Pulsschlag - Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

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pulsschlag

01.2014

Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

Lebensqualität am Lebensende Unterstützung in der letzten Lebensphase durch Palliativmedizin

Gesund & Aktiv

Gesund & Aktiv

Integrative Onkologie

Schilddrüse

Schulmedizin und Naturheilkunde kämpfen gemeinsam gegen Krebs.

Kleines Organ – große Funktion. Warum die Schilddrüse so wichtig ist.

20

Leben in der Metropole

16

Karl Lagerfeld Karl Lagerfeld zu Gast in Essen – die Inszenierung seiner selbst.

26



Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Frühling ist da – und mit ihm die neue Ausgabe pulsschlag. Wir starten nachdenklich in die laue Jahreszeit – denken nach über die letzte Phase des Lebens. Warum möchte keiner darüber sprechen, obwohl wir alle davon betroffen sind? Die Palliativmedizin hat sich dem Thema ‚würdiges Sterben‘ angenommen und gibt lebensbedrohlich erkrankten Menschen die Hoffnung auf eine verbesserte Lebensqualität bis zum Lebensende. Erfahrungen von Medizinstudenten und Pfleger/-innen geben einen Einblick in verschiedene Sichtweisen auf das Thema Sterben – das genauso zum Leben gehört wie das Lachen. Neben diesem Thema erfahren Sie mehr zu unserer Themenreihe ‚Integrative Onkologie‘: Wie passen Kräuter und Krebsbehandlung zusammen? Bei der modernen Krebstherapie sind die Kliniken Essen-Mitte Vorreiter. Das Konzept der Integrativen Onkologie ergänzt die klassische Krebstherapie sinnvoll mit naturheilkundlichen Methoden. Wussten Sie, dass etwa jeder dritte Mensch an einer Dysfunktion der Schilddrüse leidet? Was das für Auswirkungen auf den gesamten Körper hat, lesen Sie auf Seite 16. Was isst ein Vegetarier? Was sind Frutarier? In dem Artikel ‚Fleisch, Fisch, Frucht – Wer isst was?‘ erläutert pulsschlag verschiedene Esstypen – Welcher Ernährungstyp sind Sie? Außerdem gibt pulsschlag einen Überblick über den beliebten Beruf des Krankenpflegers. Unsere Krankenpflegeschule wirbt kreativ für Nachwuchs, zum Beispiel auf dem Markt der Berufe. Besuchen Sie mit der neuen pulsschlag-Ausgabe die Zeche Zollverein und genießen Sie eine kühle Fassbrause in unserem Interview mit den Geschäftsführern von Stauder. Wem der Essener Stadtwald nicht weit genug entfernt ist, der begibt sich mit pulsschlag in die goldene Stadt Prag, die mit ihrer beeindruckenden Architektur glänzt. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von pulsschlag – genießen Sie den Frühling.

Horst Defren, Geschäftsführer, Kliniken Essen-Mitte

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SchuhgrĂśĂ&#x;e kennen.

deichmann.com

Deichmann SE, Deichmannweg 9, 45359 Essen

Weil Trends keine


INHALT

Inhalt Gesund & Aktiv 08

Palliativmedizin – Zuhören – mit dem Verstand und mit dem Herzen

12

Unendliche Menschlichkeit Interviews mit Frau Dr. Kloke und Kathrin Maria Kopp

16

Klein, aber oho! Wie wichtig ist unsere Schilddrüse?

08

18

Schon gewusst? Interessantes aus der Medizinwelt

20

Integrative Onkologie Mit vereinten Kräften gegen Krebs

24

Fleisch, Fisch, Frucht – Wer isst was?

Leben in der Metropole 26

Karls Welt Inszenierte Ideenvielfalt

29

Mein Zollverein

© Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014

107 Geschichten, 107 Erinnerungen

30

Stadtteilporträt Essen-Stadtwald – der grüne Stadtteil

26

34

Prag Die goldene Stadt

38

Schokolade – SÜNDE oder geSÜNDER als man denkt?

Mitten hinein 36

Schwere Last von kleinen Schultern nehmen Neues vom Verein Menschenmögliches

22

Berufswunsch Krankenpfleger/-in Ausbildung an den Kliniken Essen-Mitte

In jeder Ausgabe

24

03 06 32 23 23 40 42

Editorial Neues aus den Kliniken Essen-Mitte Was steht an? Reingehört / Reingeschaut Vorgelesen Nachgedacht & mitgemacht Menschen der Region


MITTEN HINEIN

NEUES AUS DEN KLINIKEN ESSEN-MITTE (KEM)

40 Jahre „Grüne Damen“ Das Ehepaar Schneider entwickelte das Projekt „Grüne Damen“ im Januar 1974 – Herr Schneider machte sich auf die Suche nach einer Kontaktdame für die Krankenhäuser. Unter dem Motto „Nicht verzagen – Frau Rotter fragen“ fand er schließlich die heute 90-jährige Rosi Rotter. Sie begann mit sechs weiteren Damen in der Huyssens-Stiftung auf den drei Stationen der „Inneren Medizin“. „Mit viel Herzblut und starkem Einsatz konnte ich in vier Jahren von sechs auf 60 ‚Grüne Damen‘ erhöhen“, so Rosi Rotter. Ursprünglich stark engagiert in der Telefonseelsorge, entschied sie sich für die Arbeit am Patienten. Sie blickt gerne auf die Zeit als „Grüne Dame“ zurück. Alle ehrenamtlichen „Grünen Damen“ haben stets ein offenes Ohr für die Patienten. Ob Gespräche, Hilfe beim Schreiben von Briefen, Begleitung oder das Bringen der Zeitung. Auch die Bibliothek im Erdgeschoss der Evang. Huyssens-Stiftung wurde von den „Grünen Damen“ aufgebaut und seither geleitet – mit einem Bücherwagen besuchen sie die Patienten auf den Stationen. Die „Grünen Damen“ suchen immer Verstärkung – willkommen sind auch „Grüne Herren“.

TK-Befragung: Zufriedene Patienten an den KEM Bei der Patientenbefragung 2013/2014 der Techniker Krankenkasse schneiden die Kliniken Essen-Mitte über-

www

durchschnittlich gut ab. Die Klinik überzeugt ihre Patienten durch medizinische Leistung, Kommunikation, MenschWeitere Informationen finden Sie online unter: www.kliniken-essen-mitte.de

lichkeit und Unterbringung. Mit Ergebnissen von über 80 Prozent Zufriedenheit liegen die Kliniken Essen-Mitte zum Teil weit über den Ergebnissen der über 1.000 bewerteten Krankenhäuser. 82,4% der Befragten bestätigen eine allgemeine Zufriedenheit. Besonders einverstanden sind die Patienten mit Kommunikation und verständlicher Information durch Pflegekräfte und Ärzte. Die medizinische Versorgung ist laut TK-Versicherten eine besondere Stärke des Krankenhauses. Sehr zufrieden sind Patienten mit den Bereichen Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Urologie und Frauenheilkunde. Ziel der seit 2005 durchgeführten Befragung TK-Versicherter – nach einem stationären Krankenhausaufenthalt – ist es, Patienten eine Hilfestellung bei der Suche nach dem richtigen Krankenhaus zu geben sowie Verbesserungspotentiale zu erkennen und echte Verbesserungen in der Versorgung der Patienten zu erzielen.

Wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse können Früherkennung von Eierstockkrebs verbessern Die weltweiten Standards der Therapie von Eierstockkrebs wurden maßgeblich durch wissenschaftliche Arbeiten von Prof. Dr. Andreas du Bois, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie der Kliniken Essen-Mitte, geprägt. Aktuell wurden zwei bedeutsame Arbeiten unter seiner Mithilfe im ‚Journal Nature Genetics‘ publiziert, einer Fachzeitung, die ausschließlich Artikel über qualitativ hochwertige Forschung veröffentlicht. In seinen Arbeiten wurden neue erbliche Faktoren identifiziert, die das Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs erhöhen können. Diese Ergebnisse können dazu führen, dass Frauen mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Eierstockkrebs eine bessere Vorsorge erhalten können. 06 pulsschlag

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MITTEN HINEIN

Ein rundum gelungenes Projekt: KEM-Frühlingsmarkt Mit großem Engagement verkauften Sandra Kuhlmann, Breast Care Nurse der Klinik für Senologie / Brustzentrum und Gudrun Göke, Pelvic Care Nurse der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie mit den Teilnehmerinnen des Onko-Cafés ihre selbstgemachten Ketten, Einkaufstaschen, gefilzten Anhänger, Schürzen und noch vieles mehr auf dem Frühlingsmarkt der Kliniken Essen-Mitte. Mit den Einnahmen sollen das Onko-Café sowie Materialien für neue und laufende Projekte, wie die Herz- und Beckenkissen für Patientinnen mit Brustkrebs und gynäkologischen Tumoren weiterhin finanziert werden. Gudrun Göke schaut sehr zufrieden auf die erstmalige Teilnahme am Frühlingsmarkt zurück: „Alle Erwartungen wurden bei weitem übertroffen – es war ein rundum gelungenes Projekt.“

Bestseller bei Amazon: „Was tun bei Rheuma: Naturheilkundliche Therapie“ Der Patientenratgeber „Was tun bei Rheuma: Naturheilkundliche Therapie“ von Dr. Thomas Rampp, Leiter des Instituts für Naturheilkunde und Traditionelle Chinesische Medizin der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte, und Karen Hoffschulte hat es in die Amazon-Bestseller-Liste geschafft. In der Rubrik Ratgeber Rheuma belegte das Buch zeitweise Platz 2 – Ein empfehlenswerter Ratgeber, der Rheumapatienten einen Überblick und Anregungen über naturheilkundliche Maßnahmen gibt. Betroffene können sich aktiv an der Therapie beteiligen, um Selbstheilungskräfte anzuregen und den gesamten Organismus zu stärken. Was tun bei Rheuma: Naturheilkundliche Therapie, Thomas Rampp und Karen Hoffschulte, 2014, KVC Verlag, ISBN 978-3-86864-026-7, 4,90 Euro

Erfahren, Entdecken, Erleben – 1. Essener Patientenkongress: Frauen und Krebs Am 14. Juni 2014 von 10.00 bis 16.00 Uhr laden die Klinik für Senologie/Brustzentrum, die Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie und die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der KEM zum „1. Essener Patientenkongress: Frauen und Krebs“ in das Kongresszentrum des Hotel Franz, Steeler Straße. Erfahren: Petra Koruhn, Medizinredakteurin bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) moderiert das Vortragsprogramm über Operationstechniken bei Brustkrebs und Unterleibskrebs, begleitende naturheilkundliche Behandlungen und befragt die Experten zu dem ganz besonderen, ganzheitlichen Therapiekonzept an den KEM. Entdecken: Auf einer bunten Ausstellung gibt u.a. die Mind-Body Medizin Tipps zu Ernährung und Entspannung. Erleben: Eine Modenschau, Workshops und Gaumengenüsse runden den ereignisreichen Tag ab. Wir laden Sie herzlich ein.

Video zum Frühlingsmarkt: www.pulsschlag.tv


GESUND & AKTIV

izin

Palliativmed

PALLIATIVMEDIZIN

Zuhören –

mit dem Verstand und mit dem Herzen


GESUND & AKTIV

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Zuhören – nicht nur mit den Ohren, auch mit den Augen und dem Herzen. Aktives Zuhören kann Klärung, Bewältigung und Wertschätzung sein. Besonders in sehr bedrückenden Situationen des Lebens ist zuhören wichtig. Die Endlichkeit des Lebens als eine solche Situation.

enn ein Mensch sagt: ‚Ich habe nicht mehr viel Zeit‘, dann stimmt das auch“, weiß Dr. med. Marianne Kloke, Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care an den Kliniken Essen-Mitte. Etwa 850.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland. Laut der Deutschen Krebshilfe e.V. sterben mehr als 200.000 Menschen davon an Krebs. „Früher begann Palliativmedizin in der letzten Lebensphase. Dass eine frühe Integration von Palliative Care in die Onkologie nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch effektiv zu einer Lebensverlängerung beiträgt, konnte in zahlreichen Studien belegt werden.“ An den Kliniken Essen-Mitte sind mehr als zwei Drittel der Patienten auf der Palliativstation und in der Tagesklinik Palliativmedizin Krebspatienten. „Von unseren Behandlungsmethoden profitieren aber auch Patienten mit fortgeschrittenen internistischen und neurologischen Erkrankungen einschließlich komplizierter dementieller Erkrankungen“, erklärt Marianne Kloke. Palliativmedizin zielt nicht auf die Heilung von Patienten ab, sondern will ein lebenswertes Leben auch bei einer fortgeschrittenen und zum Tode führenden Erkrankung unabhängig von der verbleibenden Lebenszeit möglich machen. „Die moderne Palliativmedizin hat Behandlungsmethoden und Betreuungskonzepte, die einzig und allein das Ziel der Zurückbeheimatung ins Leben – der Lebensermöglichung, der Rehabilitation haben“, erklärt Marianne Kloke. Der Fokus dabei liegt auf der Vorbeugung und Linderung von Leiden, dem frühzeitigen Erkennen, der sorgfältigen Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen körperlichen und psychosozialen Problemen. „Für diese Menschen mag es keine Heilung mehr geben, doch für jeden Einzelnen von ihnen gibt es die Hoffnung auf Verbesserung ihrer Lebensqualität bis zum Lebensende“, betont die Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care. »


GESUND & AKTIV

izin

Palliativmed

Patienten merken eine körperliche Veränderung und erkennen sich selbst nicht wieder.“ Dabei ist Schmerz am Lebensende meist ein untergeordnetes Symptom. Viel häufiger sind Angst und Unruhe. „Unsere Patienten stecken in einer schweren Lebensphase. Wir müssen ihnen Orientierung bieten und ihre Ängste minimieren“, weiß die Palliativmedizinerin. Das gelingt vor allem durch Zuhören. Denn die Ängste der Menschen sind sehr unterschiedlich. „Sie entstehen durch Überforderung oder Fantasie – schlechte Geschichten verbreiten sich immer schneller als schöne Geschichten“, weiß Kloke. „Man muss hören, wo der Schuh drückt.“ Zuhören kann eine Vertrauensgrundlage bilden. Zuhören kann Ängste nehmen und Hoffnung geben. Zuhören kann einen Begleiter für Betroffene und Angehörige darstellen.

Durch die Ohren zieht Leben ein – Durch die Palliativmedizin die Lebensqualität

Sterben als Teil des Lebens begreifen Das Lebensende kann sich unvorhersehbar durch einen schlimmen Unfall oder eine unheilbare Krankheit oder vorhersehbar durch das Alter vor einem ebnen. Die meisten Menschen versuchen, den Gedanken daran so weit wie möglich von sich fernzuhalten – bis sie sich damit beschäftigen müssen. Entweder weil sie sich selber auf dem Weg des Abschieds befinden oder sie von einem nahen Angehörigen Abschied nehmen müssen. Abschied nehmen – der Tod als Teil des Lebens. Palliativmedizin begleitet diese Menschen im Leben und nicht in den Tod. Nach den Grundsätzen der European Association of Palliative Care (EAPC) bejaht Palliativmedizin das Leben und sieht im Sterben einen natürlichen Prozess. Weder soll das Leben künstlich verlängert noch der Sterbeprozess beschleunigt werden. „Palliativmedizin ist weit mehr als die Betreuung in der letzten Lebensphase“, bestätigt Frau Dr. Kloke die Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.

Palliativmedizin bedeutet auch Zuhören Die britische Ärztin Cicely Saunders gilt als Palliativ-Pionierin. Sie vertrat den Leitspruch, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, „seinen eigenen Tod zu sterben“. Fast 70 Prozent der Menschen wollen zu Hause sterben, aber nur etwa 20 Prozent sterben tatsächlich in den eigenen vier Wänden. Die Vorstellung vom Sterben verändert sich, wenn man unheilbar krank wird und schlimme Schmerzen, Atemnot und Angst erlebt. Dann will man dort sein, wo diese bedrohlichen Dinge gelindert werden können. „Unsere 10 pulsschlag

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Der Hörsinn ist der sensibelste Sinn des Menschen. Bereits im Mutterleib fängt er an zu arbeiten. Er ist 24 Stunden, jeden Tag im Einsatz und versorgt das Gehirn mit lebenswichtigen Informationen aus seiner Umwelt. Das Gehör gibt dem Menschen Orientierung. „Ich komme mit meinen beiden Ohren. Die sind angewachsen. Und es gibt keine Ohrenlider – ich kann sie nicht zumachen, sie hören einfach zu und fallen nicht ab, egal was sie jetzt hören“, sagt Dr. med. Marianne Kloke. Um dem Patienten seine Ängste greifbar zu machen, erfordert es eine Haltung, die ihn achtet und wertschätzt, die sowohl auf seine als auch auf die Bedürfnisse und Belastungen seiner Familie eingeht. Denn Palliative Care bedeutet nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu schenken. „Wenn es um Lebensqualität geht, sind hohes fachliches Wissen und Können, tiefes Einfühlungsvermögen und vor allem das Miteinander vieler Professionen gefragt“, erklärt die Palliativmedizinerin. Mit der Behandlung der körperlichen Beschwerden allein ist es aber nicht getan. Palliativmedizin geht weit darüber hinaus. Die Palliativversorgung an den Kliniken Essen-Mitte erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell, das bedeutet eine enge Kooperation von Ärzten unterschiedlicher Fachgebiete (Hämatologen/ Onkologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen), Pflegenden, Kunsttherapeuten, Fachpflegenden für Schmerztherapie und Palliative Care, Logopäden, Psychoonkologen und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die mit der ambulanten und stationären Behandlung und Begleitung unheilbar Kranker vertraut sind. Nicht die technischen Mittel stehen dabei im Vordergrund, sondern das, was der Patient will. In der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care wird großer Wert darauf gelegt, dem Patienten eine maßgeschneiderte Betreuung anbieten zu können. „Wenn du dem kranken Menschen verpflichtet bist, wirst du alles daran setzen, um seine Schmerzen, seine Luftnot, seine Übelkeit, seine Angst und auch seine Traurigkeit zu lindern“, erklärt Dr. Marianne Kloke. Die Palliativmedizin kann das Ende des Le-


Mein Wunsch:

Erleben

Der Umgang mit dem Tod ist in einem Altenheim nichts ungewöhnliches. Dennoch ist Unterstützung für das Personal in diesem Bereich wichtig. Die Pflegerinnen und Pfleger des Seniorenzentrums

bens einfühlsamer gestalten als in Kliniken üblich. Studien belegen sogar, dass die Palliativmedizin das Leben nicht nur verbessern, sondern auch verlängern kann. Am Massachusetts General Hospital in Boston begleitete die Palliativärztin Jennifer Temel Patienten mit Lungenkrebs. Ein Team betreute die Tumorpatienten palliativ. Diese bestätigten daraufhin in Fragebögen eine verbesserte Lebensqualität. Bemerkenswert: Sie lebten auch bis zu mehrere Wochen länger als erhofft.

„Für uns gehört das Sterben zum Leben genauso wie das Lachen“ Mehr als ein Drittel der stationären Patienten der Essener Klinik für Palliativmedizin werden wieder entlassen. Bei einer komplizierten Erkrankungssituation kann dann im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten Versorgung die Betreuung zu Hause sichergestellt werden. Für mobile Patienten kann die Therapie auch im Rahmen der Tagesklinik Palliativmedizin erfolgen. „Viele wollen wiederkommen und sie können wiederkommen.“ Mit ihnen kommt das Leben in die Station. „Hier wird viel gelacht.“ Neben der medizinischen und pflegerischen Behandlung ist für die Patienten vor allem die Menschlichkeit wichtig. „Wir erfüllen auch die Wünsche unserer Patienten“, erzählt Kloke. Und die sind fast immer umsetzbar, wie zum Beispiel der Besuch einer Zaubershow, den der Verein Carpe Diem e.V. für einen Patienten möglich machte. „Ich habe mich nie so als Mensch gefühlt wie bei Ihnen“, waren seine Worte beim Verlassen der Klinik für Palliativmedizin, dort wo die Zeit endlich sein darf. Dort ist auch das erlaubt, was anderswo verboten ist. „Wenn ein Patient seine Mundpflege mit Redbull wünscht, machen wir das auch“, sagt Kloke. So passiert es, dass ein Nachttisch voller Schokoladen-Türmchen für ein Lächeln sorgt. Den Menschen mit Würde begegnen, egal wie lange er noch zu leben hat, wenige Tage, einige Wochen oder auch viele Monate – „Dafür muss man die Patienten gut kennen, ihnen zuhören.“

Martineum in Essen wurden in den letzten zwei Jahren zum Thema Palliative Care geschult – ein Projekt des Vereins Menschenmögliches und eine Herausforderung, aber auch eine große Arbeitserleichterung für die Altenpfleger. (Mehr zum gemeinnützigen Verein lesen Sie auf Seite 36.) Ein Notfallplan, ein sogenannter Sterbeleitfaden, hilft ihnen die medizinische Versorgung ihrer Bewohner festzulegen, aber auch die Wünsche der Menschen zu erfassen. Die Mitarbeiter des Martineums fassen den Erfolg der Fortbildung zusammen: „So können wir die Bewohner und deren Angehörige bewusster begleiten und unterstützen.“

„Schön, dass Sie zufrieden von der Welt gegangen sind.“ Die Dame kam ohne Lebensmut in das Essener Altenheim Martineum: „Ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr“. Als richtiges Ruhrpottkind wird sie von den Mitarbeitern beschrieben. Eine eigenwillige Dame, die aber noch drei Wünsche hatte: Mit einem Elektrorollstuhl noch einmal zu ‚ihrem‘ Kiosk nach Essen-Steele fahren, die Hochzeit ihrer Tochter miterleben und die Geburt ihres Enkelkindes. „Sterbende nehmen alle Kraft zusammen, um sich ihre letzten Wünsche zu erfüllen“ und auch die Pfleger des Martineums geben alles, um ihnen dabei zu helfen. Sowohl medizinisch als auch persönlich: „Wir organisierten einen elektrischen Rollstuhl für die Kioskbesuche.“ Und auch die Hochzeit und die Geburt durfte sie noch erleben. Kurz darauf verstarb sie – zufrieden, dass sich ihre Wünsche noch erfüllten. „Die Menschen wachsen einem ans Herz. Wenn sie zufrieden aus dem Leben gehen, können wir Pfleger und auch die Angehörigen besser damit umgehen“, sind sich alle einig.

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GESUND & AKTIV

nschlichkeit e M e h c li d n e Un he Leben für das endlic

„Das ist einfach das Leben“

Dr. Marianne Kloke, Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care an den Kliniken Essen-Mitte und Mitbegründerin des Netzwerks Palliativmedizin Essen brachte die Idee der Palliativklinik vor mehr als zehn Jahren ins Ruhrgebiet. Sie gehört zu den ersten Medizinern mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin in Deutschland.

DR. MARIANNE KLOKE Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care Tel.: (02 01) 174 - 24351 zepas@kliniken-essen-mitte.de

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GESUND & AKTIV

Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care Seit Januar 2014 ist das Zentrum für PalliativLeitung von Frau Dr. Marianne Kloke eigen-

Hören die Menschen eine hoffnungsvolle Melodie?

ständig. Die neue „Klinik für Palliativmedizin

Marianne Kloke: „Palliativmedizin beschränkt sich nicht auf

und Institut für Palliative Care“ steht für eine

End-of-life Care. Für schwer und unheilbar erkrankte Men-

besonders hohe Behandlungsqualität zur

schen mag es keine Heilung mehr geben, doch für jeden

medizin der Kliniken Essen-Mitte unter der

Verbesserung der Lebensqualität.

Einzelnen von ihnen gibt es die Hoffnung auf Verbesserung ihrer Lebensqualität bis zum Lebensende. Die Palliativmedizin unterstützt diese Menschen dabei, diese Zeit mit einer möglichst hohen Lebensqualität zu erleben. Kein Mensch kann ohne Hoffnung leben. Für alle muss die Hoffnung, die das bedrohte Leben möglich macht, gesucht werden –

Das Leben ist endlich – wie gehen Sie ganz persönlich damit um?

wir helfen den Menschen, sie zu finden.“

Wo suchen Sie danach?

Marianne Kloke: „Diese Endlichkeit ist Normalität. Das ist

Marianne Kloke: „Wir müssen nicht danach suchen. Sie

einfach das Leben – von der Geburt bis zum Tod. Für uns

steckt in der Haltung, die man einem Menschen gegen-

gehört das Sterben zum Leben und zum Leben gehört ge-

über hat. Die Würde des Menschen ist unantastbar– auch

nauso das Lachen wie auch das Weinen. Du nimmst die

wenn er nur noch wenige Tage, Wochen, Monate zu leben

schönen Erfahrungen deiner Arbeit mit, aber auch Bela-

hat. Nie war Palliativmedizin so wichtig wie heute. Anson-

stungen. Patienten prägen. Ich wollte seit meinem 15. Le-

sten wird der Mensch auf nützlich oder nicht nützlich für

bensjahr nie etwas anderes als mit kranken Menschen zu

die Gesellschaft reduziert. Wir müssen den Respekt vor

arbeiten. Ich habe mir nie etwas anderes vorstellen können

dem menschlichen Leben bewahren, eben weil es mensch-

– denn der Mensch ist das Spannende. Meine Mitarbeiter

liches Leben ist.“

sagen immer: ‚wir dürfen den Menschen erfahren‘.“

Wie sieht ein solches Erfahren aus?

Wie erhalten Sie diese Menschlichkeit? Marianne Kloke: „Das Sterben gehört genauso zum Leben

Marianne Kloke: „Wir erfahren durch Zuhören. Wir hören

wie auch das Lachen. Bei uns herrscht viel Fröhlichkeit. Wir

zu – welche Ängste unsere Patienten und deren Ange-

erfüllen auch Wünsche unserer Patienten. Wir sind nicht

hörige haben. Die Menschen haben Angst vor dem Tod,

nur eine Palliativklinik, wir sind auch Reiseunternehmen

und noch mehr Angst vor dem Sterben – vor der Zeit vor

und Eventplaner. Gerade organisieren wir einen Segelturn

dem Tod, vor dem: ‚Wie werde ich sterben? Viele unserer

für eine Patientin. Solche Wünsche können wir durch die

Patienten merken eine körperliche Veränderung und er-

Unterstützung des Vereins Carpe Diem e.V. ermöglichen.

kennen sich selbst nicht wieder. Und was du nicht kennst,

Und wir feiern: Geburtstage, Hochzeiten, Goldene Hoch-

ist unheimlich. Ängste entstehen vor allem durch Fantasie,

zeiten. Wir hatten schon Patienten, die länger bleiben

durch Dinge, die man gehört oder gelesen hat. Erst wenn

wollten, um ihren Geburtstag bei uns zu feiern. Im Som-

man weiß, wo die Ängste sind, kann man sie nehmen.“

mer wollen wir zusammen die WM gucken.“

Wie lassen sich diese Ängste greifbar machen? Marianne Kloke: „Neben der Schmerztherapie und einer

Das hört sich nach Leben an trotz Sterben – Hat sich der Blick auf das endliche Leben verändert?

psychosozialen Betreuung, auch von Angehörigen, ist

Marianne Kloke: „Für die älteren Generationen gehörten

vor allem die Symptomkontrolle wichtig. Symptome wie

‚ars vivendi – ars moriendi‘ - ‚die Kunst zu leben – die Kunst

Schmerzen, Schwäche, Übelkeit und Luftnot lindern und

zu sterben‘, noch zusammen. Heute haben die Menschen

eben diese Ängste aufspüren und bekämpfen. Man kann

den Gedanken zu sterben nicht mehr im Kopf. Ich bin mit

kein Klavier spielen ohne Klavier. Wenn man nicht weiß,

meiner Familie und meinen Kindern immer offen mit dem

wo die Symptome sind, kann man sie nicht beheben. Die

Thema umgegangen. Meine Kinder sagen: ‚Dadurch ha-

Palliativmedizin erkennt den Menschen.“

ben wir anderen viel voraus‘.“

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GESUND & AKTIV

schlichkeit n e M e h c li d n Une he Leben für das endlic

„Palliativmedizin lässt Menschen ankommen“ Die Medizinstudentin Kathrin Maria Kopp der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) absolvierte ein Pflegepraktikum und ihre anschließende Famulatur in der Klinik für Palliativmedizin der Kliniken EssenMitte.

Wie gewinnt man den nötigen Abstand zur Arbeit auf der Palliativstation – zu den schönen, aber auch weniger schönen Momenten? Kathrin Maria Kopp: „Natürlich ist es nicht immer ganz einfach gewesen, ‚die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen‘. Manche Patienten gehen einem wirklich nahe. Sehr geholfen hat hierbei das tolle Team, in dem viel miteinander gesprochen wird und auch die Erfahrung der Gedenkfeier für die Verstorbenen, die halbjährlich stattfindet. Am wichtigsten war für mich allerdings das Gefühl, am Tag etwas Sinnvolles getan zu haben, und die Gewissheit, dass das ganze Team sein Bestes gibt, um den Patienten

Ein Praktikum in der Klinik für Palliativmedizin – warum?

zu helfen.

Palliativmedizin ist wichtig, weil…

Kathrin Maria Kopp: „Nach dem 2. Semester habe ich als

Kathrin Maria Kopp: „...sie den ganzen Menschen mit all

Pflegepraktikantin in der Klinik für Palliativmedizin ange-

seinen Problemen, die er mitbringt, betrachtet. Auf keiner

fangen. Zu Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem

anderen Station habe ich eine solch enge Zusammenarbeit

Arbeitsalltag auf der Station umgehen können würde, da-

verschiedenster Berufsgruppen erlebt, wie auf der Pallia-

her plante ich zunächst nur einen Monat ein. Innerhalb

tivstation. Man nimmt sich hier Zeit, auch für die Angehö-

der ersten Tage stellte sich jedoch heraus, dass mir die Ar-

rigen, und betreut die Patienten oft lange und über den

beit in diesem Team so gut gefiel, dass ich beschloss, die

Klinikaufenthalt hinaus. So entstehen ein gutes Vertrau-

ganzen Semesterferien, also zwei Monate, auf der Station

ensverhältnis und eine Atmosphäre von Sicherheit und

zu bleiben und mein Pflegepraktikum dort fertig zu ma-

Geborgenheit. Trotz der oft schweren Schicksale wird viel

chen. Nach dem 4. Semester kam ich für eine dreiwöchige

gelacht.

Famulatur zurück auf die Palliativstation, da hier nicht nur die pflegerische, sondern auch die ärztliche Tätigkeit sehr

Darum ist Palliativmedizin wichtig – weil sie Menschen an-

vielseitig und anspruchsvoll ist und man somit als Student

kommen lässt und begleitet, weil sie Hoffnung schenkt.

verschiedenste Eindrücke und Wissen gewinnen kann.“

Keine Hoffnung auf Heilung, aber dennoch Hoffnung – auf Schmerzlinderung, auf weniger Müdigkeit, auf bessere Beweglichkeit, auf eine Zeit zu Hause mit den nötigen Hilfsmitteln.

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GESUND & AKTIV

Bereits 1983 eröffnete die erste Palliativstation in Köln, mittlerweile gibt es mehr als 400 Palliativeinrichtungen. Vor zehn Jahren brachte Frau Dr. Kloke die Idee einer Palliativklinik nach Essen. Aus dieser Idee wurde ein Modellprojekt der Krebsbehandlung, das sich stetig weiter entwickelt: „Wir sind auf einem guten, einem richtigen Weg.“ Seit 2003 arbeitet sie in enger Kooperation mit dem Netzwerk Palliativmedizin Essen, das sich für eine flächendeckende qualitätsgesicherte Palliativversorgung in Essen einsetzt – durch Beratung, Information und Fortbildung. Vor einigen Jahren war die Palliativmedizin noch ein eher unbekanntes Fachgebiet, heute ist sie aus der medizinischen Versorgung nicht mehr wegzudenken. 2009 wurde sie als Pflichtlehr- und Prüfungsfach in das Medizinstudium eingeführt. Und auch immer mehr Ärzte bilden sich auf dem Gebiet weiter. „Palliativmedizin geht alle an und setzt für andere Fächer in der Medizin, im sozialen Bereich und in der Gesellschaft viele wichtige Impulse“, betonte Prof. Dr. med. Christof Müller-Busch als Kongresspräsident des 9. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) bereits 2012.

Die Zukunft der Palliativmedizin stärken –

Der Charta-Prozess Die Kliniken Essen-Mitte sind mitwirkende Einrichtung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. 2010 wurde die Charta von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), dem Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) und der Bundesärztekammer (BÄK) ins Leben gerufen. Sie beschreibt den Ist-Zustand in der Betreuung dieser Menschen und stellt Handlungsoptionen sowie eine Selbstverpflichtung dar. Ziel ist es, in der Öffentlichkeit eine sichtbare Verantwortung der Gesellschaft, der Politik und aller Beteiligten im Gesundheitssystem für das Sterben zu entwickeln. „Die palliative Betreuung von Krebspatienten hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Defizite liegen vor allem noch in der Versorgung geriatrischer Patienten“, erläutert Dr. Marianne Kloke. Bisher haben mehr als 800 Institutionen und knapp 10.000 Personen die Charta unterzeichnet – auch die Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care gehören dazu. „Wir befinden uns in Deutschland auf einem guten, einem richtigen Weg.“ Die Charta unterstützen: Als Einzelperson oder als Institution/Organisation können Sie die Charta unterzeichnen – damit erklären Sie sich für eine Verbesserung der Situation schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen. Ein wichtiger Schritt auf dem richtigen Weg. www.charta-zur-betreuung-sterbender.de

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GESUND & AKTIV

Klinik f端r Chirurgie / Zentrum f端r Minimal Invasive Chirurgie Dr. med. Dr. h.c. Martin K. Walz, Direktor Tel.: (02 01) 174 - 26001 chirurgie@kliniken-essen-mitte.de

Klein, aber oho! Wie wichtig ist unsere Schilddr端se?


GESUND & AKTIV

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Wo liegt die Schilddrüse? Welche Funktion hat das Organ? Kaum jemand weiß etwas über diese wichtige Hormondrüse des menschlichen Körpers. In gesundem Zustand ist sie unsichtbar, aber nicht unbedeutend – die Schilddrüse reguliert den gesamten Stoffwechsel. Eine Fehlfunktion hat enorme Auswirkungen auf den Körper – etwa jeder Dritte hierzulande leidet darunter. An den Kliniken EssenMitte in der Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie unter der Leitung von Prof. Dr.med. Dr. h.c. Martin K. Walz werden jedes Jahr mehrere hundert Eingriffe an der Schilddrüse durchgeführt: „Mit unserer Erfahrung und Routine gehören wir zu den zehn führenden Kliniken in Deutschland.“

ie Schilddrüse sitzt unterhalb des Kehlkopfes.

Nicht alle Knoten sind behandlungsbedürftig. „Kleine

Sie ist so klein wie eine Walnuss und beson-

Kröpfe ohne bösartigen Anhaltspunkt, die keine Be-

ders leicht, etwa 20 Gramm. Aber ihre Aufgabe

schwerden verursachen, werden nicht operativ entfernt“,

ist eine große: Sie versorgt den Körper mit

erklärt Professor Walz – anders als Knoten, die die At-

Hormonen (Thyroxin und Trijodthyronin) und reguliert so

mung und das Schlucken beeinträchtigen oder besonders

den Stoffwechsel und steuert die Leistungsfähigkeit. Die

schnell wachsen. „Das Ausmaß einer Operation richtet

Hormone beeinflussen zum Beispiel Fettstoffwechsel,

sich immer nach dem Ausmaß der Erkrankung“, erklärt

Schweißproduktion, Verdauung und Knochenaufbau.

der Essener Chirurg. Krebs ist der wichtigste Grund bei der

Auch auf die Psyche und das Herz-Kreislauf-System haben

Entscheidung für eine Operation, „dann ist die gesamte

sie Einfluss. Eine Fehlfunktion des Organs hat somit Aus-

Entfernung der Schilddrüse notwendig, um einen Rückfall

wirkung auf den gesamten Körper. Sie gehört zu den häu-

zu verhindern.“ Etwa 5.000 Menschen in Deutschland er-

figsten Krankheiten in Deutschland.

kranken jedes Jahr an Schilddrüsenkrebs.

Kleiner Schnitt – große Wirkung: Minimal Invasive Chirurgie an den KEM

Kleines Organ – große Auswirkungen Von einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse können Menschen aller Altersgruppen betroffen sein, häu-

Der Direktor der Klinik für Chirurgie und Zentrum für

figer Frauen als Männer. Produziert das kleine Organ nicht

Minimal Invasive Chirurgie führt mit seinem Team jedes

genügend Hormone (Hypothyreose) verlangsamt sich der

Jahr ca. 700 Operationen an der Schilddrüse durch, ein

Stoffwechsel. Niedriger Blutdruck, träge Darmfunktion,

Drittel davon minimal invasiv. Dabei werden über kleinste

Übergewicht und Erschöpfung können Symptome sein,

Schnitte spezielle Instrumente und eine Kamera zur Durch-

die sich meist sehr individuell äußern. Eine Heilung ist nicht

führung der OP eingeführt. „Das hat auch kosmetische

möglich. Medikamente, die die fehlenden körpereigenen

Gründe“, erklärt der Experte für die ‚Schlüsselloch-Chi-

Hormone ersetzen, können den Verlauf aber mildern. Bil-

rurgie‘. Daneben sind die Verminderung von Schmerzen

det die Drüse zu viele eigene Hormone (Hyperthyreose),

sowie eine schnellere Erholung des Patienten große Vor-

sind meist Knoten die Ursache. Gewichtsverlust, Durchfall,

teile eines minimal invasiven Eingriffs. Insgesamt wur-

übermäßiges Schwitzen und Schlafstörungen treten auf.

den in den letzten Jahren über 2.000 minimal invasive

Auch die Basedow-Erkrankung, eine Autoimmunkrank-

Operationen in der Essener Klinik durchgeführt. „Diese

heit der Schilddrüse, ist häufig Auslöser einer Überfunk-

Methode ist mindestens so sicher wie die typische Operati-

tion. Das charakteristische Symptom sind hervortretende

onstechnik. Unsere Patientenzahl steigt stetig“, resümiert

Augen. An den Kliniken Essen-Mitte werden die meisten

Prof. Dr.med. Dr. h.c. Martin K. Walz.

Basedow-Fälle in Deutschland behandelt. „Durch unsere

enge Kooperation mit der Universitäts-Augenklinik ge-

100 Operationen an der Nebenschilddrüse erfolgreich durch.

währleisten wir eine bestmögliche Behandlung“, erklärt

„Mit über 150 Eingriffen an der Nebenniere haben wir welt-

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. Walz, Direktor der Klinik

weit die Spitzenposition“, so Professor Walz. Durch diese

für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie

Spezialisierung ist eine optimale Behandlung im Bereich der

der Kliniken Essen-Mitte.

menschlichen Drüsen an den Kliniken Essen-Mitte möglich.

Jedes Jahr führt er mit seinem Team zudem über

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pulsschlag 17


GESUND & AKTIV

schon

gewusst? ZusammenAddiert Im Durchschnitt lacht der Mensch 6 Minuten pro Tag. Zusammengerechnet macht das 11 Tage des Lebens aus. Das stärkt auch die Muskeln – denn beim Lachen sind 50 Muskeln gleichzeitig im Einsatz.

Musik repariert das Gehirn Das menschliche Gehirn besteht aus unzähligen Nervenverbindungen. Durch Krankheiten wie einem Schlaganfall werden diese zerstört. Die Folgen sind Schwierigkeiten beim Sprechen, Laufen oder anderen erlernten Fähigkeiten.

Fußball-Wissen

Musik – und insbesondere selbst zu

Die WM naht – Grund genug sich diese kleine Fußballmeldung zu merken und beim Public Viewing mit unnützem Wissen zu trumpfen: Barfuß kann man härter schießen. Das fanden Wissenschaftler jetzt heraus. Vielleicht ein Tipp für unsere Nationalmannschaft?

Nervenverbindungen für Bewe-

musizieren – kann helfen, diese gungsmuster neu zu verknüpfen.

Grüner Spargel, weißer Spargel Schon mal über den Unterschied nachgedacht? Grüner Spargel wird oberirdisch angebaut, weißer Spargel unter der Erde. Ohne Licht, keine Farbe. Und übrigens: Frischen Spargel erkennt man am Geräusch – reibt man frische Stangen aneinander, quietschen sie. Qietschen sie nicht,

Jedes achte Lebensmittel... ... in Deutschland landet in der Mülltonne. Pro Jahr sind das etwa zwei vollgepackte Einkaufswagen und umgerechnet rund 235 Euro, die jeder Deutsche pro Jahr wortwörtlich wegschmeißt. Besser essen... und Reste verwerten. Leckere Rezepte um Reste zu verwerten gibt es viele. Guten Appetit!

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sind sie nicht frisch.


GESUND & AKTIV

Gesund per Klick Haben Online-Apotheken auch Risiken und Nebenwirkungen? Noch schnell im Internet bestellen und online bezahlen: Online-Shopping ist einfach und unkompliziert – ohne Warteschlange, aber auch ohne persönliche Beratung. Mittlerweile werden nicht mehr nur Kleidung, Bücher und Lebensmittel online eingekauft, sondern auch Medikamente. Etwa 30 Prozent aller Internet-Nutzer, vor allem Frauen, kaufen Arzneimittel im Internet. Seit 2004 ist der Verkauf über Online-Apotheken durch die Einführung des GKV-Modernisierungsgesetzes erlaubt. Sind die Produkte aus dem Internet, wie oft angepriesen, wirklich günstiger? Der Online-Einkauf von apothekenpflichtigen Produkten, sowie Medikamenten scheint viele Vorteile zu bieten – ob tags‘ oder nachts‘, Öffnungszeiten hat das Internet nicht. Jederzeit steht eine riesige Auswahl an Produkten zur Verfügung – ob freiverkäuflich oder verschreibungspflichtig. Zu jedem Produkt gibt es eine – für Jedermann verständliche – Beschreibung sowie Informationen zu Preis und Verpackungsgröße. Sogar Beipackzettel können eingesehen werden. Doch ein Beratungsgespräch können diese Informationen nicht ersetzen. Viele Online-Apotheken bieten deshalb eine Beratungs-Hotline an. Aber kann diese eine persönliche Beratung vor Ort ersetzen? In vielen Fällen, zum Beispiel bei Hautirritationen oder Wunden, ist es empfehlenswert eine Apotheke aufzusuchen. Die Mitarbeiter können sich die Beschwerden genau ansehen und beurteilen und folglich gezielter beraten. Das ist dem Apotheker am anderen Ende der Telefonleitung nicht möglich.

Bei freiverkäuflichen Produkten kann der Sparfuchs in Internetapotheken, meist trotz Versandkosten, günstig zugreifen. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten besteht kein Sparpotential. Nicht nur deshalb ist besonders bei diesen rezeptpflichtigen Medikamenten ein Online-Einkauf nicht sinnvoll – häufig spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle, zum Beispiel wenn mit der Medikamenteneinnahme zeitnah begonnen werden muss. Online-Nachteil: Erst nach Posteingang des originalen Rezeptes darf die Online-Apotheke das Produkt versenden. Vor-Ort-Vorteil: Die Apotheke von Ort hat gängige Produkte meist vorrätig: ohne Lieferzeit und ohne Warten auf den Paketdienst. Bei allen anderen „gängigen“ Fragen, besteht jedoch kein Grund zu Bedenken, denn: für deutsche als auch für EU-weite Apotheken gelten dieselben hohen Maßstäbe in Bezug auf Arzneimittelsicherheit und Verbraucherschutz wie für jede „reale“ Präsenzapotheke auch. (NN)

Tag der offenen Tür 04. Juli 2014 • 13.00 – 16.30 Uhr Institut für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Traditionelle Indische Medizin TIM VORTRÄGE | AKTIONEN | VORFÜHRUNGEN Kliniken Essen-Mitte GmbH | Erich-Rothenfußer-Haus am Knappschafts-Krankenhaus Am Deimelsberg 34a, 45276 Essen | tcm@kliniken-essen-mitte.de Infos zu Vorträgen und Aktionen auf: www.kliniken-essen-mitte.de/tcm


GESUND & AKTIV

nkologie

Integrative O

Mit vereinten Kräften gegen Krebs TEXT DENISE ALBRECHT

„Ich bin bei mir selbst angekommen. Die Therapie in der naturheilkundlichen Tagesklinik hat mir meine Seele wiedergegeben. Das Krankenhaus hat mir den Körper wiedergegeben und meine Seele ist hier in der Tagesklinik wieder angekommen. Ich bin wieder ein Mensch geworden. Ich habe nicht mehr nur funktioniert. Ich bin zu mir zurückgekommen. Das ist das, was ich am meisten sagen kann.“

on diesen Erfahrungen berichtet eine Patientin, die integrativ-onkologisch an den Kliniken EssenMitte behandelt wird. Integrativ-onkologisch – das bedeutet, die senologische Behandlung in Ergänzung mit komplementär-medizinischen Verfahren aus Naturheilkunde, Akupunktur und MindBody-Medizin. Mit dem zukunftsweisenden Modellkonzept der integrativen Onkologie zählt das Brustzentrum der Kliniken Essen-Mitte zu den führenden Zentren der Welt. „Es gibt ein Benchmarking zwischen dem MD Anderson Cancer Center in den Vereinigten Staaten und unseren Kliniken Essen-Mitte, unabhängig durchgeführt von der Berliner Charité und finanziert von der Robert-Bosch-Stiftung. In diesem Vergleich sind wir als gleichwertig beschrieben worden. So eine Weihe hat bisher kein anderes Zentrum in Deutschland bekommen“, berichtet Privatdozent Dr. med. Sherko Kümmel, Klinikdirektor des Interdisziplinären Brustzentrums. „Das MD Anderson Cancer Center ist eine der TOP-3-Kliniken für Onkologie in den USA, daran lassen wir uns hier im Ruhrgebiet gerne messen“, ergänzt Horst Defren, Geschäftsführer der Kliniken Essen-Mitte.

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GESUND & AKTIV

H BUCP TIP

Über die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Naturheilkunde Das Buch „Gemeinsam gegen Krebs“ (Autoren Prof. Dr. Gustav Dobos und Dr. Sherko Kümmel) bietet weiterführende Informationen zum Thema der Integrativen Onkologie.

In enger Zusammenarbeit der Kliniken für Senologie und Naturheilkunde wurde ein integratives Konzept entwickelt, das schulmedizinische und naturheilkundliche Verfahren kombiniert. All diese naturheilkundlichen Verfahren sind wissenschaftlich fundiert. „Die Integrative Onkologie lebt davon, dass nur naturheilkundliche Therapien angewendet werden, die eine wissenschaftliche Basis haben“, betont Dr. rer. medic. Anna Elisabeth Paul, Leiterin der Ordnungstherapie, Mind-Body-Medizin und Projektleiterin ‚Integrative Onkologie‘.

Die Wirksamkeit der komplementären Therapien wird transparent gemacht Jede Patientin, die in das Brustzentrum der Kliniken EssenMitte kommt, kann – wenn indiziert – komplementär behandelt werden. Während der Therapie ermitteln die Ärzte, wie groß die Unterschiede sind – wie sehr die komplementären Therapien helfen, die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapie zu verringern. „Wir wollen die Wirksamkeit transparent machen – um beweisbar zu machen, wie groß die Verbesserung durch die Einbeziehung der Na-

Die umfassende Betreuung der Patientinnen im Mittelpunkt Die Zusammenarbeit der Senologie und der Naturheilkunde an den Kliniken Essen-Mitte begann im Jahr 2010. Seitdem wurden mehr als 13.500 naturheilkundliche Behandlungen durchgeführt, bei denen die Hightech-Senologische Medizin durch komplementäre Verfahren ergänzt wurde. Das bedeutet, dass die Patientinnen umfassend betreut werden. „Der Unterschied besteht darin, dass wir die Patientinnen

turheilkunde ist“, erklärt Kümmel.

„Die Dankbarkeit der Patientinnen ist hundertfach.“

individualisiert behandeln können und dabei aus dem gesamten, wissenschaftlich evaluierten Portfolio der Naturheilkunde schöpfen“, erklärt Kümmel. „Wir haben ein Sy-

„Unsere Patienten sagen, sie würden das Konzept sofort

stem entwickelt, dass individuell die Nebenwirkungen der

weiterempfehlen. Die Ängste sind einfach nicht so groß,

Krebserkrankung analysiert und daraufhin entsprechend

wenn man die Patienten mit komplementären Behand-

behandelt.“ An dieser Behandlung sind viele unterschied-

lungen begleitet als wenn sie alleine gelassen werden“,

liche Mediziner und Therapeuten beteiligt – zum Beispiel

berichtet Paul von Rückmeldungen ihrer Patienten. In den

naturheilkundlich-tätige Ärzte, Mind-Body-Medizin-Thera-

Jahren, in denen das Konzept an den Kliniken Essen-Mitte

peuten, Ernährungswissenschaftler, Sport-Wissenschaftler

angeboten wird, gab es viele Momente, die die Ärzte die

und Psycho-Onkologen.

„In diesem Umfang wird das

Dankbarkeit ihrer Patienten spüren lassen. „Von diesen

Konzept in keiner anderen Klinik der Welt angeboten“, so

Momenten gibt es Hunderte – mittlerweile wahrscheinlich

Kümmel.

sogar Tausende“, sagt Kümmel. „Ich habe viele Momente im Gedächtnis, in denen Behandlungen auf einmal mach-

„Die Nebenwirkungen können deutlich gesenkt werden.“

bar waren, die vorher noch nicht einmal denkbar waren. Die Dankbarkeit der Patienten ist hundertfach.“

Am deutlichsten werden die Vorteile des Konzepts bei Patientinnen, die an dem naturheilkundlichen TagesklinikProgramm ergänzend zur Chemotherapie teilnehmen. Mithilfe verschiedener Therapien wie Akupunktur, Bewegungstherapie, Yoga oder Meditation und gesunder Ernährung werden die Nebenwirkungen der Chemotherapie behandelt. Nach der Chemotherapie berichten die Patienten von erheblichen Verbesserungen, erzählt Kümmel: „Sie berichten, dass die Erschöpfung nach der Chemotherapie deutlich geringer ist, dass bestimmte Schmerzen geringer

Dr. Anna Paul Leitung Ordnungstherapie, Mind-Body-Medizin und Projektleiterin Integrative Onkologie Tel.: (02 01) 174 - 25001 naturheilkunde@kliniken-essen-mitte.de

sind, dass insgesamt die Nebenwirkungsrate deutlich gesenkt wurde.“

Klinik für Senologie / Brustzentrum PD Dr. med. Sherko Kümmel Tel.: (02 01) 174 - 33003 brustzentrum@kliniken-essen-mitte.de


MITTEN HINEIN

Berufswunsch

Krankenpfleger /-in TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen? Wie viel verdiene ich während der Ausbildung? Wie lange dauert die Ausbildung? Bevor Schulabsolventen sich für einen Beruf entscheiden, stehen viele Fragen im Raum. Einen besonderen Raum für Antworten gibt der ‚Markt der Berufe‘ – Berufsorientierungstage, die jedes Jahr in weiterführenden Schulen stattfinden. Im Oktober 2013 warben die Kliniken Essen-Mitte, vertreten durch die Pflegedirektorin Annette Aldick und 22 Schüler des Mittelkurses der Krankenpflegeschule an der Gesamtschule Bockmühle mit kreativem Einsatz für die Kliniken Essen-Mitte als Ausbildungsstätte. eben zahlreichen Handwerks-, Dienstleistungs-

Das ganztägige Angebot wurde von vielen Schülern mit

und Industriebetrieben waren die Kliniken

großem Interesse wahrgenommen, auch der direkte Kon-

Essen-Mitte bei den Berufsorientierungstagen

takt mit den Auszubildenden führte bei den Interessenten

an der Gesamtschule Bockmühle in Essen al-

zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Pflegebe-

leiniger Anbieter pflegerischer Ausbildungs-

rufen. „Auch der teilnehmende Auszubildendenkurs lernt

berufe. „Wenn ich mich hier so umschaue, und sehe, wie

viel für die eigene Ausbildung, denn auch Beratung ist

professionell sich die Firmen hier vorstellen, und welchen

ausbildungsrelevant“, beurteilt Manuela Bellarosa, Lehre-

Zulauf sie haben, frage ich mich, wieso wir nicht schon

rin der Krankenpflegeschule den Einsatz ihrer Azubis als

früher hier her gekommen sind“, fasst Annette Aldick

sinnvoll. Einige Schüler kannten die KEM bereits aus ihrem

ihre Eindrücke zusammen. Vorbereitend für diese Aktion

Schulpraktikum. Etwa 20 Prozent von ihnen streben laut

wurde ein Informationsflyer, eine Präsentation über pflege-

den Erfahrungen der Krankenpflegeschule nach Beenden

nahe Ausbildungsberufe und Praktika sowie ein Fragebo-

der Schule einen Ausbildungsberuf in den Kliniken Essen-

gen ‚Gesundheitsberufe-Check‘ erstellt und den Schülern

Mitte an.

vorgestellt. Die jungen Auszubildenden der Kliniken EssenMitte machten besonders mit ihrer Gesundheitsberatung auf sich aufmerksam und nahmen routiniert die Vitalzeichen der Gesamtschüler für einen Gesundheitspass auf. Auch naturheilkundliche Beautyangebote, wohlriechende Handpeelings und Tees konnten interessierte Jungen und Mädchen ausprobieren.

Vernetzung von Theorie und Praxis Die Krankenpflegeschule der Kliniken Essen-Mitte bildet in einer dreijährigen Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger und in einer einjährigen Ausbildung Gesundheitsund Krankenpflegeassistenten aus. Eine enge Vernetzung von Theorie und Praxis bereitet die Auszubildenden auf ihren Beruf vor. „Wir sind stolz darauf, seit Jahren den

Teilnahme auch 2014 geplant Die Teilnahme an Berufsorientierungstagen in den weiterführenden Schulen des Umkreises wird auch in den kommenden Jahren von den Kliniken Essen-Mitte fortgesetzt.

Großteil unserer Absolventen in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis übernehmen zu können“, freut sich Annette Aldick.


REINGEHÖRT & REINGESCHAUT

REINGEHÖRT

Foxes

VORGELESEN

Glorious Gloriours ist das Debüt-Album der britischen Sängerin Louisa Rose Allen alias Foxes, die bereits mit ihrem Hit „Youth“ große Erfolge feierte. Im Interview erklärkte Foxes, dass das Album eine Rückkehr ins düstere aber schöne Elektronik-Pop biete. Durch den Hit „Clarity“ in Zusammenarbeit mit Zedd, schaffte sie ihren Durchbruch. Wir können uns also auf ein tolles Album freuen. (LO)

Johnny Cash

Out Among the Stars Das verloren geglaubte Album des verstorbenen Johnny Cash erscheint zehn Jahre nach seinem Tod. Das Album wurde vor gut 30 Jahren aufgenommen und bis jetzt zurück gehalten, weil der damalige Produzent es nicht veröffentlichen wollte. Johnnys Frau bewahrte das Tape auf und nun will sein Sohn, John Carter Cash, es veröffentlicht sehen. (LO)

Tödlicher Hinterhalt von Suzanne Brockmann Ein packender Thriller mit einer romantischen Geschichte. Die perfekte Mischung aus Liebe und Spannung. Navy SEAL Tom Paoletti kehrt aus dem Krieg zurück. Grund dafür ist eine schwere Kopfverletzung, die er sich dort zugezogen hat. Er fliegt zurück in seine Heimatstadt in Neuengland, Massachusetts. Kaum dort angekommen, entdeckt Tom zufällig einen vermutlich sehr gefährlichen Terroristen. Doch als der Ex-Navy SEAL dem Militär davon berichtet, schenken die ihm keinen Glauben. Sie denken durch seine Kopfverletzung sei er nicht mehr zuverlässig. Zusammen mit der hübschen Dr. Kelly Ashton, seiner Jugendliebe aus der Schulzeit, versuchen sie den Terroristen zu finden und auf eigene Faust zu schnappen. Mit ihren Büchern wurde Suzanne Brockmann bereits mehrfach ausgezeichnet. Durch Bücher wie „Für immer – Blue“ oder „Wes – Wächter der Nacht“ hat sie sich bereits eine große Fanbase geschaffen.

REINGESCHAUT

Into the Dark Sophia ist seit dem Tod ihrer Eltern schwer depressiv. Sie hat jegliche Hoffnung verloren und denkt ihr Leben ist sinnlos. Bis sie Adam kennen lernt und neue Hoffnung schöpft. Doch dann verschwindet Adam plötzlich in den tiefen eines alten Spukhauses. Sophia will ihm folgen, um ihn wieder zu finden, selbst wenn sie dabei selbst sterben könnte. Ein packender Thriller mit Mischa Barton und Ryan Eggold. Freigegeben ab 16 Jahren. (LO)

Albert der unsichtbare Hund Einem 13-Jährigen fällt durch Zufall eine geheimnisvolle chemische Lösung in die Hände, welche seinen Hund nur durch Berührung zum Sprechen bringt und unsichtbar macht. Allerdings hatte die Lösung bereits jemand gestohlen, bevor der kleine Junge diese in die Hände bekommen hat und nun wollen die Diebe die Lösung wieder haben. (LO)

Insel der tausend Sterne Leah Bach Eine Geschichte spielend im Ersten Weltkrieg und doch keine Kriegsgeschichte Im Jahre 1913. Die junge Paula findet beim Durchwühlen des Nachlasses ihrer Mutter interessante Dinge. Unter anderem ein altes, vergilbtes Foto aus Deutsch-Ostafrika. Auf dem Bild glaubt sie ihren Vater zu erkennen, dem sie noch nie zuvor begegnet ist. Paula packt ihren Mut zusammen und reist in die Hafenstadt Daressalam, wo sie den jungen Journalisten, Tom Naumann, trifft. Zusammen kommen sie der Herkunft des Bildes auf die Spur, es führt sie zum Kilimandscharo, auf die Insel Sansibar. Doch Tom kann sie nicht begleiten, denn in Europa bricht der Krieg aus und er muss an die Front. Nun ist Paula ganz allein in der Wildnis. Eine erfrischende Geschichte von Leah Bach. Sie ist freie Autorin mit dem richtigen Sinn für eine gute Geschichte.

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GESUND & AKTIV

Fisch, Fleisch, Frucht? Wer isst was? TIPPS SUSANNE ROLKER

Ob Vegetarier, Veganer, Frutarier oder Pescetarier – wenn die Lebenseinstellung die Ernährung beeinflusst. Auf gewisse Lebensmittel zu verzichten, kann zu Mangelerscheinungen führen. Susanne Rolker, Diätassistentin an den Kliniken Essen-Mitte klärt auf, welche gesundheitlichen Folgen bestehen und wie der unterschätzen Gefahr von Nährstoffmangel vorgebeugt werden kann.


GESUND & AKTIV FLEISCH

MILCHPRODUKTE

VERZICHT BEDINGT ERLAUBT

FISCH

EIER

GELANTINE / TIERISCHE PRODUKTE

TREZEPS P IP T E ONLIN

OBST / GEMÜSE

Pescetarier Ovo lacto Vegetarier Verzichten auf: Fleisch und Fleischprodukte Gesundheitliche Folgen sind: Eisen-Mangel-Anämie. Insbesondere durch den Fisch-und Meerestierverzehr gilt die prescetarische Verzichten auf: Fleisch, Geflügel, Fisch, Meerestiere und daraus hergestellte Produkte. Gesundheitliche Folgen sind: Eisenmangel, jedoch tritt eine Eisen-Mangel-Anämie bei Vegetariern genauso häufig auf wie bei Nicht-Vegetariern. Bei sorgsamer Lebensmittelauswahl bzw. Kombination gilt diese Ernährungsform als ausgewogen.

Ernährung bei richtiger Lebensmittelauswahl jedoch als sehr ausgewogen. Können Mangel ausgleichen durch: Hülsenfrüchte, Nüsse (Pistazien, Cashewkerne), Hirse, Bulgur und Spinat. Der Verzehr von Vitamin C, z.B. in Obst erhöht die Bioverfügbarkeit des Eisens (wichtig, da pflanzliches Eisen vom Körper weniger gut aufgenommen werden kann als tierisches).

Können Nährstoffmangel ausgleichen durch: Hülsenfrüchte, Nüsse (Pistazien, Cashewkerne), Hirse, Bulgur und Spinat. Da pflanzliches Eisen vom Körper weniger gut aufgenommen werden kann als tierisches, sollte die Bioverfügbarkeit des Eisens durch den Verzehr von Vitamin C, z.B. in

Frutarier

Obst erhöht werden.

Veganer

Verzichten auf: alle Produkte, bis auf pflanzliche, die nicht die Beschädigung der Pflanze, von der sie stammen, zur Folge haben (Nüsse, Samen und Obst). Teilweise wird nur Obst verzehrt, das bereits vom Baum gefallen ist. Knollen, Blätter oder Wurzeln von Nahrungspflanzen werden dagegen ausgeschlossen.

Verzichten auf: tierische Produkte wie Fleisch, Geflü-

Gesundheitliche Folgen sind:

gel, Fisch und Meerestiere, Milch und Milchprodukte, Eier

Nährstoffmangelerscheinungen insbesondere von Pro-

und sogar Honig. Die Ernährung des Veganers besteht

tein, VitaminB12, Calcium, Zink, Eisen und Iod, welches

ausschließlich aus Pflanzenkost.

langfristig zu gesundheitlichen Schäden führt.

Gesundheitliche Folgen sind: Calcium- und Vitamin B 12-Mangel Können Nährstoffmangel ausgleichen durch: grünes Gemüse wie Brokkoli, Chinakohl und Grünkohl als gute Calcium-Quellen. Aber auch Sojamilch, Tofu sowie calciumreiche Mineralwässer. Einen mäßigen Beitrag können Sesam, Mandeln und getrocknete Bohnen leisten.

Susanne Rolker Diätassistentin / Diabetesberaterin DDG Tel.: (02 01) 174 - 21001 innere-medizin@kliniken-essen-mitte.de


Ausstellungsansicht im Museum Folkwang, 2014, Haute Couture-Mode, CHANEL 2013 © Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014

© 2014 Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld In der Ausstellung im Museum Folkwang 2014 © Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014

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Karls Welt

Inszenierte Ideenvielfalt

TEXT DENISE ALBRECHT

Lagerfeld am Schreibtisch, Lagerfeld mit einer Schlange um den Hals, Lagerfeld mit Kamera, Lagerfeld vor dem Bücherregal – Lagerfeld wohin das Auge blickt. Von hinten, von vorne, von rechts und links. Immer andere Umgebungen, immer die gleiche Aufmachung, schwarze Sonnenbrille, weißer Zopf. Diese Fotos sind das erste, was der Besucher bei der Ausstellung „Parallele Gegensätze. Fotografie – Buchkunst – Mode“ im Museum Folkwang sieht. All dies schreit nach Inszenierung – Inszenierung seiner selbst? Dem, was hinter der schwarzen Sonnenbrille des berühmten Designers steckt? Die Besucher der Ausstellung schlendern interessiert durch die Räume. Manche von ihnen wirken selbst wie in Lagerfelds Design-Kollektionen gehüllt. Die Besucher würden Lagerfeld gefallen, wirken ganz nach seinem Geschmack. Doch was genau ist eigentlich sein Geschmack? Was steckt hinter der Figur Lagerfeld? „Ich glaube, dass kaum jemand, der Lagerfeld als öffentliche Person erlebt, die Chance hat, hinter die Fassade zu blicken“, mutmaßt Dr. HansJürgen Lechtreck, Projektleiter der Ausstellung im Museum Folkwang. „Die Ausstellung ergänzt den Stereotyp Lagerfeld. Sie zeigt das außerordentliche, umfangreiche und kreative Schaffen dieses Künstlers, der manchmal fast hinter seiner eigenen Berühmtheit verschwindet“, so Lechtreck. Damit ist die Ausstellung eine Inszenierung der langjährigen Arbeit und Ideenvielfalt des Modeschöpfers – nicht aber

seiner Persönlichkeit. Mit der Ausstellung gibt Lagerfeld viel von seiner Arbeit preis und gleichzeitig wenig von seiner Persönlichkeit – parallele Gegensätze.

Zopf, Brille, Handschuhe – der Stereotyp Lagerfeld als ausdauernder und schöpferischer Mensch

Die Ausstellung, die vom 15. Februar bis 11. Mai 2014 im Museum Folkwang gezeigt wird, präsentiert die gesamte Bandbreite der kreativen Tätigkeit des Künstlers Karl Lagerfeld – von Modezeichnungen über Architekturmodelle von großen Modeschauen bis hin zu Filmen, Fotografien und Buchkunst. „Das alles gibt eine

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LEBEN IN DER METROPOLE

Haß und Neid,1988, Aus der Serie Hommage à Feininger © 2014 Karl Lagerfeld

Vorstellung von dem unermesslichen Tage- und Nächtewerk von Lagerfeld“, weiß Lechtreck. „Das besondere ist die Gleichzeitigkeit von Fotografie, Film, Musik, Haute-Couture-Mode, Modezeichnungen und Architekturmodellen. Dadurch merkt man, dass Lagerfeld seine Aufgabe als Gestalter sehr umfangreich begreift. Die Ausstellung gibt einen Eindruck der schöpferischen Energie, die diesem Mann bereits seit über 50 Jahren innewohnt.“

Ein Stück glitzernde Modewelt in Essen Lagerfeld verbindet man mit Paris, mit großen Modeschauen in der ganzen Welt, mit Ruhm und Glitzer – und nun diese Ausstellung in Essen. Lechtreck weiß, dass dies kein Widerspruch ist: „Das Museum Folkwang ist ein Ort im Ruhrgebiet, an dem man mit angewandter Kunst in Kontakt treten kann. Das Museum hat eine starke Tradition in der Präsentation von angewandter Kunst.“ Das geht zurück auf den Gründer des Museums Karl Ernst Osthaus, der bereits die Idee hatte, Phänomene der zeitgenössischen Kultur allen Menschen zugänglich zu machen. „Genau das machen wir auch heute und die Lagerfeld-Ausstellung ist dafür ein gutes Beispiel.“

Ein Blick hinter Lagerfelds Schreibtisch, nicht hinter die Brille

A portrait of Dorian Grey, 2005 © 2014 Karl Lagerfeld

Arbeitssituation von Karl Lagerfeld © Museum Folkwang, Sebastian Drüen, 2014

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Mit der Ausstellung bietet das Museum eine Lagerfeld-Show, wie es sie in der Form in keiner anderen Stadt der Welt gibt. Sie gibt eine Übersicht über die verschiedenen Arbeitsgebiete des Designers über mehrere Jahrzehnte hinweg. „Die Ausstellung konzentriert sich auf den gesamten Horizont seiner Kreativität“, so Lechtreck. „Damit haben wir einen neuen Zugang zu seiner Person und seinen Werken gefunden.“ Lagerfeld selbst hat die Ausstellung erst am Eröffnungstag zum ersten Mal live gesehen. „Ich kann gar nicht glauben, dass das alles von mir ist“, reagierte er mit seiner typischen Koketterie auf das, was er von sich selbst zu sehen bekam. „Lagerfeld nimmt sich selber nicht zu ernst und nimmt auch das, was er macht, nicht zu ernst und lässt damit dem Betrachter die Wahl, wie ernst er es nehmen möchte“, erzählt Lechtreck von seiner Begegnung mit Lagerfeld. Ob Unterhaltung oder inspirierendes Erlebnis – die Ausstellung überlässt es seinen Besuchern, wie sie die große Lagerfeld-Inszenierung im Museum Folkwang aufnehmen möchten. Lagerfeld öffnet seine Arbeitswelt für den Besucher. Hinter die schwarze Sonnenbrille zu blicken, bleibt dabei wie immer äußerst schwierig.


LEBEN IN DER METROPOLE

107 Geschichten – 107 Erinnerungen Ein Projekt von Menschen der Umgebung, für Menschen der Umgebung. Die Zeche Zollverein ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Region. Von der frühen Vergangenheit bis zur Gegenwart sind viele Erinnerungen mit ihr verknüpft. Am 19. Februar dieses Jahres wurde das Buch „Mein Zollverein“ präsentiert, in dem die Geschichten, Erinnerungen und Beziehungen zur Zeche von vier Generationen festgehalten sind. Das Projekt, unter der Leitung von Claudia Wagner, begann mit dem Gedanken, die Beziehung zwischen Zollverein und den umliegenden Stadtteilen Schonnebeck, Katernberg und Stoppenberg zu stärken. „Bei unserem Projekt „Welterbe Zollverein Mittendrin“ geht es darum, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Impulse in das Umfeld hineinzugeben“, sagt Claudia Wagner. Dadurch sollen neue Beziehungen und Verbindungen zwischen den Menschen der Umgebung und den Akteuren von Zollverein geschaffen werden. Auf den Märkten und in Gremien wurden viele Menschen für das Projekt begeistert. Aus den geplanten 100 Geschichten, wurden durch das hohe Interesse 107.

„Diese Zeit war eine der interessantesten Zeiten meines Lebens“ Einer der Geschichtenerzähler ist Jörg Schmitz. Der Techniker hat von dem Projekt erfahren und sich sofort angesprochen gefühlt. Nach wenigen Informationen zum Projekt hat er sich an seinen Schreibtisch gesetzt, seine Geschichte niedergeschrieben, eingeschickt und sie im Workshop bearbeitet. „Diese Zeit von September bis jetzt war eine der interessantesten Zeiten meines Lebens, weil ich unheimlich viele vielschichtige Menschen kennengelernt und andere Interessen in mir entdeckt habe. Ich sehe mein Viertel jetzt ganz anders“, sagt Jörg Schmitz. In seiner Geschichte erzählt er, wie er in Schonnebeck

Unterschiedliche Erinnerungen, die gleiche Bedeutung: „Mein Zollverein“

geboren und aufgewachsen ist und sein ganzes Leben dort

Worum aber geht es bei den Geschichten? So unterschied-

bot, Bergmann zu werden, ist er Techniker geworden. Er und

lich wie die Zeiten, aus denen die Geschichten stammen, so unterschiedlich sind auch die Erinnerungen: Ob Bergmannsgeschichten über den Zusammenhalt der Kumpel oder Geschichten von Jugendlichen, die Zollverein in ihrer Freizeit besuchen. Die Bedeutungen des Welterbes sind für alle unterschiedlich und doch ist es für alle „Mein Zollverein“.

verbracht hat und weiter verbringen möchte. Sein Vater war Bergmann, genau wie seine Nachbarn. Als sein Vater ihm verseine Familie hatten Probleme mit der Schieflage der Gebäude durch die Bergsenkung. Nach der Schließung der Zeche sind viele Menschen weggezogen und neue hinzugekommen. Jörg Schmitz aber ist immer gerne geblieben.

Das Projekt führt Menschen zusammen Mit diesem Projekt sind viele neue Freundschaften geschlossen und neue Fähigkeiten entdeckt worden. In den nächsten anstehenden Veranstaltungen von „Welterbe Zollverein Mittendrin“ wird mehr über die Geschichten und Erzähler berichtet.

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LEBEN IN DER METROPOLE

Stadtwald

Stadtwald – der grüne Stadtteil

Essen Stadtwald gehört zu den Südvierteln Essens und liegt im Stadtbezirk II. Rüttenscheid, Rellinghausen, Bredeney und Heisingen umschließen den grünen Stadtteil, der vor allem durch den Wald und sein Wohngebiet geprägt und ein Drehpunkt zwischen den Stadtteilen ist. TEXT KRISTINA GRASMIK

E

s ist Donnerstag. Ein ganz normaler Arbeitstag in Essen Stadtwald mit sonnigem Wetter. Unsere Tour durch Stadtwald beginnt auf dem Stadtwaldplatz, dem Zentrum des Stadtteils. Er macht einen ruhigen Eindruck mit den vielen Läden, Bäckereien, Konditoreien und Apotheken, die die Frankenstraße entlang zu sehen sind. Man findet dort alles, was man für den Alltag braucht. Wir sehen Kinder, Jogger, ältere und jüngere Menschen, die gemütlich auf der Bank sitzen oder zielstrebig in eine Richtung eilen. So wirkt der Stadtteil ruhig – und trotzdem belebt. Der große Stadtwald – der Namensgeber des Viertels – ist von vielen Standorten des Stadtteils zu sehen. Er steht im Kontrast zum Wohngebiet, das ein beliebtes Wohnumfeld bietet: ruhig, ländlich, grün und trotzdem zentral zu anderen Stadtteilen und zum Zentrum von Essen.

Im Herzen des Stadtteils – der Marktplatz des Viertels Wir befinden uns nun auf dem Marktplatz, stehen vor der Bar S6. Mit ihren Stühlen und Tischen draußen in der Sonne sieht sie einladend aus. Also gehen wir rein und werden von der Betriebsleiterin Nina Richert freundlich begrüßt. So kommen wir ins Gespräch. Sie erzählt uns einiges über den Stadtteil und über die Bar S6, die es seit fast zehn Jahren gibt. Die Bar ist ein beliebter Anlaufpunkt für Jung und Alt. Einmal im Monat gibt es Livemusik, Fußballspiele werden gezeigt, erfrischende Getränke und frische Speisen stehen auf der Karte – von moderner

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Küche bis hin zu traditionellen Gerichten ist alles dabei. „Bei uns sind alle Altersgruppen vertreten. Zum Fußball kommt die 70-jährige Omi genauso wie die 3- und 4-jährigen Kinder mit ihrem Daddy“, sagt Nina Richert. Es gibt Veranstaltungen der Bar, die auf dem Marktplatz stattfinden, wie zum Beispiel das Public Viewing, das dieses Jahr während der WM stattfinden wird. Abgesehen von diesen Veranstaltungen wird der Marktplatz auf traditionelle Weise genutzt. Dort ist jeden Dienstag und Freitag Markt mit Obst, Gemüse und Blumen. Nach der Bar S6 geht es für uns zum Uhlenkrugstadion, das nördlich vom Marktplatz, nahe am Stadtwald liegt. Dort ist der ETB Schwarz-Weiß Essen beheimatet. Das Stadion wurde 1922 vom Verein erbaut. 1959 wurde die Fußball-Mannschaft DFB Pokalsieger. Heute bietet es Platz für 10.000 Zuschauer. Neben dem Stadion ist ein kleines Sportfeld für die etwas jüngeren Spieler. Der Verein ist Spielstätte für Fußball, Handball, Basketball und Rhythmische Sportgymnastik und ist einer der größten Sportvereine Deutschlands. „Wir arbeiten zusammen mit dem Verein „Paten für Arbeit“, dessen Ziel es ist, Jugendlichen bei ihrem Ausbildungsweg zu helfen“, erzählt Gerd Krausenbaum, Fanclub-Vorsitzender des ETB Schwarz-Weiß Essen. In dieser Kooperation wird Jugendspielern Nachhilfeunterricht angeboten und Ausbildungsstellen für sie geschaffen. So deckt die Zusammenarbeit nicht nur das sportliche Engagement des Vereins ab, sondern auch das soziale. Krausenbaum verweist uns auf die Schillerwiese. Sie bietet

ein großes Fußballfeld, sowie einige Geräte für aktives Krafttraining. Kaum kommen wir dort an, sehen wir viele Sportbegeisterte beim Training in der Sonne schwitzen.

Ein Stück Landidylle in der Stadt Neben dem Fußballstadion gibt es in Essen Stadtwald einen Reiterhof, auf dem bereits seit den 1850er Jahren Reitsport betrieben wird. Durch Erweiterungen und Erneuerungen ist der Reiterhof mit den Jahren gewachsen und hat nun drei Reithallen mit einem großen Außenplatz. Als wir den Reiterhof betreten, sehen wir die erste große Reitanlage mit zahlreichen Sprung-Hindernissen. Eine junge Reiterin sitzt auf einem braun schimmernden Pferd.

Was wäre der Stadtteil ohne den Stadtwald? Allgemein ist Essen Stadtwald ein sehr grüner, sportlicher und aktiver Stadtteil. Es gibt Möglichkeiten sich mit Freunden und der Familie zu treffen, in den Läden entlang der Frankenstraße einkaufen zu gehen und vor allem viel Sport zu machen. Entweder tritt man dem Reit- oder Fußballverein bei oder geht auf eigene Faust im Stadtwald an den Geräten oder auf der Schillerwiese Sport treiben. Man kann an den grünen Plätzchen des Stadtteils entspannen und findet zugleich schnell einen Weg aus der ländlichen Idylle zu den benachbarten Stadtteilen. Und eines ist sicher: Der Stadtteil trägt seinen Namen zurecht. Der Stadtwald ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt des Viertels.


LEBEN IN DER METROPOLE

SCHWARZ-WEIss Essen e.v. Am Uhlenkrug 40

FOTO-IE GALER Weitere Infos, Fotos und Adressen finden Sie online unter: www.pulsschlag.tv

REITSPORTVEREIN ESSEN E.V. Wittenbergstraße 109 SPORTANLAGE SCHILLERWIESE Eichenstraße 58

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pulsschlag 31


LEBEN IN DER METROPOLE

Eine Armee unter der Erde Eine Reise Tausende von Jahren zurück in die Vergangenheit – zurück ins alte China zum ersten chinesischen Kaiser Qin Shi Huang Di, der als 13-Jähriger Chinas Thron bestieg. Das Ziel seiner Herrschaft war die absolute Alleinherrschaft. Nach seinem Tod wurde er in einer rund 56 km² großen unterirdischen Grabanlage begraben – bewacht von einer Armee aus über 8.000 lebensgroßen Soldaten aus Terrakotta. Über 2.000 Jahre später, im Jahr 1974, stießen Bauern durch einen Zufall auf diesen kulturhistorischen Fund. In einer Wanderausstellung ziehen originalgentreue Repliken dieser Tonarmee durch Europa und gastieren jetzt erstmals in Bochum (17. April bis 05. Oktober 2014). Die Ausstellung vermittelt Eindrücke von der größten archäologischen Entdeckung des 20. Jahrhunderts. Generäle, Offiziere, Bogenschützen, Pferde und Soldaten sind als Terrakottafiguren zu besichtigen – und laden ein zu einer Reise in die Vergangenheit, in eine fernöstliche Atmosphäre. www.terrakottaarmee.com

Gewinnen Sie 3x2 Tickets für die Ausstellung „Die Terrakotta Armee“ Schicken Sie einfach eine E-Mail an: pulsschlag@klinikenessen-mitte.de oder eine Postkarte an: Kliniken Essen-Mitte, Abteilung Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort „Terrakotta“ (Einsendeschluss 30.06.2014)

32 pulsschlag

I 2014


WAS STEHT AN?

was steht an? allgemeine termine juni

kem termine

juli

august

mai

01.06.14, 11.00 – 19.00 Uhr

04.07.14 – 06.07.14

01.08.14, 17.30 Uhr

03.05.14 und 04.05.14

UNESCO-Welterbetag 2014 Welterbe Zollverein, Essen

Fest der Sinne mit verkaufsoffenem Sonntag für 1. Antiquarischen Büchermarkt Essen-Werden

Mit dem Schiff nach Crange, Feuerwerk zur Cranger Kirmes Anleger Zweigertbrücke, Essen

Kunstgewerbeausstellung Dekorationen „Frühjahr/Sommer” Evang. Huyssens-Stiftung, Eingangshalle

05.07.14, 11.00 – 18.00 Uhr

02.08.14, 10.30 Uhr

21.05.14, 14.00 Uhr

Tag der Jugend Kennedyplatz, Essen

Exkursion „Zum Gedenken an...” Kriegsdenkmäler im Stadtgebiet Bushaltestelle Hollestraße, Essen

Onko-Café Orchidee Patientenberatungs-Café Evang. Huyssens-Stiftung, Sozialraum der senologischen Ambulanz

03.06.14 – 05.06.14 Klavier-Festival Ruhr 2014 „Ein Jahr mit György Liget – Meisterkurs mit Pierre-Laurent Aimard” Haus Fuhr, Essen

05.06.14, 17.00 Uhr Knut Krüger: „Das große Fußball-Quiz” Zentralbibliothek, Essen

06.07.14, 11.00 – 15.00 Uhr Oldtimertreff Zollverein Kokerei Zollverein, Essen

08.08.14 – 10.08.14 Grugapark-Fest 2014 Grugapark Essen

06.06.14 – 09.06.14

09.08.14, 15.00 Uhr

Schützenfest in Werden Essen-Werden

Tatort Citykrimi Essener Innenstadt

06.06.14, 20.30 Uhr

10.08.14, 15.00 Uhr

„Ekel Alfred – ein Herz und eine Seele” Theater Courage, Essen

Tiersafari im Ruhrmuseum Ruhrmuseum, Zollverein

13.06.14 – 15.06.14 SeeRosenFest Kettwig Kettwiger Stausee, Seepromenade

13.06.14 – 13.07.14 FIFA Fußball WM 2014, Public Viewing Altenessener Biergarten

14.06.14, 09.30 – 14.00 Uhr Kinderflohmarkt Zeche Carl

15.06.14, 10.00 – 16.00 Uhr Emscher Landschaftspark: „Central Park” des Ruhrgebiets, geführte Radtour Essen Katernberg

18.06.14, 19.00 Uhr Krimidinner „Ein Leichenschmaus” Mintrops Stadt Hotel, Margarethenhöhe

20.06.14, 20.00 – 22.00 Uhr „Park Sounds”, Elektronische Klänge Stadtgarten, Essen

10.07.14, 10.00 – 13.00 Uhr

13.08.14, 11.00 Uhr

Lehrhaus für Kinder Alte Synagoge, Essen

Ruhrtalfahrten – Grüne Idylle mitten im Pott! Anleger Kupferdreh, Essen

11.07.14 – 20.07.14 43. Sommerfest an der Gruga Grugahalle Essen

12.07.14, 12.00 – 22.00 Uhr Smag Sun Dance, House Party mit Martin Solveig Seaside Beach Baldeney

16.07.14 – 07.09.14

15.08.14, 18.00 Uhr Ruhrorter Hafenfest Anleger Zweigertbrücke, Essen

16.08.14, 14.00 – 17.00 Uhr Sommerferien für Familien: Fossilienjagd am Baldeneysee Mineralienmuseum, Essen

21.08.14, 10.00 – 18.00 Uhr

„Chaos Royal – gut gelaunte Chaoten, liebenswerte Querköpfe, großartige Artisten” Tag der älteren Generationen Kennedyplatz GOP Varieté-Theater, Essen

17.07.14 – 20.07.14

23.08.14 – 24.08.14

Essen Karibisch Kennedy Platz, Essen

Tage der offenen Tür, Feuerwehr Essen Hauptfeuerwache Essen

22.05.14, 18.00 Uhr Arzt-Patienten-Seminar: „Wenn die Seele anklopft... Bipolare Störungen” Evang. Huyssens-Stiftung, Kem’s Café & Restaurant

22.05.14, 20.00 Uhr Musikalische Meditation Evang. Huyssens-Stiftung, Kapelle

27.05.14, 19.00 Uhr Ärzte ohne Grenzen, Vortrag Evang. Huyssens-Stiftung, Kapelle

juni 04.06.14 und 18.06.14, 14.00 Uhr Onko-Café Orchidee Patientenberatungs-Café Evang. Huyssens-Stiftung, Sozialraum der senologischen Ambulanz

14.06.14, ganztags Arzt-Patienten-Tag, „Frauen & Krebs” Hotel Franz, Essen

18.06.14, 19.00 Uhr Vortragsreihe Ayurveda „Ayurvedische Ernährung” Knappschafts-Krankenhaus, TCM-Saal

juli

18.07.14, 17.00 Uhr WDR 4 Kultnacht – die größten Stars mit ihren Hits Stadion Essen

02.07.14 und 16.07.14, 14.00 Uhr

19.07.14, 15.00 – 23.00 Uhr 24.08.14, 11.00 – 12-00 Uhr

Onko-Café Orchidee Patientenberatungs-Café Evang. Huyssens-Stiftung, Sozialraum der senologischen Ambulanz

Gartenberatung Grugapark Essen, Mustergartenanlage

04.07.14, ganztags

Weinprobe Mustergartenanlage, Grugapark, Essen

„Tour & Technik-Kurs – Ladies only” Mountainbike-/Fahrtechnik-Trainings Essen-Steele

27.08.14, 20.00 Uhr

Tag der offenen Tür, Institut für TCM und TIM Knappschafts-Krankenhaus

„Sascha Gammel: Keine Ahnung” Grugahalle, Essen

09.07.14, 08.30 Uhr

25.06.14 – 29.06.14

26.07.14 – 08.08.14

„Essen ... verwöhnt.” Kettwiger Straße

Ferienspatzkirmes 2014 Kardinal-Hengsbach-Platz

30.08.14 – 01.09.14

Kindertag an den KEM, Ferienspatz-Aktion Geschlossene Veranstaltung

Kirmes Essen-Heisingen

23.07.14, 19.00 Uhr

28.06.14 – 29.06.14

30.07.14 – 03.08.14

16. Beachhandball-Turnier Seaside Beach Baldeney

30.08.14, 16.00 Uhr

Gourmetmeile „Rü... Genuss pur” Essen-Rüttenscheid

Offener Stadtführung historische Altstadt, Essen-Kettwig

22.06.14, 10.00 – 18.00 Uhr „Kidsparade”, Kinder- und Jugendfestival Grugapark, Essen

25.06.14, 18.00 – 22.00 Uhr

„Bayao Summer Dance” Open Air Party Stadion Essen

26.07.14, 10.00 Uhr

Vortragsreihe Ayurveda „Ayurvedische Behandlungsmöglichkeit für Rheuma” Knappschafts-Krankenhaus, TCM-Saal


REISEN & ERLEBEN

DIE GOLDENE STADT

PRAG

TEXT LISA OVERDICK

Prag - Wenn man an Prag denkt, denkt man an die beeindruckende Architektur und die multikulturellen Menschen. Durch ihren Charakter kann die Stadt Prag Geschichten erzählen. Es gibt unglaublich schöne Parkanlagen, Plätze und Sehenswürdigkeiten im historischen Stil. Ob zu Fuß oder während Bootsrundfahrten kann man die ‚goldene Stadt‘ bestaunen und die Besichtigungstour abends in einem der vielen Cafés, Restaurants oder Bars mit gutem Essen und dem ein oder anderem Bier vollenden.

34 pulsschlag

I 2014


Essen kann so schön sein Prag steht für Schweinshaxe mit Knödel und Sauerkraut - sowie für Tausend andere Köstlichkeiten. In Prag bekommt man so gut wie alles, für den kleinen und für den großen Hunger. So zum Beispiel kleine Snacks wie belegte Baguettes in dem Prager Studententreffpunkt ‚Damúzd‘, eine Bar mit studentischen Preisen, oder fleischige Hauptgerichte wie ‚Svicková‘ (Rindfleisch, Sahnesoße, Preiselbeeren und Brötchenknödel) in einem ritterlichen Lokal namens ‚U sadlu‘. Auch nach einem guten Kaffee muss man nicht lange suchen. Zu empfehlen ist hierfür das ‚Jugendstil Caféhaus‘ in der Nähe vom Pulverturm. Auf der Karte stehen etliche Kaffeesorten, da bleiben kaum Wünsche offen.

Sehenswertes aus der Vergangenheit Sie zählt zu den ältesten erhaltenen Steinbrücken in ganz Europa und gilt als absoluter Touristenmagnet. Durch zwei Türme ist sie begrenzt und so auch nur für Fußgänger zugänglich. Wer in Prag ist, sollte sich die Brücke nicht entgehen lassen. Die Rede ist natürlich von der Karlsbrücke. Wer hier ist, ist nur einen Katzensprung von der Moldauinsel entfernt. Prag wird häufig auch ‚Venedig an der Moldau‘ genannt, auf der auch Bootsrundfahrten angeboten werden.

Prag als kulturmetropole

Die Moldauinsel ist nur durch einen kleinen

Wer denkt, Tschechien ist ein eher kaltes

Bach vom Ufer getrennt und lässt in das alte

Fleckchen, hat gar nicht so unrecht. Die

Prag einblicken.

Jahresdurchschnittstemperatur liegt gerade

Ein weiteres ‚Muss‘ in Prag ist die Prager

mal bei 9 °C. Dennoch ist Prag eine wunder-

Burg. Sie gilt schon seit langem als politi-

schöne Stadt mit viel Charme. Im Jahr 2000

sches und kulturelles Zentrum. Durch ihre

wurde Prag zur europäischen Kulturmetro-

hohe Position auf dem Berg Hradschin, ragt

pole ausgezeichnet. Neben neun weiteren

sie über die umliegenden Gebäude hinaus.

Städten konnte die goldene Stadt mit der

Wer diesen Besuch nicht verpassen will,

Spitze mithalten.

sollte sich besser ein paar bequeme Schuhe einpacken, denn dieser Aufstieg ist nichts

spazierend shoppen gehen

für ‚hohe Hacken‘. Anders im verwinkelten,

In Prag gibt es hunderte kleine und große

aber sehr charmanten Stadtkern, beim Alt-

Geschäfte. Auch für ein ‚Shopping-Wo-

städter Ring. Der Ring ist ein belebter Platz -

chenende‘ ist Prag eine gute Anlaufstelle.

durch seine vielen Cafés und Straßenkünst-

Von Straßenhändlern und Künstlern, über

ler auch bei Einhemischen sehr beliebt. Auf

Trödelläden bis zu großen Kaufhäusern ist

diesem Platz sind wichtige Sehenswürdig-

hier alles dabei. Die absoluten Highlights

keiten zu finden, wie zum Beispiel das Alt-

sind jedoch die Trödelläden: hier findet man

städter Rathaus mit seiner astronomischen

Dinge, die schon seit Jahren nicht mehr

Uhr oder die Teynkirche.

hergestellt werden. Der Trödelladen ‚Vetesnictvi-Eduard Capek‘, liegt in der Nähe der Innenstadt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. I 2014

pulsschlag 35


MENSCHENMÖGLICHES

Das Video zur „Küchenparty“ finden Sie online auf unserer Website: www.menschenmögliches.de

VIDEO

Nelson Müller & Freunde kochen für den guten Zweck MENSCHENMÖGLICHES und die Essener Ehrenamtagentur hatten allen Grund zur Freude als die Schirmherren Nelson Müller und Henning Baum den beiden Vereinen einen Scheck in Höhe von 30.000 Euro überreichten. Zusammen mit seinen Kollegen Christoph Rüffer, Alexandro Pape, Wolfgang Becker und Monika Wechsler hatte Nelson Müller zur Benefiz-Küchenparty mit insgesamt 7 Sternen in die planbar 4 geladen. Neben vielen kulinarischen Höhepunkten stand aber auch das Spenden im Vordergrund des Abends. 100 Euro von jeder verkauften Eintrittskarte gingen je zur Hälfte an die beiden gemeinnützigen Vereine, die ihre Projekte weiter ausbauen und in die Nachhaltigkeit führen möchten. Johanna Klum, die charmant durch den Abend

oder „Küsten-Seeteufel im Krustentiersud“, für

führte, stellte kurz die Arbeit der Vereine vor.

jeden Geschmack war etwas dabei. Ein Abend

MENSCHENMÖGLICHES wünscht sich Unter-

der Superlative, zu dem sich auch die Promis

stützung für seine Projekte „Palliativmedizin

nicht zwei Mal bitten ließen. Bis in den frühen

in Altenheime bringen“ sowie „Schwere Last

Morgen feierten 300 gut gelaunte Gäste bei

von kleinen Schultern nehmen“. Die Aktiven in

Live-Music und Cocktails, darunter der Fuß-

diesen Projekten kümmern sich um Menschen,

ballstar Gerald Asamoah, der Modedesigner

die unmittelbar mit dem Ende des Lebens kon-

Thomas Rath, die Moderatoren Ingo Momm-

frontiert sind. Die Essener Ehrenamtagentur

sen und Manni Breuckmann, die Schauspiele-

vermittelt Paten an Kinder und Jugendliche aus

rin Andrea Spatzek, der Reggae-Sänger Patrice

sozial benachteiligten Familien, damit diese die

sowie viele weitere bekannte Persönlichkeiten.

Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Philipp Poisel, der unter anderem ein Duett mit

Auf den Tellern landete schließlich Edles aus

Nelson sang und sein Publikum begeisterte.

der gehobenen Sterneküche. Ob „Cremesuppe

24 pulsschlag 26 36

von der Cilena mit Burgundertrüffel“, „Cocktail

Am Ende des Abends waren sich alle einig –

von getauchter Pilgermuschel mit Blutwurst“

es wird eine Fortsetzung geben.

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Fotos: Gerd Lorenzen


Schwere Last von

kleinen Schultern nehmen MENSCHENMÖGLICHES startete in 2013 mit einem neuen Projekt, das sich an Kinder und Jugendliche richtet. Wir führten ein Interview mit den Aktiven des Projektes – Kirsten Becker und Barbara Defren. Was ist das Ziel des Projektes?

Was genau wird angeboten?

Kirsten Becker: „Mit dem Angebot werden Kinder unterstützt,

Kirsten Becker: „Das ist sehr individuell. Es geht immer darum, für

in deren Familien ein Eltern oder Großelternteil schwer erkrankt

die Kinder und Familien Möglichkeiten zu entwickeln, die eine In-

ist. Nicht alle Kinder und Jugendliche schaffen es, in einer fa-

tegration der schmerzlichen Erfahrungen in das eigene (Er-)leben

miliär- und sozial belastenden Situation einen Raum für sich

ohne Zerstörung oder dauerhafte Verletztung möglich machen.

zu schaffen, um ihren Gefühlen und Bedürfnissen Ausdruck

Dies kann in den Räumen des Kinderprojektes, in der Familie

zu verleihen. Sorgen und Ängste werden oft nicht gezeigt, sie

oder an „Ausflugsorten“ geschehen. Das kann bedeuten: Ein-

versuchen den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden,

zeltermine, Familiengespräche oder unterstützende Gespräche

ohne auf ihre eigenen Wünsche zu achten. Wir wollen den

mit betroffenen Angehörigen.“

Kindern und Jugendlichen Wege aufzeigen, damit seelische

• Gesprächspartner sein, der mit aushält, was gerade „Da“ ist

Belastungen so klein wie möglich bleiben und ein stützendes

• Freizeitgestaltung, Outdoor-Aktivitäten

Miteinander in der Familie entsteht.“

• Biografiearbeit: wo komme ich her – wo gehe ich hin?

Wann ist eine Beratung notwendig?

• Phantasie- und Entspannungsreisen • Körperarbeit: Tanz und Yoga

Barbara Defren: „Die Reaktionen von Kindern auf eine akute

• Trauerbegleitung nach dem Tod

Erkrankung eines Eltern- oder Großelternteils können sehr unter-

• Kennenlernen von Ritualen

schiedlich sein. Ein von den bekannten Reaktionsmustern abweichendes Verhalten oder das scheinbar gänzliche Ausbleiben

Was, wenn die Hilfe nicht ausreicht?

von Reaktionen, zeigen die Notwendigkeit einer Beratung.“

Barbara Defren: „Wenn während der Begleitung klar wird, dass

Wer wird durch das Projekt unterstützt? Kirsten Becker: „Um die Familie im gesamten Erkrankungsverlauf zu entlasten und den Kindern die Auseinandersetzung mit

eine therapeutische Begleitung durch einen Kinder-Jugendpsychotherapeuten benötigt wird, werden wir mit den Familien gemeinsam nach einem ergänzenden Hilfsangebot schauen.“

der Situation zu erleichtern, richtet sich das Angebot an

Wie wird Ihr Angebot angenommen?

• Kinder und Jugendliche von 3-21 Jahren

Kirsten Becker: „Als wir anfingen, war uns klar, dass es wichtig

• Eltern, Großeltern, die begleitende Gespräche suchen,

ist, Eltern zu verdeutlichen: Wir stellen ihre Erziehungskompe-

damit sie sich sicherer im Umgang mit ihrem Kind fühlen • das soziale Umfeld der Familie“

Wie lange besteht die Unterstützung?

tenz nicht in Frage, sondern wollen sie stärken. Wir wussten, wir betreten damit Neuland. Mittlerweile hat sich unser Angebot per Mundpropaganda weit verbreitet und wir haben weit mehr Arbeit, als wir leisten können. Eine gute Erfahrung war

Barbara Defren: „Zu Beginn bieten wir ein ausführliches Ge-

für uns, dass Ärzte und Pflegende der schwerkranken Eltern-

spräch mit den Eltern an. Danach werden – je nach Bedarf

teilen durchaus froh sind, wenn wir sie in ihrer Kommunikati-

– Einzeltermine mit dem Kind, den Eltern oder der gesamten

on mit diesen Patienten und ihren Familien unterstützen und

Familie vereinbart. Es gibt sehr kurze Begleitungen von einem

beraten.“

oder zwei Terminen bis hin zu Begleitungen über mehrere Wochen. Da wir unsere Aufgabe nicht mit dem Tod beendet sehen, begleiten wir die Kinder auch in ihrer Trauer.“ I 2014

pulsschlag 37


LEBEN IN DER METROPOLE

Der Chocolate Room in Essen Rüttenscheid Schokoladenmanufaktur Rüttenscheider Str. 173 | 45131 Essen www.chocolateroom.de

Schokolade SÜNDE oder geSÜNDEr als gedacht? Schokolade. Hilfsbereiter Stresskiller und süßer Glücksbringer oder hinterhältiger Dickmacher und kalorienreiche Sünde? Zwischen Genuss und Versuchung – pulsschlag klärt auf, wie Schokolade auf Körper und Psyche wirkt. Kuchen, Torten, Pralinen, Desserts… Vollmilch, Zartbitter, weiße Schokolade, Nuss… Schokolade gibt es in allen erdenklichen Formen und Geschmacksrichtungen. Doch warum hat das Genussmittel eine derart anziehende Wirkung auf viele Menschen? Geschichten und Gerüchte rund um die Wirkung von Schokolade gibt es viele – sie soll aphrodisierend wirken, die Leistungsfähigkeit fördern und glücklich machen. Bewiesen ist, dass Schokolade verschiedene Stoffe enthält, die potenziell auf den Körper und die Psyche wirken. Potenziell – denn in den meisten Fällen sind sie zu gering dosiert, als dass sie einen direkten Einfluss auf den Körper haben. Anders als auf die Psyche…

Ein Stimmungsaufheller für alle Lebenslagen Der Genuss von Schokolade aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn des Menschen. Dabei wird Dopamin ausgeschüttet und die Laune steigt. Oftmals sind mit dem Konsum von Schokolade schöne Erinnerungen verbunden – zum Beispiel aus der Kindheit. Diese Wirkung kennt auch Lothar Buss, Chocolatier und Besitzer des Chocolate Rooms in Essen-Rüttenscheid: „Alle Leute, die in den Chocolate

38 pulsschlag

I 2014

Room kommen, verspüren eine Vorfreude auf Schokolade. Das macht sie glücklich.“ Diese Erfahrung konnte Buss im Laufe seiner langjährigen Schokoladen-Karriere sammeln. Als gelernter Koch- und Konditormeister wurde er bereits mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – Konditor des Jahres 1996, Gewinner des German-Chocolate-Awards und Drittplatzierter bei der Schokoladen-Weltmeisterschaft sind nur einige dieser Auszeichnungen.

Ein Raum voller Schokolade – im Chocolate Room wird Schokolade gegessen, getrunken und verkauft Den Chocolate Room auf der Rüttenscheider Straße eröffnete Lothar Buss vor fünf Jahren. Hier wird Schokolade produziert – „handwerklich und mit hoher Qualität“, wie der Schokoladen-Experte betont. „Wir haben in unseren Produkten keine Konservierungsstoffe und stellen alles selbst und mit ganz viel Liebe her.“ Das wissen seine Kunden zu schätzen, die den Chocolate Room betreten und sich Bergen von kleinen und großen schokoladigen Genüssen gegenübersehen. Die Zutaten dafür kommen aus der ganzen Welt. Lothar Buss gibt weltweit Seminare und


Workshops – „in Indien, in Tokio und natürlich auch hier in meinem Laden in Essen.“ Von seinen Reisen rund um die Welt bringt Buss viele Eindrücke mit ins Ruhrgebiet, die er in neue Pralinen- oder Schokoladenkreationen einarbeitet. „Es ist ein Handwerk, das wir hier in Essen ausüben. In unseren Seminaren können Interessierte einen Eindruck davon gewinnen – sei es zum Thema Pralinenherstellung oder anderen Schoko-Sessions“, erklärt Buss.

Die Dosis macht die Wirkung Allen positiven Effekten von Schokolade steht dennoch der hohe Kalorien-, Fett- und Zuckergehalt entgegen. Um nur von den positiven und nicht von den negativen Effekten von Schokolade zu naschen, sollte das leckere Genussmittel in Maßen – und zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung – verzehrt werden. Denn zu große Mengen an Schokolade sind nicht nur schlecht für Zähne und Figur, sondern auch für die Psyche – das schlechte Gewissen stellt sich ein. Aus diesem Grund macht die richtige Dosis die gesunde Wirkung von Schokolade aus und genau dann – in der richtigen Dosis – macht Schokolade glücklich. (DA)


NACHGEDACHT & MITGEMACHT

Nachgedacht & mitgemacht Nr. 1

Sudoku leicht NN GEWI

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Gewinnen Sie 3x2 Tickets für 4 in 8 6 die große Schlagernacht 45 9 62 Essen oder 3x2 Tickets für den Bayao 3 5 Dance. 4 2 8 6 Summer

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Impressum

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Auflage: 25.000 Exemplare Abonnement: Jahres-Abo kostenfrei Erscheinungsform: vierteljährlich

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Sudoku mittel

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Redaktion Denise Albrecht, Cornelia Ernst, Kristina Grasmik, Nina Nolte, Martin Kutylo, Simone Oster, Lisa Overdick, Kristina Siebenmorgen, Fotos: iStockPhoto, Titelmotiv: © Barabas Attila Fotolia.com, Udo Geisler, photocase.com: XXXXXXXXXX E-Mail: pulsschlag@kliniken-essen-mitte.de

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Konzept und Umsetzung Der frühe Vogel & Freunde GmbH Leitung: Marcel Sekula Creative Direction: Eva Thelen Welterbe Zollverein, 45309 Essen ....2....4.25...8...7...5.38.....2.93..8..47....3.581.6...37..21...........18964. www.derfruehevogel-freunde.com

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Herausgeber Kliniken Essen-Mitte GmbH, Evang. Huyssens-Stiftung/ Knappschaft (KEM), Henricistr. 92, 45136 Essen Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Horst Defren Verantwortlich: Björn Kasper www.kliniken-essen-mitte.de

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4Schicken1 Sie einfach 5 36 das8Lösungswort des

Kreuzworträtsels (rechts) per E-Mail an: pulsschlag@kliniken-essen-mitte.de oder per Postkarte an: Kliniken Essen-Mitte, Abteilung Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort „EVENT“ (Einsendeschluss 30.06.2014)

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Druck Wagner ....2....4.25...8...7...5.38.....2.93..8..47....3.581.6...37..21...........18964. Druck und Werbe GmbH, Essen www.wagnermedia.de

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http://www.sudoku-space.de

Seite 1/4

15.11.2011 I 2014

http://www.sudoku-space.de

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NACHGEDACHT & MITGEMACHT Getreide- WeltPortier blütenmacht stand

Schalter- europ. stellung Hauptstadt

Metallstift

Hautpartikel ital. Ferieninsel

balt. Volk

Spielmünze

2 Greifvogel

6

ungut, schlimm

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german. Völkergruppe Leitspruch

österr. Bundesland

früher als, eher

Einfassung

15

gesetzmäßig

gegerbte Tierhaut

röm. Gott des Meeres heikle Situation

Suizid ein Kontinent

ein Gewässer

ital. Tonsilbe

von eigenartigem Reiz

mit Vorliebe Haltevorrichtung

Kochstelle

ital.: ja

Geld (ugs.)

Ältestenrat

Teil des Fingers

Diebesgut Mitgift

13

Teil des Kopfes

Tabelle

Gegenteil von Frieden

Bucht

Ohreulenart englisch: Edelstein

Nagetiere

Blütenstengel

kleiner heimischer Vogel

Auseinandersetzung

17

Kampfsportart

frecher Junge

Gesuch

1

die Heilige Schrift

Fruchtform Nadelbaum

russ. Laute

5

Ausdruck d. Überraschung

Heeresteil

9 zurückgeblieben

7

Unternehmen Erdumlaufbahn

Sittenlehre

Deckschicht

Nachdruck in Reden Initialen von Kästner

Amtstracht

Geschäftsraum

Kloster

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Tierwelt

Nachlassempfängerin

die zehn Gebote

gehacktes Fleisch

ländl. Abgeschiedenheit

3

Firlefanz

Sportpreis

amerik. Kreuzes- kleinste Novellist inschrift Teilchen † 1849

11

mittelamerik. Säugetier

Planetenname

Noahs Schiff

griech. Vorsilbe: klein

Geldwert einer Ware Rauchkraut

gefeit

chemisches Element

Endausscheidung

Tintenfisch

Herrschersitz

angebl. Urkontinent

orientalischer Markt

Goldamsel

Sittlichkeit

Kratersee

Unentschieden beim Schach

am Ende

Mittelmeerinsulaner

Trockenheit

Morast

röm. Grenzwall

Baumfrucht

Baustoff

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Spielleitung

Aussatz Kellertier

Posten

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Gottessohn

14 Ungläu- Turnbiger übung

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menschlich

amtl. Unterlagen

urasiat. Stamm

Wachol- Papier- Satzderzählmaß zeichen schnaps

dt. zierlich Vorsilbe

franz.: er

Dreifingerfaultier

englisch: eins

musik.: gemäßigt

Ansteckung (med.)

1

dt. Schauspieler † (Erik)

Klemme, Notlage

krümmen

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MENSCHEN DER REGION

Im Gespräch mit

Dr. Thomas Stauder Die Privatbrauerei Stauder blickt auf eine 147-jährige Geschichte zurück – 147 Jahre mitten im Ruhrgebiet, mitten in Essen. Heute führen die Cousins Dr. Thomas Stauder und Axel Stauder das Familienunternehmen. Im pulsschlag-Interview berichtet Dr. Thomas Stauder, warum Stauder und das Ruhrgebiet so gut zusammenpassen.

Herr Dr. Stauder, herzlichen Glückwunsch zum Marketing-Preis „Tacken“, der Ihnen vor wenigen Wochen vom Marketing Club Essen verliehen wurde. Was bedeutet Ihnen als Revier-Brauerei ein Marketingpreis aus dem Ruhrgebiet? Wir haben uns sehr über den Preis gefreut, der eine Anerkennung unserer Arbeit ist. Der Tacken ist ein Ruhrgebietspreis, mit dem wir uns gut identifizieren können. Er beweist, dass unsere ehrliche Kommunikation „ankommt“, eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.

In Ihrer Werbekampagne stehen Sie und Ihr Cousin Axel Stauder selbst prägnant in der Öffentlichkeit. Was hat Sie dazu bewogen? Wir wollten uns bewusst von den Großbrauereien abgrenzen. Wir wollten die Menschen mit einer Botschaft, mit unseren Werten erreichen. Unsere Grundwerte, die uns von Großbrauereien unterscheiden, sind die Qualität unseres Bieres, der enge Verbund als Familienunternehmen und die Bindung an die Region. Diese Werte wollen wir offensiv vermitteln – und zwar persönlich. Daraus ist die Kampagne auf den grünen Sofas entstanden.

Wie muss man sich als regional verwurzelte Familienbrauerei aufstellen, um mit der großen Konkurrenz am Biermarkt mitzuhalten? Das Wichtige ist, dass wir unsere Stärken ausspielen: dass wir als Familie auftreten können, dass wir hier verwurzelt sind und diese Stärken glaubwürdig darstellen. Das sind Dinge, die die Großen nicht nachmachen können. 42 pulsschlag

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Wie haben Sie es geschafft sich als Ruhrgebietsbrauerei in ganz Deutschland zu präsentieren? Das ist eine weitere Dimension unserer Strategie. Wir sind eine hochwertige Gastronomiemarke und gelten in ganz Deutschland als Geheimtipp. Wir haben viele Kunden in ganz Deutschland. Diese Kunden verfeinern mit unserer Marke ihr Sortiment und im Gegenzug haben wir die Referenzwirkung und können sagen: Wer Stauder ausschenkt, ist in guter Gesellschaft.

Wie stellen Sie sich die Zukunft von Stauder vor? Welche Projekte, welche Visionen, welche Ziele haben Sie – gerade hier im Ruhrgebiet? In Zukunft wollen wir für das zentrale Ruhrgebiet – besonders für unsere Nachbarstädte – die Heimatbrauerei werden. Diesen Status haben wir in Essen bereits gut erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Ein weiterer Schritt ist in dem Zusammenhang auch die Neueinführung von „Stauder Ruhrtyp“ – ein Ruhrgebiets-Klassiker mit vollmundigem Geschmack und süffiger Eleganz.

Interessant, was genau macht „Stauder Ruhrtyp“ aus? Bereits seit langem gab es in unserem Sortiment das Export-Bier „Stauder Spezial“. Bis in die 60er Jahre war Export-Bier das Standard-Bier im Ruhrgebiet. In den 70er Jahren wurde es durch die Pilswelle immer stärker zurückgedrängt und fristete seitdem ein Dornröschendasein. Doch das ist viel zu schade für dieses schöne Bier. Mit dem „Stauder Ruhrtyp“ wollen wir dem ruhrgebietsty-

pischen Exportbier neues Leben einhauchen.

Sie sind in der Region, in Essen tief verwurzelt. Was schätzen Sie an Ihrem Standort besonders? Der Standort Essen ist zunächst einfach unsere Heimat. Unser Unternehmen wurde hier 1867 gegründet, wir sind seit 147 Jahren vor Ort. An keinem anderen Ort der Welt könnten wir so glaubwürdig sagen: „Wir sind hier zu Hause.“ Daneben ist die Region ein sehr interessanter Ballungsraum. Essen ist das Herz des Ruhrgebiets. Rundherum kann man Millionen von Menschen erreichen. Das ist beispiellos in Deutschland. Sehr positiv empfinden wir die Mentalität der Menschen, die Offenheit im Umgang mit neuen Themen, wie man mit Neuankömmlingen umgeht, die Begeisterung, mit der man sich auf lokale und regionale Themen stürzt, dass selbst zu einem Viertliga-Fußballverein Rot-Weiß-Essen die Liebe, die Begeisterung hoch gehalten wird – in dieser Form gäbe es das in keiner anderen Stadt.

All das mündet in Ihrem Claim „Ehrlich wie das Ruhrgebiet“? Ja, genau damit spezifizieren wir uns. Mit dieser offenen Mentalität, die hier vorherrscht. Die passt zum Ruhrgebiet und die passt zu unserem Unternehmen. Deshalb fühlen wir uns hier so wohl.


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Hotel Franz | Steeler Straße 261 | 45138 Essen

Die optimale Versorgung bei Brustkrebs und Unterleibskrebs Empfehlungen aus den weltweiten Fachkongressen 2014 Onkologie & Naturheilkunde: Behandlungsansätze der Integrativen Onkologie Krebs, Familie und Sexualität

Schwerpunktthemen Workshops: Aus der Mind-Body-Medizin: Atmung – Achtsamkeit – Entspannung Physiotherapie nach Operationen Wie gehe ich mit Ängsten um Wie sage ich es meinem Kind

Aus der Ausstellung: Naturheilkunde und Integrative Medizin Ernährung und Krebs Sport und Krebs Tücher – Bücher – Mode Perücken – Badeanzüge Frauenselbsthilfe nach Krebs Patientencafé

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4.

ESSENER KREBSTAG

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