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Reportage | All das, was wir bald nicht mehr brauchen
All das, was wir bald nicht mehr brauchen
Mit ihren Riesenschritten verändert die Technologie unseren Alltag und auch die Gegenstände, die wir im Alltag um uns haben. Einige, die uns heute unentbehrlich* erscheinen, sind dazu bestimmt, bis 2030 zu verschwinden. Werden sie auf dem Dachboden landen oder zu Museumsstücken werden? Wer weiß ...
Das Ladegerät Wer von uns hat nicht immer sein Smartphone-Ladegerät dabei? Gespräche auf Whatsapp, Videos auf YouTube, Fotos auf Instagram und Facebook-Posts, ständig ist unsere Batterie leer. Nun, bald werden wir keine Kabel und Leitungen mehr brauchen, denn wir werden nicht nur unser Telefon ohne Kabel mit Strom versorgen können, sondern auch aus der Ferne! Die Technologie dafür existiert bereits und wird derzeit perfektioniert: Sie funktioniert genau wie WiFi und wird es uns ermöglichen, alle unsere elektronischen Geräte im Umkreis von 10 Metern drahtlos* aufzuladen.


Spiegel im Haus ... In einigen Jahrzehnten werden die Spiegel aus unseren Häusern nach und nach verschwinden, weil sie durch hochauflösende* Monitore ersetzt werden, die uns neue Möglichkeiten eröffnen: Nahaufnahmen machen, Informationen über unsere Gesundheit erhalten, uns selbst betrachten ... ja, aber in anderer Kleidung oder mit einem neuen Haarschnitt. Alles virtuell, aber unglaublich real! Wenn man darüber nachdenkt, sind dies Dinge, die wir bereits mit unseren Smartphones tun, wenn wir uns im Selfie-Modus befinden und dank der Filter, die von vielen Apps angeboten werden, neue Looks ausprobieren.
… und im Auto Seit einigen Jahren setzen immer mehr Autos Kameras ein, insbesondere um Manöver wie Rückwärtsfahren zu erleichtern. Kameras ermöglichen eine breitere und klarere Sicht, sogar bei 360 Grad, und sie werden die Spiegel wahrscheinlich bald in den Ruhestand* versetzen. Mit der zunehmenden Beliebtheit von Autos, die selbst fahren, werden Spiegel, wie wir sie kennen, keine Existenzberechtigung mehr haben.

Schlüssel und Brieftaschen Verabschieden wir uns von Hausschlüsseln, Autoschlüsseln, Büroschlüsseln, denn sie werden andere Formen annehmen. Die Schlüssel der nahen Zukunft werden elektronisch und digital sein, und wir werden in der Lage sein, Türen über das Telefon zu öffnen. Einige Hotels haben Schlüssel und Magnetkarten bereits abgeschafft: Gäste


können ihre Zimmer mit einer einfachen App betreten. Taschen und Rucksäcke werden dadurch leichter, und auch die Geldbörsen werden überflüssig: „virtuelle“ Zahlungen (ebenfalls über App und Smartphone) werden definitiv an die Stelle von Banknoten, Münzen und Kreditkarten treten.
Zeitschriften, Zeitungen, Stadtpläne Wie lange werden wir noch gedruckte Zeitschriften und Zeitungen auf Papier in den Auslagen der Zeitungskioske sehen? Wir wissen, digitale Zeitungen sind bereits sehr beliebt. Neben dem Fernsehen gibt es im Internet und in den sozialen Netzwerken Nachrichten und Informationen, auf die alle zu jederzeit und praktisch kostenlos Zugriff* haben. Und auch Stadtpläne zum Auffalten* werden kein langes Leben mehr haben: Ein Knopfdruck genügt, und mit Google Maps haben wir die ganze Welt in der Hand.
Brillen In einem Zeitalter zunehmend „menschlicher“ Roboter wird es in den kommenden Jahren viel häufiger vorkommen, dass wir ein wenig „bionisch“ werden. Künstliche Organe und Robotergliedmassen sind bereits Realität, aber wir verfügen möglicherweise auch über andere technologische Hilfsmittel, um die Leistungsfähigkeit unseres Körpers zu verbessern. Superintelligente elektronische Kontaktlinsen (die im Handumdrehen zoomen oder Bilder aufnehmen) und Augentropfen, die das Sehvermögen automatisch korrigieren (bis es perfekt ist), sind auf dem Weg: Das Tragen einer Brille wird nicht länger eine Notwendigkeit sein, sondern nur noch eine Frage der Ästhetik.
Es besteht jedoch noch Hoffnung für das Papier, das seine Anziehungskraft nicht verloren zu haben scheint. Mit der Mode der E-Books und Hörbücher schienen Papierbücher ins Hintertreffen* geraten zu sein, aber in letzter Zeit sind sie wieder auf Vormarsch*. Auch bei der Musik ist etwas Ähnliches passiert: Zwischen Streaming-Playback-Diensten und digitalen Alben, die in einer Sekunde heruntergeladen werden können, bevorzugen manche Leute immer noch die „physische“ Kopie und kaufen CDs oder Schallplatten, die zu Kultobjekten geworden sind!




DU HAST DAS WORT
Welches dieser Objekte wird dir in der Zukunft am meisten fehlen und warum?
Die Waschmaschine Bereits 2012 haben chinesische Forscher Prototypen von selbstwaschenden Stoffen geschaffen. Gleich darauf haben auch die Australier begonnen, daran zu arbeiten. Sie sind mit Nanopartikeln (d.h. unendlich kleinen Partikeln) bedeckt, die mit dem Sonnenlicht reagieren, Flecken und Bakterien beseitigen und so eine reinigende und desinfizierende Wirkung entfalten. Studien und Experimente haben gezeigt, dass sich diese Art von Gewebe in nur 30 Minuten in der Sonne „waschen“ kann. Eine Erfindung, die dazu führen wird, dass wir weniger Wasser verbrauchen und gleichzeitig unseren Planeten vor der Verschmutzung durch Reinigungsmittel schützen.
Glossar

Auffalten, das: das Öffnen und Auseinanderfalten drahtlos: ohne Kabel Hintertreffen, ins H. geraten: im Vergleich in eine ungünstige Lage kommen hochauflösend: einen hohen Grad von Bildschärfe bewirkend Ruhestand, in R. versetzen: aus dem Arbeitsleben ausschließen unentbehrlich: unbedingt notwendig Vormarsch, auf V. sein: erfolgreich sein, anderes überholen Zugriff haben: sich bedienen, sich zunutze machen