EDITEL Journal AT 1/2023

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editelJOURNAL

ZUKUNFTSFIT MIT EDI

EDI in der Obst- und Gemüsebranche

Schnelle und reibungslose Prozesse sind bei frischem Obst und Gemüse gefragt. Die Produzenten Bodenstark und GIF zeigen vor, wie es funktionieren kann

Rittal hat alles im Kasten

Der führende Systemanbieter setzt seit kurzem auf EDI-Prozesse und ist erfreut über die unkomplizierten Kundenanbindungen

Saubere Lösungen durch Digitalisierung

Geschäftsführung von ISS Österreich im Interview: Über den Stellenwert von Digitalisierung im Unternehmen sowie über die Zusammenarbeit mit EDITEL

UNTERNEHMENSNEWS DER EDITEL GRUPPE
WIEN | PRAG | BRATISLAVA | BUDAPEST | ZAGREB | KRAKAU
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AUSGABE 1/2023 © ipopba –istockphoto

3 Die fruchtige Allianz Erntefrisches Obst und Gemüse aus regionalem Anbau in Top-Qualität

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Eine Rechnung, die aufgeht

Der Logistik-Dienstleister HAVI hat seinen Rechnungslegungsprozess digitalisiert

seine Prozesse mit EDI optimiert

7 Umstieg auf integrierte Lösungen

Wann zahlt sich der Umstieg von Web-EDI auf eine integrierte Lösung aus?

9 Mit Schaltschränken zur Weltspitze

Der Systemanbieter Rittal setzt bei Kundenanbindungen auf EDI-Lösungen

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Digitalisierung braucht saubere Lösungen

Erich Steinreiber und Harald Denk im Talk über die Digitalisierung bei ISS Österreich

KURZ NOTIERT

OekoBusiness Wien Auszeichnung

EDITEL hat es geschafft, ein Bündel umweltfreundlicher Maßnahmen in den Bereichen Ressourcenschonung, Mehrweg und Mobilität einzuführen.

Von Menschen und Maschinen

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war die Angst, dass die Arbeitskraft des Menschen durch Maschinen ersetzt wird, allgegenwärtig. Der Schriftsteller Oscar Wilde wusste aber auch damals schon die richtige Antwort drauf: „Gegenwärtig konkurriert die Maschine mit dem Menschen. Unter richtigen Verhältnissen wird sie dem Menschen dienen.“ Dieses Zitat scheint auch heute – im Zeitalter von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz – nach wie vor seine Berechtigung zu haben. Und es trifft auch auf EDI zu. Eine Technologie, die versucht, genau dieses „richtige Verhältnis“ herzustellen: Prozesse genau in jenen Bereichen zu automatisieren, wo es sinnvoll ist, wertvolle menschliche Arbeitsleistung einzusparen. Womit gleichzeitig freie Ressourcen geschaffen werden, um den Menschen genau in jenen Bereichen einzusetzen, die von Maschinen nicht übernommen werden können.

Die Artikel in diesem Heft zeigen diesmal besonders anschaulich auf, wie dieses Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik in der praktischen Umsetzung aussieht: So ist etwa in der Obst- und Gemüsebranche die Handarbeit für den Erhalt qualitativer Produkte essenziell, in der Geschäftskommunikation mit dem Handel wiederum lässt sich vieles automatisieren und vereinfachen. „Ressourcen schaffen, um den Fokus wieder mehr aufs Kerngeschäft, wie beispielsweise auf die Produktentwicklung oder die persönliche Kundenberatung zu legen“ – diese Aussage zieht sich nahezu durch alle hier angeführten Referenzprojekte und beweist, dass auch in diesem Jahrhundert die Technik den Menschen keinesfalls ersetzen wird, sondern einfach nur unterstützend zur Seite steht – und zwar genau dort, wo es Sinn macht!

Viel Freude beim Lesen!

Ihr Gerd Marlovits

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EDITORIAL INHALT
© Weihs © Petra Spiola © Elektroland

EDI IN DER OBST- UND GEMÜSEBRANCHE: DAS FRUCHTET!

Frisches Obst und Gemüse verlangt schnelle und reibungslose Prozesse, aber auch viel Arbeitskraft. Heimische Produzenten setzen daher immer mehr auf Digitalisierung.

„Wer die besten Früchte ernten will, muss auf den Baum steigen“ sagte schon ein altes Sprichwort, das heute in der Obstund Gemüsebranche mehr denn je an Bedeutung gewonnen hat. Die Ansprüche seitens der KonsumentInnen sind in den letzten Jahrzehnten hier nochmals enorm gestiegen: Obst und Gemüse soll am besten rund um die Uhr möglichst erntefrisch, aus regionalem Anbau und in Top-Qualität erhältlich sein. Dem gerecht zu werden, bedeutet – im Vergleich zu einer recht einfach handhabbaren Trockenware – auch steigende Anforderungen in den dahinterstehenden logistischen Prozessen. In vielen Betrieben müssen daher langjährig bewährte Abläufe analysiert und in weiterer Folge auch optimiert werden. Das Schlagwort der Stunde heißt auch hier: Digitalisierung. So werden zusehends auch in immer mehr kleineren Landwirtschaftsbetrieben neue Warenwirtschaftssysteme eingeführt, die eine automatisierte Geschäftskommunikation ermöglichen. Diesen großen Schritt in Richtung Automatisierung sieht Jasmin Steinhauser, Geschäftsführerin von „GIF – Gemüse Immer Frisch“ in ihrer Branche „vor al-

lem aufgrund des großen Arbeitskräftemangels. Elektronischer Datenaustausch sorgt für enorme Arbeitszeitersparnis und wirkt diesem Problem effizient entgegen.“

Das Salz in der Suppe

„Elektronischer Datenaustausch sorgt für enorme Arbeitszeitersparnis und wirkt dem Arbeitskräftemangel entgegen.“

Insgesamt 5 Millionen Packungen Suppengemüse produziert Familie Steinhauser mit der GIF Handels GmbH jährlich von ihrem Standort in St. Florian (OÖ) aus, wovon laut ihr „fast alles per Hand geerntet wird, da sich eine maschinelle Ernte auf die Qualität und Haltbarkeit unseres Gemüses auswirken würde.“ In diesem Bereich kann daher auf manuelle Arbeitskraft nicht verzichtet werden, in anderen wiederum schon, weshalb Steinhauser von Anfang an „ein großer Fan“ von Digitalisierung war. So nutzte sie beispielsweise im vergangenen Jahr auch das oberösterreichische Förderprogramm der WKO „Digitalstarter 22“ zur erfolgreichen Einführung von EDI im Warenwirtschaftssystem ODOO ihres Softwarepartners Callino. „Ich war sehr froh, hier mit EDITEL von Anfang an

© Hedwig Meixner
Jasmin Steinhauser, Geschäftsführerin von „GIF – Gemüse Immer Frisch“

einen kompetenten Partner an meiner Seite zu haben. Es wurde mir immer alles genau erklärt und sogar durch den ganzen Förderdschungel wurde ich begleitet“, berichtet Steinhauser. „Durch die durchgängige Erreichbarkeit meiner Ansprechpartner bei EDITEL ist im gesamten Projekt nie etwas zum Stocken gekommen.“

„Unsere Kräuter und Salate, die wir früh morgens ernten, würden sonst bis zum Nachmittag verwelken. Da zählt jede Minute!“

Somit tauscht Steinhauser in der Zwischenzeit mit ihren Partnern Hofer und REWE Bestellungen (ORDERS), Lieferscheine (DESADV) und Rechnungen (INVOIC) bereits ausschließlich über EDI aus. Die Anbindung weiterer Partner ist in Umsetzung. Ein Schritt, den Jasmin Steinhauser „in keiner Sekunde bereut. Die Arbeitserleichterung ist enorm, die Fehlerquellen haben sich erheblich minimiert.“

Auf starkem Boden

Auch das in Wien Simmering angesiedelte Familienunternehmen „Bodenstark“ setzt für den Vertrieb seines Bio-Gemüses seit kurzem auf die Vorteile von EDI. Und die liegen für deren Produktionsleiter Lukas Werner ganz klar „in der Schnelligkeit! Unsere Kräuter und Salate, die wir früh morgens ernten, würden sonst bis zum Nachmittag verwelken. Da zählt jede Minute!“

Für die Umsetzung der dafür notwendigen EDI-Prozesse vertraute Bodenstark von Beginn an auf die Dienste von EDITEL. Als besonders vorteilhaft empfand Werner hier „das perfekte Zusammenspiel zwischen EDITEL und unserem Software-Dienstleister activeIT. Das gesamte Projektmanagement war so, wie man es sich als Kunde nur wünschen kann!“ Somit wurde bei Bodenstark heuer mit einem ersten großen Partner der elektronische Austausch von Geschäftsdokumenten aus der Warenwirtschaft umgesetzt. „Der gesamte Prozess – von der Bestellung, über den Lieferschein bis hin zur Rechnung – ist für uns somit zum „No Brainer“ geworden“, freut sich Werner.

Auch im Handel fruchtet´s!

In die Reihe der namhaften Obst- und Gemüseproduzenten, die mit EDITEL in jüngster Vergangenheit EDI-Projekte umgesetzt haben, reiht sich beispielsweise – so auch in den letzten Ausgaben des EDITEL Journals berichtet – der niederösterreichische Kartoffelproduzent Dorfinger oder das auf Tomaten spezialisierte Gartenbauunternehmen Zeiler ein. Beide Unternehmen heben aus ihren Erfahrungen mit EDI vor allem die Effizienz und Bearbeitungsqualität ihrer

Prozesse hervor. Aber auch die großen Handelskonzerne setzen ihre digitalen Entwicklungsschritte zunehmend im Obstund Gemüsesortiment. So hat etwa SPAR Österreich gemeinsam mit EDITEL eine Web-EDI-Lösung entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer Lieferanten zugeschnitten ist. Diese ermöglicht auch nicht EDI-fähigen Betrieben eine Anbindung an das Lieferantenportal der SPAR und damit einen voll automatisierten Bestellprozess. In der Obst- und Gemüsebranche lässt sich somit eines klar erkennen: Egal ob am Feld oder im Einzelhandel, egal ob es um Produkt- oder Prozessqualität geht: Die Früchte muss man dann ernten, wenn sie reif sind!

GIF - Gemüseimmer frisch Handel GmbH

Das im oberösterreichischen Leonding ansässige Familienunternehmen hat sich auf die Produktion und den Verkauf von Suppengemüse spezialisiert und beliefert in Österreich Großhändler und Supermärkte mit jährlich 5 Mio. Packungen Suppengemüse. Die Konzentration auf nur wenige Gemüsesorten sorgt bei GIF für höchste Qualitätsstandards bei der Produktion und Lieferung von frischem, knackigem Gemüse.

www.gif-gemuese.at

Bodenstark Bio GmbH

Dahinter steht das Familienunternehmen Herret, das bereits in 5. Generation über jahrzehntelange Erfahrung im Gemüsebau verfügt. Unter der Marke „Bodenstark“ wird in Wien-Simmering auf einer Fläche von etwa 1,4 Hektar seit 2018 Bio-Gemüse angebaut. Das bodenstarke Sortiment besteht aus verschiedenen Sorten Paradeisern und Gurken, Salate, Kräuter, Pak Choi und mehr.

www.bodenstark.at

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Lukas Werner, Produktionsleiter von Bodenstark

EINE RECHNUNG, DIE AUFGEHT …

… und noch weit mehr bietet der Logistik-Dienstleister HAVI seinen Kunden, den über 40 Franchisenehmern von McDonalds. Die Digitalisierung des Rechnungslegungsprozesses macht´s möglich!

„Wir schaffen neue Verbindungen zwischen Menschen und Produkten, die unsere Zukunft besser machen“, das ist der Leitsatz des internationalen Logistikunternehmens HAVI, das auch in Österreich mit drei Standorten vertreten ist. Im Fokus des Unternehmens, zu dem weltweit zahlreiche namhafte Kunden aus der Service-Gastronomie zählen, steht die Optimierung von Supply Chains.

Dazu zählt auch der Rechnungslegungsprozess von HAVI an die Franchisenehmer von McDonalds, der bislang noch rein papierbasiert erfolgte. Mit tatkräftiger Unterstützung von EDITEL bei der Vorbereitung und Umsetzung einer geeigneten Lösung, erreichen die Rechnungen nun elektronisch und vollautomatisiert ihre Empfänger. Dort können diese korrekt und ohne zusätzliche manuelle Bearbeitung in deren Systemen (BMD bzw. RZL) verbucht werden.

EDITEL wandelt dabei das von HAVI zentral erstellte Rechnungsformat in jenes der Franchisenehmer um, und übermittelt die elektronischen Belege entweder direkt an die Kunden oder deren Steuerberater zur weiteren Verarbeitung. Diese Dienstleistung wird nun sukzessive ausgerollt und soll künftig flächendeckend zum Einsatz kommen.

Für Georg Buchinger, Geschäftsführer von HAVI Österreich, stand bei der Umsetzung dieses Projekts vor allem „die Er weiterung unserer Serviceleistung für den Kunden“ im Vor dergrund. „Nicht zuletzt dank der kompetenten Unterstüt

IN KÜRZE

n Digitalisierung der Rechnungslegung für ein geschlossenes Franchise-System

n Datenkonvertierung von EDIFACT Dateien in Inhouse-Formate (BMD, RZL)

n Automatisierte Übermittlung von PDF Rechnungen

n Datenbereitstellung an dezentrale (Steuerberatung) sowie zentrale Systeme (direkt an Kunden)

n Gesteigerter Servicierungsgrad für Kunden durch Effizienz und Zeitersparnis

zung von EDITEL haben wir mit der Digitalisierung der Rechnungslegung einen weiteren Schritt gesetzt, um für unsere Kunden Ressourcen für das Kerngeschäft frei zu spielen“.

www.havi.com/de

Havi Logistics GmbH

HAVI ist ein weltweit tätiges, privat geführtes Unternehmen, das sich auf die Innovation, die Optimierung und das Management von Lieferketten führender Marken konzentriert. In einigen Ländern bietet zudem The Marketing Store auch Marketinglösungen an. In Österreich ist HAVI an drei Standorten mit insgesamt über 180 MitarbeiterInnen präsent. In den Distributionszentren gibt es jeweils eigene Teams für den Transport und den Lagerbereich. Von hier aus werden über 280 Lieferstellen in ganz Österreich versorgt – von Feldkirch bis nach Parndorf. Auch in Europa ist HAVI mit seinen

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©HAVI

AUF SCHNELLSTEM WEG INS ELEKTROLAND

Unternehmerisches Wachstum muss nicht unbedingt personelle Ressourcen erfordern. Wie es auch anders funktioniert, zeigt der oberösterreichische Elektrofachhändler Elektroland vor, der seine Prozesse mit EDI optimiert.

„Handschlagqualität und dabei immer auf Augenhöhe mit unseren Kunden sein“, das sind die Werte, die das Innviertler Familienunternehmen Elektroland laut dessen Geschäftsführer Friedrich Werdecker seit mehr als 90 Jahren auszeichnet. Die Ursprünge des bereits in vierter Generation geführten Unternehmens gehen auf seinen Urgroßvater zurück, der 1932 in Mattighofen eine alte Lederfabrik von Dampf auf Elektro umstellte, woraus sich schließlich ein Elektrogeschäft entwickelte. Seither hat sich viel getan: Aus dem kleinen Elektrogeschäft wurde ein großer Elektrofachmarkt mit 1.800 m2 Verkaufsfläche und seit rund 15 Jahren ist das Elektroland auch erfolgreich im Onlinehandel vertreten. Mit den Portalen www.elektroland.at und www.sopo.at werden Kunden weit über die heimischen Grenzen bis nach Japan oder in die USA beliefert.

IN KÜRZE

n Schaffung einer integrierten EDI-Lösung zur Anbindung von Geschäftspartnern

n Gemeinsame Definition der Schnittstellen im Warenwirtschaftssystem

n Unterstützung beim Roll-Out

n Koordination und Abstimmung mit den einzelnen Geschäftspartnern

n Verwendete Nachrichtentypen: ORDERS, DESADV, INVOIC

Prozessoptimierung statt Manpower

Wie schafft man es, als so rasch wachsendes Unternehmen hier Schritt zu halten und nicht den Überblick zu verlieren?

Mehr Personal wäre eine Möglichkeit – beim derzeitigen Arbeitskräftemangel und den stetig steigenden Personalkosten jedoch sicher nicht die beste. Weshalb Friedrich Werdecker einen anderen Weg eingeschlagen hat, indem er Elektroland nicht „mittels Manpower, sondern durch Prozessoptimierung“ wachsen lassen will.

Daher war für ihn auch spätestens seit der Pandemie, welche den Onlineshops nochmal einen ordentlichen Schub bescherte, klar: „Die manuellen Schritte und der dafür erforderliche Personalaufwand sind einfach zu viel. Dafür muss eine Lösung her.“ Diese Lösung fand Werdecker im Elektronischen Datenaustausch, der eine vollständige Digitalisierung der Bestell- und Rechnungsprozesse aus dem internen IT/ERP-System bei Elektroland ermöglichen soll. Mit der Unterstützung von EDITEL wurde diese Lösung schließlich umgesetzt: Seit Herbst 2022 werden Bestellungen (ORDERS), Lieferscheine (DESADV) und Rechnungen (INVOIC) bereits mit einigen der wichtigsten Geschäftspartner elektronisch ausgetauscht.

Schritt für Schritt automatisieren

Den ersten „EDI-Schritt“ ging Elektroland mit seinem Partner WMF, viele weitere namhafte Unternehmen wie Miele, BSH oder Hama folgten in der Zwischenzeit. „Die größte Herausforderung rund um die Anbindung der Partner ist bei uns vor allem deren Heterogenität – nicht mit jedem Partner ist

© Elektroland

eine EDI-Kommunikation in derselben Art und Weise möglich“, erklärt Friedrich Werdecker. „Ohne die persönliche Betreuung von EDITEL, die für uns die individuelle Koordination mit den einzelnen Partnern übernommen hat, wäre das für uns nicht möglich gewesen“.

Auch das erste Resümee zum bereits laufenden EDI-Betrieb bei Elektroland fällt für Werdecker mehr als positiv aus: „Vor allem bei größeren Bestellungen sind die Prozesse wesentlich schneller geworden und auch die Abläufe im Lager haben sich dank EDI wesentlich vereinfacht. All das schafft wertvolle personelle Ressourcen – genau das Ziel, das wir von Anfang an erreichen wollten.“

Das Elektroland Mattighofen ist ein seit 1932 im Familienbesitz befindliches und in vierter Generation geführtes Handelsunternehmen. Qualität und Verbundenheit zur Region zeichnen das Unternehmen seit Jahrzehnten aus. Mit einer Verkaufsfläche von 1.800 m2, einer Lagerfläche von 3.000 m2 und 45.000 lagernden Artikeln werden Kunden sowohl offline am Verkaufsstandort Mattighofen als auch online mit den Onlineshops www.elektroland.at sowie www.sopo.at bedient.

INTEGRIERTE LÖSUNGEN

Wann zahlt sich der Umstieg von Web-EDI auf integrierte Lösungen aus?

Viele Unternehmer kennen dieses Problem wahrscheinlich: Im Zuge des Wachstums müssen die Ressourcen des Betriebs stetig vergrößert und die Abläufe weiter digitalisiert werden. Wenn bereits der erste Schritt zur elektronischen Auftragsabwicklung bzw. Rechnungslegung getan ist, fragt man sich je-

doch vielleicht: Wann ist der richtige Zeitpunkt, diese Prozesse vollständig zu automatisieren und von einem WebPortal auf eine integrierte Lösung umzusteigen?

Web-EDI ist nach wie vor die ideale Einstiegslösung für KMU, um Bestellungen, Rechnungen oder auch Lieferscheine mit KundInnen semi-automatisch abzuwickeln, doch ab einem gewissen Zeitpunkt will man und benötigt man einfach noch mehr.

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© olaser –istockphoto.com

Was ist der Unterschied zwischen Web-EDI und integrierten EDI-Lösungen?

Der einfachste Einstieg in die Welt des Elektronischen Datenaustauschs (EDI) gestaltet sich über ein Online-Portal. Steigt hingegen die Anzahl der Handelspartner bzw. das Be legvolumen, ist ein Umstieg auf integrierte Lösungen meis tens sinnvoll. Man kann zwar Web-EDI von jedem internet fähigen PC oder Tablet aus bequem nutzen, jedoch besteht dort keine integrierte Verbindung zum ERP bzw. Warenwirt schaftssystem (WWS). Diese Anbindung wäre allerdings Vo raussetzung für die automatische Weiterverarbeitung sämtlicher Warenbeschaffungsprozesse direkt im ERP bzw. WWS – und das mit nur einer Import/Export-Schnittstelle für alle Geschäftspartner.

Gibt es unterschiedliche Varianten bei der Implementierung?

Je nach vorhandener IT-Ausstattung eines Unternehmens gibt es tatsächlich zwei Varianten zur Implementierung: Inhouse oder als Managed EDI-Service (EDI aus der Cloud). Im letzteren Fall bietet der EDI-Dienstleister ein „Rundum-SorglosPaket“: den gesamten Betrieb, die Anbindung neuer Partner, laufende Updates und Kundensupport.

Kann der Umsatz als Kennzahl herangezogen werden, um über ein „EDI Upgrade“ nachzudenken?

Natürlich sind steigende Umsätze in gewisser Weise auch ein Anzeichen dafür, dass es notwendig ist, die EDI-Ressourcen zu überprüfen und gegebenenfalls ein „Upgrade“ vorzunehmen. Schließlich geht damit oft auch ein vermehrtes Aufkommen von Rechnungen und anderen Geschäftsdokumenten einher. Ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium ist aber auch die Anzahl der Geschäftspartner, die über EDI erreicht werden sollen. Steigt die Anzahl der Geschäftspartner, steigt im Normalfall auch der Bedarf von KundInnen nach Elektronischem Datentausch. Mitunter das wichtigste Kriterium ist jedoch das Belegvolumen: zwei Bestellungen in der Woche sind keine große Herausforderung. Sind es hingegen zwanzig, steigt der Aufwand schon deutlich und es empfiehlt sich jedenfalls, über eine direkte EDI-Anbindung des ERP/WWS nachzudenken.

Ab wie vielen Belegen sollte man das System aufrüsten?

Eine exakte Zahl gibt es nicht. Wenn man jedoch plötzlich 500 statt 50 Rechnungen mit mehreren Geschäftspartnern pro Monat auszutauschen hat, ist das eigentlich ein klares Signal dafür, auf eine voll integrierte Variante umzusteigen. Somit gilt: eine Investition in eine bessere EDI-Lösung ist eine Investition in die Zukunft. Und der sogenannte „Return on Investment“ lässt nicht lange auf sich warten, da dadurch Hand in Hand Personalaufwand reduziert werden kann, bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung durch die Vermeidung von Fehlern.

Was erspart man sich durch „vollständiges“ EDI?

Web-EDI ist die ideale Einstiegslösung für KMU, um Bestellungen, Rechnungen oder auch Lieferscheine mit KundInnen semi-automatisch abzuwickeln, aber irgendwann will man einfach noch mehr.

Eines vorweg: Die Geschäftspartner merken in der Regel gar keinen Unterschied, ob die Daten für einen Lieferschein oder eine Rechnung mittels Web-Portal händisch eingetippt oder direkt aus dem Warenwirtschaftssystem versendet werden. Die Datenqualität und der Workflow müssen passen. Während man in einem Web-EDI Portal jedoch noch einige Daten manuell erfassen oder ergänzen muss , fällt dies bei einer integrierten EDI-Lösung weg. Das schafft freie Kapazitäten.

Bei integrierten Lösungen fällt ein Erstaufwand für die Implementierung an. Dieser amortisiert sich erfahrungsgemäß aber sehr rasch.

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© peshkov –istockphoto.com

ALLES IM KASTEN …

… hat man bei den Schaltschränken des weltweit führenden Systemanbieters Rittal. Im Kasten ist seit kurzem auch die Zusammenarbeit mit EDITEL, die für Rittal erste Kundenanbindungen im EDI-Bereich übernommen hat.

Dass Digitalisierung für Rittal alles andere als ein Fremdwort ist, zeigt sich allein an ihrem hochtechnisierten Produktportfolio: Dazu zählen etwa konfigurierbare Schaltschränke, intelligente Kühlsysteme, Stromverteilungssysteme, Maschinen für die Schaltschrank-Bearbeitung und Drahtkonfektionierung sowie innovative IT-Lösungen vom IT-Rack bis hin zum modularen Rechenzentrum. Bei all diesen Produkten und Lösungen liegt der Fokus für Rittal vor allem darauf, die Wertschöpfungsketten und Prozesse ihrer Kunden optimal zu unterstützen und dabei höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Bei genauerer Betrachtung eigentlich genau dasselbe Ziel, das auch die EDI-Technologie verfolgt. Nicht umsonst ist diese bei Rittal im Seriengeschäft bereits seit mehr als 15 Jahren im Einsatz und wurde bis dato ausschließlich über die interne IT-Abteilung in Deutschland abgewickelt. Diese hat mit inzwischen 30 angebundenen Kunden ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, weshalb Rittal Österreich EDITEL als zusätzlichen EDI-Dienstleister zur Umsetzung weiterer Anbindungen

hinzugezogen hat. Das Fazit zum ersten gemeinsam umgesetzten Projekt: „Das war die schnellste und unkomplizierteste EDI-Anbindung, die ich je erlebt habe!“, so Julia Svoboda, die im Bereich Organisationsentwicklung für die EDI-Prozesse bei Rittal in Österreich verantwortlich zeichnet.

Eine zuverlässige Basis

Neben der raschen Umsetzung von Kundenanbindungen steht für Rittal aber letztendlich ein gut funktionierender laufender EDI-Betrieb im Vordergrund, denn dieser sorgt laut Svoboda „nicht nur für fehlerfreie Bestellprozesse, sondern für enorme Zeitersparnis. So können wir unseren personellen Fokus voll und ganz auf die Kundenberatung legen.“ Dass dies gleich beim ersten von EDITEL angebundenen Kunden so gut funktioniert hat, liegt laut Svoboda vor allem „an unserem guten Zusammenspiel. Das Team von EDITEL hat uns nicht nur mit hoher fachlicher Kompetenz überzeugt, sondern vor allem mit absoluter Zuverlässigkeit – was erfahrungsgemäß heute leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist.“ Eine gute Basis, auf die Svoboda auch in Zukunft bauen will: „Unsere Kunden stellen ihre ERP-Systeme erst sukzessive um. Somit liegt auch im EDI-Bereich noch ein längerer Weg vor uns, den wir gerne weiterhin gemeinsam mit EDITEL gehen möchten.“

Rittal

IN KÜRZE

n Unterstützung bei der EDI-Anbindung von Kunden

n Erster Großkunde wurde innerhalb weniger Wochen erfolgreich angebunden

n Laufende Abstimmung mit Inhouse SAP von Rittal und Kunden

n Verwendete Nachrichtentypen: ORDERS, ORDRSP (DESADV und INVOIC geplant)

n Beratung und Unterstützung während der gesamten Projektphase

Rittal mit Sitz in Herborn, Hessen, ist ein weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software & Service. Systemlösungen von Rittal sind in über 90 Prozent aller Branchen weltweit zu finden, etwa im Maschinen- und Anlagenbau, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie in der IT- und Telekommunikationsbranche. Die 1974 gegründete Tochtergesellschaft Rittal Österreich umfasst heute vier Niederlassungen in Wien, Linz, Graz und Lustenau.

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www.rittal.at
© Rittal

DIGITALISIERUNG BRAUCHT SAUBERE LÖSUNGEN

Bereits seit rund acht Jahren unterstützt EDITEL ISS Österreich als EDI-Partner bei der Digitalisierung von Prozessen.

Dazu zählt etwa die erfolgreiche Implementierung eines elektronischen Rechnungslegungsprozesses oder in jüngster Vergangenheit – ergänzend zur integrierten EDI-Lösung – die Umsetzung eines Lieferantenportals für die Abwicklung des Mitarbeiter-Gastronomiegeschäfts „taste´njoy“ von ISS Österreich. Im folgenden Interview sprechen Erich Steinreiber, CEO von ISS Österreich, und Harald Denk, Head of Country IT von ISS Österreich, über den Stellenwert von Digitalisierung im Unternehmen sowie über die Zusammenarbeit mit EDITEL.

Welche Bedeutung hat das Thema Digitalisierung bei ISS?

Steinreiber:

Die globale ISS-Welt hat den Anspruch, Marktführer beim Thema Digitalisierung im Facility Management zu werden –so auch der Fokus unserer Konzernstrategie. Hier gibt es klare Bekenntnisse, Investitionen zu tätigen. Einerseits um spe-

zielle Trends zu setzen, andererseits um globale Kunden besser betreuen zu können. Auch in Österreich wollen wir digitaler werden – jedoch soll es immer ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie sein.

Wo sehen Sie Möglichkeiten für weitere Digitalisierungsschritte in Ihrer Branche?

Digitalisierung eröffnet uns viele neue Möglichkeiten und damit auch Wachstumschancen. Es gilt herauszufinden, wo es für uns wirklich Sinn macht, die Arbeit von Menschen mit digitalen Technologien zu kombinieren.

Was sehen Sie dabei als größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung liegt hier sicher in der Motivation der Mitarbeiter: Wie kann man Menschen besser qualifizieren, damit sie keine Angst davor haben, neue Technologien zu nutzen oder mittels dieser etwas zu kommunizieren. Das wird nur schrittweise möglich werden. Es bedarf nur des Willens der Menschen, die Möglichkeiten gibt es bereits.

Harald Denk, Head of Country IT, ISS Österreich

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit EDITEL beschreiben?

Denk:

EDITEL ist für uns mittlerweile zu einem sehr wichtigen Partner geworden – speziell im Bereich Schnittstellen-Thematik. Alle bisherigen gemeinsamen Projekte wurden äußerst rasch umgesetzt, was vor allem im IT-Bereich nicht immer selbstverständlich ist. Die Spezialisten bei EDITEL kennen sich wirklich aus, unter anderem auch im Gastro-Bereich. Da ist es für uns von großem Vorteil, dass die Mitarbeiter von EDITEL auch von ERP-Systemen, wie Delegate (GastroWarenwirtschaftssystem) sehr viel Ahnung haben. Genau das ermöglicht letztendlich diese kurzen Projektlaufzeiten. Da reden zwei Spezialisten miteinander, die sich verstehen.

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© ippopba –istockphoto.com

Wie bewerten Sie EDITEL als Schnittstelle zwischen Ihnen und Ihren Geschäftspartnern?

EDITEL ist für uns DIE verlässliche Drehscheibe zwischen uns und unseren Lieferanten. Wir könnten das möglicherwei se auch mit selbst aufgesetzten Servern lösen, allerdings fehlt uns das dafür notwendige Know-how, sowie die Stabilität der Lösung. EDITEL bietet exakt das, was wir benötigen: 7/24 in einem Hochsicherheit-Rechenzentrum werden wir betreut von absoluten Spezialisten. Das ist für uns sehr viel wert. Schließlich sind wir und unsere Partner auch darauf angewiesen, dass diese Kette zu jeder Zeit funktioniert. So bestellen wir etwa in den frühen Morgenstunden das Fleisch, das wir zu Mittag verkochen wollen. Wenn es da einen Bruch in der Lieferkette gäbe, könnten wir mittags nicht kochen. Somit haben wir eine gewisse Abhängigkeit von diesem Service. Da sind wir mit EDITEL als Partner bisher wirklich sehr gut gefahren.

Gibt es zum Lieferantenportal bereits ein erstes Feedback Ihrer Partner?

Für die großen Partner ist digitale Kommunikation natürlich Standard, aber auch von den kleineren Betrieben haben wir sehr positives Feedback erhalten. Am Anfang war ein gewisses Ressentiment da, aber mittlerweile ist der Mehrwert überall offensichtlich, wie z.B. dass es wesentlich einfacher ist, den Produktkatalog online zu pflegen, als ein Excel-Sheet mehrfach hin und her zu schicken. Auch von den internen Kunden (bei uns der Einkauf) kommt sehr positives Feedback.

„doing“ geformt werden. Diesbezüglich zeigte sich EDITEL von Anfang an sehr flexibel und unkompliziert. Und das Tolle daran: Es bleibt noch dazu alles im Budgetrahmen!

Sehen Sie bei ISS noch weiteres Potenzial für EDI?

Der Gastrobereich ist nun weitestgehend abgedeckt. Was ich mir aber sehr gut vorstellen könnte, wäre den Bereich „Technische Services“ auszubauen. Das heißt beispielsweise, große Anbieter von Elektro- oder Installationsartikel anzubinden, die ohnehin bereits mit EDI vertraut sind.

Mit welcher Stadt in Europa würden Sie EDITEL vergleichen und warum?

Eine Stadt, in der man sich gut, geborgen und wohl fühlt. Eher im Süden, wo es eine gewisse Nähe und Wärme gibt und wo man einander versteht. Ich stelle mir da etwa eine Stadt am Lago Maggiore oder am Gardasee vor.

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www.issworld.at
v.l.n.r: Erich Steinreiber, CEO ISS Österreich; Harald Denk, Head of Country IT, ISS Österreich
© ISS Österreich

IMPRESSUM

Medieninhaber und Herausgeber:

EDITEL Austria GmbH, Brahmsplatz 3, 1040 Wien; T: +43 /1/505 86 02; E: info@editel.at; W: www.editel.at

EDITEL Austria GmbH ist eine 100%-Tochter der GS1 Austria GmbH. Der Unternehmensgegenstand der EDITEL Austria GmbH ist die Abwicklung des elektronischen Datenaustausches zwischen Geschäftspartnern, der Vertrieb dafür notwendiger Softwareprodukte und Unterstützungsleistungen. Geschäftsführung und für den Inhalt verantwortlich: Gerd Marlovits Redaktion: Anja Jung

Lektorat: Gerhard Böhm

Layout: www.creativedirector.cc

Druckerei: Print Alliance HAV Produktions GmbH.

Offenlegung lt. Mediengesetz, Stand 1.3.2009: Newsletter zur Förderung und Unterstützung des Tätigkeitsbereiches von EDITEL Austria.

Erscheinungsweise: zweimal jährlich, in deutscher Sprache als Beilage zur GS1 Austria Info mit einer Auflage von 17.000 Stk. Das EDITEL Journal erscheint zudem in englischer, tschechischer, slowakischer, ungarischer, kroatischer und polnischer Sprache. Alle Ausgaben sind als epaper unter www.issuu.com/editel_group abrufbar.

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