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LIEBER EIGENWERKER Freust du dich nicht auch über einen Besuch aus Kindheitstagen – vielleicht einer alten Freundin, mit der man viel Zeit verbracht hat? Wir haben regelrecht gestrahlt, als wir nach etlichen Jahren mal wieder eine gute alte Strickliesel in den Fingern hielten. Schnell waren ein paar Schnüre gelieselt und die Idee zu unserer gestrickten Schmuck-Kollektion war geboren. Wir finden, die Ergebnisse können sich sehen lassen (ab Seite 52)! Ob Thomas Jaenisch und Felix Rohland von myboshi in ihrer Kindheit schon gehäkelt haben, wissen wir nicht. Doch ihr Konzept der bunten Bommelmützen in DIY-Manier ist auf jeden Fall aufgegangen (Seite 10). Eine echte Konkurrenz könnte allerdings unsere geniale Minion-Mütze werden. Sie hat zwar keinen Bommel, doch dafür macht sie richtig großen Spaß (Seite 72)! Mit Bommeln kennt sich besonders Myra Klose aus. Mit ihrer Kollektion an Wohnasseccoires zeigt sie eindrucksvoll, was die kleinen Wollkugeln alles drauf haben (Seite 60). Beeindruckt sind wir auch von der Fingerfertigkeit der vier internationalen Künstler, deren detailreichen Arbeiten mit Nadel und Faden künstlerische Qualitäten besitzen (Seite 30). Auch Lucky Jackson stickt für ihr Leben gern und hat an 365 Tagen 365 amüsante und sehr charmante Stickbilder hervorgebracht (Seite 74). Und so haben wir bei unserer zweiten „Faden“-Ausgabe wieder einmal entdeckt, dass Handarbeiten wie Stricken, Häkeln und Sticken die Kindheit überdauern. Auch wenn die Übertragung ins Smartphone-Alter eher mau ausfällt, wie unser Strick-App-Test leider ergeben hat (Seite 14), hoffen wir, dir einen tollen Überblick geben zu können, zu was dieses Material alles fähig ist. Wir wünschen dir viel Spaß beim Blättern und Entdecken!
& Wiebke und Christian
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MITARBEITER
WIEBKE CHRISTIAN
Christian würde gerne Häkeln lernen, denn er kann sich sehr für Amigurumis begeistern. Doch dazu fehlt ihm leider die Zeit – und wahrscheinlich auch die Geduld. Denn bis man ein Ergebnis sieht, braucht es etwas. Daher freut er sich, dass sich zumdinest andere Jungs für die Handarbeit begeistern können.
MARTINA
Martina erinnert sich nur noch vage an Luftmaschen und Strickliesel, hat zuhause aber alle Fäden in der Hand. Myra Kloses pinken Bommelpudel wird sie ihren Töchtern allerdings besser vorenthalten. Der würde das Budget des Christkinds nämlich um ein Vielfaches sprengen.
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Wiebke mag: Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und dabei kühle, frische Morgenluft tanken. Die ersten Vorboten des Herbstes nach einem tollen Sommer und den Gedanken an kuschelige, selbstgestrickte Wollmützen und Schals. Wiebke mag nicht: Den Gedanken daran, bald im Dunkeln nach Hause zu radeln.
MEREL
MAIK
Maik hat für diese Ausgabe gestricklieselt, was das Zeug hält. Und um den Strick-Schmuck richtig in Szene zu setzen, hat er zudem das getan, was er am besten kann: das Styling für unser Model Sylvia.
Was Artikel manchmal anrichten können … liegt heute in zig-facher Ausführung in Merels Flur. Nach dem Interview mit myboshi-Häkelguru Thomas Jaenisch kam erst die Neugier und dann die Häkelwut. Jetzt bemützt sie ihren Freundeskreis gnadenlos mit quietschbunten Beanies.
BARBARA
Auf „Mädchen für Alles“ schreibt Barbara über DIYAbenteuer. Meistens mit von der Partie ist dabei die Nähmaschine. Hin und wieder sagt sie auch mal ihre Meinung, begeistert sich für Musik und fotografiert mit Leidenschaft, am liebsten Graffiti.
DANKE In dieser Ausgabe haben wir mehr denn je Unterstützung von vielen Kreativen bekommen und möchten uns hierfür recht herzlich bedanken. So waren Jule und Sophie von vida*nullvier ganz begeistert von uns und haben uns gleich zwei wundervolle Anleitungen für dieses Heft zur Verfügung gestellt. Auch für die unglaublichen Arbeiten der Stick-Künstler sind wir sehr dankbar. Vielen Dank auch an Christina, die sich mit ihrem Handy ins Wollgewirr gestürzt hat, Myra Klose und den Jungs von myboshi sowie Béla Kubick vonTree2Tree für ihre informativen Auskünfte. Natürlich waren auch wieder Freunde mit an Bord, wie etwa Robert und Daniela, in deren Küche es heiß herging. Ein besonderer Dank geht an unser Model Sylvia, mit der unser Fotoshooting wirklich einen riesen Spaß gemacht hat.
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INHALT {DIY} 14 Strick-App-Test Mit dem Smartphone zum selbstgestrickten Pulli? Wir haben geprüft, ob das klappen kann 18 Wool Wall Eine dekorative Idee für deinen bunten Wollvorrat
48 Freestyle Kreuzstich Cotton statt Plastik – tolles DIY für deine individuelle Einkaufstasche mit Statement
22 Fingerstricken Das ist doch mal wirkliche Handarbeit – eine Kette mit den Fingern gestrickt
52 Strickschmuck Schmuck aus der Strickliesel im Hippie-Style und als elegante Perlenkette
28 Paper Dolls Tolle Idee von Die Landfrau: Die Papier-Zwillinge Marlies und Doris
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42 Cross-Over-Küche Vier tolle Schlemmer-Rezepte mit asiatischem Touch
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64 Pom Pom Fun Wer liebt sie nicht – knallbunte Pom Poms! Ob Teppich oder Girlande: vielfältige kleine Bommel 72 Minion-Mütze Häkel dir deine eigene Minion-Mütze und sorge damit für gute Laune
{EIGENWERKER}
{KAUFRAUSCH}
{RUBRIKEN}
10 Gute Masche Trendy Bommelmützen: myboshiGründer im Interview
20 Lesestoff Mit diese coolen DIY-Bücher musst du einfach kreativ werden
3 Editorial
30 Kunst Stickerei Vier internationale Künstler präsentieren ihre Stickarbeiten
26 An die Kette gelegt Du wirst an ihnen hängen: stylishe DIY-Ketten, die jeder will
60 Ein Herz für Bommel Myra Klose hat sich ganz den bunten Wollkugeln verschrieben
40 Feeling Blue Produkte in Blau – collected by ezebee.com
68 Nerven und Drahtseile Sicherheit im Hochseilgarten
50 Amigurumi Gehäkelte Knuddeltierchen zum Liebhaben, Verschenken und Selbermachen
74 365 Lucky Days Jeden Tag ein Bild: Lucky Jackson stickt für ihr Leben gern
4 Mitarbeiter & Danke 8 Klimbim 78 Eigenwerk im Netz 79 Eigenwerk-Ausgaben, Impressum
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Strick ist chic!
M i B M Kli Bis zu
800 Meter lang kann ein einzelner Faden der Seidenraupe werden!
Die Serie Laine Blanche von Asa Selction beinhaltet Vasen, Kannen und Tassen – allesamt mit Strickmuster! Die hochwertigen Porzellan-Stücke nehmen mit ihrem Muster die coole Modemasche witzig auf und sorgen sicher für Verblüffung an der Kaffee-Tafel. Tasse für 8,90 € zum Beispiel bei: www.design-3000.de
Seiltanz als Trendsport verbreitet sich immer mehr! Mal sportlich, mal wackelig spazieren Wagemutige über die flexiblen Bänder. Diese werden einfach zwischen zwei stabilen Befestigungen gespannt und schon kann es losgehen! Doch Vorsicht - so leicht wie der Sport aussieht, ist er nicht! Balance und eine gute Koordination sind wichtig. Aber: Übung macht den Meister. Und anders als beim Hochseil, fällt man beim Slacklinen nicht tief. Slacklines gibt es in verschiedenen Preisklassen ab ca. 40 Euro, zum Beispiel unter www.sportscheck.com
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Fotos © Hersteller, Wikipedia, Lorna Watt, Alvidesign, Fulloftravel
Am laufenden Band
Für Denker & Sportler
Faden-Stuhl
„Fadenspiele“ ist ein kreatives Buch für Kinder und Erwachsene, die Spaß an Denk- & Spielaufgaben haben. Mit den beiligenden Bändern erlernst du tolle Fadenfiguren und kannst dir selber kreative Aufgaben stellen. 7,99 €, von h.f. ullmann www.ullmann-publishing.com
Der alvisilkchair ist das Werk der Design-Studentin Åsa Alvi Karolina Kärner. In ihrem außergewöhnlichen Design kombiniert sie spielerisch modernes, funktionales Design, Kunst und Handwerk verschiedener Kulturen. Der alvisilkchair besteht aus Seidenfäden, die um einen Eichenrahmen gespannt sind. Die so gespannten Fäden wirken fragil und transparent, die Gesamtform leicht und schwerelos. Åsa Alvi macht derzeit ihren Abschluss im Bereich Möbeldesign – ihr alvisilkchair hat es aber schon jetzt in die Produktion geschafft. www.alvidesign.se
Spitze! „Rope Skipping“ ist die sportliche Form des altbekannten Seilchenspringens. Wer diese für sich als Fitness-Variante entdecken möchte, findet in dem tollen Buch Anleitungen für den einfachen Einstieg bis zu Partner- und Gruppenformen. Dazu gibt es entsprechende Musiktipps. 16,95 €, erschienen bei Meyer & Meyer www.m-m-sports.com
Einfach spitze sind diese dekorativ gehäkelten Speichenschoner für dein Fahrrad! Der ultimative Retrolook, der beim Cruisen durch die Stadt für einen Hingucker sorgt. Das Häkelmuster kannst du dir übrigens im Internet für ca. 4,00 Euro herunterladen. www.ravelry.com/patterns/library/ bicycle-skirt-guard
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myboshi
GUTE Masche
Interview // Merel Neuheuser Fotos // myboshi
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Zwei Jungs, viel, viel Wolle und eine goldene Idee. Gestatten: myboshi! Jeder Person, die auch nur mit dem Gedanken gespielt hat, eine Häkelnadel in die Hand zu nehmen, dürfte myboshi mittlerweile ein Begriff sein. Das Label steht für handgemachte Boshis auf Bestellung, Bücher mit Anleitungen und DIY-Sets voll eigener Produkte. Die Gründer Thomas Jaenisch und Felix Rohland (beide 29) haben vor allem eins gemacht: Die Geschäftsidee verdammt geschickt eingefädelt. Wie es dazu kam haben wir uns von Geschäftsführer Thomas persönlich erzählen lassen …
Ihr seid mit myboshi gefühlt überall präsent. Wie viele Interviews müsst ihr im Schnitt geben? In besonders stressigen Zeiten, also in der Vorweihnachtszeit und im Januar, klingelt bestimmt fünfmal am Tag ein Journalist durch. Im Juli und August ist´s ein bisschen weniger. Aber wir haben die myboshi Geschichte schon wirklich sehr häufig erzählt (lacht). Dann bitte einmal mehr für die EigenwerkLeser: Wie seid ihr auf die myboshi-Idee gekommen? Die Idee kam Felix und mir 2009 während eines Skilehreraustauschs in Japan, damals haben wir beide noch als Skilehrer gearbeitet. Eine spanische Kollegin hat uns dort gezeigt wie man häkelt. Erst einmal als purer Zeitvertreib und nur für uns selber. Als wir dann gemerkt haben, dass unsere Beanies gut ankamen, entstand die Idee, individuelle Mützen zu produzieren. Für unsere ersten verkauften Beanies haben wir übrigens nicht mal den Materialpreis bekommen. Kurz und knapp: Eure Geschäftsidee … Wir wollen coole, junge und frische Häkelprodukte in den Handarbeitsbereich bringen. Wir decken heute die gesamte Wertschöpfungskette des Handarbeitens ab. Unsere Kunden können sich Bücher kaufen, um sich die Ideen zu holen. Sie können Garn und Häkelnadeln kaufen, um die Ideen dann
umzusetzen und schließlich natürlich auch fertige Produkte kaufen. Wie sah dann die Anfangszeit vom Start-up aus? Natürlich haben uns einige Inhalte aus meinem Wirtschaftsingenieurswesen-Studium geholfen, aber im Großen und Ganzen war es doch ein „learning by doing“Prozess. Wir haben ganz klein angefangen und erst einmal eine GbR gegründet. Damals haben wir noch recherchieren müssen wie die Steuererklärung auszusehen hat, wobei die noch leicht war. In der Zwischenzeit sind wir eine GmbH, von der ich der Geschäftsführer bin. Heute haben wir natürlich einen Steuerberater. Aber wir haben uns wirklich alles nach und nach erarbeitet und unglaublich viel gehäkelt. Irgendwann kamen wir nicht mehr hinterher und mussten Personal einstellen. Und wie kam es, dass ihr auch Bücher mit Anleitungen rausgebt und damit eure „Geheimnisse“ preisgbebt? Nach einem Fernsehbeitrag hat uns die Programmleitung des Verlags, in dem unsere Bücher erscheinen, angerufen. Zuerst wollten wir tatsächlich keine Anleitungen rausgeben, haben uns dann aber doch Gedanken gemacht und dachten uns: „Mit der Doktorarbeit wird das nichts mehr. Bücher schreiben ist ganz cool, da haben wir etwas für unsere Enkel.“ Im Nachhinein war das eine
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Bommelmütze als Style-Accessoire: Felix Roland (l.) und Thomas Jaenisch zeigen mit myboshi wie cool Handarbeit ist
gute Entscheidung, weil das Mützengeschäft dadurch noch größer geworden ist. myboshi kommt unfassbar gut an. Wie erklärst du dir, dass Häkeln auf so eine Begeisterung stößt? Ich denke, das sind mehrere Faktoren. Zum einen wird das Leben immer schneller, immer mehr Informationen prasseln auf einen ein. Handarbeit ist da eine entspannende, meditative Sache zum Runterkommen. Zudem sind unsere Produkte aber auch recht schnell gemacht, man hat also auch schnell ein Erfolgserlebnis. Theoretisch und praktisch kann man eine Boshi an einem Abend fertig machen und am nächsten Tag aufsetzen. Außerdem ist die Wegwerfgesellschaft am Schwanken. Die Frage, woher Produkte kommen, wird immer wichtiger. Damit liegen wir voll im Zeitgeist.
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Häkelt ihr heute noch selber Aufträge? Mit dem Häkeln haben wir in der Zwischenzeit nichts mehr zu tun. Wir sind eher im Marketing und in der Zentrierung und Organisation tätig. Und natürlich in der Ideenfindung. Wo findet ihr denn die Ideen? Wir schauen uns ganz viele Modeschauen an, blättern Kataloge und gehen einfach so einkaufen, beobachten viel. Ganz wichtig ist auch unser eigenes Empfinden, was schön ist. Schlussendlich ist die Entscheidung häufig ein Bauchgefühl. Und wer genau häkelt dann heute für myboshi? Das machen bei uns um die 30 Damen. Die meisten sind ü65. Fast alles Rentnerinnen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Aber ein klassisches Angestellten-/
Chef-Verhältnis ist das nicht, sondern eher ein Verhältnis wie man es von Großeltern und Enkeln kennt. Ihr seid mit Häkelarbeiten so erfolgreich geworden und wollt gar nicht mehr selber häkeln? Am Anfang haben wir ja die ganze Produktion alleine gemacht. Wenn man denkt: „Heute muss ich noch fünf Stück fertig kriegen, um die Kundenbestellungen fertig zu machen“, dann macht das irgendwann keinen Spaß mehr. Eine Zeitlang habe ich dann gar nicht mehr gehäkelt. Mittlerweile besteht mein Tag aber aus Büroarbeit und jetzt häkle ich nach Feierabend auch wieder gerne. Aber wahrscheinlich anders als andere, weil ich mir dabei auch immer neue Ideen überlege oder ausprobiere, was man besser machen kann. Mein Spaß am Häkeln ist auf jeden Fall zurückgekommen.
Was ist denn euer aktuellstes Projekt? Im September erscheint unser drittes Buch mit dem Titel „Drinnen und draußen“. Im „Draußen“-Teil gibt es natürlich wieder Mützen, aber auch schwierigere Modelle für diejenigen, die die ersten beiden Bücher schon kennen. Besonders spannend ist der „Drinnen“-Bereich, dort finden sich viele „Homedeko“-Ideen zum Nachmachen. Und was soll die Zukunft noch bringen? Große Veränderungen! Wir wollen natürlich weiterhin junge und neue Ideen zum Selbermachen entwickeln und schauen wie man das noch cooler aufziehen kann. Fahrt ihr auch noch als Skilehrer zu den Wurzeln eurer Idee? Als Skilehrer arbeiten wir beide leider nicht mehr. Ausgerechnet in der Wintersportzeit ist die Nachfrage nun mal am stärksten.
„Drinnen und draußen“ ist nach „Mützenmacher“ und „Mützen und mehr“ bereits das dritte Buch von den myboshi-Jungs. Mehr Infos unter www.myboshi.net und www.topp-kreativ.de.
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strick
app-test Strick dich doch selbst Text // Christina Scholten Fotos // Moritz Hagedorn
„Stricken – das kann ja so schwer nicht sein!“ dachte sich unsere Autorin Christina. Ausgerüstet mit Smartphone und einem Knäuel Wolle testete sie vier Strick-Apps. Und verlor dabei den Glauben an den technischen Fortschritt.
Als ich ein emotional voll ausgelasteter Teenager war, strickte meine Schwester für ihren Freund einen Pullover zu Weihnachten. Im August fing sie damit in Vollzeit an, zwei Stunden vor der Bescherung war sie immer noch nicht fertig. Schon damals, ausgefüllt mit rosafarbenen Gefühlen, dachte ich mir: Das muss Liebe sein. Heute, zehn Jahre später, weiß ich: Es ist wahr. Denn Stricken lernen ist die Hölle. Aber fangen wir vorne an. Als der Entschluss stand, mir für die kalten Tage in DIYManier selbst einen Schal zu stricken, war ich kaum zu bremsen. Die Gedanken an faire Produktionsbedingungen, Nachhaltigkeit und der Stolz des eigenen Werkes trieben mich also ins Wollgeschäft. Alles so schön bunt hier, freute ich mich, bis ich die Preise entdeckte. Zwischen vier und zehn Euro für ein Knäuel, ließen mich und meinen Geldbeutel ins Schwitzen geraten. Doch es geht schließlich um den Spaß an der Sache, beruhigte ich mich. Doch welche von den vielen Wollsorten muss ich als Anfänger überhaupt benutzen? Und gibt es bestimmte Nadeln? Da keine Verkäuferin in der Nähe war, suchte ich Rat bei den vorsorglich heruntergeladenen Apps. Auf der nächsten Seiten nun also mein Erfahrungsbericht:
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1. Knitting
2. Knit
3. How to Knit
Preis: kostenlos (für Android) Design: Nutzerfreundlichkeit: Hat mir geholfen: Gesamt:
Preis: 1, 59 € (für Android & iphone) Design Nutzerfreundlichkeit: Hat mir geholfen: Gesamt:
Preis: kostenlos (für Android) Design: Nutzerfreundlichkeit: Hat mir geholfen: Gesamt:
Von kostenlosen Programmen kann man nicht viel erwarten, ich weiß. Aber das fade Design dieser App ist fast eine Beleidigung für das verwöhnte Auge. Schon das Startbild mit seiner schlecht ausgeleuchteten Nahaufnahme einer gestrickten Pink-Schwarz-Kombination schreckt mich ab. Doch was an Liebe zum ästhetischen Detail hier fehlt, wird durch die Nutzerfreundlichkeit ausgeglichen. Das Programm ist übersichtlich und leicht zu handhaben, indem man zwischen fünf Kategorien wählen kann. Für Beginner wie für Fortgeschrittene gibt es jeweils eine Auswahl an Youtube-Tutorials in willkürlicher Anordnung. Das nervt, weil ich auch nach sieben angeschauten Videos noch keins gefunden habe, das mir als Strick-Trottel zeigt wie man überhaupt anfängt. Hinderlich ist auch der schlechte Empfang hier im Wollgeschäft. Doch in der „Daumen hoch-Knitting“- Kategorie finden sich geschriebene Tipps und Tricks rund ums Stricken. Ein paar Infos zur Wolle finde ich, aber so richtig hilft mir das auch nicht. Auch die Anleitung für Beginner finde ich eher anstrengend zu lesen, obwohl mein Englisch ganz gut ist. Die letzten beiden Kategorien, „Knitting News“ und der Link zu StrickSocial-Network Seiten, hake ich schnell als nerdig ab und versuche mein Glück bei der zweiten App.
Wie hübsch! „Knit“ hat ein klares und ansprechendes Design, ein Pluspunkt für die App. Leider gibt es nur Symbole, deren Bedeutung man erst errät, wenn man sich einmal alles angeschaut hat. Weil ich immer noch nicht aus dem Wollladen heraus bin und die Verkäuferinnen anfangen, mich zu beobachten, lasse ich mich kurz in Punkto Wolle von ihnen beraten. Sie geben mir die passenden Stricknadeln und erklären mir, dass Rundstricknadeln für Anfänger leichter sind und die Wolle nicht zu faserig sein darf – eine Info, die ich aus keiner der getesteten Apps ziehen konnte. Mit neuer Motivation setze ich mich also in die Bahn, denn inzwischen habe ich auch bei „Knit“ ein Video gefunden, das mir zeigt wie ich die Wolle auf die Stricknadel ziehen kann. Das Gute an dem Programm: Es sind keine YoutubeTutorials, sondern in die App eingebundene Videos, bei denen Hände und Wolle gut gefilmt im Vordergrund stehen. Außerdem sind die einzelnen Tutorials kurz und verständlich. Deshalb kann ich meine ersten Maschen direkt versuchen. Sogar die spöttischen Alte-FrauenKommentare von den Jugendlichen auf den Plätzen gegenüber tun meiner Begeisterung keinen Abbruch. Doch dann die Enttäuschung: Es gibt kein Video, das mir zeigt, wie ich die erste Reihe stricken könnte. Außerdem ärgern mich die vielen nicht frei geschalteten Optionen.
Kostenlos und einfach zu handhaben ist die App „How to Knit“. Vielleicht schaffe ich es damit endlich, meine erste Reihe zu stricken! Aber auch dieses Programm arbeitet lediglich mit Youtube-Tutorials, in denen Frauen wie Michelle und Pamela in einem langen Monolog erklären, wie man einen Schal strickt. Fasziniert stelle ich fest, dass es Selbstprofilierungsopfer auch in der Strick-Gemeinde gibt. Deshalb mein Tipp: Einfach vorspulen bis endlich auf die Hände gefilmt wird und keine Ganzkörper-Aufnahme mehr gezeigt wird. Hier finde ich auch endlich einen Clip, der mir zeigt, wie man die Wolle mit der Nadeln aufnimmt und dann zur ersten Reihe bringt. Sieht einfach aus und kann so schwer nicht sein, denke ich mir noch beim ersten Versuch. Doch meine Feinmotorik versagt leider im Totalausfall. Ich schaffe es einfach nicht, das Garn so zu halten wie es in dem Video gezeigt wird. Auch nicht nach mehreren Versuchen. An meiner Intelligenz zweifelnd stelle ich außerdem fest, dass es nicht gerade einfach ist, das Video mit den Nadeln in den Händen immer wieder anzuhalten. Und die ständigen Anrufe fördern den Prozess natürlich auch nicht sonderlich. Zu guter Letzt bekomme ich dann auch noch eine SMS von meinem Anbieter, dass mein Datenvolumen fast verbraucht sei.
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4. Knitting for beginners
Preis: 2,59 € (für Android) Design: Nutzerfreundlichkeit: Hat mir geholfen: Gesamt:
Traurig und resigniert sitze ich vor meinen zwei Wollknäuelen. Die letzte App „Knitting for beginners“ hat meinen Traum vom Schal endgültig in eine graue Wolke aus Strick verwandelt. Zwar hatte ich in letzter Instanz noch 2,59 Euro investiert, in der Hoffnung, für den Preis könne es nur besser werden. Aber von den zwei Playlisten mit den, wie kann es anders sein, Youtube-Tutorials, ist nur eine verfügbar. Die andere musst du extra kaufen. Weitere Optionen hat dieses Programm nicht zu bieten. Zu meinem Leidwesen kann ich mir die Hälfte der Videos gar nicht ansehen, weil meine Internetverbindung immer wieder zusammenbricht. Oder es eine gefühlte halbe Stunde dauert, bis ein Tutorial endlich mal geladen ist. Wer geduldig ist oder eine sehr schnelle Internetverbindung bei seinem Smartphone hat, dem mag vielleicht geholfen sein. Ich persönlich trage ein Tutorial-Trauma davon und habe immer noch keinen vernünftigen Anfang für die leichteste aller Strickübungen gefunden. Vielleicht wird der Winter dieses Jahr ja auch gar nicht so kalt, überlege ich. Beruhigt packe ich die Wolle und die Stricknadeln weg, denn eigenlich reicht der Schal aus dem letzten Jahr auch noch für dieses.
Fazit: Es gibt viele technische Wunderwerke. Teilchenbeschleuniger zum Beispiel oder das klassische Telefon. Die von mir getesteten Apps gehören sicherlich nicht dazu. Dafür habe ich mir einen neuen Namen für die Programme ausgedacht: Apps für Leute, die zu dumm sind, um bei Youtube „Knitting for Beginners“ einzutippen. Denn dort gibt es alle Videos genau so schnell und kostenlos. „Ja, Stricken lernen ist
nicht immer einfach,“ bestätigt meine Mutter mein Leid. Und nimmt sich dann zwei Stunden Zeit, mir alles zu zeigen, was ich zum Stricken wissen muss. Sie kennt jeden Trick, der es einfacher macht und holt jede verlorene Masche zurück. Außerdem stockt sie nicht dauernd beim Sprechen, weil die Verbindung zu schlecht ist. So wurde mir spätestens nach der fünften von mir selbst gestrickten Reihe klar: Niemand braucht Strick-Apps, solange es Mamas gibt, die stricken können.
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Dekorative Organisation
von Lorna Watt Wer viel strickt und häkelt, bei dem liegen auch eine Menge verschiedener Wollknäuele herum. Eine geniale Idee, wie man diese dekorativ unterbringen kann, zeigt Lorna Watt auf ihrem Blog knitsforlife.com. Die Wool-Wall besteht aus einem Lochbrett und diversen Nägeln, die als Aufhängung dienen. Darauf hat sie einfach ihre Wollknäuele gesteckt und somit ein höchst dekoratives Kunstwerk an ihrer Wand geschaffen. Zusätzlich bietet die Lochwand noch die Möglichkeit, alle Strickutensilien zu verstauen. Einfach entsprechende Haken oder Leisten anbringen, fertig. So schnell bekommt man Ordnung, auch auf kleinstem Raum, und zeigt dekorativ: Hier wird kreativ gearbeitet! Viele weitere tolle Strick- und Häkelprojekte von Lorna kannst du übrigens auf ihrem Blog bewundern: http://knitsforlife.com
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F F O T S E LES r ü f r e h c ü Kreative B Faden Nadel &
Vintage stricken Die besten Strickideen im Retrolook von Kim Hargreaves
Stick ist chic – und Retro ist gerad mega angesagt! Der Retrolook hat längst die Kollektionen namhafter Designer erobert. Für alle, die Modeklassiker im VintageStyle selbst stricken möchten, bietet die Designerin Kim Hargreave eine Zeitreise in die Fifties und Sixties und stellt Modeklassiker vom Pullover mit U-Boot-Ausschnitt über Boleros zum Petticoatkleid bis zum bauchfreien Sweater vor. Dank detaillierter Strickanleitungen ist Individualität im Kleiderschrank garantiert! ISBN 9783862441426 www.christian-verlag.de
Boho-Häkeln
von Cecile Balandino Sachen zusammengepackt und los geht‘s im Wohnwagen! Wir ziehen weiter! Wer Fernweh nach den Farben der Welt hat, kann mit diesem Buch auf Häkelreise gehen. Herrliche Farbkombinationen und folkloristische Muster verstrahlen Lebensfreude in 17 hinreißenden Projekten. Hier kannst du deine Leidenschaft für Kleidung, Accessoires und Deko im farbverliebten Boho-Style ausleben, der es längst auf Laufstege und in In-Boutiquen geschafft hat. ISBN 9783863551667 www.edition-m-fischer.de
Aus Faden und Draht 60 Schmuckprojekte in textilen Techniken Aus Garn, Wolle, Schnur oder Draht hat die Autorin 60 Schmuckstücke verschiedenster Art entworfen, die sich Schritt für Schritt nacharbeiten und perfekt an deine Garderobe anpassen lassen. Nach Lust und Laune kannst du im Farbrausch schwelgen, Ton in Ton arbeiten, Reste verwerten und neue Materialien aus der Natur entdecken. Für alle, die es lieber edel mögen, werden wertvolle Unikate aus Silber vorgestellt. Ob verspielte Schmuckstücke oder klassische Ketten, Armbänder oder Ringe: Jeder Schmuck ist in einer Häkel- oder Stricktechnik gefertigt und macht einfach Spaß. ISBN 9783258600581 www.haupt.ch
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Fotos © Hersteller
von Helga Becker
Shabby Strick 50 Projekte für ein selbst gestricktes Zuhause von Melanie Porter
Hole dir den Shabby Chic ins eigene Zuhause! Das tolle Buch präsentiert 30 Projekte in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, die den angesagten Style in deine vier Wände bringen. Dank der ausführlichen Einführung in grundlegende Techniken strickst du im Nu Kissenbezüge oder verkleidest Möbelstücke mit Wolle. Außerdem gibt es für geübtere Finger tolle Projekten mit Riesennadeln! Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum genauen Abmessen der eigenen Möbel und vielen Ideen zu dekorativen Unikaten bekommst du alles, was du für den eigenen Shabby Chic brauchst. ISBN 9783863551414 www.edition-m-fischer.de
Zu beiden Büchern gibt es ein Einstiegsset mit den benötigten Grundmaterialien!
Geknüpfte Armbänder Freundschaftsbänder im Ethno-Style
Gewebter Perlenschmuck Armbänder und Ketten im Bohemian-Style
Geknüpfte Armbänder liegen voll im Trend! Die kunstvoll geknoteten Schmuckstücke bestechen durch tolle Farben und spannende Muster, modern kombiniert mit Lederarmbändern und edlen Steinen werden sie zum Blickfang für jedes Outfit. Die Freundschaftsbänder von einst haben sich zu hippen Schmuckstücken weiterentwickelt. Die Autorin ließ sich bei ihren Mustern von Afrika inspirieren und hat in diesem Buch bezaubernde Muster zusammengestellt, von einfach bis anspruchsvoll. ISBN 9783772440311 www.topp-kreativ.de
Inspiriert vom trendigen Hippie-Chic, dem man an den Stränden von Ibiza ebenso begegnet wie in den Straßen der Metropolen, wird hier Perlenschmuck von farbenfroh-lässig bis richtig edel präsentiert. Ob mit dem Webrahmen oder dem Quadratstich, die Technik lässt sich schnell erlernen und du kannst deinen ganz individuellen Makena-Schmuck selbst gestalten. Von einfachen Fädelarbeiten bis zu kunstvoll gewebten Bändern – detaillierte Anleitungen und Fädelskizzen erleichtern das Nacharbeiten. ISBN 9783772440328 www.topp-kreativ.de
von Elke Eder
von Elke Eder
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Fingerstricken Stylishe Kette step by step von vida*nullvier
Das ist doch mal wirkliche Handarbeit! Für diese Variante einer stylishen Flechtkette haben sich Jule und Sophie von vida*nullvier für ein besonderes Material entschieden: Kein herkömmlicher Faden kommt zum Einsatz, sondern Stoffstreifen. Diese kann man so schon als Garn kaufen oder sie einfach selber aus einem alten T-Shirt schneiden. DIY goes Fashion – kreativ werden mit der Fingerstricktechnik!
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1. Zuerst schneidest du etwa 4 cm dicke Streifen aus einem T-Shirt aus. Für eine Kette brauchst du insgesamt etwa 1 m Band. Um eine zweifarbige Kette zu machen, klebst du einfach zwei Streifen in unterschiedlichen Farben aneinander. 2. Beim Schneiden musst du dir nicht viel Mühe geben, denn wenn du anschließend leicht am Stoff ziehst, rollen sich die Ränder ein und die Streifen sehen schön sauber aus.
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3. Die einzelnen Streifen mit herkömmlichen Flüssigkleber aneinanderkleben. Kleiner Tipp: Mit einer Haarspange kannst du das Ganze gut fixieren. 4. Ein Ende des T-Shirt-Streifens legst du nun zwischen Mittel- und Zeigefinger. Lass so viel in die Handfläche fallen, dass du damit ganz am Ende um deinen Hals kommst, um einen Knoten zu machen. Das längere Stück, das nun also über deinem Handrücken hängt, schiebst du von hinten durch Ring- und den kleinen Finger, umschließe den kleinen Finger damit und führe den Streifen vor dem Ringfinger zurück. Kurz gesagt: einfach eine 8 um die beiden Finger legen! 5. Jetzt umschließt du mit dem langen Ende beide Finger, als würdest du einfach mal kurz deine beiden äußeren Finger aneinanderbinden. Das lange Ende bleibt auf dem Handrücken zwischen Ring- und Mittelfinger liegen.
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6. Auf deinen Fingern liegen nun sozusagen zwei Bahnen Stoff. Die untere Bahn leicht lockern, sodass du in die Schlaufe fassen kannst ... 7. ... und den jeweiligen Finger einmal von oben durch die Schlaufe stecken. 8. So sieht das Ganze dann aus.
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9. Das Gleiche machst du nun mit dem kleinen Finger. Also erst die untere Schlaufe, die den Finger umschließt, leicht auflockern. 10. Den kleinen Finger einknicken und dadurch stecken. Das war eigentlich auch schon der wichtigste Move – alles andere, was jetzt kommt, ist Wiederholung.
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TIPP: Um eine dickere Kette zu machen, nimm noch einen weiteren Finger dazu. Lege also den Streifen zwischen Zeigeund Mittelfinger. Um die Kette etwas hochwertiger erscheinen zu lassen, kannst du um die Enden noch Draht oder Perlen herumwickeln.
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11. Das lange Ende des Streifens, das die ganze Zeit zwischen Ring- und Mittelfinger geschlummert hat, kommt nun wieder zum Einsatz. Von hinten einfach wieder um beide (!) Finger wickeln und dann wieder an seiner üblichen Stelle ruhen lassen. (Die 8 brauchten wir nur am Anfang. Von nun an werden nur noch beide gemeinschaftlich umwickelt.) 12. Jetzt ziehe wieder aus der unteren der beiden Bahnen zuerst am Ringfinger eine Schlaufe locker. 13. Wurschtel den Ringfinger von oben durch die Schlaufe (wie auch von unten) ... 14. ... und dann sieht das so aus. 15. & 16. Den kleinen Finger ganz genauso durch das untere Band stecken.
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17. Das vordere kurze Stück habe ich mittlerweile auch nach hinten gelegt. Das hat aber keinen tieferen Sinn. Nach dem zweiten Durchgang sieht das Ganze dann also von vorn so aus. 18. Und von hinten sieht es so aus.
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19. Nun kommt Durchgang Nummer 3. Also wieder den Streifen um beide Finger winden und an der gleichen Stelle wie zuvor ablegen. Wichtig ist, dass du das Ganze immer so gut wie möglich festziehst – an beiden Enden! Sonst sieht der Zopf am Ende unregelmäßig aus. 20. Nach einem weiteren Durchgang bildet sich dann hinten dieses Kunstwerk. Am Ende einfach die Schlaufen von den Fingern lösen und den Rest des Streifens dadurch stecken und dann richtig fest ziehen.
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Die beiden DIY-begeisterten Studentinnen Jule und Sophie aus Leipzig zeigen auf ihrem wunderschönen Blog vida*nullvier laufend spannende Tutorials, Rezepte und Geschichten aus ihrem Leben. Dabei schlägt ihr Herz insbesondere für Fashion, Food und Home. www.vidanullvier.de
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An die
kette gelegt 1 2
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1 Farbenfrohe Kette aus gewickelten Fäden mit Goldanhängern, 16,00 Euro {www.etsy. com/de/shop/Kalinkati} 2 Geometrischer Holzanhänger in türkis von Kookooloores, 18,00 Euro {www.etsy.com/de/shop/Kookooloores} 3 Kette mit Lederanhänger in geometrischer Form, 22,00 Euro {de.dawanda.com/shop/tilt} 4 Witziger Pfeifenanhänger aus Acrylglas von Medée-Ateier, 25,00 Euro {de.dawanda.com/shop/Medee-Atelier} 5 Geflochtenes KorallenKollier mit blauen Perlen, 59,00 Euro {www.etsy.com/de/shop/gudbling} 26
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Fotos © Hersteller
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9 10 6 Strick-Kette „Lotte“ in Himbeer von LieblingsLiesel, 26,00 Euro {www.etsy.com/de/shop/ LieblingsLiesel} 7 Großer Holzanhänger als Dreieck von Nicedesign, 19,90 {de.dawanda. com/shop/nicedesign} 8 Diamant-Anhänger in verschiedenen Farben aus Beton, 20,00 Euro {de.dawanda.com/shop/bton} 9 Kette aus handgeknüpften Baumwollfäden, 16,00 Euro {de.dawanda.com/shop/kalinkati} 10 Kette mit farbigen Holzanhängern von Valandeo, 10,95 Euro {www.etsy.com/de/shop/Valandeo} 11/2013 www.Eigenwerk-Magazin.de
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Schwesternliebe
Paper Dolls
Material:
Alte Tapete, Schmuck- oder Geschenkpapier Festen Karton zum Aufkleben Papierschere Klebestift RundÜsen (aus dem Bastelladen) Hammer Schnur zum Aufhängen
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Marlies und Doris sind Zwillingsschwestern. Sie lieben schöne Kleider. Nun ist es an dir, ihnen das passende Outfit zu verpassen. Und so geht´s:
So funktioniert es: Du druckst dir die Paper Doll auf stärkeres Papier aus. Dann klebst du sie auf einen festeren Karton. Die Rückseite beklebst du mit schönem Papier. Mit der Schere schneidest du die Paper Doll aus. Danach presst du sie in einem dicken Buch, damit sie beim Trocknen des Klebers ganz gerade bleiben. Aus der Vorlage schneidest du die Kleider der Paper Dolls als Schablone aus. Diese kannst du auf das von dir ausgewählte Papier legen, die Konturen abzeichnen, ausschneiden und so der Marlies und der Doris zu neuen schicken Outfits verhelfen. Zusätzlich male den beiden noch Blumen ins Haar oder klebe ihnen Glitzersteinchen auf das Kleid. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Als letzten Schritt bringst du mittig oben am Kopf eine Rundöse an (alternativ kannst du den Locher nehmen, aber eine richtige Öse sieht natürlich schöner aus). Hier wird eine schöne Schnur durchgeführt und zusammengeknotet. Fertig sind deine Paper Dolls. Für alle Eigenwerker haben Die Landfrau und Eigenwerk noch ein besonderes Zuckerl. Es gibt noch den Paper Doll Schnurrbartbruder „Otto“ für dich als Download unter: http://www.dielandfrau.com/ p/diy.html
„Die Landfrau“ steht als Markenname und mit ihrem Food-Blog für modern-traditionell Eingekochtes und für beste Rezepte aus ihrer Landfrauenküche. Darüber hinaus begeistert „Die Landfrau“ mit originellen Bastelideen für Gestempeltes, Selbstgenähtes oder Papierarbeiten. Einblicke und tägliche Rezeptideen bietet ihr Blog www.dielandfrau.com. Für das Eigenwerk verrät „Die Landfrau“ regelmäßig ihre Tricks und Kniffe aus Küche und Bastelecke.
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daniel kornrumpf
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Der Amerikaner Daniel Kornrumpf arbeitet bei seinen Stickportraits wie ein Maler bei einem Ölgemälde. Die Nadel ist der Pinsel, der Faden seine Farbe. Seine außergewöhnlichen Portraits wirken wie gemalt, die Schattierungen der Haut werden realistisch umgesetzt. Daniel arbeitet zwar auf großen Leinwänden, doch seine Werke nehmen darauf nur einen kleinen Ausschnitt ein.
Dina, geboren 1978, entdeckte schon während ihres Studiums mit dem Schwerpunkt Illustration ihr Interesse an dem Zeichnen mit der Nähmaschine. Seitdem näht und stickt sie ihre Bilder und nutzt das ungewöhnliche Medium für ihre Illustrationen. Mit den Materialien Stoff und Garn erzeugt sie fragile Bilder, die durch ihre Schönheit den Betrachter bestechen.
stephanie clark
jo hamilton
Stephanies Kunst entstand aus ihrem Hobby heraus. Die Fähigkeit und das Interesse an der Handarbeit ließ sie immer weiter in die Materie eindringen. Heute sieht sie sich als Malerin, die mit Fäden Bilder entstehen lässt. Dabei setzt sie die Farben für ihre Schattierungen ein und erzeugt Tiefe durch Überlagerungen. Der Gedanke an alte Tapeten und an das zu Hause ihrer Großmutter sind ihr dabei die Inspirationen. Steph nutzt die Stickerei, um das familiäre Gefühl aufzugreifen und ihre Lebensgeschichte in Bilder zu fassen.
Jo Hamilton ist 1972 in Schottland geboren und lebt nun in den USA. In ihren Arbeiten setzt sie Fotografien in Handarbeit um, die sie Stück für Stück zu einem fertigen „Larger than life“-Portrait werden lässt. Dabei benutzt sie keine Skizzen oder ComputerGrafiken, sondern arbeitet von der Mitte her einfach drauf los. Durch Beobachten und Zusammentragen entwickelt Jo mit viel Feingefühl die beeindruckenden Bilder.
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www.danielkornrumpf.com
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www.stephart.blogspot.de
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www.johamiltonart.com
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Hausschuhe aus Merino-Wolle, 65,00 Euro www.ezebee.com/de/agnesfelt
Leinen-Plaid, 80,00 Euro www.ezebee.com/irmalu-linen-crafts
Feeling
Blue Collected by
Blaue Lampe, 119,00 Euro www.ezebee.com/de/sabrina-fossi-design
Kette mit Segler-Knoten, 18,00 Euro www.ezebee.com/de/art2dress
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Kette mit Uhr, 20,00 Euro www.ezebee.com/de/eve-of-art
Mit mehr als 50 Techniken der Nadelkunst, über 160 verschiedenen Stichen und Tipps für die richtige Stoff- und Garnwahl. 240 S., geb., € 39.90 978-3-258-60072-7
Wer selbst Schnittvorlagen erstellen, anpassen und abändern möchte, findet hier die Grundlagen und weiterführende Informationen. 192 S., geb., € 29.90 978-3-258-60068-0
Feine Bluse, 138,50 Euro www.ezebee.com/de/mooncircus
Dank klaren und einfachen Schritt-für-SchrittAnleitungen sehen die selbstgenähten Kleidungsstücke edler und professioneller aus. 160 S., Spiralheftung, € 29.90 978-3-258-60048-2
Ob verspielte Schmuckstücke oder klassische Ketten, Armbänder und Ringe: jeder Schmuck ist in einer Häkel- oder Stricktechnik gefertigt.
Pfau Amigurumi, 25,00 Euro www.ezebee.com/de/wwwezebeecommarigurumi-shop
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176 S., geb., € 29.90 978-3-258-60058-1
www.hauptverlag.com
Rezepte von Robert C. Werner Fotos von Christian Geppert
Ein Hauch von Asien und von Meer. Mit diesen Cross-Over-Rezepten bringst du den Geschmack ferner L채nder in neuer Kombination auf den Teller. Wir w체nschen guten Appetit.
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Glasnudelsalat „ASIA – Style“ mit Gambas Zutaten: Olivenöl 3 zerhackte Knoblauchzehen 200 g Garnelen 150 g Erdnüsse, grob zerkleinert 2 TL Zucker 100 g Glasnudeln asiatische Gewürze nach Geschmack 1 Bund Frühlingszwiebeln, feingeschnitten 1 Bund Koriander und Pfefferminze, gehackt 2 Stücke Ingwer, gerieben 2 rote Chilischoten mit Samen, feingeschnitten Saft von 2 Limetten Sojasoße
Und so geht´s: Die Glasnudeln in kochendem Wasser einweichen und abtropfen lassen. Das Öl in der Pfanne erhitzen und darin die Garnelen mit den asiatischen Gewürzen glasig braten und auf einen Teller legen. Knoblauch, Zucker, Garnelen und Erdnüsse in die Pfanne geben. Für das Dressing die restlichen Zutaten mischen. Die abgetropften Nudeln in der Pfanne schwenken und die Garnelen dazugeben und mit Sojasoße und einem Schuss Olivenöl abschmecken.
Sesam-Trüffel mit Karamellfäden Zutaten: 300 g Zartbitter-Kuvertüre 200 ml Schlagsahne ½–1 TL dunkles Sesamöl 100 g Sesamsaat 200 g Zucker
Und so geht´s: Die Kuvertüre hacken. Sahne aufkochen und vom Herd ziehen. Kuvertüre in der Sahne schmelzen, Sesamöl zugeben und die Masse glatt rühren. Bei Zimmertemperatur streichfähig werden lassen.
Gebratenes Seesaibling-Filet auf Meeresspargel Zutaten: 1 EL Mirin (Reiswein) 1 EL Sojasauce ½ TL Sesamöl ½ EL Austernsauce 2 EL Aceto balsamico 3 EL Olivenöl 3 EL Sesam, trocken geröstet 200 g Meeresspargel Fischfilet, ca. 300 g Salz Pfeffer Öl zum Braten
Und so geht´s: Für die Marinade Mirin, Sojasauce, Sesamöl, Austernsauce, Aceto balsamico und Olivenöl verrühren. Das Fischfilet portionieren, würzen und auf der Hautseite kross anbraten. Den Meeresspargel in einer Pfanne mit heißem Öl 3–4 Minuten anbraten, salzen und pfeffern und auf eine Platte geben. Mit der Marinade überziehen und mit dem Fisch servieren.
Sesam in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Auf ein Blech geben und auskühlen lassen.Wenn die Ganache (KuvertüreSahne!) angedickt ist, wird sie mit der Hand zu kleinen Trüffeln gerollt und rundherum im Sesam gewendet. Fertige Trüffel mindestens 2 Stunden kalt stellen. Für die Karamellfäden 200 g Zucker in einem Topf karamellisieren. Etwas stehen lassen und dann den Stiel eines Holzlöffels in den flüssigen Zucker eintauchen. Über einem Bogen Backpapier nun in schnellen Bewegungen mit dem Holzlöffel den flüssigen Zucker verteilen und hart werden lassen.
Huhn mit Feige und Wasabi-Käse gefüllt Zutaten: 4 Hähnchenbrustfilet 2 Feigen 80 g Wasabi-Käse 1 EL Frischkäse Salz und Pfeffer Küchengarn Für die Sauce: 100 ml Weißwein 150 ml Wasser 2 EL Frischkäse 1 EL Schmand 1 EL Butter 2 EL Mehl etwas Wasser Salz 1 Prise Cayennepfeffer 1 Prise Currypulver 2 Spritzer Zitronensaft ½ TL Senf
Und so geht´s: Die Hähnchenfilets unter fließendem Wasser waschen und trocken tupfen, je eine Tasche hinein schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Innenseite der Taschen mit Frischkäse bestreichen, mit Wasabi-Käse und Feige füllen. Zuklappen und mit Küchengarn fest umwickeln, evtl. mit Zahnstochern fixieren. Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Rouladen in einer Pfanne von allen Seiten scharf anbraten und für 20 Minuten im Ofen backen. Währenddessen den Bratensud der Rouladen mit dem Weißwein ablöschen, alle restlichen Zutaten unter Rühren zufügen, 10 Minuten köcheln lassen und dann das Mehl mit etwas Wasser glatt rühren und die Sauce damit andicken.
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Freestyle KREUZSTICH von Barbara Rehbehn // einmaedchenfueralles.wordpress.com
Kreuzstich rockt! Vor allem, wenn du es wagst, den ausgetretenen Pfad von Zählstoff, Stramin und Co. zu verlassen. Freestyle ist angesagt! Stickvorlagen können nämlich mit Bleistift ganz einfach auf helle Textilien übertragen werden. Zum Beispiel auf Baumwolltaschen, wie man sie im Supermarkt an der Kasse findet. Mit Nadel und Faden kannst du dir so einen schicken Statement-Beutel selber gestalten. Das brauchst du: • unbedruckte Baumwolltasche • Topflappengarn • Nadel, Einfädler • Schere, Stickrahmen • Kästchenpapier, Filzstift, Bleistift • evtl. Malerkrepp
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Zuerst solltest du dir eine Stickvorlage basteln. Im Internet bieten verschiedene Stickplattformen dabei ihre Hilfe an. Ich habe meine Buchstaben mit dem Alphabet-Generator von stitchpoint.com erstellt. (Für den „Cotton statt Plastik“-Schriftzug hab ich die Schriftart „Dublin“ verwendet, für das „Hallo Welt!“ habe ich mir „Madrid“ ausgesucht.)
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Die fertige Stickvorlage zeichnest du dir zuerst mit einem dunklen Filzstift auf Kästchenpapier vor. Dann kannst du sie mit Bleistift auf den Stoff durchpausen. Ich hab mir dafür Vorlage und Tasche mit Malerkrepp ans Fenster geklebt. Je ordentlicher die Kreuzchen vorgezeichnet sind, desto gleichmäßiger wird am Ende dein Stickwerk. (Übrigens: Das Topflappengarn ist mit seiner ca. 2 mm Dicke genau richtig für ein handelsübliches Schulheftkaro. Wenn du größer oder kleiner sticken möchtest, kannst du mit Hilfe von Millimeterpapier Kästchengröße und Fadendicke aufeinander abstimmen.)
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Jetzt musst du nur noch deinen Stickrahmen anbringen und schon kann’s losgehen mit dem Kreuzstich. Ein gutes Hilfsmittel ist der Einfädler, ohne den ist es ziemlich mühsam, den dicken Faden durch das Nadelöhr zu kriegen. Mit einer spitzen Nadel lässt sich der Stoff leichter bearbeiten als mit einer Sticknadel. Aber Vorsicht – damit piekt man sich auch schnell mal in den Finger.
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KreuzstichBasics
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I M U R AMIGU unde e r F e t l e gehäk
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Fotos © Hersteller
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Amigurumi-Häkel-Anleitung „Johnny the monkey“, PDF Download von pepika, 3,85 Euro {www.etsy.com/de/shop/pepika} „Gmurk“ ist das gar-nicht-gruselige Amigurumi-Monster von Creepyandcute, 22,50 Euro {www.etsy.com/de/shop/CreepyandCute} Bunte Monster mit Namen Theo, Hugo oder Horst präsentiert Kät´s Häkelkunst, 39,95 Euro {de.dawanda.com/shop/meinkaetzchen} Das kleine Kätzchen mit Schnauzbart ist ein Schlüsselanhänger von lesfrotteurs, 16,00 Euro {www.etsy.com/de/shop/lesfrotteurs} Bunte Amigurumi Matroschka von LithiGurumi, 16,00 Euro {www.etsy.com/de/shop/LithiGurumi} „Queety“ heißen die bunten Vögelchen im gleichnamigen DaWanda-Shop, 18,00 Euro {de.dawanda.com/shop/Queety} Freddie, die Schnecke – witziger Amigurumi von StrickCookie, 29,90 Euro {de.dawanda.com/shop/StrickCookie} Die Häkelanleitung für den traurig-blickenden Hippo gibt es als PDF bei Design-Studio, 4,95 Euro {de.dawanda.com/shop/Design-Studio}
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strick schmuck
l e s e i l k c i r St
mit der
projekt & styling: maik kaiser fotos & text: christian geppert
Wer braucht schon Gold und Diamanten? Wir freuen uns doch viel mehr über den Besuch einer alten Freundin aus Kindheitstagen! Daher haben wir die gute alte Strickliesel hervorgekramt und uns ans Werk gemacht. Rausgekommen sind wie immer: Schnüre. Wie du diese in sytlischen Schmuck verwandeln kannst, siehst du auf den folgenden Seiten.
e t t e K e c a e P
Mit der Strickliesel machst du eine ca. 1 m lange Schnur. Lieber etwas mehr, damit du nachher flexibel bist. In die fertige Schnur ziehst du nun vorsichtig den Basteldraht. Achte darauf, dass man ihn nicht sieht, manchmal fädelt er sich nämlich durch die Maschen. Wenn du die ganze Schnur auf den Draht gezogen hast, kannst du mit dem Wort beginnen. Achte darauf, dass das Wort etwa in der Mitte der Schnur sitzt. Nachdem du das Wort fertig hast, fixiere noch einige Punkte von hinten, indem du sie fest zusammennähst. Anschließend lege dir die Kette an, nimm Maß und schneide die überflüssigen Enden ab. Klebe nun den Ketten-Verschluss an, rücke nochmal alles in die richtige Form und schon ist deine coole Peace-Kette fertig!
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Für den Strickliesel-Schmuck benötigst du: Strickliesel Wolle in verschiedenen Farben Basteldraht Ketten-Verschluss Kleber (lösemittelfrei) Deko-Perlen Federn Haargummi kleines Stück Stoff Nadel & Faden Schere
Peace, Love & Rock´n`Roll – biege dir die Welt wie sie dir gefällt!
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Cool bleiben und Club Mate trinken! Dieses Strinband haben wir aus JerseyWolle gemacht, so ist es dicker und sieht einfach cool aus!
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d n a b n r i t S pie-
Hip
Für das Haarband benötigst du eine ca 1,5 m lange Schnur aus der Strickliesel, die du dann doppelt legst. Verdrehe nun die Schnur in deinen Fingern und fixiere die überlappenden Punkte mit einer kleinen Naht. Das Ende kannst du offenlassen und es einfach beim umbinden um deine Stirn durch die hinten entstandene Öse ziehen. Voilà.
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„If you´re going to San Francisco ...“ Statt Blumen stecken hier grüne Federn im Haarband mit Gummizug – ein Hingucker!
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Das kniffligste an diesem Haarband ist der Knoten. Hier kannst du dich leicht im Internet schlau machen. Dort findest du viele Anleitungen für ganz unterschiedliche Knoten. Wir haben uns für einen kleinen nautischen Knoten entschieden, der noch mit zusätzlichen Schnüren verstärkt wurde. Hier bist du aber ganz frei. Wichtig ist nur, dass der Knoten an dem Haarband nicht mittig sitzt, da er ja auch auf deinem Kopf eher an der Seite sein soll. Wir benötigen vier gleich lange Schnüre plus zwei weitere, um den Knoten hervorzuheben. Also erst mal stricklieseln! Die Fäden sollten ca. 80 cm lang sein. Anschließend jeweils zwei Schnüre zusammenlegen (Bild 1) und den Knoten festziehen (Bild 2). Nun die zwei weiteren Bänder in den Knoten fädeln (Bild 3). Den Knoten fixierst du auf der Rückseite mit Nadel und Faden, so kann er sich später nicht lösen (Bild 4). Jetzt heißt es messen. Links vom Knoten haben wir ein Stück von 15 cm gelassen (Bild 5), auf der rechten Seite sind es ca. 20 cm (Bild 6). Das Haarband hat dann inklusive des Knotens eine Gesamtlänge von ca. 45 cm.
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An beiden Enden wird nun noch ein kleines Stück Stoff per Hand angenäht (Bild 7). Die beiden Enden werden mit einem Haargummi verbunden, das durch die Stoffstücke gehalten wird (Bild 8). So löst sich dein Flechtkunstwerk nicht auf und das Haargummi ist flexibel genug, um es dir über den Kopf zu ziehen. Das war es auch schon! Zur Deko haben wir noch ein paar Federn in das Haargummi gesteckt. Perfekt!
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Für die Perlenkette und das Armband benötigst du ca. 14 Glasperlen. Stricke mit der Strickliesel eine ca. 1,2 Meter lange Schnur. Nimm nun Maß an dir und schaue, wie lang du die Kette haben möchtest – hier schneide die Schnur auseinander. Achte aber auch darauf, dass noch genug für das Armband übrig bleibt. Klebe nun die Enden jeweils in die Verschlüsse und warte, bis der Kleber getrocknet ist. Dann kannst du beginnen, die Perlen einzufädeln. Das ist ein bisschen knifflig und man braucht etwas Geduld. Du solltest deine Perlen nicht zu groß und nicht zu klein wählen. Große bekommst du nicht eingefädelt, kleine fallen später nicht richtig auf. Platziere die Perlen und fixiere sie jeweils oben und unten mit einem Faden, den du fest anknotest und kurz abschneidest. Und schon bist du mit deinem individuellen Schmuckstück fertig. Wow – eine tolle Kette mit dem entsprechenden Armband!
Die Strickliesel kann auch edel: Strickkette mit silbernen Deko-Perlen.
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ein herz bommel für
Interview // Martina Fromme Fotos // Jan Illmann, Monique Wüstenhagen
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Der gute, alte Bommel. Wer kennt ihn nicht? Ob als Zierelement der Trachtenmode, als Bastelarbeit aus dem Textilunterricht oder in Form der berühmt-berüchtigten Bommelmütze – auf die ein oder andere Art und Weise ist er wohl jedem von uns schon begegnet. Wer ihn deswegen jedoch für banal hält, den belehrt Myra Klose eines Besseren: Seit drei Jahren verarbeitet die 43-jährige Modedesignerin die fransig-kuscheligen Knäuel zu faszinierenden Wohnskulpturen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, Einrichtungsgegenstände aus Wollbommeln herzustellen? Ich habe Modedesign studiert, mich aber immer auch schon sehr für Interior Design interessiert. Nachdem ich 13 Jahre als Designerin für verschiedene Modeunternehmen tätig war, hatte ich einfach Lust, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Da lag es natürlich nahe, Mode und Interior Design zu kombinieren. So bin ich schließlich beim Bommel gelandet, den ich als klassisches Element aus der Trachtenmode kannte. Wieso hast du dich für Wolle als Material deiner Objekte entschieden? Eine gewisse Affinität zu Wolle hatte ich eigentlich schon immer. Wolle hat ungeheures Potenzial auch jenseits des gewebten Fadens. Will heißen: Ich mag Strick, habe aber immer gedacht, dass man mit Wolle noch viel mehr anstellen kann. Was war dein erstes Bommelobjekt? Ursprünglich hatte ich die Idee, einen Sitzsack aus Bommeln herzustellen, musste aber bald feststellen, dass das technisch einfach nicht funktioniert. Denn um die Bommel richtig zu befestigen, braucht man immer einen festen Untergrund. 2010 hab ich dann mit der Entwicklung eines BommelPoufs und eines Bommel-Teppichs begonnen. Es hat allerdings knapp anderthalb Jahre gedauert, bis ich die richtige Knüpftechnik zur Befestigung der Bommel gefunden hatte und ich der Öffentlichkeit die ersten fertigen Stücke präsentieren konnte. Wer hat denn all die Bommel gemacht. Du selbst? Zunächst ja. In die Prototypproduktion war im Prinzip die ganze Verwandtschaft eingespannt. Meine Objekte sind allesamt Unikate und zu hundert Prozent Handarbeit. Qualität und gutes Handwerk sind mir persönlich auch sehr wichtig. Und klassische Mützenstrickmaschinen streiken ohnehin
bei der hochwertigen und festen MerinoWolle, die ich verwende. Inzwischen lasse ich meine Bommel außer Haus von Handarbeiterinnen in Heimarbeit fertigen. Da die richtige Qualität zu finden, ist aber leider gar nicht so leicht. Ich bin daher immer auf der Suche nach neuen Kräften. Was war denn dein bisher aufwändigstes Objekt? Vom Zeitaufwand sicherlich der Bär. Er wurde in rund 400 Arbeitsstunden aus circa 1 200 handgefertigten Bommeln zusammengenäht. Untergrund und Gebiss sind aus hundertprozentigem Wollfilz. Letzteres hat, wie übrigens bei allen Tierteppichen, eine Spielzeugherstellerin für mich angefertigt. Basieren deine Werke eigentlich immer auf eigenen Ideen oder sind es spezielle Kundenanfertigungen? Beides. Die Ideen stammen von mir, jedes Objekt wird aber nur auf Bestellung angefertigt. Die Herstellung ist ja recht
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Mode trifft Kunst trifft Möbel – Myra Kloses Bommelobjekte sind Softskulpturen und Kuschelmöbel zugleich
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kompliziert, so dass der Kunde je nach Objekt schon mal zehn bis zwölf Wochen warten muss. Dafür bekommt er aber auch ein zu hundert Prozent hangefertigtes Produkt, das in seiner speziellen Form absolut einzigartig ist. Das hat sicher auch seinen Preis. Verrätst du uns, mit wie viel man rechnen muss, wenn man seine Wohnung mit deinen Objekten schmücken will? In der Tat sind meine Werke nicht ganz billig. Aber sie sind ja auch Wohnskulpturen und keine reinen Nutzobjekte, wenngleich man natürlich auf ihnen sitzen kann. Außerdem sind sie, wie schon gesagt, recht aufwändig herzustellen und bestehen aus sehr hochwertigen Materialen wie beispielsweise italienischer Merinowolle. Für einen einfachen runden Teppich mit 1,60 m Durchmesser aus 750 weißen oder bunten Bommeln muss man mit etwas mehr als 8.000 Euro rechnen. Die Qualität erkennt man aber spätestens, wenn man ihn anheben will: der wiegt nämlich circa 40 kg. Wie sieht es eigentlich in deiner eigenen Wohnung aus – wimmelt es da nur so vor Bommeln? Nein. Dafür ist unsere Wohnung leider auch nicht groß genug. Es gibt aber zumindest einen Pouf. Wenn wir umziehen sollten, wird aber vielleicht auch noch Platz für einen Teppich sein. Allerdings möchte mein Mann lieber ein Tier. Da besteht also noch Diskussionsbedarf. Und geschäftlich? Du machst das Ganze jetzt seit knapp drei Jahren. Wie lautet dein Zwischenfazit? Es ist ganz gut angelaufen, würde ich sagen. Auch was die Aufmerksamkeit der Medien angeht. Kundenanfragen habe ich ebenfalls reichlich. Allerdings schrecken die hohen Preise dann doch viele ab. Zudem sind die Objekte recht groß, da braucht man schon eine Wohnung mit viel Platz. Die
Zielgruppe gibt es aber auf jeden Fall. Ich denke, ich muss sie einfach noch etwas besser erschließen. Hast du sonst noch konkrete Pläne für die Zukunft? Mal schauen. Bommelideen sind reichlich vorhanden. Dem Bommel bleibe ich zunächst also treu. Zurzeit arbeite ich unter anderem an einem Bengalischen Tiger. Das Streifenmuster hat es ganz schön in sich. Natürlich bin ich immer offen für Neues und habe auch viele andere Ideen. Aber die müssen jetzt erst einmal warten.
Mehr über Myra Klose und ihre Bommelkunst erfahrt ihr unter www.myk-berlin.de oder auf Facebook, Stichwort: MYK Berlin
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POM POM FUN
Pom Poms – wer liebt sie nicht? Neben der alten Technik, mit zwei Pappringen, gibt es auch etliche Angebote an Pom Pom-Makern. Hier ziegen wir dir wie du deine kleinen Woll-Kugeln ganz einfach und schnell machen kannst: mit einer Gabel! Dazu einfach die Wolle um die Gabel wickeln, anschließend mit dem Faden in der Mitte verknoten und die Seiten aufschneiden. Jetzt noch alles mit der Schere in Form bringen und fertig ist der erste Pom Pom. Was du alles damit machen kannst, zeigen wir dir auf den nächsten Seiten. So haben sich die Mädels von vida*nullvier zum Beispiel gedacht, aus den Bommeln einen Teppich zu machen. Das ist zwar ein ganzes Stück Arbeit, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen! Such dir ein paar schöne Farben aus und los geht es. Faden um die Gabel wickeln, verknoten, schneiden. Und das … ein paar Mal. Wenn du nun deine vielen kleinen Bommels hast, beginnst du, jeweils die übergebliebenen Fäden aneinander zu knoten. Setz einen Bommel an den nächsten – so entsteht dein kleiner runder Teppich.
Viel Spaß!
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Inspration
to go
Mit Pom Poms kann man wirklich eine Menge toller Sachen machen. Sie sind einfach so unglaublich dekorativ. Hier ein paar Anregungen: Pom Poms als Blumen (www.tabula-rosi.de ) Pom Pom-Girlande (www.kirstenjohnstone.com) Pom Poms als Mobile (www.elodie.com.au) Pom Pom-Kranz (www.inspiredwhims.com) Pom Pom-K端cken (www.bitterbettyindustries.blogspot.de)
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NERVEN & DrAhtSeile
Beides wird in Hochseilgärten ordentlich beansprucht. Wie spannend die Seilspannung zwischen den Bäumen ist, gibt’s hier in der Theorie. Für die Praxis musst du ab in den Wald.
von Merel Neuheuser Fotos: B. Kubick / tree2tree GmbH, Christian Geppert
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ass Menschen auf Bäume klettern wollen, ist wahrscheinlich der Fall, seitdem es den Menschen gibt. Und vor ihm taten es wohl schon seine kreuchenden Vorfahren. Um wilden Tieren zu entkommen, Früchte zu mopsen oder um sich mit Lendenschurz und Liane die Fortbewegung bequemer zu machen. Gut, Letzteres lassen wahrscheinlich die wenigsten Historiker durchgehen und der gemeine deutsche Mischwald ist zudem eher karg an Lianen. Aber dass es heute bundesweit nach Schätzungen der „European Ropes Course Association“ mehr als 400 stationäre Kletterwälder gibt, muss Gründe haben: erstens macht´s einen Heidenspaß und das, zweitens, weil es Seile gibt. Zu ihren Ehren werden die meisten Kletterwälder auch „Hochseilgärten“ genannt. Sie sorgen dafür, dass knifflige Parcours mit Hindernissen in luftigen Höhen entstehen und du sie trotzdem garantiert ohne Hals- und Beinbruch meistern kannst. In über 20 Metern Höhe bist du genauso sicher, wie beim Slacklining wenige Zentimeter über dem Boden. Wahrscheinlich sogar noch sicherer, weil man sich wenigstens nicht den Fuß beim Aufprall umknicken kann. Also: maximaler Adrenalinkick bei minimaler Gefahr. Letzteres ignoriert der Kopf allerdings geflissentlich und genau das bringt den Kick. Vor nicht mal zehn Jahren kamen sportbegeisterte und innovative Gründer in Deutschland die Idee, ganze Waldstücke für solche Deluxe-Spielplätze einzuspannen. Eines der ersten Unternehmen, und heute einer der Platzhirsche im Hochseilgeschäft, nennt sich „tree2tree“ und verschafft dem Ruhrgebiet in drei Gärten in Duisburg, Oberhausen und Dortmund Zugang zu den Baumkronen.
An den Stahlseilen könnte ein Flugzeug aufgehängt werden. Theoretisch. Das Prinzip der Gärten ist immer dasselbe – in lebende Baumbestände werden verschieden schwere Strecken aus Holzplattformen und Stahlseilen integriert, die in Höhen zwischen einem und 24 Metern abgelaufen werden. Letzteres kannst du wieder vergessen – klettern, kriechen, krackseln und kreuchen trifft die Fortbewegung von Baum zu Baum nämlich eher. Oder auch rutschen und schwingen. Du wirst dabei schwitzen, bibbern und deine Fingernägel mit Baumschmutz besudeln. Und dich dann gleich am nächsten Parcours anstellen! Mal müssen Hindernisse auf einem Stahlseil überklettert werden, mal rutschst du an einem Seil hängend zur gegenüberliegenden Plattform, mal schwingst du, wie der bereits erwähnte Mann im Lendenschurz, zum nächsten Baum. Woran es liegt, dass du dabei so entspannt bleiben kannst, als würdest du Nachbars Dackel ausführen, haben wir ja schon verraten: An den Seilen. Ob du rutschst oder kletterst, immer
„Saefty first!“ – Die Konstruktion des Hochseilgartens wird genau berechnet
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Béla Kubick im tree2tree-Klettergarten in Dortmund
wird deine Kletterausrüstung (die dir angezogen wird und an die du vor lauter Angst vor den strengen Einweisern keinen Finger mehr legen wirst) über Seile, Karabiner oder eine Rolle mit den silbernen Drähten verbunden. Diese silbernen Drähte bezeichnet der Fachmann als „Stahlseile in DIN-Norm mit mindestens 10 Millimetern Durchmesser“. Ein fadenförmiges Bollwerk aus einzelnen, verzinkten Litzen, geschwungen um einen Stahlkern. Der Fachmann, das ist in diesem Fall Béla Kubick, einer der beiden tree2tree-Geschäftsführer. Und wenn der Fachmann sagt, dass die Stahlseile sogar ein Flugzeug tragen würden („wenn man es über die gesamte Breite des Seils aufhängt“), dann kann man sein Leben wirklich beruhigt an diese Strippen hängen. Das bestätigt auch der TÜV, der will allerdings nur eine Tonne für zehn Sekunden an jedem Seil hängen sehen, kein Flugzeug. Schließlich geht es nicht nur um die Tragkraft der Verbindungen zwischen den Bäumen, auch die Schellen am Baum, und natürlich der Baum persönlich, müssen das Gewicht zigfach tragen können. Damit die Hochgärten die Bäume nicht einfach von den Füßen reißen, wird genau berechnet, in welchem Winkeln die Konstruktionen zueinander stehen, ob einzelne Bäume durch Abspannseile entlastet und stabilisiert werden müssen und wie es den Bäumen geht. So banal das klingen mag, ein kranker Baum wird möglicherweise instabil. Es gibt also Seile, auf denen geklettert wird, Seile zum Rutschen, Seile zum Absichern an den Plattformen und Aufstiegen und Seile zum Abspannen einzelner Belastungspunkte. Das ist ne Menge Holz, nein Stahl. Wie viel genau, das kann Béla Kubick gar nicht mehr mitzählen: „Seitdem es tree2tree gibt, haben wir bestimmt 500 Kilometer Seil verbaut“. Dabei handelt es sich nicht um die Gesamtlänge der drei Gärten. Seile müssen regelmäßig ersetzt werden, besonders jene, die sehr stark frequentiert werden. Der unangefochtene Publikumsliebling bei tree2tree ist obendrauf noch das längste Seil: Die 253 Meter lange Seilrutsche quer über den Kanal in Duisburg.
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In jedem Hochseilgarten gibt es verschieden Parcours – hier geht es über ein Netz
Zwei- bis dreimal im Jahr wird dieses Seil erneuert. Wer sich hier dranhängt, ist übrigens fast 40 Sekunden von Baum zu Baum unterwegs.
„Das funktioniert wie eine Droge.“ 40 Sekunden Zeit für den Körper, um eine ordentliche Portion Adrenalin auszuschütten. Das ist ein astreiner Kick, der süchtig machen kann. „Es gibt Leute, die gerne an ihre Grenzen gehen. Die suchen nach so einer Erfahrung, dann den nächsten Kick, das funktioniert wie eine Droge“, erklärt Kubick. Für solche Adrenalinjunkies entwickeln die Betreiber die Gärten immer weiter und bieten auch besondere Events an: Klettern bei Nacht oder gar Klettern im Schnee. Für den Ottonormalkletterer reicht der Nervenkitzel der Hochseilgärten mindestens für die nächsten hundert Besuche. Zumal nicht nur die Nerven gekitzelt werden, sondern auch die Muskeln. Und das nicht zu knapp. „Die meisten Besucher setzen durch den Respekt vor der Höhe allerdings viel zu viel Kraft ein“, sagt Kubick. Ein leichtes Abstützen reiche häufig aus. Aber wieder ignoriert der Kopf das geflissentlich, wetten?! Dass tree2tree binnen drei Jahren aus einem Garten drei machen konnte, ist vielleicht ein Indiz, dass sich glücklicherweise nicht alle Personen in unfassbar lebens- und bewegungsnahen Computerspielen verwirklichen. Hochseilgärten sind ein Stück weit „zurück zu den Wurzeln“ (wenn es auch hoch hinaus geht): Bewegung und Geschicklichkeitstraining in der Natur. Und heute, wo uns weder der Hunger, noch die Flucht vor wilden Bestien auf den Baum treibt, haben wir wohl auch den Spaß daran zurückgefunden.
Alle Infos zu den drei Klettergärten von tree2tree findest du im Internet unter: www.tree2tree.de
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Gehäkelte
MINIONMÜTZE
von Astrid Zutterley
Seit ich den Film „Ich – einfach unverbesserlich“ sah, wünsche ich mir einen eigenen Minion. Seit Teil 2 hätte ich gerne drei davon und einen Evil-Minion für den Garten, der passt sogar in mein Farbkonzept! Da man sich aber leider keine Minions kaufen kann, bleibt nur die Möglichkeit, die eigene Familie als Minion zu verkleiden. Gesagt, getan, hier die Häkelanleitung für eine Minion-Mütze.
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Du brauchst: Wolle in Gelb, Schwarz, Blau, Braun, Weiß und Grau (hier Cotton Universal von Wolle Rödel) Häkelnadeln in Stärke 4,5 und 6 Wollnadel Da die Mütze mit doppeltem Faden gehäkelt wird, benötigst du von gelb und schwarz zwei Knäuel. Mütze: Stäbchen, doppelter Faden, Häkelnadel Stärke 6 Reihe 1 bis 6 in gelb, Reihe 7 + 8 in schwarz, Reihe 9 bis 18 in gelb, Abschlussreihe in blau 4 Luftmaschen (LM), mit Kettenmasche (KM) zu Ring schließen 1. Reihe: 3 LM, 9 Stäbchen, mit KM schließen 2. Reihe: 3 LM, jede Masche verdoppeln, mit KM schließen 3. Reihe: 3 LM, jede zweite Masche verdoppeln, mit KM schließen 4. Reihe: 3 LM, jede dritte Masche verdoppeln, mit KM schließen 5. Reihe: 3 LM, jede vierte Masche verdoppeln, mit KM schließen 6. Reihe: 3 LM, jede fünfte Masche verdoppeln, mit KM schließen 7. Reihe: 3 LM, jede sechste Masche verdoppeln, mit KM schließen 8. bis 13. Reihe: weiter wie oben, aber ab hier nicht mehr zunehmen Ab hier beginnt eine der beiden Ohrenklappen: 14. Reihe: 3 LM, 11 Stäbchen, 1 LM, wenden 15. Reihe: 12 Stäbchen, 1 LM, wenden 16. Reihe: 1. Masche überschlagen, 9 Stäbchen, vorletzte Masche überschlagen, 1 Stäbchen, 1 LM, wenden 17. Reihe: 1. Masche überschlagen, 7 Stäbchen, vorletzte Masche überschlagen, 1 Stäbchen, 1 LM, wenden 18. Reihe: 1. Masche überschlagen, 5 Stäbchen, vorletzte Masche überschlagen, 1 Stäbchen, abmaschen, fertig. Ich möchte jetzt nicht pauschal sagen, wo du die nächste Ohrenklappe ansetzen musst, denn ich habe nie die nach Häkelanleitung geforderte Maschenanzahl. Irgendwo vergesse ich immer eine oder habe
(auf wundersame Weise) mehr als gefordert. Bei dieser Mütze kommt es aber auch nicht wirklich drauf an, die passt auch mit einer Masche mehr oder weniger auf jeden Standardkopf! Deswegen setze dir am besten die Mütze auf den Kopf, schieb die eine Ohrenklappe zurecht und gucke, welche Masche „gegenüber“ liegt und nutze diese als Startmasche. Wie du siehst ist es nicht die exakt gegenüberliegende Masche, da die Stirnseite der Mütze breiter ist. Wiederhole jetzt die Anleitung für Reihe 14 bis 18! Zum Abschluss häkelst du noch eine Reihe blauer, fester Maschen rundrum und fertig ist die Mütze. Wenn du magst, kannst du noch ein paar lange Fäden durch die Spitzen der Ohrenklappen ziehen und diese zu Zöpfen flechten. Jetzt braucht der Minion noch ein Gesicht. Du kannst mal nach Minion googeln und gucken, ob er dir mit breiten Grinsen oder schmalem Mund, mit oder ohne Haare oder mit einem oder zwei Augen besser gefällt und ihn so nach deinem Geschmack gestalten. Ich habe mich für zwei Augen, ein schiefes Grinsen (mit Wollnadel aufgenäht) und ein paar Haare (mit Häkelnadel durchgezogen) entschieden. Eine Idee, die ich leider zu spät hatte, wäre, statt das Auge festzunähen mit Klettverschluss zu arbeiten, so dass man die Augen auch auswechseln kann. Augen: feste Maschen, einfacher Faden, Häkelnadel Stärke 4,5 4 Luftmaschen (LM), mit Kettenmasche (KM) zu Ring schließen 1. Reihe: 1 LM, feste Maschen (FM), mit KM schließen 2. Reihe: 1 LM, jede Masche verdoppeln, mit KM schließen 3. Reihe: 1 LM, jede zweite Masche verdoppeln, mit KM schließen 4. Reihe: 1 LM, jede dritte... usw. Für zwei kleine Augen hatte ich die erste Reihe in Schwarz, die zweite + dritte Reihe in Braun, dann vier Reihen in Weiß und die letzte Reihe in Grau gehäkelt. Für ein großes Auge würde ich einfach pro Farbe (außer Schwarz) eine Reihe mehr häkeln. Jetzt noch aufnähen oder ankletten und fertig ist dein Minion!
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365 Lucky Days Lucky Jackson begeistert uns mit einem tollen DIY-Projekt: Ein Jahr lang hat sie sich täglich der Handarbeit gewidmet und an 365 Tagen 365 Stickbilder entworfen. Diese hat sie auf ihrem Blog präsentiert und bekam dafür viel Aufmerksamkeit und Fans. Sie sprach mit uns über die Idee und ihre Inspirationen - und berichtete, dass es nicht immer einfach war, am Faden zu beiben.
Wie ist die Idee zu deinem großartigen Projekt entstanden? Lag es an zu viel Freizeit oder liebst du es einfach, etwas mit deinen Händen zu machen? Ich habe schon immer meine ganzen Ideen gesammelt und zusammengetragen. Diese Ideen haben sich immer weiter gehäuft – und so habe ich angefangen, mal etwas genauer darüber nachzudenken und zu überlegen, wann ich denn endlich mal etwas damit anfangen möchte. Man kann schließlich einige Stunden am Tag damit verbringen, zu recherchieren, seine Arbeiten mit denen anderer zu vergleichen und dabei das Internet durchforsten – oder du kannst eben wirklich etwas tun. Ich wollte also mehr Zeit mit meiner Kreativität verbringen. Da kam mir die Idee zu diesem Projekt. Es war einfach perfekt dafür. 365 Tage – das ist wirklich eine lange Zeit. Wie lange hast du jeden Tag mit deinem Projekt verbracht? Es war wirklich ein arbeitsreiches Jahr. Nicht nur, dass ich jeden Tag meine Stickereien gemacht habe, ich musste meine Muster skizzieren, sie auf den Stoff übertragen, andere Stoffe zusammentragen
und die Arbeiten vorbereiten. Jede Stickerei hat etwa vier bis sechs Stunden benötigt, oftmals mehr, seltener weniger. Danach musste ich meine Arbeit fotografieren und sie dann am Ende des Tages auf meinem Blog posten. Wenn ich jetzt zurückblicke weiß ich gar nicht mehr, wie ich alles andere in dieser Zeit geregelt bekommen habe. Hast du denn wirklich jedes Bild an einem Tag fertiggestellt? An ein paar Tagen war ich krank. Da hat mein Mann den Stickrahmen aus meiner Reichweite gebracht, damit ich mich auskurieren konnte. Dummerweise bedeutete das, dass ich am nächsten Tag zwei Stickbilder fertigstellen musste, als es mir dann besser ging. Zwei dieser Bilder an einem Tag fertigzustellen ist wirklich eine Tortur, daher war ich wirklich immer fleißig und bemüht, ein Bild am Tag zu schaffen. Wo hast du die Inspirationen für das Projekt gefunden und wo findest du im Allgmeinen deine Ideen und Anregungen? Eigentlich sind es immer Dinge, die mich glücklich machen. Meine Kinder sind dabe ein riesiger Einfluss. Wenn du kleine
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Alle 365 Stickbilder gibt es auf Luckys Blog: 365luckydays.blogspot.de
Kinder hast, wirst du in eine völlig neue Welt aus Abenteuer und Spaß geschleudert. Außerdem inspirieren mich die Materialien, die ich benutze. Einige Stoffe haben sich einfach für bestimmte Portraits aufgedrängt. Ich selbst bin ein großer Kultur-Fanatiker und liebe Musik, Filme und Bücher. Meine Arbeit ist also in jedem Fall eine Verneigung vor anderen Kunstwerken, die mich inspiriert haben. Welches sind deine liebsten Blogs? Ich bin süchtig nach „The Jealous Curator“ und „Art Hound“. Wie war deine Familie in dieses Projekt involviert? Mein Ehemann war der Stützpfeiler mit seiner Geduld und meine Kinder sind die tollsten kleinen Models, die sich ein Künstler nur wünschen kann. Ich verdanke meiner Familie wirklich eine Menge, mich ein Jahr lang an diesem Projekt arbeiten lassen zu können. Wo sind denn deine ganzen Bilder jetzt? Verkaufst du sie? Die Stickbilder sind eine Zeit lang durch verschiedene Galerien gereist – durch ganz Nordamerika. Die meisten wurden im Laufe des letzten Jahres auch verkauft. Das Portrait zum Beispiel, das ich von Rob Lowe gemacht habe, wurde von der Fernsehmoderatorin Katie Couric gekauft. Als Rob Gast in ihrer Sendung war, hat sie es ihm gezeigt. Das hat mich von einem zum anderen Ohr grinsen lassen! Rob war ein Teil meiner Serie „Ich denke, ich liebe dich, aber ich bin ein junger Teenager und meine Mutter sagt, es seien nur die Hormone“.
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Welches ist dein liebstes Material und in welchen anderen Bereichen bist du noch kreativ unterwegs? Ich habe eigentlich keinen wirklichen Favouriten. Ich liebe es einfach, Dinge zu machen. Ich experimentiere ständig mit neuen Materialien. Die aktuelle Serie, an der ich arbeite, fertige ich aus Holz und ich male nun auch wieder mehr. Mit der Stickerei bin ich allerdings auch noch nicht fertig. Ich möchte einfach das beste Medium herausfinden, mit dem ich meine Ideen ausdrücken kann. Erzähle doch noch etwas über dich und deine Liebe an der Handarbeit. Wie gesagt bin ich ein großer Kunst-Nerd. Das war ich schon, seit ich klein war. Wenn andere Kinder draußen gespielt haben, saß ich am Küchentisch und habe Bilder gemalt oder gebastelt. Als Erwachsene mag ich das immer noch sehr. Daher muss ich eben jeden Tag etwas zu tun haben. Ich bin ein sehr glückliches Mädchen. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Ich plane, den 365 Lucky Days Blog wieder aufleben zu lassen. Ich vermisse es, meine Arbeiten mit meinen Lesern teilen zu können. Außerdem arbeite ich an einer neuen Serie, die meine Töchter als Superhelden zum Thema hat. Sie sind so tapfer und abenteuerlustig – sie inspirieren mich einfach, genauso zu sein.
Text // Christian Geppert Fotos // Lucky Jackson
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