Geheimnis im Schwarzwald

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Geheimnis im Schwarzwald

Niveau 2 DAF A2 Junge Lektüren Hörtext zum Herunterladen

ELI-Lektüren: Texte für Leser jeden Alters. Von spannenden und aktuellen Geschichten bis hin zur zeitlosen Größe der Klassiker. Eine anspruchsvolle redaktionelle Bearbeitung, ein klares didaktisches Konzept und ansprechende Illustrationen begleiten den Leser durch die Geschichten, und Deutsch lernt man wie von selbst!

A2 Junge Lektüren

Die FSC-Zertifizierung garantiert, dass das für diese Veröffentlichung verwendete Papier aus zertifizierten Wäldern stammt und damit weltweit eine verantwortungsvolle Forstwirtschaft unterstützt.

Für diese Reihe an Lektüreheften wurden 5000 Bäume gepflanzt.

Geheimnis im Schwarzwald

Illustrationen von Valentina Malgarise

Junge Lektüren

Iris Faigle

Geheimnis im Schwarzwald

Redaktion: H. Meyer

Illustrationen von Valentina Malgarise

ELI-Lektüren

Konzeption:

Paola Accattoli, Grazia Ancillani, Daniele Garbuglia (Art Director)

Grafische Gestaltung

Sergio Elisei

Produktionsleitung

Francesco Capitano

Layout

Emilia Coari

Fotos

Shutterstock

© 2023 ELI s.r.l

B.P. 6 - 62019 Recanati - Italien

Tel. +39 071 750701

Fax +39 071 977851

info@elionline.com

www.elionline.com

Verwendeter Schriftsatz: Monotype Dante 13/18

Druck in Italien: Tecnostampa – Pigini Group Printing Division – Loreto, Trevi (Italia)

ERT 280.01

ISBN 978-88-536-3964-6

Erste Auflage: Februar 2023

www.eligradedreaders.com

Inhalt 6 Hauptfiguren

8 Vor dem Lesen

10 Kapitel 1 Zum Glück gibt es Freunde

18 Aufgaben

20 Kapitel 2 Albträume in der Nacht

28 Aufgaben

30 Kapitel 3 Geschafft!

38 Aufgaben

40 Kapitel 4 Vollmond

48 Aufgaben

50 Kapitel 5 Wolfsgeheul

57 Aufgaben

59 Zum Weiterlesen Menschen und Wölfe

60 Zum Weiterlesen Traditionen aus dem Schwarzwald

61 Zum Weiterlesen Die Kletterszene in Deutschland

62 Teste dich selbst!

63 Syllabus

Zeichen für die Hörtexte zum Herunterladen Anfang Ende
Hauptfiguren
Cynthia Franka Friedrich 6
Jürgen

Erika Graf von Tummlingen

7

Wortschatz

1a Geister und Grusel

Verbinde die Fabelwesen mit dem richtigen Foto.

1 der Kobold

2 der Vampir

3 der Werwolf

4 der Yeti

5 der Zombie

6 der Freischütze

1b Ordne den Wesen die richtige Definition zu.

1 ■ der Kobold

2 ■ der Vampir

3 ■ der Werwolf

4 ■ der Yeti

5 ■ der Zombie

6 ■ der Freischütze

a verwandelt sich bei Vollmond vom Mensch zum Wolf

b treibt Scherze

c ist groß und behaart und lebt im Himalaya

d ist ein lebender Toter

e ist ein Jäger, der durch Magie jedes Ziel trifft

f ernährt sich von Blut

Vor dem Lesen
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ a b c d e f 8

2 Was machst du normalerweise mit deinen Freunden? Schreibe einige Sätze. Die Wörter im Kasten können dir helfen.

Fußball spielen • mit dem Handy chatten • Filme ansehen • Currywurst und Pommes essen • chillen • über Probleme sprechen • etwas trinken gehen • shoppen • bouldern • zelten • Volleyball spielen • schwimmen gehen •

Computerspiele spielen

3 Idiomatik

Verbinde die Redensarten mit der passenden Erklärung.

1 ■ Etwas zerrt an meinen Nerven.

2 ■ Meine Gedanken schweifen ab.

3 ■ Das macht mir zu schaffen.

4 ■ Sie lässt mich sitzen.

5 ■ Mit dem kann man Pferde stehlen.

6 ■ Das geht wie im Schlaf.

7 ■ Sie hat ein Auge auf dich geworfen.

8 ■ Ich fühle mich, als würde mir der Teppich unter den Füßen weggezogen.

9 ■ Ein Tapetenwechsel wird dir gut tun.

10 ■ Aus den Augen, aus dem Sinn.

a Das beherrsche ich ohne die geringste Mühe.

b Du brauchst eine neue Umgebung, um auf andere Gedanken zu kommen.

c Sie interessiert sich für dich.

d Ich bin nicht konzentriert.

e Das ist eine große Belastung für meine Nerven.

f Das was man nicht sieht, kann man verdrängen.

g Das belastet mich seelisch.

h Mit ihm kann man alles Mögliche unternehmen.

i Ich habe das Gefühl, alle Sicherheiten zu verlieren.

j Sie verlässt mich.

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Zum Glück gibt es Freunde

Während ich mit dem linken Fuß auf der Wand den nächsten Halt suche, schweifen1 meine Gedanken ab. Vorgestern hat mich Frida einfach abserviert … Sicher, in letzter Zeit war ich bestimmt nicht die ideale Gesellschaft. Der ständige Streit zwischen meinen Eltern zerrt2 an meinen Nerven. Ich fürchte, früher oder später wird es wirklich zu einer endgültigen Trennung zwischen den beiden kommen. Diese Situation macht mir sehr zu schaffen, und oft habe ich meine Ängste und Befürchtungen auf Frida abgeladen. Aber sie weiß doch, dass ich sie brauche. Wie kann sie in dieser Situation einfach Schluss3 machen? Warum lässt sie mich nach 18 Monaten einfach für einen anderen sitzen! Und dann Friedrich, der immer dazu drängt, noch mehr zu trainieren! Sicher, die Europameisterschaften stehen vor der Tür und wir freuen uns schon so lange darauf, daran teilnehmen zu können. Auch mir ist das wichtig,

1 abschweifen in Gedanken vom eigentlichen Ziel abkommen

2 an den Nerven zerren stressen

3 Schluss machen eine Beziehung beenden

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Kapitel 1 2

und Friedrich ist wirklich ein guter Freund. Aber was meine Situation zu Hause betrifft, darüber kann ich schlecht mit ihm reden. Guter Kumpel eben, mit dem man Pferde stehlen1 kann. Aber über Gefühle sprechen? Das ist eher nicht drin.

So, jetzt muss ich den Karabiner2 einhaken, um den nächsten Schritt zu sichern. Diese Route habe ich schon so oft gemacht, das geht wie im Schlaf. Mit der Hand strecke ich mich nach dem nächsten Halt hier rechts oben, meine Finger berühren ihn schon, ich muss mich nur noch ein bisschen strecken. Aber da ... oh nein, ich rutsche ab! Plötzlich kann ich mich nicht mehr halten und kippe nach hinten. Zum Glück sind wir ja immer mit dem Seil gesichert …

Benommen3 hebe ich den Kopf. Ich liege auf dem Boden und Friedrich stürzt auf mich zu: „Jürgen, was ist passiert? Bleib liegen, hoffentlich hast du dir nichts gebrochen!“

Ich richte mich auf und befühle meine Knochen.

Arme und Beine scheinen ok, meine rechte Schulter

1 mit jemandem Pferde stehlen können mit jemandem alles Mögliche unternehmen können

2 Karabiner, der Haken, der durch einen Verschluss gesichert ist

3 benommen leicht betäubt

11 Geheimnis im Schwarzwald

tut höllisch weh, aber ich kann sie bewegen. Da hab ich wohl noch einmal Glück gehabt!

Nachdem Friedrich gesehen hat, dass ich nicht ernsthaft verletzt bin, beginnt er zu schimpfen: „Schau mal, was du angerichtet hast! Du bist wohl lebensmüde! Zum Glück warst du erst auf halber Höhe der Kletterwand. Wo bist du nur mit deinen Gedanken! Nicht einmal die einfachsten Sicherheitsmaßnahmen hältst du ein. Das ist ja wohl das Erste: Man lernt, wie man das Seil an den Gurt knotet1!“ Er hält mir vorwurfsvoll das lose Ende des Sicherungsseil vor die Augen. Ich sehe die Sorge in seinen Augen, aber auch die Wut. Wir trainieren schon so lange für die Europameisterschaft und wollen zu zweit antreten. Beim Klettern muss man sich auf seinen Partner echt verlassen können. Das ist für das Überleben wichtig.

Mühsam komme ich auf die Beine, stütze die Hände auf die Knie und atme2 tief durch. Friedrich

klopft mir sanft auf den Rücken und meint: „Nun komm mal, wir setzen uns ins Café und trinken etwas.“

1 knoten binden, zu einem Knoten schlingen

2 durchatmen tief Luft holen und wieder ausatmen

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Kapitel 1

Am Eingang des Kletterzentrums gibt es eine Theke, wo man verschiedene Getränke kaufen kann und ein paar kleine runde Tische mit Stühlen. Friedrich führt mich in eine Ecke direkt am Fenster. Dann holt er zwei Energy Drinks und setzt sich zu mir.

„Was ist denn los mit dir? Hast du keine Lust mehr, für die Europameisterschaft zu trainieren? Ich habe das Gefühl, dass du nicht mehr richtig bei der Sache bist!“ „Doch, schon,“ antworte ich, „es ist nur, dass mich die Situation zu Hause echt belastet. Und dass Frida mich jetzt einfach sitzen lässt1, macht die Situation nicht besser.“ „Mensch Jürgen, das zeigt dir doch einfach, dass sie es nicht wert war! Und Mädchen gibt es doch wirklich genug! Die Sara aus der 10b bei uns in der Schule hat schon lange ein Auge auf dich geworfen2 ...“ Ich schaue ihn verwundert an.

Friedrich und ich besuchen das Alexander-von

Humboldt-Gymnasium hier in Berlin. Wir gehen beide in Klasse 11c und kennen uns schon seit der Grundschule.

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Kapitel 1
1 sitzen lassen Schluss machen, alleinlassen 2 ein Auge auf jmdn. werfen sich für jmdn. interessieren

Friedrich legt mir eine Hand auf die Schulter und sagt: „Mensch, Sportsfreund, du brauchst wirklich ein bisschen Aufmunterung1. Wir sind doch in den Sommerferien! Das sollten wir nutzen. Warum fahren wir nicht 14 Tage in den Schwarzwald zum Zelten und trainieren dort?

Da gibt es fantastische Touren, so kommst du hier mal raus und wir können uns trotzdem weiter für die Europameisterschaft vorbereiten.“

„Ich weiß nicht,“ antworte ich. „Ich möchte meine Eltern ungern alleine lassen. Du weißt ja gar nicht, wie das ist. Wenn ich daran denke, dass meine Familie vielleicht kaputt geht, fühle ich mich, als würde mir der Teppich unter den Füßen weggezogen!“ „Jürgen, du kannst doch nichts daran ändern. Das müssen dein Vater und deine Mutter untereinander ausmachen. Komm schon! Es sind doch nur zwei Wochen, du kannst ja mit ihnen telefonieren, und du wirst sehen, ein Tapetenwechsel2, ein bisschen Abstand und das Klettern an der frischen Luft werden dir gut tun!“, sagt mein Freund. „Vielleicht hast du ja recht,“

15 Geheimnis
im Schwarzwald
1 Aufmunterung, die die Ablenkung, der Trost 2 Tapetenwechsel, der Veränderung der gewohnten Umgebung

Kapitel 1

antworte ich. „Wie heißt es so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn …“

Friedrich macht sich ans Planen. Er informiert sich über die verschiedenen möglichen Klettertouren und schaut, wo man gut zelten1 kann. Dann lädt er mich für den Abend zu sich nach Hause ein. Auch Maxe kommt. Friedrich hat Currywurst und Pommes für alle bestellt und wir verbringen einen vergnüglichen Abend. Maxe erzählt uns von den Freischützen, die im Wald unterwegs sind. Diese Soldaten haben einen „Pakt mit dem Teufel geschlossen“: Ihre Kugeln verfehlen nie das Ziel2, egal wie tief sie im dunklen und dichten Wald sitzen. Aber Friedrich lässt sich keine Angst machen, und auch ich muss lachen. „Wir sind so gut trainiert, dass wir schneller als eine Gewehrkugel sind, auch als die der Freischützen!“, sagt er und ich stimme überzeugt zu: „Gemeinsam schlägt uns niemand!“

„Ja,“ lacht Maxe, „aber bei regelmäßiger Ernährung mit Currywurst und Pommes seid ihr sicher bald ein leichtes Ziel.“ So scherzen wir den ganzen Abend weiter ... Zum Glück gibt es Freunde!

1 zelten campen, in einem Zelt übernachten

2 Ziel, das etwas, was beim Schießen getroffen werden soll

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Aufgaben

Grammatik & Wortschatz

1 Verbinde die passenden Teilsätze.

1 ■ Während ich mit dem Fuß den nächsten Halt suche,

2 ■ Aber sie weiß doch,

3 ■ Wir freuen uns schon so lange darauf,

4 ■ Jetzt muss ich den Karabiner einhaken,

5 ■ Meine rechte Schulter tut höllisch weh,

6 ■ Ich sehe die Sorge in seinen Augen,

7 ■ Am Eingang gibt es eine Theke,

8 ■ Ich habe das Gefühl, dass du nicht

a wo man Getränke kaufen kann.

b um den nächsten Schritt zu sichern.

c aber ich kann sie bewegen.

d dass ich sie brauche.

e daran teilnehmen zu können.

f schweifen meine Gedanken ab.

g mehr richtig bei der Sache bist.

h aber auch die Wut.

GOETHE-ZERTIFIKAT A2 – Sprechen

2 Von sich erzählen.

mit Freunden sprechen

Was machst du, wenn du traurig oder gestresst bist?

Musik hören

spazieren gehen

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Sport treiben

Schreiben

3 Textnachricht. Was schreibt Friedrich an seinen Freund Maxe, um ihn zu sich nach Hause einzuladen? Schreibe die Nachricht und orientiere dich an diesen Punkten:

• Wann?

• Wo?

• Wer kommt noch?

• Warum?

• Was gibt es?

• Bitte um Bestätigung.

Vor dem Lesen

4 Was passiert im nächsten Kapitel. Beurteile die Sätze nach deinen Vermutungen mit richtig (R) oder falsch (F).

1 Jürgen und Friedrich fahren mit dem Zug in den Schwarzwald. ■ ■

2 Sie übernachten auf einem Campingplatz. ■ ■

3 Jürgen kann seine Probleme in Berlin vergessen. ■ ■

4 Jürgen und Friedrich lernen neue Leute kennen. ■ ■

R F
+ 19

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