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5/6-2014 | 20. Jahrgang | CHF 9.50 | € 5.50

Aktuell: Neubau Elefantenpark in Zürich, S. 14 Erweiterung der Kantonsschule in Heerbrugg, S. 20 Schloss Hünigen in Konolfingen, S. 44


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Kantonsschule, Heerbrugg | BAU info 5/6-2014 21

SANIERUNG UND ERWEITERUNG der KANTONSSCHULE in HEERBRUGG

Die Kantonsschule Heerbrugg steht am Übergang der Siedlungsstruktur zum Landschaftsraum. Das Gebäudeensemble setzt sich aus dem Schultrakt und dem Sporttrakt zu einer Z-förmigen Anlage zusammen und scheidet eine dem Dorf zugewandte Eingangsseite und einen Grünraum zur Landschaft hin aus. Diese sinnfällige Grundkonzeption der Kantonsschule aus dem Jahre 1975 bleibt auch Ausgangslage für die Erweiterung. Fotos© Beat Bühler, Zürich / Hanspeter Schiess, Trogen

Der bestehende Mitteltrakt als Verbindung der beiden Teile konnte mit seiner informellen Struktur sowohl städtebaulich wie auch räumlich nicht überzeugen, zu sehr franste hier die Gebäudevolumetrie in aufwändige Oberflächenabwicklungen aus. Das Konzept zur Erwei-

terung der Kantonsschule Heerbrugg setzt an dieser Schwachstelle an. Zwischen den räumlich wertvollen Westtrakt und die Sporthalle wird der höhengestaffelte Neubau gesetzt und führt die Anlage zu einer Einheit zusammen. Die Eingangssituation wird mit dem neuen Gesicht zum Dorf geklärt. Ein überhohes Erdgeschoss mit Eingangshalle, Aula und Mensa stellt einen grosszügigen Bezug zwischen aussen und innen her und verbindet die Eingangsseite mit dem Landschaftsraum. Weiterbauen als Gestaltungsstrategie Der Neubau entwickelt die kraftvolle Architektur des Westtraktes aus den 1970er Jahren weiter und interpretiert sie in zeitgenössischer Weise. Auf der Suche nach Kontinuität werden die Merkmale der ursprünglichen Baustrukturen erhalten und die vorgefundenen räumlichen Qualitäten weitergestrickt, so dass Alt und Neu zu einer Ganzheit zusammenwachsen.

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Im Westtrakt ist im Übergang des Splittlevels die grosszügige Oblichthalle ein attraktiver Bereich für den Schüleraufenthalt. Sie wird geformt vom südseitigen, dreigeschossigen Unterrichtstrakt und dem nordseitigen, zweigeschossigen Trakt der Naturwissenschaften. Die zentralen Treppenanlagen weisen in der Eingangshalle in die unterschiedlichen Richtungen und ermöglichen kurze Wege. Die ebenfalls öffentlich zugänglichen Sporthallen verfügen über einen separaten Eingang und sind mit einem belichteten Korridor mit der Haupthalle kurzgeschlossen.

Die Unterrichtsräume sind gleichartige Räume und können flexibel genutzt werden. Die Dreifachsporthalle kann als Mehrzwecksaal, die Aula und auch die Mensa ausserhalb der Schulzeiten von Vereinen und Organisationen belegt werden. Bei zwei Klassenzimmern ist die Planung auf den Umbau vom Klassenzimmer zu zwei Gruppenräumen ausgelegt worden, ein Grossgruppenraum kann in zwei Kleingruppenräume aufgeteilt werden, zwei Klassenzimmer können mit je einem Gruppenraum zu einem Vorlesungsraum zusammengeschaltet werden.

Die Verwaltung liegt zentral im 1. Obergeschoss, ebenso die Räume für die Lehrer am Umgang zur Eingangshalle. In den oberen Geschossen befinden sich die neuen Unterrichtsräume. Bildnerisches Gestalten und Musik sind im 1. und 2. Obergeschoss im Nordteil des Gebäudes zusammengefasst. Individuelle Schülerarbeitsplätze befinden sich jeweils am Ende der sich zur Fassade öffnenden Erschliessungsräume.

Einheit von Tragstruktur und architektonischem Ausdruck Die Erweiterung der Kantonsschule sucht in ihrer Gestalt das Spannungsverhältnis zwischen der Eigenständigkeit der Teile und der Ganzheit. Die statische Struktur ist bereits ein prägendes Element der bestehenden Architektur, auch im Neubau wird ihre Kraft unmittelbar spürbar mit der Erkennbarkeit der konstruktiven Elemente. Durch die Aneinanderreihung entstehen serielle Strukturen; im In-

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nern durch die vielen Einzelteile der Rippen, die durch die Fügung zur raumhaltigen Decke werden, im Äussern durch die rundumlaufenden Stützen. Die Direktheit der inneren Konstruktion mit den sichtbaren Rippenelementen wird in die äussere Tragstruktur überführt. Ein Gesimsband übernimmt die horizontale Gliederung als primäres Strukturierungselement. Dahinter laufen vertikal die gebäudehohen, aussen tragenden Stützen. Die übergeordnete Säulenstruktur steht unabhängig vor der raumhohen Fensterebene und spannt einen vielschichtigen Zwischenraum auf. Die feingliedrige Sichtbeton-Rippendecke ermöglicht das Überspannen von unterschiedlich grossen Räumen und trägt die Deckenlasten zu den Wänden und den aussen liegenden Betonstützen. Wo Wände fehlen, fangen Unterzüge oder – wie über der Eingangshalle – Brüstungsträger die Rippenplatten ab. Die Rippendecke besteht aus vorfabrizierten Rippen- und Traggurtelementen, die vor Ort montiert wurden. An der Fassade erfolgt die Lastabtragung der Decken über

Kragplatten, welche die Last von den Rippendecken in die vorfabrizierten Betonstützen übertragen. Die Kragplatten wurden vorgängig in die vorfabrizierten Betonelemente eingelegt. Die Dämmschicht wird um die Traggurtelemente geführt und geht in eine raumhohe Fensterschicht über. Der Ausbau ist losgelöst von der Struktur. Die Rafflamellenstoren werden direkt vor der Fensterschicht geführt. Insgesamt wurden 310 Fassadenstützen und 1 500 Rippen eingebaut. Der Beton der Rippen und des Quergurtes im Innenraum ist glatt und mit Weisszement und hellem Korn angereichert, um eine angenehme Innenraumqualität zu gewährleisten. Zwischen Innen- und Aussenraum sind die sepiabraun gestrichenen, raumhohen Fensterelemente angeordnet. Die unterschiedlichen Achsmasse erzeugen ein rhytmisches Spiel mit den regelmässig angeordneten, dunklen Aussenstützen. Die Rhythmisierung reagiert auf die Breite der Räume. Transparente und geschlossene Fensterelemente wechseln sich ab und unterstreichen diesen Rhythmus. Im geschlossenen Fensterelement ist im oberen Bereich ein Lüftungsflügel integriert, so ist die Absturzsicherung und das freie Öffnen über der Tischfläche gewährleistet. Die Holz-Metallfenster sind durch die Gesimselemente optimal vor Witterungseinflüssen geschützt. Das Gesimsband aus vertikal gerillten Feinbetonelementen dient geschossweise als Vordach. Im Erschliessungsbereich sind die tragenden Wände in Sichtbeton materialisiert, die nicht tragenden Wände in einer robusten Kunstharzbeschichtung aus Naturfasern. Diese Asymetrie als Abbild der Tragstruktur bereichert die Erschliessungsräume. Im Westtrakt wurde aufgrund einer Zustandsanalyse der Sichtbetonfassade und der Fenster die Sanierungstiefe der Fassade analog dem Neubau nötig. Dabei wurde darauf geachtet, dass der Ausbau der kurz vorher sanierten Unterrichträume unangetastet bleibt. Die ursprünglichen Gliederungsprinzipien der drei unterschiedlichen Fassaden­ typen im Bestand werden auch mit der Sanierung angewendet und ins Fassadenbild des Neubaus überführt.

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