Eine Auswahl an kompetenzorientierten Unterrichtsmethoden
vademecum über unterrichten
Handlungskompetenz ist kurz gesagt die Fähigkeit, Wissen in konkreten beruflichen Situationen abzurufen und in Können umzusetzen (vgl. Erpenbeck et al. 2017). Wenn das Wissen in einem Lernsetting off the Job – also zum Beispiel im Klassenzimmer der Berufsfachschule oder im Seminarraum einer Weiterbildung – erworben wird, entsteht die besondere Herausforderung, die Berufspersonen bei diesem Schritt von der Theorie in die Praxis zu unterstützen.
Didaktisch betrachtet ist dies eine Herausforderung. Mit kompetenzorientierten Unterrichtsmethoden und einem Lernarrangement, das die Berufspraxis mit all ihren Herausforderungen ins Zentrum des Unterrichts stellt, kann es jedoch gelingen, die berufliche Praxis und den Lernort Klassenzimmer bzw. Seminarraum stärker zu verbinden.
Wir stellen Ihnen in diesem Vademecum ein Spektrum an kompetenzorientierten Unterrichtsmethoden vor. Es handelt sich dabei um Beispiele, die wir in unserem Projektalltag erfolgreich umgesetzt haben. Damit möchten wir Ihnen eine kleine Praxishilfe an die Hand geben. Wir freuen uns, wenn Sie daraus Impulse mitnehmen.
3.3
4.2
vademecum über unterrichten
Berufliche Kompetenzen sind vielschichtig: Zur erfolgreichen Bewältigung von beruflichen Aufgaben sind neben fundiertem Fachwissen auch eine entsprechende Haltung, analytische Fähigkeiten, methodisches Vorgehen oder ein umfassendes Problemlöseverhalten notwendig. Diese Vielschichtigkeit gilt es auch im Unterricht zu implementieren, sodass die Lernenden bzw. Seminarteilnehmenden die verschiedenen Aspekte von Handlungskompetenz erleben und einüben können.
Gleichzeitig gilt es, die späteren beruflichen Aufgaben in den Unterricht zu integrieren, um den Transfer des Gelernten vom Lernort Klassenzimmer bzw. Seminarraum in die berufliche Praxis zu erleichtern. Ideal ist dabei, wenn auf bestehende Erfahrungen der Berufspersonen aufgebaut werden kann.
Zuletzt spielt auch die Erkenntnis eine Rolle, dass der Lernerfolg wesentlich höher ist, wenn die Teilnehmenden im Unterricht selbst aktiv sind – sei es, indem sie sich Wissen aneignen, Umsetzungen trainieren oder Erfahrungen austauschen.
Der Lösungsansatz: Die unterschiedlichen Facetten von Handlungskompetenzen werden mit einem breiten Mix an Unterrichtsmethoden angesprochen. Es werden Unterrichtsmethoden bevorzugt, die den Aktivitätsgrad der Lernenden hoch halten, Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch geben und zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Berufspraxis der Teilnehmenden bieten.
auswahl an möglichen unterrichtsmethoden
Lernvoraussetzung schaffen
Informierender
Unterrichtseinstieg Individueller Durchgang durch das nötige Vorwissen
Kognitive Landkarte
Praxissituationen
Advance Organizer
Auswahl an möglichen Unterrichtsmethoden
Lernaufgabe
Leitprogramm
Puzzle
Grundlagenwissen und Verständnis vermitteln
Werkstatt
Stamm und Äste Input
Beziehungsnetz
MindMap
Grundlagenwissen und Verständnis sichern
Fragespiel
Aufbau von Grundlagenwissen und Verständnis
vademecum über unterrichten
Zeichnen statt Schreiben
Interview
Contradictio
Erfolgskritische Situationen
(Critical Incidents)
Postkorb
Fertigkeiten und Handlungswissen anwenden und trainieren
Rollenspiel
Geleitete Fallarbeit
Handlungssimulation
Aufbau von Fertigkeiten und Handlungswissen
Wagenrad
Transfer von Fertigkeiten und Handlungswissen unterstützen
Kochrezept Massnahmenplan
Fertigkeiten und Handlungswissen vermitteln
Modellierung
Analyse eigener Praxisfälle
Metakognition fördern
Mini Case
Erfahrungsaustausch/ Praxisaustausch
World-Café
Placemat
Berufsbezogene Erfahrungen austauschen
Berufsbezogene Werte, Haltungen und Motivationen diskutieren und reflektieren
Ideenlandschaft
Oxford-Debatte
Das nehme ich mit
Insel
Zielscheibe
Thermometer
Ampelabfrage
Filter Blitzlicht
Auswertung und Abschluss gestalten
Festigung von beruflicher Erfahrung
Gelbe Blätter
vademecum über unterrichten
1 lernvoraussetzungen schaffen
Einsatzgebiet
Lernen fällt leichter, wenn die Teilnehmenden wissen, welche Inhalte im Unterricht vermittelt werden und was die Ziele der Unterrichtseinheit sind. Um dies zu gewährleisten, werden längere Präsenzblöcke mit einem informierenden Unterrichtseinstieg eingeleitet.
Ausgestaltung
Der informierende Unterrichtseinstieg enthält mindestens folgende Elemente:
> Thema
> Zielsetzung
> Relevanz des Themas
> Ablauf
Tipps für die Umsetzung
Wenden Sie den informierenden Unterrichtseinstieg nicht inflationär an. Leiten Sie damit die Präsenztage ein, vermeiden Sie es aber, vor jedem Input, jeder Lektion oder jedem Unterrichtsabschnitt einen separaten informierenden Unterrichtseinstieg zu geben.
Beispiel
Informierender Unterrichtseinstieg zum Thema «Lernen lernen»:
Um was geht es heute?
Was wollen wir erreichen?
Wie lerne ich am besten?
> Theoretische Grundlagen
> Verschiedene Lernstrategien
> Analyse der eigenen, erfolgreichen Lernstrategien
> Sie sind sich bewusst, welche erfolgreichen Lernstrategien Sie schon anwenden.
> Sie können zwei Lernstrategien nennen, die Sie im Rahmen Ihrer Grundbildung anwenden werden.
Warum ist das wichtig?
> Nicht nur für die Prüfung lernen, sondern das Gelernte im Beruf umsetzen
> Ihre Zeit ist wertvoll – nutzen Sie sie gut.
Wie gehen wir vor?
Theoretische Grundlagen:
> Input und Sortieraufgabe
Verschiedene Lernstrategien:
> Werkstatt
Meine erfolgreichen Lernstrategien:
> Reflexion anhand von Fragen
> Umsetzungsplan
> Brief an mich selbst
Einsatzgebiet
Der Advance Organizer ist eine Möglichkeit, neue Lerninhalte für die Zielgruppe vor der eigentlichen Wissensvermittlung greifbar zu machen. Vorgängig zur Präsentation neuer Lerninhalte wird das Neue ganz kurz in einer abstrakten Form dargeboten. Dieser Vorspann erklärt Zusammenhänge zu bereits bestehendem Wissen, erläutert das Neue anhand eines Schemas oder einer Geschichte und gibt Orientierungspunkte, die dem Verständnis der neuen Lerninhalte dienen.
Ausgestaltung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Advance Organizer umzusetzen: Zusammenfassung; Übersichtsgrafik; Nennung wesentlicher Begriffe; Schilderung einer Alltagssituation.
Tipps für die Umsetzung
Beim Advance Organizer ist es wichtig, noch nicht auf Details einzugehen. Der Fokus sollte auf zentralen Aussagen des neuen Stoffs verbleiben. Zudem sollte der Grundsatz «Neues mit Bekanntem erklären» strikt eingehalten werden.
Beispiel
Format Zusammenfassung
Einstieg in ein Führungsseminar:
Für die professionelle Bewältigung von kommunikativen Situationen im Führungsalltag ist es wichtig, dass gewisse Führungstechniken regelmässig umgesetzt werden. Es sind dies in erster Linie die folgenden drei Führungstechniken:
> Klare Arbeitsaufträge als Mittel zur Delegation von Arbeit
> Rückmeldungen als Instrument zur Beurteilung der Arbeitsleistung bzw. des Stärken-Schwächen-Profils
> Zielformulierungen als Abbildung des Entwicklungspotenzials und zur Steuerung der Umsetzung im Arbeitsalltag
Dieses Seminar beinhaltet eine Einführung zu diesen Themenbereichen.
individueller durchgang
Einsatzgebiet
Das Vorwissen ist die wichtigste Bedingung für Lernfortschritte. Der Lernerfolg steigt, wenn die Teilnehmenden wissen, an welche bestehenden Wissensbestände sie den neuen Stoff anknüpfen können, und wenn die Vorkenntnisse, die benötigt werden, um den neuen Stoff zu verstehen, lückenlos vorhanden sind. Der individuelle Durchgang durch das nötige Vorwissen ermöglicht es, Vorwissen bei den Teilnehmenden ins Gedächtnis zu rufen und Wissenslücken zu identifizieren, um sie anschliessend gezielt zu schliessen, bevor zum neuen Stoff übergegangen wird.
Ausgestaltung
Die nötigen Vorkenntnisse werden meist in Form eines Tests abgefragt, den die Lehrperson vorbereitet. Der Test wird durch die ganze Klasse absolviert. Das nötige Vorwissen wird somit vergegenwärtigt. Allfällige Wissenslücken können anschliessend bearbeitet werden.
Tipps für die Umsetzung
Planen Sie genügend Zeit ein, um Wissenslücken zu schliessen.
Beispiel
Nötiges Vorwissen zum Thema «Lernen lernen»
Bearbeiten Sie die folgenden Fragen in Einzelarbeit:
> Welche verschiedenen Lerntypen gibt es?
> Wie können Sie persönlich Ihr Gehirn beim Lernen unterstützen?
> Welche Rolle spielen Synapsen beim Lernen?
Diskutieren Sie anschliessend Ihre Antworten im Tandem und vergleichen Sie Ihre Antworten mit der Musterlösung.
Einsatzgebiet
Die kognitive Landkarte stellt den gesamten Lernstoff bzw. ein gesamtes Themengebiet in Form einer Grafik dar. Sie eignet sich dazu, den Teilnehmenden aufzuzeigen, wo im Themengebiet die aktuelle Unterrichtseinheit anknüpft. Sie eignet sich auch, um Zusammenhänge und die innere Logik eines Themas darzustellen.
Ausgestaltung
Die kognitive Landkarte wird in Form einer Grafik oder einer Abbildung aufbereitet. Vorhandene Zusammenhänge werden kenntlich gemacht.
Tipps für die Umsetzung
Eine erstellte kognitive Landkarte sollte nicht nur einmalig, sondern immer wieder eingesetzt werden, um aufzuzeigen, was bereits behandelt wurde und wo die aktuelle Unterrichtseinheit anknüpft. Heben Sie das Thema, das gerade behandelt wird, jeweils hervor.
Der Einstieg mit einer Praxissituation eignet sich dazu, in neue Themengebiete einzusteigen, in denen eine bestimmte Technik oder eine Fertigkeit im Zentrum steht. Dadurch, dass Handlungen und Situationen aus dem Lebens- und Berufsalltag der Teilnehmenden in den Mittelpunkt gestellt werden, verbinden diese ihr Fachwissen mit implizitem (= stilles, verborgenes, nicht bewusstes) Wissen und Emotionen.
Ausgestaltung
Die Praxissituation kann als Fallbeispiel oder als Video zur Verfügung gestellt werden. Es ist auch möglich, die Teilnehmenden zu bitten, eine eigene, individuelle Betriebssituation oder eine eigene Umsetzung aus der Praxis zu präsentieren.
Tipps für die Umsetzung
Achten Sie darauf, dass die Praxissituation für die Mehrheit der Teilnehmenden Anknüpfungspunkte zeigt.
Beispiel
Individuelle Betriebssituation
Die Teilnehmenden überlegen sich Situationen, in denen es in ihrem Betrieb Konflikte gab. Die Konfliktsituationen werden miteinander verglichen und die Teilnehmenden aufgefordert, darzulegen, wie sie sich die Auflösung des Konflikts gewünscht hätten. Darauf aufbauend wird das Thema «Konfliktmanagement» eingeführt.
Video
Es wird ein Video eines gelungenen Verkaufsgesprächs gezeigt
Eigene Umsetzung aus der Praxis
Die Teilnehmenden erhalten den Auftrag, die Technik des konstruktiven Rückmeldens in ihrem Betriebsalltag umzusetzen. Sie dokumentieren die Umsetzung und stellen die Ergebnisse im nächsten Präsenzblock vor.
vademecum über unterrichten
2
aufbau von grundlagenwissen und verständnis
2.1 grundlagenwissen und verständnis vermitteln
Einsatzgebiet
Der Input wird im Rahmen der Wissensvermittlung eingesetzt. Ein wirkungsvoller Input entsteht, wenn er gut vorbereitet ist und so aufgebaut ist, dass die Behaltensleistung gefördert wird.
Ausgestaltung
Die folgenden Regeln erhöhen die Behaltensleistung:
> Das Wichtigste wird in den ersten 5 Minuten gesagt.
> Nach 20–30 Minuten Vortrag sollte eine Pause von 3–5 Minuten erfolgen.
> Die Regel-Beispiel-Regel-Technik wird eingesetzt, um komplexe Inhalte zu vermitteln.
> Beim Input wird auf Verständlichkeit geachtet.
Tipps für die Umsetzung
Die Aufbereitung eines komplexen Themenbereichs als Input gestaltet sich aufwendig. Wenn man sich jedoch die Mühe macht, ist der Lerneffekt umso grösser.
Beispiel
Idealtypischer Aufbau eines Inputs
> Folie 1: Thema
> Folie 2: Zielsetzungen und Aufbau des Inputs
> Folie 3: Das Wichtigste in Kürze
> 1–n Folien mit dem Thema
> Reflexionsfragen und/oder Pause nach 20 Minuten
> Letzte Folie: Zusammenfassung
Einsatzgebiet
Das Puzzle wird im Rahmen der Wissensvermittlung eingesetzt. Es eignet sich für die Vermittlung von Themen, die sich aus mehreren Teilthemen zusammensetzen. Im Puzzle wird autonomes und interaktives Lernen verknüpft. Gleichzeitig können unterschiedliche Lernstile und Lerntempi berücksichtigt werden.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erarbeitet selbstständig ein eigenes Teilthema. Anschliessend werden die Gruppen neu gemischt, sodass jede Gruppe ein/e Expert/in aus allen Teilthemen enthält. Die Expert/innen unterrichten in ihrer Gruppe ihr jeweiliges Teilthema der Reihe nach. Es findet also in mehreren Gruppen der gleiche Unterricht statt.
Tipps für die Umsetzung
Der Übergang zwischen der Expertenrunde und der Unterrichtsrunde sollte gut moderiert und geplant werden, um unnötigen Zeitverlust und Unruhe zu vermeiden.
Beispiel
Puzzle zu Kommunikationstechniken
1. Einführung:
Das Thema «Kommunikationstechniken» wird in vier Themenbereiche unterteilt:
a. Fragetechnik
b. Aktives Zuhören
c. Ich-Botschaften
d. Metakommunikation
Zu jedem Themenbereich stehen Materialien zum Selbststudium zur Verfügung.
2. Expert/innenrunde:
Die Teilnehmenden bilden vier Gruppen. Jede Gruppe wählt ein Thema, das sie bearbeiten möchte. Die Gruppen erarbeiten sich das Grundlagenwissen zu ihrem jeweiligen Themengebiet selbstorganisiert und arbeiten eine kleine Präsentation aus, mit der sie das Themengebiet in der anschliessenden Unterrichtsrunde als Expert/innen in ihrer neuen Gruppe vermitteln.
3. Unterrichtsrunde:
Die Gruppen werden neu durchmischt. Es werden Vierergruppen gebildet. In jeder Gruppe sitzt je ein/e Expert/in zu Fragetechnik, zu aktivem Zuhören, zu Ich-Botschaften und zur Metakommunikation. Innerhalb der Gruppen vermitteln sich die Expert/innen der Reihe nach ihr jeweiliges Themengebiet.
Einsatzgebiet
Die Werkstatt ist eine Methode, die sowohl zur Wissensvermittlung als auch zur Anwendung oder Reflexion eingesetzt werden kann. Die Werkstatt berücksichtigt unterschiedliche Lern- und Arbeitstempi und fördert die Individualisierung des Unterrichts.
Ausgestaltung
An mehreren Posten werden Lernmaterialien zu einem Thema zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden bearbeiten die Posten selbstorganisiert (allein, im Tandem oder in Kleingruppen). Anleitungen, Aufgaben und vorbereitete Lernmaterialien leiten die Teilnehmenden durch die verschiedenen Posten. Es gibt verpflichtende Lernangebote, die von allen bearbeitet werden müssen, und Zusatzlernangebote für schnelle Teilnehmende.
Tipps für die Umsetzung
Planen Sie im Anschluss an die Werkstatt einen Erfahrungsaustausch oder einen Austausch über die Ergebnisse der Werkstattarbeit.
Beispiel
Werkstatt zum Thema «Beraten und Bedienen von Kund/innen»
> Posten 1: Buffet
Grundlagen zum Aufbau von Buffets erarbeiten; anhand von verschiedenen Bildern von Buffets beurteilen, welche Grundsätze umgesetzt wurden und wo Verbesserungspotenzial besteht
> Posten 2: Tischdekoration
Verschiedene Dekorationselemente für die Tischdekoration selbst erstellen
> Posten 3: Aufdecken
Erfahrungsaustausch zum Vorgehen verschiedener Aufdeckmethoden; Tisch für sechs Personen aufdecken
> Posten 4: Serviceregeln
Serviceregeln erarbeiten; in einem Rollenspiel den Service vom Begrüssen des Gastes über das Eindecken des Tisches bis hin zum Servieren der Speisen üben
> Posten 5: Reklamation
Rollenspiel zum Umgang mit einem reklamierenden Gast
> Posten 6: Umgang mit Kundenwünschen
Anhand von verschiedenen Situationsbeschreibungen einschätzen, ob man dem Kundenwunsch ohne Rücksprache stattgeben darf oder nicht
Die Werkstatt hat eine Bearbeitungszeit von 5 Stunden. Die Bearbeitung der Posten wird durch vollständige Arbeitsanleitungen geleitet.
Einsatzgebiet
Leitprogramme werden typischerweise zur Wissensvermittlung eingesetzt. Sie eignen sich besonders für heterogene Lerngruppen und Lernstoff, bei dem die einzelnen Stoffteile aufeinander aufbauen. Sie individualisieren das Lerntempo und den Unterricht.
Ausgestaltung
Ein Leitprogramm ist eine Art Heft, das die Teilnehmenden durch den Lernstoff leitet. Es ist in Kapitel von 30–90 Minuten Bearbeitungszeit gegliedert und enthält den Stoff, Übungen, Arbeitsanleitungen, Lernziele und Tests. Die Teilnehmenden bearbeiten die Kapitel selbstständig und in ihrem eigenen Tempo. Sie absolvieren am Ende jedes Kapitels eine Lernzielkontrolle mit der Lehrperson. Sie nehmen das nächste Kapitel erst in Angriff, wenn sie das vorhergehende Kapitel beherrschen.
Tipps für die Umsetzung
Leitprogramme sollten nicht länger als 20 Stunden sein.
Beispiel
Kapitelstruktur eines Leitprogramms zum Thema «Handelswege und Lieferketten»:
1. Der Weg von der Produktion bis zum Konsumenten
2. Beteiligte Akteure und ihre Aufgaben
3. Direkte und indirekte Absatzwege
4. Globale Handelswege und Lieferketten
5. Logistische Herausforderungen und Lösungen
6. Ethische Herausforderungen und Lösungen
Das Leitprogramm ist für eine Bearbeitungszeit von 8 Lektionen geplant.
Jedes Kapitel enthält Lernziele, Theorieabschnitte, die durch Bearbeitungsaufgaben unterbrochen werden, und Aufgaben zur Lernkontrolle. Die Lehrperson hat für jedes Kapitel Kapiteltests, die sie ausserhalb des Klassenzimmers individuell mit den Teilnehmenden absolviert.
Einsatzgebiet
Die Lernaufgabe ist eine Methode, mit der die Fähigkeit unterstützt wird, Angefangenes selbst weiterzudenken. Sie eignet sich zur Wissensvermittlung.
Ausgestaltung
Die erste Hälfte eines Themas wird von der Lehrperson unterrichtet. Die andere Hälfte des Themas erarbeiten sich die Teilnehmenden selbst mithilfe einer Lernaufgabe.
Die Lernaufgabe selbst ist eine schriftliche Aufgabe, die so gestellt ist, dass die Teilnehmenden während der Bearbeitung etwas Neues lernen. Die Teilnehmenden arbeiten allein oder in Kleingruppen.
Tipps für die Umsetzung
Die Lernaufgabe sollte zwischen 5 und 30 Minuten lang sein. Sie muss so gestellt sein, dass alle Teilnehmenden bei der Bearbeitung Erfolg haben.
Beispiel
Verbale und nonverbale Kommunikation
Die Lehrperson vermittelt Grundlagenwissen zu verbaler und nonverbaler Kommunikation. In einer Lernaufgabe erarbeiten sich die Teilnehmenden selbstständig, wie sie verbale und nonverbale Kommunikation einsetzen können, um als Fachpersonen im Detailhandel eine positive Verkaufsatmosphäre zu schaffen.
Glaubwürdigkeit von Informationen
Die Kursleiterin gibt einen kleinen Einblick in das Thema «Fake News». In einer Lernaufgabe vergleichen die Teilnehmenden zwei Texte zum selben Thema – einer mit Fake News, einer ohne Fake News – und leiten aus dem Vergleich der beiden Texte selbstständig Erkennungszeichen von Fake News ab.
Für beide Beispiele erhalten die Teilnehmenden ihre Lernaufgabe als schriftliche Arbeitsanleitung. Ebenfalls erhalten sie die nötigen Ressourcen, um die Lernaufgaben zu bearbeiten.
vademecum über unterrichten
2 aufbau von grundlagenwissen und verständnis
2.2 grundlagenwissen und verständnis sichern
Einsatzgebiet
Das Fragespiel ist eine Methode zur Wissenssicherung. Sie eignet sich, um Stoff zu repetieren und die Teilnehmenden individuell zu fördern. Sie stellt sicher, dass sich die Teilnehmenden aktiv mit dem Lernstoff auseinandersetzen.
Ausgestaltung
Variante 1:
Die Lehrperson bereitet Fragen vor. Die Teilnehmenden beantworten die Fragen alleine oder im Team. Sie nehmen dabei die Lernmaterialien zur Hilfe.
Variante 2:
Die Lernenden überlegen sich selbst Fragen, die sie einander stellen.
Tipps für die Umsetzung
Das Fragenspiel ist kein Test. Die Teilnehmenden dürfen das Unterrichtsmaterial und den dokumentierten Unterrichtsstoff zur Hilfe nehmen.
Beispiel
Repetitionsfragen zum Thema Benchmarking:
1. Aus welchem Grund vergleicht man den relativen Deckungsbeitrag der verschiedenen Filialen mittels Benchmarking?
2. Aufgrund welcher beiden Faktoren werden die Filialen in Cluster eingeteilt?
3. Innerhalb eines Clusters vergleichbarer Filialen bildet das obere Drittel der Filialen den Benchmark. Um wie viel sollte sich laut Modell eine Filiale mindestens verbessern?
4. usw.
Das Fragespiel liegt in Form einer vollständigen Arbeitsanleitung vor. Diese wird von den Teilnehmenden zuerst in Einzelarbeit bearbeitet. Anschliessend tauschen die Teilnehmenden ihre Antworten im Tandem aus.
Einsatzgebiet
Das Interview ist eine Methode zur Wissenssicherung, die die Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und die Kommunikationsfähigkeit der Teilnehmenden fördert. Das Interview kann auch als Durchgang durch das nötige Vorwissen verwendet werden, bevor neuer Stoff erarbeitet wird.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden arbeiten in Tandems. Die Lehrperson gibt zentrale Stichworte zum Lernstoff vor, welche die Tandempartner/innen einander abwechselnd erklären. Die Teilnehmenden beurteilen sowohl die Verständlichkeit als auch die fachliche Korrektheit der Erklärungen ihres/r Tandempartner/in.
Tipps für die Umsetzung
Stellen Sie eine Musterlösung zur Verfügung, um sicherzustellen, dass sich keine falschen Erklärungen der Stichworte im Gedächtnis der Teilnehmenden festigen.
Beispiel
Stichworte, die im Zusammenhang mit dem Thema «Einbau von Fundationsschichten» (Strassenbau) erklärt werden sollen:
> Verkehrslasten
> Rezyklierte Gesteinskörnungen
> Richtwerte für die Festlegung der Schichtdicke
> Asphaltfundationsschichten (AC F)
> Zusammensetzung (AFK)
> Wirtschaftlichkeit
> Maximale Tragfähigkeit
> Umweltschutzbehörde
Die Teilnehmenden erhalten für das Interview eine vollständige Arbeitsanleitung.
Einsatzgebiet
Das Erstellen eines MindMaps ist eine Methode, um Wissen zu sichern. Sie eignet sich besonders, um Zusammenhänge zu visualisieren und die innere Logik eines Themas aufzuzeigen.
Ausgestaltung
Das Thema, zu dem das MindMap erstellt werden soll, wird in die Mitte eines Papiers geschrieben und eingekreist.
Abgehend von dem Begriff in der Mitte zeichnen die Teilnehmenden Hauptäste mit wichtigen Stichpunkten zum Thema ab. Die Hauptäste können sich weiter verzweigen und den Themenkomplex so in seiner Gesamtheit darstellen.
Tipps für die Umsetzung
Berücksichtigen Sie, dass es keine richtige Lösung gibt. Es ist individuell, welche Begriffe als aussagekräftig oder wichtig erachtet werden.
Beispiel
Durchführung
1. Gesprächseinstieg 2. Bedarfsermittlung Fragetechniken Aktives Zuhören 3. Fachliche Beratung Fachwissen verständlich vermitteln Visualisieren 4. Prozess/Entscheidungen begleiten +/Statistik Entscheidungsmatrix Mit etwas schwanger gehen Massnahmenplan 5. Abschluss Offene Fragen klären Besprochene Punkte zusammenfassen Verbindlichkeiten und Zuständigkeiten festhalten Ausblick auf nächste Schritte Oder Methoden Blitzlicht, Zielscheibe, Photolanguage
Interessen der Kund/innen vor die eigenen stellen Den Auftrag in Fällen persönlicher Befangenheit ablehnen
Vertragsgegenstand, Leistungskatalog und Zahlungsbedingungen vertraglich festhalten Aufklärungsund Warnpflicht wahrnehmen
Ethikund Verhaltenskodizes
Fachwissen haben und aktuell halten Beratungssituation gestalten Beratungsprozess steuern Kommunikationstools einsetzen Lebensrealitäten erfassen Kooperieren und Konfrontieren Sich selbst kennen und für sich sorgen
Aufgaben und Rollen als Berater/in
Professionelle, nicht-therapeutische Fachberatung
Definition Fachliche Beratung
Einsatzgebiet
Die Methode Beziehungsnetz wird angewendet, um Zusammenhänge zu erkennen und Wissensteile zu vernetzen. Sie eignet sich als Einstieg (kognitive Landkarte) oder als Wissenssicherung bzw. Repetition (Teilnehmende erstellen Beziehungsnetz selbst).
Ausgestaltung
Beim Einsatz als Wissenssicherung erhalten die Teilnehmenden eine Auswahl an Begriffen aus dem zu repetierenden Themengebiet. Sie werden aufgefordert, die Begriffe miteinander in Beziehung zu setzen und die Beziehung mit einem Verb zu beschreiben. Das Beziehungsnetz eignet sich als Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit.
Tipps für die Umsetzung
Es gibt nicht nur eine richtige Lösung. Bei einer Umsetzung als Gruppenarbeit sollte danach ein Austausch der Ergebnisse im Plenum stattfinden.
Beispiel
Die Gruppen erhalten eine Vielzahl von Begriffen zum Thema «Mitarbeitergespräche». Sie werden aufgefordert, die Begriffe miteinander in Verbindung zu setzen und damit ein Pinnwandbild zu gestalten.
Innerhalb der Gruppe wird zuerst diskutiert, welche Begriffe zusammenhängen. Anschliessend wird die Concept Map auf einer Pinnwand ausgestaltet.
Professionelles Feedback beinhaltet ein
Objektives Urteil
Einsatzgebiet
Zeichnen statt schreiben ist eine Methode zur Wissenssicherung. Der Kern eines gehörten oder gelesenen Inhalts soll herausgearbeitet und bildlich dargestellt werden. Durch diesen Transfer verankert sich der Inhalt langfristig.
Ausgestaltung
Ein Begriff, eine Methode, eine Technik, eine Fertigkeit oder eine Theorie wurde eingeführt. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, das Gehörte bildlich, möglichst ohne Worte darzustellen. Die Zeichnungen können anschliessend als Diskussionsgrundlage, Repetition oder Denkanstoss genutzt werden.
Tipps für die Umsetzung
Die Methode eignet sich nicht bei sehr umfangreichen Stoffgebieten.
Beispiel
Nach einer Einführung zum Thema Sitzungsleitung erhalten die Teilnehmenden Zeit, das Gelernte zu überdenken und zu vertiefen.
Sie werden aufgefordert, eine grafische Übersicht über die Grundprinzipien der Sitzungsleitung zu erstellen. Anschliessend sollen sie ihre Darstellungen in Dreiergruppen diskutieren (Punkte, die fehlen, Inhalte, die nach Meinung der Teilnehmenden nicht zentral sind, usw.).
Für diese Aufgabe erhalten die Teilnehmenden eine vollständige Arbeitsanleitung.
stamm und äste
Einsatzgebiet
Mithilfe der Methode «Stamm und Äste» wird bei der Wissenssicherung Wichtiges und weniger Wichtiges sortiert bzw. Wichtiges von weniger Wichtigem unterschieden. Das ist besonders von Vorteil, wenn es sich um ein grösseres Unterrichtsgebiet handelt, das viele Teilthemen oder Theorien vereint.
Ausgestaltung
Es wird schematisch ein Baum auf die Tafel oder das Flipchart gemalt, dem die Anwesenden dann die einzelnen Begriffe und Aussagen in Stichworten zuordnen. Der Stamm beinhaltet die grundlegenden, wichtigen Elemente des Themas, an den Ästen hingegen sammeln sich die nebensächlicheren Stichworte.
Tipps für die Umsetzung
Damit alle Teilnehmenden mitdenken können, sollte die maximale Anzahl pro Gruppe bei 15 Teilnehmenden liegen.
Beispiel
Ausgangslage
Sie wurden in die Themen «Qualität», «Umwelt» und «Sicherheit» eingeführt und haben die inhaltlichen Grundlagen zu den drei Themenbereichen im Manual gelesen und bearbeitet. Nun geht es darum, dass Sie das Gehörte und Gelesene reflektieren und Wichtiges von weniger Wichtigem trennen.
An der Pinnwand sehen Sie drei gezeichnete Bäume zu je einem der drei Themenbereiche. Sie erhalten nun Kärtchen. Gehen Sie wie folgt vor:
Aufgabenstellung
Überlegen Sie sich, was vom Gelesenen wesentlich und was weniger wichtig ist. Notieren Sie Stichworte zu den drei Themenbereichen auf verschiedene Kärtchen.
Heften Sie die Kärtchen an die drei Bäume. In den Stamm heften Sie die Stichworte, die Wesentliches des jeweiligen Themenbereichs beschreiben. In die Äste heften Sie die Kärtchen mit den Stichworten, die weniger wichtige Aussagen enthalten.
Wenn alle Kärtchen hängen, diskutieren wir die Stichworte.
Einsatzgebiet
Contradictio wird als Wissenssicherung nach dem Vorstellen von neuem Wissen angewendet. Die Methode geht davon aus, dass neues Wissen mithilfe von selbst herausgearbeiteten Unterschieden zu bereits Bekanntem besser verstanden wird und durch die aktive Auseinandersetzung besser behalten wird.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden erhalten den Auftrag, Bereiche herauszufinden, die gerade nicht so sind wie der vermittelte Inhalt. Oder die Lehrperson gibt die beiden Bereiche vor und die Teilnehmenden müssen selbst herausfinden, wo die Unterschiede sind.
Tipps für die Umsetzung
Die Umsetzung ist in Einzel-, Tandem- oder Gruppenarbeit möglich. Die Ergebnisse sollten ausgetauscht und diskutiert werden.
Beispiel
Ausgangslage
Sie haben soeben einen Vortrag über die Funktion des Motivationsschreibens im Rahmen einer Bewerbung kennengelernt. Beim letzten Treffen haben wir uns mit dem Begleitbrief beschäftigt. Nun geht es darum, die Unterschiede zwischen diesen zwei Dokumenten herauszuarbeiten.
Aufgabenstellung
Teil 1:
Setzen Sie sich zu zweit zusammen und beantworten Sie dazu folgende Fragen:
> Worin unterscheiden sich die beiden Dokumente in Bezug auf den Aufbau?
> Worin unterscheiden sich die beiden Dokumente in Bezug auf den Inhalt?
Notieren Sie die gefundenen Unterschiede auf Pinnwandkarten.
Teil 2:
Präsentieren Sie Ihre Antworten an der Pinnwand im Plenum.
Erwartungen
Sie haben die Aufgabe gut erfüllt, wenn Sie mindestens drei Unterschiede herausgearbeitet und gemeinsam im Plenum vorgestellt haben.
vademecum über unterrichten
3 aufbau von fertigkeiten und handlungswissen
3.1 fertigkeiten und handlungswissen vermitteln
Einsatzgebiet
Die Modellierung eignet sich dazu, den Teilnehmenden eine Vorgehensweise, eine Handlung oder eine bestimmte Technik zu vermitteln. Sie ist also eine Methode zur Vermittlung von einfachen und komplexeren Fertigkeiten.
Ausgestaltung
Ein/e Expert/in demonstriert die Umsetzung einer Handlung. Er/sie erklärt dabei, welche Schritte er/sie ausführt und warum er/sie genau so und nicht anders vorgeht. Der/die Expert/in zeigt so die konkrete Umsetzung vor und macht die Gedanken, die dahinterstecken, transparent. Die Rolle des/r Expert/in kann von der Lehrperson oder einer Person aus der Praxis eingenommen werden.
Tipps für die Umsetzung
Eine Modellierung sollte nie spontan erfolgen, sondern ausführlich vorbereitet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass wichtige Handlungsschritte oder Gedankengänge vergessen gehen.
Beispiel
Ausschnitt einer vorbereiteten Modellierung zum Thema «Wein empfehlen»
> Material vorhanden (Öffner, Servietten in der richtigen Temperatur, Gläser)
> Hat der Gast Wasser? Kein Weinservice ohne Wasser
> Flasche abputzen, falls staubig
Wein präsentieren
Kapsel öffnen
Entkorken
> Etikett muss gut lesbar sein
> Winzer, Jahrgang, Rebsorte nennen
> Schnitt unterhalb der Einbuchtung setzen
> Nur Messer, nicht die Flasche bewegen
> Kapsel in der Tasche verschwinden lassen
> Zeit durch zusätzliche Infos überbrücken
(z. B. Details zum Winzer)
> Öffner in der Mitte des Korkens setzen
> usw.
vademecum über unterrichten
3 aufbau von fertigkeiten und handlungswissen
3.2 fertigkeiten und handlungswissen anwenden und trainieren
Einsatzgebiet
Kommunikation ist in vielen Berufen eine zentrale Kompetenz. Im Rollenspiel kann die Kommunikationsfähigkeit simuliert und trainiert werden. Das Rollenspiel eignet sich also zur Anwendung kommunikativer Fähigkeiten bzw. spezifischer Gesprächstechniken.
Ausgestaltung
Das Rollenspiel findet typischerweise in Zweiergesprächen statt. Beide Teilnehmenden kriegen eine Rolle mit einer ausführlichen Rollenbeschreibung und einer Aufgabenstellung zugewiesen. Sie erhalten zudem eine genaue Beschreibung der Ausgangslage und der Gesprächssituation. Sie setzen das Rollenspiel gemäss ihren Aufträgen um. In der Regel wird das Rollenspiel durch eine dritte Person beobachtet und anschliessend gemeinsam in der Gruppe ausgewertet.
Tipps für die Umsetzung
Ein Rollenspiel benötigt ausreichend Zeit für die Einführung, Umsetzung und Auswertung. Der Lerneffekt von Rollenspielen wird massgeblich durch die Reflexionsfähigkeit bzw. der Mitarbeit der Teilnehmenden beeinflusst.
Beispiel
Vertragsverhandlung
Sie haben eine Offerte zu einer Produktentwicklung erstellt und sich bemüht, die Anforderungen des Pflichtenheftes genau zu erfüllen. Dadurch sind Sie aber mit den Kosten über den Kostenrahmen hinausgeschossen. In einem Gespräch besprechen Sie Ihre Offerte mit dem Kunden.
Reklamation einer Kundin im Coiffeur-Salon Eine Stammkundin kommt verärgert in den Salon und beschwert sich über die Tönung, die nach der ersten Haarwäsche grünlich wirkt. Spielen Sie diese Situation durch.
Beratung einer Patientin zu Fragen ihren IV-Antrag betreffend
Sie haben den beiliegenden IV-Antrag bearbeitet und ihn an die Patientin retourniert. Nun ist sie am Telefon und hat verschiedene Fragen Ihre Antwort betreffend. Spielen Sie diese Situation durch.
Einsatzgebiet
Die Umsetzung von praktischen Handlungen ist zentral für die berufliche Handlungskompetenz. Handlungssimulationen sind geeignet, um die Umsetzung konkreter, abgeschlossener Routinehandlungen in geschütztem Rahmen zu üben.
Ausgestaltung
Es wird eine berufliche Handlungssituation geschildert, in der die Teilnehmenden eine Routinehandlung ausführen müssen. Sie werden entweder dazu aufgefordert, die Handlung konkret durchzuführen oder genau, das heisst Schritt für Schritt zu beschreiben, wie sie die Handlung ausführen würden. Handlungssimulationen können schriftlich, mündlich oder direkt im Praxiskontext umgesetzt werden.
Tipps für die Umsetzung
Wählen Sie zentrale Handlungssituationen aus. Verwenden Sie nur Handlungen, welche routiniert erfolgen und nach einem vorgegebenen Ablauf durchgeführt werden müssen. Fokussieren Sie die Fragestellung ausschliesslich auf die Handlung.
Beispiel
Variante 1:
Schriftliche oder mündliche Beschreibung der Handlung
Sie sind Pflegefachfrau in einem Spital. Dabei müssen Sie regelmässig bei Patienten Blut für eine Blutsenkung abnehmen.
Aufgabe:
Beschreiben Sie genau – Schritt für Schritt –, wie Sie dabei vorgehen würden.
Variante 2:
Schriftliche Ausführung von Handlungen im Rahmen der Prüfung
Sie sind Pflegefachfrau und haben einer Patientin Blut abgenommen. [Hier wird der Fall näher geschildert ...]
Aufgabe:
Nehmen Sie den entsprechenden Eintrag in der Patientenakte vor. Verwenden Sie das beiliegende Formular.
geleitete fallarbeit
Einsatzgebiet
In einer geleiteten Fallarbeit bearbeiten die Teilnehmenden ausgehend von einer realistischen, vielschichtigen Praxissituation mehrere Teilaufgaben, die aus den Kernprozessen und -aufgaben des Berufs abgeleitet sind. Die geleitete Fallarbeit ermöglicht es, Kernhandlungen des Berufs in ganz konkreten beruflichen Situationen zu üben.
Ausgestaltung
Die geleitete Fallarbeit besteht aus einer Fallbeschreibung, mehreren aufeinander bauenden Aufgabenstellungen und Unterlagen aus der Praxis, welche die Teilnehmenden zur Bearbeitung der Aufgabenstellungen benötigen. Durch aufeinander aufbauende Aufgabenstellungen werden die Teilnehmenden durch die Bearbeitung des Falls geleitet.
Tipps für die Umsetzung
Die Fallbeschreibung bzw. Praxissituation muss realistisch sein und regelmässig in der Praxis der Teilnehmenden auftreten.
Beispiel
Gestern hat Ihre Mitarbeiterin Sabine Gfeller gekündigt [hier folgt eine ausführliche Beschreibung des Anstellungsverhältnisses]. Als eine Ihrer Rekrutierungsmassnahmen entscheiden Sie sich, ein Stelleninserat in einer Wochenzeitung zu schalten.
Teilaufgabe 1:
Erstellen Sie anhand des Unternehmensleitbilds und des Stellenprofils ein vollständiges Stelleninserat.
Teilaufgabe 2:
Analysieren Sie die eingegangenen Lebensläufe und wählen Sie diejenigen Kandidat/innen aus, die Sie zu einem Bewerbungsgespräch einladen möchten.
Teilaufgabe 3:
Erstellen Sie einen geeigneten Gesprächsleitfaden für das Interview mit Bewerberin X.
Teilaufgabe 4:
Erstellen Sie ein Schreiben, mit dem Sie Bewerber Y absagen.
Die Teilnehmenden erhalten zwischen den Aufgabenstellungen je neue Ausgangslagen bzw. Informationen zum Fall. Sie erhalten pro Teilaufgabe umfassende Belege wie z. B. Unternehmensleitbilder, fiktive Bewerbungsdossiers usw., anhand derer die Teilaufgaben bearbeitet werden.
Einsatzgebiet
Arbeiten unter Zeitdruck, Prioritäten setzen und Arbeiten planen sind grundlegende Fähigkeiten einer beruflichen Handlungskompetenz. Diese Fähigkeiten können mit einer Postkorbübung trainiert werden.
Ausgestaltung
Es wird eine berufliche Handlungssituation beschrieben, die ein genaues Planen und Prioritäten-Setzen erfordert. Die Teilnehmenden erhalten dazu eine ganze Reihe schriftlicher Dokumente oder Aufgabenstellungen, welche in ähnlicher Weise im Postfach eines/r Mitarbeiter/in zu finden sind. Die Teilnehmenden beschreiben in einem Aktionsplan die Reihenfolge der einzelnen Schritte und begründen das gewählte Vorgehen.
Tipps für die Umsetzung
Die Postkorb-Aufgabe dauert je nach Komplexität der Aufgabe zwischen 30 und 90 Minuten. Bei Postkorb-Übungen gibt es geeignete und weniger geeignete Lösungen und nicht nur eine einzig richtige Lösung. Arbeiten Sie mit möglichst authentischem Material.
Beispiel
Planung des Gästeempfangs am WEF in Davos
In Ihrer Rolle als Eventmanager/in des WEF Davos müssen Sie den Gästeempfang und -transport organisieren. Das Programm, die Informationen zur Ankunft der einzelnen Gäste und ein Situationsplan liegen bei.
Aufgabe:
Studieren Sie die vorliegenden Informationen, legen Sie die richtigen Aktionen fest und priorisieren Sie diese. Begründen Sie Ihre Entscheidungen.
Stellvertretung der vorgesetzten Person übernehmen Sie haben einen ausgefüllten Tag vor sich, die Abgabe einer wichtigen Offerte ist heute terminiert. Bei Ihrem Eintreffen erfahren Sie, dass Ihr Chef erkrankt ist und Sie an seiner Stelle an drei Sitzungen teilnehmen müssen. In der Beilage erhalten Sie eine kommentierte Tagesplanung, die Vorbereitungsunterlagen für die drei Sitzungen, ein Organigramm und eine Beschreibung der zentralen Ansprechpartner/innen.
Aufgabe:
Planen Sie Ihren Tag neu und zeigen Sie Schritt für Schritt auf, wie Sie vorgehen.
Einsatzgebiet
Handlungskompetente Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in kritischen Situationen entschlossen handeln. Erfolgskritische Situationen oder auch CI genannt eignen sich, um die professionelle Bewältigung von herausfordernden Situationen des beruflichen Umfelds im geschützten Rahmen auszuprobieren und zu trainieren.
Ausgestaltung
Die erfolgskritische Situation beschreibt eine realistische, anspruchsvolle Arbeitssituation, welche eine unmittelbare Handlung erfordert. Die Teilnehmenden sind aufgefordert zu schildern, welche Massnahmen sie in welcher Reihenfolge ergreifen würden, um die Situation zu bewältigen.
Tipps für die Umsetzung
Wählen Sie für das entsprechende Berufsbild typische erfolgskritische Situationen. Die Situationen müssen einen hohen Aufforderungscharakter haben.
Beispiel
Herausforderung im Bereich der Personalführung
Sie sind Teamleiter/in in einem Dienstleistungsunternehmen und führen fünf Mitarbeitende. Frau Meier, welche erst seit einem halben Jahr in Ihrem Team arbeitet, hat Sie um ein Gespräch gebeten. Während des Gesprächs bricht Frau Meier in Tränen aus und erzählt Ihnen, dass sie von zwei älteren Mitarbeiterinnen gemobbt wird.
Wie gehen Sie in dieser Situation vor?
Herausforderung im Bereich der Pflege
Sie sind der/die Pflegeverantwortliche auf Ihrer Station. Sie sitzen mit Ihren drei Mitarbeitenden beim Rapport, da geht der Feueralarm los.
Was ist Ihre Reaktion? Welches sind die nächsten Vorkehrungen, die Sie treffen müssen?
vademecum über unterrichten
3 aufbau von fertigkeiten und handlungswissen
3.3 transfer von handlungswissen und fertigkeiten unterstützen
gelbe blätter
Einsatzgebiet
Gelbe Blätter sind eine Wissenssicherung, die eingesetzt wird, wenn es darum geht, den Nutzen eines Themas abzuschätzen und sich mögliche Anwendungen zu überlegen. Die Methode eignet sich als Bindeglied zwischen Theorie und Anwendung.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden erhalten eine Reihe von Fragen, mit denen sie sich selbstständig auseinandersetzen. Je nach Fokus zielen die Fragen darauf ab, den Nutzen des Gehörten abzuschätzen, spezielle Verbindungen herzustellen, Verwendungszwecke herauszufinden, eine kritische Analyse des Gehörten durchzuführen oder das Gehörte mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen. Die Bearbeitung erfolgt in Einzelarbeit.
Tipps für die Umsetzung
Es ist deutlich zu zeigen, dass es sich nicht um eine Prüfung handelt, damit die Teilnehmenden ihre Angst vor der Aufgabe verlieren.
Beispiel
Die Teilnehmenden haben die Gesprächstechnik des Storytellings kennengelernt. Sie erhalten ein gelbes Blatt mit folgenden Fragestellungen:
> Wo sehen Sie den Nutzen des Storytellings in Ihrem beruflichen Alltag?
> Wo sehen Sie mögliche Probleme bei der Umsetzung des Storytellings?
> Haben Sie die Technik des Storytellings in der Vergangenheit intuitiv angewendet, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein?
Zusätzlich zum gelben Blatt erhalten die Teilnehmenden eine vollständige Arbeitsanleitung, in der sie aufgefordert werden, sich stichpunktartig Notizen zu den einzelnen Fragen zu machen.
Einsatzgebiet
Das Kochrezept ist eine Unterrichtsmethode, um eingeführte Handlungsweisen zu vertiefen. Die Teilnehmenden setzen sich kognitiv mit den einzelnen Schritten einer beruflichen Handlungsweise auseinander und erarbeiten sich selbst eine Anleitung für die Bewältigung konkreter beruflicher Situationen und Problemstellungen.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden lernen ein musterhaftes Vorgehen in einer beruflichen Situation oder eine Vorgehensweise zu einem bestimmten Problem kennen. Im Anschluss daran werden sie aufgefordert, das schrittweise Handeln in Form eines Rezepts bzw. einer Bedienungsanleitung zu beschreiben. Sie führen dazu alle Zutaten (Hilfsmittel und Arbeitsinstrumente) auf, beschreiben das Vorgehen als Zubereitung und notieren sich wichtige Punkte.
Tipps für die Umsetzung
Es ist auch möglich, eine persönliche Checkliste zu einem Vorgehen verfassen zu lassen.
Beispiel
Kochrezept: Händehygiene
Man nehme (Hilfsmittel/Arbeitsinstrumente):
> Flüssigseife
> Papierhandtuch
Schritt Vorgehen
1 Zuerst wird der Wasserhahn so weit geöffnet, dass lauwarmes Wasser mit mittlerem Strom läuft.
2 Beide Hände mit dem lauwarmen Wasser anfeuchten.
3 Eine kleine Menge Flüssigseife dem Spender entnehmen.
Was ich dabei besonders beachte
Den Wasserhahn nicht zu stark öffnen (vgl. Schritt 2–4).
Das Wasser wird laufen gelassen.
Das Wasser wird laufen gelassen.
4 usw. usw.
Einsatzgebiet
Das Wagenrad bietet die Möglichkeit, dass man über das Erkennen des Kerngedankens das Gehörte besser einordnen kann und somit besser behält. Das Wagenrad kann mit einem besonderen Fokus auf die Umsetzung beruflicher Aufgaben ausgestaltet werden.
Ausgestaltung
Die zentralen Aussagen eines Themas stehen im Mittelpunkt; diese werden eingekreist und verbunden von einem Kranz von Teilthemen. In der Nabe des Rads steht das Entscheidende, das Zentrale eines Themas. Die Felge aussen zeigt die Rand-/Teilthemen und die Speichen bilden die Verbindungen bzw. zusammenhangschaffenden Überlegungen ab.
Tipps für die Umsetzung
Grenzen weist die Methode auf, wenn Zusammenhänge zwischen mehreren «Rändern» bestehen. Diese müssen extra erarbeitet werden.
Beispiel
Aufgabenstellung Wagenrad mit Fokus Umsetzung: Bilden Sie Tandems und nehmen Sie das Wagenrad zur Hand. In der Mitte finden Sie die Bezeichnung «Lohnabrechnung».
Dies dient als Ausgangslage. Vervollständigen Sie nun gemeinsam das Wagenrad:
> Schreiben Sie auf die Felge des Wagenrads acht zentrale Aufgabengebiete rund um «Lohnabrechnung».
> Fügen Sie Speichen ein, indem Sie dort notieren, worauf Sie bei den einzelnen Aufgabengebieten besonders achten müssen bzw. wo Ihrer Meinung nach die grössten Herausforderungen in diesem Aufgabenbereich liegen.
Suchen Sie sich nun eine/n neue/n Tandempartner/in und vergleichen Sie Ihre Resultate. Diskutieren Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten Ihrer Wagenräder.
Tragen Sie die zentralen Aufgaben und Herausforderungen rund um das Thema Lohnabrechnung im Plenum zusammen.
Einsatzgebiet
Der Umsetzungs- oder auch Massnahmenplan ist ein Instrument zur Planung und Organisation der Umsetzung von Gelerntem in den Alltag oder die Praxis, also zur Planung des Transfers. Durch die Formulierung konkreter Massnahmen erhöht sich die Umsetzungswahrscheinlichkeit des neu Gelernten.
Ausgestaltung
Anhand einer Vorlage mit Hinweisen befassen sich die Teilnehmenden mit der schrittweisen Planung der Umsetzung, setzen sich Ziele und beantworten wichtige Fragen zur Planung.
Tipps für die Umsetzung
Idealerweise ist der Umsetzungs- oder Massnahmenplan als Vorlage angelegt, sodass die Teilnehmenden diesen nur mehr ausfüllen müssen.
Beispiel
Typische Fragen im Massnahmenplan lauten:
> Schwerpunkt
Welchen Schwerpunkt legen Sie fest?
> Ziel
Was möchten Sie genau erreichen?
> Vorgehen
Was tun Sie, um dieses Ziel zu erreichen?
> Beurteilung
Wie können Sie den Erfolg Ihrer Umsetzung beurteilen?
Dazu erhalten die Teilnehmenden eine Vorlage, in der sie konkrete Schritte, Hilfsmittel/Unterstützung, Termine usw. eintragen können.
vademecum über unterrichten
4 festigung von beruflicher erfahrung
4.1 berufsbezogene erfahrungen austauschen
erfahrungsaustausch/ praxisaustausch
Einsatzgebiet
Mit einem Erfahrungsaustausch bzw. Praxisaustausch können die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen aus dem Berufsalltag einbringen und sich dazu austauschen. Der Praxisaustausch/Erfahrungsaustausch eignet sich entweder, um neu Gelerntes in einen bestehenden Erfahrungsschatz einzubetten, oder um eine Ausgangslage für die Vermittlung von neuem Lernstoff zu schaffen.
Ausgestaltung
Variante 1: Die Teilnehmenden erhalten einen Arbeitsauftrag, der sie auffordert, das neu Gelernte mit ihren bestehenden beruflichen Erfahrungen zu verknüpfen.
Variante 2: Bevor neuer Lernstoff vermittelt wird, wird im Praxisaustausch bestehendes handlungsbezogenes Vorwissen zum Thema aktiviert.
Tipps für die Umsetzung
Inhalte, mit welchen die Teilnehmenden noch keine Erfahrung im Berufsalltag sammeln konnten, eignen sich nicht für den Praxisaustausch.
Beispiel
Sie erhalten eine Übersicht der Ihnen bekannten Schritte beim Erstellen von Baugrubenabschlüssen. Diese Vorlage dient Ihnen als Basis für den Praxisaustausch.
Bilden Sie Tandems. Gehen Sie die Schritte der Phase «Baugrubenabschlüsse ausführen» durch und erarbeiten Sie mindestens drei Beispiele aus Ihrer Praxis:
> Tauschen Sie sich über Situationen aus, in denen es bei der Ausführung von Baugrubenabschlüssen Probleme oder Zwischenfälle gab. Es sollten Situationen sein, die nicht ganz alltäglich sind und in denen eine besondere Herangehensweise notwendig war.
> Notieren Sie drei dieser Beispiele und ordnen Sie sie –wenn möglich – einem der aufgeführten Schritte zu.
> Beschreiben Sie nun in Stichworten, was der zuständige Grundbauvorarbeiter konkret zur Bewerkstelligung der Situation unternommen hat.
Im Anschluss erfolgt ein Austausch über die gesammelten Beispiele mit einem/r anderen Tandempartner/in.
Einsatzgebiet
In einem Placemat können die Teilnehmenden in Gruppen anhand von vorgegebenen Fragen oder Aussagen Erfahrungen austauschen, Einstellungen diskutieren, gemeinsam Ideen sammeln oder neue Lösungswege ausdenken.
Ausgestaltung
Jede Gruppe bekommt ein Placemat (Tischset) mit vordefinierten Fragestellungen. Das Placemat ist in verschiedene Sektoren unterteilt. Die Teilnehmenden bearbeiten die Sektoren zuerst für sich in Einzelarbeit (jeder bearbeitet einen eigenen Sektor). Dann wird das Placemat gedreht und jede/r bearbeitet den nächsten Sektor. Die Antworten, die bereits im Sektor stehen, werden vorab gelesen. Dies geht so lange weiter, bis jede/r alle Sektoren bearbeitet hat. Anschliessend werden die Ergebnisse diskutiert und die wichtigsten Erkenntnisse im mittleren Sektor festgehalten.
Tipps für die Umsetzung
Es sollte genügend Zeit für die Präsentation der Erkenntnisse im Plenum eingeplant werden.
Beispiel
Was ist Ihnen bei dieser Aufgabe besonders wichtig?
Wo kommt es immer wieder zu Problemen?
Unsere Erkenntnisse
Was möchten Sie künftig anders machen?
Welches Erlebnis hat Sie besonders motiviert?
world-café
Einsatzgebiet
Das World-Café ist eine Form der Gruppenarbeit, in welcher die Teilnehmenden Erfahrungen und Meinungen austauschen oder kritische Aussagen diskutieren können. Mit dem World-Café wird der Austausch in der beruflichen Expertengemeinschaft gefördert.
Ausgestaltung
Die Lehrperson bereitet Aussagen vor und bringt sie an verschiedenen Posten an. In Gruppen besprechen die Teilnehmenden an verschiedenen Posten vorbereitete Aussagen oder Fragen, halten ihre wesentlichen Erkenntnisse dazu fest und wechseln dann zum nächsten Posten.
Tipps für die Umsetzung
Das World-Café eignet sich nicht zur Wissensvermittlung! Vielmehr werden Themen, die für die Teilnehmenden beruflich relevant sind, im Hinblick auf Einstellungen und Haltungen, Ideen oder Lösungsansätze diskutiert.
Beispiel
Diskussionsfragen und Aufgabenstellungen bei einem World-Café zum Thema «Ansprüche der Umwelt an ein Unternehmen»
Station 1:
> Hans Ueli sagt, dass ein Ziel des Unternehmens ist, dass die Mitarbeitenden zufrieden mit ihm als Arbeitgeber sind. Welche Faktoren beeinflussen Ihre Zufriedenheit?
> Was konkret können Sie als Mitarbeiter/in beitragen, um die Personalzufriedenheit zu erhöhen?
Station 2:
> Die Teilnehmenden erhalten einen kontroversen Zeitungsartikel über ihr Unternehmen und sollen die im Artikel erwähnten Kritikpunkte diskutieren.
> Was können Sie als Mitarbeiter/in tun, um das Image Ihres Betriebs nach aussen positiv zu beeinflussen?
Das World-Café im Beispiel besteht insgesamt aus 4 Posten. Zusätzlich zu den Posten erhalten die Teilnehmenden eine vollständige Arbeitsanleitung für das World-Café.
vademecum über unterrichten
4 festigung von beruflicher erfahrung
4.2 berufsbezogene werte, haltungen und motivationen diskutieren und reflektieren
Einsatzgebiet
Die Oxford-Debatte ist eine Diskussionsmethode. Zwei Parteien liefern sich dabei einen argumentativen und klar strukturierten Schlagabtausch. Die Oxford-Debatte eignet sich, um unterschiedliche berufsrelevante Positionen zu diskutieren sowie den Aufbau von Argumentationen zu üben, und unterstützt so die Kommunikationsfähigkeit.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden teilen sich in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe vertritt eine gewisse Position zu einer vorgegebenen Fragestellung (Pro/Contra). Die Gruppen tauschen sich aus und sammeln Argumente. Bei der eigentlichen Debatte sitzen die Diskutant/innen einander an einem Tisch gegenüber und bringen der Reihe nach ihre Argumente vor. Dabei gehen sie jeweils auf die Argumente ihres/r Vorredner/in ein. Pro und Contra wechseln sich ab.
Tipps für die Umsetzung
Die Redefenster müssten zeitlich begrenzt werden. Spielregeln sind transparent und verbindlich zu kommunizieren.
Beispiel
Teil 1: Vorbereitung
Bilden Sie zwei Gruppen: eine Pro- und eine Contra-Gruppe. Sammeln Sie innerhalb der Gruppe Argumente, die für bzw. gegen den Einsatz von automatisierten Bezahlsystemen sprechen. Nutzen Sie dabei die erhaltenen Unterlagen. Wählen Sie anschliessend fünf Personen aus, die den Standpunkt Ihrer Gruppe vertreten und Ihre Argumente im Rahmen der Diskussion vorbringen werden.
Teil 2: Diskussion
Die ausgewählten Personen setzen sich anschliessend an einem Tisch gegenüber. Eine Person erhält das Wort und hat 45 Sekunden Zeit, ihre Argumente vorzubringen. Anschliessend geht das Wort an eine Person der gegnerischen Partei usw.
Teil 3: Auswertung
Im Plenum erfolgt eine Abstimmung zum Thema.
Einsatzgebiet
Die Ideenlandschaft ist eine kreative Methode, um sich in Gruppen zu zentralen Themen auszutauschen und ein gemeinsames Verständnis zu einem Thema zu entwickeln. Die Teilnehmenden reflektieren auf eine kreative Art und Weise die eigene und fremde Meinung zu einer zentralen Frage und durchlaufen einen Prozess der Konsensbildung und der Integration von verschiedenen Aspekten zu einem Ganzen.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden werden in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhält Optionskarten mit Aussagen, Meinungen, Facetten, Tatsachen usw. zu einem Thema. In der Gruppe sammeln die einzelnen Mitglieder die fünf für sie wichtigsten Karten. Aus diesen Karten wird gemeinsam versucht, ein Konsensbild darzustellen und zu arrangieren.
Tipps für die Umsetzung
Bei der Präsentation und Erläuterung der Landschaften ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu beschränken.
Die Teilnehmenden erhalten vorab Informationen zu den Schritten «Gruppen bilden», «Optionskarten studieren» und «Konsens bilden».
Aufgabenstellung zur Ausarbeitung der Ideenlandschaft Anschliessend geht es um die Gestaltung Ihrer Ideenlandschaft mithilfe der Optionskarten und der Ergebnisse aus Teil 1. Sämtliche Karten sind in die Landschaft einzubeziehen. Sie sind frei in der Wahl der Gestaltung und der Mittel hierzu.
Nachdem eine Landschaftsidee (z. B. Baum, Berg, Schiff, Planetensystem usw.) vereinbart worden ist, machen Sie sich ans Werk. Kleben Sie die Karten auf ein grosses Poster und gestalten Sie die Landschaftsidee.
Hinweise zur Lösung
Die Aufgabe ist erfüllt, wenn Sie in Ihrer Gruppe einen interessanten Austausch zum Thema «Berufsidentität von Detailhandelsfachleuten» hatten und ein Bild zur «Berufsidentität von Detailhandelsfachleuten» in einer möglichst kreativ gestalteten Ideenlandschaft präsentieren.
vademecum über unterrichten
4
festigung von beruflicher erfahrung
4.3 metakognition fördern
Einsatzgebiet
Die Analyse eigener Praxisfälle erlaubt es den Teilnehmenden, ihre eigenen beruflichen Erfahrungen in den Unterricht einzubeziehen und mithilfe neu gewonnenen Wissens zu reflektieren.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden erhalten den Auftrag, Situationen zu sammeln, in denen sie ein bestimmtes Thema, um das es im Unterricht geht, bereits selbst erlebt haben. Sie schildern die Situation in Stichpunkten und analysieren sie (alleine, im Tandem, im Plenum) anhand von vorgegebenen Fragestellungen.
Tipps für die Umsetzung
Die Praxisfälle sollten in unmittelbarem Zusammenhang zum behandelten Thema stehen.
Beispiel
Analyse eines Praxisfalls zum Thema Konfliktmanagement
Ausgangslage
Sie haben ein Beispiel eines Konflikts mitgebracht, der Sie als Führungsperson betrifft. Versuchen Sie aufgrund Ihrer Analyse und der soeben referierten Interventionsformen die geeignetste herauszuarbeiten.
Aufgabenstellung
Schauen Sie sich die Folien mit den verschiedenen Interventionsmöglichkeiten noch einmal an. Bestimmen Sie aufgrund dieser Übersicht und der Eskalationsstufe Ihres Konflikts die Interventionsform, die Sie zur Lösung ihres Konflikts empfehlen würden. Begründen Sie Ihre Wahl in Stichworten. Tauschen Sie danach in den gleichen Gruppen wie zuvor Ihre Lösungen aus und diskutieren Sie die Einschätzungen Ihrer Kollegen.
Erwartung
Das Ziel ist, dass Sie zu jedem Fall zu einer Einigung auf die beste Interventionsform kommen.
mini case
Einsatzgebiet
Handlungskompetente Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl die Situation als auch das eigene Handeln richtig einschätzen können. In der Fachsprache nennt sich dies Reflexionsfähigkeit oder Metakognition. Mini Cases sind geeignet, um die Reflexionsfähigkeit von Berufspersonen zu trainieren. Bei einem Mini Case werden die Teilnehmenden aufgefordert, die Situation oder das rollenkonforme Verhalten in einer bestimmten Situation einzuschätzen.
Ausgestaltung
Ein Mini Case beinhaltet eine Praxissituation und lässt sich in 10 bis 15 Sätzen beschreiben.
Er enthält eine Aufforderung, über die Situation oder das Verhalten/die Rolle zu reflektieren. Er eignet sich für mündliche und schriftliche Bearbeitungen.
Tipps für die Umsetzung
Wählen Sie Praxisfälle, die sich zur Reflexion eignen (z. B. eine Handlung, welche eine nicht korrekte Vorgehensweise beinhaltet). Die Fälle müssen eine gewisse Komplexität aufweisen.
Beispiel
Reflexion vergangener Ereignisse
Lokführer Heiri Müller nahm am Morgen einen Zug in Betrieb. Er schaltete die Lok ein und verliess dann den Führerstand, um die Aussenkontrolle vorzunehmen. Plötzlich bemerkte er, dass der Zug rückwärts rollte. Erst der Prellbock konnte den Zug wieder zum Stillstand bringen.
Wo sind Ihrer Meinung nach Fehler passiert? Welche Massnahmen muss Lokführer Müller ergreifen, um diese Situation künftig zu vermeiden?
Reflexion Rolle
Sie sind Teamleiter/in im Unternehmen X. Aufgrund einer Restrukturierung müssen Sie zwei Mitarbeitende entlassen. Nach langem Abwägen haben Sie entschieden, von welchen Mitarbeitenden Sie sich trennen werden. Wie gehen Sie als Vorgesetzte/r jetzt vor? Welches sind Ihre Kompetenzen und Verantwortlichkeiten in dieser Situation?
vademecum über unterrichten
auswertung und abschluss gestalten
Einsatzgebiet
Die Seminarteilnehmenden äussern sich zu Fragen des/r
Moderator/in per Kartenheben. Als Tageseinstieg wird die Methode verwendet, wenn z. B. das Vorwissen und die Erwartungen abgefragt werden sollen. Als Tagesabschluss dient sie der schnellen, überblicksartigen Tageskritik. Diese Methode eignet sich speziell für grosse Gruppen.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden erhalten eine rote, gelbe und grüne Moderationskarte. Danach werden unterschiedliche Fragen gestellt.
Die Teilnehmenden heben nach der Frage eine der drei Moderationskarten, um ihre Zustimmung oder Ablehnung zu dieser Aussage zu zeigen.
Tipps für die Umsetzung
Es können sowohl inhaltliche Fragen wie auch Feedbackfragen gestellt werden.
Beispiel
Tageseinstieg «Vorwissen abholen»:
> Ich habe mich schon ausführlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt.
> Das Thema ist völlig neu für mich.
> Ich bin freiwillig hier.
> Das Lehrmittel hat viele neue Erkenntnisse gebracht.
> usw.
Tagesabschluss
> Ich habe viel Neues gelernt.
> Ich habe mich in der Gruppe wohlgefühlt.
> Ich habe die Zusammenarbeit angenehm gefunden.
> Ich habe meine Ziele erreicht.
> usw.
Einsatzgebiet
Das Blitzlicht ist eine Methode, mit der auf schnelle und unkomplizierte Art die Stimmung, persönliche Meinungen oder der Stand bezüglich der Inhalte ermittelt werden kann. Die Methode kann sowohl während eines Seminars wie auch zum Tagesabschluss eingesetzt werden.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden äussern sich kurz – mit einem oder wenigen Sätzen – zu einem klar eingegrenzten Thema bzw. zu einer klaren Frage. Einerseits kann das Blitzlicht bei Störungen oder Konflikten in der Gruppe helfen, Transparenz herzustellen. Andererseits dient das Blitzlicht auch der Evaluation.
Tipps für die Umsetzung
Ein Blitzlicht muss nicht unbedingt ausgewertet werden, sondern kann als Momentaufnahme zu einer Fragestellung als Aussage stehen bleiben. Soll das Blitzlicht aber Grundlage für das weitere Vorgehen sein, sollten im Anschluss die verschiedenen genannten Aspekte diskutiert werden.
Beispiel
Blitzlicht: Erfahrungen aus der Vorbereitung
Sie haben zur Vorbereitung [ ]. Gerne möchten wir Ihre Erfahrungen im Rahmen dieser Vorbereitung abholen. Lassen Sie sich dazu die folgenden Fragen durch den Kopf gehen:
> Wie ist es Ihnen ganz allgemein bei der Vorbereitung ergangen?
> Worin sehen Sie Erfolgsfaktoren im beschriebenen Vorgehen?
> Was ist Ihnen noch unklar bzw. wo sehen Sie etwaige Stolpersteine?
Äussern Sie Ihre Gedanken kurz der Reihe nach im Plenum.
Blitzlicht: Eindrücke zum heutigen Tag
Denken Sie an den heutigen Tag. Überlegen Sie sich, welche zwei bis drei Stichworte Ihre Stimmung oder Ihre Eindrücke zum heutigen Tag wiedergeben. Nennen Sie die Stichworte anschliessend im Plenum.
Einsatzgebiet
Mithilfe der Methode «Filter» lassen sich Wissenslücken in der Gruppe herausfiltern und schliessen. Diese Methode ist vor allem in Klassen oder Seminaren mit heterogenen Leistungen sinnvoll, da so garantiert werden kann, dass der Wissensstand regelmässig ausgeglichen wird.
Ausgestaltung
Wichtige Aussagen, Begriffe oder Zusammenhänge zu einem Stoffgebiet werden auf Karten geschrieben. Es sollten mindestens 20 Karten nummeriert werden. Die Teilnehmenden bearbeiten die Karten in Einzelarbeit und kreuzen für jede Karte an, ob sie den Begriff/Sachverhalt erklären können, ob sie noch einzelne Lücken haben oder ob sie den Sachverhalt gar nicht verstanden haben.
Tipps für die Umsetzung
Es sollte genügend Zeit für das Schliessen der identifizierten Wissenslücken eingeplant werden.
Beispiel
Aufgabenstellung
Sie erhalten im Folgenden eine Reihe von Karten mit den wichtigsten Begriffen zum Thema «Mehrwertsteuer».
Unter den Begriffen stehen folgende Bemerkungen:
a) Ich weiss genau, um was es geht.
b) Ich habe eine Ahnung, aber ich merke, dass ich noch nicht 100 % sattelfest bin.
c) Das habe ich noch nicht ganz verstanden. Darüber weiss ich noch sehr wenig.
Denken Sie einen Augenblick über die Begriffe nach und kreuzen Sie dann a), b) oder c) an.
Wir werden nachher Ihre Antworten auswerten und wo nötig werde ich noch einige inhaltliche Präzisierungen geben.
Dies ist keine Prüfung, sondern eine Möglichkeit für mich, bestehende Wissenslücken aufzudecken und die entdeckten Unklarheiten zu beseitigen.
Einsatzgebiet
Die Methode «Insel» visualisiert den Lernprozess der Teilnehmenden über mehrere Unterrichtseinheiten bzw. Seminar tage hinweg. Die Lehrperson kann auf das entstehende Bild reagieren und allenfalls Massnahmen daraus ableiten.
Ausgestaltung
Die Lehrperson bereitet das Bild einer Insel mit umliegendem Wasser, Wellen, Booten, Rettungsringen usw. vor. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, einzuschätzen, wo sie aktuell im Thema stehen, z. B. «ich bin noch am Schwimmen» oder «ich brauche einen Rettungsring». Das Bild wird am Ende jeder Lehrveranstaltung hervorgeholt und aktualisiert.
Tipps für die Umsetzung
Die Insel eignet sich nur dann, wenn das Seminar/die Unterrichtseinheit über mehrere Tage dasselbe Thema behandelt.
Beispiel
Einsatzgebiet
Das Thermometer ist eine Visualisierungsmethode, mit der auf eine rasche Art und Weise ein Stimmungsbild erstellt werden kann.
Ausgestaltung
Die Lehrperson bereitet ein Thermometer oder eine zweidimensionale Grafik vor. Alle Teilnehmenden erhalten einen Klebepunkt, den sie an einer Stelle platzieren, die ihre aktuelle Stimmung wiedergibt. Das Ergebnis wird im Anschluss von der Lehrperson zusammengefasst und kurz kommentiert. Bei besonders guten oder besonders schlechten Wertungen erkundigt sich die Lehrperson nach den Gründen.
Tipps für die Umsetzung
Es besteht die Gefahr, dass die Lernenden ihre Meinung an die anderen Voten anpassen. Weisen Sie die Teilnehmenden daher darauf hin, dass sie sich bereits am Platz überlegen sollen, wo sie ihren Klebepunkt platzieren möchten.
Beispiel
Wie beurteilen Sie Ihren Wissensstand?
Hoch
Niedrig
Wie zufrieden bin ich …
Sehr
Wenig
Sehr … mit dem Ergebnis … mit der Zusammenarbeit
das nehme ich mit
Einsatzgebiet
«Das nehme ich mit» ist eine Variante des Blitzlichts und lehnt sich unter anderem an die Methode «Kofferpacken» an. Bei dieser Methode können die Teilnehmenden das Gelernte in Bezug auf die Praxis reflektieren. Die Methode eignet sich besonders als Tagesabschluss oder als Ende eines Seminars mit mehreren Unterrichtseinheiten.
Ausgestaltung
Die Teilnehmenden überlegen, welche der gelernten Inhalte für ihre Berufspraxis besonders wichtig sind, was sie durch das Gelernte in der Praxis nun anders machen und was sie auf jeden Fall künftig umsetzen werden. Sie machen sich auf diese Weise bewusst, welche Inhalte sie mit in ihre Berufspraxis nehmen möchten.
Tipps für die Umsetzung
Die von der Lehrperson gestellten Fragen sollten möglichst konkret sein, damit es leichter fällt, kurze Antworten zu geben.
Beispiel
Aufgabenstellung
Denken Sie an den heutigen Tag:
> Was war heute neu für Sie?
> Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit in Ihre Berufspraxis?
> Was wollen Sie in Zukunft konkret umsetzen?
Schreiben Sie die Antworten auf Moderationskarten und äussern Sie sich anschliessend im Plenum.
Einsatzgebiet
Die Zielscheibe ist eine Auswertungsmethode, die als Feedbackmethode angewendet werden kann oder als Methode, um den individuellen Lernstand der Teilnehmenden herauszufinden.
Ausgestaltung
Die Lehrperson gestaltet eine Zielscheibe mit vier Sektoren zur Bewertung des Unterrichts und benennt diese mit sinnvollen Kategorien (z.B. Lernerfolg, Relevanz, Zusammenarbeit, Methodik). Die Teilnehmenden erhalten je vier Klebepunkte, die sie auf der Zielscheibe an derjenigen Stelle anbringen, die ihre aktuelle Meinung am besten widerspiegelt. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden erfolgen kommentarlos und anonymisiert.
Tipps für die Umsetzung
Das Ergebnis sollte von der Lehrperson zusammengefasst und kurz kommentiert werden. Bei besonders guten oder besonders schlechten Wertungen kann sich die Lehrperson nach den Gründen erkundigen.
Beispiel
Lernerfolg
Zusammenarbeit
Relevanz
Unterrichtsmethodik
vademecum über unterrichten
weitere fragestellungen und literatur
was an übergeordneten fragen zum einsatz kompetenzorientierter unterrichtsmethoden noch offenbleibt …
> Welches Lernarrangement eignet sich am besten für das Ziel Ihrer Bildungsmassnahme?
> Welche Kompetenzen sollten in Ihrem Berufsfeld besonders im Unterricht trainiert werden?
> In welchem Kontext ist die Ergänzung des Präsenzunterrichts durch selbstorganisierte Lernangebote ausserhalb der Präsenzzeiten eine sinnvolle Variante?
> Wie ändert sich die Rolle der Lehrperson bzw. der Seminarleitung bei der Umsetzung von kompetenzorientiertem Präsenzunterricht?
> Wie können Lehrpersonen und Seminarleiter/innen auf ihre neue Rolle im Unterricht vorbereitet werden?
> usw.
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich Ectaveo bei der Konzeption von kompetenzorientierten Lernarrangements. Sofern Sie Fragen dazu haben, stehen wir gerne unverbindlich zur Verfügung
literatur
In diesem Vademecum stellen wir Ihnen Methoden vor, die sich für uns in der Praxis vielfach bewährt haben. Dabei stützen wir uns auf die didaktischen Paradigmen der folgenden Autor/innen:
Arnold, R. (2020): Wie man lehrt, ohne zu belehren. 29 Regeln für eine kluge Lehre. Das LENA-Modell. 5. Auflage.
Heidelberg: Carl-Auer Verlag GmbH.
Arnold, R.; Schön, M. (2019): Ermöglichungsdidaktik. Ein Lehrbuch. 1. Auflage. Bern: hep Verlag.
Chell, E. (1998): Critical Incident Technique. In: Symon, G.; Cassell, C. (Hrsg.): Qualitative Methods and Analysis in Organizational Research. A Practical Guide. London: SAGE Publications Ltd., S. 51–72.
Downs, R. M.; Stea, D. (1982): Kognitive Karten. Die Welt in unseren Köpfen. New York: Harper & Row.
Erpenbeck, J. ; von Rosenstiel, L.; Grote, S.; Sauter, W. (Hrsg.) (2017): Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. 3. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag
Frey, K.; Frey-Eiling, A. (2009): Ausgewählte Methoden der Didaktik. 1. Auflage.
Zürich: vdf Hochschulverlag AG.
Frey, K.; Frey-Eiling, A. (1999): Allgemeine Didaktik: Arbeitsunterlagen zur Vorlesung, 12. Auflage. Unveröffentlichtes Skript.
Frey, K. (2008):
Unterrichtstechniken: Der Unterrichtseinstieg bei schwierigen Themen. 1. Auflage.
AKAD-Reihe Lehr- und Lerngestaltung.
Zürich: Compendio Bildungsmedien AG.
Frey, K.; Alder, A. (2008): Unterrichtstechniken: Gelerntes sichern. 1. Auflage.
AKAD-Reihe Lehr- und Lerngestaltung.
Zürich: Compendio Bildungsmedien AG.
Fritz, U.; Lauermann, K.; Paechter, M.; Stock, M.; Weierer, W. (Hrsg.) (2019): Kompetenzorientierter Unterricht.
Gollwitzer, P.M. (1999): Implementation intentions: Strong effects of simple plans. In: American Psychologist, 54, S. 439–503.
Klingovsky, U.; Kossack, P. (2007): Selbstsorgendes Lernen gestalten. Bern: hep Verlag.
Klein, Z. M. (2005): Kreative Seminarmethoden. 100 kreative Methoden für erfolgreiche Seminare. 2. Auflage.
Offenbach: Gabal-Verlag GmbH.
Oser, F.; Petersen, S. (2013): Vorzeigen und Nachmachen. Ein vernachlässigtes Lehrund Lernkonzept für Schule und Berufsbildung. 1. Auflage. Bern: hep Verlag.
Wiechmann, J. (Hrsg.) (1999): Zwölf Unterrichtsmethoden.
Weinheim und Basel: Beltz.
In unserer Publikationsreihe «Umsetzungstipps – Unterrichtsmethoden» wird jede Methode noch einmal ausführlicher beleuchtet. Dort sind auch die konkreten Quellen zur jeweiligen Methode angegeben.
Herausgeberin
Ectaveo AG
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CH-8006 Zürich info@ectaveo.ch www.ectaveo.ch
Autorin
Ectaveo AG
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Auflage 2. Auflage, 2024
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