dienstag: er
Mitten im Tanz warf Frank einen Blick auf seine Arm banduhr. »Noch zwanzig Minuten«, sagte er. Er spürte, wie die leichte Frau in seinem Arm ein we nig schwerer wurde – nur für eine Sekunde – und sich dann wieder leicht machte. »Wirklich?«, sagte sie ein wenig später. Er schaute lächelnd zu ihr hinunter. Sie war viel kleiner als er. Frauen waren immer kleiner als er, so war es gewesen seit dem Tag, da er seiner Mutter über den Kopf gewachsen war. Evelyns Haar schwebte unter seinem Mund, blondes Haar, ein stumpfes Blond mit einem Schein wie Zinn, nicht leuchtend, aber echt. Die ganze Frau war kunstlos, nicht sehr gut angezo gen, nicht sehr gut hergerichtet. Frank war ein bisschen gerührt, als er in dieses stumpfblonde Haar hinein at mete. Ihr Gesicht konnte er nicht finden, sie hatte den Kopf gesenkt und tanzte ernsthaft, bemüht, mit ihren Schenkeln dicht den seinen zu folgen. Er hörte, dass sie etwas sagte, aber er konnte es nicht verstehen, weil die kleine Kapelle eben daran war, viel leidenschaftlichen Saxofonlärm zu machen. Sie wieder holte es. »Noch zwanzig Minuten – dann fährst du fort – und ich sehe dich nie mehr wieder.« Wie sentimental diese deutschen Frauen sind, dachte 5