Kim Sun-Woo: Unter Pfirsichblüten eingeschlafen

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부표도 없이 봄도 없이 죽기 직전 새의 울음은 몸에 깃들이지 않은 단 한마디 말

Kim Sun-Woo

봄에 죽은 노랑부리멧새를 위한 시비(詩碑)

Kim Sun-Woo

Unter Pfirsichblüten eingeschlafen

울음은 그런 것이다. (Grabinschrift für eine im Frühling verstorbene Goldammer)

Edition Delta

ISBN 978-3-927648-23-4

Edition Delta



Edition Delta Koreanische Literatur Herausgegeben von Juana Burghardt


Die Übersetzung und Veröffentlichung des Werkes von Kim Sun-Woo erfolgt mit freundlicher Förderung des Koreanischen Instituts für Literaturübersetzungen (KLTI) in Seoul

www.edition-delta.de info@edition-delta.de © 2009 Edition Delta, Stuttgart Alle deutschsprachigen Rechte © an den koreanischen Originalen: Kim Sun-Woo, Changbi, Paju-Si © an den Übersetzungen: Kang Seung-Hee und Kai Rohs © an dieser Ausgabe: Edition Delta, Stuttgart 2009 Titelbild: Juana Burghardt Herstellung und Druck in Baden-Württemberg ISBN 978-3-927648-23-4


Kim Sun-Woo

Unter Pfirsichbl端ten eingeschlafen Aus dem Koreanischen 端bersetzt Kang Seung-Hee und Kai Rohs

Edition Delta


차례

INHALT

제1부

Teil 1

민둥산 단단한 고요 어느날 석양이 나생이 신(神)의 방 빌려줄 몸 한채 완경(完經) 귀 탁란 어리고 푸른 어미꽃 능소화 고요한 필담 오동나무의 웃음소리 너의 똥이 내 물고기다 소 발자국을 보다 매발톱 자작나무 봉분 개부처손

8 12 14 16 20 24 26 28 32 34 36 40 44 48 52 56 60 64

Teil 2

제2부 물로 빚어진 사람 흰소가 길게 누워 무서운 식사 백설기 감자 먹는 사람들 도화 아래 잠들다 불경한 팬지 철로변의 봄

Der Kahlberg 9 Feste Stille �� 13 Das Abendrot jenes Tages 15 Nasaengi 17 Das Zimmer der Gottheit 21 Hingabe des Körpers 25 Vollendung der Tage 27 Ohr 29 Im fremden Nest Eier ablegen 33 Junge grüne Mutterblume 35 Trompetenwinde 37 Stiller Schriftverkehr 41 Das Lachen des Kaiserbaums 45 Dein Kot ist mein Fisch 49 Ochsenspuren betrachten 53 Adlerkrallen 57 Birkengrab 61 Wilde Hand des Buddha 65

68 72 74 76 80 84 88 92

Mensch aus Wasser Das ausgestreckt daliegende Kalb Unheimliches Mahl Weiße, gedämpfte Reiskuchen Die Kartoffelesser Unter Pfirsichblüten eingeschlafen Unheilbringende Stiefmütterchen Frühling am Bahngleis

69 73 75 77 81 85 89 93


우리 동네엔 산부인과가 다섯 개나 있다 내가 죽어지지 않는 꿈 범람 요실금 절벽을 건너는 붉은 꽃 맑은 울음주머니를 가진 밤 다래사리

94 98 100 104 108 110 114

Teil 3

제3부 오후만 있던 일요일 태실(胎室) 거꾸로 가는 생 69-삼신할미가 노는 방 늙지 않는 집 짜디짠 잠 유령 난초 소낙비 연못을 들고 오신, 피어라, 석유! 별의 여자들 포도밭으로 오는 저녁 수타(手打) 화전에서 소금을 캐다 오, 고양이! 봄에 죽은 노랑부리멧새를 위한 시비(詩碑) 귤들은 다 어디로 갔을까 입설단비(立雪斷臂)

Fünf Frauenarztpraxen in meiner Nachbarschaft 95 Ein Traum, in dem ich nie sterbe 99 Flutwelle 101 Blasenschwäche 105 Eine rote Blume überquert den Abgrund 109 Nachtquaken 111 Ehrenhafte Kiwis 115

120 124 126 130 134 138 142 146 150 152 154 158 162 164 166 170 172 176

Nur am Sonntagnachmittag 121 Mutterkuchengrab 125 Gegenläufiges Leben 127 Die 69: das Zimmer der Drei Götterinnen der Geburt 131 Das nicht alternde Haus 135 Salziger Schlaf 139 Geisterorchidee 143 Regenschauer 147 Mit dem Lotosteich gekommen 151 Blühe, Erdöl! 153 Die Frauen der Sterne 155 Der Abend zieht in den Weingarten ein 159 Von Hand gemacht 163 AufeinemabgebranntenFeldSalzschürfen 165 Oh, Katzen! 167 Grabinschrift für eine im Frühling verstorbene Goldammer 171 Wo sind die Mandarinen geblieben? 173 Sich im Schnee den Arm abhacken 177 Autorenfoto und Biobibliographien

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제1부


Teil 1


민둥산 세상에서 얻은 이름이라는 게 헛묘 한채인 줄 진즉에 알아챈 강원도 민둥산에 들어 윗도리를 벗어올렸다 참 바람 맑아서 민둥한 산 정상에 수직은 없고 구릉으로 구릉으로만 번져 있는 억새밭 육탈한 혼처럼 천지사방 나부껴오는 바람 속에 오래도록 알몸의 유목을 꿈꾸던 빗장뼈가 열렸다 환해진 젖꽃판 위로 구름족의 아이들 몇이 내려와 어리고 착한 입술을 내밀었고 인적 드문 초겨울 마른 억새밭 한기 속에 아랫도리마저 벗어던진 채 구름족의 아이들을 양팔로 안고 억새밭 공중정원을 걸었다 몇번의 생이 무심히 바람을 몰고 지나갔고 가벼워라 마른 억새꽃 반짝이는 살비늘이 첫눈처럼 몸속으로 떨어졌다 8


Der Kahlberg Leeres Grab nennt man den Kahlberg in der Provinz Gangwon, der sich dessen schon lange bewußt war, auf ihm entblößte ich meinen Oberkörper, ein frischer Wind blies, der kahle Gipfel schien wie eine Ebene, ans Bergmassiv schmiegten sich karge Wiesenlandschaften. Als würde die Seele den Körper verlassen, öffnete sich mein schon lange vom nackten Nomadendasein träumendes Schlüsselbein im Wind, der von überall aufkam. Kinder des Wolkenvolkes trippelten über meine freien Warzenhöfe hinab, sie streckten ihre jungen und unschuldigen Lippen hervor. Karge Wiesenlandschaften des fast menschenleeren Frühwinters, in der Kälte machte ich auch noch den Unterleib frei, die Kinder des Wolkenvolkes nahm ich in die Arme und schlenderte durch den Luftgarten über den kargen Wiesenlandschaften. Einige Leben trieben jeweils den Wind an und gingen gleichgültig ihren Weg der Wiederkehr. Leicht waren die trockenen Blüten. Ihre glänzenden Blütenrispen fielen wie erster Schnee in meinen Körper. 9


바람의 혀가 아찔한 허리 아래를 지나 깊은 계곡을 핥으며 억새풀 홀씨를 물어 올린다 몸속에서 바람과 관계할 수 있다니! 몸을 눕혀 저마다 다른 체위로 관계하는 겨울풀들 풀뿌리에 매달려 둥지를 튼 벌레집과 햇살과 그 모든 관계하는 것들의 알몸이 바람 속에서 환했다 더러 상처를 모신 바람도 불어왔으므로 햇살의 산통은 천년 전처럼 그늘 쪽으로 다리를 벌린 채였다 세상이 처음 있을 적 신께서 관계하신 알 수 없는 무엇인가도 내 허벅지 위의 햇살처럼 알몸이었음을 알겠다 무성한 억새 줄기를 헤치며 민둥한 등뼈를 따라 알몸의 그대가 나부껴 온다 그대를 맞는 내 몸이 오늘 신전이다

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Der Wind streichelte mit der Zunge am berauschten Becken vorbei bis in das tiefe Tal, nahm die Sporen des wilden Grases in den Mund und hob sie. Kopulierten sie doch tatsächlich im Körper mit dem Wind! Die geneigten Wintergräser kopulierten in verschiedenen Stellungen. Die Wurmbauten dicht an der Graswurzel, der Sonnenschein und die nackten Körper aller Kopulierenden erhellten sich im Winde. Eine aufkommende Windbö trug eine Wunde in sich, wie in den tausend Jahren zuvor setzten die Wehen des Sonnenscheins ein, sie hatten ihre Beine zum Schatten hin gespreizt. Daß am Anfang der Welt mir Unbekanntes, das genauso nackt war wie die Strahlen auf meinen Oberschenkeln, mit der Gottheit kopulierte, wußte ich jetzt. Indem du dir einen Weg durch das wuchernde Gras bahnst, flatterst du mit nacktem Körper den kahlen Bergrücken entlang zu mir. Mein Körper, der dich empfängt, ist heute ein Tempel.

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단단한 고요 마른 잎사귀에 도토리알 얼굴 부비는 소리 후두둑 뛰어내려 저마다 멍드는 소리 멍석 위에 나란히 잠든 반들거리는 몸 위로 살짝살짝 늦가을 햇볕 발 디디는 소리 먼 길 날아온 늙은 잠자리 채머리 떠는 소리 멧돌 속에서 껍질 타지며 가슴 동당거리는 소리 사그락사그락 고운 뼛가루 저희끼리 소근대며 어루만져주는 소리 보드랍고 찰진 것들 물 속에 가라앉으며 안녕 안녕 가벼운 것들에게 이별인사 하는 소리 아궁이 불 위에서 가슴이 확 열리며 저희끼리 다시 엉기는 소리 식어가며 단단해지며 서로 핥아주는 소리 도마 위에 다갈빛 도토리묵 한모 모든 소리들이 흘러 들어간 뒤에 비로소 생겨난 저 고요 저토록 시끄러운, 저토록 단단한,

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Feste Stille Das Geräusch der Eicheln, sie streifen das Gesicht an den ausgetrockneten Blättern, das Geräusch der Eicheln, sie fallen trommelnd zu Boden und bekommen dabei blaue Flecken, das Geräusch des spätherbstlichen Sonnenscheins, er berührt sanft mit dem Fuß auf der Strohmatte beisammen schlafende, geschmeidige Früchte, das Geräusch aus der Ferne einer betagten, surrenden Libelle, das Geräusch aufbrechender Eichelschalen und klopfender Herzen zwischen den Mahlsteinen, das Geräusch des feinen Eichelmehls, ein Flüstern und gegenseitiges Trösten, sie verabschieden sich von den leichteren mit einem „Lebewohl“, das Geräusch des wiederholt leidenschaftlichen Verrührens auf dem Herdfeuer und gegenseitigen Leckens, sie werden dabei kalt und fester. Auf dem Küchenbrett eine Portion brauner Eichelgelatine. Nach dem Verstummen all dieser Geräusche breitet sich eine ebenso laute wie feste Stille aus.

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어느날 석양이 하루가 저물어간다, 참 잘 곰삭은 저 저녁 풍경이 실은 천연스레 뒤를 보이고 앉아 볼일 보는 크낙한 엉덩이라면 저물녘 저 태양이 문이라면 금빛 항문- 어슴푸레 열리는 새벽으로부터 한낮 지나 저물녘에 이른 우리의 하루가 뒤를 보이고 앉아 시름없이 일을 보는 크낙한 엉덩이의 한 오분 시원한 용변과 같다면 수성이랄지 목성은 그녀의 젖가슴쯤 명왕성이랄지 천왕성은 쌔근거리는 정수리 문쯤이 될까 금빛 거웃 바람결에 흔들려 드문드문 하늘자리 젖는 저 풍경이 우리가 셈하지 못할 어떤 하루의 한 오분 마지막 순간이라면 저물어간다, 허방지방 거미줄 치고 있는 목마른 나의 하루는 긴가 너무 짧은가 아득한 물병자리 옆얼굴이 슬몃 보였는데 뭉게구름 느릿느릿 금빛 항문을 닦아주며 흐르는데

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Das Abendrot jenes Tages Der Tag neigt sich dem Abend zu. Wäre der so schön gereifte abendliche Anblick in Wahrheit der große Hintern eines Wesens, das uns lässig den Rücken zuwendet und den Darm entleert, wäre die Sonne in der Abenddämmerung eine Tür, ein goldener Anus – wäre unser Tag, der im Halbdunkel der Frühe begann und über den Mittag den Abend erreicht, wie ein etwa fünfminütiger, unbeschwerter Stuhlgang dessen, der uns versonnen den Rücken zeigt und den Darm entleert, wären der Merkur und der Jupiter etwa auf der Höhe seiner Brüste, wären die ruhig atmenden Uranus und Pluto etwa bei dessen Scheitel, wäre der Anblick des Himmels, hier und da befeuchtet vom flatternden, goldenen Schamhaar, die letzten, nicht wahrnehmbaren fünf Minuten jenes Tages. Er neigt sich dem Abend zu. Ist mein hastig an seinem Netz spinnender, durstiger Tag zu lang oder zu kurz? Das Profil des Wassermanns war in weiter Ferne kurz zu sehen, die Tumuluswolken wischen lässig den goldenen Hintern ab und ziehen weiter.

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나생이 나생이는 냉이의 내 고향 사투리 울 엄마도 할머니도 순이도 나도 나생이꽃 피어 쇠기 전에 철따라 다른 풀잎 보내주시는 들녘에 늦지 않게 나가보려고 조바심 낸 적이 있다 아지랑이 피는 구릉에 앉아 따스한 소피를 본 적이 있다 울 엄마도 할머니도 순이도 나도 그 자그맣고 매촘하니 싸아한 것을 나생이라 불렀는데 그 때의 그 ‘나새이’는 도대체 적어볼 수가 없다 흙살 속에 오롯하니 흰 뿌리 드리우듯 아래로 스며드는 발음인 ‘나’를 다치지 않게 살짝만 당겨 올리면서 햇살을 조물락거리듯 공기 속에 알주머니를 달아주듯 ‘이’를 궁글려 ‘새’를 건너가게 하는 그 ‘나새이’, 16


Nasaengi Nasaengi heißt das Hirtentäschel im Dialekt meiner Heimat. Meine Mutter und Großmutter, aber auch Suni und ich, waren früher mal alle sehr aufgeregt, wir wollten nicht zu spät in die mit allerlei Grün gesegnete Feldmark gehen, bevor das Hirtentäschel verblühte, saßen wir auf dem Hügel in gleißender Hitze und schieden warmen Urin aus. Meine Mutter und Großmutter, aber auch Suni und ich nannten das, was klein und grazil ist und stechend nach Erde riecht, Nasaengi. Jenes „Nasaei“ von damals konnte ich nicht schreiben. Die Silbe „na“ klingt wie Tiefe, als stecke ihre weiße Wurzel ganz in der weichen Erde, zieht man sie vorsichtig etwas hoch, um sie nicht zu verletzen, als kitzelte sie am Sonnenschein, als ließe sie Eierbeutel in der Luft erscheinen, dann überredet sie die Silbe „i“, um die Silbe „sae“ zu überschreiten, jenes „Nasaei“. 17


허공에 난 새들의 길목 울 엄마와 할머니와 순이와 내가 봄 들녘에 쪼그려앉아 두 귀를 모으고 듣던 그 자그마하니 수런수런 깃 치는 연둣빛 소리를 그 짜릿한 요기(尿氣)를

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Am Himmel zogen die Vögel ihre Bahn. Nicht nur meine Mutter und Großmutter, sondern auch Suni und ich hockten in der frühlingshaften Feldmark, lauschten diesem flatternden, hellgrünen Geräusch, dem anregenden Harndrang.

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