Ausgabe Zürich, AZA 8021 Zürich
NR. 37 12. SEPTEMBER 2011
www.migrosmagazin.ch
SERIE WAHLEN, 4. TEIL | 28
Die Welt der Lobbyisten 300 ARTIKEL | 40
Migros senkt Preise erneut BERGTOUR | 96
Klettern wie am Eiger Bild Alessandro Della Bella
NEU: 4 SEITEN RÄTSEL | 109
Jede Woche 2300 Franken zu gewinnen
Vom Blitz gefällt
In der 66. Minute krachte es: Ralph Bühler und zwei Gegner wurden mitten auf dem Fussballfeld vom Blitz getroffen. Drei Menschen, die 100 Millionen Volt überlebt haben, erzählen. | 12
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PREISREDUKTION IN %
3.50 2.90 17,1% 5.50 4.95 10,0% 3.90 3.60 7,7% 2.30 2.15 6,5% 2.90 2.60 10,3% 4.05 3.80 6,2% 4.70 4.30 8,5% 1.95 1.85 5,1% 1.80 1.70 5,6% 1.80 1.70 5,6% 1.90 1.75 7,9% 2.85 2.65 7,0% 3.10 2.70 12,9% 2.90 2.50 13,8% 4.00 3.80 5,0% 2.95 2.70 8,5% 1.15 1.10 4,3% 0.80 0.70 12,5% 0.70 0.60 14,3% 0.60 0.55 8,3% Gesamtes Gemüsesortiment Migros Bio 10% günstiger Gesamtes Gemüsesortiment Migros Bio 10% günstiger Gesamtes Gemüsesortiment Migros Bio 10% günstiger Gesamtes Gemüsesortiment Migros Bio 10% günstiger Gesamtes Gemüsesortiment Migros Bio 10% günstiger 6.90 6.50 5,8% 3.30 3.10 6,1% 1.90 1.70 10,5% 11.50 10.80 6,0% 4.25 4.00 5,9% 3.75 3.55 5,3% 3.90 3.50 10,2% 8.30 7.90 4,8% 17.80 16.00 10,1% 18.80 15.00 20,2% 15.40 12.50 18,8% 14.50 11.00 24,1%
PRODUKTE
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KTE DAUERHAFT IM PREIS GESENKT.
DIESE WOCHE INHALT
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
6 EDITORIAL Hans Schneeberger, Chefredaktor
Der gerettete Montag «Zuerst lese ich immer den Bänz Leserschaftsentwicklung Migros-Magazin Deutschschweiz Friedli, dann ist der Montag gerettet», Leserzahlen in Tsd. lässt uns Eliane Wälti wissen. Und 2344 2340 2349 Judith Baumgartner schreibt: «Jeden 2312 2315 Montag schmeisst der Pöstler das 2292 Migros-Magazin in unseren Briefkasten. Ich freue mich jedesmal wieder aufs 2009-1 2009-2 2010-1 2010-2 2011-1 2011-2 Neue Ne und überfliege das MM regelmässig.» Jürg Strub wiederum setzt gleich ss zum zu grossen Aufwasch an: «Eine kurze Rückmeldung: Gratulation zu Ihrer tollen Zeitung. Ich finde Ihre Zeitung seit einem Jahr jede Woche lesenswert: to interessante, aktuelle, kritische, spannende Artikel.» in Es sind diese kleinen Streicheleinheiten, die uns Macherinnen und Macher des Migros-Magazins immer wieder motivieren. All die Menschen, die Ma uns danken, gratulieren, aber auch aufbauend-kritisch Feedback geben. Wie un Susanne Gerwing: «Ein riesiges Kompliment. Das Migros-Magazin wird Su immer noch besser. Ich brauche immer mehr Zeit zum Lesen, weil es so viele im gute Artikel hat.» Diese Wertschätzung lässt sich in konkreten Zahlen ausdrügu cken: Das unabhängige Medienforschungsbüro Wemf hat wie jedes halbe Jahr ck die neuen Leserzahlen für die gesamte Zeitungsbranche erhoben. Und sie hat di für das Migros-Magazin eine 0,4 Prozent höhere Leserschaft gemessen als im fü letzten Halbjahr. le
76 | SAISONKÜCHE Das MigrosMagazin kocht mit der Künstlerfamilie HusmannTschäni einen Zucchettisalat mit selbst gemachtem Frischkäse.
Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser: Danke für Ihre Wertschätzung. Ih
hans.schneeberger@migrosmedien.ch
M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09 (Ausland). m-infoline@migros.ch; www.migros.ch M-Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland). m-cumulus@migros.ch; www.m-cumulus.ch Redaktion Migros-Magazin: Postfach 1751, 8031 Zürich, Tel. 044 447 37 37, Fax 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch; * Normaltarif
26 | SERIE Bettina Mutter ist Lobbyistin. Im vierten Teil der Serie zu den Wahlen 2011 zeigen wir, was Lobbyisten in Bern tun.
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DIESE WOCHE
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
INHALT 7 IN
101 | S STARK & SCHÖN SCHÖ HÖ der Die e Mehrheit Me Männer Mä nn verzichtet heutzutage auf heut utzu Brustbehaarung. Brus ustb
MIGROS-WOCHE 8 | Aktuelles
MENSCHEN
12 | Porträt Sechs Mal pro Jahr trifft der Blitz einen Menschen. Drei Opfer erzählen. 18 | Auf ein Wort 20 | Interview Wenn er im Radio spricht, hört die halbe Schweiz zu: Wetterfrosch Mario Slongo ist der Star unter den Meteorologen. 25 | Kolumne Der Hausmann 26 | Serie Im vierten Teil der Serie zu den Wahlen 2011 geht es um die Lobbyisten im Bundeshaus. 33 | Bild der Woche
AKTUELL
36 | Val Sinestra Das abgelegene Tal im Unterengadin ist die «Landschaft des Jahres». 40 | Biogemüse wird günstiger Die Migros senkt die Preise erneut.Unter anderem beim Biogemüse. 40 | Migros-Zeitreise
42 | Für perfekten Laufspass Laufen macht nur mit dem richtigen Schuh Spass. Ryffel-Running-bySportXX weiss, welcher Schuh zu welchem Läufer passt.
SCHAUFENSTER 44 | 47 | 49 | 50 |
53 | 54 | 68 | 71 | 73 |
Mountainmania Die neuen Wäscheverpackungen Pflege für Haut und Haar Mit Bio auf Kurs Schiffsführerin Eva Riesselmann schmeckt Bio einfach besser. Nachhaltiger Fleischgenuss Wo das Zopf-Herz der Schweiz liegt Tessin steht Pate für neue Glaces Länder-Salate frisch auf den Tisch Perfekter Start in den Tag
SAISONKÜCHE
76 | Familie Husmann-Tschäni Das Quartett ist auch in der Küche ein eingespieltes Team. 80 | Küchenkunde Feine Chutneys geben vielen Gerichten erst den richtigen Pfiff. Mit diesen Rezepten verwöhnen Sie die Gäste.
IHRE REGION
83 | Neues aus Ihrer Genossenschaft
LEBEN
89 | Mix 96 | Outdoor Auf den Spuren des Bergdramas «Nordwand» am Fusse des Eigers. Achtung: Nur für Schwindelfreie. 101 | Stark & schön Mister-Schweiz-Organisator Urs Brülisauer erklärt den modernen Mann. 102 | Auto Die Hoffnungen der Welt liegen auf dem Auto mit Wasserstoffmotor.
MEINE WELT
116 | Mario Reichlin Der Kostümchef des Musicals «Cats» öffnet seine privaten Schatullen.
RUBRIKEN 11 | 105 | 107 | 109 | 114 |
Leserbriefe Bitte melde dich Leseraktion Rätsel/Impressum Cumulus
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MIGROS-WOCHE AKTUELLES UE ELLES
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
8 SCHNAPPSCHUSS DER WOCHE E
NEWS N
Ein M jünger
Reisen für Gourmets R
In diesem Fall dürfte wohl alles klar sein: Das wird ein Migros-Kind. Mia erblickte am 1. Juli 2011 das Licht der Welt und ist «jetzt schon ein grosser Migros-Fan», schreibt uns Familie Gemperle aus Müselbach SG. Den Babybody hat die kleine Mia von Arbeitskollegen ihres Vaters geschenkt bekommen.
S Speziell für Gourmets bieten Hotelplan und Travelhouse Reisen mit Weinproben und ausgewählten Restaurants in Italien, Deutschm land, Spanien, Südafrika und den USA an. In Italien zum Beispiel l reisen die Sinnesfreudigen entlang der Weinstrasse durch das r Piemont, Ligurien und die Toskana. Dazu gehören Degustationen mit P anschliessendem Abendessen sowie die Erkundung der Cinque Terre. In a Südafrika erleben die reisenden Feinschmecker neben Weinkellertouren S eindrucksvolle Landschaften und malerische Küstenregionen. e IInfos: www.hotelplan.ch und www.travelhouse.ch
Revolution der Grosis Das traditionelle Bild der Grossmutter hat ausgedient. Nur Schoggikuchen backen ist passé. Aber was tun ältere Frauen nach der Pensionierung? Wie definieren sie ihre Rolle in unserer Gesellschaft? Diesen Fragen widmet sich die «Grossmütter-Revolution» des Migros-Kulturprozents. Das Projekt feiert am 15. September in Zürich die Vernissage des Werks «Durch dick und dünn – Grosseltern von heute und ihre Enkel». Weitere Buchpräsentationen folgen in Bern, St. Gallen und Basel. Am 22. September findet bereits zum zweiten Mal ebenfalls in Zürich eine Ergebniskonferenz zum Thema statt. Interessierte haben die Möglichkeit, sich über aktuelle Projekte zu informieren und an Diskussionen teilzunehmen.
Die neuen Grossmütter begnügen sich nicht mit Sticken und Märchen erzählen.
Daten und Infos: www.grossmütter.ch
REGION ZÜRICH
Bob Geldof ist spätestens seit dem Live 8 ein Begriff. Jane Birkin mit ihren Chansons auch. Ebenso der Berner Rapper Kutti MC und Flamenco-Musiker Paco De Lucía. Der Kalifornier Donavon Frankenreiter wird mit seinem Surfsound auch einer. Alle zusammen kann man an der vom Migros-Kulturprozent präsentierten Konzertreihe am AllBlues in Zürich sehen. Die ganze Geschichte und weitere News aus der Migros Zürich auf den Regionalseiten ab Seite 83.
StockFood, Mischa Imbach, Getty Images
AllBlues bringt Donavon Frankenreiter
MIGROS-WOCHE
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
AKTUELLES 9 MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS
Klassik für alle Die Konzertsaison 2011/2012 der Migros-Kulturprozent-Classics beginnt mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung seines Chefdirigenten David Zinman. Grosse Werke von Mahler und Schubert stehen auf dem Programm. Die Tournee führt vom 27. bis 30. September 2011 durch die Konzertsäle von Zürich, St. Gallen, Genf und Basel. «Wir bieten Klassikbegeisterten und Musikinteressierten ein hochkarätiges Programm zu moderaten Preisen an», sagt Mischa Damev, Intendant der Konzertreihe. Infos: www.migros-kulturprozent-classics.ch
FRISCH IN DER MIGROS
Waldeslust Ein Korb voller Eierschwämmli riecht nach Wald und erinnert an die Spätsommer von früher, als man sich noch aufmachte, um die feinen Waldbewohner selbst zu sammeln. Auf die Suche müsste man sich heute auch noch begeben, denn bislang können Pfifferlinge noch nicht gezüchtet werden. Wem für die Pilzpirsch der Wald vor der Tür oder die Zeit dazu fehlt, der wird in der Migros schnell fündig. Chörbli mit frischen Eierschwämmli gibt es noch bis Ende September. Eierschwämmli schmecken besonders fein zu Wildgerichten, Rührei, Rahmsaucen oder auch kurz angebraten auf Flammkuchen.
Dieser Muni M wartet auf den Sieger des nächsten «Eidgenächste nössischen». nössisch
Ein Sieger-Muni für die Bösen Die Migros ist auch 2013 Königspartnerin des «Eidgenössischen».
S
eit Jahren engagiert sich die Migros für den Schweizer Schwingsport. 2013 ist sie erneut Königspartnerin des Eidgenössischen Schwingund Älplerfests, das diesmal in Burgdorf BE stattfindet. Ausserdem ist die Migros neu auch Hauptpartnerin des Online-Portals www.schwingenonline.ch, das News und Hintergrundberichte aus der lokalen und nationalen Schwingszene anbietet.
Den Auftakt zum «Eidgenössischen» bildet übrigens traditionell die Taufe des Siegermunis: Anfang September kam es auf dem Aussichtsberg Lueg im Emmental zu einem feierlichen Taufakt des Munis. Der junge Stier wurde auf den Namen Fors vo dr Lueg getauft. Das am 28. Juni 2010 geborene Kraftpaket wiegt derzeit knapp 500 Kilogramm. Bis zum «Eidgenössischen» wird es noch rund 600 Kilo zulegen. Christoph Petermann
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FORUM
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
LESERBRIEFE 11
MM 36: «Schluss mit ‹Kay ei Papagei›», Artikel über ein Camp, das stotternden Jugendlichen hilft.
Niemand nimmt sich Zeit für Stotterer ■ Ich finde es sehr gut, dass Sie über die Sprachstörung Stottern schreiben. Es ist nämlich ein richtiger Stress, damit umzugehen. Ein wenig mehr Sensibilisierung in der Bevölkerung wäre wirklich nötig. Ich war selbst eine starke Stottererin. Zuerst war ich in der normalen Primarschule und hatte Logopädiestunden. Das half aber zu wenig. Und so kam ich mit 13 Jahren in eine Sprachheilschule. Da lernten wir Telefonieren und ruhig zu atmen. Was wirklich half und aus heutiger Sicht mein Glück war. Aber zu dieser Zeit
war ich unglücklich, denn ich wurde aus meinem vertrauten Umfeld gerissen. Ich musste in eine neue Klasse, in ein Internat und dann auch noch eine halbe Klasse überspringen. Und das alles als junges Mädchen. So ist man nirgends mehr zu Hause. Ich kann nur jedem empfehlen, sich behandeln zu lassen. Denn unsere Gesellschaft ist einfach nicht bereit, sich die Zeit für einen Stotterer zu nehmen. Wir leben in einer zu hektischen Epoche.
MM 36: «Wir können die Welt nicht mehr in Gut und Böse unterteilen», Interview mit Helen Keller über die Menschenrechte.
■ Ich sehe mich selber auch als freidenkender Mensch und bin schon vor vielen Jahren aus Überzeugung aus der Kirche ausgetreten. Allerdings bin ich im Leben zu einem ganz anderen Schluss gekommen als Franziska Lamanda. Gerade weil ich nicht an nur dieses eine Leben glaube, stärkt es meine Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt! Susan Simon,
Eleanore Roosevelt hat die Rechte initiiert
■ Mir ist folgender Gedanke gekommen. Weshalb wird immer von den Menschenrechten gesprochen, jedoch kaum einer weiss, was sie wirklich sind? Eleanore Roosevelt hat 1948 diese Rechte initiiert und mit formuliert. Der Zweck wäre gewesen, diese Rechte bekannt zu machen und in den Schulplan aufzunehmen. Nichts davon ist geschehen.
Emmi Bosshard, 8483 Kollbrunn
MM 36: «Ein Leben ohne Glaube», Porträt zweier Freidenker.
Bild Andreas Eggenberger
Übertriebener Atheismus ist kontraproduktiv ■ Jeder Mensch, der sich als Atheist bezeichnet, argwöhnt im Tiefsten seiner Psyche, ob es nicht doch einen Gott gibt. Man muss nicht Freidenker sein, um ohne Religion und deren religiöse Vorschriften und Zwänge gottgläubig, frei und glücklich leben zu können. Jules Portmann, 8049 Zürich
S. W. (Name der Redaktion bekannt)
8500 Frauenfeld
■ Als Freidenker bin und bleibe ich auch kritisch gegenüber meiner eigenen Vereinigung. Ich persönlich empfinde den zum Teil übertriebenen Atheismus als kontraproduktiv. Als Freidenker habe ich sogar mehrere Konfessionen. Sie lauten Toleranz, Humanitas und Kosmopolitismus. Unter dem Dach der Aufklärung gibt es genug Platz für alle, ob Christen, Muslime, Buddhisten, Hindus oder Freidenker. Raffaele Schacher, 9403 Goldbach
■ Naturwissenschaft und Philosophie waren schon immer Themen der Menschheit und werden es immer bleiben. Zur Existenz Gottes möchte ich nur eine Frage stellen: Und wenn es ihn, diesen Gott, nun doch gibt? Die Beantwortung dieser Frage muss
Alena Bucher (13) wurde früher oft gehänselt. Dank dem Stotter-Camp kann sie heute damit umgehen.
«Und wenn es ihn, diesen Gott, nun doch gibt?» Hans Keller, Rorschach
logischerweise eine klare persönliche Entscheidung sein. Hans Keller, 9400 Rorschach
MM 36: «Auf ein Wort», Interview mit SVP-Nationalrat Bruno Zuppiger.
Die Österreicher haben nachttaugliche Jets
■ Wie kann Bruno Zuppiger sich Sicherheitspolitiker nennen, wenn er offensichtlich von der Materie keine Ahnung hat? So sagt er im Interview wörtlich: «Durch Österreich hindurch könnten sie nachts ohne Weiteres durchfliegen, die haben keine nachttauglichen Flugzeuge.» Und ob die Österreicher die haben! Die österreichische Luftwaffe verfügt seit 2007 über 15 modernste Kampfjets vom Typ Eurofighter Typhoon, die sogar unseren F/A-18-Kampfjets überlegen sind. René von Euw, 8912 Obfelden
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriften können durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.
MENSCHEN PORTRÄT
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Aus heiterem Himmel 200 000 Mal pro Jahr schlägt in der Schweiz der Blitz ein. Manchmal sogar ohne Gewitter weit und breit. Sechs Mal trifft er einen Menschen. Auch Jöri Kaufmann, Ralph Bühler und Christian Bolt standen schon unter Strom.
Der Blitz traf Jöri Kaufmann in den Unterarm. Mit voller Wucht wurde er in ein Tobel geschleudert.
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
MENSCHEN
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NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
14
C
hristian Bolt (47) bezeichnet den Vorfall vom 7. Juli 2011 als «Kosmuskuss». An diesem Abend zieht ein starkes Gewitter über grosse Teile der Schweiz. Die Wetterfront erreicht das aargauische Windisch gegen 22 Uhr. Der zweifache Familienvater steht gerade am offenen Stubenfenster, als im Giebel eines Nachbarhauses ein Blitz einschlägt. Bolt – der Name bedeutet auf Englisch «Blitz» – wird von der Wucht des Einschlags vom Fenster weg in den Raum geschleudert. Gleichzeitig spürt auch Tochter Lina (17), die in ihrem Zimmer direkt unter der Stube am Computer arbeitet, einen Stromschlag. Geschockt ruft Christian Bolt beim Notarzt an, der auf einen Untersuch im nahe gelegenen Spital Baden besteht.Der Blitzschlag habe ihn völlig überrascht, zumal er zuvor keinen Donner gehört habe,sagt der Leiter eines sozialen Unternehmens heute, zwei Monate nach dem «Kosmoskuss». «Ich bin noch immer zutiefst beeindruckt, dass einem so etwas tatsächlich passieren kann.»
Bei heiterem Himmel auf dem Wildwechsel getroffen Rund 1000 Personen werden jährlich weltweit vom Blitz getroffen – in der Schweiz sind es durchschnittlich sechs. 70 Prozent der Getroffenen überleben, wenn auch oft schwer verletzt.Christian und Lina Bolt haben Glück, die Untersuchungen zeigen keine Auffälligkeiten. Gegen zwei Uhr morgens können Vater und Tochter schliesslich nach Hause – müde zwar, aber erleichtert über den glimpflichen Ausgang. Ein Blitz ist laut Duden «eine vor allem bei einem Gewitter eintretende, von
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Jöri Kaufmann hat seine Angst vor Gewittern völlig verloren.
MENSCHEN PORTRÄT
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
15
«Ich bin froh, wenn die Gewittersaison vorbei ist.» Christian Bolt (47)
starken Licht- und Schallerscheinungen begleitete natürliche Funkenentladung sehr grossen Ausmasses». Diese Entladung findet entweder zwischen verschieden geladenen Wolken oder einer Wolke und der Erdoberfläche statt. Dabei können Stromspannungen von bis zu 300 Millionen Volt und Temperaturen von bis zu 30 000 Grad entstehen – und das in gerade mal 0,02 Sekunden. Zwei Drittel der Blitzunfälle in der Schweiz ereignen sich in der Freizeit. Besonders gefährdet sind Badende (siehe Seite 16), die ein heranziehendes Gewitter übersehen oder ignorieren, sowie Berggänger, die häufig nicht rechtzeitig Schutz finden können. Um die erhöhte Gefahr in den Bergen weiss auch Jöri Kaufmann (59), Hochwildjäger aus Chur mit einem «heiden» Respek vor Blitz und Donner.Als 12-jähriger Hütebub war er Zeuge, wie ein Blitz ins Moor einschlug.Ein paar Jahre später musste er miterleben, wie die Sägerei seines Heimatdorfs nach einem Blitzschlag bis auf die Grundmauern abbrannte. «Die Angst ging so weit, dass ich darauf bestand, dass meine Kinder jeweils das Fernsehgerät abstellen,wenn ein Gewitter im Anzug war.» Ironie des Schicksals könnte man das nennen, was Jöri Kaufmann am 30. Juli 2005 passiert ist. Der Sachbearbeiter bei
der Militärverwaltung des Kantons Graubünden ist frühmorgens ins Schanfigg aufgebrochen,um einen Wildwechsel auszubessern, neben seinem Rucksack mit Bergstock und einem Pickel ausgerüstet. Tags zuvor hatte noch ein heftiges Gewitter über dem Hochtal zwischen Chur und Arosa getobt, an diesem Samstagmorgen präsentiert sich der Himmel jedoch nahezu wolkenlos. «Der Blitz aus heiterem Himmel», wie er ihn heute nennt, trifft Jöri Kaufmann völlig überraschend: Beim linken Unterarm rein, beim linken Daumen wieder raus – dann kommt die Schockwelle.Sieben Meter weit schleudert diese den massigen Mann vorwärts durch die Luft,wie dieser später rekonstruiert, denn er weiss nichts mehr, hat einen kompletten Filmriss.Dann gehts im freien Fall 30 Meter runter in ein Tobel. AchtStundenlangliegtderGetroffene ohnmächtig im Tobel,bis ihn ein von seiner Frau alarmierter Jägerfreund gemeinsam mit Familienhund Aillik findet und die Rega aufbietet.«Ein Wunder,dass ich überlebt habe», sagt er heute. Ein Wunder auch, dass er unterdessen überhaupt wieder «z Berg» und seiner Leidenschaft, der Bündner Hochjagd, fröhnen kann: Die Kopfhaut halb abgeschält, das Jochbein gebrochen, das linke Auge inwändig abgesenkt,sieben Rippen kaputt,
eine Beckenfraktur, das rechte Bein gebrochen,Verbrennungen an der Ein- und Austrittsstelle – die Bilanz des Unfalls ist eindrücklich. Knappe drei Monate verbringt Jöri Kaufmann anschliessend im Spital und in der Reha.
Ein Blitz beendet den Fussballmatch in der 66. Minute Die Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, gilt als hoch, wenn der zeitliche Abstand zwischen Blitz und Donnerschlag weniger als 30 Sekunden beträgt. Das wissen auch Fussballschiedsrichter. Normalerweise wird spätestens dann ein Match abgebrochen.Am 15.Mai 2011 war auf dem Sportplatz Kett in Sirnach TG aber alles ein bisschen anders. 1:2 steht der Match zwischen Gastgeber Sirnach und dem FC Weesen, die Zweitligisten haben bereits 65 Minuten gekickt. Es nieselt leicht. Als zwei feindliche Stürmer zum Angriff ansetzen, bringt sich Sirnach-Verteidiger Ralph Bühler ein paar Meter vor dem Tor in Position. Da, in der 66.Minute, schlägt der einzige Blitz dieses Nachmittags ein. Direkt ins Fussballfeld. Geblendet schliesst der 28-jährige Student die Augen.Als er sie wieder öffnet,liegen die beiden Gegner direkt vor ihm am Boden, während er selber im Genick ein «komisches Ziehen» spürt. Drei Fuss-
MENSCHEN PORTRÄT
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
16 ballspieler, der Linienrichter sowie zwei Balljungen werden von der heftigen Druckwelle zu Boden geschleudert. Ein paar Zuschauer,die sich an die metallene Werbebande gelehnt haben, spüren ebenfalls einen elektrischen Schlag. Der Schiedsrichter bricht die Partie ab.Ralph Bühler läuft noch selbständig zur Kabine. Dann bricht er ohnmächtig zusammen. Draussen vor dem Klubhaus treffen bereits erste Ambulanzen aus Frauenfeld und Wil ein. Drei der Blitzopfer werden in die Notaufnahme verfrachtet, darunter auch Ralph Bühler,der unterdessen wieder zu sich gekommen ist und sich recht gut fühlt. Das verordnete EKG spricht eine andere Sprache: Wegen unregelmässiger Herztöne wird der Sirnacher als Einziger für eine Nacht zur Überwachung in die Intensivstation verlegt. «Links und rechts von mir je ein total verkabelter Schwerstkranker, da kommt man schon ins Grübeln.» Am nächsten Tag darf er das Spital verlassen, nachdem die Werte eines weiteren EKGs gut waren. Ralph Bühler,den seine Mannschaftskollegen seit jenem 15. Mai liebevoll Flash rufen, hat den Vorfall problemlos weggesteckt. Bereits zehn Tage später steht er beim Wiederholungsspiel gegen Weesen auf dem Platz.Die Sirnacher gewinnen übrigens mit 1:0. Christian Bolt und Tochter Lina hingegen wird es seither richtiggehend mulmig, wenn eine Wetterfront aufzieht. Beim ersten Gewitter nach dem Blitzschlag habe er fast schon panisch reagiert, sagt der Vater. «Zu meiner eigenen Überraschung. Denn eigentlich bin ich ein sehr vernunftsgbetonter Mensch.» Daher sind beide froh, wenn die diesjährige Gewittersaison demnächst zu Ende geht. Und Jöri Kaufmann? Äusserlich erinnert heute nur noch eine kleine Narbe am Arm an den schweren Unfall von 2005. Mental habe er aber eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht, sagt er. Statt wie früher die Fenster zu verrammeln, fühle er sich heute von Gewittern fast schon magisch angezogen. Am liebsten geniesst er das Spektakel von seinem heimischen Balkon aus.«Die Chance,im Lauf eines Lebens von einem Blitz tödlich getroffen zu werden, liegt irgendwo bei 1:12 500. Bei mir hatte der Blitz seine Chance!»
«Bei einem Blitzschlag gelten die Regeln der Ersten Hilfe» Die Herzspezialistin und Notfallmedizinerin Dagmar Keller (43) arbeitet an der Klinik für Innere Medizin des Universitätsspitals Zürich. DagmarKeller,was passiert,wenn eine Person vom Blitz getroffen wird?
Bei einem Blitzschlag mitten durch den Körper kommt es meist zu Herzrhythmusstörungen oder zum Herzstillstand. Weitere Soforteffekte sind eine zentrale Texte Almut Berger Atemlähmung sowie das mechanische Bilder Alessandro Della Bella Zerreissen innerer Organe. Dazu kommen Verletzungen aller Art durch Wegwww.migrosmagazin.ch schleudern des Blitzopfers,Verbrennungen – hier ist eine typische HautveränWaren Sie schon Blitzopfer oder -zeuge? derung die farnkrautähnliche Blitzfigur, Die Berichte und wie sich Blitze bilden.
die nach mehreren Stunden bis Tagen verblasst –, Bewusstseinsstörungen oder auch Lähmungen. Möglich sind auch eine Linsentrübung der Augen oder eine Trommelfellzerreissung mit anschliessender Schwerhörigkeit. Spättodesfälle treten auf aufgrund von Herzinfarkt, Verbrennungsfolgen, Nierenversagen. Es heisst immer wieder, es sei gefährlich, ein Blitzschlagopfer zu berühren. Stimmt das?
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«Als ich die Augen wieder öffnete, lagen meine Gegenspieler am Boden.» Ralph Bühler (28)
Nein. Es kann und muss umgehend mit der Ersten Hilfe begonnen werden. Wie sieht diese aus?
Auch bei einem Blitzschlag gelten die allgemeinen Regeln der Ersten Hilfe,sprich das ABC-Schema für Ersthelfer: A steht fürAnsprechen,Alarmieren(144),Atemwege freimachen, B für Beatmung und C für Circulation sprich Herzmassage. Das Allerwichtigste dabei ist die kontinuierliche Herzmassage, bis die Rettungsprofis auf Platz sind.
Bild iStockphoto
Wieso passiert Blitzopfern körperlich oft nichts?
Es gibt mehrere Mechanismen der Energieübertragung vom Blitz auf den Menschen, zum Beispiel die direkte und indirekte. Bei allen diesen Mechanismen kann der Oberflächeneffekt auftreten. Hier wird der Hauptanteil des Blitzstroms in Form einer Gleitentladung längs der Körperoberfläche abgeführt.
Aufgrund dieses Oberflächeneffekts kann die Blitzeinwirkung nahezu unversehrt überlebt werden. Wie gross ist die Gefahr von Spätfolgen?
Diese sind abhängig vom Schweregrad der Organverletzung und daraus entstehenden Komplikationen. Relativ häufig beobachtete Spätfolgen sind vor allem psychischer Natur. Bei Kindern stehen Stimmungsschwankungen, Erregungszustände,Vergesslichkeit bis zu Depression im Vordergrund. Bei Erwachsenen können über Monate dauernde Depressionen, Angstzustände, kognitive Störungen, Fotophobien, das Meiden von Licht und andere Störungen auftreten. Wie schützt man sich vor Blitzeinschlag?
Droht ein Gewitter, sind exponierte Lagen wie beispielweise ein Gipfel umgehend zu verlassen. Ebenfalls zu meiden sind Gewässer, elektrische Leitungsmaste und Weidezäune sowie frei ste-
hende Bäume oder Waldränder. Schutz hingegen bieten ein Gebäude mit Blitzschutzanlage, der Innenraum eines Autos mit Metallkarrosserie oder auch ein Zelt mit Metallgerüst. Wer auf freiem Feld überrascht wird, soll sich möglichst in der Hockestellung in eine Mulde kauern, die Füsse geschlossen und die Beine fest mit den Armen umschlossen. Warum ist gerade der Aufenthalt im Wasser so gefährlich?
Bei einem Blitzschlag verteilt sich der BlitzstromüberweiteStreckenimWasser und überbrückt dabei den Schwimmer. Dies kann zur Krämpfen,Schockzuständen oder Bewusstlosigkeit und in der Folge zum Ertrinken des Opfers führen. Welche Bedeutung haben Gewitter für Sie?
Aus der sicheren Ferne betrachtet, sind sie ein eindrückliches und schönes Naturereignis.
MENSCHEN AUF EIN WORT
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18 VERSCHULDUNG IN DER SCHWEIZ
Menge Steuerschulden liessen sich vermeiden, wenn sich die Betroffenen früher beraten liessen.
«Jeder sechste Haushalt hat Kredite abzuzahlen»
Ist es heute salonfähig, Schulden zu haben?
Auf keinen Fall. Schulden sind unsexy und machen krank, psychisch und physisch. Wenn dann auch noch die Krankenkasse Leistungen verweigert, wirds ganz schwierig. Gesunken ist aber die Hemmschwelle, Kredite aufzunehmen.
Jürg Gschwend, immer mehr Menschen in der Schweiz haben Mühe,ihre Rechnungen zu bezahlen. Letztes Jahr suchten 3540 Menschen Hilfe bei den 20 grössten Schuldenberatungsstellen – so viele wie noch nie. Warum?
Gibt es auch Fälle, wo das Geld einfach nicht reicht?
Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren oder mussten Kurzarbeit leisten. Das wirft das Budget über den Haufen. Genau wie Scheidung oder Krankheit.
Jürg Gschwend(45), Leiter der Schuldenberatung bei Caritas Schweiz, fordert mehr Information für Kreditnehmer.
Wer ist am häufigsten betroffen?
Oft verschuldet man sich nach der Lehre. Viele junge Erwachsene mit dem ersten grossen Lohn unterschätzen die finanziellen Verpflichtungen, die auf sie zukommen – mit einer eigenen Wohnung oder einem Auto etwa. Und in der Krise werden sie als Erste entlassen. Später droht Verschuldung bei der Familiengründung: Es gibt nur noch ein Einkommen, man kauft ein Eigenheim, ein grösseres Auto muss her. 2010 waren in der Schweiz 7,8 Milliarden Franken als Konsumkredit vergeben. Leben nicht viele einfach über ihre Verhältnisse?
Ein Drittel der Hilfesuchenden hat einen Konsumkredit laufen. Leider weisen die grössten Kreditanbieter ungenügend auf die Risiken hin, und die Konsumenten verdrängen sie gern. Wer arbeitslos oder krank wird, hat schnell kein Geld mehr für die Rückzahlung. Die Caritas klärt hier anonym und kostenlos auf.
Wofür wird das Geld gebraucht?
Bilder Keystone (2), Oscar Alessio/SR
Für Autos, Einrichtungen, Ferien und
«Oft bleibt nur der Privatkonkurs oder ein Leben mit Schulden.» teure Unterhaltungselektronik. Wie es die Werbung propagiert. Und für Ausbildungen. Wie gross ist der Anteil am Schuldenberg?
Konsumkredite machen mit 18,7 Prozent den zweitgrössten Posten der Schulden unserer Klienten aus. Allgemein hat etwa jeder sechste Schweizer Haushalt Kredite abzuzahlen – Hypotheken nicht eingerechnet.Wir nähern uns dem europäischen Schnitt an. Da ist es jeder vierte Haushalt. Welches sind die häufigsten Schulden?
Steuerschulden.Bei unseren Kunden betragen sie mehr als ein Viertel des Schuldenbergs. Denn bei diesen Versäumnissen passiert am längsten nichts. Eine
FRAU DER WOCHE
MANN DER WOCHE
Fernsehfrau
Zauberzwerg
Der «Club» bleibt fest in Frauenhänden. Karin Frei (42) übernimmt von Christine Maier (46) die Leitung der Traditionssendung am Dienstagabend auf SF 1. Frei wird auch als Moderatorin am Bildschirm zu sehen sein. Ihre Stimme ist vielen bekannt: Karin Frei arbeitet seit fast 20 Jahren beim Radio und moderiert die Talksendung «Persönlich». Zum neuen Job verhalf ihr aber nicht Vitamin B. Sie habe sich ganz normal bewerben müssen, so Frei. Zweite Moderatorin wird Mona Vetsch (36).
Solche Working Poor beraten wir immer öfter. Sie arbeiten und gehen sparsam mit dem Geld um, und doch reicht es nicht zum Leben.
DieVerschuldung der Ratsuchenden betrug bei der letzten ErhebungvorsiebenJahren im Schnitt 57 000, letztes Jahr bereits 67 000 Franken. Ist bei so einem Betrag eine Schuldensanierung überhaupt noch möglich?
Die Ratsuchenden verfügen im Schnitt über ein Haushaltseinkommen von 4400 Franken. Damit ist die Abzahlung schwierig. Oft bleibt nur der Privatkonkurs oder ein Leben mit Schulden.
Sind jene, welche die Tilgung schaffen, für immer raus aus den Schulden?
Die meisten schon. Sie gehen mit uns durch einen Prozess von drei Jahren.Danach sind sie so erleichtert, dass sie nie wieder zurück in den Schlamassel wollen. Interview Yvette Hettinger www.caritas-schuldenberatung.ch
Dank seinen Traumtoren kann die Schweiz weiterhin von der nächsten EM-Teilnahme träumen: Xherdan Shaqiri (19) hat am Dienstag drei Tore gegen Bulgarien erzielt und damit die Fussballwelt entzückt. Seither wird er täglich mit neuen Kosenamen eingedeckt. Sie reichen von «Kleines Kraftpaket» über «Shaq» bis «Zauberzwerg». Das Fussballtalent würde sich sicher freuen, wenn hie und da auch sein Name richtig ausgesprochen würde. Das wäre dann «Dscherdan Schadschiri».
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5800 Liter Stauraum alles Platz hat.» Vater Christian (42) ergänzt: «Und abends haben wir ihn für die Fahrt ins Theater genutzt. Der Siebenplätzer ist ein echter Allrounder, den man für alles verwenden kann.» Besonders gut gefallen hat ihm der durchzugsstarke Dieselmotor in Kombination mit dem feinen DSG-Getriebe. «Da merkt man nichts von den Gangwechseln.» Seine Frau begeisterte dagegen das fast limousinenhafte Fahrverhalten: «Dank der hohen Sitzposition und des
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geringen Wendekreises fand ich den Wagen trotz seiner Masse extrem handlich.» Vater Christian gesteht: «Ich hätte nicht gedacht, dass Claudia den Wagen problemlos in die Parklücke in der Tiefgarage zirkeln kann.» Kein Wunder, konnte sich Familie Basler nach den erlebnisreichen 24 Stunden mit dem VW Multivan nur schwer vom vielseitigen Familienfreund trennen. Wollen Sie den Multivan ebenfalls erleben? Dann melden Sie sich doch noch heute unter www.multivan.ch an!
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MENSCHEN INTERVIEW
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«Laubfrösche sind nicht wetterfühlig»
Seine Stimme kennen Hunderttausende. Wenn Mario Slongo jeweils am Samstag auf Radio DRS 1 seine Prognosen abgibt, hört die Schweiz gebannt zu. Der bekannteste Wetterfrosch des Landes über falsche Vorhersagen, die entsprechenden Reaktionen und das meteorologische Talent von Amphibien.
Mario Slongo, mehr als 400 000 Menschen hören Ihnen zu. Weshalb fasziniert Ihre Sendung derart?
Weil ich nicht nur übers Wetter rede. Die knapp sechs Minuten am Samstagmorgen sollen eine Art Volkshochschule sein: Ich vermittle naturwissenschaftliche Zusammenhänge und zeige auf,dass wir Menschen auch nur Teil der Natur sind. In all den Jahren wollte ich meine Begeisterung mit den Hörern für Wetterabläufe teilen. Das ist mir offensichtlich gelungen. Woherkommt die Leidenschaft derMenschen für das Wetter?
Wir alle haben mehr Freizeit. Heute beginnt das Wochenende für viele bereits am Freitagmittag. Ich etwa arbeitete vor 40 Jahren noch bis Samstagmittag im Labor.
«Voraussagen auf Monate hinaus sind weiterhin Spekulationen.»
Mehr Freizeit haben auch andere Nationen. Aber gerade wir Schweizer interessieren uns enorm fürs Wetter.
Eine Erklärung dafür mag sein, dass es Herr Kachelmann als Erster verstanden hat, mit Wetter Geld zu verdienen, und dabei gewisse Showelemente integrierte. Kachelmann hatte die Art der Wetterpräsentation vermutlich in den USA entdeckt. Das war für unsere Verhältnisse revolutionär. Ich selbst war Ende der 80er-Jahre geschäftlich in den USA und habe gesehen, wie schon damals das Wetter auf Channel 11 als Show präsen-
tiert wurde. Während eines Abstechers nach Williamsburg wurde ich übrigens zu einem kleinen Volkshelden, als ich dort einen Blizzard prognostizierte. Das war ein absoluter Glückstreffer. Grund für das steigende Interesse sind sicher auch die vermehrten Wetterkapriolen.
Ja, in den letzten Jahren gab es mehr Wetterextreme. Allerdings ist das eher Anlass zur Sorge als zur Freude. Wie stark verändert sich das Klima?
Nördlich der Alpen verzeichnen wir in den letzten 25 bis 30 Jahren eine durchschnittliche Temperaturerhöhung von 1,5 Grad, südlich davon sind es sogar 1,7 Grad. Ich betone: Es handelt sich um Jahresdurchschnittstemperaturen,nicht etwa um einzelne Monate. Wie viel Verständnis haben Sie für die Skeptiker der Klimaerwärmung? Die führen ja gerne das Waldsterben ins Feld, vor dem in den 80er-Jahren gewarnt wurde, das aber nie wie befürchtet eingetroffen ist.
Beim Waldsterben wurde tatsächlich zu wenig intensiv geforscht. Die Vorhersagen wurden zu schnell geäussert und trafen dann nicht ein. Aber bei der Klimaerwärmung laufen weltweit Hunderte von Forschungsaktivitäten an Universitäten.Und deren Resultate müssen uns zu denken geben. Müssen wir in der Schweiz längerfristig mit nassen Sommern und trockenen Wintern rechnen?
Nein,im Gegenteil: Wir haben ein Westwindklima mit relativ kühlen und feuch-
Früher musste Mario Slongo nach Bern ins
ten Sommermonaten und milden und niederschlagsreichen Wintern.Wenn die Klimaerwärmung eintrifft, heisst das: trockene und heisse Sommer, wie 2003 und 2006, und eher regenreiche Winter. Eine verschneite Landschaft unterhalb von 1200 Meter über Meer wird dann Seltenheitswert haben. Ab wann wird das zur Normalität?
Wenn wir so weitermachen wie bis jetzt, könnte das ab 2030 bis 2050 der Fall sein. Das wäre ein dramatischer Wandel. Zurück zur Gegenwart: Alles spricht vom schlechten Sommer. Der Juli 2011 war aber im Mittelland mit durchschnittlich 16,5 Grad nur gut ein Grad kälterals im Durchschnitt.Haben wir eine falsche Wahrnehmung?
MENSCHEN INTERVIEW
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Radiostudio. Heute sendet der bekannteste Wetterfrosch der Schweiz aus dem Keller seines Einfamilienhauses.
Ja, tatsächlich war der Sommer 2011 guter Durchschnitt. Wir erinnern uns halt nur zu gern an die Sommermonate der vergangenen zehn Jahre, die häufiger heiss und sehr sonnig waren. Dafür war der Frühling 2011 ausgesprochen sonnig. Haben Sie das vorausgesagt?
Nein. Das ist nicht möglich. Man kann heute eine relativ zuverlässige Wetterprognose bis auf drei Tage im Voraus machen. Eine Prognose für sieben Tage ist eine Trendangabe der Wetterentwicklung. Voraussagen auf Monate hinaus sind weiterhin Spekulationen. Wer sagt das Wetter zuverlässiger voraus, Sie oder der Laubfrosch, der Namensgeber des Wetterfrosches?
Nein, Laubfrösche sind nicht wetterfühlig. Sie fressen nur die Insekten, die bei aufkommendemSchlechtwettertieffliegen. Wenn das Wetter trocken ist, steigt auch der Frosch hoch, quasi dem Fressen nach. Für Prognosen nützen Frösche also nichts–genausowenigwieriesigeAmeisenhaufenaufeinenstrengenWinterhindeuten. Die DRS-1-Hörer kennen Sie nicht als Mario Slongo, sondern nur als Wetterfrosch.
Ich mag den Ausdruck sehr, und er ist praktisch. Gerade bei heiklen Themen wie der Klimaveränderung muss ich den Hörern manchmal ins Gewissen reden. Sag ich das als Mario Slongo,denken viele: Der muss uns doch nicht belehren. Sag ich es als Wetterfrosch, geniesse ich
Vielseitiger Wettermann Mario Slongo (64) gehört seit 1988 zu den bekanntesten Stimmen der Schweiz: Er war schon 1135 Mal als Wetterfrosch auf Schweizer Radio DRS 1 zu hören. Die Sendung (samstags nach 9.15 Uhr) erreicht durchschnittlich 400 000 Hörer. Slongo ist verheiratet, hat zwei Söhne und eine Tochter sowie zwei Enkelkinder. Er lebt in Tafers bei Freiburg. Dort betreibt er eine eigene Wetterstation. 2006 erhielt Mario Slongo von der Universität Freiburg, wo er Präsident des Hochschulrats ist, den Ehrendoktor für seine Arbeit als Wetterfrosch. Letztes Jahr liess sich der promovierte Chemiker frühzeitig als Leiter einer Entwicklungsabteilung des Chemiekonzerns Sika pensionieren. Aufgewachsen ist der Mann mit der markanten Stimme in Buchs SG. In Bern studierte er Chemie und Physik sowie Meteorologie, Klimatologie und Hydrologie im Nebenfach. «Geht dem Wind die Luft nie aus?» von Mario Slongo und Roland Jeanneret, Verlag Lokwort, 2011 (ISBN 978-3-906786-39-1)
MENSCHEN INTERVIEW
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22 den Schutz meines Kultstatus. Mich erreichen Briefe, die nur mit «an den Wetterfrosch, Radiostudio Zürich» angeschrieben sind. Im Gegensatz zum Laubfrosch seien gegen 50 Prozent derMenschen wetterfühlig,haben Sie einmal gesagt. Einbildung?
Nein. Wenn jemand sagt: «Ach, es ist wieder mal föhnig. Ich habe Kopfweh», dann stimmt das sicher. Dabei spielen aber auch die Temperatur und die Feuchtigkeit eine Rolle.Das ist Teil des thermischen Wirkungskomplexes,zu dem auch der Luftdruck zählt. So gesehen ist es möglich,wetterfühlig zu sein.Nur ist das Wetter auch eine Ausrede: Wenn Sie an einer Party «eis güügelet» haben, am nächsten Morgen der Schädel brummt und Sie sehen, dass es draussen regnet, ist es einfach, dem Wetter die Schuld für Ihren Gesundheitszustand zu geben. Wie erstellen Sie Ihre Prognosen?
Ich arbeite mit dem Team von Thomas Bucheli zusammen. Von SF Meteo erhalte ich täglich alle zur Verfügung stehendenWettermodelle. Zusätzlich steht mir ein amerikanisches Wettermodell für Europa zur Verfügung.
«Versprechen wir sonniges Wetter und es regnet, ist der Teufel los.»
Wie ist das im Vergleich zu früher?
Die Modelle haben sich in den letzten Jahren massiv verbessert, sodass es möglich ist, bis zu 48 Stunden im Voraus eine Trefferquote von gut 90 Prozent zu erzielen.Ab Mittwoch kreiere ich meinen Wettertext für das Radio und vergleiche meine Schlüsse mit jenen von SF Meteo und Meteo Schweiz. Bei extremen Abweichungen telefoniere ich mit den Meteorologen. TrotzbessererDaten ist es möglich,dass auch der Wetterfrosch mit seinen Vorhersagen danebenliegt. Wie oft ist das der Fall?
Heute kommt es praktisch kaum mehr vor,dass wir mit einer 24- oder 48-Stunden-Prognose völlig falsch liegen.
Falls es trotzdem mal passiert: Wie reagieren die Hörer?
Versprechen wir sonniges Wetter und es regnet, dann ist der Teufel los. Wir erhalten Mails von erbosten Hörern, die detailliert erklären, wie ihr freier Tag ins Wasser fiel. Wenn die Sonne an einem Tag scheint, für den wir Regen vorausgesagt haben, ist diese Fehlprognose für den Hörer leichter verdaulich. Welches war die skurrilste Reaktion?
Das war die Unterstellung, wir würden mit Seilbahnen und Schifffahrtsgesellschaften zusammenspannen und aus Prinzip einen sonnigen Sonntag voraussagen, obwohl es regnete. Wie gehen Sie mit Ihren Fehlprognosen um?
Ich ärgere mich selbst, wenn ich Regen voraussage und dann die Sonne scheint. Wenn statt Sonne der Regen dominiert, kann das für Berggänger fatale Folgen haben. Sie haben eine enorme Verantwortung.
Ja, diese Verantwortung haben alle Meteorologen.Allerdings werden Bergtouren oder Veranstaltungen nicht nach meinen Prognosen ausgerichtet. Es wird schon vorher bei SF Meteo oder MeteoSchweiz nachgefragt.Bei mir erkundigen sich aber beispielsweise die Bauern sehr genau, ob es in der Heusaison mal drei trockene Tage gibt. Es fragen auch verschiedene Bauern der Umgebung direkt bei mir nach,und da muss es schon stimmen. Sonst ist die Enttäuschung verständlicherweise gross. Wie wurden Sie Wetterfrosch beim Radio?
Zu Zeiten der Grün 80 sagten die Basler, was von Zürich kommt, stimmt sowieso nicht, und überlegten sich, die Prognosen vom deutschen Wetterdienst zu beziehen. Kostenpunkt: 290 D-Mark. Das konnte sich die Grün 80 nicht leisten und schaute sich um. Durch eine Bekannte kamen sie auf mich. Ich hatte damals eine kleine Wetterstation im Garten. So wurde ich zuerst zum Wetterfrosch der Grün 80. Danach engagierte mich DRS 1. Wie viel verdienten Sie bei Ihrer Premiere?
Null Franken.Auch heute noch ist meine
Meteorologe Mario Slongo ist von der heutigen
Wetterprognose gratis – mit der Option, dass sie einmal falsch sein kann. Was war das für ein Gefühl, als Sie am Radio erstmals Ihre eigene Stimme hörten?
Furchtbar. Ich dachte: Was, du hast so eine Stimme? Da schalten doch alle Hörer das Radio aus. (lacht) Ihre Stimme ist sehr markant. Werden Sie im Alltag deshalb als Wetterfrosch angesprochen?
Ja. Einmal wollte ich in Murten meinen Parkplatz am Automaten bezahlen und hatte Probleme. Da kam ein Polizist und half mir dabei. Ich bedankte mich, und er fragte: «Sind Sie der Radiowetterfrosch? Ich habe Ihre Stimme sofort erkannt. Ich höre Ihre Sendung jeden Samstag.» Sie werden im Bekanntenkreis bestimmt oft nach Wetterprognosen gefragt.
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Technik begeistert: «Bei 24- und 48-Stunden-Prognosen liegen wir kaum mehr daneben.»
Beispielsweise?
Über Lebensphilosophien, Musik, Chemie im Alltag oder Politik. Das Wetter kann aber auch als Einstieg in ein Thema dienen. Welches Wetter ist Ihnen am liebsten?
Ich mag alles,selbst Hochnebellagen und Hagel. Welche Länder sind für Sie wettermässig besonders interessant? Die Azoren?
Meine Frau schenkte mir zum 60. Geburtstag eine Reise zu den Azoren,damit ich das Azorenhoch vor Ort erleben könne. Bloss gibt es auf den Azoren nur an wenigen Tagen im Jahr trockenes Wetter. Die Inseln gaben dem Hoch lediglich seinen Namen. Generiert wird das Azorenhoch wesentlich südlicher. Sie sind ja bereits pensioniert. Wie lange wollen Sie noch Wetterfrosch bleiben?
Ich werde sicher nicht weitere 20 Jahre anhängen, obwohl mir die Arbeit nicht verleidet ist. Sobald ich mich wiederholen müsste, würde ich aufhören. Es kann ja auch sein, dass DRS 1 neue Sendege-
fässe einführen wird. Das wäre für mich der richtige Zeitpunkt zurückzutreten. Was für Pläne haben Sie für die Zeit danach?
«Mit mir kann man auch über Chemie im Alltag reden.»
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Ich werde meiner Frau und Familie mehr Zeit widmen. Seit über 20 Jahren konnten wir beispielsweise niemanden am Freitagabend einladen, weil ich mich dann für die Samstagssendung vorbereite. Anfangs musste ich zusätzlich am Samstagmorgen ins Radiostudio Bern fahren.Heute sende ich die Beiträge vom Untergeschoss unseres Einfamilienhauses. Hat Ihre Frau sich nie beschwert?
Manchmal war ihr mein Engagement für den Wetterfrosch zu viel. Und trotzdem hält sie mir stets den Rücken frei, sodass ich mich pro Woche sieben Stunden auf meine Sendung vorbereiten kann.Meine Frau ist auch die Erste, der ich meinen Beitrag vorlese. Da kam es auch schon mal vor, dass sie sagte, das sei jetzt völlig langweilig. Ich solle den Text lieber nochmals neu verfassen. Interview Reto E. Wild und Ralf Kaminski Bilder David Gagnebin-de Bons
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25 DER HAUSMANN
Vom Wenden der WC-Rollen Bänz Friedli über stupide Ticks.
Hab ichs doch geahnt! Dass ich nicht der Einzige bin, der spinnt. Mein regelmässiges Auf-Hochglanz-Bringen der Lavabo-Unterseiten, mein täglich 14-maliges Polieren des verspiegelten Schranks im Flur zur Beseitigung allfälliger Griffspuren (dabei ist ausser mir gar niemand zu Hause) und das einheitliche Ausrichten der Kleiderbügel sind noch gar nichts gegen die Putz- und Ordnungsticks anderer. Ein Andreas aus Zürich achtet peinlichst darauf, dass die WC-Papierrolle immer gleich in der Hängevorrichtung hängt, und zwar dergestalt, dass die abzureissenden Blätter vornüber hängen. Ist er zu Besuch und die Rolle hängt «falsch», dreht er sie um. Brigitte aus Oberrohrdorf duldet nur geschlossene WC-Deckel. Eine Schüssel kann noch so gespült und sauber sein – sie ekelt Brigitte, wenn sie offensteht. In öffentlichen Toiletten klappt sie persönlich jeden Deckel zu, daheim gibts Krach, wenn ein Familienmitglied es versäumt. Carlo aus dem Engadin büschelt manisch alleSchuhbändelherumstehenderSchuhe ins Schuhinnere – das ist aufwendig, denn Carlo hat fünf Kinder und eine Frau, die allein fürs Joggen vier Paar Schuhe besitzt.Frau Monti berichtet mir, dass sie zu jedem Wäschestück gleichfarbene Chlämmerli assortiert. «Wirkt belebend und macht glücklich», versichert sie. Also niemals blaue Jeans mit gelben Wäscheklammern befestigen! Darauf achtet auch Hazel aus der Inner-
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schweiz. Ausserdem stehen bei ihr die Gewürze von A wie Aromat bis Z wie Zitronengras alphabetisch geordnet in Reih und Glied, in jedem Zimmer fänden sich nur Ordner in jeweils zum Rest der Einrichtung passender Farbe, und die Güselkübel entleert sie täglich, auch wenn nur zwei Fötzelchen drin sind. Hazel! (Schöner Name, übrigens.) In dir erkenne ich mich wieder. Ich leere die Kehrichtbehälter selbst dann, wenn nur ein einsamer Kaugummi drinklebt. (Dabei habe ich den Kindern tausendmal gesagt, Kaugummis gehörten in den Küchenkehricht! Aber,nein,schon muss ich wieder einen aus meinem Papierkorb
«Wir pützeln, kontrollieren und polieren.»
chnübeln. Einen einzigen.) Aber wenn sich Leserin Patrizia nun grämt und für eine chaotische Hausfrau hält, bloss weil sie keine solchen Fimmel hat, dann rufe ich ihr zu: Sei froh, Patrizia! Denn mit perfekter Haushaltführung haben unsere Ticks wenig zu tun. Vielmehr sind es neurotische Zwangshandlungen. Mit dem angenehmen Nebeneffekt vielleicht, dass hernach die Wohnung sauber ist. Aber dem muss noch nicht mal so sein. Wir pützeln und polieren, kontrollieren und korrigieren nämlich nur,was wir mal in unser Repertoire aufgenommen haben – vergeuden also Zeit damit, nach einem roten Chlämmerli zu stöbern, um das Nati-Leibchen des Sohnes aufzuhängen, reiben elfmal am Tag denselben Wasserhahn sauber,wenden WC-Rollen.Das ist nicht perfektes Haushalten, sondern stupides. Und lass dir gesagt sein: Auch wir Manischen haben unsere schlampigen Seiten. Du solltest meine Altpapierbündel sehen! Aber eben: «Altpapier kantengleich bündeln» ist gottlob noch nicht in meinem Repertoire. Christbaumnadeln vom Boden klauben schon. Darf ich kurz aufdatieren? Am 4. September kam zwischen Fernsehkabel und Fussleiste wieder eine zum Vorschein. Und wer sagt, dass sie vom letzt- und nicht vom vorletztjährigen Tannenbaum stammt? Bänz Friedli live: 13. 9. Basel, 15. 9. Staufen AG, 16. 9. Lohn-Ammannsegg, 17. und 18. 9. Herzogenbuchsee BE: Buch- und CD-Premiere.
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? Wahlen 2011 Die Schweiz vor den Wahlen – eine Serie in sechs Teilen ■ Teil 1: Jungpolitiker versprechen frischen Wind im Parlament. ■ Teil 2: Welche Werte prägen die Politik? Ein Gespräch mit Politgeograf Michael Hermann. ■ Teil 3: Staatskunde heute: Eine Schulklasse besucht das Bundeshaus. ■ Teil 4: Lobbyisten: Was sie bewirken können.
Verbandelt unter der Bundeskuppel
Wenn in Bern die Herbstsession beginnt, stehen 246 National- und Ständeräte rund 500 Lobbyisten gegenüber, die etwas von ihnen wollen: Gehör, Gelder oder Gesetze. Die Interessenvertreter haben einen schlechten Ruf. Oft zu Unrecht.
■ Teil 5: Die besten Wahlkampagnen. ■ Teil 6: Blick hinter die Kulissen des Wahlbetriebs zweier Jungpolitiker.
Markus Wyser ist seit mehr als 30 Jahren professioneller Lobbyist. Er ist überzeugt, dass
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Bilder Keystone, SF
Nik Hartmann (39), Moderator, Zug:
obbyisten haben nicht den besten Ruf. Sie schleichen im Bundeshaus durch die Wandelhalle und beeinflussen die Politiker, so die gängige Meinung.«Das ist eine romantische Vorstellung»,sagt dazu Markus Wyser (60) Inhaber der Kommunikationsfirma BMW-B & Co.«Wer während der Session in der Wandelhalle herumrast und versucht, Einfluss zu nehmen, hat vorher etwas falsch gemacht. 90 Prozent der Entscheide fallen nicht im Parlament, sondern in den Kommissionen.» Wyser ist seit 31 Jahren Profi-Lobbyist,und das mit Leib und Seele.Er sprüht vor Energie, hüllt seine Sätze in Basler Charme und liebt seine Arbeit ebenso innig wie seine Familie. Privat ist er mu-
Ich gehe wählen!
«Es gibt nur wenige Abstimmungen und Wahlen, bei denen ich nicht teilgenommen habe. Ich bin stolz darauf, das Recht und die Pflicht zu haben, mitzuentscheiden. Das Ausfüllen der Wahlunterlagen ist jeweils schnell erledigt, und zu zweit macht es manchmal sogar Spass. Ich bevorzuge die briefliche Wahl.»
sisch interessiert, hat eine ausgebildete Stimme und singt in einem Chor. Für wen er arbeitet,gibt er nicht preis. «Ein grosser Teil unserer Projekte fällt unter das Anwaltsgeheimnis.Nur so viel: Es wäre einfacher aufzuzählen, für welche Branchen wir in den letzten 30 Jahren nicht tätig waren.» Eines seiner Mandate ist bekannt: die Agrarplattform. Daran beteiligt sind öffentlich-rechtliche Institutionen, Exponenten der Lebensmittelindustrie,die grossen Detailhändler und bäuerliche Organisationen. Zugang in den inneren Zirkel im Bundeshaus hat er als registrierter Gast von SVP-Nationalrat Josef Kunz uneingeschränkt. Jeder Parlamentarier hat das Recht, zwei Gäste zu akkreditieren. Das können Familienmitglieder,persönliche Mitarbeiter oder eben Interessenvertreter sein. Das Volk misstraut den Politikflüsterer. Bei den Volksvertretern dagegen sind sie als eine Art Informations-
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90 Prozent der Entscheide in den Kommissionen und nicht im Parlament fallen.
versorgungstruppe meist wohlgelitten. Die Interessenvertreter nehmen ihnen viel Arbeit ab. Sie sortieren und gewichten die Informationsflut und verarbeiten sie zu Kernthesen. Politberater Iwan Rickenbacher sagte in einem Interview, es brauche Lobbying. Die Parteien und Fraktionen seien gar nicht in der Lage, diese Grundlagenarbeit zu leisten. Gar von Implosion des Milizsystems ist die Rede, würden Lobbyisten nicht Studien beschaffen, Argumentarien erstellen und komplexe Themen in verdaubare Happen portionieren. «Lobbyisten sind spezialisiert und können uns darum zu bestimmten Geschäften detailliert Auskunft geben», sagt Jacques Bourgeois, Direktor beim Schweizerischen Bauernverband und FDP-Nationalrat aus dem Kanton Freiburg. «In unseren Entscheidungen bleiben wir jedoch frei und unabhängig.» Er hat eine Mitarbeiterin auf seiner Gäste-
liste sowie die Lobbyistin Bettina Mutter, die mehrere Mandate vertritt und mit ihm in Fragen zu Biotreibstoff zusammenarbeitet.Interessenvertreter Markus Wyser betont: «Es ist der ausdrückliche Wunsch der Politiker, dass wir während der Session im Bundeshaus sind. Aus Gründen der Effizienz. So kann man innert kürzester Zeit alle Player ad hoc zu einem Gespräch zusammenrufen.» Zu besprechen gibt es immer etwas. Aber kurz muss es sein. Zehn Sätze auf einem A4-Blatt. Mehr ist einem durchschnittlichen Parlamentarier während der Session nicht zuzumuten. Plus zwei Minuten, um das Ganze zu erläutern. Gute Lobbyisten beherrschen die Kunst der Reduktion auf das Wesentliche und können komplizierte Sachverhalte einfach darlegen. Und sie haben ein Beziehungsnetz bis in die höchsten Chargen. Lobbyistin Bettina Mutter (45) holte etwa für den Verband Schweizerischer
«Ein grosser Teil unserer Projekte fällt unter das Anwaltsgeheimnis.» Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten den CVP-Parteipräsidenten Christophe Darbellay ins Boot, als Präsidenten der IG Mineralwasser. «Er engagiert sich nicht nur für guten Walliser Wein, sondern auch für den Schutz der kostbaren Mineralwasserquellen in den Bergen», sagt sie. Beide haben das gleiche Ziel: gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Produzenten und die Industrie zu schaffen. BettinaMutteristmitStefanFlückiger, demSchweizerBotschafterbeiderOECD in Paris liiert,geht oft um sechs Uhr morgens joggen und liebt Kriminalromane unddieBerge.SeitJanuardiesesJahresist
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? MENSCHEN SERIE Wahlen 2011
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Bettina Mutter ist eine der wenigen Lobbyistinnen im Bundeshaus.
das EnergieforumSchweiz,ein Zusammenschluss der Strom-,Erdölund Erdgasbranche. Seit 20 Jahren ist der Berner im Lobbyinggeschäft, das sich markant verändert habe: «DieVerbändehaben an Bedeutung verloren. Heute muss man wirklich gute Argumente bringen, denn die Volksvertreter klappern immer öfter persönlich Homepage um Homepage ab, um sich eine Meinung zu bilden.» Die Lobbyisten möchten weg von ihrem Negativimage. Ihr Dachverband, die Schweizerische Public Affairs-Gesellschaft (SPAG), hat rund 230 MitgliederundstrengeStandesregeln.Erwill mehr Transparenz und dass sich Lobbyisten genau wie Bundeshausjournalisten akkreditieren können. Das Begehren scheitertebisheramWiderstandderParlamentarier (siehe Seite 32).
«Politiker, Lobbyisten und Journalisten sind wohl Seelenverwandte.» siePartnerinimBeratungs-undKommunikationsunternehmenDynamicsGroup. Zuvorarbeitetesiebeiderinternationalen Kommunikationsagentur Burson-Marsteller. Politberaterin Mutter gilt als zäh und ehrgeizig – und ist eine Exotin.Nicht mal eine Handvoll weiblicher Lobbyistinnen arbeiten in Bundesbern. «Ich könnte michniefüretwaseinsetzen,vondemich nicht auch persönlich überzeugt bin. Es wäre unglaubwürdig, und es würde auch nicht funktionieren.» Wie viele Berufsgenossen ist auch die Walliserin ehemalige Journalistin. «Politiker, Lobbyisten und Journalisten sind wohl Seelenverwandte. Der Seitenwechsel in die politischeKommunikationfielmiralsoleicht.» InwessenNamensieauftritt,legtBettina MutterdenPolitikernvorGesprächenoffen.«Transparenz ist fundamental.» Eine Maxime, die nicht unbedingt gegenüber der Öffentlichkeit gilt. Sie führt MandatefüreinengrossenNahrungsmittelkonzern,arbeitet für einen Energiekonzern, berät Kunden in der Bau- und in derGesundheitsbranche,undsiebautgerade einen nationalen Verein auf, in dem es um Infrastrukturfragen geht. Alle Namen nennt sie – ganz Profi – nicht. Verbandsvertreter hingegen sind immerfürdiegleichenAuftraggeberSprachrohr. Jürg Bartlome (62) zum Beispiel für
Nach den Wahlen müssen die Gäste Namensschilder tragen Nach den National- und Ständeratswahlen im Herbst wird im Parlament immerhin eine Neuerung eingeführt: Die Gäste tragen Schilder mit Namen und Funktion. Etwa ab Januar 2012 wird die Teilnehmerliste zudem auf dem Internet publiziert. Die inoffiziellen «Gipfelitreffen» in der Wandelhalle bleiben bestehen, die Volksvertreter begehrt. 50 bis 70 Einladungen erhält jeder pro Session. Am besten besucht sind die Anlässe von Economiesuisse,Swissmem und Gewerbeverband, mit jeweils 30 bis 40 Parlamentariern vorwiegend aus bürgerlichen Parteien. Letzterer finanziert Plakate,Swisscom schenkt teure Trottinette und Economiesuisse professionelle Medientrainings.Der stärkste Wirtschaftsverband Economiesuisse lade jede Session 130 Parlamentsmitglieder zum Dinner,besorge deren Sekretariatsarbeit und schicke vor der Session detaillierte Instruktionen für die anstehenden Geschäfte, schreiben Viktor
Sie alle lobbyieren im Bundeshaus ■ Verbände
Ob Umwelt- oder Energieverbände, Wirtschaftsvereinigungen oder Gewerkschaften: Alle haben meist mehrere Vertreter in Bern, die als Gäste von Parlamentariern jederzeit Zutritt zum inneren Kreis des Bundeshauses haben.
■ Firmen
Grosse Konzerne wie Swisscom, Schweizerische Post, aber auch Credit Suisse und die Migros sind wichtige Wirtschaftsfaktoren, von denen Zehntausende Arbeitsplätze abhängen. Auch sie versuchen mit eigenen Lobbyisten, die Parlamentarier dazu zu bringen, möglichst günstige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen zu schaffen.
■ Berater
Professionelle Agenturen für Lobbyismus heissen im Fachjargon Public Affairs. Sie sind der jüngste und blühendste Zweig im Wald der Lobbyisten. Sie arbeiten auf Mandatsbasis und meist für mehrere Auftraggeber.
■ Parlamentarier
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing: Die grössten Lobbyisten sitzen selber im Parlament. Kaum ein Volksvertreter hat keinen Sitz in irgendeinem Verwaltungsrat, einer Stiftung oder hat keinen mehr oder weniger grossen Brötchengeber an der Hand. Immerhin müssen Politiker diese Verbindungen offenlegen.
■ Journalisten
Von Pressevertretern wird grösstmögliche Neutralität erwartet. Trotzdem haben natürlich auch sie eine persönliche Meinung, die mehr oder weniger deutlich in die Texte einfliessen. Verteter von Verbandspublikationen indes stehen klar auf einer bestimmten Seite und verfassen in der Regel auch PR-Texte. Von der einfachen Redevorlage bis zum fixfertigen Gesetzesentwurf.
■ Ehemalige Parlamentarier
Wer einmal im National- oder Ständerat sass oder gar Mitglied des Bundesrates war, hat für den Rest seines Lebens freien Zugang zum Bundeshaus. Ganz egal, ob die Amtszeit nur ein paar Monate oder ein paar Jahre gedauert hat. Dabei weiss niemand, ob die alt Parlamentarier einen Plausch unter alten Freunden halten oder im Namen und bezahlt von einem Auftraggeber für ein bestimmtes Projekt weibeln.
Auch die Migros lobbyiert Die Interessen des Migros-GenossenschaftsBundes (MGB) vertritt Martin Schläpfer (55), Leiter der Direktion Migros Wirtschaftspolitik. Schläpfer war bis 2003 stellvertretender Chefredaktor der Wirtschaftszeitung «Bilanz». Akkreditiert ist er über die Aargauer CVPNationalrätin Esther Egger-Wyss. Dank des Engagements der Migros konnte im Parlament einiges erreicht werden: Zulassung von Parallelimporten, Übernahme des Cassis-de-Dijon-Prinzips und verschiedene Agrarreformen.
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«Interessensvertretung auf parlamentarischer Ebene hat an Bedeutung gewonnen.» Parma und Oswald Sigg in ihrem Buch «Die käufliche Schweiz». Über Geldzahlungen und Dienstleistung sowie massivsten Druck durch Parteienfinanzierung wird mehr oder weniger offen gemunkelt.Dass Motionen und Voten im Rat wortwörtlich aus den Grundlagenpapieren der Lobbyisten übernommen werden,ist schon fast normal. Als sehr starke Lobby gilt die finanzkräftige Pharmaindustrie. Die grösste Schlacht dieser Legislaturperiode, jene gegen die Parallelimporte, hat sie jedoch verloren. Damit fiel eine von mehreren Handelsbarrieren, dank denen internationale Konsumgüterhersteller überhöhte Preise in der Schweiz einkassieren können. Immerhin, Cheflobbyist Thomas Cueni verhinderte das Schlimmste. Medikamente bleiben gegen Parallelimporte geschützt.
Cueni,Volkswirtschafter und Politologe, ehemaliger Journalist und Diplomat, ist einklassischerLobbyist.Ergiltalsscharfer Denker, brillanter Redner und Mann mit Stil. Über Privates spricht er nicht. Ausser, dass er verheiratet ist, einen Sohn im Studentenalter hat, gerne morgens um sechs Uhr schwimmt und einmal pro Woche Yoga macht. «Balanceübungen wie der Baum oder Kopfstand sind eine Herausforderung.» Cueni sei unzimperlich, wird da und dort behauptet. «Klar, soll man unsere Positionen kennen. Wer aber einfach rücksichtslos jemanden kurzfristig über den Tisch zieht, macht das einmal, und dann ist er weg vom Fenster», kontert Cueni,derseit23Jahrenerfolgreichdabei ist. «Wir machen keine Hinterstubenpolitik, sondern suchen breit getragene Lösungen.» Ob Freund oder Feind, Thomas Cueni kennt jeder. Obwohl er selten in der Wandelhalle anzutreffen ist. Er kommtdafürregelmässigmitdenSpitzen aller Parteien zusammen. Stets geht es darum, unterschiedliche Positionen zu erläutern und gemeinsame Interessen zu eruieren. Doch nicht immer läuft alles nach den Vorstellungen der Lobbyisten.
Im Rahmen einer Bachelorarbeit untersuchte der Zürcher Laurens Abu-Talib kürzlich die Gästeliste des Parlaments über die Jahre 2004 bis 2011 und stellte fest: «Das System der Interessenvertretung auf parlamentarischer Ebene hat an Bedeutung hinzugewonnen.» Konkret: Es hat mehr Lobbyisten. Und zwar auf Kosten von akkreditierten Familienmitgliedern. Mehr Lobbyisten bedeutet nicht zwingend mehr Einfluss. Mitunter neutralisieren sie sich gegenseitig. Die Studie von Laurens Abu-Talib zeigt, dass nach dem Ende der letzten Legislaturperiode die Anzahl akkreditierter Gäste auf einen Tiefstand fiel. Neu gewählte Parlamentsmitglieder vergeben ihre zwei freien Plätze nur zögerlich. Das kann zwei Gründe haben: Sie wollen nichts falsch machen – oder den Preis in die Höhe treiben. Niemand will zugeben,dass gelegentlich Plätze auf der Gästeliste für mehrere tausend Franken verkauft werden. Dabei dürfte das jeder. Es ist schliesslich im Parlamentsgesetz zwar nicht vorgesehen, aber auch nicht ausdrücklich verboten. Texte Ruth Brüderlin Bilder Victoria Loesch
«Die Beeinflussung findet auf verschiedenen Ebenen statt» Edith Graf-Litscher ist Präsidentin der Ostschweizer Patientenstelle.
Die Thurgauer SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher verlangte per parlamentarischer Initiative eine Neuregelung des Zugangs von Lobbyisten zum Parlamentsgebäude. Die zuständigen Kommissionen von National- und Ständerat stimmten dem nur halbherzig zu.
transparent gewesen. Man hätte auf der Namenstafel gesehen,wer die Person ist, die vor einem steht, und wer sie bezahlt. Interessanterweise fand dieser Vorschlag in der Kommission keine Mehrheit. Warum nicht?
So halb. Bisher waren unsere Gäste in einem ominösen Buch erfasst. Bald wird die Liste im Netz aufgeschaltet.Ich wollte aber einen Schritt weitergehen und eine Akkreditierung für Lobbyisten, wie es für Bundeshausjournalisten üblich ist.
Es gab eine unheilige Allianz. Die einen wollten das aktuelle System beibehalten, und andere fanden, es brauche gar keine Lobbyisten, wir seien selber Fachpersonen in allen Bereichen. Vor allem im Ständerat herrschte diese Meinung vor. Sie ist meiner Ansicht nach realitätsfremd. Ich rede auch mit verschiedenen Lobbyisten,um mir eine Meinung zu bilden. Die Themen sind so vielfältig und komplex, da können wir gar nicht in jedem Bereich Fachpersonen sein.
Die Kommission des Ständerats lehnte ab. Aus Angst vor noch mehr Lobbyisten.
Lassen Sie die Sache nun auf sich beruhen, oder unternehmen Sie einen neuen Anlauf?
Edith Graf-Litscher. Sie wollten, dass Lobbyisten sich akkreditieren müssen. Das wurde abgelehnt. Immerhin ist ab Januar 2012 die Gästeliste im Internet für jedermann einsehbar. Reicht Ihnen diese Verbesserung?
Ich wollte in Absprache mit dem Sicherheitschef ein Kontingent. Das wäre
Ich werde nach den Wahlen schauen,wie sich das neue Parlament zusammen-
setzt. Ich könnte mir vorstellen, zu gegebener Zeit das Thema wieder aufzunehmen.Transparenz im Bundeshaus ist wirklich nötig. Sind Lobbyisten für Sie als Parlamentarierin lästig oder hilfreich?
Grundsätzlich sind sie angenehm im Umgang und nehmen Rücksicht darauf, dass wir sehr stark belastet sind. Für mich ist ein Punkt zentral: Ich treffe mich nur mit Leuten,von denen ich klar weiss, wen sie vertreten. Wenn sich jemand als Vertreter eines bestimmten Verbandes vorstellt und mit mir über meine Kernthemen Gesundheit, Umwelt oder öffentlicher Verkehr sprechen will, bin ich gerne dazu bereit. Mir persönlich ist das viel lieber, als jenes Lobbying, das hintenherum läuft. Zum Beispiel?
Die Abstimmung um Parallelimport von Medikamenten ist mir immer noch
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Ich gehe wählen!
Lobbyist Thomas Cueni ist selten in der Wandelhalle. Einfluss hat er dennoch.
Benjamin Lottenbach (72), Lehrer, Einsiedeln SZ: «Wer nicht wählen geht, darf nachher nicht ‹choldere und futtere›, wenn ihm das Resultat nicht passt. Ich gehe wählen, damit mehr alte Leute in die Politik kommen. Sie haben mehr Lebenserfahrung, Ruhe und Zeit. Alte Leute sind nämlich auch kompromissbereiter.»
Bilder Paco Carrascosa
Rita Riniker (61), buddhistische Nonne, Israel, Tahiti, Indien und Bern: «Ich habe Länder gesehen, in denen Diktatoren herrschen. Hier in der Schweiz kann jeder verhindern, dass unsere Politiker das machen, was sie wollen. Wir brauchen mehr Philosophen in der Regierung und weniger Politiker, die nur nach Ruhm und Geld streben.»
in bester Erinnerung.In der Kommission und im Erstrat war das Thema positiv behandelt worden – und dann fand offenbar versteckt eine Lobbyismusaktion statt, worauf ganze Fraktionen in ihrer Meinung kippten. Auch beim Atomausstieg spürte man,dass die Atomwirtschaft und Economiesuisse vor allem FDP- und CVP-Parlamentarier bearbeitet hat. Diese Beeinflussung findet auf verschiedenen Ebenen statt,nicht nur im Bundeshaus.
bin Präsidentin der Ostschweizer Patientenstelle, kenne also die Sicht der Kranken. Durch Gespräche mit Interessenvertretern lerne ich auch die Argumente der Krankenversicherer, der Spitäler und Ärzte kennen. So erst kann ich mir eine fundierte Meinung bilden. Wichtig ist jedoch, dass man nicht alles unbesehen glaubt oder sich gar zum Sprachrohr macht. Gerade im Ständerat wird deutlich, wie stark die Krankenkasse dort vertreten ist.
Auch die Umweltverbände und Atomgegner arbeiten mit Lobbyisten. Neutralisieren sich die vielen Interessenvertreter ein Stück weit?
Lobbyisten sind also nicht primär eine Gefahr für die Demokratie?
Bei gewissen Fachthemen merkt man deutlich, wo die Finanzen sitzen. Atomund Pharmaindustrie und auch Economiesuisse haben genügend finanzielle Mittel, um Public-Affairs-Profis anzustellen.Wohingegen eine Umweltorganisation kaum Geld zur Verfügung hat, um genügend Leute zu schicken,die mit Parlamentariern das Gespräch suchen. Lobbyisten sind aberauch nützlich.Sie lassen Grundlagenpapiere erstellen oder geben seriöse Studien in Auftrag.
Grundsätzlich stimmt das. Gerade im sehr vielseitigen Dossier Gesundheit.Ich
Nein, das sehe ich nicht so. Aber man muss wissen wie damit umgehen. Wir sind mündige Parlamentarier.Wir funktionieren nicht anders als die Stimmbürger, die sich auch eine Meinung bilden müssen, bevor sie an die Urne gehen.
«Bei gewissen Themen merkt man, wo die Finanzen liegen.»
Marco Villiger (37), Elektroingenieur, Zürich: «Es ist Bürgerpflicht, wählen zu gehen. Es geht mir dabei nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, meinen Teil zur Demokratie beizutragen. Die Leute sollten nicht nur dann wählen gehen, wenn sie unzufrieden sind, sondern auch dann, wenn sie zufrieden sind.»
Patricia Weber (18), Krankenschwester in Ausbildung, Glattfelden ZH: «Nicht wählen zu gehen und danach trotzdem zu motzen, weil einem das Ergebnis nicht gefällt, ist uncool. Ich bin jemand, der zu seiner Meinung steht. In der Schule stosse ich damit sehr oft auf Widerstand, weil ich auch SVP wähle. Aber davon lasse ich mich nicht beirren.»
Dusan Ivanović (18), Schüler, Winterthur ZH: «Viele Secondos gehen nicht wählen, was ich schade finde. Ich will zeigen, dass es auch solche gibt, die an der Urne ihre Stimme abgeben wollen. Dass wir in der Schweiz Demokratie haben, ist nicht selbstverständlich. Und wer nichts versucht, kann auch nichts ändern.»
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MENSCHEN BILD DER WOCHE
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Rücktritt einer Persönlichkeit
Stur und machthungrig nannten sie die einen, mutig und stark die anderen. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey (66) hat niemanden kalt gelassen. Die Aussenministerin galt bei der Presse als unbequem, war aber immer auch als optischer Blickfang gefragt.
Zugehört haben ihr die Journalisten immer. So auch am Mittwoch, als die Bundesrätin nach neunjähriger Amtszeit ihren Rücktritt per Ende Jahr bekanntgab. Ihr Nachfolger wird vielleicht pragmatischer funktionieren, aber kaum eine so schillernde Figur abgeben wie Calmy-Rey.
FRAGE DER WOCHE
ZITAT DER WOCHE
Bilder Peter Klaunzer/Keystone, PD
Weshalb tragen Wirbelstürme Frauennamen?
«Katrina», «Wilma» und nun «Irene»: Die verheerendsten Wirbelstürme tragen Frauennamen. Das tun sie aber nur in jedem zweiten Fall. Einmal sind die Sturmtiefs mit Frauen- und beim nächsten Mal mit Männernamen belegt. Das war nicht immer so: Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der US-Wetterdienst, Hurrikane im Pazifik in alphabetischer Reihenfolge mit weiblichen Vornamen zu besetzen, um sich einen Überblick über die Wettersituation zu verschaffen. Denn manchmal traten mehrere Wirbelstürme gleichzeitig auf. Im Sinne einer ausgleichenden Gerechtigkeit verlangten 1979 Frauenorganisationen, den Stürmen auch männliche Namen zu verpassen. Ein Hurrikan brächte Katastrophen, meinten sie. Das passe nicht zur holden Weiblichkeit.
«Am liebsten mag ich meine Musik. Da kann ich tanzen und weinen zugleich.» So die Antwort von James Gruntz (23) in der Zeitung «20 Minuten» auf die Frage, welche Musik er höre. Der Neffe der Jazzlegende George Gruntz wird von der Musikwelt für sein kürzlich erschienenes Album «Until We Get There» gefeiert und als neuer Stern am Schweizer Pophimmel gehandelt. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm jedenfalls nicht.
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Gut versteckt: Zu den Erdpyramiden führt kein Wegweiser, unvermittelt steht der Wanderer vor einer seltenen Naturschönheit.
Ein vorbildliches Stück Schweiz
Das Val Sinestra im Unterengadin ist «Landschaft des Jahres». Die Auszeichnung der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz ist für die Bevölkerung eine Anerkennung für den bedachten Umgang mit der Natur. Unterstützt wird die Stiftung von der Migros. Blick schweift über ein paar Erdpyramiden, den Bergbach und die eindrucksvollen Wälder des Val Sinestra. Neben Rauch steht Raimund Rodewald,der Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz.
Preiswürdige Ursprünglichkeit Rodewald ist mindestens ebenso von der Einzigartigkeit und Schönheit des Tals angetan wie sein Begleiter. «Die Flora und Fauna ist in diesem Tal extrem vielseitig. Solch eine artenreiche Bergwiese findet man nur noch selten», sagt er. Ausser den beiden Männern bestaunt an diesem Nachmittag niemand die Erdpyramiden.Wer sie als Wanderer besichtigen will, sollte sich vorher nach dem Weg erkundigen. Denn es gibt keinen
Bild Keystone
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as Val Sinestra sei für ihn schon als Kind ein Paradies gewesen, sagt Cla Rauch, der am Rand des Tals in einem kleinen Dörfchen namens Vnà aufgewachsen ist. Und auch heute hat er zu dem Tal im Unterengadin noch eine enge Beziehung.Er kennt jedes Maiensäss, war auf jedem Gipfel rings ums Tal und weiss, wo der ungezähmte Bergbach La Brancla am lautesten rauscht. Kein Wunder, wurde Cla Rauch zum Touristenführer erkoren. Seit diesem Sommer führt er interessierte Wanderer durchs Tal und bringt ihnen dessen Schönheit näher. Heute ist jedoch kein Ortsunkundiger an der Seite von Cla Rauch, als er zielstrebig über eine Wiese weit oben im Tal marschiert.Kurz bevor sich der Boden im Nirgendwo verliert,bleibt er stehen.Sein
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NEUES AUS DER MIGROS 37 Die Migros unterstützt die Auszeichnung
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz wurde 1970 von der Pro Natura, dem Schweizer Heimatschutz, der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung, dem Schweizer Alpen-Club und dem Schweizer Tourismus-Verband gegründet. Die von der Stiftung zum ersten Mal vergebene Auszeichnung «Landschaft des Jahres» geht an die Gemeinden Ramosch und Sent, auf deren Gebiet sich das Val Sinestra befindet. Die Migros unterstützt als diesjährige nationale Partnerin den Landschaftspreis.
«Landschaften ins Zentrum rücken» Die St. Galler FDP-Ständerätin Erika ForsterVannini ist Präsidentin der Stiftung für Landschaftsschutz Schweiz. Erika Forster, warum hat die Stiftung die Auszeichnung «Landschaft des Jahres» ins Leben gerufen?
Wir wollen mit dem Preis kaum bekannte, wunderschöne Landschaften ins Zentrum des Interesses rücken und sie einer breiten Öffentlichkeit schmackhaft machen. Gleichzeitig wollen wir die Bemühungen der lokalen Bevölkerung unterstützen, welche die Landschaft mit viel Verständnis für die Natur hegt und pflegt. Welche Landschaften haben eine gute Chance, von der Stiftung ausgezeichnet zu werden?
Die Natur muss weitgehend intakt, dynamisch und eindrücklich sein. Eine Auszeichnung erhalten nur Gemeinden, die sich für eine sanfte touristische Entwicklung einsetzen.Der schonungsvolle Umgang mit der Landschaft steht dabei im Vordergrund. Gibt es vergleichbare Auszeichnungen in der Schweiz?
Wahrzeichen: Das imposante, über 100 Jahre alte ehemalige Kurhotel beim Taleingang.
Es werden vielerorts Landschaften ausgezeichnet. So gibt es unter anderem eine Auszeichnung für die Flusslandschaft des Jahres. Sowieso hoffen wir aber, dass unser Konzept auf der ganzen Welt Nachahmer finden wird.
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v einzigartige Gastfreundschaft v Tempel mit goldenen Pagoden Unser Suitenschiff bestand die Feuertaufe im Januar 2010 mit Bravour. Hell begeistert kehrten alle Gäste zurück. Für viele war es eine Traumreise, für uns eine Bestätigung, die RV Thurgau Exotic in diesem faszinierenden Land gebaut und damit ein aktives Zeichen unserer Solidarität für viele Leute in Burma gesetzt zu haben. Die Fahrt auf dem Irrawaddy verspricht unvergleichlich schöne Landschaften, erholsame und erlebnisreiche Ferien. Die erfahrene Crew unter dem Management von Simone Kaufmann sorgt für Ihr Wohl! Ihre Flussfahrtenpioniere aus Leidenschaft Hans und Simone Kaufmann samt Team 17 Tage Burma mit 15 Tagen auf dem Irrawaddy von Mandalay nach Rangoon 1. Tag Schweiz – Rangoon Flug Zürich via Bangkok 14. Tag Danupyu Rundfahrt mit Fahrrad-Rikschas. nach Rangoon. Besuch Mönchkloster und Zigarren-Manufaktur. Spa2. Tag Rangoon Gegen Mittag Flug nach Mandalay. ziergang durch die lebendige Delta-Hafenstadt Ma U Einschiffung und Begrüssungs-Cocktail an Bord. Bin mit Fischmarkt. 3. Tag Mandalay – Amarapura Stadtrundfahrt mit 15. Tag Irrawaddy Delta – Rangoon Fahrt durch Besichtigung Mahamuni Pagode, Kloster ShwenanIrrawaddy-Delta und Twante Kanal. Stadtrundfahrt daw Kyaung. Ausflug Amarapura mit Besichtigung Rangoon mit Shwedagon Pagode und Scott Markt. Seiden- und Baumwollweberei. Den SonnenunterAbschieds-Cocktail an Bord. gang erleben Sie an der U Bein Brücke, der längsten 16. Tag Rangoon – Schweiz Am Morgen weitere Teakholzbrücke der Welt. Stadtbesichtigung. Ausschiffung nach dem Mittages4. Tag Mandalay – Mingun In Mandalay Besuch der sen, Transfer zum Flughafen. Rückflug via Bangkok Kuthodaw Pagode. Besichtigung Mingun Tempel und nach Zürich. der grössten hängenden Glocke der Welt. Abends bur17. Tag Zürich Ankunft in Zürich. Individuelle Heimmesische Tanzaufführung an Bord. reise zu Ihrem Wohnort. 5. Tag Ava – Sagaing Mit Pferdekutschen Ausflug Programmänderungen vorbehalten. zur Ruinenstadt Ava. Busfahrt in die Sagaing-Hügel Reiseprogramm Rangoon – Mandalay mit Besichtigung Sun-U-Ponnya-Shin Pagode und Nonnenkloster. Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge. 6. Tag Yandabo Am Morgen Spaziergang durch das RV Thurgau Exotic**** pittoreske «Töpfer-Dorf». 7. Tag Bagan Ganztages-Busausflug mit Besuch der Neues, im Kolonialstil in Burma gebautes Holzschiff für wichtigsten Tempel und Pagoden sowie Lackwarenmax. 21 Gäste. Elegant eingerichtet überzeugt es durch Manufaktur. Abends Puppentheater an Bord. die familiäre Atmosphäre. Die grosszügigen Suiten ver8. Tag Tan Gyi Taung – Sale Jeep-Fahrt auf den Tanfügen über Klimaanlage, DU/WC und erstrecken sich Gyi-Taung Berg. Elefantentanz am Flussufer. Rundüber die gesamte Breite des Schiffes. Im Restaurant fingang durch Sale mit Teakholzklöstern. den alle Gäste gleichzeitig Platz. Eine kleine Salonbar 9. Tag Schifffahrt – Magwe Am späten Nachmittag befindet sich auf dem überdachten Sonnendeck. NichtBusausflug in die Umgebung von Magwe mit Naturraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt). spektakel. Verlängerungsmöglichkeiten 10. Tag Magwe – Minhla Stadtrundfahrt mit FahrradAufenthalt am Inle See oder Badeurlaub am wunRikschas. Besuch Myat Thalon Pagode. Nachmittags derschönen Ngapali Beach oder Ngwe Saung Beach Besichtigung der Festung von Minhla. sowie Verlängerung des Hotelaufenthalts in Rangoon 11. Tag Thayet Myo Rundfahrt mit Pferdekutschen. möglich. 12. Tag Pyay – Shwe Daung Stadtrundfahrt Pyay. Busausflug zu den archäologischen Stätten von ThiriLassen Sie sich Ya-Kittiya. Passage der Klippen von A Kauk Taung. beraten! 13. Tag Myan Aung Rundgang durch Myan Aung mit unzähligen gut erhaltenen Kolonialgebäuden.
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AKTUELL NEUES AUS DER MIGROS
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
39 «Touristenführer» Cla Rauch im Dörfchen Sent: Er kennt das Val Sinestra wie seine Hosentasche.
«Hier darf noch einiges entdeckt werden.»
Wegweiser, der zu den Pyramiden führt. Touristikexperten mögen ob dieses vermeintlichen Versäumnissesden Raimund Rodewald, Geschäftsleiter Kopf schütteln. Stiftung Landschaftsschutz Schweiz Nicht so Raimund Rodewald: «Wer in dieses Tal kommt, sollte ausreichend Zeit mitbringen, um sich umzusehen. Hier im Val Sinestra darf noch entdeckt werden.» Diese Ursprünglichkeit ist einer der Gründe, warum die Stiftung Landschaftsschutz das Tal zur ersten «Landschaft des Jahres» gekürt hat. Dieses zurückhaltende und doch intakte Zusammenspiel zwischen Mensch und
Natur hat die Verantwortlichen der Stiftung fasziniert und überzeugt. «Hier im Val Sinestra haben sich die Einwohner auf eine sanfte und damit auch nachhaltige Art und Weise mit der Natur arrangiert»,sagt Rodewald.Ein gutes Beispiel dafür seien die vielen jahrhundertealten Naturterrassen am Eingang des Tals. Diese wurden von den Bauern angelegt, um Ackerbau betreiben zu können, und sind noch heute gut erhalten. Ganz am Anfang des Tals steht auch das einzige von Menschenhand erschaffene Wahrzeichen des Val Sinestra: das imposante 100-jährige ehemalige Kurhotel. «Dieser Bau ist für mich ein wichtiger und erstaunlicher Aspekt des Tals. Es zeigt eine wohl einmalige Verzahnung von Kultur und Landschaft», sagt Rodewald. Das Hotel sowie ein Teil
des Tals gehören zur Gemeinde Sent. Der andere zu Ramosch. Jon Carl Rauch und Victor Peer sind die politischen Oberhäupter der beiden Gemeinden. In dieser Funktion durften sie den vom Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) und dem Flyer-Hersteller Biketec AG gestifteten Landschaftspreis entgegennehmen. Martin Schläpfer, Leiter Direktion Wirtschaftspolitik bei der Migros, erklärt, warum sich die Migros finanziell am Preis beteiligt: «Sie steht für Schweizer Produkte und Nachhaltigkeit. Deshalb ist der Landschaftspreis auf uns zugeschnitten.» Mit dem Preis würden die Einheimischen für ihr Engagement und das bewusste und fruchtbare Zusammenarbeiten mit verschiedenen Interessengruppen belohnt.Zudem sei der Preis beste Werbung für den sanften Tourismus im Unterengadin. Und tatsächlich: Bereits einige Monate nach der Preisübergabe spürt man im Tal eine Zunahme der Besucherzahl, wie Victor Peer sagt. Dass gerade sein Tal die Auszeichnung erhalten hat,ist für ihn nicht weiter erstaunlich: «Aus ökonomischer Sicht haben wir wohl in der Vergangenheit geschlafen und so den Anschluss an den Massentourismus verpasst. Dies ist heute unser Glück!» Deshalb ist das Val Sinestra eine solch eindrückliche Naturlandschaft. Texte Karin Iseli-Trösch Bilder Tanja Demarmels
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AKTUELL NEUES AUS DER MIGROS
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Neuer Preisabschlag bei Die Migros senkt wieder die Preise – diesmal von mehr als 300 Produkten. Seit Dezember 2010 sind damit bereits über 5200 Artikel günstiger geworden.
E
nde letzten Jahres hat die Migros es den Kundinnen und Kunden versprochen – seither handelt sie entschlossen und senkt kontinuierlich die Preise. Beim aktuellen Preisabschlag werden über 300 Artikel ab sofort um bis zu 20 Prozent günstiger. Betroffen
Renato Isella ist bei der Migros zuständig für Bio.
sind alle Bereiche über das ganze Migros-Sortiment hinweg. Beispielsweise die M-Classic Joghurts Mokka 180 g oder Sun Look 30 Basic Sun Milk in der 200-ml-Flasche. Vor allem sinken die Preise beim gesamten Biogemüsesortiment (siehe Interview). Beim aktuellen Preis-
abschlag werden die Artikel im Durchschnitt um 8,4 Prozent günstiger, wobei über 50 Prozent der Investitionen in Frischeprodukte des täglichen Bedarfs fliessen. Seit Ende Dezember 2010 hat die Migros schon über 5200 Artikel dauerhaft im Preis gesenkt. Wie ist es überhaupt
möglich, auf so breiter Front und in diesem Ausmass die Preise zu senken? «Durch permanentes Arbeiten an der Produktivität im eigenen Haus und indem wir die Beschaffung immer wieder überprüfen», erklärt Oskar Sager, Marketingchef der Migros.
«Dank tieferen Preisen wird Biogemüse noch attraktiver»
Mengen einkaufen, was unsere Einstandspreise senkt.
Die Migros senkt die Preise von Biogemüse. «Mister Bio» Renato Isella erklärt die Gründe.
Ja, mittlerweile bietet die Migros ein sehr breites Biosortiment an. Und 2011 ist ein gutes Erntejahr. Nicht nur Gemüse, auch Äpfel gibt es reichlich.
Renato Isella,die Migros vergünstigt das gesamte Sortiment an Biogemüse. Um wie viele Produkte handelt es sich?
Das ist regional unterschiedlich. Es können bis zu 80 Artikel sein. Wichtig zu wissen ist,dass das gesamte Gemüse-
sortiment von Migros Bio zehn Prozent günstiger wird. Wie ist das möglich?
Bioprodukte von der Migros boomen, das Wachstum ist im Vergleich zu anderen Produktegruppenüberdurch-
schnittlich. Auch beim Biogemüse. Von Januar bis August dieses Jahres konnten wir im Vergleich zur Vorjahresperiode mengenmässig zwölf Prozent mehr absetzen. Wenn wir mehr verkaufen, können wir auch grössere
Kann das Angebot die steigende Nachfrage noch befriedigen?
Weshalb läuft Bio bei der Migros so gut?
Bio steht für gesunde, genussvolle Ernährung. Durch die tieferen Preise gewinnt
MIGROS-ZEITREISE
Vinyl statt MP3 Nein, die Frauen telefonieren nicht – es sind Kopfhörer, die sie sich an die Ohren halten. Die Musik kommt von VinylSchallplatten – von MP3 war damals noch keine Rede. Dafür gab es 1969 in der ExLibris-Filiale in Zürich «Tischradios» und verschiedene Modelle von «Telephonrundspruch-Geräten». Ende der 60er-Jahre war eine asiatische Mitarbeiterin offensichtlich noch eine Seltenheit und weckte grosses
Interesse: Der «Brückenbauer»-Artikel, der eigentlich die Neueröffnung der Ex-Libris-Filiale zum Thema hatte, widmet sich ausführlich der Verkäuferin Takako Toh aus Tokio. Die Japanerin lebte seit drei Jahren in der Schweiz. «Sie gibt der Filiale einen ganz speziell internationalen Anstrich und äussert sich im übrigen sehr liebevoll über ihre Schweizer Kunden», schreibt der «Brückenbauer». Christoph Petermann
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
AKTUELL
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Haarausfall … Kraftlose Haare … Brüchige Nägel …
der Migros … können durch Biotinmangel auftreten. Günstiger übers ganze Sortiment hinweg.
hilft, diesen Mangelzustand zu beheben. Die Entstehung gesunder Haare und Nägel
Erhalten die Biogemüsebauern für ihre Produkte nun weniger Geld von der Migros?
Nein.Wenn die Migros mehr von ihren Produkten verkauft, kommt das auch den Bauern zugute. Woher stammt gemüse?
das
Bio-
Momentan bieten wir fast nur Schweizer Ware an. Saisonbedingt müssen wir
im Herbst und Winter mehr importieren. Aber wir werden auch die importierten Produkte günstiger anbieten. Wirkt sich beim Import auch der schwache Euro aus?
So wirkt Biotin
und NagelmatrixBiotin wirkt auf die Vermehrung der Haarzellen , unterstützt die Bildung von Keratin und verbessert die Keratinstruktur.
Ja. Wegen des starken Frankens können wir Gemüse aus dem Ausland günstiger einführen. Priorität hat für uns aber klar die einheimische Ware. Texte Daniel Sägesser
Jowa baut grösste glutenfreie Produktion Die zur M-Industrie gehörende Jowa AG richtet an ihrem Standort in Huttwil BE ein Zentrum für glutenfreie Produktion ein. Es handelt sich um die schweizweit grösste glutenfreie Produktionsstätte. Die baulichen Massnahmen laufen bereits auf Hochtouren. Die davor ansässige Teigwarenproduktion wird an den Jowa-Standort Buchs AG ausgelagert. In Huttwil werden künftig nur noch glutenfreie Back- und Teigwaren hergestellt. Dies bedingt strengste Sicherheits- und Hygieneanforderungen. Für die rund 20 Mitarbeitenden finden daher in den nächsten Wochen Spezialschulungen statt. Die Konsumenten kommen ab Anfang 2012 in den Genuss eines verbreiterten Sortiments an glutenfreien Produkten.
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und Spezialisierte Hautzellen (Epidermiszellen) in der Haarvermehren sich durch Zellteilung und schieben sich Nagelmatrix so langsam nach oben . Dabei reifen sie und bilden das faserige Eiweiss Keratin, den Hauptbestandteil der Haare und Nägel. Keratin verleiht Haaren und Nägeln ihre Festigkeit.
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AKTUELL NEUES AUS DER MIGROS
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Damit der Schuh auch
Im ersten Ryffel-Running-by-SportXX-Shop soll jeder den perfekten Laufschuh für Marathon-Europameister Viktor Röthlin.
MarathonEuropameister Viktor Röthlin 2010 (oben). Mitarbeiter Dennis Kaderli führt bei Röthlin eine umfassende Fussanalyse durch. (rechts).
AKTUELL NEUES AUS DER MIGROS
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
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wirklich passt
sich finden. Die Probe aufs Exempel machte
L
aufschuhe, die wie angegossen sitzen»: Ein überdimensionales Plakat beim Eingang des MParc Dreispitz in Basel fängt unweigerlich die Blicke der Kunden ein und kündigt den ersten Ryffel-Running-by-SportXXShop in der Schweiz an. Einen zweiten gibt es mittlerweile im Zugerland, weitere folgen diesen Herbst im Glattzentrum ZH und in Marin NE. Handelt es sich beim Kunden um einen Vorfuss- oder Fersenläufer? Hat er einen normalen Fuss, einen Hohl-, Spreiz-, Senk- oder Knickfuss? Dank individueller Fussanalyse sollen die Mitarbeiter des Migros-Fachmarkts in der Lage sein,diese Fragen zu beantworten und dem Kunden den passenden Laufschuh zu empfehlen. Die Probe aufs Exempel macht kein Geringerer als Viktor Röthlin – und der muss es wissen: Der Langstreckenläufer wurde 2010 im Marathonlauf Europameister und holte an der Weltmeisterschaft 2007 die Bronzemedaille. Zuerst muss Röthlin Schuhe und Socken ausziehen. Dennis Kaderli, Mitarbeiter im Ryffel-Running-by-SportXXShop, betrachtet konzentriert den alten Laufschuh von Röthlin.Schuhe erzählen Geschichten, weiss der 20-Jährige, der eine Lehre als Detailhandelsfachmann Sportartikel absolvierte. «Dieser ist gleichmässig abgelaufen,vorne mehr als hinten, also ist Viktor ein Vorfuss-
läufer.» Röthlin nickt zustimmend.Nun steht die eigentliche Fussanalyse an: Der Marathon-Europameister besteigt ein Podest mit einer Glasplatte. Darunter liegt eine Kamera, die Bilder zur Fussform und Fussstellung auf einen Bildschirm überträgt. Während Röthlin langsam in die Knie geht,filmt eine zweite Kamera dessen Füsse und Beine. Dasselbe, während Röthlin nur auf einem Bein steht. «Der Mitarbeiter kann dann zusammen mit dem Kunden den aufgezeichneten Bewegungsablauf analysieren», sagt Markus Ryffel. Der Sibermedaillengewinner im 5000-Meter-Lauf an den Olympischen Sommerspielen 1984 hat zusammen mit seinem Bruder die Ryffel Running AG aufgebaut.
Die Mitarbeiter wurden speziell für die Fussanalysen geschult Obwohl er von zwei lebenden Lauflegenden umgeben ist, lässt sich Dennis Kaderli nicht aus der Ruhe bringen. Nach eingehender Betrachtung des Bildschirms lautet sein Fazit: «Viktor hat einen Normalfuss, tritt gerade auf, nicht zuletzt auf Grund seiner starken Muskeln. Da er viel trainiert, würde ich ihm aber dennoch einen Schuh mit leichter Innenstützung empfehlen.» Kaderli, selber begeisterter Jogger, weiss, wovon er redet. «Auch die Schulung hat mir natürlich viel gebracht.» Jeder Mitarbeiter wurde in den letzten
Wochen speziell für die Fussanalyse ausgebildet. Und wie lautet das Fazit von Viktor Röthlin? «Der Kunde kann hier direkt auf dem Bildschirm seine Fussanalyse nachvollziehen», resümiert der MarathonEuropameister. Den richtigen Schuh zu finden sei eminent wichtig, weiss der ausgebildete Physiotherapeut Röthlin: «Ein falscher Schuh beeinträchtigt den gesamten Bewegungsapparat – und dann heisst es, dass Joggen ungesund sei.» Vor allem aber glaubt er, dass gerade für Laufanfänger die Hemmschwelle kleiner sei, in eine Ryffel-Running-bySportXX-Filiale zu kommen, als in ein Fachgeschäft. «Und das ist für die Förderung des Breitensports positiv.» Schliesslich gehe es um mehr,als bloss einen passenden Laufschuh zu finden, ergänzt Ryffel: «Kreislauferkrankungen sind in der Schweiz nach wie vor Todesursache Nummer eins. Und eines der besten Mittel dagegen ist regelmässiger Ausdauersport wie Joggen.» Der richtige Schuh ist das eine, ebenso wichtig sind aber ergänzende Kraft- und Koordinationsübungen. Deshalb gehen Mitarbeiter wieDennisKaderliimBeratungsgespräch gezieltaufdiesesThemaein,gebenTipps, bieten entsprechende Broschüren an oder empfehlen Workshops, die Ryffel Running durchführt.
Richtig rennen lernen Das Ryffel-RunningTeam bietet Workshops in den Sportarten Running, Nordic Walking, XCO und Aqua-Fit. Die dreistündigen Workshops sind für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermassen geeignet und enthalten den richtigen Mix aus Theorie und Praxis.
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NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Jetzt rufen
Ab morgen darf wieder gesammelt werden. Dieses Mal steigen die drei Lilibiggs-Abenteurer auf in luftige Höhen. Wissbegierige Kinder erfahren dank Album und Stickern alles, was es in den Bergen dieser Welt zu erforschen gibt.
D
ass es in den Alpen Steinböcke und Murmeltiere gibt – ist in der Schweiz allgemein bekannt. Dass der Puma unter anderem in den Rocky Mountains lebt und mit einem Satz mühelos in den ersten Stock eines Hau-
Raoul (11) findet von daheim aus den höchsten Berg Ozeaniens – dank dem Kompass.
ses springen könnte, ist für uns schon eher erstaunlich. Nach Expeditionen in den Regenwald und die Unterwasserwelt gehts für Nina, Hugo und Tobi von den Lilibiggs jetzt ab in luftige Höhen. Sie erklimmen zu dritt
SCHAUFENSTER
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
MOUNTAINMANIA 45
Bild Susanne Völlm
die Berge die Berge dieser Welt. Auf dem Weg zur Spitze des Mount Everests,des höchsten Bergs der Erde, kommen sie wegen der dünnen Luft ganz schön ins Schnaufen. Und obwohl der Kilimandscharo im heissen Afrika liegt, hat es auf der Spitze erstaunlich viel Eis und Schnee.
31. Oktober wieder die Möglichkeit, Sticker von Tieren und Pflanzen zu sammeln und somit ihr Know-how über die Berge dieser Welt gründlich aufzupolieren.Das spannende Bildalbum wird auch manch einen Erwachsenen zum Staunen und Nachdenken bringen. Anna Bürgin
Geheimrezept für schlaue Kids: sammeln, einkleben, lesen!
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Aber nicht nur die Bergwelt hinterlässt bei den drei Abenteurern offene Münder – auch über die Tier- und Pflanzenwelt lernen sie Erstaunliches. Wissbegierige Kinder haben vom 13. September bis zum
Auf dieser Website findet man Wissenswertes über die Alpen und kann am Alpenquiz teilnehmen. Wer Bergweltmeister wird, erhält eine persönliche Urkunde, zusätzlich gibt es eine Verlosung mit vielen tollen Preisen.
So machst Du mit! Pro 20 Franken Einkauf erhält man in allen Migros-Filialen, Fachmärkten, Migros-Restaurants, bei OBI sowie auf LeShop ein Sachet mit 5 Stickern (maximal 10 Sachets pro Einkauf). Die total 200 Sticker, 18 davon sind Special Stickers, können in ein Album* geklebt werden, das für Fr. 5.– in der Migros erhältlich ist. Damit niemand die Orientierung verliert, gibt es einen Kompass*, mit dem der gesuchte Berg einfach zu finden ist. * Nur so lange Vorrat.
Der WWF macht mit
Von jedem verkauften Sammelalbum fliesst Fr. 1.– in Alpenschutzprojekte des WWF. Damit ermöglicht der WWF beispielsweise die Rückkehr von Wolf und Bär in den Alpenraum. Damit die Nutztiere in den Alpen nicht gefährdet werden, unterstützt der WWF die Bauern bei den notwendigen Herdenschutzmassnahmen. So können Mensch und Tier in den Bergregionen friedlich zusammenleben. Der WWF setzt sich auch für die Wiederbelebung von Alpengewässern ein, die heute oft stark verbaut sind. Damit sie Bachforelle, Biber und Co. wieder artenreichen Lebensraum bieten.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
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Spass am Job: Virtuos räumt Nicolas Stadler die Regale um.
Alles neu macht der Nicolas
Neue Verpackungen für Wäsche und Strümpfe – Textilverkäufer Nicolas Stadler hats im Griff!
Bilder René Ruis
M
al ehrlich: haben Sie Spass am Umräumen? So richtig lustig ist das nicht. Für Textilverkäufer Nicolas Stadler aber gehört das zum Job. Ein Job, den er liebt und genauso und nicht anders haben möchte. Seit zehn Jahren arbeitet der 30-Jährige in der Migros Löwenstrasse.«Es gefällt mir»,sagt der gebürtige Peruaner mit dem gewinnenden Lächeln, «die unterschiedlichen Kunden, das Team, jeden Tag was Neues – in welchem Job hat man das schon!» Was Neues – das ist gerade das Hauptthema in den Textilabteilungen der Migros. Neu werden sämtliche 1150 Artikel aus dem Bereich Wäsche und Strümpfe für Damen und Herren in einheitlicher Verpackung angeboten. Nicolas Stadler arbeitet mit System: Alte Ware raus*, neue rein, 15 Packungen
pro Reihe, sechs pro Tablar, in sechs Tablare pro Regal, in drei Regalen – macht 1620 Packungen. Wie choreografiert sieht das aus und tatsächlich: Nicolas Stadler macht als Hobby Copoeira, ein brasilianischer Kampfsport mit Musik. Was ist neu? «Wir haben die Markenvielfalt auf vier Marken reduziert», erklärt Category-Managerin Ebru Klüver. Auf allen neuen John Adams, Ellen Amber, Nick Tyler und Lilly Lane sind zur besseren Orientierung die alten Verpackungen zu sehen, zudem gibts ein Booklet für die Kunden. Oder: Nicolas fragen, er kennt sich aus! Dörte Welti * Ab sofort bis 9. Oktober 50%-Aktion auf alle Damen- und Herrenwäsche und Strumpfwaren in alten Verpackungen (ausser ellen amber und John Adams).
Top-Organisation: Nicolas Stadler sortiert gemäss Vorgabe hunderte Verpackungen in die Regale.
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Warum sitzt die Frisur immer so flott, wenn der Coiffeur frisiert? Ahmt man ihn nach, endet der Versuch meist in einer haarigen Katastrophe. Unser Tipp: Wer wie ein Profi stylen möchte, fängt am besten bei der richtigen Haarpflege an: Die neue Professional-Repair-Pflegelinie regeneriert strapaziertes und geschädigtes Haar und verleiht ihm neue Vitalität und Glanz. ■ Shampoo, 300 ml, Fr. 6.90 ■ Conditioner, 300 ml, Fr. 6.90 ■ Power Mask, 250 ml, Fr. 9.80
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Peter Luisi (35), Autor und Regisseur aus Zürich, feierte am 25. August mit seinem skurrilen Liebesfilm «Der Sandmann» schweizweit Premiere. Peter Luisi, wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Als Teenager an einem Pingpongturnier. In der Freizeit und in den Ferien auch in der Videothek beim Video verleihen.
Wofür würden Sie nie Geld ausgeben?
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Föhnen, Glätten, Locken wickeln – Hitze und Beanspruchung trocknen das Haar auf die Dauer aus und machen es spröde. Der neue Heat-Protect-Spray von Professional bildet einen Schutzfilm ums Haar und verhindert so allzu grosse Feuchtigkeitsverluste. Der Hitzeschutz wird vor dem Styling oder Föhnen aus rund 20 Zentimeter Entfernung aufs Haar gesprayt. Professional Heat Protect Spray, 200 ml, Fr. 9.50
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Miniformate sind vor allem zum Reisen ganz praktisch. Nun gibt es auch den transparenten Sonnenschutz Sun-Look-Light-&Invisible im handlichen Format, das in jede Tasche passt. Der Spray klebt nicht, fettet nicht und zieht schnell ein. So hat man den Sonnenschutz zur Hand, wenn die Sonne unverhofft brennt – sei es beim Sport oder beim Zwischenstopp auf Honolulu. Sun Look Light & Invisible Spray, SPF 30, 50 ml, Fr. 5.50
Für irgendwelche Coop-Produkte.
Was geben Sie auch für viel Geld nicht her?
Mein romantisches Ferienhäuschen in Italien und mein Nackenkissen. Was gibt es kostenlos in Ihrer Stadt?
In Los Angeles, Santa Monica, wo ich früher gelebt habe und immer wieder gerne hinkomme, verbringe ich viel Zeit am Santa Monica Beach. Und am Sonntagvormittag besuche ich oft den Farmers Market. Wo trifft man Sie abends?
Im Novel Cafe in Santa Monica fühle ich mich sehr wohl. Und wo garantiert nicht?
Im Coop, natürlich.
Sind Sie gerne prominent?
Ich freue mich und bin glücklich, wenn meine Filme gesehen werden und es den Leuten gefällt.
Eugen Baumgartner
SCHAUFENSTER BIO
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Mit Bio auf Kurs
Immer mehr Menschen achten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Bioprodukte sind beliebt, gesund und schmecken besser – findet jedenfalls Schiffsführerin Eva Riesselmann. Brunnen nach Flüelen) mit dem Panoramaschiff fährt, trifft man die sportliche Reiterin auch öfters in den umliegenden Bergen.Dort ist sie mit ihren Huskys und ihrem Pferd unterwegs. Sie liebt den Duft der Wälder, ist fasziniert von den Bergen und freut sich, wenn sie Zeit in der Natur verbringen kann. Bio ist schon seit frühester Kindheit ein Thema für Eva Riesselmann. Warum kaufen Sie Bio?
Ich möchte Sorge tragen zu unserem wundervollen Planeten. Ich wünsche mir, dass auch die nächsten Generationen auf der Erde leben und sich erfreuen können. Wer oder was hat Sie auf den Geschmack gebracht?
Mein Vater hat sich aus dem freiburgischen Galmiz jede Woche ein Paket Biogemüse schicken lassen, als ich noch zur Schule ging.Unsere Eltern haben uns auch die Liebe zur Natur und zu den Bergen weitergegeben.
Schmeckt Bio besser?
Damit Eva Riesselmann beim Anlegen den Überblick behält, navigiert sie vom Aussensteuerstand, dem Nock, aus.
«Meine Eltern haben mir die Liebe zur Natur weitergegeben.»
D
ie erste Schiffsführerin der Schweiz,Eva Riesselmann (57) aus Ebikon LU, steht bei Wind und Wetter am Steuer.Mit grossem Geschick lenkt sie die tonnenschweren Motorboote der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees. Wenn Sie nicht gerade ihren Lieblingskurs (von Weggis über
Es gibt viele Produkte, die schmecken mir in Bioqualität einfach besser. Vor allem Früchte und Gemüse sind im Geschmack ausgeprägter. Sehr wichtig ist mir aber auch,im Einklang mit der Natur zu leben. Die Tierhaltung sollte artgerecht und deren Nutzung sinnvoll sein. Ich ernähre mich auch aus diesem Grund grösstenteils vegetarisch. In welchen Bereichen benutzen Sie Bio?
Wo immer ich die Möglichkeit dazu habe.Dazu gehört auch,dass ich möglichst regional einkaufe. Fühlen Sie sich besser, seit Sie Bio essen?
Ich glaub es wenigstens.
Ihr Lieblingsbioprodukt aus der Migros?
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MIGROS-MAGAZIN NR 37, 12. SEPTEMBER 2011
51
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ltlich.
Bio-Grundsätze der Migros Die Migros startete 1995 mit ihrem Biolabel. Heute tragen es mehr als 1000 Produkte. Doch für was steht das grüne Zeichen? Bioprodukte sind naturnahe Produkte, die ohne chemische Zusätze oder industrialisierte Prozesse wie Massentierhaltung erzeugt und angeboten werden. Zum Beispiel: ■ Der Biobauer jätet oder bekämpft das Unkraut mechanisch.
■ Er benützt Mist oder Kompost und erhält so den Boden lebendig. ■ Gegen Läuse werden Marienkäfer eingesetzt. ■ Die Tiere erhalten biologisches Futter. In der Migros werden zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der einheimischen Betriebe Schweizer Bioprodukte den ausländischen immer vorgezogen. Nur wenn nötig importiert die Migros Bioprodukte aus dem Ausland. Natürlich sind auch hier Transporte mit dem Flugzeug verboten.
Staatlich anerkannte und unabhängige Organisationen kontrollieren und zertifizieren die Bioproduzenten und verarbeiter im In- und Ausland mindestens einmal im Jahr. Das ist in der Schweiz zum Beispiel die Bio Inspecta AG im aargauischen Frick. Im Ausland sind es von der EU akkreditierte Kontrollorganisationen wie IMO, Ecocert oder Skal. Bei Verstössen, auferlegen sie den Betrieben strenge Auflagen. Im schlimmsten Fall den Ausschluss.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
SCHAUFENSTER CARNAFIT
53 Heimlicher Liebling der Köche: Spaghetti mit Sauce Bolognese
M
it dem neuen Hackfleisch von Carnafit zaubern Sie den beliebten Klassiker der italienischen Küche mit weniger Fleisch auf den Tisch – ganz ohne es zu merken. Wer sich nachhaltig ernähren möchte, versucht den Fleischkonsum zu reduzieren. Das schont die Umwelt, weil Tierhaltung und Fleischproduktion das Klima mit ihrem CO²-Ausstoss belasten. Carnafit kommt dem Wunsch nach nachhaltigerer Ernährung entgegen: Es ist eine moderne Hackfleischvariante, die zu 30 Prozent aus vegetarischen Zutaten besteht, wovon ein Bestandteil pflanzliche Eiweisse sind.Dadurch reduziert man die Fleischmenge um fast ein Drittel, ohne dass man das Gefühl hätte, auf Fleisch zu verzichten. Gleichzeitig bekommt der Körper mehr Eiweiss als in normalem Hackfleisch enthalten ist.
Besser verdaulich, zarter und erst noch weniger Cholesterin Das pflanzliche Eiweiss verdaut der Körper leicht, das Gehackte wird zudem deutlich zarter und enthält – im Gegensatz zu herkömmlichem Fleisch – weniger Cholesterin und weniger Fett. Das Fleisch für Carnafit kommt zu 100 Prozent aus der Schweiz und wird auch vor Ort weiterverarbeitet.Carnafit ist in den Sorten Poulet und Rindfleisch erhältlich. Natürlich lässt sich aus Carnafit nicht nur die beliebte Bolognese herstellen – auch Hacktätschli und Füllungen für Gemüse lassen sich damit leicht zubereiten.
Fleisch von seiner leichten Seite
Fragt man Profiköche nach ihrem Lieblingsgericht, hört man erstaunlich häufig die Antwort: Spaghetti Bolognese.
Claudia Schmidt
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SCHAUFENSTER MIGROS-BÄCKEREI
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
54
Ran an den Zopf!
Das Zopf-Herz der Schweiz schlägt im Kanton Bern. Genauer: in der MigrosHausbäckerei in Schönbühl. Dort werden schweizweit die meisten Zöpfe gebacken.
Wie gut das riecht! Migros-Bäcker Martin Pulver (42) holt die fertigen Zöpfe aus dem Ofen.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
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Schnell sind die Zöpfe geflochten, bestrichen, und wenig später räumt sie Fritz Sommer frisch gebacken aus dem Ofen ins Verkaufsregal. ■ TerraSuisse Butterzopf, 500 g, Fr. 3.30
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ine Stipvisite im «Shoppyland» in Schönbühl BE zeigt, wo das ZopfHerz der Schweiz schlägt: Hier werden jedes Wochenende gut 5000 Zöpfe gebacken. Am beliebtesten sind die Bärner Anke-Züpfe, von denen backen Hausbäckerleiter Fritz Sommer (57) und seine Crew in der Migros-Hausbäckerei am meisten.Ebenfalls beliebt: der Beste Butterzopf mit einem hohen Butteranteil von zehn Prozent und der Aus-der-Region-Zopf mit dem Namen «Gotthelf Ankezüpfe», der eben nur aus Produkten aus der Region gebacken wird. Gemäss Quellen hat die Zopfgeschichte im 15.Jahrhundert ihren Anfang genommen. Fast 150 Jahre lang durften die Berner den Zopf jedoch ausschliesslich am Thomastag, dem 21. Dezember, sowie an Neujahr geniessen. Erst im Jahr 1629 erhielten die Berner Bäcker das Recht,ihn das ganze Jahr über herzustellen. Mittlerweile gehört das verführerisch glänzende und kunstvoll geflochtene Brot zu einem echten Schweizer Sonntagmorgen wie die Guetsli zu Weihnachten.
Vieles am Zopf kann man nur von Hand machen Die Bäckersnacht findet ein frühes Ende: Die Migros-Bäcker setzen samstags lange vor Ladenöffnung, nämlich um 6 Uhr morgens, den Teig an. 2,5 Stunden dauert es, bis aus den Zutaten Mehl, Hefe, Milch, Butter, Zucker, Ei und Salz ein verlockend duftender Zopf aus dem Ofen kommt. Knapp 15 Sekunden benötigen sie, um aus zwei langen Teigsträngen einen Zopf zu flechten. Nicht-Geübten wird bei dem Tempo fast schwindelig beim Zuschauen, denn Migros-Bäcker
BÄCKER-TIPP
Zöpfeln mit vielen Strängen Ganz traditionell werden die meisten Zöpfe aus nur zwei Teigsträngen gezöpfelt. Diese werden zunächst über Kreuz gelegt, sodass insgesamt vier Stränge zum Zöpfeln zur Verfügung stehen. Sehr kleine Zöpfe werden kunstvoll zu einem Zopf mehr gedreht als geflochten. Der Vorteil von mehreren Strängen beim Zöpfeln: Der Zopf wird insgesamt höher. Es gibt sogar Zopfbrote, die mit acht Strängen geflochten werden. Die werden wiederum nicht turmhoch, wie man denken könnte, sondern zeichnen sich durch besonders schöne Muster aus. Solche Zöpfe gelingen aber nur mit längeren Teigsträngen.
wie Martin Pulver, einer von drei Bäckern, die hauptsächlich Zöpfe backen, schaffen locker vier Zöpfe in einer Minute. Zu Hause wie in der Bäckerei gilt: Zöpfeln ist Handarbeit. Da gibt es weder Formen noch Maschinen, die diese Aufgabe übernehmen könnten. Und das Bestreichen mit Eigelb gelingt nur von Hand mit dem Pinsel. Maschinen würden den empfindlichen Zopfteig verletzen. Gute Zutaten sind ohnehin Pflicht: «Alle Zöpfe der Migros-Hausbäckerei werden mit TerraSuisse-Mehl gebacken», sagt Fritz Sommer. Am Sonntag darf auch er ausschlafen. Und obwohl an seinem Arbeitsplatz pro Jahr gut eine Viertelmillion Zöpfe gebacken werden, kann er davon nicht genug bekommen. Schmunzelnd gesteht er: «Mein Favorit ist der Bärner Anke-Zopf. Davon kann ich nicht nur sonntags ein Stück essen.» Claudia Schmidt
SCHAUFENSTER CREME D’OR
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Die Sonnenseite des Südens
Tessin – allein der Gedanke an Sommer, Sonne und Seeluft macht Appetit auf eine feine Glace. Mit den neuen Ticino-Glacesorten von Crème d’or holen Sie sich ein Stück südländischer Lebensart ins Haus.
Bild Getty Images
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atefürdieneuenGlacesvonCrème d’or stand das sonnige Tessin mit seinem südländischen Flair und den süssen Klassikern Panna Cotta und Panettone. Beide Sorten gibt es für kurze Zeit als Limited Edition. Zart schmilzt die feine Rahmglace Panna Cotta auf der Zunge. Frische Akzente setzen eine leichte Merlotsauce, die sich wie ein roter Faden durch das Eis zieht. Amarettibiskuits sorgen zusätzlich für kleine Knuspermomente. Die Panettone-Glace sieht mit den vielen kandierten Früchten fast so aus wie der gleichnamige italienische Kuchen. Als i-Tüpfelchen gibt es dazu eine Weinschaumcreme,eine sogenannte Zabaione, welche die Glace durchzieht. Wie alle Glaces von Crème d’or werden die Ticino-Rahmglaces aus besten Zutaten in Meilen am Zürichsee hergestellt, ohne künstliche Aromen und Farbstoffe. Claudia Schmidt
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Gourmet-Flussfahrten mit Spitzenköchen Mit den luxuriösen Schweizer Flussschiffen auf Donau und Rhône unterwegs
Kulinarik Donau Gourmet-Flussfahrt mit Irma & Hans-Jörg Dütsch ■ Donau, Wachau, Wien, Budapest, Bratislava ■
Ihr Reiseprogramm 1. Tag: Schweiz–Passau. Anreise nach Passau mit modernem Komfort-Reisebus. 2. Tag: Melk–Wien. Besichtigung Benediktinerstift Melk (*). Thomas Dorfer «Der Koch des Jahres 2009» und gleichberechtigter Küchenchef an Lisl Wagner-Bachers Seite, lädt zu einem exklusiven mehrgängigen österreichischen Menü an Bord der Excellence Queen ein. 3. Tag: Wien. Stadtrundfahrt Wien (*). Zum Abendessen exklusives Gourmet-Menü von Irma Dütsch mit erlesenen Weinen, kredenzt von Hans-Jörg Dütsch. 4. Tag: Budapest. Stadtrundfahrt (*) mit Besuch der Budapester Markthallen. Beim Chefkoch József Révész, werden wir in seinem typischen ungarischen Lokal ein feuriges Gulasch verkosten. 5. Tag: Budapest–Esztergom. Im historischen Schloss Château Béla tafeln wir in gediegenem Ambiente ein mehrgängiges Abendessen (*). 6. Tag: Bratislava. Führung Bratislava (CHF 25.– ). Zum Abendessen exklusives GourmetMenü von Irma Dütsch mit erlesenen Weinen, kredenzt von Hans-Jörg Dütsch. 7. Tag: Dürnstein. Besuch (*) des ältesten Weingutes Österreichs – dem Nikolaihof. 8. Tag: Passau–Schweiz. Ausschiffung und Rückreise mit modernem Komfort-Reisebus zu Ihren Einstiegsorten. (*) Ausflüge gemäss Programm inbegriffen
ab Fr.
2030.–*
Kulinarik Rhône Gourmet-Flussfahrt vom Burgund in die Provence ■ Weindegustation mit Sommelier Hans-Jörg Dütsch ■
Ihr Reiseprogramm
Reisedatum 2011 09.10.–16.10. Preise pro Person Fr. 2-Bett-Kab. Hauptdeck 2230.–* 2-Bett-Kab. frz. Balkon Mitteldeck 2630.– 2-Bett-Kab. frz. Balkon Oberdeck 2830.– Kabine zur Alleinben. Hauptdeck 2530.– Sofort-Buchungsrabatt –200.–* Zuschläge 2-Bett-Kabine zur Alleinbenützung Mittel-/Oberdeck 795.– Königsklasse-Luxusbus 185.– Unsere Leistungen Fahrt mit modernem Komfort-Reisebus Schifffahrt in der gebuchten Kabine Inkl. Treibstoffzuschlag Fr. 40.– Vollpension an Bord Gebühren und Hafentaxen 2 mehrgängige Gourmet-Menüs von Irma Dütsch mit auserlesenen Weinen von Sommelier Hans-Jörg Dütsch Mittagessen in ungarischem Restaurant Mittagessen kredenzt von Thomas Dorfer Ausflüge und Eintritte gemäss Programm Erfahrene Mittelthurgau-Reiseleitung Nicht inbegriffen Auftragspauschale von Fr. 20.– pro Person, bei Buchung über www.mittelthurgau.ch Reduktion von Fr. 20.– pro Person Persönliche Auslagen und Getränke Trinkgelder, fakultative Ausflüge Annullationskostenversicherung a. Anfr. Sitzplatz-Reservation Car 1.–3. Reihe Abfahrtsorte 06:30 Burgdorf 06:45 Basel SBB 07:20 Aarau SBB 08:00 Baden-Rütihof 08:30 Zürich-Flughafen, Reisebusterminal 08:50 Winterthur, Rosenberg 09:15 Wil ■ ■ ■ ■ ■ ■
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Route 1
1. Tag: Schweiz–Dijon–Côte d`Or–Chalon. Fahrt nach Dijon. Mittagessen. Am Nachmittag Stadtführung. Einschiffung. 2. Tag: Tournus–Mâcon. Am Abend erwartet uns das Schloss de Pierreclos zu einer Schlossführung, einer Weindegustation im Schlosskeller und zu unserem Abendessen in gediegener Atmosphäre. Wiedereinschiffung. 3. Tag: Lyon. Besichtigung der berühmten Markthallen. Das Mittagessen nehmen wir in Form einer Degustation ein. Zum Abendessen exklusives Gourmet-Menü von Irma Dütsch mit erlesenen Weinen, kredenzt von Hans-Jörg Dütsch. 4. Tag: Grignan–Montélimar–Avignon. Lassen Sie sich in das Geheimnis der Trüffelsuche «Cavage» einführen. Anschliessend Fahrt nach Montélimar, von wo der berühmteste Nougat der Welt kommt. Besuch einer typischen Nougat-Fabrik. 5. Tag: Avignon–Châteauneuf du Pape–Arles. Ausflug nach Châteauneuf du Pape mit Weindegustation. Nachmittags Ankunft in Arles. Zum Abendessen exklusives Gourmet-Menü von Irma Dütsch mit erlesenen Weinen, kredenzt von Hans-Jörg Dütsch. 6. Tag: Arles–Schweiz. Nach dem Frühstück Ausschiffung. Rückreise zu den Einstiegsorten. Route 2
Reise in umgekehrter Richtung.
Ihre Karriere ist so legendär wie ihre Kochkunst. Sie arbeitete erfolgreich im Ausland, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann HansJörg Dütsch während mehr als 30 Jahren das Restaurant Fletschhorn in Saas Fee betrieb, das sie zu grossem Ruhm führte. Für ihre Kochkunst wurde sie unter anderem mit einem Michelin Stern, dem Clé d’Or und von Gault Millau mit 18 Punkten ausgezeichnet. 1994 wurde sie, als erste Frau der Schweiz, zur «Cuisinière de l’année» gewählt.
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Irma Dütsch – Grande Dame de la Haute Cuisine
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Die Nachbarn lassen grüssen Ferien sind auch kulinarische Entdeckungsreisen. Hin und wieder ist man von einer Spezialität derart angetan,dass man sie auch zu Hause gerne essen möchte. Mit den Ländersalaten hat Anna’s Best nun essbare Ferienerinnerungen kreiert. Die fertig angerichten Salate bringen als saisonale Spezialitäten Abwechlung ins Sortiment. Für alle, die die Salate unterwegs geniessen möchten, ist im Deckel eine Gabel integriert. Den Auftakt machen der Österreichische Zwiebelsalat und der Französische Rotkabissalat mit Marroni. Beide Salate sind nach Originalrezepten hergestellt und enthalten keine Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe. Im Winter geht dann die kulinarische Reise die Donau abwärts nach Ungarn und den Rhein aufwärts nach Deutschland.
■ Anna’s Best Österreichischer Zwiebelsalat, 170 g, Fr. 3.50* ■ Anna’s Best Französischer Rotkabissalat, 170 g, Fr. 3.50* * Im Kühlregal grösserer Migros-Filialen zu finden.
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SAISONKÜCHE FAMILIE HUSMANN-TSCHÄNI
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Eine kunterbunte Familienwelt
Das Künstlerehepaar Husmann-Tschäni hat sich in Beinwil am See eine bunte Welt geschaffen, in der voller Lebenslust gearbeitet wird. Auch die indischitalienische Fusionsküche trägt viel Farbe dazu bei.
Kochen mit der «Saisonküche» Köchin Andrea Pistorius freut sich über die Kraft, mit der Künstler Michael Husmann den Frischkäse auspresst. «Wir wollen ihn ja trocken über den Zucchettisalat streuen, nicht fliessend», sagt sie.
Aufgetischt! ■ Was haben Sie immer auf Vorrat? Bio-Milch und Algenblätter für Sushi, das die Kinder heiss lieben. ■ Wie oft kochen Sie pro Woche? Mittags kochen wir täglich für alle, abends eher für Gäste. ■ Kochen ist für Sie … … vor allem Zusammensein, eine wunderschöne soziale Kultur. ■ Was würden Sie nie essen? Steine! Denn wenn es hart auf hart kommt, würden wir sogar Fleisch essen. ■ Mit wem würden Sie gern mal essen gehen? Mit allen unseren indischen Freunden, dies am liebsten in unserem Garten.
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er Blick gleitet vom alten Haus über fette Wiesen zum tiefblauen Hallwilersee. Zwergziegen blöken, Katzenjunge streifen durch den üppigen Garten, und im Teich schlängeln sich Koi um Seerosenstängel. In dieser Idylle müssen die bunten Fantasiewel-
ten,die das Künstlerehepaar Mira Tschäni (36) und Michael Husmann Tschäni (37) hinter Acrylglas malt, ja wie von selbst entstehen. «Mein Name kommt aus dem indischen Bengalen und bedeutet Emporsteigende», erklärt Tochter Zama (9)
SAISONKÜCHE
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
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Die Milch aus dem roten Krug wird zu Paneer verarbeitet, die gelben und grünen Zucchetti werden in Scheiben geschnitten und mariniert. Die essbaren Blüten aus dem eigenen Garten schmücken dann den fertigen Zucchettisalat. Bevor der Frischkäse zur Anwendung kommt, wird er in Form gepresst.
Fütterungszeit bei Familie HusmannTschäni: Zama, Michael, Mira und Nalo (von links).
wohl nicht zum ersten Mal, worauf ihr siebenjähriger Bruder Nalo gleich nachdoppelt: «Mein Name heisst Fantasie, aber es gibt auch eine Orchidee mit diesem Namen», um weiter stolz zu sagen, dass sie beide schon in Indien gelebt hätten. Deshalb also der Rezeptwunsch
nach dem indischen Frischkäse Paneer. «Michael hat 1999 im indischen Ahmedabad Animation studiert, später haben wiralsFamiliesechsMonatebeimKünstler Aditya Pande gewohnt und gearbeitet. Wir sind fasziniert von Indien. Zudem essen wir vegetarisch», meint Mira
Tschäni, um lachend anzufügen: «Nur Nalo ist unser Familienraubtier, der bestellt sich in Restaurants ab und zu ein Stück Fleisch.» Husmann/Tschäni haben eine spezielle Technik entwickelt, in der sie beide gemeinsam am gleichen Bild arbeiten,
SAISONKÜCHE FAMILIE HUSMANN-TSCHÄNI
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
78 ohne dabei den ureigenen Stil aufzugeben.Michael Husmann malt eher Motive wie Kinder, Möbel, Tiere, während Mira Tschäni sich von Biologiebüchern, von der Natur inspirieren lässt. Malt er gegenständlich, malt sie abstrakt, emotional, spontan. Die Farben werden wie in der Hinterglasmalerei auf der Rückseite von Acrylglas von vorne nach hinten aufgetragen. Abgesprochen wird nichts, jeder malt in seinem Stil mit Bleistift,Kreide,Öl,Pigment, Glimmer, Wasserfarbe oder was gerade gefällt. Die glatte Oberfläche des Acrylglases beruhigt dieses wilde Treiben, lässt die Traumgeschichten von Kindern, Erwachsenen und Fabelwesen wie eine Illustration wirken.
Zucchettisalat mit Paneer
International erfolgreich Husmann/Tschäni sind international bekannt, sie stellen ihre Bilder und Illustrationen von Delhi bis Melbourne und Helsinki aus. Auch in der Nähe sind sie gefragt,haben soeben die Ausschreibung «Kunst am Bau» für das Schulhaus in Sursee LU gewonnen. «Sie gewinnen eigentlich jeden Wettbewerb!», weiss Nalo.Im Moment sind sie eher müde.Sie waren ja auch wie verrückt am Arbeiten für eine Riesenausstellung im Direktorenhaus in Berlin, die am 1. September 2011 die Tore öffnete. Derweil hat Andrea Pistorius Zucchetti-Streifen grilliert, die Milch aufgekochtundmitZitronensaftzumScheiden gebracht. «Das Paneer muss nicht zwingendeineNachtindenKühlschrank, es kann sofort eingesetzt werden, wobei die Konsistenz dann etwas körniger ist. Wer es noch schneller will, kann dieses Rezept auch mit Ricotta zubereiten», weiss sie. Die Kinder begutachten den Teller mit den blassen Zucchetti, dem weissen Paneer. Dann verschwinden sie im Garten, um mit bunten Blüten für den Salat zurückzukommen. Denn wie lautet das Familienmotto? «Farbe muss sein!». Text Ruth Gassmann Bilder Victoria Loesch
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ZUTATEN 2 l Milch 8 EL frisch gepresster Zitronensaft 6 Zucchetti à ca. 140 g ½ Bund Thymian 3 EL Olivenöl Salz, Pfeffer einige Blätter Pfefferminze essbare Blüten, nach Belieben FÜR DIE VINAIGRETTE 1 kleine Knoblauchzehe ½ TL Madras-Curry 4 EL Zitronen-Olivenöl 3 EL Zitronensaft Salz, Pfeffer Zubereitung 1 Am Vortag: Milch in einer weiten Pfanne unter ständigem Rühren aufkochen. Pfanne vom Herd ziehen. Zitronensaft dazugeben und umrühren. Der Frischkäse trennt sich jetzt von der gelblichen Molke. Ein sauberes Küchentuch in ein Sieb legen. Die Käse-MolkeMasse hineingiessen. Abgetropften Frischkäse mit kaltem Wasser abspülen. Das Tuch an den
Enden zusammendrehen und möglichst viel Flüssigkeit aus dem Käse drücken. Käse in eine Schüssel geben und mit den Händen durchkneten. Paneer über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. 2 Am Zubereitungstag: Zucchetti in 8 mm dicke Scheiben schneiden. Thymianblättchen von den Stängeln zupfen und fein hacken. Mit den Zucchetti in eine Schüssel geben, Öl dazugeben und mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 3 Für die Vinaigrette Knoblauch pressen, mit Curry, Öl und Zitronensaft mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 4 Grill oder Grillpfanne erhitzen. Zucchetti von jeder Seite 2–3 Minuten bissfest grillieren. Zucchetti mit 2/3 der Vinaigrette mischen. Minze hacken, zum Salat geben, Paneer darüberkrümeln. Restliche Vinaigrette darüberträufeln. Nach Belieben mit essbaren Blüten dekorieren. Tipps: Dazu passt eine Baguette. Das Küchentuch vor Gebrauch in Wasser aufkochen und gut ausspülen, sodass keine Waschmittelrückstände mehr drin sind.
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Pikant und scharf eingemachte Chutneys sind wunderbare Beilagen zu Fleisch, Fisch, Reis und Pasta. Zusammen mit Käse genossen sogar ein Highlight für den Gaumen. Sonja Leissing verrät vier Chutney-Rezepte.
S Foodredaktorin Sonja Leissing
pätestens seit den vielen Bollywood-Streifen, die bei uns in den Kinos zu sehen waren, wie unter anderem dem Film «Slumdog millionaire», wissen wir über die Kultur und die Küche Indiens um einiges besser Bescheid. So ist es auch nicht verwunderlich,dassChutneysinallenGeschmacksrichtungen in Feinschmeckerrestaurants und Gourmettempeln absolut in und beliebt sind. Die eingemachte Paste, die von der KonsistenzdemApfelmusähnelt,kommt ursprünglich aus der indischen Küche. Britische Kolonialherren brachten die Köstlichkeit mit nach Europa. Chutneys gibt es in verschiedenen Varianten: von würzig-scharf über süsssauer,bis hin zu fruchtigen Geschmacksrichtungen. Die Würzmarmeladen werden mit feinwürfelig geschnittenem Gemüse und Früchten zubereitet.Je nach Rezept kommen Essig, Zitronensaft, Wein, Honig und Zucker hinzu. Abgeschmeckt und aufgepeppt wird mit Curry, Ingwer, Pfeffer, Kreuzkümmel, Minze,Knoblauch,Koriander,Chili oder Kurkuma und vielem mehr.
Jedes Chutney bringt viele Gerichte ganz gross raus Man serviert die eingemachten Gemüse- oder Früchteköstlichkeiten zu warmen und kalten Gerichten wie zum BeispielSchweine-oderLammfleisch,Fisch oder Geflügel bis hin zu vegetarischen Speisen. Meist werden die Früchte und Gemüse so lange gekocht oder heiss püriert, bis die Masse eine dickflüssige Konsistenz hat.Hervorragend passt zum Beispiel ein Chili-Mango-Chutney zu scharf gebratenem Lammfleisch,zu grillierten Spareribs oder hausgemachten Hacktätschli.Ein Mango-Papaya-Chutney passt zu Fisch. Ein Feigen-ZwiebelChutney bringt den herrlichsten Käse
noch besser zur Geltung und die gewohnte Pasta bekommt mit einem Löffel Koriander-Minze-Chutney einen orientalischen Pfiff. Jetzt ist die beste Zeit, die Sonne ins Glas zu holen, um ihn im Winter auf den Tisch zu bringen. Als Chutney einmachen kann man fast alles, was der Sommergarten hergibt. Erstens weiss man, was drin ist, und zweitens macht es Spass, selbst gemachte Chutneyvorräte anzulegen. Hier darf man richtig experimentieren.Gemüse,wie Tomaten (grüne und rote), Zucchetti, Paprika, Zwiebeln, Pilze oder Auberginen eignen sich sehr gut.Für süss-scharfe Chutneys sind Früchte wie Apfel, Stachelbeere, Kiwi, Feigen oder Exoten wie Melonen, Mangos, Ananas oder Papayas ideal.
Beim Einmachen ist Sauberkeit ein absolutes Muss Es gibt unzählige Chutneyrezepte, und sie können entweder ähnlich wie Konfitüre mit Zucker gekocht, pasteurisiert oder sterilisiert werden.Für die Herstellung gibt es wenige allgemein gültige Regeln. Generell ist, wenn man heiss einfüllt, Sauberkeit ein absolutes Muss. Die Gläser ¬ am besten mit Schraubverschluss ¬ müssen kurz vorher heiss ausgespült oder in der Mikrowelle erhitzt werden.Wenn man das Chutney kalt zubereitet, wie es die Inder tun, sollte man es schnell verspeisen. Die Haltbarkeit beschränkt sich dann auf wenige Tage. Wenn Chutneys aber gekocht und sofort heiss eingefüllt werden,bleiben sie,kühl und dunkel aufbewahrt, einige Monate haltbar. Zucker, Essig und Salz erhöhen zudem die Haltbarkeit. Praktisch alle Chutneys sollten etwa vier Wochen dunkel und kühl gelagert werden, bevor man sie öffnet. So halten Sie dann im Winter die Erinnerungen an den letzten Sommer wenigstens kulinarisch wach.
Heiss eingefüllte Chutneys halten mehrere Monate, wenn man sie im Dunkeln aufbewahrt.
PflaumenChutney Für 12 Gläser à 80 ml Zutaten: 1 kg Pflaumen, 2 Schalotten, 2 dl Balsamico-Essig, 3 dl Portwein, 5 EL brauner Zucker, 1 Lorbeerblatt, 2 Sternanis, 1 Zimtstange, 1 cm frischer Ingwer, gerieben, Salz, abgeriebene Schale einer Orange. Zubereitung: Alles bis auf Pflaumen und Schalotten aufkochen. Diese dann klein geschnitten beigeben und kochen, bis die Pflaumen weich sind. Zimt, Sternanis und Lorbeerblatt rausnehmen, pürieren, heiss abfüllen. Passt gut zu Ente, Roastbeef und Ziegenfrischkäse.
SAISONKÜCHE KÜCHENKUNDE
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TIPPS TIPP TI PP &TRICKS Die Die gu guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Das gilt auch beim Einmachen. Alle Gemüse und Früchte müssen reif, sollten aber nicht überreif sein. Beschädigte Ware mit Druckstellen eignen sich nicht für Chutneys. Durch die Zugabe von Zitronen- oder Limettensaft werden süsse Früchte noch aromatischer. Der Kochtopf darf nur bis zur Hälfte gefüllt sein. Sonst spritzt es beim Kochen der Würzmarmelade. Achten Sie beim Einfüllen auf absolute Sauberkeit. Vor allem der Rand der Gläser muss steril sein. Stellen Sie die Gläser nach dem Einfüllen für fünf Minuten auf den Kopf. So entsteht ein zusätzliches Vakuum.
Chili-MangoChutney
Koriander-MinzeChutney
Feigen-ZwiebelChutney
Für 4 Schraub-/Weckgläser à 250 ml Zutaten: 2 reife Mangos à 500 g, 2 grosse Zwiebeln, 4 EL Zucker, 10 rote Chilischoten entkernt, 5 Knoblauchzehen zerdrückt, Salz, Pfeffer, 150 ml Essig. Zubereitung: Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Mangos schälen und in 4 cm grosse Stücke schneiden. Alles mischen und bei kleiner Hitze zirka 10 bis 15 Minuten kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In heiss ausgespülte Gläser füllen. Passt zu gebratenem Lamm und Fisch oder zu Hacktätschli.
Für 4 Personen zum sofortigen Genuss Zutaten: 50 g Minzeblätter, 80 g Koriander gezupft, 2 Knoblauchzehen zerdrückt, 2 Chilischoten entkernt, 2 TL brauner Zucker, 2–3 EL Zitronensaft, Salz. Zubereitung: Kräuter waschen. Minze und Koriander von dicken Stielen befreien und grob hacken. Knoblauch schälen und fein schneiden. Alles mit Zucker und Zitronensaft fein pürieren. Wenn das Chutney zu trocken ist, können Sie wenig Wasser (1–3 EL) zugeben. Mit Salz abschmecken und zu Fisch servieren.
Für etwa 10 kleine Gläser à 80 ml Zutaten: 500 g Zwiebeln, 500 g Feigen, 250 g Zucker, 2,5 dl kräftigen Rotwein, abgeriebene Zitronenschale, Zimt, Pfeffer und etwas Balsamico-Essig. Zubereitung: Zwiebel in Streifen schneiden. Feigen vierteln. Zwiebeln mit dem Zucker caramelisieren, Feigen dazugeben, mit Rotwein ablöschen. Mit Zimt, Zitronenschale und Pfeffer abschmecken. Eventuell 2 EL Essig beigeben. Chutney 2–3 Stunden köcheln lassen. Heiss abfüllen. Passt wunderbar zu Käse.
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NEWS
Kleinkunst-Genuss Compagnia Spettatori (CH) Spettatori ■ Fr, 16. und Sa, 17. September, je 20 Uhr, am Limmatplatz Zürich im Hochhaus. Ein erfrischendes Erlebnis für die ganze Familie. Das mehrfach ausgezeichnete non-verbale Theaterstück mit Musik und Bewegung von acht jungen Ehemaligen der Scuola Teatro Dimitri in Verscio (Tessin) ist beides: poetisch und kraftvoll.
■ Billette zu Fr. 23.– / 18.– (ermässigt). ■ Vorverkauf: Billett-Service Migros City, Tel. 044 221 16 71, und Hotelplan Limmatplatz. ■ Abendkasse und Bar offen ab 19 Uhr. ■ Konzept und Realisation: Migros-Kulturprozent. www.im-hochhaus.ch (Kartenreservation online)
Mehrfach ausgezeichnetes nonverbales Theaterstück.
Migros-Kulturprozent bringt Zürich den Blues Die neue AllBlues-Konzertsaison bietet nicht nur Jazz und Blues, sondern auch Pop-Grössen wie Bob Geldof, Rapper Kutti MC mit Stephan Eicher und als Highlight den Surfsound von Donavon Frankenreiter.
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Geheimtipps und Altstars: AllBlues und das MigrosKulturprozent bringen unter anderem Donavon Frankenreiter (links) und Bob Geldof (oben) auf die Bühne.
onavon Frankenreiter sieht mit seinen wilden Haaren und oldschoolig tätowierten Armen zwar aus wie ein herumlungernder Weltenwanderer, der eben vom Surfen am Strand kommt, spielt aber den schönsten, entspanntesten Surfsound seit Jack Johnson. Frankenreiter lebt seine Musik: beschwingt, verträumt, fern von Sorgen und Problemen. Der professionelle Surfer aus Southern California, der stets ohne Setlist auf die Bühne geht, spielt je nach Song rauer, mit mehr elektrischer Verstärkung, oder akustisch sanft, ehrlichen Surfsound eben.
AllBlues präsentiert weitere Geheimtipps der Musikszene Frankenreiter startet die vom MigrosKulturprozent präsentierte Konzertreihe des AllBlues in Zürich. Schlag auf Schlag geben sich weitere Geheimtipps der Musikszene die Gitarre (oder das Mikro) in die Hand: Bob Geldof tourt mit seinem neuesten Wurf «How to compose popular songs that will sell», Maceo Parker bringt mit Rückendeckung der WDR Big Band Cologne Soul Classics, der Berner Dichter und Performer Kutti MC holt sich Stephan Eicher als Gitarristen mit auf die Bühne, und als Abschluss der Konzertreihe verzaubert Jane Birkin das Publikum mit Chansons. Eileen Donau Weitere Infos und Tickets auf www.allblues.ch
Die Kulturprozent-Reihe bei AllBlues ■ Bob Geldof Di, 4.10. 2011, Kaufleuten Zürich ■ Donavon Frankenreiter opening act: Martin Sexton Di, 20.9.2011, Kaufleuten Zürich ■ Maceo Parker & WDR Big Band Cologne
Mi, 9.11.2011, Volkshaus Zürich ■ Paco de Lucía & Band Fr, 18.11.2011, Kongresshaus Zürich ■ Kutti MC mit Stephan Eicher Sa, 26.11. 2011, Kaufleuten Zürich ■ Jane Birkin Di, 24.1.2012, Kaufleuten Zürich
Wettbewerb Wir verlosen 15 x 2 Tickets für das Donavon-FrankenreiterKonzert vom 20. September im Kaufleuten Zürich. Senden Sie bis zum 16.9. eine E-Mail mit Betreff «Frankenreiter» an regio@gmz.migros.ch
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GrossmütterForum 2011
Bio-Lassi-Drink
Nach der zweiten erfolgreichen Zukunftskonferenz der GrossmütterRevolution, an der rund 40 Frauen im April 2011 auf dem Schwarzenberg gemeinsam Projekte und Initiativen entwickelten, organisiert das MigrosKulturprozent am 22. September 2011 in Zürich das GrossmütterForum. ■ Wann: Donnerstag, 22. September, 9–17 Uhr ■ Wo: Migros-Hochhaus, Limmatplatz,
Neu im Kühlregal bei der Migros Zürich: Bio-Lassi-Drink – das sind auserlesene Früchte und hochwertige Schweizer Bio-Milch, zusammengefügt nach indischer Rezeptur. Den Bio-Lassi-Drink gibts in den Geschmacksrichtungen Mango, Ananas/Kokos und Himbeer. Erhältlich für Fr. 1.90/230 ml in allen grösseren Filialen der Migros Zürich. Der Drink wird von der Molkerei Biedermann aus Bischofszell produziert.
8005 Zürich ■ Kosten: 40 Franken für Verpflegung ■ Anmeldung: www.grossmuetter.ch/ agenda
Weitere Informationen unter www.grossmuetter.ch/agenda oder bei der Projektleiterin, Anette Stade, Telefon +41 61 205 55 03, stade@grossmuetter.ch www.grossmuetterrevolution.ch
Neue Migros-Gesichter Die Migros Zürich als beliebtes Sprungbrett ins Berufsleben: Nach den Sommerferien starteten
120 neue Lernende, 10 verschiedene Berufe, ein Betrieb: Die Migros Zürich mit ihren Super- und Fachmärkten, den Freizeitanlagen und Einführungslager in Filzbach besucht, wo sie sich auf die Lehre vorbereitet haben. Herzlich willkommen in der Migros-Familie! Impressum: Migros-Magazin, Region Zürich, Redaktion: Andreas Reinhart (ar), Eve Pfeiffer (EPF) Genossenschaft Migros Zürich, Corporate Communications, Postfach, 8021 Zürich, E-Mail:
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Mini-Kiwi: Exoten aus dem Thurgau Süss und erfrischend – und neu bei der Migros Zürich: Mini-Kiwis aus dem Thurgau. Sie schmecken herrlich, die kleinen Schwestern der wohlbekannten grossen Kiwi. Mini-Kiwi haben eine grüne Schale mit je nach Sorte mehr oder weniger ausgeprägt rotbraunen Bäckchen. Und vor allem: Sie sind unbehaart. Man isst sie ohne zu schälen frisch ab Pflanze, in Desserts, als Kompott, in Joghurts und Glaces, als Konfitüre oder auch gekocht.
120 Teenager ihre Karriere – in 10 verschiedenen Berufen. Jury-Chef Ralph Schelling freut sich auf die Kundenrezepte im Migros-Restaurant.
Ihr Rezept im M-Restaurant Die Würfel sind gefallen: Die Jury rund um Starkoch Ralph Schelling hat die Sieger des Kundenrezept-Wettbewerbs erkoren.
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Restaurants bietet eine Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten. Wir haben die neuen Lernenden im Bilder: Paolo Foschini
regio@gmz.migros.ch
er junge Starkoch und Jury-Chef Ralph Schelling ist begeistert: «Wir haben sehr spannende und vor allem feine Menüs zugeschickt erhalten – die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen.» Er muss es wissen, schliesslich arbeitet Schelling mittlerweile für Andreas Caminada auf Schloss Schauenstein in Fürstenau GR. «Wir haben uns für zwei Fleischgerichte und ein Menü mit Crevetten entschieden – allesamt im Spannungsfeld zwischen traditioneller Schweizer und moderner, internationaler Küche», so Ralph Schelling weiter. Die Menüs werden nun von den GastroProfis der Migros Zürich für die MigrosRestaurants aufbereitet, wo sie dann ab dem 10. Oktober auf den Tisch kommen. Die Urheberinnen und Urheber der Gewinnermenüs werden demnächst im Migros-Magazin vorgestellt. ar
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Familie Multimobil Mike Venus und Simone Zuberbühler arbeiten im Kanton Aargau und wohnen in Zürich. Für die Aktion «multimobil unterwegs» tauschen sie ihr Auto einen Monat gegen Zug, Tram und Velo und bewältigen Arbeitswege und Freizeit multimobil. Autonarren sind Mike Venus (40) und Simone Zuberbühler (41) keinesfalls, aber weghaben aus ihrem Mobilitätsalltag mochten die beiden Lehrpersonen ihr Auto auch nicht. Simone Zuberbühler nutzte das Auto für ihren Arbeitsweg nach Wettingen, und so richtig an ihr Auto gewöhnt haben sie sich in der Freizeit und bei Besuchen, «weil das Reisen mit den Kindern Jovin (3) und Nika (1) mit dem eigenen Auto einfach komfortabel ist», wie Mike Venus sagt. Beitrag zum Umweltschutz Dann hörten sie von der Aktion «multimobil unterwegs» der Stadt Zürich. Von heute auf morgen aufs Auto verzichten? Einen ganzen Monat? Trotz anfänglicher Bedenken hatten sich die beiden für eine Teilnahme beworben – «um einen
Beitrag zum Umweltschutz zu leisten», wie Venus sagt. Für die Aktion hatten sich zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Grossraum Zürich beworben. Eine Jury hatte schliesslich zwei Familien, ein Paar und zwei Einzelpersonen ausgewählt und mit öV-Abo, Velo, Mobility-Abo, EBike, Anhänger und Velo-Ausrüstung ausgestattet. Multimobil funktioniert Jetzt, bei Halbzeit des Experiments, haben die anfänglichen Zweifel Zuversicht Platz gemacht. Mike Venus ist erstaunt, wie einfach es war, alte Gewohnheiten abzuschütteln und auf umweltschonendere Verkehrsmittel umzusteigen. Auch Simone Zuberbühler kommt im Berufsalltag ohne Auto klar. Die gut 20 Kilo-
meter lange Strecke von Zürich nach Wettingen fährt sie so oft wie möglich per E-Bike. Zeitbedarf: 50 Minuten – gut doppelt soviel zwar, wie sie mit dem Auto bräuchte, aber «abgasfrei, kostensparend und Alltagsfitness inklusive.» Ihr Fazit: «Multimobiles Pendeln ohne Auto funktioniert!»
«MULTIMOBIL UNTERWEGS» IST PRAXIS
Frage der Organisation Anfängliche Schwierigkeiten hatte die Familie bei Besuchen von Freunden und Verwandten – wegen der Heimfahrten am späten Abend. Aber schliesslich seien auch solche Ausflüge mit dem öV möglich, «eine Frage der Organisation», wie Mike Venus sagt. Und wenn ihr Reiseziel zu weit entfernt sei, könne man auf das Mobility-Abo zurückgreifen. Unschlagbar seien E-Bike, Fahrrad, Tram und der Weg zu Fuss im innerstädtischen Bereich. Beim Besuch ihres Familiengartens packt Familie Multimobil Kind und Kegel in ihren Anhänger und pedalt aufwärts nach Zürich Fluntern – «komfortabel per E-Bike!» Richtig vermisst habe Venus sein Auto bislang kaum, im Gegenteil: Das Projekt «multimobil unterwegs» bietet Anlass, den Gebrauch des Autos zu hinterfragen und die multimobile Palette der Verkehrsmittel zu kombinieren, «und diese Mobilitätsstrategie», versichert der Primarlehrer, «werden wir auch in Zukunft weiter verfolgen.»
Was ist das Ziel der Aktion «multimobil unterwegs»? Wir wollen die Vielfalt der städtischen Mobilität vermitteln. Früh hat die Stadt Zürich erkannt, dass für die einseitige Ausrichtung aufs Auto ganz einfach der Platz fehlt. Deshalb fördern wir den öffentlichen, den Fuss- und Veloverkehr. Fördern heisst auch, dass wir konkret zeigen, wie gut diese Verkehrsarten sind. Die Aktion «multimobil unterwegs» ist keine Theorie, sondern Praxis: Leute, die sonst nur Auto fahren, erhalten Gelegenheit, Alternativen zu testen und auf Facebook ihre Erfahrungen mitzuteilen.
Informationen und Blog: www.stadt-zuerich.ch/multimobil www.facebook.com/multimobil Bild: Gian Vaitl
«multimobil unterwegs» ist eine Aktion im Rahmen der 12. Aktionstage Zürich Multimobil der Stadt Zürich zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität und wird vom Tiefbauamt und Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich getragen. Projektpartner sind die Verkehrsbetriebe Zürich, Migros SportXX sowie Mobility Carsharing. Abgeschlossen wird «multimobil unterwegs» am 22. September 2011 am europäischen Mobilitätstag «In die Stadt – ohne mein Auto», der den Auftakt zu den 12. Aktionstagen Zürich Multimobil bildet. Probieren Sie es auch einmal aus und bewegen Sie sich am 22. September multimobil fort. Teilen Sie Ihre Erfahrungen auf: www.facebook.com/multimobil Nicht verpassen: Zürich Multimobil, vom 21. – 25. September 2011 www.stadt-zuerich.ch/multimobil
Stadträtin Ruth Genner, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements
Was sind die Erfahrungen aus der letztjährigen Aktion? Die Leute, die letztes Jahr mitgemacht haben, haben die Multimobilität schätzen gelernt. Sie haben Gewohnheiten geändert und kombinieren heute verschiedene Verkehrsarten. Eine Teilnehmerin pendelt nicht mehr mit dem Motorrad, sondern hat sich ein GA der SBB gekauft. Sie ist nach eigener Aussage froh, dass sie nicht mehr im Stau sitzt. Auch haben die Leute ihr Umfeld motiviert, Neues auszuprobieren. Was tut die Stadt Zürich über solche Aktionen hinaus? Das Wichtigste ist das Angebot. Den Zeigfinger heben und sagen, es sollen doch bitteschön alle weniger Auto fahren, genügt nicht. Die Alternativen müssen stimmen. Der öffentliche Verkehr ist top. Mit der neuen SBBDurchmesserlinie und neuen Tramlinien geht der Ausbau weiter. Zu Fuss ist man in Zürich auf angenehmen, direkten Wegen mit kurzen Rotlichtphasen unterwegs. Beim Veloverkehr müssen wir uns noch am meisten verbessern.
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LEBEN
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FAMILIE
Stumm wie ein kleiner Fisch
Der Nachbarin «Grüezi» sagen? Oder sich beim Metzger für das Wursträdli bedanken? Keine Chance. Manche Kinder sprechen ausserhalb der Familie kein Wort. So helfen Sie Ihrem Kind ■ Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck, sondern ermutigen Sie es. Statt «Wieso redest du nicht? Du kannst es doch zu Hause auch!» könnten Sie sagen: «Ich bin mir sicher, dass du es irgendwann schaffst, auch ausserhalb zu sprechen!» ■ Wenn Sie liebe- und verständnisvoll mit dem Problem umgehen, fällt es dem stummen Fischlein leichter, sich zu öffnen. ■ Antworten Sie nicht für Ihre Tochter oder Ihren Sohn, das wäre für das schweigsame Kind wenig hilfreich. ■ Weihen Sie den engeren Bekanntenkreis, den Kinderarzt und vor allem das Kindergartenpersonal ein. Machen Sie klar, dass das Schweigen nicht persönlich gemeint ist. ■ Wenden Sie sich gegebenenfalls an Fachpersonen (Kinderpsychologen, Logopäden), die Erfahrung in der Behandlung von selektiv mutistischen Kindern gesammelt haben. Informationen unter: www.mutismus.ch
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öchtest du einen Traubenzucker haben?» Die Drogistin hält Sarah eine Schale mit Bonbons hin. Die 5-Jährige schweigt. Nun wiederholt die Frau ihre Frage, spricht deutlicher, sucht den Blickkontakt– keine Reaktion von Sarah.Das Mädchen starrt zu Boden. Plötzlich wandert seine kleine Hand nach oben, angelt einen Traubenzucker aus der Schüssel und taucht wieder ab. Fest steht: Sarah kann sprechen. Daheim plappert das Kind in einem Fort. Sobald es aber in eine fremde Umgebung kommt, verstummt es. «Diese Verhaltensweise ist typisch für selektiven Mutismus» sagt Erika Meili,Kinderpsychologin aus Pfäffikon ZH. Man könnte den Fachbegriff mit «gelegentliche Stummheit» übersetzen.Die kleinen Schweiger sind nicht selten besonders sensibel und werden oft als schüchtern beschrieben. Manchmal heisst es auch, sie seien trotzig oder bockig. «Das ist aber falsch», sagt die Mutismusexpertin. «Die Kleinen wollen reden, doch die Sprech-
blockaden sind hartnäckig.» Warum Kinder verstummen, weiss man nicht genau. Spätestens wenn das Kind in den Kindergarten kommt, wird die Tragweite des Problems sichtbar. Zum Schweigen gesellt sich oft eine Art Bewegungsstarre.Die Kinder sind unfähig,an simplen Bewegungsspielen teilzunehmen.Sie ziehen sich immer mehr zurück. Jetzt besteht Handlungsbedarf. Am Anfang einer Therapie geht es gar nicht ums Sprechen. Zuerst muss der kleine Patient Vertrauen fassen. Es wird gespielt, geturnt, Quatsch gemacht. Die Kinder sollen lernen, dass Sprache nur ein Kommunikationskanal von vielen ist. Kleinere Erfolge stellen sich oft rasch ein. Plötzlich reagiert das Kind,wenn man es anspricht.Wenn es dann irgendwann sogar Danke sagen kann, wenn ihm der Metzger ein Wursträdli reicht, ist ein Riesenschritt gemacht. «Es lohnt sich, frühzeitig etwas zu unternehmen», sagt Erika Meili.«Die Prognose ist sehr gut.» Bettina Leinenbach
IT’S A WILD WORLD Bilder Plainpicture, Maurizio Borgese/laif, Victoria Loesch
Riga – das preiswerteste Reiseziel in Europa
Tourismusprofi und Redaktor Reto E. Wild.
Laut einer Studie der britischen Post ist Riga die günstigste Stadt in Europa – vor Prag und Budapest.Noch gilt die Hauptstadt Lettlands als Geheimtipp. Anreise: Air Baltic bietet NonstopLinienflüge ab Zürich an. Die Flugzeit beträgt rund drei Stunden. Sehenswürdigkeiten: In der mit gut 700 000 Einwohnern grössten Stadt des Baltikums stehen 800 Jugendstilgebäude.Eine besonders schöne Ansammlung von verspielten Häuserfronten findet sich in den Strassen Elizabetes und Al-
berta. Der Hausfluss in der alten Hansestadt,die Daugava,lädt zu Pedalofahrten ein, das 24 Kilometer entfernte Ostseebad Jurmala zu einem Ausflug. Das Herz der lettischen Hauptstadt schlägt entlang des Brivibas-Boulevards. Nachtleben, Übernachten: Im 26. Stock des Hotels Radisson Blu Elizabete befindet sich die Skyline Bar. Von den Sofas aus scheint einen ganz Riga zu Füssen zu liegen.Wer nach dem «Absacker» gerne besonders schön aufwacht,wohnt im Fünf-Sterne-Boutiquehotel Bergs.
Zimmer sind dort ab 105 Lats bezie beziehungsweise 165 Franken zu haben.Es befindet sich nur wenige Gehminuten vom Radisson entfernt, in einem ruhig gelegenen Hinterhof. Zum «Bergs» gehört ein Gourmetrestaurant. Infos zu Riga: www.liveriga.com/de Hotel Bergs: www.hotelbergs.com
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LEBEN MIX
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
91 MIGROS-BANK-RATGEBER
Bis wann hat sich Ihr Geld verdoppelt? «Man muss im Leben nur sehr wenig richtig machen – solange man nicht allzu viel falsch macht.»
Illustration Rebekka Heeb
Daniel Lang, Leiter Produktmanagement bei der Migros Bank.
Der Satz stammt von Warren Buffett.Der legendäre Investor verfügt über ein Vermögen von 50 Milliarden Dollar. Angefangen hatte der heute 81-Jährige praktisch bei null, das erste Kapital erhielt er von Freunden und Verwandten. Das Leitmotiv Buffetts entspricht auch meiner Überzeugung. Ein einziger Fehlentscheid kann vieles, was man sich zuvor hart erarbeitet hat, auf einen Schlag vernichten. Das gilt besonders fürs Geld.Oft jedoch ist es schwierig,die finanziellen Fallstricke im Leben rechtzeitig zu erkennen.Auch wenn die Mehrheit das Gleiche tut, muss es deswegen nicht das Richtige sein. Gerade weil die New-Economy-Aktien so beliebt waren, haben sich viele Anleger die Finger damit verbrannt (Warren Buffett gehörte nicht dazu). Wenn Sie also mit Ihrem Geld nicht allzu viel falsch machen wollen, dann sollten Sie über die Welt der Finanzen schon ein bisschen Bescheid wissen. Ich kenne allerdings etliche Leute, die lieber eine 100-seitige Anleitung für ihren
Fotoapparat studieren als einen dünnen Fondsprospekt. Das sei ihnen zu trocken und zu kompliziert, sagen sie. Die gegenwärtige von Unsicherheit geprägte Zeit verdeutlicht dagegen: Geldwissen ist nützlich im Leben,es bietet wertvolle Orientierung – und kann darüber hinaus auch Spass machen. Genau das möchten wir Ihnen mit dieser neuen Kolumne vermitteln. Alle 14 Tage geben wir Ihnen an dieser Stelle hilfreiche Ratschläge und Einschätzungen zu ganz konkreten Fragen rund ums Geld, die auch Sie persönlich betreffen können. Wir – das ProduktmanagementTeam der Migros Bank – stützen uns dabei auf unsere breite praktische Erfahrung von der Vermögensanlage über Hypotheken bis zur Vorsorge oder Steuerthemen. Nun denken Sie vielleicht: Ich erhalte auf meinem Kapital 0,5 Prozent Zins – das genügt mir. Doch wussten Sie, dass es mit dieser mageren Rendite ganze 139 Jahre dauert,bis sich Ihr Kapital verdoppelt hat? Wenn Sie Ihre Rendite jedoch
Wie schnell wächst Ihr Vermögen? Der Zins macht den Unterschied. 600
Kapital in Franken
500 400 300 200 100 0 Zinssatz
Jahre
5
10 2%
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SiebekommenbereitsfeuchteHändeund werdennervös,wennSienuranbestimmte Situationen denken – etwa mit dem Chef über mehr Gehalt zu verhandeln oder auf einer Sitzung ein neues Projekt vorzustellen?UndwieoftistIhnenbereits der Gedanke gekommen, dass der eine oderandereVorgesetztefachlichwesentlich weniger in die Waagschale werfen kann? Trotzdem strotzt er nur so vor
30
6%
auf 2 Prozent steigern, schaffen Sie die Verdoppelung bereits nach 35 Jahren.Mit 4 Prozent dauert es noch 18 Jahre und mit 6 Prozent sogar nur 12 Jahre. Der Grund für diese exponentielle Zunahme ist der Zinseszinseffekt (siehe Grafik). Warren Buffett übrigens hat mit seiner Gesellschaft Berkshire Hathaway seit 1969 eine Jahresrendite von 20 Prozent erwirtschaftet. Dass Sie mit der Lektüre dieser Kolumne so schnell reich werden, kann ich Ihnen leider nicht versprechen. Aber ein bisschen mehr als 0,5 Prozent Zins sollten Sie dank unseren Tipps allemal erreichen können.
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Ein gut entwickeltes Selbstvertrauen ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, sich im Leben durchzusetzen. Unser Ego-Coach hilft Ihnen, das eigene Selbstbewusstsein kontinuierlich auszubauen. Woche für Woche.
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Mit 2 Prozent Zins verdoppelt sich das Kapital in 35 Jahren, mit 6 Prozent dagegen bereits in 12 Jahren.
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LEBEN MIX
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
93 MEIN GARTEN
Grünes erobert die Städte Ein Neuseeländer erstickte auf dem Flug von Singapur nach Auckland an einem Essensbrocken («20 Minuten» vom 5.9.2011).
5 FRAGEN AN … Joseph Osterwalder (60), Chefarzt Notfallaufnahme Kantonsspital St. Gallen, über das richtige Verhalten bei Erstickungsgefahr.
«Rufen Sie um Hilfe» 1.
DerErstickungstod des neuseeländischen Flugpassagiers ist kein Einzelfall. Jährlich sterben in der Schweiz rund 60 Menschen an Essen, das im Hals stecken geblieben ist. Wie kann man Erste Hilfe leisten?
Fragen Sie den Betroffenen, ob er etwas verschluckt habe. So lange er sprechen kann, ist der Luftaustausch genügend. Animieren Sie ihn zum Husten.
2.
Und wenn das nicht hilft?
Alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 144.Wenn der Betroffene nicht mehr spricht, wird es gefährlich. Nun ist eine Herzdruckmassage auf dem Brustbein angesagt,um den Essensbrocken in der Luftröhre herauszupumpen. Stellen oder knien Sie sich hinter das Opfer und legen Sie beide Arme um den Brustkorb auf die Mitte des Brustbeins, eine Hand zur Faust geschlossen. Dann drücken Sie mehrmals schnell und kräftig.Löst sich die Blockade nicht, muss man weitermachen, bis die Rettungssanitäter eintreffen. Wird das Opfer ohnmächtig, legt man es auf den Boden und macht mit der Herzdruckmassage weiter.
3.
Ist es überhaupt sinnvoll,Laien aufeinen Erstickenden loszulassen?
Unbedingt.Vor allem wenn jemand nicht mehr sprechen kann. Dann muss man handeln. Aber vergessen Sie nicht, den Rettungsdienst zu alarmieren!
4.
Das Auswischen des Mundes wird nicht mehr empfohlen. Weshalb?
Damit verliert man wertvolle Zeit.Ist das Opfer bei Bewusstsein, kann es beissen. Wenn man im Mund aber etwas Störendes sieht, entfernt man das natürlich.
5.
Wer ist denn am meisten gefährdet?
Menschen, die viel Alkohol getrunken haben und deshalb nicht mehr richtig kauen. Auch kleine Kinder sind eine Risikogruppe, bei ihnen bleiben aber eher Spielsachen im Rachen stecken. Immer mehr trifft es ältere Leute. Sie können nicht mehr richtig kauen, schneiden sich aber weiterhin grosse Stücke ab. Vor allem Würste und Fleisch bergen ein grosses Gefahrenpotenzial. Interview Thomas Vogel
Der Artikel zum Unfall: www.migrosmagazin.ch
Bilder Vera Hartmann, Getty Images
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I
m Nachbardorf ist eine Schreinerei in eine alte Fabrik eingezogen. Vor dem Eingang steht ein grosser Designertisch, die Angestellten Gartenexpertin treffen sich hier Haia Müller ist zum Kaffee und über Mittag zum sich sicher, Picknick. Das Gärtnern wäre noch nichts liegt schwer Besonderes. im Trend. Aufgefallen ist mir eine einsame Tomatenstaude, die auf einem klitzekleinen Erdstück zwischen Parkplatz und Betonwand wächst. Jetzt haben die Schreiner den Salat, selbst angebaut und frischer als frisch. Dies ist nur ein kleines Beispiel für eine Bewegung, die sich in den Städten breit macht: Gärten sprengen ihre Grenzen. Auf die Urban Guerillas, die mit ihren Samenbomben ganze Strassenzüge mit Malven erblühen liessen, folgen die Urban Farmers. Sie wandeln Baubrachen temporär in Gärten um, füllen Transportkisten mit Erde und vermieten sie an Kleinstgärtner, lassen auf Flachdächern Gemüse spriessen. In Basel hat Tilla Künzli in einer spektakulären Aktion mehr als 100 ausgemusterte Einkaufswagen mit Erde gefüllt, grünaffine Stadtmenschen bepflanzten sie und fuhren danach ihr Gärtchen nach Hause. Es sind nicht Gärtner, die solche Projekte lancieren. Viele sind Designer, die als Trendsetter auftreten. Und damit ist klar: Gärtnern ist im Moment schwer in Mode.
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2012 22.07.
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LEBEN MIX
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
95 GEFÄLLT MIR
NEUES VOM ZOO-DOKTOR
Arzttermin für die Flamingos Stefania Di Leo (36), Mitarbeiterin Migros Limmatplatz, Zürich
1.
Welches Musikstück holt sie aus der Krise?
«American Woman» von Lenny Kravitz.
2.
Welches war der erste Kinofilm in Ihrem Leben?
«E.T.» von Steven Spielberg, ich war damals gerade sieben Jahre alt.
3.
Welcher Film rührt Sie zu Tränen?
Geduldsprobe: Tierarzt Stefan Hoby dirigiert die scheuen Flamingos behutsam zum Untersuch in den Stall.
G
Bilder Torben Weber/Zoo Basel
Zolli-Tierarzt Stefan Hoby (36) berichtet jede Woche aus dem Basler Zoo.
rossaktion bei den Flamingos: Frühmorgens treibe ich zusammen mit Tierpflegern, Kuratorin und weiteren Tierärzten die rund 130 Flamingos behutsam durch das seichte Wasser der Aussenanlagen in den Stall. 20 noch bräunlich gefärbte Jungvögel fangen wir der Reihe nach aus der Menge heraus und vermessen sie wie am Fliessband. Nach dem Wägen und dem manuellen Überprüfen des Nährzustandes am Brustbein markieren wir sie mit farbigen Plastikringen und einem unter die Haut applizierten Mikrochip. Die Massnahmen helfen uns,die Vögel in ihrem Wachstum genau zu verfolgen. Von jedem Tier fotografieren wir die Füsse, nehmen Fusshautproben und zapfen wenige Milliliter Blut ab. Diesen Zusatzaufwand betreiben wir, weil eine Doktorandin der Universität Bern die Gesundheit der Flamingofüsse verbessern will.Fussprobleme in Form von Rissen und Knoten an den Sohlen der zierlichen Vögel sind in Menschenobhut ein
sehr häufiges Problem. Ich mag solche planbaren Aktionen, bei denen jede Person für das Gelingen wichtig ist. Da Flamingos äusserst stressempfindliche Vögel sind, ist ein ruhiges Arbeiten absolute Pflicht. In diesen Momenten kommt die ganze, über die Jahre gesammelte Erfahrung im Umgang mit diesen heiklen Tieren zum Tragen,dank der eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung erst möglich wird.Vom Isolieren der Flamingos hinter einem speziellen Vorhang in einem abgedunkelten Raum, über das Halten der Vögel, ohne die fragilen Beine und Flügel zu verletzen, bis hin zum Zurückführen zur Gruppe,ohne dass ein Vogel gleich vornüberstürzt: Alles muss Hand in Hand ablaufen – sonst sind Verluste vorprogrammiert. Besondere Freude bereitet mir die Tatsache, dass durch die bereits gewonnenen Erkenntnisse der jungen Wissenschafterin Haltungsverbesserungen im Zolli erzielt werden konnten: Die Füsse der Jungvögel sind tadellos!
«Bruce Allmächtig» mit Jim Carrey. Eigentlich ein lustiger Film, aber bei der Schlussszene muss ich immer weinen.
4.
Haben Sie sich schon einmal online verliebt?
Nein.
5.
Wo möchten Sie auf keinen Fall von Ihrem Handy gestört werden?
In den Ferien.
6. 7.
Welches ist Ihre Lieblingswebsite?
www.swissmom.ch
Ihre genialste App?
Ich habe noch kein Gerät, auf dem Apps funktionieren.
8.
Mit welchem Game haben Sie bis jetzt am meisten Zeit verbracht?
Zum Gamen habe ich weder Zeit noch Lust.
9.
Wie heisst Ihre Lieblingsfernsehserie?
Alles, was mit Tieren zu tun hat. Da schaue ich alles auf allen Sendern.
10.
Was machen Sie abends als Letztes?
Meinem Mann gute Nacht sagen und einen Kuss geben.
LEBEN OUTDOOR
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Geschafft: die letzten Schritte zum Gipfel des Rotstocks. Johann, Üsé und Robert (von links).
Das Double der Eiger-Nordwand
Nicht in der Eiger-Nordwand, sondern in den Felswänden rund um den RotstockKlettersteig bei Grindelwald wurden die Szenen des Films «Nordwand» gedreht. Mitverantwortlich für die Auswahl der steilen Drehorte war Bergführer Johann Kaufmann. Auf dem Weg zum Rotstock-Gipfel hat er uns einige davon gezeigt.
LEBEN OUTDOOR
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
97
W
enn du unten stehst», hat der Toni einmal gesagt, «ganz unten am Fuss der Wand – und hinaufschaust, dann fragst du dich: Wie kann jemand da hoch? Warum soll das überhaupt einer wollen?» So beginnt der Spielfilm «Nordwand», der den fatalen Erstbesteigungsversuch der jungen Deutschen Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser zusammen mit den Österreichern Willy Angerer und Edi Rainer von 1936 dokumentiert. Diese Fragen beschäftigen auch Robert (39) und mich (43),als wir mit Bergführer Johann Kaufmann (38) am Fusse der Eiger-Nordwand ankommen.Diese senkrechte,1700 Meter hohe, schattige Wand, mit den Schnee- und Eisfeldern, dem stetig drohenden Steinschlag, den Lawinen. Ehrfürchtig und mit einem Schaudern wenden wir uns von der Nordwand ab und dem rechts davon liegenden Klettersteig zum Rotstock-Gipfel zu. Gleich zu Beginn führen Leitern eine steile Felsstufe hinauf. Wir klinken unsere Karabiner im Drahtseil ein und gewinnen schnell an Höhe. Danach folgt ungefährlicheres Gehgelände, wo es keine Sicherungsmöglichkeit gibt. Und obwohl wir keineswegs in der Senkrech-
SCHAUPLATZ Viele Schweizer Orte und Regionen haben berühmten Filmen, Büchern oder Musikstücken einen Hintergrund, eine Heimat gegeben. Zwölf dieser Schauplätze stellt das Migros-Magazin im Lauf dieses Jahres vor. ■ Diesen Monat:
Film: «Nordwand» Drehort: u. a. Kleine Scheidegg und diverse Felswände rund um den Rotstock-Klettersteig am Eiger Erscheinungsjahr: 2008 Regie: Philipp Stölzl Drehbuch: Benedikt Röskau, Rupert Henning, Christoph Silber u. a. Produktion: Danny Krausz, Benjamin Herrmann u.a. Besetzung: Benno Fürmann, Florian Lukas, Johanna Wokalek, Georg Friedrich, Simon Schwarz, Ulrich Tukur, Hanspeter Müller-Drossaart u. a.
ten sind, kommt hier doch so etwas wie ein Nordwand-Gefühl auf. Links dominiert der Genferpfeiler,rechts türmt sich der Rotstock auf und dazwischen liegt eine dunkle, schattige halbrunde Felsarena, die sich gut 200 Meter bis zum Rotstocksattel hinaufzieht.
Bergführer werden zu Stuntmen und Locationscouts «Du und ich,wir könnten die Ersten sein, die da oben stehen», versucht im Film Andi Hinterstoisser seinen Freund Toni Kurz zur Tour durch die Eiger-Nordwand zu überreden. «Darum gehts aber nicht beim Klettern», antwortet dieser. «Doch … genau darum gehts!» Am Samstag, dem 18. Juli 1936, steigen Hinterstoisser und Kurz in die Wand. Mit dem Hanfseil gesichert an selber geschlagenen Haken suchen sie mit ihren schweren Lederstiefeln nach festem Tritt und tasten mit den Fingern in den Wollhandschuhen nach soliden Griffen in Fels und Schnee. Wir sind auf dem Klettersteig mittlerweile beim Stollenloch 2.8 (2,8 km von der Kleinen Scheidegg entfernt) angekommen – von hier führt ein kurzer Stollen zum Tunnel der Jungfraubahn. Und
An der Eigernordwand entlang gehts Richtung Rotstock. Vor dem Aufstieg checkt Bergführer Kaufmann (rechts) die Ausrüstungen.
LEBEN OUTDOOR
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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Vom Gipfel aus geniessen wir den Blick auf Wetterhorn, Mönch, Jungfrau und Silberhorn.
hier seien viele Aufnahmen für den Film entstanden, erzählt Johann Kaufmann. Der Bergführer aus Grindelwald begleitet uns auf dieser Tour – bei der Produktion des «Nordwand»-Films war er vor Ort für die Suche nach geeigneten Schauplätzen und für die Sicherheit während der Dreharbeiten verantwortlich.Für die Filmcrew war dieser Stollen die einfachste Möglichkeit, um das viele Material in die Wand zu bringen. Während knapp sechs Wochen wurden hier Kletterszenen gefilmt und Stürze ins Seil inszeniert. Natürlich hingen nicht die Schauspieler am Seil, sondern Doubles: Bergführer unter Leitung des ProfiAlpinisten Stefan Siegrist. Erst geht alles noch gut, 1936 am Eiger. Hinterstoisser meistert die Traversierung einer schwierigen Felsplatte und befestigt ein Fixseil an dem Kurz nachkommen kann: der legendäre Hinterstoisser-Quergang. Am zweiten Tag schliessen sich Kurz und Hinterstoisser mit den Österreichern Angerer und Rainer zusammen, die gleichzeitig unterwegs sind.Angerer wird von einem Stein schwer am Kopf verletzt,trotzdem klettern sie weiter.Am dritten Tag wird klar, dass sie mit dem verletzten Angerer nur noch absteigen können – die vier beginnen sich abzuseilen. Während der dritten Biwaknacht kommt ein Schneesturm mit zweistelligen Minustemperaturen auf. Wieder hört man das Knirschen der Steinchen unter unseren Bergschuhen und das Klicken der Karabiner. Nun sind
Die natürliche Treppe aus geschichteten Kalkplatten (rechts) und der beherzte Sprung von Felsblock zu Felsblock kurz vor dem Gipfel.
Mitten in der halbrunden, schattigen Felsarena
wir im schönsten Abschnitt der Wand unterwegs: Hier bilden geschichtete Kalkplatten eine imposante natürliche Treppe. Oben auf dem Sattel treten wir erstmals in die Sonne. Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum 2663 Meter hohen Gipfel des Rotstocks. Auf dem Weg zeigt uns Bergführer Johann eine Felsnische: «Das war der Drehort für eine Biwaknacht-Szene.» Vom Gipfel aus geniessen wir den Blick auf Wetter-
horn, Mönch, Jungfrau und Silberhorn. Eiskalt und stürmisch ist es am Dienstag, 21. Juli 1936. Die Bergsteiger schaffen es, sich bis oberhalb des Stollenlochs 3.8 (3,8 km von der Kleinen Scheidegg entfernt) abzuseilen, wo sie Rufkontakt zum Bahnwärter haben. Doch eine Lawine reisst alle bis auf Toni Kurz in den Tod. Dieser muss eine ewig lange vierte Nacht in der Wand verbringen – einsam und in eisiger Kälte. Wundersamerweise
Der Klettersteig zum Rotstock ■ An- und Rückreise: Mit Bahn via Interlaken bis Grindelwald oder Lauterbrunnen, dann mit Jungfraubahn bis Station Eigergletscher. Klettersteig: Von Station Eigergletscher via Wanderweg Eiger-Trail zum Einstieg – Gipfel des Rotstocks – via untere Westflanke des Eigers zurück zur Station Eigergletscher (weiss-blau-weissen Markierungen und Steinmännchen folgen).
■ Schwierigkeit: K2 (mittel schwierig) ■ Höhenmeter: ca. 400 Meter ■ Dauer: knapp 3 Std. (ca. 45 Min. bis Einstieg, ca. 75 Min. für Klettersteig, ca. 45 Min. für Abstieg). ■ Anforderung: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, durchschnittliche Kondition. Klettererfahrung nicht nötig. ■ Ausrüstung: Bergtüchtige Schuhe
und Kleider (auch warme), Regenschutz. Kletterausrüstung (kann gemietet werden): Klettergurt, Helm, Klettersteigset (Seil, Karabiner, Sturzbremse). ■ Sicherheit: Sich unbedingt mit der Handhabung des Materials vertraut machen und sich über die Wettersituation (Gewitter) informieren. Evtl. die Tour mit einem Bergführer unternehmen.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
99 MUNTERMACHER Die Migros ist Hauptsponsorin von SchweizMobil und präsentiert monatlich einen exklusiven Erlebnistipp für die ganze Familie.
September-Tipp
Familientrekking zum Gletscherrand
Beim Sanetsch-Stausee weitet sich der Blick bis zur Diableretsgruppe. des Rotstock-Klettersteigs eröffnet sich dem Kletterer ein Blick in die gähnende Tiefe.
überlebt er die Nacht. Er knüpft zwei Seile aneinander, um sich zu den wartenden Rettern abzuseilen. Toni Kurz’ Replik auf die Eingangsfrage des Films, warum jemand überhaupt einen Berg hochsteigen soll,lautete so: «Aber wenn du oben bist, Stunden später, und runterschaust, dann hast du alles vergessen … bis auf den einen Menschen, dem du versprochen hast, dass du wiederkommst.» Kurz kommt nicht wieder.
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Beim Abseilen bleibt der Knoten, der die beiden Seile verbindet, im Karabinerhaken stecken.Am Seil hängend stirbt er total erschöpft – fünf Meter von den Bergrettern entfernt. Text Üsé Meyer
Bilder Thomas Senf
www.migrosmagazin.ch Weitere Filmklassiker zum Thema Bergsteigen und die Klettersteig-Alternativen zum Rotstock.
■ Saison: Frühsommer bis Herbst. ■ Schnupperkurse: Die Bergsportschule Grindelwaldsports bietet Klettersteig-Schnupperkurse mit Bergführer an. Kosten: Fr. 165.–. ■ Bergführer/Materialmiete: Klettersteigset-Miete: Fr. 15.–/Tag, Grindelwaldsports, Tel. 033 854 12 90, www.grindelwaldsports.ch Allgemeine Infos/Übernachtung: Grindelwald Tourismus, 033 854 12 12, www.grindelwald.ch
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m Sanetschpass zwischen dem Wallis und dem Berner Oberland wird die Kraft von Wasser und Eis spür- und erlebbar. Am besten, man lässt sich dabei von Gsteig mit der Seilbahn zur SanetschStaumauer hinaufhieven – mit dem Muntermacher-Gutschein zu stark reduziertem Tarif. So alpengrün und seenblau die Landschaft beim Sanetschsee leuchtet, so schneeweiss und felsengrau siehts aus, wenn man vom Sanetschpass ins Gletschervorfeld des Tsanfleurongletschers hineinspäht. Wer will, kann nun mit einem Abstecher zur Prarochethütte so lustvoll wie gefahrlos eine geologische Zeitreise in die Gletschergeschichte unternehmen – mit verschiedenen Rückkehrmöglichkeiten.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
101
«Was gar nicht geht, ist totaler Wildwuchs»
«Frauen wollen spärlich behaarte Männer», sagt Mister-SchweizOrganisator Urs Brülisauer.
Antifaltencreme und Ganzkörperrasur: Für den Mann ein Muss, ist Mister-SchweizOrganisator Urs Brülisauer überzeugt. Ob jede Brust so glatt rasiert sein muss wie bei einem Mister-Kandidaten? Unter «stark & schön» geht das Migros-Magazin ab sofort Themen rund um Männerschönheit nach. Urs Brülisauer, stehen Männer heute länger vor dem Spiegel als noch vor zehn Jahren?
Definitiv. Früher legten Männer vor allem Wert auf Fitness oder Muskeln. Heute steht die Pflege im Vordergrund. Männer benutzen Gesichtscremes oder zupfen ihre Augenbrauen. Gibt es für Sie auch Grenzen, die der Mann nicht überschreiten sollte?
Vor drei, vier Jahren glaubten Männer plötzlich, sie müssten sich schminken und pudern.Diese Entwicklung war aber glücklicherweise nur von kurzer Dauer. Woher kommt der Wunsch der Männer nach Schönheitspflege?
Einerseits hat die Werbung diese Nachfrage generiert, andererseits sind die Frauen an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig. Was haben denn die Frauen damit zu tun?
Viele Frauen erwarten von ihren Männern,dass sie sich intensiv pflegen.Mindestens so intensiv wie sie sich selbst. Klingt nach Gleichberechtigung im Badezimmer. Pflegen sich Männer also nur aus einem Pflichtgefühl heraus?
Bild Fotolia
Nein, aus den Erfahrungen mit den Mister-Schweiz-Kandidaten kann ich sagen, dass sich Männer gerne pflegen. Was kommt als Nächstes: Schönheitsoperationen für den Mann?
Bis jetzt sind Schönheitsoperationen wie
Wichtigste Pflegetipps
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Das sind Mister-Schweiz-Organisator Urs Brülisauers persönliche Pflegetipps: ■ Täglich eine Gesichtscreme auftragen – so viel Pflege muss einfach sein. ■ Körperhaare gehören grösstenteils weg. Mindestens unter den Armen sollte es blank sein. ■ Ein ordentlicher Haarschnitt. Oft wartet man zwei, drei Wochen zu lange für einen neuen Schnitt. Tipp: Wenn man beim Coiffeur sitzt, gleich den nächsten Termin abmachen.
Fettabsaugen oder Faltenreduzieren vor allem Sache der Frauen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Schönheits-OPs auch für Männer interessant werden könnten. Ich bin jedoch klar dagegen. Wo können Männer in Sachen Pflege noch aufholen?
Bei der Intimrasur. Kahlschlag muss nicht sein. Aber mindestens gestutzte Haare gehören zu einer gepflegten Intimrasur. Was gar nicht geht, ist totaler Wildwuchs. Wie sieht es bei der Brustbehaarung aus?
Behaarung bei Männern gehört grundsätzlich eher ab.Wenn man schon Brustbehaarung hat, dann bitte gepflegt und in anständiger Länge. Interview Priska Plump
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NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
102
Auf in die Zukunft!
Das erste in Serie gebaute Elektroauto mit Brennstoffzelle soll 2015 auf den Markt kommen. Doch bevor wasserstoffbetriebene Autos fahren können, müssen noch einige Probleme gelöst werden.
Ein Auto der Mercedes B-Klasse F-Cell auf Testfahrt in Südaustralien.
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MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
103 Deutschland investiert Milliarden in H2
Kein Benzin, bitte: Ein Toyota FCHV-Adv tankt an einer von drei H2-Tankstellen in Berlin.
M
it drei Autos in 125 Tagen durch 14 Länder: Eine Weltumrundung als Marketinggag zum 125. Geburtstag der Marke Mercedes? Nicht nur. In den drei neongelben Autos vom Typ B-Klasse F-Cell steckte je eine Brennstoffzelle,die während der gesamten 30 000 Kilometer des F-Cell World Drive den Strom für den Elektroantrieb produzierte. Diesen erzeugte sie mittels chemischer Reaktion aus Wasserstoff und gilt deshalb in der Branche als grosse Hoffnung. Wasserstoff (H²) ist in unbegrenzter Menge herstellbar, überzeugt als Energieträger und befreit herkömmliche Elektroautos vom Reichweitenproblem. Vor allem aber entsteht als «Abgas» nur Wasser. Der Fahreindruck entspricht batterieelektrischen Autos: leise, aber
kräftig.Getankt wird,wie bei Erdgas,nur an speziellen H2-Tankstellen. Nicht erst mit der erfolgreichen Weltumrundung hat die Brennstoffzelle bewiesen, dass sie alltagstauglich wäre. Selbst heikle Punkte wie der Kaltstart oder sichere und verlustfreie Speicherung des Wasserstoffs in Drucktanks sind längst gelöst.
Der neue saubere Treibstoff sollte auch sauber hergestellt werden Dennoch bleiben gewaltige Hürden. Weltweit gibt es bislang lediglich 200 Wasserstofftankstellen – in der Schweiz noch gar keine. Die Autobranche demonstriert gerne mit PR-Fahrten wie dem F-Cell World Drive, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat – und versucht so die Politik dazu zu bewegen,den
Wenn man will, geht es: Derzeit zeigt Deutschland, wie man eine Infrastruktur für die Brennstoffzellen-Zukunft aufbaut. Stolze 1,5 Milliarden Franken investieren die Regierung, Energie- und Autokonzerne im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP), um in fünf Projektregionen H2-Tankstellen zu errichten. Beispiel Berlin: Für 60 (geplant sind 100) Brennstoffzellen-Autos des Berliner Projekts – wie etwa fünf Toyota FCHV-Adv (Bild) – gibt es schon drei H2-Tankstellen; bis 2012 sollen es fünf werden. Mit dabei sind BMW, Ford, Honda, Mercedes, Opel und VW mit Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Übrigens liegt Berlin auch bei der Infrastruktur für batterieelektrische E-Autos vorne: Es gibt bereits 550 (!) Ladestationen.
Aufbau der H2-Infrastruktur anzutreiben. Allerdings sollte der saubere Treibstoff, um sich nicht selbst ad absurdum zu führen, nur mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Ein als Breitenlösung zwar unrealistischer, aber interessanter Ansatz ist für 2012 in Berlin geplant (siehe Box).Die neue H2-Tankstelle am neuen Grossflughafen erzeugt den Wasserstoff selbst – aus der Energie von 40 eigenen Windrädern. Aber auch die Industrie hat noch viel vor sich. Bis 2015 die ersten Brennstoffzellen-Serienautos auf den Markt kommen, muss der Preis sinken: Noch ist alleindieZellesoteuerwieeineOberklasselimousine. Ähnlich wie einst beim Hybrid und aktuell bei batterieelektrischen Mobilen gilt: Sparen muss man sich leisten können. Timothy Pfannkuchen
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nur noch deinen Namen. Svetlana (Claudia) und Olga (Emanuela) waren am Samstag, 30. Juli, auf dem Weg an die Radio Moskau Party im Supermarket in Zürich, als du uns auf dem Velo auf der Hardbrücke so lustig angesprochen hast. Du und deine Freunde sind gleich mit uns mitgekommen. Wir hatten einen lustigen Abend. In der Morgenstunde verloren wir uns leider aus den Augen – schade. Falls du das liest und dich noch an uns erinnern kannst, so melde dich doch bitte. Wir würden uns mega freuen.
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Traumhafte Landschaften, Königsstädte und Tempel: Das Migros-Magazin offeriert seinen Leserinnen und Lesern eine Reise durch Sri Lanka zum Spezialpreis.
D
ie Leuchtende, die Edle – so wird Sri Lanka auch genannt. Der Inselstaat im Indischen Ozean ist mit seiner landschaftlichen Schönheit und seinem reichen Kulturerbe ein beliebtes Touristenziel. Sri Lanka bildete von der Antike bis zur Moderne einen strategischen Knotenpunkt für die Seefahrt zwischen West- und Südostasien. So verfügt das Land insgesamt über eine grosse Anzahl an geschichtlichen und kulturellen Schätzen. Die vielen historischen Ge-
Nicht nur die Touristen, sondern auch Dickhäuter schätzen den Badespass.
bäude, alte Königsstädte und unzählige religiöse Stätten wie Tempel- und Klosteranlagen zeugen von der jahrtausendealten Geschichte.
In einem Kloster ist ein Zahn Buddhas aufbewahrt Sri Lanka war unter anderem auch ein Zentrum des antiken Buddhismus. In einem Tempel der ehemaligen Königsstadt Kandy soll der Legende nach gar der linke Eckzahn des historischen Buddhas als Reliquie aufbewahrt werden.Dreimal täglich wird der Schrein mit dem Eckzahn des Buddhas für jeweils eine Stunde geöffnet. Aber nicht nur Sri Lankas Kultur fasziniert: Viele kilometerlange, Palmen gesäumte Sandstrände erwarten die Reisenden. Das Wasser hat angenehme Temperaturen. Es lohnt sich also, Schnorchel und Taucherbrille mitzunehmen: In den warmen Gewässern gibt es ausserwöhnliche Tauchgründe mit tropischen und farbenfrohen Fischen zu entdecken. Christoph Petermann
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2. Was ist ein Kelim? I
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3. Welcher Kanton liegt nördlich des Rheins? R Schaffhausen
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T
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4. Albrecht Dürer war ein ...? S Fussballer
5. Welche Farbe hat die Pagenuniform der Comicfigur Spirou? N Rot
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7. Wo befindet sich der Sitz des «Internationalen Olympischen Komitees»? E
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U Lausanne
S Nyon
8. Von wem stammt die Aussage «Der Eigensinn ist die Energie der Dummen»? E
Diderot
A Voltaire
M Sartre
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Auflösung Nr. 37: XXXXXXXX Gewinner: Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen
Lösungswort: 1
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6. Wie viele Bullypunkte gibt es beim Eishockey? E
Und so nehmen Sie teil
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PAROLI: GESAMTWERT 500 FRANKEN
Gewinnen Sie 5 × eine Migros-Geschenkkarte im Wert von je 100 Franken! Füllen Sie die zehn Wörter in das Raster ein. Der Lösungscode ergibt sich aus den orangen Feldern von links unten nach rechts oben. Die Lösung ist eine Buchstabenfolge, die kein Wort ergibt.
leicht
7
3 4 @ 7 :?7 @ 3> ; F3> ; 3 43D@7 F F3 7 ; 9 7 @ F G? 7 D?3 F F 7 F = ; @@>367 >3H7@67 > F 7 7@397D FD39>3EF I3 > : 3 > > 3
Auflösung Nr. 37: XXXXX Gewinner: Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen
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MIGROS-MAGAZIN
RÄTSEL & SPIELE UNTERHALTUNG
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
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Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.
Jeder Kreis stellt eine Insel dar. Die Zahl darin gibt an, wie viele Linien (Brücken) dort enden. Brücken sind nur zu horizontal oder vertikal benachbarten Inseln erlaubt. Diese dürfen mit einfachen oder doppelten Brücken verbunden werden. Am Schluss sollen alle Inseln miteinander verbunden leicht sein. Kreuzungen, diagonale Brü cken und Verbindungen mit mehr als 2 Linien sind nicht erlaubt. www.raetsel.ch/bruecken
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RĂ&#x201E;TSEL & SPIELE UNTERHALTUNG
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
113 SUDOKU: GESAMTWERT 500 FRANKEN
Gewinnen Sie 5 Ă&#x2014; eine Migros-Geschenkkarte im Wert von je 100 Franken! leicht
IMPRESSUM MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir BrĂźckenbauer Wochenblatt des sozialen Kapitals Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes www.migrosmagazin.ch Beglaubigte Auflage: 1 554 932 Exemplare (WEMF Oktober 2010) Leser: 2 349 000 (WEMF, MACH Basic 2011-2) Adresse Redaktion und Verlag: Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 ZĂźrich Telefon: 044 447 37 37
FĂźllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3Ă&#x2014;3-BlĂścke nur ein Mal vorkommen. Die LĂśsungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.
Und so nehmen Sie teil
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AuflĂśsung Nr. 37: XXX Gewinner: Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Musterhausen Hans Mustermann, Teilnahmeschluss: Sonntag, 18.9.2011, 24 Uhr Musterhausen Hans Mustermann, Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ă&#x153;ber die Verlosung wird keine Korrespondenz gefĂźhrt. Musterhausen Keine Barauszahlung. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.
Telefon Wählen Sie die 0901 560 044 (Fr. 1.â&#x20AC;&#x201C;/Anruf ab Festnetz). SMS Senden Sie MMD4 gefolgt von der LĂśsungszahl, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.â&#x20AC;&#x201C;/SMS). Beispiel: MMD4 234 Hans Mustermann Musterstrasse 22 8000 Musterhausen Postkarte (A-Post) Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 ZĂźrich Internet www.migrosmagazin.ch/raetsel
Chef vom Dienst: Philipp Jordan (pj) Produzent: Andrej Abplanalp (AA) Ressort Reportagen: Sabine LĂźthi (sbl, Leitung), Almut Berger (ALB), Nathalie Bursac´ (nb, Volontärin), Yvette Hettinger (YH), Ralf Kaminski (RK), Daniel Schifferle (dse, verantw. Besser Leben), Reto E. Wild (rw), Ruth BrĂźderlin (brĂź) Ressort Migros Aktuell: Daniel Sidler (si, Leitung), Jean-SĂŠbastien ClĂŠment (jsc), BĂŠatrice Eigenmann (be), Andreas DĂźrrenberger (DĂ&#x153;), Christoph Petermann (cp), Daniel Sägesser (ds), Michael West (M.W.)
Ressort Shopping & Food: Jacqueline Jane Can (jjc, Leitung), Gerda Portner (GP), Heidi Bacchilega (HB), Anna Bßrgin (AB), Tina Gut (TG), Dora Horvath (DH), Sonja Leissing (SL), Fatima Nezirevic, Nicole Ochsenbein (NO), Claudia Schmidt (CS), Anette Wolffram (A.W.) Layout: Daniel Eggspßhler (Art Director), Marlyse Flßckiger, Werner Gämperli, Nicole Gut, Gabriela Masciadri, Tatiana Vergara Lithografie: RenÊ Feller, Martin Frank, Reto Mainetti Prepress: Peter Bleichenbacher, Marcel Gerber, Felicitas Hering Bildredaktion: Olivier Paky (Leitung), Franziska Ming, Susanne
Oberli, Helen van Pernis Korrektorat: Heinz Stocker Online: Reto Meisser Sekretariat: Stefanie Zweifel (Leitung), Imelda Catovic Simone, Doris Fischer Honorarwesen: Nadja Eppenberger Geschäftsbereich Verlag: Patrick Wehrli (Leitung), Nadia Falce verlag@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 70 Fax: 044 447 37 34 Lesermarkt: Alexander Oeschger (Leitung), Maya Bächtold, Alexa Julier Anzeigen: Thomas Brßgger (Leitung a.i.), Nicole Costa, Yves Golaz, Hans Reusser, Kurt Schmid Innendienst: Nicole Thalmann
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preis zusammensetzt. Die Entwicklung der Weltwirtschaft, Fördermengen, Reserven sowie Angebots- und Nachfragefaktoren spielen eine zentrale Rolle. Auch politische Ereignisse beeinflussen den Preis massiv. So hat die arabische Revoution vom Frühjahr 2011 die Erdölund Heizölpreise explodieren lassen. Durch den Ausfall der Erdölförderung in Libyen und der Sorge vor einem Übergreifen der Unruhen auf das Ölland Saudi-Arabien sind die Preise in die Höhe geschnellt. Auch die Entwicklung des US-Dollars beeinflusst den Preis. Informieren Sie sich regelmässig. Das zahlt sich aus. Die Migrol steht als helfender Partner an Ihrer Seite. Bei Ihrem nächsten Heizölkauf können Sie doppelt profitieren, indem Sie Cumulus-Bonuspunkte sammeln und vom Spezialangebot von 1500 Zusatzpunkten profitieren. A. Wolffram Eugster
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MEINE WELT MARIO REICHLIN
NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011 MIGROS-MAGAZIN
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«Ich lernte nähen, um meine Mode umsetzen zu können»
Noch bis 16. Oktober gastiert das Musical «Cats» auf dem Hardturm-Areal in Zürich. Verantwortlich für die unvergleichlichen Kostüme ist der Schweizer Mario Reichlin. Als Leiter der Kostümabteilung ist es seine Aufgabe, dass die Katzengang in perfekter Garderobe über die Bühne wirbeln kann.
Name: Mario Reichlin (40) Sternzeichen: Zwilling Wohnort: Zürich und Düsseldorf (D)
Wieso leben Sie hier? Ich wohne temporär in Zürich, weil wir hier noch bis zum 16. Oktober mit dem Musical «Cats» gastieren. Mein ständiger Wohnort ist im Moment Düsseldorf. Dort arbeite ich für die Produktion «Kein Pardon», ein Musical von Hape Kerkeling, das im November Premiere haben wird. Wo würden Sie gerne leben? In Berlin! Die Wohnungen dort sind noch billig, haben irre hohe Räume und sind wunderschön. Beruf und Lebenslauf: Weil ich die fantasievolle Mode, die ich gerne tragen wollte, nirgendwo kaufen konnte, beschloss ich, nähen zu lernen, und absolvierte eine Damenschneiderlehre in einem Atelier im Zürcher Niederdorf. Danach habe ich mich als Theaterschneider weitergebildet, studierte in Zürich Modedesign. Den Rest habe ich mir selbst angeeignet. Aktuell bin ich Leiter der Kostümabteilung bei der Musicalproduktion Cats. Mein Ziel: Ein abwechslungsreiches Leben, genau so, wie ich es jetzt habe. Mein Lebensmotto: Lebe heute und nicht morgen. Was ich mag: Wenn Dinge schnell gehen. Was ich nicht mag: Wenns zu lange geht, wenn man nicht auf den Punkt kommt. Mein Lieblingsessen: Rösti. Meine Lieblingsmusik: Da bin ich sehr offen. Ich mag alles ausser vielleicht Jodelmusik. Mein bester Entscheid: Nach Deutschland zu gehen. Das Umfeld in meinem Beruf ist viel grösser, es gibt viel mehr Möglichkeiten und natürlich auch viel mehr Produktionen als in der Schweiz. Text Dörte Welti Bilder Christian Benedikt
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MEINE LEKTÜRE
«Ich lese online. Zum Entspannen mache ich den Computer an, geh auf Wikipedia und gebe einfach Dinge ein, lese, lerne Neues kennen, frische altes Wissen auf.»
MEIN TICK
«Brillen. Ich liebe Sonnenbrillen. Designerteile, aber auch die ganz einfachen, die man so im Vorbeigehen kaufen kann.»
MEIN LIEBLINGSPRODUKT
«Die Bona-SplitterSchoggi liebe ich.»
MEIN ARBEITSORT
«Die Kostümabteilung. Im Moment sind das Container, wir reisen mit acht Stück, wo Atelier, Garderobe, Wäsche, alles drin ist.»
MIGROS-MAGAZIN NR. 37, 12. SEPTEMBER 2011
MEINE WELT MARIO REICHLIN 117 MEINE LEIDENSCHAFT
«Bei ‹Cats› haben wir 99 Kostüme und unzählige Paar Schuhe. Insgesamt über 500 einzelne Teile. Ich hege und pflege sie. Alles wird immer wieder neu in London hergestellt nach den Originalskizzen, die der Bühnen- und Kostümbildner John Napier vor dreissig Jahren anfertigte. Die Kostüme werden jedem neuen Darsteller angepasst, müssen repariert oder ersetzt werden. Ich besorge dafür die Materialien, organisiere alles.»
MEIN LIEBLINGSRESTAURANT
«Das Volkshaus in Zürich. Ich fühl mich hier wohl und treff immer wieder Freunde von früher, so wie diesmal Bene, eine langjährige gute Freundin von mir.»
MEIN DING
«Meine Zeichnungen sind das Herzstück meiner Arbeit. Der Ablauf ist so: Script lesen, bei den ersten Proben dabei sein, sich vorstellen, was ausgedrückt werden soll, und dann entwerfen.»
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