Weinleseland herbstwinteredition

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INHALT

R UND

UM DEN

W EIN

A Beilstein: Goldener Herbst – bei der Lese im Weinberg Seite 6 A Beilstein/Steinheim-Kleinbottwar: Sekt als Krönung? Seite 7

L IEBE L ESER, was für ein Traumherbst. Für uns Normalsterbliche, die wir den Spätsommer draußen in der Natur in vollen Zügen genießen konnten, aber vor allem für die Weinmacher in Marbach und im Bottwartal. Die Kirschessigfliege hat ihren Appetit anderswo auf dem Planeten gestillt und der Mix aus kühlen Nächten und warmen Tagen hat die Oechslegrade auf der Zielgeraden noch in die Höhe schnellen lassen. Wir dürfen uns auf kraftvolle, strukturierte Weine aus Marbach und dem Bottwartal freuen. Lediglich was die Quantität angeht, bekommt die Euphorie einen kleinen Dämpfer. Denn ein mengenmäßig großer Jahrgang ist der 2015er nicht. Aber so ist das Leben, liebe Wengerter. Man kann nicht alles haben. Ich freu’ mich jedenfalls schon auf den neuen Jahrgang. Doch der Freude nicht genug. Unser Magazin WeinLeseLand, das heute bereits zum sechsten Mal erscheint, ist für die Druck-&-Medien-Awards nominiert worden. Es ist unter den vier Finalisten in der Kategorie „Zeitungsdrucker des Jahres“. Preisverleihung ist am 5. November in Berlin. Wir sind gespannt und drücken unseren Kollegen von der Druckerei im Stuttgarter Pressehaus die Daumen und freuen uns, dass wir mit

unseren Geschichten rund um die Themen Wein und Literatur sowie die Menschen aus Marbach und dem Bottwartal sozusagen die Basis für den Erfolg legen konnten. Auch in der aktuellen Ausgabe des WeinLeseLandes haben wir einen bunten Strauß an Informationen und Geschichten gebunden. Mit Fotos und Tipps für Ausflüge. Kommen Sie uns besuchen. Und kommen Sie gut über den Herbst und den Winter. Genießen Sie lange Abende am Kamin mit einem Glas Wein und einem guten Buch. Wir sehen uns bei den Wein-Lese-Tagen Marbach & Bottwartal am letzten Januarwochenende 2016. Machen Sie es gut bis dahin!

A Großbottwar: Wie wichtig ist Marketing? Seite 14 A Ludwigsburg/Beilstein/Steinheim-Kleinbottwar: Der Abschied vom leisen Plopp Seite 22 A Großbottwar/Cannstatt/Mundelsheim: Die Genossenschaften und ihre Mitglieder Seite 23

L ESELUST A Bottwartal: Die Powerfrauen in den Weinbaubetrieben und Genossenschaften Seiten 4/5 A Marbach/Bottwartal: Die Museen locken mit kostümierten Führungen Seiten 8/9

Karin Götz leitet seit elf Jahren die Lokalredaktion der Marbacher Zeitung. Die gebürtige Remstälerin lebt mit ihrer Familie in Marbach-Rielingshausen.

A Marbach: Edle Schuhe aus der Schillerstadt in der Schillerstadt Seiten 10/11 A Marbach: Die neue Ausstellung „Das bewegte Buch“ Seiten 12/13 A Marbach: Schönheit des Verfalls Seite 19

Sie haben Anregungen oder Kritik? Dann schreiben Sie uns: redaktion@wein-lese-land.de.

Impressum WeinLeseLand Marbach & Bottwartal. Anzeigensonderveröffentlichung. Auflage: 150 000 Exemplare. Verbreitung: Stuttgarter Zeitung (Teilauflage), Stuttgarter Nachrichten (Teilauflage), Kornwestheimer Zeitung, Backnanger Kreiszeitung, Bietigheimer Zeitung, Marbacher Zeitung, Marbacher Stadtanzeiger. Redaktion: Karin Götz (verantwortlich), Sandra Brock, Christian Kempf, Claus-Peter Hutter. Fotos: Werner Kuhnle, Yannik Garbe,

Dominik Thewes, Abelli, Deutsches Literaturarchiv, Umweltakademie, Claus-Peter Hutter, Michael Davidis, Silberburg-Verlag, Axel Waldecker Fotografie, Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal, fotolia, Mathias Michaelis. Gestaltung Online-Shop: Sabine Reich, twistdesigns. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH. Verlag: Adolf Remppis Verlag GmbH + Co. KG, König-Wilhelm-Platz 2,7162 Marbach, www.marbacher-zeitung.de.

A Bottwartal: Reinhold Messner der Weinberge Seiten 24/25

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JEDEM

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A Der Rezept-Tipp: Ein gefüllter Schweinerollbraten Seiten 20/21 A Der Veranstaltungskalender Seiten 27-30 A Der Wein-Lese-Shop Seiten 15 – 18

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Elske Dippon, Schlossgut Hohenbeilstein: Warum liebe ich die Arbeit rund um das Produkt Wein? Wein ist ein sehr emotionales Getränk. Er schmeckt immer unterschiedlich und jeder Wein hat seinen eigenen Charakter – fast wie eine Persönlichkeit. Das finde ich sehr spannend. Mir macht es viel Spaß, mit den Kunden zusammen zu arbeiten. Vor allem die Arbeit im Weinverkauf gefällt mir. Wenn ein Kunde zu mir kommt und nicht genau weiß, was ihm schmeckt, versuche ich im Gespräch mit ihm seine Vorlieben herauszufinden. Gerne schenke ich dann auch etwas zum Probieren ein. Mich macht es sehr glücklich, wenn ich mit meiner Weinempfehlung auf Anhieb genau richtig liege.

Karin Schäfer, Weingut Schäfer: Da wir ein kleines Familienweingut sind, ist mein Aufgabenfeld sehr vielseitig und abwechslungsreich. Der Weinverkauf und der persönliche Kontakt zu unseren Kunden bereiten mir große Freude. Unsere Weinfeste organisieren, Weinproben vorbereiten und mitgestalten gehört ebenso dazu. Besonders gerne bin ich zu jeder Jahreszeit draußen in unseren Weinbergen. Meine Lieblingsarbeiten sind der Rebschnitt, die Pflege der Jungfelder und natürlich die Weinlese … am liebsten ganz oben auf dem Benning, zwar manchmal steil und beschwerlich, aber mit wunderschönem Ausblick über die Weinberge auf Kleinbottwar bis zur Schwäbischen Alb.

Bettina Roth, Weingut Forsthof: An meiner Arbeit auf dem Weingut mag ich besonders die tägliche Abwechslung – den Kontakt mit den Menschen und das Leben und Wohnen mitten in der Natur. Die Nähe zum Wald gefällt mir besonders, er strahlt so viel Ruhe aus. Leider bin ich nur selten im Weinberg, da sich nicht alles unter einen Hut bringen lässt. Ich mache meistens den Weinverkauf in unserem Hofladen und kümmere mich um alles, was mit Verkauf, Werbung und Marketing zu tun hat. Bei Messen bin ich allein oder mit meinem Mann Andreas am Stand, um unsere Weine zu präsentieren. Es ist reizvoll, vielseitige Talente einsetzen zu können, da von der Erstellung und Gestaltung von Werbebriefen und Präsentationsmaterialien für Wettbewerbe, Dekoration und auch die Pflege unserer Räume alles dabei ist.

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F RAUEN POWER IHRE MÄNNER, VÄTER, SÖHNE ODER CHEFS STEHEN, WENN ES UM WEIN GEHT, MEIST IM VORDERGRUND. DOCH HINTER JEDEM STARKEN MANN STEHT EINE STARKE FRAU. MANCHMAL SOGAR MEHRERE. AUF DIESER SEITE ERZÄHLEN SIE UNS, WAS FÜR SIE DIE FASZINATION AM PRODUKT WEIN UND AN IHRER ARBEIT AUSMACHT.

Marion Bäuerle, Weingärtner Marbach: Wein ist für mich ein faszinierendes Produkt, dem ich mich – zugegeben – erst mit Beginn meiner Tätigkeit für die WG Marbach vor sechs Jahren so peu à peu angenähert habe. Wein ist als Produkt vielfältig. Kein Jahrgang ist wie der andere. Jede Rebsorte hat ihre spezifischen Aromen und Erkennungsmerkmale. Die Wengerter sind für mich ein besonderer Menschenschlag, mit dem ich gerne zusammen arbeite. Meine Arbeit ist unheimlich abwechslungsreich, besonders wenn es darum geht, neue Wege der Vermarktung zu entwickeln. Wein ist nicht mehr wegzudenken aus meinem Leben; er bestimmt hin und wieder auch die Aktivitäten am Wochenende und im Urlaub, wenn Veranstaltungen rund um den Wein oder eben Weinerzeuger das Ziel sind. Ich finde, es gibt unangenehmere Arten, sich fortzubilden.

Anneliese Schütz,WeinGut Schütz: Es ist eine faszinierende Erfahrung, das ganze Jahr fast täglich in der freien Natur zu verbringen und bei Wind und Wetter je nach Jahreszeit verschiedene Düfte und Geräusche zu erleben. Besonders schön ist es natürlich, wenn meine Familie und meine Eltern dabei sein können. Das Gefühl, wenn drei Generationen gemeinsam einen jungen Weinberg anlegen, der die nächsten 30 Jahre Trauben hervorbringen wird, ist unbeschreiblich. Besonders liebe ich es, wenn sich das Weinjahr nach der oft sehr hektischen Traubenlese dem Ende zuneigt. Dann beginnt die Zeit, in der ich dick eingepackt mit meinem Hund Elvis in die Weinberge gehe. Durch die Kälte und Ruhe herrscht eine einzigartige Atmosphäre – das ist Freiheit pur! Es ist sehr zufriedenstellend, wenn man nach getaner Arbeit in die Reihen schaut und sieht, was man den ganzen Tag über geschafft hat.

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SO

MACHT DIE

DIE TRAUBEN SIND EINGEFAHREN UND IM KELLER VERARBEITET. DIE BEIDEN BEILSTEINER WEINGÜTER KIRCHER UND KROHMER KÖNNEN BEI DER ERNTE AUF ROUTINIERTE LESEMANNSCHAFTEN ZURÜCKGREIFEN – UND FREUEN SICH AUF EINEN TOP-JAHRGANG 2015.

„Der Wein ist die edelste Verkörperung des Naturgeistes.“ Friedrich Hebbel

Die Arbeit im Weinberg (Foto oben Weingut Krohmer) macht hungrig (Foto unten Weingut Kircher).

A RBEIT S PASS

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ie vor kurzem zu Ende gegangene Weinlese hat die Herzen der Wengerter aufblühen lassen. „Es war ein ganz toller Herbst und wir dürfen uns auch auf tolle Weine freuen“, gerät Dieter Krohmer ins Schwärmen, wenn er die vergangenen Wochen Revue passieren lässt. Keine Probleme mit der Kirschessigfliege, gesunde Trauben und ein Traumwetter zum Lesen. Was will man mehr? Vor zwei Wochen hat der Beilsteiner Weinmacher zusammen mit seiner Lesemannschaft die letzten Trollingertrauben von den Stöcken geholt. Zwischen zehn und 15 Helfer haben mit angepackt. „Wir sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß, wo er anpacken muss“, lobt der Chef.

Etwa ein Drittel der Rebfläche des Beilsteiner Betriebes – vor allem am Blinden Berg – wird mit einem Vollernter bearbeitet. „Dafür lassen wir ein Lohnunternehmen kommen“, sagt Dieter Krohmer. Qualitätseinbußen bringe die maschinelle Bearbeitung nicht. Im Gegenteil: „Das ist besser als eine Handlese“, ist der Beilsteiner überzeugt. „Die Trauben sind viel rascher im Keller und können sofort gekeltert und am nächsten Tag geklärt werden.“ Vorausgesetzt das Lesegut ist gesund. „Wenn man seinen Weinberg sauber vor Pilzkrankheiten

und Insekten hat, hat man einen relativ einfachen Herbst.“ So wie dieses Jahr. „Was Pilzkrankheiten angeht, war es, seit ich Wengerter bin, das schönste Jahr für mich. Wir hatten in keinem einzigen Weinberg Mehltau.“ Die ersten Weine sind bereits abgezogen und liegen auf der Feinhefe. „Früher wurden sie blank gefiltert, aber wir lassen die Weine relativ lange auf der Feinhefe liegen – und das ohne Probleme“, erklärt Dieter Krohmer. Der aktuelle Jahrgang zeichne sich durch angenehme Säurewerte aus. „Die Weine werden relativ schnell verfügbar sein.“ Ein Loblied auf den aktuellen Jahrgang wird auch im Weinberg der Kirchers gesungen. „2003 und 2012 waren gute Jahrgänge, aber der aktuelle toppt fast alles“, freut sich Thomas Kircher. Zwischen neun und zwölf Lesehelfer haben die Familie im Herbst bei der Lese unterstützt. Die meisten sind schon seit einigen Jahren mit draußen. Auch Kirchers Mutter kann es nicht lassen und nimmt allzu gerne die Rebschere in die Hand. Vor allem, wenn das Wetter so schön ist wie dieses Jahr. Doch ab und an befolgt die 78-Jährige auch den Rat der Familie und bleibt daheim. „Wenn es zu steil ist, dann ist es für sie einfach zu gefährlich“, sagt der Beilsteiner. Für Lesehelferin Waltraud ist Oma Kircher dennoch ein Vorbild. „Die Arbeit macht Spaß, aber sie ist auch ein Knochenjob und wenn man mit 78 Jahren noch so mit dabei ist – alle Achtung.“ Etwa zehn Prozent der Rebfläche, die zu dem Beilsteiner Weingut gehört, wird maschinell gelesen. Beim Rest ist Handarbeit angesagt. Morgens um acht Uhr beginnt der Lesetag. Nach einer kurzen Einweisung geht es an die Arbeit. Zeile um Zeile wird geerntet. „Dieses Jahr ist es gar kein Problem, denn die Trauben sind gesund“, erklärt Thomas Kircher. „Man muss im Grunde nur darauf achten, dass man sich oder sein Gegenüber nicht in die Finger schneidet“, fügt Waltraud mit einem Schmunzeln an. Eine Packung Pflaster gehört bei jeder Lese zur Standardausrüstung. Höhepunkt eines Lesetages ist das gemeinsame Mittagessen. Die Kaffeepause am Vormittag verbringt die Lesemannschaft im Wengert, mittags geht es dann zu Sabine Kircher auf den Hof. Nur wenn im Gewann Klingen die Eimer gefüllt werden, kommen die Biergarnituren mitten im Weinberg zum Einsatz. „Das hat Tradition und an der wollen wir auch festhalten“, sagt Kircher.

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An den anderen Tagen bereitet Sabine Kircher warme Köstlichkeiten vor. „Ab und zu frage ich morgens auch auf was sie Lust hätten, aber ansonsten überlege ich mir ein Gericht, von dem ich denke, dass es allen schmeckt“, erzählt die Winzerfrau. Einmal während jeder Weinlese gibt es aber auf jeden Fall Rote Wurst mit Kartoffelsalat. „Und auf Gaisburger Marsch sind auch alle scharf“, erzählt Sabine Kircher und lacht. Der Abschluss der Weinlese wird immer mit einem kleinen Fest gefeiert – und da gibt es dann Schlachtplatte und Zwiebelkuchen. (kaz)


Immer mehr Genussliebhaber trinken nicht nur Wein, sondern auch Sekt. Bernd Gemmrich (Foto oben) und Felix Graf Adelmann freut das.

V OM W EIN

ZUM

S EKT

FÜR DEN KLEINBOTTWARER WINZER FELIX GRAF ADELMANN UND SEINEN KOLLEGEN BERND GEMMRICH AUS BEILSTEIN SIND SEKTE EINE WICHTIGE UND GUTE ERGÄNZUNG IHRER PRODUKTPALETTE.

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ie Deutschen sind nicht nur Weinliebhaber – sie trinken auch gerne Sekt. Und zwar immer mehr. Im Jahr 2014 haben über 600 000 Bundesbürger mehr als einmal in der Woche den Korken knallen lassen. Zum Vergleich: 2010 waren es noch rund 400 000 Menschen. „Sekt sells“, so die Erfahrung von Felix Graf Adelmann. „Er ist als Auftakt für ein Fest oder ein Menü ebenso passend wie zwischendrin, oder als Abschluss. Und ein Glas Sekt am Morgen bringt ja auch den Kreislauf in Schwung“, sagt der 36-Jährige und schmunzelt. Das Kleinbottwarer Weingut hat derzeit eines der größten Angebote an Schaumweinen in der Geschichte des Familienbetriebes. Erst seit ein paar Wochen steht der 2014er Muskateller im Regal. „Die Muskateller-Traube findet im Sekt ihre optimale Bestimmung. Der Sekt ist derzeit vielleicht eines der beliebtesten Produkte des Weingutes überhaupt“, berichtet der 36-Jährige. Und wem das nicht schräg genug ist, der kann beim Grafen auch einen Muskattrollinger Rosé probieren. „Der ist als Aperitif unschlagbar“, findet der Kleinbottwarer. Aber es gibt auch ein ganz neues Produkt: ein trocken ausgebauter, eleganter 2014er Frühburgunder rosé brut. Bei der Herstellung seiner Sekte setzt Adelmann auf die so genannte Transvasiermethode – eine bestimmte Form der Flaschengärung. Nach der Lagerzeit wird der Grundwein aus den Flaschen in einen Druck-

tank umgefüllt. Anschließend wird mit Hilfe von Filtration der Hefesatz entfernt und die Dosage, so heißt das Gemisch aus Wein und Zuckersirup, zugesetzt. Das Endprodukt wird dann wieder unter Druck in Flaschen gefüllt und verkorkt. Lediglich der Jubiläumssekt 100/100 aus dem Jahr 2010 ist mit der traditionellen Flaschengärung hergestellt: Der Spätburgunder Rosé Sekt Brut ist handgerüttelt.

tem Holundersirup, kreiert. Außerdem gibt es den Pechecco zu genießen, einen Riesling mit einem Hauch von rotem Weinbergpfirsich. „Secco und Sekt gehören bei uns einfach dazu“, sagt Bernd Gemmrich. Vor allem wenn es Richtung Weihnachten geht, werde gerne Sekt verschenkt. „Der Secco läuft hingegen das ganze Jahr.“ (kaz)

Bei Bernd Gemmrich werden die Sekte – derzeit gibt es einen Lemberger Weißherbst Winzersekt, Gewürztraminer Winzersekt sowie einen Muskattrollinger Blanc de Noir Winzersekt – ausschließlich handgerüttelt. Zum einen, weil die Mindestmenge für die Transvesiermethode für das Beilsteiner Weingut zu groß wäre, um die Vielfalt, die er jetzt anbietet, zu erhalten. Darüber hinaus behalte der Sekt durch das Handrütteln auch länger seine Kohlensäure, da sie besser eingebunden werde, betont Gemmrich. 120 Flaschen passen in ein Gestell. Vier Gestelle hat er im Keller stehen. Zwei mal täglich wird jede Flasche um ein Achtel gedreht. Sechs bis acht Wochen lang. Danach wird der Flaschenhals etwa 20 Minuten lang in ein minus 26 Grad kaltes Eisbad gesetzt. „Dann wird der Kronkorken von der Flasche genommen und durch den entsprechenden Druck schießt der Eispropfen heraus“, erklärt Gemmrich die Methode. Seit etwa zehn Jahren ergänzen Seccos die Gemmrich’sche Angebotspalette im „prickelnden“ Bereich. Der spritzige Genuss mit leichter Süße kommt bei den Kunden an. Noch bevor Hugo zum Trendgetränk wurde hat der Beilsteiner vor sieben Jahren den Sambu-Secco, eine Weißwein-Cuvée mit hausgemach-

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L ESE T IPPS HERBST IST LESEZEIT. MARKUS SCHNEIDER, ULRIKE FISCHER UND SIMON FORTENBACHER VON DER MARBACHER BUCHHANDLUNG TAUBE GEBEN BUCHTIPPS.

Markus Schneider

Handgemachtes Glück Ein kulinarisches Genussbuch mit gaaaanz viel Ländle-Charme. Die sympathische Stuttgarter FoodBloggerin verrät ihre liebsten Rezepte, Dekotipps und kreative Geschenkideen aus der Küche. Tolle Bilder, witzige Texte, authentisch, frisch und alles „homemade im Ländle“.

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Ulrike Fischer

Im Dörfle Lydia Stilz (Jahrgang 1928) gewährt uns einen liebevollen Blick auf die Alltagswelt unserer Vorahnen. Sie erzählt akkurat von den täglichen dörflichen Verrichtungen und dem Lebensalltag aus dem vergangenen Jahrhundert, von Freud und Leid im Kleinen und Großen.

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Simon Fortenbacher

Tod im Trollinger Ein tödliches Gift im Trollingerglas des jungen Stuttgarter Industriellen Rolf Ranberg? Um diesen kniffligen Fall zu lösen, muss die engagierte Kommissarin Irma Eichhorn ganz schön tief in die Trickkiste greifen. Ein Krimi aus dem Stuttgarter Kessel mit tollen Figuren. Spaß und Spannung in einem. Die Bücher gibt es im Wein-LeseShop (Seite 15 – 18) sowie im örtlichen Buchhandel zu kaufen.

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5 1 und 5 Gewandete Führung und Schillerverehrung in Schillers Geburtshaus 2 Mittelalterliche Kostümführung im Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte 3 Kinderanzug Schillers und Porträt der Mutter in Schillers Geburtshaus 4, 7 und 8 Weinbau und Landwirtschaft und ein nachgebildetes Römerkastell zeigt das Museum im Adler. 6 Im GroMusle wird die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts lebendig


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U NTERWEGS DIE MUSEEN IM EINZUGSGEBIET DER TOURISMUSGEMEINSCHAFT MARBACHBOTTWARTAL LASSEN SICH VIEL EINFALLEN, UM IHRE BESUCHER NICHT NUR ZU INFORMIEREN, SONDERN AUCH ZU UNTERHALTEN.

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ugegeben, wahrscheinlich wurden die Kostümführungen nicht in Marbach oder im Bottwartal erfunden. Aber früh dran war man in der Schillerstadt und drumherum mit dem Angebot allemal. Schon seit langem führen Friedrich Schiller und Co. durch die Stadt. Aber auch die Museen der Region kann man mit Hilfe von gewandeten Führungen entdecken. „Ein Angebot, das gerne angenommen wird“, weiß Anja Behnle, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft MarbachBottwartal. Denn die Begleitung durch einen „Zeitzeugen“ macht es dem Besucher möglich, ganz und gar in die jeweilige Welt einzutauchen. Zum Beispiel in die der Römer. Das Benninger Museum im Adler zeigt auf 360 Quadratmeter Schätze und Alltägliches aus vergangener Zeit – und wartet mit einer eigenen Römerabteilung auf, in der die Zeit der römischen Besiedlung auf Benninger Markung im Mittelpunkt steht. Dazu gehört auch die Freilichtanlage beim Rathaus. Dort gibt es Weihesteine, eine Römerstraße und eine Jupitergigantensäule zu sehen. Doch es muss nicht bei den Römern bleiben. Das Museum im Adler zeigt auch das Leben auf dem Land in den vorherigen beiden Jahrhunderten – und bietet außerdem Museumsführungen durch die einzelnen Abteilungen, wobei private Gruppenführungen ganz nach Gusto gestaltet werden können. Themen können unter anderem die römische Geschichte Benningens sein oder etwa „Ein Frauenleben auf dem Dorf“. Dabei werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen auf dem Land ausführlich dargestellt und auch der historische Gewölbekeller wird mit einbezogen. Margarita Schlegel führt im Kostüm durch die Räume . . .

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MIT

G EWANDETEN

Auch Termine zu später Stunde sind möglich. „Abends im Adler“ heißt das Angebot für Menschen, die die Gemeinde besser kennenlernen möchten. Zur Information kommt die Geselligkeit: Der Abend klingt bei einem Glas Wein im Museum aus. Oder man unternimmt einen Ausflug ins Mittelalter. Möglich macht es die neue Steinheimer Heimatpflegerin Helga Becker. Sie schlüpft bei den Kostümführungen im Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte in verschiedene Rollen. Elisabeth von Blankenstein, die Bäuerin Bechthild und die Nonne Walpurgis kommen bei ihr zu Wort. Die Teilnehmer erfahren geschichtliche Hintergründe und hintergründige Geschichten – und sie können Einblick nehmen in die mittelalterlichen Lebensumstände des Adels, der Bauernschaft und niederen Stände sowie der Nonnen des Klosters Mariental.

Das 18. Jahrhundert und die Zeit zu Friedrich Schillers Geburt steht – ganz klar – in Schillers Geburtshaus in Marbach im Mittelpunkt. Seine ersten vier Lebensjahre hat der Dichter in Marbach verbracht. Stadtführerin Sabine Stängle nimmt die Besucher im Gewand aus dem 18. Jahrhundert mit in die Zeit, als Schillers Familie mit dem kleinen Friedrich in der Niklastorstraße wohnte. Sie erzählt über Schillers Vorfahren, seine Zeitgenossen und von seiner Kindheit. Auch ein Abstecher in die Stadtkirche, wo Friedrich Schiller getauft wurde, wird unternommen. Bei den Kinderführungen unter dem Motto „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ dürfen sich sogar die kleinen Besucher im Stil der Zeit verkleiden. Ebenfalls im Programm sind die Führungen „Personen und Persönlichkeiten“ oder „Ehret die Frauen“, die jeweils auch mit Weinproben gebucht werden können. Im GroMusle, dem Museum in Gronau, können die Besucher derzeit in die 1950er-Jahre eintauchen. Zum siebten Geburtstag des kleinen Museums im Oberen Bottwartal wurde eigens ein 50er-Jahre-Wohnzimmer gestaltet. Wechselnde Ausstellungen lassen die Besucher hinter die Kulissen der damaligen Zeiten blicken. Aktuell dreht sich alles um die Unterwäsche aus früheren Zeiten. Zu sehen sind „Liebestöter“, die langen Hemdhosen der Männer mit Klappe hinten, sowie „Stehbrunzer“ und zarte Hemdhöschen für Frauen. Die Museumsmacher schlüpfen auch immer wieder gerne in historische Kostüme. Bereits zur Eröffnung des Museums kam die historische Modenschau gut an – und sie tut es immer noch. Die Museen kann man zu den jeweiligen Öffnungszeiten besuchen. Zu bestimmten Terminen werden gewandete Führungen angeboten. Als Gruppe kann man diese aber auch buchen. (sl) Weitere Informationen unter:

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www.marbach-bottwartal.de www.museum-im-adler.de www.stadt-steinheim.de www.schillersgeburtshaus.de www.gromusle.de

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E DLE S CHUHE DIE DAVID OEHLER GMBH FEIERT BALD 200-JAHR-JUBILÄUM. DAS IN MARBACH GEGERBTE LEDER IST DIE BASIS FÜR DEN ERFOLG VON LUXUSMARKEN WIR PRADA UND GUCCI. VOR NEUN JAHREN HABEN ELMAR ZIEGLER UND UWE OEHLER DIE ERSTE EIGENE SCHUHKOLLEKTION AUF DEN MARKT GEBRACHT.

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M ARBACH

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ine Weinflasche mit dem Absatz eines Schuhes öffnen? Kein Problem für Elmar Ziegler. Mit geübten Händen setzt er eine Flasche in den Innenschuh und klopft ein paar Mal gegen die Wand. „Durch den Druck schiebt es den Korken dann heraus“, erklärt der 49-Jährige und schmunzelt. Um Missverständnissen vorzubeugen – im Hause Ziegler werden die Weinflaschen normalerweise auf ganz konventionelle Art aufgemacht, aber es gibt ja immer wieder Notfälle, in denen man sich zu helfen wissen muss. Aber was hat Wein sonst noch mit Schuhen zu tun? Für Elmar Ziegler ist beides Genuss pur. Und dass beide Produkte zueinander passen zeigt ein Blick nach Italien. Dort, erzählt Ziegler, verkauft derjenige, der Leder hat, gerne auch Wein und Olivenöl. „Das hat Tradition.“ Stichwort Tradition. In acht Jahren feiert die David Oehler GmbH das 200-JahrJubiläum. Im Jahr 1823 kaufte Gerbermeister Christian David Oehler einer Gerberwitwe die Hütte unterhalb der Marbacher Stadtmauer samt Werkzeug ab. Die kleine Hütte wich einer Fabrik und wurde immer größer. Uwe Oehler, der selbst eine Gerberlehre gemacht hat und im Jahr 1992 in den Betrieb eingestiegen ist, führt die

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Lederfabrik inzwischen in der sechsten Generation. Die Leidenschaft fürs Gerben hat sein Großvater an ihn weitergegeben. „Als ich zehn Jahre alt war, habe ich ihm schon geholfen“, erinnert sich der 50-Jährige. Heute kümmert sich Oehler um die Ausrichtung des Unternehmens und um die betriebswirtschaftliche Seite. 45 Mitarbeiter sind in der Gerberei beschäftigt, drei in der Verwaltung, zwei im Werksverkauf und nicht zu vergessen der Chef selbst. Für 400 bis 500 Kunden gerbt die auf Veloursleder – vor allem Kalbsleder – spezialisierte David Oehler GmbH die Tierhäute für die Weiterproduktion. Darunter Luxusmarken wie Prada, Gucci und Louis Vuitton. Vor neun Jahren haben Uwe Oehler und Elmar Ziegler begonnen, Schuhe zu fertigen. Exklusive, rahmengenähte Lederschuhe. Das Grundmaterial, das Leder, wird ebenfalls in Marbach gegerbt – nur ein paar Meter vom Werksverkauf entfernt. Dieser wirkt von außen wie von innen eher unscheinbar. Über eine alte Holztreppe gelangt der Kunde in ein mittelgroßes Dachzimmer, in dem sich weiße Kartons bis unter die Decke stapeln. Doch der erste Eindruck täuscht, denn die Herren- und Damenkollektionen sind nicht nur klassisch, sondern von Material und Verarbeitung auch


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M ARBACH

sehr hochwertig. Und der Preis ist mehr als fair. „Vergleichbare Schuhe kosten anderswo zwischen 300 und 400 Euro“, sagt Elmar Ziegler, dessen Baby der Werksverkauf ist. „Bei uns bezahlt man zwischen 100 und 200 Euro.“ Ein guter Preis, für gute Qualität. Auf groß angelegte Werbung hat das Unternehmen bislang verzichtet. Elmar Ziegler und Uwe Oehler wollen langsam und gesund weiter wachsen. „Unsere Schuhe gibt es nur hier in Marbach und die Leute, die bei uns schon eingekauft haben, kommen immer wieder“, freut sich Uwe Oehler. Die meisten Kunden kommen aus dem Großraum Stuttgart, aber auch in Hamburg trägt man OehlerSchuhe. „Und wenn jemand weiter weg lebt, aber genau weiß, welche Schuhform ihm passt, dann schicken wir ihm natürlich auch ein Paar zu“, ergänzt Elmar Ziegler. Gefertigt werden die Oehler-Schuhe in Indonesien. „Aber nicht in Kinderarbeit und nicht in Massenproduktion“, betont Uwe Oehler, dessen Frau aus dem Inselstaat kommt. 100 Schuhe werden dort an einem Tag produziert. Eine weitere Produktionsstätte hat ihren Sitz in Portugal. Warum nicht in Deutschland?

Elmar Ziegler (links) und Uwe Oehler setzen im Familienunternehmen auf Qualität.

„Es gibt nur eine deutsche Firma, die noch das Know how hat“, begründet Oehler die Fertigung im Ausland. Einen Namen hat sich die Firma auf dem weltweiten Markt mit dem Hydrophorbieren von Veloursleder gemacht. Vor allem in der kalten und nassen Jahreszeit ist das Verfahren ein Pluspunkt und ein Verkaufsargument. Denn das Oehler’sche Hydrovelour ist wasserfest, pflegeleicht, schnelltrocknend und atmungsaktiv. „Das Wasser perlt einfach ab, Schmutz setzt sich nicht fest und der Farbabrieb ist minimal“, erklärt Uwe Oehler. Werden Schuhe hingegen mit dem üblichen Imprägnierspray eingesprüht, legt sich dieses wie ein Film auf das Leder, geht aber keine Verbindung mit ihm ein. Die Folge: Der Film löst sich und muss immer wieder behandelt werden. (kaz) Der Werksverkauf hat montags, donnerstags und freitags von 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Wer eine Freude bereiten möchte, kann auch einen Gutschein schenken. Außerdem können die Schiller-Gutscheine des Stadtmarketingvereins eingelöst werden. Apropos Schiller: Am Schillersonntag, 8. November, ist geöffnet. Weitere Infos unter www.david-oehler.de.

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E INE E RWEITERUNG F ANTASIE DIE AUSSTELLUNG „DAS BEWEGTE BUCH“ ZEIGT IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE DIE EINMALIGEN BUCHBESTÄNDE DES DEUTSCHEN LITERATURARCHIVS. SIE WIRD AM 6. NOVEMBER ERÖFFNET. FRAGEN AN DIE KURATORIN, PROF. DR. HEIKE GFREREIS Warum Bücher? Bücher gehören immer noch notwendig zu unserer Vorstellung vom Lesen und unserer Idee von Literatur. Doch warum? Was hat ein Buch, was ein Blog zum Beispiel nicht hat? „Unter den verschiedenen Werkzeugen des Menschen ist das erstaunlichste zweifellos das Buch. Die anderen sind Erweiterungen seines Körpers. Mikroskop und Teleskop sind Erweiterungen des Sehens; das Telefon ist eine Erweiterung der Stimme; dann haben wir Pflug und Schwert, Erweiterungen des menschlichen Arms. Aber das Buch ist etwas anderes: es ist eine Erweiterung des HEIKE GFREREIS Gedächtnisses LEITET SEIT DEM JAHR und der Phanta2001 DIE MARBACHER sie“, interpreMUSEEN tiert der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges die besondere Form, Texte durch Zusammenbinden von Blättern mobil zu machen. Die Ausstellung Die große Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne erkundet diese Form auf ungewöhnliche Weise: Drei Kapitel – „Höhle und Falte“, „Blatt und Untergrund“, „Löcher und Schneisen“ – zeigen, was alles in Büchern steckt, welche Bewegungen sie mitmachen und welche Bewegungen sie auslösen. Ergänzt werden sie durch offene Leseräume: eine Leihbibliothek des 19. Jahrhunderts, eine Gefängnis- und Lazarettbücherei, eine BookCrossingZone, die von Christian Kracht und Eckhart Nickel seit 2004 in Nepal aufgebaute „Kathmandu Library“ und eine Fundbibliothek der Deutschen Bahn. Erstmals ausgestellt werden auch Teile der Bibliotheken von Gottfried Benn, Paul Celan,

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Martin Heidegger und Peter Rühmkorf sowie Einlagen, die W. G. Sebald als Orientierungs- und Erinnerungshilfe in seinen Büchern gelassen hat. Warum Höhlen und Falten?

meine Nester, meine Haustiere, mein Stall und mein Gelände.“ Der Schriftsteller Christoph Ransmayr hat für die Marbacher Ausstellung ein Moleskine ausgesucht: „natürlich originalverpackt, eingeschweißt, unversehrt und bereit für ungeheuerlichste, nie gehörte, nie gelesene Poesie und dummes Zeug“. Das Format des Buchs ist endlich, das Gebiet dahinter jedoch grenzenlos.

Bücher bergen für uns reale Räume – auf einer Seite, in einer Seite, mit einer Seite und zwischen den Seiten. Sie sind tatsächlich eine hohle Form und zugleich der Inbegriff des Vollen und Ganzen: Wozu Löcher und Schneisen? Ort der Blütenlesen und großen Formen, der Romane und der Enzyklopädien. Sie Peter Handke wanderte wochenlang mit materialisieren und entmaterialisieren einer spanischen Taschenbuchausgabe zugleich. Sie haben die Gabe, das, was des „Don Quijote“ durch die spanische in ihnen ist, immer auch in Sierra Nevada und gräbt den Geist und Gefühl zu verSeiten mit Buntstiften seine wandeln, in die Vision einer Reise-Lese-Route ein. AleIdee und in die Erinnerung xander Gerst hat auf dem an eine Stimmung. Sie sind Bord-Laptop als E-Book Schwelle, Nische, Rand, Faleinen Science-Fiction-Rote, Höhle, Kiste, Tresor, Kofman von Stanisław Lem ins fer und Handtasche, Tür, All mitgenommen: „Die AsFenster, Gang und Haus, tronauten“. Nietzsche hat Bühne und Museum, Garten den Buchraum beschrieben, und Welt, Wolke und Loch. als sei er ein geliebter Wir füllen, leeren, verschlinMensch: Die Philologie B UNDESTAGSPRÄgen und verlieren, klauen „lehrt gut lesen, das heißt SIDENT NORBERT und verstoßen, lieben und langsam, tief, rück- und vorLAMMERT HÄLT AM hassen sie. Sie sind (anders sichtig, mit Hintergedanken, 6. NOVEMBER DIE als der Blog) Gegenstände, mit offen gelassenen Türen, können Mobiliar sein und mit zarten Fingern und AuSCHILLERREDE Tapete, Fremde, Begleiter, gen“. 1976 hat Hans Magnus Mitbewohner, Geliebte. Sie beflügeln Enzensberger aus dieser zärtlichen Leseund machen sesshaft, sind (schwere) szene ein Manifest der freien Liebe geKinder des Baumes und (leichte) Gemacht: Lesen sei hin- und herzublättern, schwister der Luft. ganze Passagen zu überspringen, Sätze gegen den Strich zu lesen, Schlüsse aus Weshalb Blatt und Untergrund? dem Text zu ziehen, von denen der Text nichts weiß, und das Buch, worin er steht, zu einem beliebigen Zeitpunkt in Das Buch als paradoxe Form – bewegbar die Ecke zu werfen. Christian Kracht erund stabil, dynamisch und konstant, in zählt von der „Kathmandu Library“: sich vielseitig und von außen abgeschlos„Papier ist das Schwerste, was man im sen, recycelbar und ewig, begreifbarer Koffer oder Rucksack bei sich haben Stellvertreter selbst flüchtigster Imaginakann. Man überlässt es nicht dem Zufall tionen und dunkelster Ideen – fordert oder einer Laune, welche Bücher man unsere Fähigkeit, in der Theorie viele einpackt. Doch: Wer sich auf Reisen beund vieles an vielen Orten und zu vielen gibt und seine Lektüreerfahrung dabei Zeiten zu sein, ganz aus uns heraus und von Batterien und Bildschirmen abhängig mit uns allein. Es ist unsere nüchternmacht, verlässt nie die Steckdosenzone. kleine, ironische Form für SeelenwanNur mit richtigen Büchern aus Papier gederungen, Emanationen, Meditationen, langt man bis ans Ende der Welt. AußerMetamorphosen, Enthusiasmen und Ekdem ist ein Buch doch mehr als ein Text! stasen, für kontrollierte Rauschzustände Es geht um den Umschlag, das Papier, aller Art. Denn das Buch hat immer das Umblättern, das Anstreichen von auch eine andere Seite und kann viel Absätzen und persönliche Anmerkungen mehr sein als nur ein Lesemedium: Es mit dem Bleistift. Auf Reisen sammeln kann Spielkarte sein und Toilettensich zwischen den Seiten Bordkarten, papier, Kofferauskleidung, BucheinbandRechnungen, getrocknete Blüten.“ futter, Wandtapete, Türstopper, Brennmaterial, Stuhl, Tisch, Blumenschemel Daher 1, 2, 3, 4, 5 und los: Wir warten (als solchen verwendete Eduard Mörike in Marbach auf alle, die mit richtigen Büsein Latein-Lexikon). Der Philosoph chern ans Ende der Welt kommen wolJean-Paul Sartre erinnert sich an seine len! Bücher: „Sie waren meine Vögel und

In der Ausstellung „Das bewegte Buch“ ist unter anderem ein Leserbrief von 1986 an Michael Ende zu sehen (unten rechts). Ein „Blick in die Bibliotheksmagazine: Leihbibliothek Fischer“ (oben). Die anderen Fotos zeigen Impressionen von vergangenen Führung im DLA.


8.11. T AG DER OFFENEN T ÜR 11 Uhr: In 20 Minuten durch die neue Ausstellung „Das bewegte Buch“, Treffpunkt: LiMo. Mit Sandra Potsch, wissenschaftliche Volontärin. 11.30 und 13.30 Uhr: Was und wie las Schiller? Treffpunkt: Schiller-Nationalmuseum (SNM). Mit Thomas Schmidt, wissenschaftlicher Volontär. 12 und 14 Uhr: Wie erhalten wir all die Bücher? Treffpunkt LiMo. Mit Enke Huhsmann, Leiterin der Bestandserhaltung 12.30 Uhr: In 20 Minuten durch die neue Ausstellung „Das bewegte Buch“ Treffpunkt: LiMo. Mit Thomas Schmidt, wissenschaftlicher Volontär. 13 und 14.30 Uhr: Durch das Magazin 5 der Bibliothek, Treffpunkt: LiMo. Mit Nicolai Riedel, Referent für Bestand & Benutzung. Max. 15 Teilnehmer. 14 und 15.30 Uhr: Lesen oder: Den Kopf bewegen, Treffpunkt: SNM. Mit Heike Gfrereis, Leiterin der Museen. 15 Uhr: Ungewöhnliche und wertvolle Bücher im Archiv, Treffpunkt: LiMo. Mit Jutta Bendt, Leiterin der Bibliothek. Für Kinder und Erwachsene. Max. 15 Teilnehmer. 15 und 16 Uhr: In 20 Minuten durch die neue Ausstellung Das bewegte Buch, Treffpunkt: LiMo. Mit Dietmar Jaegle, stellv. Leiter der Museen. 15.30 und 17 Uhr: In 20 Minuten durch die neue Ausstellung „Das bewegte Buch“, Treffpunkt: LiMo. Mit Richard Schumm, wissenschaftlicher Volontär. 16 Uhr: Buchumschläge im Archiv. Treffpunkt: SNM. Mit Jutta Bendt, Leiterin der Bibliothek. Max. 15 Teilnehmer. 16.30 Uhr: Bücher, die Schiller nicht schrieb. Treffpunkt: SNM. Mit Sandra Potsch, wissenschaftliche Volontärin. Der Tag der offenen Tür im Deutschen Literaturarchiv findet am Schiller-Sonntag, 8. November, statt. Weitere Infos unter www.dla-marbach.de.

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Markus Bruker hebt gerne ab, damit andere auf seine Weine fliegen.

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DER GROSSBOTTWARER WEINMACHER MARKUS BRUKER WILL GROSS HINAUS. IN FAST JEDER DEUTSCHEN GROSSSTADT HAT ER EINEN FACHHÄNDLER, DER SEINE WEINE VERTREIBT. AUF DEM SKANDINAVISCHEN MARKT HAT ER AUCH SCHON FUSS GEFASST. DOCH WAS IST RICHTIGES UND WAS FALSCHES MARKETING?

Wie wichtig ist das Thema Marketing für einen Betrieb in Ihrer Größenordnung? Es ist elementar wichtig. Denn es entscheidet mit darüber, wohin die Reise eines Betriebes geht. Sie haben bei der Übernahme des elterlichen Weingutes bewusst die Reiseroute geändert? Vor 10,15 Jahren war die Situation hier in Württemberg ganz anders. Da hatten wir vorwiegend Weine ohne Kanten. Waren also im Grunde absoluter Mainstream. Und das war genau das, was ich nicht wollte. Deswegen habe ich mich entschlossen, meine eigene Marke aufzubauen. Das hat allerdings vier, fünf Jahre gedauert, bis ich soweit war.

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Auf welche Art von Marketing haben Sie gesetzt? Wie der Name schon sagt: Man muss eine Marke aufbauen. Und die heißt nicht „super Riesling oder super Lemberger“. Es braucht ein Corporate Identity. Alle Produkte aus diesem Haus müssen auf einen Blick erkennbar sein. Die Außendarstellung ist extrem wichtig. Sie muss rückführbar sein auf das Produkt und das Produkt wiederum auf die Person, die dahinter steht.

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...

Das scheint ja gelungen zu sein . . . Ja – ich bin zufrieden. Kein Mensch in Hamburg oder Frankfurt interessiert es, ob die Lage Großbottwarer Harzberg oder Oberstenfelder Forstberg ist. Deshalb sind meines Erachtens auf einem Etikett der Name des Weins und des Winzers elementar wichtig. Was war der zweite Schritt? Eine Struktur einzuführen: Wir haben die Alten Reben, also den rebsortenreinen Riesling, Trollinger, Lemberger und Spätburgunder, die 500er Schiene mit Sauvignon Blanc, Riesling, Lemberger und Spätburgunder, Zweigelt, Trollinger und dann die Cuvées mit Mephisto, Black, Berry, Dickes Ding und Gretchen. Das Äußere ist das Eine, dennoch muss man als Winzer seine Produkte auch unter die Leute bringen und zwar über die Region hinaus. Wie schafft man das als kleiner mittelständischer Betrieb? Indem man sich gute Partner sucht. Wobei noch einmal: Die alles entscheidende Frage ist, wohin deine Reise gehen soll. Wenn es dir reicht hier im Besen beziehungsweise in der Region deinen Wein zu verkaufen, brauchst du diese Form des Marketings nicht zu betreiben. Also Fachhändler vor Ort? Genau. Vor zehn Jahren war ich das erste Mal mit der Gruppe Simply Wine auf der Messe Pro Wein. In den ersten beiden Jahren war ich frustriert, weil mich keiner gekannt hat. Aber langsam machte ich mir einen Namen und die Händler wurden auf mich aufmerksam. Das heißt: Ohne einen Partner an der Seite – sei es ein Fachhändler oder aber eine Gruppierung – hat man es schwer als Selbstvermarkter? Genau so ist es. Wenn ich jetzt mit meinen Weinen in der Tasche losziehe und

versuche, damit in Restaurants zu kommen, tu’ ich mich schwer. Es geht eigentlich nur über Vitamin B oder C. Gibt es denn inzwischen überall in den großen deutschen Städten Bruker Wein? Dieses Ziel habe ich noch nicht ganz erreicht, aber ich bin auf einem guten Weg. Ich habe Händler in Hamburg, Köln, Hannover, Berlin. München ist derzeit noch ein etwas schwieriges Pflaster. Ich habe einen Händler in Kopenhagen und bin gerade dabei, noch etwas in Schweden auf die Beine zu stellen. Wie kommt man an einen Händler in Kopenhagen? Über die Messe Pro Wein – das ist die einzige große Messe, an der ich mich beteilige. Wird es immer schwerer bei den Händlern Fuß zu fassen? Es gibt nur einen Kuchen zu verteilen. Und um ein großes Stück abzubekommen, muss man zu Kompromissen bereit sein, aber natürlich auch mit der Qualität und durch die eigene Persönlichkeit überzeugen. Das bedeutet ständiges Kofferpacken? Denn die Händler müssen die Weine – auch die jeweils neuen Jahrgänge – kennenlernen. Ich bin enorm viel auf Achse. Das stimmt. Wie wichtig sind soziale Netzwerke wie beispielsweise Facebook und Co für Sie? Ab und zu poste ich etwas in Facebook. Machen Sie Hausmessen? Nein – wir haben hier in Großbottwar ja insgesamt 18 Wochen im Jahr unseren Besen offen. Da brauche ich nicht noch zusätzlich eine Hausmesse. (kaz)






Die Kunst von Abelli begrüßt die Ankommenden in der Unterführung am Marbacher S-Bahnhof.

D IE S CHÖNHEIT ABELLI IST JAHR FÜR JAHR MIT IHRER KUNST AUF DEN WEIN-LESE-TAGEN ZU SEHEN. DIE BEIDEN BRÜDER MANUEL UND FELIX SEITER SIND INZWISCHEN AUCH IN DER SCHILLERSTADT MIT IHREN WERKEN ANGEKOMMEN.

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V ERFALLS

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ieles ist in Bewegung bei den Seiter-Brüdern Manuel und Felix. Das unter Abelli firmierende Künstlerduo hat vor einem knappen Jahr seine Galerie Kopfstein nahe des Marbacher Torturms eröffnet. Im September wurde zudem die von Abelli gestaltete Bahnhofsunterführung in Marbach eingeweiht. Hier zieren jetzt vier großformatige Kunstwerke die einst kahlen Wände. Als Themen haben sich Manuel und Felix Seiter den Astronomen Tobias Mayer, Friedrich Schiller, Szenen aus der Holdergasse und von der früheren Botwartalbahn gewählt. Motive, die ankommen.

mälde ausgestellt, zudem kann man Prozesse in der Arbeit der beiden KünstlerBrüder sehen. Vieles soll noch für die Homepage von Abelli festgehalten werden. „Wir haben über die Jahre viel gesammelt“, so die Marbacher. Zu ihrer Arbeit gehören beispielsweise künstlerische Lichtinstallationen, Imitationen von Oberflächen aus Natur Manuel Seiter und Industrie. „Damit bringt uns nicht jeder gleich in Verbindung“, sagt Manuel Seiter, der dem Stil von Abelli einen morbiden Touch bescheinigt, der die Schönheit des Verfalls widerspiegeln soll.

„Wir haben viel positive Rückmeldung auf die Kunst in der Unterführung bekommen“, erzählt Manuel Seiter. Wie bei vielen ihrer Werke haben Abelli in der Unterführung am Marbacher SBahnhof verschiedene Techniken vermischt – gearbeitet wurde mit Fotografien, Fassadenfarbe, Ölfarbe, Kreide und Spachtelmasse . . . Normalerweise entstehen die Gemälde von Abelli aber nicht im öffentlichen Felix Seiter Raum. „Wenn Leute an unserem Stil interessiert sind, stellen wir ihnen die Kunst, die wir für sie vorschlagen, vorher in einer Konzeption vor“, erklärt Manuel Seiter. So werden einzelne Wände oder gleich ganze Raum-Ensembles gestaltet.

Das alles soll drauf auf die Homepage der Brüder, „damit wir uns einem breiten Publikum präsentieren können“. Das kann das Künstlerduo übrigens auch bei den Wein-Lese-Tagen, die am 30. und 31. Januar auf der Schillerhöhe stattfinden. Denn dann sind – wie bei den vergangenen Wein-Messen auf der Schillerhöhe – auch wieder die Kunstwerke des Duos aus der Galerie Kopfstein zu bewundern. Unter anderem handelt es sich dabei um großformatige Plakate, die alten Schillerschriften nachempfunden wurden. (sl)

In der Galerie, die zugleich Atelier ist, sind außerdem immer wechselnde Ge-

Tickets für die Wein-Lese-Tage Marbach & Bottwartal erhalten Sie bei uns sowie an allen Easy Ticket Service-Vorverkaufsstellen.

Tickets unter 0711 - 2 555 555 · www.easyticket.de Ein Geschäftsbereich der in.Stuttgart Veranst altungsgesellschaft mbH & Co. KG

Die Galerie in der Wildermuthstraße 4 in Marbach hat jeden Samstag 9.30 bis 13.30 Uhr geöffnet, außerdem gibt es zu jeder Zeit auch Termine nach Vereinbarung unter Telefon 01 57 / 85 71 59 21 (Manuel) oder 01 57 / 33 67 45 40 (Felix). Infos auch unter www.facebook.com/ kopfsteingalerie.


S TUDENTENFUTTER TRIFFT AUF S CHWEIN DIE TAGE WERDEN KÜRZER UND KÄLTER. DAS HEIßT AUCH, DASS STATT LEICHTER SOMMERKÜCHE ETWAS DEFTIGES AUF DEN TISCH KOMMEN DARF. DAS FINDET AUCH REGINA JÄGER. DIE KÜCHENCHEFIN IM RESTAURANT JÄGERS AUF DER MARBACHER SCHILLERHÖHE KOCHT FÜR UNS EINEN GEFÜLLTEN SCHWEINEROLLBRATEN.

Z

u Festlichkeiten in der Herbstund Winterzeit passt der Rollbraten hervorragend“, findet Regina Jäger. Was nicht zuletzt an der besonderen Füllung liegt. Nüsse und Trockenfrüchte – oder einfach Studentenfutter – gibt die Küchenchefin zu den üblichen Bestandteilen wie Toastbrot, Petersilie und zerlassener Butter. „Der Crunch und die Süße sind toll“, schwärmt sie. Weil die Marbacherin frisches Brot statt getrocknetes verwendet, reichen zwei Eigelbe aus, damit die Masse so wird, wie sie sein muss. Sollte sie je zu trocken geraten, kann man mit Milch oder Eiweiß nachhelfen. Letzteres kann aber auch schon für eine Vorweihnachtliche Makronen-Bäckerei verwendet werden – ganz nach Gusto. Die Studentenfutter-Toastbrot-Masse wird auf den präparierten Schweinehals gegeben. Richtig schneiden lassen kann man sich das Fleisch schon beim Metzger – oder man wetzt selbst das Messer: Auf der Längsseite wird es im unteren Drittel fast komplett durchgeschnitten, bis nur noch etwa drei Zentimeter übrig sind. Dann passiert im oberen Drittel auf der anderen Seite das Gleiche. Hat alles funktioniert, kann man das Fleisch jetzt zweimal aufklappen.

„Wir sollten das Leben verlassen wie ein Bankett: weder durstig noch betrunken.“ Aristoteles

Darauf die Füllung, einrollen und schon kommt das Schweinenetz zum Einsatz. „So etwas sollte man beim Metzger vorbestellen“, rät Regina Jäger, die weiß, dass ein Schweinenetz – es kommt aus dem Bauchfell des Tieres – in ganz normalen Küchen eher selten zum Einsatz kommt. „Es ist aber eigentlich ganz ein-

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fach“, macht sie Mut. Das Netz wird gewässert, ausgebreitet und dann das Fleisch darin eingewickelt.“ Was seitlich übrig bleibt, wird abgeschnitten. Wer sich jedoch gar nicht mit dem Schweinenetz auseinandersetzen mag, kann seinen Rollbraten einfach auch mit Bindfaden zusammenknoten. Nach dem Anbraten geht es für das Fleisch in den Ofen – und damit ist die größte Arbeit auch schon getan. Lediglich übergossen werden muss der Braten noch ab und zu – und am Ende angeschnitten. Die Gardauer im Ofen hängt ein wenig von der Dicke des Fleisches ab. „Sollte jemand einen Kerntemperaturfühler haben, so sollte dieser bei 70 Grad sein“, erklärt die Küchenchefin von Jägers Restaurant. „Es ist ein Gericht, das man nicht alle Tage hat, aber das man gut vorbereiten kann, wenn Gäste kommen“, findet Regina Jäger, die als Beilage Semmelknödel vorschlägt. „Auch Rotkraut macht sich gut dazu“, betont sie. „Das ist besonders Richtung Weihnachten eine schöne Sache.“ Ackersalat und vielleicht ein Kürbissüppchen vorneweg runden die Sache ab. Und wer mag, kann natürlich auch in die Füllung des Rollbratens noch zusätzlich Kürbiskerne geben . . . (sl) Jägers Restaurant Schillerhöhe ist montags, donnerstags und freitags von 11.30 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Außerdem ist mittwochs und samstags von 11.30 bis 23 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 21 Uhr geöffnet. Dienstags ist Ruhetag auf der Schillerhöhe. Reservierungen unter Telefon 0 71 44 / 3 40 81.


DIE ZUBEREITUNG Für die Füllung das Toastbrot würfeln, warme Butter und Eigelb cremig rühren, Petersilie hacken, Früchte klein schneiden. Alles mit den Nüssen, Salz und Pfeffer in die Toastbrotwürfel geben, durchrühren und ziehen lassen. Ein bisschen Abrieb von der Zitronenschale hinzufügen. Das Fleisch der Länge nach zweimal einschneiden, so dass man es aufklappen kann. Ein wenig klopfen, salzen und pfeffern. Am unteren Rand mit der Füllung belegen und einrollen. Das Schweinenetz ausbreiten, das Fleisch darin straff einrollen und rundum würzen. Oder, alternativ, das Fleisch mit Küchengarn zusammenbinden. Das Gemüse putzen und in große Stücke würfeln. Fleisch in einem Bräter in ein wenig Öl ringsum anbraten, heraus nehmen. Dann das Röstgemüse und den Speck im Bräter anrösten, Tomatenmark zugeben und ebenfalls kräftig anrösten. Das Fleisch wieder einlegen, Weißwein angießen und die Pfefferkörner und das Lorbeerblatt dazugeben. Dann den Bräter mit dem Fleisch und dem Gemüse in den vorgeheizten Backofen schieben und bei 180 Grad etwa 40 Minuten weiterbraten. Dabei immer wieder mit dem entstehenden Saft beziehungsweise Weißwein übergießen. Fleisch aus dem Bräter nehmen und warm stellen. Bratensaft durch ein Sieb gießen und mit Speisestärke binden. Den Braten in Scheiben schneiden und mit Semmelknödel servieren.

DIE ZUTATEN Gefüllter Schweinerollbraten à la Jägers (Rezept für vier Personen) A 750 Gramm Schweinehals A 1 gewässertes Schweinenetz A 50 Gramm Speck A 200 Gramm Mirepoix (Röstgemüse, also Karotten, Sellerie und Lauch) A 1 Esslöffel Tomatenmark A Öl zum Anbraten A 1 Schuss Weißwein A einige Pfefferkörner A 1 Lorbeerblatt A Speisestärke

Füllung A 2 kleine, getrocknete Birnen A 50 Gramm Dörrpflaumen A 50 Gramm Nüsse nach Wahl A 1 Schuss Zitronensaft A 150 Gramm Toastbrot A 2 Eigelb A 30 Gramm Butter A 1 Esslöffel Petersilie A Salz A Pfeffer

Regina Jäger schneidet den fertigen Rollbraten an – besonders gern bringt sie ihn auf den Tisch, wenn sich eine größere Gesellschaft anmeldet.

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Michael Herzog von Württemberg, Marcel Wiedenmann und Steffen Waldbüsser (von links) haben unterschiedliche Philosophien zum Thema Verschlüsse.

L EISER A BSCHIED SCHRAUBVERSCHLUSS, KLASSISCHER KORKEN ODER VIELLEICHT SOGAR EIN GLASVERSCHLUSS? DIE PHILOSOPHIEN DER WEINMACHER SIND BEI DIESEM THEMA NICHT IMMER DECKUNGSGLEICH.

VOM PLOPP

D

er Plopp des Korkens beim Öffnen einer Weinflasche ein kulinarisches Ritual, das sozusagen das Vorspiel des anschließenden Genusses ist? Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Steffen und Dieter Waldbüsser setzen schon seit Jahren auf Schraubverschluss.„Es ist vom Handling viel einfacher“, findet der Juniorchef. „Auch in Neuseeland, Frankreich und Italien setzt er sich immer mehr durch.“ Und sich nicht mehr über korkende Weine ärgern zu müssen, hat ja auch sein Gutes. Laut dem Deutschen Weininstitut treten jedes Jahr bei etwa fünf Prozent der Korken Probleme auf. „Die Korkindustrie hat sich zu spät darum gekümmert, gute Korken zu machen“, ist Steffen Waldbüsser überzeugt.

Tropfen – etwa zwei Drittel der Weine – bekommen einen Schraubverschluss, beim kräftigen Lemberger kann sich der 34-Jährige aber nicht dazu durchringen, ihn zu verschrauben. „Das passt für mich nicht, denn ich weiß, wie sich Weine in der Flasche noch entwickeln können. Und beim Korken ist die Chance, das Optimale herauszuholen, am größten.“

Der aus der Rinde der Korkeiche gefertigte Verschluss sei zwar luftdurchlässig und lasse den Wein durch die Reaktion mit Sauerstoff noch nachreifen, „aber die Weine mit Schraubverschluss reifen auch“, betont der Kleinbottwarer Winzer. Der Umstieg auf Glaskorken – etwa bei hochwertigen Weinen in der Angebotspalette – ist für den Nachwuchswinzer kein Thema. Aus Kostengründen, erklärt Steffen Waldbüsser. „Für einen Betrieb in unserer Größe ist das zu teuer.“ Und die Mehrkosten auf den Endpreis an den Verbraucher weitergeben, ist für den 32-Jährigen auch keine Option.

Michael Herzog von Württemberg fährt wie sein Beilsteiner Kollege zweigleisig. Vor fünf Jahren stieg er auf Schraubverschluss um. Inzwischen lassen sich etwa 80 Prozent seiner Weine ohne Korkenzieher öffnen. „Nur bei den Großen Gewächsen verwenden wir nach wie vor Korken.“ Mit den Schraubverschlüssen ist nicht nur der Chef des Weingutes Herzog von Württemberg zufrieden. Auch die Kunden haben nach der Umstellung nicht aufbegehrt. „Im Kork liegt einfach eine Fehlerquelle.“

„Schade, dass man einen Wein nicht streicheln kann.“ Kurt Tucholsky

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Im Sortiment des Beilsteiner Weingutes Sankt Annagarten finden sich Flaschen mit Korkverschluss ebenso wie Flaschen mit so genannten Long Caps. „Ich mache es am Wein fest, was oben drauf kommt“, sagt Juniorchef Marcel Wiedenmann. Die leichteren

Wobei es in diesem Jahr durchaus sein könnte, dass ein Wein, der im Vorjahr verkorkt wurde, dieses Mal einen Schraubverschluss bekommt. „Wir bekommen einen unheimlich dichten satten und reifen Jahrgang, da braucht es die Nachreifung nicht mehr so.“ Dabei ist Korken nicht gleich Korken. Es kommt auf die Länge, aber auch auf die Güte an – also auf die Anzahl des Asteinschusses.

Darüber hinaus habe sich das Trinkverhalten verändert, weiß der 49-Jährige. „Wir sind nicht in Bordeaux oder in Rioja, wo die Weine zehn Jahre lagern und nachreifen. Unsere Weine werden gekauft und relativ schnell getrunken.“ Und zu guter Letzt hat der Schraubverschluss auch bei anderen Spirituosen seinen Platz gefunden. „Drehverschlüsse sind modern und innovativ. Und Tradition, der wir uns verpflichtet fühlen, ist auch immer Innovation.“ (kaz)


A TTRAKTIV

BLEIBEN

DIE GENOSSENSCHAFTEN MÜSSEN SICH AUF EINEN STRUKTURWANDEL EINSTELLEN. JUNGE LEUTE DAVON ZU ÜBERZEUGEN, IN DEN WEINBAU EINZUSTEIGEN, WIRD IMMER SCHWERER.

I

mmer weniger Mitglieder bewirtschaften immer größere Flächen – auf diesen Nenner könnte man die Entwicklung des Weinfactums Bad Cannstatt bringen. In den Jahren 2000 bis 2010 hat sich die Struktur der Mitgliedsbetriebe geändert, weiß der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Marc Nagel. „Bis dahin war es gang und gäbe, dass es einen Betriebsnachfolger gibt. Heute ist das anders.“ Woran es liegt? Die eine Antwort gibt es nicht, weiß Nagel. Aber Erklärungsansätze. Da Freizeit ein knappes Gut ist, weil die Menschen immer länger arbeiten müssen, konkurriert eine Genossenschaft auch immer mit Vereinen. Zum anderen spielt auch der demografische Wandel eine große Rolle. Und zu guter Letzt sind oft wirtMarc Nagel schaftliche Gründe ausschlaggebend, warum Mitglieder den Weinanbau aufgeben. „Früher haben dreieinhalb Hektar gereicht, um eine Familie zu ernähren, heute sind es zehn – und zwar egal wie gut ausgezahlt wird“, sagt Nagel. Was können die Genossenschaften tun, um bestehen zu können? „Wir müssen, was die Auszahlung angeht, attraktiv sein und darüber hinaus auch ein gutes Image haben. Qualitatives Mittelmaß hat es schwer.“ Um das Weinfactum Bad Cannstatt macht sich Nagel in diesem Punkt jedoch keine Sorgen. „Wenn wir weiter so erfolgreich sind, bleiben wir für die Wengerter attraktiv, weil man stolz ist dazuzugehören“, ist er sich sicher.

Davon kann der Vorstandsvorsitzende der Bottwartaler Winzer, Bastian Remkes, ein Lied singen. Die Konkurrenz durch die Industrie ist groß. „Wir stehen in direktem Wettbewerb, denn dort verdient man in einer 35-Stunden-Woche wesentlich mehr.“ Und dann gebe es natürlich auch noch die jungen Leute, die lieber in die „Muckibude“ gehen, statt in den Weinberg, fügt Remkes mit einem Schmunzeln an. Der eine oder andere ältere Wengerter geht Bastian Remkes in den verdienten Ruhestand und für die nachfolgendende Generation ist Weinbau nicht „trendy“ genug, so beschreibt der 49-Jährige die Struktur der Bottwartaler Genossenschaft. „Wir haben aber einige Großbetriebe in den Mitgliederreihen, mit der die Genossenschaft natürlich weiterhin einen starken Flächenbestand hat.“ Um die Mitgliedschaft noch attraktiver zu machen, setzt der Leitwolf auf die Bereitschaft des Verbrauchers, das Produkt Wein adäquat zu bezahlen. „Das Produkt ist den Preis wert und so könnten die Auszahlungsbeträge an die Mitglieder steigen und den Weinbau im Gebiet Württemberg auch attraktiver für die junge Generation machen“, davon ist er überzeugt. Sonja Fink vom Käsbergkeller ist bei dem Thema hingegen relativ entspannter. „Wir haben glücklicherweise noch nicht die Situation, dass Mitglieder im besten Alter aufgeben und sich einen anderen Job suchen.“ Die Generation der

20- und 30-Jährigen sei noch voll dabei und auch viele der heute 18-Jährigen würden, so ihre Beobachtung, noch zum Weinbau tendieren. „Unsere Mitglieder sind zufrieden“, sagt die Verkaufsleiterin für den Bereich Vinotheken und die Direktvermarktung. Darüber hinaus werde versucht, innerhalb der Genossenschaft Flächen weiterzugeben und sie damit im Verbund zu halten. Nach dem Herbst 2014, der den Wengertern körperlich Sonja Fink viel abverlangte, hätten beispielsweise zehn ältere Mitglieder aufgehört und ihre Flächen an andere Mitglieder übergeben. „Der Herbst 2015 war notwendig, damit die Leute wieder Lust auf das Weinmachen haben“, sagt Sonja Fink und lacht. Gerade die wertvollen Flächen am Käsberg sollen nicht unbewirtschaftet sein. (kaz) Weinfactum Bad Cannstatt: 109 Mitglieder, davon 78 aktiv. Das älteste Mitglied ist weit über 90 Jahre alt, das jüngste ist 25 Jahre alt. Lauffener Weingärtner: Rund 1200 Mitglieder, die Hälfte davon in Mundelsheim. Das älteste Mitglied ist über 90 Jahre alt, das jüngste ist 18. Bottwartaler Winzer: Etwa 750 passive Mitglieder, circa 350 aktive. Das älteste Mitglied ist 91 Jahre alt, das jüngste Mitglied ist 17 Jahre alt.

Junge Leute davon zu überzeugen, ihr Geld im Weinbau zu verdienen, ist schwer.

Drei Generationen arbeiten gemeinsam im Weinberg – das ist nicht mehr selbstverständlich, aber in Marbach und im Bottwartal noch zu finden.

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R EINHOLD M ESSNER DIE UMWELTAKADEMIE BADENWÜRTTEMBERG WÜRDIGT DIE LEISTUNGEN DER WENGERTER UND DEREN 1000 JAHRE NACHHALTIGES LANDSCHAFTSMANAGEMENT – EIN ESSAY VON CLAUS-PETER HUTTER

CLAUS-PETER HUTTER LEITET DIE UMWELTAKADEMIE BADENWÜRTTEMBERG

DER HIESIGEN

U

nglaublich aber wahr. Im Lauf eines Jahres überwindet Lothar Freihofer an den Steilhängen der Mundelsheimer Neckarschlaufe zusammengenommen rund 30 000 Höhenmeter. Und das seit 30 Jahren. Somit hat der hauptberufliche Wengerter – Mitglied im Käsbergkeller Mundelsheim – in seinem Berufsleben mindestens 900 000 Höhenmeter zurückgelegt. Rein rechnerisch hat er damit bereits 112 Achttausender bestiegen. Für mich ist er deshalb so etwas wie der Reinhold Messner der Weinberge. Eigentlich müsste man Lothar Freihofer ebenso wie allen anderen hauptund nebenberuflichen Weingärtnern, welche wie ihre Vorfahren seit mindestens 1000 Jahren die steilen Terrassenweinberge entlang des Neckars und der Seitentäler bewirtschaften, unterhalten und somit bewahren, jedes Jahr das Bundesverdienstkreuz verleihen. Doch davon können die Wengerter nicht „runterbeißen“. Die beste Anerkennung ist die Wertschätzung der Steillagenwengerter, ihrer Arbeit und ihrer Leistung für Natur, Kultur und damit für unsere ganze Gesellschaft. Und Anerkennung drückt sich am besten aus, indem für die Produkte aus den Terrassenweinbergen mit den charakteristischen, mühsam von Hand aufgeschichteten Trockenmauern entspre-

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chende Preise bezahlt werden. Ob genossenschaftlich organisierte so genannte Vollablieferer, Nebenerwerbswengerter oder solche – und das ist selten geworden – die ihren Wein komplett selbst ausbauen: sie alle vollbringen eine unglaubliche Leistung. Und immer wieder, trotz der mühevollen Arbeit, berichten sie auch von den schönen Seiten, Wengerter zu sein. Davon, das Fitnessstudio zu sparen, die Stunden der Tätigkeit in der freien Landschaft, das Erleben wie die gehegten und gepflegten Rebstöcke gedeihen, das Beobachten einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt der Weinberge, das Erleben und immer wieder neu entdecken der zauberhaften Neckartallandschaft. Und sie berichten mit Stolz über die eigenen oder gemeinschaftlich erzeugten Produkte, aber auch über das Bangen der Erfahrenen. Derjenigen, welche die Unwägbarkeiten der Natur kennen – wenn schwarz-gelbe Gewitterwolken aufziehen, wenn Sturm und Hagel die Mühe von Monaten zu vernichten drohen. Die Arbeit zwischen den Natursteinmauern ist gleichermaßen vielschichtig wie mühsam. Es gilt, die Reben zu schneiden, zu biegen, die Rebstämmchen zu putzen, die Ruten zu heften und zu gipfeln. Hinzu kommen das Entblättern, die Ertragsregulierung, das Ausbessern der Rebstöcke, der Pflanzenschutz und das Einbringen von Dünger. Das aber sind nur die regulären, regelmäßig anfallenden Arbeiten. Je nach Alter und Zustand der Rebanlage gilt es immer wieder auch Pflöcke auszubessern, Rebstöcke auszutauschen, Trockenmauern zu reparieren und natürlich im Herbst die Ernte einzubringen. Immer wieder müssen alte, nicht mehr ertragsfähige Parzellen auch gerodet werden. Dann gilt es, neue Drahtrahmen zu setzen, neue Rebstöcke zu pflanzen, wiederum Mauern zu reparieren, Tröpfchenbewässerungsanlagen zu erneuern oder neu zu verlegen, Weinbergtreppen wieder gangbar machen und, und, und.


S TEILLAGEN Viele dieser Arbeiten finden nicht einfach nur so statt – was Mühe genug wäre – sondern erfolgen unter Last, weil Gerätschaften, Dünger, Steine und Trauben bewegt und transportiert werden müssen. Das alles ist praktizierte Nachhaltigkeit und bringt seit 1000 Jahren Natur und Kultur zusammen. Nur wenn die Terrassenweinberge bewirtschaftet werden, bleibt das Gesamtensemble unvergleichlicher bäuerlicher Baukunst, bleiben die steinernen Weinbergkathedralen der Landschaft erhalten. Der Generationenwandel im Steillagenweinbau ist voll im Gange, gelockerte Anbaubedingungen der Europäischen Union gefährden das Natur- und Kulturerbe. Das Zeitfenster zum Handeln ist denkbar knapp. Die Probleme sind bekannt; jetzt bedarf es Mut und Handlungsbereitschaft in Politik und Gesellschaft damit die Wengerter bei ihrer Herkulesaufgabe – der Erhaltung der Weinbergmauern – nicht alleine gelassen werden. Deshalb widmet die Akademie für Natur- und Umweltschutz gemeinsam mit der Marbacher Zeitung und vielen anderen Partnern diesem Thema, vor dem Beginn der Wein-Lese-Tage am 29. Januar 2016 ein eigenes Symposium mit dem Titel: Was sind uns Traditionen, Trauben und Terrassenlandschaften noch wert?

„Steine und steile Treppen – die Mauerweinberge sind architektonisches Gesamtkunstwerk bäuerlichen Schaffens. Lothar Freihofer (links) etwa bewirtschaftet wie seine Vorfahren die Steillagen.

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G ELEBTE G EMEINSCHAFT DER VERTRIEB DER IM WEIN-LESE-SHOP BESTELLTEN WEINE WIRD IN DEN THEOLORCH-WERKSTÄTTEN IN GROSSBOTTWAR ABGEWICKELT. DIE SIND ERST VOR KURZEM UM EIN ZWEITES GESCHOSS ERWEITERT WORDEN.

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och geht es im zweiten Stock der Theo-Lorch-Werkstätten recht ruhig zu. Auf den – inklusive der riesigen Terrasse – mehr als 800 Quadratmetern halten sich von Montag bis Freitag lediglich sieben Menschen mit geistiger Behinderung und zwei Fachkräfte auf. Dabei könnten bis zu 20 Frauen und Männer mit Handicap betreut werden. Dass es derzeit deutlich weniger sind, hat seine Gründe. Das zweite Geschoss ist erst Mitte September eingeweiht worden. „Und wir möchten das Ganze sukzessive aufbauen. Schließlich sollen sich alle in Ruhe eingewöhnen können“, betont Isabell Brando, Pressesprecherin der Theo-Lorch-Werkstätten gGmbH. Die Gruppe ist völlig neu zusammengestellt worden. Einige hatten die Wochentage bislang in den Häusern in Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg verbracht. Für andere bedeutet die Betreuung in den Theo-Lorch-Werkstätten sogar absolutes Neuland. Die Voraussetzungen für ein schnelles Einleben sind aber ausgezeichnet. In drei Gruppenräumen können sich die Mitarbeiter mit den Menschen mit geistiger Behinderung beschäftigen. Und zwar stets auf die Möglichkeiten ihrer Schützlinge zu-

geschnitten. So wird mit dem einen Karten gespielt, während der andere stundenweise leichtere Arbeiten schultern kann. „Es geht darum, die jeweiligen Fähigkeiten zu stärken“, erklärt Brando. Das alles geschieht in zwanglosem Rahmen – wozu auch die Küche in den Gruppenräumen ihren Teil beiträgt. Zu Geburtstagen können so Waffeln gebacken oder zwischendurch auch ein Kuchen in den Ofen geschoben werden. Zudem wird hier immer gefrühstückt. „Das ist gut für die Gemeinschaft“, sagt Brando. Das heißt noch lange nicht, dass alle dauernd aufeinanderkleben müssen. Man kann sich bei Bedarf auch in einen Entspannungsraum zurückziehen. In diesem steht ein Wasserbett, das vor allem für Menschen mit Spastiken wohltuend ist. Außerdem kann der Raum verdunkelt oder in bestimmte Farben getaucht werden. Musik können die Betreuer ebenfalls einlegen. Ebenfalls der Entspannung dient ein Bällebad im Eingangsbereich des Neubaus. In dem Aufbau über der 2012 eröffneten Theo-Lorch-Werkstatt kümmert man

Die Fachkräfte versuchen, die jeweiligen Fähigkeiten der Menschen mit Behinderung zu stärken.

sich um Menschen aus dem so genannten Förder- und Betreuungsbereich. Dabei handelt es sich um Personen, die wegen ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder nicht mehr anpacken können. In der Storchenstadt sind das fast ausschließlich Leute, die im Bottwartal leben. Somit leiste der Neubau auch einen Beitrag zum Prinzip, wonach der Wohnort der Menschen mit Behinderung und die Arbeitsstelle beziehungsweise der Betreuungsbereich nah beieinander liegen sollten. (kem)


TERMINKALENDER OKTOBER FR 30.10.

Feuerschein & Wein am Wengert-Häusle in Marbach

SA 31.10. 18 Uhr

Berg in Flammen / Harzberg Großbottwar

SA + SO 15 Uhr (bis 22.11.)

Flugvorführungen der Burgfalknerei Hohenbeilstein

NOVEMBER FR 6.11. – SO 15.11.

Marbacher Schillerwoche

FR 6.11.

Kulinarische Weinprobe: „Schwabe trifft Rheinhessen“ in Oberstenfeld

FR 6.11 + SA 7.11. 19 Uhr

Kulinarische Weinprobe in Mayers Burgrestaurant Hohenbeilstein

FR 6.11. – MO 9.11.

Benninger Kirbe mit traditionellem Feuerwerk auf dem Neckar

SA 7.11. 13 Uhr

Offene Kundenweinprobe im Weingut Kircher Beilstein

SO 8.11.

Verkaufsoffener Schillersonntag in Marbach

SO 8.11. 14 Uhr

Drei-Mühlen-Wanderung in Großbottwar

FR 20.11 – SO 22.11.

Weinprobe im Schloss Hohenbeilstein

SA 21.11. 19 Uhr

Nachtwächterführungen, Glühwein & Spanferkel in Großbottwar

SA 21. + SO 22.11.

Weinprobiertage bei den Weingärtnern Marbach

SO 22.11. 11 Uhr

Herbst-Kundenweinprobe beim Weingut Schäfer

SA 28. + SO 29.11.

Herbstprobe auf Burg Schaubeck

SA 28.11. 18.30 Uhr

Lange Nacht im Schloss-Weinkeller im Schlossgut Hohenbeilstein

SA 28.11.

Glühweinzauber im WeinGut Schütz

SA 28.11.

Andreasmarkt Beilstein

SO 29.11. 16 Uhr

Rundgang durch die weihnachtlichen Marbacher Holdergassen

DEZEMBER SO 6.12. 14 Uhr

Winterliche Wanderung rund um Prevorst

So 6.12. 14.30 Uhr

Führung durch die Burg Lichtenberg in Oberstenfeld

SA 16.12. 18.30 Uhr

Im Mondschein durch dunkle Gassen – szenische Führung in Marbach

SA 19.12.

Feuerzangenbowle in Steinheim

SO 27. + DO 31.12.

Glühweintreff im Weingut Waldbüsser

JANUAR SO 3.01 15.30 Uhr

Winterstadtführung in Marbach: „Eh es verdüftet, schöpfet es schnell!“

SO 3.01. 14 Uhr

Winterwanderung Beilstein: „Rauhnächte, Übergang vom Chaos zur Ordnung“

SO 3.01. 14.30 Uhr

Führung durch die Burg Lichtenberg in Oberstenfeld

SO 3.01.

Glühweintreff im Weingut Waldbüsser

DI 5.01. 17 Uhr

Winter-Wein-Wanderung vom Weingut Schäfer

FR 8. + SA 9.01. 19.30 Uhr

Kabarett und Wein bei den Bottwartaler Winzern

SA 30.01. 17.30 Uhr

Im Mondschein durch dunkle Gassen – szenische Führung in Marbach

SA 30. + SO 31.01.

Wein-Lese-Tage Marbach & Bottwartal auf der Schillerhöhe in Marbach

Bitte beachten Sie, dass gegebenenfalls Anmeldungen erforderlich sind (siehe Seite 28/29)

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FEUERZANGENBOWLE

SCHILLER-SONNTAG

OKTOBER Feuerschein & Wein am Wengert-Häusle in Marbach MARBACH Einen Becher heißen Marbacher Wein, eine herzhafte Stärkung, dazu ein Feuer und Gespräche. Ort: Wengerthäusle beim Galgen, 71672 Marbach 30. Oktober, 17.30 Uhr www.weingaertner-marbach.de

GLÜHWEINTREFF

„Schwabe trifft Rheinhessen“

Drei-Mühlen-Wanderung

OBERSTENFELD Kulinarische Weinprobe des Weinguts Schäfer aus Kleinbottwar und des Weinguts Kronenhof aus Gau-Algesheim. Ort: Zum Ochsen, Großbottwarer Str. 31, 71720 Oberstenfeld. 6. November www.schaeferwein.com

GROSSBOTTWAR Von der Benzenmühle über die Burgermühle durch Großbottwar führt die Wanderstrecke zur Eselsmühle. Es wird gezeigt, wie eine Mühle funktioniert und wieso sie einander das Wasser abgegraben haben. Dauer: ca. 3 Std. Treffpunkt: Lidl-Parkplatz, 71723 Großbottwar. Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 02-3 75 oder Tel. 0 70 62 / 85 40. 8. November, 14 Uhr

Kulinarische Weinprobe zweier Bio-Weingüter

Berg in Flammen GROSSBOTTWAR Eine Wanderung von Wengerthäusle zu Wengerthäusle mit Wein, Licht und schwäbischer Kost. An insgesamt fünf Stationen können Sie Wein und schwäbische Spezialitäten probieren. Ort: Harzberg Großbottwar, Parkmöglichkeit bei Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar 31. Oktober, 18 Uhr www.bottwartalerwinzer.de

NOVEMBER Flugvorführungen der Burgfalknerei Hohenbeilstein BEILSTEIN Der ehemalige wildromantische Burggraben der Burg Hohenbeilstein beherbergt heute eine private Greifvogelwarte mit rund 100 Greifvögeln aus vier Kontinenten, darunter Adler, Geier, Eulen und Uhus. Ort: Burg Langhans 2, 71717 Beilstein Bis einschließlich 22. November samstags und sonntags, jeweils 15 Uhr www.falknerei-beilstein.de

Führung durch die Burg Lichtenberg in Oberstenfeld OBERSTENFELD Die hoch über der Gemeinde Oberstenfeld gelegene und um 1200 erbaute Burg Lichtenberg wurde nie zerstört und zeigt als eine der besterhaltenen Anlagen die Entwicklung einer Burg vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Treffpunkt: Am Tor der Burg, 71720 Oberstenfeld, Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 02-3 75. 6. Dezember, 3. Januar, 14.30 Uhr

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BEILSTEIN Küchenmeister Thomas Mayer vom Burgrestaurant Hohenbeilstein, das Weingut Sankt Annagarten und das Schlossgut Hohenbeilstein geben sich die Ehre. Es gibt ein 5-GängeMenü und die Winzer greifen tief in ihre Schatzkammern. Burgrestaurant Hohenbeilstein, Langhans 1, Beilstein. Anmeldung und Info: Tel. 0 70 62 / 57 70 6. und 7. November, 19 Uhr www.sankt-annagarten.de

Benninger Kirbe mit traditionellem Feuerwerk BENNINGEN Die Geschichte der Benninger Kirbe, die etwa vor über 125 Jahren eingeführt wurde, geht auf den Brauch des Kirbevergrabens zurück und wird heute noch von ungefähr 20jährigen Männern aus Benningen – den „Kirbebuben“ – organisiert. Ort: Kelter, 71726 Benningen am Neckar 6. bis 9. November www.kirbe-benningen.de

Marbacher Schillerwoche MARBACH 10. November in Marbach am Neckar: Es ist Schiller-Geburtstag. Anlass, die alljährliche Festwoche zu Ehren des großen Sohnes zu feiern. „Das bewegte Buch“ heißt die neue Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne. Rund 30 Originalexponate zeigt auch Schillers Geburtshaus, das zur nächtlichen Lesung mit Weinprobe einlädt. Junge Dichter messen sich beim Poetry Slam, Ladenlesungen flankieren den verkaufsoffenen Schillersonntag, „Spead Reading“ steht über dem Tag der offenen Tür in den Literaturmuseen, der Schillerpreis der Stadt wird an Andrea Breth verliehen, Bundestagspräsident Norbert Lammert hält die diesjährige Schillerrede, und „Wilhelm Tell“ ist in einer ungewöhnlichen Inszenierung zu sehen. 6. bis 15. November www.schillerstadt-marbach.de

Offene Kundenweinprobe BEILSTEIN Alle Weine stehen zum Probieren bereit. Ort: Weingut Kircher, Winzerhausener Weg 19, Beilstein 7. November, 13 Uhr www.kircher-weingut.de

Weinprobe im Schloss Hohenbeilstein BEILSTEIN Im edlen Ambiente des Beilsteiner Schlosses Weine des Schlossguts Hohenbeilstein und ein kalt-warmes Buffet genießen. Winzer Hartmann Dippon plaudert im Erkerzimmer zu einem aktuellen Thema. Ort: Schlossstraße 40, 71717 Beilstein 20. – 22. November www.schlossgut-hohenbeilstein.de

Nachtwächterführungen, Glühwein & Spanferkel GROSSBOTTWAR Im Außenbereich der Bottwartaler Winzer gibt es Glühwein, ausgewählte Weine sowie Spanferkel (ab 17.30 Uhr). Bei zwei stimmungsvollen Nachtwächterführungen kann Großbottwar erkundet werden. Treffpunkt: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, Großbottwar 21. November, 19 und 20.30 Uhr www.bottwartalerwinzer.de

Weinprobiertage bei den Weingärtnern Marbach MARBACH Alles was der Keller hergibt wird präsentiert. Ort: Weingärtner Marbach, Affalterbacher Str. 65, 71672 Marbach am Neckar 21./22. November www.weingaertner-marbach.de


NACHTWÄCHTERFÜHRUNG

FÜHRUNG DURCH DIE BURG LICHTENBERG

Herbst-Kundenweinprobe

Glühweinzauber im Weingut

STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Verkosten Sie in lockerer Runde die Bioweine. Ort: Weingut Schäfer, Weinbergstr. 21, 71711 Steinheim-Kleinbottwar 22. November, 11 bis 19 Uhr www.schaeferwein.com

STEINHEIM-HÖPFIGHEIM Die Gäste begegnen der beginnenden kalten Jahreszeit mit einem Schluck selbstgemachtem Winzerglühwein und allerlei kulinarischen Leckereien. Ort: WeinGut Schütz, Vinothek, Hauptstr. 44, 71711 Steinheim-Höpfigheim 28. November www.wein-gut-schuetz.de

Herbstprobe auf Burg Schaubeck STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Vorstellung des aktuellen Weinangebotes in die Tenne der Burg Schaubeck. Die Gourmet Compagnie aus Stuttgart wird mit Schmankerln verwöhnen. Ort: Weingut Graf Adelmann, Auf Burg Schaubeck, 71711 Steinheim-Kleinbottwar. Anmeldung gerne vorab per E-Mail weingut@graf-adelmann.com. 28. und 29. November, 15 bis 20 Uhr, 11 bis 16 Uhr www.graf-adelmann.de

Andreasmarkt Beilstein BEILSTEIN Die Langhansstadt lädt traditionell zum adventlichen Krämermarkt mit Schönem wie Weihnachtsschmuck, Korbwaren, Gewürzen oder Holzspielwaren, verkaufsoffenen Geschäften und Familienprogramm ein. Ort: Hauptstraße und Kelterplatz, 71717 Beilstein 28. November www.beilstein.de

Lange Nacht im Weinkeller BEILSTEIN Weine, flanieren im Weinkeller, Fingerfood, Jazz. Ort: Schlossgut Hohenbeilstein, Schlossstr. 40, 71717 Beilstein. 28. November, 18.30 Uhr www.schlossgut-hohenbeilstein.de

Rundgang durch die weihnachtlichen Holdergassen MARBACH Nach einem Sektempfang geht es durch die weihnachtlichen Holdergassen und weiter zur Weinverkostung in den größten Privatkeller Marbachs. In der Destille an der Stadtmauer wärmt ein Glas Krambamboli und ein Schnaps. Es gibt spannende Einblicke in die Herstellung von Edelbränden. Treffpunkt: Am Torturm, Markstraße 1, 71672 Marbach am Neckar. Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 9 14 33 oder weinerlebnis@vinoco.de 29. November, 16 Uhr www.vinoco.de

DEZEMBER Winterliche Wanderung zum Prevorster Christbaummarkt OBERSTENFELD-PREVORST Der Prevorster Christbaummarkt vor Weihnachten ist über die ganze Region Stuttgart und Heilbronn hinaus bekannt. Bei der Rundwanderung erfährt man mehr über das Leben der Seherin von Prevorst und ihrer Zeit bei Justinus Kerner. Treffpunkt: Kirche in Prevorst 6. Dezember, 14 Uhr

Im Mondschein durch dunkle Gassen – szenische Führung

JANUAR Winterstadtführung mit wärmendem Ausklang MARBACH Schillers Ratschlag aus seinem „Punschlied“ wird am Ende der Führung befolgt, wenn sich alle den „Original-Weingärtner-Marbach-Glühwein“ vom Spätburgunder Kabinett zu den Dichterworten schmecken lassen. Treffpunkt: Schillers Geburtshaus, Niklastorstr. 31, 71672 Marbach am Neckar Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 1 75 67, info@schillersgeburtshaus.de 3.Januar, 7. Februar, 6. März, jeweils 15.30 Uhr www.schillerstadt-marbach.de

„Rauhnächte, Übergang vom Chaos zur Ordnung“ BEILSTEIN Eine Winterwanderung vorbei am Annasee nach Gagernberg mit Geschichten über die Rauhnächte, ihren Ursprung und diverse Bräuche. Treffpunkt: Kelter Jettenbach, 71717 Beilstein. Anmeldung: Tel. 0 71 44 / 10 23 75 oder 0 70 62 / 85 40 3. Januar, 14 Uhr

Winter-Wein-Wanderung

MARBACH Von einer Stadtführerin und Laternenträgern begleitet begegnen in Spielszenen berühmte Persönlichkeiten und einfache Bürger, die von Bräuchen und historischen Ereignissen erzählen. In einem Wirtshaus wird anschließend ein Schwabenmahl serviert. Treffpunkt: Rathaus, Markstraße 23, 71672 Marbach am Neckar. Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen. Anmeldung: Tel. 07144 102-375 16. Dezember, 18.30 Uhr 30. Januar, 17.30 Uhr

STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Wanderung zum Weinberghäusle auf dem Benning. Auf halber Höhe gibt es eine kleine Weinprobe. Oben angekommen gibt es weitere Weine und ein deftiges Vesper.Treffpunkt: Weingut Schäfer, Weinbergstr. 21, 71711 SteinheimKleinbottwar. Anmeldung: Tel. 0 71 48 / 89 37 oder info@schaeferwein.com 5. Januar, 17 Uhr www.schaeferwein.com

Feuerzangenbowle in Steinheim

Kabarett und Wein

STEINHEIM Kult in der Urmenschstadt: das vorweihnachtliche Kultfilm-Event, natürlich mit dem namensgebenden Getränk. Ort: Marktplatz, 71711 Steinheim 19. Dezember www.stadt-steinheim.de

GROSSBOTTWAR Kabarett und Wein. Ort: Bottwartaler Winzer, Oberstenfelder Str. 80, 71723 Großbottwar 8. und 9. Januar, 19.30 Uhr www.bottwartalerwinzer.de

Wein-Lese-Tage Marbach & Bottwartal Glühweintreff STEINHEIM-KLEINBOTTWAR Glühweintreff im Weingut Waldbüsser. Ort: Weingut Waldbüsser,Lerchenhof 1, 71717 Kleinbottwar 27. und 31. Dezember, 3. Januar www.weingut-waldbuesser.de

MARBACH 16 Winzer und Genossenschaften aus Marbach und dem Bottwartal präsentieren sich und ihre Weine in der Marbacher Stadthalle bei den Wein-Lese-Tagen 30./31. Januar www.wein-lese-tage.de

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MUSEUMSFÜHRER

Heimatmuseum GroMusle

Die Standorte der Museen finden Sie auf der Landkarte auf Seite 2.

Schillers Geburtshaus Niklastorstr. 31, Marbach Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9 bis 17 Uhr, November bis März täglich 10 bis 16 Uhr Internet: www.schillersgeburtshaus.de. „Wo Friedlands Sterne strahlen“ – Nachts bei Schiller, Lesung und Weinprobe (7. November, 19.30 Uhr, Anmeldung: Tel. 071 44/1 75 67)

Schiller-Nationalmuseum und Literaturmuseum der Moderne Schillerhöhe 8 – 10 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr Internet: www.dla-marbach.de Öffentliche Führungen (immer sonntags, 11 Uhr), Dauerausstellung „Die Seele“. Eröffnung der Wechselausstellung „Das bewegte Buch“ am 6. November. fluxus 33: Péter Nádas: Düsteres Idyll. Trost der deutschen Romantik ab dem 6. Oktober

Technisches Kulturdenkmal Ölmühle Jäger Obere Holdergasse 2, Marbach Öffnungszeiten: letzten Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr Internet: www.schillerstadt-marbach.de

Tobias-Mayer-Museum Torgasse 13, Marbach Aufgrund von Umbauarbeiten und dem Bau eines erweiterten Museums ist das Tobias-Mayer-Museum bis ca. Mitte 2016 geschlossen. Internet: www.tobias-mayer-verein.de

Die Tourismusgemeinschaft ist Ansprechpartner für alle Fragen zur Region. Weitere Veranstaltungen und Infos gibt es im Internet unter www.marbachbottwartal.de. Änderungen vorbehalten.

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Rathausplatz 5, Oberstenfeld-Gronau Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.gromusle.de

Urmensch-Museum Kirchplatz 4, Steinheim Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Freitag und Samstag 14 bis 16 Uhr Internet: www.foerderverein-urmenschmuseum.de Kinderführungen: „Was die Steinzeitmenschen alles gekonnt haben“ (14. November, 10.30 Uhr) und „Steppi feiert Advent“ (5. Dezember, 10.30 Uhr), Anmeldung: Tel. 071 44/26 31 13, a.glueck@stadt-steinheim.de

Museum zur Klosterund Stadtgeschichte Friedrichstr. 8, Steinheim Öffnungszeiten: nur nach telefonischer Anmeldung Internet: www.stadt-steinheim.de

Museum in der Stiftsscheuer Mundelsheim Marktstraße 1, Mundelsheim Besichtigung nach Voranmeldung bei Jürgen Klingel, Telefon 0 71 43 / 5 05 80 Internet: www.museum-mundelsheim.de

Museum im Adler Ludwigsburger Str. 9, Benningen Öffnungszeiten: Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr (außer in den Ferien). Sonderausstellung „Fluss + - Der Neckar zwischen Bad Cannstatt und Benningen“ Internet: www.museum-im-adler.de Abends im Adler – Museumsführung mit Wein-Ausklang (12. November, 19 Uhr, Anmeldung: Tel. 07144 90622), Kinderführungen: „Geisterstunde im Museum“ (20. November, 17.30 Uhr) und „I, II, III, IV – Die Römer sind hier“ (23. Januar, 10.30 Uhr), Anmeldung: Tel 071 44/9 06 24

Weinbau- und Landwirtschaftsmuseum Kleinbottwar Kelterstraße 16, Kleinbottwar Termine nach Vereinbarung bei Manfred Waters, Telefon 0 71 48 / 60 70, vierteljährlich gibt es ein Themenangebot

Heimatmuseum Kelterplatz, Affalterbach Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Internet: www.affalterbach.de

BESEN -KALENDER Weingut Forsthof Kleinbottwar 27. Oktober bis 1. November Weingut Waldbüsser Kleinbottwar 12. bis 15. November 19. bis 22. November Weingut Krohmer Weinstube „Zur Bütte“ Beilstein 1. bis 12. November 6. bis 17. Dezember

Weingut Hotel Bruker Großbottwar 24.Oktober bis 8. November 28. November bis 13. Dezember

Die Adressen der Weingüter finden Sie im Wein-Lese-Shop auf den Seiten 15 bis 18.


L WARTA T T O B ACH &

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UNTERSTÜTZER: Tourismusgemeinschaft

Marbach

Bottwartal

VERANSTALTER:


, T L A E R H A J 5 6 S G E I T S S U A , N 3.893 E T I E K H C I MÖGL . T E K C I 1T

DAS NETZWERIETNETICKET: VVS-SENIO R 42,50 /MONAT. IM ABO NU

vvs.de


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