Wohnmobil-Reise: Amalfik체ste M채rz - April 2012
Frühjahrsreise 2012 vom 22. März bis 30. April Ziel: Amalfiküste Eigentlich wollten wir erst im April fahren, aber Angelika und Dieter sind bereits am 12.03. gefahren und wir hatten uns an der Amalfiküste verabredet. Die Statistik sagt, dass die Temperaturen in der Jahreszeit/Region eher für warme Jacken geeignet sind. Statistik zeigt aber immer den Mittelwert an und in diesem Jahr war die Temperatur eher im oberen Level. Normalerweise fahren wir nicht mehr als 400 Km pro Tag, wir wollten aber Zeit aufholen und sind am ersten Tag ca. 750 Km bis zum Stellplatz Breisach (http://www.breisach.de/html/seiten/text.phtml?nav=143&lang=de ) gefahren.
Der Platz ist asphaltiert, liegt direkt in der Stadt am Rhein und ist frei zugänglich
Am nächsten Tag ging es über Basel durch die Schweiz. Für unser 5 t-Wohnmobil brauchen wir für die Durchfahrt über die Autobahn die Bescheinigung einer „Schwerlastabgabe“. Dafür müssen wir entscheiden ob wir die für einen Tag SF 25,- oder als 10er für SF 35,- nehmen wollen. Da wir vermutlich auch über die Schweiz zurück fahren, lohnt sich Letzteres. Bei dem 10er Ticket muss man vor Auffahrt auf die Autobahn nur den Tag eintragen. Die Grenzstation muss nicht zusätzlich kontaktiert werden.
Pause auf der Autobahn in der Südschweiz
Von Breisach ging es direkt auf dem kürzesten Weg vorbei am Vierwaldstätter See durch den Gotthard-Tunnel, vorbei an Mailand auf der E25/E35 nach Soragna. Das ist eine Kleinstadt nahe der Autobahn kurz vor Parma..
Der Stellplatz in Soragna ist kostenlos und trotzdem mit Wasser/Abwasser. In dem grünen Haus im Hintergrund befindet sich ein sehr guter Bäcker, der Morgens um 7:00 öffnet. Hier bekommt man auch wunderbar frische Pizza.
Die Strecke war nur ca. 510 Km lang und so konnten wir am Nachmittag bei gutem Wetter noch in die Stadt gehen. Ein Cafe aufgesucht, den Bankautomaten geleert, das ParmesanMuseum durchstöbert und im nahe gelegenen Supermarkt die Vorräte aufgefüllt. Als nächstes Ziel stand die Amalfiküste auf dem Reiseplan. Die vorausberechneten 790 Km wollten wir aber nicht am Stück fahren und haben deshalb eine Zwischenstation in Cerveteri, an der SS1 eingelegt (http://www.centrovacanzesasso.it/). Von der Entfernung her mit 470 Km wirklich genug. Weil wir vorher noch kurz in Castiglione della Pescaia waren, und versehendlich direkt durch Civitaveccia Stadt gefahren sind, fand die Ankunft in Cerveteri im Dunkeln statt. Der Stellplatz war wenig empfehlenswert, weil es wabberten in fast regelmäßigen Abständen nach Fäkalien riechende Dunstwolken über den Platz. Zur wichtigen samstäglichen Fußballzeit hatte auch noch die Oyster SAT-Antenne eine Funktionsstörung! Nach zu langer Recherchezeit hatte sich herausgestellt, dass sich der Stecker am LNB zerlegt hatte.
Die eingepresste Zahnscheibe hatte sich aus dem Gehäuse gelöst
Nach erfolgter provisorischer Reparatur konnte gerade noch die Rest-Bundesliga gesehen werden.
Am folgenden Tag blieben noch ca. 320 Km an die Amalfiküste nach Marina del Cantone, Massa Lubrense. Der anvisierte Campingplatz Villaggio Camping Nettuno (http://www.campeggi.com/de/scheda_campeggio.asp?id=290 ) war bei ACSI ausgesucht und kostete in der Vorsaison mit Strom und Wasser € 16,-/Tag. Für die Zufahrt zum Campingplatz sind einigermaßen gefestigte Nerven gute Voraussetzung für heiles Ankommen. Der Platz liegt an der Spitze der Halbinsel, die aus Felsenlandschaft besteht. Sehr enge alte Straßen, auf denen allerdings auch ein Linienbus verkehrt. Der kam uns ausgerechnet in einer Engstelle entgegen. Vorher gab es an dieser Stelle einen Stau, weil ein Einheimischer seinen PKW derart abstellte, dass ein ca. 2-minütiges Hupkonzert hinter uns entstand. Der Busfahrer machte nicht viel Aufhebens von der Situation – er schmiss den Rückwärtsgang ein worauf hin die hinter ihm wartenden PKWs fluchtartig ebenfalls rückwärts fuhren und danach der Bus und unser WoMo sich auf mm aneinander vorbei tasteten – puuuuhh. Der Campingplatz ist ein kleiner Terrassenplatz und nur auf der oberen Terrasse können ca. 10 größere Wohnmobile stehen. In der Hauptsaison wird der sicher immer sehr gut belegt sein.
Der Platz liegt direkt an der Steilküste und ermöglicht einen wunderbaren Blick auf das Meer.
Mit dem Fahrrad kann man hier nicht viel werden (auch nicht mit Elektrorädern) weil das Gebiet in einer Bergregion liegt. Zum Einkaufen nach Sorrento ist ein kräftiger Roller von gutem Nutzwert. Es ist zudem ein gutes Trainingsgebiet zum Üben von Kurvenfahrten. Alternativ fährt man mit dem Bus. Im Stadtgebiet von Sorrento einen Parkplatz für den Roller zu finden ist sehr schwer. Alle potentiellen Roller-Parkplätze waren bereits besetzt als wir ankamen. So haben wir am Rande der Stadt geparkt und sind zu Fuß in die Innenstadt gepilgert. Der Weg nach Amalfi Stadt beträgt ca. 40 Km. Er führt über eine enge, kurvige Küstenstraße auf halber Höhe im Felsen. Der Weg ist tatsächlich so schön wie er in einschlägigen Medien beschrieben wird.
Kurze Rast auf der Küstenstraße für einen Blick auf Positano
Man teilt ihn sich mit PKWs, Bussen und Motorrädern. Für Wohnmobile und Gespanne ist die Straße in der Zeit von 24:00 bis 06:00 erlaubt. Mit dem Ziel Amalfi macht das aber keinen Sinn, weil es dort für derartige Fahrzeuge keinen Parkraum gibt.
Kurze Rast auf dem schmalen Standstreifen der Küstenstraße
Auch Rollerparkplätze sind wohl in der Regel besetzt und man braucht italienische Kaltschnäuzigkeit um das Zweirad für eine Zeit los zu werden. So hatten wir für die vielen Sehenswürdigkeiten des Ortes nicht viel Zeit und haben uns auf einen schnellen Rundgang beschränkt.
Rollerparkplätze sind Mangelware
Dom in Amalfi
Strand in Amalfi
Die Rückfahrt mit kurzem Stopp in Positano. Das ehemalige Seefahrerstädtchen Positano ist eine Perle der Amalfiküste. Die weißen und rosafarbenen Häuschen wurden an den steilen Hängen des Monte Sant'Angelo a tre pizzi und des Monte Comune erbaut und fallen terrassenartig zum Meer ab. Ihre märchenhaften kuppelförmigen Dächer erinnern an ein maurisches Dörfchen
Bunte Häuser in Positano, die terrassenförmig zum Meer abfallen
Das kleine Positano hat eine vielfältige Shoppingmeile. Ein Geschäft für Zitrus-Spezialitäten macht mit „Monster-Zitronen*“ auf sich aufmerksam.
Für den geplanten Ausflug nach Capri mussten wir schon „vor dem Frühstück“ aufstehen um den ersten Linienbus von Marina del Cantone nach Sorrento um 07:00 Uhr zu bekommen. Das Vormittagsschiff nach Capri fährt gegen 09:00 vom Anleger in Sorrento nach Capri. Die Tickets konnten wir gegen Cash am Anleger kaufen. Hier muss man sich auf unterschiedliche Preise der beiden Anbieter einstellen.
Warten auf das Schiff nach Capri
Ankunft in Porto Capri
Wer mit romantischer Erwartungshaltung nach Capri fährt ist schon bei Ankunft im Hafen eher enttäuscht. Jeder mm² auf der Insel ist 100% touristisch erschlossen. Wenn man sich vom Touristenstrom mitziehen lässt, hat man es nur noch mit überfüllten, überteuerten Inselattraktionen zu tun. Wir sind lieber nicht mit Seilbahn und Bus gefahren, sondern sind die Treppen nach Capri Stadt raufgeklettert und haben auf dem Weg schöne Dinge entdecken können. Die Abwärtstour zum kleinen Hafen ging ebenfalls ohne Touri’s und war eine echte Augenweide.
Üppiger Storchenschnabel
Kunstvoll geschmiedetes Eingangstor
Capri für einen Schnelldurchgang oder nur zur Orientierung
reife Pampelmusen im Vorgarten
und Blumen gerahmter Zuweg zum Haus
lieber alles erlaufen und genießen
Nun wollten wir noch tiefer im den Süden Italiens vordringen. Dafür hatten wir uns die Gegend von Paestum ausgesucht. Um von der Vorsaison profitieren zu können, hatten wir uns wie bereits 2011 mit dem Katalog von ACSI ausgestattet. ACSI ist ein niederländischer Camping-Club, der mit Campingplätzen in Europa Vereinbarungen aushandelt, nach denen man auf den Vertragsplätzen in der Vor- und Nachsaison zu Sonderpreisen stehen kann. http://webshop.acsi.eu/de/acsi-club-id.html?aff=4881&label=13624-915FBE67-D1C5-4466B5D0-52A545D2FCF3S6751854026&gclid=CLm4l_CG9q8CFYJBzQodWktcDw
Dafür werden je nach Platz und Verhandlungsergebnis Preise in Höhe von € 12,-/14,- oder 16,- vereinbart. Der Preis wird jedes Jahr neu verhandelt. Dafür erhält der Camper 2 Personen, Stellplatz, Strom, Wasser und Abwasser. Im vorigen Jahr haben wir damit in Südfrankreich sehr gute Erfahrung gemacht. In Paestum angekommen, stellten sich unsere Erwartungen jedoch als unerfüllbar heraus. Aus dem Campingführer ausgesuchte Plätze, die ab 1. April geöffnet sein sollen waren zu. Kommentare dazu gab es entweder keine oder in einem Fall den lapidaren Hinweis, dass noch am Platz gearbeitet wird und vor Mitte des Monats nicht geöffnet wird. Die italienischen Campingplatz-Betreiber machen sich keinerlei Gedanken darüber wie weit Gäste fahren um einen bestimmten Platz anzusteuern. Nach intensivem Suchen haben wir doch noch einen geeigneten, geöffneten Platz unweit von Paestum, in Gromola (110 Km) gefunden. Camping „La Foce dei Tramonti“( http://www.lafocedeitramonti.com/ ) Der Platz liegt unmittelbar an der Flussmündung des Sele und dem Mittelmeer.
Von diesem Platz hatten wir einen wunderbaren Blick Auf den Fluß Sele und das Meer
In der Reihe standen 5 – 6 Wohnmobile. Der Campingplatz war sonst praktisch leer
Ein Blick in die Umgebung zeigt wovon die Bevölkerung hier lebt. Landwirtschaft scheint einer Haupterwerbszweige zu sein. Es gibt hier riesige Anbaugebiete für Artischocken und Fenchel.
Artischocken so weit das Auge reicht
Felder mit Fenchel mussten erst einmal untersucht werden um festzustellen um welche Frucht es sich hier handelt
Auch in der Tierhaltung ist hier etwas Besonderes zu finden. Wenn wir daheim im Regal des Supermarktes Büffelmozzarella sehen, wissen wir dass der aromatischer ist als der von normalen Kühen, Assoziationen zur Herkunft sind jedoch schwierig, weil es hier im Lande kaum Wasserbüffel gibt. In der Region Kampanien ist das anders. Hier gibt es viele Büffelfarmen die Besuchern auch direkten Zugang gewähren. Wir konnten in Paestum eine Farm besichtigen, die einen eigenen Käseladen, ein Restaurant und einen WohnmobilStellplatz aufzuweisen hatte.
Büffelfarm mit allem Drum und Dran
Wohnmobilstellplatz auf der Farm mit Strom, Wasser und Abwasser
Büffelmozzarella vorbereitet zum Räuchern
Geräucherter Büffelmozzarella auf unserem Frühstückstisch
Mit den Tieren selbst konnten wir noch kurz Kontakt Aufnehmen und ihnen das Futter zuschieben
Eine Blondine war auch dabei. Ob die Milch von der wohl heller ist?
Büffelmozzarella, Parmaschinken und Montepulciano und Chiabatta waren ein echter Genuss in der Umgebung
Im Zwiegespräch mit der Mozzarella-Quelle
Etwas ganz besonderes waren die täglich voneinander abweichenden Sonnenuntergänge. Einer schöner als der andere. Da gingen einige Leute mit Rotwein auf die Wellenbrecher, um ca. eine halber Stunde das Ereignis anzuschauen
Stimmungsvoller Sonnenuntergang mit Wolkenbild
Der Sonnenuntergang ist 60 – 80 Km entfernt. Die Sonne liegt zwischen der Amalfihalbinsel und Capri
Die Geschichte von Paestum geht zurück auf die Zeit um 600 v. Chr. Die Stadt wurde von Griechen gegründet, was die sehr gut erhaltenen Tempelbauten eindrucksvoll belegen. Paestum ist heute eine als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Ruinenstätte in der Region Kampanien.
Poseidontempel (um 450 v. Chr.)
Tempel der Athene (um 510 v. Chr.)
Dies Pflanze ist uns noch ein Rätsel – die Blüte ist ähnlich einer Mimose und das Blatt ähnelt dem Eukalyptus-Blatt. Vieleicht kann uns jemand helfen.
Sehr gedämpfter Sonnenuntergang mit ungewöhnlichen Farben.
In Paestum haben wir die Rückfahrt geplant. Dabei wollten wir noch am Wege liegende Sehenswürdigkeiten mitnehmen. Eine kurze Etappe brachte uns nach Pompei (75 Km). Über Pompei wurden zahlreiche Bücher geschrieben, sodass hier auf einen geschichtlichen Ausblick verzichtet werden kann. Der damalige Vulkanausbruch, der Tod und Untergang nach sich zog beschäftigt auch uns als Besucher insofern, als der Vulkan immer noch als aktiv gilt. Heute gibt es zwar ausgefeilte Meßmethoden die einen Ausbruch vorhersagen lassen, aber man rechnet auch damit, dass im Ernstfall vielen Menschen auf den Autobahnen und Straßen im Stau die letzte Stunde schlagen würde. Heißt für uns erst einmal „Augen zu und durch“. Für die Übernachtung hatten wir uns den Campingplatz „Zeus“ ausgesucht, weil er der Beschreibung nach „gleich nach dem Paradies“ rangierte. Tatsächlich ist der Platz durch die enge Wege und Kurven, den unzähligen Apfelsinenbäumen für unsere Fahrzeuggröße ungeeignet. Die vielen beschädigten Bäume mit abgeschrabbter Baumrinde hätten uns Warnung sein sollen, aber……. Den Platzbetreiber kümmert das wenig, der lässt erst einmal jeden auf den Platz fahren. Leider zu spät entdeckt, ein alternativer Platz ganz in der Nähe, Camping Spartacus (http://www.campingspartacus.it/it/) mit besserer Zufahrt und übersichtlichen Platzverhältnissen.
Enge Plätze, eingerahmt von Apfelsinenbäumen
Missgeschick, beim Rangieren mit der Rollerbühne angeeckt! Die Schuldfrage bleibt hier offen, weil……
Die ausgegrabene Stadt hat erstaunliche Dimensionen Für einen Rundgang muss man viel Zeit mitbringen
So sieht eine in die Innenstadt führende Prachtstraße heute aus.
Eine kleine Oase der Ruhe, mitten im Zentrum
Ein Umzug nach Neapel kam eher nicht infrage, weil das Potential für einen Stellplatz als sehr gering anzusehen ist. Weil wir in Pompei sicher standen, haben wir den Zug genommen um nach Neapel zu kommen. Für Orientierung vor Ort hatte ich mir das Navi von unserem Roller eingesteckt. Ein einziger Tag für Neapel ist natürlich zu kurz, aber wir haben wenigstens einen kleinen Einblick. Vom empfohlenen Bahnhof ins Zentrum war trotz Navi nicht ganz einfach. Hatte aber den Vorteil, dass wir zu sehen bekamen was kaum ein Besucher plant.
In den engen Gassen konnte man so manch überraschendes Angebot finden
Das phantasievoll drapierte Angebot ist sicher Teil des Verkaufserfolges
Eine Spezialität in Neapels Altstadt scheint eine Zunft von Modelleuren für erstaunlich lebensechte menschliche Figuren zu sein. Allen Figuren gemeinsam ist der eher böse Gesichtsausdruck mitgegeben.
Pesce wird vielfach draußen vor dem Laden angeboten. Ein Schelm, der hier Böses unterstellt. Der Fisch sah immer sehr frisch aus.
Unübersehbar, dass hier ein Vegetarier wohnt!
Für geschmackvolle Musik zu angemessenen Preisen war in der Prachtstraße gesorgt.
Schööön – aber 12 cm Absatz doch ein wenig knapp!
Die Galleria Umberto, eine große sehr beeindruckende Einkaufspassage, in der für einen Cappuccino ausgegeben werden muss, was für die Musik eingespart wurde.
Napoli und Pompei abgeschlossen, ging es weiter in Richtung Norden. Ca. 400 Km wurden zurückgelegt, vorbei an Rom, Civitavecchia nach Talamone auf den einzigen aber sehr schönen Campingplatz (http://www.talamonecampingvillage.com/de/index.asp). Dank ACSI kostete die Übernachtung inklusive aller Zusatzleistungen in der Vorsaison € 16,-. Der Platz liegt im Naturschutzgebiet der Maremma. Hier kann man die Natur genießen, mit dem Fahrrad, zu Fuß oder weitere Strecken mit dem Roller. Das Dorf liegt wunderschön erhoben auf einer Landzunge. Vom Campingplatz ins Dorf Talamone sind ca. 2 Km zu laufen, dann ist man im kleinen Hafen und findet in der Umgebung einige Restaurants. Zum Einkaufen im nächsten Supermarkt in Fonteblanda sind ca. 3 Km zu laufen.
Der hübsche kleine Ort Talamone mit Jachthafen liegt auf einer kleinen Landzunge am Rande des PARCO NATURALE DELLA MAREMMA
Der Naturpark läd an vielen Stellen zum Verweilen ein. Die Dauerbewohner nehmen eine kostenlose Zwischenmahlzeit gerne an.
Buntes Tal in der Maremma
Von Olivenbäumen eingerahmte blühende Wiese
Auf dem Campingplatz findet man Stellplätze für Wohnwagen, Wohnmobile und auf der Terrasse Zeltplätze. Die Stellplätze sind häufig unter Bäume, sodass es mit dem SAT-Empfang Probleme geben kann.
Sehr schön terrassenmäßig angelegt der Ferienhausbereich. Von den Häusern erhält man z.T. einen schönen Blick auf Talamone und das Meer.
Vom Campingplatz Talamone auf die am Festland hängende Insel Orbetello war es mit dem Roller nur ein „Katzensprung“ Auf dem schmalen Damm zwischen Festland und Orbetello kommt man an einigen Campingplätzen vorbei. Ein rascher Blick im Vorbeifahren gab zu erkennen, dass alle Plätze noch geschlossen waren. Im Hafen von Orbetello wurden wir sogleich auf Plakatangebote aufmerksam, auf denen Schiffspassagen nach Giglio angeboten wurden. Natürlich fiel uns sogleich das Unglück mit dem Kreuzfahrtdampfer Costa Concordia ein und dass das Schiff noch dort liegen musste. Wir hatten Zeit und Lust uns die Insel anzusehen. Für € 40,- kauften wir uns bei der am Hafen ansässigen Reederei die Tickets und eine Stunde späten schipperten wir schon los.
Von Orbetello Porto kommt man mit verschiedenen Reedereien über das Mittelmeer zu verschiedenen Zielen
Mit der Maregiglio ging es durch die Meeresenge zwischen Orbetello und Giglio nach Giglio Porto
Wir hatten keine Gelegenheit uns vor Fahrtantritt über die Insel zu informieren. Aus dem Blick in den Autoatlas wussten wir, dass es sich um eine eher kleine Insel mit ein paar kleinen Orten handelt. Aus Medienberichten hatten wir mitbekommen, dass die Costa Concordia auf der dem Festland zugewandten Seite liegen musste. Wir waren natürlich sehr gespannt was uns vor Ort erwarten würde.
Noch einige Seemeilen entfernt war zu erahnen, was der weiße Strich vor der Insel zu bedeuten hatte
Die Nähe brachte Gewissheit – das Unglück lag vor uns
4200 Menschen befanden sich auf dem Schiff und trotz der Nähe zum rettenden Ufer konnten es nicht alle schaffen.
„Unglücks-Tourismus“ ist leider nicht aufzuhalten. Auch wir waren auf die Insel gefahren und mussten uns mit dem was wir sahen auseinandersetzen. Noch ca. ein Jahr soll es dauern bis das Unglücksschiff von dort fortgeschafft ist. Die Kosten dafür sollen ca. M€ 250 betragen.
Wenn es gelingt etwas Abstand zu dem Unglück herzustellen und man sich mit der Insel beschäftigt, entdeckt man einige schöne Dinge auf der kleinen Insel.
Der wunderschön in die Insellandschaft eingebettete Hafen von Giglio
Zauberhafte Badebuchten mit glasklarem Wasser und in die Landschaft eingefügte Ferienhäuser
Für die nächste Etappe hatten wir uns einen Besuch bei unserem Olivenöl-Produzenten in Lamporecchio vorgenommen. Es war nur eine kurze Strecke von ca. 220 Km die wir nach dem Frühstück gemächlich angingen. Es liegt dicht bei Vinci, zwischen Lucca und Firenze. In Lamporecchio angekommen, zeigte sich mal wieder, dass man sich nicht einfach von seinem Navi schicken lassen soll. Wären wir weitergefahren, hätten wir das Ende auf einem schmalen Feldweg ohne Wendemöglichkeit gefunden. Also ließen wir unser WoMo an geeigneter Stelle stehen und machten uns zu Fuß auf die Suche. Gut dass wir uns so entschieden hatten, unser Ziel war mit unserem WoMo nicht erreichbar.
Dieser Weg war für unser 5t Fahrzeug nicht geeignet
Die Ölmühle von Balduccio arbeitet rein biologisch und ist federführend in der Region was die schonende Erzeugung von hochwertigem Olivenöl angeht.
Der Wohnmobilstellplatz in Lamporeccio war auf einem Großparkplatz integriert und weil wir uns hier nicht sicher fühlten sind wir zu unserem nächten Ziel, nach Montecatini Therme gefahren. Wir hatten uns den von ACSI empfohlenen Campingplatz „Camping Belsito“ ausgesucht (http://www.campingbelsito.com/photogallery.html). Auch dieser Platz kostet mit der ACSI-Card € 16,- inkl. In der Vorsaison. Es waren zwar nur ca. 18 Km angegeben, die hatten es aber in sich – schmale, enge Straßen, Serpentinen viel Gegenverkehr und
schlechtes Wetter. Tatsächlich lag der Platz dann in Montecatini Alto. Das ist ganz oben auf dem Berg mit Blick über Montecatini Therme.
Belsito war z. T. mit Luxusplätzen ausgestattet. Da hatte jeder Stellplatznutzer ein eigenes Bad/WC
Von Montecatini Alto hatte man einen guten Blick auf Montecatini Terme
Das Wetter war in der Zeit als wir hier waren nicht gerade optimal. Unmittelbar bevor das Unwetter herunter kam konnten wir uns unterstellen
Ein paar Tage später, nachdem das Wetter wieder etwas besser wurde, sind wir über den von uns geschätzten Stellplatz in Soragna (236 Km) in die Schweiz an den Vierwaldstätter See, nach Luzern (350 Km) gefahren. Der ACSI-Katalog führte uns auf den Campingplatz Steinibachried für € 16,- in der Vorsaison (http://www.youtube.com/watch?v=oGB0BqStOos). Eigentlich wollten wir hier ein paar Tage länger bleiben, aber mit unserem „großen“ Fahrzeug bekamen wir nur einen für unsere Vorstellungen bescheidenen Platz im Eingangsbereich. Als ich am anderen Morgen die bestellten 4 Brötchen in Empfang nahm und dafür € 4,70 (= ca. DM 10,-) bezahlen musste, war die Toleranzschwelle deutlich überschritten.
Am Vierwaldstätter See hätten wir uns gern etwas länger aufgehalten
Traumhafte Brötchenpreise (4 Stück DM 10,-)
Nach dem vergoldeten Frühstück fuhren wir weiter Richtung Heimat, auf unseren LieblingsStellplatz beim Kirschencafe in Endingen/Königschaffhausen (175 Km). Hier haben wir uns bei sehr gutem Wetter eine ganze Woche erholt bevor wir nach Hause (687 Km) gefahren sind.
In den Rheinauen, im Kaiserstuhl, Bärlauch soweit das Auge reicht.
Statistik Gesamte Reisezeit: Gesamt Strecke: Dieselpreis/Ltr.: Gesamtverbrauch Diesel: Dieselkosten Gesamt: Stellplatzkosten: Maut: Ausflüge/Besichtigung: Gesamt
40 Tage 4.321 Km 1,64 – 1,81 € 605 Liter 1.053,- € 590,- € 100,- € 150,- € 1.893,- €
Ein Genuss für Auge, Nase und Zunge – der Bärlauch!