Magazin der EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Nr. 29 – Frühling 2011
Orientierung: Wie finde ich die richtige Weiterbildung? Franz Hohler: Reiseleiter in Gegenwelten
EDITORIAL
REISEN UND WEITERBILDEN Wenn ich auf einer Reise ein Hotel suche, geniesse ich primär mal die grosse Auswahl – dann kommt die Qual der Wahl. Mit einem Reiseführer oder dem Navigationsgerät kann ich das Angebot nach meinen Kriterien filtern, um die Auswahl einzuschränken. Am meisten bringt mir aber die individuelle Beratung im Tourist-Office. Und neben der Empfehlung für mein «massgeschneidertes» Hotel profitiere ich meistens noch von sinnvollen Zusatzempfehlungen und Tipps.
EB KURS Nr. 29 – Frühling 2011 Magazin der EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Zürich, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich TELEFON 0842 843 844 FAX 044 385 83 29 INTERNET www.eb-zuerich.ch E-MAIL marketing@eb-zuerich.ch HERAUSGEBER Serge Schwarzenbach (für die Geschäftsleitung) REDAKTION Christian Kaiser, Fritz Keller (silbensilber, Zürich) GESTALTUNG Giorgio Chiappa MITARBEIT Jürg Fischer, Lea Gottheil, Anouk Holthuizen, Guido Stalder, Rita Torcasso, Fritz Franz Vogel FOTOS Philipp Baer, Sarah Keller, Miriam Künzli, Reto Schlatter, Fritz Franz Vogel ILLUSTRATIONEN Andy Fischli, Eva Kläui DRUCK Ringier Adligenswil AG TITELBILD Reto Schlatter
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Plane ich eine Weiterbildung, habe ich meistens auch verschiedene Möglichkeiten. Wie finde ich dabei jene, die mich am meisten anspricht? Prospekte und Kataloge bieten auch hier erste Anhaltspunkte. Datenfilter und Suchmaschinen im Internet fördern zusätzliche Informationen zutage. Oder ich lasse mich beraten und finde so das beste Angebot. Im Hauptartikel ab Seite 6 steht ausführlich, wie man sich im Weiterbildungsdschungel orientieren kann. In einem gewissen Sinn als Reiseveranstalter versteht sich auch der Schriftsteller Franz Hohler. «Ich biete den Leserinnen und Lesern eine Reise in die Traumwelt an, in eine Welt die nicht der Alltag ist», sagt er im Interview auf Seite 24. Um sich in dieser Gegenwelt zurechtzufinden, braucht es wohl vor allem eines: Neugier. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen Serge Schwarzenbach Herausgeber
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INHALT 5 PORTRÄT Boote vermieten in Florida: Michèle Aeberli ist nach einem Selbstständigkeitskurs zu neuen Ufern aufgebrochen.
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6 EVENT Ein Orchester führen oder ein Unternehmen: Die Dirigentin Graziella Contratto sieht überraschende Parallelen. 8 WEITERBILDUNG Angebote gibt es viele, aber wie wählt man aus? «Fragen helfen, Träume an die Realität anzupassen», sagt Laufbahnberater Alex Rechsteiner im Hauptartikel. 18 PERSÖNLICH Die Rechenleistung von Computern steigt ständig. Deny Fousek nutzt sie, um Gummi-Hirschkäfer zum Laufen zu bringen.
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22 KURSFENSTER Kein x für ein u vormachen: Im Aussprachekurs bringen Deutschlernende ihr Mundwerk in die richtige Stellung. 24 IM GESPRÄCH Franz Hohler hat sich ein Sabbatical gegönnt, um «etwas pensionierter zu werden». Zur Ruhe gesetzt hat er sich aber noch lange nicht.
KURZSTOFFE
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Gesehen, gehört WeiterBILDung Rätsel «Wortquadrat» Kolumne Auskunft Vogelschau Kultur Tipps und Tricks Agenda So finden Sie uns
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GESEHEN, GEHÖRT
HIRNSUPPE? Neben den Herd stellen. Wenn Sie 1888 in eine Kochschule im Luzernischen gegangen wären, könnten Sie jetzt Liebesküchli, Pfaffenkappen oder Goldschnitten backen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden; Otto Scherer, ehemaliger Teilnehmer des Bildungsgangs «Literarisches Schreiben» an der EB Zürich hat 365 Rezepte aus dem Reinheft der ersten Frau seines Grossvaters zusammengetragen – und mit wundersamen Geschichten vom EiholzHof garniert, wo er aufgewachsen ist. Ausprobieren! Es muss ja nicht gerade Hirnsuppe, Tabakrolle oder Brodbudding sein. Und vergessen Sie beim Lesen die Laubfrösche auf dem Herd nicht. «rübis & stübis – Im Eiholz zu Tisch», Limmat 2010.
DUMMKÖPFE? Sich verstellen. «Ich habe oft heute noch das Gefühl, dass ich ein kleiner Dummkopf bin, weil es mir so oft gesagt wurde, dass mein Schreiben ungenügend ist.» Das sagt Urs Schmidt, Steinbildhauermeister. Er ist einer von zehn Menschen mit einer Lese- und Schreibschwäche, die in «Boggsen», dem neuen Film von Jürg Neuenschwander, Einblick in ihr Leben geben. Da erfährt man von Demütigungen und Ausweichstrategien, von Tabus und Leidensdruck. Die zehn Betroffenen erzählen aber auch, was sie getan haben, um sich aus ihrer Situation zu befreien. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Verein «Lesen und Schreiben», der hilft, den Zugang zur Sprache wieder zu finden. (www.boggsen.ch, Zürcher Premiere am 22. März, 19 Uhr, im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE; Anmeldung: lernen@eb-zuerich.ch oder 0842 843 844)
CANOOFAHREN Fragen stellen. Ist eine Sache aufwändig oder aufwendig, hat sie Potential oder Potenzial? Nach all dem Rumschrauben an der deutschen Rechtschreibung kommen immer wieder mal Zweifel auf, wie denn nun ein bestimmtes Wort geschrieben wird. Da hilft das Nachschlagen in Wörterbüchern wie Duden oder Wahrig. Eine vertrauensvolle Online-Hilfe bietet die Website www.canoo.net, sie umfasst neben der Rechtschreibung auch eine umfassende Grammatik. Einzigartig aber ist der Blog «Fragen Sie Dr. Bopp», wo man auf jede Frage zur deutschen Sprache eine Antwort bekommt, nach dem Prinzip: «Dumme Fragen gibt es nicht! – Jede Frage wird beantwortet!» 4
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SINNFRAGEN Aufstellen. Ein Management funktioniert vor allem dann, wenn es richtig aufgestellt ist. Jedenfalls für Claude Rosselet, Kursleiter an der EB Zürich im Bereich «Persönlichkeit und Management». Zusammen mit Georg Senoner hat er im Carl-Auer Verlag ein Buch publiziert: «Management macht Sinn – Organisationsaufstellungen in Managementkontexten». In solchen Aufstellungen spielen Repräsentanten Ereignisse aus der Organisation in Szenen. Das Buch erklärt nicht nur die Methode, sondern zeigt auch mit vielen Praxisbeispielen auf, wann sie angebracht ist. Fazit: Organisationsaufstellungen können den Blick frei schaufeln für überraschende, sinnvolle Lösungen.
PORTRÄT
Boote und Meer Neubeginn in Florida. Michèle Aeberli, 31, und ihr Mann Pirmin bauen sich in Florida eine neue Existenz auf: «Boats n More» heisst ihre Bootsvermietung in Cape Coral. Das Rüstzeug dafür hat sich Michèle Aeberli in einem Selbstständigkeitskurs an der EB Zürich besorgt. AUFGEZEICHNET Christian Kaiser BILD zVg
«Bootfahren bereitet mir riesigen Spass. Mitten im Meer auf dem Boot fühle ich mich pudelwohl. Man kann richtig gut abschalten und den Alltagsstress vergessen. Die Leidenschaft zum Bootfahren habe ich während den Ferien in Cape Coral zusammen mit meinem Mann entdeckt und daraus entstand unser Plan, den Versuch zu wagen, uns in diesem Business zu etablieren. Jetzt leben wir seit acht Monaten selber in Cape Coral und unsere Firma nimmt langsam Fahrt auf: Wir haben drei eigene Boote und bieten 13 weitere über eine andere Bootsvermietung an. Unser Ziel ist es, für Feriengäste im Sunshine State einen Rundumservice mit Haus-, Boot- und Autovermietung aufzubauen. Dafür habe ich jetzt erst einmal einen Zweitjob im Marketing bei einer Autovermietung angenommen, welche Partner einer Immobilienfirma mit Hausvermietung ist. So habe ich jetzt schon die Möglichkeit, für Urlauber komplette Ferienarrangements anzubieten. Mein Mann weist Bootsmieter ein, spielt Kapitän
für geführte Bootstouren mit Feriengästen, macht Bootsüberführungen und leistet Service und Unterhalt für die Boote. Wir waren in den vergangenen Jahren einige Male in Florida, und uns hat es in diesem Klima so gut gefallen, dass wir uns überlegt haben, uns hier eine Existenz aufzubauen. Ich arbeitete damals in Zürich im Marketing einer Privatbank. Den Kurs «Die eigene Firma managen» an der EB Zürich habe ich besucht, weil ich in den Bereichen Rechnungswesen, Buchhaltung, Vertragswesen und Planung noch Wissenslücken hatte. Die guten Tipps von Kursleiter Boris Widmer und der Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben mir viel gebracht; die Kursinhalte lassen sich überall nutzen, egal ob in der Schweiz oder den USA. Wir wollten einfach mal was Neues wagen und liebäugeln auch nicht damit, wieder zurückzukommen. Bereits vor dem Umzug habe ich mit meinem Mann darüber diskutiert, was wir unternehmen würden, falls alle Stricke reissen. Wir geben nicht so schnell auf. Auch wenn das Business mal nicht gut läuft, wollen wir versuchen, hier zu bleiben oder vielleicht woanders in Amerika unsere Zelte aufzuschlagen. Ich liebe die Schweiz, ich liebe Zürich und hoffe, dass wir das wundervolle Schweizerländle oft besuchen können. Den Zürichsee vermisse ich aber (noch) nicht besonders, schliesslich haben wir das Meer direkt vor dem Haus. Dann eher den Hedigerweiher oder den Türlersee.»
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EVENT
Führen in Musik und Wirtschaft Von der Geste zum Klang. Die Dirigentin Graziella Contratto weiss, wie man ein Orchester zum Klingen bringt. In ihrem Vortrag am 3. Schweizerischen Forum für Erwachsenenbildung zeigte sie Parallelen auf zwischen ihrem Beruf und dem Führen in der Wirtschaft. Antizipation, Charisma und Flow sind wichtige Stichworte dazu. TEXT Fritz Keller BILDER Reto Schlatter
«Führen heisst taktieren und koordinieren.» Graziella Contratto zeigte zu Beginn ihres Vortrags, wie sich das Führen in der Musik erst allmählich im Laufe der Geschichte entwickelte. Noch bei den Hofkapellen, die bis Mitte des 18. Jahrhunderts das kulturelle Leben an den Fürstenhöfen bereicherten, war das anders. Der Dirigent war meistens derjenige, der am Cembalo sass, der sogenannte «Maestro al Cembalo». Der Cembalist spielte mit und hob für die wichtigsten Einsätze seine rechte oder linke Hand. Er blieb aber Teil des Ensembles. Rollenwechsel. Das änderte sich erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts, als die Idee eines Orchesters mit mehreren Musikern pro Stimme aufkam. «Dieser Wandel hatte auch viel mit dem Erstarken des Bürgertums zu tun», sagte Contrat6
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to. Mit der industriellen Revolution änderten sich im beruflichen Alltag die Rollen. In der vorindustriellen Tradition ging es in einem Betrieb darum, dass man erst einmal als Lehrbub begann, dann Geselle wurde, Obergeselle, später vielleicht mal Meister und irgendwann vielleicht Werkstattleiter oder Werkstattbesitzer. Man lernte den Produktionsprozess von der Pieke auf. Im 19. Jahrhundert kam es zur Geburt des «Chef d’entreprise». Die neuen Unternehmer wussten nicht mehr, wie man die Produkte produzierte. Aber sie mussten die Strategie entwickeln, wie ihr Produkt den grössten Absatz fand. Das war ihre Aufgabe. Dirigentischer Gestus. Ganz ähnlich veränderte sich auch die Funktion des Dirigenten. Richard Wagner, Karl Maria von Weber
oder auch Felix Mendelssohn, das waren Anfang des 19. Jahrhunderts noch komponierende Dirigenten und Interpreten. Aber mit Hans von Bülow (1830–1894) war dann das Dirigentenmetier eigentlich geboren: Er komponiert nicht mehr, er interpretiert nur noch. Er steht vor dem Orchester und gibt mit seinem Holzstäbchen den Einsatz und führt durch die Partitur. Musikerinnen und Musiker bringen ihr spezielles Wissen ein, wie sich ihr Instrument in den Klangkörper einfügt. «Ich bin nie Klarinettistin gewesen in meinem Leben, aber als Dirigentin darf ich einem Klarinettisten sagen ‹Diese Phrase ist noch nicht richtig gespielt, bitte versuchen Sie es nochmals mit einem Crescendo in der Mitte und dann wieder leiser am Ende der Phrase›», meinte Contratto. Das habe auch etwas Arrogantes. «Wenn ein Musiker oder eine Musikerin auf die Idee kommt und sagt: ‹Spielen Sie es mir bitte mal vor›, ich würde schlecht dastehen.» Zum Glück gebe es wohl eine unausgesprochene Abmachung, dass das nie jemand verlange. Führungsqualitäten sind gefragt. Stellt sich die Frage, welche Qualitäten Männer oder auch Frauen
EVENT
zeigen müssen, um in der Funktion als Dirigentin oder als Dirigent Erfolg zu haben. Für Contratto sind vor allem die drei Punkte «Antizipation», «Charisma» und «Flow» wichtig. Antizipation heisst für sie, mit seinen Ideen immer ein bisschen voraus zu sein. Das kann sich zum Beispiel in einem tollen Konzept niederschlagen oder in einer ansteckenden Vision. Charisma meint die Ausstrahlung einer Führungspersönlichkeit. Wobei Charisma durchaus auch aufgrund einer Disposition eines Orchesters zustande kommen könne, das einen Dirigenten oder auch eine Dirigentin verehren möchte. Vorbei seien aber jene Zeiten, in denen autoritäre Dirigenten einfach ihr Ding durchgezogen hätten. Wichtig sei heute, so Contratto, eine gewisse Um verschiedene Arbeitsweisen von Dirigenten zu illustrieren, zeigte Contratto verschiedene Videos. Als Vertreter der älteren autoritären Garde war Sergiu Celibidache zu sehen in einer Probe mit den Münchner Philharmonikern. Als Vertreter einer jüngeren Generation, die ihr Konzept mit den Musikerinnen und Musikern entwickeln, stand Antonio Pappano. Als persönliches Vorbild stellte Contratto schliesslich Carlos Kleiber vor, der für sie eine Mischung aus klarer Führung und «Laisser faire» verkörperte. Wer in Youtube «Kleiber, Bauernpolka; Neujahrskonzert» eingibt, kann sich das Beispiel ansehen. Das 3. Schweizerische Forum für Erwachsenenbildung fand im vergangenen November im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE statt. Alle Referate sind in einer Broschüre zusammengefasst. Bezug: www.swissadultlearning.ch
Vorbildfunktion. «Ich kann nicht als Karrierehopser in einem Jet von einem Orchester zum andern fliegen, und dann erwarten, dass die Musikerinnen und Musiker den Eindruck haben, dass ich eine tiefere Idee zu einer Partitur aufgebaut hätte. Dazu braucht es Ruhe.» Höchstleistungen im Kollektiv. «Flow» meint bezogen auf ein Orchester laut Contratto, dass bei der Umsetzung eines Werks die Ideen des Dirigenten oder der Dirigentin und die Ausführung durch die Musikerinnen und Musiker ideal übereinstimmen. Dabei könne es zu einem kollektiven rauschhaften Erleben kommen, das sehr befriedigend sei. «Flow» beinhalte eine Harmonie zwischen Körper, Seele und Geist. Graziella Contratto ist davon überzeugt, dass Spitzenleistungen in der Musik wie in der Wirtschaft dann entstehen, wenn die drei genannten Faktoren «Antizipation», «Charisma» und «Flow» mit im Spiel sind. Im Orchester wie im Unternehmen braucht es eine klare Führung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, damit das Ganze zum Klingen kommt.
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ORIENTIERUNG
Der Durchblick durch die Bildungsblase Die Weichen richtig stellen. Nur die Hälfte der Erwachsenen bildet sich aktiv weiter. Gefordert sind Motivation, Organisation, Zeit und auch Geld. Wer sich der Herausforderung stellt, erhält viel zurück – persönlich und beruflich. Eine Weiterbildungsberatung schafft Klarheit. TEXT Rita Torcasso BILDER Reto Schlatter
18 Uhr im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE: 50 Personen nehmen am Informationsabend der EB Zürich teil. Zielstrebig suchen sie sich aus, wo sie zu einer Weiterbildung mehr Informationen möchten. Gesucht wird vor allem der Kontakt zu den anwesenden Dozentinnen und Dozenten. Keine einzige Person holt sich Rat bei der Weiterbildungsberaterin Regula Brunner. «Sie wussten offensichtlich, welches ihr Ziel ist», so die Psychologin. «In die Beratung kommen jene, die noch auf der Suche sind und Orientierungshilfe brauchen.» Weiterbildung ist ein weites Feld. Allein in der Weiterbildungsbörse im Internet findet man 30 000 Angebote – eine riesige Palette an Möglichkeiten in allen Lebensbereichen. Dabei den Durchblick zu haben, ist nicht einfach. «Heute sind der Titelwirrwarr auf Anbie8
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terseite und die Anerkennung (und davon abgeleitet auch die Anschlussmöglichkeiten) aus Teilnehmersicht kritisch», schreibt zum Beispiel KV Schweiz in einer Stellungnahme zum vom Bund geplanten neuen Weiterbildungsgesetz. Das Gesetz soll unter anderem für mehr Transparenz und Durchlässigkeit sorgen. Wann genau es in Kraft treten und Wirkung zeigen wird, weiss niemand zu sagen. Bis dahin ist es oft den Einzelnen überlassen, wie sie ihr Weiterbildungspuzzle zusammensetzen. Blasenbildung? Laut Bundesamt für Statistik nutzen in der Schweiz fast die Hälfte aller Personen Formen der Weiterbildung wie Kurse und Seminare. Im Durchschnitt wenden sie dafür jährlich 53 Stunden auf. Auch Anita Nixon hat zum Beispiel schon verschiedene Weiterbildungen absolviert
(siehe Porträt Seite 9). Als Fazit davon sagt sie: «Ich habe nun eine gute Basis, mit der ich mich neu orientieren kann.» Sie hat sich ein Schwerpunktthema in Sprache und Kommunikation gesetzt. Wie aber kann man sich im grossen Weiterbildungsangebot zurechtfinden? Alex Rechsteiner, der seit 1983 im Laufbahnzentrum Zürich als Laufbahnberater arbeitet, bezeichnet als einen wichtigen Wegweiser die Frage nach dem Wunschziel und dem Nutzen, den man erwarte. «Fragen helfen, Träume an die Realität anzupassen.» Diese Erfahrung machte Christine Stöckli. Nach einer bewegten Bildungsbiografie entschied sie sich, einen Beruf zu studieren, den sie als junge Frau ablehnte (siehe Porträt Seite 14). Man solle sich aber nicht zu schnell festlegen, sondern Alternativen offen lassen, rät Lauf-
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bahnberater Rechsteiner. Er betont: «Sich einfach mal auf Vorrat weiterzubilden, um damit vielleicht mal am Arbeitsplatz zu punkten, bringt gar nichts, denn das Gelernte muss sich in der Praxis festigen können.» Eine grosse Herausforderung, so Rechsteiner, sei die Suche des geeigneten Anbieters – auch für die Berater selber. «Wir bewegen uns in einer Art Bildungsblase mit unzähligen Angeboten.» Wie das richtige finden? Seine Erfahrung: Schulen mit gutem Ruf bieten oft Mehrwerte wie eine schulinterne Beratung, Schnuppermöglichkeiten und Infoveranstaltungen an. Insidertipps. In Beratungen gibt Rechsteiner «Checklisten» ab oder verweist auf «Insider» wie Berufsverbände oder spezialisierte Beratungen, die weiterhelfen können. Eine möglichst breite Sicht sichere ab, sagt er. «Ein Qualitätslabel ist nur ein Hinweis unter vielen und keine Garantie, weil die Kontrollen den oft raschen Veränderungen nicht Rechnung tragen können. «Am besten fährt, wer sich vor Ort ein Bild macht und auch auf das eigene Bauchgefühl hört», sagt Alex Rechsteiner. Wertvoll ist auch ein gutes Umfeld: Brankica Kupresak beispielsweise musste in einer fremden Sprache nochmals ganz von vorne beginnen. «Das braucht viel Kraft; man muss das Glück haben, Menschen um sich zu haben, die unterstützen und ermutigen», sagt sie (siehe Porträt Seite 11).
Anita Nixon (40)
Management-Supporterin Treffpunkt mitten im Kreis 4 in Zürich: Aus der Hotelbar geht der Blick in einen stillen, gekiesten Innenhof mit Birkenhain. Gegensätzliches zu verbinden, fasziniere sie, sagt Anita Nixon später im Gespräch. Prägende Elemente in allem, was sie bisher gemacht habe, sei Sprache und Kommunikation. Nach dem Studium in Volkswirtschaft und Soziologie lebte sie einige Jahre in der Westschweiz und in England. Hier habe sie sich dann Arbeit in internationalen Unternehmen gesucht. Und sie begann, in der chinesischen Schule «Tangren» Mandarin zu lernen. Überzeugt habe sie damals das Gespräch mit der Leiterin, bemerkt sie. 2008 nahm sie ein Sabbatical und ging nach Kunming. «Eine geeignete Schule fand ich über Expat-Foren – und mit Glück», sagt sie. Heute kann sie sich gut auf Chinesisch verständigen. An der Universität Zürich schloss sie nach der Rückkehr das Diplom «Standard Mandarin Chinese Proficiency» ab. Anita Nixon arbeitet im Management-Support einer Grossbank. In den letzten Jahren bildete sie sich für ihre berufliche Karriere stetig weiter: zuerst mit einem Bildungsgang «Mitarbeiter-Kommunikation», danach mit einem Nachdiplomstudiengang in Marketing an der Fachhochschule. «Nach dem Studiengang wurde der Druck stärker, beruflich etwas verändern zu wollen», bemerkt sie. Einen ersten Schub in Richtung Neuorientierung habe aber bereits der Aufenthalt in China ausgelöst. «Ich stehe jetzt in der Lebensmitte und frage mich, was ich noch erreichen will.» Ihre Zukunft sieht sie verstärkt im Bereich Kommunikation «als Brückenbauerin zwischen Kulturen». Als Erstes suchte sie im Laufbahnzentrum der Stadt Zürich eine Orientierungshilfe. Das sei nützlich, um Ideen einzuordnen und mögliche Wege kennen zu lernen, betont sie. Jetzt sammelt sie bei verschiedenen Bildungsanbietern Eindrücke. Sie vertraue auf ihre Intuition, bemerkt sie und fügt hinzu: «Das Beste wäre, wenn ich eine Art Coach finden würde, denn aus Rückmeldungen lernt man viel.»
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ORIENTIERUNG
WELCHE WEITERBILDUNG IST DIE RICHTIGE FÜR MICH? FRAGEN STELLEN!
René Mark (38)
Heimgruppenleiter und Dozent Er lebt in Küsnacht ZH, arbeitet aber als Gruppenleiter im Heimzentrum Rothenbrunnen im Kanton Graubünden. «So habe ich beides», sagt der Churer René Mark, «Berge am Arbeitsplatz und See und Kultur in Zürich.» Im Gespräch unterstreicht er später: «Ich bewege mich gerne in verschiedenen Bereichen, das öffnet den Blick.» Dabei begann seine Bildungslaufbahn alles andere als rosig. Die Schule sei eine Qual gewesen, sagt er. Erst mit zwanzig erkannte er die Ursache: Er ist Legastheniker.
Was will ich? Welchen Nutzen soll mir die Ausbildung bringen? Welche Hinderungsgründe gibt es im Alltag? Wie viel Zeit habe ich wöchentlich zur Verfügung? Wie viel darf die Weiterbildung maximal kosten?
Während der Sekundarschule jobbte er in der psychiatrischen Klinik in Chur. Weil er erst mit achtzehn Psychiatriepfleger lernen konnte, machte er zuerst eine Lehre als Coiffeur. «Als ich danach mit der Wunschausbildung begann, hatte ich eine unbändige Lust zu lernen.» Ein halbes Jahr nach dem Berufsabschluss war er Stationsleiter. Das genügte ihm nicht: Schritt für Schritt erwarb er den Abschluss als Ausbilder mit eidgenössischem Fachausweis.
Was sollte ich wissen? Welchen Abschluss erhalte ich und kennt man ihn auf dem Arbeitsmarkt? Hat die Institution ein Qualitätszertifikat und was bedeutet es? Mit welchen Methoden wird unterrichtet? Wie hoch ist der Anteil an Selbststudium? Bietet die Institution Internet, Zugang zu Fachliteratur, Räume zum Lernen? Kann ich die Weiterbildung allenfalls auch in einem längeren Zeitraum oder mit Unterbrechungen machen?
«Es ist die Neugierde, noch mehr zu erfahren, die mich antreibt», sagt er. Konkret bedeutet das: Aus «Gwunder» besuchte er einen Knigge-Kurs und machte danach die ganze fünfwöchige Ausbildung als Knigge- und Stilberater. Alles Gelernte habe er auch immer einsetzen können, sagt er. Das mache den Alltag vielseitig. Neben der Arbeit als Gruppenleiter unterrichtet er an der Fachschule Südostschweiz Gesundheitsprävention für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner.
Was frage ich bei Unsicherheit? Welche Referenzen hat die Institution? Kann ich mit Dozierenden sprechen oder eine Schnupperstunde machen? Gibt es ein Forum von ehemaligen Teilnehmenden? Wer sind die andern Teilnehmenden?
René Mark absolvierte alle Weiterbildungen neben einem vollen Arbeitspensum. Er sei immer ermutigt und unterstützt worden, sagt er. Doch beim Lohn erzielte er damit keinen Mehrwert. «Früher strebte ich eine schnelle Karriere an», bemerkt er. Eine Stufe auf der Karriereleiter sollte die Stelle als Bildungsverantwortlicher in einer grossen Institution sein. «Das war der grösste Flop in meiner Laufbahn, ich brauche den Praxisbezug.» Wichtig sei ihm heute vor allem, mit Wissen zu mehr Lebenskompetenz zu gelangen. Begeistert erzählt er, dass er mitten im Aufbau eines ambulanten Dienstes für psychisch Kranke stecke. Und als nächstes Bildungsziel plant er eine Coaching-Ausbildung.
Vertragsabschluss? Gerade bei längeren Weiterbildungen wird oftmals ein Vertrag abgeschlossen. Der Vertrag muss Folgendes enthalten: Anbieter, Dauer der Ausbildung, verbindliches Ziel und Inhalt des Kurses, Zulassungsbedingungen, vorgesehene Zahl von Teilnehmenden, Gesamtkosten, Kündigungsfristen, Regelung für Abmeldungen.
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ORIENTIERUNG
Das Beratungsgespräch. Die EB Zürich bietet eine allgemeine Weiterbildungsberatung an, die sich nicht nur auf schulinterne Angebote beschränkt. Das Ziel ihrer Beratungen umschreibt Regula Brunner so: «Die Ratsuchenden sollen eine Grundlage erhalten, um handeln zu können, dafür strukturiere ich mit ihnen das Vorhandene.» Meist reiche ein Gespräch aus. Über die Hälfte ihrer Kundschaft hat einen höheren Bildungsabschluss. Ab April wird nun eine kurze Erstberatung kostenlos angeboten, um die Hemmschwelle zu senken. «Ich erlebe oft, dass man sich wenig zutraut, weil man schlechte Erfahrungen gemacht hat», sagt Brunner. Umgekehrt bestehe aber auch die Gefahr, zu viel auf einmal zu wollen. Oft sei es hilfreich, zuerst mit einem einzelnen Modul einzusteigen, bevor man einen ganzen Bildungsgang absolviere. Eine Frage der Einstellung? Der typische Weiterbildungsteilnehmende ist gut ausgebildet, arbeitet Vollzeit in einem Grossbetrieb, ist männlich und unter 55 Jahre alt. Das sagt auf jeden Fall die Statistik des Bundes. Tendenziell aber steigt der weibliche Anteil. Das zeigen auch die Erfahrungen an der EB Zürich, wo sich sehr viele Frauen in Weiterbildungen engagieren. Eindeutiger ist, wer Weiterbildungsveranstaltungen fernbleibt. Von der Gruppe jener, die nur einen obligatorischen Schulabschluss haben, machen drei Viertel keine Weiterbildung. Da
Brankica Kupresak (39)
Sozialarbeiterin Fachhochschule, 2 Kinder Sie stecke mitten in den Zügelvorbereitungen, doch das sei kein Problem, sagt Brankica Kupresak. Wendepunkte prägten ihr ganzes bisheriges Leben. Sie flüchtete 1993 vor dem Krieg in Bosnien. Auf dem Weg in die Schweiz gebar sie das ältere der beiden Kinder. Siebzehn Jahre später schloss sie die Fachhochschule ab. «Bildung ist eine Art Visitenkarte, um als Ausländerin in höhere soziale Schichten aufgenommen zu werden», bemerkt sie. Vor ihrer Flucht hatte sie gerade an der Universität einen Studienplatz erhalten, nach der Ankunft in der Schweiz musste sie nochmals ganz von vorne anfangen. «Auf der Flucht erlebte ich, wie wichtig sprachliche Verständigung ist», erzählt sie. Diese Erfahrung habe sie motiviert, rasch Deutsch zu lernen – zuerst allein aus Büchern. Als die Kinder etwas grösser waren, meldete sie sich bei der Regionalen Arbeitsvermittlung RAV an und konnte Intensivkurse besuchen. Sie arbeitete als Übersetzerin und machte die Ausbildung als Behörden- und Gerichtsdolmetscherin. Gleichzeitig absolvierte sie den Kurs als Pflegehelferin SRK. «Ich lerne schnell und gern», sagt sie. In den folgenden Jahren arbeitete Brankica Kupresak in der Pflege und als Dolmetscherin. Daneben übersetzte sie Lehrmittel und ein Buch. «Nach und nach merkte ich so, was ich alles kann.» Ihr Jugendtraum sei gewesen, zu studieren, sagt sie bestimmt. Nach Abklärungen bei der Berufsberatung entschied sie sich für die Hochschule für Soziale Arbeit. Für den Eintritt sollte sie zuerst das strenge Validierungsverfahren für die Berufsmatura durchlaufen. «Noch bevor es abgeschlossen war, bestand ich die Aufnahmeprüfung an der Hochschule und konnte so direkt einsteigen», erzählt sie stolz. Neben dem Studium arbeitete sie bereits in einem Sozialzentrum. Arbeit, Studium und Familie zu bewältigen, sei möglich, wenn man ein Ziel habe, betont sie. Einen Ausgleich sei für sie immer das Malen gewesen. Anfangs verarbeitete sie damit traumatische Erlebnisse; nach mehreren vertiefenden Kursen finanzierte sie sich schliesslich mit Bildern einen Teil des Studiums. Brankica Kupresak betont: «Ich konnte nie einfach abwarten, was auf mich zukommt, sondern musste handeln.» EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
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ORIENTIERUNG
CHECKLISTE: SO FINDEN SIE DAS RICHTIGE ANGEBOT Die Checkliste hilft Ihnen, das für Sie richtige Weiterbildungsangebot zu finden. Angebot und durchführende Organisation sollten den 6 eduQua-Kriterien entsprechen. Die 6 eduQua-Kriterien 1. Entspricht der Kurs oder der Bildungsgang den Bedürfnissen der KundInnen? 2. Wird etwas gelernt? 3. Ist der Prospekt aufschlussreich und klar? 4. Werde ich gut beraten, ist der Preis für den Kurs oder den Bildungsgang gerechtfertigt? 5. Sind die Ausbildenden engagiert und auf dem neuesten Stand? 6. Betreibt die Institution auch weiterhin Qualitätssicherung? Als Kursbesucherin/Kursbesucher sollten Sie folgende Fragen klären: Vor Kursantritt Sind die Ausschreibungsunterlagen klar und übersichtlich, z.B. die Lernziele definiert und sind die Geschäftsbedingungen deutlich beschrieben? Bekomme ich bei Bedarf eine Beratung? Sind die Kursräumlichkeiten dem Kursinhalt entsprechend? Kann ich sie ansehen? Erhalte ich bei Abschluss eine Bestätigung? Ist diese national bzw. international anerkannt? Ist das für mich wichtig? Wie viel kostet die ganze Weiterbildung? Sind die Lehrmittel und andere Kosten darin enthalten? Während des Kurses Deckt sich der Inhalt/Ablauf des Kurses mit den Informationen aus der Ausschreibung? Sind Kursinhalte und -materialien aktuell und animieren sie mich zum Lernen? Sind die Kursleitenden fachlich auf dem neuesten Stand? Sind die Kursleitenden motiviert und gehen sie auf die Gruppe ein? Findet ein erwachsenengerechter Unterricht statt? Gab es genug Selbstlern- und Übungsangebote ? Kann ich meine Meinung während des Kurses bezüglich Ablauf, Inhaltsgestaltung und Methodik einbringen? Wird eine Schlussevaluation durchgeführt, die sowohl die inhaltlichen als auch die administrativen Bereiche berücksichtigt? Nach Kursabschluss Kann ich das Gelernte beruflich, privat oder in beiden Bereichen einsetzen? Hat das Preis-Leistungs-Verhältnis für mich gestimmt? Informieren Sie sich gut, indem Sie auch – auf der Website des Kursanbieters surfen, Informationsmaterial herunterladen oder bestellen, telefonieren oder Informationen vor Ort einholen; – einen Informationsabend oder wenn möglich eine Schnupperstunde besuchen; – Personen befragen, die den Kurs schon besucht haben; – den Kursanbieter um Referenzen bitten; – verschiedene Kursanbieter vergleichen.
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ORIENTIERUNG
tut Abhilfe not. Lernen ist die Fähigkeit, aufgrund von Erfahrungen sein Verhalten zu ändern oder die Auswahl an möglichen Verhaltensweisen zu erweitern. «So positiv sehen es nicht alle, es gibt eine Gruppe von Menschen, die das lebenslange Lernen als Druck empfinden, dem sie sich nicht gewachsen fühlen», sagt Regula Brunner. Doch manchmal genüge ein erstes Lernerlebnis, um den «Lernappetit» wieder zu wecken. Lernen mit Herz Kopf und Hand. Bei René Mark führten schmerzhafte Prozesse zu Veränderungen. «Mich treibt die Neugierde an, immer mehr zu erfahren und daran zu wachsen», sagt er. Für seine Beharrlichkeit erhielt er am Lernfestival 2008 einen Weiterbildungspreis (siehe Porträt S. 10). «Am Festival erfahren Menschen, die kaum Weiterbildungen besuchen, oft zum ersten Mal, dass Lernen etwas Lustvolles sein kann, das Herz, Kopf und Hand anspricht», sagt Ruth Jermann, Organisatorin des Lernfestivals. Es überrasche sie immer wieder, mit welcher Freude sich auch sonst weniger an Weiterbildung Interessierte engagieren. Für Jermann ist entscheidend, dass der Zugang zur Weiterbildung möglichst einfach und attraktiv gestaltet ist. Auch an der EB Zürich setzt man auf möglichst freien Zugang ohne zeitliche Verpflichtung und eine ungezwungene Atmosphäre: Beispiele dafür sind das Lernfoyer mit Internet-Anschluss, Mediothek usw. sowie verschiedene Ateliers für
Christine Stöckli (41)
Studium an der Pädagogischen Hochschule, 1 Kind An der Wohnungstür hängt ihr Name in kyrillischen Buchstaben, im Wohnzimmer steht eine Schneiderpuppe. «Ich interessiere mich für Vieles», sagt Christine Stöckli. «Nach dem Schulabschluss wusste ich nur, dass ich nicht Lehrerin werden will, denn ich stamme aus einer Familie von Lehrern über Generationen hinweg.» Als erste Ausbildung schloss sie die Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung ab. «Schon während der Ausbildung merkte ich, dass mich viel mehr als äussere Hüllen Inhalte interessieren.» Sie arbeitete als Bühnenbildnerin, bildete sich zur Kostümschneiderin weiter und wurde als Requisiteurin am Schauspielhaus angestellt. Nach der Geburt ihrer Tochter machte sie sich selbstständig. Daneben besuchte sie verschiedene Multimedia-Kurse und arbeitete in einer Webdesign-Agentur. Dann erhielt sie das Angebot, an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich zu unterrichten – und blieb dort für sieben Jahre. Als persönliche Wende bezeichnet Christine Stöckli ihre Trennung. «Ich hatte damals das Gefühl, keine eigene Sprache mehr zu haben.» Als Gegenmittel belegte sie Schreib-, Drehbuch-, und Filmkurse, die zu Mitarbeit an spannenden Projekten führten. «Die vielen Interessen führten dazu, dass ich mich immer mehr verzettelte», sagt sie rückblickend. Etwas naiv habe sie damals geglaubt, dass es einen unbekannten Beruf gebe, der alle Interessen verbinden und ein sicheres Einkommen garantieren könne. Sie liess sich an der EB Zürich beraten. Das Ergebnis: Der Lehrerinnenberuf würde passen! Erst sieben Jahre später und nach einer weiteren Beratung entschied sie sich für das Studium an der pädagogischen Hochschule. «Mich überzeugte, jungen Menschen dabei zu helfen, ihr eigenes Potenzial zu finden und es zu stärken.» Vier Jahre dauert die Ausbildung mit Vorkurs, denn ihr Abschluss im Erstberuf wurde nicht anerkannt. Sie sagt: «An unserem Bildungssystem stört mich, dass nur Vorgespurtes gilt.» 2012 wird sie das Studium abschliessen, doch sie unterrichtet bereits heute als Vikarin.
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Selbstlerngruppen und ein Sprachen-Café. Den Hindernissen trotzen. Die am häufigsten genannten Gründe, weshalb sich Erwachsene nicht weiterbilden, sind jedoch zu hohe berufliche und familiäre Belastungen, ungünstige Kurszeiten, zu hohe Kosten. «Fehlt nur einer der vier nötigen Voraussetzungen – Motivation, Organisation, Zeit und Geld –, findet keine Weiterbildung statt», sagt André Schläfli, Leiter des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) kurz und bündig. Für viele Weiterbildungswillige ist vor allem die Finanzierung ein wichtiger Punkt. Das zeigt sich, wenn von den 5,3 Milliarden Franken, die in Kurse, Seminare und Bildungsgänge jährlich investiert werden, die Teilnehmenden 2,5 Milliarden Franken selber zahlen. Auch in diesem Bereich soll das neue Weiterbildungsgesetz für Erleichterungen und mehr Klarheit sorgen. André Schläfli ist skeptisch: «Insgesamt wird sich für die Teilnehmenden wenig ändern, weil das Gesetz ‹kostenneutral› sein muss.» Bei der Qualitätsbeurteilung der Bildungsanbieter werde es allenfalls klarere Vorgaben, aber keine Vereinheitlichung geben. Weiterbildungswillige tun gut daran, sich auch künftig vorgängig darüber zu orientieren, wo sie Zeit, Geld und Energie investieren wollen.
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WEGWEISER, RATGEBER, ANGEBOT Infos und Tipps für die Weiterbildung Infos vor Ort und Laufbahnberatung bieten: – Laufbahnzentrum Zürich mit Berufsinformationszentrum BIZ, Konradstrasse 58, 8031 Zürich, www.stadt-zuerich.ch/laufbahnzentrum – Weiterbildungsberatung der EB Zürich, weiterbildungsberatung@eb-zuerich.ch oder Tel. 044 385 83 38 www.berufsberatung.ch – Alles rund um Aus- und Weiterbildung. www.alice.ch – Homepage des SVEB mit Infos, Checklisten usw. www.ausbildungsbeitraege.ch – Finanzielle Unterstützung www.lernfestival.ch – Infos zum Lernfestival und Ausschreibung für die Teilnahme an Weiterbildungspreisen www.validacquis.ch und www.ch-q.ch – Validierungsverfahren für Bildungsnachweise www.bildungspass.ch – Ausweis für absolvierten Weiterbildungen www.sprachenportfolio.ch – Europaweit koordinierter Nachweis für Sprachkenntnisse. Gedruckte Ratgeber – Regula Schräder-Naef: Weiterbildung in der Schweiz, Ein Wegweiser durch das Dickicht der Angebote, Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz, Ott-Verlag, 2008 – Weiterbildung: Dazulernen und profitieren. Wo Sie gute Angebote finden. Wie Sie die Finanzierung regeln. Und warum sich Weiterbildung auszahlt. K-Tipp Ratgeber, 2010 – Heftreihe «Chancen»: Weiterbildungsmöglichkeiten mit Porträts von Bildungslaufbahnen für alle Berufsbereiche: Auswahl und Bestelladresse unter: www.chancen.ch Links zu Anbietern www.w-a-b.ch – Weiterbildungsangebotsbörse WAB mit 30 000 Angeboten www.alisearch.ch – Weiterbildungsdatenbank SVEB mit 40 000 Angeboten www.ausbildung-weiterbildung.ch – Schweizerisches Bildungsportal Qualitätslabels – EduQua ist das Qualitätslabel, das speziell für Bildungsanbieter entwickelt wurde. Es garantiert Überprüfung des Angebots, Weiterbildung der Dozenten und regelmässige Kontrolle. Bis jetzt sind rund 1000 Anbieter mit dem Label ausgezeichnet worden. – ISO-Normen wie ISO 9001 sind betriebsinterne Qualitätsmanagement-Systeme. – Zertifizierungen: Berufsverbände und grosse Bildungsinstitutionen bieten eigene Zertifikate wie z.B. SIZ (Informatik-Zertifikat). – Hochschulen bieten Weiterbildungsabschlüsse mit ECTS-Punkten, die europaweit anerkannt werden. CAS: Zertifizierter Lehrgang, 10 ECTS; DAS: Diplomlehrgang, 30 ECTS; MAS: Master Advanced Studies, 45–60 ECTS. Dieser Master ist nicht eidgenössisch anerkannt wie der Master of Arts oder Science.
WEITERBILDUNG
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WORTQUADRAT von Jürg Fischer 1 4
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WAAGRECHT (I = J = Y) Wörtlich genommen zum Beispiel ein lachender Hans Strassenbahn, einer Osteuropäerin vorgespannt, verführt zu Luftsprüngen Was französisch falsch ist, ist hier nicht falsch Darin ist der Spötter unschlagbar Der klassische erste Leser Gehört zum Brücken-Schlag Nähere Bezeichnung von Herrn Rilkes Elegien Ein wichtiger Führungskraftausdruck Verhilft zu Scharfblick Ein Sportler, der auch als Maler berühmt wurde Ein relativ derbes Schlag-Zeug Wirkt als Emma oder Jonathan oft beflügelt Gehört zur Kategorie Zeiger und Wecker Verduftet oft und ist doch kein Ausbrecher Satisfaktion fürs Volk
SENKRECHT Mehr als schlapp, dieser Skiort Riesenhafte Erscheinung in Rom Sehr talentiertes nordisches Wildtier? Nein, eher Ausdruck von Scham! 4 Was Herdentiere nach Hause lockt 5 Zwinglianisches Etikett 6 Versorgt Matrosen, nicht nur aus Dosen 7 Professioneller Verräter 8 Sitzt hoch zu Ross und ist erst noch einen Schritt voraus 9 Kurzbeinige Phänomene 11 Kopflose Jahreszeit funktioniert als Zwischen-Stück 15 Tränenreicher Vorgang 19 Kulinarischer Teil der Orgie 21 Ein amerikanischer Präsident ist unter Freunden nicht ganz Möbelhaus 22 Einerseits beim Schiff 24 Besonders heimtückisch, das Geschwür von unten 25 Ein besonders dauerhaftes Adjektiv 28 Eines der gebräuchlichsten Code-Wörter 31 Nicht mehr gefragt ist hier gefragt 1 2 3
Schicken Sie das Lösungswort, das sich aus den grauen Feldern ergibt, an raetsel@eb-zuerich.ch. Einsendeschluss: 8. April 2011. Die Lösung findet sich ab dem 12. April 2011 auf www.eb-zuerich.ch/blog. Unter den richtigen Einsendungen werden 5 Preise verlost. Erster Preis ist ein Bildungsgutschein der EB Zürich im Wert von 100 Franken. Zweiter bis fünfter Preis ist eine EB-Zürich-Tasche.
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KOLUMNE
Notfall Der Tunnel drehe sich, sagte er, und es kribble in seinem ganzen Körper. Ich sagte gar nichts, starrte auf seine sich ums Steuerrad verkrampfenden Finger. Für mich drehte sich der Tunnel nicht, streckte sich aber unerträglich dunkel in die Länge. All die Wagen um uns würden nicht wissen, dass meinem Mann vor Übelkeit die Sinne schwanden, also befanden auch sie sich in unmittelbarer Gefahr. Unser Sohn schlief in Frieden. So, wie ich es all die Male, die wir in die Berge gefahren waren, auch getan hatte. Mein Mann schaffte unser Auto irgendwie aus dem Tunnelwirbel und fuhr es bei der erstbesten Gelegenheit an den Strassenrand. Es fühle sich an, als ob sein Körper explodiere, erklärte er mir. Wenn sich doch nur der Druck in den Ohren lösen würde! Dann stieg er aus, um sich in der kalten Nacht zu erbrechen. Mittlerweile war unser Kind aufgewacht, knabberte vergnügt an einem Brot. Solange seine Eltern da waren, spürte es keine Gefahr, es würde ihm nie und nimmer etwas passieren. Ich sehnte mich nach diesem Kinderglauben, denn mir fiel nur ein, dass auch bei der Taucherkrankheit so ein Kribbeln auftauchte. Irgendjemand hatte mir erzählt, bei dieser Krankheit gebe es fast keine Überlebenschancen.
«Notfallnummer!», schrie ich meinem wankenden Mann zu. «Ach was!», schrie er. «Notfallnummer! Nur für den Notfall!», schrie ich. «144!» Da hatte ich es wieder. Nein, fürs Leben war ich nicht gewappnet. Als ich vor fünfzehn Jahren mit Führerschein hinterm Steuer sass, waren all die Zäune, Pfosten und Hauswände bloss da, damit ich in sie hineinkrachen konnte. Für alle anderen Autos war ich DIE GEFAHR, die Fensterscheiben zitterten mit meiner Angst mit. In sehr dunklen Nächten träume ich noch, dass ich wieder fahren muss, ich fahre Berge hinunter, vergesse, wo sich die Bremse befindet, fahre über Stege in Gewässer, unterwegs habe ich Menschen und Tieren das Leben genommen. Ich konnte meine beiden Männer nicht in die Ferienwohnung fahren. Und wenn ich schon die Notfallnummer vergessen hatte, würde ich auch «s GABI» vergessen haben.
Zu meiner Verwunderung kehrte Farbe in das Gesicht meines Mannes zurück und er sagte, doch, jetzt könne er fahren. «Gut», sagte ich und liess mir nicht anmerken, dass ich mich bereits bei Frost und Nacht mit meinem Kind auf den Armen zu Fuss ins Dorf hatte gehen sehen. Leute aus ihren Häusern klingelnd, um Hilfe bittend. Ich nahm mir vor, mich für einen Nothelferkurs anzumelden, sobald wir wieder in der Stadt wären. Bloss, wenn ich so einen Kurs besuche, sehe ich überall Not. Ich würde Herzmassagen vornehmen, wo Menschen bloss gestrauchelt sind und sich gerade wieder aufrappeln wollen. Ich würde die Feuerwehr rufen, wenn jemand im Wald Würste brät. Vielleicht sollten Menschen wie ich einfach auf das süsse Glück vertrauen?
LEA GOTTHEIL, 34, ist Autorin in Zürich. Für ihre Kurzgeschichten und Gedichte hat sie im In- und Ausland Auszeichnungen erhalten. Der im Arche-Verlag erschienene Roman «Sommervogel» ist u.a. mit dem Buchpreis Hirzen ausgezeichnet worden. Von Mai 2002 bis Juli 2003 hat Lea Gottheil an der EB Zürich den Bildungsgang «Literarisches Schreiben» besucht.
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PERSÖNLICH
Auch Gummi-Hirschkäfer haben ein Leben Blickwinkel. Deny Fousek probiert gern aus und nähert sich so dem, was er am liebsten tut; der Grafiker und Dozent an der EB Zürich programmiert 3D-Visualisierungen. Sein erstes Filmprojekt war ein Erfolg. TEXT Anouk Holthuizen
BILDER Miriam Künzli
Hätte jemand vor fünfzehn Jahren Deny Fousek prophezeit, dass er eines Tages einen Hirschkäfer basteln würde, der es zu Prominenz bringt, dann hätte Fousek ihm den Vogel gezeigt. Damals begann er – nicht wissend, was er sonst tun sollte – lustlos eine Lehre als Polygraf in einer Druckvorstufe. Er hielt durch, machte den Abschluss und wartete weiterhin auf Erleuchtung in Sachen Beruf. Immerhin wusste er inzwischen, was er nicht wollte: «Jeden Tag von acht bis 17 Uhr als einer von vielen im Büro sitzen – nein, danke», sagt Fousek. Er sitzt auf dem Drehstuhl des blitzblank aufgeräumten Schnittraums in seinem Atelier beim Zürcher Idaplatz. Sein rechtes Bein wippt. Der 31-Jährige, der an der EB Zürich im Bildungsgang «3D-Visualisierung und -Animation» unterrichtet, langweilt sich auch heute noch schnell. Er erzählt weiter: «Ich hatte nach der Lehre keine Lust, Bewerbungen zu schreiben.» Stattdessen machte er sich mit zwei Kollegen selbstständig und gründete eine eigene Druckvorstufe. Als die Routine ihn nach einem
Jahr auch hier zu ersticken drohte, nahm er den Hut. Er wollte nicht mehr bloss Dienstleister sein, sondern selber Projekte entwickeln. Entgegen seinem Credo liess er sich von einem Layoutbetrieb anstellen, aber nur noch zu sechzig Prozent. Daneben arbeitete er freelance als Grafiker. Hier begann die Geschichte mit dem Hirschkäfer. Entflammt. Es war inzwischen das Jahr 2005, und die Rechenleistung von Computern hatte enorm zugenommen. Zufällig entdeckte Deny Fousek die dreidimensionale Visualisierung am Bildschirm, die damals vor allem in Kino, Architektur und Industrie zur Anwendung kam. «Ich probierte stundenlang irgendwelche Dinge am Computer aus und stiess so auf 3D», erzählt Fousek. Das Herz des Grafikers begann erstmals heftig zu schlagen. Nach diesen Gehversuchen in der 3D-Technik schaute sich Fousek nach einer Weiterbildung um und fand sie an der EB Zürich, die nebst der ETH in der Deutschschweiz das einzige Institut mit einem derart umfassenden Programm gewesen sei. Fousek lernte die ganze Palette zwischen Modellierung, Animation und Nachbearbeitung – und wusste plötzlich, wozu die öden Jahre in den Druckereien gut gewesen waren. Sie halfen ihm beim Einstieg ins neue Gebiet. «3D-Animation fasziniert mich total», sagt Fousek. «Es gibt ständig was Neues zu entdecken, alles entwickelt sich ununterbrochen weiter.» Balsam für die Seele eines Routineallergikers. Enthaltsam. Heute stehen bekannte Kundennamen auf der Website von Deny Fousek, darunter Swiss Re, Panalpina und Credit Suisse. Ohne Standbein als Layouter bei der Schwulenzeitung «Cruiser» und als Do-
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PERSÖNLICH
zent an der EB Zürich würde Fousek allerdings weiterhin ums finanzielle Überleben kämpfen. Die Investitionen in seine Leidenschaft sind hoch, da die Technik ständig aktualisiert werden muss. Er muss sich zudem ständig weiterbilden, was ihm niemand zahlt. Tief in die Tasche greifen müssen übrigens auch die Auftraggeber, denn der Aufwand für eine hochwertige Produktion ist zeitlich gross und die Technik teuer – entsprechend gibt es für viele Unternehmen eine Hemmschwelle, überhaupt mit 3D-Projekten zu arbeiten. Filmreif. Letzten Sommer ist Fousek in eine Ateliergemeinschaft an der Bertastrasse gezogen. Seine Mitmieter sind Michael Steiner, Regisseur von «Sennetuntschi» und «Mein Name ist Eugen», sowie ein Kameramann und die Filmproduktionsfirma «Cheese& Chocolate». Mit den Leuten von «Cheese&Chocolate» arbeitet Fousek des Öfteren zusammen. Auch teilt er ein Hobby mit ihnen: In den Mittagspausen lassen die Männer auf der Allmend zwecks Hirndurchlüften ferngesteuerte Flieger in den Himmel steigen und manchmal abstürzen. Soeben haben sie gemeinsam den ersten Kurzfilm für Publikum gemacht. Fouseks Beitrag steht auf dem Monitor: Ein Hirsch käfer aus Gummi. Das kleine Tier wird im Film «Per-
petuum Mobile» gleich dreimal unabsichtlich zertreten. Zuerst von einem Mann, der erlebt, was er geträumt hat, und dann von einer Frau, der das Gleiche umgekehrt passiert. Der Film gewann im November am Merging Arts Short Short Story Film Festival in den USA den ersten Preis und wurde letztes Jahr auch am Filmfestival Solothurn gezeigt. Fousek hatte sich für die Käferszene tagelang mit der Anatomie von Hirschkäfern befasst und aufgespiesste Exemplare studiert. Daraufhin modellierte er selbst ein Modell und liess es per Computeranimation übers Trottoir in den Tod krabbeln. Jetzt hat es ihn gepackt. «Ich möchte gerne mehr Filme machen», sagt er. Film ab. Gewisse Umstände zwingen ihn jedoch, daran zu denken, dass ein Job auch Geld einbringen muss. Im Sommer wird Deny Fousek Vater. Die Selbstständigkeit möchten er und seine Partnerin, die ebenfalls freelance arbeitet, auf keinen Fall aufgeben. Lieber versuchen die beiden die Alltagskosten niedrig zu halten. Soeben haben sie sich einen alten VW-Bus gekauft, den Fousek auf Vordermann bringt und der als Ferienmobil dienen soll. In den packen sie dann ihr Baby und Schlafsäcke und brausen los. Wohin, ist nicht so wichtig. Das Leben ist zu schön, um es zu verplanen.
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Weiterbildung––wie wieich ichsie siewill will Weiterbildung www.eb-zuerich.ch www.eb-zuerich.ch 20
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AUSKUNFT
Mail an den Experten: Buchführung Grüezi Herr Gärtner Doppelte Buchhaltung das klingt nach doppelter Arbeit. Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Die doppelte Buchhaltung bringt auch zweifachen Nutzen: Sie bietet Ihnen immer eine aktuelle Übersicht über die Buchhaltungsdaten und wird vom Fiskus anerkannt. Für Buchhalter und Firmen, die eine Erfolgsrechnung präsentieren müssen, ist sie unverzichtbar. Wer seinen Jahresbaschluss noch nicht gemacht hat, ist jetzt grad im Abschlussstress. Haben Sie da noch ein paar Tipps auf Lager, sozusagen in letzter Sekunde? Das Wichtigste: Alle Buchungen fein säuberlich dokumentieren. Einzelunternehmen können im aktuellen Jahr steuerliche Vorteile erzielen, indem sie den Gewinn reduzieren oder auf spätere Jahre aufschieben. Dafür sollte man besonders den Abschreibungen und Rückstellungen Beachtung schenken. Wer muss überhaupt eine doppelte Buchhaltung führen und einen Jahresabschluss erstellen? Wer zum Eintrag ins Handelsregister verpflichtet wird (Umsatz Fr. 100 000) ist verpflichet, seine Geschäftsbücher ordnungsgemäss zu führen. Dies beinhaltet im Wesentlichen Bilanz, Erfolgsrechnung und Inventar. (Artikel OR 957) Was empfehlen Sie: Buchhaltung an eine Treuhänderin oder einen Steuerexperten auslagern oder selber machen? Darauf gibt es keine Pauschalantwort. Der Zuzug eines Treuhänders geschieht ja kaum je nur der Steuern wegen. Fragen wie «Stimmt das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital?» oder «Wie muss meine Liquiditätsplanung aussehen?», Tipps und Tricks zur Mehrwertsteuer sowie die Aufbewahrungspflicht von Unterlagen sind zentrale Punkte einer Beratung. Wenn ich meine Buchhaltung selber führen möchte, mit welchen Einsteigerprogrammen, die nicht zu teuer sind, würden Sie anfangen? Das Programm sollte einfach und übersichtlich sein: Wer ein schnelles Erfolgserlebnis in der Anwendung hat, ist motiviert, die zahlreichen Möglichkeiten in den Programmen zu erforschen. Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit Banana und Europa 3000 gemacht. Wenn ich die gesamte Buchhaltung extern machen lasse, brauche ich dann trotzdem Buchhaltungskenntnisse? Basiskenntnisse der Buchhaltung sind immer von Vorteil, auch wenn die Buchhaltung extern geführt wird. Das Erkennen von Zusammenhängen, die Transparenz und Informationspflicht gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie das Steuern und Führen der Unternehmung werden wesentlich vereinfacht. Worauf muss ich bei der Auswahl einer Buchhalterin oder eines Treuhänders achten? Verfügbarkeit, Referenzen, Ortsnähe sowie eine Affinität zur eigenen Branche sind von Vorteil. Seriöses Geschäftsgebaren sowie persönliche Sympathie in der Zusammenarbeit betrachte ich als zwingend notwendig. Vielen Dank, Herr Gärtner! Vielleicht schaue ich bald einmal in einen Ihrer Kurse rein.
ROGER GÄRTNER, 42, ist eidg. dipl. Verkaufsleiter und Ausbilder mit eidg. Fachausweis. Er berät Unternehmen und KMU in betriebswirtschaftlichen Fragen und Themen der Unternehmensführung. Seit dem Frühjahr 2010 unterrichtet er an der EB Zürich. BUCHFÜHRUNG IN 18 ABENDEN Ziel des Kurses ist es, die Buchhaltung eines Kleinbetriebes oder eines Vereins nach der Methode der doppelten Buchhaltung einzurichten, zu führen und abzuschliessen: Ab Dienstag 23. August 2011, 18-mal, jeweils 18.30 Uhr bis 21.15 Uhr
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KURSFENSTER
Damit Deutsch nach Deutsch klingt Feinschliff. Besser verstanden werden: Das schaffen Fremdsprachige dank eines Intensiv-Trainings in deutscher Aussprache. Ihre Fortschritte sind eklatant. Das neue Angebot hat an der EB Zürich Pionier-Charakter und stösst auf grosse Nachfrage. TEXT Guido Stalder BILD Sarah Keller
Sonderbares tut sich am frühen Donnerstagnachmittag im Zimmer 224 des Berufschulhauses am Sihlquai: «Jetzt gähnt einmal so richtig herzhaft, so wie ich», sagt Kursleiterin Esther Menet und macht es gleich vor. Verdutzt schauen sich die fünf Kursteilnehmenden an, unterdrücken verlegenes Gekicher. Etwas scheu machen sie dann mit und haben schliesslich ihren Spass daran. Das Ganze dient dazu, den Kiefer zu entspannen, damit das A wunderbar klingend gesprochen werden kann. Und siehe da: Es funktioniert. Hemmungen abbauen. Esther Menets direkte Art kommt an. Sie gibt Anweisungen, korrigiert, lässt Einzelne lesen, dann die ganze Gruppe als freudigen Sprechchor miteinander, lacht mit, wenn etwas komisch klingt, spornt an und lobt: «Super! Viel besser als letzte Woche! Und jetzt noch die Endung deutlicher!» Ihr ultimatives Lob: «Klingt schön in meinen Ohren, gute Musik heute!» Jetzt kommt ein Tamburin zum Einsatz, auf dem die Kursleiterin die rhythmischen Betonungen der 22 EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
Wörter spielt, bis alle verstanden haben. Dazu ein hellblaues Band, das sie waagrecht vor sich hin hält und auseinanderzieht: «Sooo lange ist dieser Vokal.» Im Arsenal hat sie auch kleine runde Spiegel, in denen die Teilnehmenden ihre Lippenstellungen selber betrachten können. Und eine gelbe Plastilinzunge, die sie für die unterschiedlichen Laute nach oben oder unten biegt. Verstanden werden. «Mir geht es nicht darum, dass man die Anforderung für Fremdsprachige noch weiter in die Höhe schraubt», sagt Esther Menet. Nicht perfektes Bühnendeutsch soll hier gelernt werden, sondern sich besser verständigen zu können. Häufig können nämlich Leute schon sehr gut Deutsch und werden wegen ihrer fremdsprachlich geprägten Aussprache nicht so gut verstanden. Dabei, so Menet, sind Melodie und Rhythmus wichtiger als die perfekte Artikulation. Natürlich gibt es Klassiker der Deutsch-Schwierigkeiten: das R, das Leute mit asiatischen Muttersprachen oft als L aussprechen, oder
das Sch, das bei ihnen wie ein S klingt. Das führt dazu, dass sie in deutschsprachigen Ohren wie Kinder klingen und deshalb manchmal nicht ernst genommen werden. Speziell ist die Situation für Leute aus Libyen, Marokko oder Tunesien: Sie unterscheiden in ihrem Arabisch nicht zwischen den Vokalen E und I. Spezielle Hörübungen erleichtern das Unterscheiden der verschiedenen Klänge der Buchstaben. Lücke geschlossen. Mitbeteiligt an diesen Kursen ist auch die städtische Integrationsförderung. Barbara Thurnher, Projektleiterin für die Sprachförderung der Stadt Zürich, ist sehr erfreut über die Aussprache-Trainings: «Damit haben wir eine wesentliche Lücke im Angebot geschlossen.» Sie ist auf die EB Zürich zugegangen, und nach einigen Versuchen hat es jetzt geklappt. In dieser Form sind die Aussprache-Trainings eine Premiere in der Schweiz. Individuell. 17 Uhr im Schulhaus Sihlquai, die zweite Trainingsgruppe an diesem Tag beginnt
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ihre Kurssequenz. Wieder unterschiedlichste Gesichtsfarben, die auf eine Herkunft aus der ganzen Welt schliessen lassen. Esther Menet hat für alle ihre individuellen Ausspracheschwierigkeiten notiert und verteilt Kärtchen mit den entsprechenden Übungen. Das sind harte Brocken, zum Beispiel eine unmögliche Konsonantenfolge in «schrumpfst». Dann, wieder für die ganze Gruppe gemeinsam, experimentelle Lyrik von Ernst Jandl: «ottos mops / ottos mops trotzt / otto: fort mops fort / ottos mops hopst fort / otto: soso». Wer hier die offenen und geschlossenen Vokale trifft, hat eine hohe Hürde genommen – selbst wenn nicht alle Nuancen des Gedichts verstanden wurden.
Den Teilnehmenden gefällts: «Die Leiterin ist streng, aber gut», sagen sie, und «Ich lerne viel mehr als in einem normalen Deutschkurs», «Macht Spass», «Ist lustig». Und einige haben auch schon Rückmeldungen bekommen, dass sie nun besser verstanden werden. Erfolgsstory. Sibylle Protzen, an der EB Zürich zuständig für den Teilbereich Deutsch als Zweitsprache, weist auf den Erfolg der Trainings hin. Erst Anfang 2010 startete das Angebot, inzwischen wurden die Trainings von vier Doppelstunden auf acht Doppellektionen ausgebaut, und neu kommt ein Fortsetzungstraining dazu. Offensichtlich wurde hier ein Nerv getroffen – Sibylle Protzen: «Das kommt gut an.» EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
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IM GESPRÄCH
«Sprache kommt für mich gleich nach Luft und Wasser.» Wacher Citoyen. Franz Hohler hat sich eine Pause gegönnt, die gar keine war. Er ist einfach da geblieben, bei sich zu Hause in Oerlikon und hat weiter das getan, was er am liebsten tut: schreiben und spazieren gehen. Und hat sich ungefragt in die politische Diskussion eingemischt. INTERVIEW Christian Kaiser, Fritz Keller BILDER Philipp Baer
Franz Hohler, Sie haben sich eine Auszeit genommen, ein Sabbatical. Sind sie gut ausgeruht? Ein Sabbatical bedeutet ja nicht, dass man nichts tut. Meine Pause betrifft nur das Auftreten in der Öffentlichkeit, also Lesungen und Auftritte und Teilnahmen aller Art. Ende März legen Sie wieder richtig los? Mit Einschränkungen. Bis jetzt hat es auf meiner Homepage geheissen: «Die Tür meines Lese- und Auftrittsladens bleibt geschlossen.» Jetzt habe ich geschrieben, ich hätte die Türe einen Spalt aufgemacht. Ende April muss ich meinen neuen Erzählband «Der Stein» abgeben, der im Herbst rauskommen soll. Bis dahin muss ich meine Zeit noch schützen, damit ich zum Schreiben komme.
Sie mischen sich als Künstler und Schriftsteller immer wieder in die politische Diskussion ein. Trotz Pause, auch in letzter Zeit. Erwarten Sie auch von anderen Künstlerinnen und Künstlern Engagement? Ich würde das nicht als Pflicht des Künstlers apostrophieren oder gar postulieren im Sinne: «Du bist Künstler, also musst du dich engagieren.» Jeder soll für sich selber entscheiden, ob er das will oder nicht. Wenn es irgendwo kein Muss gibt, dann in der Kunst. Künstler folgen ihrem inneren Weg. Und wenn der irgendwo anders durchführt, zum Beispiel in eine versponnene Lyrik, dann ist das der Weg. Man muss die Künstler lassen, wie sie sind, sonst verwelken sie. Im Abstimmungskampf über die Ausschaffungsinitiative haben Sie einen Gegenentwurf zum Verfassungsartikel geschrieben. Wie kam es dazu? Der Auslöser war ein Gespräch mit einem SVP-Gemeinderat auf dem Marktplatz hier in Oerlikon. Dazu kam natürlich die ganze Kampagne mit den Ivan- und Schafplakaten. Nach dem Gespräch mit dem Gemeinderat habe ich gemerkt, wie eng der Blickwinkel der Initianten ist, und mir überlegt, was ich dem entgegnen kann. Und wenn ich das Gefühl habe, ich möchte mich zu etwas äussern, dann mache ich mich auf die Suche nach der passenden Form. Das war dann der Gegenentwurf. Ich habe nach etwas gesucht, das nicht einfach auf der rein argumentativen Ebene funktioniert, son-
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IM GESPRÄCH
dern auf der sprachspielerischen. Ich haben einen Vorschlag für den Artikel 121 der Bundesverfassung gemacht, analog zu jenem im Abstimmungsbüchlein, auch mit den Übergangsbestimmungen. Natürlich mit anderem Inhalt (siehe Kasten S. 26). Wie fand der Text an die Öffentlichkeit? Ich habe ihn dem «Tages-Anzeiger» geschickt, und der hat ihn veröffentlicht. Darauf hin habe ich viele Anfragen bekommen. Aus Bern haben sich Studentinnen gemeldet, sie würden den Text gern auf die Titelseiten von «20 Minuten» kleben. Ein Café in Bümpliz druckte Tischsets. Eine Frau wollte den Text im Weltformat auf der Marktgasse in Winterthur spazieren führen und mit den Leuten diskutieren. Verschiedene Leute organisierten Sammlungen, damit der Text als Zeitungsinserat erscheinen konnte. Die Reaktionen gaben mir das Gefühl, der Text treffe einen Ton, auf den manche gewartet hatten. Sie messen Ihre Wirkung also daran, was in der Debatte abgelaufen ist? Wir können ja nicht erwarten, dass wir mit ein paar Sätzen eine Abstimmung gewinnen. Aber mir scheint wichtig, dass die andere Energie sichtbar wird, spürbar, hörbar. Wenn es nachher ein Resultat gibt von 52,9 Prozent gegen 47,1 Prozent, dann muss man sich damit trösten, dass es knapp war. Im letzten Sommer haben Sie in einem Interview gesagt, Sie hätten sich ein wenig auf den Beobachtungsposten zurückgezogen. War das nun Ermutigung, diesen Posten wieder zu verlassen? In die Niederungen der Schlachtfelder sozusagen … … tatsächlich kommen heisse Themen auf uns zu, zum Beispiel die Diskussion über neue AKWs. Das war auch für Sie in den 70ern ein wichtiges Thema. Wird man Sie da wieder so engagiert erleben? Ich kann das nicht im Voraus sagen. Ich sehe mich nicht als politischen Aktivisten. Aber ich denke, wenn ich gefragt werde, werde ich meine Meinung schon sagen, manchmal auch ungefragt. Minarett- und Ausschaffungsinitiative oder die Tatsache, dass in Olten, wo Sie aufgewachsen sind, das Lied «Dr Sidi» von Mani Matter in der Schule nicht mehr gesungen werden darf – was ist los in der Schweiz? Das sind Reaktionen auf die Globalisierung, sie löst Verunsicherungen darüber aus, wer wir sind, ob es uns noch gibt als Schweiz. Ich will mich nicht lustig machen über diese Angst. Und ich will auch nicht sagen, dass ich diese Angst nicht bisweilen selber spüre. In unserer Primarschulklasse in Olten hatten wir einen Schüler mit italienischem Namen. Einen von vierzig. Das war einmal. Das Nachdenken darüber, wie es weitergehen soll, das muss stattfinden. Alles abzulehnen, was fremd ist, ist ein einfacher Reflex: «Es isch gnue, es längt, mir wänd nümm meh». Damit lassen sich durchaus Abstimmungen gewinnen. Aber es ist eine Illusion
zu meinen, man könne mit zwei, drei Gesetzesänderungen den Fluss der Migration abdämmen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass in den heutigen Schulklassen fünfzehn von zwanzig oder sogar zwanzig von zwanzig Schülern fremdsprachiger Herkunft sind. Das ist nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft der Schweiz. Ist die Sprache eine Art Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung? Fasziniert Sie das an der Sprache? Unter anderem, ja. Ich bin ein Sprachbeobachter, ich versuche wahrzunehmen, was die Veränderungen sind in der Sprache, was Eingang findet und allenfalls wieder verschwindet. Sprache macht das Denken und das Gestalten überhaupt erst möglich. Für mich ist Sprache etwas, das gleich nach der Luft und dem Wasser kommt. Inwiefern lassen Sie als Musiker sich auch vom Klang der Sprache animieren? Es gibt diese berndeutsche Geschichte «s Totemügerli» von mir, sie geht rein von der Klangmasse des Berndeutschen aus. Eine Art Klangparodie, das finde ich in jeder Sprache sehr anregend. Ab und zu kommt mir eine Zeile in den Sinn, bei der ich denke: «Jawohl, die ist gut, um die herum baue ich etwas». Ein Satz wie «Es si alli so nätt» trägt bereits in sich eine Melodie, als Stossseufzer klingt er schon fast gesungen. Solchen Sprachmelodien nachzugehen und nachzuspüren ist reizvoll. EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
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IM GESPRÄCH GEGENVORSCHLAG ZUR AUSSCHAFFUNGSINITIATIVE Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert: Art. 121 Abs. 3-5 (neu) I 3 Im Wissen darum, dass ohne sie a. weder Häuser, Strassen noch Tunnels gebaut würden, b. weder Spitäler, Alters- und Pflegeheime, Hotels und Restaurants betrieben würden, c. weder Abfall, Reinigung, Verkehr und Informatik bewältigt würden, bedankt sich die Eidgenossenschaft bei allen Ausländerinnen und Ausländern, die hier arbeiten. Sie gibt ihrer Freude darüber Ausdruck, dass sie mit ihrer Tätigkeit das Leben in unserm Lande ermöglichen und heisst sie als Teilnehmer dieses Lebens willkommen. 4 Sie hofft, dass es ihnen gelingt, sich mit den hiesigen Gebräuchen vertraut zu machen, ohne dass sie ihre Herkunft verleugnen müssen. 5 Sollten sie straffällig werden, unterliegen sie denselben gesetzlichen Bestimmungen wie die Schweizer Bürgerinnen und Bürger. II Übergangsbestimmungen: Dieser Gegenvorschlag bedarf nicht der Volksabstimmung. Er tritt für jedermann vom Moment an in Kraft, da er dessen Richtigkeit erkannt hat.
Sie schreiben immer wieder auch über Wanderungen: Gehören für Sie zu Fuss gehen und Schreiben zusammen? Ist das ein Mittel, um das Schreiben in Gang zu setzen? Das Gehen bedeutet mir eher das Gegenteil: etwas ganz anderes tun, loslassen, etwas erleben, andere Eindrücke gewinnen, die nichts mit dem zu tun haben, an dem ich gerade arbeite. Häufig stelle ich dabei fest, dass dieses Leeren Platz schafft für Ideen. Natürlich ist mir beim Gehen auch schon der eine oder andere gute Gedanke gekommen, aber das Loslassen ist für mich der wichtigere Teil.
gehen und sagen: Ich biete euch eine Reise in die Traumwelt an, in eine Welt die nicht der Alltag ist, eine Welt hinter der sichtbaren, eine Welt, die plötzlich als Ungewohntes ins Gewohnte hineinbricht, eine Welt, in der wir die Fremden sind. Weitere Themen des Gesprächs unter www.eb-zuerich.ch/aktuell
Wie halten Sie es denn aktuell mit dem Gehen? Ich nahm mir für mein Sabbatical vor, wieder häufiger zu gehen. Seit März letzten Jahres mache ich Spaziergänge und schreibe auch darüber. Daraus wird das nächste Buch werden nach dem Erzählband. Das war eigentlich nicht geplant, denn das Hauptziel meines Zwischenjahres war das Aufräumen. Das werde ich wohl verfehlen. Sie sind in vielen literarischen Formen zu Hause, was sich aber in Ihrem Werk durchzieht, sind die Kürzestgeschichten. Was fasziniert Sie daran? Die ganz kurze Form ist mein Liebling, weil sie den Scheinwerfer auf einen Aspekt richtet: ein Motiv, ein Detail und das ganze, grosse Weltpanorama bleibt für einmal ausgeblendet. Häufig wird das Resultat mit dem Blick auf das ganz Kleine dann aber erstaunlich welthaltig. Eine kurze Geschichte ist ein Angebot für ein Bild, ein Angebot zum Nachdenken, eine Metapher für eine kleine Wendung, die eine Geschichte nehmen könnte. Und sie erfordert in einem starken Mass das Weiterdenken der Zuhörer. Inhaltlich kippen Ihre kurzen Texte oft ins Groteske, Absurde. Ist Ihnen diese Welt zu rational, brauchen wir eine Gegenwelt? Ich fand das immer schon etwas Fantastisches, dass man ein Buch aufklappen und in eine andere Welt gehen kann. Eines der ersten Bücher, das ich gelesen habe, war Gullivers Reisen – eine echt andere Welt aus Riesen, Liliputanern und Kentauren. Und darin liegt das Faszinierende meines Berufes: Dass man mit Worten zu Reisen aufrufen kann, dass man als Dichter ein Reiseveranstalter ist. Man kann einfach hin26
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Franz Hohler wurde 1943 in Biel geboren, aufgewachsen ist er in Olten. Nach der Matura begann er in Zürich, Germanistik und Romanistik zu studieren. Der Erfolg seines ersten Soloprogramms «pizzicato» veranlasste ihn, sein Studium nach fünf Semestern abzubrechen und sich ganz auf seine künstlerische Tätigkeit zu konzentrieren. Franz Hohler lebt als Kabarettist und Schriftsteller in Zürich. Seine Gedichte, Theaterstücke und Erzählungen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der «Kunstpreis der Stadt Zürich» oder der Salzburger Ehrenstier für sein «kabarettistisches Gesamtwerk». Zuletzt ist von ihm das Buch «Das Kurze. Das Einfache. Das Kindliche.» (Luchterhand, 2010) erschienen. (www.franzhohler.ch)
Fritz Franz Vogel, Ragusa/Sizilien, 2009, Digitalisat.
VOGELSCHAU
Schluss trotz Schloss Wer die Augen offen hält, stösst da und dort auf Skulpturen, die entweder als öffentliche Sauerei beschimpft oder als nomadisches Ausstellungsdisplay nicht ernst genommen werden. Hier ein von Verliebten geschaffenes Exemplar populärer Gestaltung aus Sizilien; Liebende versichern sich ihrer Liebe im Angesicht der Tiefe, in die sie springen würden, falls der Schwur gebrochen würde. Das leibhaftige Brauchtumszeugnis ist zwar meist dasselbe, durchaus bruchsicheres Zweckschloss, doch dürfte es, wie alles auf der Welt, nicht ewig halten, wenn auch länger als das, was es zusammenhalten soll. Womöglich hat immer derselbe verliebte Hitzkopf seine neue Flamme hierher geführt und die vermeintliche Dauerhaftigkeit der Beziehung dingfest gemacht, ohne ihr zu sagen, dass die andern Schlösser die Relikte seiner alten, erloschenen und verrosteten Liebeleien sind. Fritz Franz Vogel
Der Bilderforscher und Bildersammler Fritz Franz Vogel ist Kursleiter an der EB Zürich im Bereich digital gestalteter Drucksachen. Für EB Kurs verfasst er neu Bildkolumnen über Skulpturen im Alltag, eines seiner Sammelgebiete.
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KULTUR
Kursleitende und Mitarbeitende der EB Zürich geben Tipps zu interessanten Büchern, CDs und Filmen.
Petros Markaris Der Grossaktionär. Ein Fall für Kostas Charitos. Diogenes Verlag, 2008
Lesen
Angus and Julia Stone Down the Way 2010
Hören
Pierre Thoretton Yves Saint Laurent – L’amour fou 2010
Sehen
Athen. Die Bücher von Petros Markaris widerspiegeln das Leben im modernen Athen mit all seinen faszinierenden und furchterregenden Aspekten. Kostas Charitos, Hauptkomissar und Protagonist in Markaris’ Büchern, pflegt eine Hassliebe zu dieser Stadt, etwa wenn er stundenlang und beharrlich in seinem alten Mirafiori im Stau steckt. Im vierten Kriminalfall ist Charitos durch die Geiselnahme seiner geliebten Tochter erschüttert und muss parallel dazu eine mysteriöse Mordserie aufklären. Petros Markaris zeigt in seiner spannenden Erzählung gesellschaftliche Zusammenhänge auf und übt leise Kritik zur Abhängigkeit der Medien von der allmächtigen Werbung.
Sydney. Angus und Julia Stone spielen einen vollmundigen Pop, welcher seine Wurzeln tief im amerikanischen Folk hat. Dies erstaunt, stammen die beiden doch aus Sydney. Das Geschwisterpaar lässt aber auch aktuellere Einflüsse zu und zeigt, dass es im Jetzt zuhause ist. Mit einem Mix aus melodischen Songs haben sie mit «Down the Way» ein äusserst tiefsinniges Album mit feinen Momenten geschaffen und gelten zurecht als Hoffnungsträger der alternativen Folkszene. Angus und Julia Stone spielen verschiedene Instrumente und komponieren ihre Songs zu gleichen Teilen. Immer aber sind es die leicht ätherischen Gesangslinien, die aus jedem Lied etwas Besonderes machen.
Paris. Dieser Film ist das sensible Porträt einer aussergewöhnlichen Liebe. Es ist die sehr persönliche Hommage an den grossartigen Yves Saint Laurent von seinem langjährigen Lebens- und Geschäftspartner Pierre Bergé. Dass YSL die Modewelt revolutioniert hat, ist bekannt. Mehr erfährt man von ihm, wenn Bergé von ihrer lebenslangen, unkonventionellen Beziehung erzählt, wie sie nur zwei Seelenverwandte erleben können. Ihre Passion für Glamour, Stil und Kunst hat sie während den vielen Hochs und Tiefs immer wieder zusammengeführt. Als der junge YSL in einem Interview gefragt wird, wer sein grösster Dichter sei, antwortet er ohne zu zögern: «Pierre Bergé!»
AGNI RASSIDAKIS KASTRINIDIS Kursleiterin Deutsch als Zweitsprache
MARCO HUBER Mitarbeiter Logistik
FRANZISKA SCHÄNZLI Mitarbeiterin Kundensupport
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EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
TIPPS UND TRICKS
Plantagenbesitz in der Stadt
Indoor oder Balkonien? In allen Metropolen macht sich ein neuer Trend breit. Wachstum ist in! Gemeint ist aber nicht unbedingt das Wirtschaftswachstum, sondern das Wachstum von Nutzpflanzen. TEXT Hans Huonker, Christian Kaiser
ILLUSTRATION Eva Kläui
Seit Michelle Obama im Garten des Weissen Hauses Gemüse pflanzt, ist daraus ein richtiger Hype geworden. Ob in Amsterdam oder Atlanta, München, Paris oder Tokio, im Innenbereich oder draussen – Pflanzenfassaden und vertikale Gärten liegen weltweit im Trend. Immer mehr Menschen erkennen: Blühende und essbare Paradiese schaffen, das kann man auch in zugepflasterten Städten. Das Reizvolle dieses Trends besteht darin, dass jede und jeder bei sich zu Hause ein solches Wunder realisieren kann. Die Kosten sind gering und wer gut plant, hat auch keine Platzprobleme. Gefragt sind einzig etwas Sinn fürs Praktische und Kreativität. Tipp 1: Grosse Ernte auf Balkonien Mit einer Kombination von Stangenbäumen und einer Wurmkompostanlage «Marke Eigenbau» erntet man locker 150 Kilogramm Obst auf seinem Balkon. Stangenbäume sind eine gentechfreie traditionelle Selektion. Sie tragen die Früchte direkt am Stamm. Die Vorzüge sind ein minimaler Platzverbrauch, maximale Ernte und bequemes Pflücken. Wer seine eigenen Balkonregenwürmer als Haustiere hält, bekommt von ihnen im Tausch gegen Küchenabfälle perfekten Humus. Wie man eine solche urbane Obstanlage selbst baut, kann jeder lernen!
Tipp 2: Vitamine aus der Indoor-Plantage Wer keinen Balkon hat, braucht auf die eigene Produktion von wertvollem Biosnack nicht zu verzichten. Mit wenigen Gläsern und dutzenden von schmackhaften Sorten von Samensprossen ist man dabei. Die bekannte Schweizer Bio-Firma Vogel bietet bequeme und günstige Startersets für Sprossenzüchtende an. Die Ausreifezeit der selber gezogenen Vitaminbomben beträgt nur zwei bis drei Tage. Das Erfolgserlebnis ist programmiert. Alles ohne Dünger und Schadstoffe! Tipp 3: Auf dem Dach oder im Hinterhof Durch robuste und grosse Blumentöpfe kann man auch zugemauerte Hinterhöfe und ungenutzte Dachflächen zum Blühen bringen. Wichtig ist die zuverlässige Befestigung und die bequeme Bewässerung. Tomaten, Trauben, Bohnen, Kartoffeln und Kräuter wachsen hier in geschützten Lagen sogar besser als in einem offenen Garten. Die Leitgedanken zum neuen urbanen Gartentrend stammen aus der Permakultur. Dabei geht es im Wesentlichen um die Schaffung und die Erhaltung zukunftsfähiger Lebensräume. Als Erfinder der Permakultur gilt Bill Mollison. KURSE ZUM THEMA «Willkommen in Balkonien» Nutzen Sie das biologische Potenzial im städtischen Umfeld. «Das Transition-Town-Modell in einem Tag» Bringen Sie die Energiewende und neues Leben in Ihren Stadtteil. «Raus aus dem Hamsterrad – nachhaltig leben» So ändern Sie Ihren Lebensstil in Richtung Nachhaltigkeit. «Footprint – grosse Ansprüche an einen kleinen Planeten» Befassen Sie sich mit Ihrem ökologischen Fussabdruck. «Bildungsgang CAS Corporate Justice» (siehe Seite 30). Weitere Infos und Anmeldung unter www.eb-zuerich.ch
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AGENDA
Vormerken! Informationsveranstaltungen zu Bildungsgängen und Kursen im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich
Nachhaltig wirtschaften: Corporate Justice Corporate Justice (www.corporatejustice.org), Gerechtigkeit in Unternehmen, zielt als internationale Bewegung darauf ab, dass Unternehmen Standards und Prinzipien, die zur Nachhaltigkeit verpflichten, konsequent einhalten. Gemeinsam mit der Fachhochschule Nordwestschweiz hat die EB Zürich den Bildungsgang «Corporate Justice» entwickelt, der in fünf Modulen das Wissen zu diesem Thema vermittelt. Dabei geht es unter anderem um Unternehmensethik, um ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit und ein griffiges Ressourcenmanagement. Teilnehmende des Bildungsgangs lernen, wie sie die verschiedenen Ansprüche von Corporate Justice in einem Unternehmen umsetzen können. Corporate Justice ist die umfassende Antwort auf die wachsenden Forderungen, um als Institution Verantwortung gegenüber der Volkswirtschaft und den politischen Entwicklungen zu übernehmen. Wenn Unternehmen transparent sind und sich verbindlich zur Einhaltung allgemein gültiger Regeln verpflichten, stärkt das nicht nur ihre Glaubwürdigkeit sondern fördert auch den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung sind in der Wirtschaft immer noch freiwillig. Das zunehmende Bewusstsein über die Endlichkeit der Ressourcen wird Unternehmen und Organisationen aber zunehmend mit verbindlichen und verpflichtenden Regeln konfrontieren. Soziale, arbeitsrechtliche, ökologische, ökonomische und kulturelle Standards in Unternehmen, Organisationen und gemeinnützigen Vereinen werden an Bedeutung gewinnen. Nähere Informationen unter www.eb-zuerich.ch oder Spezialprospekt verlangen: Tel. 0842 843 844
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Persönlichkeit und Management Bildungsgang «Kommunikation» Bildungsgang «Management und Leadership» Bildungsgang «Leadership kompakt» Bildungsgang «NPO-Management» Bildungsgang «Projektmanagement» Bildungsgang «Werbung, PR und Marketing» Bildungsgang «Textpraktiker/in» Bildungsgang «Mediation im interkulturellen Umfeld» Bildungsgang «Journalismus» PR-Fachfrau / PR-Fachmann – in Zusammenarbeit mit KV Business School Bildungsgang «Weiterbildung in der Familienphase» Die aufgeführten Bildungsangebote werden gemeinsam vorgestellt: Dienstag, 19. April 2011, 18–19.30 Uhr Montag, 23. Mai 2011, 18–19.30 Uhr
Anwendungen am Arbeitsplatz Kurs «ECDL»-Start Kurs «Informatik-Anwender/in I SIZ» und «ECDL-Start» Kurs «Informatik-Anwender/in II SIZ» Bildungsgang «ICT Power-User SIZ» Publishing und Digitale Medien Bildungsgang «Web-Publisher EB Zürich» Bildungsgang «3D-Visualisierung und -Animation» Programmieren und Systeme Bildungsgang «WebProgrammer PHP» 2.0 Bildungsgang «Java (Sun Certified Java Programmer)» Bildungsgang «Microsoft MCTS Web Applications» Kurs «Linux-Systemadministration Basis (LPIC-1)» Kurs «Linux-Systemadministration Aufbau (LPIC-2)» Die aufgeführten Bildungsangebote werden an folgenden Abenden gemeinsam vorgestellt: Mittwoch, 30. März 2011, 18–19.30 Uhr Mittwoch, 20. April 2011, 18–19.30 Uhr
Didaktik und Bildungsmanagement SVEB, Eidg. Fachausweis Ausbilder/in und Eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in Donnerstag, 31. März 2011, 18.30–20.00 Uhr Mittwoch, 25. Mai 2011, 18.30–20.00 Uhr
WEITERE INFORMATIONEN www.eb-zuerich.ch/agenda
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EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Bildungszentrum für Erwachsene BiZE Riesbachstrasse 11 8090 Zürich
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Beruflich weiterkommen mit der EB Zürich Mit jährlich 16 000 Kundinnen und Kunden ist die EB Zürich die grösste von der öffentlichen Hand getragene Weiterbildungsinstitution der Schweiz. Weiterbildung liegt im Interesse des Wirtschaftsstandortes Zürich und muss darum für alle zugänglich sein – unabhängig vom finanziellen oder sozialen Status. Seit über 35 Jahren unterstützt die kantonale Berufsschule für Weiterbildung deshalb Berufsleute aus allen Branchen und Bildungsschichten dabei, beruflich am Ball zu bleiben; Lehrabgänger und Akademikerinnen, Handwerker und kaufmännische Angestellte, Kader und Berufseinsteigerinnen lernen neben- und miteinander. In über 400 Kursen und Lehrgängen können sie (fast) alle Fähigkeiten erwerben, die sie brauchen, um ihren Berufsalltag erfolgreich zu meistern.
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steigerkursen bis hin zu professionellen Lehrgängen auf höchstem Niveau. Ob Informatikanfänger oder -crack, Illettrist oder professionelle Texterin, Englisch-Einsteigerin oder Proficiency-Anwärter – an der EB Zürich finden alle ein passendes Angebot. Die Zukunft gestalten. Die über 350 Erwachsenenbildnerinnen und -bildner sind nicht nur fachlich, sondern auch in Didaktik und Methodik auf dem neusten Stand. Die EB Zürich verfolgt die Trends in Wirtschaft und Gesellschaft genau und entwickelt laufend neue Konzepte und Inhalte, die auf die kommenden Bildungsbedürfnisse ausgerichtet sind.
Der persönliche Weg zum Ziel. Der Weg zum Lernerfolg ist individuell. In Weiterbildungs- und Lernberatungen werden die Ziele geklärt und geeignete Lernmethoden und -formen aufgezeigt. In Frage kommen auch verschiedene Formen des eigenverantwortlichen Lernens, wie sie im Lernfoyer zur Verfügung stehen. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch immer mehr Personalchefs und Weiterbildungsverantwortliche vertrauen darum auf den Slogan der EB Zürich: «Weiterbildung – wie ich sie will»
Partnerin der Wirtschaft. Die EB Zürich fungiert als die Weiterbildungsstufe für all jene Berufstätigen, welche den «klassischen» Weg der Berufsbildung beschritten haben. Auch zahlreiche KMU und Institutionen mit und ohne eigene interne Weiterbildungsabteilung vertrauen auf die jahrzehntelange Erfahrung in der Erwachsenenbildung. EB Kurs Nr. 29 – Frühling 2011
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Weiterbildung – wie ich sie will
Kantonale Berufsschule für Weiterbildung W Bildungszentrum für Erwachsene BiZE Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich Telefon 0842 843 844 www.eb-zuerich.ch lernen@eb-zuerich.ch