UT Unterricht Wagenrad

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Umsetzungstipp Wagenrad

Die Wissenssicherung ins Rollen bringen

Publikationsreihe «Umsetzungstipps – Unterrichtsmethoden»

In unserem Vademecum «ÜberUnterrichten» haben wir die Herausforderungen kompetenzorientierter Unterrichtsmethoden vorgestellt und ein Spektrum verschiedener Unterrichtsmethoden aufgezeigt, mit denen Sie Handlungskompetenz in Ihren Unterricht integrieren.

Im Fokus stehen dabei:

> Methoden, um Lernvoraussetzungen zu schaffen

> Methoden zur Vermittlung und Sicherung von berufsrelevantem Wissen und Verständnis

> Methoden zur Vermittlung, zur Anwendung und zur Wissenssicherung von Vorgehensweisen, Fertigkeiten und Techniken

> Methoden zur Förderung und Reflexion des persönlichen, berufsbezogenen Erfahrungswissens

> Methoden zur Festigung von beruflicher Erfahrung

> Methoden, um Auswertung und Abschluss zu gestalten

Die Umsetzungstipps knüpfen an das Vademecum an und vertiefen jeweils eine darin aufgeführte Unterrichtsmethode.

Fokus der Umsetzungstipps – sie tragen ihn bereits im Namen – ist die Umsetzung. Während im Vademecum vor allem das Was ins Zentrum gestellt wurde, so geht es in den Umsetzungstipps nun um das Wie der zentralen Unterrichtsmethoden.

Wir hoffen, Ihnen mit den Umsetzungstipps wertvolle, praxisnahe und vor allem hilfreiche Impulse für die Umsetzung der Unterrichtsmethoden geben zu können.

Das Wagenrad ist eine Unterrichtsmethode zur Wissenssicherung. Es bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, die zentralen Begriffe in einen Zusammenhang zu bringen und damit einen Überblick über das Thema zu erhalten.

Die Wissenssicherung erfolgt anhand einer grafischen Darstellung eines Wagenrads. In der Mitte des Rads, der Nabe, steht der zentrale Begriff. Die Teilnehmenden befüllen die Felge und Speichen mit Unterbegriffen. Das Ziel dabei ist es, die Begriffe in einen logischen Zusammenhang zu bringen.

Das Wagenrad ist eine Variante der Concept Map. Die Concept­Mapping­Methode basiert auf dem wissenschaftlichen Befund, dass Begriffe besser erinnert werden können, wenn sie als vernetztes System gesehen werden. Diese Idee stammt aus der Assimilationstheorie von David Paul Ausubel (1960).

Lernen geschieht dann, wenn die neuen Begriffe mit dem bereits Bekannten in Verbindung gebracht werden können.

Dieser Mechanismus ist zentral, damit eine Wissenssicherung stattfinden kann.

Folgende Literatur ermöglicht einen theoretischen Einblick in die Methode:

Ausubel, D. P. (1960).

The use of advance organizers in the learning and retention of meaningful verbal material.

In: Journal of Educational Psychology, 51, S. 267–272.

DeepaMehta (2012).

Mind Maps und Concept Maps.

https://www.deepamehta.de/de/content/mindmaps­undconceptmaps, zuletzt aufgerufen am 13. Mai 2020.

Frey, K. & Frey­Eiling, A. (2010).

Ausgewählte Methoden der Didaktik.

Zürich: vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich.

tipps für die entwicklung des unterrichtsmaterials

Damit die Umsetzung gelingt, benötigt es eine vollständige Arbeitsanleitung. Diese wird vor Bearbeitung der Wissenssicherung an die Teilnehmenden in schriftlicher Form abgegeben. Wichtig dabei ist, dass die Teilnehmenden im Klaren darüber sind, dass es nicht die korrekte Lösung gibt.

Zudem hilft eine Vorlage eines Wagenrads, dass die Wissenssicherung effizient vonstattengeht.

Ein Wagenrad kann beispielsweise so aussehen:

Bei der Vorlage sollte auf Folgendes geachtet werden:

> Wagenrad genügend gross darstellen: Es sollte von allen Teilnehmenden gelesen werden können und genügend Platz für die Begriffe vorhanden sein.

> Nicht zu viele Speichen einzeichnen: Die optimale Speichenanzahl liegt bei fünf bis zehn.

> Eine mögliche Musterlösung fürs Wagenrad erstellen.

Das Wagenrad wird nach der Wissensvermittlung mit den Begriffen befüllt. In der Nabe, der Felge oder den Speichen können einzelne, aber auch mehrere Begriffe stehen.

Einführung der Methode

Die Teilnehmenden sollten vor der Bearbeitung über Folgendes informiert sein:

> Wie sollten sie beim Ausfüllen des Wagenrads vorgehen?

> Wie lautet der zentrale Begriff in der Mitte (in der Nabe des Rads)?

> Findet die Wissenssicherung in Gruppen oder als Einzelarbeit statt?

> Wie viele Wagenräder sollen sie erstellen?

Bearbeitung des Wagenrads

Das Befüllen des Wagenrads geschieht in drei Schritten:

> Schritt 1: Zentralen Begriff in der Nabe notieren

> Schritt 2: Felgen befüllen

> Schritt 3: Speichen befüllen

Für die Begriffe können die Teilnehmenden eigene Vorschläge bringen und die Lehrperson trägt die Begriffe ein. Oder aber die Teilnehmenden tragen in Gruppen­ oder Einzelarbeit selbstständig ihre Überlegungen ins Wagenrad ein.

Die Anzahl der Teilnehmenden ist unbeschränkt, wenn das Wagenrad als Einzel­ oder Kleingruppenarbeit organisiert ist. Die benötigte Zeit beträgt zwischen 5 und 20 Minuten.

Diskussion der Lösungen

Unabhängig von der Variante hat sich die Lehrperson bestenfalls bereits im Vorfeld Gedanken über eine Musterlösung gemacht oder sogar eine angefertigt. Dennoch sollte im Unterricht genügend Flexibilität vorhanden sein, um individuell auf die erarbeiteten Lösungen der Teilnehmenden einzugehen.

Herausgeberin

Ectaveo AG

Riedtlistrasse 15a CH-8006 Zürich info@ectaveo.ch www.ectaveo.ch

Autorin

Ectaveo AG

Gestaltung und Satz dezember und juli gmbh www.dezemberundjuli.ch

Auflage 2. Auflage, 2025

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