UT Unterricht Mindmap

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Umsetzungstipp

MindMap

Zusammenhänge darstellen

Publikationsreihe

«Umsetzungstipps – Unterrichtsmethoden»

In unserem Vademecum «ÜberUnterrichten» haben wir die Herausforderungen kompetenzorientierter Unterrichtsmethoden vorgestellt und ein Spektrum verschiedener Unterrichtsmethoden aufgezeigt, mit denen Sie Handlungskompetenz in Ihren Unterricht integrieren.

Im Fokus stehen dabei:

> Methoden, um Lernvoraussetzungen zu schaffen

> Methoden zur Vermittlung und Sicherung von berufsrelevantem Wissen und Verständnis

> Methoden zur Vermittlung, zur Anwendung und zur Wissenssicherung von Vorgehensweisen, Fertigkeiten und Techniken

> Methoden zur Förderung und Reflexion des persönlichen, berufsbezogenen Erfahrungswissens

> Methoden zur Festigung von beruflicher Erfahrung

> Methoden, um Auswertung und Abschluss zu gestalten

Die Umsetzungstipps knüpfen an das Vademecum an und vertiefen jeweils eine darin aufgeführte Unterrichtsmethode.

Fokus der Umsetzungstipps – sie tragen ihn bereits im Namen – ist die Umsetzung. Während im Vademecum vor allem das Was ins Zentrum gestellt wurde, so geht es in den Umsetzungstipps nun um das Wie der zentralen Unterrichtsmethoden.

Wir hoffen, Ihnen mit den Umsetzungstipps wertvolle, praxisnahe und vor allem hilfreiche Impulse für die Umsetzung der Unterrichtsmethoden geben zu können.

Ein MindMap (auch Gedankenkarte) ist eine grafische Darstellung, die Beziehungen zwischen verschiedenen Begriffen aufzeigt. Sie ist geeignet, um Gelerntes, Gehörtes oder Gelesenes in grafische Form zu bringen und damit zu wiederholen und zu sichern.

Beim MindMap werden Stichworte nicht wie sonst üblich linear auf ein Blatt in Hochformat geschrieben, sondern rund um einen zentralen Begriff auf einem querformatigen Papier angeordnet und durch Striche verbunden. So lassen sich Zusammenhänge besser darstellen.

Beim MindMapping beschränkt man sich nicht auf die Darstellung von Texten, sondern kann auch Bilder und Farben verwenden, um so die rechte Gehirnhälfte, die traditionell beim logisch­analytischen Arbeiten vernachlässigt wird, gezielt miteinzubeziehen.

Die MindMap­Methode wurde in den 70er­Jahren von Tony Buzan entwickelt. Die Methode kann in allen Bereichen verwendet werden, bei denen Kreativität, Denken, Planen oder Erinnern verlangt wird. MindMaps unterstützen das Verständnis und das Erinnerungsvermögen und fördern die Kreativität (vgl. DeepaMehta 2012).

Die grundlegenden Ideen des MindMappings basieren auf der Assimilationstheorie von D. P. Ausubel. Wissen wird als ein vernetztes System eng miteinander zusammenhängender Begriffe gesehen. Lernen kommt erst dann Bedeutung zu, wenn eine Anknüpfung an das Vorwissen der jeweiligen Person erfolgt. Für den Wissenserwerb ist es somit von grosser Bedeutung, dass die lernende Person aktiv neue Informationen in die bereits vorhandenen Wissensstrukturen einbindet. Auswendig Gelerntes hingegen kann niemals in ein Wissensnetz eingebaut werden.

Folgende Literatur ermöglicht einen theoretischen Einblick in die Unterrichtsmethode:

Buzan, T. & Buzan, B. (2002).

Das Mind­Map­Buch. Die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potentials.

München: mvg Verlag.

Capek, P. (2003).

Mind Mapping: Besser strukturieren – schneller protokollieren – deutlicher visualisieren.

Wien: Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter.

DeepaMehta (2012).

Mind Maps und Concept Maps.

Abgerufen am 13. Mai 2020 unter https://www.deepamehta.de/de/content/mindmaps­undconceptmaps

Reinke, H. & Geisenheyner, S. (2001).

33 Mind Maps für die Praxis.

München: Carl Hanser Verlag.

Svantesson, I. (1998).

Mind Mapping und Gedächtnistraining (5. Auflage).

Offenbach: GABAL Verlag GmbH.

anforderungen an die unterrichtsmethode

Die Aufzeichnung von Ideen und Gedanken in Form eines MindMaps sowie das richtige Lesen sind gewöhnungsbedürftig. Darum sollten folgende Anforderungen beachtet werden:

> Die Teilnehmenden müssen von der Lehrperson in die Methode eingeführt werden.

> Das gewählte Thema für das MindMap sollte nicht zu komplex oder zu breit gewählt werden. Das Ergebnis droht sonst unübersichtlich oder chaotisch zu werden.

> Das Ergebnis eines MindMaps kann von anderen Personen als von dem/der Ersteller/in nicht verwendet werden, da individuell verschieden ist, welche Stichworte als aussagekräftig oder wichtig erachtet wurden.

Die Vorbereitung für ein MindMap ist wenig aufwendig. Es lohnt sich allerdings, sich über die Zielsetzung, die formalen Bedingungen und die Einführung Gedanken zu machen.

Zielsetzung

Die Lehrperson überlegt sich vor der Umsetzung der MindMap­Methode, welches Ziel damit verfolgt werden soll. Soll damit ein Gesamtüberblick erzeugt, Inhalte zusammengefasst, Inhalte übersichtlich dargestellt oder Beiträge einer Gruppe gesammelt werden? Je nachdem, welches Ziel sie damit verfolgt, muss sie die Umsetzung anders gestalten.

Formal

Den Teilnehmenden sollte geeignetes Material bereitgestellt werden. Am besten geeignet ist unliniertes Papier, das mindestens DIN A4 groß ist. Liniertes oder kariertes Papier kann den Gedankenfluss beeinträchtigen (vgl. Capek 2003). Um seitlich mehr Platz für Wörter und Bilder zu haben, legt man das Blatt am besten quer. Verschiedenfarbige Stifte für die Beschriftung helfen zudem bei der Abgrenzung und Strukturierung.

Einführung

Für Teilnehmende, die das erste Mal mit dieser Methode konfrontiert sind, ist eine Einführung wichtig. Eine verständliche Erklärung mit Beispiel für die Einführung der Methode sollte daher Teil der Vorbereitung sein.

Die Umsetzung der MindMap­Methode erfolgt sehr frei.

Trotzdem sollte die Lehrperson den Teilnehmenden die folgenden Grundsätze vermitteln:

Grundgedanke

Der Grundgedanke des MindMaps, also das eigentliche Thema, wird in die Mitte des Papiers geschrieben und eingekreist. Von diesem Kreis aus gehen die Hauptäste ab. Die Hauptäste können sich in Zweige und Nebenzweige untergliedern, die in Bezug auf den Hauptast einen bestimmten Themenkomplex darstellen.

Grundregel

Als Grundregel wird häufig die Ein­Wort­Regel genannt. Sie besagt, dass auf jedem Ast oder Zweig nur ein bis zwei Wörter stehen sollten, denn jedes einzelne Wort ruft bereits eine Vielzahl an Assoziationen hervor. Ganze Sätze können hingegen den Gedankenfluss und die Übersichtlichkeit eher behindern. Manchmal sind jedoch auch drei Wörter unumgänglich, oder es bietet sich an, sehr kurze Fragen zu formulieren («Was ist das?»).

Gestaltung

Die Verwendung verschiedener Farben für die Äste und Zweige oder bestimmter gleichbleibender Symbole (z. B. eine Glühlampe für eine Idee, ein offenes Buch für Literaturhinweise usw.) erleichtert den Überblick und stimuliert das Gedächtnis. Durch Pfeile können Zusammenhänge zwischen Ästen und/oder Zweigen visualisiert werden.

Für das Erstellen von MindMaps ist auch der Einsatz von Computerprogrammen denkbar.

Kompetenzorientierter Unterricht auf den Punkt gebracht. Ohne Fragezeichen? Denn obschon das Vermitteln, Sichern und Anwenden von Kompetenzen in aller Munde und Bestandteil jedes zeitgemässen Unterrichtskonzepts ist, zeigen sich die Schwierigkeiten oft erst bei der Umsetzung.

In unserer Reihe «Umsetzungstipps» unterstützen wir Sie bei der Ausgestaltung kompetenzorientierter Bildungsmassnahmen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie kompetenzorientierte Unterrichtsmethoden punktgenau im Unterrichtsalltag umsetzen können.

Unsere Publikationsreihe umfasst ein Spektrum von rund 40 Unterrichtsmethoden. Diese werden laufend publiziert.

Im Bereich «Grundlagenwissen und Verständnis sichern» bietet die Publikationsreihe Umsetzungstipps zu folgenden Unterrichtsmethoden:

Fragespiel

Interview

MindMap

Beziehungsnetz

Zeichnen statt schreiben

Stamm und Äste

Contradictio

Sie finden unsere Umsetzungstipps jeweils nach Erscheinen auf unserer Homepage. Möchten Sie die Umsetzungstipps lieber in gedruckter Form beziehen, tragen Sie sich ein unter: www.ectaveo.ch/abonnement-umsetzungstipps

Wir stellen Ihnen diese gerne regelmässig nach Erscheinen per Post zu.

Herausgeberin

Ectaveo AG

Riedtlistrasse 15a

CH-8006 Zürich info@ectaveo.ch www.ectaveo.ch

Autorin

Ectaveo AG

Gestaltung und Satz dezember und juli gmbh www.dezemberundjuli.ch

Auflage 1. Auflage, 2022

Wünschen Sie weitere Exemplare?

Bitte bestellen Sie diese via E-Mail an info@ectaveo.ch oder über unsere Website www.ectaveo.ch

Copyright © uneingeschränkt bei der Herausgeberin

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