheiden, über welche Energieträger das abgerechnet wird. Wer das in die Hand bekommt, dominiert den kompletten Markt.
Kooperation gegen Silicon Valley Kontrovers wurde die Frage diskutiert, inwieweit die Politik den digitalen Prozess genug unterstützt. Allerdings ist dies nicht nur eine Frage des Breitbandausbaus. Es geht um den politischen Willen, auch wirklich anzupacken und es fehlt an Plattformen, die den Mittelstand und die Startups zusammenbringen. Denn in Zukunft sollten sich Startups und Mittelständler als Bündnispartner positionieren. Wenn die Digitalisierungs-Expertise in der eigenen Firma nicht vorhanden ist, muss man sie sich in Netzwerken holen. Umgekehrt sollten die TechnologieVersteher die nötigen Business-Fähigkeiten bei etablierten Größen der Wirtschaft abholen. Nur in einer Kombination der unterschiedlichen Fähigkeiten kann den Innovationen aus Silicon Valley ein Gegengewicht geboten werden.
Die Lösung Der Netzökonomie-Campus will Wirtschaft, Startups, Wissenschaft sowie digitale Vordenker zusammenbringen, in regelmäßigen Diskursen via Hangout on Air und im NetzökonomieCamp Ende November 2015 in Paderborn. Einen ersten Annäherungsversuch wagten übrigens der Bundesverband IT-Mittelstand und der Bundesverband Deutsche Startups mit einem Gesprächsformat in der CeBIT-Mittelstandslounge unter dem Titel „M@tch digital“.
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Dr. Winfried Felser, Geschäftsführer, NetSkill Solutions GmbH „Wir denken alle noch materiell und in alten Produktkategorien, sogar Mister Zetsche, wenn er sein altes Auto nicht durch Apple bedroht sieht, da er nicht die Experience-Ökonomie versteht, wo Produkt- und Branchen-Grenzen eingerissen werden.“ Frank Michna,Senior Consultant Kommunikation & PR, Thoxan GmbH, Agentur für neue Medien „Digitale Aus- und Weiterbildung muss ganz schnell auf die Agenda kommen, um eine Professionalisierung in den Unternehmen voranzutreiben.“ Dipl.-Volkswirt Gunnar Sohn, Wirtschaftspublizist, Blogger, Moderator, Kolumnist, Netzökonomie-Campus – Plattform für Tagungen, Studien, eBooks, Workshops, Barcamps, virtuelle Expertenrunden via Hangout on Air. „Der Haushaltsplan der Bundesregierung sieht 2015 beispielsweise für den Ausbau des Breitbands Null Cent vor. Werden da wirklich die richtigen Akzente gesetzt?“ Bernhard Steimel, Inhaber Mind Digital „Dummerweise ist das Digitale vielfach nicht Teil der Erlebniswelt von Führungskräften.“ Tobias Kollmann, Beauftragter Digitale Wirtschaft NRW bei Wirtschaft NRW und Professur bei Universität Duisburg-Essen „Welches Startup mit einer tollen innovativen Idee aus dem Silicon Valley würde mit viel Geld Ihre Branche kaputt machen?“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Netzökonomie-Camp(us) – Konzepte und Ideen für die vernetzte Wirtschaft »
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R wie Risiken Fokus IT-Sicherheit:
Chancen und Risiken der Digitalisierung erkennen (jab) Die IT-Sicherheit stellt einen wichtigen Aspekt der Digitali sierung dar. Was aber sind dabei die größten Herausforderungen? Aufgrund der schnellen Änderung von Daten empfiehlt sich eine automatische Echtzeitsicherung. Auch aus wirtschaftlichen Gründen, wie zum Beispiel in Hinsicht auf Ratings, sollte auf die Verfügbarkeit der Daten großer Wert gelegt werden. Im Zuge von Big Data, Mobile Business und IoT (Internet of Things) steigen die Ansprüche an Datenschutz und -sicherheit zusätzlich. Letztlich verlangt das Thema Cloud Computing eine ganz besondere Auseinandersetzung mit der IT-Sicherheit.
Patentrezepte für IT-Sicherheitsstrategien gibt es nicht, denn jeder Ansatz muss individuell auf das Unternehmen passen. Vor allem wächst mit der Digitalisierung auch die Verantwortung der IT-Benutzer selbst. Insbesondere über diesen Aspekt, aber auch über weitere Faktoren der IT-Security, referierte Dr. Robert Mayr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DATEV eG, auf der CeBIT 2015 im Rahmen der Mittelstandslounge.
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Sicherheit ist wichtig, aber welche Sicherheit ist wichtiger? Gleich zu Anfang brachte Dr. Mayr einen Vergleich aus der Automobilbranche zum Sicherheitsbegriff an, der den derzeitigen Paradigmenwechsel in der IT-Sicherheit anschaulich darstellt: So war in den 70er Jahren eine Diskussion über die Anschnallpflicht entbrannt. Damals gab es Anschnallgegner, die sogar Studien veröffentlichten, die aufwiesen, dass es sicherer wäre, ohne Gurt zu fahren. Heute diskutiert über die Gurtpflicht niemand mehr. Größtenteils sind die Autos vernetzt. Bei einem Unfall geht eine automatische Meldung in Echtzeit an die Polizei, das nächste Krankenhaus usw. Ein weiteres Beispiel stammt aus der Kardiologie: Mittlerweile kann die Herzfunktion mithilfe kleiner Mess-Stäbchen, die in den Herzmuskel implantiert werden, ständig beobachtet werden. Die Daten werden in einem Rechenzentrum in den USA ausgelesen. Im Fall der Fälle weiß der Arzt sehr schnell, ob es sich um etwas Ernstes handelt oder ob es nur eine Verspannung ist. Auf der einen Seite zeigen diese Beispiele, wie stark unser persönliches Sicherheitsbewusstsein gewachsen ist. Auf der anderen Seite sind unsere Daten aufgrund der Vernetzung jederzeit von jedem abrufbar. Das Spannungsfeld bewegt sich zwischen gesundheitlichem Mehrwert und persönR WIE RISIKEN
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lichem Datenschutz. Es gilt, eine Balance zwischen digitalisiertem Workflow und Datensicherheit- und -schutz herzustellen.
Cloud ja! Aber wann? Aber Informationssicherheit spielt in vielen Bereichen eine wichtige Rolle: Beispiel Cloud Computing. Wenn hier Daten verloren gehen, kann es zu existenziellen Problemen kommen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen aus dem öffentlichen Nahverkehr verwaltete seine Fahrplanung in der Cloud. Als das Zentralsystem aufgrund eines Sicherheitsproblems ausgefallen war, wurden alle Busse als Dienstfahrten gekennzeichnet und keiner stieg mehr ein. Dieses Beispiel zeigt, dass sich nicht alle Anwendungen für die Cloud eignen. Wie groß der Schaden der Vertraulichkeit sein kann, zeigt auch ein Beispiel von Sony: So wurde das Drehbuch des neuen James Bond auf dem CloudServer gehackt. Es entstand ein massiver Schaden für das Filmstudio.
Daten sind sensibel Ein weiteres zentrales Sicherheitsthema ist die Sensibilität der Daten, wie zum Beispiel deren unberechtigte Veränderung, was der Integrität eines Unternehmens schaden kann. Was auch jeder privat leidlich selbst erfahren kann, wenn Dritte Zugriff auf die Identität erhalten und dann einfach auf fremde Kosten im Internet einkaufen gehen.
Wo geht der Trend hin? Snowden ist schon fast vergessen, da macht der größte Cyber-Raubzug aller Zeiten Schlagzeilen. Dabei hatten die Cyberkriminellen nicht nur Konten von Privatnutzern, sondern erfolgreich auch Banken selbst attackiert. Kaspersky zufolge soll allein die Hacker-Gruppe „Carbanak“ in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Dollar erbeutet haben. Obwohl sich Carbanak ein wenig auf Schabernack reimt, sind solche Raubzüge mehr als ernst einzuschätzen und ein Trend der Cyber-Kriminalität, den man sich früher hätte gar nicht vorstellen können.
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Gefährdungsfaktoren für die IT-Sicherheit Die drei größten IT-Sicherheits-Gefahren sind laut Dr. Mayr: � Der Mensch: Die größte Gefahr geht vom Innentäter aus, egal ob durch Vorsatz oder aus Versehen (Stichwort: „Social Engineering“, Mitarbeiter werden beeinflusst, Daten und Informationen an Dritte herauszugeben). So groß die Schäden von Cyber-Kriminalität auch sind: Der Schaden, der durch die Anwender verursacht wird, ist ungleich größer. Auch wenn durch Schulungen eine Menge getan worden ist, sollten Mitarbeiter in punkto IT-Sicherheit noch mehr sensibilisiert werden. Zum Beispiel sind gerade Deutsche enorm pingelig, was das Verleihen des Autos angeht, aber Passwörter werden einfach verraten. So werden sie im Privaten auf Anfrage zu 40 Prozent und, kleine Entwarnung, im Unternehmen zu 30 Prozent an Dritte weitergegeben. � Gefährdung durch die Organisation selbst, aufgrund von Mängeln, wie zum Beispiel unzureichende Planungen und Regelungen: So erhalten Unbefugte Zugriff auf die Daten durch zum Beispiel fehlende Benutzerberechtigungskonzepte, fehlenden Passwortschutz, den offenen Zugang zu Personalakten, eine mangelnde Gebäudeabsicherung oder auch nicht vorhandene Trennungen von Arbeits- und Besucherbereichen. � Technische Gefahren durch Systeme: Systeme müssen immer aktuell sein. Auch sollten aktuelle Patches selbstverständlich aufgespielt werden. Leider ist das oftmals nicht so.
Welche Sicherheitsvorkehrungen nötig sind Auch das Thema E-Mail-Sicherheit ist sehr wichtig: Leider schicken viele Unternehmen ihre elektronischen Nachrichten auch heute noch meist unverschlüsselt über den Äther. Ein „No go“ aus Sicherheitssicht, vor allem vor dem Hintergrund, dass über E-Mails oftmals Geschäftsgeheimnisse und Interna ausgetauscht werden.
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Das 1×1 der Sicherheit
Die fünf wichtigsten IT-Sicherheits-Maßnahmen
Fazit: IT-Sicherheit in der Cloud Wie aber kann IT-Sicherheit im Unternehmen nachhaltig geschaffen werden? Der IT-Experte rät, die IT-Sicherheit outzusourcen, zum Beispiel in Form von Cloud Computing, um sich auf die eigenen Kernkompetenzen voll konzentrieren zu können. Denn die IT-Sicherheit ist viel höher, wenn die Daten an einen seriösen zertifizierten Anbieter verlagert worden sind. Natürlich hängt dies stark davon ab, um welche Art der Cloud es sich handelt. Für unternehmenskritische Daten ist die Private Cloud die richtige Wahl.
Zitiert: Dr. Robert Mayr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, DATEV eG „Mittelständische Unternehmen haben nicht das Thema IT-Sicherheit als Kerngeschäft auf der Agenda, sondern ganz andere Themen, womit sie ihr Geld verdienen. Vor dem Hintergrund bietet es sich im Rahmen einer WinWin-Situation an, IT-Prozesse an einen IT-Dienstleister, an einen verlässlichen zertifizierten Partner, outzusourcen.“ Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Fokus IT-Security: Chancen und Risiken der Digitalisierung erkennen »
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S wie SecurityGeneration Mehr erfahren über die nächste Security-Generation für virtuelle und mobile Umgebungen (jab) Mobile Business, Virtualisierung und Cloud Computing werden im Zuge der Digitalisierung immer bedeutender. Zugleich wächst die Herausforderung an die IT-Sicherheit. Andererseits sind Themen wie Durchsatz, Latenz und New Session Rate wichtig, wenn es darum geht, die Performanz von Rechenzentren und Netzwerken hoch zu halten.
Insbesondere in Bezug auf mobile Anwendungen zeigt sich, wie sich die Anforderungen an ein modernes Netzwerk verändert haben. Denn mobile Endgeräte erzeugen heute viel mehr Verbindungen und Datenströme in kürzerer Zeit. Daraus ergeben sich weitreichende Konsequenzen für die IT-Sicherheit, denn Know-how- und Datenschutz sowie die IT-Compliance dürfen die Leistungsfähigkeit und damit die Geschwindigkeit des Geschäfts nicht beeinträchtigen. Dabei braucht es Lösungen, die einfach, schnell und zuverlässig sind und sich an den jeweiligen Bedarf anpassen. Unternehmen müssen bei einer sich stetig weiterentwickelnden Bedrohungslage immer einen Schritt voraus sein – ohne dabei auf eine optimale Kombination aus Schutz, Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit zu verzichten. S WIE SECURITY-GENERATION
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Wie solche Lösungen genau aussehen können, präsentierten Cristi Avram, Sales Engineer/Technical Trainer, Bitdefender GmbH und Carsten Böckel mann, Regional Director Sales, CE, Bitdefender GmbH, auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge, der via Live-Hangout aufgezeichnet wurde.
Perfektes Sicherheitsnetz Physische oder virtuelle Maschinen werden dabei nicht mehr isoliert voneinander geschützt. Die gesamte Umgebung wird als Ganzes betrachtet. Zentrale Sicherheitsserver wickeln die meisten, der von den geschützten physischen oder virtuellen Maschinen ausgelagerten Prozesse, zum Schutz vor Malware ab. Dabei baut Bitdefender auf einem globalen Netzwerk aus 500 Millionen Rechnern auf und verfügt über eine weltweit umfassende Infrastruktur für die Bereitstellung von Sicherheitsdiensten. Es wird auf reflektive Modelle und fortschrittliche Algorithmen für maschinelles Lernen gesetzt, um MalwareMuster zu erkennen und so in Echtzeit vor Bedrohungen zu schützen.
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Sicherheit mit einem Klick Der intelligente Sicherheits-Agent der Business-Lösung GravityZone analysiert schon bei der Installation den Gast-Computer, um sich dann selbst optimal zu konfigurieren, und passt sein Verhalten an die Erreichbarkeit des Endpunktes an. In der Cloudlösung kann das eigene System von jedem Gerät auf der Welt aus geschützt werden.
Die Installation einer eigenen Scan Engine erübrigt sich aufgrund des virtuellen Security-Servers.
Ressourcen intelligent geschont Die besondere Herausforderung bei traditionellen Lösungen: der große Ressourcenverbrauch der Scan Engine. Nicht nur, dass bei der Installation viel Speicherplatz genutzt wird, auch beim Scannen selber werden umfassende Leistungsressourcen in Anspruch genommen. Mit dem virtuellen Bitdefender Security-Server wird lokal gar keine Scan Engine eingesetzt. Die Dateien, die gescannt werden müssten, werden zum Security Server geschickt, d.h. es wird zentralisiert in einer Security Appliance S WIE SECURITY-GENERATION
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gescannt, die auch von Bitdefender geschützt wird. Weiterer Vorteil: Eine Datei wird nur einmal gescannt, ganz gleich auf wie vielen Endgeräten sie genutzt wird. Der Ressourcenverbrauch sinkt im Vergleich mit einer traditionellen Lösung um 30 Prozent. GravityZone ist kompatibel mit fast allen Virtualisierungslösungen und schützt Windows, Mac und Linux Laptops, Desktops und Server sowie Mobile Devices in unterschiedlichen Businessmodellen. Zudem verfügt die Cloudlösung über ein monatliches Abrechnungsmodell.
Zitiert: Cristi Avram, Sales Engineer/Technical Trainer, Bitdefender GmbH „Es ist interessant, wie die Lösung geliefert wird. Es wird nicht ein Kit geliefert, wie es meistens ist, das man unter einem Windows Server installiert und das man dann mit einer Datenbank verknüpfen muss. Es wird eine virtuelle Appliance geliefert, die in der virtuellen Umgebung installiert und einfach eingeschaltet wird. Nach einer kurzen Konfiguration ist die Lösung in wenigen Minuten betriebsbereit.“ Carsten Böckelmann, Regional Director Sales, CE, Bitdefender GmbH „Virtuelle und mobile Umgebungen sind derzeit Topthemen im Bereich Enterprise-IT-Sicherheit.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Mehr erfahren über die nächste Security-Generation für virtuelle und mobile Umgebungen »
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T wie Transformation Zentrale Rechtsfragen im Kontext der digitalen Transformation
(jab) „Was machen Anwälte auf der CeBIT?“ Eine Frage, die vor ein paar Jahren vielleicht noch eher berechtigt gewesen wäre. Im Zuge von Big Data, Mobility und Cloud Computing müssen allerdings Unternehmen zahlreiche gesetzliche Vorschriften, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes, beachten.
Zudem ist im Rahmen von App- oder Softwareentwicklung das frühe Hinzuziehen rechtlicher Beratung zu empfehlen. Denn wenn in punkto Privacy Rechtsverstöße erst zu spät entdeckt werden, kann das sehr teuer werden. In Zukunft müssen auch Anwälte immer digitaler werden, denn die Kommunikation, zum Beispiel mit der Justiz läuft zunehmend digital ab, die Anbindung an den Kunden sowieso und auch die geplante elektronische Signaturkarte sind ganz klar rechtliche Themen, die stark mit der Digitalisierung verbunden sind.
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Warum Anwälte in Zukunft noch mehr zum Ansprechpartner bei Digitalisierungsprozessen werden, erläuterten Dr. Astrid Auer-Reinsdorff, Rechtsanwältin, Vorsitzende davit – Arbeitsgemeinschaft IT-Recht im Deutschen Anwaltverein e. V., Vizepräsidentin des Deutschen Anwaltvereins und Dr. Thomas Lapp, Rechtanwalt und Mediator, auf der CeBIT 2015 in einem Impulsvortrag der Mittelstandslounge, der via Live-Hangout aufgezeichnet wurde.
Auch Digitalisierung der Kriminalität wächst Wenn man darüber redet, welche Gefahren in der IT lauern, wird man schnell bemerken, dass sich gerade in den letzten zehn Jahren die Sicherheitslage völlig geändert hat. Gab es früher nur klassische Themen, wie Viren, Datenklau oder die Unachtsamkeit der Mitarbeiter, hat sich auch die organisierte Kriminalität hinsichtlich der Digitalisierung entwickelt: So stammt von Kaspersky selbst das Beispiel, dass in einem Fall Drogenhändler auf die Logistik-Software eines Hafens zugegriffen hätten, um ihre Ware sicher vor den Untersuchungen des Zolls in einem Bereich des Hafens zu parken, der nicht kontrolliert wurde.
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Welche Gefahren lauern konkret? Die Schäden, die entstehen, wenn ein Angriff auf die Unternehmensdaten stattfindet sind immens und oftmals sogar existenziell. So sind von 50 Prozent der Unternehmen, die 100 Prozent ihrer Daten verloren haben, zwei Jahre später nicht mehr auf dem Markt.
Die Folgen von IT-Ausfällen: n Verdienstausfall n Bei Verletzung von Personendaten: Schmerzensgeld und Schadensersatz n Wenn Lieferverpflichtungen nicht eingehalten werden können: Konventionalstrafen n Bei Geheimhaltungsklauseln im Vertrag können zum Beispiel im Fall eines geklauten Notebooks schnell mal 100.000 oder eine Million Euro fällig sein n Bußgelder bei Verletzungen des Personendatenschutzes: Beispiel Lidl, die an ihren Kassen Kameras angebracht hatten und 1,7 Mio. Euro Strafe dafür zahlen mussten n Umsatzeinbußen, die vor allem existenziell in Branchen sind, in denen die Kunden nach einer gewissen Zeit nicht wiederkommen. Übrigens: Beim fahrlässigen Umgang mit Personendaten greifen in Versicherungen oft Ausschlussklauseln und dann nützt auch die beste Versicherung nichts.
Im Fall der Fälle persönliche Haftung Verantwortliche Personen im Unternehmen haften für diese Fälle teilweise auch persönlich. Das hat eine langjährige Praxis zum Hintergrund, die im Aktiengesellschaftsrecht verwurzelt ist. Denn der Verlust von Daten und Informationen kann den Unternehmensbestand gefährden und Verstöße dagegen führen zur persönlichen Haftung, zum Beispiel eines Vorstandsmitglieds, das für diesen Bereich verantwortlich ist, wenn es keine Risikovorsorge getroffen hat.
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Diese Regelung gilt nicht nur für AGs, sondern für alle Unternehmen, bei denen als Stichwort die „ordentliche Unternehmensführung“ in der gesetzlichen Grundlage verankert ist. Auch bei Alleingesellschaftern, spätestens wenn der Insolvenzverwalter kommt, kann es also sein, dass man trotzdem mit dem privaten Vermögen haftet. Sogar Führungskräfte niedrigerer Ebenen können zur persönlichen Haftung hinzugezogen werden, wenn sie eindeutig für einen Bereich verantwortlich sind. So schmeichelt die Bezeichnung Compliance Officer, CTO oder CIO sehr, wenn es aber rechtlich keine anderen Vereinbarungen gibt, haftet dieser im Falle eines IT-GAUs persönlich.
IT-Sicherheitsaspekt Nummer 1: Datenschutzrecht Neben den Unternehmensrechten geht es bei verletzter IT-Sicherheit auch immer um das Datenschutzrecht. Damit sind alle Daten gemeint, die sich auf natürliche Personen beziehen. Insbesondere sind Verletzungen des Datenschutzrecht-Katalogs kritisch, wie zum Beispiel der Zugriff auf einzelne Computer oder der Zugriff auf Kunden- bzw. Mitarbeiterinformationen. So ist zum Beispiel die Nutzung des Cloud-Speicherdienstes Dropbox im Unternehmen höchst kritisch einzustufen, wenn personenbezogene Daten gespeichert werden. Selbstverständlich ist die Speicherung von öffentlich zugänglichen Informationen wie zum Beispiel Presseinformationen unproblematisch. Die Frage bleibt, ob man heute, vor dem ganzen NSA-Hintergrund, seine Daten in den USA verwaltet haben möchte. Auch die Nutzung von Cloud Computing ist grundsätzlich nicht verwerflich. Ganz im Gegenteil: Besser sind die Daten bei einem seriösen Anbieter gehostet, als dass ein Server in der kleinen Unternehmensküche steht.
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Mobile Trend Einen weiteren Fall von gefährdeter IT-Sicherheit stellt der Trend zur Mobilität dar. Mitarbeiter machen sich oft keine Gedanken darüber, ob jemand unternehmenskritische Gespräche mithört oder aber über die Schulter schaut und Unternehmensinfos am Laptop mitliest. Blickschutzfilter können hier Abhilfe schaffen. Ein anderes Gefahrenpotenzial bergen auch öffentlich zugängliche WLANs, in die sich jeder einwählen kann und relativ einfach Zugriff auf fremde Notebooks erlangt. USB-Ladestationen sind ähnlich gefährlich. Über einen leicht zu manipulierenden Zugang können Daten direkt aus dem Smartphone gezogen werden.
Gefahrenquelle Mitarbeiter umgehen Mitarbeiter gehen oftmals nicht sensibel genug mit der IT-Sicherheit um. Deshalb sollten sie darin geschult werden. So eignet sich zum Beispiel Social Media hervorragend für den Kundenkontakt oder das Beschwerdemanagement. Es muss allerdings umfassend geregelt werden, wer was wie schreiben darf. Auch „Bring Your Own Device“ ist ein komplexes IT-Rechts-Thema, das klar geregelt sein muss. So dürfen Mitarbeiter ihre privaten Geräte zum Beispiel nicht mehr mit privaten Anwendungen nutzen, wenn sie sie auch für das Unternehmen einsetzen. Oder, wer bezahlt zum Beispiel das Handy, wenn es auf einer Geschäftsreise verloren geht? Insbesondere die Nutzung von Clouddiensten muss in diesem Zusammenhang geregelt werden. Wie zum Beispiel wird die Dropbox genutzt? Sicherlich für private Informationen und auch für veröffentlichte Dokumente, aber die Dropbox zu nutzen, weil das im Unternehmen angeordnete Handling mit Passwörtern einem zu aufwändig erscheint, ist höchst zweifelhaft.
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Es gibt zahlreiche Szenarien, die es in Hinsicht IT-Sicherheit und IT-Recht zu beachten gilt. Ein Anwalt, der sich in IT-Recht auskennt, sollte von Anfang hinzugezogen werden.
Zitiert: Dr. Astrid Auer-Reinsdorff, Rechtsanwältin, Vorsitzende davit – Arbeitsgemeinschaft IT-Recht im Deutschen Anwaltverein e. V., Vizepräsidentin des Deutschen Anwaltvereins „Gerade in Bezug auf die Usability ist es wichtig, im Vorfeld Rechtsfragen zu klären. Denn, wenn das erst zu spät kommt, dann ist die Usability dahin, wenn alles neu aufgebaut werden muss.“ Dr. Thomas Lapp, Rechtanwalt und Mediator „Viele Unternehmen sind zwar versichert, aber beim fahrlässigen Umgehen mit Personendaten, greifen oft Ausschlussklauseln und dann nützt auch die beste Versicherung nichts.“
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U wie Umsetzung Umsetzung von Sicherheitskonzepten im Rahmen von Industrie 4.0 (jab) Studien zeigen, dass die Sicherheitsmaßnahmen, die der Mittelstand ergreift, um sein geistiges Eigentum, Prozesse und auch die Produktion im Rahmen von Industrie 4.0 zu schützen, nicht mit dem Grad der Digitalisierung Schritt halten. Im Gegenteil: Gemessen an der wachsenden Relevanz der IT sind diese sogar rückläufig.
Was aber ändert sich durch die steigende Digitalisierung in punkto Sicherheitsanspruch aber wirklich? Müssen Industrie-4.0-Unternehmen ihre Prozesse tatsächlich stärker als zuvor schützen? Wie viel IT-Sicherheit braucht der Mittelstand in Zukunft? Diese und andere Fragen wurden von Sicherheitsexperten in der Mittelstandslounge auf der CeBIT in Hannover beantwortet, das in einem LiveHangout aufgezeichnet wurde.
Vernetzung macht unsicher Je mehr Prozesse auf IT basieren, desto wichtiger wird es, sich zu schützen. Auch durch die zunehmende Arbeitsteilung von Produzenten und Zulieferern sowie durch die Einbeziehung von Entwicklern und Mitarbeitern findet eine zunehmende Vernetzung statt. So steigt das Sicherheitsrisiko. U WIE UMSETZUNG
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Teilnehmer der Session (v.r.n.l.) waren: Prof. Dr. Bernhard Stütz, Instituts leiter, Steinbeis Transferzentrum Projektierung und Evaluierung von Netzwerken, Dr. Berthold Stoppelkamp, Leiter Hauptstadtbüro, BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft und Mathias Hein, Geschäftsführer, IKT-Consulting LG GmbH. Die Moderation hatte Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester, Gesellschafterin der Xethix GbR (mitte).
Früher war die IT lokal. Jeder hatte einen Rechner und es war immer nur ein Mitarbeiter an einer Aufgabe beteiligt. Durch das Internet sind Unternehmen erst richtig angreifbar und die Anzahl der Angriffe ist so groß wie das Internet selbst.
Welt lebt immer beschleunigter In Zukunft sind die Firmen im Vorteil, die neue Dienste anbieten. Da bleibt aufgrund der schnellen Reaktionszeit, die vom Markt gefordert wird, die Qualität manchmal auf der Strecke, ganz nach dem Motto: „Features first, safety und security last.“ Die andere Frage ist, wenn, wie von Experten oft betont, jeden Tag massiver Datenklau stattfindet, warum passiert so wenig dagegen? Und warum erfährt die Öffentlichkeit so selten davon? Banken zum Beispiel werden jeden Tag DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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angegriffen. Auffallend ist trotzdem, dass nur die wenigsten Angriffe bekannt werden. Prof. Dr. Bernhard Stütz, Steinbeis-Institut, wies mit einem massiven Beispiel darauf hin: Er hatte für ein Interview bei 500 Kunden nachgefragt, ob er ihr Beispiel nennen dürfe – alle 500 verneinten.
Sicherheit per Gesetz? Auch das neu erwartete IT-Sicherheitsgesetz wird hier wohl keine Änderung bringen. Schon alleine die Definition darüber, welche Unternehmensbereiche kritisch sind und dann meldepflichtig wären, fällt schwer. Letztlich stellt sich auch die Frage, ob alleine durch eine Meldung der Vorfälle andere Unternehmen ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärken würden. Mehr Sensibilisierung als während der Snowden-Affäre gab es nicht und viele glauben ohnehin nicht daran, dass sie sich schützen können.
Mitarbeiter als Sicherheitsrisiko Viele Sicherheitsprobleme sind durch die Mitarbeiter hausgemacht. Sind die Mitarbeiter mit den neuen Technologien zu sehr überfordert, um sich auch noch zu schützen? In erster Linie geht es bei den Anwendungen um die Usability, also darum, dass IT einfach zu bedienen ist. Wichtig ist aber bei jeder Implementierung neuer Technologien, die Mitarbeiter auch hinreichend zu schulen. Vor allem diejenigen, die mit IT noch nicht so gut umgehen können. In bezug auf die Sicherheit ist es aber oftmals schwerer, versierte User an neue Sicherheitsstandards zu gewöhnen.
Profit geht vor Sicherheit Allerdings sind die internen Benutzer zwar ein Problem, aber ein eher kleines. Der Druck von den Konsumenten ist viel größer, so dass immer mehr Billigprodukte auf den Markt drängen. Es ergeben sich viele neue Schauplätze, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen müssen. Im Bereich IoT gibt es noch gar keine Sicherheitskonzepte. Derzeit geht es um Marktanteile, und darum, diese so schnell wie möglich zu ergattern und an der Börse gehandelt zu werden.
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SSL-Zertifikate ein Problem Ein anderes Problem tut sich in Hinsicht sicherer Internetverbindungen auf. Mehrheitlich kommuniziert der Mittelstand auf Basis von SSL-Zertifikaten. Allerdings ist diese Lösung unsicher. Nicht, weil die Zertifizierung nicht funktionieren würde, sondern, weil das Zertifikatsmanagement unsicher ist. So können feindliche Staaten Zertifikate herausgeben, die zum Beispiel deutschen Firmen schaden. Hier muss angesetzt werden. Denn wenn schon die Grundstruktur nicht gesund ist, dann können auch weitergehende Lösungen nicht sicher sein.
Tipps für mehr IT-Sicherheit im Mittelstand: � Zuallererst: Beschäftigen Sie sich als Entscheider mit IT-Sicherheit! Messen wie die CeBIT eignen sich hervorragend dazu, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Auch Lieferanten oder Hauptabnehmer können einen Anstoß geben. � Erstellen Sie eine Risikoanalyse: Je mehr Vernetzung nach außen besteht, desto größer wird die Anfälligkeit. � Profitieren Sie von externen Beratern: Nicht alle Unternehmen können es sich leisten, eigene IT-Abteilungen aufzubauen. � Auch externen Diensten, wie zum Beispiel Cloud Computing, sollte mehr Vertrauen geschenkt werden. Denn Fakt ist, dass Daten auf professionell betriebenen Cloudservern gut geschützt sind. �
Sicherheitsaspekte müssen von vornhinein mehr einbezogen werden. Es sollten Standards geschaffen werden.
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Allein technische Lösungen reichen nicht aus. Mit entscheidend für die IT-Sicherheit sind gut geschulte Mitarbeiter!
Fazit: Die beste Empfehlung ist, von allen Lösungen, die nicht unbedingt gebraucht werden, die Finger zu lassen und zu warten. Gleichzeitig sollten Sicherheitsstrategien ausgebaut werden für die Prozesse, die schon vorhanden sind. So bauen dann die neuen Sicherheitskonzepte auf einer soliden Grundlage auf.
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Dr. Berthold Stoppelkamp, Leiter Hauptstadtbüro, BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft „Durch die zunehmende Arbeitsteilung in Hinsicht auf Produzenten und Zulieferer oder auch externe Entwickler steigen die Vernetzung und damit auch die Gefahren.“ Prof. Dr. Bernhard Stütz, Institutsleiter Steinbeis Transferzentrum Projektierung und Evaluierung von Netzwerken „Das ist ein langer Prozess. Das Wichtigste ist, zu wissen: Was ist mein Nutzen? Was sind meine Risiken? Und wie kann ich mich schützen?“ Mathias Hein, Geschäftsführer, IKT-Consulting LG GmbH „Für IoT gibt es noch gar keine Sicherheit. Es geht um Marktanteile und darum, ganz schnell mit seiner Entwicklung auf den Markt zu kommen.“ Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester, Gesellschafterin der Xethix GbR. „Es ist schon eine ganz große Bandbreite von Möglichkeiten, wo Lecks entstehen können: von den Mitarbeitern, die auf Facebook Firmengeheimnisse posten über die normale Nutzung von IT-Komponenten bis hin zu Sicherheitsrisiken in der Produktion sowie bei der Kommunikation Machine-to-Machine.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zur Session: Umsetzung von Sicherheitskonzepten im Rahmen von Industrie 4.0 »
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V wie Veredelung Wie könnte man neben dem Kerngeschäft mit der digitalen „Veredelung“ von Produkten, aber auch mit ergänzenden Dienstleistungen, Geld verdienen?
(jab) Die technologische Entwicklung der letzten Jahre schreitet im Vergleich zu früher rasant, fast schwindelerregend schnell, voran. Schaut man sich die Anzahl der Anwender unterschiedlicher Medien der letzten 100 Jahre an, hat es das Telefon erst nach 75 Jahren geschafft, 50 Mio. Nutzer für sich zu gewinnen, das Radio hat 38 Jahre gebraucht und das Fernsehen 14. Dagegen stehen ganze vier Jahre für die Verbreitung des Internets und Facebook brauchte nur unfassbare vier Jahre, um die 50-Millionen-Nutzer-Grenze zu sprengen.
So müssen sich Unternehmen ganz nach dem Motto: „Kein Fortschritt, keine Zukunft“, insbesondere im Zuge der zunehmenden Digitalisierung den Entwicklungen anpassen, sonst haben sie eben keine Zukunft. „No risk, no fun“, könnte man auch sagen. So lautet die Einstiegsthesis des Live-Hangouts von Josefina Nungesser, Startup and VC Strategy Leader bei ORACLE Deutschland, im Rahmen der CeBIT 2015 in der Mittelstandslounge.
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Ganze Branchen verschwinden einfach Was bedeutet das konkret? Das heißt, dass es á la Uber, dem Buchhandel oder der Musikbranche innerhalb sehr kurzer Zeit möglich ist, dass eine ganze Branche verschwindet oder jedenfalls gezwungen ist, sich stark den technologischen Voraussetzungen anzupassen. Vor ein paar Jahren hätte noch niemand gedacht, dass eine so traditionelle Branche, wie zum Beispiel die Taxibranche jemals vom Aussterben bedroht sein könnte. Auch wenn der Widerstand in Europa oder speziell in Deutschland groß ist, in vielen Städten Amerikas gibt es schon jetzt keine Taxen mehr. Ähnliches trifft auf die Musikund die Verlagsbranche zu, die nur sehr schwer und aufgrund von zu spät geschaffener neuer Geschäftsmodelle gerade noch das Ruder rumreißen konnten.
Keine Branche ist vor Veränderungen sicher „Wer sich nicht mitverändert, hat in Zukunft wirklich ein Problem“, so Josefina Nungesser. Das zeigt auch das Beispiel einer Branche, die sich bislang von der Digitalisierung unbedroht gefühlt hat: der Lebensmittelhandel. Seit kurzem greift „Amazon“ mit seinem Unternehmensableger „Amazon fresh“ die etablierten Lebensmittelhändler an. Derzeit zwar nur in Amerika, aber das wird sich in naher Zukunft bestimmt ändern. Ein anderes Beispiel ist auch die Apple Watch, bzw. auch andere Smart-Watch-Hersteller, die mit einem V WIE VEREDELUNG
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großen Plus an Mehrwert die Uhrenbranche in den nächsten Jahren gehörig auf Trab halten könnten.
Start-ups die etablierten Unternehmen von Morgen Diese Beispiele zeigen, dass Technologie-Startups schon längst nicht mehr nur Trendsetter sind. Sie haben immer mehr das Potenzial dazu, ganze Branchen zu revolutionieren oder gar zu zerstören. Man halte sich noch einmal Facebook vor Augen, das mit seiner Plattform in drei Jahren dieselbe Nutzergruppe erreichte, wie das Telefon innerhalb von 75 Jahren. Dies untermauert auch eine vorgestellte Studie, die im Forbes Magazin veröffentlicht wurde. Demnach werden schon in den nächsten Jahren 70 Prozent der Fortune1000-Unternehmen ersetzt werden.
IT als Innovationsbeschleuniger nutzen Natürlich ist IT die Grundlage aller Digitalisierung. Probleme tauchen dann auf, wenn IT nur als Verwaltungstool genutzt wird und nicht als Innovationsmotor. Das passiert, wenn IT zu komplex wird. Dann fehlt die Zeit, um sich um den Innovationsaspekt zu kümmern. Doch ohne Innovation wird, wie schon ausgeführt, ein Überleben im Markt schwierig. Eins ist klar: IT schafft keine Werte per se. Sie ist aber wichtig, um zu überleben. Es gilt, die Innovationskraft von IT, die Start-ups in ihren Ideen oftmals nutzen, in das eigene Geschäftsmodell zu übertragen. Wenn IT-Trends beobachtet und beachtet werden, können Prozesse in Zukunft automatisierter, integrativer und effizienter gestaltet werden – was schon alleine einen großen Vorsprung vor dem Wettbewerb schafft. DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Weitere Vorteile von IT als Innovationsmotor: � Interaktive Gestaltung von Kunden-, Partner- und Lieferantenbeziehungen � Schneller Zugriff auf redundanzfreie Informationen – zu jeder Zeit, an jedem Ort �
Neue Erkenntnisse durch Analysetechnologien
�
Absicherung und Erhalt unternehmenskritischer Informationen
�
Digitalisierung konventioneller Produkte (Internet der Dinge)
� Erweiterung des Funktionsumfanges von Produkten durch IT
Tipps: Ein Tipp für IT-Start-ups: Es sollte darauf geachtet werden, dass, ganz gleich, wie kreativ die Idee ist, auf Standards und Sicherheitstechnologie geachtet wird, damit auch interessierte etablierte Unternehmen Start-ups bzw. deren Technologien problemlos in ihr Geschäft integrieren können. Ein Tipp für etablierte Unternehmen: Wer neben seinem Kerngeschäft nicht genug Zeit in innovative IT investieren und sie so nicht in ein effizientes Modell zur Innovationsschaffung überführen kann, braucht Anbieter, die das Unternehmen dabei unterstützen.
Zitiert: Josefina Nungesser, Startup and VC Strategy Leader, ORACLE Deutschland „Was heißt eigentlich das Zitat: ,I will die to win‘? Es heißt, dass etablierte Unternehmen schauen müssen, dass Start-ups sie mit Online-Innovationen nicht innerhalb von 2 oder 3 Jahren überholen und sie dann nicht mehr überlebensfähig sind. Des einen Gewinn ist des anderen Verlust oder eben auch Tod.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Wie könnte man neben dem Kerngeschäft mit der digitalen „Veredelung“ von Produkten, aber auch mit ergänzenden Dienstleistungen, Geld verdienen? » V WIE VEREDELUNG
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W wie Wearables Google Glass und Wearables –
Bald überall im ständigen Einsatz?
(jab) Sie sind praktisch, sollen unser Leben vereinfachen und bergen gleichzeitig die Gefahr des Datenmissbrauchs und der sozialen Isolation ihrer Träger. Man muss sich eine Welt vorstellen, in der Datenverarbeitung so unsichtbar und schnell vor sich geht wie ein Gedanke und unser Verstand ist drahtund nahtlos mit einem Gerät verbunden, welches unsere Fähigkeiten ins Unermessliche steigern könnte. Wir werden zu Supermenschen und die Grenze zwischen Mensch und Maschine verwischt. Möglich machen dies Wearables.
Wie werden diese in Zukunft wirklich aussehen? Welche Funktionen werden sie haben? Werden wir zum Beispiel über ein Augenzwinkern Zugang zu allen möglichen wichtigen Daten haben? Wearables stellen auf jeden Fall die nächste große Evolutionsstufe dar. Obwohl vieles heute noch experimentell wirkt. Es gibt mittlerweile viele Gadgets, die den Alltag erleichtern sollen, aber tun sie dies wirklich?
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Wie man sieht, gibt es viele offene Fragen, die mit Wearables verbunden sind. Alle ließen sich im Live-Hangout auf der CeBIT 2015 in der Mittelstandslounge bestimmt nicht beantworten, aber doch einige.
Wearables im professionellen Einsatz Zu Beginn wurde eine klare Unterscheidung zwischen dem Nutzen und den Vorteilen von Wearables im privaten oder beruflichen Kontext getroffen. Ein Argument für die professionelle Nutzung war, dass sie eine logische Weiterentwicklung in der Produktion seien, um die Hände frei zu haben. Die Experten schätzen, dass Wearables vermehrt ins Arbeitsleben Einzug halten, wenn entsprechende Applikationen zur Verfügung stehen werden. Wobei zunehmend Applikationen entwickelt werden, die oftmals am Markt noch nicht bekannt sind. Einige Dienste sind auch schon vorhanden, aber nicht unbedingt in der Güte, wie man es sich wünschen würde. Dabei ist die Stärke, zum Beispiel von Google Glass, die Visualisierung. Überall dort, wo Bilderzeugung gefragt ist, wird sie sinnvoll eingesetzt werden können.
Mit Wearables gesünder im Job? Andererseits sind Wearables schon bei Firmen im Einsatz, zum Beispiel im Rahmen von Unternehmens-Fitnessprogrammen. Es wird die Gesundheit von Mitarbeitern getrackt, die sich so mehr bewegen und etwas für ihre Fitness tun. Dabei stellt sich sehr schnell die Frage nach der Abhängigkeit. Man wird von der App beklatscht, weil man zehn Stufen hochgelaufen ist und nicht den Aufzug genommen hat. Zudem warnen die Experten auch davor, die Fitnesstracker ernst zu nehmen. Denn die Algorithmen sind noch nicht ausgeklügelt genug, um alle individuellen Aspekte eines Menschen so zu erfassen, dass sie wirklich Empfehlungen für die Gesundheit geben könnten.
Alles hat seine Vor- und Nachteile Die Frage nach der Abhängigkeit von Technologie ist viel weitgreifender: So kann man sagen, dass Menschen unter 40 mittlerweile von vielen Technologien abhängig sind. Ältere haben oftmals zum Beispiel ihre Adressen noch W WIE WEARBLES
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in Notizbüchern aufgeschrieben. Jetzt kann man sich fragen, was schlimmer ist: Abhängig von der Technik zu sein oder aber, wenn man dement ist, sein Adressbuch zu verlieren. Wie gut ist es, dann eine Datei in der Cloud abgespeichert zu haben. Dabei geht es aber nicht immer nur unbedingt um den Aspekt der Abhängigkeit, sondern auch um Gamification und Challenge. Man misst sich mit anderen und hat Spaß daran. An sich ein ureigenster Trieb. Die neue Frage dabei ist: Wohin gehen die Daten? Wenn wiederum ein Unternehmen effizient sein möchte, setzt es IT ein und ist auch von ihr abhängig. Eine Entscheidung dagegen katapultiert es gleich ganz vom Markt. Bei den zahlreichen Prozessen, die es heute zu verwalten gilt, kann das nur noch mit IT geschafft werden.
Ist die Technologie noch beherrschbar? Wie gut eine Technologie zu handeln ist, hängt von einem guten Management ab. Wie kann Missbrauch vermieden werden? Wobei diese Frage nicht erst mit dem Aufkommen von Wearables relevant ist. „Pick bei Voice“ zum Beispiel ist ein belegloses Kommissionierverfahren, das auch schon vor Google Glass die Mitarbeiter über ein Headset zum jeweiligen Produkt oder Punkt steuerte. So ist die Angst vor einer Kontrolle der Maschinen über den Menschen speziell bezüglich Wearables nicht gerechtfertigt ist.
Werden Wearables unser Leben bestimmen? Gerade in diesem Zusammenhang ist ein gewisser Grad an Medienkompetenz sehr wichtig und auch die Antwort auf die Frage, wie man mit diesem Thema ethisch umgeht. Ein System, das entscheidet, wann wir zum Beispiel anfangen zu arbeiten, gibt es schon immer und auch die Regelwerke, die dies organisieren. Schon in der Steinzeit regelte die Sonne, wann es nicht mehr angebracht war, die sichere Höhle zu verlassen. Davon abgesehen gibt es Menschen, die gerne Empfehlungen bekommen, die das entspannend finden und andere, die dies nicht möchten.
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Teilnehmer des Roundtables (v.r.n.l.) waren: Akbari Mostafa, CEO der Bitstars GmbH, Prof. Dr. Carl B. Welker, Direktor des IIW Institut für Informationswirtschaft, Christoph Sauer, Geschäftsführer der nuveon GmbH, Prof. Hendrik Speck, Professor für Marketing an der Hochschule Kaiserslautern und Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience der hmmh multimediahaus AG. Die Moderation übernahmen Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester, Gesellschafterin der Xethix GbR und Dunja Koelwel, ebenfalls Gesellschafterin der Xethix GbR (mitte).
Es wird eine Zeit für Wearables geben Im Augenblick jedenfalls erscheint der Einsatz von Wearables eher zögerlich voranzuschreiten. Es ist kaum vorstellbar, dass sie in nächster Zukunft unabdingbar werden. Am wahrscheinlichsten ist eine Regulierung, die eher von der Gesellschaft ausgehen wird. So ist sich auch Google-Chairman Eric Schmidt sicher, dass es nach und nach eine Akzeptanz für die Google Glass geben wird.
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Derzeit sind es die Early Adopter, die Pioniere, die es nicht abwarten können, Wearables zu nutzen. Die zweite Generation der Geräte wird erfahrungsgemäß von der Ausführung und auch von den Anwendungen her schon umfangreicher und angepasster sein und mehr User anlocken.
Was passieren kann, wenn der Staat reguliert Gerade in Deutschland, wo der Persönlichkeitsschutz sehr hoch gehängt wird, kann der Eindruck entstehen, dass eine Überregulierung bei der Entwicklung schadet. In diesem Fall ist es wahrscheinlich sogar so. Denkt man allerdings an die starke Regulierung unseres Verkehrs vor hundert Jahren, haben wir damals die Grundlage für die Automobilnation Deutschland gelegt. In England zum Beispiel sorgte der „Red Lantern Act“ dafür, dass England nie wirklich schnelle Autos herstellte. Mentalitäten und Ländergepflogenheiten sind sehr unterschiedlich und die Auswirkungen, die Gesetze manchmal haben, sind nachhaltig.
Viel zu lahm Das größte Problem: Wofür wir früher viele Jahre Zeit hatten, dafür haben wir heute oft nur ein paar Monate. Aber der politische Apparat ist noch so langsam wie Ende des 19. Jahrhunderts. Innovationszyklen dauern mittlerweile nur noch drei Monate, politisch brauchen wir aber zwei Legislaturperioden, um Gesetze zu verabschieden oder zu ändern. Nur bei Katastrophen wird schnell gehandelt, wie zum Beispiel bei Fukushima. Die wichtige Frage also ist: Reicht unser „Regelapparat Demokratie“ noch, um die Digitalisierung zu steuern? Die Teilnehmer waren sich einig: Er reicht nicht mehr.
Welche Wertestrategie ist richtig? Wie aber werden sich die Werte hinsichtlich dieser Thematik entwickeln? Jüngere Menschen leben globalisierter. Alles findet synchron statt. Es werden auch Fragen aufkommen, wie zum Beispiel diese: Bleibe ich hier oder gehe ich in ein anderes Land, in dem ich mich digital besser bewegen kann? Andersherum ist ein Wettbewerb für dieses Thema vielleicht nicht verkehrt und sorgt für weniger Vereinheitlichung des Marktes. Hier sind sich die Experten uneinig.
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Verantwortung sowie die digitale Aufklärung spielen dabei eine große Rolle. Auch wenn die Grundwerte schon im Grundgesetz verankert sind, hat jeder seine eigene Verantwortung dafür, was er preisgibt. Ich entscheide frei, auch ohne Smartphone herumzulaufen oder das GPS aus dem Auto auszubauen.
„German Angst“ Als typisch wird die so genannte „German-Angst-Diskussion“ gesehen: Zum Beispiel erst mit Google kostenlos recherchieren und dann sich beschweren, dass Google die Daten für ein Businessmodell nutzt. Das sei so deutsch: alles mitnehmen und dann nichts dafür bezahlen zu wollen. Eine mögliche Lösung wäre: für eine Suchmaschine bezahlen, um dann sicher sein zu können, dass die Daten nicht anderweitig genutzt werden. Eine weitere interessante Frage in diesem Zusammenhang ist auch die, ob wir in Zukunft zum Beispiel gewillt sind, Sozialversicherungen zu bezahlen? Oder das ungesunde Leben unserer Mitbürger nicht mehr unterstützen wollen? Eine ethische Frage, die wichtig werden könnte.
Einsatzgebiete vielfältig Vor allem werden Wearables wohl in der Versicherungsbranche, im Handel und in der Produktion eingesetzt. Überall, wo Daten analysiert und Kunden individuell angesprochen werden. So können Angebote passgenau und zeitnah gemacht werden. Das kann von den Kunden mal als gut und mal als anstrengend empfunden werden. Dabei werden sich alle Systeme durchsetzen, mit denen man Geld verdienen kann. Zudem werden Wearables in Zukunft dort eingesetzt, wo es Workflows gibt, die mit ihnen besser erfüllt werden können. Ein Beispiel aus der Praxis: Mit einer App wird schon heute das Kaufverhalten der Kunden analysiert und es werden individuelle Angebote in Echtzeit erstellt.
Ist ein Leben ohne Wearables möglich? Kann man in Zukunft ohne Wearables leben? Eine gewisse Zeit sicherlich sehr gut, aber, wenn sie zur Normalität werden, wird es schwierig sein. Sie schaffen Möglichkeiten, an die wir uns schnell gewöhnen werden. Vieles kann man sich noch gar nicht ausmalen. W WIE WEARBLES
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Fazit Was braucht es für die Zukunft, dass Wearables gut genutzt werden können? Im Produktionseinsatz reichen die heutigen Google Glasses sogar fast schon aus. Hier wären mehr Geräte, eventuell eine Verfeinerung, wünschenswert und sie könnten direkt genutzt werden. Sie wären dann eine Variante, durch die man in Industrie 4.0 einsteigt. Von einem Experten wird empfohlen, Wearables so früh wie möglich auch jungen Menschen zur Verfügung zu stellen, denn Bildung und Aufklärung sei hier das Wichtigste. Vor allem, weil junge Menschen eine Datenhoheitsdiskussion gar nicht führen würden. Wichtig sei, zu verstehen, was man mit Wearables alles schaffen könnte. Wie man mit dieser Chance umgeht, ist eine gesellschaftliche Herausforderung, wie auch das Beispiel der Autoindustrie vor 100 Jahren zeigt. Eine richtige Regulierung kann auf der anderen Seite auch enorme Standortvorteile mit sich bringen.
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Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience, hmmh multimediahaus AG „Wearables sind ein weiterer Touchpoint in der Customer Journey.“ Christoph Sauer, Geschäftsführer, nuveon GmbH „Wearables haben ihren größten Vorteil im beruflichen Kontext und nicht im Privaten.“ Prof. Dr. Carl B. Welker, Direktor, IIW Institut für Informationswirtschaft „Wearables sind die logische Weiterentwicklung von dem, was wir seit zehn Jahren haben. Alle Engeräte sind die Wurmvorsätze des Gehirns und alle haben ihre Vor- und Nachteile.“ Prof. Hendrik Speck, Professor für Informatik, Hochschule Kaiserslautern „Wearables sind eine Erweiterung unseres Nervensystems.“ Akbari Mostafa, CEO, Bitstars GmbH „In Zukunft werden Wearables die komplette Wahrnehmung verändern.“ Moderation: Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester „Wie steht es mit den globalen Persönlichkeitsrechten? Ist das bei Wearables ein Thema?“
Hier finden Sie das Hangout-Video zur Session: Google Glass und Wearables – bald überall im ständigen Einsatz? »
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X wie XL-Betrachtung Open Source und ERP –
Eine XL-Betrachtung
(jab) Open-Source-Programme werden immer mehr auch in komplexeren Geschäftsprozessen eingesetzt. Allen voran sind die Embedded Systeme im Industrie-Umfeld zu nennen, die seit jeher auf dem Open-Source-Betriebssystem Linux basieren.
Aber was bedeutet Open Source eigentlich? Bei Open-Source-Software handelt es sich um Software, die lizenzfrei ist und zum Beispiel das Kopieren erlaubt. Außerdem ist der Quellcode einzusehen. Die am weitesten verbreitete freie Software-Lizenz ist die GNU General Public Licence, auch GPL abgekürzt. Es gibt im Umfeld der Open-Source-Software Entwicklergemeinschaften, die sich für ein Projekt zusammentun und gemeinsam Verbesserungen vornehmen. Im Falle von GPL ist Richard Stallman der Gründer, der in diesem Bereich auch als Pionier gilt. Von ihm stammt auch das Konzept von Copyleft, was verhindert, dass freie Software als Teil proprietärer Software verwendet werden kann, womit die Freiheiten teilweise wieder weggenommen würden.
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Die vier Freiheitsgrade, die von Richard Stallman definiert wurden, sind: �
Software beliebig auszuführen,
�
Software untersuchen,
� Software teilen (kopieren) und � Software modifizieren sowie auch Modifikationen weitergeben zu können. Die von Falk Neubert, Geschäftsführer von Ecoservice – Agentur für eBusiness und eCommerce, in einem Live-Hangout im Rahmen der CeBIT 2015 auf der Mittelstandslounge vorgestellten ERP-Open-Source-Lösungen sind alle unter GPL lizenziert.
Open Source im Trend Zu Beginn ging der Referent erst einmal auf die Frage ein, warum in letzter Zeit das Thema Open-Source-Lösungen verstärkt aufkommt. Zum einen liegt dies selbstverständlich darin begründet, dass Open-Source-Lösungen erst einmal nichts kosten. Zudem sind sie flexibel und herstellerunabhängig, was größere Freiheiten im Customizing bedeutet.
ERP und Open Source Insbesondere in ERP-Lösungen ist Customizing ein wichtiges Thema. In diesem Bereich gibt es viele Features, die an die eigenen Geschäftsprozesse angepasst werden müssen. Die große Flexibilität von Open-Source-Lösungen macht sie zum perfekten ERP-Tool.
Welche Open-Source-Lösungen können im ERP-Umfeld aber eingesetzt werden? Apache oder MySQL sind Beispiele aus dem Serverbereich. Schon lange wird im Industriebereich Embedded Software benutzt, die meist auf Linux, also auch auf Open Source, basiert.
Kriterien bei der Entscheidung Das Thema ERP ist immer unternehmenskritisch. Es ist das Herzstück des Unternehmens. Deshalb kann der Support nicht auf einer Mailingliste oder X WIE XL-BETRACHTUNG
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Online-Community basieren. Auch die Investition muss in den nächsten zehn Jahren gesichert sein. Die Durchschnitts-Nutzungsdauer einer ERP-Lösung, die bei acht bis zehn Jahren liegt, sollte auch bei einer Open-Source-Lösung gesichert sein. Alle Kategorien von Geschäftsprozessen müssen auch mit einer Open-ERPSoftware abgedeckt werden. Diese sechs Kriterien sind bei der Entscheidung wichtig: � Listen-Integration: Abfrage des Status quo von Fertigung, Einkauf, Lager usw. � Flexibilität: Die Lösung muss über eine so genannte Parametrisierung angepasst werden können. � Support: Es reicht nicht, eine Community zu haben, sondern es muss verlässliche Dienstleistungs-Strukturen geben, inkl. Wartung und garantiertem Support. � Garantierte Weiterentwicklung: Es muss klar sein, wie oft die Lösung upgedatet wird, und ob dies kontinuierlich gesichert ist. � Integration in IT-Infrastruktur: Die Lösung muss modernen Standards entsprechen, zum Beispiel muss es ein Web-Interface geben.
Drei ERP-Lösungen á la Open Source Wie sieht das Angebot bei den Open-Source-ERP-Lösungen konkret aus? Insbesondere drei ERP-Lösungen stellte Neubert vor. Odoo: Die weltweit verfügbare ERP-Lösung, die auf der Programmiersprache Python basiert, hat eine moderne Weboberfläche und deckt die komplette Palette an Funktionalitäten einer ERP-Lösung ab, inkl. Fertigung, Stücklisten, Arbeitsplänen und mit allem, was dazu gehört. Kundenspezifische Modulentwicklungen, Masken- und Workflow-Anpassungen sind kein Problem. OpenZ ist ein so genannter Fork, eine Abspaltung von der ursprünglichen Lösung Openbravo. OpenZ hat 2014 den Wettbewerb um den Preis als „ERPSystem des Jahres 2014“ in der Kategorie Open Source gewonnen. OpenZ ist DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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eine deutsche Entwicklung auf Basis von Java und PostgreSQL als Datenbank. Sie besitzt alle Grundfunktionen einer ERP-Lösung, inkl. Personalwesen. Kivitendo wurde ebenfalls in Deutschland entwickelt und eignet sich insbesondere als kleinere ERP-Lösung für den Handel und Handwerksbetriebe, denn der Fertigungsbereich fehlt in der Lösung. Sie verfügt über eine übersichtliche Weboberfläche und ist auch mit Dienstleistern und Support in Deutschland vertreten. Sie basiert auf Perl und einer PostgreSQL-Datenbank. Weitere freie ERP-Lösungen sind z. B. ERP5, ADempiere, Compiere und Helium. Wichtig: Auch der Einsatz einer Open-Source-ERP-Lösung bedarf einer Strategie. Dazu sollte man auch bei freien Lösungen Experten hinzuziehen. Von Implementationen im Trial- und Error-Modus rät der Fachmann ab. Tipp: „Die Kathedrale und der Basar“ lautet der Titel eines bekannten Essays über quelloffene Software. Verfasst wurde es von Eric S. Raymond. Er beschreibt darin die Vor- und Nachteile der im Open-Source-Bereich inzwischen weit verbreiteten Entwicklungsmethode des Basars gegenüber der zuvor gebräuchlichen Methode, die er Kathedrale nennt. Hier finden Sie die deutsche Übersetzung: Die Kathedrale und der Basar (PDF)
Zitiert: Falk Neubert, Geschäftsführer von Ecoservice – Agentur für eBusiness und eCommerce „Auch im Open-Source-Bereich ist eine Strategie nötig. Die Hinzunahme eines Dienstleisters ist ratsam. Wer sich die Lösung einfach auf sein System herunterlädt und damit mit Trial und Error arbeiten möchte, macht eine Bauchlandung. Davon ist in jedem Fall abzuraten.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Open Source und ERP – Eine XL-Betrachtung »
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Y wie „Generation Y“ „Generation Y“:
Collaboration einfach und für jedermann (jab) Collaboration bedeutet im einfachsten Sinne „Zusammenarbeit“ und ist damit zentraler Bestandteil der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Vor allem aber beschreibt der Begriff die Unterstützung zielgerichteter Zusammenarbeit mit modernen IKT-Technologien.
Synchrone oder auch Real-Time-Collaboration bedeutet eine zeitgleiche Teamarbeit über Netzanbindung. Dieser Trend des simultanen Agierens findet zum Beispiel bei Online-Meetings oder Web-Conferencing statt. Mehr noch als andere IT-Tools sollte eine Collaboration-Lösung nutzerfreundlich, offen, sicher und skalierbar sein, um die Hemmschwelle, sie anzuwenden, so gering wie möglich zu halten. Zudem sollten Collaboration-Tools mit anderen IT-Komponenten integrierbar sein, alle etablierten Kommunikationskanäle nutzen und über intuitive Benutzeroberflächen verfügen. Genau diesen Ansprüchen entspricht das digitale Flipchart „SMART kapp“, das Mathias Issig, Account Director für SMART Enterprise Solutions DACH, SMART Technologies (Germany) GmbH im Rahmen eines Hangout-Vortrags auf der CeBIT 2015 in der Mittelstandslounge vorstellte.
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So alt und doch so innovativ Collaboration-Tools sollten also Unternehmen dabei unterstützen, den interaktiven Informationsaustausch zu vereinfachen, Aufgaben besser und schneller zu lösen und so nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Smart kapp bedient sich dafür allerdings eines Werkzeugs, das jeder im beruflichen Alltag schon mal benutzt hat und das seit über 60 Jahren einen festen Platz in jeder Standardausstattung eines Büros hat – beim Smart kapp handelt es sich sozusagen um ein Flipchart 2.0.
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Mit einem Klick in der ganzen Welt Es lässt sich wie ein gewöhnliches Flipchart mit einem Stift benutzen. Nur, dass die Notizen mit einem Klick weltweit digital vorliegen. Dazu muss nur eine App installiert sein oder die Daten werden bei Bedarf auf einem USBStick abgelegt. Kein Abfotografieren mehr, kein Datenversand mehr und kein hoher Verbrauch von Speicherkapazität. Vorteile des „Flipchart 2.0“: �
Teilnehmer einer Konferenz können einfach integriert werden
� Projektteilnehmer von überall auf der Welt können aktiv am Konzeptionsprozess teilnehmen. �
Integration per vorhandener Mobile Devices, iPhone, iPad oder Android
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unterstützt PDF-Format
� Content wird in Real Time via Internet geteilt � Linkverteilung per SMS oder per E-Mail Smart kapp funktioniert übrigens über ein einfaches Tracken der Stiftspitze, die über eine Art Fotografie aufgenommen und dann digital in Schrift umgesetzt wird. Es ist einfach zu bedienen und innerhalb von Minuten – ohne weitere Installation – einsatzfähig.
Zitiert: Mathias Issig, Account Director für SMART Enterprise Solutions DACH, SMART Technologies (Germany) GmbH „Man kauft Stühle, Tische und ein Flipchart. So ist es seit 60 Jahren. Und daran hat sich bis jetzt nicht geändert.“
Hier finden Sie das Hangout-Video zum Impulsvortrag: Collaboration einfach und für jedermann »
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Z wie Zukunft Software-Zoo der Zukunft:
Mit der Industrie 4.0 und fortschreitender Digitalisierung von Prozessen wird die Anzahl genutzter Softwaresysteme zunehmen. Was tun? (jab) Wenn man sich die Frage danach stellt, wie ERP-Systeme in zehn Jahren aussehen, sollte erst einmal ein Blick in die Zukunft der Digitalisierung geworfen werden. Wie wird unser Alltag aussehen in Bezug auf unsere digitalen Begleiter, die uns schon jetzt fast lückenlos bei der Bewältigung unserer Aufgaben unterstützen?
Spannend ist auch die Frage danach, ob Digitalisierung in erster Linie technologisch getrieben wird oder eher durch die Erwartungshaltungen und Bedürfnisse von Kunden und Lieferanten. Aber wie neu ist Digitalisierung denn wirklich und welche Beispiele von heute geben uns schon jetzt eine Ahnung davon, was in Zukunft möglich ist? Im Hangout-Vortrag von Dipl.-Betriebswirt Cansever Sezer, Geschäftsführer von Industrial Application Software GmbH, der im Rahmen der CeBIT 2015 in der Mittelstandslounge gehalten wurde, gab es Antworten auf diese Fragen. Z WIE ZUKUNFT
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Digitalisierung Schritt für Schritt Bevor der Blick in die Zukunft gewagt wurde, ging es zurück in die Vergangenheit. Die spannende Frage zu Anfang: Ist Digitalisierung wirklich etwas ganz neues? Beim näheren Untersuchen von täglichen Geschäftsprozessen fällt auf, dass Digitalisierung schon seit Jahren stattfindet: Umsatzsteuervoranmeldungen, die früher auf Papier erstellt wurden, werden seit vielen Jahren im bekannten Elsterprogramm online ans Finanzamt übertragen; Angebote und Anfragen werden per E-Mail versandt, wo sie früher entweder per Post oder später per Fax verschickt wurden. Selbst Zollanmeldungen werden heute nur noch digital abgewickelt. Digitalisierung ist also kein Phänomen von heute. Seit ca. zehn Jahren wird sie schon umgesetzt. Allerdings schreitet sie heutzutage so schnell voran, dass man schauen muss, dass man mit der Geschwindigkeit mitkommt.
„Never change a running system.“ Jeder kennt diese Redensart: „Never change a running system“. Aber was heißt sie eigentlich wirklich? Zum ersten ist da das „running system“ – dieses würde auch noch in 100 Jahren laufen. Doch wer ist dafür verantwortlich, dass Systeme oder funktionierende Lösungen überhaupt ausgetauscht werden? Das sind die Menschen dahinter. Wenn sich die Erwartungshaltungen an die Systeme verändern, muss sich das System anpassen. Wenn wir in die ZuDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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kunft schauen wollen, dann geht es nicht darum, was technisch alles möglich ist, sondern es muss überlegt werden, wie Menschen in der Zukunft leben und welche Bedürfnisse sowie Erwartungshaltungen sie haben werden.
Perfekte Anpassung Schon heute wollen Kunden alles sofort, überall und in Echtzeit. So weiß Amazon beim Einloggen, wer man ist, was interessant sein könnte und was man sich wünscht. So herrscht in Bezug auf die Kundenbedürfnisse eine komplette Transparenz. In Zukunft müssen Systeme also personalisiert sein. Sie müssen einen ansprechen, erkennen und das System sollte dem User sagen können, was man als nächstes machen könnte usw.. Zudem müssen Systeme immer greifbar und schnell sein. Unabdinglich ist auch ein guter und zu jeder Zeit erreichbarer Support.
Vernetzte Produkte Was bedeutet das für die Produkte von morgen? Sie müssen komplett vernetzt sein. Und die Dinge um einen herum, müssen in dieses Netzwerk integriert sein. Beispiele, die es schon heute gibt: Kaffeemaschinen und Grills mit Internetanschluss, Türschlösser, die über Smartphones bedienbar sind, Betten, die die Körpertemperatur kontrollieren und Windeln mit Sensoren, die melden, wenn ein Wechsel angesagt ist. Auch ganz spannend: Motorradhelme mit Rückfahrkamera, GPS, Voicecontrol, Musik, Telefon und Tankanzeige usw. oder Navigationssysteme mit einem Head-up-Display, die in alte Autos installiert werden können und so digitalen Komfort auch in ältere Modelle bringen.
Information intelligent konsumiert Um die Technologien von morgen auf der Basis der Bedürfnisse von morgen zu entwickeln, ist Visualisierung wichtig. Der Referent zeigte mehrere Videos zum Alltag in zehn Jahren – die Szenarien: Man wacht auf, checkt erst einmal das Handy. Wenn das Display zu klein ist, entfaltet man das Device zu einem Pad. Die Zähne werden vor einem Spiegel mit einem integrierten Screen geputzt. So erfährt man alle wichtigen Infos schon direkt am Morgen. Dem Z WIE ZUKUNFT
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Kühlschrank sagt man per Spracherkennung, was er für später beim Supermarkt bestellen soll. Damit der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, werden in viele Tools Gamification-Elemente eingebaut. So wird die Morgengymnastik als Basejumper ausgeführt, der durch die Lüfte fliegt. Körperspannung garantiert!
ERP-Systeme von morgen Was bedeuten diese Entwicklungen für zukünftige ERP-Systeme? Dazu kurz ein Blick in die Gegenwart. Derzeit werden ERP-Systeme als Monoliten entwickelt, inklusive ihrer Subsysteme und Schatten-IT. Im „Software-Zoo“ wird jede Software auf unterschiedliche Apps heruntergebrochen, für jeden Prozess und für jedes Device gibt es eine App und unterschiedliche Visualisierungsflächen, wie den Tisch, das Fahrzeug oder eben den Helm oder die Brille. In dieser Fülle und Diversifizität können die Systeme so gut wie nicht mehr organisiert werden. Was ist die Lösung? Ein integriertes flexibles ERP-System, wie zum Beispiel Canias ERP, Collaborative Application Network by IAS. Hier arbeiten unterschiedliche Applikationen in einem integrierten Netzwerk zusammen, OnPremise, in der Cloud, java-basiert, mehrsprachig, inklusive einer integrierten Entwicklungsumgebung, die jederzeit eine individuelle Anpassung möglich macht. Die Lösung besteht aus 35 Modulen, aus denen jedes ERP-System umgesetzt werden kann.
Zitiert: Dipl.-Betriebswirt Cansever Sezer, Geschäftsführer, Industrial Application Software GmbH „Die Technologien von morgen müssen intelligent und vernetzt sein.“
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Ihre digitale Zukunft … und warum Sie schon heute über Ihr ERP nachdenken sollten
In naher Zukunft werden Sie
de Wartung an Produktionslinie
jegliche Daten aus Ihrem ERP-
fünf oder der Materialengpass an
System auf jedem beliebigen Gerät
Maschine 15, der in zwei Stunden
in Echtzeit zur Verfügung stellen
entstehen wird.
müssen. Ob im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder bereits im
Diese Vision klingt heute vielleicht
Bade-zimmer beim Zähneputzen –
nach Science Fiction. Wenn man sich
Daten werden für Sie aufbereitet
alleine die rasante Entwicklung von
und automatisch, ohne Ihr Zutun,
Wearables wie SmartWatches oder
auf dem Informationssystem in
Datenbrillen anschaut, muss man
Ihrer Umgebung visualisiert: Die
jedoch feststellen, dass es ein durch-
aktuellen Aufträge, die anstehen-
aus reales Zukunftsszenario ist. Für
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die Generation der „digital natives“ ist
von Echtzeitdaten sowie eine integ-
es sowieso völlig selbstverständlich.
rierte Sicht auf den Gesamtprozess.
Der Softwarezoo wird uns fordern!
Darüber hinaus bringen leistungsfähige, umfassende Auswertungen und Analysen, eine vereinfachte
Um heterogene Daten effizient und
Sicherstellung der Anwenderkennt-
unabhängig von Raum und Zeit
nisse sowie effiziente Administration,
nutzen zu können, werden ver-
Releasefähigkeit und – last, but not
schiedenartige Technologien und
least – der eindeutige Ansprechpart-
Systeme erforderlich sein. Die Anzahl
ner und die Kostenersparnis einen
der Systeme und der notwendigen
erheblichen Mehrwert.
Schnittstellen wird somit wesentlich zunehmen. Letzten Endes entsteht
Was also heute tun?
ein Softwarezoo, in dem viele unter-
Nur eine rechtzeitige strategische
schiedliche Anwendungen (in Bezug
Einführung und Nutzung eines
auf Hersteller, Technologie, Alter und
integrierten, flexiblen und agilen
Kompatibilität) gleichzeitig über-
Systems kann sicherstellen, dass die
wacht, koordiniert und reibungslos
Anforderungen der digitalen Zukunft
synchron betrieben werden müssen.
souverän gemeistert werden können. Die Vorteile einer integrierten Lösung
Ein effizientes Management dieser
reduzieren das IT-Management auf
Systeme wird daher die Herausfor-
ein beherrschbares Maß. Zwangs-
derung in der „IT der Zukunft“ sein.
läufig führt die Reduktion der Anzahl
Daher sollte das ERP-System, auf das
eingesetzter Anwendungen auch zu
die Unternehmen aufbauen, sie so
einer Reduktion der IT-Kosten. Be-
weit wie möglich architektonisch und
sonders in engen Märkten kann dies
funktional unterstützen.
zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen werden.
Je stärker die Komplexität zunimmt, desto mehr Argumente sprechen für
Das modular aufgebaute System
die Vereinfachung der IT-Landschaft
caniasERP, dessen Funktionsum-
durch Integration. Als Vorteile für
fang nahezu alle Geschäftsabläufe
eine integrierte Lösung gelten u. a.
in einem Unternehmen abdeckt
eine einheitliche Datenbasis, zentrale
und eine eigene Entwicklungsum-
Datenhaltung, schnelle Verfügbarkeit
gebung (TROIA) beinhaltet, erlaubt DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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den Unternehmen, jede erdenkliche Information in diese Software zu integrieren und sie dort zu verarbeiten. Wie unabhängige Studien belegen, ist caniasERP eines der schnellsSeine einzigartige Systemarchitektur
Industrial Application Software GmbH
ermöglicht eine hohe Skalierbar-
Kriegsstr. 100
keit, und zwar unabhängig von dem
D-76133 Karlsruhe
ten und flexibelsten ERP-Systeme.
Datenvolumen oder der Anzahl der Benutzer. Die verschiedenen Zugriffs-
Tel: +49 (0) 721 / 96 416 – 0
möglichkeiten auf das caniasERP, wie
Fax: +49 (0) 721 / 96 416 – 40
z. B. durch den Rich-Client, WebClient oder Web-Services, gestatten
E-Mail: vertrieb@caniaserp.de
bereits heute seine Integration in
Internet: www.caniaserp.de
jede erdenkliche IT-Infrastruktur. Weitere Informationen finden Sie unter www.caniaserp.de
Z WIE ZUKUNFT
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Alle Experten von A–Z A Dr. Astrid Auer-Reinsdorff, Rechtsanwältin, Vorsitzende davit – Arbeitsgemeinschaft IT-Recht im Deutschen Anwaltverein e. V., Vizepräsidentin des Deutschen Anwaltvereins Dr. Astrid Auer-Reinsdorff ist Fachanwältin für Informationstechnologierecht. Zu ihren Arbeitsbereichen gehören das IT-Outsourcing, Software-Lizenzverträge, Software- und IT-Projektverträge sowie Rahmenverträge, Service Level Agreements und Fragen des eCommerce, des IT-Risiko-Managements sowie der Compliance und des Datenschutzes. Sie ist zudem Mitverfasserin des Lehrplans und Dozentin für die Fachanwaltschaft IT-Recht. Seit 2001 ist sie Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Informationstechnologie im Deutschen Anwaltverein (www.davit.de) und seit 2005 deren Vorsitzende. Sie sitzt dem Fachanwaltsausschuss der Rechtsanwaltskammer Berlin vor. Außerdem ist sie Mitglied im Redaktionsteam des „IT-Rechts-Beraters“ und Herausgeberin des Beck‘schen Mandatshandbuchs IT-Recht und publiziert zu aktuellen Themen des IT-Rechts. Sie ist Vizepräsidentin des Deutschen Anwaltvereins, Schatzmeisterin des Berliner Anwaltsvereins sowie Mitglied der Delegation beim Council of Bars and Law Societies in Europe (IT-Committee). Ferner ist sie Mitglied des Beirats des Xinnovations e.V. Berlin, Vorstandsmitglied des FrauenComputerZentrum-Berlin e.V. sowie stellvertretende Vorsitzende des Internet Society Berlin Chapter und Beirätin des Deutschen Energieforums. (Seite 97)
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Cristi Avram, Sales Engineer/Technical Trainer, Bitdefender GmbH Cristi Avram hat Wirtschaftsingenieurwesen in Elektronik und Elektrotechnik an der Politehnica Universität in Bukarest studiert. Nach drei Jahren als Trainer bei Canon war er seit 2007 bei Bitdefender als Trainer zunächst für den Bereich Privatanwender- und SMB zuständig. 2011 kam der Bereich Enterprise Produkte und im Sommer 2014 auch der Pre-Sales-Bereich hinzu. (Seite 93)
B Carsten Böckelmann, Regional Director Sales, CE, Bitdefender GmbH Carsten Böckelmann leitet das Geschäft von Bitdefender als Regional Director Sales, CE. Er verantwortet den Vertrieb im Partner- und Großkundengeschäft sowie in den Bereichen des öffentlichen Sektors, der Systemintegration und des Mittelstands. Vor seinem Wechsel zu Bitdefender im Herbst 2014 war er als Director Vendor Relations, EMEA, bei der Computerlinks Distribution beschäftigt sowie in leitenden Vertriebspositionen als Country Manager bei der Citrix Systems GmbH Deutschland und Manager Channels bei VMware. (Seite 93) Heinz-Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender, GUS Group AG & Co. KG Heinz Paul Bonn ist Gründer, Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender des Kölner ERP-Spezialisten GUS Group. Bonn war bis 2013 Vizepräsident des Hightech-Verbandes Bitkom. Bonn ist Ehrenmitglied im Bitkom. Paul Bonn hat mehrere Bücher über den deutschen Mittelstand verfasst und bloggt regelmäßig auf Bonnblog.eu. (Seite 18)
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C Diplom-Betriebswirtin Ulla Coester, Gesellschafterin der Xethix GbR. Ulla Coester verfügt über langjährige – teils internationale – Berufserfahrung in zumeist leitenden Funktionen bei Verlagen und Unternehmen. Zwischen 2002 bis Ende 2010 war sie unter anderem Chefredakteurin der Fachzeitschriften „IT-Sicherheit“ und „digitalbusiness“. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit arbeitet Ulla Coester seit 2006 zudem als Coach/Beraterin für Unternehmen aus dem Bereich Business-to-Business. Ihre Beratungstätigkeit für IT-Unternehmen umfasst neben der Strategieentwicklung und ProjektModeration die Planung sowie Durchführung von Maßnahmen im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Hier ist sie vielfach als Organisatorin/ Moderatorin von Round Table-Gesprächen, Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen wie dem „1. Deutscher Breitband-Kongress“ (DTAG, 2006) aktiv. Als Mitbegründerin der Plattform www.xethix.com beschäftigt sie sich seit drei Jahren mit digitalen Trends und deren Auswirkungen auf Unternehmen und Gesellschaft. (Seite 56, 103, 112)
E Harald Esch, Area Vice President Commercial, salesforce.com Germany GmbH Harald Esch ist bei der salesforce.com Deutschland GmbH für den Mittelstandsvertrieb in der Region Zentraleuropa (Deutschland, Österreich und Schweiz) verantwortlich. Harald Esch begann seine berufliche Karriere bei der Hoechst AG in Frankfurt und war in unterschiedlichen Managementpositionen bei Sicherheitsspezialisten Symantec (Deutschland) GmbH, bei Parametric Technology und bei IBM Deutschland tätig. Vor seinem Wechsel zu Salesforce im August 2014 leitete Esch bei Adobe die Region Zentraleuropa als Geschäftsführer und war in der Folge auch für den erfolgreichen Aufbau des Adobe-Geschäfts in der Region Osteuropa verantwortlich. (Seite 18)
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F Thorben Fasching, Director Marketing & User E xperience, hmmh multimediahaus AG Thorben Fasching stieg 2007 bei hmmh ein und steuert seitdem den Unternehmensbereich Marketing & User Experience. Überdies ist er auch für die übergeordneten Themen strategische Geschäftsentwicklung, Corporate Communication und das Lab „Connected Experiences“ verantwortlich. Der studierte Betriebswirt ist Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und gilt als anerkannter Experte und gefragter Speaker für das zukunftsweisende Thema „Connected Commerce“. Thorben Fasching wurde 2013 zu den „Next TOP 100 Influencer Digital Industry“ gezählt. (Seite 112) Marius Felzmann, Senior Vice President CeBIT, D eutsche Messe AG Marius Felzmann ist seit Juni 2013 Senior Vice President CeBIT. Felzmann kam im März 2006 zur Deutschen Messe und war zunächst in Produktmanagement und Marktforschung für die Entwicklung neuer Themenbereiche und Formate der CeBIT zuständig. Im April 2008 wurde er Abteilungsleiter im Geschäftsbereich der CeBIT und verantwortete unter anderem den weiteren Ausbau der Ausstellungsbereiche Forschung & Entwicklung sowie Jobs & Recruiting. Bevor Felzmann für die Deutsche Messe arbeitete, war er als Sales Engineer bei Telefonica Deutschland tätig. (Seite 27) Claus Fesel, Leiter Marketing und Kommunikation, DATEV eG Claus Fesel ist seit 27 Jahren bei DATEV. Er hat das Wachstum des Unternehmens von 2000 auf 6600 Mitarbeiter in unterschiedlichen Führungsfunktionen im Vertrieb, Consulting, Produktmanagement, Vertriebsunterstützung und Händlerbetreuung begleitet. 2000 übernahm er den Aufbau der OnlineKommunikation, 2004 die Verantwortung für die gesamte Marketing- und Servicekommunikation und ist seit 2008 Leiter Marketing und Kommunikation für die interne und externe Kommunikation, Messen und Events. Im BITKOM ist er Vorsitzender des AK Social Media und stellvertretender Vorsitzender des AK Messen und Events und Marketing. (Seite 66)
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Dr. Winfried Felser, Geschäftsführer, NetSkill Solutions GmbH Dr. Winfried Felser hat als Unternehmensberater und später als stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Logistikorientierte Betriebswirtschaft in Paderborn Unternehmen dabei unterstützt, neue Technologien für den Wandel von Produkten und Wertschöpfungsprozessen zu nutzen. Er ist seit 2000 Betreiber der Competence Site, einem Kompetenz-Netzwerk mit mehreren Tausend Experten aus Wissenschaft und Praxis zu den Themenbereich Management, IT und Technik. Er ist zudem Herausgeber des Competence Reports und der Competence Books Themen wie BPM, MES, CRM, Business Intelligence, Industrie 4.0, Enterprise 2.0 und Intralogistik. (Seite 82) Andreas R. Fischer, Initiator der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“, G+F Verlags- und Beratungs- GmbH Andreas R. Fischer ist Vordenker der Mittelstandsinitiative „digitalize your business“ (www.digitalize-your-business.de). Das Motto der Initiative lautet: Digitalisierung praktisch gestalten. Entscheider aus kleinen, mittleren oder mittelständischen Unternehmen sollen in Sachen Digitalisierung da abgeholt werden, wo Sie gerade stehen. Ferner ist Andreas R. Fischer Gründer und Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs GmbH (www. gf-vb.de), die seit über 20 Jahren als Schnittstelle zwischen dem Mittelstand und der IT-Branche agiert. (Seite 7, 18, 27, 49, 66) Christian Fink, Solution & Innovation Manager der COSMO CONSULT Gruppe Christian Fink hat internationale Betriebswirtschaft an der International School of Management in Dortmund studiert. Mit seiner rd. Siebenjährigen vertriebsnahen ERP-Erfahrung setzt er sich als bekennender Technologiepionier stets kritisch mit innovativen Neuerungen und deren Nutzen auseinander. Durch den langjährigen direkten Kundenkontakt in vielen Akquisefällen hat er neue Lösungsansätze geschaffen.
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Heute verantwortet er bei der COSMO CONSULT den Bereich Standardlösungen mit einem ganz eigenen Projektansatz und war zuvor im europäischen Umfeld Leiter der Lösungsberatung für Microsoft Dynamics NAV Lösungen. (Seite 15) Manuel Friedrich, UseTree – Berliner Kompetenzzentrum für Usability-Maßnahmen Nach seinem Studium der Informatik und Mathematik arbeitete Manuel Friedrich bei Tochtergesellschaften der Deutschen Telekom AG als Manager von nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Seit 2012 ist Manuel Friedrich für die TSB Innovationsagentur Berlin GmbH (seit 01.09.2013 Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH) tätig. Er verantwortet dort das Handlungsfeld „Mobile Anwendungen/ Geoinformation“ in der gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg. (Seite 23)
G Michael Gisevius, Gebietsverkaufsleiter, Zeutschel GmbH Michael Gisevius betreut als Gebietsverkaufsleiter Kunden und Vertriebspartner und ist für die Projektberatung und den Lösungsvertrieb in der Vertriebsregion Nord-West (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, SchleswigHolstein sowie die Stadtstaaten Hamburg und Bremen) verantwortlich. Weiterhin zählt der strategische und aktive Ausbau von „zeta Office“ über MPS- und ECM-/DMS-Anbieter zu seinen Aufgaben. Vor Zeutschel war er bei namhaften, weltweit agierenden Hard- und Software-Unternehmen tätig. (Seite 78) Rainer Glatz, Geschäftsführer Elektrische Automation und Software, VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. Schon seit 1987 ist Rainer Glatz Mitglied im VDMA. Erst als Referent der Abteilung Informatik, ist er seit 1990 Leiter der Abteilung Informatik, seit 1999 Geschäftsführer des Fachverbandes Software und seit 2000 Geschäftsführer des Fachverbandes Elektrische Automation im VDMA. Zudem ist er seit 2013 Leiter der Geschäftsstelle Plattform Industrie 4.0. (Seite 27) PERSONENREGISTER
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Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e. V., Vorstand der GRÜN Software AG, Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMI) Dr. Oliver Grün, Jahrgang 1969, ist Gründer, Alleinaktionär und Vorstand der GRÜN Software AG sowie Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. und Vizepräsident des IT-Mittelstand-Europaverbandes PIN-SME. Seit 2013 ist er zudem Mitglied des IT-Beirates der Bundesregierung, welcher das Bundeswirtschaftsministerium zu Fragestellungen der digitalen Wirtschaft berät. (Seite 7, 45)
H Mathias Hein, Geschäftsführer, IKT-Consulting LG GmbH Mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung im Bereich Netzwerke gilt Mathias Hein heute als einer der führenden IT-Unternehmensberater in Deutschland. Durch seine Veröffentlichungen im Fachbuchbereich und in einschlägigen Fachzeitschriften ist es Mathias Hein ebenfalls gelungen, sich als Autor einen Namen zu machen. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Trainer und Referent trägt er auch heute kontinuierlich durch Fachseminare im Bereich Switching, TCP/ IP, IPv6, Voice over IP (VoIP), Carrier Ethernet, Sicherheit und Netzmanagement zur Wissensvermittlung bei. Er ist zudem Referent und Moderator im Kongress- und Seminarbereich und als freier Dozent im Bereich Datenkommunikation und Netzwerkmanagement an der FH-Reutlingen und der Berufsakademie Mannheim tätig. (Seite 103) Peter Heintzen, Bereichsleiter Integration Services, MT AG Bevor Peter Heintzen Bereichsleiter Integration Services bei der MT AG wurde, war er von 1994 bis 2010 bei der MT AG managing technology Bereichsleiter Oracle. Zuvor arbeitete er bei Oracle Deutschland in der Position des Sen. Manager Presales Information Security. (Seite 27)
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Andreas Helios, Marketing Manager Central Europe, Adobe Systems GmbH Andreas Helios leitet das Marketing für die Adobe Digital Marketing Cloud in Zentral Europa. Zuvor war Andreas Helios unter anderem bei IXOS/Opentext, Hyperwave und SyQuest Technology in leitenden Marketing- und Produktmarketing-Funktionen tätig. Andreas Helios hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Augsburg studiert. (Seite 66) Manuel Höferlin, Generalsekretär Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMI) Manuel Höferlin ist seit 2014 Generalsekretär beim Bundesverband ITMittelstand e.V. (BITMi). Er war von 2009 bis 2013 Bundestagsabgeordneter und kann durch seine unternehmerische Tätgkeit seit 1996 in den Bereichen Internet Service, IT-Dienstleistungen und Wirtschaftsberatung auf fundierte Erfahrungen als Mittelständler zurückgreifen. (Seite 7) Dipl.-Oec. Jens Uwe Hopf, Referatsleiter der Abteilung Gewerbeförderung des ZDH, Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) Seit 2000 Dipl.-Oec. Jens Uwe Hopf ist als Referatsleiter verantwortlich für die nationale und europäische Innovationspolitik des Handwerks, insbesondere mit Blick auf die besonderen Bedürfnisse von KMU. Er ist Koordinator der Beauftragten für Innovation und Technologie, einem bundesweiten Beraternetzwerk von mehr als 70 Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, das Handwerksunternehmen bei der Nutzung und Implementierung neuer Technologien unterstützt sowie des betriebliche Ideen- und Innovationsmanagement in den Unternehmen fördert. Zusätzlich koordiniert er die technische Betriebsberatung mit mehr als 200 Beratern sowie die nationale und europäische Normungspolitik.(Seite 49) Martin Hubschneider, Vorsitzender des Vorstands, CAS Software AG Martin Hubschneider gründete 1986 gemeinsam mit Ludwig Neer die CAS Software AG, die er seitdem als Vorstandsvorsitzender leitet. Darüber hinaus ist der Unternehmer Vorstandsvorsitzender der YellowMap AG, Geschäftsführer der LeserAuskunft GmbH und Aufsichtsrat der PTV AG. Neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten ist er u.a. Vizepräsident des PERSONENREGISTER
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Bundesverbandes IT Mittelstand (BITMi e.V.) und Vorstand des regionalen Hightech.Unternehmer.Netzwerkes Cyberforum der TechnologieRegion Karlsruhe. (Seite 7, 66)
I Mathias Issig, Account Director für SMART Enterprise Solutions DACH, SMART Technologies (Germany) GmbH Mathias Issig ist seit 2007 für SMART Technologies, dem führenden Anbieter für interaktive Collaboration Lösungen tätig. Er ist hier als Account Director für SMART Enterprise Solutions DACH mit Schwerpunkt auf visuelle Collaboration-Prozesse in Unternehmen verantwortlich. Seit 1999 ist er im IT-Umfeld in unterschiedlichen Branchen in den Aufgabenbereichen umfassten Marketing, Sales und Business Development tätig. (Seite 124)
K Bastian Karweg, Geschäftsführer, Echobot Media Technologies GmbH Bereits als Schüler gründete Bastian Karweg das aus mehreren Online-Spielemagazinen bestehende „PortableGaming“-Netzwerk, welches er wenige Jahre darauf an die Freenet AG verkauft. Auf die PR- und Marketing-Seite gewechselt, baut er als Mitgründer und Produktmanager die „PresseBox“ zum erfolgreichsten Presseverteiler für IT-Themen mit mehreren Tausend Kunden auf. Weitere Erfahrung sammelt er mit eigenen Projekten, Firmen und Publikationen im Bereich Mobile Advertising, Web 2.0 und Social-Search. Seit 2011 ist er als Gründer und Geschäftsführer voll auf „Echobot“ fokussiert. (Seite 66) Dunja Koelwel, Gesellschafterin der Xethix GbR Dunja Koelwel hat Jura in Regensburg, München und Utrecht (NL) studiert und findet, dass „das Internet unsere Gesellschaft zunehmend verändert. Das betrifft auch unser Wertesystem. Daher ist es wichtig, diese VeränderunDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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gen nicht stillschweigend hinzunehmen, sondern auch darüber nachzudenken und sich zu aktivem Handeln zu entschließen.“ (Seite 112) Tobias Kollmann, Beauftragter Digitale Wirtschaft NRW bei Wirtschaft NRW und Professur bei Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Tobias Kollmann ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Als Mitgründer von AutoScout24 gehörte er mit zu den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene und der elektronischen Marktplätze. Er ist Autor zahlreicher Fachund Praxisbeiträge zu den Bereichen „E-Entrepreneurship”, „E-Business” und „Akzeptanz/Marketing bei neuen Medien” in nationalen und internationalen Zeitschriften bzw. Sammelbänden. Er schreibt eine regelmäßige Kolumne auf managermagazin.de zum Thema „Unternehmensgründung” und ist Verfasser mehrerer Bücher in diesem Bereich. 2013 wurde er als Kernmitglied in den neu geschaffenen Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ des BMWi berufen und auch zu dessen Vorsitzenden ernannt. 2014 beruft ihn der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin zum Beauftragten für die Digitale Wirtschaft in NRW. (Seite 82)
L Dr. Thomas Lapp, Rechtanwalt und Mediator Dr. Thomas Lapp ist Rechtsanwalt und Mediator in der IT-Kanzlei dr-lapp. de GbR in Frankfurt am Main. Er verfügt über große Erfahrung in der Erstellung und Verhandlung von IT-Verträgen, auch mit internationalen Vertragspartnern in deutscher und englischer Sprache. Er berät Unternehmen bei IT-Projekten bzgl. Outsourcing, Cloud-Computing, Erstellung und Anpassung von Software und Unternehmen zu Rechtsfragen des Datenschutzes sowie der IT-Sicherheit. Außerdem ist er Referent im Fachanwaltslehrgang IT-Recht der davit und der DAA, Referent des Deutschen Anwaltsinstituts, Lehrbeauftragter der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Dozent der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Mainz, Mitglied der Redaktion des IT-Rechtsberaters. Dr. Lapp ist PERSONENREGISTER
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Mitgründer und Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss der davit – AG IT-Recht im Deutschen Anwaltverein sowie Vorstandsmitglied des Deutschen EDV-Gerichtstages e.V., Vorsitzender der AG Mediation im Deutschen Anwaltverein und Vizepräsident der Deutschen Forums für Mediation. (Seite 97) Kay Lied, Kooperationsmanager, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) Der Experte für Business-NETworking hilft zahlreichen Unternehmen durch sein branchenübergreifendes Netzwerk in der Wirtschaftsregion Frankfurt Rhein-Main. Lied ist als Kooperationsmanager beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft tätig und organisiert ein monatliches UnternehmerTreffen „Logistik & Mobilität“. Der ausgebildete Chemielaborant studierte Informatik und Betriebswirtschaft und war viele Jahre als Trainer und Berater in der IT/TK-Branche tätig. 2001 gründete er ein Technologieunternehmen und war sechs Jahre erfolgreich für Marketing und Vertrieb verantwortlich. (Seite 56) Wolfgang Liedziella, Geschäftsführer VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH Der Dipl. Ing. Nachrichtentechnik/Informationstechnik ist Geschäftsführer der VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH und Geschäftsführer sowie CEO der VDE Global Services GmbH. Von 2004 bis 2010 war Liedziella Leiter des Fachbereichs VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH. Vor seiner Karriere beim VDE arbeitete er als Change Manager im Bereich von IT-Systemen bei der Commerzbank. (Seite 56)
M Dr. Robert Mayr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, DATEV eG Seit 2014 ist Dr. Robert Mayr stellvertretender Vorstandsvorsitzender Finanzen und Einkauf, interne Datenverarbeitung und Produktion bei der DATEV eG. Zuvor war er als Referent der Treuhandanstalt Berlin, Lehrbeauftragter an der Ludwigs-Maximilian-Universität in München, Senior Manager bei DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Deloitte im Bereich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung sowie als Geschäftsführender Gesellschafter bei der Solidaris Revisions-GmbH tätig. Seit 2012 ist er Vizepräsident der Steuerberaterkammer Nürnberg. (Seite 88) Frank Michna, Senior Consultant Kommunikation & PR, Thoxan GmbH, Agentur für neue Medien Frank Michna, Jahrgang 1964, Medienmensch, Kommunikationsberater und Macher, als kreativer Kopf bundesweit in Marketing- und Kommunikation konzeptionell beratend und gestaltend unterwegs. Senior Consultant, Thoxan GmbH - Agentur für neue Medien, www.thoxan. com Vorstandsmitglied im Expertennetzwerk für Social Media, www.smowl. de, Speaker, Dozent, Blogger in den Bereichen Web 2.0, Social Media, Kommunikation, Content Strategie u. Marketing. (Seite 82) Prof. Dr. Peter von Mitschke-Collande, Projektkoordinator eBusiness-Lotse Hannover Prof. Dr. Peter von Mitschke-Collande ist Universitätsprofessor an der Leibniz Universität Hannover. Außerdem ist er Leiter des Weiterbildungsstudiums Arbeitswissenschaft für Fach- und Führungskräfte. Seit 2013 koordiniert er die eBusiness-Lotsen Hannover an der Universität Hannover und Hochschule Hannover mit dem Angebotsschwerpunkt IT-Einsatz in Anwenderunternehmen (Ablauf-Optimierung, Personal-Management und Kunden-Kommunikation). (Seite 36) Akbari Mostafa, CEO, Bitstars GmbH Mostafa Akbari ist Gründer von bitstars. Er hat mit bitstars seine Hobbys Mobile und Augmented Reality zum Start-up gemacht. Mostafa entwickelte mit Simon Heinen 2009 eines der ersten SDKs für Augmented Reality für Android. Er hat sich zuvor zwischen Forschung an der RWTH Aachen und der Start-up-Welt bewegt. Sein aktuelles Lieblingsthema ist „Industrie 4.0 und Digitalisierung“ und was man mit neuen mobilen Technologien in traditionellen Industriesektoren ermöglichen kann. Seit April 2015 kümmert er sich vom Silicon Valley aus um das Geschäft der bitstars GmbH. (Seite 112)
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N Falk Neubert, Geschäftsführer von Ecoservice – Agentur für eBusiness und eCommerce Falk Neubert ist Geschäftsführer der Firma ecoservice in Hannover und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück im Fachbereich „BWL/Management Support und Wirtschaftsinformatik“ mit dem Schwerpunkt „Open-Source ERP-Lösungen“. Als Partner im eBusiness-Lotsen Netzwerk steht er Unternehmen bei Fragen zum betrieblichen Einsatz von OpenSource IT-Systemen zur Seite. Falk Neubert ist seit vielen Jahren Experte für die Open-Source ERP-Lösung Odoo. (Seite 120) Sebastian Neumann, Gründer und Initiator des Netzwerks #SoMe Sebastian Neumann ist Social Intranet Berater bei der agentbase AG und Initiator sowie Social-Media-Architekt von #SoMe. Zuvor war er in der Steuer- und Prüfungsassistenz von PricewaterhouseCoopers, DanRevision, PKF Arbicon Zink und ETL Services tätig. (Seite 49) Florian Nöll, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Deutsche Startups e.V. Florian Nöll ist Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. Der ersten Gründung als Schüler folgten Startups wie das Internet-ReverseAuktionshaus smartorder.de und spendino, einem heute führenden Anbieter von Software-Lösungen (SaaS) für Non-Profit-Organisationen. Florian Nöll ist stellvertretender Vorsitzender des Beirats „Junge Digitale Wirtschaft“ beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. 2012 wurde er durch die Zeitschrift Capital in der Reihe „40 Talente unter 40 Jahren“ ausgezeichnet. (Seite 45) Josefina Nungesser, Startup and VC Strategy Leader, ORACLE Deutschland Bevor die an der Design Academy Berlin diplomierte Kommunikationsmanagerin (dab) als Startup and VC Strategy Leader ORACLE Deutschland tätig wurde, war sie Territory Manager Core Tech Broad Market Stuttgart ORACLE Deutschland. Zuvor arbeitete sie im Management Consulting bei PricewaterDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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houseCoopers und bei Microsoft Central and Eastern Europe Headquarters als CEE Partner Marketing and Programs sowie als EMEA Partner Marketing Microsoft EU Headquarters Dublin. Seit Anfang 2013 ist sie zudem für das Strategic Business Development der april Stiftung zuständig. (Seite 108)
R Marco Rutzke, Managing Partner, NetTask GmbH Marco Rutzke ist Experte für Cloud-Services, Server Plattform, Kommunikationstechnologien, IT Management & Virtualisierung. Er ist Geschäftsführer der NetTask GmbH und versteht sich selbst als Mittler zwischen der Welt der Manager (Unternehmer), Administratoren (Techniker) und Datenschützer. Sein Beratungswissen erstreckt sich von strategischer IT Managementberatung über Themen wie „Einfach anders Arbeiten“, Business Development bis zur ganzheitlichen Umsetzung von Unified Communication & Collaboration. (Seite 27)
S Christoph Sauer, Geschäftsführer, nuveon GmbH Christoph Sauer ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Nuveon GmbH, die eine ungewöhnliche Softwarelösung zur Verbindung von Wissensmanagement, Produktionssteuerung und Automatisierungstechnik entwickelt. Nuveons MES Lösung mHub wurde 2012 mit dem Innovationspreis-IT der Initiative Mittelstand ausgezeichnet. Christoph Sauer ist Autor mehrerer internationaler Veröffentlichungen zum Thema Wissensmanagement mit Wiki und Mitglied der technischen Standardisierungsgruppe Universal Machine Connectivity (UMCM) des MES D-A-CH Verbandes. (Seite 112) Tobias Schlotter, Leitung Consulting, basecom GmbH & Co. KG Tobias Schlotter ist seit 2012 bei der basecom GmbH & Co. KG und verantwortet das Consulting und den Vertrieb. Er hat den Wandel vom Start-up zur technisch fokussierten IT-Agentur aktiv mitgestaltet und das PERSONENREGISTER
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Consulting strategisch auf- und ausgebaut. Seine Idee und Vision: Mit innovativer Software komplexe Problemstellungen lösen und Prozesse optimieren. (Seite 12) Dipl.-Kfm. Helmut Schnierle, Head of M2M Business, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Helmut Schnierle hat im Januar 2015 die Vertriebsleitung des M2M Sales von Telefónica Deutschland übernommen. Davor war er als Country Leader für das internationale Global Partner Program (GPP) verantwortlich, wo er unterschiedliche Geschäftsmodelle aufbaute und Lösungen für Großkunden und Vertriebspartner entwickelte. Bevor Helmut Schnierle zur Telefónica wechselte, war er als Leiter Direktvertrieb eines mittelständischen Anbieters von komplexen Lösungen für die Beschaffungsindustrie verantwortlich. (Seite 40) Andreas Schoß, Inhaber, Aletter Bürokommunikation e. K. Aletter Bürokommunikation e. K., dessen Geschäftsführer Andreas Schoß ist, plant, administriert und bietet den Service rundum Netzwerke mit Schwerpunkten im Bildungssektor, medizinischen Bereich und in der Industrie an. Außerdem übernimmt das Unternehmen die Programmierung von individuellen Lösungen für Arbeitsabläufe in der Verwaltung. Der Vertrieb und technische Service von Hard- und Software sowie Schulungen für Standardsoftware runden das Portfolio ab. (Seite 49) Dipl.-Volkswirt Eckhard Schwarzer, Vorstand Service und Vertrieb DATEV eG, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, DATEV eG Seit 1985 ist Dipl.-Volkswirt Eckhard Schwarzer bei der DATEV eG tätig. Von 1999 bis 2008 war er als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung verantwortlich für das Produktmanagement, den Service und die Logistik der Software-Angebote und Dienstleistungen des DATEV-Kerngeschäftes. Seit 2008 ist er Mitglied des Vorstandes für den Bereich Service und Vertrieb und seit Juli 2014 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DATEV eG. (Seite 49)
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Dipl.-Betriebswirt Cansever Sezer, Geschäftsführer, Industrial Application Software GmbH Cansever Sezer ist seit 2000 bei der Industrial Application Software GmbH tätig – zunächst als Berater, später als Beratungsleiter und heute als Geschäftsführer des Unternehmens. In seiner Funktion als Berater und Projektleiter war er in ERP-Projekten diverser Branchen, unter anderem Automotive, Geräte und Apparatebau sowie Elektronikfertigung, aktiv. Sein Fokus liegt auf der technologischen Integration von Softwaresystemen. Darüberhinaus gehört zu seinem Kernthema die vollständig digitale Abbildung von Unternehmen und deren Prozesse in Softwaresystemen unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Aspektes sowie des Changemanagements. Sein Leitsatz ist: Nichts ist so unkalkulierbar, wie der Mensch – deshalb sollten wir uns auf ihn konzentrieren. (Seite 127) Dipl.-Volkswirt Gunnar Sohn, Wirtschaftspublizist, Blogger, Moderator, Kolumnist, Netzökonomie-Campus – Plattform für Tagungen, Studien, eBooks, Workshops, Barcamps, virtuelle Expertenrunden via Hangout on Air. Gunnar Sohn, Jahrgang 1961, Diplom-Volkswirt (FU Berlin), Wirtschaftspublizist, ichsagmal.com-Blogger, verantwortlicher Redakteur von ne-na.de, Moderator, Kolumnist, Buchautor, Redner, Mitinitiator des Themen-Barcamps „StreamCamp“, Co-Moderation bei Bloggercamp.tv, Organisator von LiveHangouts über Netzökonomie, Management, Unternehmenskommunikation und Netzpolitik. (Seite 82) Prof. Hendrik Speck, Professor für Marketing, Hochschule Kaiserslautern Hendrik Speck ist Professor für Digitale Medien an der Fachhochschule Kaiserslautern im Fachbereich Informatik/Interaktive Medien und Leiter des Information Architecture/Search Engine Laboratory. Er lehrte an der European Graduate School (Ada Byron Chair), New School for Social Research (New York), Columbia University (New York), Donau-Universität Krems, Hochschule der Medien Stuttgart, International School of New Media (Lübeck) und der Fachhochschule Kaiserslautern. (Seite 112)
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Melanie Stehr, Head of Sales CeBIT, Deutsche Messe AG Ihre Karriere bei der Deutschen Messe AG begann Melanie Stehr als Trainee. Zuvor war sie als freie Journalistin bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung tätig. Danach folgten fünf Jahre als Projektreferentin für die CeBIT und zwei Jahre als Global Account Manager CeBIT. Seit 2013 ist sie Head of Sales CeBIT. (Seite 7) Bernhard Steimel, Inhaber Mind Digital Bernhard Steimel ist Inhaber von Mind Digital und begleitet Führungsteams dabei, Chancen in den digitalen Zukunftsmärkten frühzeitig zu erkennen und die digitale Transformation erfolgreich zu meistern. Durch zahlreiche Publikationen und Vorträge gehört er zu den Vordenkern der digitalen Transformation und der heranbrechenden vernetzten Service-Ökonomie. Bernhard Steimel ist Herausgeber von Smarter-Service.com, Autor des Praxisleitfadens “Digitale Transformation” sowie zahlreicher Trendstudien zu den Zukunftsmärkten der digitalen Wirtschaft. (Seite 82) Prof. Volker Stich, Geschäftsführer, FIR e.V. an der RWTH Aachen Seit Januar 1997 ist Prof. Volker Stich Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) in Aachen, welches sich mit innovativen Fragestellungen der Betriebsorganisation, insbesondere in den Bereichen des inner- und überbetrieblichen Produktions- und Logistikmanagements, der Entwicklung von technischen Dienstleistungen im Business-to-BusinessBereich sowie des Informationsmanagements beschäftigt. Zuvor war Stich zehn Jahre für einen internationalen Automobilzulieferer im Bereich Fahrzeugverglasung tätig, wo er internationale Logistikkonzepte entwickelte und später die Leitung der europäischen Werkslogistiken übernahm. Zuletzt war er verantwortlicher Leiter für die weltweite Koordination zukünftiger Fahrzeug-Entwicklungs-Projekte. In dieser Funktion baute er das Centre Sekurit (ZSE) in Herzogenrath auf. (Seite 56) Dr. Berthold Stoppelkamp, Leiter Hauptstadtbüro, BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft Dr. Berthold Stoppelkamp studierte Jura und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften. Nach Wahrnehmung unterschiedlicher FührungsaufDIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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gaben im Verbands- und Kammerwesen war er von 2003 bis 2011 als Geschäftsführer bei der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft tätig. Seit 2012 ist Dr. Stoppelkamp Leiter des Hauptstadtbüros des BDSW BUNDESVERBAND DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT. In dieser Funktion koordiniert er den Austausch zwischen Regierung, Ministerien, Parteien, Parlament und Verbänden und dem BDSW. Er ist Mitautor des BDSW-Positionspapiers zum Unternehmensschutz in Deutschland aus dem Jahre 2012 und macht sich für mehr Wirtschaftsschutz im deutschen Mittelstand stark. (Seite 103) Prof. Dr. Bernhard Stütz, Institutsleiter Steinbeis Transferzentrum Projektierung und Evaluierung von Netzwerken Nach seinem Studium der Kernphysik an der Universität Tübingen leitete Stütz u.a. von 2006 bis 2011 das Rechenzentrum an der Fachhochschule Stralsund. Er ist seit 1997 Leiter des Steinbeis Transfer Zentrum Projektierung und Evaluierung von Netzwerken in Stralsund und hat seit 1994 eine Professur in Computerkommunikationstechnik. (Seite 103)
T Frank Türling, Vorstand, Cloud-EcoSystem e. V. Frank Türling, Jahrgang 1970, ist Geschäftsführer der Strategius GmbH sowie der Basaas GmbH und verfügt über eine langjährige Erfahrung im Cloud-Business. Bis 2008 war Frank Türling als CEO von myfactory.com, dem ersten Anbieter von Business Software in einem Software-as-a-ServiceModell in Deutschland aktiv. Außerdem ist er Mitgründer und seit 2012 Vorstandsvorsitzender des Cloud-EcoSystem. (Seite 7)
U Dr. Olaf Uhlenwinkel, Director Sales Broad Market Germany, ORACLE Deutschland B.V. & Co KG Seit 2012 ist Dr. Olaf Uhlenwinkel als Director Sales verantwortlich für das Hardware-Mittelstandsgeschäft von Oracle in Deutschland. Nach der ÜberPERSONENREGISTER
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nahme von Sun durch Oracle 2010 war er Director Sales für die Vertriebsregionen Nord und West bei Oracle. Von 1999 bis 2010 war er als Systems Engineer, Account Manager, Sales Manager und Geschäftsstellenleiter bei Sun Microsystems tätig. (Seite 27)
V Floris van Heijst, General Manager Mittelstand & Partner, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland GmbH Floris van Heijst (47) verantwortet seit dem 1. Juli 2013 als General Manager das Mittelstands- und Partnergeschäft der Microsoft Deutschland GmbH. Van Heijst ist bereits seit 2005 bei Microsoft tätig. Zu Beginn arbeitete der gebürtige Holländer als Leiter des Mittelstands- und Partnerbereichs bei Microsoft Schweiz. Seit 2007 bekleidete er in der Schweiz die Position des M&O Lead. Zuletzt arbeitete van Heijst in der Microsoft Tochtergesellschaft in Indien. Dabei war er als General Manager für Marketing und Operations (M&O) verantwortlich. (Seite 18)
W Stefan Wagner, General Manager für Media, Sports & Entertainment, SAP SE Stefan Wagner ist bei SAP weltweit für die Media, Sports & Entertainment Branche verantwortlich. Als leidenschaftlicher Skifahrer, Tennis- und früherer Rugbyspieler weiß er, wovon er spricht. Wagner ist Diplom-Ökonom mit Schwerpunkt Marketing und hat außerdem das Sloan Executive Education Program des Massachusetts Institute of Technology‘s (MIT) absolviert. (Seite 18) Prof. Dr. Carl B. Welker, Direktor, IIW Institut für Informationswirtschaft Prof. Dr. Carl B. Welker ist Professor für Strategy and Digital Technology an der IUBH International University Bad Honnef und Direktor des IIW Instituts DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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für Informationswirtschaft. Die aktuellen Forschungs- und Beratungsthemen sind der Digital Shift, Industrie 4.0, Abschirmung und Informations-Sicherheit, Wissensmanagement und Corporate Intelligence, IT Service Management und die neue Rolle der IT-Abteilung. (Seite 112) Jan Westerbarkey, CEO, Westaflexwerk GmbH Aktuell arbeitet Jan Westerbarkey in zahlreichen Projekten mit der RWTH, Aachen und dem IAO Fraunhofer im Umfeld CPS (Cyber-physische Systeme) und Industrie 4.0. (Seite 56) Dipl.-Wirtsch.-Inf. Manuel Wortmann, Geschäftsführer, basecom GmbH & Co. KG Manuel Wortmann ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der basecom GmbH & Co. KG mit Sitz Osnabrück. Das seit 15 Jahren am digitalen Markt aktive Unternehmen entwickelt bereits seit 2010 native Apps und legt dabei einen besonderen Fokus auf die Rolle der mobilen Technologie für Unternehmen. Unter der Leitung des studierten Wirtschaftsinformatikers startete 2011 der erfolgreiche Wandel vom Startup mit eigener Social-Network-Plattform zur technisch fokussierten IT-Agentur, die heute neben der App-Entwicklung vor allem die Themen E-Commerce und Business-Software bedient. Bereits seit 2007 ist basecom zudem fester Bestandteil der NOZ MEDIEN und treibt die Digitalisierung in der Verlagsbranche voran. (Seite 62) Dr. Georg Wittmann, Research Director, eBusiness-Lotse Ostbayern c/o ibi research an der Universität Regensburg Seit 2005 ist Dr. Georg Wittmann bei ibi research an der Universität Regensburg GmbH (www.ibi.de) tätig. Seine Schwerpunkte liegen in den Themen ECommerce, Online-Marketing, E-Payments, E-Banking und Zahlungsverkehr. Er ist Leiter der eBusiness-Lotsen Ostbayern und Mitautor des E-CommerceLeitfadens (www.ecommerce-leitfaden.de). Zudem ist Dr. Georg Wittmann Leiter des Fachbereichs E-Payment des Bundesverbands der Dienstleister für Online-Anbieter BDOA e.V., Köln. (Seite 73)
PERSONENREGISTER
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Index
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Symbole 3D-Drucker 33 #SoMe 50, 146
A achine-to-Machine-Kommunikation 33 ADempiere 123 Adobe Systems GmbH 68, 141 Aletter Bürokommunikation e. K. 50, 148 Allianz Mittelstand 4.0 8 Amazon 74, 109 Andreas R. Fischer 32 Apache 121 App 63 Appentwicklung 97 Apple 85 Apps 17 Arbeitswelt 4.0 28 Auer-Reinsdorff, Astrid Dr. 98 Avram, Cristi 94, 135
B basecom GmbH & Co. KG 13, 62, 147, 153 BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft 104, 150 Bedarfsanalysen 38 Behr, Jana 3 Big Data 34, 97 Bitdefender GmbH 94, 135 BITMI 9 Bitstars GmbH 115, 145 BMWi 23
Böckelmann, Carsten 94, 135 Bonn, Heinz-Paul 19, 135 Bring Your Own Device“ 101 Bundesverband Deutsche Startups e.V. 46, 146 Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 137 Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMI) 9, 46, 140, 141 Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) 144 Bürkel, Jürgen 3 Business-Apps 12 BVMW 57
C Campus Cluster Smart Logistik 60 Carbanak 90 CAS Software AG 9, 68, 141 CeBIT 137 Christian Fink 16 Cloud 15, 90 Cloud Computing 28, 88, 93, 97 Cloud-EcoSystem e.V. 9, 151 Coester, Ulla 115 Coester, Ulla Diplom-Betriebswirtin 57, 104, 136 Collaboration 34, 124 Community of Practice 10 Compiere 123 COSMO CONSULT Gruppe 16, 138 CRM-System 70 Customizing 121
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F
Datenklau 104 Datenmissbrauch 112 Datenschutz 90, 93 Datenschutzrecht 100 Datenschutz- und Sicherheitsproblematik 58 DATEV eG 50, 68, 88, 137, 144, 148 davit – Arbeitsgemeinschaft IT-Recht im Deutschen Anwaltverein e. V. 98, 102, 134 deHOSTED Cloud 27 Deutsche Messe AG 9, 32, 137, 150 digitale Agenda 9 digitale Kompetenz 39 Digitale Roadmap 18 Digitalisierungskonzept 38 Digitalisierungswerkzeugkasten 10 DIN ISO 27001 29 Dropbox 34
Facebook 37, 38, 85 Fallback-Systeme 17 Fasching, Thorben 115, 137 Felser, Winfried Dr. 84, 138 Felzmann, Marius 32, 137 Fesel, Claus 68, 137 Fink, Christian 138 FIR e.V. 57 Fischer, Andreas R. 4, 9, 19, 50, 68, 138 Flipchart 2.0. 125 Fortschritt 27 Freelancer 27 Friedrich, Manuel 23, 139
E E-Books 75 E-Business-Lotsen 71 eBusiness-Lotsen Hannover 36 eBusiness-Lotse Ostbayern c/o ibi research 73 Echobot Media Technologies GmbH 68, 142 Ecoservice – Agentur für eBusiness und eCommerce 121, 146 elektronische Signatur 97 Elster 128 ERP 120, 131 ERP5 123 ERP-Philosophie 15 ERP-Standard-Lösung 16 ERP-System 36, 132 Esch, Harald 19, 136 Expertenrunde 18 PERSONENREGISTER
G Geheimhaltungsklauseln 99 Generation Y 29, 124 Geschäftsabläufe 31 Gesundheitswesen 43 G+F Verlags- und Beratungs- GmbH 9, 19, 32, 50, 68, 138 Gisevius, Michael 79, 139 Glatz, Rainer 32, 139 Google 85, 117 GPS 129 Grün, Dr. Oliver 9, 46, 140 GRÜN Software AG 9, 46, 140 GUS Group AG & Co. KG 19, 135
H Handel 74 Handelsverband Deutschland (HDE) 73 Handlungsbedarf 21 Handwerk 36, 49, 71 Hein, Mathias 104, 140 Heintzen, Peter 32, 140 Helios, Andreas 68, 141
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Helium 123 Hidden Champions 84 hmmh multimediahaus AG 115, 137 Hochschule Kaiserslautern 115, 149 Höferlin, Manuel 9, 141 Hopf, Jens Uwe Dipl.-Oec. 50, 141 Hubschneider, Martin 9, 68, 141
I IIW Institut für Informationswirtschaft 115, 152 IKT-Consulting LG GmbH 104, 140 Industrial Application Software GmbH 127, 133, 149 Industrie 4.0 103, 127 Innovation 34 Innovationsbeschleuniger 110 Innovationszyklen 39 Internet der Dinge 40 Internet of Things 40 IoT 40 Issig, Mathias 124, 142 IT-Compliance 93 IT-Mittelstand 46 IT-Sicherheit 88 IT-Start-ups 111
J Joint Venture 45 Justiz 97
K Karweg, Bastian 68, 142 Kivitendo 123 KMU 21, 23, 49, 71 Koelwel, Dunja 115, 142 Kollmann, Tobias 84, 143 Kommunikation 21, 62 Kompetenz 36
L Landingpages 69 Lapp, Thomas Dr. 98, 143 Latenz 93 Lied, Kay 57, 144 Liedziella, Wolfgang 57, 144 Logistik 4.0 56 Logistikbranche 58 Logistikunternehmen 56
M Machine-to-Machine-Kommunikation 42 Mail Exchange 79 Marketing 66 Matching-Plattform 48 Mayr, Robert Dr. 88, 144 Michna, Frank 84, 145 Microsite 69 Microsoft Deutschland GmbH 19 Microsoft Deutschland GmbH, Microsoft Deutschland GmbH 152 Microsoft Sharepoints 29 Mind Digital 84, 150 Mitarbeiterkommunikation 63 Mobile Business 93 Mobile Information 62 Mobility 97 Mostafa, Akbari 115, 145 MT AG 32, 140 MySQL 121
N NetSkill Solutions GmbH 84, 138 NetTask GmbH 28, 147 Netzökonomie-Campus 84 Netzwerkbetreiber 42 Neubert, Falk 121, 146 DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND VON A–Z
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Neue Osnabrücker Zeitung 13 Neuformatierung 66 Neumann, Sebastian 50, 146 New Session Rate 93 Nöll, Florian 46, 146 NOZ 13 Nungesser, Josefina 108, 146 nuveon GmbH 115, 147
O Odoo 122 Onlinehandel 74 Online-Meeting 124 Online-Pioniere 73 Open Source 120 OpenZ 122 ORACLE Deutschland 108, 146 ORACLE Deutschland B.V. & Co KG 32, 151 OSMO CONSULT GmbH 16
P Papierbelege 78 Paradigmenwechsel 89 Personendatenschutz 99 PostgreSQL 123 Private Cloud 92 Projektmethodik 17 Prozessoptimierung 12
R Real-Time-Collaboration 124 Rechenzentren 93 Rechtsverstöße 97 Red Lantern Act 116 Ressourcen 95 RFID 59 Richtlinien 64 Rutzke, Marco 28, 147 RWTH Aachen 150 PERSONENREGISTER
S salesforce.com Germany GmbH 19, 136 SAP 13 SAP SE 19, 152 Sauer, Christoph 115, 147 Scan Engine 95 Scanner 80 Schlotter, Tobias 13, 147 Schnierle, Helmut Dipl.-Kfm. 41, 148 Schoß, Andreas 50, 148 Schwarzer, Eckhard Dipl.-Volkswirt 50, 148 Securitiy-Generation 93 Security-Server 95 Sezer, Cansever Dipl.-Betriebswirt 127, 149 Sicherheitskonzept 103 Sicherheitsnetz 94 Silicon Valley 86 Smart Cars 42 Smart Cities 42 SMART Enterprise Solutions DACH 124 Smart Factories 59 Smart Grid 43 Smart Metering 43 Smartphones 12, 23 Smart Products 59 Smart Services 59 Smart Shopping 42 SMART Technologies (Germany) GmbH 124, 142 SmartWatch 131 Snowden 90 Social Media 69 Sohn, Gunnar 9 Sohn, Gunnar Dipl.-Volkswirt 84, 149 Speck, Hendrik Prof. 115, 149 SSL-Zertifikate 106
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Startups 45 Stehr, Melanie 9, 150 Steimel, Bernhard 84, 150 Steinbeis Transferzentrum 104, 151 Stich, Volker Prof. 57, 150 Stoppelkamp, Berthold Dr. 104, 150 Stütz, Bernhard Prof. Dr. 104, 151
T Tablets 12 Telefónica Germany GmbH & Co. OHG 41, 148 Thoxan GmbH 84, 145 THU Aachen 60 Transformation 97 Türling, Frank 9, 151 Twitter 71
U Uber 85, 109 Uhlenwinkel, Olaf Dr. 32, 151 Universität Duisburg-Essen 84, 143 Universität Regensburg 153 Usability 23 User Centered Design 24 UseTree – Berliner Kompetenzzentrum für Usability-Maßnahmen 23, 139
V van Heijst, Floris 19, 152 VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH 57, 144 VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. 32, 139 Verhaltensregeln 64 Vermarktungsmöglichkeiten 74 Vernetzung 21, 103 Vertrieb 66 Virtualisierung 93 Voicecontrol 129 von Mitschke-Collande, Peter Dr. 36, 145
W Wagner, Stefan 19, 152 Wearables 112 Welker, Carl B. Prof. Dr. 115, 152 Wertestrategie 116 Wertschöpfungs-Prozess 85 Westaflexwerk GmbH 57, 153 Westerbarkey, Jan 57, 153 Whats App 34 Wirtschaft NRW 143 Wittmann, Georg Dr. 73, 153 WLAN 28 Wortmann, Manuel Dipl.-Wirtsch.-Inf. 62, 153
X Xethix GbR 57, 104, 115, 136, 142
Z Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) 50, 141 Zeutschel GmbH 79, 139
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Kleiner Themenauszug: „B“ wie: Fokus Business-Apps zur Prozessoptimierung „G“ wie: Was bringt die Digitalisierung dem Mittelstand über die IT-basierte Unterstützung von Geschäftsabläufen hinaus? „H“ wie Digitale Kompetenz – Zauberformel für Mittelstand und Handwerk „L“ wie: Ist Logistik 4.0 die logische Konsequenz aus Industrie 4.0? „N“ wie: Was heißt digitale „Neuformatierung“ von Vertrieb und Marketing für den Mittelstand? „R“ wie: Fokus IT-Security – Chancen und Risiken der Digitalisierung erkennen „T“ wie: Zentrale Rechtsfragen im Kontext der digitalen Transformation „Y“ wie: „Generation Y“ – Collaboration einfach und für jedermann „Z“ wie: Software-Zoo der Zukunft – Mit der Industrie 4.0 und fortschreitender Digitalisierung von Prozessen wird die Anzahl genutzter Softwaresysteme zunehmen.
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