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BAD(E)MEISTER
Kaum ein Bereich in der Wohnung hat in den letzten Jahren eine derartige Wandlung erfahren wie das Bad. War es früher ein eher stiefmütterlich behandelter rein funktionaler Raum, so hat es heute den Namen „Badezimmer“ mehr als verdient: Großzügige Abmessungen treffen auf warme Materialien, die für Behaglichkeit sorgen und das Bad zur heimischen Wohlfühlzohne machen.
TEXT: MARINA BERNARDI
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Die zunehmend schneller werdenden Trends und Lebensanschauungen schlagen sich folgerichtig auch im Design nieder. Im Zeitalter von Massenprodukten, Medienriesen und des rasant ausufernden Durchschnitts ist es wichtiger denn je, im Design neue Dimensionen anzugehen. Für die Inszenierung ihrer Wohnwelt suchen die Menschen nach Produkten, mit denen sie ihren Stil zum Ausdruck bringen. Sich wohlfühlen – neudeutsch Wellness – ist dabei ein elementares Bedürfnis. Dies manifestiert sich in besonderer Weise im Badezimmer: Aus dem oft stiefmütterlich behandelten rein funktionalen Raum ist ein ganz privater Ort für die kleine tägliche Auszeit geworden.
DESIGN ALS LIFESTYLE Wohnen ist generell ganzheitlicher geworden. Küchen verschmelzen mit Wohnräumen und auch das Bad hat neue Aufgaben übernommen. Es wird nicht mehr nur unter rein hygienischen Gesichtspunkten betrachtet, sondern hat sich stetig zum Raum der Ruhe und Entspannung gewandelt. Es ist Rückzugsgebiet und Kraftoase und eine der intimsten Zonen der gesamten Wohnung. Einige Hersteller holen sich dafür Hilfe von renommierten Designern, die aus der „Nasszelle“ puren Lifestyle kreieren.
Glücklich ist, wer für sein Badezimmer richtig viel Platz zur Verfügung hat, weil Technik, Material-, Farb- und Produktauswahl so herrlich vielfältig sind, dass quasi alles möglich wird. Oberflächen, Armaturen, Keramiken und Wände werden immer noch flexibler, die Auswahl breiter, die Möglichkeiten (technisch) ausgereifter. Das alles führt dazu, dass man im Bad mutiger wird. Auch farblich. Verglichen mit den Farbexplosionen der wilden 1970er-Jahre präsentiert sich das Bad von heute zwar immer noch reichlich zurückhaltend, doch der Purismus der vergangenen Jahre mit seinem Weiß-Chrom-Look hat seine Dominanz verloren. An deren Stelle treten harmonische Farbspiele, warme Metalltöne und mitunter gerne auch Anthrazit, Grau bis hin zu Schwarz, meist mit matten Finishes. So abwechslungsreich das Thema Bad auch ist, ein Trend ist nach wie vor ungebrochen: Jener zu natürlichen Materialien wie Stein, Holz oder Glas und geradlinigen, zeitlosen Formen – auch weil die Gestaltung eines Bades von Dauer sein und über einen längeren Zeitraum Gültigkeit haben sollte. Highlights und Akzente lassen sich am besten mit Accessoires setzen, die bei Bedarf einfach ausgetauscht werden können. Very stylish sind freistehende Badewannen, die als Inbegriff des repräsentativen Luxusbades gelten (kein Wunder, braucht man dafür tatsächlich ordentlich Platz) und heute in den verschiedensten Varianten daherkommen.
Doch auch bei kleineren Abmessungen muss man nicht auf den Wohlfühlfaktor verzichten. Die richtige Planung macht’s. Ein schönes Bad ist dabei in erster Linie ein individuelles, deshalb sollte man gerade hier nicht auf Lösungen von der Stange zurückgreifen, sondern Sanitärprodukte, Beleuchtung und Materialien in Ruhe auswählen. Gestalterisch möglich ist heute fast alles und letztlich ist es eine rein subjektive Entscheidung, womit man sich selbst am wohlsten fühlst. Hilfreich ist es, im Vorfeld eine Wunschliste zu schreiben und Prioritäten zu setzen. Dies ist vor allem bei kleineren Bädern sinnvoll, weil man von Anfang an weiß, worauf man auf keinen Fall verzichten möchte und was sich eventuell weglassen ließe. Schon Kleinigkeiten wie eine Regendusche oder spezielle Beleuchtungsakzente, die in jedem Bad Platz finden, machen den Raum zu einer kleinen privaten Besonderheit.
DAS BAD GEHT HEUTE ÜBER DIE REINE FUNKTION DES DUSCHENS UND DES ZÄHNEPUTZENS HINAUS. HIER WIRD GELESEN, MUSIK GEHÖRT, ENTSPANNT UND GOTT EINFACH MAL EIN GUTER MANN SEIN GELASSEN.
Die freistehende Spoon ist ein Klassiker unter den Badewannen, auffällig unauffällig und gerade deshalb so schön. Die Spoon M wurde nochmals verfeinert und ist auch haptisch total angenehm. Ca. 5.700 Euro bei agape 30 in Innsbruck
© IN THE HEADROOM / MARKUS BSTIELER
UNGEWÖHNLICH
Eines der wohl speziellsten Produkte der Innsbrucker Designerin Nina Mair ist die Badewanne „Shell“ aus Vollholz, die bisher hauptsächlich exportiert wurde – in Städte wie New York, Tunis, Los Angeles und Kopenhagen. Die Wanne besteht aus genuinem, händisch geschliffenem und geöltem Nussholz, produziert wird sie von der Osttiroler Tischlerei Forcher. Extravagantes Stück mit extravagantem Preis: ca. 23.000 Euro. Aus derselben Kollektion gibt’s auch ein passendes Waschbecken.
COLOUR ME BEAUTIFUL
Rottöne wirken anregend, verbreiten Optimismus und strotzen vor Energie. Zugegeben, etwas Mut gehört dazu, auf Rust, Bordeaux und Peony im Bad zu setzen, aber es lohnt sich. Die Artis-Aufsatzwaschtische von Villeroy & Boch sind dabei die perfekte Bühne für starke Farben. Die BiColour-Optik mit weißem Innenleben macht das Design lebendig. Für den absoluten Wow-Effekt kombiniert man es mit anderen Rottönen, harmonisch dazu wirken auch Holz oder natürliche Nuancen wie Sand oder helles Grau.
MAXIMAL MINIMAL
Nicht nur im Winter, da aber ganz besonders, wirkt ein heißes Bad Wunder. Uns gefällt die neue Produktserie „Marsiglia“ mit Waschbecken und Badewanne im zweifärbigen Look in Kombination mit der schwarzen Armatur SEN von agape30. Der Showroom befindet sich in der Haller Straße 133 in Innsbruck.
EINFACH SCHÖN
Oder schön einfach – die Badezimmermöbel von Agape begeistern uns immer wieder durch ihre Schlichtheit und ihr außergewöhnlich schönes Design. Standwaschbecken „Vieques“ aus Edelstahl, entworfen von Patricia Urquiola, gesehen bei Agape30 an der Haller Straße in Innsbruck. Gibt’s auch als Badwanne im selben Design.
PLEASE SIT DOWN TO PEE
Diesem Hinweis kommt man in diesem Fall gerne nach. Das Sanitärmodul (welch eine hübsche Bezeichnung!) Monolith von Geberit ist geradlinig, modern und bringt die gesamte Spültechnik vor der Wand unter. Wer Wert auf zusätzlichen Komfort legt, wählt Ausführungen mit weiteren cleveren Funktionen – beispielsweise mit automatischer Geruchsabsaugung und nächtlichem Orientierungslicht.
STARCK
Mit „White Tulip“ hat Philippe Starck für Duravit sein erstes komplettes Bad aus einer Hand geschaffen. Organische Formen treffen auf eine angenehme Geradlinigkeit, die ihr ihre Strenge nehmen. Die beinahe skulpturale Formgebung folgt der Silhouette einer blühenden Tulpe – umgesetzt in zwei Stilwelten: „Nature“ für von der Natur inspirierte Bäder und „Culture“ als Ausdruck urbaner Kultiviertheit. Uns hat es vor allem der Waschtisch angetan, der es schafft, Nostalgie herrlich zeitgemäß zu verpacken.
DUNKLE SCHÖNHEIT
Die Wanne aus glasiertem Titan-Stahl macht den Familienalltag leichter (weil leicht zu reinigen) und die Kerzenschein-Abende romantischer (weil wirklich schön). Die expressive Außenform der Loft Ornament von Bette nach einem Design von Tesseraux+Partner zitiert die Geradlinigkeit des Wanneninneren und setzt diese in einem geometrischen Muster fort. Das facettenreiche Spiel von Licht und Schatten macht sie besonders spannend. Wer mag, nimmt den passenden Waschtisch dazu.
WASSERSPENDER
Oft hat man das Gefühl, Armaturen schauen doch alle irgendwie gleich aus. Nix da! Dornbracht zeigt mit seiner CL.1 in Dark Platinum, dass auch in dem Fall designtechnisch einiges geht. Das samtige Finish wird dabei durch ein spezielles Mattierungsverfahren erreicht, das Dornbracht eigens entwickelt hat, ein ebenso eigens entwickeltes Sprayface sorgt für einen feinen Wasserstrahl, der sich richtig wohltuend anfühlt.
SCHWARZ IST DAS NEUE WEISS
Wenn sich zwei Marken wie Laufen und Kartell zusammentun, kann etwas Großes dabei herauskommen. Ist es in dem Fall auch. Gemeinsam wurde eine Bad- und Toilettenlinie entwickelt, die stylisch, funktional und echt cool ist. Die Möbel kommen im Kartell-gewohnten Transparentlook daher; Waschbecken, Toiletten & Co. dafür umso massiver und in den unterschiedlichsten Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß.
34 ARCHITEKTUR IM INNERSTEN
Ein Badezimmer kann ein unspektakulärer Ort sein – oder eine Oase des guten Geschmacks. Den Unterschied macht zumeist die professionelle Planung. Mit den Konzepten von Agape wird das Potential von Wohnräumen voll ausgeschöpft.
TEXT: ELISABETH PLATTNER
Manche Bäder erscheinen blank, beengt, identitätslos oder chaotisch. Ihre Elemente – Wanne, Spiegel, Waschbecken, Schrank – werden recht fantasielos nebeneinander gereiht, ohne Blick für das größere Ganze. Doch dann gibt es Badezimmer, die ihr ganz eigenes Gefühl verströmen. Orte, die zum Verweilen einladen und dem Auge schmeicheln. Hier ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Nichts steht am falschen Platz, wodurch der Alltag gleich ein wenig leichter fällt.
Aus dem Ort, an dem man sich die Zähne putzt, ist auf einmal mehr geworden. Denn mit der richtigen Planung kann ein Raum über seine elementaren Grundfunktionen hinausgehen und darüberliegende Bedürfnisse stillen. „Außergewöhnliche Formen, Materialien und Oberflächen, dazu integrierte Beleuchtungssysteme und gekonnte mit der Zubereitung eines guten Menüs. Es reicht nicht, nur die Zutaten zu haben, man muss sie auch perfekt zusammenbringen können“, erklärt Schneider die spezifische Aufgabe von Agape. Genau hierauf ist sein Team spezialisiert, um aus jedem noch so eigenartigen Raum ein harmonisches Ganzes schaffen zu können, in das man seinen Alltagsablauf perfekt einfügen kann. Kein Detail wird dabei dem Zufall überlassen, denn selbst kleine Veränderungen können große Wirkungen hervorholen.
INNENEINRICHTUNG Agape bietet seinen Service zwar auch weit über die Badezimmertür hinaus an, doch bleibt dieser Ort mit seinen besonderen Anforderungen das Meisterstück des Unternehmens. Eine Fülle von Konzepten wird angeboten, ganz auf die Bedürfnisse
Linienführung im Raum schaffen ein besonderes Ambiente und somit Lebensqualität“, fasst Achim Schneider, Innenarchitekt von Agape, diesen Effekt zusammen. Gemeinsam mit seinem Team widmet er sich der Aufgabe, aus jedem Raum etwas Besonderes zu machen.
EIN HARMONISCHES GANZES Das Badezimmer bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten zur besonderen Gestaltung und Inszenierung. Die große Anzahl an möglichen Farben, Formen, Materialien und Strukturen mag den Laien schnell überfordern und nur allzu leicht zu vorschnellen Entscheidungen drängen. Für den Experten ist diese Fülle an Möglichkeiten hingegen eine Quelle der Inspiration, die zu immer neuen Designkonzepten und Inszenierungen führt. „Eine gute Badgestaltung ist vergleichbar
der Kunden als auch auf die gegebenen Verhältnisse abgestimmt.
Dabei gilt es nicht nur, passende und wohlgeformte Einrichtungsgegenstände auszusuchen, auch Oberflächenstrukturen und -farben werden wirkungsvoll eingesetzt, genauso wie dem Faktor Beleuchtung große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Denn gerade die Lichtinszenierung trägt immens zu einem stimmigen Ambiente bei, in dem man sich wohl- und zugleich zuhause fühlen kann.
Neben optischen Reizen muss vor allem die Funktion an die Verhältnisse angepasst sein, um einen reibungslosen und effizienten Ablauf zu ermöglichen. Gerade in diesem Punkt zahlt es sich aus, auf Expertenwissen zu vertrauen. Denn hierbei bietet jede Raumkonstellation und -größe andere Herausforderungen, die zu individuellen Lösungsmöglichkeiten führen können.
AUF DER SICHEREN SEITE
Es gibt somit viel richtig, aber auch viel falsch zu machen. Eine professionelle Beratung kann auf dem Weg zum perfekten Badezimmer eine große Stütze sein, die vor schlecht durchdachten Entscheidungen schützt und zugleich jegliche aufkommende Herausforderung bestens meistern kann. In der Ausarbeitung von Werk- und Architektenplänen lassen sich Konzepte und Wünsche passgenau planen sowie von allen Seiten aus durchdenken. Zudem bietet Agape die Option, Entwürfe in 3D vorab zu visualisieren, um sicherzugehen, dass das Konzept visuell stimmig ist und auch garantiert gefällt. Durch ein großes Netzwerk an Handwerkern wird zudem eine fachgerechte Durchführung ermöglicht, ohne sich zusätzlich auf die Suche nach kompetenten Fachleuten machen zu müssen.
AGAPE30 SHOWROOM
Haller Straße 133, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/31 93 84 info@agape30.at www.agape30.at
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