Re siedlung gruenmatt zuerich

Page 1

Das aktuelle Bau-Fachmagazin www.bauinfomagazin.ch

3/4-2014 | 20. Jahrgang | CHF 9.50 | € 5.50

Aktuell: Sanierung Coop City Bundesplatz in Zug, S. 20 Sihlbogen Areal B in Zürich-Leimbach, S. 34 Überbauung Rex-Max in Thun, S. 56

Küchen und Bäder


26 BAU info 3/4-2014

|

Siedlung Grünmatt, Zürich

HERZOG Küchen AG Zürcherstrasse 125 | 8952 Schlieren T. 044 755 67 67 | F. 044 755 67 69 zuerich@herzog-kuechen.ch | www.herzog-kuechen.ch KÜCHEN MIT HERZ

Paul F. Sponagel AG Hermetschloostrasse 77 8010 Zürich-Altstetten T. 044 439 30 30 F. 044 439 30 39 office@sponagelag.ch www.sponagelag.ch Ausführung von Plattenarbeiten

Weltklasse in Ihrer Waschküche. Schonende und energieeffiziente Wäschetrocknung mit den bewährten Modellen der Baureihe BORA. Da jubeln Ihre Wäsche und Ihr Portemonnaie. BORA Raumluft-Wäschetrockner Energieklasse A1, tiefer Energieverbrauch, für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Komfortsteuerung. Vogelaustrasse 40 8953 Dietikon Telefon 044 744 71 71 www.roth-kippe.ch


Siedlung Grünmatt, Zürich

|

BAU info 3/4-2014 27

Friesenberg, Zürich: Etappe «Grünmatt» vor Abschluss

Die Wohnüberbauung Grünmatt im Zürcher Quartier Friesenberg ist ein Projekt mit Pioniercharakter: Zwischen 2010 und 2014 entstanden in unmittelbarer Nähe des Stadtspitals Triemli 155 Wohneinheiten in Mischbauweise aus Holz und Beton. Damit zählt das Holzbauprojekt zu den grössten dieser Art in Europa – in der Schweiz ist es aktuell wohl das grösste. Fotos© Tiziana Secchi

Mit der Überbauung Grünmatt werden neue Akzente in der demografischen Stadtentwicklung gesetzt. Die 155 Wohneinheiten ersetzen die 64 alten, aneinandergereihten Einfamilienhäuser, die sich zuvor an diesem Standort befanden. Und lassen eine neue, heteroge-

ne Siedlung entstehen, wo Jung und Alt in einem verdichteten und städtebaulich optimierten Quartier zusammenleben können. Ziel der Bauherrschaft, der Familienheim-Genossenschaft Zürich FGZ, ist insbesondere die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, ohne bei der Wohnqualität Abstriche machen zu müssen. Die Häuser wurden im Minergie-Baustandard (nicht zertifiziert) und in drei Bauetappen erstellt, von denen die letzte Anfang 2014 abgeschlossen wurde. Vier Bauzeilen Das Projekt umfasst vier parallel zum Hang verlaufende Bauzeilen. Die dazwischen liegenden horizontalen Freiräume dienen als Erschliessungsbereiche der Wohneinheiten sowie als aufwendig bepflanzte halböffentliche und private Grünräume. Das Pflanzkonzept orientiert sich mit Obst- und Zierobstbäumen sowie Hecken und Sträuchern eng am Charakter der bestehenden Gartenstadtsiedlung.

Bauherrschaft Familienheim-Genossenschaft Zürich | Schweighofstrasse 193 | 8045 Zürich | T. 044 456 15 00 | F. 044 456 15 15 | verwaltung@fgzzh.ch www.fgzzh.ch Architekt Graber Pulver Architekten AG | ETH BSA SIA | Sihlquai 75 | 8005 Zürich | T. 044 381 88 18 | F. 044 381 88 19 | arch@graberpulver.ch www.graberpulver.ch BAUMANAGEMENT Perolini Baumanagement AG | Seefeldstrasse 108 | 8034 Zürich | T. 044 388 70 70 | F. 044 388 70 80 | info@p-bm.ch www.perolini.baumanagement.ch


28 BAU info 3/4-2014

|

Siedlung Grünmatt, Zürich

Der unterschiedlich gekrümmte Verlauf der Gebäudezeilen bewirkt eine Ausweitung und Verengung des Aussenraumes und schafft dadurch zwei platzähnliche Situationen mit Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten. Durch gezielt angeordnete Unterbrüche innerhalb der langen Zeilen entsteht eine Vernetzung der einzelnen Siedlungsräume im Sinne einer optimalen Durchwegung der Anlage. Die gestaffelten Zeilenenden bewirken im Osten eine Reduktion der Baumasse an der Friesenbergstrasse und formulieren den Auftakt zur Siedlung, im Westen zum Döltschibach bewirken sie eine Verzahnung mit dem Landschaftsraum. Die Siedlung ist frei vom motorisierten Verkehr. Von der Friesenbergstrasse führt eine Abfahrt in die zentrale Tiefgarage, die zwischen den zwei südlichen Häuserzeilen liegt. In Anlehnung an die abgebrochene Siedlung umfasst das Projekt auch 59 reihenhausartige Wohneinheiten (3.5 bis 5.5 Zimmer) mit

privaten Kleingärten. Hinzu kommen 96 verschieden grosse Geschosswohnungen (2.5 bis 5.5 Zimmer). Alle Geschosswohnungen haben Anteil an den auf den Südseiten durchlaufenden Loggien und profitieren dadurch mit grossen und geschützten privaten Aussenräumen vom Gartenstadtcharakter. Die Hanglage und eine exakte Platzierung der Zeilen im Querschnitt ermöglichen jeweils vom obersten Geschoss (in der obersten Zeile von den zwei obersten Geschossen) einen freien Blick auf die Stadt Zürich. Somit haben alle Wohneinheiten entweder direkten Gartenzugang oder aber südseitig eine Loggia und nordseitig den Ausblick auf die Stadt. Kindergarten, Pflegewohngruppe, Ateliers und Gärten Zusätzlich zu den Wohnnutzungen sind in einem Haus in der untersten Zeile Kindergarten und -hort, ein Gemeinschaftsraum sowie eine Pflegewohngruppe untergebracht, jeweils mit zugehörigem Aussen-


Siedlung Grünmatt, Zürich

bereich. Das Sockelgeschoss teilen sich der städtische Kindergarten und der Gemeinschaftsraumbereich der FGZ, jeweils mit Zugang und Aussenbereich von der Talseite. Im 1. Obergeschoss befindet der Hort, der über ein separates Treppenhaus vom Foyer des Kindergartens erschlossen wird. Dazwischen liegt im Erdgeschoss die Pflegewohngruppe mit eigenem Zugang und Garten auf der Hang- oder Südseite. Im restlichen Teil des Gebäudes befinden sich zwölf 2.5- und 3.5-Zimmer-Geschosswohnungen; im Sockelgeschoss zur Känguruhwiese sind zudem drei Ateliers sowie Veloräume untergebracht. Die ganze Siedlung verfügt über 18 zumietbare Individual- und über zwei Gästezimmer. Die durch Hecken gefassten privaten Gärten bewirken als «äussere Gartenzimmer» eine räumliche Erweiterung der Wohnungen. Zudem schaffen die Heckenstreifen zwischen den Gartenabteilen entlang

|

BAU info 3/4-2014 29

der beiden Erschliessungszonen ein Abbild der inneren Typologie; in Massstab und Rhythmus thematisieren sie das kleinteilige erdgebundene Wohnen im Gegensatz zu den grossflächigen Erschliessungszonen. Somit macht die Gartengestaltung lesbar, was städtebauliche Grossform und Fassadentypologie thematisch überspielen. Vorfabrizierte Holzkonstruktion Die gesamte Siedlung wurde als vorfabrizierte Holzkonstruktion geplant: die nicht tragenden Aussenwände und die tragenden Innenwände als ausgedämmte Ständerelemente, die Geschossdecken als Holz-Beton-Verbunddecke (sichtbar ist die Brettstapeldecke), die Dächer als leicht geneigte Brettstapeldecke mit darüber liegender Dämmung mit extensiver Begrünung und PV-Anlage. Die Sockelgeschosse mit den darauf stehenden Treppenhäusern und Liftschächten sowie die Tiefgarage mit angrenzenden Räumlichkeiten sind aus statischen und konstruktiven Gründen in Stahlbeton konzipiert, die Stirnwände der Gebäude aus Brandschutzgründen ebenfalls. Der vordere Teil des Gebäudes mit den Spezialnutzungen ist aufgrund seiner speziellen Grundrisse mit daraus resultierenden Anforderungen an das Tragwerk in Massivbauweise realisiert, die jedoch in der Fassade nicht in Erscheinung tritt. Bereits im Studienauftragsverfahren war die Siedlung als Holzbau mit Holzfassade konzipiert, was von der Bauherrschaft sehr unterstützt wurde. Eine effiziente Holzkonstruktion mit einem hohen Grad an Vorfabrikation sowie eine günstige Fassadenverkleidung helfen, den engen Kostenrahmen für das Genossenschaftsprojekt einzuhalten und ermöglichen dennoch eine differenzierte Fassadengestaltung. Die einfache Brettschalung schafft Bezüge zur Bodenständigkeit der alten Reihenhäuschen im Umfeld und dem romantischen Moment der Gartenstadtidee, wenngleich die Siedlung mit ihrer Anforderung an ein zeitgemässes urbanes Wohnen eine um ein Mehrfaches höhere Dichte aufweist.

FGZ Familienheim-Genossenschaft Zürich

Schweighofstrasse 193 | 8045 Zürich T. 044 456 15 00 | F. 044 456 15 15 verwaltung@fgzzh.ch | www.fgzzh.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.